Vent Im Ötztal Ein Klassiker Unter Den Bergsteigerdörfern PEFC Zertifiziert
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Vent im Ötztal Ein Klassiker unter den Bergsteigerdörfern PEFC zertifiziert Dieses Papier stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.org Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Johann Sandler GesmbH & Co KG, UW-Nr. 750 Die Initiative „Bergsteigerdörfer” ist ein Projekt des Österreichischen Alpenvereins, des Deutschen Alpenvereins, des Alpenverein Südtirol, des Slowenischen Alpenvereins (Planinska Zveza Slovenije) und des Club Alpino Italiano. Seit 16. September 2016 sind die „Bergsteigerdörfer“ zudem ein offizielles Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention. Inhalt Bergsteigerdörfer und Alpenkonvention 4 Vorwort 7 Vent im Ötztal - Ein Klassiker unter den Bergsteigerdörfern 8 Geschichtliches 10 Besonderheiten 12 Tourentipps Sommer 14 Tourentipps Winter 33 Alternativen für weniger gutes Wetter 40 Anreise 41 Mobilität vor Ort 41 Partnerbetriebe 42 Schutzhütten und Alpen 42 Wichtige Adressen 44 Wanderkarten 45 Impressum, Bildnachweis, Literatur 45 5. aktualisierte Auflage, Innsbruck 2018 4 Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention ! Linz Legend !Augsburg ! ! Wien National border !München Perimeter Alpine Convention Freiburg ! G E R M A N Y ! City ! River Salzburg !Kempten Lake !Basel Bregenz Leoben Glaciated area (> 3000 m) ! ! !Zürich Innsbruck! Graz A U S T R I A ! S W I T Z E R L A N D ! Vaduz Luzern ! Bern ! L I E C H T E N S T E I N Thun ! Klagenfurt ! Maribor! !Villach Lausanne ! Bolzano Jesenice ! ! !Kranj !Genève Ljubljana Trento ! ! Nova Gorica Annecy ! Zagreb ! ! !Lyon S L O V E N I A Trieste ! Bérgamo ! !Chambéry !Bréscia Milano Venézia !Novara ! Verona Pádova ! ! ! !Rijeka ! Grenoble !Torino Parma I T A L Y ! F R A N C E !Bologna !Génova !La Spézia !Firenze !Nice M O N A C O !Marseille Scale: 1 : 3,300,000 O 0 25 50 100 150 200 km Anwendungsbereich der Alpenkonvention; Quelle: 2. Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention - Wasser, 2008; Autor: Umweltbundesamt Austria Die Alpenkonvention – ein völkerrechtlicher gilt, die Protokolle der Alpenkonvention wo Vertrag der acht Alpenstaaten und der Euro- auch immer möglich anzuwenden, nicht nur päischen Gemeinschaft; eine Vereinbarung im Rahmen von Genehmigungsverfahren, mit höchsten Zielsetzungen für die nachhal- sondern insbesondere im Hinblick auf inno- tige Entwicklung im alpinen Raum, ein Mei- vative Ideen für eine nachhaltige wirtschaft- lenstein in der Geschichte des Umweltschut- liche Entwicklung auf lokaler Ebene. zes... möchte man meinen. Ganz so ist es aber Der Österreichische Alpenverein war maß- leider nicht. Seit den 1950er-Jahren, in denen geblich am Zustandekommen der Alpenkon- die Idee zur Alpenkonvention erstmals in den vention mit ihren Protokollen beteiligt. Seit Gründungsdokumenten der internationalen jeher versucht er, die Alpenkonvention für Alpenschutzkommission CIPRA aufscheint, die breite Öffentlichkeit fassbar zu machen, bis zum In-Kraft-Treten 1995 und bis zum Be- sie von dem – zugegebenermaßen zum Teil ginn der Umsetzung 2002 war und ist es ein sehr komplizierten Juristenlatein – loszulö- langer Weg. Aber