hkimntsimchtzllDir MONATSBEILAGE DES REMSCHEIDER QEN'ERAL—ANJZElC/ERS
Remscheid Nr. IS / 195€ Mitteiludgsblatt cle- sergischen Geschichtsvereins I Abteilung !““.
Pastor Franciscnl Vogt hat im Kirchen-« Ceorg Schragmijllek I buch über die Wahl folgendes eingetragen-. Wilhelm '.‚Anno 1710 den 23. ]uly ist bey angestell-: Von Kapitän a.D. Pauli—Windgassen, Lennep ter Wahl nach vorhergegangenem andächtlij Pastor in Remscheid 1719-1734 I.‘ gen Gebet auss vier praesentantis · „li, Iiirgen schragmüller wurde am 2. März Georg Berthold schragmüller ki- 16. 4. 1710}. 1. M. Iohann Karthaus‚_Pastor in Erfurt ;; > 1681 in Lennep als Sohn des. Vicars Wilh- indie erste stelle entrückte-. 2. XViäielm Georg schregmüller in schirmiks (1647-1710) und e _ _ . helm Georg schragmüller Iürgen kam mit drei anderen Bewerbern. , Zeuler (1648-1722) gebo— der Maria Gertrud die wie er,— sämtlich in Lennep geboren 3. Balthasar Christian schreibler.« Tastork im Kirchenbuch der ren. Die Eintragung waren. in Konkurrenz. Jeder von diesen 4 in stolberg — - · luther. Gemeinde Lennep lautet: ‘ Bewerben hatte in Lenncp seinen Anhang. 4. Matthias Melchior Hackenberg. Rectofef 9. Martii ist getauffet der natürlich bei der Wahl mobil gemacht ‚Anno 1681 den scholae Lennepensis ' s « Wilhelm Georg« schragmüller. Vicars hier- wurde. undnicht immer wurde dabei mit selbsten söhnlein [ist geboren zejusdern einwandfreien Mitteln gekämpft. durch 107 Stimmen'an meine stelle wi- omb ?. Uhr Vormittags) darbey gestanden der zum Vicar gewählet und beruffen worden ‘ Herr Wilhelm Buchholz. Richter. Caecilia. _Verdäditigungen und Verleumdungen Herr Wilh. Georgius schragmüller. Pastor zu « Herrn Iohann Christoph Bergfeldt Bürger- wurden nicht selten den Konkurrenten an- schirmbedc. sel. Pastoris schragmüller jüng-·— meisters-Haußfrau und Clara. Herrn Cas' gehängt. Bei Iürgen wurde seine Rechts- ster Sohn. und ob auch wohl einiger strelts par Hamachers seabini Haublrau.·' gläubigkeit in Zweifel gezogen. aber die deswegen entstanden. so daß fast ein gan- churfürstliche Regierung zu Düsseldorf zes Iahr lch die Kirchenarbeit allein ver-« seinen ersten Unterricht erhielt er«auf stellte fest, daß dieses Bedenken nicht be- richten mußte, dabey mich Gott der Herr- der Lenneper Lateinschule. lm Iahre.1699 rechtigt war. Besonders hatten Karthaus sonderlich gestärcket. so daß seine Güte Sommer- und Wintersemester und Sommer- und HadDortmund. hang. — lhrer churfürstlichen Durchlaucht auff Rela- Am 1. 5. 1703 wurde lürgen als student in ]ena immatrikuliert und siedelte am 10. 4. 1704 nach Halle 8. d. Saale über. wo er am genannten Tage immatrikuliert wurde. _ Im Alter von 28 lehren wurde er 1707 zum £iu Mel-eitles Mel-esse „"—‘ Pastor von schirmbedc b. Haltern a. d. Lippe dortige Kir- (Synode Wesel) gewählt. Das o e- « chenbuch schreibt darüber: . aus dem 15. Miit-»das .1707 Augustus 21 ist allhier die Wahl eines neuen Pastors in der Kirche von der ganzen Gemeinde gehalten und sind die Neue urkundlicheNachricht zur Remscheider meisten stimmen nämblich 78 auf Herrn Wirtsdiafl’sgesdliditc / Von Stadtarchivar H.Wiims schragmüller gefallen und zum Pastor ge- wählet worden.“ In einer Ratinger stadtrechnung vom ]ahre Aus dieser unscheinbaren Rechnungsnotiz „Am 21. 9. 