Vent im Ötztal Ein Klassiker unter den Bergsteigerdörfern PEFC zertifiziert

Dieses Papier stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen.

www.pefc.org

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Johann Sandler GesmbH & Co KG, UW-Nr. 750

Die Initiative „Bergsteigerdörfer” ist ein Projekt des Österreichischen Alpenvereins, des Deutschen Alpenvereins, des Alpenverein Südtirol, des Slowenischen Alpenvereins (Planinska Zveza Slovenije) und des Club Alpino Italiano. Seit 16. September 2016 sind die „Bergsteigerdörfer“ zudem ein offizielles Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention. Inhalt

Bergsteigerdörfer und Alpenkonvention 4 Vorwort 7 Vent im Ötztal - Ein Klassiker unter den Bergsteigerdörfern 8 Geschichtliches 10 Besonderheiten 12 Tourentipps Sommer 14 Tourentipps Winter 33

Alternativen für weniger gutes Wetter 40 Anreise 41 Mobilität vor Ort 41 Partnerbetriebe 42 Schutzhütten und Alpen 42 Wichtige Adressen 44 Wanderkarten 45 Impressum, Bildnachweis, Literatur 45

5. aktualisierte Auflage, Innsbruck 2018 4

Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention

!

Linz Legend !Augsburg ! ! Wien National border !München Perimeter Alpine Convention Freiburg ! G E R M A N Y ! City ! River Salzburg !Kempten Lake !Basel Bregenz Leoben Glaciated area (> 3000 m) ! ! !Zürich

Innsbruck! Graz A U S T R I A ! S W I T Z E R L A N D ! Vaduz Luzern ! Bern ! L I E C H T E N S T E I N Thun ! Klagenfurt ! Maribor! !Villach Lausanne ! Bolzano Jesenice ! !

!Kranj !Genève Ljubljana Trento ! ! Nova Gorica Annecy ! Zagreb ! ! !Lyon S L O V E N I A Trieste ! Bérgamo ! !Chambéry !Bréscia Milano Venézia !Novara ! Verona Pádova ! ! ! !Rijeka

! Grenoble

!Torino

Parma I T A L Y ! F R A N C E !Bologna !Génova

!La Spézia

!Firenze !Nice M O N A C O !Marseille Scale: 1 : 3,300,000 O 0 25 50 100 150 200 km

Anwendungsbereich der Alpenkonvention; Quelle: 2. Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention - Wasser, 2008; Autor: Umweltbundesamt Austria

Die Alpenkonvention – ein völkerrechtlicher gilt, die Protokolle der Alpenkonvention wo Vertrag der acht Alpenstaaten und der Euro- auch immer möglich anzuwenden, nicht nur päischen Gemeinschaft; eine Vereinbarung im Rahmen von Genehmigungsverfahren, mit höchsten Zielsetzungen für die nachhal- sondern insbesondere im Hinblick auf inno- tige Entwicklung im alpinen Raum, ein Mei- vative Ideen für eine nachhaltige wirtschaft- lenstein in der Geschichte des Umweltschut- liche Entwicklung auf lokaler Ebene. zes... möchte man meinen. Ganz so ist es aber Der Österreichische Alpenverein war maß- leider nicht. Seit den 1950er-Jahren, in denen geblich am Zustandekommen der Alpenkon- die Idee zur Alpenkonvention erstmals in den vention mit ihren Protokollen beteiligt. Seit Gründungsdokumenten der internationalen jeher versucht er, die Alpenkonvention für Alpenschutzkommission CIPRA aufscheint, die breite Öffentlichkeit fassbar zu machen, bis zum In-Kraft-Treten 1995 und bis zum Be- sie von dem – zugegebenermaßen zum Teil ginn der Umsetzung 2002 war und ist es ein sehr komplizierten Juristenlatein – loszulö- langer Weg. Aber gerade jetzt, wo die sozia- sen und in ganz konkreten Projekten mit der len Probleme der Welt jeden Umweltschutz- Bevölkerung umzusetzen. gedanken mehr denn je in den Hintergrund Eines dieser Beispiele ist die Initiative „Berg- drängen, gewinnt die Alpenkonvention als steigerdörfer”. Im mittlerweile internationa- Entwicklungsinstrument neue Bedeutung. Es len Projekt legen die Alpenvereine bereits bei 5

der Auswahl der Bergsteigerdörfer in Öster- gramm. Auch abseits des Bergsports ist eini- reich, Deutschland, Italien und Slowenien be- ges geboten, z. B. geführte geologische oder sonderes Augenmerk auf die Geschichte der ornithologische Wanderungen, Besuche von Gemeinden, auf ihre Entscheidungen in der Bergwerksstollen, Museen und alten Werk- Vergangenheit und ganz besonders auf ihre stätten gibt es eine Vielzahl von Möglichkei- zukünftigen Entwicklungsziele. Denn nicht ten. Oft reicht aber auch schon ein warmes, jedes Bergsteigerdorf aus den Anfangsjah- trockenes Plätzchen am Ofen, eine Tasse Tee ren des Alpintourismus ist bis heute ein sol- und ein gutes Buch, zum Beispiel über die ches geblieben. Viele Gemeinden haben sich Alpingeschichte der Region – um einen ver- ganz dem Wintertourismus verschrieben, regneten Nachmittag zu genießen. haben die Berghänge planiert, entwässert, Kurzum, die Bergsteigerdörfer sollen eine Speicherseen gegraben, gesprengt, Seilbah- Gästeschicht ansprechen, die sich Urlaubs- nen errichtet, Hotelburgen gebaut – "alles orte aussuchen, in denen es noch einiger- für den Gast". Für die ortsansässige Bevöl- maßen „normal” zugeht. Gäste, die einen kerung resultiert daraus die Abhängigkeit Aktivurlaub in der Natur erleben wollen, die von einem sich immer schneller drehenden Eigenverantwortung und Umweltbewusst- Erschließungs-Kapital-Kreisel, dessen Höhe- sein mitbringen oder zumindest sehr offen punkt noch nicht erreicht scheint. dafür sind. Und mit dem Besuch in einem Mit den Bergsteigerdörfern nehmen sich der Bergsteigerdörfer entsteht eine echte die projekttragenden Alpenvereine mit den Symbiose: Denn während der Gast endlich Sektionen und dem Ständigen Sekretariat den Alltag hinter sich lassen kann, werden der Alpenkonvention sowie mit Hilfe ande- in den Gemeinden Arbeitsplätze gehalten, rer Partner aus öffentlicher Verwaltung und können kleine Gastronomiebetriebe ihr Aus- Tourismus jener Gemeinden an, die sich be- kommen finden, werden Nächtigungen auf wusst für eine nachhaltige, eigenständige Schutzhütten gebucht, findet das regionale und selbstbewusste Entwicklung entschie- kulinarische Angebot seine Abnehmer – und den haben. Merkmale aller Bergsteigerdörfer genau DAS entspricht einer gelebten Um- sind ihre Kleinheit und Ruhe, ihre Lage im setzung der Alpenkonvention – die Balance Alpenraum mit einer entsprechenden Relie- zwischen Schutz der Gebirgsregionen und fenergie, ihr harmonisches Ortsbild, ihre alpi- einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. ne Geschichte, ihre gelebten Traditionen und Oberstes Ziel ist es, die Wertschöpfung in der ihre starke Alpinkompetenz. Region zu halten und nicht an regionsfremde Zusammen mit den Sektionen des Alpen- Investoren abzugeben. vereins wird an einer umfangreichen Ange- botspalette an Aktivitäten, die ohne tech- Die Zeit wird zeigen, ob sich Geduld und nische Hilfsmittel auskommen, gearbeitet. Fleiß auszahlen werden, aber wir – das inter- Je nach Charakter des Bergsteigerdorfes nationale Projektteam Bergsteigerdörfer – kann sich der Gast in einer weitestgehend sind davon überzeugt: Die Bergsteigerdörfer unverbrauchten Landschaft aktiv erholen: können eine echte Vorreiterrolle für die Um- Wandern, Bergsteigen, Klettern, Bouldern, setzung der Alpenkonvention im Alpenraum Skitourengehen, Schneeschuhwandern, einnehmen. Langlaufen und Rodeln stehen auf dem Pro- 6 7

Servus im Bergsteigerdorf Vent!