gerade jetzt, wo die sozia- sen und in ganz konkreten Projekten mit der len Probleme der Welt jeden Umweltschutz- Bevölkerung umzusetzen. gedanken mehr denn je in den Hintergrund Eines dieser Beispiele ist die Initiative „Berg- drängen, gewinnt die Alpenkonvention als steigerdörfer”. Im mittlerweile internationa- Entwicklungsinstrument neue Bedeutung. Es len Projekt legen die Alpenvereine bereits bei 5 der Auswahl der Bergsteigerdörfer in Öster- gramm. Auch abseits des Bergsports ist eini- reich, Deutschland, Italien und Slowenien be- ges geboten, z. B. geführte geologische oder sonderes Augenmerk auf die Geschichte der ornithologische Wanderungen, Besuche von Gemeinden, auf ihre Entscheidungen in der Bergwerksstollen, Museen und alten Werk- Vergangenheit und ganz besonders auf ihre stätten gibt es eine Vielzahl von Möglichkei- zukünftigen Entwicklungsziele. Denn nicht ten. Oft reicht aber auch schon ein warmes, jedes Bergsteigerdorf aus den Anfangsjah- trockenes Plätzchen am Ofen, eine Tasse Tee ren des Alpintourismus ist bis heute ein sol- und ein gutes Buch, zum Beispiel über die ches geblieben. Viele Gemeinden haben sich Alpingeschichte der Region – um einen ver- ganz dem Wintertourismus verschrieben, regneten Nachmittag zu genießen. haben die Berghänge planiert, entwässert, Kurzum, die Bergsteigerdörfer sollen eine Speicherseen gegraben, gesprengt, Seilbah- Gästeschicht ansprechen, die sich Urlaubs- nen errichtet, Hotelburgen gebaut – "alles orte aussuchen, in denen es noch einiger- für den Gast". Für die ortsansässige Bevöl- maßen „normal” zugeht. Gäste, die einen kerung resultiert daraus die Abhängigkeit Aktivurlaub in der Natur erleben wollen, die von einem sich immer schneller drehenden Eigenverantwortung und Umweltbewusst- Erschließungs-Kapital-Kreisel, dessen Höhe- sein mitbringen oder zumindest sehr offen punkt noch nicht erreicht scheint. dafür sind. Und mit dem Besuch in einem Mit den Bergsteigerdörfern nehmen sich der Bergsteigerdörfer entsteht eine echte die projekttragenden Alpenvereine mit den Symbiose: Denn während der Gast endlich Sektionen und dem Ständigen Sekretariat den Alltag hinter sich lassen kann, werden der Alpenkonvention sowie mit Hilfe ande- in den Gemeinden Arbeitsplätze gehalten, rer Partner aus öffentlicher Verwaltung und können kleine Gastronomiebetriebe ihr Aus- Tourismus jener Gemeinden an, die sich be- kommen finden, werden Nächtigungen auf wusst für eine nachhaltige, eigenständige Schutzhütten gebucht, findet das regionale und selbstbewusste Entwicklung entschie- kulinarische Angebot seine Abnehmer – und den haben. Merkmale aller Bergsteigerdörfer genau DAS entspricht einer gelebten Um- sind ihre Kleinheit und Ruhe, ihre Lage im setzung der Alpenkonvention – die Balance Alpenraum mit einer entsprechenden Relie- zwischen Schutz der Gebirgsregionen und fenergie, ihr harmonisches Ortsbild, ihre alpi- einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. ne Geschichte, ihre gelebten Traditionen und Oberstes Ziel ist es, die Wertschöpfung in der ihre starke Alpinkompetenz. Region zu halten und nicht an regionsfremde Zusammen mit den Sektionen des Alpen- Investoren abzugeben. vereins wird an einer umfangreichen Ange- botspalette an Aktivitäten, die