Neuaufstellung des Flächennutzungsplans der Einheits- gemeinde Niedere Börde

Teil B - Umweltbericht gemäß § 2a BauGB

Vorentwurf August 2020

Planverfasser: IVW Ingenieurbüro GmbH Calbische Straße 17 39122 Christoph Alberts Dipl. Ing. (FH) Landschaftsplanung

Auftraggeber: Gemeinde Niedere Börde Große Straße 9/10 39326 Niedere Börde, OT Groß Ammensleben

gefördert durch das Ministerium für Landesentwicklung und Ver- kehr des Landes Sachsen-Anhalt Turmschanzenstraße 30 39114 Magdeburg

Förderprogramm: Sachsen-Anhalt REGIO

Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

0 Verzeichnisse

0.1 Inhaltsverzeichnis - Teil B

0 Verzeichnisse ...... 2 0.1 Inhaltsverzeichnis - Teil B ...... 2 0.2 Tabellenverzeichnis ...... 3 0.3 Abbildungsverzeichnis ...... 4 1 Einleitung ...... 5 2 Kurzdarstellung des Inhaltes und der wichtigsten Ziele des Flächennutzungsplanes ...... 7 2.1 Ziele des Flächennutzungsplanes ...... 7 2.2 Inhalt des Flächennutzungsplanes sowie Art, Umfang und Bedarf an Grund und Boden der geplanten Vorhaben ...... 7 3 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes und der Art, wie diese Ziele bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes berücksichtigt wurden ...... 11 3.1 Leitbild des Umweltschutzes ...... 11 3.2 Schutzgut Boden und Fläche ...... 12 3.3 Schutzgut Wasser ...... 14 3.4 Schutzgut Klima und Luft ...... 15 3.5 Schutzgut Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt ...... 16 3.6 Schutzgut Landschaft ...... 17 3.7 Schutzgut Mensch und menschliche Gesundheit ...... 18 3.8 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter ...... 18 3.9 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern ...... 19 4 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden ...... 20 4.1 Naturräumliche Einordnung und Geologie ...... 20 4.2 Naturschutzrechtliche Schutzgebiete und -objekte, geschützte Biotope und Geotope ...... 20 4.3 Schutzgut Boden und Fläche ...... 29 4.3.1 Boden ...... 29 4.3.2 Fläche ...... 36 4.4 Schutzgut Wasser ...... 40 4.4.1 Grundwasser ...... 40 4.4.2 Oberflächengewässer ...... 44 4.5 Schutzgut Klima und Luft ...... 48 4.6 Schutzgut Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt ...... 51 4.6.1 Pflanzen ...... 51 4.6.2 Tiere ...... 58 4.6.3 biologische Vielfalt ...... 61 4.7 Schutzgut Landschaft ...... 62 4.8 Schutzgut Mensch und menschliche Gesundheit ...... 64 4.8.1 Wirtschaft ...... 64 4.8.2 Immissionsbelastung ...... 65 4.8.3 Erholung ...... 66 4.9 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter ...... 66 4.10 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern ...... 67 5 Bewertung der Umweltauswirkungen einschließlich der Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung ...... 69

2 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

5.1 Gebietsbezogene Schutzgutbewertung ...... 69 5.2 Weitere Angaben zum Schutzgut Fläche ...... 124 5.3 Weitere Angaben zum besonderen Artenschutz gemäß § 44 BNatSchG ...... 125 5.4 Weitere Umweltbelange ...... 129 5.4.1 Vermeidung von Emissionen ...... 129 5.4.2 Sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern ...... 129 5.4.3 Nutzung erneuerbarer Energien sowie sparsame und effiziente Energienutzung ...... 130 5.4.4 Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der zulässigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastrophen auf die Schutzgüter zu erwarten sind ...... 130 5.5 Fachplanungen ...... 130 5.5.1 ...... 130 5.5.2 Bundesstraße 71n ...... 132 5.5.3 Weitere Planungen der Straßenbauträger ...... 132 5.5.4 Süd-Ost-Link - Isar ...... 133 5.6 Weitere Darstellungen des Flächennutzungsplanes, die sich von den bisher rechtskräftigen Plänen unterscheiden ...... 133 5.6.1 Geplante Waldflächen ...... 133 5.6.2 Planungen zur Umverlegung von Gewässern ...... 134 6 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung ...... 135 6.1 Neuausweisung von Bauflächen ...... 135 6.2 Rücknahme von Bauflächen ...... 138 7 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen..... 139 7.1 Maßnahmen zur Vermeidung und zur Verringerung ...... 139 7.2 Maßnahmen zur Eingriffskompensation ...... 142 8 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten ...... 158 9 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren sowie Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind ...... 164 10 Maßnahmen zur Überwachung erheblicher Auswirkungen der Durchführung des Flächennutzungsplanes auf die Umwelt ...... 166 11 Allgemein verständliche Zusammenfassung ...... 167 12 Quellenverzeichnis ...... 168 13 Anhänge - Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie ...... 170

0.2 Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: zu beurteilende Bauflächen des Flächennutzungsplanes ...... 8 Tabellenkomplex 2: naturschutzrechtliche Schutzgebiete und -objekte ...... 21 Tabelle 3: Vorbehaltsgebiete für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems ...... 25 Tabelle 4: ökologisches Verbundsystem ...... 26 Tabelle 5: Geotope ...... 29 Tabelle 6: Bodenlandschaftliche Zuordnung des Planungsraumes ...... 29 Tabelle 7: standortbezogene Bewertung der Böden gemäß BFBV-LAU ...... 32 Tabelle 8: Funktionserfüllung und Standorteignung ...... 35 Tabelle 9: Hydrogeologie des Planungsraumes ...... 40 Tabelle 10: Zustand der Grundwasserkörper des Planungsraumes ...... 41

3 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Tabelle 11: Grundwassergeschütztheitsklassen ...... 43 Tabelle 12: Fließgewässer des Planungsraumes (Auswahl) ...... 45 Tabelle 13: Quellen des Planungsraumes ...... 46 Tabelle 14: stehende Gewässer des Planungsraumes (Auswahl) ...... 47 Tabelle 15: Jahresdurchschnittstemperaturen ...... 48 Tabelle 16: durchschnittliche Jahresniederschlagssummen ...... 49 Tabelle 17: Faunistische Lebensräume des Untersuchungsgebietes ...... 59 Tabelle 18: Bewertung der Landschaftsbildeinheiten...... 62 Tabelle 19: Wechselwirkungen der Schutzgüter ...... 68 Tabellenkomplex 20: Umweltauswirkungen der betrachteten Bauflächen ...... 69 Tabelle 21: Flächeninanspruchnahme ...... 124 Tabelle 22: Beispiele artenschutzrechtlich zu untersuchender Arten und Artengruppen in Abhängigkeit der überplanten Biotoptypen (vgl. Kapitel 5.1) ...... 128 Tabelle 23: Beispielmaßnahmen zur Emissionsvermeidung ...... 129 Tabelle 24: Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung ...... 135 Tabelle 25: Funktionserfüllung und Standorteignung ...... 140 Tabelle 26: im Flächennutzungsplan dargestellte Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft ...... 142 Tabelle 27: Empfehlungen und Hinweise zur Eingriffskompensation ...... 150 Tabelle 28: Variantenprüfung ...... 158 Tabelle 29: Darstellung der Beeinträchtigungsstufen zur Bewertung der Umweltauswirkungen ...... 164

0.3 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Übersicht Planungsraum ...... 6 Abbildung 2: Flächenschema des IÖR-Monitors ...... 37 Abbildung 3: Anteil baulich geprägter Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gemeindefläche im Landkreis Börde (2009) ...... 38 Abbildung 4: Anteil baulich geprägter Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gemeindefläche im Landkreis Börde (2019) ...... 38 Abbildung 5: Anteil baulich geprägter Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gemeindefläche im Land Sachsen-Anhalt (2019) ...... 39 Abbildung 6: Flächen ohne grundwasserschützende Bodenauflage ...... 42 Abbildung 7: oberirdische Teileinzugsgebiete (4-stellig) ...... 44 Abbildung 8: Gewässerstrukturgüte der wichtigsten Fließgewässer ...... 45

4 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

1 Einleitung

Der Flächennutzungsplan ist der vorbereitende Bauleitplan einer Gemeinde (§§ 1 Abs. 2, 5 Abs. 1 BauGB). Er setzt für das gesamte Gemeindegebiet die voraussichtliche Art der Bodennutzung fest. Ziel und Zweck der Flächennutzungsplanung ist es aber auch, die besonders wertvollen Landschaftsräume des Gemein- degebietes herauszuarbeiten und durch eine entsprechende Ausweisung im FNP von einer künftigen Be- bauung freizuhalten. Als Gesamtplanung ist er besonders dazu geeignet, die Verträglichkeit unterschied- licher Nutzungen durch entsprechende räumliche Verteilung sicherzustellen. Seine Umsetzung erfolgt durch die Aufstellung von Bebauungsplänen für räumlich abgegrenzte Teile des Gemeindegebietes.

Mit der Änderung des Baugesetzbuches vom 20.07.2004 (Europarechtsanpassung Bau - EAG Bau) sind in Umsetzung europarechtlicher Vorgaben (RL 2001/42/EG) die Aussagen des Flächennutzungsplanes einer Strategischen Umweltprüfung (SUP) zu unterziehen. Im Mittelpunkt dieser Umweltprüfung steht der Um- weltbericht, der die Grundlage für eine sachgerechte Abwägung der Umweltbelange bietet. Rechtliche Grundlage der SUP und damit des Umweltberichtes ist das Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprü- fung (UVPG - §§ 33 - 46, § 50, Anlagen 5 - 6) in Verbindung mit dem Baugesetzbuch.

Gemäß Nr. 1.8 der Anlage 5 des UVPG, Liste SUP-pflichtiger Pläne und Programme, sind für Bauleitpla- nungen nach den §§ 6 und 10 des Baugesetzbuches Strategische Umweltprüfungen durchzuführen. Nach § 2 BauGB sind dementsprechend die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen zu ermitteln und in einem Umweltbericht zu beschreiben und bewerten. Grundlage hierfür ist die Anlage 1 des BauGB, die den Inhalt des Umweltberichtes definiert. Soweit für das Plangebiet Landschaftspläne vorliegen, sind deren Bestandsaufnahmen und Bewertungen in der Umweltprüfung heranzuziehen.

Die im Bundesland Sachsen-Anhalt gelegene Einheitsgemeinde Niedere Börde befindet sich nordwestlich der Landeshauptstadt Magdeburg. Die Gemeinde gehört zum Landkreis Börde und umfasst die Flächen der Ortsteile Dahlenwarsleben, Gersdorf, Groß Ammensleben, Gutenswegen, Jersleben, Klein Ammens- leben, Meseberg, Samswegen und Vahldorf.

5 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

© onmaps.de ©GeoBasis-DE/BKG/NRW 2020

Abbildung 1: Übersicht Planungsraum

6 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

2 Kurzdarstellung des Inhaltes und der wichtigsten Ziele des Flächennutzungs- planes

2.1 Ziele des Flächennutzungsplanes

• Zusammenführung der vorhandenen Einzelflächennutzungspläne • Entwicklung eines gesamtgemeindlichen Planungskonzeptes; Neuformulierung eines gemeinsamen Siedlungsleitbildes • Anpassung des Bauflächenbedarfs an die aktuelle demografische Entwicklung; Rücknahme über- schüssiger Bauflächen; Stärkung des Innenbereiches der Ortschaften • Bereitstellung von Gewerbegebieten anhand des vorhandenen Bedarfs • Einbeziehung bereits umgesetzter Planungen • Stärkung des Tourismus • Gewährleistung der Entwicklung von Bebauungsplänen gemäß § 8 Abs. 2 BauGB durch die flächende- ckende Darstellung des gesamten Gemeindegebietes

Die konkreten Planungsziele sind in den Leitlinien der Siedlungsentwicklung, Punkt 3.1 der Begründung des Flächennutzungsplanes aufgeführt, auf die verwiesen wird.

2.2 Inhalt des Flächennutzungsplanes sowie Art, Umfang und Bedarf an Grund und Boden der ge- planten Vorhaben

Gemäß § 1a Abs. 3 Satz 6 BauGB ist die Umsetzung der Eingriffsregelung nur für die Änderungen gegen- über dem bisherigen Planzustand bezogen auf den Vergleich der Flächenausweisungen im alten sowie im neuen Bauleitplan erforderlich. Darstellungen, die bereits in den wirksamen bisherigen Einzelflächen- nutzungsplänen enthalten sind und nur in den aktuellen Flächennutzungsplan übernommen werden, be- dürfen daher nicht der Prüfung im vorliegenden Bauleitplanverfahren. Ebenfalls nicht prüfungspflichtig sind Planungen anderer Planungsträger, die in den Flächennutzungsplan aufgenommen werden.

Da zur Zeit der Aufstellung dieser Pläne noch keine Umweltprüfung durchgeführt wurde, werden im vor- liegenden Fall die in den Bestandsplänen aufgeführten und in den neuen Bauleitplan übernommenen ge- planten Bauflächen dennoch mitbetrachtet. Die zu beurteilenden wesentlichen umweltrelevanten Inhalte des Flächennutzungsplanes werden in der nachfolgenden Tabelle benannt. Die Tabelle 1 bildet die Grund- lage für alle Tabellen des nachfolgenden Umweltberichtes, die sich auf die einzelnen Neuausweisungsflä- chen beziehen. Um die Zuordnung zu erleichtern, erfolgt die Nummerierung in Spalte 1 ortsteilweise.

7 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Tabelle 1: zu beurteilende Bauflächen des Flächennutzungsplanes

zusätzliche Flächeninan- gleichbleibende Flächeninan- spruchnahme gegenüber den spruchnahme gegenüber den bisherigen Planungen bisherigen Planungen

-

Bisherige Darstellung Neue Darstellung Derzeitige Nutzung

Standort Nr. Flächen- größe Neuinan- spruch- nahme

Dahlenwarsleben

DL 1 Wohnbaufläche Wohnbaufläche Acker 1,50 ha -

DL 2 Wohnbaufläche Wohnbaufläche Grünland (Weide) 0,40 ha -

DL 3 gemischte Baufläche gemischte Baufläche Acker, Grünland 1,30 ha -

DL 4 Sonderbaufläche (Techno- gewerbliche Baufläche Acker 98,60 ha - logiepark)

DL 5 gewerbliche Baufläche gewerbliche Baufläche Acker 8,00 ha -

Gersdorf

GD 1 gemischte Baufläche gemischte Baufläche Acker 0,30 ha -

Gutenswegen

GW 1 gemischte Baufläche, Flä- Wohnbaufläche Acker 1,40 ha 1,00 ha che für Landwirtschaft

GW 2 gemischte Baufläche gemischte Baufläche Acker, Gärten, Grabeland 0,60 ha -

GW 3 gewerbliche Baufläche gewerbliche Baufläche Acker, Grünland 0,40 ha -

Jersleben

JL 1 Wohnbaufläche Wohnbaufläche Grünland 0,55 ha -

JL 2 Wohnbaufläche Wohnbaufläche Grünland, Grünfläche 0,75 ha - (Reitplatz)

JL 3 Wohnbaufläche Wohnbaufläche Acker 1,20 ha -

Klein Ammensleben

KA 1 Wohnbaufläche, Fläche für Wohnbaufläche Acker 1,10 ha 0,60 ha Landwirtschaft

KA 2 Fläche für Landwirtschaft Wohnbaufläche Acker 0,40 ha 0,40 ha

Groß Ammensleben

8 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

-

Bisherige Darstellung Neue Darstellung Derzeitige Nutzung

Standort Nr. Flächen- größe Neuinan- spruch- nahme

GA 1 Wohnbaufläche, Fläche für Wohnbaufläche Acker 3,10 ha 1,50 ha Landwirtschaft

GA 2 Grünfläche (Gärten) gemischte Baufläche Grünfläche (Gärten) 1,90 ha 1,90 ha

GA 3 gewerbliche Baufläche gewerbliche Baufläche Acker 8,90 ha -

Meseberg

MB 1 Wohnbaufläche, Fläche für Wohnbaufläche Grünland 0,80 ha 0,40 ha Landwirtschaft

Samswegen

SW 1 Wohnbaufläche Wohnbaufläche Acker, Grünland, Feldhe- 2,10 ha - cke

SW 2 gemischte Baufläche gemischte Baufläche Grünland 1,70 ha -

SW 3 Fläche für Wald gemischte Baufläche Grünland 0,50 ha 0,50 ha

SW 4 gemischte Baufläche, Flä- gemischte Baufläche Grünfläche (Gärten), 1,50 ha 1,20 ha che für Landwirtschaft Grünland

SW 5 gewerbliche Baufläche gewerbliche Baufläche Grünland (Weide) 1,90 ha -

SW 6 gewerbliche Baufläche, Flä- Sonderbaufläche Tierhal- Acker 2,00 ha 2,00 ha che für Landwirtschaft tung

Vahldorf

VD 1 Wohnbaufläche, Fläche für Wohnbaufläche Acker, Grünland 0,60 ha 0,20 ha Landwirtschaft

VD 2 gemischte Baufläche, Flä- gemischte Baufläche Grünland, Grünfläche 1,10 ha 0,60 ha che für Landwirtschaft

VD 3 Grünfläche (Gärten) Wohnbaufläche Brachfläche 0,20 ha 0,20 ha

Summe 142,80 ha 10,50 ha

Gemäß Tabelle 1 sind insgesamt 12 der zu betrachtenden Bauflächen mit einer Neuinanspruchnahme von Fläche und Boden gegenüber den bisherigen Planungen verbunden. Diese resultiert teils aus der Erweite- rung bereits in den bestehenden Flächennutzungsplänen ausgewiesener Bauflächen sowie aus komplet- ten Neuausweisungen im Zuge der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes. Der größte Teil der Flä- chenausweisungen war schon in den Bestandsplänen vorhanden. Sie wurden - angepasst an den aktuellen

9 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Bedarf - wieder als geplante Bauflächen in die neue Planung übernommen, da vorort bisher keine Bebau- ung stattfand.

Die Ausweisung gewerblicher Bauflächen richtet sich i.d.R. nach dem wirtschaftlichen Eigenbedarf der Gemeinde. Eine Ausnahme stellt die in der Gemarkung Dahlenwarsleben dargestellte Erweiterungsfläche des Technologieparks Ostfalen dar. Hierbei handelt es sich um einen im Flächennutzungsplan zu berück- sichtigenden Vorrangstandort für landesbedeutsame Industrie- und Gewebeflächen des Landes- bzw. Re- gionalen Entwicklungsplanes. Der größte Teil des Technologieparks befindet sich innerhalb der angren- zenden Gemeinde . In den bisherigen Planungen wurde er als Sonderbaufläche dargestellt. Diese Darstellung wurde neben einer Flächenreduzierung von 114,00 ha auf 98,60 ha zugunsten einer gewerb- lichen Baufläche geändert.

Aufgrund raumordnerischer Vorgaben und dem damit verbundenen fehlenden Bedarf werden im Zuge der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes insgesamt 13 bisher ausgewiesene Bauflächen mit einer Gesamtfläche von 50,30 ha zurückgenommen. Hierbei handelt es sich um verschiedene Flächenkatego- rien (Wohn- und gemischte Bauflächen, gewerbliche und Sonderbauflächen). Diese werden nun größten- teils als Flächen für Landwirtschaft und Grünflächen dargestellt. Die Rücknahme nicht benötigter Bauflä- chen ist grundsätzlich mit einer deutlichen Reduzierung bereits vorgesehener Eingriffe in Natur und Land- schaft verknüpft. Eine detaillierte Bewertung der einzelnen Rücknahmeflächen ist nicht erforderlich, da diese noch nicht durch verbindliche Bauleitplanungen umgesetzt wurden.

Im neuen Flächennutzungsplan erfolgt zudem die Darstellung geplanter Verkehrswege (u.a. BAB 14, B 71n). Gleichfalls soll der Aus- bzw. Neubau von Energieleitungstrassen umgesetzt werden (u.a. Süd-Ost- Link). Diese Infrastrukturprojekte sind in der Flächennutzungsplanung zu beachten und die Trassen bzw. Trassenkorridore zu übernehmen. Eine ausführliche Diskussion der hierdurch verursachten Eingriffe in Natur und Landschaft hat aber, soweit noch nicht geschehen, in den entsprechenden Fachplanungen zu erfolgen.

Einer geplanten Flächenneuinanspruchnahme von maximal 10,50 ha steht eine Rücknahme von 50,30 ha gegenüber.

10 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

3 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes und der Art, wie diese Ziele bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes berücksichtigt wurden

3.1 Leitbild des Umweltschutzes

Als übergeordnete Planung und damit als planerische Grundlage setzt das Landschaftsprogramm des Lan- des Sachsen-Anhalt das übergeordnete Leitbild der Landschaftsplanung in Bezug auf die einzelnen Natur- räume des Landes fest. Für die Magdeburger Börde und damit den untersuchten Planungsraum lautet dies:

„Die Magdeburger Börde soll ihren Charakter als Ackerlandschaft mit großen, überschau- baren, offenen Flächen behalten. Begrünte Siedlungen, Bauerngärten und ländliche Parks sollen erhalten, gepflegt und entwickelt werden und bieten ein ansprechendes Bild der Produktivlandschaft.

Die Ackerschläge sollen von mehrreihigen Windschutzgehölzen aus heimischen Baumar- ten umgeben sein. Langfristiges Ziel sind 5 ha Windschutzgehölze oder Waldinseln auf 100 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche. Bei den vorhandenen Flurgehölzen ist die vielfach dominierende Pappel durch entsprechende Pflege- und Nachpflanzungsmaßnahmen durch Trauben-Eiche, Linde, Hainbuche und andere heimische Baumarten zu ersetzen. Die ungenutzten Hang- und Flachkuppenlagen sollen von Traubeneichen-Linden-Wäldchen eingenommen werden, die der Landschaft ein abwechslungsreiches Bild verleihen. Etwa 5 % der Gesamtfläche der Landschaft sind nach landschaftsästhetischen Gesichtspunkten mit Gehölzen zu bepflanzen. Die Gehölzstandorte sollen in enger Abstimmung mit dem Naturschutz ausgewählt werden, um die Möglichkeit der Schaffung von Vernetzungsele- menten optimal zu nutzen. Diese anzustrebenden vielfältigen Gehölzstrukturen sollen wie- der größere Möglichkeiten für die Ansiedlung von Greifvögeln bieten.

In den verbreiterten Tälchen der Bäche, deren Läufe unter kulturlandschaftlichem Aspekt wieder zu renaturieren sind, sollen die Wiesen extensiv bewirtschaftet werden und kleine Holunder-Ulmen- Wäldchen sowie uferbegleitende Gehölze und Kopfbäume enthalten. Die Fließgewässer werden, bedingt durch ihr Lösseinzugsgebiet, klares und nur in zulässigem Umfang organisch belastetes Wasser führen.

Die wertvollen Schwarzerden sind durch zweckmäßige Schlaggestaltung und bodenpfleg- liche Bewirtschaftung gegen Erosion zu schützen. Das Bodenleben ist zu regenerieren und bewirkt dann eine intakte Humusbildung. In der ökologisch orientierten, intensiven Land- wirtschaft sollen sich Bewirtschaftungsformen durchsetzen, mit deren Hilfe die Boden- fruchtbarkeit nachhaltig gesichert werden kann.

Die bedeutendsten Biotope der Ackerlandschaft- die subkontinental geprägten Trockenra- sen auf Löss - müssen erhalten sowie lokal erweitert und neu entwickelt werden.

Maßnahmen der Dorferneuerung sind in der Magdeburger Börde von besonderer Bedeu- tung. In der unmittelbaren Umgebung der Siedlungen sollen die Bauerngärten und Streu-

11 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

obstanlagen gepflegt werden. Diese Kulturformen haben in einer Bördelandschaft ein be- sonders hohes ökologisches Gewicht. Die Siedlungen sind zur Abschirmung gegen Einflüsse aus dem landwirtschaftlich genutzten Umland zur Verbesserung des Landschaftsbildes und der Erholung durch Ortsrandeingrünung in die Landschaft einzubinden.

Der Ackerbau soll in der Magdeburger Börde die dominierende Nutzungsform bleiben. Die Viehwirtschaft soll auf die ökologischen Möglichkeiten der Landschaft eingestellt werden.

Die Erweiterungsmöglichkeiten für den Arten- und Biotopschutz in den Ackerebenen sind beschränkt. Daher sind alle in Frage kommenden Biotope und Renaturierungsmöglichkei- ten sorgfältig auf ihren potentiellen Schutzstatus zu prüfen und bei auch nur annähernder Erfüllung der Unterschutzstellungskriterien zu schützen.“1

3.2 Schutzgut Boden und Fläche gesetzliche Grundlagen: Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG), Bundes-Bodenschutzverordnung (BBodSchV), Bodenschutz-Aus- führungsgesetz Sachsen-Anhalt (BodSchAG LSA), Baugesetzbuch (BauGB), Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA) in den derzeit gültigen Fassungen

planerische Grundlagen: Regionaler Entwicklungsplan, Landschaftsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt, Landschaftsrahmenplan des ehemaligen Bördekreises, Landschaftsplan der Gemeinde Niedere Börde

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachgesetze: Dem Boden kommt als Träger wichtiger Funktionen, wie z.B. als Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen, als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte, als Roh- stofflagerstätte oder als Standort für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung, eine besondere Bedeu- tung zu. Als Filter- und Speicherschicht ist der Boden zudem für das Grundwasser von großer Bedeutung.

Im § 1 des Bundes-Bodenschutzgesetzes (BBodSchG) heißt es:

„Zweck dieses Gesetzes ist es, nachhaltig die Funktionen des Bodens zu sichern oder wie- derherzustellen. Hierzu sind schädliche Bodenveränderungen abzuwehren, der Boden und Altlasten sowie hierdurch verursachte Gewässerverunreinigungen zu sanieren und Vor- sorge gegen nachteilige Einwirkungen auf den Boden zu treffen. Bei Einwirkungen auf den Boden sollen Beeinträchtigungen seiner natürlichen Funktionen sowie seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte soweit wie möglich vermieden werden.“

1 MINISTERIUM FÜR UMWELT UND NATURSCHUTZ DES LANDES SACHSEN-ANHALT (Hrsg.): Landschaftsprogramm des Landes Sach- sen-Anhalt, 1994.

12 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Das Bodenschutz-Ausführungsgesetz Sachsen-Anhalt (BodSchAG LSA) als landesgesetzliche Regelung for- dert dazu im § 1 folgendes:

„(1) Mit Grund und Boden soll sparsam und schonend umgegangen werden, dabei sind Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen. Vorrangig sind bereits ver- siegelte, sanierte, baulich veränderte oder bebaute Flächen wieder zu nutzen. Böden, die die Bodenfunktionen nach § 2 Abs. 2 Nrn. 1 und 2 des Bundes-Bodenschutzgesetzes (...) in der jeweils geltenden Fassung in besonderem Maße erfüllen, sind besonders zu schützen.

(2) Nach Maßgabe des Bundes-Bodenschutzgesetzes, dieses Gesetzes sowie der aufgrund dieser Gesetze erlassenen Verordnungen sind

1. Vorsorgemaßnahmen gegen das Entstehen schädlicher Bodenveränderungen, insbe- sondere durch den Eintrag von schädlichen Stoffen, und die damit verbundenen Stö- rungen der natürlichen Bodenfunktionen zu treffen und

2. die Böden vor Erosion, vor Verdichtung und vor anderen nachteiligen Einwirkungen vorsorglich zu schützen.“

Darüber hinaus fordern auch das Baugesetzbuch (BauGB) und das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) den Schutz des Bodens. Im § 1a Abs. 2 BauGB heißt es dazu:

„Mit Grund und Boden soll sparsam und schonend umgegangen werden; dabei sind (...) Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen.“

Gemäß § 1 Abs. 3 Nr. 2 BNatSchG sind

„Böden so zu erhalten, dass sie ihre Funktion im Naturhaushalt erfüllen können; nicht mehr genutzte versiegelte Flächen sind zu renaturieren, oder, soweit eine Entsiegelung nicht möglich oder nicht zumutbar ist, der natürlichen Entwicklung zu überlassen“.

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachplanungen: Sparsamer Umgang mit Boden bei der baulichen und sonstigen Inanspruchnahme von Böden im Planungs- raum; Sicherung von Böden mit besonders schutzwürdigen Ausprägungen; Einschränkung von Boden- schäden sowie von Erosionsvorgängen auf ein Minimum

Art der Berücksichtigung: Bewertung möglicher Eingriffe in die Bodenfunktion aufgrund der Auswertung der Bodenkartierungen, Vorschläge zur Minimierung und Kompensation der Eingriffe

13 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

3.3 Schutzgut Wasser gesetzliche Grundlagen: Wasserhaushaltsgesetz (WHG), Wassergesetz des Landes Sachsen-Anhalt (WG LSA), Bundesnaturschutz- gesetz (BNatSchG), Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA) in den derzeit gültigen Fassungen planerische Grundlagen: Regionaler Entwicklungsplan, Landschaftsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt, Landschaftsrahmenplan des ehemaligen Bördekreises, Landschaftsplan der Gemeinde Niedere Börde

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachgesetze: Der § 6 WHG formuliert folgenden allgemeinen Grundsatz für Gewässer:

„(1) Die Gewässer sind nachhaltig zu bewirtschaften, insbesondere mit dem Ziel,

1. ihre Funktions- und Leistungsfähigkeit als Bestandteil des Naturhaushalts und als Lebens- raum für Tiere und Pflanzen zu erhalten und zu verbessern, insbesondere durch Schutz vor nachteiligen Veränderungen von Gewässereigenschaften, 2. Beeinträchtigungen auch im Hinblick auf den Wasserhaushalt der direkt von den Gewäs- sern abhängenden Landökosysteme und Feuchtgebiete zu vermeiden und unvermeidbare, nicht nur geringfügige Beeinträchtigungen so weit wie möglich auszugleichen, 3. sie zum Wohl der Allgemeinheit und im Einklang mit ihm auch im Interesse Einzelner zu nutzen, 4. bestehende oder künftige Nutzungsmöglichkeiten insbesondere für die öffentliche Was- serversorgung zu erhalten oder zu schaffen, 5. möglichen Folgen des Klimawandels vorzubeugen, 6. an oberirdischen Gewässern so weit wie möglich natürliche und schadlose Abflussverhält- nisse zu gewährleisten und insbesondere durch Rückhaltung des Wassers in der Fläche der Entstehung von nachteiligen Hochwasserfolgen vorzubeugen, 7. zum Schutz der Meeresumwelt beizutragen.

Die nachhaltige Gewässerbewirtschaftung hat ein hohes Schutzniveau für die Umwelt insge- samt zu gewährleisten; dabei sind mögliche Verlagerungen nachteiliger Auswirkungen von ei- nem Schutzgut auf ein anderes sowie die Erfordernisse des Klimaschutzes zu berücksichtigen.

(2) Gewässer, die sich in einem natürlichen oder naturnahen Zustand befinden, sollen in die- sem Zustand erhalten bleiben und nicht naturnah ausgebaute natürliche Gewässer sollen so weit wie möglich wieder in einen naturnahen Zustand zurückgeführt werden, wenn überwie- gende Gründe des Wohls der Allgemeinheit dem nicht entgegenstehen.“

Im § 47 Abs. 1 WHG werden Bewirtschaftungsziele für das Grundwasser konkretisiert:

„Das Grundwasser ist so zu bewirtschaften, dass

14 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

1. eine Verschlechterung seines mengenmäßigen und seines chemischen Zustands vermie- den wird; 2. alle signifikanten und anhaltenden Trends ansteigender Schadstoffkonzentrationen auf Grund der Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten umgekehrt werden; 3. ein guter mengenmäßiger und ein guter chemischer Zustand erhalten oder erreicht wer- den; zu einem guten mengenmäßigen Zustand gehört insbesondere ein Gleichgewicht zwi- schen Grundwasserentnahme und Grundwasserneubildung.“

Gemäß § 1 Abs. 3 Nr. 2 BNatSchG sind

„(...) Binnengewässer vor Beeinträchtigungen zu bewahren und ihre natürliche Selbstrei- nigungsfähigkeit und Dynamik zu erhalten; dies gilt insbesondere für natürliche und na- turnahe Gewässer einschließlich ihrer Ufer, Auen und sonstigen Rückhalteflächen; Hoch- wasserschutz hat auch durch natürliche oder naturnahe Maßnahmen zu erfolgen; für den vorsorgenden Grundwasserschutz sowie für einen ausgeglichenen Niederschlags-Abfluss- haushalt ist auch durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege Sorge zu tragen.“

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachplanungen: Schutz der Gewässer und des Grundwassers vor Nähr- und Schadstoffeinträgen sowie vor Überbauung

Art der Berücksichtigung: Bewertung möglicher Eingriffe in das Schutzgut unter Auswertung des Landschaftsplanes, Vorschläge zur Minimierung und Kompensation der Eingriffe

3.4 Schutzgut Klima und Luft gesetzliche Grundlagen: Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG), Bundesimmissionsschutzverordnungen (BlmSchV), Techni- sche Anleitung Lärm (TA Lärm), Technische Anleitung Luft (TA Luft), Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA) in den derzeit gültigen Fassungen

planerische Grundlagen: Regionaler Entwicklungsplan, Landschaftsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt, Landschaftsrahmenplan des ehemaligen Bördekreises, Landschaftsplan der Gemeinde Niedere Börde

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachgesetze: Vermeidung einer Beeinträchtigung der Luftqualität; Vermeidung einer Beeinträchtigung des lokalen Kli- mas; gemäß § 1 Abs. 3 Nr. 4 BNatSchG sind

15 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

„Luft und Klima auch durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu schützen; dies gilt insbesondere für Flächen mit günstiger lufthygienischer oder klimati- scher Wirkung wie Frisch- und Kaltluftentstehungsgebiete oder Luftaustauschbahnen; dem Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung insbesondere durchzunehmende Nut- zung erneuerbarer Energien kommt eine besondere Bedeutung zu“

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachplanungen: Freihaltung für den Luftaustausch bedeutsamer Bereiche; Vermeidung neuer bzw. Beseitigung bestehen- der Emittenten in Luftaustauschbahnen und deren Einzugsbereichen; Erhalt von Waldgebieten mit Klima- schutzfunktion

Art der Berücksichtigung: Bewertung möglicher Eingriffe in das Schutzgut unter Auswertung des Landschaftsplanes, Vorschläge zur Minimierung und Kompensation der Eingriffe

3.5 Schutzgut Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt gesetzliche Grundlagen: Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA) in den derzeit gültigen Fassungen

planerische Grundlagen: Regionaler Entwicklungsplan, Landschaftsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt, Landschaftsrahmenplan des ehemaligen Bördekreises, Landschaftsplan der Gemeinde Niedere Börde

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachgesetze: Im § 1 Abs. 2 BNatSchG heißt es:

„Zur dauerhaften Sicherung der biologischen Vielfalt sind entsprechend dem jeweiligen Ge- fährdungsgrad insbesondere

1. lebensfähige Populationen wildlebender Tiere und Pflanzen einschließlich ihrer Lebens- stätten zu erhalten und der Austausch zwischen den Populationen sowie Wanderungen und Wiederbesiedelungen zu ermöglichen, 2. Gefährdungen von natürlich vorkommenden Ökosystemen, Biotopen und Arten entgegen- zuwirken, 3. Lebensgemeinschaften und Biotope mit ihren strukturellen und geografischen Eigenheiten in einer repräsentativen Verteilung zu erhalten; bestimmte Landschaftsteile sollen der na- türlichen Dynamik überlassen bleiben.“

16 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Schutz und Erhaltung von geschützten Biotopen und hochwertigen Biotopstrukturen im plangebietsüber- greifenden Verbund, Schutz der besonders und streng geschützten Arten im Sinne des § 44 des Bundesna- turschutzgesetzes (BNatSchG), Vermeidung und Verminderung von Eingriffen in das Schutzgut

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachplanungen: Sicherung von Lebensräumen mit Bedeutung für den Schutz von Arten und Lebensgemeinschaften; Ent- wicklung eines Biotopverbundsystems; örtliche, aus den Grundsätzen des Landschaftsplanes abgeleitete Maßnahmen:

• Pflanzmaßnahmen, • Aufwertungsmaßnahmen, • Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen, • Rückbaumaßnahmen, • Sanierungsmaßnahmen, • Bewirtschaftungsregelungen, • Renaturierungsmaßnahmen, • Handlungsge- und -verbote, • Besucherlenkungen

Art der Berücksichtigung: Bewertung möglicher Eingriffe in das Schutzgut unter Auswertung des Landschaftsplanes, Vorschläge zur Minimierung und Kompensation der Eingriffe

3.6 Schutzgut Landschaft gesetzliche Grundlagen: Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA) in der derzeit gültigen Fassung

planerische Grundlagen: Regionaler Entwicklungsplan, Landschaftsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt, Landschaftsrahmenplan des ehemaligen Bördekreises, Landschaftsplan der Gemeinde Niedere Börde

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachgesetze: Erhaltung des Landschaftsbildes, Wiederherstellung beeinträchtigter Bereiche des Landschaftsbildes, Ver- meidung von Eingriffen in besonders schützenswerte Landschaftsbilder

17 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachplanungen: Erhaltung und Weiterentwicklung der besonderen landschaftlichen Charakteristik des Planungsraumes; Vermeidung von Beeinträchtigungen prägender Landschaftsstrukturen und störungsempfindlicher Land- schaftsräume; Einbindung neuer Bebauungen in das Landschafts- und Ortsbild; Sicherung historischer Kul- turlandschaften

Art der Berücksichtigung: Bewertung möglicher Eingriffe in das Schutzgut unter Auswertung des Landschaftsplanes, Vorschläge zur Minimierung und Kompensation der Eingriffe

3.7 Schutzgut Mensch und menschliche Gesundheit gesetzliche Grundlagen: Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG), Bundesimmissionsschutzverordnungen (BlmSchV), Techni- sche Anleitung Lärm (TA Lärm), Technische Anleitung Luft (TA Luft), Geruchsimmissionsrichtlinie (GIRL) in den derzeit gültigen Fassungen

planerische Grundlagen: Regionaler Entwicklungsplan, Landschaftsrahmenplan des ehemaligen Bördekreises, Landschaftsplan der Gemeinde Niedere Börde

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachgesetze: Vermeidung von Beeinträchtigungen schützenswerter Nutzungen im Planungsraum

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachplanungen: Vermeidung von Beeinträchtigungen schützenswerter Nutzungen im Planungsraum

Art der Berücksichtigung: Bewertung möglicher Eingriffe in das Schutzgut unter Auswertung des Landschaftsplanes, Vorschläge zur Minimierung und Kompensation der Eingriffe

3.8 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter gesetzliche Grundlagen: Denkmalschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (DenkmSchG LSA) in der derzeit gültigen Fassung

18 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

planerische Grundlagen: Regionaler Entwicklungsplan, Landschaftsrahmenplan des ehemaligen Bördekreises, Landschaftsplan der Gemeinde Niedere Börde

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachgesetze: Erhaltung der Kultur- und Sachgüter

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachplanungen: Erhaltung der Kultur- und Sachgüter

Art der Berücksichtigung: Darstellung archäologischer Bodendenkmale sowie der besonderen Funktionen für die Erholung im Flä- chennutzungsplan. Bewertung möglicher Eingriffe in das Schutzgut, Vorschläge zur Minimierung und Kompensation der Eingriffe

3.9 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern gesetzliche Grundlagen: Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA) in den derzeit gültigen Fassungen sowie die bereits unter Punkt 2.1 bis 2.7 aufgeführten gesetzlichen Grund- lagen

planerische Grundlagen: Regionaler Entwicklungsplan, Landschaftsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt, Landschaftsrahmenplan des ehemaligen Bördekreises, Landschaftsplan der Gemeinde Niedere Börde

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachgesetze: Erhaltung und Förderung der Schutzgüter und deren Wechselwirkungen untereinander

Umweltschutzrelevante Ziele der Fachplanungen: Erhaltung und Förderung der Schutzgüter und deren Wechselwirkungen untereinander

Art der Berücksichtigung: Bewertung möglicher Eingriffe in das Schutzgut unter Auswertung des Landschaftsplanes

19 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

4 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzu- stands, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden

4.1 Naturräumliche Einordnung und Geologie

Der Naturraum des betrachteten Gemeindegebietes lässt sich drei deutlich abgegrenzten Landschaftsein- heiten zuordnen und ist somit klar gegliedert. Der südliche und mittlere und damit der größte Teil des Planungsraumes befindet sich innerhalb der Landschaftseinheit „Magdeburger Börde“ und gehört so zur Großlandschaft der Ackerebenen. Die Magdeburger Börde gliedert sich zudem in die Niedere und Hohe Börde, die nordsüdlich streichend von einer Geländestufe, die in etwa der 100 m-Höhenlinie folgt, ge- trennt werden. Diese Grenze quert den westlichen Randbereich des Gemeindegebietes, so dass dieses bis auf den Bereich zwischen westlicher Gemeindegrenze und den Ortslagen Gutenswegen und Klein Am- mensleben der Niederen Börde angehört. Das flach gewellte Relief, das stellenweise recht deutlich von kleineren Gewässerläufen eingeschnitten wird, besteht größtenteils aus unverfestigtem Moränenmate- rial der Saaleeiszeit, das auf triassischen Gesteinen (Magdeburger Triasplatte) aufliegt. Großflächig über- lagert eine aufgewehte Lössdecke die älteren Fest- und Lockergesteine. Diese besitzen eine Mächtigkeit von 0,8 bis 1,2 m auf ebenen Flächen und 3 m und mehr an den Unterhängen sowie in den Tälern.