Schon vor 750 Jahren wurden die fünf Bau- umzugehen und halten uns an Franz Senn, ernhöfe in Vent und die zwei Rofenhöfe erst- der schrieb: "Der Berg ist in seiner Schönheit mals urkundlich erwähnt. und Erlebnisvielfalt nicht Besitz Einzelner, Heute leben hier 150 Einwohner – seit Ge- sondern gehört allen, die sich von ihm be- nerationen geprägt vom alpinen Umfeld schenken lassen!" von 1.900 Metern bis hinauf in die Gipfel am Alpenhauptkamm. Trotz der schnelllebigen Wir freuen uns schon, euch im kleinen Berg- Zeit ein authentisch gebliebenes Bergdorf, steigerdorf Vent begrüßen zu können. umgeben von knapp 100 Dreitausendern, acht alpinen Schutzhütten und einem We- genetz, dessen Initiator schon vor über 150 Jahren der Venter Pfarrer Franz Senn war. Er Markus Pirpamer war es auch, der den Oesterreichischen und Deutschen Alpenverein mitbegründet hat und somit den Grundstein für den Alpintou- rismus in unserem Heimatdorf gelegt hat. Für uns bedeutet dieses Erbe, sorgsam und Hüttenwirt und Bauer nachhaltig mit unserer unberührten Natur Mitglied des Gemeinderates 8

Vent im Ötztal Ein Klassiker unter den Bergsteigerdörfern

Platzhalter LAGE Das Bergsteigerdorf Vent, eine Fraktion der Gemeinde Sölden, liegt am Talschluss des Ventertales, einem südlichen Seitental des Ötztales. Mit 1.900 Metern Seehöhe ist der Ort am Fuße der die zweithöchst gelegene Dauersiedlung im Ostal- penraum.

ORTSCHAFTEN Vent, Rofen Seehöhe des Hauptortes: 1.900 m Höchster Punkt: 3.774 m (Wildspitze) Wohnbevölkerung im gesamten Gemeindegebiet von Sölden: 3.364 Einwohner. Im Ortsteil Vent leben 150 Personen.

GEBIRGSGRUPPE WICHTIGE GIPFEL Ötztaler Alpen Wildspitze (3.774 m) Similaun (3.606 m) Gr. Ramolkogel (3.549 m) (3.500 m) 9

SCHUTZHÜTTEN Brandenburger Haus (3.272 m) Breslauer Hütte (2.844 m) (N 46°50,668', O 10°46,680') (N 46°52,090', O 10°52,762') DAV-Sektion Berlin DAV-Sektion Breslau Ramolhaus (3.006 m) Vernagthütte (2.755 m) (N 46°49,775', O 10°58,176') (N 46°51,218', O 10°49,435') DAV-Sektion Hamburg und Niederelbe DAV-Sektion Würzburg Similaunhütte (3.019 m) Martin-Busch-Hütte (2.501 m) (N 46°46,376', O 10°51,278') (N 46°48,067', O 10°53,223') privat DAV-Sektion Berlin Schöne Aussicht (2.845 m) Hochjoch-Hospiz (2.413 m) (N 46°46,997' , O10°47,519') (N 46°49,509', O 10°50,039') privat DAV-Sektion Berlin 10

Geschichtliches

Vent um 1900

Vent, die älteste Siedlung im Ötztal, wurde seinen Streifzügen im hinteren Ötztal einen erstmals im Jahre 1241 urkundlich erwähnt. willkommenen Rastplatz fand. Die ersten Siedler waren Schafhirten aus Die Gegend um Vent wurde also bereits in dem heutigen Südtirol. Sie kamen nach Nor- vorchristlicher Zeit von Jägern durchstreift. den und siedelten sich in Vent an. In der frühen Bronzezeit weideten Hirten ihre Schon lange zuvor wurden die Pässe und Schaf- und Ziegenherden in dieser Gegend, Jöcher als Übergänge genutzt. Jäger, Hir- die jedoch nur in Form von Almen vom Vin- ten und Händler überschritten auf diesen schgau aus genutzt wurde. Erst allmählich Wegen den Alpenhauptkamm. Nicht alle begann die Besiedelung von Süden her, wo- gelangten an ihr Ziel, wie der sensationelle von heute noch die zahlreichen rätoromani- Fund des 5.300 Jahre alten „Ötzi“ beweist. schen Ortsnamen zeugen. Neben diesem Fund entdeckte man bei ar- Vent war bis 1826 eine eigenständige Ge- chäologischen Ausgrabungen eine stein- meinde, die zum Gericht Kastelbell im Vin- zeitliche Jägerstation. Diese wurde bereits schgau gehörte. 1854 wurde Vent schließ- 7.600 v. Chr. genutzt und belegt damit auch lich zu Sölden eingemeindet. Heute ist Vent die erste Begehung des Rofentals durch den eine Fraktion der Gemeinde Sölden. Die Menschen. Auch beim „Hohlen Stein“ am Rofenhöfe (2.014 m) als höchstgelegene Eingang des Niedertales wurden Spuren von Dauersiedlung der Ostalpen besaßen in der steinzeitlichen Jägern gefunden. Es kann gut Vergangenheit umfangreiche Sonderrechte. sein, dass dort auch der legendäre „Ötzi“ auf So besaßen sie noch bis 1849 völlige Steu- 11

erfreiheit und konnten Asylrecht gewähren, bensverhältnisse der Bevölkerung durch Ein- weshalb im 15. Jahrhundert Herzog Friedrich künfte aus dem Fremdenverkehr verbessern. IV. auf seiner Flucht von Konstanz nach Tirol Er kümmerte sich um die Infrastruktur und hier Schutz suchte. um die Ausbildung und Vermittlung guter Bergführer. 1862 ließ er die erste Hütte im Alpingeschichte Venter Gebiet errichten: die Brizzi Hütte auf Seit vielen Jahrhunderten wurde das Hoch- 2.929 m. Heute sind nur noch Mauerreste der und Niederjoch von Schnalser Bauern im verfallenen Hütte zu sehen. 1869 regte Senn Sommer begangen, da diese im Nieder- und zum Bau des Hochjoch-Hospizes an. Rofental Weiderechte und Grundbesitz be- Die Erschließung durch Wege und Hütten saßen. So bestand bereits 1681 ein Saumweg wurde vorangetrieben, 1882 wurde die Bres- über das Hochjoch, der aber durch das Vor- lauer Hütte errichtet und in den Jahren dar- dringen des Vernagtferners zerstört wurde. auf folgten weitere Schutzhütten. Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgten die Mit der Gründung der ersten Skiclubs und ersten dokumentierten Bergbesteigungen Skischulen setzte der Wintersport-Boom ein, durch Botaniker. Auch durch militärische Ver- der in Vent aber nie solche Ausmaße erreich- messung wurden Gipfel erstbestiegen, wie te wie zum Beispiel im Sölden. zum Beispiel die Hochwilde 1852. Die Venter Bevölkerung erkannte früh den Die alpintouristische Erschließung der Ötz- Wert ihrer atemberaubenden und nahezu taler Alpen begann in der zweiten Hälfte des unberührten Bergwelt und setzte sich aktiv 19. Jahrhunderts. Die Erstbesteigungen der für deren Erhalt ein. hohen Gipfel der Ötztaler erfolgten eben- falls sehr früh. 1834 wurde der Similaun und 1861 der Hauptgipfel der Wildspitze bestie- gen. Den bekannten Bergsteigern Heß und Purtscheller gelangen weitere selbständige Erstbesteigungen. 1847 kamen die Gebrüder Schlagintweit in die Ötztaler Alpen, doch die Alpingeschich- te von Vent und dem gesamten Ötztal wur- de von Franz Senn geprägt, der als Mitbe- gründer des Deutschen Alpenvereins den Alpinismus förderte wie kein anderer. Er ließ Steige und Wege anlegen und Schutzhütten errichten. Er wollte nicht nur die Menschen für das Bergsteigen begeistern, sondern auch die wirtschaftliche Lage und die Le- Die Rofenhöfe oberhalb von Vent liegen auf 2.014 m

Buchtipp: Schlosser, Hannes: Alpingeschichte kurz und bündig – Bergsteigerdorf Vent im Ötztal; Hrsg.: Öster- reichischer Alpenverein, Innsbruck 2012 Erhältlich im Informationsbüro Vent, T: +43 57200 260, E-Mail: [email protected] 12

Besonderheiten

Am höchsten Punkt des Schaftriebs ins Schnalstal erreichen die Schafe die Similaunhütte auf 3.019 m

Naturpark Ötztal eine mumifizierte Leiche auf einer Höhe von Die Schutzgebiete im hinteren Ötztal wurden 3.200 m. Sie wurde untersucht und mit wis- von der Tiroler Landesregierung im Jahr 2006 senschaftlichen Methoden konnte das Alter mit dem Prädikat Naturpark ausgezeichnet des im Eis konservierten Leichnams auf rund und 2009 erweitert. Der Naturpark Ötztal fasst 5.300 Jahre bestimmt werden – der bisher somit alle Schutzgebiete und Schutzgebiets- älteste Fund eines europäischen Jägers. Als kategorien des Ötztales als übergreifendes „Ötzi“ wurde der Mann aus dem Eis weltbe- Dach zusammen und umfasst rund 500 km² rühmt. Der Jäger aus der Kupferzeit zog mit vorwiegend alpines und hochalpines Gelän- Pfeil und Bogen bewaffnet, vermutlich aus de. Rund 20 Prozent der Naturparkfläche ist dem Südtiroler Vinschgau kommend, über die von Gletschern bedeckt. Im Widum in Vent Berge. Auf einem Steig gelangt man von der befindet sich eine spannende Naturpark- Similaunhütte entlang des Grates in 1,5 Stun- Ausstellung rund um die Themen Geschichte den zur Fundstelle des Ötzi. Die Gletschermu- Vent, "Ötzi", Flurnamen, Schafübertrieb uvm. mie selbst kann im Südtiroler Archäologie- www.naturpark-oetztal.at museum in Bozen besichtigt werden.