ohne tech- Die Zeit wird zeigen, ob sich Geduld und nische Hilfsmittel auskommen, gearbeitet. Fleiß auszahlen werden, aber wir – das inter- Je nach Charakter des Bergsteigerdorfes nationale Projektteam Bergsteigerdörfer – kann sich der Gast in einer weitestgehend sind davon überzeugt: Die Bergsteigerdörfer unverbrauchten Landschaft aktiv erholen: können eine echte Vorreiterrolle für die Um- Wandern, Bergsteigen, Klettern, Bouldern, setzung der Alpenkonvention im Alpenraum Skitourengehen, Schneeschuhwandern, einnehmen. Langlaufen und Rodeln stehen auf dem Pro- 6 7 Servus im Bergsteigerdorf Vent! Schon vor 750 Jahren wurden die fünf Bau- umzugehen und halten uns an Franz Senn, ernhöfe in Vent und die zwei Rofenhöfe erst- der schrieb: "Der Berg ist in seiner Schönheit mals urkundlich erwähnt. und Erlebnisvielfalt nicht Besitz Einzelner, Heute leben hier 150 Einwohner – seit Ge- sondern gehört allen, die sich von ihm be- nerationen geprägt vom alpinen Umfeld schenken lassen!" von 1.900 Metern bis hinauf in die Gipfel am Alpenhauptkamm. Trotz der schnelllebigen Wir freuen uns schon, euch im kleinen Berg- Zeit ein authentisch gebliebenes Bergdorf, steigerdorf Vent begrüßen zu können. umgeben von knapp 100 Dreitausendern, acht alpinen Schutzhütten und einem We- genetz, dessen Initiator schon vor über 150 Jahren der Venter Pfarrer Franz Senn war. Er Markus Pirpamer war es auch, der den Oesterreichischen und Deutschen Alpenverein mitbegründet hat und somit den Grundstein für den Alpintou- rismus in unserem Heimatdorf gelegt hat. Für uns bedeutet dieses Erbe, sorgsam und Hüttenwirt und Bauer nachhaltig mit unserer unberührten Natur Mitglied des Gemeinderates 8 Vent im Ötztal Ein Klassiker unter den Bergsteigerdörfern Platzhalter LAGE Das Bergsteigerdorf Vent, eine Fraktion der Gemeinde Sölden, liegt am Talschluss des Ventertales, einem südlichen Seitental des Ötztales. Mit 1.900 Metern Seehöhe ist der Ort am Fuße der Wildspitze die zweithöchst gelegene Dauersiedlung im Ostal- penraum. ORTSCHAFTEN Vent, Rofen Seehöhe des Hauptortes: 1.900 m Höchster Punkt: 3.774 m (Wildspitze) Wohnbevölkerung im gesamten Gemeindegebiet von Sölden: 3.364 Einwohner. Im Ortsteil Vent leben 150 Personen. GEBIRGSGRUPPE WICHTIGE GIPFEL Ötztaler Alpen Wildspitze (3.774 m) Similaun (3.606 m) Gr. Ramolkogel (3.549 m) Fluchtkogel (3.500 m) 9 SCHUTZHÜTTEN Brandenburger Haus (3.272 m) Breslauer Hütte (2.844 m) (N 46°50,668', O 10°46,680') (N 46°52,090', O 10°52,762') DAV-Sektion Berlin DAV-Sektion Breslau Ramolhaus (3.006 m) Vernagthütte (2.755 m) (N 46°49,775', O 10°58,176') (N 46°51,218', O 10°49,435') DAV-Sektion Hamburg und Niederelbe DAV-Sektion Würzburg Similaunhütte (3.019 m) Martin-Busch-Hütte (2.501 m) (N 46°46,376', O 10°51,278') (N 46°48,067', O 10°53,223') privat DAV-Sektion Berlin Schöne Aussicht (2.845 m) Hochjoch-Hospiz (2.413 m) (N 46°46,997' , O10°47,519') (N 46°49,509', O 10°50,039') privat DAV-Sektion Berlin 10 Geschichtliches Vent um 1900 Vent, die älteste Siedlung im Ötztal, wurde seinen Streifzügen im hinteren Ötztal einen erstmals im Jahre 1241 urkundlich erwähnt. willkommenen Rastplatz fand. Die ersten Siedler waren Schafhirten aus Die Gegend um Vent wurde also bereits in dem heutigen Südtirol.