Verein Zur Erhaltung Der Ruine Hochburg E
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Verein zur Erhaltung der Ruine Hochburg www.hochburg.de e-mail: [email protected] Bearbeitung und Gestaltung Axel Brinkmann, Emmendingen-Hochburg Autor Rolf Brinkmann, Bahlingen Herausgegeben durch den Verein zur Erhaltung der Ruine Hochburg e. V., Rathaus 79312 Emmendingen Tel.: 07641/452-0 August 2011 COPYRIGHT Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht, ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Copyright © Verein zur Erhaltung der Ruine Hochburg e.V. 2010 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, die Gründungsversammlung am 22.1.1971 auf Einladung des Landrats, Herrn Dr. Lothar Mayer, im Sitzungssaal des Landratsamtes Emmendingen mit ihrem einstimmi- gen Beschluss war der Beginn einer „amtlich“ begonne- nen Erfolgsgeschichte, deren 40-jähriges Bestehen An- lass ist, eine Dokumentation der umfangreichen Erhal- tungs- und Sanierungsmaßnahmen für die Öffentlichkeit zu erstellen. Die Ausstellung im „Haus am Festplatz“ des Landratsamtes zeigt eine Vielfalt an Gegenüberstellungen, die realistisch die ungeheuren Arbeitsleistungen auf- zeigen und fast vergessen lassen, in welchem Zustand die Burganlage war. Was vor 40 Jahren mit Skepsis angesehen worden ist, hat sich zu einer der er- folgreichsten Bürgerinitiativen in Emmendingen entwickelt. In einem partnerschaftlichen Miteinander zwischen den staatlichen Behörden und der Vereinsführung mit einer engagierten Arbeitsgruppe unter der Leitung von Herrn Rolf Brinkmann, der Unterstützung durch die Mitgliedsbeiträge, vie- ler freiwilliger Helfer, Institutionen, Sponsoren und Spender wurde erreicht, dass sich das Erscheinungsbild der Hochburg wesentlich zum Positiven verän- dert hat und heute als regionales Kulturgut große Beachtung und Wertschät- zung erfährt. Mit Dank und Stolz blicken wir auf eine großartige Leistung im Ehrenamt zu- rück. Unterstützen Sie auch weiterhin die Burg und unseren Verein, damit auch in Zukunft die Aufgaben der 1971 gestellten Ziele „zu pflegen, was einmal groß und bedeutungsvoll war“ erfüllt werden können. Mit freundlichen Grüßen Der Vorsitzende: Stefan Schlatterer, Oberbürgermeister Verein zur Erhaltung der Ruine Hochburg 1971 - 2011 Am Ende des Pfälzer Erbfolgekrieges 1697 lag die Hochburg in Trümmern. Der Hauptmann J.M. Faulhaber, 1699 von der markgräfl.-badischen Kanzlei beauf- tragt einen Zustandsbericht der Ruine Hochburg vorzulegen, kommt zu dem Er- Bollwerk und Burgvogtei G.A. Böckler 1670 gebnis: „ Es ist kurz zu sagen diese Vestung dergestalt ruiniert und zerstört, dass solche wieder in vorigen Zustand zu setzen, ein Großes, ja schier so viel als eine neue Vestung anzulegen, kosten solle“. Und so versank die Hochburg in einen hundertjährigen Schlaf. Sie diente der umliegenden Bevölkerung als bequemer Steinbruch und als Baustoff- reservoir. 