1707 ist der wohlehrwürdige 1407 wurde kürzlich eine auf Remscheid be- läßt sich einiges herauslesen. Zunächst ist , Wilhelm Georg schragmüller von Herrn zügliche Notiz gefunden. die einen neuen die Erwähnung einer „Eisenhütte“ in Rem- Inspektor Kayser aus Wesel und anwesen- Beitrag zur Aufhellung der noch recht dunk— scheid für diese frühe Zeit interessant. wenn den Herrn Pastores vor dem Altar zu Pa- len Anfänge der hiesigen Eisenindustrie lie- auch leider ein näherer Hinweis auf den ‘ storen dieser Gemeinde geordinieret.“ fert. Der untenstehend in Fotokopie wieder- standort fehlt. Es besteht wohl kein Zwei- fel. daß es sich um einen Wasserharymer ist eingetragen: gegebene Auszug aus der Stadtredmung. An anderer Stelle vom Stadtarchiv Ratingen dankenswerter— handelt. in dem — das geht aus. dem Text ‚1711. Majas 10 hatt unser Pastor Sdn'ag- weise zur Verfügung gestellt. hat folgenden hervor —· auch Werkzeuge geschmiedet wur— ‘ miiller. nachdem er nach seiner vätterli- Wortlaut- den. Etwa vom 15. ]ahrhundert ab wurde in chen stadt Lennep ist beruffen. seine unseren Tälern die Wasserkraft zunehmend -Wahlpredigt gehalten. und dieser Ge-. in den Dienst der Eisenbereitung und -be- meinde gedenket und den segen über sie „e ‘ .. . erbeitung gestellt. Die Bezeichnung „Eisen- und zu einem neuen Pastor gewünsdiet.“ ”i“, - - III-Itz- hütte« deutet auf eine mit dem Hammer ver- bundene oder dort ehemals bestehende 8% Jahre hat }ürgen die lutherische ‘Eisensdimelzhüue hin. Er folgte Pfarre in schirmbedc verwaltet. \ dann einem Ruf nach seiner Vaterstadt Len- Jj' _ & Besonders bemerkenswert ist aber die Tat- nep. was wohl zu verstehen war. denn dort GIVE-·- sache. daß mit dem in unserem schriftdoku-f wohnte nach dem Tode seines Vaters (1710) ment erwähnten „Hauw zo dem moienste'in“ auch seine Mutter. und manche Bande alter «94—4 42C'"4‘* die bei weitem früheste bisher bekannte Be- Beziehungen ketteten ihn an seine Geburts- « ‚_ &. Sal.. flo so nennung eines in Remscheid gefertigten stadt. Andererseits lebte er in schirmbeclc Werkzeuges vorliegt. Eshandelt sich offen- in der Diaspora. Er hatte sich aber dort sichtlich um einen sogenannten Hädcer. Das das Vertrauen und die Zuneigung seiner sy- « ist ein in der Remscheider Werkzeugproduk- Pfarrkinder zu erwerben verstanden. denn «’-""""7«""?"«"«·7"f«7 tion bekanntes hammers oder hachenähns « bei der Wahl für seinen Nachfolger am liches Geräl.‚mit dem schleifsteine behauen 28. 7. 1711 stimmten alle in der Kirche an- „Item zd Remschit haven wir up der Iseren — werden. um sie aufzurauen und damit ge- wesenden 78 stimmberechtigten für iürgen Hütten vergulden eyn nuweHauw zo dem- luaukhsfertigzu machen. Daß die Stadt Ra- und wählten ihn von neuem. Er nahm diese Molenstein ind uyß ruwemiseren gesmydt tingen dieses Werkzeugin Remscheid an- Wahl aber nicht an. Es entstand Streit, und nahe. daß weich« 17 paint hait geeost myt dem Badloin kaufte. legt die schluBfolgerung da man sich über die Person seines Nach- Werkzeugen-en um 1500 » zo samen gerechnet 3 M 7. Pig. ln Ueberset-" einige Remscheider folgers nicht einigen konnte, wurde letzten schon eine gebräuchliche Handelsware dar- wir auf der Eisen— Endes ex jure devoluto durch Landesherrs zung; Zu Remscheid haben stellten. Um hier zu eindeutigen Ergebnissen liche Verfügung ein solcher ernannt. hütte gekauft einen neuen· ..Hauw“ »für den zu kommen, genügt