Ötzi – Der Mann aus dem Eis Weitwanderweg Via Alpina Nahe dem Hauslabjoch, an der Grenze zwi- Durch das Ötztal führen zwei Etappen der Via schen Italien und Österreich, fanden deutsche Alpina, die auf fünf verschiedenen Routen von Bergsteiger 1991 im Eis des Niederjochferners Triest nach Monaco führt. Auf über 5.000 Kilo- 13

metern werden die acht Alpenstaaten in 342 Leben kostete. Der Verlust seines Freundes Tagesetappen durchquert. Wanderer können traf Senn besonders hart. Er hatte es nicht im- so den Alpenraume mit seinen vielfältigen mer leicht, den Alpinismus im hinteren Ötztal Kulturen und Landschaften kennenlernen. Im zu fördern und geriet sogar in finanzielle Not, Ötztal führen die Etappen des Gelben Weges da er selbst, nachdem die Spenden für den (Startpunkt in Triest) von der Similaunhütte Bau aufgebraucht waren, Schulden machte, nach Vent und von dort über den Panorama- um seine Vision zu verwirklichen. Nach zwölf weg zum Tiefenbachferner, über den Petzner- Jahren in Vent wirkte er als Pfarrer in Nauders see zur Gaislachalm und nach Zwieselstein. (1872–1881). Die letzten Jahre seines Lebens Weiter geht es über das Pitztaler Jöchl zur verbrachte Franz Senn – zermürbt von finan- Braunschweiger Hütte. www.via-alpina.org ziellen Belastungen und Schuldgefühlen, ausgelöst durch den Bergtod seines Freundes Wandertheater "Friedl mit der leeren Granbichler – in Neustift, wo er 1884 im Alter Tasche" von 52 Jahren starb. Eine kleine Schar an Zuschauern wandert still durchs Niedere Tal. Auf diesem atemberau- Schaftrieb über den Gletscher bend schönen Weg erlebt man die Geschich- Auch heute noch werden die Weiden im te des Herzogs Friedrich und seiner phan- Ventertal von Schafbauern aus dem benach- tastischen Flucht als ein alpines Drama (ein barten Südtiroler Schnalstal genutzt. Zirka Schauspiel von Lawine Torrèn), live gespielt in 5.000 Schafe werden über das Nieder- und historischen Kostümen an den Originalschau- das Hochjoch getrieben. Im Herbst werden plätzen. Dialoge und „Filmmusik“ sind über die Schafe bei der Martin-Busch-Hütte bzw. Funk-Ohrknöpfe zu hören. Das Freiluft-Thea- beim Hochjoch-Hospiz gesammelt. Vor Son- ter findet im September statt. Spiel- und Geh- nenaufgang machen sich Schafe und Hirten zeit ca. 5,5 Stunden von Vent (1.900 m) zum auf den beschwerlichen Rückweg über den Marzellferner (2.600 m), 2 Stunden Rückweg. teils vergletscherten Weg. Der Übertrieb über die Similaunhütte bzw. die Schöne Franz Senn (1831 – 1884) Aussicht ist gefährlich, erfahrene Hirten füh- Franz Senn kam 1860 nach seinem Theologie- ren den Zug an, kranke und zu junge Schafe Studium als Kurat nach Vent. Er versuchte werden getragen. Im Schnalstal werden die den Alpintourismus zu fördern, um die wirt- Schafe und ihre Hirten mit einem Volksfest schaftliche Lage der verarmten Bevölkerung mit Gottesdienst willkommen geheißen. Ein zu verbessern. Senn war selbst begeisterter farbenprächtiges Ereignis, das im Alpenraum Bergsteiger und erstieg zahlreiche Dreitau- seinesgleichen sucht. sender in den Ötztaler Alpen. Zu Beginn war das Pfarrhaus Anlaufstelle für Bergsteiger, Wasserspielpark und Ballspielplatz für die doch schon bald forcierte Senn den Bau von Kleinen Hütten und Wegen. 1862 wurde die Brizzi- Gleich hinter dem Hotel Vent befindet sich Hütte errichtet. Bald darauf folgte das Hoch- ein großer Ballspielplatz und ein schöner joch-Hospiz – ausschlaggebend für ihren Bau Wasserspielpark für die Kleinen, wo nach war ein Unglück, bei dem Senn und sein Berg- Herzenslust geplantscht, "gegatscht" und kamerad Cyprian Granbichler auf dem Rück- gespritzt werden darf. Ein Kletterturm bietet weg von Meran über das Hochjoch in einen zusätzlich Herausforderung und fördert die Schneesturm gerieten, der Granbichler das Bewegungskoordination der Kinder. 14

Tourentipps Sommer

WANDERUNGEN

Rundweg Vent Kunstweg Schöner Spaziergang rund um das Bergstei- In der Freiluftgalerie zwischen Vent und den gerdorf Vent. Direkt vom Ort aus geht es auf Rofenhöfen wandert man von einem Kunst- einem breiten Wanderweg am Gampenlift werk zum anderen, vorbei am urzeitlichen vorbei, dann am Waldesrand talauswärts. Im Unterstand (Lager und Versammlungsplatz Schatten lichter Zirbenwälder bis zur Brücke mittelsteinzeitlicher Jäger, 8. – 6. Jhdt. v. Chr.), über die Venter Ache und entlang der Straße der Rofenache, dem Zirbenwald und Wei- zurück nach Vent (60 HM, 1 h). denböden. Bildhauer haben Stein und Fels aus der Umgebung zu Skulpturen geformt, Besuch bei den Rofenhöfen (2.014 m) die sich harmonisch in die umgebende Land- Die Rofenhöfe im Rofental gehören zu den schaft einfügen (hin und retour 1,5 h). ältesten Siedlungen des Ötztales und sind darüber hinaus auch die höchstgelegene Ramolalm (2.218 m) Dauersiedlung in Tirol. Die Wanderung führt Von Vent geht es über einen mäßig steilen entlang der Straße hinauf zu den Rofenhö- Weg durch den Zirbenwald. Auf halber Stre- fen. Auf dem Rückweg wird zuerst die Rofen- cke teilt sich der Weg, linkerhand geht es ge- ache über die Hängebrücke gequert, dann mütlich weiter, während der direkte Aufstieg wandert man über den Schlecht- und Bärst- etwas steiler zur Alm führt (300 HM, ges. 2 boden mit ihren blumenreichen Bergwiesen h). Von der unbewirtschafteten Alm genießt zurück nach Vent (120 HM, 1,5 h). man ein herrliches Panorama über das hin- 15

tere Ötztal. Der Abstieg über den Mutsbühel Anhöhe zweigt der Weg nach Westen ab und (2.340 m) ist zwar etwas länger, doch beson- führt durch Latschenwälder auf den Ochsen- ders empfehlenswert, da er nochmals einen kopf und von dort in steilen Serpentinen auf herrlichen Blick auf die Gipfel von Wildspitze, das Hörndle (500 HM, 1,5 h). Weißkugel und Similaun bietet. Beachtens- wert ist auch die reiche Flora und der schöne Mutsbühel (2.361 m) Zirbenwald, durch den man wieder zurück Steiler Anstieg durch den schönen Zirben- nach Vent gelangt. wald zum Mutsbühel. Beachtenswert ist hier die reiche Flora. Vom Mutsbühel bietet sich Feldkögele (2.020 m) eine prachtvolle Aussicht auf die Wildspitze, Von der Kirche geht man etwa einen halben die Weißkugel und den Similaun. Kilometer entlang der Straße nach Zwie- Als Abstieg ist die Route über die Ramolalm selstein, bevor man beim Weißbach nach empfehlenswert (460 HM, 1,5 h). links hinauf abzweigt und durch schönen Lärchenwald auf einem unschwierigen Weg Höhenweg Sonnberg zum Gipfel gelangt. Man kann auch direkt Von der Bergstation des Sesselliftes wandert von der Ortsmitte in nordöstlicher Richtung man ca. 1 Stunde Richtung Breslauer Hütte. aufsteigen und gelangt, nachdem man den Bei der Rofenkarbrücke folgt man rechts dem Weißbach gequert hat, flach ansteigend zum Wegweiser und wandert leicht ansteigend Feldkögele (122 HM, 2 h). unterhalb des Wilden Mannles Richtung Tie- fenbachgletscher. Nach ca. 2 Stunden zweigt Hörndle (2.406 m) der Weg Richtung Vent ab. Der Höhenweg Von Vent auf dem Weg 923 in Richtung Nie- besticht vor allem durch sein herrliches Pan- dertal/Martin-Busch-Hütte. Auf der ersten orama (ab Bergstation Sessellift 400 HM, 5 h).

