Integration Des Designer-Outlet-Centers Remscheid-Lennep
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INTEGRATION DES DESIGNER-OUTLET-CENTERS REMSCHEID-LENNEP Gesamtkonzept und Ergebnis der Werkstätten INTEGRATION DES DESIGNER-OUTLET-CENTERS REMSCHEID-LENNEP Gesamtkonzept und Ergebnis der Werkstätten lppl a|s Remscheid-Lennep | Integration des Designer-Outlet-Centers Gesamtkonzept und Ergebnis der Werkstätten Auftraggeber Stadt Remscheid Bearbeitung pp a|s pesch partner architekten stadtplaner GmbH Hörder Burgstraße 11 44263 Dortmund www.pesch-partner.de in Zusammenarbeit mit der Stadt Remscheid Remscheid/Dortmund, Juni 2016 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbe- zeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. INHALT 7 ZUR AUFGABE 10 AUSGANGSLAGE: LENNEP UND DAS DESIGNER-OUTLET-CENTER 10 Stadtgrundriss und Gebäude 10 Stadt der Tuchmacher – Nutzungen gestern und heute 13 Schützenswerte Qualitäten 13 Das Designer-Outlet-Center und seine städtebauliche Einbindung 13 Herausforderungen und Handlungsbedarf 17 ENTWICKLUNG DES HISTORISCHEN STADTKERNS 17 Die Zukunftswerkstätten: Dokumentation der Ergebnisse 28 Konzept für den historischen Stadtkern: Maßnahmen und Prioritäten 31 DER GELENKPUNKT ZWISCHEN ALTSTADT UND DOC 31 Die Entwurfswerkstätten: Dokumentation der Ergebnisse 34 Gestaltungsleitfaden: Gestaltung des Platzes und seines direkten Umfeldes 38 Quellen und Abbildungsnachweis Der historische Stadtkern von Lennep und die Flächen des DOC Historischer Stadtkern Lennep Marktplatz Am Wasserturm Fläche DOC Parken Bahnhof DOC Hardtpark Panorama-Radweg Balkantrasse 6 ZUR AUFGABE Südöstlich der Altstadt von Lennep soll ein Desi- gungen dazu beitragen können, dass das DOC gner-Outlet-Center (DOC) mit einer Gesamtver- positive Wirkungen auf die städtebauliche und kaufsfläche von etwa 20.000 2m errichtet wer- wirtschaftliche Entwicklung der Altstadt Lennep den. Die trapezförmige Grundstücksfläche ist sowie der angrenzenden Quartiere – zum Bei- umgrenzt von den Straßen Mühlenstraße, spiel die Kölner Straße und den Bahnhofsbe- Ringstraße, Am Stadion und Hardtstraße und reich – entfaltet. Dies geschieht auf einer kon- wird heute im Wesentlichen als Stadion und zeptionellen Ebene. Dabei stehen die städte- Parkplatz genutzt. Die nordöstlich angrenzende baulichen Themen im Vordergrund. Beantwortet unbebaute Fläche „Kirmesplatz“ ist für das An- werden die Fragen: gebot von Stellplätzen in einem Parkdeck vor- gesehen. Eine Fußgängerbrücke über die Rader uuWie können die vorhandenen Qualitäten und Straße soll die Stellplatzanlage mit dem DOC Attraktionen der Altstadt – etwa das einzig- verknüpfen. Der Standort des DOC liegt inner- artige Stadtbild oder das Röntgenmuseum – halb des zentralen Versorgungsbereichs „Stadt- so herausgestellt werden, dass ein Einkauf bezirkszentrum/DOC Lennep“. im DOC mit einem Besuch der Altstadt ver- knüpft wird? Mit welchen Mitteln kann für Das DOC grenzt unmittelbar an den historischen potentielle Besucher eine einfache Orientie- Stadtkern mit seinem einzigartigen städtebauli- rung und eine einladende und einprägsame chen Ensemble barocker bergischer Fachwerk- Wegebeziehung hergestellt werden? häuser. Der nordwestliche Eingang des DOC ist zur Altstadt orientiert. Von diesem Eingang an uuWie muss der Gelenkpunkt zwischen dem der Hardtstraße bis zum Marktplatz im Zentrum DOC und dem historischen Stadtkern gestal- Lenneps beträgt die Fußwegdistanz entlang der tet sein, damit er als eine selbstverständli- Mühlenstraße weniger als 250 Meter. che Verknüpfung der beiden Bereiche wirkt? Welche Architektur und Platzgestaltung so- Mit der Realisierung des DOC am geplanten wie welche Nutzungen sind für diesen Be- Standort werden sich die Rahmenbedingungen reich angemessen, wie kann das Interesse der wirtschaftlichen und städtebaulichen Ent- der Besucher des DOC für einen Besuch der wicklung des historischen Kerns von Lennep und Altstadt gefördert werden? der angrenzenden Quartiere deutlich verändern. Die in hoher Zahl erwarteten Besucher sollen die uuWelche ergänzenden Angebote (zum Bei- Möglichkeit erhalten, ergänzend zum Einkauf im spiel in der Gastronomie) an welchen Orten DOC die historische Altstadt zu erleben und dor- der Altstadt können dazu beitragen, dass ihre tige Angebote zu nutzen. Anziehungskraft gefördert wird, ohne gleich- zeitig zu Unverträglichkeiten mit der auch in Das vorliegende Konzept zur Integration des Zukunft essentiellen Wohnnutzung im histo- DOC untersucht daher, welche Rahmenbedin- rischen Stadtkern zu führen? 