ein« solcher vereinzelter Mühlenstein und aus rohem Eisen geschmie- iFund natürlich nicht. Es wäre daher sehr er- Aber auch die Wahl von Iürgen in Len- Pfund. hat gekostet mit freulich. wenn weitere archivalische Ent- nep ging nicht glatt vonstatten. Hier wurde det. Gewicht 17 dem Botenlohn zusammengerechnet 3 Mark deckungen auf diesem Gebiete gemacht wür- die Vicarstelle vacant.,da der bisherige In- rien. — « haber Franciscus Vogt. nach dem Tode von 7 Pfennig-« . \ ' / / tia H. Inspektor und einiger Glieder auss unserm Ministerio und einiger Evg‘l. .luth. Alte Oellarnpen aus zum und Messing Doctoris ]ener bey der Wahl eonqumirt worden, so daß er Dominica Exaudi' den Aus der Scheu des Heimat-Museums zu Remsdieid-Hasten 7. May Anno 1711 seine Antrittspredigt ge- halten hat. Und der Herr Gott gebe ihm das Wort mit freudigen Auffthun seines Mundes tind gesegne unsere Arbeit. Verhüte auch alle ärgerliche Zerrüttungen und gönne uns. daß wir nicht allein und selbst sondern auch alle. die uns hören mögen selig machen. Anno 1719 ist H. Wilh Georg schragmüller gen hier zum Pastor nach Remscheid beruf- en." ‚_ Die Vocalionsurkunde, die ]ürgen schrag- müiler ausgehändigt wurde. ist noch im Archiv der Evgl. Gem. Lennep erhalten. , Mit Pastor Vogt stand Jürgen auf keinem Jguten Fuß. Während dieser der starren ’istrenggläubigen orthodoxen Richtung ange- «:"hörte, scheint Jürgen liberaleren Anschau- { ungen, die er wohl während seiner studien- \ zeit in Halle empfangen hatte. gehuldigt zu ‚\haben. Es geht dies aus einer Schrift her- «—,»vor, die der derzeitige Rector Daniel Chri- .stian Frand . '. garethe scheibler. einer Tochter des Len- lo’lt“. !. h. er In ein budnflnkter dummer Mensa. Oellamn see Ist-los mit alvearius-sites Flamme. n. neper Mag. [ohannes Scheibler. welche Velt- .an smlcimmn. ebenfalls ment-Isaria Lampemdllrm Ist ahnet-sahen gens Frau geworden war, verwandt. - ' ]ürgens Bewerbung in Remscheid stieß Die ältesten Lampen sind die 0e11ampen. eine Oellampe mit seitlichem Oelbehälter Taber auf noch größere Hindernisse. als er Kerzeniicht ist jünger. Aus biblischen An- _her. Dabei bediente er sich zum erstenmaie sie seiner Zeit in Lennep gefunden hatte. deutungen geht hervor. daß das jüdische des für Oellampen notwendigen Grundge- Derjiingste sehn des verstorbenen Pastors Volk Oellampen kannte und wohl auch be- setzes, daß das Oel nahedem Dochtende er- -Veltgen und dessen Adjunkt. Johann Arnold nutzte. Sie bestanden aber, und selbst noch « halten bleiben muß, wenn die Flamme selbst- Veltgen, bewarb sich ebenfalls um die Rem- bei den Griechen und Römern. nur aus _tätig ruhig brennen soll. In die zweite Hälfte « scheider stelle und betrieb hinter dem Rük- einem mit Oel gefüllten Gefäß, in das ein des 18. Jahrhunderts fällt. wahrscheinlich ken des Consistoriums Stimmenfang. indem Docht aus Hanf oder Flache eingelegt war durch den Franzosen Leger. die Erfindung er eine Liste circulieren ließ, in der durch und angezündet wurde. Diese ursprünglichen. der Fladidose. Sie erzielte eine Flamme mit Nemensunterschrift sich der stimmberech- unvollkommenen Oellampen leuchteten sehr gröberer Oberfläche. Weitere Verbesserun— tigte verpflichtete, ihn (Veltgen) bei der be- schwach. Das Oel verbrannte recht mangel- gen erfolgten durch Argand und Quinqué. ' vorstehenden Wahl zu wählen. Diesem