Auf dem Weg zum Wilden Mannle 16

BERGTOUREN

Wildes Mannle (3.019 m) quert die Niedertaler Ache und gelangt nach Gletscherfreier 3.000er unweit der Breslauer einem kurzen Aufstieg über den Niedertalweg Hütte mit herrlichen Ausblicken vom Gipfel, (Nr. 923) zurück nach Vent (925 HM, 5,5 h). der durch Steige gut erschlossen ist. Über eine Forststraße (Weg 919) geht es von Vent Auf den Spuren des Mannes aus dem Eis hinauf zur Stableinalm und weiter in Rich- (3.210 m) tung Breslauer Hütte. Etwa 30 Gehminuten Von Vent ausgehend Richtung Martin-Busch- nach der Alm zweigt der Weg zum Wilden Hütte wandert man zu einer archäologischen Mannle ab. Über einen grasigen Rücken em- Fundstelle, die als „Hohler Stein” (ca. 10 Mi- por, vorbei an der Schlepplift-Bergstation nuten rechts vom Weg entfernt, Wegweiser, und schließlich über felsiges Gelände un- 2.050 m) bezeichnet wird. Nach weiteren 100 schwierig zum Kamm. Weiter über Blockwerk Höhenmetern auf dem Hauptweg erreicht auf die flache Kuppe (1.125 HM, 3-3,5 h, z.T. man die „Kaser”, einen geheimnisvollen und seilgesichert). geweihten Ort. Man folgt dem Weg wei- ter bis zur alten Schäferhütte (2.230 m), die Diemweg heute noch den Hirten als Unterstand und Von der Ramolalm in steilen Serpentinen in Sommerquartier dient, wenn sie die Schafe Richtung Ramoljoch, bis zur Weggabelung im vom Südtiroler Schnalstal über die Jöcher Spiegelkar. Unterhalb des Vorderen Spiegel- nach Nordtirol treiben. Die Wanderung führt kogels zweigt man nun nach rechts ab und nun zur Martin-Busch-Hütte (2.501 m) und wandert leicht absteigend oberhalb des Nie- schließlich hinauf bis zur Ötzi-Fundstelle un- dertals hinüber bis zum Diembach. Dort steigt terhalb des Hauslabjochs in 3.210 m Seehöhe man schließlich hinunter ins Niedertal, über- (1.315 HM, 6-8 h).

Die Ötzistele bietet Informationen in verschiedenen Sprachen. 17

Der Petznersee unterhalb des Tiefenbachferners

Hochalpiner Panoramaweg: Tipp: vom Tiefenbachferner in Richtung Tiefenbachferner – Vent „Gaislachalm” absteigen. Direkt unterhalb Der Weg beginnt am Parkplatz des Tiefen- des Tiefenbachferners liegt ein beinahe un- bachferners auf 2.800 Metern Höhe. Zuerst bekanntes Naturjuwel, der Petznersee. benützt man einen schottrigen Fahrweg, der Die Fahrzeiten der Busverbindung Vent-Tie- am südlichen Rand des Parkplatzes beginnt. fenbachferner können im Informationsbüro Nach einem kurzen Anstieg von ca. fünf Mi- Vent erfragt werden. nuten zweigt der Wanderweg ab. Der Weg führt nun leicht fallend, die Hänge des Seiter- Der "Hohle Stein" bei Vent kares querend, hinüber zum Mutboden, der nach einem kurzen Abstieg zwischen einem Felsriegel erreicht wird. Weiter geht es hinein in das Weißkar, wo ein Stempel auf Stempelsammler wartet. Vom Weißkar aus nun weiter über einen Mo- ränenrücken hinunter bis ca. 2.550 m, von wo der Weg fast höhenlinienparallel die stei- len Südhänge des Weißkopfkogels quert. Nach dieser Querung geht es über in sanfte- re Hänge und durch feuchte Grasböden. Der Weg mündet in jene Straße, die für den Bau von Lawinenschutzeinrichtungen angelegt wurde. Der Wanderweg schneidet die Ser- pentinen eines Forstweges. Die letzten 500 Meter werden auf der Forststraße zurückge- legt (ca. 900 HM, 4-5 h). 18

Venter Rundtour: Vent – Breslauer Hütte – Vernagthütte – Hochjoch-Hospiz – Rofen – Vent Die Rundtour nimmt ihren Ausgangspunkt in Vent. Für den Anstieg zur Breslauer Hütte (2.844 m) über Stablein benötigt man ca. 2,5 Stunden. Der Blick ins Rofental und die Aussicht auf den Kreuzkamm und weiter zum Ortler ist beeindruckend. Ab der Breslauer Hütte folgt man dem „Seufertweg” über 1 Stunde auf gleicher Höhe. Nach dem Mitterkar unterhalb der Wildspitze quert die Materialseilbahn zur Vernagthütte. Der Weg dreht nach Nordwesten und der untere Teil des Vernagtferners wird sichtbar. Auf der ge- genüberliegenden Talseite ist die 1850er Moräne gut Vernagthütte erkennbar, direkt darüber die Vernagthütte. Nach einem 2.755 m Abstieg von ca. 200 Metern überquert man den Ver- nagtbach und steigt 30 Minuten zur Vernagthütte auf 2.755 m an (2,5 h ab Breslauer Hütte). Von der Vernagthütte geht man ca. 10 Minuten am sel- ben Weg zurück und zweigt dann zum Hochjoch-Hospiz ab. Der – bei trockenem Wetter – harmlose Steig dreht sich im Uhrzeigersinn annähernd entlang der 2.600er Höhenlinie um die Guslarspitzen und ermöglicht ein- drucksvolle Blicke in die Rofenschlucht und in die tiefen, steilen Rinnen des Kreuzkamms. An einer Geländekante gelangt man wieder zu einer Weggabelung: rechts führt der Weg zum Brandenburger Haus, links zum Hochjoch- Hospiz. Geradeaus genießt man einen phantastischen Blick auf den Hintereisferner mit dem mächtigen Gipfel der Weißkugel. Es folgt ein steiler kurzer Abstieg zum Hochjoch-Hospiz auf 2.413 m (1,5 h ab Vernagthütte, Weg 119). Vom Hochjoch-Hospiz steigt man weiter ab, gelangt zu einer kleinen Schäferhütte und schließlich an die Stelle, wo der Vernagtbach in die Rofenache mündet. Nach der Brücke geht es noch einmal kurz bergan, bevor der Weg hoch über der 40 Meter tiefen Rofenschlucht nach Rofen führt. Über die wackelige Hängebrücke erreicht man in weiteren 30 Minuten Vent (Weg 902).

Gesamtgehzeit ca. 9 Stunden, 1.122 HM An- und Abstieg. Die Venter Rundtour Ausschnitt Alpenvereinskarte Ötztaler Alpen - Weißkugel, Nr. 30/2, Originalmaßstab 1:25.000. 19

Breslauer Hütte 2.844 m

Rofenhöfe 2.014 m

Hochjoch-Hospiz 2.413 m

Die Venter Rundtour Ausschnitt Alpenvereinskarte Ötztaler Alpen - Weißkugel, Nr. 30/2, Originalmaßstab 1:25.000. 20

Hochtour auf das Rofenkar

BERG- UND HOCHTOUREN VON DEN UMLIEGENDEN SCHUTZHÜTTEN

Die Schutzhütten in den Ötztaler Alpen rund Wildspitze (3.774 m) um Vent sind Ausgangspunkte für zahlreiche Die Wildspitze ist der höchste Gipfel der Ötz- Touren zu faszinierenden Gipfeln, Touren in taler Alpen und ganz Tirols, der von der Bres- mehreren Etappen sowie Stützpunkte für lauer Hütte über das Mitterkarjoch bestiegen Überschreitungen. wird. Von der Breslauer Hütte taleinwärts in nordwestlicher Richtung zum Mitterkarfer- ner. In einem Bogen um den Süd- und Süd- Ausgangspunkt Breslauer Hütte (2.844 m) westsporn der Wildspitze herum in die hin- terste Gletscherbucht und steil hinauf zum Hüttenzustieg Mitterkarjoch (3.470 m), der tiefsten Einsatte- Von Vent über den Weg 919 hinauf zur Sta- lung zwischen Wildspitze und Hinterem Bro- bleinalm und weiter zur Hütte. Der Weg zur chkogel. Weiter über die Firnschneide gerade Stableinalm kann mit dem Doppelsessellift empor zum Südgipfel (930 HM, 3,5 h). abgekürzt werden oder von Vent hinein ins Rofental bis nach Rofen und von dort steil Ötztaler Urkund (3.556 m) hinauf zur Hütte (1.000 HM, 2,5 h). In leich- Der Ötztaler Urkund ist ein markanter Fels- tem Auf und Ab geht es über den Weg 919 kopf im Südgrat der Wildspitze. Lohnende in 2,5 Stunden von der Breslauer Hütte zur Tour, die aber Trittsicherheit erfordert (teil- Vernagthütte. weise Kletterstellen im II. Schwierigkeits- 21