Der nördliche Bereich um Meseberg und Samswegen wird den „Altmarkheiden“ und damit den Landschaf- ten am Südrand des Tieflandes zugeordnet. Hierbei handelt es sich um eine flachwellige Moränenland- schaft, die durch übersandete Grundmoränen gebildet wird.

Die Trennung der beiden Landschaftseinheiten erfolgt durch die „Ohreniederung“. Hierbei handelt es sich um eine dem Verlauf der Ohre folgende schmal-linienförmige Landschaftseinheit der Flusstäler und Nie- derungslandschaften. Das heutige Ohretal entwickelte sich aus dem ehemaligen Urstromtal (Ohre-Aller- Urstromtal) der altmärkischen Endmoränen des Warthestadiums der Saalekaltzeit.

4.2 Naturschutzrechtliche Schutzgebiete und -objekte, geschützte Biotope und Geotope

Zur Sicherung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, der Schönheit der Landschaft und der Vielfalt der in ihr beheimateten Ökosysteme und zur Minderung negativer Folgen anthropogener Tätigkeit auf bestimmte Lebensgemeinschaften, Artengruppen oder einzelne, besonders schützenswerte Arten sowie auf Landschaftsbestandteile bzw. Landschaftsteile wurden die nachfolgend aufgeführten naturschutz- rechtlichen Schutzgebiete ausgewiesen und verordnet:

20 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Tabellenkomplex 2: naturschutzrechtliche Schutzgebiete und -objekte2

Gebiets-Nr. Bezeichnung Fläche Erläuterung

Natura 2000 (32 BNatSchG)

FFH 0024 LSA FFHG „Untere Ohre“ 39 ha Gesamter Gewässerlauf unterhalb seines Austritts aus dem Drömling bei Uthmöden bis zum Eintritt in das Elbetal bei Loi- tsche. Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie: • 3260 - Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vege- tation des Ranunculion fluitantis und des Callitrichio-Bat- rachion • 6430 - Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und mon- tanen bis alpinen Stufe Arten nach Anhang II der FFH-RL und Anhang I der VSch-RL so- wie die wichtigsten Zugvogelarten: • Biber (Castor fiber), • Bitterling (Rhodeus amarus), • Fischotter (Lutra lutra), • Großes Mausohr (Myotis myotis) • Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia), • Rapfen (Aspius aspius), • Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis), • Steinbeißer (Cobitis taenia) Schutzzweck: • Erhaltung des mittleren und unteren Abschnittes des Oh- relaufes und den damit verbundenen gebietstypischen Lebensräumen, insbesondere der naturnahen Fließge- wässerabschnitte einschließlich der Gewässer- und Ufervegetation wie blütenreiche Staudenfluren, Gehölze und angrenzendes Grünland. • Erhaltung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhal- tungszustandes.

Gebiets-Nr. Bezeichnung Fläche Erläuterung

Landschaftsschutzgebiete (§ 26 BNatSchG)3

LSG 0080 OK LSG „Hohe Börde“ 2.384 ha Landwirtschaftlich geprägte Bördelandschaft.

Schutzzweck (Auszug):

2 LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ SACHSEN-ANHALT: projektbezogene naturschutzfachliche Daten, abgefordert und über- geben 2020. 3 LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ SACHSEN-ANHALT: Landschaftsschutzgebiete, Online-Publikation, https://lau.sachsen- anhalt.de/naturschutz/schutzgebiete-nach-landesrecht/landschaftsschutzgebiete-lsg/, Abruf 2020.

21 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Gebiets-Nr. Bezeichnung Fläche Erläuterung • Erhaltung und Entwicklung der Biotopvielfalt und des Bi- otopverbundes, insbesondere um die ökologische Funkti- onsfähigkeit des Naturhaushaltes zu erhalten bzw. wie- der herzustellen und um das Landschaftsbild zu pflegen, zu beleben und zu gliedern • Freihaltung des Gebietes von Bebauung sowie Abgrabun- gen und Aufschüttungen • Erhaltung, Wiederherstellung und Verbreiterung von Ge- wässerrandstreifen • Förderung einer nachhaltigen umweltschonenden Land- wirtschaft zur Erhaltung der Nutzungsfähigkeit der Na- turgüter • Erhaltung, Pflege und Umgestaltung von Flurgehölzen hin zu naturnahen Gehölzen

LSG 0014 OK LSG „Lindhorst-Ramstedter 6.400 ha Von Forsten dominierter südlicher Teil der -Letzlinger Forst“ Heide. Übergang der Altmarkheiden zum Tangergebiet und zur Ohreniederung sowie wertvoller Lebensraum wildlebender Pflanzen- und Tierarten. Schutzzweck (Auszug): • Sicherung, Erhaltung, Wiederherstellung, Pflege und Ent- wicklung eines für die Colbitz-Letzlinger Heide typischen und bedeutenden strukturreichen Landschaftsteiles mit einer Vielzahl von Wald-, Ackerland-, Grünland-, Feucht- gebiets- und Trockenstandorten • Erhaltung standortheimischer Laubwaldgesellschaften sowie die Rückführung nicht standortheimischer Nadel- holzforsten in naturnahen Laubwald • Erhaltung naturnaher Bachläufe und Auen • Erhaltung natürlichen Grünlandes und Förderung der Rückführung von Ackerland auf typischen Grünlandstan- dorten in Grünland • Erhaltung, Pflege und Neuanlage von Flurgehölzen • Förderung einer umweltschonenden Land- und Forst- wirtschaft • Freihaltung des Gebietes von zusätzlicher Bebauung

LSG 0109 BK LSG „Ohre- und Elbniederung“ 7.350 ha Niederungsgebiete von und Ohre innerhalb des mittel- deutschen Trockengebietes. Schutzzweck (Auszug): • Erhaltung und Entwicklung des Gebietes, vorrangig um die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes zu erhalten bzw. wiederherzustellen und um das Landschaftsbild zu pflegen, zu beleben und zu gliedern • Erhaltung und Wiederherstellung von Altwässern als na- turnahe Biotope

22 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Gebiets-Nr. Bezeichnung Fläche Erläuterung • Erhaltung der Fließgewässer einschließlich der Sicherung und Wiederherstellung ihrer ökologischen Durchgängig- keit • Erhaltung und Entwicklung extensiv bewirtschafteter Dauergrünlandflächen • Erhaltung und Neuanlage von Flurholzstreifen sowie Baumreihen und Hecken • Vergrößerung der Waldfläche durch Aufforstung mit ein- heimischen standorttypischen Bäumen und Sträuchern in naturnaher Artenzusammensetzung • Freihaltung des Gebietes von Bebauung

Gebiets-Nr. Bezeichnung Standort Jahr der Unter- schutzstellung

Naturdenkmale (§ 28 BNatSchG)

FND 0023 OK Treßlochquellgebiet Klein Ammensleben 1938

FND 0029 OK Laubmischwaldquellgebiet Gutenswegen 1978

FND 0041 OK Quellgebiet „Der Spring“ Samswegen 1978

FND 0044 OK Hägebachaue-Südteil Samswegen 1978

FND 0042 OK Hägebachaue-Ostteil Samswegen 1978

FND 0043 OK Hägebachaue-Westteil Samswegen 1978

FND 0054 OK Kreuzhoch mit Kuhschelle Samswegen 1978

ND 0029 OK Luthereiche Groß Ammensleben 1957

ND 0046 OK Roßkastanienallee Dahlenwarsleben 1978

ND 0047 OK 3 Robinien Dahlenwarsleben 1978

ND 0054 OK Winterlinde Groß Ammensleben 1978

ND 0055 OK Lindenallee (Lindenreihe) Gutenswegen 1978

ND 0066 OK Ahornallee Jersleben 1978

ND 0067 OK 2 Pyramidenpappeln Klein Ammensleben k. A.

ND 0081 OK Robiniengruppe Samswegen 1978

ND 0082 OK Episodische Quelle mit Alteiche Samswegen 1978

23 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Gebiets-Nr. Bezeichnung Standort Jahr der Unter- schutzstellung

Geschützte Landschaftsbestandteile (§ 29 BNatSchG)

Gemäß § 29 BNatSchG besitzen alle Alleen und einseitigen Baumreihen an öffentlichen oder privaten Verkehrsflächen und Feldwegen den Status eines geschützten Landschaftsbestandteils. Hinzu kommt der durch die Gehölzschutzverordnung des Landkreises Börde sowie der durch die Baumschutzsatzung der Gemeinde Niedere Börde geschützte Baumbestand. Auch den nachfolgend aufgeführten geschützten Parks wurde dieser Status zugewiesen.

Gebiets-Nr. Bezeichnung Standort Jahr der Unter- schutzstellung

Geschützte Parks

GP 0009 OK Park Bleiche Samswegen (Bleiche) k. A.

GP 0017 OK Park Badeanstalt Gutenswegen k. A.

Der Begriff „Geschützter Park“ ist die Bezeichnung für Grünanlagen, die vor dem 01.07.1990 unter Schutz gestellt wurden. Da es für diese Schutzkategorie keine Neuverordnung gab, wird der Schutz dieser Parks im Sinne des Bestandsschutzes weitergeführt. In der Gemeinde Niedere Börde befinden sich 2 geschützte Parkanlagen. Die Anlagen befinden sich im Ortsteil Bleiche und im Ortsteil Gutenswegen. (Hinweis: Die im Sachsen-Anhalt Viewer enthaltenden Standorte stimmen lagemäßig nicht mit den tatsächlichen Standor- ten überein. Die Standorte wurden in Abstimmung mit dem Landkreis Börde und dem Landesamt für Um- weltschutz Sachsen-Anhalt korrigiert. Der „Park Badeanstalt“ in Gutenswegen befindet sich damit nicht innerhalb der Ortslage, sondern südlich im Bereich des Flächennaturdenkmals „Laubmischquellgebiet“, in dem sich ehemals das Freibad des Ortes befand.)

Die registrierten Schutzgebiete und -objekte wurden im Flächennutzungsplan dargestellt.

Bestimmte Teile von Natur und Landschaft, die eine besondere Bedeutung als Biotope haben, werden durch das Bundesnaturschutzgesetz (§ 30) und ergänzend durch das Naturschutzgesetz des Landes Sach- sen-Anhalt (§ 22) geschützt. Nachfolgend werden diese gesetzlich geschützten Biotope zusammenfas- send aufgeführt, wobei solche, die standortbedingt im Planungsraum nicht vorkommen können, wie z.B. marine Biotope, ausgenommen wurden. Derzeit im Untersuchungsgebiet kartierte (Kataster der gesetz- lich geschützten Biotope) Biotope4 wurden durch Kursivschrift markiert.

§ 30 BNatSchG

• natürliche oder naturnahe Bereiche fließender und stehender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer und der dazugehörigen uferbegleitenden natürlichen oder naturnahen Vegetation sowie ihrer natürli- chen oder naturnahen Verlandungsbereiche, Altarme und regelmäßig überschwemmten Bereiche,

4 LANDKREIS BÖRDE: projektbezogene naturschutzfachliche Daten, abgefordert und übergeben 2020.

24 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Moore, Sümpfe, Röhrichte, Großseggenrieder, seggen- und binsenreiche Nasswiesen, Quellbereiche, Binnenlandsalzstellen, • offene natürliche Block-, Schutt- und Geröllhalden, Lehm- und Lösswände, • Zwergstrauch-, Ginster- und Wacholderheiden, Borstgrasrasen, Trockenrasen, Schwermetallrasen, Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte, • Bruch-, Sumpf- und Auenwälder, Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder,

§ 22 NatSchG LSA erg. z. § 30 BNatSchG

• temporäre Flutrinnen in Überschwemmungsgebieten und Auen, • hochstaudenreiche Nasswiesen, • planar-kolline Frischwiesen, • naturnahe Bergwiesen, • Halbtrockenrasen, • natürliche Höhlen, aufgelassene Stollen und Steinbrüche, • Streuobstwiesen, • Hecken und Feldgehölze außerhalb erwerbsgärtnerisch genutzter Flächen, • Kopfbaumreihen

Gesetzlich geschützte Biotope werden nicht durch Verordnung festgesetzt, sondern sind aufgrund ihrer natürlichen Ausprägung geschützt. Dies beinhaltet, dass geschützte Biotope im Plangebiet jederzeit neu entstehen bzw. sich so verändern können, dass der Schutzstatus entfällt. Sie sind damit keine Planungen oder sonstige Nutzungsregelungen, die nach anderen - hier naturschutzrechtlichen - Regelungen im Sinne des § 5 Abs.4 BauGB festgesetzt sind. Dem Landkreis Börde sowie dem Landesamt für Umweltschutz lie- gen eine entsprechende Biotoptypenkartierung vor. Aus den oben genannten Gründen kann dieses Ver- zeichnis jedoch keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Die besonders geschützten Biotope des Planungsraumes werden deshalb nur rein informativ in einer entsprechenden Textkarte dargestellt.

Weiterhin stehen alle Alleen und einseitigen Baumreihen an öffentlichen oder privaten Verkehrsflächen und Feldwegen unter gesetzlichem Schutz (§ 21 NatSchG LSA).

Der derzeit noch rechtskräftige Regionale Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg5 (2006) weist folgende Vorbehaltsgebiete für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems aus, die sich in Teilen im Planungsraum befinden:

Tabelle 3: Vorbehaltsgebiete für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems

Nr. (REP) Verbundeinheiten Beschreibung

Vorbehaltsgebiete für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems

2 „Teile Colbitz-Letzlinger Heide“ nördlich Samswegen

11 „Bachabschnitte Kleine Sülze, Große Florenne, Telzgraben, Kleine Sülze Sülze, Telzgraben“

5 REGIONALE PLANUNGSGEMEINSCHAFT MAGDEBURG: Regionaler Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg, 2006.

25 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Nr. (REP) Verbundeinheiten Beschreibung

24 „Hohe Börde“ südlich Gersdorf; nordwestlich Gersdorf

Um eine Isolation von Biotopen oder ganzen Ökosystemen zu vermeiden, werden durch den Regionalen Entwicklungsplan Vorbehaltsgebiete für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems festgelegt. Diese umfassen großräumige, naturraumtypische, reich mit naturnahen Elementen ausgestattete Landschaften sowie Verbundachsen zum Schutz naturnaher Landschaftsteile und Kulturlandschaften mit ihren charak- teristischen Lebensgemeinschaften. In diesen Bereichen soll eine Entwicklung möglichst naturnaher Bio- tope erfolgen, die die vorhandenen natürlichen und naturnahen Biotope in ihrer Funktion als Lebensraum unterstützen und die Entwicklungsmöglichkeiten der bestehenden Flora und Fauna verbessern. Die Flä- chen sollen aufgrund der vorhandenen Standortbedingungen und Strukturen entwickelt werden. Dabei sollen die bestehenden natürlichen und naturnahen Strukturen erhalten und mit in die Entwicklung ein- gebunden werden. Die wildlebenden Tiere und Pflanzen und ihre Lebensgemeinschaften sind als Teil des Naturhaushaltes in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen Artenvielfalt zu schützen. Ihre Lebens- räume einschließlich ihrer Rastplätze und Wanderwege sind zu erhalten, zu pflegen, zu entwickeln und erforderlichenfalls wiederherzustellen und zu verbinden. Dabei ist sicherzustellen, dass zwischen den Bi- otopen nach Lage, Größe, Struktur und Beschaffenheit der Austausch verschiedener Populationen und deren Ausbreitung gemäß ihren artenspezifischen Bedürfnissen möglich ist, um so auch die innerartliche Vielfalt zu erhalten.

Im 1. Entwurf zur Neuaufstellung des Regionalen Entwicklungsplans6 ist für den Planungsraum nur noch das Vorbehaltsgebiet „Hohe Börde“ enthalten. Die Vorbehaltsgebiete „Teile Colbitz-Letzlinger Heide“ und „Bachabschnitte Kleine Sülze, Große Sülze, Telzgraben“ entfallen.

Ergänzt werden die Vorbehaltsgebiete des Regionalen Entwicklungsplanes durch die Planungen des Lan- desamtes für Umweltschutz zum ökologischen Verbundsystem des Landes Sachsen-Anhalt. Diese weisen innerhalb des Untersuchungsgebietes folgende Biotopverbundeinheiten aus:

Tabelle 4: ökologisches Verbundsystem7

Nr. Verbundeinheiten Beschreibung

Überregional bedeutsame Verbundeinheiten

01 „Ohreniederung“ - wichtiger überregionaler Biotopverbund zwischen Drömling und Elbaue

- Niederung der Ohre mit Gräben, Gehölzstrukturen, Feucht- und Intensivgrünland sowie Acker

- Erhalt der ökologischen Gewässerfunktion

6 REGIONALE PLANUNGSGEMEINSCHAFT MAGDEBURG: Regionaler Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg, 1. Entwurf, Online-Publikation, http://www.regionmagdeburg.de/index.phtml?La=1&ffsn=false&object=tx,493.600.1 &kat=&kuo =2&sub=0, Stand 2016. 7 LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ SACHSEN-ANHALT: projektbezogene naturschutzfachliche Daten, abgefordert und über- geben 2020.

26 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Nr. Verbundeinheiten Beschreibung

- Entwicklung und Verbesserung des ökologischen Zustandes innerhalb der Verbundeinheit

02 „Colbitz-Letzlinger Heide“ - großflächige, teils wenig gestörte Verbundfläche

- ausgedehnte Wald- und Forstflächen sowie Heide- und Sand- magerbiotope

- Erhalt, Entwicklung und Verbesserung des ökologischen Zu- standes innerhalb der Verbundeinheit

Regional bedeutsame Verbundeinheiten

03 „Landgrabenniederung“ - Niederung des Landgrabens

- Biotopverbund zwischen den ausgedehnten Flächen der Col- bitz-Letzlinger Heide und der Ohreniederung

- Niederung im Randbereich der Ohreniederung mit Gräben, Feucht- u. Intensivgrünland sowie Acker

- Verbesserung der ökologischen Gewässerfunktion

- Entwicklung und Verbesserung des ökologischen Zustandes innerhalb der Verbundeinheit

04 „Hägebachniederung“ - Niederung des Hägebaches

- gut ausgeprägter Biotopverbund zwischen den Waldgebieten südlich Colbitz mit Anschluss an die Colbitz-Letzlinger Heide und der Ohreniederung

- Bachaue mit einem Komplex aus Feuchtwiesen, Feuchtwäl- dern, Großseggen- und Simsenwiesen, Wasserschwaden und Schilfröhricht und mehreren anthropogenen, aber naturnah ausgeprägten Stillgewässern mit Vorkommen gefährdeter Ar- ten

- Erhalt, Entwicklung und Verbesserung des ökologischen Zu- standes innerhalb der Verbundeinheit

05 „Bachlauf bei Ammensleben“ - Niederung des Mönchsgrabens inkl. seines Quellgebietes so- wie des Quellgebietes des Hoppengrabens

- Biotopverbund zwischen der Ohreniederung und der sonst strukturarmen Magdeburger Börde

- Bachlauf in der Magdeburger Börde; Unterlauf abschnitts- weise mit reicher Wasservegetation und Röhrichten; Ober- lauf mit begleitenden Gehölzen, aufgelassenem Feuchtgrün- land und Großseggenried

- Wiederherstellung der ökologischen Gewässerfunktion

06 „Bachsystem Telzgraben-Kleine Sülze- - Gewässerlauf und angrenzende Flächen von Kleiner Sülze, Große Sülze“ Telzgraben, Florenne

- Biotopverbund zwischen der Ohreniederung und der sonst strukturarmen Magdeburger Börde

- Fließgewässersystem innerhalb der Magdeburger Börde mit Vorkommen gefährdeter Arten

27 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Nr. Verbundeinheiten Beschreibung

- Verbesserung der ökologischen Gewässerfunktion

07 „Bachlauf Garbe“ - Niederung der Garbe

- Biotopverbund zwischen der Beberniederung und der sonst strukturarmen Magdeburger Börde

- Bachaue der Magdeburger Börde mit Grünland und Gehölz- strukturen

- Erhalt und Verbesserung der ökologischen Gewässerfunktion

08 „Hohe Börde“ - Hänge des Übergangsbereiches zwischen der Niederen und Hohen Börde

- an Gehölzstrukturen relativ reiche Verbundeinheit innerhalb der sonst strukturarmen Magdeburger Börde

- Hänge und Kuppen am Abhang der Höhen Börde mit Hecken, kleinflächigen Gehölzen, Ruderalflächen, Magerrasen, Abgra- bungsgewässern

- Entwicklung und Verbesserung des ökologischen Zustandes innerhalb der Verbundeinheit

Elemente des Biotopverbundes außerhalb der Verbundeinheiten

09 „Mittellandkanal“ - weitreichendes Verbundelement zwischen Drömling und El- baue

- lineare Magerrasenstandorte auf den Kanalböschungen; be- gleitende lineare Gehölzstrukturen

- Verbesserung der ökologischen Gewässerfunktion

- Entwicklung und Verbesserung des ökologischen Zustandes der begleitenden Biotope

10 „Kreuzhoch mit Kleingewässer“ - einzelnes Verbundelement mit „Trittsteinfunktion“ innerhalb strukturarmer Flächen

- Endmoränenkuppe mit Sandtrockenrasen, trockener Reit- grasflur und Steppenrasen mit Vorkommen gefährdeter Ar- ten

- Erhalt, Entwicklung und Verbesserung des ökologischen Zu- standes

11 „Horns Loch“ - einzelnes Verbundelement mit „Trittsteinfunktion“

- ehemalige Bodenentnahmestelle mit kleinem fast völlig zuge- wachsenem Stillgewässer, Schilfröhricht, Seggenried und Sandmagerrasen mit Vorkommen gefährdeter Arten

- Erhalt, Entwicklung und Verbesserung des ökologischen Zu- standes

Die Verbundeinheiten des ökologischen Verbundsystems wurden in einer Textkarte zum Flächennut- zungsplan dargestellt.

28 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Geotope sind erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur. Sie umfassen Aufschlüsse von Gestei- nen, Böden, Mineralien und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen und natürliche Landschaftsteile. Die Geotope Sachsen-Anhalts sind in einem Geotopkataster des Landesamtes für Geologie und Bergwe- sen erfasst.

Tabelle 5: Geotope8

Gebiets-Nr. Bezeichnung Standort zusätzlicher naturschutz- rechtlicher Status

Geotope

3735-02 Findling bei Samswegen Samswegen -

Quellgebiet „Treßloch“ bei Klein Ammens- 3735-03 Klein Ammensleben Flächennaturdenkmal leben

Die Geotope wurden in einer Textkarte zum Flächennutzungsplan dargestellt.

4.3 Schutzgut Boden und Fläche

4.3.1 Boden

Mit dem Begriff „Boden“ wird der oberste Bereich der Erdkruste bezeichnet, der als dynamisches System den Wechselwirkungen zwischen Klima, Wasser, Vegetation und Tierwelt ausgesetzt ist. Der Boden reicht von der Erdoberfläche bis zum anstehenden Fest- bzw. Lockergestein, das als Bodensubstrat bezeichnet wird. Ausgehend vom Substrat entstehenden durch biogene und exogene Prozesse mit Wechselwirkun- gen zwischen Lockergesteinsbildung (Verwitterung), bodenbildenden Prozessen und Erosionsvorgängen bzw. Bodenumlagerung charakteristische Schichtungen und damit die jeweils typischen Bodenprofile.

Das vorherrschende Bodensubstrat der Region ist der Löss. Dies spiegelt sich in der bodenlandschaftlichen Zuordnung des Planungsraumes wider, die in folgende Tabelle verdeutlicht wird.

Tabelle 6: Bodenlandschaftliche Zuordnung des Planungsraumes9

Bodenregion Löss- und Sandlösslandschaf- Altmoränenlandschaften ten

Bodengroßlandschaft tschernosembetonte Lössbör- lehmige Grundmoränenplat- Sander, sandigen Platten und den ten sandigen Endmoränen

Bodenlandschaftsgruppe Magdeburger Börde und Flämingvorlän- Altmärkische Heiden, Flä- der ming, Dübener Heide

8 LANDESAMT FÜR GEOLOGIE UND BERGWESEN SACHSEN-ANHALT: Geotopkataster Sachsen-Anhalt, Online-Publikation, http://www.lagb.sachsen- anhalt.de/service/geotopkataster/, Stand 2017, 2020. 9 GEOLOGISCHES LANDESAMT SACHSEN-ANHALT: Bodenatlas Sachsen-Anhalt, 1. Auflage, (Saale), 1999.

29 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Bodenlandschaft Wanzlebener Löß-Plateau Samswegener Platte Colbitz-Letzlinger Heide

Hinsichtlich der Verteilung der Bodentypen erfährt der Planungsraum eine deutliche Dreiteilung. Der süd- liche Teil, in etwa bis zum Mittellandkanal reichend, wird großflächig von Schwarzerdeböden (Tscherno- sem) über Lösssedimenten eingenommen. Diese für das Bundesland Sachsen-Anhalt so wichtigen Böden sollen nachstehend noch etwas näher beschrieben werden. Die nördlich an den Mittellandkanal angren- zende Ohreniederung wird von grundwasserbeeinflussten Böden (Gleyböden) geprägt, während der Übergang zur Colbitz-Letzlinger Heide durch die immer weiter Oberhand gewinnenden Braunerden bzw. Podsol-Braunerden über eiszeitlichen Sanden gekennzeichnet wird.10

Der die Bördeböden prägende Löss ist ein sehr feinkörniges äolisch (durch Wind) abgelagertes Sediment. Dieser entstand während der pleistozänen Eiszeiten durch das Zusammenspiel von physikalischer Verwit- terung und der erodierenden Arbeit wandernder Gletscher. Hierbei wurden Fels und grobes Material zu Geröll zerteilt, das durch die Bewegung der Gletscher (Gletscherschliff) und den Transport der Flüsse bis zur Staubfraktion zerkleinert wurde. Nach dem Rückgang des Eises und der abfließenden Wassermassen in den Urstromtälern kamen der Reihenfolge nach Grob- und dann Feinmaterial zur Ablagerung. Da sich innerhalb der Täler keine Vegetation befand, konnte der Wind ungehindert die freiliegenden Ton- und Schluffbestandteile auswehen und transportieren. Reichte die Transportkapazität des Windes nicht mehr aus, so wurde die Staubfracht wieder abgelagert. Dies geschah vorwiegend in großen Beckenlagen vor- zugsweise vor Mittelgebirgen, wie beispielsweise der Magdeburger Börde nördlich des Harzes.11

Die typischen Böden der mitteldeutschen Lösslandschaften sind Schwarzerden i. w. S. Hierbei handelt es sich um Reliktböden, ...

„… deren Bildung unter Steppenbedingungen erfolgte und bereits im älteren Atlantikum (ca. 7.000 Jahre vor heute) abgeschlossen war. Unter den heutigen klimatischen Bedin- gungen regenerieren sich diese Böden nicht mehr. Sie verdanken ihre Erhaltung der Nie- derschlagsarmut des mitteldeutschen Trockengebietes und ihrer frühen ackerbaulichen Nutzung. Waldnutzung dieser Böden führt langfristig zum Abbau der Humusgehalte im Oberboden, zu Versauerung und Tonverlagerung.“12

Aufgrund ihrer günstigen Eigenschaften unterliegen Schwarzerden vorrangig einer ackerbaulichen Nut- zung.

„Schwarzerden i. w. S. haben eine günstige Humusform, meist neutrale Bodenreaktion und ein sehr gutes Bindungsvermögen für Nährstoffe. Sie haben ein hohes Wasserspeicherver- mögen bei genügendem Luftporenanteil in nicht verdichtetem Substrat, sind tief durch- wurzelbar und nährstoffreich. Mit Bodenwertzahlen zwischen 85 und 100 gehören sie zu den fruchtbarsten Böden Deutschlands.

[…]

10 LANDESAMT FÜR GEOLOGIE UND BERGWESEN SACHSEN-ANHALT: Vorläufige Bodenkarte (VBK50), Online-Publikation, http://www.lagb.sachsen-anhalt.de/service/bodenkarten/vorlaeufige-bodenkarte/, Stand 2014, Abruf 2020. 11 KOPPE, WOLFGANG: Infoblatt Löss, Online-Publikation, http://www2.klett.de/sixcms/list.php?page=infothek_arti- kel&extra=TERRA-Online%20/%20Gymnasium&artikel_id=104640&inhalt=klett71prod_1.c.150066.de, Stand 2012. 12 GEOLOGISCHES LANDESAMT SACHSEN-ANHALT: Bodenatlas Sachsen-Anhalt, 1. Auflage, Halle (Saale), 1999.

30 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Entstehung und Erhaltung der Schwarzerden verdienen eine besondere Betrachtung, weil sie ungeachtet ihres großen Flächenanteils in Sachsen-Anhalt einzigartig in Deutschland sind und große wirtschaftliche Bedeutung haben.

[…]

In der heutigen Kultursteppe sind die Schwarzerden durch Erosion und Flächenentzug in ihrer Erhaltung gefährdet. Restriktive Flächenplanung und die standortgerechte landwirt- schaftliche Bewirtschaftung sind die besten Erhaltungsmaßnahmen für diese Böden.“13

Die einzelnen jeweils betroffenen Bodentypen werden in der gebietsbezogenen Schutzgutbewertung (Ka- pitel 5.1) dargestellt.

Der Boden dient einem Großteil der Organismen als Lebensgrundlage und Lebensraum und nimmt damit als zentraler Bestandteil des Naturhaushaltes eine bedeutende multifunktionale Stellung im Ökosystem ein. In seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte lässt er Rückschlüsse auf die Bodenge- nese sowie natur- und kulturräumliche Entwicklungen von Landschaften zu. Aufgrund seiner vielfältigen Nutzungsfunktionen besitzt er zudem eine hohe wirtschaftliche Bedeutung.

Gemäß § 2 Abs. 2 des Bundes-Bodenschutzgesetzes erfüllt der Boden

1. natürliche Funktionen als a) Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen, b) Bestandteil des Naturhaushaltes, insbesondere mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen, c) Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen auf Grund der Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften, insbesondere auch zum Schutz des Grundwassers,

2. Funktionen als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte sowie

3. Nutzungsfunktionen als a) Rohstofflagerstätte, b) Fläche für Siedlung und Erholung, c) Standort für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung, d) Standort für sonstige wirtschaftliche und öffentliche Nutzungen, Verkehr, Ver- und Entsor- gung.

Zur Funktionsbewertung des Bodens werden gemäß Bodenfunktionsbewertungsverfahren14 des Landes- amtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (BFBV-LAU) repräsentative Funktionen bzw. Teilfunktionen aus- gewählt, die nachfolgend aufgeführt werden.

Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Teilfunktion Lebensgrundlage und Lebensraum für Pflanzen: Pflanzen und Bodenorganismen Standortpotenzial für natürliche Pflanzengesellschaften (§ 2 Abs. 2 Nr. 1a BBodSchG)  Naturnähe (N)

13 Geologisches Landesamt Sachsen-Anhalt: Bodenatlas Sachsen-Anhalt, 1. Auflage, Halle (Saale), 1999. 14 LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ SACHSEN-ANHALT: Bodenfunktionsbewertungsverfahren des Landesamtes für Umwelt- schutz Sachsen-Anhalt (BFBV-LAU), 2013.

31 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Teilfunktion Lebensgrundlage und Lebensraum für Pflanzen: Pflanzen und Bodenorganismen natürliche Bodenfruchtbarkeit (§ 2 Abs. 2 Nr. 1a BBodSchG)  Ertragsfähigkeit (E)

Bestandteil des Naturhaushaltes, insbesondere mit seinen Teilfunktion Wasserkreisläufe: Wasser- und Nährstoffkreisläufen Regelung im Wasserhaushalt (Oberflächenabfluss und (§ 2 Abs. 2 Nr. 1b BBodSchG) Grundwasserneubildung)  Wasserhaushaltspotential (W)

Funktionen als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte (§ 2 Abs. 2 Nr. 2 BBodSchG)  Archivbodenkarte (A)

Im vorliegenden Umweltbericht werden die in der Tabelle 1 aufgeführten Flächen einer genaueren Be- trachtung unterzogen. Die Bewertung der relevanten Teilfunktionen erfolgte auf Grundlage der von der Unteren Bodenschutzbehörde des Landkreises Börde zur Verfügung gestellten digitalen Themendaten. Anhand dieser Themendaten wird pro zu betrachtender Fläche einer jeden Teilfunktion eine Wertstufe von 1 - 5 zugeordnet. Einzelne Bereiche ohne Datengrundlage sind in den Themendaten mit 0 gekenn- zeichnet. Hier wurde die Wertigkeit anhand der umliegenden Flächen geschätzt. Beim Vorhandensein von Archivobjekten sieht das Bewertungsmodell ausschließlich eine Bewertung durch die Wertstufe 5 vor. Ausgenommen hiervon sind die Suchräume für seltene Bodenformen und Bodengesellschaften, die ge- mäß Anlage 5 zum Bodenbewertungsverfahren unberücksichtigt bleiben. Archivobjekte können bspw. historische Nutzungsformen wie Wölbäcker, Extremstandorte wie Blockschutthalden, Binnensalzstellen u.ä., fossile Böden, Geotope, Bodendenkmale oder Musterstücke der Bodenschätzung sein. Aus den ein- zelnen, sich aus den 4 Teilfunktionen ergebenden Werten wird der Gesamtwert (G) mittels Maximalwert- prinzip bestimmt.

Tabelle 7: standortbezogene Bewertung der Böden gemäß BFBV-LAU (Standortnummern entsprechend Tabelle 1)

zusätzliche Bodenbean- gleichbleibende Bodenbe- spruchung anspruchung

Standort- Standortbeschreibung N E W A G Nr.

Dahlenwarsleben

DL 1 - Bodentyp: Tschernosem, Gley-Tschernosem 1 5 3 - 5

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

DL 2 - Bodentyp: Gley-Tschernosem 1 5 3 - 5

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

DL 3 - Bodentyp: Tschernosem 1 5 3 - 5

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

32 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Standort- Standortbeschreibung N E W A G Nr.

DL 4 - Bodentyp: Tschernosem 1 5 3 - 5

- landwirtschaftliche Nutzung

DL 5 - Bodentyp: Tschernosem 1 5 3 - 5

- landwirtschaftliche Nutzung

Gersdorf

GD 1 - Bodentyp: Tschernosem 1 5 3 - 5

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

Gutenswegen

GW 1 - Bodentyp: Pararendzina 3 2 3 - 3

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

GW 2 - Bodentyp: Tschernosem 1 5 3 - 5

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung, Gartenland

GW 3 - Bodentyp: Tschernosem 1 5 3 - 5

- landwirtschaftliche Nutzung

Jersleben

JL 1 - Bodentyp: Braunerde 3 3 4 - 4

- landwirtschaftliche Nutzung

JL 2 - Bodentyp: Braunerde-Podsol 3 3 4 - 4

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung, Grünfläche

JL 3 - Bodentyp: Braunerde-Podsol 3 3 4 - 4

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

Klein Ammensleben

KA 1 - Bodentyp: Pararendzina 1 5 3 - 5

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

KA 2 - Bodentyp: Tschernosem 1 4 3 - 4

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

Groß Ammensleben

GA 1 - Bodentyp: Braunerde-Tschernosem 1 5 3 - 5

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

33 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Standort- Standortbeschreibung N E W A G Nr.

GA 2 - Bodentyp: Braunerde-Tschernosem 1 5 3 - 5

- Gartenland

GA 3 - Bodentyp: Tschernosem 1 5 3 - 5

- landwirtschaftliche Nutzung

Meseberg

MB 1 - Bodentyp: Braunerde 2 3 3 - 3

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

Samswegen

SW 1 - Bodentyp: Braunerde-Podsol 2 3 3 - 3

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

SW 2 - Bodentyp: Braunerde-Podsol 1 4 1 - 4

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

SW 3 - Bodentyp: Braunerde 4 1 4 - 4

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

SW 4 - Bodentyp: Braunerde 3 2 4 - 4

- Gartenland

SW 5 - Bodentyp: Braunerde 3 2 3 - 3

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

SW 6 - Bodentyp: Humusgley 2 3 2 - 3

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

Vahldorf

VD 1 - Bodentyp: Parabraunerde-Tschernosem 2 3 3 - 3

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung

VD 2 - Bodentyp: Gley 1 4 2 - 4

- Ortsrandlage; landwirtschaftliche Nutzung, Grünfläche

VD 3 - Bodentyp: Parabraunerde-Tschernosem 2 3 3 - 3

- Ortsage; Brachfläche

34 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Gemäß BFBV-LAU sind insbesondere den Schwarzerdeböden aufgrund ihrer sehr hohen Ertragsfähigkeit sehr hohe Gesamtwerte zuzuordnen. Die einer mögliche Wertestaffel von 1 bis 5 entsprechenden Funk- tionserfüllungen und Standorteignung für Überplanungen sind in der nachfolgenden, der Handlungsemp- fehlung des LAU entnommenen Tabelle aufgeführt.

Tabelle 8: Funktionserfüllung und Standorteignung15

Gesamtbewertung Funktionserfüllung Standorteignung für Überplanungen (G)

1 sehr gering Vorzugsstandort:  für Überplanungen sowie naturschutzfachliche Kompensationsmaßnah- men

2 gering Vorzugsstandort mit Einschränkungen:  für Überplanungen sowie naturschutzfachliche Kompensationsmaßnah- men (bei geringer Schwere und Umfang des Eingriffs bzw. kein dauer- hafter Flächenverbrauch)  bodenfunktionsbezogene Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in gerin- gem Umfang erforderlich

3 mittel als Standort unter bestimmten Bedingungen akzeptabel:  wenn es im Bezugsraum keine Standorte mit geringerer Funktionserfül- lung gibt, auf denen das Vorhaben durchgeführt werden kann  als Standort für naturschutzfachliche Kompensationsmaßnahmen be- dingt geeignet, wenn nur geringer und kein dauerhafter Flächenver- brauch und wenn gleichzeitig positiver funktionsbezogener Effekt für Schutzgut Boden erwartbar ist  bodenfunktionsbezogene Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im größe- rem Umfang erforderlich

4 gut als Standort für Eingriffe und/oder naturschutzfachliche Kompensationsmaß- nahmen nur akzeptabel:  wenn es im Bezugsraum keine Standorte mit geringerer Funktionserfül- lung gibt, das Vorhaben notwendig ist, aber anderswo nicht durchge- führt werden kann und nur eine Bodenfunktion mit hohem Erfüllungs- grad betroffen ist  als Kompensationsfläche nur, wenn geringer und kein dauerhafter Flä- chenverbrauch und wenn gleichzeitig positive Effekte für mehrere Bo- denfunktionen erwartbar sind  umfängliche Minderungs- und Vermeidungsmaßnahmen erforderlich  bodenfunktionsbezogene Kompensationsmaßnahmen in hohem Um- fang notwendig

5 sehr gut als Standort für Eingriffe und/oder naturschutzfachliche Kompensationsmaß- nahmen nicht akzeptabel:

15 LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ SACHSEN-ANHALT: Bodenfunktionsbewertungsverfahren des Landesamtes für Um- weltschutz Sachsen-Anhalt (BFBV-LAU), 2013.

35 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Gesamtbewertung Funktionserfüllung Standorteignung für Überplanungen (G)  nur in Ausnahmefällen, wenn es im Bezugsraum keine Standorte gerin- gerer Funktionserfüllung gibt, das Vorhaben unvermeidbar ist, aber an- derswo nicht durchgeführt werden kann  umfängliche Minderungs- und Vermeidungsmaßnahmen erforderlich  bodenfunktionsbezogene Kompensationsmaßnahmen in sehr hohem Umfang notwendig  Eingriffe bei Betroffenheit der Archivfunktion nicht ausgleichbar

Der größte Teil der im neu aufgestellten Flächennutzungsplan verzeichneten Bauflächen wurde aus den bisher rechtskräftigen Flächennutzungsplänen übernommen und ist damit auch jetzt schon bebaut bzw. Bauerwartungsland. Die Ausweisung neuer Bauflächen erfolgt im Sinne der Eingriffskonzentration als Er- weiterung vorhandener Bauflächen u.a. als Lückenschluss zwischen bestehenden Bebauungen, deren teils bereits vorhandene Erschließung mitgenutzt werden kann bzw. nur erweitert zu werden braucht. Die voll- kommene Neuerschließung anderer Standorte würde zu einem erheblich höheren Eingriff in das Schutz- gut Boden, aber auch in andere Schutzgüter wie das Landschaftsbild, führen, zumal auch diese nur auf gleichwertig hohen Bodenstandorten möglich wäre. Aufgrund der bodengeografischen Lage des Pla- nungsraumes in der Bodengroßlandschaft der tschernosembetonten Lössbörden nehmen die ertragrei- chen Schwarzerdeböden einen sehr großen Teil des besiedelten Bereiches ein, so dass es nahezu un- möglich ist, planungsrechtlich sinnvolle Bauflächen auf geringerwertigen Bodenstandorten zu finden. Dies betrifft vor allem die Bördeortschaften südlich des Mittellandkanals. Gegenüber verhältnismäßig ge- ringflächigen Neuausweisungen (10,50 ha) wurde eine größere Menge Bauflächen zurückgenommen (50,30 ha), wodurch die auch hier größtenteils höchste Ertragsfähigkeiten aufweisenden Böden, deren Ertragspotential sowie deren bisherige größtenteils landwirtschaftliche Nutzung vor zukünftiger Überbau- ung geschützt und somit gesichert werden.