Ver- haft. Die Flamme fladcerte. rauchte. üblen Von carcei wurde 1800 die Uhr- oder Pump- fahren konnte erst Einhalt geboten werden. Geruch verbreitend und leicht verlöschend. lampe ersonnen. Bei dieser bewirkt ein als die Liste in die Hände eines Mitglieds Diese Lampen blieben bis inS'Mittelalter “Uhrwerk die Bewegung einer kleinen Pumpe. des consistoriums fiel. hinein das allgemeine Beleuchtungsmittei. Dadurch wird das Oel aus dem Behälter im Man speiste sie mit fetten Oelen wie Rüböl. Fuße der Lampe gehoben. Beständig fließt .Bei der am 30. 3. 1719 unter dem Vorsitz Baumöl. Kokusnußöl, Tran. Walratöl usw. es nun aus der Brennöffnung iiber. des lnspektors Johann Emminghaus von Erst um 1550 stellte Hieronymus Cardanus - . G“. H. H. Dabringhausen. unter Zuziehung der Pastöre Nicolaus Heusier von Rade vorm Wald, Friedrid1 Theodor Garrenfeld von Burscheid und Johann Klein von Lüttringhausen.statt- gehabten Wahl. erhielt ]ürgen von 530 stimm- hat sich in Remscheid ganz besonders um zog mit ihren noch verbiiebenen Kindern fähigen Gemeindegliedern 282 Stimmen. Auf den Bau der dortigen Kirche verdient ge- nach Essen zu ihrem Schwager Stadtrent-. Johann Arnold Veltgen entfielen 218 Stim- « macht. [vgl. Wilh. Engels: Geschichte er meister Hermann Hendrich Brüning. um sich men. Es war ein heftiger Kampf gewesen- stadtkirche und des Kirchspiels Remscheid später dauernd bei ihrer anderen inzwi- schon am 23. April erteilte der Admini- 1926]. Auch Johann Peter Möhler gedenkt schen verwitweten Schwester. der Frau des strator des Malteser Ordens zu Herren- des Jürgen in seinem: „Extradome des Te- ]. N. D. ]oh. christo Langrötger in Essen. strun’den die Collation. und damit fanden staments der Liebe des sterbenden Hei- niederzulassen. Dort starb sie 1767 am 25. alle Protestkundgebungen. die der junge lands“ 1750. Mai und in der lutherischen Kirche fand sie Veltgen losgelassen hatte, ihre Erledigung. daselbst am 29. 5. ihre letzte Ruhe-stritte- Ueber [ürgens Verheiratung ist im Kir- Die Einführung von ]iirgen schragmüller -chenbuch zu schirmbech folgendes einge- Maßgebend für den Wechsel des Wohn- fand 1719 am 21. September statt. Jürgen tragen- ortes war der Umstand, daß sie ihren gan- zen Anhang und verheiratete Tochter (Frau ..1708 den 13. ]uny ist unser Herr Pastor Joh. Henr. Kaufmann] in Essen hatte. Durch Wilhelm Georg schragmüller mit der viel den Tod von 7 Kindern; die in rascher Folge Ehr- und tugendsamen Jungfer Anna Mars an anstedcenden Krankheiten starben, haben Unser Kalender garetha Varnhorst zu Essen getraut.“ ' die Eheleute viel Sorgen und Kummer er- litten. Noch als Witwe mußte Anna Marga- Mittwoch. 22. August 1956 Diese wurde in Essen am 5. 6. 1888 als retha den Tod eines erwachsenen Sohnes in studienfahrt zur Ausstellung in Essen Tochter des Advokaten Caspar Varnhorst Essen betrauern. Von den 10 Kindern blie- (Villa Hügel] „Werdendes Abendland und der Amalia Sybille von Bielefeld ge- ben nur 2 am Leben und zwar die älteste an Rhein und Ruhr". Abfahrt 14 Uhr boren. sie war also demnach 7 Jahre jünger verheiratete Tochter und der spätere Hof- ab Rathaus Remscheid. — Rückkehr als lürgen. «rat in Bochum Petrus Johannes schragmüller gegen 21.00 Uhr — Fahrtkosten DM 4.— (1722-1776), der eine Bemberg vom Hofe Anno 1734 am 28.