grad), wobei vor allem bei Vereisung äußers- Stunde über Block- und Schuttgelände un- te Vorsicht geboten ist. Von der Breslauer schwierig den Taufkarkogel. Hütte auf einem Steig nordwärts über die Schrofen und Geröllhänge des Urkundkolms Weißer Kogel (3.407 m) (3.140 m). Weiter über Schrofen und den Fels- Schöner Gipfel hoch über dem Venter Tal. Von grat auf den Gipfel (712 HM, 2 h). der Breslauer Hütte in nordöstlicher Richtung hinauf zum Taufkarferner und weiter auf das Hinterer Brochkogel (3.635 m) Taufkarjoch (3.269 m). Nun über den teilwei- Der Aufstieg bis zum Mitterkarjoch erfolgt se verfirnten Kamm zum Vorgipfel und weiter gleich wie bei der Besteigung der Wildspitze. zum höchsten Punkt (560 HM, 3 – 4 h). Der untere Teil wird nördlich des Kamms am Firn des Taschachferners umgangen. Weiter bis zum Südostgrat, der zum Gipfel führt Ausgangspunkt Vernagthütte (2.755 m) (791 HM, 3 h). Hüttenzustieg Taufkarkogel (3.362 m) Von Vent über Rofen auf dem Weg 902 hinein Von der Hütte zuerst kurz auf dem markier- in das Rofental und über die Rofner Wiesen, ten AV-Weg in nordöstlicher Richtung, dann bis auf einer Alpe (2.096 m) kurz vor der Tal- weiter nördlich durch das Rofenkar hinauf station der Materialseilbahn ein Weg nach zum Rofenkarferner. Nun weiter zum Rofen- Nordwesten abzweigt. Auf diesem Weg (Nr. karjoch (3.320 m) und über den flachen 920) geht es über den Platteiberg, bevor man Nordwest-Grat zum Gipfel (520 HM, 2,5 h). gleichmäßig und sanft ansteigend ober- Das Wilde Mannle bildet den südlichsten halb des Vernagtbaches nach Nordwesten Eckpfeiler des Grates, der den Taufkarferner aufsteigt. Kurz vor der Hütte quert man den vom Rofenkarferner trennt. Ausgehend von Bach und gelangt nun etwas steiler zur Hütte diesem Gipfel (3.019 m) erreicht man in einer (900 HM, 3 h). Von der Vernagthütte über den Weg 919 erreicht man nach 2 Stunden Geh- zeit das Hochjoch-Hospiz. Die Breslauer Hütte ist vor allem für die Besteigung der Wildspitze ein wichtiger Stützpunkt Fluchtkogel (3.500 m) Der Fluchtkogel, ein schöner Aussichtsgipfel, wird sowohl vom Brandenburger Haus als auch von der Vernagthütte aus häufig bestie- gen. Von der Vernagthütte zuerst in südlicher und dann in westlicher bis nordwestlicher Richtung zum Guslarferner. Steil geht es über das Obere Guslarjoch (3.361 m) auf die Firn- fläche des Kesselwandferners. Weiter entlang des Grates hinauf zum Gipfel (735 HM, 2,5 h).

Kesselwandspitze (3.414 m) Schroffer Felsgipfel südlich des Fluchtkogels. Bis zum Guslarferner gleicher Anstieg wie oben. Am Ferner zweigt man jedoch zum un- 22

teren Guslarjoch (3.311 m) ab und steigt dort dere Brochkogel interessante und lohnen- über den Nordgrat in unschwieriger Block- de Anstiege. Je nach Anstiegsvariante – kletterei über Gesteinsblöcke zum Gipfel auf ob von der Vernagthütte über das Vernagt- (649 HM, 2 h). joch (3.400 m) und weiter über die blockigen Gratköpfe des Nordgrates, vom Seuffertweg Schwarzwandspitze (3.467 m) von Süden in schöner und leichter Kletterei Kleiner Gipfel südwestlich der Hochvernagt- (II) über den Platteikogel (3.427 m) oder über spitze. Ihren Namen erhielt die Schwarzwand- den Südgrat – benötigt man für die 800 Hö- spitze aufgrund ihrer mächtigen „Schwarzen henmeter etwa 3 bis 4 Stunden auf den Gipfel. Wand”, die vom Südgrat hinunter gegen die Eisbrüche des Gepatschferners abstürzt. Un- schwierige Gletscherwanderung. Von der Ausgangspunkt Hochjoch-Hospiz (2.413 m) Hütte westlich empor in die Firnbucht süd- lich des Südecks der . Man Hüttenzustieg steuert nun direkt die tiefste Einsattelung an Der Zustieg zum Hochjoch-Hospiz er- und steigt über den Nordgrat zum Gipfel auf folgt von Vent durch das Rofental. Über (702 HM, 3 h). den Weg 902 gelangt man zuerst zu den Rofenhöfen, dann durch die eindrucksvolle Vorderer Brochkogel (3.565 m) Rofner Schlucht und oberhalb des Rofen- Im Schatten der Wildspitze bietet der Vor- baches immer weiter taleinwärts bis zur

Die Wildspitze ist mit 3.774 m der höchste Berg Nordtirols 23

wird die Mutspitze bis zur Ostflanke der Vorderen Hintereisspitze umgangen (sie kann aber auch überschritten werden). Über den steilen Nordgrat zum Gipfel (1.025 HM, 4 h). Die Überschreitung von der Vorderen zur Mittleren und Hinteren Hintereisspitze ist möglich.

Saykogel (3.360 m) Auf dem markierten Steig anfangs westseitig hinunter bis zu einer Brücke, die über den Hochjochbach führt. Nun in steilen Serpen- tinen aufwärts, bevor es taleinwärts in Rich- tung Hochjoch geht. Auf 2.460 m Höhe quert man über eine Brücke auf das andere Bachu- fer und steigt weiter über Moränengelände auf einem gut markierten Steig zum Westgrat des Saykogels auf. Zwischen Grat und Hoch- jochferner führt der Weg unschwierig empor, bevor man das letzte Stück direkt über den Grat zum Gipfel gelangt (947 HM, 4 h).

Fineilspitze (3.516 m) Das Hochjoch-Hospiz ist Ausgangspunkt für Touren Schon von weitem sieht man die steile Eis- auf die Vordere Hintereisspitze, den Saykogel sowie wand der Fineilspitze. Ebenso wie die Nord- die Fineilspitze. wand brechen auch nach Westen und Nord- westen steile Eis- und Felsflanken vom Gipfel Schutzhütte (500 HM, 2 h). Der Übergang ab. Zahlreiche anspruchsvolle Routen füh- zur Martin-Busch-Hütte führt zuerst hinauf ren auf den Gipfel, besonders schön ist die Richtung Hochjoch, bevor man an einer Brü- Route über die Eisschneide des Nordgrates. cke nach Süden abzweigt und steil hinauf Vom Hochjoch-Hospiz zuerst auf dem Weg in zum Saykogel (3.360 m) aufsteigt. Vom Gip- Richtung Saykogel. Auf etwa 2.900 m zweigt fel zuerst steil hinab und in östlicher Rich- man nach Süden auf den Hochjochferner tung zur Martin-Busch-Hütte (1.000 HM, 6 h). ab und steuert gegen die vom Gipfel nach Norden herabziehende Felsrippe zu. Hier Vordere Hintereisspitze (3.437 m) zuerst mäßig steil über die Firnschneide em- Auf gutem Steig geht es westlich taleinwärts por, dann steil und ausgesetzt über Eis zum zur Ausmündung des Kesselwandferners. Gipfel (1.103 HM, 4 bis 5 h). Eine weitere an- Über den ausgeprägten Moränenrücken bis spruchsvolle Route führt als Eistour durch die zu dessen Gipfelpunkt. Nun dem O.-Reuther 50 Grad steile Nordwand. Weg aufwärts folgend. Beim Normalanstieg 24

Die imposante Similaunhütte steht direkt an der Grenze zu Südtirol auf 3.019 m.