Eine Gefährdung des Schutzguts Boden geht von Altlasten aus. Hierzu gehören Altablagerungen, Altstand- orte sowie Anlagen für Militär und Rüstung, bei denen der Verdacht schädlicher Bodenveränderungen oder sonstiger Gefahren für den Einzelnen oder die Allgemeinheit besteht (vergl. BBodSchG § 2). Das Alt- lastenkataster des Landkreises Börde führt für den Planungsraum 59 Altlastenverdachtsflächen auf, von denen 23 zwischenzeitlich archiviert wurden. Eine entsprechende Liste ist unter Punkt 3.5.1 der Begrün- dung zum Flächennutzungsplan zu finden. 23 Verdachtsflächen wurden gemäß § 5 Abs. 3 Nr.3 BauGB in der Planzeichnung gekennzeichnet, da sie sich innerhalb dargestellter Bau- (Bestand) und Grünflächen befinden.

4.3.2 Fläche Im Gegensatz zum Schutzgut Boden bezieht sich die Betrachtung des Schutzgutes Fläche nur auf die reine Flächen- bzw. Landnutzung, ohne auf die einzelnen Bodenfunktionen einzugehen. Hierunter ist die Art der Inanspruchnahme von Teilen der festen Erdoberfläche durch den Menschen zu verstehen, wobei sich der Begriff „Flächennutzung“ stärker auf die bauliche Prägung, der Begriff „Landnutzung“ dagegen mehr

36 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

auf das unbebaute Gelände bezieht.16 Das Konfliktpotential ergibt sich aus dem Verhältnis des Flächen- entzuges durch die Ausdehnung der baulich geprägten Siedlungs- und Verkehrsfläche (SuV) gegenüber der Gesamtfläche eines Gebietes. Hierbei ist nicht nur die Inanspruchnahme durch die flächige Nutzungs- umwandlung, sondern hinzukommend die Zerschneidung vormals zusammenhängender Flächen zu be- trachten. Vom Flächenverlust betroffen sind in erster Linie die Landwirtschaftsflächen. So wurde für den Zeitraum 2010 - 2015 deutschlandweit eine Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche um 1.774,50 km² ermittelt, die zu 81 % Landwirtschafts- und zu 16 % Wald- und Gehölzflächen beanspruchte.17

Durch das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung wurde deutschlandweit die Flächennutzungs- struktur und deren Entwicklung untersucht. Die Ergebnisse werden in einem Online-Viewer, dem „Moni- tor der Siedlungs- und Freiraumentwicklung“ (IÖR-Monitor), dargestellt, der unter der Web-Adresse http://www.ioer-monitor.de/ abrufbar ist. Grundlage hierfür ist ein Flächenschema, das die Nutzungs- formen einer Gebietsfläche in bestimmte Flächenkategorien unterteilt.

Abbildung 2: Flächenschema des IÖR-Monitors (Hervorhebung durch den Verfasser des Umweltberichts)

Nachfolgend wird die Entwicklung der baulich geprägten Siedlungs- und Verkehrsfläche (siehe Hervorhe- bung in der Abbildung 2) für die Gemeinden des Landkreises Börde dargestellt.

16 LEIBNIZ-INSTITUT FÜR ÖKOLOGISCHE RAUMENTWICKLUNG: Monitor der Siedlungs- und Freiraumentwicklung (IÖR-Monitor), Online-Publikation, https://www.ioer-monitor.de/, Abruf 2020. 17 Ebd.

37 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Abbildung 3: Anteil baulich geprägter Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gemeindefläche im Landkreis Börde (2009)

Abbildung 4: Anteil baulich geprägter Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gemeindefläche im Landkreis Börde (2019)

38 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Die Abbildungen lassen erkennen, dass sich der Anteil baulich geprägter Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gemeindefläche in den letzten 10 Jahren leicht erhöht hat (um 0,8 %). Mit 8,4 % gehörte die Gemeinde Niedere Börde 2019 zu den Gemeinden mit den höheren Anteilen baulich geprägter Siedlungs- und Ver- kehrsfläche innerhalb des Landkreises Börde. Die höchsten Werte weisen die Gemeinde mit 12,5 %, die Stadt Wolmirstedt mit 12,3 % sowie die Gemeinde Barleben mit 20,6 % auf. Die niedrigsten Werte dagegen liegen bei 3,8 % in der Stadt , 3,3 % in der Gemeinde sowie 2,5 % in der Gemeinde Burgstall.

Im landesweiten Vergleich stellt dies einen erhöhten mittleren Wert dar (Mittelwert Sachsen-Anhalt 7,7 %), wobei die Höchstwerte von bis zu 38,8 % (Halle S.) auf die größeren Städte entfallen, da hier schon historisch bzw. städtebaulich bedingt das Flächenverhältnis zugunsten der Bebauung verschoben ist.

Abbildung 5: Anteil baulich geprägter Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gemeindefläche im Land Sachsen-Anhalt (2019)

Ermittelt man den Durchschnittswert für den Landkreis Börde, kommt die landwirtschaftliche Prägung der überwiegenden Gemeinden zum Tragen. Mit einem Anteil von 6,8 % baulich geprägter Siedlungs- und Verkehrsfläche befindet sich der Landkreis im unteren Mittel im landesweiten sowie an der unteren Grenze im deutschlandweiten Vergleich.

Die deutsche Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Inanspruchnahme neuer Flächen für Sied- lungs- und Verkehrszwecke bis zum Jahr 2020 auf 30 ha pro Tag zu begrenzen („30 ha-Ziel“). Dieser Wert,

39 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

der in die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesrepublik aufgenommen wurde, wurde vom Nationalen Rat für Nachhaltige Entwicklung vorgeschlagen, um die begrenzte Ressource „Boden“ angemessen zu schüt- zen und den ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgeproblemen einer übermäßigen Flächeninan- spruchnahme entgegenzuwirken. Aus diesem Grund wird die Siedlungs- und Verkehrsfläche seit 2001 jährlich in einer amtlichen Flächenstatistik erhoben. Dabei kann zwar eine Abschwächung der SuV-Zu- nahme in den letzten Jahren festgestellt werden, aber keine Trendwende zur Erreichung dieses Ziels.

4.4 Schutzgut Wasser

4.4.1 Grundwasser

Die Grundwasserverhältnisse eines Gebietes richten sich in erster Linie nach der geologischen Beschaf- fenheit des Untergrundes. Im Planungsraum wird der Hauptgrundwasserleiter durch Lockergesteins- schichten gebildet, die sich wie folgt zusammensetzen:

Tabelle 9: Hydrogeologie des Planungsraumes18

Lage im Planungsraum Beschreibung

südlich Vahldorf - Groß Ammensle- Geringmächtige quartäre Sande und Kiese, z.T. mit Lößbedeckung, linsenartig einge- ben lagert in Geschiebemergeln/Beckenschluffen über mesozoischen Gesteinen, die selbst ohne bedeutende Wasserführung sind

Ohreniederung nördlich Vahldorf - Quartäre Sande und Kiese der Flussauen und Niederungen, lokal mit Dünensand- o- Groß Ammensleben der Auenlehmbedeckung

nördlich Meseberg - Samswegen Quartäre Sande und Kiese unter Geschiebemergel, lokal mit Decksanden, meist un- terlagert von tertiären Schichten; Quartäre Sande und Kiese der Hochflächen, in Rinnen und Endmoränengebieten sehr wechselhafte hydrodynamische/hydrochemische Verhältnisse durch häufige Einlagerungen von Geschiebemergel und Beckenschluffen; z.T. mächtige Decksande in der Aerationszone

Die Grundwasserlandschaft des Planungsraumes ist zwei Grundwasserkörpern gemäß EG-Wasserrahmen- richtlinie (EG-WRRL) angehörig, nördlich der gedachten Linie Vahldorf - Groß Ammensleben - Ebendorf dem Körper „OT 2 - Colbitz-Letzlinger Heide und Moränenlandschaften“, südlich dieser Linie dem Körper „OT 4 - Flechtinger Höhenzug“19. Beide Grundwasserkörper werden dem Koordinierungsraum „Mittlere

18 LANDESAMT FÜR GEOLOGIE UND BERGWESEN SACHSEN-ANHALT: Hydrogeologische Übersichtskarte (HÜK400d), Online-Pub- likation, https://lagb.sachsen-anhalt.de/service/geofachinformation/fachdaten-angewandte-geologie/hydrogeolo- gie/, Stand 2014, Abruf 2020. 19 LANDESBETRIEB FÜR HOCHWASSERSCHUTZ UND WASSERWIRTSCHAFT DES LANDES SACHSEN-ANHALT: Datenportal Gewässerkund- licher Landesdienst Sachsen-Anhalt, Online-Publikation, http://gldweb.dhi-wasy.com/gld-portal/, Abruf 2020.

40 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Elbe/Elde“ zugeordnet20. Für den 2. Bewirtschaftungsplan 2016 - 2021 wurde auf Grundlage der „Metho- dik für die Bewertung des mengenmäßigen und chemischen Zustandes des Grundwassers im Land Sach- sen-Anhalt“ vom 01.03.2016, der EG-Grundwasserrichtlinie vom 12.12.2006 sowie der Grundwasserver- ordnung vom 09.11.2010 eine Zustandsbestimmung für die Grundwasserkörper vorgenommen. Diese setzt sich aus dem mengenmäßigen Zustand und dem chemischen Zustand, für dessen Bewertung alle wasserrahmenrichtlinienrelevanten chemischen Parameter zu Grunde gelegt wurden, zusammen. Im Er- gebnis wurden für 80 Grundwasserkörper, die in Sachsen-Anhalt vorherrschen, zwei Grundwasserkörper mit einem mengenmäßig schlechten Zustand und 39 Grundwasserkörper mit einem chemisch schlechten Zustand ausgewiesen21. Für den Planungsraum stellt sich das wie folgt dar:

Tabelle 10: Zustand der Grundwasserkörper des Planungsraumes22

mengenmäßiger Zustand chemischer Zustand

OT 2 Colbitz-Letzlinger Heide und Moränenlandschaften gut gut

OT 4 Flechtinger Höhenzug gut schlecht

Wie sich die Dürresommer 2018 und 2019 auf den mengenmäßigen Zustand auswirken werden, werden weitere Untersuchungen zu zeigen haben. Setzt sich dieser Trend auch 2020 und in folgenden Jahren fort, ist durchaus mit einer negativen Wasserbilanz zu rechnen.

Die Neubildung des Grundwassers ist abhängig von der Niederschlagsmenge (Klima) und der Durchlässig- keit der Deckschichten über dem Grundwasserleiter (Grundwasserneubildungsrate). In Bezug auf die Ver- sickerungsfähigkeit der unterschiedlichen Substrate ergibt sich folgende Reihenfolge mit abnehmender Versickerungsfähigkeit:

Kies - Sand - sandiger Lehm - Auenlehm - Löss

Bindige Schichten, wie Aue- oder Lösslehme behindern und verringern im größten Teil des Planungsrau- mes auf natürlichem Wege die Grundwasserneubildung, sorgen aber auch für einen gewissen Schutz des Grundwasserhorizontes vor Schadstoffeinträgen. Hinzu kommt die geografische Lage des Untersuchungs- raumes im Lee des Harzes und damit im Mitteleuropäischen Trockengebiet, so dass die Neubildung schon allein durch die klimatischen Verhältnisse geringer ausfällt als in feuchteren Klimaten. Insbesondere im südlichen Bereich des Planungsraumes ist die Grundwasserneubildung, die hier zwischen 0 und 50 mm/a liegt, sehr gering. Richtung Norden und damit zunehmend der Colbitz-Letzlinger Heide zugewandt, neh- men die Werte zu und erreichen 90 mm/a, punktuell auch über 150 mm/a23.

20 LANDESBETRIEB FÜR HOCHWASSERSCHUTZ UND WASSERWIRTSCHAFT DES LANDES SACHSEN-ANHALT: Datenportal Gewässerkund- licher Landesdienst Sachsen-Anhalt, Online-Publikation, https://wrrl.sachsen-anhalt.de/bewirtschaftungspla- nung/bewirtschaftungsplan-und-massnahmenprogramm/grk-2016-bis-2021/grundwasserkoerper/, Stand 2014, Abruf 2020. 21 MINISTERIUM FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT UND ENERGIE: Sauberes Wasser, Online-Publikation, https://saubereswas- ser.sachsen-anhalt.de/bewirtschaftungsplanung/grundwasser/, Abruf 2020. 22 LANDESBETRIEB FÜR HOCHWASSERSCHUTZ UND WASSERWIRTSCHAFT DES LANDES SACHSEN-ANHALT: Datenportal Gewässerkund- licher Landesdienst Sachsen-Anhalt, Online-Publikation, http://gldweb.dhi-wasy.com/gld-portal/, Abruf 2020. 23 Ebd.

41 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Anhand der Vorläufigen Bodenkarte lassen sich die Flächen ermitteln, die durch fehlende bindige Bodenauflagen gekennzeichnet sind. Hierbei handelt es sich um mit Kiefern aufgeforstete sandige Böden nördlich der Ortslage Samswegen sowie Niedermoorböden innerhalb der Hägebachaue und Landgrabenniederung. Beide Bodengruppen bieten dem Grundwasser wenig Schutz. Während die sandigen Böden die oben aufgeführten guten Eigenschaften hinsichtlich der Grundwasserneubildung aufweisen, ist die Infiltrationsrate intakter Niedermoorböden aufgrund der bereits vorhandenen Grundwassersättigung relativ gering. Die genannten Flächen werden in der nachfolgenden Abbildung 6 dargestellt.

© onmaps.de ©GeoBasis-DE/BKG/NRW 2020

Abbildung 6: Flächen ohne grundwasserschützende Bodenauflage24 (gelb: sandige Böden, blau: Niedermoorböden)

Zur im Kapitel 5.1 folgenden gebietsbezogenen Schutzgutbewertung werden 3 Geschütztheitsklassen herangezogen, die u.a. aus den oben aufgeführten hydrogeologischen Bedingungen und der Bodenbede- ckung resultieren.

24 LANDESAMT FÜR GEOLOGIE UND BERGWESEN SACHSEN-ANHALT: Vorläufige Bodenkarte (VBK50), Online-Publikation, http://www.lagb.sachsen-anhalt.de/service/bodenkarten/vorlaeufige-bodenkarte/, Stand 2014, Abruf 2020.

42 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Tabelle 11: Grundwassergeschütztheitsklassen

Geschütztheitsklasse A: Nicht oder nur wenig geschützt vor flächenhaftem Schadstoffeintrag - sehr hohe Empfindlichkeit

a) Grundwasser im Lockergestein (Porenwasserleiter), Anteil bindiger Bildungen an der Versickerungszone < 20 % (Sandauflage, Torfauflage, grundwassergesättigte Böden)

b) Grundwasser im Festgestein (Kluft- und Porenwasserleiter) ohne bzw. mit geringmächtigen, bindigen Deck- schichten (Felsstandorte)

Geschütztheitsklasse B: Relativ geschützt vor flächenhaftem Schadstoffeintrag - mittlere Empfindlichkeit

c) Grundwasser im Lockergestein (Porenwasserleiter), Anteil bindiger Bildungen an der Versickerungszone 20 - 80 % (Löß- und Geschiebemergelauflage, in Flussniederungen verbreitet Auenlehm und organogene Bildungen)

d) Grundwasser im Festgestein (Kluft- und Porenwasserleiter)  Karbonatgestein unter bindigen Deckschichten > 5 m  Sandstein unter bindigen Deckschichten > 2 m bei Flurabständen < 20 m oder < 2 m bei Flurabstän- den > 20 - 100 m

Geschütztheitsklasse C: keine unmittelbare Gefährdung - geringe Empfindlichkeit

e) Grundwasser im Festgestein (Kluft- und Porenwasserleiter)  Sandstein unter bindigen Deckschichten > 2 m bei Flurabständen > 20 - 100 m

Gemäß Tabelle 11 Zeile a) fallen die in Abbildung 6 dargestellten Bereiche im Übergang zur Colbitz-Letz- linger Heide unter die Geschütztheitsklasse A. Bauflächen sind hiervon nicht betroffen. Alle weiteren Flä- chen, und damit der überwiegende Teil des Planungsraumes, sind der Grundwassergeschütztheitsklasse B zuzuordnen.

Zu den vorhandenen Beeinträchtigungen bzw. Gefährdungen zählen alle auf dem Gebiet der Gemeinde vorhandenen Altlastenverdachtsflächen sowie aktuelle Nutzungen wie Deponien, Müllablagerungen, An- lagen der Abwasserentsorgung, militärische Altlasten und Betriebe, die mit wassergefährdenden Stoffen arbeiten sowie diese als Haupt- oder Nebenprodukte herstellen oder lagern. Auf Flächen mit jahrzehnte- lang „konventionell“ betriebener Agrar- und Gartenbauwirtschaft mit intensivem Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln kann ebenfalls eine hohe potenzielle Beeinträchtigung des Grundwassers durch eine direkte Zufuhr von Nitraten angenommen werden. Ein Messpunkt westlich der Ortslage Vahldorf weist für das Jahr 2016 Nitratwerte von 100 mg/l aus25. Auch in Kleingärten lassen sich oft hohe Konzent- rationen von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln nachweisen, da Kleingärtner weder dem ökonomischen Zwang unterliegen, sparsam mit solchen Substanzen umzugehen, noch den Kontrollen, die im professio- nellen Gartenbau stattfinden. Hinzu kommen großflächig bodenversiegelnde Bebauungen, die zu einer

25 LANDESBETRIEB FÜR HOCHWASSERSCHUTZ UND WASSERWIRTSCHAFT DES LANDES SACHSEN-ANHALT: Datenportal Gewässerkund- licher Landesdienst Sachsen-Anhalt, Online-Publikation, http://gldweb.dhi-wasy.com/gld-portal/, Abruf 2020.

43 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Verminderung der Grundwasserneubildung führen, wobei, wie oben festgestellt, die Neubildungsrate im untersuchten Gebiet schon aus natürlichen Gründen recht gering ist.

4.4.2 Oberflächengewässer

4.4.2.1 Fließgewässer

Die Fließgewässer des Planungsraumes gehören zum Stromgebiet der Elbe. Hauptvorfluter ist die Ohre, die bei Rogätz in die Elbe mündet und das einzige Fließgewässer 1. Ordnung des betrachteten Gebietes ist. Die oberirdischen Einzugsgebiete der nächstkleineren Kategorie werden nachfolgend dargestellt:

Abbildung 7: oberirdische Teileinzugsgebiete (4-stellig)26  Ohre von Beber bis Schrote  Schrote  Beber  Mittellandkanal

Außer dem Mittellandkanal, der eine künstliche Wasserstraße darstellt, gehören alle weiteren Fließge- wässer der 2. Ordnung an. Zur Regulierung der Vorflut in der intensiv landwirtschaftlich genutzten Flur

26 LANDESBETRIEB FÜR HOCHWASSERSCHUTZ UND WASSERWIRTSCHAFT DES LANDES SACHSEN-ANHALT: Datenportal Gewässerkund- licher Landesdienst Sachsen-Anhalt, Online-Publikation, http://gldweb.dhi-wasy.com/gld-portal/, Abruf 2020.

44 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

des Planungsraumes wurden die Fließgewässer i. d. R. grabenförmig ausgebaut. Dies schlägt sich in der Strukturgüte der Gewässer nieder, die überwiegend der Klassen „stark“ und „sehr stark verändert“ zuge- ordnet werden müssen. Größere naturnähere Abschnitte findet man nur am Hägebach nördlich der Orts- lage Samswegen.

  

    

Abbildung 8: Gewässerstrukturgüte der wichtigsten Fließgewässer27

Tabelle 12: Fließgewässer des Planungsraumes (Auswahl)

Nr. Bezeichnung Ortsteile

 Ohre Vahldorf, Groß Ammensleben, Meseberg, Samswegen, Jersleben, Bleiche

 Hägebach Samswegen

 Landgraben Meseberg, Samswegen

 Buschgraben Jersleben

 Siegrinne Groß Ammensleben

27 LANDESBETRIEB FÜR HOCHWASSERSCHUTZ UND WASSERWIRTSCHAFT DES LANDES SACHSEN-ANHALT: Datenportal Gewässerkund- licher Landesdienst Sachsen-Anhalt, Online-Publikation, http://gldweb.dhi-wasy.com/gld-portal/, Abruf 2020.

45 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Nr. Bezeichnung Ortsteile

 Triftgraben Groß Ammensleben, Gutenswegen

 Mönchgraben Klein Ammensleben, Groß Ammensleben, Jersleben

 Florenne Klein Ammensleben

 Telzgraben Gersdorf, Dahlenwarsleben

 Kleine Sülze Dahlenwarsleben

Nachdem stoffliche Belastungen durch Abwassereinleitungen weitestgehend ausgeschaltet wurden, ver- bleiben die diffusen Stoffeinträge aus der Landwirtschaft und der Luft als Hauptbelastungsfaktoren. Dem- entsprechend sind die Lebensgemeinschaften vieler Gräben innerhalb der Agrarlandschaft überwiegend anspruchslos und von der Nährstoffzufuhr angrenzender Ackerflächen geprägt. Infolge fehlender oder zu schmaler Gewässerschonstreifen kommt es zu einem direkten Eintrag von Dünge- und Pflanzenschutzmit- teln durch Bodenauswaschung. Bei Starkregen gewinnt die zeitverzögerte Stoffzufuhr über Zuflüsse, bei- spielsweise aus Drainagen, die Bodenmaterial mit sich führen, an Bedeutung.

Unbebaute vegetationsbedeckte Flächen wirken abflussregulierend, indem sie den Zustrom von Nieder- schlagswasser zu den Fließgewässern verlangsamen. Der Ausbau von Straßen und Wegen sowie die Be- bauung noch nicht bebauter Bereiche und damit jede Erhöhung des Versiegelungsgrades führt zu Beein- trächtigungen der Abflussregulationsfunktion und damit zu höheren Wasserfrachten der Fließgewässer. Besonders in extremen Wettersituationen wird hierdurch die Gefahr von Hochwässern stark erhöht.

Quellen sind Bereiche, an denen dauerhaft oder zeitweise auf natürlichem Wege Grundwasser zutage tritt, welches i.d.R. in Form eines Fließgewässers entsprechend des Geländegefälles abfließt. Das Quell- wasser weist zunächst noch die Eigenschaften des Grundwassers auf. Im Planungsraum sind folgende Quellen auffindbar:

Tabelle 13: Quellen des Planungsraumes28

Quelle Ortsteil Status

Quellgebiet Gipshütte Groß Ammensleben ohne

Quellgebiet Hoppegraben (Laubmisch- Gutenswegen Naturdenkmal (flächig) FND 0029 OK „Laubmisch- waldquellgebiet) waldquellgebiet“

Quelle des Mönchgraben (Treßloch- Klein Ammensleben Naturdenkmal (flächig) FND 0023 OK „Treßloch- quellgebiet) quellgebiet“

Landgrabenquelle Meseberg ohne

28 IVW INGENIEURBÜRO GMBH, GEMEINDE NIEDERE BÖRDE: Landschaftsplan der Gemeinde Niedere Börde, Magdeburg, 2004.

46 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Episodische Quelle Samswegen Naturdenkmal ND 0082 OK „Episodische Quelle mit Alteiche“

Der Spring (Beckerspring) Samswegen Naturdenkmal (flächig) FND 0041 OK „Quellgebiet „Der Spring““

4.4.2.2 Stehende Gewässer

Der Planungsraum ist arm an natürlichen Stillgewässern. Die Ursachen dafür liegen in der morphogeneti- schen und geologischen Entwicklung des Raumes während des Pleistozäns und des Holozäns. Als Altmo- ränengebiet weist es keine natürlichen stehenden Gewässer, wie sie für Jungmoränengebiete typisch sind, auf. Sie sind bereits verlandet oder durch rückschreitende Erosion bzw. Akkumulation der Flüsse verschwunden. Die vorhandenen Gewässer sind daher i.d.R. anthropogenen Ursprungs. Einige weisen dennoch einen naturnahen Charakter auf. Ihnen wird in der ansonsten sehr stark ausgeräumten Börde- landschaft eine sehr hohe Bedeutung als Sekundärbiotope beigemessen.

Tabelle 14: stehende Gewässer des Planungsraumes (Auswahl)29

Stillgewässer Ortsteil Status

Kleingewässer südöstlich Dahlenwarsle- Dahlenwarsleben ohne ben an der B 71

Dorfteich Gersdorf Dahlenwarsleben, OT Gers- ohne dorf

Kleingewässer an der Gipshütte Groß Ammensleben ohne

Achzig / Alte Kiesgrube / Raabsche Tei- Groß Ammensleben ohne che

Teich an und nördlich der Domäne Groß Ammensleben ohne

Tümpel zwischen Vahldorf und Bleiche Groß Ammensleben ohne

Tümpel (Spülfeld) östlich Groß Ammens- Groß Ammensleben ohne leben (Gatzwiese)

Wasserloch auf kleinparzelliger Ackerflä- Groß Ammensleben ohne che am westlichen Ortsrand von Groß Ammensleben

Dorfteich Gutenswegen Gutenswegen ohne

Jersleber See (neu) Jersleben ohne

29 IVW INGENIEURBÜRO GMBH, GEMEINDE NIEDERE BÖRDE: Landschaftsplan der Gemeinde Niedere Börde, Magdeburg, 2004.

47 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Stillgewässer Ortsteil Status

Treßlöcher (ehemalige Fischteiche) Klein Ammensleben Naturdenkmal (flächig) FND 0023 OK „Treßloch- quellgebiet“

Silbersee Meseberg ohne

Tümpel auf Truppenübungsplatz nord- Meseberg ohne westlich Meseberg

Tümpel südlich Meseberg Meseberg ohne

Horns Loch Samswegen ohne

Torfteiche/Torfstiche Samswegen Naturdenkmal (flächig) FND 0044 OK „Hägebach- aue-Südteil“, FND 0042 OK „Hägebachaue-Ostteil“

Daukuhle Samswegen ohne

Kleingewässer am Mordgraben Samswegen ohne

4.5 Schutzgut Klima und Luft

Der Untersuchungsraum wird klimatisch gesehen, dem subkontinentalen Mitteldeutschland zugeordnet. Die Kontinentalität nimmt dabei großräumlich von Westen nach Osten hin zu. Dies wirkt sich in Form zunehmend hoher Jahresschwankungen der Temperatur mit Extremen im Sommer und im Winter, einer raschen Erwärmung im Frühjahr und einer frühen Abkühlung im Herbst, einer langen Vegetationszeit so- wie in Form eines zunehmend hohen Wasserdefizites im Sommerhalbjahr aus.

Der Landschaftsrahmenplan des Altkreises Wolmirstedt30 gibt für dessen Fläche eine mittlere Jahrestem- peratur von 8,8 °C an. Die Jahresdurchschnittstemperaturen einiger Ortsteile des Untersuchungsgebietes werden durch das Internetportal „Climate-Data.org“31 wie folgt aufgeführt:

Tabelle 15: Jahresdurchschnittstemperaturen

Meseberg Samswegen Vahldorf Gutenswegen Groß Ammensle- Dahlenwarsleben ben

9,0 °C 9,0 °C 9,0 °C 8,8 °C 8,9 °C 8,9 °C

Das Planungsgebiet liegt auf der windabgewandten Seite, im Lee des Harzes. Damit befindet es sich zum größten Teil des Jahres im Wind- und Regenschatten und gehört so dem Mitteldeutschen Trockengebiet

30 HEIMER + HERBSTREIT UMWELTPLANUNG; LANDKREIS (Hrsg.): Landschaftsrahmenplan für den Altkreis Wol- mirstedt und die Gemeinden Mahlwinkel und Bertingen, 1997. 31 MERKEL, ALEXANDER: Climate-Data.org, Online-Publikation, https://de.climate-data.org/region/421/, Abruf 2020.

48 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

an. Dies zeigen die mittleren Niederschlagssummen, die für die Magdeburger Börde im Umkreis von 500 mm liegen:

Tabelle 16: durchschnittliche Jahresniederschlagssummen

Meseberg Samswegen Vahldorf Gutenswegen Groß Ammensle- Dahlenwarsleben ben

509 mm 508 mm 511 mm 528 mm 513 mm 512 mm

Von besonderer Bedeutung für die Charakterisierung des Naturhaushalts im Rahmen der Landschaftspla- nung ist das Mesoklima. Das Mesoklima - das Gelände- bzw. Lokalklima - betrachtet die Einflüsse der lo- kalen Verhältnisse, wie Relief, Bewuchs, Bebauung und Gewässer auf die örtliche Klimasituation. Zur Aus- wertung des Mesoklimas wurde das Planungsgebiet in Flächen weitgehend homogener mikroklimatischer Verhältnisse, sogenannter Klimatope, unterteilt:

Freilandklimatop Freilandflächen, wie Ackerflächen, Wiesen, und Weiden, Brachen und sonstige, mit niedriger Vegetation bestandene Flächen, wirken aufgrund ihrer starken nächtlichen Abkühlung in wolkenlosen Nächten (Strahlungsnächten) als Kaltluftentstehungsgebiete und fördern die Ventilation und Luftregeneration. Sie sind stadtklimatologisch daher insbesondere dann von Bedeutung, wenn sie in der Nähe von klimatischen Belastungsgebieten liegen und die Kaltluft durch entsprechend ausgerichteten Leitbahnen in Siedlungs- richtung abfließen kann.

Waldklimatop Bewaldete Flächen zeichnen sich durch ausgeglichene tägliche und jährliche Temperaturschwankungen, eine erhöhte Luftfeuchtigkeit und dadurch durch eine gesteigerte Taubildung aus. Durch die verringerte Sonneneinstrahlung und die höhere Luftfeuchte sind hier die sommerlichen Temperaturen geringer als im freien Umland. Es können Unterschiede von 3 - 6°C gegenüber dem Freiland und 4 - 8°C gegenüber dicht bebauten Bereichen eintreten. Durch das Blätterdach werden Stäube, Gase und radioaktive Stoffe aus der Luft gefiltert, weshalb größere Waldgebiete als Frischluftentstehungsgebiete gelten.

Gehölzklimatop Die Klimaverhältnisse im Inneren der Gehölze sind durch geringe Schwankungen von Temperatur und Feuchte sowie durch niedrige Windgeschwindigkeiten geprägt. Die Ausprägung ist allerdings geringer als in größeren Waldgebieten (Waldklimatop). Als Kaltluftentstehungsgebiete sind Gehölze von wesentlich geringerer Bedeutung als Freiflächen. Allerdings besitzen auch sie die Fähigkeit Staub und andere Luft- schadstoffe aus der Luft zu filtern. Im Bereich von Frisch- bzw. Kaltluftleitbahnen können sie ähnliche Hindernisse darstellen wie Bebauung. Das Klima von älteren Friedhöfen und Kleingartenanlagen mit dich- tem Baumbestand und geringer Bebauung weist starke Ähnlichkeiten mit dem Klima der Gehölze auf. Hier ist durch die Lage in unmittelbarer Siedlungsnähe die Bedeutung besonders groß.

49 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Klimatop innerörtlicher Grünflächen Das Klima innerörtlicher Grünflächen und inselartig in Siedlungsgebiete hineinragender Freiflächen ist im Gegensatz zum Freiland durch eine geringere nächtliche Abkühlung und reduzierte Windgeschwindigkei- ten geprägt.

Bebauungsklimatop Das Klima innerhalb der Ortslage, Siedlungsbereiche sowie Gewerbe- bzw. Industriegebieten unterschei- det sich sehr stark von den restlichen Klimaten. Diese Areale sind sowohl tagsüber als auch nachts die wärmsten Gebiete. Aufgrund der hohen Anzahl wärmespeichernder Oberflächen (Gebäude, versiegelte Flächen, insbesondere dunkle Asphaltflächen) sowie einer starken vertikalen Gliederung, eines hohen Versiegelungsgrades und einer zumeist geringen Luftfeuchte wirken sie innerhalb der klimatischen Land- schaft des Untersuchungsgebietes als Wärmeinseln. Aufgrund weiterer anthropogener Einflüsse, wie sie z.B. durch den Verkehr hervorgerufen werden, ist auch eine Zunahme der Schadstoffbelastung in der Luft zu verzeichnen.

Gewässerklimatop Gewässerflächen bilden z.T. vom Umland stark abweichende Klimate, deren Einfluss jedoch meist auf die Gewässer und ihre unmittelbaren Randbereiche beschränkt bleibt. Aufgrund von Verdunstung und Wär- mespeicherung ist hier eine relativ ausgeglichene Temperaturkurve sowie eine recht hohe Luftfeuchtig- keit anzutreffen.

Eine standortkonkrete Darstellung hierzu erfolgt im Kapitel 5.1.

Der Ohreniederung kommt als Kaltluftsenke eine besondere Bedeutung zu. Im Niederungsgebiet wird auf den weiten Agrarflächen der Umgebung entstandene und mit dem Reliefgefälle abfließende Kaltluft (Frei- landklimatop) gesammelt.

Während sich die Belastungen der Luft durch Industrie und Hausbrand infolge moderner Filteranlagen, durch die Verringerung der Anzahl luftbelastender Industriebetriebe und die Umstellung auf umwelt- freundlichere Energieträger schon seit dem Jahr 1991 deutlich reduziert haben, ist anzunehmen, dass der Ausstoß von Kohlenmonoxid und Stickoxiden durch die drastische Erhöhung der Verkehrsdichte seit 1990 gestiegen sind. Zudem dürfte die Emission bzw. Immission von Stäuben (Schweb- und Feinstaub) seit In- betriebnahme der A14 angestiegen sein. Standortbedingt spielen dagegen entsprechende Ein- träge aus dem Ballungszentrum Schönebeck-Magdeburg aufgrund der vorherrschenden westlichen bzw. süd-/nordwestlichen Winde eine nur untergeordnete Rolle.

50 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

4.6 Schutzgut Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt

4.6.1 Pflanzen

4.6.1.1 Potenziell natürliche Vegetation

Als Grundlage zur Bewertung der Vegetation eines Gebietes wird die potenziell natürliche Vegetation (pnV) herangezogen. Hierunter versteht man die Artenkombinationen, die nur durch die gegenwärtig na- türlichen Standortbedingungen, wie Boden, Klima, Wasserhaushalt und Expansion, beeinflusst bestehen würden. Dabei wird eine Einwirkung des Menschen vollständig ausgeschlossen. Nach POTT32 befindet sich der Untersuchungsraum im Vegetationsgebiet vorwiegend subkontinentaler Eichen-Hainbuchen-Wälder der kollinen Stufe (tiefgelegene Hügelländer). So würden die grundwasserferneren Bördegebiete außer- halb der Ohreniederung großflächig mit Traubeneichen-Linden-Hainbuchenwäldern bedeckt sein, wäh- rend diese innerhalb der Ohreniederung einen Komplex mit Schwarzerlen-Eschenwäldern eingehen wür- den. Im nördlichen Teil würden die Wälder der heutigen Bördegebiete mit zunehmendem Einfluss der der Sanderböden der Colbitz-Letzlinger Heide in Kiefern-Traubeneichenwälder übergehen33. Auf den feuchten Flächen der Bachtälchen würden lokal je nach Vernässung Bruchwälder sowie uferbegleitende Bachwäl- der mit Schwarz-Erlen vorkommen.

4.6.1.2 Reale Vegetation

Wald Kennzeichnend für die Magdeburger Börde und damit für das zentrale und südliche Untersuchungsgebiet ist der Mangel an großflächigen Waldflächen. Durch die ausgedehnte intensive ackerbauliche Nutzung der fruchtbaren Böden wurden Gehölzstrukturen stark zurückgedrängt. Sie beschränken sich auf in der Regel pappeldominierte Windschutzhecken, kleinere Feldgehölze an nicht ackerfähigen Bereichen sowie auf straßen- und wegebegleitende Baumreihen. Größere Wald- und Forstflächen - in erster Linie Nadel- forsten - finden sich nördlich Samswegen und markieren hier den Übergang zur Colbitz-Letzlinger Heide.

Im Untersuchungsgebiet sind es vor allem die Täler des Hägebaches, des westlich Klein Ammenslebens gelegenen Abschnitts des Mönchsgrabens sowie stellenweise die näheren Bereiche der Ohre (Ohre-Sieg- rinne-Buschgraben), die ein kleinteiliges Mosaik naturnäherer Biotope aufweisen. Die Bachtäler bieten einen Wechsel aus mehr oder weniger intensiv genutztem Grünland, Resten von Streuobstwiesen, Baum- reihen, Hecken, kleineren Gehölzen sowie Au- und Quellwaldabschnitten. Dies macht sie aus naturschutz- fachlicher und artenschutzrechtlicher Sicht, aber auch, da sie sich linienförmig durch die artenarmen Ag- rarflächen ziehen, aus Sicht des Biotopverbundes besonders wertvoll. Wertgebend sind hierbei insbeson- dere die Bruch-, Au- und Quellwaldbereiche, da hier der Anteil standortheimischer Pflanzenarten beson- ders hoch ist und sie der potenziell natürlichen Vegetation recht nahekommen. Typische Arten der Baum- schicht sind Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die, teils mit Weiden ver- setzt, auf quelligen und nassen Standorten Bruchwälder bilden, Stiel-Eiche (Quercus robur), Gemeine Esche und die heute stark zurückgedrängten Ulmenarten (Ulmus minor u. a.) in der Hartholzaue und ver- schiedene Baum- und Strauchweidenarten (Salix alba u. a.) in der Weichholzaue, die i. d. R. die direkten

32 POTT, RICHARD: Biotoptypen, Schützenswerte Lebensräume Deutschlands und angrenzender Regionen, Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., 1996. 33 METEOROLOGISCHER DIENST DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK: Natürliche Vegetation, Hydrographisches Karten- werk der Deutschen Demokratischen Republik, 1953.

51 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Uferbereiche einnimmt. Zu beachten ist, dass Auwälder durchaus nicht nur eine flächige Ausprägung auf- weisen müssen. Insbesondere die Weichholzaue und erlendominierte Bachwälder sind in Abhängigkeit von der Talbreite, des mittleren Wasserstandes und des jährlichen Überschwemmungsdruckes oft nicht mehr als ein schmaler dem Ufer folgender Gehölzstreifen, der teilweise eher den Charakter einer Baum- reihe oder Hecke aufweist. Sowohl Hartholz- als auch Weichholzaue sind Lebensräume, die gemäß FFH- Richtlinie zu schützen sind und stehen unter dem besonderen Biotopschutz des § 30 BNatSchG.

Erlenbruchwälder: Restbestände naturnaher Erlenbruchwälder befinden sich in den vermoorten Niede- rungen am Hägebach nördlich von Samswegen sowie fragmentarisch in quelligen, torfigen Bereichen am Landgraben (Landgrabenquelle und FND „Der Spring“). Erlenbruchwälder gelten als gefährdete Pflanzen- gesellschaften. Hervorzuheben ist der noch großflächig, relativ gut ausgeprägte Erlenbruchwaldkomplex westlich des Hägebachs. Die Bodenvegetation des mehr oder weniger einschichtigen Bruchwaldes ist von bultigen Seggenrieden, in trockeneren Bereichen von Farnen geprägt. Der hallenwaldartige Charakter wird in trockeneren Bereichen durch Erlen-Naturverjüngung unterbrochen. Innerhalb des Bruchwaldes befinden sich mehrere Kleingewässer (ehemalige Torfstiche), die gefährdeten Pflanzenarten wie Breit- blättriger Merk (Sium latifolium) und Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre) Lebensraum bieten. Ge- fährdungen bestehen insbesondere durch das Trockenfallen des Waldes aufgrund von Entwässerung und Verdunstung aus.

Weich- und Hartholzauenwälder: Laubwälder feuchter bis nasser Standorte als Fragmente der Weich- und Hartholzolzaue kommen am Mühlengraben bei Jersleben, an den Kiesgruben nördlich Meseberg, am Telz- graben zwischen Dahlenwarsleben und Gersdorf sowie im Treßlochquellgebiet westlich von Klein Am- mensleben vor.

Naturnahe Laubmischwälder mittlerer bis reicher Standorte: In der Börde sind naturnahe Laubwaldbe- stände mittlerer bis reicher Standorte nur inselartig vorhanden. Ein einst beliebtes Ausflugsziel ist der Felsenberg mit seinem gestuften, struktur- und artenreichen Waldbestand. Neben gut entwickeltem Un- terholz sind hier Gebüschsäume typisch. Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) und Robinie (Robinie pseu- doacacia) prägen neben Edellaubholzarten wie Ahorn (Acer spec) und wenig Ulme (Ulmus minor) das Waldbild. Als Arten der potenziell natürlichen Vegetation sind Winter-Linde (Tilia cordata), Stiel-Eiche (Quercus robur) und Hainbuche (Carpinus betulus) beigemischt. Als standortfremde bzw. nicht heimische Gehölze treten neben der Robinie auch Hybrid-Pappel, Gemeine Kiefer und Gemeine Fichte auf. Die Ro- binie erreicht mit 25 % den höchsten Deckungsgrad und stellt mit einem Stammdurchmesser von bis zu 80 cm die mächtigsten Exemplare. Der hohe Anteil standortfremder Arten ist Beleg für die künstliche Be- gründung des Bestandes im 19. Jahrhundert. Von einem kleinen, teils parkartigen Wald auf grundfeuchten bis mittleren Standorten umschlossen wird der touristisch genutzte Bereich der ehemaligen Badeanstalt Gutenswegen (FND „Laubmischwaldquellgebiet“). In den westlichen Quellbereichen des Hoppegrabens dominiert die Gemeine Esche. Daneben kommen Buche, Erle und Linde sowie vereinzelt auch Fichten und Hybridpappeln vor. Die starke Beimischung nicht standorttypischer Arten ist auf die 1926 begonnene Ge- staltung eines Parkes im Quellbereich des Hoppegrabens zurückzuführen. Der standorttypische Erlen- Eschenwald ist somit nur noch fragmentarisch vorhanden.