·August wurde Jürgen Bonsfeldt b. Hattingen zur Frau hatte. Schlußtrunk am Baldeneysee. beim Mittagessen von einem schlaganfall betroffen, der seinem Leben ein Ziel setzte. Mit Iürgens Tod fand auch die lange Samstag, 15. September 1958 Reihe der Pastöre. die den Namen schrag- studienfahrt nach Burscheid. Aus An- Die Anfänge dazu zeigten sich schon am 12. Juli. als er bei der Beerdigung eines ge- müller trugen, ein Ende. denn auch sein Bru— laß des most-ihrigen Bestehens der der Johann conrad in Lünen hatte — zwar Stadt Burscheid. u. a. Vortrag von wissen Peter Bertram einen leichten schlag- anfall erlitt. einen Sohn, der sein Amtsnachfolger wurde. Herrn Vize-Präsident Dr. Ed. Strutz. der sich aber nicht weiter vererbte. Wermelskirchen. Abfahrt: 14.30 Uhr Nach dem Tode ihres Mannes verkaufte ab Rathaus Remscheid. - Rüd%Bo‘denständige Unterhaltungsspiele / v.. c Heime-M Zum bodenständigen Volkstum gehören Der Spieltrieb wohnt jedem Lebewesen, die Spiele und Unterhaltungen jeglicher Art. dem Menschen und dem Tiere. inne. Et Spiele sind eine freie Beschäftigung des Ditzepöppken. et Titti, bekommt schon enn Geistes oder des Körpers und dienen all- Räppelschen, Rässelchen udder Rappeldüös— gemein zur Erholung. Pflegen die Erwach- ken. eine Ratsche. Rassel oder Klapper in senen mehr Verstandes- und Glücksspiele. seinesFäustchen gedrückt- Von den jungen so betreibt die Jugend vorwiegend Bewe- Tieren, besonders den Katzen, sagt man, gungsspiele wie Bail-. Kugel-, Ring-. Reiten-. dat se spuoken donnt. Das kindliche spielen Turnspiele usw. Hier seien die gebräuch- mit einem Spielzeug bezeichnet man als - lichen gestreift. Daheim und im Wirtshause ‚.maken dann“, also als „machen tun“. Rüt— liebten die Männer das Kartenspiel. Nach ter te Peäd. das Knierejterspiel. belustigt Einführung des Billards fand auch der Tisch- den aufwachsenden Bönsei. das Büblein. stoßball viel Zuspruch. An langen Winter- R'ütterbali erfreut heute noch die Knaben. abenden wurde im häuslichen Kreise von Spaß machte den Kindern der Dilldopp, ein jung und alt Grellen. Lotten on Müöhlestrie- kleiner Kreisel. und der Hüüldopp, ein ken gedoann. d. h. Domino- oder Augen« Brummkreisel. Auf der Straße wurde Kett- steinspiel, Lotto- oder Zahlenspiei und sog. bangkschloann gedonn, ein Spielreifen vor- Mühlenstreichen dienten zur Unterhaltung. angetrieben. „Ketten“ bedeutet rollen. Das Mit Dobbeln wurde gedobbelt. gewürfelt. Haschespiel bezeichnete man mit Nohluopen. Döäbkesspie'ler waren Würfel- und Glüchss Versted gang.“ ln dem Ausdrucks stecken die Worte Auf den stoppelfeldern wuoden Wengl(- „griepen“ und „grapsdien“, d. h. schnell vüögel: säöedt. Dre‘ied< usw. opgeioten. nach'etwas greifen. Rege war bei .den Kin- Abends hing man of ein bunt dern, besonders bei leuchtende» den Mädchen, das Spie— Papierlämpchen an den Papierdrachen. len mit Knipp- und Heppsti‘enen (Hüpfstei- nen]. De We'iter deären Sdmabbaii, Si‘el- in der dunkeln stürmischen Weihnachts- sprengen on Kri'es (Ringelreihen). Zu Ostern zeit knösterte (bastelte) man daheim Laub- und zu Pfingsten deären de Biegen on de sage-arbeiten Christbaumschmuek usw. Dies Hesseliehrjongen Eierkippen. war das Fach der lungen. Die Mädchen näh- Allerhand Vermak trieb man auf der Rem- tcn Puppenkieider. strirkten. hükelten und stidden. Der Winter 10dWupper- Düsseldorf. Ratingen. Wipperfürth und