Ausgangspunkt Similaunhütte (3.019 m) im I. Schwierigkeitsgrad) und einen Vorgipfel zum höchsten Punkt (500 HM, 2, 5 h). Similaun (3.606 m) Von der Hütte über einen Moränenrücken in Hauslabkogel (3.403 m) wenigen Minuten auf den Niederjochferner. Von der Hütte in nördlicher Richtung hinun- Hier südostwärts über flachen Firn auf einen ter auf den flachen Niederjochferner, dann Schrofenrücken, der bis in den Gletscher hin- links über Firn- und Geröllfelder hinüber zum einragt. Unschwierig auf einem Steig über die- Hauslabjoch (3.279 m). Nun in nordöstlicher sen Felsrücken, dahinter weiter auf dem Obe- Richtung über den zuerst recht schmalen ren Niederjochferner empor. Anschließend Grat in vorwiegend festem Fels aufwärts, wo- über Firn oder bei Vereisung besser rechts bei ein Steilaufschwung rechts umgangen über Felsen auf den Grat und über diesen, wird. Mehrere Kletterstellen im II. Schwierig- zum Teil ausgesetzt, zum Gipfel (587 HM, 2 h). keitsgrad müssen überwunden werden, be- vor man den Gipfel erreicht (384 HM, 1,5 bis 2 Fineilspitze (3.516 m) h). Vorsicht, zum Teil brüchiges Gestein! Beim Aufstieg über den Nordostgrat folgt man den Spuren der Erstbestesteiger Senn, Gstrein und Granbichler. Von der Hütte geht es zuerst Ausgangspunkt in nördlicher Richtung auf den flachen Nieder- Martin-Busch-Hütte (2.501 m) jochferner, dann links über Geröll- und Firnfel- der auf das Hauslabjoch empor. Vom Haus- Hüttenzustieg labjoch südwestlich über den Firngrat zuerst Von Vent auf halber Höhe des Ochsenko- mäßig steil, später steiler und ausgesetzt em- pfliftes nach links ins Niedertal. Auf breitem por. Abschließend über Felsen (Kletterstellen Weg (Nr. 923) taleinwärts, vorbei an der neu 25

errichteten Kapelle und der Schäferhütte. Mäßig ansteigend zur Hütte (600 HM, 2,5 h).

Kreuzspitze (3.457 m) Gletscherpfarrer Senn bestieg mit seinem Bergkameraden Granbichler erstmals im Jahre 1865 die Kreuzspitze. Auf den Spuren der Erstbesteiger erreicht man den Gipfel von der Martin-Busch-Hütte ohne größere Schwierigkeiten. Von der Hütte führt der Steig nordwestlich über die Hänge empor und an der ehemaligen Brizzi Hütte vorbei. Weiter über weite Schutthänge bis zum Be- ginn des Südostgrates und über diesen zum Gipfel (956 HM, 2,5 h).

Hintere Schwärze (3.628 m) Von der Hütte über den Niederjochbach zum Hinter der Martin-Busch-Hütte erhebt sich die spaltenreichen Marzellferner. Der Aufstieg Mutmalspitze über den Gletscher erfolgt südwestlich. Neu- erdings ist die Gletschertour auch über den gelang. Der Aufstieg von der Martin-Busch- Steilhang links der Eisbrüche möglich. Vom Hütte ist der kürzeste und führt von Nord- Oberrand des Gletschers in Richtung Marzell- osten über den Nordgrat. Von der Hütte zu- joch. Über eine Firnrampe direkt zum Gipfel erst in Richtung Similaunhütte bis vor den (1.127 HM, 4,5 h). Saybach. Über Schutt hinauf zum Sayferner und am rechten Rand des Gletschers weiter Hauslabkogel (3.403 m) hinauf zur Scharte (3.236 m). Von der Scharte Namensgeber dieses Gipfels war F. v. Haus- geht es über Blockwerk und Firn am Grat ent- lab, dem im Jahr 1819 (!) die Erstbesteigung lang zum Gipfel (902 HM, 3 h).

Ausgangspunkt vieler Touren ist die Martin-Busch-Hütte auf 2.501 m 26

scherzunge des Niederjochferners auf. In süd- östlicher Richtung geht es am orographisch linken Ufer des Gletschers bis zum Ansatz des Nordwestgrates und über den zum Teil ausge- setzten Grat zum Gipfel (1.105 HM, 4 h).

Über den Marzellkamm auf den Similaun (3.606 m) Ein weiterer schöner und unschwieriger, aber anstrengender Anstieg führt über den Marzellkamm auf den Similaun. Von der Hütte taleinwärts und nach wenigen hun- dert Metern den Niederjochbach queren. In weitem Bogen führt ein Steig um den öst- lichen Fuß des Marzellkamms herum und von Nordosten in steilen Serpentinen auf Blick auf den Niederjochferner diesen empor. Nun in südlicher Richtung über den flachen Kamm. Der Weg ist kaum Similaun (3.606 m) bezeichnet und teilweise schwer zu finden. Von der Martin-Busch-Hütte taleinwärts ent- Gutes Orientierungsvermögen ist daher lang des Niederjochbaches. Am Wegweiser unbedingt notwendig! Nach Überschrei- verlässt man den Weg zur Similaunhütte und tung der höchsten Punkte (höchster Punkt steigt wiederum entlang des Baches zur Glet- 3.149 m) des Kammes, gelangt man süd-

Kurz unterhalb des Similaungipfels 27

wärts hinab auf den Niederjochferner in leichter Gratkletterei (III-) die Ehrichspitze (3.150 m), über den man schließlich zum (3.425 m). Nordwestgrat des Similauns gelangt (siehe oben; 1.105 HM, 5 h). Fluchtkogel (3.500 m) Wuchtiger Eisberg mit breiter Firnflanke, der aufgrund seiner hervorragenden Aussicht Ausgangspunkt Brandenburger Haus häufig besucht wird. Vom Brandenburger (3.272 m) Haus in nordöstlicher Richtung über das fla- che Becken des Kesselwandferners hinauf Hüttenzustieg zum Oberen Guslarjoch (3.361 m). Vom Joch Vom Hochjoch-Hospiz geht es in steilen Ser- über die Firnfläche an den Steilaufschwung pentinen den Hang hinauf, dann zweigt der und nahe an der orographisch rechten Be- Weg nach links ab und führt hinüber zur wild grenzung bzw. teilweise am Grat selbst zerklüfteten Zunge des Kesselwandferners. auf den oberen Firnhang, über den man Das letzte Stück zur Hütte über den Gletscher schließlich weniger steil zum Gipfel gelangt (860 HM, 3,5 h). (228 HM, 1,5 h).

Dahmann Spitze (3.401 m) Weißseespitze (3.526 m) Die nördlich des Brandenburger Hauses ge- Vom Brandenburger Haus hinunter zum Kes- legene Dahmann Spitze ist der Hausberg selwandjoch. Hier quert man den Gepatsch- der Schutzhütte und wird auf einem Steig ferner flach hinüber in südwestlicher Rich- in einer halben Stunde Gehzeit erreicht. In tung gegen die Zinne (3.381 m). Diese bleibt einer weiteren halben Stunde erreicht man links liegen, man hält in westlicher Richtung

Das Brandenburgerhaus der DAV-Sektion Berlin auf 3.272 m 28

auf den sich allmählich ausprägenden Firnrü- und den Hintereisferner direkt zum Hoch- cken zu. Über diesen Südost-Rücken erreicht joch-Hospiz in ca. 4 Stunden. man unschwierig den Gipfel (254 HM, 2,5 h).

Weißkugel (3.739 m) Ausgangspunkt Ramolhaus (3.006 m) Vom Brandenburger Haus zuerst in südwest- licher Richtung und später in südlicher zur Hüttenzustieg Vernaglwand (Punkt: 3.065 m). Auf teilweise Von Vent auf dem Weg 902 hinauf zur Ra- versichertem Steig hinunter auf den Lang- molalm und weiter steil zum Ramoljoch taufernferner. Über diesen gletscherspalten- (3.186 m). Kurzer Abstieg über Felsen zum reichen Ferner zum Weißkugeljoch und von Ramolferner und über diesen zur Hütte hier steil über den Felsgrat direkt zum Gipfel. (1.300 HM, 5 h). Schwieriger Hüttenzustieg, Schöner ist allerdings der Anstieg über den der Erfahrung und gute Ausrüstung voraus- herrlichen Nordgrat (manchmal durch Verei- setzt. sung schwierig). Gehzeiten: beide Anstiege ca. 6 bis 7 Stunden. Großer Ramolkogel (3.550 m) Leichtester Abstieg: über das Hintereisjoch Vom Ramolhaus über den Nordostgrat zum Mittleren und über den Ostgrat zum Gro- Auf dem Weg zum Fluchtkogel ßen Ramolkogel. Sehr lohnender und häufig begangener Anstieg mit einigen leichten Kletterstellen (II) und flachen Firn und Eis- passagen. Vorsicht: zum Teil gefährliche Wächten am Gipfelgrat. Vom Ramolhaus hinauf in Richtung Ramoljoch und weiter nordwestwärts über den Ramolferner an- steigen bis auf den breiten Firnsattel (3.367 m) zwischen Nördlichem und Mittlerem Ra- molkogel. Nun nach Westen zum Grat und in leichter Kletterei (I) zum Gipfel des Mittleren Ramolkogel. Weiter dem Gratverlauf folgen. Hier sind teilweise ausgesetzte Kletterstel- len im II. Schwierigkeitsgrad zu überwinden. Das letzte Stück über Firn zum Gipfel des Großen Ramolkogels (544 HM, 3 h).