Birkenreiche Laubmischwälder trockener Standorte / Vorwälder: Über die natürliche Sukzession (Gehölz- verjüngung) entstandene, meist von der Hänge-Birke (Betula pendula) dominierte Pionier- oder Vorwäl- der sind insbesondere auf den trockenen, sandigen Böden der Heideregion charakteristisch. In den relativ ungestörten Randbereichen des Truppenübungsplatzes „Colbitz-Letzlinger-Heide“ finden sie ideale Ent- wicklungsbedingungen. Als Sekundärstandorte dienen aufgelassene Abbaugruben, z.B. an der Daukuhle und an den Baggerlöchern Meseberg. Im erschlossenen, weiträumig aber nicht bebauten Gewerbegebiet

52 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Vahldorf ist ebenfalls eine einsetzende Naturverjüngung von Birke, Espe sowie z.T. auch Kiefer zu be- obachten.

Kiefernforsten: Kiefernforsten stellen den Hauptanteil der Wälder des Plangebietes und treten großflächig zusammenhängend auf den nährstoffarmen sandigen Böden nördlich und nordwestlich von Samswegen auf. Sie bilden hier die südlichsten Ausläufer des komplexen Waldgebietes des „Lindhorst-Ramstedter Forstes“ innerhalb der Colbitz-Letzlinger-Heide. Die einschichtigen, strukturarmen Kiefern-Altersklassen- wälder weisen i.d.R. keine Strauchschicht auf. Alt- und Totholz ist kaum vorhanden. Laubholznaturverjün- gung fehlt bzw. tritt nur sehr sporadisch in den älteren Forsten auf. Neben der Hänge-Birke (Betula pen- dula) verjüngt sich auch die Stiel-Eiche (Quercus robur) als Vertreter der auf diesen Standorten natürli- cherweise vorkommenden Eichen-Birken-Wälder.

Sonstige Forsten: Die teilweise stark erodierten Kuppen und Südhangbereiche des Teufelsberges nord- westlich von Gersdorf wurden bereits in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts durch die Jagd- gesellschaft „Hohe Börde“ mit naturfernen Hybrid-Pappel- und Fichtenbepflanzungen aufgeforstet. Das heutige Waldbild ist durch die Beteiligung auch standorttypischer Baumarten wie Gemeine Esche und Hänge-Birke geprägt. Eine starke Beimischung der Hänge-Birken weisen auch die Pappel-Wälder um den Jersleber See auf. In einem Bestand am Nordufer des Sees kommen neben den dominierenden, standort- fremden Baumarten Hybrid-Pappel und Robinie auch Weiden, Birken und Ahorn vor. Die Gehölzpflanzun- gen auf den Kuppen und in den Hangbereichen des Hasenberges südlich und südwestlich Gersdorf wurden in den Jahren 1988/1989 durch die damals bestehende Revierförsterei Börde als planmäßige Aufforstun- gen angelegt. Diese bestehen zum Großteil aus standortfremden Nadelhölzern (Gemeine Kiefer und Ge- meine Fichte) und Edellaubholzarten, wie Spitz-Ahorn.

Gehölze Feldgehölze sind kleine, bis ca. 1 ha große Gehölzflächen, meist abgesetzt von einer anders strukturierten, meist offenen Umgebung (Acker oder Grünland). Sie haben eine waldähnliche Struktur, können aber auf- grund ihrer geringen Größe waldtypischen Arten keinen stabilen Lebensraum bieten. Die Ackerschläge des Plangebietes sind relativ gering mit Feldgehölzen ausgestattet. Oft handelt es sich hier um kleinere Hybrid-Pappelpflanzungen, die mit einer gut entwickelter Strauch- und Krautschicht ausgestattet, wert- volle „Trittsteinbiotope“ im Sinne des Biotopverbundes darstellen (u.a. Feldgehölze westlich von Gutens- wegen, südlich Klein Ammensleben und nordwestlich Vahldorf). Spontan durch Sukzession entwickelte Feldgehölze auf ungenutzten Restflächen weisen dagegen standorttypische Baumarten wie Stiel-Eiche (Quercus robur), Bruch-Weide (Salix fragilis) und Espe (Populus tremula) auf.

In vielen Baumreihen und Feldhecken dominieren gebietsfremde Gehölzarten. Um einen schnellstmögli- chen Pflanzungszweck zu erreichen, wurden hier vor allem schnellwachsende Gehölzarten wie Hybrid- Pappel (Populus x canadensis) und Eschen-Ahorn (Acer negundo) eingesetzt. Beispielhaft sind hier die baumdominierten, als Windschutzstreifen angelegten Hecken zu nennen, die sich westlich und südlich Gutenswegen sowie südwestlich Klein Ammensleben befinden. Die Bestrebungen des Naturschutzes lau- fen darauf hinaus, solche Fremdbestände nach und nach durch heimische Arten zu ersetzen. Bei einigen schon als invasiv zu bezeichnenden Arten wie Robinie (Robinia pseudoacacia) und Eschen-Ahorn funktio- niert das nur noch unter sehr hohem technischen Aufwand, so dass hier ein entsprechender Gehölzumbau aus Kostengründen meist nicht weiterverfolgt wird. Besonders dichte und mehrreihige Hecken mit stufi- gem Aufbau und Krautsaum besitzen eine hohe Bedeutung als Lebens- bzw. Teillebensraum vieler Vertre- ter der Fauna. Sie stellen wichtige Vernetzungsstrukturen in der weitgehend ausgeräumten Landschaft dar. Hecken aus Weißdorn (Crataegus monogyna) und Schwarzem Holunder (Sambucus nigra), häufig mit

53 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Hunds-Rose (Rosa canina) sind typisch auf den meist trockenen Standorten an Wegen und Nutzungsgren- zen des Plangebietes. Exemplarisch sei hier die dichte, breite Hecke im Bereich einer grabenartigen Rinne zwischen Jersleben und Bleiche erwähnt. Östlich Samswegen ist die Schlehe (Prunus spinosa) eine häufige Art der Hecken. Eine Besonderheit stellt die Maulbeerhecke mit Holunder östlich von Meseberg dar.

Die alten Laubbaumalleen des Plangebietes zeichnen sich durch die standorttypischen Arten Winter- Linde (Tilia cordata), Ahorn (Acer spp.) und Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) aus, sind teilweise aber auch von nicht standorttypischen Hybrid-Pappeln und Roßkastanien (Aesculus hippocastanum) geprägt. In den Ortslagen sind oft nur die Ortsdurchfahrten am Ortsein- bzw. Ortsausgang mit alleeartigen Gehölz- reihen bestanden, so z.B. in Dahlenwarsleben (alte Eschen am Ortsausgang Richtung Ebendorf) und Mese- berg (lückige Allee aus Robinien und Eschen). Obstbaumalleen sind sehr charakteristisch für das Untersu- chungsgebiet, wurden vielerorts allerdings im Zuge von Straßenausbaumaßnahmen entfernt. Teils gut er- halten, teils fragmentarisch kommen sie insbesondere an den Kreisstraßen und Feldwegen der Börde von Dahlenwarsleben bis nördlich Gutenswegen vor.

Kopfweidenbestände waren früher vor allem in den Niederungsbereichen sehr häufig, wurden jedoch vor Jahrzehnten fast vollständig abgeholzt. Als landschaftsprägende Strukturen besitzen sie eine besondere kulturhistorische Bedeutung. Insbesondere aufgrund ihres hohen Alters (anbrüchige Äste, hohle Stämme) bieten sie einer Vielzahl von Tierarten Lebensraum (z.B. Bruthabitat für den gefährdeten Steinkauz). Kopf- weiden zählen zu den insektenreichsten Pflanzen in den Niederungen. Die Kopfweidenreihen und -grup- pen, die häufig als graben- oder wegbegleitende Strukturen im Plangebiet auftreten, sind i.d.R. durch ein hohes Alter und einen bemerkenswerten Wuchs geprägt.

Gebüschsukzession ist kleinflächig an vielen Stellen des Plangebietes zu beobachten und i.d.R. mit Ru- deral- bzw. Grasfluren oder Röhricht vergesellschaftet bzw. geht aus diesen hervor. Oft ist eine Gebüsch- entwicklung auch im Bereich aufgelassener Gärten bzw. auf Streuobstwiesen sowie auf den Brachen des Gewerbegebietes bei Vahldorf zu verzeichnen. Weidengebüsche als Elemente der Weichholzaue sind ört- lich an Bächen und Gräben (z.B. am Telzgraben östlich Gersdorf, am Hoppegraben südwestlich Groß Am- mensleben, am Mühlengraben bei Jersleben, am Ohre-Altwasser am Rothehaus) sowie in den Spülsaum- zonen des Mittellandkanals zu finden. Infolge regelmäßiger Unterhaltungsmaßnahmen wird die natürli- che Sukzession regelmäßig unterbrochen, so dass Gebüschstadien, wie z.B. am Mittellandkanal, dauerhaft erhalten bleiben.

Hochstämmige, alt- und totholzreiche, extensiv genutzte Streuobstwiesen als historische Nutzungsfor- men besitzen eine große Bedeutung für Arten- und Lebensgemeinschaften. Die extensive Bewirtschaftung ist wichtig für die Artenvielfalt der Krautschicht. Brüchige Äste und ausfaulende Höhlen besitzen beson- dere Habitatfunktionen für die Fauna (Höhlenbrüter, Fledermäuse, holzbewohnende Käferarten). Typi- sche Streuobstwiesen treten im Gemeindegebiet nur noch fragmentarisch konzentriert zwischen Klein Ammensleben und Gutenswegen auf. Bewirtschaftet bzw. gepflegt wird keiner der alten Bestände.

Grünland Dem Begriff Grünland werden Wiesen und Weiden einschließlich ihrer Brachen auf trockenen, frischen, feuchten und nassen Standorten zugeordnet. Im Untersuchungsgebiet konzentriert sich diese Form der landwirtschaftlichen Nutzung auf die Täler und Niederungen der Fließgewässer. Insbesondere in den Nie- derungen von Ohre, Hägebach und Landgraben sind noch größere Grünlandflächen anzutreffen und un- bedingt schützenswert. Unterschiedliche Ausprägungen werden durch die Art und Häufigkeit der Fakto-

54 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

ren Schnitt, Verbiss, Tritt, Nährstoffgehalt und Durchfeuchtung verursacht. Die Erhöhung der Stickstoff- düngung führte zum Rückgang der Wiesenkräuter und zur Förderung einiger weniger konkurrenzstarker Arten. Die daraus entstandenen artenarmen Intensivgrünländer sind aufgrund des hohen Nutzungsgra- des (hohe Beweidungsdichten, häufige Mahd, Neuansaat bzw. Nachsaat, Dünger- und Pestizideinsatz) stark beeinträchtigt und daher - wie auch die intensiv genutzten Ackerflächen - von untergeordneter Be- deutung für Arten- und Lebensgemeinschaften.

Die letzten erhaltenen Feuchtwiesen des Plangebietes befinden sich auf den grundfeuchten Niedermoor- böden östlich des Hägebachs bei Samswegen (FND „Hägebachaue-Westteil“). Die stellenweise mageren Feuchtwiesen sind durch ein breites Artenspektrum an teils gefährdeten Gefäßpflanzenarten wie Wolliges Honiggras (Holcus lanatus), Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis), Kuckuckslichtnelke (Lychnis flos- cuculi), Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), Wiesenlabkraut (Gallium mollugo), Wiesenknöterich (Polygonum bistorta), Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa) und verschiedene Seggenarten (Carex spp) gekennzeich- net.

Halbtrockenrasen In der Börde waren Halbtrockenrasen früher häufig auf trockenen Kuppen und Hangpartien zu finden. Durch Aufforstung dieser landwirtschaftlich schlecht zu nutzenden Bereiche wurden viele dieser Stand- orte zerstört. Punktuelle Vorkommen finden sich u.a. am Südosthang des „Treßlochquellgebietes“, in den Waldrandbereichen am Südhang des Teufelsberges bei Gersdorf sowie entlang der südexponierten Bö- schungen des Mittelandkanals. Als eines der nördlichsten Vorkommen der gefährdeten, subkontinentalen Halbtrockenrasen (Xerothermrasen) ist das innerhalb der Heideregion gelegene FND „Kreuz-Hoch“ zu er- wähnen. Am Südhang einer überprägten Endmoränenkuppe kommen hier noch gefährdete Arten wie Carex praecox, Peucedanum oreoselinum, Sedum maximum und Teesdalia nudicaulis vor. Die einst reich- lichen Vorkommen der Kuhschelle sind schon seit Jahrzehnten erloschen.

Typisch für sandige, trockene Rohbodenflächen sind Sandmagerrasen. Im Plangebiet sind sie meist se- kundär durch Verletzung sandiger Böden entstanden und treten häufig im Mosaik mit trocken-warmen Staudenfluren in der Heideregion sowie auf Sekundärstandorten, wie z.B. Abbaugruben auf. Am Südhang einer mit Kiefern bepflanzten Binnendüne nördlich Samswegen sind die in ihrer Ausdehnung größten und am charakteristischsten ausgeprägten Sandmagerrasen des Plangebietes zu finden. Hier kommt auf san- digen Rohbodenflächen die gefährdete Silbergrasflur vor.

Flachmoor, Röhrichte, Riede sowie feuchte und nasse Hochstaudenfluren Röhrichte und feuchte Hochstaudenfluren sind entlang von Bächen (Ufervegetation von Hägebach und Landgraben) und Gräben zu finden. Sie sind charakteristisch für die Verlandungszonen der Stillgewässer (großflächig im Bereich der Meseberger Baggerlöcher und des „Großen Torfstichs“) und als Nachfolgege- sellschaft aufgelassenen Feuchtgrünlandes. Röhrichte zeigen nährstoffreiche Verhältnisse an. Im Gebiet sind Schilfröhrichte mit Phragmites australis und Rohrkolbenröhrichte mit Typha latifolia am verbreitets- ten.

Nördlich von Samswegen befinden sich die Reste eines Torfmoores. Bis zur Wende wurde hier noch Torf abgebaut. Die ehemaligen Torfstiche sind heute Bestandteil eines komplexen Feuchtlebensraumes. Eine typische Niedermoorvegetation mit Kleinseggenrieden ist nur noch fragmentarisch ausgebildet. Klein-

55 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

und Großseggenriede mit Binsen, Seggen, Pfeifengras- oder Adlerfarnfluren sind in den Quellgebieten so- wie an den Entwässerungsgräben des Hägebachs und Landgrabens zu finden. An einigen Stellen wurden aufgelassene Feuchtwiesen von Großseggenrieden besiedelt, wie z.B. im FND „Der Spring“. Auf grund- feuchten Niedermoorböden der noch bis in die 80er Jahre genutzten Wiese sind sie bestandsbildend. Eine allmähliche Verbuschung ist hier zu beobachten.

Gewässer, Gewässerufer Unter den im Untersuchungsgebiet vorkommenden Fließgewässern stellt die begradigte und stark ver- tiefte Ohre den einzigen Fluss dar. Die Uferzonen der Ohre sind häufig durch eine aus Rohrkolbenröhricht bestehende Ufervegetation geprägt. Flussbegleitende Ufergehölze sind nur abschnittsweise vorhanden. Vor allem westlich Samswegen ist die Ohre weitgehend gehölzfrei.

Auch alle Bäche und Gräben des Untersuchungsgebietes wurden, wenn auch in unterschiedlichem Maße, begradigt und ausgebaut. Dabei ist ein gewisses Nord-Süd-Gefälle zu verzeichnen. Während die Heidebä- che Landgraben und Hägebach einschließlich ihrer Niederungen noch relativ naturnah ausgeprägt sind, weisen viele der Bördebäche, wie z.B. Florenne und Telzgraben eine starke Begradigung und Vertiefung mit typischem Regelprofil auf. Ufergehölze bzw. Krautsäume fehlen hier häufig völlig. Oft erfolgt eine ackerbauliche Nutzung bis an die Böschungsoberkante. An Landgraben und Hägebach sind grundnasse, anmoorige Böden, teilweise sogar Moorerden typisch, auf denen in der Hägebachaue noch ein kleinteili- ges Mosaik aus Erlenbrüchen, Feuchtwiesen, Röhrichtbeständen, Gehölzgruppen und Grünland zu finden ist. Randlinieneffekte zwischen den verschiedenen, überwiegend gefährdeten Feuchtbiotopen einerseits und den angrenzenden, seltenen Trockenbiotopen (Sandmagerrasen, Trockenwälder) anderseits erhöhen den ökologisch Wert der Niederung zusätzlich. Der Landgraben wird fast durchgehend von alten Erlenrei- hen begleitet. Der Grünlandkomplex im Niederungsbereich wurde großflächig umgebrochen und nun- mehr ackerbaulich genutzt.

Der Mittellandkanal nimmt als künstliche Wasserstraße eine Sonderstellung unter den Oberflächenge- wässern ein. Aufgrund von Böschungsneigung, Rechteckprofil und Ufersicherung aus Asphaltbeton, Be- tonplatten und Spundwänden sind die Besiedlungsmöglichkeiten dieses künstlichen Lebensraumes für Flora und Fauna stark eingeschränkt. Bedingt durch regelmäßige Unterhaltungsmaßnahmen wird die Ge- hölzsukzession in den Uferbereichen ständig unterbrochen. Weiden und Schwarz-Erlen sind deshalb im Spülsaumbereich häufig nur als Gebüsche entwickelt.

Großflächige (> 1 ha) Stillgewässer mit Ufergehölzen und Röhrichtzonen sind mit den „Baggerlöchern“ („Silbersee“) bei Meseberg, der „Daukuhle“ und dem „Großen Torfstich“ nördlich des Mittellandkanals konzentriert. Dabei handelt es sich ausschließlich um Abgrabungsgewässer der Kies- und Sand- bzw. Torf- gewinnung. Insbesondere die Torfstichgewässer der Hägebachniederung aber auch die Baggerlöcher bei Meseberg weisen als sehr strukturreiche Gewässer naturnahe Uferzonen mit Röhrichten und Gehölzsäu- men sowie i.d.R. eine Schwimmblattvegetation (See- und Teichrosengesellschaften) auf und besitzen so- mit einen sehr hohen Wert für Arten- und Lebensgemeinschaften.

(Ruderal-) Staudenfluren (Ruderal-) Staudenfluren werden von ausdauernden krautigen Pflanzen beherrscht. Dichte Bestände sind oft an Grenzlinien zwischen verschiedenen Biotoptypen zu finden. So besiedeln sie bspw. Straßen- und

56 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Wegränder, Gewässerufer sowie Wald- und Gebüschsäume. Häufig treten hierbei Beifuß- und Rainfarn- gestrüppe (Artemisia vulgaris, Tanacetum vulgare) auf. Hinzu kommen Stickstoffzeiger wie die Große Brennnessel (Urtica dioica), die auf sehr nährstoffreichen Standorten Dominanzbestände ausbilden kön- nen. Von besonderem Wert für die Arten- und Lebensgemeinschaften sind artenreiche, langlebige Ru- deralfluren als wichtige Refugien in den ansonsten intensiv genutzten Landschafts- und Siedlungsräumen.

Acker Aufgrund des Bearbeitungsdruckes ist die Vegetation der ackerbaulich genutzten Flächen stark verarmt. Sie beschränkt sich neben den jährlich wechselnden Nutzpflanzen zum einen auf wenige nitrophile Acker- begleitarten entlang der Feldraine und zum anderen auf nitrophile störungsunempfindliche Grünland- und Ruderalarten entlang der Wege. Die Ackerwildkrautgesellschaften entstanden im Zuge der Ackerbau- entwicklung und bestehen sowohl aus heimischen als auch aus zugewanderten Arten. Hierzu gehören, wie auch die Wildformen der Getreidearten, oftmals Steppenpflanzen Vorderasiens und mediterrane Ar- ten, die hier ohne die landwirtschaftliche Bewirtschaftung nicht bestehen könnten. Zu diesen Pflanzenar- ten gehört beispielsweise der Klatsch-Mohn (Papaver rhoeas), der aus dem Vorderasiatischen Raum stammt. In den letzten 25 Jahren war ein auffälliger Wandel der Ackerunkrautgesellschaften zu verzeich- nen. Der Grund hierfür ist in der Umstellung der landwirtschaftlichen Produktion zu suchen. Kennzeich- nend sind die technisierte Bewirtschaftung großer Flächen, Meliorationsmaßnahmen, Mineraldüngung, vor allem mit Stickstoff, die chemische Unkrautbekämpfung und die verbesserte Reinigung des Saatgu- tes.34 Als Ergebnis dieses Wandels war ein Rückgang der Artenzahlen zu verzeichnen, wobei sich stick- stoffliebende Arten, wie Acker-Hellerkraut (Thlaspi arvense), Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris), Ackerwinde (Convolvulus arvensis), Vogelmiere (Stellaria media) oder Geruchlose Kamille (Tripleurosper- mum maritimum) ausbreiten konnten.

Siedlungsbereiche Die Siedlungsbereiche Samswegen, Meseberg, Klein Ammensleben, Groß Ammensleben, Gutenswegen, Jersleben, Bleiche, Dahlenwarsleben und Gersdorf weisen zumindest in den Siedlungskernen eine über- wiegend ländliche Prägung auf. Offene Bebauung mit Einzelhäusern, Gehöften (Vier-Seiten-Höfe) und Stallanlagen, gering bis mäßig versiegelten Flächen und innerörtlichen Grünflächen sowie mehr oder we- niger strukturreichen Ortsrandlagen kennzeichnen den dörflichen Charakter. Durch die Ausweisung von Wohnbaugebieten kam es ab den 1990-iger Jahren in den meisten Ortschaften, wie Samswegen, Jersle- ben, Klein Ammensleben und Gersdorf, weniger in Gutenswegen und Dahlenwarsleben zu Siedlungser- weiterungen. In Groß Ammensleben und Vahldorf erfolgte eine großzügige Ansiedlung von Gewerbe- und Industriebetrieben in den entsprechenden Gewerbegebieten.

Die neuen Wohnsiedlungen aber auch die älteren Wohngebiete, meist mit Einfamilien- und Reihenhäu- sern sind überwiegend durch koniferenreiche, artenarme Ziergärten geprägt. Traditionelle, artenreiche und kleinstrukturierte, extensiv genutzte Bauerngärten sind nur noch selten in den Siedlungskernen zu finden (z.B. in Bleiche, Klein Ammensleben, Gutenswegen). Bedeutung für typische Kulturfolger der Flora und Fauna haben auch Ruderalfluren und Gebüsche heimischer Arten auf wenig versiegelten Gehöften, Lagerplätzen und an Straßen sowie artenreiche Grasbankette, die vielerorts durch standortfremde Bo- dendecker und Stauden ersetzt bzw. durch Flächenversiegelung und Rasenansaaten vernichtet wurden.

34 POTT, RICHARD: Biotoptypen, Schützenswerte Lebensräume Deutschlands und angrenzender Regionen, Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., 1996.

57 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Alte, fugenreiche Mauern (z.B. Dorfmauer Gutenswegen) bieten Moosen, Flechten und Kleintieren Le- bensraum.

Parks wurden als Erholungsräume angelegt und zur Erhaltung ihres offenen Charakters regelmäßig von aufkommendem Unterholz befreit, so dass sich oft mächtige Baumexemplare mit weit ausladenden Kro- nen entwickeln konnten. Das Vorkommen exotischer Baumarten (z.B. die Platane im Park an der Band- fabrik) ist typisch. Auch Friedhöfe, z.B. in Groß Ammensleben und Bleiche, und Kirchplätze sind oft von sehr alten Bäumen bestanden und weisen neben den Parks oft hohe Brutvogeldichten auf.

Im Waldgebiet nördlich Samswegen sowie südlich der ehemaligen Badeanstalt Gutenswegen befinden sich Wochenendhausgebiete. Große, gehölzreiche Kleingartenanlagen befinden sich in fast allen Ortsla- gen (Samswegen, Meseberg, großflächig im Norden und Südosten Groß Ammenslebens, im Süden Gu- tenswegens, Dahlenwarsleben, Gersdorf).

Landwirtschaftliche Produktionsstätten befinden sich in Samswegen, Meseberg, Klein Ammensleben, Groß Ammensleben, Gutenswegen, Dahlenwarsleben sowie in Vahldorf. Große Gewerbe- und Industrie- betriebe finden sich derzeit konzentriert in den Gewerbegebieten bei Groß Ammensleben und Vahldorf. Geplante Flächenausweisungen sind in der Gemarkung Dahlenwarsleben vorhanden.

4.6.2 Tiere

Das Zurückdrängen der landschaftstypischen Biotope hat einen Rückgang der Fauna zur Folge. Die aus faunistischer Sicht besonders wertvollen Landschaftsbereiche entsprechen dabei grundsätzlich denen, die auch eine naturnahe Vegetationsbedeckung aufweisen.

Als am artenärmsten sind daher auch wieder die großen Ackerflächen anzusprechen. Je nach angebauter Nutzkultur bieten sie Reh (Capreolus capreolus), Wildschwein (Sus scrofa scrofa) und Hase (Lepus euro- paeus) Äsungsflächen. Auf den Flächen heimische Kleinsäuger wie Feldmaus (Microtus arvalis) und der bördetypische aber dennoch besonders gefährdete Feldhamster (Cricetus cricetus) bilden die Nahrungs- grundlage und damit die Voraussetzung für das Vorhandensein beutegreifender Vögel. Neben dem Mäu- sebussard (Buteo buteo) ist hier der Rotmilan (Milvus milvus) zu nennen, der besonderen Schutzanforde- rungen unterliegt. Auch die Brutvogelfauna ist auf reinen Ackerflächen auf sehr wenige offenlandbrü- tende Arten beschränkt. Aufgrund des Pflanzenschutzmitteleinsatzes gehen hier vor allem die Bestände der Feldlerche (Alauda arvensis) zurück. Einst bördetypischer Großvogel, sind die Brutbestände der Groß- trappe (Otis tarda) seit Jahren vollkommen erloschen.

Der faunistische Artenreichtum wird umso höher, je höher der Strukturreichtum der Landschaft ist, d.h. je höher die Anzahl aufeinandertreffender Biotope ist. Zwischen den Feldschlägen lassen schon das Vor- handensein von Feldhecken die Artenzahlen sprunghaft steigen. Hier kann sich vor allem eine artenreiche Brutvogelgemeinschaft ansiedeln, die im Schutz der recht dichten Gehölze bzw. des Krautsaumes nistet und die Landwirtschaftsflächen zur Nahrungssuche nutzt. Goldammer (Emberiza citrinella), Rebhuhn (Per- dix perdix), Grasmücken wie die Dorngrasmücke (Sylvia communis), Stieglitz (Carduelis carduelis), Blut- hänfling (Carduelis cannabina) aber auch der Mäusebussard sind entsprechende Vertreter. Hinzu kom- men kleine Raubsäuger wie Hermelin (Mustela erminea), Mauswiesel (Mustela nivalis) oder Braunbrusti- gel (Erinaceus europaeus) und eine Vielzahl von Insekten, denen hochstaudenreiche Krautsäume und blü- hende Sträucher zugutekommen.

58 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Tabelle 17: Faunistische Lebensräume des Untersuchungsgebietes35

Lebensraum Kurzbeschreibung/Bedeutung

Gewässer und Röhrichte

Quellbereiche - Spezialisierte Fauna, v.a. kleine Krebse, Süßwasserschnecken, Insektenlarven, Libellen, Strudelwürmer usw.

Flüsse, Bäche, Gräben - Naturnahe Abschnitte sehr artenreich

- Durch negative menschliche Einflüsse drastische Abnahme des Arteninven- tars

- Stark begrenztes Arteninventar in Kanälen (Mittellandkanal)

- wasseraffine Säuger, Vögel, Fische

Stillgewässer (Seen, Tümpel, Teiche) - Bedeutende Laichhabitate für Amphibien

- Fischfauna größtenteils durch Besatz geprägt und verfälscht

- Überwinterungs- und Rastgebiete ( Teillebensraum Nahrungshabitat) für Wasservögel, vor allem wenn Nahrungsflächen in der näheren Umgebung zu finden sind

- Wasserinsekten, gewässeraffine Insekten (Libellen u.a.)

Verlandungsbereiche, Röhrichtzonen - Brut- und Lebensraum gefährdeter Vogelarten

- Laichhabitate für Amphibien

- Lebensraum verschiedener Süßwassermollusken

- Jagdraum verschiedener Stillwasserlibellen

Grünlandgebiete

Niedermoore/Feuchtwiesen - Brut- und Nahrungshabitat seltener Vogelarten

- Rastplätze für verschiedene Zugvögel

- Nahrungshabitat für viele Insektenarten

Waldflächen

Wälder - Lebensraum für eine Vielzahl von Tierarten

- Naturnahe Waldbereiche mit einer Vielzahl an Habitatstrukturen (Baumhöh- len, Totholz, Unterholz, Laubstreu usw.)

- Nahrungs-, Brut-, Wochenstuben- und Überwinterungshabitat für Waldfle- dermäuse und -vögel

- Konzentration von Greifvogelhorstplätzen

- totholzreiche Wälder als Lebensraum gefährdeter totholzbewohnender Käfer

- Gefährdung durch Isolation und intensive Nutzholzwirtschaft (heute oft in monotone Forste umgewandelt)

35 IVW INGENIEURBÜRO GMBH, GEMEINDE NIEDERE BÖRDE: Landschaftsplan der Gemeinde Niedere Börde, Magdeburg, 2004.

59 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lebensraum Kurzbeschreibung/Bedeutung

- Schäden durch zu hohe Wildbestände; Verbreitung nicht heimischer ausge- wilderter Arten (Damwild, Muffelwild)

(Halboffene) reich strukturierte Landschaftsteile

Gebüsche, Feldgehölze, Feldhecken - Artengemeinschaften der Waldränder

- Wichtige Nahrungs-, Brut- und Rückzugshabitate in der ausgeräumten Agrar- landschaft

- Lebensraum für viele Kleinsäuger, Vögel und Insekten

Streuobstwiesen - Reich an Totholz und Baumhöhlen

- Nahrungs-, Brut- und Überwinterungshabitat für teils spezialisierte Brutvögel

- Lebensraum für gefährdete Kleinsäuger und Insekten

Offene trockene Rasenstandorte

Magerrasen - Lebensraum einer speziellen, an warme und trockene Standorte angepassten Fauna

- Vor allem kleine Wirbeltiere und Wirbellose

- Ausgesprochener Reichtum an gefährdeten Insekten (Schmetterlinge, Heu- schrecken)

Großflächige offene und wenig strukturierte Landschaftsteile

Landwirtschaftliche Nutzflächen - Faunistische Diversität abhängig von der Bodenart und Bewirtschaftungsin- tensität sowie der Landschaftsstruktur

- Intensiv genutzte Flächen sehr artenarm

- Lebensraum von Kleinsäugern, einigen Vogelarten und Insekten

- Nahrungshabitat für Greifvögel

Siedlungsbereiche

Ortslagen - Nahrungs-, Brut-, Wochenstuben- und Überwinterungshabitat für gebäude- besiedelnde Fledermäuse und Vögel

- Artenvielfalt abhängig von der Ortsstruktur (Gebäudeform, Gärten, Parkanla- gen usw.)

Insbesondere der Ohreniederung mit ihren Grünlandflächen und Gehölzstrukturen muss eine hohe faunistische Bedeutung zugeschrieben werden. Hervorzuheben sind hier die Vorkommen besonders wert- gebender Libellenarten wie Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) und Gemeine Keiljungfer

60 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

(Gomphus vulgatissimus)36. Hinzu kommt eine besonders hohe Wertigkeit für Brut- und Rastvögel (Limi- kolen). Weiterhin muss die Ohreniederung als bedeutsames Jagdhabitat für Fledermäuse angesehen wer- den. Für größere gewässeraffine Säugetiere gilt dies für Biber und Fischotter. Mit der Ohre verbunden ist das zunächst teils dicht gehölzbestandene Grabensystem des Mönchgrabens. Hier kann davon ausgegan- gen werden, dass dieser als Biotopverbundelement dient und entsprechende Migrationsbewegungen der aufgeführten Artengruppen stattfinden.

Weitere, teils punktuelle Biotopkomplexe mit einer höheren faunistischen Bedeutung befinden sich über das gesamte Untersuchungsgebiet verteilt - allerdings mit einer deutlichen Flächenkonzentration inner- halb der nördlichen Hälfte. Zu nennen sind u.a. Felsenberg, die FND „Treßlochquellgebiet“ und „Laub- mischwaldquellgebiet“, Gehölz und Gewässer am Morgenbrodtsberg, Daukuhle, Hägebachniederung, die Gehölze und Gewässer nördlich Meseberg sowie die nördlichen Wald- und Forstflächen.

Zu erwähnen ist zudem die besondere Bedeutung des Mittellandkanals als Zugtrasse für die streng ge- schützten Fledermäuse.

4.6.3 biologische Vielfalt

Als Biologische Vielfalt oder Biodiversität wird die Vielfalt der Ökosysteme, die Vielfalt der Arten sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten beschrieben. Die Biodiversität umfasst dabei drei Ebenen zu- nehmender Komplexität:

• die genetische Vielfalt • die Artenvielfalt • die Vielfalt der Lebensgemeinschaften.

Hierbei ist insbesondere die Artenvielfalt sowie die Vielfalt der Lebensgemeinschaften innerhalb eines Gebietes von der Vielfalt der hier vorkommenden Habitatstrukturen abhängig. Zeichnet sich ein Gebiet durch eine Vielzahl vorkommender Lebensräume aus, treffen hier auch die Tier- und Pflanzenarten aufei- nander, die diese Lebensräume besiedeln. In der Regel ist es bei vielen Tierarten so, dass sie verschiedene Lebensräume für verschiedene Aktivitäten nutzen (Schlafquartier, Nahrungshabitat, Fortpflanzungshabi- tat, Überwinterungsquartier usw.), so dass das Vorkommen dieser Habitate innerhalb eines bestimmten Raumes erst zur Voraussetzung für das Vorhandensein dieser Art wird. Hinsichtlich der genetischen Viel- falt ist es nun bedeutsam, ob die von einer Art präferierte Lebensraumkombination einzeln - im Extremfall sogar nur verinselt - oder miteinander vernetzt vorkommen. Je höher die Vernetzung der Lebensräume untereinander, umso höher der innerartliche Individuenaustausch und damit der Austausch der geneti- schen Information.

Gefährdungen bis hin zu einem Rückgang der biologischen Vielfalt bestehen in erster Linie durch

36 BÜRO DRECKER, DEGES: BAB 14 Magdeburg - Wittenberge - , Streckenabschnitt AS Dahlenwarsleben - Lan- desgrenze ST/BB, VKE 1.1 AS Dahlenwarsleben - AS Wolmirstedt [VKE 4151], Unterlage 1.1, Zusammenfassende Dar- stellung der Umweltauswirkungen „Allgemein verständliche, nichttechnische Zusammenfassung nach § 6 Abs. 3 UVPG“, Halle, 2010.

61 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

• Veränderungen in der Landnutzung wie die Abholzungen von Wäldern und die Umgestaltung natürli- cher Ökosysteme zu landwirtschaftlich genutzten Flächen, aber auch die Zerschneidung ökologisch wertvoller Flächen, • Klimaveränderungen, insbesondere hinsichtlich Niederschlag und Temperatur, • die Stickstoffbelastung von Gewässern, insbesondere durch landwirtschaftlich bedingte Nährstoffe- inträge sowie • die Einführung von Neophyten in heimische Ökosysteme.

Das Untersuchungsgebiet wird von einer weiträumigen Agrarlandschaft geprägt, die eine eingeschränkte Vielfalt an Lebensräumen aufweist. Inselförmig fügen sich einzelne, über das Gebiet verstreute Biotopflä- chen ein, die für sich wertvolle Lebensräume darstellen. Zumeist ist derzeit noch eine Vernetzung dieser Biotope durch Baumreihen, Hecken oder gehölzbestandene Gräben vorhanden. Zur Förderung der Bio- diversität ist es dringend geboten, diese linienförmigen Vernetzungsstrukturen zur erhalten und auszu- weiten.

4.7 Schutzgut Landschaft

Zurückführend auf die Verteilung der Biotoptypen stellen sich auch große Teile des Landschaftsbildes überwiegend als wenig strukturierte Agrarlandschaft dar. Aufgrund der ertragreichen Böden hat sich diese historisch unter dem Einfluss der zunehmenden Industrialisierung der Landwirtschaft über Jahrhunderte entwickelt. Bezüglich ihrer landschaftlichen Eigenart, Vielfalt und Naturnähe, besitzt die Agrarlandschaft, wie sie heute in der Magdeburger Börde und damit auch im Untersuchungsraum vorzufinden ist, eine geringe Bedeutung für das Landschaftsbild. Das Mosaik aus Gehölzstrukturen und -inseln, naturnahen Gewässern und deren Uferbereiche oder Streuobstbeständen, dass sich im Untersuchungsraum verteilt, wirkt sich zwar positiv auf das Landschaftsbild aus, ist aber viel zu kleinflächig, als dass es den ausgeräum- ten Gesamteindruck vermindern könnte. Zukünftig werden allerdings jüngere wege- und straßenbeglei- tenden Baumpflanzungen zu einer weiteren Aufwertung führen, da sie mit zunehmendem Alter an öko- logischem Wert gewinnen und als gliedernde Landmarken in Erscheinung treten. Abwertend wirken sich technogene Standorte aller Art aus. Dazu gehören vor allem stark frequentierte Verkehrsflächen sowie landschaftsbildprägende gewerbliche, industrielle und industriell wirkende landwirtschaftliche Bebauung, wie sie auch im Gemeindegebiet bereits vorbelastend zu finden sind.

Anhand der Landschaftsstruktur des Untersuchungsgebietes lässt sich dieses in 4 Landschaftseinheiten gliedern:

Tabelle 18: Bewertung der Landschaftsbildeinheiten

Bewertungs- Ausprägung innerhalb der Landschaftsbildeinheit Bewertung einheit

Landschaftsbildeinheit I - durch Landwirtschaft geprägte Gebiete (Bördegebiete)

Eigenart Die Orte haben zumeist bördetypischen Charakter erhalten können, Zeugnis noch vorhanden, aber dafür sind noch vorhandene Guts- u. Bauernhöfe; Gefahr der Verstädterung u. Verlust droht Uniformierung der Orte besteht jedoch; Ackerschläge durch Großflächigkeit u.

62 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Bewertungs- Ausprägung innerhalb der Landschaftsbildeinheit Bewertung einheit intensive Nutzung gekennzeichnet, selten kleinere Grünlandflächen und Feld- gehölze eingestreut, die wenigen noch verbliebenen Gehölze überwiegend entlang von Wegen; Relief eben bis flach wellig, selten hügelig

Vielfalt sehr geringe Diversität der natürlichen und kulturbedingten naturraumtypi- gering schen Landschaftselemente, wie z.B. Hecken, wegebegleitende Baumreihen, Alleen, Feldgehölze, Ackerraine

Naturnähe menschlicher Einfluss deutlich sichtbar: ausgeräumte Ackerflur, intensive überwiegend naturfern landwirtschaftliche Nutzung, Gräben zumeist begradigt, Stillgewässer zumeist anthropogenen Ursprungs; Freileitungstrassen u. Windenergieanlagen

Landschaftsbildeinheit II - Übergangsbereich zur Colbitz-Letzlinger Heide

Eigenart typische Kiefernwälder (Forsten) auf sandigen Böden dominant; Hägebachnie- vorhanden derung „durchbricht“ Waldbestände nördlich Samswegen, Landgrabenniede- rung westlich Meseberg grenzt an Kiefernbestände an; den Waldbereichen vorgelagert bzw. eingelagert existieren Ackerfluren bzw. kleinere Grünlandflä- chen als Übergänge zu den Niederungsbereichen

Vielfalt Waldbestände (Kiefernforsten) dominierend, Grünlandbereiche, Ackerflächen, mittel kleinere Offenbereiche und kleine Feuchtstellen (z.B. Horns Loch), vorhanden aufgrund der geringen Vielfalt innerhalb der ge- nannten Bereiche (Land- wirtschaft, Forst)

Naturnähe hoher Waldanteil, Nadelwald (Kiefernforsten) überwiegt, kaum negativ wir- bedingt naturnah kende forstliche Eingriffe im Wald zu erkennen (z.B. Kahlschlag, große Auffors- aufgrund der geringen tungen, deutliche Abteilungsbewirtschaftung); relativ „scharfe“ und gerade Naturnähe innerhalb der Waldkanten an die Ackernutzung unmittelbar angrenzt, „weichere“ Über- genannten Bereiche gänge bspw. durch Waldsäume existieren lediglich im Grenzbereich zum Hä- (Landwirtschaft, Forst) gebach

Landschaftsbildeinheit III - Auenbereiche

Eigenart Ohre: Eigenartverlust durch Begradigung; nur noch in Teilbereichen vorhan- am Hägebach vorhanden dene uferbegleitende Vegetation; intensive Ackernutzung unmittelbar an- und dringend zu erhalten, grenzend nur in Teilbereichen vor- handen Hägebach: leichte Mäandrierung; Grünlandnutzung angrenzend; Auwaldreste, Erlenbruchwald, kleine Stillgewässer u. moorige/torfige Bereiche vorhanden Landgraben: relativ gerader Verlauf durch kleinere Biegungen aufgelockert; uferbegleitende Vegetation sowie kleinere Gehölzgruppen vorhanden; Ackernutzung angrenzend

Vielfalt sehr geringe Diversität der natürlichen und kulturbedingten naturraumtypi- gering schen Elemente (z.B. Auwälder, Altwässer, Tümpel, Grünlandbereiche)

Naturnähe Ohre: begradigt und vertieft; nur noch leichte Mäandrierung; angrenzend zu- Hägebach relativ natur- meist Ackernutzung; uferbegleitende Vegetation nur in Teilbereichen noch nah, dringend zu erhal- vorhanden ten, sonst bedingt natur- nah Hägebach: relativ naturnah mit Auwaldresten, kleinen Tümpeln; angrenzend Grünlandnutzung

63 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Bewertungs- Ausprägung innerhalb der Landschaftsbildeinheit Bewertung einheit Landgraben: mit uferbegleitender Vegetation und kleinen Gehölzgruppen, an- grenzend zumeist Ackernutzung

Landschaftsbildeinheit IV - stark anthropogen geprägte Gebiete

Eigenart Mittellandkanal: im Laufe der Jahre zu festem und dominierendem Bestand- für den Mittellandkanal teil der Landschaft geworden; Wiedererkennungswert gegenüber anderen vorhanden, sonst keine Landschaftsräumen gegeben besondere Eigenart Gewerbegebiete: hinsichtlich ihrer Ausprägung und Dimensionierung keine besondere Eigenart

Vielfalt nicht vorhanden sehr gering

Naturnähe Mittellandkanal: künstliches Gewässer; gerader Verlauf; Uferbegleitvegeta- naturfern tion nicht vorhanden bzw. im Zuge der Ausbaumaßnahmen beseitigt

Gewerbegebiete: anthropogene Elemente; sehr geringe Durchgrünung

4.8 Schutzgut Mensch und menschliche Gesundheit

4.8.1 Wirtschaft

Im Flächennutzungsplan sind gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 8 a und c BauGB die Belange der Wirtschaft und ihrer mittelständischen Struktur im Interesse einer verbrauchernahen Versorgung der Bevölkerung sowie die Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen zu berücksichtigen. Zur Realisierung dieser Ziele sind durch die vorbereitende Bauleitplanung entsprechende Gewerbeflächen zu sichern bzw. vorzuhal- ten. Die Wirtschaftsstruktur in der Gemeinde ist von einem für ländliche Räume typischen Branchenmix kleiner und mittelständischer Unternehmen geprägt - Landwirtschafts- und Handwerksbetriebe, Baustof- funternehmen, Erzeuger erneuerbarer Energien sowie Unternehmer und Dienstleister der Versorgungs- einrichtungen. Zum 31.12.2019 waren im Gemeindegebiet 449 Gewerbe gemeldet.