1787 sah sich die großherzogliche Regierung daher genötigt eine Verordnung zu erlassen, wonach mit Zuchthaus- strafe bedroht wird, wer fernerhin durch Steinraub den Zerfall des Hochburger Schlosses beschleunigt. Ende des 19. Jh. erfolgten die ersten baulichen Siche- rungsmaßnahmen, die bis zum Ausbruch des 1. Welt- krieges andauerten, dann aber für fast dreißig Jahre unterbrochen wurden. Erst 1938 mit Gründung des Hochburg- Landeckbundes, angeregt durch den Tenin- ger Fabrikanten Emil Tscheulin, werden die Siche- rungsmaßnahmen in bescheidenem Umfang wieder Postkarte von 1893 aufgenommen. Durch den Ausbruch des zweiten Weltkrieges unterbro- chen, unterblieben dann jegliche weitere Erhaltungsmaßnahmen an der Ruine. Die Folge war weiterer Zerfall der Bausubstanz und die allmähliche Überwucherung mit Buschwerk und Bäumen. Es war das Verdienst von Dr. Lothar Mayer, dass er trotz der widrigen Lebensumstände der Nachkriegs- zeit auf das Schicksal der Hochburg aufmerksam machte. 1958 veröffentlichte er die Hochburg- Denkschrift, eine Zustandsbeschreibung der desola- ten Situation der Ruine. Gleichzeitig (1959) initiierte er eine Spendenaktion unter dem Motto : „Rettet die Hochburg“, die fast 26.ooo,- DM erbrachte. Dieses Geld versetzte das Staatliche Hochbauamt in Frei- Dr. Lothar Mayer burg in die Lage, die Verkehrssicherungsmaßnahmen an der Ruine wieder aufzunehmen. In der Bad. Zeitung veröffentlichte Dr, Mayer 1960 einen Rundgang durch die Ruine, der in mehreren Folgen die Geschichte der Burg und Festung Hochburg einer breiten Leserschaft nahe brachte. Damit weckte er großes Interesse, so dass im Mai 1970 , nach seinem Amtantritt als Landrat, der Aufruf zur „ Schutzaktion Hochburg“ große Resonanz fand. An 14 Samstageinsätzen beteiligten sich 18 Helfer- gruppen mit insgesamt 360 Helfern an einer ersten, nachhaltigen Durchforstung des Bastionsringes. Den ersten Einsatz leisteten damals die Naturfreunde, die auch heute noch jährlich dabei sind. Um diesem ersten Schutzaktionserfolg Nachhaltigkeit zu verleihen, wurde am 22. Januar 1971 der Verein zur Erhaltung der Ruine Hochburg e.V. gegründet. Aufkleber für 2 DM, 1971 Landrat Dr. Mayer hatte 39 Personen zu diesem Gründungsakt in den gro- ßen Sitzungssaal des Landratsamtes geladen, unter ihnen die hochburg- befassten Behördenvertreter, Bürgermeister von 10 Landkreisgemeinden, Vorwort der „Hochburg-Denkschrift“ Sparkassenchefs, Architekten, Kreisbrand- und Baumeister, sachkundige Bürger und die Presse. Nach ausführlicher Diskussion der vorbereiteten Vereinssatzung fasste die Gründungsversammlung dann folgenden einstimmigen Entschluss: „Zur Pflege und Erhaltung der Ruine Hochburg und anderer Kulturdenk- mäler des Landkreises Emmendingen wird ein Verein gegründet. Er hat seinen Sitz in Emmendingen und soll durch Eintrag in das Vereinsregister beim Amtsgericht Emmendingen Rechtsfähigkeit erlangen. Der Organisati- on des Vereins wird die beiliegende Satzung zu Grunde gelegt. Sie bildet einen wesentlichen Bestandteil der Niederschrift.“ Nachdem der Landrat noch die komplizierte Behördenzuständigkeit für die Hochburg erklärt hatte – Gemarkung Emmendingen , Eigentümer das Land Baden-Württemberg , Liegenschaftsamt, bauliche Betreuung durch das Staatl. Hochbauamt , Wegverlauf über Gelände der Staatl. Landwirt- schaftsschule , Denkmalamt und Landschaftschutzgebiet - wurde der vorläufige erste Vereinsvorstand gewählt. Ihm gehörten an: Vorsitzender: Landrat Dr. Lothar- Mayer Stellvertretender Vorsitzender: Bürgermeister Karl