Hinterer (3.426 m) Selten besuchter Gipfel, der in Verbin- dung mit der für Geübte durchaus lohnend ist. Die Schwierigkeiten schwanken je nach Verhältnissen stark, vor allem im Frühsommer ist aufgrund großer Wächten Vorsicht geboten. Vom Ramolhaus über die südlichen Ausläufer des Ramolfer- ners aufwärts und über Felsen hinauf zum 30

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Großer Ramolkogel 3.550 m

Hinterer Spiegelkogel Ramolhaus 3.426 m 3.006 m

Firmisanschneide 3.491 m

Ausgangspunkt Ramolhaus.Ausgangspunkt Ausschnitt Ramolhaus.Alpenvereinskarte Ausschnitt Ötztaler Alpenvereinskarte Alpen - Gurgl, Ötztaler Nr. Alpen 30/1, - Gurgl, Nr. 30/1, Originalmaßstab 1:25.000. Originalmaßstab 1:25.000. 30

Ramoljoch (3.186 m). Nun in südlicher Rich- Die Firmisanschneide kann auch sehr gut tung über Firn und Fels auf einen Vorkopf. über den Nordostgrat in Verbindung mit dem Von hier auf dem langen Nordostgrat zum Spiegelkogel bestiegen werden. Vom Spie- Gipfel (420 HM, 2,5 h). geljoch (3.251 m) in leichter Kletterei (I) über den mäßig ansteigenden Nordostgrat empor Firmisanschneide (3.491 m) bis zur Graterhebung auf 3.380 Metern See- Vom Ramolhaus die südlichen Hänge queren höhe. Weiter über die Gratschneide zum Gip- bis zum Eisfeld der Firmisanschneide. Dieses fel (1,5 h vom Spiegeljoch). wird gegen Süden gequert, bis man steil an- steigend nach rechts über eine Randkluft und Schöne Aussicht (2.846 m) Felsen auf das Firmisanjoch (3.287 m) gelangt. Von Vent durch das herrliche Rofental und die Das Joch kann auch gletscherfrei erreicht eindrucksvolle Rofner Schlucht auf mäßig an- werden, indem man mit geringem Höhen- steigendem Weg zum Hochjoch Hospiz. Von verlust unterhalb des Gletschers nach Süden dort steiler Abstieg zur Eisenbrücke, die über quert und über Schuttgelände unschwierig den Hintereisbach führt. Weiter in einigen zum Joch ansteigt. Vom Firmisanjoch gelangt Serpentinen hinauf und oberhalb des Hoch- man schließlich über den langen Felsrücken jochferners mäßig ansteigend zum Schutz- des Südostgrates auf den Gipfel (485 HM, 3 h). haus Schöne Aussicht (ab Vent ca. 5,5 h).

Die abwechslungsreichen Bergtouren rund um Vent begeistern viele Besucher 31

Der harte Fels im Ötztal bietet hervorragende Klettermöglichkeiten

FELSKLETTERN UND KLETTERSTEIGE

Im Ötztal sind einige schöne Klettergebie- rigkeitsgraden an. Der Klettergarten ist auf- te und auch Möglichkeiten zum Bouldern grund der großen Wiese und einigen leichten vorhanden. In Vent selbst dominieren eher Kinderrouten besonders gut für Familien ge- hochalpine Touren, die aufgrund der alpinen eignet. Aber auch geübte Kletterer und Klet- Gefahren viel Erfahrung und Können voraus- tererinnen finden an der Engelswand ihre setzen. Herausforderung: Viele kleine Leisten und senkrechte bis leicht überhängende Wände Klettergarten Moosalm bei Sölden ermöglichen Routen bis zum VIII. Schwierig- (32 Routen von III+ bis VIII+) keitsgrad, die aber durchwegs gut abgesi- Südlich von Sölden befindet sich oberhalb chert sind. der Moosalm ein schöner, westseitig ge- legener Klettergarten. Die Touren sind mit Klettergarten Oberried Bohrhaken gut abgesichert und bieten für Schöner Klettergarten in Längenfeld, der Einsteiger und Kletterer im gemäßigten durch seine zahlreichen leichteren Routen Schwierigkeitsgrad ideale Bedingungen. vor allem für Familien geeignet ist. Idyllisch an einer Viehweide gelegen, ist der Kletter- Klettergarten Engelswand garten durch seine nord- und ostseitige Ex- Schöner und sehr beliebter Klettergarten position vor allem an heißen Sommertagen in Tumpen – Umhausen. Nach einem kur- zu empfehlen. zen Zustieg bieten sich 64 Routen mit einer Länge von 15 bis 35 Metern in allen Schwie- 32

Stuibenfall Klettersteig (C) Schwärzenklamm Klettersteig (C/D) Ein besonders schöner und nicht allzu Ein herrlicher Panorama-Klettersteig inmit- schwieriger Klettersteig befindet sich in Um- ten der Obergurgler Gletscherwelt. Obwohl hausen. Der Zustieg erfolgt in nur 30 Minu- dem Steig die absoluten Schwierigkeiten ten vom Parkplatz beim „Ötzidorf”. Gleich zu fehlen, ist er auf Grund seiner alpinen Höhen- Beginn geht es über eine Seilbrücke, bevor lage und der Ausrichtung auf der Nordseite man im ersten Teil unschwierig (A, B) über recht anspruchsvoll und erfordert Kletter- Blockgelände im Wald aufsteigt. Der zweite steigerfahrung. Es gibt ausreichend Tritthil- Abschnitt führt in einer Querung und über fen und auch zwei Notausstiege, welche ge- zwei kurze Überhänge (C) hinüber zum to- kennzeichnet sind und auch ein Abkürzen senden Wasserfall. Den krönenden Abschluss der Route ermöglichen. Von Obergurgl aus bildet eine spektakuläre Seilbrücke, die über erreicht man die Langtalereck Hütte in ca. 2,5 die Abbruchkante des Wasserfalls führt. Die- Stunden. Von dort aus dem Weg 35 Richtung se heikle Stelle kann aber auch umgangen Hochwilde Haus folgen und in 20 Minuten werden. Der Schwierigkeitsgrad des Kletter- zum Einstieg des Klettersteiges. steiges ist meist B mit nur wenigen kurzen 350 Höhenmeter (2.410 - 2.760 m) und 700 C-Stellen. Der Abstieg erfolgt im Nahbereich Meter Kletterlänge. Ca. 3 Stunden, mit dem des Wasserfalls. Ein kurzer Abstecher zu den Abstieg zur Langtalereck Hütte 4 Stunden. beiden Aussichtsplattformen bietet noch einmal einen herrlichen Blick über den Stu- Zirmwald Klettersteig (B/C) ibenfall. Bereits der Einstieg über die Hängebrü- cke erfordert Mut und Geschicklichkeit, ein Der Zirmwaldklettersteig in Obergurgl Drahtseil zur Sicherung mit dem Klettersteig- set ist vorhanden. Der familienfreundliche Klettersteig hat zwei schwerere C Passagen die etwas Erfahrung erfordern. Besonders angenehm ist der leichte Wanderweg zum und vom Ausstieg. Somit können auch nicht Kletterer ganz nah am Geschehen sein. Von Sölden aus erreicht man auf der Bun- desstraße in ca. 30 Minuten Obergurgl. Der Parkplatz bei der Kirche ist gebühren- pflichtig, bei der Festkogelbahn parkt man kostenlos. Von dort gelangt man über den Wanderweg Zirbenwald, Davids Hütte zum Einstieg. 100 Höhenmeter und 400 Meter Kletterlän- ge. ca. 1,5 bis 2 Stunden, mit dem Abstieg etwa 3 Stunden.