Die Gemeinde Niedere Börde betreibt eine angebotsorientierte Gewerbeflächenpolitik, die auf den ge- samtgemeindlichen Eigenbedarf abgestellt ist und diesen vorrangig an den Standorten Groß Ammensle- ben und Vahldorf befriedigt. Eine gezielte Ansiedlungspolitik, die einem attraktiven und ausgewogenen Branchenmix (Gewerbe, Dienstleistung, Handwerk, Handel und Landwirtschaft) verpflichtet ist, wird auch in den nächsten Jahren unerlässlich sein. Im Ergebnis der Gewerbeansiedlungen bzw. Betriebserweite- rungen der vergangenen Jahre ist das verbliebene Flächenangebot in Bezug auf Größe, Parzellierung und kurzfristiger Erschließbarkeit geschrumpft. Die freien Kapazitäten in den bestehenden Gewerbegebieten der Gemeinde reichen nicht aus, um den Eigenbedarf der Gemeinde abzudecken. Des Weiteren haben einige Unternehmen auf ihren derzeitigen Betriebsgrundstücken innerhalb der bebauten Ortskerne keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr für mittel- bis langfristige Betriebserweiterungen. Aus diesem Grund werden in den Ortsteilen Dahlenwarsleben, Groß Ammensleben, Samswegen und Gutenswegen zusätzli- che gewerbliche Bauflächen vorrangig als Angebot für ortsansässige Betriebe und Betriebserweiterungen ausgewiesen. Diese geplanten Gewerbeflächen grenzen überwiegend an vorhandene Gewerbeflächen.

64 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Eine Ausnahme von der wirtschaftlichen Eigenbedarfsausrichtung stellt die in der Gemarkung Dahlen- warsleben dargestellte Erweiterungsfläche des Technologieparks Ostfalen dar. Hierbei handelt es sich um einen im Flächennutzungsplan zu berücksichtigenden Vorrangstandort für landesbedeutsame Industrie- und Gewebeflächen des Landes- bzw. Regionalen Entwicklungsplanes. Der größte Teil des Technologie- parks befindet sich innerhalb der angrenzenden Gemeinde Barleben. In den bisherigen Planungen wurde er als Sondergebiet dargestellt. Diese Darstellung wurde zugunsten eines Gewerbegebietes geändert, wo- bei gleichzeitig eine Reduzierung der Fläche von 114,00 ha auf 98,60 ha stattfand.

4.8.2 Immissionsbelastung

Ausgehend vom menschlichen Wirken werden Emissionen freigesetzt, die schädliche Auswirkungen auf die verschiedenen Schutzgüter und damit letztendlich wieder auf den Menschen selbst verursachen. Aus- wirkungen auf das menschliche Wohlbefinden und die Gesundheit können von Immissionen von

• Lärm, • Staub, • Schadstoffen, • Gerüchen, • Erschütterungen oder • Licht/Lichtreflexen ausgehen.

Der Planungsraum ist bis auf ausgedehnte Bereiche südöstlich der Ortslage Groß Ammensleben und süd- lich der Ortslage Vahldorf, wo Gewerbe- und Industrieflächen dominierend sind, überwiegend ländlich geprägt. Hinzu kommen die großen geplanten gewerblichen Bauflächen nordöstlich Dahlenwarslebens. Punktuell haben sich einige kleinere Industrie- und Handwerksbetriebe angesiedelt. Verstärkte gewerbli- che und industrielle Immissionen sind für die erstgenannten Gewerbegebiete Groß Ammensleben, Vahl- dorf und Dahlenwarsleben zu erwarten. Hier gelten die Grenzwerte der TA Luft und TA Lärm, die gegen- über schutzbedürftigen Bebauungen einzuhalten sind. Aufgrund der sehr guten verkehrstechnischen Er- schließung ist gewährleistet, dass durch gewerbebedingten Kfz-Verkehr keine überdurchschnittlichen Probleme für das Schutzgut „Mensch“ zu befürchten sind. Die größeren Gewerbegebiete Groß Ammens- leben und Vahldorf sind über die B 71 an die A 14 angeschlossen. Problematisch erweist sich in diesem Zusammenhang allerdings die Trassenführung der B 71 durch Groß Ammensleben. Hier werden aber mit der kommenden Erweiterung der BAB 14 und der Neutrassierung der B 71 deutliche Entlastungen des innerörtlichen Bereiches zu verzeichnen sein. Auch die geplanten gewerblichen Bauflächen der Gemar- kung Dahlenwarsleben werden über die B 71 und BAB 14 optimal angebunden sein. Durch die neuen Ausweisungen im Flächennutzungsplan ergeben sich damit keine Verschlechterungen gegenüber der ur- sprünglich vorhandenen Verkehrssituation.

Im übrigen Planungsraum spielen damit gewerbliche Immissionen keine Rolle. Weiter verbreitet sind land- wirtschaftliche Geruchsimmissionen. Diese konzentrieren sich in der Umgebung tierhaltender Betriebe, die in der Regel außerhalb der Ortschaften bzw. an den Ortsrändern angeordnet sind.

Zusätzliche verkehrsbedingte Emissionen hinsichtlich Lärm, Abgase und Feinstaub werden von den neuen Straßenzügen der B 71n und BAB 14 ausgehen. Südöstlich der Ortslage Samswegen sind entsprechende

65 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lärmschutzmaßnahmen an der BAB 14 vorgesehen. Weitere Auswirkungen sind innerhalb der entspre- chenden Genehmigungsverfahren zu betrachten.

4.8.3 Erholung

Ein Schwerpunkt der Erholungsnutzung in der Gemeinde Niedere Börde ist der Jersleben See. Am Nord- ufer des Sees befinden sich unter anderem ein Erholungszentrum mit Strandbad, ein Campingplatz mit Sanitäreinrichtungen, Wochenend- und Ferienhäuser und ein Spielplatz. Es bestehen noch ausreichende Kapazitäten, welche die Errichtung weiterer baulicher Anlagen, die der Erholung dienen, ermöglichen. Dementsprechend sieht der Flächennutzungsplan mit seiner Bauflächendarstellung (Sonderbaufläche mit dem Zweck „Erholung“) eine entsprechende bedarfsgerechte Entwicklung des Gebietes vor. Hierdurch werden die Ziele des Regionalen Entwicklungsplanes, der das Gebiet als Vorbehaltsgebiet für Tourismus und Erholung ausweist, umgesetzt.

Der privaten Erholungsnutzung dienen mehrere Wochenendhausgebiete in den nördlich der Ortslage Samswegen und an der ehemaligen Badeanstalt Gutenswegen.

Mit der „Zuckerroute“ führt ein regionaler Radweg aus westlicher Richtung kommend über Gutenswegen, Groß Ammensleben, Jersleben und Samswegen in Richtung Colbitz. Als überregionaler Radweg führt der „Aller-Elbe-Radweg“ zunächst auf der Trasse der „Zuckerroute“ durch das Gemeindegebiet, um in Sams- wegen nach Osten in Richtung Wolmirstedt und weiter zum „Elberadweg“ abzubiegen.

Für die ortsansässige Bevölkerung ist vor allem der Landschaftsraum der Ohreniederung mit seinen Grün- landarealen und einzelnen Gehölzen sowie der Bereich des Landschaftsschutzgebietes „Lindhorst- Ramstedter Forst“ von besonderer Bedeutung. Außerhalb dieser Gebiete können zwar eine Vielzahl von Wegen für Wanderungen und Radtouren genutzt werden, doch vermitteln die großen gehölzfreien Acker- schläge mit den langen, geraden Wegen einen weiträumigen leeren Eindruck, so dass insbesondere die Agrarlandschaft zumindest für den überregionalen Wandertourismus nur wenig interessant ist. Störend wirken sich zudem technogene Elemente (nicht eingegrünte Stallanlagen, Gewerbebauten, Windenergie- anlagen usw.) auf die landschaftstypischen Sichtverbindungen aus.

Auch die Sehenswürdigkeiten, wie bspw. die Wassermühlen Jersleben, die zahlreichen ehemaligen Bau- ernhöfe mit großen Torbögen sowie die Ortskirchen haben eher regionalen Charakter. Überregionalen Wert, da der Straße der Romanik zugehörig, hat dagegen das Kloster Ammensleben mit der St. Peter und Paul-Kirche in Groß Ammensleben.

4.9 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter

Durch die Aufstellung des Flächennutzungsplanes sind die Belange der Baukultur, des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege zu sichern sowie die kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung zu berücksichtigen.

Der Planungsraum weist zahlreiche archäologische Kultur- und Bodendenkmale sowie Kulturdenkmale aus dem Bereich der Bau- und Kunstdenkmalpflege auf, die von einer jahrtausendealten Besiedlung der Magdeburger Börde zeugen. Die bekannten Denkmale werden als Anhang 1 der Begründung zum Flä-

66 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

chennutzungsplan beigefügt. Aufgrund vorhandener Erfassungsdefizite für den betrachteten Planungs- raum spiegelt der gegenwärtige Erfassungsstand in keiner Weise den tatsächlichen Bestand wider. Dieser ist mit Sicherheit deutlich höher, so dass stets mit der Entdeckung bislang unbekannter archäologischer Befunde zu rechnen ist. Die meisten archäologischen Kulturdenkmale sind oberflächlich nicht sichtbar. In der Regel handelt es sich hierbei um Reste alter Siedlungsbereiche und Wehranlagen (u.a. abgetragene Niederungsburg „Junkerhof“ Samswegen, abgetragener Burgwall „Kümmelburg“ Meseberg) sowie Be- stattungen, die bis in die Jungsteinzeit zurückreichen (z.B. Grabhügel Kreuz-Hoch).

Zu den Kulturdenkmalen gehören beispielsweise neben der Windmühle bei Groß Ammensleben, die Was- sermühlen Jersleben (Herrenmühle, Mittelmühle) als technisches Denkmal, die Domäne Groß Ammens- leben, die Kirchen der einzelnen Ortschaften, insbesondere die Klosterkirche des ehemaligen Benedikti- nerklosters Groß Ammensleben, sowie die bördetypischen Bauernhöfe, die oft die Ortskerne der Börde- dörfer prägen.

Grundsätzlich besteht für alle Kulturdenkmale Erhaltungspflicht (DenkmSchG LSA § 9). Für Veränderungen insbesondere Erdarbeiten ist die Genehmigung der Unteren Denkmalschutzbehörde erforderlich. Eine ge- gebene land- und forstwirtschaftliche Nutzung bleibt im bisherigen Umfang ohne weitere Genehmigung zulässig, sofern sie nicht zur Gefährdung der Denkmalsubstanz beiträgt (DenkmSchG LSA § 14,2). Weitere Angaben sind im Kapitel 3.5.2 der Begründung zum Flächennutzungsplan zu finden.

4.10 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Zwischen den einzelnen Schutzgütern untereinander treten Wechselwirkungen auf, die genauso, wie die Schutzgüter im Einzelnen durch einen Eingriff beeinträchtigt werden können. Unter solchen Wechselwir- kungen versteht man Prozesse, die in der Umwelt ablaufen und die Verbindung der einzelnen Schutzgüter untereinander beschreiben. Diese Prozesse sind u.a. verantwortlich für die Bildung und Stabilisierung von Lebensgemeinschaften, die sich wiederum regulierend auf die abiotischen Standortbedingungen auswir- ken.

67 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Tabelle 19: Wechselwirkungen der Schutzgüter

Wirkung von: Tiere/ Kultur-/ Mensch Boden Wasser Klima/Luft Landschaft Pflanzen Sachgüter Wirkung auf:

Steuerung der Luft- Teil der Struktur qualität und des und Ausprägung Grundlage für den Grundwasser als Mikroklimas, Schönheit und Er- des Wohnumfeldes Anbau von Nah- Brauch- und Trink- dadurch Beeinflus- Erholungsraum holungswert des Mensch und des Erholungs- rungsmitteln wasserlieferant sung des Wohnum- Lebensumfeldes raumes; Nahrungs- feldes und des grundlage Wohlbefindens

Standort und Störung und Ver- Standortfaktor für Lebensgrundlage Luftqualität sowie Grundstruktur für Tiere/ drängung von Ar- Pflanzen und Le- und Standortfaktor Mikro- und Makro- unterschiedliche Bi- ten; Trittbelastung; bensgemeinschaf- für Pflanzen und Le- klima als Einfluss- otope; als vernet- - Pflanzen Eutrophierung; Ar- ten; Lebensmedium bensgemeinschaf- faktor auf den Le- zendes Element von tenverschiebung für Tiere und Bo- ten bensraum Lebensräumen denlebewesen

Trittbelastung und Bodenabbau bei Verdichtung; Ver- Erosionsschutz; Ein- Einflussfaktor für Einflussfaktor für Grundstruktur für Grabungen; Verän- Boden änderung der Bo- fluss auf die Boden- die Bodengenese; die Bodengenese; unterschiedliche derung durch Inten- deneigenschaften genese Erosion Erosion Böden sivnutzung und und -struktur Ausbeutung

Stoffeinträge und Eutrophierung; Ge- fährdung durch wirtschaftliche Nut- Vegetation als Was- Verschmutzung; Grundwasserfilter; Grundwasserneu- zung als Störfaktor, serspeicher und Fil- - Wasser Änderung des Was- Wasserspeicher bildung Verschmutzungsge- ter serhaushaltes fahr durch Entzug und Regulierung

Einfluss der Vegeta- tion auf Kalt- und Beeinflussung Einflussfaktor für Frischluftentste- Einflussfaktor für Einflussfaktor für durch sein Tun: Er- die Lufttemperatur hung; Steuerung die Ausbildung des die Ausbildung des - Klima/Luft derwärmung, Luft- und Verdunstungs- des Mikroklimas Mikroklimas Mikroklimas verschmutzung rate bspw. durch Be- schattung

Veränderung/Über- Vegetation und Ar- bspw. Wind, Luft- Oberflächengewäs- formung der Eigen- tenreichtum als Bodenrelief als cha- temperatur und - Kulturgüter als cha- ser als charakteris- art durch Bebauung charakteristisches rakterisierendes feuchte als land- rakterisierende Ele- Landschaft tisches Landschafts- oder Nutzungsän- Landschaftsele- Element schaftsformende mente element derung ment Elemente

Substanzschädi- Luftqualität als Ein- Kultur-/ Substanzschädi- gung und Zerstö- - - flussfaktor auf die - gung Sachgüter rungsgefahr Substanz

68 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

5 Bewertung der Umweltauswirkungen einschließlich der Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung

5.1 Gebietsbezogene Schutzgutbewertung

Um die Umweltauswirkungen für die verschiedenen Standorte vergleichbar und transparent zu machen, erfolgt nachfolgend eine Bewertung in tabellarischer Form. Dabei werden die einzelnen Planungen ent- sprechend einer fünfteiligen Skalierung bewertet (vgl. Kap. 8). Hierbei steht die Stufe 1 für Auswirkungen sehr geringer Erheblichkeit und Stufe 5 für Auswirkungen sehr hoher Erheblichkeit. Die Darstellung der einzelnen Standorte in den nachfolgenden Abbildungen ist nicht maßstabsgerecht. Sie dient lediglich der Einordnung in die Örtlichkeit.

Tabellenkomplex 20: Umweltauswirkungen der betrachteten Bauflächen (Standortnummern entsprechend Tabelle 1; effektiven Neuausweisungen der aktuellen Planung mit roter Umrandung)

zusätzliche Flächeninanspruch- gleichbleibende Flächeninan- nahme gegenüber den bisherigen spruchnahme gegenüber den bis- Planungen herigen Planungen

Lage der untersuchten Fläche

DL 1

DL 1 - Dahlenwarsleben © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011

zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Wohnbaufläche - 1,50 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

69 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Naturschutzrechtliche Stufe 1 - Fläche innerhalb der regional bedeutsamen Biotopverbundeinheit Schutzgebiete und ge- „Bachsystem Telzgraben-Kleine Sülze-Große Sülze“ (Größe im Pla- schützte Biotope nungsgebiet 452 ha)

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Boden und Fläche Stufe 5 - Tschernosem, Gley-Tschernosem, ackerbaulich genutzt; sehr hohe Er- tragsfähigkeit; Bewertung gem. BFBV-LAU: 5

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflä- chen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 3 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 0 - 1 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf Wohnbauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 1 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

- eine Beeinträchtigung der vorhandenen Baumreihe ist zu vermeiden

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild; angrenzende Bebau- ung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung

70 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 1 - sehr geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

71 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

DL 2

DL 2 - Dahlenwarsleben © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Wohnbaufläche - 0,40 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche Stufe 1 - Fläche innerhalb der regional bedeutsamen Biotopverbundeinheit Schutzgebiete und ge- „Bachsystem Telzgraben-Kleine Sülze-Große Sülze“ (Größe im Pla- schützte Biotope nungsgebiet 452 ha)

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Boden und Fläche Stufe 5 - Gley-Tschernosem, ackerbaulich genutzt; sehr hohe Ertragsfähigkeit; Bewertung gem. BFBV-LAU: 5

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflä- chen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 3 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 0 - 1 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf Wohnbauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

72 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 1 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

- eine Beeinträchtigung der vorhandenen Baumreihe ist zu vermeiden

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild; angrenzende Bebau- ung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 1 - sehr geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

73 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

DL 3

DL 3 - Dahlenwarsleben © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer gemischten Baufläche - 1,30 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche Stufe 1 - Baumbestand als Geschützter Landschaftsbestandteil gem. § 29 Schutzgebiete und ge- BNatSchG i.V. GehölzschutzVO des LK Börde geschützt schützte Biotope - Berücksichtigung über Eingriffsregelung im Zuge der konkreten Ob- jektplanung

Boden und Fläche Stufe 5 - Tschernosem, ackerbaulich genutzt; sehr hohe Ertragsfähigkeit; Be- wertung gem. BFBV-LAU: 5

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 1 - 2 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

74 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf ge- mischten Bauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflä- chen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relati- vieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität; Grünland ologische Vielfalt, spe- mit Einzelbäumen; devastiertes Grünland mit Narbenschäden zieller Artenschutz - geringes artenschutzrechtliches Potential bzgl. der Ackerfläche; nä- here Untersuchungen ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig; höhe- res artenschutzrechtliches Potential des gehölzbestandenen Grünlan- des, hier aber starke Beweidung als abwertender Faktor

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 2 - Fläche mit geringer Bedeutung für das Landschaftsbild (Einzelge- hölze); angrenzende Bebauung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung und der Ansiedlung nichtstörenden Gewerbes

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 2 - geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

75 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

DL 4

DL 4 - Dahlenwarsleben © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer gewerblichen Baufläche - 98,60 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche Stufe 2 - Fläche innerhalb der regional bedeutsamen Biotopverbundeinheit Schutzgebiete und ge- „Bachsystem Telzgraben-Kleine Sülze-Große Sülze“ (Größe im Pla- schützte Biotope nungsgebiet 452 ha)

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

- Feldhecke und grabenbegleitender Gehölzbestand als Geschützter Landschaftsbestandteil gem. § 29 BNatSchG i.V. GehölzschutzVO des LK Börde geschützt

- Berücksichtigung über Eingriffsregelung im Zuge der konkreten Ob- jektplanung

Boden und Fläche Stufe 5 - Tschernosem, ackerbaulich genutzt; sehr hohe Ertragsfähigkeit; Be- wertung gem. BFBV-LAU: 5

- hohe Erheblichkeit durch sehr hohe Versiegelungsgrade auf gewerbli- chen Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

76 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Wasser Stufe 3 - Gebiet wird vom Telzgraben gequert

- Gefahr von Stoffeinträgen

- eine bauliche Beeinträchtigung des Telzgrabens ist auszuschließen; die Gewässerschonstreifen sind von Bebauung, Versiegelungen und sonstigen Nutzungen freizuhalten; Stoffeinträge (bspw. durch Hava- rien) sind wirksam zu verhindern

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gewerblichen Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 2 - Freilandklimatop

- Entstehung von Wärmeinseln durch sehr hohe Versiegelungsgrade auf gewerblichen Bauflächen

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 5 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität; Feldhecke; ologische Vielfalt, spe- Graben mit teilweisem Gehölzbestand zieller Artenschutz - geringes artenschutzrechtliches Potential bzgl. der Ackerfläche; nä- here Untersuchungen ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig; hohes artenschutzrechtliches Potential der Strauch-Baum-Hecke mit ca. 1 km Länge sowie der Ufergehölze; nähere Untersuchungen zur Brutvo- gelfauna (Singvögel, Greifvögel) sowie zur Besiedlung/Nutzung durch Fledermäuse im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 2 - Fläche mit geringer Bedeutung für das Landschaftsbild (Landwirt- schaftsflächen mit geringer Strukturierung); Energiefreileitung (Vor- belastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- gewerbliche Emissionen

- Einhaltung der Vorgaben einschlägiger Regelwerke (TA Luft, TA Lärm u.a.)

- Schaffung von Arbeitsplätzen

77 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Kultur- und sonstige Stufe 1 - archäologische Fundstelle vorhanden Sachgüter - Beachtung der Vorgaben des Landesamtes für Denkmalpflege und Ar- chäologie

Wechselwirkungen Stufe 3 - mittlere Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen betroffen - Gebiet wird von der Rohstoffpipeline Rostock-Böhlen (Dow Olefinver- bund) gequert

78 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

DL 5

DL 5 - Dahlenwarsleben © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer gewerblichen Baufläche - 8,00 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche nicht betroffen Schutzgebiete und ge- schützte Biotope

Boden und Fläche Stufe 5 - Tschernosem, ackerbaulich genutzt; sehr hohe Ertragsfähigkeit; Be- wertung gem. BFBV-LAU: 5

- hohe Erheblichkeit durch sehr hohe Versiegelungsgrade auf gewerbli- chen Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

79 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gewerblichen Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 2 - Freilandklimatop

- Entstehung von Wärmeinseln durch sehr hohe Versiegelungsgrade auf gewerblichen Bauflächen

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 1 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild (großflächige leere Landwirtschaftsflächen)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- gewerbliche Emissionen

- Einhaltung der Vorgaben einschlägiger Regelwerke (TA Luft, TA Lärm u.a.)

- Schaffung von Arbeitsplätzen

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 1 - sehr geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

80 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

GD 1

GD 1 - Gersdorf © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer gemischten Baufläche - 0,30 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche Stufe 1 - Fläche innerhalb der regional bedeutsamen Biotopverbundeinheit Schutzgebiete und ge- „Bachsystem Telzgraben-Kleine Sülze-Große Sülze“ (Größe im Pla- schützte Biotope nungsgebiet 452 ha)

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Boden und Fläche Stufe 5 - Tschernosem, ackerbaulich genutzt; sehr hohe Ertragsfähigkeit; Be- wertung gem. BFBV-LAU: 5

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 3 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 0 - 1 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

81 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf ge- mischten Bauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflä- chen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relati- vieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 1 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild (großflächige leere Landwirtschaftsflächen)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung und der Ansiedlung nichtstörenden Gewerbes

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 1 - sehr geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

82 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

GW 1

GW 1 - Gutenswegen © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Wohnbaufläche - 1,40 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche nicht betroffen Schutzgebiete und ge- schützte Biotope

Boden und Fläche Stufe 3 - Pararendzina, ackerbaulich genutzt; geringe Ertragsfähigkeit; Bewer- tung gem. BFBV-LAU: 3

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflä- chen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 1 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand > 10 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf Wohnbauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

83 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 1 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild (großflächige leere Landwirtschaftsflächen); angrenzende Bebauung vorhanden (Vorbe- lastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung

Kultur- und sonstige Stufe 1 - archäologische Fundstelle vorhanden Sachgüter - Beachtung der Vorgaben des Landesamtes für Denkmalpflege und Ar- chäologie

Wechselwirkungen Stufe 1 - sehr geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

84 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

GW 2

GW 2 - Gutenswegen © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer gemischten Baufläche - 0,60 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche nicht betroffen Schutzgebiete und ge- schützte Biotope

Boden und Fläche Stufe 5 - Tschernosem, ackerbaulich genutzt; sehr hohe Ertragsfähigkeit; Be- wertung gem. BFBV-LAU: 5

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 5 - 10 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Klimatop innerörtlicher Grünflächen, Freilandklimatop in Ortsrand- lage

85 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf ge- mischten Bauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflä- chen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relati- vieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 1 - kleinflächiger Wechsel der Biotoptypen Acker, Gärten und Grabeland ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 3 - Fläche mit geringer Bedeutung für das Landschaftsbild (strukturierte Landwirtschafts- und Ortsrandflächen)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche sowie individualgärtnerische Fläche (Eingriff in die Erholungsfunktion)

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung und der Ansiedlung nichtstörenden Gewerbes

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 2 - geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

86 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

GW 3

GW 3 - Gutenswegen © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer gewerblichen Baufläche - 0,40 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche nicht betroffen Schutzgebiete und ge- schützte Biotope

Boden und Fläche Stufe 5 - Tschernosem, ackerbaulich genutzt; sehr hohe Ertragsfähigkeit; Be- wertung gem. BFBV-LAU: 5

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf gewerblichen Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gewerblichen Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortslage

87 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf ge- mischten Bauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflä- chen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relati- vieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 1 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

- straßenbegleitende Baumreihe vorhanden; eine Beeinträchtigung durch Zufahrten u.ä. sollte auf ein Minimum reduziert werden

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild (Ackerfläche in Orts- lage)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- gewerbliche Emissionen

- Einhaltung der Vorgaben einschlägiger Regelwerke (TA Luft, TA Lärm u.a.)

- Schaffung von Arbeitsplätzen

Kultur- und sonstige Stufe 1 - archäologische Fundstelle vorhanden Sachgüter Beachtung der Vorgaben des Landesamtes für Denkmalpflege und Ar- chäologie

Wechselwirkungen Stufe 1 - sehr geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

88 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

JL 1

JL 1 - Jersleben © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Wohnbaufläche - 0,55 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche Stufe 1 - Gehölzreihe als Geschützter Landschaftsbestandteil gem. § 29 Schutzgebiete und ge- BNatSchG i.V. GehölzschutzVO des LK Börde geschützt schützte Biotope - Berücksichtigung über Eingriffsregelung im Zuge der konkreten Ob- jektplanung

Boden und Fläche Stufe 4 - Braunerde; mittlere Ertragsfähigkeit; Bewertung gem. BFBV-LAU: 4

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflä- chen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 5 - 10 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf Wohnbauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortslage

89 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Grünland, Gehölzreihe (Laub- und Nadelgehölze) ologische Vielfalt, spe- - mittleres artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild; angrenzende Bebau- ung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Wegfall landwirtschaftlicher Nutzfläche che Gesundheit - Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung

Kultur- und sonstige Stufe 1 - archäologische Fundstelle vorhanden Sachgüter Beachtung der Vorgaben des Landesamtes für Denkmalpflege und Ar- chäologie

Wechselwirkungen Stufe 2 - geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

90 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

JL 2

JL 2 - Jersleben © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Wohnbaufläche - 0,75 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche nicht betroffen Schutzgebiete und ge- schützte Biotope

Boden und Fläche Stufe 4 - Braunerde-Podsol; mittlere Ertragsfähigkeit; Bewertung gem. BFBV- LAU: 4

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflä- chen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf Wohnbauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

91 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Grünland, Grünfläche (Reitplatz) ologische Vielfalt, spe- - mittleres artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild; angrenzende Bebau- ung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Wegfall von Freizeit- sowie landwirtschaftlicher Nutzfläche (Eingriff in che Gesundheit die Erholungsfunktion)

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung

Kultur- und sonstige Stufe 1 - archäologische Fundstelle vorhanden Sachgüter Beachtung der Vorgaben des Landesamtes für Denkmalpflege und Ar- chäologie

Wechselwirkungen Stufe 2 - geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

92 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

JL 3

JL 3 - Jersleben © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Wohnbaufläche - 1,20 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche nicht betroffen Schutzgebiete und ge- schützte Biotope

Boden und Fläche Stufe 4 - Braunerde-Podsol; mittlere Ertragsfähigkeit; Bewertung gem. BFBV- LAU: 4

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflä- chen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf Wohnbauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

93 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild; angrenzende Bebau- ung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung

Kultur- und sonstige Stufe 1 - archäologische Fundstelle vorhanden Sachgüter Beachtung der Vorgaben des Landesamtes für Denkmalpflege und Ar- chäologie

Wechselwirkungen Stufe 1 - sehr geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

94 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

KA 1

KA 1 - Klein Ammensleben © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Wohnbaufläche - 1,10 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche Stufe 1 - Fläche innerhalb der regional bedeutsamen Biotopverbundeinheit Schutzgebiete und ge- „Bachlauf bei Ammensleben“ (Größe im Planungsgebiet 517 ha) schützte Biotope - Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Boden und Fläche Stufe 5 - Pararendzina, ackerbaulich genutzt; sehr hohe Ertragsfähigkeit; Be- wertung gem. BFBV-LAU: 5

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflä- chen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 5 - 10 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf Wohnbauflächen

95 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 1 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 1 - Fläche mit geringer Bedeutung für das Landschaftsbild (Landwirt- schaftsflächen mit geringer Strukturierung); dreiseitig angrenzende Bebauung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung

Kultur- und sonstige nicht betroffen - Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 1 - sehr geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

96 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

KA 2

KA 2 - Klein Ammensleben © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Wohnbaufläche - 0,40 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche Stufe 1 - Fläche innerhalb der regional bedeutsamen Biotopverbundeinheit Schutzgebiete und ge- „Bachlauf bei Ammensleben“ (Größe im Planungsgebiet 517 ha) schützte Biotope - Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Boden und Fläche Stufe 4 - Tschernosem, ackerbaulich genutzt; hohe Ertragsfähigkeit; Bewer- tung gem. BFBV-LAU: 4

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflä- chen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf Wohnbauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

97 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 1 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 2 - Fläche mit geringer Bedeutung für das Landschaftsbild (Landwirt- schaftsflächen mit geringer Strukturierung); angrenzende Bebauung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung

Kultur- und sonstige nicht betroffen - Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 1 - sehr geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

98 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

GA 1

GA 1 - Groß Ammensleben © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Wohnbaufläche - 3,10 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche nicht betroffen Schutzgebiete und ge- schützte Biotope

Boden und Fläche Stufe 5 - Tschernosem, ackerbaulich genutzt; hohe Ertragsfähigkeit; Bewer- tung gem. BFBV-LAU: 5

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflä- chen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf Wohnbauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

99 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild; angrenzende Bebau- ung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 1 - sehr geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

100 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

GA 2

GA 2 - Groß Ammensleben © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer gemischten Baufläche - 1,90 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche Stufe 2 - Gehölzstreifen als Geschützter Landschaftsbestandteil gem. § 29 Schutzgebiete und ge- BNatSchG i.V. GehölzschutzVO des LK Börde bzw. Baumschutzsatzung schützte Biotope der Gemeinde Niedere Börde geschützt

- Berücksichtigung über Eingriffsregelung im Zuge der konkreten Ob- jektplanung

Boden und Fläche Stufe 5 - Braunerde-Tschernosem; sehr hohe Ertragsfähigkeit; Bewertung gem. BFBV-LAU: 5

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gemischten Bauflächen

101 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 2 - Klimatop innerörtlicher Grünflächen, Gehölzklimatop

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf ge- mischten Bauflächen

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 1 - Gärten, zur Bahn hin ca. 20 m breiter Gehölzstreifen ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential im Bereich der Gärten; ho- zieller Artenschutz hes artenschutzrechtliches Potential des Gehölzstreifens; nähere Un- tersuchungen (u.a. Brutvögel) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

- Der Gehölzstreifen sollte als Immissionsschutzgehölz zur Bahn erhal- ten bleiben.

Landschaft Stufe 4 - Fläche mit hoher Bedeutung für das Landschaftsbild (Gehölze)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung und Wegfall individualgärtnerischer Fläche (Eingriff in che Gesundheit die Erholungsfunktion)

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung und der Ansiedlung nichtstörenden Gewerbes

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 2 - geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

102 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

GA 3

GA 3 - Groß Ammensleben © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer gewerblichen Baufläche - 8,90 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche nicht betroffen Schutzgebiete und ge- schützte Biotope

Boden und Fläche Stufe 5 - Tschernosem, ackerbaulich genutzt; sehr hohe Ertragsfähigkeit; Be- wertung gem. BFBV-LAU: 5

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf gewerblichen Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gewerblichen Bauflächen

103 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf ge- mischten Bauflächen

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 1 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild (von Gewerbegebie- ten umgebene Ackerfläche); angrenzende Gewerbebebauung vorhan- den (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- gewerbliche Emissionen

- Einhaltung der Vorgaben einschlägiger Regelwerke (TA Luft, TA Lärm u.a.)

- Schaffung von Arbeitsplätzen

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 1 - sehr geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

104 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

MB 1

MB 1 - Meseberg © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Wohnbaufläche - 0,80 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche nicht betroffen Schutzgebiete und ge- schützte Biotope

Boden und Fläche Stufe 3 - Braunerde; mittlere Ertragsfähigkeit; Bewertung gem. BFBV-LAU: 3

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflä- chen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf Wohnbauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

105 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Grünland ologische Vielfalt, spe- - mittleres artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 2 - Fläche mit geringer Bedeutung für das Landschaftsbild (Landwirt- schaftsfläche mit angrenzendem Gehölzstreifen); angrenzende Be- bauung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung fruchtbarer Ackerböden - Wegfall landwirtschaftlicher che Gesundheit Produktionsfläche

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 2 - geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

106 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

SW 1

SW 1 - Samswegen © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Wohnbaufläche - 2,10 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche Stufe 1 - Hecke als Geschützter Landschaftsbestandteil gem. § 29 BNatSchG Schutzgebiete und ge- i.V. GehölzschutzVO des LK Börde geschützt schützte Biotope - Berücksichtigung über Eingriffsregelung im Zuge der konkreten Ob- jektplanung

Boden und Fläche Stufe 3 - Braunerde-Podsol, teils ackerbaulich genutzt; mittlere Ertragsfähig- keit; Bewertung gem. BFBV-LAU: 3

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflä- chen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 5 - 10 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf Wohnbauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

107 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Grünland, Acker, Hecke (Strauch-Baum-Reihe) ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential der Landwirtschaftsflächen; zieller Artenschutz hohes artenschutzrechtliches Potential des Gehölzstreifens; nähere Untersuchungen (u.a. Brutvögel) im Zuge der konkreten Objektpla- nung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 3 - Fläche mit mittlerer Bedeutung für das Landschaftsbild (Landwirt- schaftsfläche mit Gehölzstreifen); angrenzende Bebauung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung landwirtschaftlicher Nutzfläche che Gesundheit - Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 2 - geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

108 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

SW 2

SW 2 - Samswegen © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer gemischten Baufläche - 1,70 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche Stufe 1 - Gehölzstreifen als Geschützter Landschaftsbestandteil gem. § 29 Schutzgebiete und ge- BNatSchG i.V. GehölzschutzVO des LK Börde geschützt schützte Biotope - Berücksichtigung über Eingriffsregelung im Zuge der konkreten Ob- jektplanung

Boden und Fläche Stufe 4 - Braunerde-Podsol; hohe Ertragsfähigkeit; Bewertung gem. BFBV-LAU: 4

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 5 - 10 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gemischten Bauflächen

109 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Grünland, Baumreihe ologische Vielfalt, spe- - mittleres artenschutzrechtliches Potential der Grünlandfläche; hohes zieller Artenschutz artenschutzrechtliches Potential des Gehölzstreifens; nähere Unter- suchungen (u.a. Brutvögel) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

- die randlich bestehende Baumreihe sollte möglichst erhalten bleiben

Landschaft Stufe 2 - Fläche mit geringer Bedeutung für das Landschaftsbild (Landwirt- schaftsfläche mit angrenzendem Gehölzstreifen); angrenzende Be- bauung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung landwirtschaftlicher Nutzfläche che Gesundheit - Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung und der Ansiedlung nichtstörenden Gewerbes

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 2 - geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

110 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

SW 3

SW 3 - Samswegen © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer gemischten Baufläche - 0,50 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche nicht betroffen Schutzgebiete und ge- schützte Biotope

Boden und Fläche Stufe 4 - Braunerde; sehr geringe Ertragsfähigkeit, hohe Natürlichkeit; Bewer- tung gem. BFBV-LAU: 4

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 5 - 10 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

111 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Grünland ologische Vielfalt, spe- - mittleres artenschutzrechtliches Potential der Grünlandfläche; nähere zieller Artenschutz Untersuchungen im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild; angrenzende Bebau- ung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung landwirtschaftlicher Nutzfläche che Gesundheit - Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung und der Ansiedlung nichtstörenden Gewerbes

Kultur- und sonstige Stufe 1 - archäologische Fundstelle vorhanden Sachgüter Beachtung der Vorgaben des Landesamtes für Denkmalpflege und Ar- chäologie

Wechselwirkungen Stufe 2 - geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen betroffen - Trasse der (geplanten) BAB 14 verläuft in ca. 200 m Entfernung

- Überschreitung der der vorgeschriebenen Schallimmissionsgrenzen (Nachtimmissionsgrenzwerte)

- Minimierung durch Errichtung eines Lärmschutzwalls entlang der Au- tobahn

112 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

SW 4

SW 4 - Samswegen © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer gemischten Baufläche - 1,50 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche Stufe 2 - Fläche innerhalb der überregional bedeutsamen Biotopverbundein- Schutzgebiete und ge- heit „Ohreniederung“ (Größe im Planungsgebiet 753 ha) schützte Biotope - Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

- Gehölze teilweise als Geschützter Landschaftsbestandteil gem. § 29 BNatSchG i.V. GehölzschutzVO des LK Börde bzw. Baumschutzsatzung der Gemeinde Niedere Börde geschützt

- Berücksichtigung über Eingriffsregelung im Zuge der konkreten Ob- jektplanung

Boden und Fläche Stufe 4 - Braunerde; geringe Ertragsfähigkeit, hohe Bedeutung für den Wasser- haushalt; Bewertung gem. BFBV-LAU: 4

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern innerhalb der Flä- che

113 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- angrenzend verläuft der Hägebach; Beeinträchtigungen sind auszu- schließen; die Gewässerschonstreifen sind einzuhalten

- Grundwasserflurabstand 1 - 2 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 2 - Freilandklimatop in Ortsrandlage, Gehölzklimatop

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Grünland, gehölzreiche Gärten (Laub- und Nadelgehölze) ologische Vielfalt, spe- - mittleres artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 4 - Fläche mit hoher Bedeutung für das Landschaftsbild (gehölzreiche Gärten); angrenzende Bebauung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung landwirtschaftlicher Nutzfläche, Überplanung und Weg- che Gesundheit fall individualgärtnerischer Fläche (Eingriff in die Erholungsfunktion)

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung und der Ansiedlung nichtstörenden Gewerbes

Kultur- und sonstige Stufe 1 - archäologische Fundstelle vorhanden Sachgüter Beachtung der Vorgaben des Landesamtes für Denkmalpflege und Ar- chäologie

Wechselwirkungen Stufe 3 - mittlere Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen -

114 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

SW 5

SW 5 - Samswegen © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer gewerblichen Baufläche - 1,90 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche Stufe 1 - Fläche innerhalb der überregional bedeutsamen Biotopverbundein- Schutzgebiete und ge- heit „Ohreniederung“ (Größe im Planungsgebiet 753 ha) schützte Biotope - Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

- Gehölze teilweise als Geschützter Landschaftsbestandteil gem. § 29 BNatSchG i.V. GehölzschutzVO des LK Börde bzw. Baumschutzsatzung der Gemeinde Niedere Börde geschützt

- Berücksichtigung über Eingriffsregelung im Zuge der konkreten Ob- jektplanung

Boden und Fläche Stufe 3 - Braunerde; geringe Ertragsfähigkeit; Bewertung gem. BFBV-LAU: 3

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf gewerblichen Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 5 - 10 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

115 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gewerblichen Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf ge- mischten Bauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflä- chen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relati- vieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Grünland (Weide) mit Einzelgehölzen ologische Vielfalt, spe- - mittleres artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz (u.a. Brutvögel) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 3 - Fläche mit mittlerer Bedeutung für das Landschaftsbild (Landwirt- schaftsfläche mit Gehölzbestand); angrenzende Gewerbebebauung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung landwirtschaftlicher Nutzfläche che Gesundheit - gewerbliche Emissionen

- Einhaltung der Vorgaben einschlägiger Regelwerke (TA Luft, TA Lärm u.a.)