Len- dieser Prozessionen nach Radevormwald? gebiete ist bemerkenswert der Stabreim nep gedacht: und eineAnzahi weiterer Klö- Gab es‘hier auch ein Kloster? (Alliteration) mit „w': Vir Wopperhower ster wird nur ganz ausnahmsweise-erwähnt- ' Wiewer weilen witte We'iterwengeien wä- ' ., Die mündliche Ueberlieferung bejaht sdlen, wenn vir Wopperhower Wiewer wöß- Bei dem Lenneper Kloster hat. man zu— diese Frage. Als Klosterort wird der Hof ‚den. wo warm Wopperwater wöär. dem meist nur. das-im 17. ]h. entstandene -—"Heide genannt '). Aber auch _hi‘er bleibt un- Einst gab es in Remscheid allerhand und am Anfang des-19.g;]hs. säkularisierte klar, welcher Orden an diesem Ort eine Tit _ Mangkmuos. d.h. verdrehte Menschenschrau- Minoritenkloster im Auge. obwohl bereits Niederlassung gehabt haben soll. In denv ben, närrische Ullefatzküken, Ipekrätzer. Sie im 16. ]h. ein „Altes Kloster« in Lennep ;Radevormwalder Kirchenrechnungen werden« zogen durchs Dorp und von Hofe zu Hofe. vorhanden war. das damals aber '—‚späte— 'I'önnes-Herren (Antoniter) und Hubertukss lugend kennt keine JI'ugend. Wenn diese « stens seit-dem stadtbrand von 1563 —- kei- _:I-Ierren genannt; aber esist durchaus nicht !. .: _Ä ’ ; ollbregen des Weges kamen, waren die nen Convent mehr beherbergte. An dieses sicher. ob diese in Radevormwaid ansässig :Kinder hinter ihnen her und taggten. d. h. alte Kloster knüpft sich die umstrittene sage sgewesen sind. Vielmehr scheint es. als seien nedcten und'nielten sie zum besten. Heil- von dem Leutpriester Bemd-Htmkeboot. der“l die Genanntea nur zu bestimmten Zeiten- „war das ein Vergnügen förr et Blagenkrom angeblich im jahre 1274 viel gegen Klöster- shier erschienen. um« gewisse Zinse oder Ali-I ”on Blagenkröppels. Da war derr schaluege und kirchliche Millbriiuche geredet und zahl- gaben zu erheben. Eine-andere Möglichkeitjg » 'doll Albett mit siem Drehörgelschen on reiche Anhänger gewonnen haben soil. "ergibt sich- aus Urkunden desDortmunder '. ‘.g. -. Pri‘ekeistock. derr Peädskötteien-Fritz. enn welche gewalttätig gegen« die _Mönche' vor- Catharinankiosters. _ « "das eine eurtis in" " · fiesenl Atta. Woattelenbuek on Sdiiodder— gingen. so soll auch ein Haufe in das Len- ‘ Rhade besaß. Wenn hier Radevormwald ges-F ' jann.·«derr Oppepitta mit seinem Quetsch- neper Kloster eingedrungen sein und das- „meint sein sollte (der Herausgeber des-: büdei, ‘derr Ice-Garweg mit seinem weißen selbe ausgeplündert haben.--0b diese sage Dortmunder Urkundenbucheszslc Rübei. ver-IX- « lkinnfreien Kaiserbarte und et doll Betta. die einen historischen Kern hat. muß'dahinge- . tritt diese .Ansicht). dann könnte das Dort- ‚; i'l‘rödierin,‘in schlonzigem Aufzuge. Der her- stellt bleiben, da die TEntstehungszeit des munder_I(Ioster als Außenstelle" ein‘Priorat " — ‚vorragendste Baselemanes aber war [osua alten Lenneper Klosters nicht bekannt und in Radevormwald errichtet haben. - J seine Geschichte in völliges Dunkel gehüllt der «schläger. derr Dippels Iuß. mit seiner In der Hauptsache scheinen diese ver— ist. Wir wissen nur. daß es wie das· spätere prahierischen Keller- und 'Faselschnute: gessenen bergischen Klöster Wegeklöster ',.Kräu-Blagen. tut euch -flott vor mir dadäns Kloster eine Niederlassung von Minoriten war. Die bisher einzige bekannte authen- der verschiedenen Ordensbriider. d. h. Rast-.' en. sonst lernt den starken losua ihr ken- . stätten auf deren Wegen von Köln nach- eni" tische Nachricht darüber findet sich in den Kölner Rheinzollakten aus dem letzten Dortmund und umgekehrt. gewesen zu-sein.