7 Die Erarbeitung dieses Konzeptes erfolgte mit- uuIn zwei Entwurfswerkstätten am 10. März und hilfe von zwei Veranstaltungsformaten: 15. April 2016 mit den Investoren des DOC, den beauftragten Architekten und Land- uuDas Konzept für den historischen Stadtkern schaftsarchitekten und den Fachämtern der von Lennep basiert auf einem engen Dialog Stadtverwaltung wurden die Vorschläge der mit den wichtigen Akteuren. Diese Akteure – Zukunftswerkstätten aufgegriffen und in eine u. a. Gewerbetreibende, Eigentümer, Interes- Platzgestaltung überführt. sensvertreter der Altstadt Lennep, Investor des DOC, politische Vertreter und Fachämter uuDie darin formulierten Eckpunkte werden in der Stadtverwaltung – erarbeiteten in zwei einem Gestaltungsleitfaden mit Aussagen Zukunftswerkstätten am 9. März und 12. April zur Gestaltung des Platzes und seines direk- 2016 konkrete Maßnahmenvorschläge, wie ten Umfeldes fixiert und bilden die Grund- Lennep und Remscheid bestmöglich von der lage für die weitere Planung, um diesen so Ansiedlung des DOC profitieren können. wichtigen Gelenkpunkt zwischen Altstadt und DOC auch als Trittstein auf dem Weg in uuIn der zweiten Zukunftswerkstatt wurden auf den historischen Stadtkern zu entwickeln. Grundlage der Ergebnisse der ersten Zu- kunftswerkstatt Leitprojekte identifiziert, die Der Bericht „Gesamtkonzept und Ergebnis der von den rund 60 Teilnehmerinnen und Teil- Werkstätten“ fasst damit die Ergebnisse der nehmern intensiv diskutiert, ergänzt und Werkstätten zusammen, gewichtet die Maßnah- konkretisiert wurden. Mit diesem zweiten Ar- men nach ihren Umsetzungsmöglichkeiten und beitsschritt ist es gelungen, die Interessen Prioritäten und entwickelt daraus ein Handlungs- und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger programm, in dem auch die Träger und Verant- zu formulieren und letztendlich in das Kon- wortlichen benannt werden. zept für den historischen Stadtkern zu inte- grieren. 8 Altstadt Markt Platz Am Wassertor Kölner Straße DOC Bahnhof Hardtpark Der historische Stadtkern und das geplante DOC 9 AUSGANGSLAGE: LENNEP UND DAS DESIGNER-OUTLET-CENTER Lennep liegt im Bergischen Land fünf Kilometer Wetterseiten, das schwarze Fachwerk mit wei- östlich des Zentrums von Remscheid, in das es ßen Gefachen, der weiße Anstrich der Fenster- 1929 eingemeindet wurde. Es ist der flächen- und Türrahmen und die grünen Fensterläden. mäßig größte Bezirk der Stadt. Von Kriegseinwirkungen nahezu verschont ge- Stadtgrundriss und Gebäude. Das Prachtstück blieben, präsentiert sich die Altstadt heute als Lenneps ist die Altstadt mit ihrem nahezu kreis- historisches Ensemble mit zahlreichen Denk- runden Grundriss. Die heutige Kölner und mälern. Ab den 1970er-Jahren wurde der Bau- Schwelmer Straße verlief als mittelalterliche bestand des 18. Jahrhunderts durchgreifend sa- Haupthandelsstraße von Köln nach Magdeburg niert, so dass das einzigartige städtebauliche En- von Südwesten nach Nordosten und bildete in semble bis heute erhalten ist. Die erfolgreiche der ehemaligen Stadtmauer ein Kölner und ein Pflege und Sanierung drückt sich auch in der Schwelmer Tor. Ein zweiter Straßenzug – heute Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Histo- die Wetterauer und Berliner Straße – entlastete rische Stadt- und Ortskerne in NRW aus. die Fernstraße und führt von den Toren zum Marktplatz der Stadt. Von dort wird auch der Stadt der Tuchmacher – Nutzungen gestern Kirchplatz mit der evangelischen Stadtkirche er- und heute. Die mittelalterliche Handelsstraße schlossen. Mit der Lüttringhauser Pforte im von Köln über Dortmund nach Magdeburg Nordwesten und der Mühlenpforte im Osten be- machte Lennep zu einem bedeutenden Han- saß Lennep noch zwei weitere Zugänge zur dels platz. Durch das Tuchmachergewerbe er- Stadt, die über den heutigen Straßenzug Neu- warb sie sich einen überregionalen Ruf – heute gasse - Alter Markt - Kronenstraße - Mühlenstra- noch wird Lennep daher als „Stadt der Tuch- ße miteinander und mit dem Marktplatz verbun- macher“ bezeichnet. den waren. Der mittelalterliche Befestigungs- ring, der vermutlich aus Mauer, Wall und Graben Der historische Stadtgrundriss blieb seitdem un- bestand, wird noch bis heute von der Wallstraße verändert. Auch wenn sich die Funktionen ge- nachgefahren. wandelt haben, konzentrieren sich auch heute noch die publikumsintensiven Nutzungen wie Von der ursprünglichen mittelalterlichen Be- Handel, Dienstleistung oder Gastronomie ent- bauung ist hingegen wenig erhalten geblieben. lang der alten Handelsstraße – der heutigen Köl- Bis auf einige steinerne Bauteile der Stadtkir- ner und Schwelmer Straße – und an der paralle- che wurde sie beim Stadtbrand von 1746 voll- len Wetterauer und Berliner Straße. In diesen ständig zerstört. Die heutige Bebauung entstand beiden Straßenzügen findet sich allerdings auch auf Grundlage der alten Parzellenstruktur in der der größte Anteil von Leerständen, nutzungsbe- zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im soge- dingt vorrangig von ehemaligen Ladenlokalen. nannten „Bergischen Barock“. Er verbindet ba- rocke Schmuckformen mit dem lokalen