- Schaffung von Arbeitsplätzen

Kultur- und sonstige Stufe 1 - archäologische Fundstelle vorhanden Sachgüter - Beachtung der Vorgaben des Landesamtes für Denkmalpflege und Ar- chäologie

Wechselwirkungen Stufe 2 - geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

116 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

SW 6

SW 6 - Samswegen © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Sonderbaufläche Tierhaltung - 2,00 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche Stufe 1 - Fläche innerhalb der überregional bedeutsamen Biotopverbundein- Schutzgebiete und ge- heit „Ohreniederung“ (Größe im Planungsgebiet 753 ha) schützte Biotope - Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Boden und Fläche Stufe 3 - Humusgley, ackerbaulich genutzt; mittlere Ertragsfähigkeit; Bewer- tung gem. BFBV-LAU: 3

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf gewerblichen Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern innerhalb der Flä- che

- nördlich angrenzend verläuft ein in den Landgraben mündender Gra- ben; Beeinträchtigungen sind auszuschließen; die Gewässerschon- streifen sind einzuhalten

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

117 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gewerblichen Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf ge- mischten Bauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflä- chen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relati- vieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feldhamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild; angrenzende land- wirtschaftliche Bebauung (Tierhaltung) vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung landwirtschaftlicher Nutzfläche che Gesundheit - landwirtschaftliche Emissionen (Tierhaltung)

- Einhaltung der Vorgaben einschlägiger Regelwerke (TA Luft, TA Lärm u.a.)

- Erhaltung/Schaffung von Arbeitsplätzen

Kultur- und sonstige nicht betroffen - Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 1 - sehr geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

118 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

VD 1

VD 1 - Vahldorf © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Wohnbaufläche - 0,60 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche nicht betroffen Schutzgebiete und ge- schützte Biotope

Boden und Fläche Stufe 3 - Parabraunerde-Tschernosem, teils ackerbaulich genutzt; mittlere Er- tragsfähigkeit; Bewertung gem. BFBV-LAU: 3

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflä- chen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf Wohnbauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

119 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen; allerdings weiträumige Kaltluftentstehungsflächen in der Umgebung vorhanden, die die Beeinträchtigungen relativieren

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Intensivacker mit geringer Lebensraumqualität, Grünland ologische Vielfalt, spe- - geringes artenschutzrechtliches Potential im Bereich der Ackerflä- zieller Artenschutz chen; nähere Untersuchungen ackerbesiedelnder Tierarten (z.B. Feld- hamster, Feldlerche) im Zuge der konkreten Objektplanung notwen- dig, mittleres artenschutzrechtliches Potential des Grünlandes

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 1 - Fläche ohne Bedeutung für das Landschaftsbild; angrenzende Bebau- ung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung landwirtschaftlicher Nutzfläche - Wegfall landwirtschaft- che Gesundheit licher Produktionsfläche

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 1 - sehr geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

120 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

VD 2

VD 2 - Vahldorf © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer gemischten Baufläche - 1,10 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche nicht betroffen Schutzgebiete und ge- schützte Biotope

Boden und Fläche Stufe 4 - Gley; hohe Ertragsfähigkeit; Bewertung gem. BFBV-LAU: 4

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf gemischten Bauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 2 - Freilandklimatop in Ortsrandlage

121 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Grünland, Garten mit Einzelgehölzen (Ziergehölze) ologische Vielfalt, spe- - mittleres artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 3 - Fläche mit mittlerer Bedeutung für das Landschaftsbild; angrenzende Bebauung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 1 - Überplanung landwirtschaftlicher Nutzfläche, Überplanung und Weg- che Gesundheit fall individualgärtnerischer Fläche (Eingriff in die Erholungsfunktion)

- Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung und der Ansiedlung nichtstörenden Gewerbes

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 2 - geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen -

122 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Lage der untersuchten Fläche

VD 3

VD 3 - Vahldorf © LVermGeo LSA (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)/A18/1-602454/2011 zu beurteilende Art der Änderung

Ausweisung einer Wohnbaufläche - 0,20 ha

Schutzgüter planungsverursachte Erläuterung der wichtigsten Indikatoren und ggf. Beschreibung der be- Beeinträchtigungs- rücksichtigten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen stufe

Naturschutzrechtliche nicht betroffen Schutzgebiete und ge- schützte Biotope

Boden und Fläche Stufe 3 - Parabraunerde-Tschernosem; mittlere Ertragsfähigkeit; Bewertung gem. BFBV-LAU: 3

- hohe Erheblichkeit durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflä- chen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß

Wasser Stufe 2 - keine Beeinträchtigung von Oberflächengewässern

- Grundwasserflurabstand 2 - 5 m

- Grundwassergeschütztheitsklasse B

- Behinderung der Grundwasserneubildung durch hohe Versiegelungs- grade auf Wohnbauflächen

- nur in geringem Umfang minimierbar durch die Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Maß (Verwendung wasserdurchläs- siger Materialien u.ä.)

Klima und Luft Stufe 1 - Freilandklimatop innerörtlicher Grünflächen

123 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Entstehung von Wärmeinseln durch hohe Versiegelungsgrade auf Wohnbauflächen

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch einen hohen Durchgrünungsgrad möglich

Tiere, Pflanzen und bi- Stufe 2 - Biotoptyp Ruderalfluren mit Einzelgehölzen (brachgefallener Garten) ologische Vielfalt, spe- - mittleres artenschutzrechtliches Potential; nähere Untersuchungen zieller Artenschutz im Zuge der konkreten Objektplanung notwendig

- Beeinträchtigung durch Lebensraumverlust aufgrund der zusätzlich möglichen Bebauung

- Minimierung durch die Beschränkung der Versiegelung auf das not- wendige Maß sowie durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Landschaft Stufe 2 - Fläche mit geringer Bedeutung für das Landschaftsbild; angrenzende Bebauung vorhanden (Vorbelastung)

- Beeinträchtigung durch geplante Bebauung

- Minimierung durch Eingrünung der Bauflächen möglich

Mensch und menschli- Stufe 0 - Aufwertung durch die Möglichkeit zusätzlicher Wohnbebauung che Gesundheit

Kultur- und sonstige nicht betroffen Sachgüter

Wechselwirkungen Stufe 2 - geringe Beeinträchtigungen der Wechselwirkungen Boden - Wasser- Klima/Luft - Arten/Biotope - Mensch

Fachplanungen nicht betroffen

5.2 Weitere Angaben zum Schutzgut Fläche

Die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes beinhaltet nur wenige reine Neuausweisungen von jeweils maximal 2 ha Baufläche (siehe Tabelle 1). 10,50 ha effektiver Neuinanspruchnahme steht eine Bauflä- chenrücknahme von 50,30 ha gegenüber. Der größte Teil der betrachteten Bauflächen war in den bisher rechtskräftigen Plänen schon aufgeführt. Dies gilt insbesondere für die gewerblichen Bauflächen mit ihren entsprechend höheren Flächengrößen. Wobei auch hier wie u.a. beim Technologiepark Ostfalen eine Flä- chenrücknahme zu verzeichnen ist. Effektiv reduziert sich die baulich geprägte Siedlungs- und Verkehrs- fläche auf das Gemeindegebiet bezogen gegenüber den vorhergehenden Flächennutzungsplänen um ca. 40 ha.

Tabelle 21: Flächeninanspruchnahme

als geplant dargestellte Bauflächen: 142,80 ha

hiervon Neuinanspruchnahme des aktuellen Planes (gem. Tabelle 1): 10,50 ha

124 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Bauflächenrücknahme: 50,30 ha

Flächenreduktion, effektiv: 39,80 ha

5.3 Weitere Angaben zum besonderen Artenschutz gemäß § 44 BNatSchG

Durch § 44 BNatSchG werden spezielle auf den Artenschutz bezogene Verbote aufgeführt, die es bei der Umsetzung von Bauvorhaben zu beachten gilt.

Tötungsverbot (§ 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG)

„Es ist verboten, wildlebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu ent- nehmen, zu beschädigen oder zu zerstören.“

• Das Verbot tritt ein, wenn sich das Lebensrisiko von Individuen der geschützten Arten aufgrund der Realisierung der Planung (i.d.R. betriebsbedingt) signifikant erhöht. • Das Verbot umfasst auch unbeabsichtigte, in Kauf genommene Tötung oder Verletzung und ist nicht durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen („CEF“) zu überwinden.

Störungsverbot (§ 44 Abs. 1 Nr. 2)

„Es ist verboten, wildlebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vo- gelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wande- rungszeiten erheblich zu stören.“

• Das Verbot tritt ein, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert. • Das Eintreten des Verbotstatbestandes kann durch Maßnahmen zur Stützung der lokalen Populatio- nen vermieden werden.

Schädigungsverbot (§ 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG; ggf. im Zusammenhang mit dem Tötungsverbot auf- grund der Verknüpfung durch § 44 Abs. 5 Satz 2 BNatSchG)

„Es ist verboten, Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wildlebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören.“

• Das Verbot tritt ein, wenn die ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätten für die be- troffenen Tierindividuen nicht durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen („CEF“) im räumlichen Zu- sammenhang erhalten wird.

125 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

• Unvermeidbare Tötung oder Verletzung von Tieren, die im Zusammenhang mit der Schädigung von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten auftritt, kann ebenfalls durch geeignete vorgezogene Ausgleichs- maßnahmen ohne Eintreten des Verbotes ausgeglichen werden.

Beschädigungsverbot für Pflanzen (§ 44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG)

„Es ist verboten, wildlebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwick- lungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören.“

• Das Verbot tritt ein, wenn die ökologische Funktion des besiedelten Pflanzenstandortes und damit eine Erhaltung des Vorkommens der gesetzlich geschützten Pflanzenarten nicht durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen („CEF“) im räumlichen Zusammenhang erhalten wird. • Unvermeidbare Beseitigung oder Beschädigung von Pflanzen, die im Zusammenhang mit der Beschä- digung des besiedelten Standortes auftreten, kann ebenfalls durch vorgezogene Ausgleichsmaßnah- men ohne Eintreten des Verbotes ausgeglichen werden.

Die erläuterten Verbote beziehen sich auf alle wildlebenden Vogelarten sowie die Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie. Eine entsprechende Liste wird als Anhang beigefügt (vgl. Kapitel 13).

Die nach Landesrecht für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Behörden können gemäß § 45 Abs. 7 BNatSchG von den Verboten des § 44 im Einzelfall weitere Ausnahmen zulassen:

• zur Abwendung erheblicher land-, forst-, fischerei-, wasser- oder sonstiger erheblicher wirtschaftli- cher Schäden, • zum Schutz der natürlich vorkommenden Tier- und Pflanzenwelt, • für Zwecke der Forschung, Lehre, Bildung oder Wiederansiedlung oder diesen Zwecken dienende Maßnahmen der Aufzucht oder künstlichen Vermehrung, • im Interesse der Gesundheit des Menschen, der öffentlichen Sicherheit, einschließlich der Verteidi- gung und des Schutzes der Zivilbevölkerung, oder der maßgeblich günstigen Auswirkungen auf die Umwelt oder • aus anderen zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art.

Eine Ausnahme darf nur zugelassen werden, wenn zumutbare Alternativen nicht gegeben sind und sich der Erhaltungszustand der Populationen einer Art nicht verschlechtert.

Artenschutz in der Bauleitplanung Entsprechend eines Urteils des VGH Kassel (VGH Kassel, Urt. v. 13.02.2008 - 8 C 10368/07.OVG, NuR 2008) sind Pläne, insbesondere Bauleitpläne, zunächst nicht geeignet, die Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 BNatSchG zu erfüllen. Ein Plan weist demnach keine reale Wirkung auf. Erst seine Umsetzung kann zu verbotswidrigen Handlungen führen.

Gemeinden haben nach § 1 Abs. 3 BauGB Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städte- bauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Dies setzt voraus, dass der Planung rechtlich keine

126 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

unüberwindlichen Hindernisse entgegenstehen. Unter dieser Voraussetzung muss die planende Ge- meinde dennoch die artenschutzrechtlichen Verbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG in ihre bauleitplanerischen Überlegungen einbeziehen. Spätestens auf der Ebene des Bebauungsplanes ist ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zu erarbeiten und der zuständigen Behörde vorzulegen.

Flächennutzungsplan Bei einem Flächennutzungsplan, dessen Realisierung die Umsetzung in einem Bebauungsplan verlangt, ist im Regelfall eine Verlagerung der intensiveren artenschutzrechtlichen Betrachtung in das Bebauungsplan- verfahren möglich und sinnvoll. Die Angebotsplanung eines Flächennutzungsplans ist zu vage, um mit den artenschutzrechtlichen Verboten zu kollidieren. Die eigentliche Prüfung der Artenschutzbelange mit ver- tiefenden Art-für-Art-Betrachtungen bleibt daher im Regelfall der nachgelagerten verbindlichen Bauleit- planung bzw. dem nachgelagerten Zulassungsverfahren vorbehalten.37

Bebauungsplan Im Bebauungsplan sollten einzelne Grundstücke, deren Bebauung § 44 Abs. 1 BNatSchG auf Dauer entge- gensteht, durch entsprechende Festsetzungen von der Bebauung ausgeschlossen werden. Führt die Pla- nung dazu, dass in großen Teilen des überplanten Bereiches in Zukunft permanente Lebensstätten auf Dauer nicht mehr zu Verfügung stehen, muss dies in der Bauleitplanung berücksichtigt werden. Nur die der dauerhaften Verwirklichung des Bauleitplans entgegenstehenden artenschutzrechtlichen Verbote sind relevant, keineswegs hingegen vereinzelte gefährdete Lebensstätten. Einer Zerstörung kann nur bei der Errichtung des Bauvorhabens entgegengewirkt werden, nicht zuletzt, weil sich im überplanten Bereich bei einem als Angebotsplan ausgerichteten Bebauungsplan der Zustand von Natur und Landschaft von der Verabschiedung des Planes bis zur Realisierung der festgesetzten Bauvorhaben wesentlichen ändern kann.38

Bei Vorhaben nach § 30 BauGB geht der Gesetzgeber davon aus, dass mögliche Probleme mit den Fort- pflanzungs- und Ruhestätten in der Eingriffsregelung nach § 1 a Abs. 3 BauGB abgehandelt werden. Die Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Lebensstätten sollte im Planaufstellungsverfahren erörtert und si- chergestellt werden, um die Anwendung der artenschutzrechtlichen Verbote auszuschließen. Hierzu ge- hört insbesondere, dass ein erforderlicher vorgezogener Ausgleich nach § 44 Abs. 5 BNatSchG für den Verlust von Fortpflanzungs- und Ruhestätten im Bebauungsplan gesichert wird. Ansonsten ist dies im Bau- genehmigungsverfahren erforderlich, was die Umsetzung erheblich verzögern kann.

Durch die Durchführung von Maßnahmen zur Funktionserhaltung der ansonsten beeinträchtigten Fort- pflanzungs- oder Ruhestätten (CEF-Maßnahmen, continuous ecological function; vgl. § 44 Abs. 5 BNatSchG), kann das Eintreten der Verbotstatbestände vermieden werden. Gemäß § 44 Abs. 5 S. 2 BNatSchG treten die Verbote zur Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung einer Fortpflanzungs- oder Ruhestätte nicht ein, soweit die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt werden. Lässt sich im B-Plan schon klären, dass dieser Tatbestand erfüllt wird, die Lebensstätten ohnehin oder aufgrund be- stimmter Maßnahmen weiterhin ihre ökologische Funktion behalten, steht der Artenschutz der Planung nicht entgegen.

37 LOUIS, HANS WALTER: Die naturschutzrechtlichen Anforderungen an den Artenschutz in der Bauleitplanung, aus: Institut für Städtebau: Kurs Bauleitplanung und Artenschutz, Online-Publikation, www.dihk.de, Abruf 2015. 38 Ebd.

127 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Auch wenn der Bebauungsplan sich mit artenschutzrechtlichen Belangen auseinandersetzt, befreit dies im Baugenehmigungsverfahren nicht von der Berücksichtigung der artenschutzrechtlichen Zugriffsver- bote, da sich die Verhältnisse seit der Verabschiedung des Plans wesentlich geändert haben könnten.

Fazit Alle im Flächennutzungsplan der Gemeinde Niedere Börde dargestellten geplanten Bauflächen sowie Bau- vorhaben innerhalb der bestehenden Sonderbauflächen, die keine privilegierten Vorhaben gemäß § 35 BauGB sind, bedürfen zur Schaffung von Baurecht der Aufstellung eines Bebauungsplanes, so dass die spezielle und über die hier auf Flächennutzungsplanebene erfolgte Betrachtung hinausgehende arten- schutzrechtliche Untersuchung in diese Ebene verschoben werden kann.

Im Rahmen einer Relevanzprüfung sind anhand der überplanten Biotope die Arten bzw. Artengruppen zu ermitteln, die hinsichtlich möglicher Auswirkungen des Bebauungsplans zu betrachten sind. Eine Aus- wahlhilfe kann dabei die Artenschutzliste Sachsen-Anhalt39 bieten. Regionaltypisch sind folgende Bei- spiele:

Tabelle 22: Beispiele artenschutzrechtlich zu untersuchender Arten und Artengruppen in Abhängigkeit der überplanten Biotoptypen (vgl. Kapitel 5.1)

überplanter Biotoptyp relevante Arten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Intensivacker - Feldhamster (Magdeburger Börde)

- Feldlerche

Gärten (strukturabhängig) - gehölzbesiedelnde Brutvogelarten

- gebäudebesiedelnde Brutvogelarten (bspw. Hausrotschwanz)

- geschützte Reptilien (bspw. Zauneidechse)

Gehölze - gehölzbesiedelnde Brutvogelarten

- bei Großbaumbestand speziell Greifvögel (Brutbäume, Schlafbäume)

- bei Altbaumbestand speziell baumbewohnende Fledermausarten (Wochen- stuben, Tagquartiere)

Gewässerufer - Biber (Castor fiber), Fischotter (Lutra lutra)

- Brutvögel der Ufervegetation

- Amphibien

- in Abhängigkeit der Uferstruktur Limikolen

- besonders geschützten Pflanzenarten der Uferbereiche (bspw. Sumpf-Engel- wurz (Angelica palustris), Scheidenblütgras (Coleanthus subtilis), Liegendes

39 RANA – BÜRO FÜR ÖKOLOGIE UND NATURSCHUTZ FRANK MEYER, LANDESBETRIEB BAU SACHSEN-ANHALT: Artenschutzliste Sach- sen-Anhalt; Liste der in Sachsen-Anhalt vorkommenden, im Artenschutzbeitrag zu berücksichtigen den Arten, Stand 2018; Online-Publikation, https://lau.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwal- tung/MLU/LAU/Naturschutz/Natura2000/Arten_und_Lebensraumtypen/Dateien/Artenschutzliste_Sachsen-An- halt_2018.pdf, Abruf 2020.

128 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Büchsenkraut (Lindernia procumbens), Schwimmendes Froschkraut (Luro- nium natans))

Siedlungsbereiche, vorhandene/leer- - gebäudebesiedelnde Vogelarten (Eulen, Singvögel, Greifvögel) stehende/abgängige Bebauung - gebäudebesiedelnde Fledermausarten

Weiterführend ist zu prüfen, ob für die relevanten Arten die spezifischen Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 BNatSchG eintreten. Um Beeinträchtigungen zu minimieren sowie um Verstöße gegen solche Ver- botstatbestände auszuschließen, können in diesem Zusammenhang Vermeidungs- sowie spezielle vorge- zogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) vorgesehen werden.

5.4 Weitere Umweltbelange

5.4.1 Vermeidung von Emissionen

Durch die Planungen verursachte Emissionen sind weitestgehend zu vermeiden bzw. zu minimieren. Die Bestimmungen der einschlägigen Gesetze und Verordnungen (u.a. Bundesimmissionsschutzgesetz mit den entsprechenden Verordnungen, TA Lärm, TA Luft) sind einzuhalten. Beispielhaft betrifft dies folgende nicht abschließende Maßnahmen:

Tabelle 23: Beispielmaßnahmen zur Emissionsvermeidung

gewerbliche Bauflächen - Minimierung von Produktionslärm

- Koordinierung und Lenkung des Liefer- und Transportverkehrs

- Minimierung von Staubemissionen

Sondergebiet Tierhaltung - Minimierung von Geruchsemissionen

- Minimierung von Ammoniak- und Stickstoffdepositionen

- Gülleausbringung nach guter fachlicher Praxis

Wohn- und Mischgebietsflächen - bestmögliche Nutzung nachhaltiger Energieträger zur Energieversorgung und Be- heizung

5.4.2 Sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern

Im Interesse des Umweltschutzes ist eine geordnete Beseitigung der im Plangebiet entstehenden Abfälle erforderlich. Werden während der Bauphase Verunreinigungen des Bodens festgestellt oder ergeben sich Hinweise bzw. Verdachtsmomente, dass Verunreinigungen erfolgt sind, so sind diese dem Landkreis Börde anzuzeigen. Bei Bau-, Abriss- und Erschließungsmaßnahmen anfallende Bauabfälle sind entspre- chend der Verordnung über die Entsorgung von gewerblichen Siedlungsabfällen und von bestimmten Bau- und Abbruchabfällen (Gewerbeabfallverordnung - GewAbfV, aktuelle Fassung) getrennt zu halten und ge- mäß § 8 einer ordnungsgemäßen, schadlosen und hochwertigen Verwertung zuzuführen. Anfallender un-

129 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

belasteter Bodenaushub ist, sofern er nicht am Anfallort wiederverwertet wird, über eine dafür zugelas- sene Verwertungsmaßnahme (z.B. Rekultivierung/Verfüllung) oder Entsorgungsanlage (z.B. Bauschuttre- cyclinganlage) zu entsorgen.

Betriebs- und haushaltsbedingt anfallende Abfälle sind einer ordnungsgemäßen Wiederverwertung und Entsorgung zuzuführen.

5.4.3 Nutzung erneuerbarer Energien sowie sparsame und effiziente Energienutzung

Die Nutzung erneuerbarer Energien aus eigener Erzeugung, bspw. durch Photovoltaikanlagen, unterliegt der individuellen Umsetzung innerhalb der Baugebiete. Allerdings sollte schon aus wirtschaftlicher Sicht eine größtmögliche Effizienz der Energienutzung angestrebt werden.

5.4.4 Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der zulässigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastrophen auf die Schutzgüter zu erwarten sind

Bei Einhaltung der Bestimmungen der einschlägigen Gesetze und Verordnungen (u.a. 12. BImSchV, AwSV) wird kein erhöhtes Störfallrisiko gesehen. Während der Produktion sowie beim Transport, dem Umschlag sowie der Lagerung von Gütern sind alle entsprechenden produktspezifischen Anforderungen zu beach- ten und umzusetzen. Sicherheits- und Brandschutzbestimmungen sind vollumfänglich einzuhalten und umzusetzen.

5.5 Fachplanungen

5.5.1 Bundesautobahn 1440

Erklärtes Ziel des Landesentwicklungsplanes sowie seiner Konkretisierung im Regionalen Entwicklungs- plan ist der Lückenschluss der BAB 14 zwischen der BAB 2 bei Magdeburg und der BAB 24 am Autobahn- kreuz Schwerin - hier bis zur Landesgrenze . Dieses Vorhaben ist im Bedarfsplan für die Bun- desfernstraßen (2004) als fest disponiertes Vorhaben in den Vordringlichen Bedarf eingestuft (mit beson- derem naturschutzfachlichem Planungsauftrag). Auf Grund der geringen Straßennetzdichte im nördlichen Sachsen-Anhalt und bedingt durch den teilweise geringen Ausbaustandard des nachgeordneten klassifi- zierten Straßennetzes wird der überregionale Fernverkehr der B 189 mit dem regionalen, zwischenge- meindlichen und teilweise auch flächenerschließenden Verkehr überlagert, wodurch die Leistungsfähig- keit der zweistreifigen Bundesstraße erheblich reduziert wird. Darüber hinaus wird die vorhandene B 189 in einzelnen Abschnitten auch vom landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Verkehren genutzt. Mit dem Bau der Bundesautobahn 14 soll eine leistungsfähige und großräumige Fernstraßenverbindung für den überregionalen und regionalen Verkehr geschaffen werden, wodurch das bestehende Straßennetz,

40 BÜRO DRECKER, DEGES: BAB 14 Magdeburg - Wittenberge - Schwerin, Streckenabschnitt AS Dahlenwarsleben - Lan- desgrenze ST/BB, VKE 1.1 AS Dahlenwarsleben - AS Wolmirstedt [VKE 4151], Unterlage 1.1, Zusammenfassende Dar- stellung der Umweltauswirkungen „Allgemein verständliche, nichttechnische Zusammenfassung nach § 6 Abs. 3 UVPG“, Halle, 2010.

130 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

insbesondere die B 189, wesentlich und nachhaltig vom Durchgangsverkehr entlastet werden kann. Im Ergebnis kann dieses dem flächenerschließenden und zwischengemeindlichen Verbindungscharakter stärker gerecht werden. Mit der Entlastung des nachgeordneten Straßennetzes geht auch ein deutlicher Rückgang des Verkehrsaufkommens in den Ortsdurchfahrten einher. Damit kommt es zu einer Verringe- rung der Lärm- und Luftschadstoffbelastung und zu einem Anstieg der Lebens- und Wohnqualität. Wei- terhin wird durch die Entflechtung der unterschiedlichen Verkehrsarten die Verkehrssicherheit nachhaltig erhöht.

Im Zuge des Raumordnungsverfahren wurde eine Variantenprüfung vorgenommen und die aus Sicht der raumordnerischen, verkehrlichen, straßen- und städtebaulichen Belange sowie der Belange des Immissi- ons- und Umweltschutzes günstigste Vorzugsvariante ausgewählt, die durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Städtebau lienienbestimmt wurde.

Innerhalb der Gemeinde Niedere Börde befinden sich die Ortsteile Samswegen, Jersleben sowie Groß- und Klein Ammensleben im Einflussbereich der geplanten Autobahnstrecke. Die Trasse verläuft außerhalb bebauter Gebiete, sodass städtebauliche Belange nicht beeinträchtigt werden. Eine Ausnahme bildet die östliche Wohnbebauung in Samswegen. Hier wird die Trasse auf bis zu 200 m an die Ortslage Samswegen herangeführt, was zu einer Überschreitung der vorgeschriebenen Schallimmissionsgrenzen führt (Nachtimmissionsgrenzwerte). Um die Einhaltung der Grenzwerte zu gewährleisten, wird die Errichtung eines Lärmschutzwalles nötig. Dies wiederum bedingt eine Beeinträchtigung der Sichtbeziehungen in Richtung Ohreniederung und Daukuhle von Samswegen aus. Hinsichtlich der Gesamtluftschadstoffbelas- tungen erfolgt keine Überschreitung der geltenden verkehrsspezifischen Grenzwerte. Erholungsbezogen stellen die Verlärmung der Landschaft sowie die optische Beunruhigung durch Störreize, die sich auf die Erlebniswirksamkeit der Landschaft und damit auf die freiraumbezogene Erholung auswirken, eine be- triebsbedingte Auswirkung dar. Hiervon sind die Bereiche der Ohreniederung und das Landschaftsschutz- gebiet „Lindhorst-Ramstedter-Forst“ betroffen, da diesen Räumen ein besondere Erholungseignung zu- kommt.

Erhebliche Eingriffe werden insbesondere für die Schutzgüter Fläche und Boden sowie Pflanzen und Tiere erwartet. Neben der Flächeninanspruchnahme und Bodenversiegelung zählen hierzu die Verluste von hö- herwertigen Biotop- bzw. Gehölzstrukturen, wobei keine gesetzlich geschützten Biotope betroffen sind. Einhergehend mit den Biotopverlusten ist ein Verlust bzw. die Beeinträchtigung faunistischer Lebens- räume, bspw. durch Flächenzerschneidung, zu erwarten. Hinzu kommt die Gefahr direkter Kollisionen mit (Greif-) Vögeln, Fledermäusen, Amphibien sowie Säugetieren wie Biber, Fischotter und Wild.

Zur Vermeidung und Minimierung negativer Auswirkungen werden Maßnahmen wie Bauzeitenregelun- gen, stationäre Leiteinrichtungen für Amphibien, Biber, Fischotter und Wild, Leitpflanzungen für Fleder- mäuse sowie ein trassenbegleitender Wildschutzzaun vorgesehen. Gleichfalls sollen angrenzende Bio- tope, insbesondere im Bereich der unter FFH-Schutz stehenden Ohre, weitestgehend vor schädigenden Stoffeinträgen geschützt werden. Durch direkte Ausgleichsmaßnahmen, die auch innerhalb des Gemein- degebietes der Niederen Börde umgesetzt werden, sowie durch Ersatzmaßnahmen andernorts sollen die erheblichen Eingriffe kompensiert werden.

131 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

5.5.2 Bundesstraße 71n

Die Bundesstraße 71n soll zukünftig als leistungsfähige Anbindung des Raumes sowie der in Richtung Altmark weiterführenden B 71 an die geplante BAB 14 dienen. Vordringliches Planungsziel der B 71n ist eine signifikante Entlastung der vorhandenen B 71 in den Ortsdurchfahrten Wedringen, Vahldorf und Groß Ammensleben sowie eine deutliche Verbesserung der Verkehrsqualität und Verkehrssicherheit. Zudem soll sie als Autobahnzubringer für den Raum Haldensleben dienen (Autobahnergänzungsnetz).

Die Trasse führt von Haldensleben aus nördlich des Mittellandkanals entlang zur verlängerten BAB 14. Der Anschluss an die A 14 wird nach dem derzeitigen Planungsstand im Bereich der neuen Querung des Mit- tellandkanals erfolgen. Durch den Ausbau eines Knotenpunktes werden gleichzeitig die Landesstraße 44 und die Kreisstraße 1168 angebunden. Im Zuge der Trassenfindung wurden mehrere Varianten betrach- tet. Die derzeitige Vorzugsvariante verläuft einschließlich des genannten Knotens zumindest in Teilen pa- rallel zum Mittellandkanal, was aus Landschaftsschutzgründen zu begrüßen ist. Flächen- und biotopzer- schneidende Bauwerke werden damit gebündelt und die Zersplitterung der Landschaft minimiert.

Durch den Straßenbau verursachte erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft werden insbesondere die Schutzgüter Fläche und Boden sowie Pflanzen und Tiere betreffen. Neben der Flächeninanspruchnahme und Bodenversiegelung zählen hierzu die Verluste von höherwertigen Biotop- bzw. Gehölzstrukturen. Mit den Hecken im Bereich des geplanten Knotens nördlich des Mittellandkanals sind hier auch gesetzlich geschützte Biotope betroffen. Die naturschutzrechtliche Kompensation dieser Eingriffe kann jederzeit er- folgen und umgesetzt werden und muss nicht Gegenstand der Bauleitplanung sein. Dies gilt gleichfalls für alle Fachplanungen.

Der Bau der B 71n ist ein raumordnerisches Ziel des Landesentwicklungsplanes sowie seiner Konkretisie- rung im Regionalen Entwicklungsplan. Derzeit befindet sich der Bereich Ortsumgehung Wedringen in der Umsetzung. Für den Bereich OU Vahldorf werden die Planfeststellungsunterlagen vorbereitet.

5.5.3 Weitere Planungen der Straßenbauträger

Neubaumaßnahmen an Bundesstraßen

• Im Zuge der Planung zur Weiterführung der BAB 14 ist die Umverlegung der B 71 in der Gemarkung Klein Ammensleben geplant. Des Weiteren wird die B 71 im Bereich westlich des Darrkruges zurück- gebaut. • Mittelfristig ist eine Nordwestanbindung des Technologieparks Ostfalen an die Bundesstraße B 71 nördlich der Ortslage Ebendorf geplant. Diese Straßenführung könnte gleichzeitig für eine Umgehung der Ortslage Ebendorf durch die B 71 genutzt werden.

Neubaumaßnahmen an Landesstraßen

• Im Zuge der Planung der Nordverlängerung der A 14 erfolgt die Umverlegung der L 44 in der Gemar- kung Samswegen. • Im Zuge des Bauvorhabens B 71n mit Anbindung der Stadt Haldensleben an die Nordverlängerung der BAB 14 entsteht ein neuer Netzknoten L 44 - K 1168. Die L 44 wird in diesem Zusammenhang umver- legt.

132 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Neubaumaßnahmen an Kreisstraßen

• Im Zuge der Planungen B 71n mit Anbindung der Stadt Haldensleben an die Nordverlängerung der BAB 14 entsteht ein neuer Netzknoten L 44 - K 1168. Die K 1168 wird in diesem Zusammenhang um ca. 320 Meter verlegt.

5.5.4 Süd-Ost-Link Wolmirstedt - Isar

Der Süd-Ost-Link (Eigenschreibweise SuedOstLink) ist eine von den Übertragungsnetzbetreibern 50Hertz Transmission und Tennet TSO beantragte Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ). Sie wurde im Netzentwicklungsplan 2012 erläutert und im Rahmen des Bundesbedarfsplangesetzes als Höchstspannungsleitung Wolmirstedt-Isar (Projekt Nr. 5) gesetzlich verankert.

U.a. aufgrund von Bedenken hinsichtlich des Landschaftsschutzes und entsprechenden Bürgerprotesten wurde festgelegt, dass der Süd-Ost-Link vorrangig als Erdkabel zu planen ist. Da Erdkabel wiederum durch die Landwirtschaft kritisch gesehen werden, weil durch den Erdaushub beim Bau der Kabelgräben Ände- rungen der Bodenstruktur befürchtet werden und die Erwärmung des Bodens durch die Verlustwärme des Kabels zur Austrocknung des Bodens führen könnte, haben der Bördekreis und die betroffenen Kom- munen Anträge auf Prüfung einer Freileitungsausnahme gestellt. Um die Interessen der Landwirtschaft zu wahren, wird für diese Gebiete zusätzlich die Möglichkeit einer Ausführung als Freileitung geprüft. Damit könnte der Süd-Ost-Link nach erfolgreicher Prüfung innerhalb des Geltungsbereiches des Flächen- nutzungsplanes als Freileitung errichtet werden. Gegebenenfalls ist die Ausführung als Hybridleitung auf der Trasse einer bereits zwischen Wolmirstedt und Förderstedt bestehenden Freileitung möglich, bei der das Gleichstromsystem und Wechselstromsysteme auf einem Mast verlaufen.

Naturschutzrechtliche Eingriffe sind bei der Verlegung als Erdkabel für die Schutzgüter Boden sowie Pflan- zen und Tiere zu erwarten. Bei der Neuerrichtung von Freileitungen liegt der Schwerpunkt aufgrund der Barrierewirkung bei der Tierwelt und dem Landschaftsbild. Naturschutzfachlich ist die Nutzung vorhande- ner Leitungen als günstigste und eingriffsminimierendste Variante anzusehen.

5.6 Weitere Darstellungen des Flächennutzungsplanes, die sich von den bisher rechtskräftigen Plä- nen unterscheiden

5.6.1 Geplante Waldflächen

Der bisher rechtskräftige Flächennutzungsplan des Ortsteils Samswegen sowie der Landschaftsplan der Gemeinde Niedere Börde weisen innerhalb der Gemarkung Samswegen größere geplante Waldflächen aus. Beide Pläne berücksichtigten seinerzeit noch nicht die Auswirkungen der Fachplanungen für raum- bedeutsame Vorhaben wie die Nordverlängerung der BAB 14, den Neubau der B 71n, den Ausbau des Mittelandkanals sowie den Neubau des Süd-Ost-Links. Durch diese Vorhaben und die hierfür festgesetz- ten naturschutzrechtlichen Kompensationsmaßnahmen gehen innerhalb des Gemeindegebietes umfang- reiche Flächen für die Landwirtschaft verloren. Als Ausgleich für den Verlust dieser Flächen wird auf die Übernahme der bisher dargestellten geplanten Waldflächen verzichtet. Es verbleiben ausschließlich die geplanten Aufforstungsflächen, die im Rahmen der Trägerbeteiligung durch die untere Forstbehörde mit- geteilt wurden.

133 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

5.6.2 Planungen zur Umverlegung von Gewässern

Im Zuge der Planung der Nordverlängerung der BAB 14 erfolgt die Umverlegung folgender Gewässerab- schnitte:

• Mönchsgraben im Kreuzungsbereich Deutsche Bahn-Nordverlängerung BAB 14, • Mönchsgraben im Kreuzungsbereich B 71n-Nordverlängerung BAB 14, • Buschgraben südlich der OL Samswegen, • Graben Nr. SAM 13 als Zufluss zur Daukuhle.

Hierbei sollte ein möglichst naturnaher Ausbau der Gewässer angestrebt werden.

134 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

6 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung

6.1 Neuausweisung von Bauflächen

Die Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung an den ein- zelnen Standorten ist in nachfolgender Tabelle dargestellt:

Tabelle 24: Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Standortnummern entsprechend Tabelle 1)

- Bisher rechts- Neue Darstel- Derzeitige Nut- kräftige Darstel- Prognose lung zung

lung

Standort Nr.

DL 1 Wohnbaufläche Wohnbaufläche Acker - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung Bebauung in Form eines Wohngebietes

- bei ausbleibender Bebauung weitere Nutzung durch die Landwirtschaft

DL 2 Wohnbaufläche Wohnbaufläche Grünland - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung (Weide) Bebauung in Form eines Wohngebietes

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

DL 3 gemischte Bau- gemischte Bau- Acker, Grünland - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung fläche fläche Bebauung in Form eines Mischgebietes

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

DL 4 Sonderbaufläche gewerbliche Bau- Acker - Gewerbebebauung nach erfolgter verbindli- (Technologie- fläche cher Bauleitplanung park) - bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

DL 5 gewerbliche Bau- gewerbliche Bau- Acker - Gewerbebebauung nach erfolgter verbindli- fläche fläche cher Bauleitplanung

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

GD 1 gemischte Bau- gemischte Bau- Acker - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung fläche fläche Bebauung in Form eines Mischgebietes

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

GW 1 Fläche für Land- Wohnbaufläche Acker - weiterhin Nutzung durch die Landwirtschaft wirtschaft

135 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Bisher rechts- Neue Darstel- Derzeitige Nut- kräftige Darstel- Prognose lung zung

lung

Standort Nr.

GW 2 gemischte Bau- gemischte Bau- Acker, Gärten, - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung fläche fläche Grabeland Bebauung in Form eines Mischgebietes

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft bzw. privat- gärtnerische Nutzung

GW 3 gewerbliche Bau- gewerbliche Bau- Acker, Grünland - Gewerbebebauung nach erfolgter verbindli- fläche fläche cher Bauleitplanung

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

JL 1 Wohnbaufläche Wohnbaufläche Grünland - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung Bebauung in Form eines Wohngebietes

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

JL 2 Wohnbaufläche Wohnbaufläche Grünland, Grün- - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung fläche (Reitplatz) Bebauung in Form eines Wohngebietes

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft bzw. Erho- lungsnutzung

JL 3 Wohnbaufläche Wohnbaufläche Acker - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung Bebauung in Form eines Wohngebietes

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

KA 1 Wohnbaufläche, Wohnbaufläche Acker - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung Fläche für Land- Bebauung in Form eines Wohngebietes wirtschaft - bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

KA 2 Fläche für Land- Wohnbaufläche Acker - weiterhin Nutzung durch die Landwirtschaft wirtschaft

GA 1 Wohnbaufläche Wohnbaufläche Acker - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung Bebauung in Form eines Wohngebietes

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

GA 2 Grünfläche (Gär- gemischte Bau- Grünfläche (Gär- - weiterhin privatgärtnerische Nutzung ten) fläche ten)

GA 3 gewerbliche Bau- gewerbliche Bau- Acker - Gewerbebebauung nach erfolgter verbindli- fläche fläche cher Bauleitplanung

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

136 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

- Bisher rechts- Neue Darstel- Derzeitige Nut- kräftige Darstel- Prognose lung zung

lung

Standort Nr.