- Viertel des 15. ]hs.. ‘) wonach das Mino- Diese Funktion wurde auch herausgestellt. Die Kohlenbahn ritenkloster Lennep im Iahre 1487 „um Got- als die Kölner Minoriten im jahre 1841 er- fneut den bergischen Landesherrn um die « Remscheid hatte. seit das Eisengewerbe tes wilien“ für 3 Tonnen-Häringe vom Zoll befreit worden ist. ‘ Erlaubnis baten. in Lennep eine Niederlas- die Ruhrkohie benötigte. ein lebhaftes In— sung errichten zu dürfen. resse an der Verbilligung des Transports. Aber auch ein anderes — soweit wir E. Erwin stursberg gemein wurde daher die 1828 projektierte sehen. bisher ganz unbekanntes ‚— bergi- ohlebahn von der Ruhr nach dem Bergi- .sches Kloster wird indiesen Rheinzollakten Anmerkungen- «chen begrüßt. Daß freilich die Fuhrunter- erwähnt: das Kloster Wermelskirdien. das ‘) Bearbeitet von W. John in: Annalen des nehmer anderer Meinung waren. lehrt die ebenfalls 1487 für 5 Ohm Wein vom Zoll Historischen Vereins für den Niederrhein. folgende Auslassung: ‚Soviel Einsender dar- freigelassen-wurde. Welchem Orden die in- Heft 48.‘ ' über zu urteilen vermag· werden sich grobe sassen dieses Klosters angehörten. ist lei- ') Die Radevormwaider Ktrohenrechnungen wur- indernisse bei der Ausführung des Pro- den mir freundiicherweise von-Pt. Hermann der nicht ersichtlich. Doch fällt« durch die zugänglich gemacht. ekts finden und ist er der Meinung. daß die Feststellung dieses Klosters einiges Licht ') Freundlich-e Mitteilung von Herrn Julius Laus- isenbahn noch nicht Bedürfnis geworden auf etliche Notizen in den Radevormwalder berg, Rd.-Lennep. d daß solche ungleich mehr Nachteil als orteii für's Allgemeine bringen werde. Wenn das Kapital. was die Anlage der lsenbabn erfordert, ganz oder auch nur zu Vom Warenzablen Is auf die Verbesserung der Kehlenstrabe on sprodchövelüber Herzkamp und der In der ersten Hälfte des 19. Iahrhunderts in einem öffentlichen Gasthause erzählt über Hiddinghansen. Rennenbaum etc. nach war das Warenzablen. wogegen sich die Ar— wurdeni In B. und E. bezahlen nicht wenige dem Bergischen verwandt würde. so daß beitnehmer mit Redit wehrten. sehr im Fabrikanten ihre Arbeiter mit den Waren s steigen der.cbaussee nirgends über 3 schwange So hören wir von einem Rem- der eigenen Fabrik. und da diese bekannt- rad =betrüge, dann ist Einsender erbötig. scheider Unternehmer, der den schleifern lich keine Waren sind. welche der Arbeiter glichvmebrerejoo scheffel Kohlen zu ‘ls nicht nur aus seinem Laden Waren in Zah- selbst gebraucht, so muß er oft mehrere«-- es gegenwärtigen Fuhrlohns ins Bergische lung gab. sondern auch bei seinen Nachbarn Tage oder Wochen damit umherziehen. bis,‘ liefern und darüber contracte abzuschlie- spezereien aufkauite. die er mit bedeuten- er sie irgendwo zu Gelde gemacht hat. Wäh- en. Zu diesem Unternehmen würden sich dem Aufschlag an die schleifer weiter gab- rend dieses Hausierens kann natürlich keine mehrere finden, denn daß nichts dabei ge- Ein anderer bot sogar einem schleifer als neue Arbeit angefertigt werden. und der wagt wird. ist leicht zu ermessen. wenn man Lohnzahlung einen ganzen Ballen Kaffee