Faller Bürgermeister Schöpflin, Sexau Bürgermeister Rieder, Kenzingen Oberreg. Landwirtschaftsrat Willi Jöst, EM – Hochburg Kreisrat Furrer, Denzlingen Kreisrat Rappold, Denzlingen Fr. Architekt Kunz, Emmendingen Kreisbrandmeister Zuckschwert, Emmendingen Die notwendige Niederschrift des Gründungsproto- kolls hatte Reg. Amtmann Karl Lapp, der auch erster Geschäftsführer des Vereins wurde, übernommen. Die Gründungsversammlung ging auseinander mit dem Wunsch, Karl Lapp „dass der Verein ein Instrument zur Pflege der Vergangenheit im Interesse der Zukunft werde. Man wolle pflegen was einmal groß und bedeutungs- voll war und was das Antlitz unserer engen Heimat geprägt hat“. Gleichzeitig mit den ersten Aktionen zur Rettung der Hochburg Anfang der 60iger Jahre, war eine andere Initiative auf der Burg tätig geworden: Zwei Burgenfreunde Rolf Brinkmann und Wolfgang Küm- merle hatten begonnen die Baureste der Ruine zu vermes- sen, Bauaufnahmen zu fertigen und einen ersten aktuel- len Gesamtgrundriss der Anlage zu erstellen. Zusammen mit einem Artikel unter der Überschrift „ Eine Grabung würde Aufschluss bringen“ , wurde dieser am 16. August 1969 in der BZ veröffentlicht. Ohne eine ausdrückliche Genehmigung durch das Denk- Rolf Brinkmann malamt, das eine entsprechende Anfrage negativ beschie- den hatte, mit dem Hinweis eine geplante Vereinsgrün- dung abzuwarten, begannen die beiden im Sommer 1971 mit ersten kleinen Freilegungsarbeiten in der Oberburg. Dabei war man bemüht alle Funde zu dokumentieren und zu zeichnen. Damals begannen die Aufzeichnungen der inzwischen auf 33 Hefte angewachsenen Tätigkeitsberich- Wolfgang Kümmerle te. Natürlich blieb der Vereinsführung diese „ Nebenaktion“ auf der Hochburg nicht verborgen, zumal die beiden bald interessierte Helfer bekamen. Durch Vermittlung von Herrn Jöst, Chef der Domäne und der Landwirt- schaftsschule, der das Tun auf „ seiner“ Burg zunächst mit Argwohn be- trachtet hatte, wurde der Chef des Teams zu einem internen Vorstandsge- spräch geladen. Damals hat Dr. Mayer die Chance gesehen, die hohe Moti- vation einer kleinen Gruppe engagierter Bürger in den Dienst des neuen Vereins zu stellen. „ Die Arbeitsgruppe Hochburg“ als Umsetzungsinstru- ment für alle Ideen und Vorhaben des Vereins war geboren. Und damit begann die Erfolgsgeschichte „ 40 Jahre Hochburgverein“. Der Verein stand und steht für Organisation, Außenkontakte, Geldbeschaf- fung - die Arbeitsgruppe für die Umsetzung aller Maßnahmen vor Ort. Es ist nicht möglich auch nur annähernd alle Arbeiten aufzuführen, die im Laufe von 40 Jahren im Ruinenareal durchgeführt worden sind. Nur wer den Vergleich der Zustände auf der Burg 1971 und 2011 noch aus eigener Anschauung machen kann, hat eine Ahnung von der Größe der bewältigten Aufgabe. 1971 2010 Seit 1971 haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe, unterstützt durch Helfer zahlreicher Vereine, Behörden und sonstiger Einrichtungen rund 115.000 Arbeitsstunden geleistet. An Sachleistungen, Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Staatszuschüssen wurden ca. 1,25 Mio € investiert. Daneben hat das Land Baden-Württemberg durch die Hochbauverwaltung für Verkehrssi- cherungsmaßnahmen rund 900.000