MB 1 Wohnbaufläche, Wohnbaufläche Grünland - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung Fläche für Land- Bebauung in Form eines Wohngebietes wirtschaft - bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

SW 1 Wohnbaufläche Wohnbaufläche Acker, Grünland, - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung Feldhecke Bebauung in Form eines Wohngebietes

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

SW 2 gemischte Bau- gemischte Bau- Grünland - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung fläche fläche Bebauung in Form eines Mischgebietes

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

SW 3 Fläche für Land- gemischte Bau- Grünland - weiterhin Nutzung durch die Landwirtschaft wirtschaft fläche

SW 4 Fläche für Land- gemischte Bau- Grünfläche (Gär- - weiterhin Nutzung durch die Landwirtschaft wirtschaft fläche ten), Grünland

SW 5 gewerbliche Bau- gewerbliche Bau- Grünland - Gewerbebebauung nach erfolgter verbindli- fläche fläche (Weide) cher Bauleitplanung

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

SW 6 gewerbliche Bau- Sonderbaufläche Acker - Gewerbebebauung nach erfolgter verbindli- fläche Tierhaltung cher Bauleitplanung

- bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

VD 1 Wohnbaufläche, Wohnbaufläche Acker, Grünland - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung Fläche für Land- Bebauung in Form eines Wohngebietes wirtschaft - bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

VD 2 gemischte Bau- gemischte Bau- Grünland, Grün- - nach erfolgter verbindlicher Bauleitplanung fläche, Fläche für fläche fläche Bebauung in Form eines Mischgebietes Landwirtschaft - bei ausbleibender Bebauung weiterhin Nut- zung durch die Landwirtschaft

VD 3 Grünfläche (Gär- Wohnbaufläche Brachfläche - weiterhin privatgärtnerische Nutzung bzw. ten) natürliche Sukzession bei längerer Brache

137 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

6.2 Rücknahme von Bauflächen

Durch den aktuellen Flächennutzungsplan werden 13 bisher ausgewiesene Bauflächen mit einer Gesamt- fläche von 50,30 ha zurückgenommen. Hierbei handelt es sich um verschiedene Flächenkategorien (Wohn- und gemischte Bauflächen, gewerbliche und Sonderbauflächen). Die Ausweisung richtet sich i.d.R. nach dem Eigenbedarf der Ortschaften. Bei der derzeit rückläufigen Entwicklung der ortsansässigen Be- völkerung war eine Vielzahl der bisher ausgewiesenen Bauflächen als überdimensioniert anzusehen und entsprachen damit nicht mehr dem aktuellen Bedarf sowie den Zielen der Raumordnung.

Eine Ausnahme bildet der Ortsteil Dahlenwarsleben, für dessen Gemarkung im Landes- bzw. Regionalen Entwicklungsplan ein Vorrangstandort für landesbedeutsame Industrie- und Gewebeflächen festgelegt wurde. Damit werden potentielle Arbeitsplätze geschaffen, die über das Gemeindegebiet hinaus wirksam sind.

Bezüglich des Umweltzustandes der betreffenden Flächen wird es keine wesentlichen Änderungen geben. Die aufgrund der noch nicht vorhandenen Bebauung derzeitig aktuelle Nutzung - in erster Linie landwirt- schaftlich - würde auch weiterhin fortgeführt werden. Würde der derzeitig bestehende Planungsumfang (Wohnbauflächen, gemischte Bauflächen, gewerbliche Bauflächen) beibehalten werden, würde dieser aufgrund des rückläufigen Bedarfes nicht umgesetzt werden.

138 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

7 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen

7.1 Maßnahmen zur Vermeidung und zur Verringerung

Schutzgüter Boden/Wasser/Arten und Biotope

• Mit Grund und Boden ist sparsam umzugehen. Die Versiegelung ist auf das notwendige Maß zu be- schränken. Bei der Ausweisung von Bauflächen soll der Innenentwicklung durch die Nutzung von Brachflächen, Baulücken oder leerstehenden Gebäude Vorrang vor einer Inanspruchnahme bisher gänzlich ungenutzter Flächen gewährt werden. Es ist vorrangig auf flächen- und kostensparende Sied- lungs- und Erschließungsformen wie die beidseitige Bebauung von Straßen zur effektiven Nutzung vorhandener und geplanter Infrastruktur abzuzielen. Siehe hierzu auch Kapitel 3.1 der Begründung zum Flächennutzungsplan „Leitlinien der Siedlungsentwicklung“. • Wo möglich, sollte die Nutzung sowie der eventuelle Ausbau vorhandener Wege dem Wegeneubau vorgezogen werden. • Kontaminationen des Bodens und des Grundwassers durch austretende wasser- und bodengefähr- dende Stoffe in Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie sind durch die Verwendung entsprechender Sicherheitseinrichtungen (Leckschutzdrainagen, ausreichend dimensionierte Ölauffangbehälter, Ver- wendung wasserundurchlässigen Betons in gefährdeten Bereichen) zu vermeiden bzw. zu minimie- ren. • Sauberes und verschmutztes Niederschlagswasser sind zu trennen. Sauberes Niederschlagswasser ist in erster Linie zu versickern, anderenfalls abzuleiten, verschmutztes Niederschlagswasser ist einer ordnungsgemäßen Aufbereitung zuzuführen. • Abfälle und gewerbliche Abwässer sind zu vermeiden bzw. deren Entstehung zu minimieren. Unver- meidbare Abfälle und Abwässer sind einer ordnungsgemäßen Aufbereitung bzw. Entsorgung zuzufüh- ren. • Vegetationsverluste durch Gehölzrodungen u. ä. sollten vermieden werden bzw. sind zu minimieren. • Im Nahbereich von Baustellen sind bestehende Gehölze vor Beschädigungen zu schützen. Rück- schnitte sollen nur dort stattfinden, wo es zur Schaffung von Baufreiheit unbedingt nötig ist. Die Stämme von Bäumen sind mit einem Stammschutz (Bretterschalung mit Polsterung bspw. durch Drai- nagerohre) zu versehen. Des Weiteren sind die Regeln zum Baumschutz auf Baustellen einzuhalten. • Zur Vermeidung von Individuenverlusten im Bereich gehölzbesiedelnder Brutvogelarten, des Verlus- tes genutzter Niststätten sowie erheblicher Störungstatbestände dürfen Gehölzrückschnitte aus- schließlich außerhalb der Brutzeit in einem Zeitraum zwischen dem 1. Oktober und 28. Februar erfol- gen. • Nicht befestigte Flächen sollten weitestgehend mit einheimischer und standortgerechter Vegetation bedeckt werden. • Die speziellen Vermeidungs- und Minimierungsgrundsätze während der konkreten Bebauung der aus- gewiesenen Bauflächen sind zu beachten, u.a.:  In den Baustellenbereichen sollten zusätzliche Bodenverdichtungen durch die Verwendung bereits verdichteter und befestigter Flächen bspw. zur Baustelleneinrichtung und Baumateri- allagerung vermieden werden.  Der Boden in den Baustellenbereichen ist vor Belastungen durch austretende Betriebsstoffe sowie durch die Lagerung von Bauabfällen zu schützen.  Vor Baubeginn ist der Oberboden zu entnehmen, getrennt zu lagern sowie auf geeigneten Flächen profilgerecht wieder einzubauen.

139 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Ergänzend zu den bisher aufgeführten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen werden folgende Maßnahmen aus der Handlungsempfehlung zum BFBV-LAU speziell für den Bodenschutz zusätzlich auf- geführt:

Tabelle 25: Funktionserfüllung und Standorteignung

Grundsätzliche Möglichkeiten

 Alternativenprüfung, Trassen- und Standortwahl  Nachnutzung/Bebauung bereits versiegelter, ehemals genutzter Flächen  Reaktivierung ungenutzter Gewerbebrachen  Nutzungsintensivierung bestehender Gewerbegebiete  Nutzungsintensivierung bestehender Gebäude und Aufstockungen  Innenentwicklung durch Bebauung von Baulücken  Bebauung von Flächen mit einem geringeren Erfüllungsgrad der Bodenfunktionen…

Maßnahmen des flächensparenden Bauens

 Festsetzung eines Höchstmaßes an Größe der Bebauungsgrundstücke  Festsetzung einer für verdichtete Bauweisen ausreichend hohen Grundflächen- oder Geschossflächenzahl (GRZ, GFZ)  Bevorzugung flächensparender Haustypen (mehrgeschossig, …)  Minimierung der Erschließungsflächen durch Konzentration der Stellplätze oder durch Tiefgaragenbau sowie straßen- nahe Lage der Garagen  Grenzständige Bebauung oder einseitige Unterschreitung von Mindestabständen prüfen…

Planungsbezogene Möglichkeiten

 Anpassung des Baugebiets an den Geländeverlauf zur Vermeidung größerer Erdmassenbewegungen  Vorzugsweise Nutzung von Flächen als Baustellen- und Lagerplätze, die im Rahmen der Planung nachfolgend versie- gelt/bebaut werden sollen  Reduzierung des Versiegelungsgrads durch Vorgaben zur Verwendung versickerungsfähiger Beläge (Verwenden von wassergebundenen Decken, Porenpflaster, Rasengitter etc.)  Gebündeltes Abführen und Reinigen von ggf. kontaminierten Abwässern (Parkplätze, Betriebshöfe etc…)  Dezentrale Versickerung von Niederschlagswasser  Vorgaben zu Dachbegrünungen…

Bauzeitlich mindernde Maßnahmen

 Sach- und fachgerechter Umgang mit Boden/getrenntes Ablagern von Ober- und Unterboden/ Zwischenlagerung und Wiedereinbau des Oberbodens… (DIN 18915, DIN 19731)  Wiederverwendung des Bodenmaterials am Eingriffsort (standort- und qualitätsgerecht nach o. g. DIN)  Keine Verwendung standortfremden Bodenmaterials  Aufstellung eines Erdmassen-Ausgleichskonzepts  Verwendung von Baggermatten bei verdichtungsempfindlichen Böden und Böden mit einem hohen Funktionserfül- lungsgrad

140 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

 Errichtung von Bauzäunen, um besonders empfindliche Böden vor Befahren zu schützen  Berücksichtigung der Witterung beim Befahren von Böden/ Verzicht auf Befahren von feuchten Böden  Nach Bauende Bodenlockerung im Unterboden zur Beseitigung von Schadverdichtungen vor Auftrag des Oberbodens  Entfernung von (baubedingten) Bodenablagerungen  Zeitliche Reduzierung der Grundwasserabsenkung  Verzicht auf dauerhafte Entwässerungsmaßnahmen  Bodenpflege während der Lagerung durch Begrünung/ dauerhafte Bedeckung des Bodens durch Einsaat, Anpflanzen oder Mulchen  Eingriffe in Böden vorzugsweise in Zeiten der Vegetationsruhe bzw. geringer biologischer Aktivität  Schutzmaßnahmen bei Nutzung, Zwischenlagerung oder Transport von wassergefährdenden Stoffen (Schmieröle, …)  Immissionsschutzpflanzungen  Keine Verwendung kontaminierter Substrate  Verzicht auf Auftaumittel

Schutzgut Landschaftsbild

• Die Farbgebung zu errichtender Gebäude und baulicher Anlagen ist der Umgebung bzw. dem umge- benen Ortsbild anzupassen. • Neu zu errichtende Gebäude (Wohn- und Wirtschaftsgebäude) sollten in ihrer Höhe und ihrem Baustil dem Aussehen den regionalhistorisch typischen Gebäudeformen entsprechen bzw. an diese ange- lehnt sein. • Zur Integration der Neubebauungen in das Landschaftsbild sollten die Bauflächen mit höhendominan- ten Gehölzen begrünt werden.

Schutzgüter Klima/Luft/Mensch/Erholung

• Die flächenbezogenen Immissionsrichtwerte der TA Luft und DIN 18005 sind einzuhalten. • Schutzgutbeeinträchtigende Immissionen sind bestmöglich zu minimieren, bspw. durch  Umsetzung baulicher Immissionsschutzmaßnahmen,  Ausstattung der Gewerbebetriebe mit Maschinen und Geräten entsprechend dem aktuellen Stand der Technik in den ausgewiesenen Gewerbe- und Mischgebieten oder/und  Anlegen von Immissionsschutzpflanzungen. • Mit Energie ist sparsam umzugehen. Bei der weiteren Ausgestaltung der Bauflächen sollten Festle- gungen zur Energieeinsparung getroffen werden. Zudem sollte die Nutzung vor Ort erzeugter regene- rativer Energien bspw. durch Photovoltaikanlagen angestrebt werden. • Der Ausstoß klimaschädlicher Stoffe ist bestmöglich zu minimieren.

Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter

• Es sind die Vorgaben des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie zu beachten.

141 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

7.2 Maßnahmen zur Eingriffskompensation

Unvermeidbare Beeinträchtigungen der Schutzgüter müssen entsprechend den Bestimmungen der Ein- griffsregelung kompensiert werden. Da es sich beim Flächennutzungsplan ausschließlich um einen vorbe- reitenden Bauleitplan handelt, in dem die Bauflächen noch nicht näher konkretisiert werden, ist eine di- rekte Zuordnung spezieller Kompensationsmaßnahmen noch nicht möglich. Die Ermittlung und rechtsver- bindliche Festsetzung an die jeweilige Eingriffssituation angepasster Kompensationsmaßnahmen ist von Faktoren abhängig, die erst auf der Ebene des Bebauungsplanes spezifiziert werden. Hierzu gehören u.a. die hier zu treffenden Festsetzungen zur Überbaubarkeit der Flächen.

Im Flächennutzungsplan werden die in nachfolgender Tabelle aufgeführten Flächen dargestellt bzw. ver- merkt. Enthalten sind u.a. die nachrichtlich übernommenen Kompensationsflächen für die Nordverlänge- rung der BAB 14 sowie für den erfolgten Ausbau des Mittellandkanals. Linienförmige Gestaltungsmaßnah- men wie die Begrünung von Banketten und Böschungen sowie Vermeidungs- und Minimierungsmaßnah- men wie bauliche Leiteinrichtungen für spezielle Tierarten bleiben dabei unberücksichtigt.

Tabelle 26: im Flächennutzungsplan dargestellte Flächen für Maßnahmen zum Schutz,

zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft

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Gemarkung Lage/Bestand Maßnahme

Standort Nr. Flächen- größe

Kompensationsmaßnahmen Nordverlängerung BAB 14

BAB 1 Samswegen westliches Ufer des Hägebaches - Anlage von Extensivgrünland mit 0,98 ha Anschluss an Gehölzstrukturen Grünlandfläche

BAB 2 Samswegen geplanter BAB-Rastplatz, beidseitig - Anlage baum- und strauchbe- 0,60 ha der geplanten BAB-Trasse tonter Gehölzpflanzungen Ackerfläche

BAB 3 Samswegen beidseitig der geplanten BAB-Trasse - Anlage strauchbetonter Gehölz- 0,77 ha nördlich der Querung L 44 pflanzungen Ackerfläche

BAB 4 Samswegen östlich der geplanten BAB-Trasse - Rückbau eines Wirtschaftsweges 0,13 ha nördlich der Querung L 44 vorhandener Wirtschaftsweg

BAB 5 Samswegen beidseitig der geplanten BAB-Trasse - Entsiegelung der L 44 alt 1,00 ha im Bereich der Querung L 44 Straße

BAB 6 Samswegen beidseitig der geplanten BAB-Trasse - Anlage von Leitpflanzungen für 2,70 ha zwischen der Querung L 44 und Ohre Fledermäuse sowie Anlage strauchbetonter Gehölzpflan- Ackerfläche, Wegeseitenstreifen zungen

142 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

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Gemarkung Lage/Bestand Maßnahme

Standort Nr. Flächen- größe

BAB 7 Samswegen Ortsrand Samswegen - Anlage von Leitpflanzungen für 0,57 ha Fledermäuse Ackerfläche

BAB 8 Samswegen Landwirtschaftsflächen im Bereich - Extensivierung Daukuhle 2,50 ha der Daukuhle Ackerfläche, Grünlandfläche

BAB 9 Samswegen östlich der geplanten BAB-Trasse - Rückbau eines Wirtschaftsweges 0,68 ha nördlich der Ohre vorhandener Wirtschaftsweg

BAB 10 Samswegen nördliches Ohreufer - Anlage von Gewässerrandstrei- 3,32 ha fen

BAB 11 Jersleben nördliches Ohreufer - Anlage von Hecken und Ruderal- 0,65 ha fluren

BAB 12 Groß Ammensle- südliches Ohreufer - Anlage von Gewässerrandstrei- 1,00 ha ben fen

BAB 13 Jersleben südliches Ohreufer - Anlage von Gewässerrandstrei- 1,55 ha fen

BAB 14 Jersleben südliche Ohreniederung, Querungs- - Schaffung und Wiederherstel- 4,80 ha bereich der geplanten BAB-Trasse lung eines Biotopverbundes im Bereich der Ohreniederung Grünlandfläche

BAB 15 Jersleben südliche Ohreniederung - Extensivierung von Teilen der 3,60 ha Ohreniederung; Pflanzung dor- Ackerfläche nenreicher Sträucher für den Neuntöter

BAB 16 Groß Ammensle- südliche Ohreniederung - Sicherung von Horstbäumen; 1,37 ha ben Gehölzpflanzungen Grünlandfläche, Einzelgehölze

BAB 17 Groß Ammensle- südliche Ohreniederung - Sicherung von Horstbäumen; 0,60 ha ben Gehölzpflanzungen Grünlandfläche, Einzelgehölze

BAB 18 Groß Ammensle- westlich Ortslage Bleiche - Entwicklung von Extensivgrün- 2,72 ha ben land mit Hecken und Obstbäu- Ackerfläche men für den Neuntöter

BAB 19 Groß Ammensle- westlich Ortslage Bleiche - Entwicklung von Extensivgrün- 1,29 ha ben land mit Hecken und Obstbäu- Ackerfläche men für den Neuntöter

143 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

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Gemarkung Lage/Bestand Maßnahme

Standort Nr. Flächen- größe

BAB 20 Jersleben beidseitig der geplanten BAB-Trasse - Anlage von Leitpflanzungen für 1,00 ha südlich der Ohre Fledermäuse sowie Anlage strauchbetonter Gehölzpflan- Grünlandfläche zungen

BAB 21 Groß Ammensle- Landwirtschaftsfläche westlich des - Anlage von Ackersaum- und 5,80 ha ben Mönchsgrabens Buntbrachestreifen für die Feld- lerche Ackerfläche

BAB 22 Jersleben beidseitig der geplanten BAB-Trasse - Anlage baumbetonter Gehölz- 0,35 ha nördlich des Anschlusses B 71n pflanzungen Ackerfläche

BAB 23 Groß Ammensle- Anschlussbereich B 71n - Anlage baum- und strauchbe- 1,80 ha ben tonter Gehölzpflanzungen Ackerfläche

BAB 24 Jersleben Mönchgraben östlich des Anschlusses - Anlage von Extensivgrünland mit 3,20 ha B 71n Hecken Ackerfläche

BAB 25 Jersleben beidseitig der geplanten BAB-Trasse - Anlage von Leitpflanzungen für 1,56 ha nördlich und südlich des Mittelland- Fledermäuse kanals Ackerfläche

BAB 26 Groß Ammensle- östlich Ortslage Groß Ammensleben - Anlage von Ackersaum- und 8,00 ha ben Buntbrachestreifen für die Feld- Ackerfläche lerche

BAB 27 Groß Ammensle- östlich des Betonwerkes Groß Am- - Entwicklung von Extensivgrün- 2,65 ha ben mensleben land mit Hecken und Obstbäu- men für den Neuntöter Ackerfläche

BAB 28 Groß Ammensle- beidseitig der geplanten BAB-Trasse - Anlage baumbetonter Gehölz- 0,64 ha ben, Klein Am- nördlich und südlich der Bahnstrecke pflanzungen mensleben zwischen Groß Ammensleben und Meitzendorf Ackerfläche

BAB 29 Klein Ammensle- westlich der geplanten BAB-Trasse - Anlage von Feldhamsterumsied- 8,50 ha ben lungsflächen Ackerfläche

BAB 30 Klein Ammensle- östlich der geplanten BAB-Trasse - Anlage von Feldhamsterumsied- 1,80 ha ben lungsflächen (innerhalb des Pla- Ackerfläche nungsgebietes)

144 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

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Gemarkung Lage/Bestand Maßnahme

Standort Nr. Flächen- größe

BAB 31 Klein Ammensle- zwischen den Ortslagen Klein Am- - Entsiegelung der B 71 alt 2,40 ha ben mensleben und Meitzendorf Straße

BAB 32 Klein Ammensle- beidseitig der geplanten BAB-Trasse - Anlage baumbetonter Gehölz- 0,34 ha ben Querungsbereich B 71 pflanzungen Ackerfläche

BAB 33 Klein Ammensle- westlich der geplanten BAB-Trasse - Anlage von Feldhamsterumsied- 6,10 ha ben lungsflächen Ackerfläche

BAB 34 Klein Ammensle- östlich der geplanten BAB-Trasse - Anlage von Feldhamsterumsied- 13,14 ha ben lungsflächen Ackerfläche

BAB 35 Klein Ammensle- südlich der Florenne - Anlage von Ackersaum- und 1,64 ha ben Buntbrachestreifen für die Feld- Ackerfläche lerche

BAB 36 Dahlenwarsleben Nördlich Ortslage Dahlenwarsleben - Anlage von Ackersaum- und 0,50 ha Buntbrachestreifen für die Feld- Ackerfläche lerche dargestellte Kompensationsflächengröße Nordverlängerung BAB 14: 90,25 ha

Kompensationsmaßnahmen Ausbau Mittellandkanal

MLK 1 Groß Ammensle- Biotopkomplex „Rotehaus“ - Pflege und Entwicklung 9,20 ha ben Ackerfläche mit angrenzenden Gehöl- zen und Staudenflächen westlich der Ortslage Samswegen, südlich FFH-Ge- biet Untere Ohre

MLK 2 Groß Ammensle- Biotopkomplex „Rotehaus“ - Pflege und Entwicklung 1,00 ha ben Ackerfläche mit angrenzenden Gehöl- zen und Staudenflächen westlich der Ortslage Samswegen, südlich FFH-Ge- biet Untere Ohre

MLK 3 Groß Ammensle- Ufer- und Böschungsbegrünung be- - Pflege und Entwicklung 10,50 ha ben, Jersleben stehend aus Wiese mit hohem Krau- tanteil der Nordseite des Mittelland- kanals

MLK 4 Vahldorf, Groß Rampenbegrünung der Brücke (Ei- - Pflege und Entwicklung 4,30 ha Ammensleben senbahn) über den Mittellandkanal und Begrünung des Bahndamms zwi-

145 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

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Gemarkung Lage/Bestand Maßnahme

Standort Nr. Flächen- größe schen Groß Ammensleben und Vahl- dorf bestehend aus Sandmagerrasen und Gehölzinseln

MLK 5 Vahldorf Ruderalfläche mit Gehölzinseln, Feld- - Pflege und Entwicklung 8,00 ha und Benjeshecken westlich der Orts- lage Vahldorf

MLK 6 Groß Ammensle- Sukzessionsfläche mit Benjeshecken - Pflege und Entwicklung der Ben- 1,10 ha ben südlich der Ortslage Samswegen am jeshecken Buschgraben - Bepflanzung mit standortge- rechten Gehölzen.

MLK 7 Bleiche Sukzessionsfläche mit Gehölzinseln - Pflege und Entwicklung 1,50 ha südlich der Ortslage Bleiche an der Siegrinne

MLK 8 Groß Ammensle- Sukzessionsfläche mit Gehölzinseln - Pflege und Entwicklung 0,20 ha ben nördlich der Ortslage Groß Ammens- leben

MLK 9 Jersleben Sukzessionsfläche mit Gehölzinseln - Pflege und Entwicklung 1,00 ha westlich der Kiesgrube Jersleben

MLK 10 Jersleben Sukzessionsfläche mit Gehölzinseln - Pflege und Entwicklung 1,10 ha südlich der Ortslage Samswegen am Buschgraben

MLK 11 Groß Ammensle- Sukzessionsfläche mit Gehölzinseln - Pflege und Entwicklung 2,70 ha ben südlich des Mittellandkanals

MLK 12 Groß Ammensle- a) landwirtschaftlich genutzte Fläche - Anlegen einer Sukzessionsfläche 4,70 ha ben westlich des Weges zum Mittelland- im Randbereich mit Gehölz- kanal pflanzungen b) extensiv bewirtschafteter Acker- - Pflege und Entwicklung randstreifen östlich des Weges zum Mittellandkanal

MLK 13 Jersleben Sukzessionsfläche mit Gehölzinseln - Pflege und Entwicklung 5,40 ha und Rasenfläche nördlich des Mittel- landkanals

MLK 14 Jersleben Sukzessionsfläche mit Gehölzstreifen - Pflege und Entwicklung 0,70 ha nördlich der Kiesgrube Jersleben

MLK 15 Groß Ammensle- Ufer- und Böschungsbegrünung der - Pflege und Entwicklung 21,40 ha (15.1- ben und Jersleben Südseite des Mittellandkanals beste- 15.4) hend aus Wiese mit hohem Krautan- teil, Gehölzstreifen und Hochstau- denfluren

146 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

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Gemarkung Lage/Bestand Maßnahme

Standort Nr. Flächen- größe

MLK 16 Groß Ammensle- Gehölzfläche südlich des Mönchsgra- - Pflege und Entwicklung 1,50 ha ben bens

MLK 17 Vahldorf und Sukzessionsfläche mit Gehölzinseln - Pflege und Entwicklung 15,40 ha Groß Ammensle- südlich der Ortslage Vahldorf ben

MLK 18 Groß Ammensle- Rampenbegrünung der Brücke (L 44) - Pflege und Entwicklung 3,00 ha ben über den Mittellandkanal (Sandma- gerrasen und Gehölzstreifen)

MLK 19 Groß Ammensle- Aufforstung - Pflege und Entwicklung 0,70 ha ben

MLK 20 Jersleben Rampenbegrünung der Brücke - Pflege und Entwicklung 3,50 ha (K 1167) über den Mittellandkanal (Sandmagerrasen und Gehölzstrei- fen) dargestellte Kompensationsflächengröße Ausbau Mittellandkanal: 96,90 ha

Kompensationsmaßnahmen Sonstige Vorhaben

SV 1 Samswegen Landwirtschaftsfläche südlich des - Erstaufforstung 0,40 ha Bullenberges

SV 2 Meseberg Erstaufforstungsfläche östlich des - Pflege und Entwicklung Gehölz- 19,80 ha Truppenübungsplatzes Altmark bestand

SV 3 Meseberg Rekultivierungsfläche, ehemalige De- - Pflege und Entwicklung Gehölz- 0,70 ha ponie am Sportplatz bestand

SV 4 Meseberg Lückenhafte Eingrünung des Be- - Ergänzungspflanzung von Gehöl- 0,60 ha triebsgeländes der Tierhaltungsan- zen, Pflege und Entwicklung lage am nördlichen Ortsrand

SV 5 Samswegen Waldfläche der Gemarkungsgrenze - Pflege und Entwicklung 1,60 ha zu Mose

SV 6 Samswegen Waldfläche südlich des Mordgrabens - Pflege und Entwicklung 1,10 ha

SV 7 Samswegen Waldfläche Bereich Hammberg - Pflege und Entwicklung 5,70 ha

SV 8 Bleiche Erstaufforstungsfläche östlich der - Entwicklung Gehölzbestand 0,70 ha Ortslage Bleiche

SV 9 Vahldorf A/E- Maßnahme, Festsetzung Ge- - Entwicklung einer natürlichen 1,50 ha werbe- und Industriegebiet Vahldorf Sukzessionsfläche an der südwestlichen Grenze des B- Plangebietes

147 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

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Gemarkung Lage/Bestand Maßnahme

Standort Nr. Flächen- größe

SV 10 Vahldorf A/E- Maßnahme, Festsetzung Ge- - Entwicklung einer natürlichen 1,00 ha werbe- und Industriegebiet Vahldorf Sukzessionsfläche an der nordöstlichen Grenze des B- Plangebietes

SV 11 Jersleben Rekultivierungsfläche, ehemalige - Entwicklung einer natürlichen 1,3 ha Hausmülldeponie am Ortseingang Sukzessionsfläche

aus Richtung Meitzendorf

SV 12 Klein Ammensle- Streuobstwiese nordwestlich der - Pflege und Entwicklung 0,70 ha ben Ortslage Klein Ammensleben

SV 13 Gutenswegen Streuobstwiese südlich der ehemali- - Pflege und Entwicklung 1,80 ha gen Badeanstalt

SV 14 Klein Ammensle- Ruine eines Wirtschaftsgebäudekom- - Gebäudeabriss 0,20 ha ben plexes südlich der Ortslage Klein Am- mensleben

SV 15 Klein Ammensle- Gewässerrandbereich entlang der - Herstellung eines Gewässer- 9,60 ha ben Florenne randbereiches zur Biotopvernet- zung

SV 16 Dahlenwarsleben Gewässerrandbereich entlang des - Herstellung eines Gewässer- 15,00 ha Telzgrabens randbereiches zur Biotopvernet- (16.1- zung 16.5)

SV 17 Samswegen Ehemalige Kaliabraumhalde, teil- - Pflege und Entwicklung des Ge- 6,00 ha weise aufgeforstet hölzbestandes, Abgrenzung nach außen durch Heckenpflan- zung, im Kern Sukzession (Salz- vegetation).

SV 18 Groß Ammensle- Altlauf der Siegrinne nördlich der - Herstellung eines Gewässer- 0,50 ha ben Ortslage Groß Ammensleben randbereiches zur Biotopvernet- zung

SV 19 Dahlenwarsleben Erstaufforstungsfläche östlich der - Pflege und Entwicklung des Ge- 0,60 ha Ortslage Dahlenwarsleben (ehemali- hölzbestandes ger Bahndamm)

SV 20 Groß Ammensle- Extensives Grünland/ Wiese mit Ge- - Pflege und Entwicklung 2,40 ha ben hölzflächen zwischen Triftgraben und Hoppegraben

SV 21 Groß Ammensle- Streuobstwiese westlich des Friedho- - Pflege und Entwicklung 0,80 ha ben fes dargestellte Kompensationsflächengröße für sonstige Vorhaben: 72,00 ha

148 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

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Gemarkung Lage/Bestand Maßnahme

Standort Nr. Flächen- größe

Fläche für Naturschutzprojekte (keine Kompensationsmaßnahme im Sinne der Eingriffsregelung) - Naturschutzprojekt des Land- NP 1 Samswegen Nördlich der Ortslage Samswegen 66,70 ha kreises Börde „Renaturierung beidseitig des Hägebachs des Hägebaches und seiner Aue nördlich von Samswegen“ dargestellte Flächengröße für Naturschutzprojekte: 66,70 ha

Gesamtflächengröße: 325,85 ha

Die dargestellten Kompensationsmaßnahmen entstammen nicht ausschließlich der Bauleitplanung, son- dern beinhalten auch Maßnahmen weiterer Fachplanungen. Hierbei wurden sowohl wesentliche beste- hende Kompensationsmaßnahmen wie bspw. die meisten der zum Ausbau des Mittellandkanals zugehö- rigen Flächen, als auch Flächen, auf denen noch keine Maßnahmen umgesetzt wurden, erfasst. Die Dar- stellung als „Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Land- schaft“ erfolgt, um eine langfristige Flächenbindung sowie einen entsprechenden Schutz bestehender Maßnahmen zu gewährleisten.

Bestandteil der o.g. Flächenausweisung ist die nachrichtliche Übernahme der Fläche des Naturschutzpro- jektes „Renaturierung des Hägebaches und seiner Aue nördlich von Samswegen“. Hierbei handelt es sich nicht um eine Kompensationsmaßnahme im Sinne der Eingriffsregelung, sondern um ein Naturschutzpro- jekt des Landkreises Börde zur Erhaltung und Erhöhung der Artenvielfalt (Biodiversität) sowie für den Kli- maschutz. Es umfasst eine Fläche von ca. ca. 72 ha innerhalb des LSG „Lindhorst-Ramstedter Forst“, wo- von sich 66,7 ha in der Gemarkung Samswegen befinden. Erste Planungen zu diesem Projekt stammen aus dem Jahr 1991. Weitere Planungen zur Anhebung des Wasserstandes im Hägebach und damit auch zur Anhebung des Grundwasserstandes im Bereich der Niedermoorwiesen wurden in den Jahren 1992 bis 1996 erarbeitet. Seit dem Jahr 1992 kaufte der Landkreis entlang des Hägebaches und in der Umgebung hierfür verwertbare Grundstücke. Im Jahr 1996 beantragte der Landkreis Ohrekreis ein Flurneuordnungs- verfahren für das Gebiet der Hägebachaue, welches durch das Amt für Landwirtschaft und Flurneuord- nung im Jahr 2001 angeordnet wurde (Flurneuordnungsverfahren "Hägebach-Landgraben"). Derzeit steht es kurz vor dem Abschluss und die Neuzuteilung der Grundstücke liegt im Entwurf vor. Auf Grundlage einer Vereinbarung mit dem Landkreis hat der NABU Barleben die fachliche Betreuung des Projektes über- nommen. Dieser koordiniert die Öffentlichkeitsarbeit sowie die erforderlichen Pflegemaßnahmen wie die Mahd der Wiesen, die Beweidung mit Heckrindern, die Beseitigung von Erlen von den artenreichen Wie- sen und Trockenrasen oder das Aufstellen von Sitzmöbeln u.ä. Das Projekt ist für den lokalen Klimaschutz von besonderer Relevanz, da im Niedermoortorf viel Kohlenstoff gebunden ist, der bei Austrocknung des Moorbodens zu CO² oxidiert wird. Die Zurückhaltung des Wassers stoppt den Austrocknungsprozess so- wie die Freisetzung des CO² und fördert bestenfalls neues Moorwachstum.

Der größte Teil der in der Tabelle 26 aufgeführten Flächen wurde in der Planzeichnung des Flächennut- zungsplanes dargestellt. Da die Maßnahmen der Nordverlängerung der BAB 14 noch nicht planfestgestellt sind, erfolgt deren kartografische Darstellung allerdings ausschließlich in der Textkarte 3.

149 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Da das Ausmaß der Eingriffe im Rahmen der vorbereitenden Bauleitplanung noch nicht mit der genügen- den Detailschärfe bekannt ist, erfolgt eine konkrete Zuordnung der Kompensationsmaßnahmen projekt- bezogen im Zuge der verbindlichen Bauleitplanung. Nachfolgend werden Empfehlungen zur Eingriffskom- pensation tabellarisch dargestellt:

Tabelle 27: Empfehlungen und Hinweise zur Eingriffskompensation

(Standortnummern entsprechend Tabelle 1) -

Flächendarstellung Empfehlung zur Eingriffskompensation

dort

Stan Nr.

Dahlenwarsleben

DL 1 Wohnbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Dahlenwarsleben

DL 2 Wohnbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Dahlenwarsleben

DL 3 gemischte Baufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Dahlenwarsleben

150 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

-

Flächendarstellung Empfehlung zur Eingriffskompensation

dort

Stan Nr.

DL 4 gewerbliche Bauflä- - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den che nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung gebietsumschließender Baum-Strauch-Hecken

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters, der Feldlerche, von Singvögeln und Fledermäusen

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Dahlenwarsleben

DL 5 gewerbliche Bauflä- - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den che nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung gebietsumschließender Baum-Strauch-Hecken

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Dahlenwarsleben

Gersdorf

GD 1 gemischte Baufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Gersdorf

Gutenswegen

GW 1 Wohnbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

151 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

-

Flächendarstellung Empfehlung zur Eingriffskompensation

dort

Stan Nr.

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Gutenswegen

GW 2 gemischte Baufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Gutenswegen

GW 3 gewerbliche Bauflä- - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den che nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Gutenswegen

Jersleben

JL 1 Wohnbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope

152 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

-

Flächendarstellung Empfehlung zur Eingriffskompensation

dort

Stan Nr.

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Jersleben

JL 2 Wohnbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Jersleben

JL 3 Wohnbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Jersleben

Klein Ammensleben

KA 1 Wohnbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Klein Ammensleben

KA 2 Wohnbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

153 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

-

Flächendarstellung Empfehlung zur Eingriffskompensation

dort

Stan Nr.

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Klein Ammensleben

Groß Ammensleben

GA 1 Wohnbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Groß Ammensleben

GA 2 gemischte Baufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Groß Ammensleben

GA 3 gewerbliche Bauflä- - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den che nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

154 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

-

Flächendarstellung Empfehlung zur Eingriffskompensation

dort

Stan Nr.

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Groß Ammensleben

Meseberg

MB 1 Wohnbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Meseberg

Samswegen

SW 1 Wohnbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung gebietsumschließender Baum-Strauch-Hecken

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Samswegen

SW 2 gemischte Baufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung gebietsumschließender Baum-Strauch-Hecken

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Samswegen

SW 3 gemischte Baufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung gebietsumschließender Baum-Strauch-Hecken

155 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

-

Flächendarstellung Empfehlung zur Eingriffskompensation

dort

Stan Nr.

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Samswegen

SW 4 gemischte Baufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung gebietsumschließender Baum-Strauch-Hecken

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Samswegen

SW 5 gewerbliche Bauflä- - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den che nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung gebietsumschließender Baum-Strauch-Hecken

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Samswegen

SW 6 Sonderbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den Tierhaltung nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Samswegen

Vahldorf

156 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

-

Flächendarstellung Empfehlung zur Eingriffskompensation

dort

Stan Nr.

VD 1 Wohnbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope zugunsten des Feldhamsters und der Feldlerche

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Vahldorf

VD 2 gemischte Baufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen sowie bspw. durch Pflanzung einer gebietsumschlie- ßenden Baum-Strauch-Hecke

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Vahldorf

VD 3 Wohnbaufläche - in erster Linie interne Kompensation durch eine Eingrünung des Gebietes auf den nicht überbaubaren Flächen

- Kompensation der Beeinträchtigung bzw. des Verlustes der Bodenfunktionen in erster Linie möglichst durch Entsiegelungsmaßnahmen mit anschließender Wie- derherstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht; konkrete Entsiegelungsflä- chen können zum derzeitigen Planungsstand nicht benannt werden, diese sind im Genehmigungsverfahren zu sichern

- ggf. Schaffung artenschutzrelevanter Biotope

- Kompensationsmaßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes - soweit vor Ort nicht möglich - vorzugsweise innerhalb der Gemarkung Vahldorf

Zu der aufgeführten eingriffsrechtlichen Kompensation können spezielle artenschutzrechtliche Aus- gleichsmaßnahmen hinzukommen. Dies ergibt sich aus der im Bebauungsplanverfahren durchzuführen- den artenschutzrechtlichen Prüfung (vgl. Kapitel 5.3). Solche Maßnahmen können die Schaffung bzw. Auf- wertung von Ersatzlebensräumen umfassen. Beispiele sind hierbei die Aufwertung geeigneter Landwirt- schaftsflächen für eine Feldhamsterbesiedlung bei einer baulichen Inanspruchnahme hamsterbesiedelter Flächen oder das Anbringen von Nisthilfen bei einer vorhabenbedingten Zerstörung von Nistplätzen. Ein spezielles Charakteristikum einer solchen CEF-Maßnahme ist der vorgezogene Zeitpunkt ihrer ökologi- schen Wirksamkeit, um eine ökologisch-funktionale Kontinuität ohne zeitliche Lücke zu gewährleisten.

157 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

8 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten

Tabelle 28: Variantenprüfung

(Standortnummern entsprechend Tabelle 1) -

Flächendarstellung Begründung

Standort Nr.

Dahlenwarsleben

DL 1 Wohnbaufläche - Die Fläche wurde so gewählt, dass sie sich direkt an die vorhandene Wohnbebau- ung der Straße „Westertor“ (gemischte Baufläche) anfügt. Die Erschließung kann von der K 1165 erfolgen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltauswirkungen zusam- mengefasst und konzentriert werden. Innerorts bspw. in Form von Lückenschlüs- sen sind keine entsprechenden Flächenkapazitäten vorhanden.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

DL 2 Wohnbaufläche - Die Fläche wird direkt an die vorhandene Wohnbebauung der Straße „Westertor“ (gemischte Baufläche) anfügt. Die Erschließung kann über eben diese Straße erfol- gen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung und einer bereits ausge- wiesenen Wohnbaufläche wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So kön- nen Umweltauswirkungen zusammengefasst und konzentriert werden. Der Orts- rand wird durch eine vorhandene Baumreihe gebildet.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

DL 3 gemischte Baufläche - Die Fläche wurde so gewählt, dass sie sich direkt an die vorhandene Bebauung der „Mittagstraße“ (gemischte Baufläche) anfügt. Die Erschließung kann von eben die- ser sowie der „Bauernstraße“ erfolgen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltaus- wirkungen zusammengefasst und konzentriert werden. Innerorts bspw. in Form von Lückenschlüssen sind keine entsprechenden Flächenkapazitäten vorhanden.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

DL 4 gewerbliche Bauflä- - Die Flächenfestlegung erfolgte durch den Regionalen Entwicklungsplan. Die Flä- che chenausweisung erfolgt im Zusammenhang mit weiteren Ausweisungen der Ge- meinde Barleben. Der geplante Technologiepark bildet eine gemeindeübergrei- fende Einheit und ist damit alternativlos.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

DL 5 gewerbliche Bauflä- - Die Flächenausweisung erfolgt direkt an den geplanten Technologiepark angren- che zend. Es ist eine optimale Erschließung über die B 71 direkt durch die BAB 14 mög- lich. Die Ausweisungen der gewerblichen Bauflächen und damit der Umweltaus- wirkungen innerhalb der Gemarkung Dahlenwarsleben wird zusammengefasst und konzentriert.