gedrückte Arbeiter gerät immer tiefer in erwägt. daß Fuhrleute. die sich jetzt mit 9 von 100 Pfund an. ' Armut und Not. Manche Arbeiter sehen das bit 10" Scheitel Kohlen mühsam durcharbei- nun wohl ein und beklagen sich bitter dar- ten. bei guten Wegen besser 15—18 Scheitel Daß das Warenzablen auch in der Textil- über. Ein christlicher Fabrikant in B. soll Faden könnten. « industrie des Wuppertals üblich war, ent- dadurch neulich auf den Einfall gekommen ‚_ Dies Eisenbahn würde dem staate eine nehmen wir der folgenden Schilderung von sein, daß -er" den Arbeitern das Hausieren beträchtliche Weggeld—Einnahme entziehen; 1828. Es heißt da: ‚Es ist eine zwar nicht wohl ersparen könnte. Er zahlt nämlich auf sie würde HunderteMenschen außerBrod set— seltene, aber doch eben nicht löbliche Sitte. seinem Komptoir im oberen stecke des : sie würde sehr nachteiligen Einfluß auf wenn manche Fabrikanten ihren Arbeitern Hauses den Lohn in Waren aus. Im‘ unteren, en Bergbau haben: bedeutende Kapitalien. gegenwärtig den Lohn nicht mehr in barem_ stecke sitzt ein Handlungsdiener und bietet e auf den Bau verwandt sind. würden ver- Geide, sondern in Waren auszahlen. jGes den Arbeitern an. ihnen die Waren wieder bren gehen und nur einige wenige Ge- schiebt diese Zahlung nur in solchen Waren- erke'würden gewinnen. Dagegen würden deren der Arbeiter ohnehin bedürftig ist abzukaufen. Diese, gewöhnlich in Geldversz teiWege«den Kohlenpreis allgemein be— und die-er anderswo ,»weder in besserer legenbeit· sind sehr gerne zum Verkaufe be— , - ächtlich erniedrigen und keine jener Nach- Qualität noch zu billigerem Preise ankaufen reit. und so soll es denn noch 'ohniängst sich eile herbeiführen. die durch einen noch nie- 'kann. so wäre, dagegen nichts zu« erinnern-; ereignet haben. daß ein Arbeiter auf dem igern Kohlenpreis im Bergischem a gute leider aber hat man nichtselten Gelegen- Komptoir oben im Hause für llealer Wä- Wege verschnitten. nicht aufgewoge wer- heit zu bemerken; daß‘dieSe Art-der Löh- isen-empfing und dieselben einige Minuten den. —- Vorteilhafter als die Eisenbahn und nung ‘ nur darauf berechnet" ist. sich die nachher im unteren stodce des Hauses wie- von allgemeinem interesse möchte die An— Unkunde und Not bder Arbeitsleutezu Nutze lage einer -« Chaussee von Hattingen - über ' zu machen. Entweder bezahlt in der Regel _der zu 7 Taler verkaufte. — Sproddiövéi. Kemna, Herbede nach Krengel- der Arbeiter die als Zahlung übernommenen s-Gesetzlich verboten mag solche Artdes 'danz sein«-Diese Straße ist mit einem stei- Waren zu teuer oder er'erhäit sie in schlech- gen unter 3 Grad anzulegen und würde den terer Qualität. so daß'ernur dem' Scheine Handelns vielleicht nicht sein, aber höchst Bergischen eine neue Quelle zum Beziehen nach seine voiiständige’und-in‘der Wirklich- wahrscheinlich beten Kaufleute. welche sie ihrer Bedürfnisse eröffnen; die Passage auf, keitleine sehr verkürzte Zahlung'empfängt. für erlaubt halten. nicht den Gott der chri- den jetzigen Kohlenstrallen würde etwas ab- Was soll man aberzu den- Beispielen spe- »sten. sondern den Gott der Diebe an.“ R. . nehmeii".und somit besser zu unterhalten kulativen‘Gewerbfleißes sagen, wie—sie ohn- sein;" « · - — R. ; längst von eineml Bewohner. des Wuppertais Verantwortlich: A l l o n s C la e ß e n . Ren-scheint . -.»’,« „_ \