158 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

-

Flächendarstellung Begründung

Standort Nr.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

Gersdorf

GD 1 gemischte Baufläche - Die Fläche wurde so gewählt, dass sie sich direkt an die vorhandene Bebauung der „Dorfstraße“ und der K 1165 anschließt. Eine Erschließung ist über die K 1165 mög- lich. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltauswirkungen zusammengefasst und konzentriert werden. Ein Alternativstandort wäre u.U. mit einer kompletten Neu- inanspruchnahme von Flächen außerhalb des Ortsrandes verbunden und hätte eine Dezentralisierung von Umweltauswirkungen zur Folge.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

Gutenswegen

GW 1 Wohnbaufläche - Die Fläche wird direkt an die vorhandene Wohnbebauung des „Vahldorfer Weges“ (gemischte Baufläche) anfügt. Die Erschließung kann über einen hier abzweigen- den Wirtschaftsweg erfolgen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltauswirkungen zu- sammengefasst und konzentriert werden. Innerorts bspw. in Form von Lücken- schlüssen sind keine entsprechenden Flächenkapazitäten vorhanden. - Für den größten Teil der Fläche ist eine entsprechende Flächenausweisung bereits im bisher rechtskräftigen Flächennutzungsplan vorhanden.

GW 2 gemischte Baufläche - Durch die Ausweisung wird eine Freifläche in Anspruch genommen, die zu zwei Seiten von der wohndominierten Bebauung des „Glüsiger Weges“ (gemischte Bau- fläche) sowie durch eine gewerbliche genutzte Halle begrenzt wird. Die Erschlie- ßung kann aufwandsgering über den „Glüsiger Weg“ erfolgen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltauswirkungen zusammengefasst und konzentriert werden.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

GW 3 gewerbliche Bauflä- - Durch die Ausweisung wird eine Freifläche in Anspruch genommen, die durch die che Straße „Vor dem Tore“ sowie durch gewerbliche Bebauungen (gewerbliche Bauflä- che, Sonderbaufläche „Tierhaltung“) umschlossen wird. Die Erschließung kann auf- wandsgering über die Straße „Vor dem Tore“ erfolgen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltauswirkungen zusammengefasst und konzentriert werden.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

Jersleben

JL 1 Wohnbaufläche - Die Fläche wurde so gewählt, dass sie sich direkt an die vorhandene Bebauung der „Meitzendorfer Straße“ und des „Bleicher Weges“ anschließt. Eine Erschließung ist über beide Straßen aufwandsgering möglich. Im Zusammenhang mit der vorhan-

159 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

-

Flächendarstellung Begründung

Standort Nr. denen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Um- weltauswirkungen zusammengefasst und konzentriert werden. Ein Alternativsta- ndort wäre u.U. mit einer kompletten Neuinanspruchnahme von Flächen außer- halb des Ortsrandes verbunden und hätte eine Dezentralisierung von Umweltaus- wirkungen zur Folge.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

JL 2 Wohnbaufläche - Die Fläche wurde so gewählt, dass sie sich als Lückenschluss direkt in die vorhan- dene Bebauung zwischen „Stadtweg“ und „Schulstraße“ einfügt. Eine Erschließung ist über den „Stadtweg“ möglich. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebau- ung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltauswirkun- gen zusammengefasst und konzentriert werden. Ein Alternativstandort wäre u.U. mit einer kompletten Neuinanspruchnahme von Flächen außerhalb des Ortsrandes verbunden und hätte eine Dezentralisierung von Umweltauswirkungen zur Folge.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

JL 3 Wohnbaufläche - Die Fläche wird direkt an die vorhandene Wohnbebauung der „Lindenstraße“ so- wie an die bereits ausgewiesene Wohnbaufläche an der „Kanalstraße“ anfügt. Die Erschließung kann über die „Kanalstraße“ aufwandsgering erfolgen. Im Zusammen- hang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaf- fen. So können Umweltauswirkungen zusammengefasst und konzentriert werden. Innerorts bspw. in Form von Lückenschlüssen sind keine entsprechenden Flächen- kapazitäten vorhanden.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

Klein Ammensleben

KA 1 Wohnbaufläche - Die Fläche wurde so gewählt, dass sie sich als Lückenschluss direkt in die vorhan- dene Bebauung zwischen „Lithenbergstraße“, „Hermsdorfer Weg“ und „Gersdor- fer Weg“ einfügt. Eine Erschließung ist über den „Hermsdorfer Weg“ aufwandsge- ring möglich. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine ge- schlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltauswirkungen zusammenge- fasst und konzentriert werden. Ein Alternativstandort wäre u.U. mit einer komplet- ten Neuinanspruchnahme von Flächen außerhalb des Ortsrandes verbunden und hätte eine Dezentralisierung von Umweltauswirkungen zur Folge.

- Für einen Teil der Fläche ist eine entsprechende Flächenausweisung bereits im bis- her rechtskräftigen Flächennutzungsplan vorhanden.

KA 2 Wohnbaufläche - Durch die Ausweisung wird eine Freifläche in Anspruch genommen, die sich direkt am Hermsdorfer Weg befindet, dessen gegenüberliegende Straßenseite bereits bebaut ist. Die Erschließung kann aufwandsgering über eben diesen erfolgen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung an der „Lithenbergstraße“ wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltauswirkungen zusam- mengefasst und konzentriert werden.

Groß Ammensleben

160 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

-

Flächendarstellung Begründung

Standort Nr.

GA 1 Wohnbaufläche - Durch die Flächenausweisung wird ein vorhandenes Wohngebiet erweitert und ab- gerundet. Die Erschließung kann aufwandsgering über die Erschließung des vor- handenen Wohngebietes erfolgen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Be- bauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltauswir- kungen zusammengefasst und konzentriert werden. Innerorts bspw. in Form von Lückenschlüssen sind keine entsprechenden Flächenkapazitäten vorhanden.

- Für den größten Teil der Fläche ist eine entsprechende Flächenausweisung bereits im bisher rechtskräftigen Flächennutzungsplan vorhanden.

GA 2 gemischte Baufläche - Durch die Flächenausweisung erfolgt ein Lückenschluss zwischen einer bestehen- den gemischten Baufläche und einer geplanten gewerblichen Baufläche. Die Fläche ist durch die Straße „Langer Schlag“ bereits erschlossen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So kön- nen Umweltauswirkungen zusammengefasst und konzentriert werden. Innerorts bspw. in Form von Lückenschlüssen sind keine entsprechenden Flächenkapazitäten vorhanden.

GA 3 gewerbliche Bauflä- - Durch die Flächenausweisung erfolgt ein Lückenschluss zwischen zwei bestehen- che den gewerblichen Bauflächen. Es ist eine optimale Erschließung über die direkt an- grenzende B 71 möglich. Im Zusammenhang mit der vorhandenen gewerblichen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltaus- wirkungen zusammengefasst und konzentriert werden.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

Meseberg

MB 1 Wohnbaufläche - Die Fläche wurde so gewählt, dass sie sich direkt an die vorhandene Wohnbebau- ung der „Plankener Straße“ (gemischte Baufläche, Wohnbaufläche) anfügt. Die Er- schließung kann über eben diese Straße erfolgen. Im Zusammenhang mit der vor- handenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Um- weltauswirkungen zusammengefasst und konzentriert werden. Innerorts bspw. in Form von Lückenschlüssen sind keine entsprechenden Flächenkapazitäten vorhan- den.

- Für einen Teil der Fläche ist eine entsprechende Flächenausweisung bereits im bis- her rechtskräftigen Flächennutzungsplan vorhanden.

Samswegen

SW 1 Wohnbaufläche - Die Fläche wird direkt an die vorhandene Wohnbebauung der „Hamberg- straße/Kommunikationsweg/Hasenbreite“ anfügt. Die Erschließung kann über die „Hasenbreite“ aufwandsgering erfolgen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltaus- wirkungen zusammengefasst und konzentriert werden. Innerorts bspw. in Form von Lückenschlüssen sind keine entsprechenden Flächenkapazitäten vorhanden.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

161 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

-

Flächendarstellung Begründung

Standort Nr.

SW 2 gemischte Baufläche - Die Fläche wird direkt an die vorhandene Bebauung der „Wolmirstedter Straße“ und des „Kommunikationsweges“ anfügt. Die Erschließung kann über die „Wol- mirstedter Straße“ erfolgen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltauswirkungen zu- sammengefasst und konzentriert werden. Innerorts bspw. in Form von Lücken- schlüssen sind keine entsprechenden Flächenkapazitäten vorhanden.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

SW 3 gemischte Baufläche - Die Fläche wird direkt an die vorhandene Wohnbebauung (gemischte Baufläche) zwischen der „Jersleber Straße“ und der Straße „Zur Daukuhle“ anfügt. Die Er- schließung kann über beide Straßen aufwandsgering realisiert werden. Im Zusam- menhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche ge- schaffen. So können Umweltauswirkungen zusammengefasst und konzentriert werden. Innerorts bspw. in Form von Lückenschlüssen sind keine entsprechenden Flächenkapazitäten vorhanden.

SW 4 gemischte Baufläche - Die Fläche wurde so gewählt, dass sie sich direkt an die vorhandene Bebauung der „Breiten Straße“ und der Straße „Kohlenberg“ anfügt. Die Erschließung kann von Straße „Kohlenberg“ erfolgen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltauswirkungen zu- sammengefasst und konzentriert werden. Innerorts bspw. in Form von Lücken- schlüssen sind keine entsprechenden Flächenkapazitäten vorhanden.

- Für einen Teil der Fläche ist eine entsprechende Flächenausweisung bereits im bis- her rechtskräftigen Flächennutzungsplan vorhanden.

SW 5 gewerbliche Bauflä- - Durch die Flächenausweisung erfolgt ein Lückenschluss zwischen zwei bestehen- che den gewerblichen Bauflächen. Die Erschließung kann über die „August-Bebel- Straße“ aufwandsgering erfolgen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen ge- werblichen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltauswirkungen zusammengefasst und konzentriert werden.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits vorhanden.

SW 6 Sonderbaufläche - Die Fläche wurde so gewählt, dass sie sich nun direkt an die vorhandene Tierhal- Tierhaltung tungsanlage (Sonderbaufläche) anfügt. Die Erschließung kann über die Straße „Sportplatz“ aufwandsgering erfolgen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche geschaffen. So können Umweltaus- wirkungen zusammengefasst und konzentriert werden. Innerorts bspw. in Form von Lückenschlüssen sind keine entsprechenden Flächenkapazitäten vorhanden.

- Eine entsprechende Flächenausweisung ist im bisher rechtskräftigen Flächennut- zungsplan bereits an anderer Stelle in Form einer gewerblichen Baufläche vorhan- den. Diese wird hiermit ersetzt.

Vahldorf

VD 1 Wohnbaufläche - Durch die Flächenausweisung wird die vorhandene Bebauung beiderseits des „Groß Ammensleber Weges“ fortgesetzt. Die Erschließung erfolgt aufwandsgering über eben diesen. Innerorts bspw. in Form von Lückenschlüssen sind keine ent- sprechenden Flächenkapazitäten vorhanden.

162 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

-

Flächendarstellung Begründung

Standort Nr.

- Für den größten Teil der Fläche ist eine entsprechende Flächenausweisung bereits im bisher rechtskräftigen Flächennutzungsplan vorhanden.

VD 2 gemischte Baufläche - Durch die Flächenausweisung erfolgt ein Lückenschluss zwischen den bestehenden gemischten Bauflächen zwischen „Bahnhofstraße“ und „Pfingswiesenweg“. Über letzteren kann eine Erschließung aufwandsgering erfolgen. Im Zusammenhang mit der vorhandenen Bebauung wird ortskernnah eine geschlossene Baufläche ge- schaffen. So können Umweltauswirkungen zusammengefasst und konzentriert werden.

- Für einen Teil der Fläche ist eine entsprechende Flächenausweisung bereits im bis- her rechtskräftigen Flächennutzungsplan vorhanden.

VD 3 Wohnbaufläche - Die Fläche wird direkt an die vorhandene Wohnbebauung des „Mühlenweges“ an- fügt. Die Erschließung erfolgt aufwandsgering über eben diese Straße. Im Zusam- menhang mit der vorhandenen Bebauung wird eine geschlossene Baufläche ge- schaffen. So können Umweltauswirkungen zusammengefasst und konzentriert werden.

163 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

9 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Ver- fahren sowie Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind

Als Methodik für die Ermittlung und Bewertung der Auswirkungen der aktualisierten Flächennutzungspla- nung und damit möglicher erheblicher Beeinträchtigungen wurde die ökologische Risikoanalyse angewen- det. Hierbei steht die Betrachtung einzelner voraussichtlich betroffener Werte und Funktionen der Schutz- güter im Mittelpunkt.

Grundlage bildet die Eingriffsregelung gemäß NatSchG LSA. Sämtliche Schutzgüter wurden in ihrem Be- stand erfasst und mögliche Auswirkungen des geplanten Vorhabens bewertet. Dies erfolgte durch die Einstufung der jeweiligen zu erwartenden Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter in einer fünfteiligen Skalierung. Diese Skalierung wird wie folgt definiert:

Tabelle 29: Darstellung der Beeinträchtigungsstufen zur Bewertung der Umweltauswirkungen

Beeinträchtigungsstufe Umweltauswirkung Erläuterung

Nicht betroffen Keine Umweltauswir- - Belange des Schutzgutes sind nicht berührt kungen

Keine Beeinträchtigung Keine Umweltauswir- - Belange des Schutzgutes werden nicht beeinträchtigt kungen

Stufe 1 Umweltauswirkungen - sehr geringe Auswirkungen sind vorhanden und/oder sehr geringer Erheblich- - das Schutzgut weist eine besonders geringe Empfindlichkeit auf keit oder

- vorhandene geringe Auswirkungen können durch Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung reduziert werden

Stufe 2 Umweltauswirkungen - geringe Auswirkungen sind vorhanden und/oder geringer Erheblichkeit - das Schutzgut weist eine geringe Empfindlichkeit auf oder

- vorhandene mitteschwere Auswirkungen können durch Maßnah- men zur Vermeidung und Minimierung vermindert werden

Stufe 3 Umweltauswirkungen - mittelschwere Auswirkungen sind vorhanden und/oder mittlerer Erheblichkeit - Auswirkungen hoher Erheblichkeit werden durch Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung deutlich reduziert

Stufe 4 Umweltauswirkungen - hohe Auswirkungen sind vorhanden und/oder hoher Erheblichkeit - Auswirkungen sehr hoher Erheblichkeit werden durch Maßnah- men zur Vermeidung und Verringerung deutlich reduziert

Stufe 5 Umweltauswirkungen - sehr hohe Auswirkungen sind vorhanden und/oder sehr hoher Erheblichkeit - die Auswirkungen können durch Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung nicht oder nur unwesentlich reduziert werden

164 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung sowie Vorschläge zur Kompensation der durch die Pla- nung verursachten möglichen Beeinträchtigungen der Schutzgüter wurden im Kapitel 7 dargestellt. Die definitive Festsetzung der konkreten Kompensationsmaßnahmen erfolgt jedoch erst im Zuge der verbind- lichen Bauleitplanung.

Als gesetzliche Grundlagen wurden berücksichtigt:

Bundesrecht (in der jeweils gültigen Fassung)

• Baugesetzbuch (BauGB) • Verordnung über die Bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) • Verordnung über die Ausarbeitung von Bauleitplänen und die Darstellung des Planinhaltes (Planzeich- nungsverordnung 1990 - PlanzV 90) • Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) • Bau- und Raumordnungsgesetz (ROG) • Bundesfernstraßengesetz (FStrG) • Bundesberggesetz (BbergG) • Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes- Bodenschutzgesetz BBodSchG) • Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) • Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) • Bundesimmissionsschutzverordnungen (BImSchV) • Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG)

Landesrecht (in der jeweils gültigen Fassung)

• Landesentwicklungsgesetz (LEntwG LSA) • Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA) • Wassergesetz des Landes Sachsen-Anhalt (WG LSA) • Bauordnung des Landes Sachsen-Anhalt (BauO LSA) • Straßengesetz für das Land Sachsen-Anhalt (StrGLSA)

Weitere Datengrundlagen

• Landesentwicklungsplan 2010 des Landes Sachsen-Anhalt, Zweiter Entwurf, 2010 • Regionaler Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg, 2006 • Regionaler Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg - 1.Entwurf, 2016 • Landschaftsplan der Gemeinden Niedere Börde • Landschaftsrahmenplan für den ehemaligen Landkreis Wolmirstedt, 1997 • Landschaftsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt

Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Unterlagen ergaben sich durch eine ungenaue Verortung einiger der zur Verfügung gestellten digitalen Fachdaten.

165 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

10 Maßnahmen zur Überwachung erheblicher Auswirkungen der Durchführung des Flächennutzungsplanes auf die Umwelt

Um durch die Umsetzung der Planung verursachte unvorhergesehene erhebliche Beeinträchtigungen der betrachteten Schutzgüter frühzeitig erkennen und diesen entsprechend entgegenwirken zu können, sol- len die erheblichen Auswirkungen der Planung durch ein Monitoring überwacht werden. Da im Flächen- nutzungsplan - d.h. auf Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung - weder eine konkrete Nutzung noch konkrete Angaben zur jeweiligen Flächeninanspruchnahme festgelegt werden, können hier noch keine konkreten Überwachungsmaßnahmen dargestellt werden.

Gegenstand des Flächennutzungsplanes ist nicht die Überwachung vorhandener Bebauungspläne und da- mit die Nachweisführung der hier rechtsverbindlich festgesetzten Kompensationsmaßnahmen. Der Flä- chennutzungsplan bildet ausschließlich die Grundlage für eine flächenkonkrete verbindliche Bauleitpla- nung und bereitet diese vor. Ein Monitoring konkreter Maßnahmen bzw. flächenbezogener Auswirkungen auf die Schutzgüter obliegt damit den Bebauungsplänen, in denen die zur Eingriffsbilanzierung nötigen Daten (Baugrenzen, Grundflächenzahl usw.) festgesetzt werden.

Das planungskonkrete Monitoring soll mindestens folgende Punkte berücksichtigen:

• die Umsetzung aller möglichen Vorkehrungen zum Grundwasserschutz sowie zur Rückhaltung und Versickerung des Niederschlagswassers, • die Umsetzung aller möglichen Vorkehrungen zum Immissionsschutz, vor allem im Bereich der Ge- werbebebauungen, • die Umsetzung der planungsbezogenen, jeweils entsprechend den Vorgaben der Eingriffsregelung festgesetzten Kompensationsmaßnahmen.

166 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

11 Allgemein verständliche Zusammenfassung

Als vorbereitender Bauleitplan setzt der Flächennutzungsplan die voraussichtliche Art der Bodennutzung für das gesamte Gemeindegebiet fest. Ziel der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Niedere Börde ist u.a. die Zusammenführung der vorhandenen Einzelflächennutzungspläne der jeweiligen Ortsteile zu einem Gesamtplan sowie die Entwicklung eines gesamtgemeindlichen Planungskonzeptes im Zusammenhang mit einer Neuformulierung eines gemeinsamen Siedlungsleitbildes. Hierbei spielt die An- passung des Bauflächenbedarfs an die aktuelle demografische Entwicklung, was eine Rücknahme über- schüssiger Bauflächen beinhaltet, eine wesentliche Rolle.

Im vorliegenden Umweltbericht wurden die durch die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans verur- sachten wesentlichen umweltrelevanten Auswirkungen erfasst und bewertet. Als Grundlage dienen hierzu die in den gesetzlichen Vorgaben aufgeführten Schutzgüter Boden und Fläche, Wasser, Klima und Luft, Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt, Landschaft, Mensch und die menschliche Gesundheit, Kultur- und sonstige Sachgüter sowie die Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern. Bei der Bewertung wurde sich auf die sogenannten „geplanten Bauflächen“, die einen Umfang von 142,80 ha aufweisen, konzentriert. Diese „geplanten Bauflächen“ beinhalten nur 10,50 ha, die effektiv mit der vorliegenden Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes neu ausgewiesen wurden. Der größte Teil der betrachteten Bauflächen war schon komplett in den Bestandsplänen vorhanden. Diese wurden - angepasst an den ak- tuellen Bedarf - wieder als geplante Bauflächen in die neue Planung übernommen, da vorort bisher keine Bebauung stattfand.

Dieser effektiven Flächenneuinanspruchnahme steht aufgrund fehlenden Bedarfs eine Rücknahme von Bauflächen in einem Umfang von 50,30 ha gegenüber.

Für die betrachteten Bauflächen wurden Möglichkeiten zur Kompensation der durch die Inanspruch- nahme erwarteten Beeinträchtigungen der Schutzgüter aufgezeigt. Konkrete, anhand der tatsächlichen schutzgutbeeinträchtigenden Vorhabensumfänge bilanzierte Kompensationsmaßnahmen sind durch die verbindliche Bauleitplanung zu ermitteln.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass mit der Rücknahme von annähernd 50,30 ha Bauflächen gegenüber 10,50 ha effektiver Neuausweisungen die Beeinträchtigungen der Schutz- güter gegenüber den bisherigen Flächennutzungsplanungen wesentlich gemindert werden kön- nen.

167 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

12 Quellenverzeichnis

• Büro Drecker, DEGES: BAB 14 Magdeburg - Wittenberge - Schwerin, Streckenabschnitt AS Dahlen- warsleben - Landesgrenze ST/BB, VKE 1.1 AS Dahlenwarsleben - AS Wolmirstedt [VKE 4151], Un- terlage 1.1, Zusammenfassende Darstellung der Umweltauswirkungen „Allgemein verständliche, nichttechnische Zusammenfassung nach § 6 Abs. 3 UVPG“, Halle, 2010.

• Geologisches Landesamt Sachsen-Anhalt: Bodenatlas Sachsen-Anhalt, 1. Auflage, Halle (Saale), 1999.

• Heimer + Herbstreit Umweltplanung; Landkreis Ohrekreis (Hrsg.): Landschaftsrahmenplan für den Altkreis Wolmirstedt und die Gemeinden Mahlwinkel und Bertingen, 1997.

• IVW Ingenieurbüro GmbH, Gemeinde Niedere Börde: Landschaftsplan der Gemeinde Niedere Börde, Magdeburg, 2004.

• Koppe, Wolfgang: Infoblatt Löss, Online-Publikation, http://www2.klett.de/sixcms/list.php?page=infothek_artikel&extra=TERRA-Online%20/%20Gym- nasium&artikel_id=104640&inhalt=klett71prod_1.c.150066.de, Stand 2012.

• Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt: Geotopkataster Sachsen-Anhalt, Online- Publikation, http://www.lagb.sachsen- anhalt.de/service/geotopkataster/, Stand 2020.

• Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt: Hydrogeologische Übersichtskarte (HÜK400d), Online-Publikation, https://lagb.sachsen-anhalt.de/service/geofachinformation/fach- daten-angewandte-geologie/hydrogeologie/, Stand 2014, Abruf 2020.

• Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt: Vorläufige Bodenkarte (VBK50), Online- Publikation, http://www.lagb.sachsen-anhalt.de/service/bodenkarten/vorlaeufige-bodenkarte/, Stand 2014, Abruf 2020.

• Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt: Landschaftsschutzgebiete, Online-Publikation, https://lau.sachsen-anhalt.de/naturschutz/schutzgebiete-nach-landesrecht/landschaftsschutzge- biete-lsg/, Abruf 2020.

• Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt: Bodenfunktionsbewertungsverfahren des Landes- amtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (BFBV-LAU), 2013.

• Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt: projektbezogene naturschutzfachliche Daten, abge- fordert und übergeben 2020.

• Landesamt für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt-Viewer, Online- Publikation, https://www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de/de/geoservice/viewer/main2.htm, Stand 2017.

• Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt: Datenpor- tal Gewässerkundlicher Landesdienst Sachsen-Anhalt, Online-Publikation, https://wrrl.sachsen-

168 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

anhalt.de/bewirtschaftungsplanung/bewirtschaftungsplan-und-massnahmenprogramm/grk-2016- bis-2021/grundwasserkoerper/, Stand 2014, Abruf 2020.

• Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt: Datenpor- tal Gewässerkundlicher Landesdienst Sachsen-Anhalt, Online-Publikation, http://gldweb.dhi- wasy.com/gld-portal/, Abruf 2020.

• Landkreis Börde: projektbezogene naturschutzfachliche Daten, abgefordert und übergeben 2020.

• Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung: Monitor der Siedlungs- und Freiraumentwick- lung (IÖR-Monitor), Online-Publikation, https://www.ioer-monitor.de/, Abruf 2020.

• Louis, Hans Walter: Die naturschutzrechtlichen Anforderungen an den Artenschutz in der Bauleit- planung, aus: Institut für Städtebau: Kurs Bauleitplanung und Artenschutz, Online-Publikation, www.dihk.de, Abruf 2015.

• Merkel, Alexander: Climate-Data.org, Online-Publikation, https://de.climate-data.org/region/421/, Abruf 2020.

• Meteorologischer Dienst der Deutschen Demokratischen Republik: Natürliche Vegetation, Hydro- graphisches Kartenwerk der Deutschen Demokratischen Republik, 1953.

• Ministerium für Umwelt und Naturschutz des Landes Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Landschaftspro- gramm des Landes Sachsen-Anhalt, 1994.

• Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie: Sauberes Wasser, Online-Publikation, https://saubereswasser.sachsen-anhalt.de/bewirtschaftungsplanung/grundwasser/, Abruf 2020.

• Pott, Richard: Biotoptypen, Schützenswerte Lebensräume Deutschlands und angrenzender Regio- nen, Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., 1996.

• RANA – Büro für Ökologie und Naturschutz Frank Meyer, Landesbetrieb Bau Sachsen-Anhalt: Ar- tenschutzliste Sachsen-Anhalt; Liste der in Sachsen-Anhalt vorkommenden, im Artenschutzbeitrag zu berücksichtigen den Arten, Stand 2018; Online-Publikation, https://lau.sachsen-an- halt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LAU/Naturschutz/Natura2000/Ar- ten_und_Lebensraumtypen/Dateien/Artenschutzliste_Sachsen-Anhalt_2018.pdf, Abruf 2020.

• Regionale Planungsgemeinschaft Magdeburg: Regionaler Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg, 2006.

• Regionale Planungsgemeinschaft Magdeburg: Regionaler Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg, 1. Entwurf, Online-Publikation, http://www.regionmagdeburg.de/in- dex.phtml?La=1&ffsn=false&object=tx,493.600.1&kat=&kuo=2&sub=0, Stand 2016.

169 Flächennutzungsplan der Einheitsgemeinde Niedere Börde Umweltbericht

13 Anhänge - Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie

Hinweis: Die Aussage zum Wolf entspricht im Nachfolgenden der Roten Liste. In der Gemeinde Sülzetal ist das Vor- kommen einzelner Wölfe nicht ausgeschlossen.

170 ArtenderAnhängeIIbisVderFFH-RichtlinieinSachsen-Anhalt

Anhängeder FFH-Richtlinie WissenschaftlicherArtname DeutscherArtname II IV V Bemerkungen

Säugetiere (außerFledermäuse) *Canislupus L.,1758 Wolf x x ausgestorben Castorfiber L.,1758 Biber x x x Cricetuscricetus L.,1758 Feldhamster x x Felissilvestris SCHREBER ,1777 Wildkatze x Lutralutra (L.,1758) Fischotter x x Lynxlynx L.,1758 Luchs x x wiedereingeführt? (1) Martesmartes (L.,1758) Baummarder x Muscardinusavellanarius (L.,1758) Haselmaus x *Mustelalutreola (L.,1761) EuropäischerNerz x x ausgestorben Mustelaputorius L.,1758 Waldiltis x

Fledermäuse Barbastellabarbastellus (S CHREBER ,1774) Mopsfledermaus x x Eptesicusnilssonii (K EYSERLING et BLASIUS ,1839) Nordfledermaus x Eptesicusserotinus (S CHREBER ,1774) Breitflügelfledermaus x Myotisbechsteinii (K UHL ,1817) Bechsteinfledermaus x x Myotisbrandtii (E VERSMANN ,1845) GroßeBartfledermaus x Myotisdasycneme (B OIE ,1825) Teichfledermaus x x Myotisdaubentonii (K UHL ,1817) Wasserfledermaus x Myotismyotis (B ORKHAUSEN ,1797) Mausohr,GroßesMausohr x x Myotismystacinus (K UHL ,1817) KleineBartfledermaus x Myotisnattereri (K UHL ,1817) Fransenfledermaus x Nyctalusleisleri (K UHL ,1817) KleinerAbendsegler x Nyctalusnoctula (S CHREBER ,1774) Abendsegler x Pipistrellusnathusii (K EYSERLING et BLASIUS ,1839) Rauhhautfledermaus x Pipistrelluspipistrellus (S CHREBER ,1774) Zwergfledermaus x Pipistrelluspygmaeus (L EACH ,1825) HochrufendeZwergfledermaus,Mückenfledermaus x Plecotusauritus (L.,1758) BraunesLangohr x Plecotusaustriacus (F ISCHER ,1829) GrauesLangohr x Rhinolophusferrumequinum (S CHREBER ,1774) GroßeHufeisennase x x ausgestorben Rhinolophushipposideros (B ECHSTEIN ,1800) KleineHufeisennase x x Vespertiliomurinus L.,1758 Zweifarbfledermaus x

Seite 1 ArtenderAnhängeIIbisVderFFH-RichtlinieinSachsen-Anhalt

Anhängeder FFH-Richtlinie WissenschaftlicherArtname DeutscherArtname II IV V Bemerkungen

Reptilien Coronellaaustriaca LAURENTI ,1768 Glattnatter,Schlingnatter x Emysorbicularis L.,1758 EuropäischeSumpfschildkröte x x ausgestorben? (2) Lacertaagilis L.,1758 Zauneidechse x

Amphibien Alytesobstetricans (L AURENTI ,1768) Geburtshelferkröte x Bombinabombina (L.,1761) Rotbauchunke x x Bufocalamita LAURENTI ,1768 Kreuzkröte x Bufoviridis LAURENTI ,1768 Wechselkröte x Hylaarborea (L.,1758) Laubfrosch x Pelobatesfuscus (L AURENTI ,1768) Knoblauchkröte x Ranaarvalis NILSSON ,1842 Moorfrosch x Ranadalmatina BONAPARTE ,1840 Springfrosch x Rana kl .esculenta L.,1758 Wasserfrosch,Teichfrosch x Ranalessonae (C AMERANO ,1882) KleinerWasserfrosch x Ranaridibunda PALLAS ,1771 Seefrosch x Ranatemporaria L.,1758 Grasfrosch x Trituruscristatus (L AURENTI ,1768) Kammolch x x

Fische+Neunaugen *Acipensersturio L.,1758 Stör x x ausgestorben Alosaalosa (L.,1758) Maifisch,Alse x x ausgestorben Alosafallax (L ACEPEDE ,1803) Finte x x ausgestorben Aspiusaspius (L.,1758) Rapfen x x Barbusbarbus (L.,1758) Barbe x Cobitistaenia (L.,1758) Steinbeißer x Coregonusalbula (L.,1758) KleineMaräne x Coregonuslavaretus (L.,1758) GroßeMaräne x *Coregonusoxyrhynchus (L.,1758) Nordsee-,Elbeschnäpel x x ausgestorben Cottusgobio L.,1758 Groppe,Westgroppe,Mühlkoppe x Gobioalbipinnatus (L UKÁCS ,1933) WeißflossigerGründling x Lampetrafluviatilis (L.,1758) Flussneunauge x x

Seite 2 ArtenderAnhängeIIbisVderFFH-RichtlinieinSachsen-Anhalt

Anhängeder FFH-Richtlinie WissenschaftlicherArtname DeutscherArtname II IV V Bemerkungen

Lampetraplaneri (B LOCH ,1784) Bachneunauge x Misgurnusfossilis (L.,1758) Schlammpeitzger x Petromyzonmarinus L.,1758 Meerneunauge x Rhodeussericeusamarus (B LOCH ,1782) Bitterling x Salmosalar L.,1758 Lachs x x wiedereingeführt? (3) Thymallusthymallus (L.,1758) Äsche x

Käfer Cerambyxcerdo L.,1758 Heldbock x x Dytiscuslatissimus L.,1758 Breitrand x x Graphoderusbilineatus (D E GEER ,1774) SchmalbindigerBreitflügel-Tauchkäfer x x Limoniscusviolaceus (M ÜLLER ,1821) BlauerWurzelhals-Schnellkäfer x Lucanuscervus L.,1758 Hirschkäfer x Morimusfunereus MULSANT ,1863 Trauerbock x ausgestorben *Osmodermaeremita (S COPOLI ,1763) Eremit x x *Rosaliaalpina (L.,1758) Alpenbock x x ausgestorben

Schmetterlinge Coenonymphahero (L.,1761) Wald-Wiesenvögelchen x ausgestorben Eriogastercatax (L.,1758) Hecken-Wollafter x x ausgestorben Euphydryasaurinia (R OTTEMBURG ,1775) GoldenerScheckenfalter,Skabiosen-Scheckenfalter x Euphydryasmaturna (L.,1758) Eschen-Scheckenfalter,KleinerMaivogel x x *Euplagiaquadripunctaria (P ODA ,1761) SpanischeFlagge x Lopingaachine (S COPOLI ,1763) Bacchantin x ausgestorben Lycaenadisparrutilus WERNEBURG ,1864 GroßerFeuerfalter x x Lycaenahelle (D EN .et SCHIFF .,1775) BlauschillernderFeuerfalter x x ausgestorben Maculineaarion (L.,1758) SchwarzfleckigerAmeisen-Bläuling x Maculineanausithous (B ERGSTRÄSSER ,1779) DunklerWiesenknopf-Ameisen-Bläuling,SchwarzblauerBläuling x x Maculineateleius (B ERGSTRÄSSER ,1779) HellerWiesenknopf-Ameisen-Bläuling,GroßerMoorbläuling x x ausgestorben Parnassiusmnemosyne (L.,1758) SchwarzerApollo x Proserpinusproserpina (P ALLAS ,1772) Nachtkerzenschwärmer x Gortynaboreliilunata FREYER ,1839 Haarstrangwurzeleule x x

Seite 3 ArtenderAnhängeIIbisVderFFH-RichtlinieinSachsen-Anhalt

Anhängeder FFH-Richtlinie WissenschaftlicherArtname DeutscherArtname II IV V Bemerkungen

Libellen Aeshnaviridis EVERSMANN ,1836 GrüneMosaikjungfer x Coenagrionmercuriale (C HARPENTIER ,1840) Helm-Azurjungfer x Coenagrionornatum (S ELYS ,1850) Vogel-Azurjungfer x Leucorrhiniaalbifrons (B URMEISTER ,1839) ÖstlicheMoosjungfer x Leucorrhiniapectoralis (C HARPENTIER ,1825) GroßeMoosjungfer x x Ophiogomphuscecilia FOURCROY ,1785 GrüneKeiljungfer,GrüneFlussjungfer x x Gomphusflavipes (C HARPENTIER ,1825) AsiatischeKeiljungfer x

Zehnfußkrebse Astacusastacus (L.,1758) Edelkrebs x

Mollusken Helixpomatia L.,1758 Weinbergschnecke x Uniocrassus PHILIPSSON ,1788 KleineFlussmuschel,GemeineFlussmuschel x x Vertigoangustior JEFFREYS ,1830 SchmaleWindelschnecke x Vertigomoulinsiana (D UPUY ,1849) BauchigeWindelschnecke x Helicigonalapicida (L.,1758) Steinpicker x FFH-Statusfraglich (5) Anisusvorticulus (T ROSCHEL ,1834) ZierlicheTellerschnecke x x ausgestorben

Egel Hirudomedicinalis (L.,1758) MedizinischerBlutegel x

Gefäßpflanzen Angelicapalustris (B ESSER )H OFFM .,1814 Sumpf-Engelwurz x x Apiumrepens (J ACQ .)L AG .,1821 KriechenderScheiberich,KriechenderSellerie x x Arnicamontana L.,1753 Arnika x Artemisialaciniata WILLD .,1843(1803) SchlitzblättrigerBeifuß x x ausgestorben Botrychiumsimplex E.H ITCHC .,1823 EinfacherRautenfarn x x ausgestorben Coleanthussubtilis (T RATT .)S EIDL ,1817 Scheidenblütgras x x Cypripediumcalceolus L.,1753 Frauenschuh x x Diphasiastrumalpinum (L.)H OLUB ,1975 Alpen-Flachbärlapp x Diphasiastrumcomplanatum (L.)H OLUB ,1975 GemeinerFlachbärlapp x

Seite 4 ArtenderAnhängeIIbisVderFFH-RichtlinieinSachsen-Anhalt

Anhängeder FFH-Richtlinie WissenschaftlicherArtname DeutscherArtname II IV V Bemerkungen

Diphasiastrumissleri (R OUY )H OLUB ,1975 IsslersFlachbärlapp x Diphasiastrumoellgaardii A.M.S TOOR et al.,1996 OellgaardsFlachbärlapp x Diphasiastrumtristachyum (P URSH )H OLUB ,1975 Zypressen-Flachbärlapp x Diphasiastrumzeilleri (R OUY )H OLUB ,1975 ZeillersFlachbärlapp x Galanthusnivalis L.,1753 Schneeglöckchen x A (4) Gentianalutea L.,1753 GelberEnzian x A (4) Gladioluspalustris GAUDIN ,1828 Sumpf-Gladiole x x ausgestorben *Jurineacyanoides (L.)R CHB .,1831 Silberscharte,Sand-Silberscharte x x Linderniaprocumbens (K ROCK .)B ORBÁS ,1881 LiegendesBüchsenkraut x Liparisloeselii (L.)R ICH .,1817 Sumpf-Glanzkraut x x Luroniumnatans (L.)R AF .,1840 Froschkraut x x Lycopodiellainundata (L.)H OLUB ,1964 GemeinerMoorbärlapp x Lycopodiumannotinum L.,1753 SprossenderBärlapp x Lycopodiumclavatum L.,1753 Keulen-Bärlapp x Thesiumebracteatum HAYNE ,1800 VorblattlosesVermeinkraut x x ausgestorben

Moose Buxbaumiaviridis (M OUG .ex LAM .et DC.)BRID .ex MOUG . GrünesKoboldmoos x ausgestorben Drepanocladusvernicosus (M ITT .)W ARNST . FirnisglänzendesSichelmoos x ausgestorben Leucobryumglaucum (H EDW .)A NGSTR . Weißmoos x Sphagnumaffine RENAULD et CARDOT BenachbartesTorfmoos x ausgestorben Sphagnumangustifolium (C.J ENS .ex RUSS .)C.J ENS . SchmalblättrigesTorfmoos x Sphagnumaustinii SULL . AustinsTorfmoos x ausgestorben Sphagnumbalticum (R USS .)R USS .ex C.J ENS . BaltischesTorfmoos x ausgestorben Sphagnumcapillifolium var .capillifolium (E HRH .)H EDW . Hain-Torfmoos x Sphagnumcentrale C.J ENS . ZentriertesTorfmoos x Sphagnumcompactum LAM .et DC. DichtesTorfmoos x Sphagnumcontortum K.F.S CHULTZ GedrehtesTorfmoos x Sphagnumcuspidatum EHRH .ex HOFFM . Spieß-Torfmoos x Sphagnumdenticulatum var .denticulatum BRID . GezähntesTorfmoos x Sphagnumdenticulatum var .inundatum (R USSOW )K ARTT . AmphibischesTorfmoos x Sphagnumfallax (K LINGGR .)K LINGGR . TrügerischesTorfmoos x Sphagnumfimbriatum WILS . GefranstesTorfmoos x

Seite 5 ArtenderAnhängeIIbisVderFFH-RichtlinieinSachsen-Anhalt

Anhängeder FFH-Richtlinie WissenschaftlicherArtname DeutscherArtname II IV V Bemerkungen

Sphagnumflexuosum DOZY et MOLK . VerbogenesTorfmoos x Sphagnumfuscum (S CHIMP .)K LINGGR . BraunesTorfmoos x Sphagnumgirgensohnii RUSS . GirgensohnsTorfmoos x Sphagnumlindbergii SCHIMP .ex LINDB . LindbergsTorfmoos x ausgestorben Sphagnummagellanicum BRID . MagellansTorfmoos x Sphagnummolle SULL WeichesTorfmoos x Sphagnumobtusum WARNST . StumpfblättrigesTorfmoos x Sphagnumpalustre L. Sumpftorfmoos x Sphagnumpapillosum LINDB . WarzigesTorfmoos x Sphagnumquinquefarium (L INDB .ex BRAITHW .)W ARNST . FünfzeiligesTorfmoos x Sphagnumriparium ANGSTR . Ufertorfmoos x Sphagnumrubellum var .rubellum WILSON RötlichesTorfmoos x Sphagnumrussowii WARNST . RussowsTorfmoos x Sphagnumsquarrosum CROME SparrigesTorfmoos x Sphagnumsubnitens RUSS .et WARNST . Glanz-Torfmoos x Sphagnumsubsecundum NEES EinseitwendigesTorfmoos x Sphagnumtenellum (B RID .)B ORY ZartesTorfmoos x Sphagnumteres (S CHIMP .)A NGSTR . RundlichesTorfmoos x Sphagnumwarnstorfii RUSS . WarnstorfsTorfmoos x

Flechten Cladoniaarbuscula (W ALLR .) x Cladoniaciliata STIRTON x Cladoniaportentosa (D UFOUR )C OEM . x Cladoniarangiferina (L.)W EBER ex WIGG . x Cladoniastygia (F R.)R UOSS x ausgestorben

Bearbeitungsstand:10.10.2005(Dr.M.Trost)

*-prioritäreArten (1) Luchs:inNiedersachsenausgewilderteTiere(NationalparkHarz) (2) EuropäischeSumpfschuldkröte:vermutlichnichtautochthoneVorkommen(ausgesetzteTiere) (3) Lachs:durchziehendeTiereaussächsischenWiedereinbürgerungsprogrammen (4) Schneeglöckchen,GelberEnzian:Agriophyten;anthropogeneingeführte,festeingebürgerteArten (5) Steinpicker:dieArtistnichtinallenSprachfassungendesAnhangsIIenthalten–u.U.irrtümlichaufgenommen

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