Eine Übersicht über die Klettergärten und Klet- tersteige im Ötztal ist hier zu finden: sommer.oetztal.com/klettern sommer.oetztal.com/sportkletterfuehrer 33 Tourentipps Winter

SKITOUREN

Venter Skirunde Besteigung des Similaun (3.606 m) an. Über Ein echter Skitourenklassiker, der das Herz den Niederjochferner geht es unschwierig in jedes Alpinisten höher schlägen lässt, ist die ca. 2 Stunden zum Gipfel. fünftägige Venter Skirunde. Seit dem Winter 2004 ist diese einmalige Skirundtour in den 2. Tag: Similaunhütte – Fineilspitze – Schöne Ötztaler Alpen wieder möglich. Die Schutz- Aussicht (500 HM, 5 h) hütten, die dabei als Stützpunkte dienen, Von der Similaunhütte vorbei am Tisenjoch haben von Mitte März bis Ende Mai geöffnet. (3.210 m), der Fundstelle des Ötzi, hinüber Ausgehend vom Bergsteigerdorf Vent führt zum Hauslabjoch (3.279 m) und weiter über die Venter Runde in fünf Tagen über die den Nordostgrat auf die Fineilspitze (3.516 m). höchsten Gipfel der Ötztaler Alpen. Sie ist Nach einer schönen Abfahrt über einen na- konditionell anspruchsvoll und bei einigen menlosen Gletscher und der anschließenden Gipfelgraten müssen exponierte und einfa- Querung des Hochjochferners gelangt man chere Kletterstellen überwunden werden. nach einem kurzen Anstieg zur Schönen Aus- sicht (2.846 m). 1. Tag: Vent – Similaunhütte – Similaun (1.700 HM, 7 h) 3. Tag: Schöne Aussicht – Weißkugel – Von Vent steigt man durch das Niedertal zur Hochjoch-Hospiz (900 HM, 7 - 8 h) Martin-Busch-Hütte (2.501 m) und weiter zur Von der Schönen Aussicht geht es über Similaunhütte (3.019 m) auf (1.125 HM, 5 h). das Jochköfel hinauf zum „Im hintern Eis” Von der Similaunhütte bietet sich noch die (3.270 m). Nun hinunter zum Hintereisferner 34

Wildspitze (3.774 m) Hochvernagt-Spitze (3.530 m)

Breslauer Hütte Fluchtkogel (3.500 m) Vent

Vernagthütte

Brandenburger Haus

Hochjoch-Hospiz

Weißkugel (3.739 m) Martin-Busch-Hütte

Schöne Aussicht Hint. Schwärze (3.628 m) Similaunhütte Fineilspitze (3.516 m) Similaun (3.606 m)

Die Venter Skirunde, Ausschnitt Alpenvereinskarten Ötztaler Alpen-Gurgl Nr. 30/1 und Ötzaler Alpen - Weißkugel 30/2 Originalmaßstab 1:25.000. 35

und über diesen zum Hintereisjoch (3.460 m). Von hier über den Südgrat auf die Weißkugel Wildspitze (3.774 m) (3.739 m), die mit einer imposanten Aussicht Hochvernagt-Spitze (3.530 m) aufwarten kann. Die Abfahrt führt über den Hintereisferner hinunter zum Hochjoch-Hos- piz (2.413 m).

4. Tag: Hochjoch-Hospiz – Fluchtkogel – Breslauer Hütte Vernagthütte (1.100 HM, 5 h) Vom Hochjoch-Hospiz gelangt man über Fluchtkogel (3.500 m) den Kesselwandferner ins Obere Guslarjoch Vent (3.361 m) und weiter auf den Gipfel des Fluchtkogels (3.500 m). Nun über den Guslar- Vernagthütte ferner hinunter zur Vernagthütte (2.755 m).

5.Tag: Vernagthütte – Wildspitze – Vent Brandenburger Haus (1.000 HM, 5,5 - 7 h) Am letzten Tag der Venter Skirunde erfolgt die Besteigung des höchsten Gipfels in den Ötztaler Alpen, der Wildspitze. Von der Ver- Hochjoch-Hospiz nagthütte über den Großen und Kleinen Vernagtferner ins Brochkogeljoch (3.423 m) und weiter über den Taschachferner auf die Wildspitze (3.774 m).

Die Abfahrt führt zuerst ins Mitterkarjoch (3.470 m) und weiter steil hinunter zum Mit- Martin-Busch-Hütte terkarferner. Über die Reste des Gletschers Weißkugel (3.739 m) und durch das Mitterkar hinunter zur Bres- lauer Hütte (2.844 m). Über das kleine Skige- biet Stablein gelangt man nach fünf herrli- chen Tourentagen zurück nach Vent.

Schöne Aussicht Hint. Schwärze (3.628 m) Similaunhütte Fineilspitze (3.516 m) Similaun (3.606 m)

Für die Venter Skirunde muss man sich Zeit nehmen, um all die schönen Eindrücke der Ötztaler Alpen in vollen Zügen genießen zu können. 36

Ausgangspunkt Vent Über den flachen Gletscher steuert man das Rofenkarjoch (3.320 m) an, von dem man Nördlicher Ramolkogel (3.427 m) über den nordwestlichen Rücken unschwie- Direkt von Vent geht es durch einen schütte- rig zum Gipfel des Taufkarkogels gelangt ren Zirbenbestand hinauf zur Ramolalm und (1.472 HM, 5 h). steil über den Ramolbach zu einer Schulter. Nun in südöstlicher Richtung zum Spiegel- Weitere Skitouren vom Ausgangspunkt Vent: ferner und links weiter bis zum Ramoljoch Manigenbachkogel (3.313 m), Südlicher (3.189 m). Von hier mit den geschulterten Latschkogel (3.357 m), Mittlerer Spiegelkogel Skiern ein kurzes Stück hinunter zum Ra- (3.310 m) molferner. In nördlicher Richtung steigt man sanft hinauf zu einer Einsattelung (hier be- steht auch die Möglichkeit, den Mittleren Ra- Ausgangspunkt Breslauer Hütte molkogel zu besteigen). Über unschwierige Blöcke wird schließlich der Gipfel bestiegen Wildspitze (3.774 m) (1.570 HM, 5,5 h). Der Traum vieler Alpinisten ist die Besteigung der Wildspitze, dem höchsten Berg Tirols. Von Hinterer Spiegelkogel (3.426 m) der Breslauer Hütte quert man in Richtung Mit seiner imposanten Nordflanke bietet der Nordwesten in eine weite sanfte Mulde und Hintere Spiegelkogel eine anspruchsvolle erreicht den Mitterkarferner. Ab ca. 3.250 m und interessante Frühjahrsskitour für erfah- führt die Tour in Richtung Norden bis zum rene Bergsteiger. Der Aufstieg von Vent er- Mitterkarjoch, das sehr steil überwunden folgt gleich wie beim Ramolkogel hinauf bis werden muss. Anschließend flach über den zum Spiegelferner. Das Gletscherbecken des Taschachferner, der zu einer steilen Rampe Spiegelferners wird nun in südlicher Richtung vor dem Gipfelaufbau führt. Von hier entwe- überquert, hinauf bis zu einer Mulde und wei- der über den Nordwest- oder Südwestgrat ter in Richtung Scharte zwischen Mittlerem möglichst hoch hinauf. Die letzten Meter un- und Hinterem Spiegelkogel (3.214 m). Knapp schwierig zu Fuß zum Gipfel (930 HM, 3,5 h). links der Scharte auf den überfirnten Westgrat Die Abfahrt führt über schöne Südosthänge, des Gipfels und über diesen bis zum felsigen wird jedoch von der Steilstufe beim Mitter- Grat. Unschwierig über den Grat zum Gipfel karjoch unterbrochen. (1.531 HM, 4 h). Weitere Skitouren von der Breslauer Hütte: Taufkarkogel (3.367 m) Vorderer Brochkogel (3.565 m), Hinterer Broch- Von Vent über die Skipiste bis zur Bergstation kogel (3.635 m), Taufkarkogel (3.367 m) Stablein (Liftunterstützung möglich). Nach weiteren 250 Höhenmetern quert man in Richtung Norden und steigt steil zum Weiß- Ausgangspunkt Vernagthütte bach auf. Diesem folgt man in das Taufkar, aus dem es unschwierig bis zum Taufkarfer- Hochvernagtspitze (3.530 m) ner und weiter steil hinauf ins Taufkarjoch Klassischer Skitourenberg in den Ötztaler Al- (3.218 m) geht. Hier erfolgt ein Wechsel auf pen, der von der Vernagthütte über den ge- den Mittelbergferner, den man in westlicher ring geneigten Vernagtferner bestiegen wird. Richtung unterhalb des Taufkarkogels quert. Von der Hütte über den Moränenkamm hin- 37

auf zum Großen Vernagtferner, steuert man auf die große Felsinsel im Gletscher zu. Weiter in nordwestlicher Richtung über die Hänge empor zum Gipfel. An der folgenden Steilstu- fe rechts haltend aufwärts und über das flache Plateau zum Westgipfel (775 HM, 2,5 h).

Fluchtkogel (3.500 m) Der Fluchtkogel ist vor allem wegen seiner lohnenden Abfahrt über die ost- bis südost- seitigen Gletscherhänge des Guslarferners ein beliebter Skitourenberg. Der Aufstieg von der Vernagthütte führt zuerst entlang der auf- Die Wildspitze ist sommers fallenden Moräne nach Westen, in einem lan- wie winters imposant gen Bogen um den Fuß der Hintergraslspitze herum, bis zum Guslarferner. Weiter in Rich- tung Westen hinauf zum Oberen Guslarjoch (3.361 m). Das letzte Stück des Anstiegs steil zu Fuß über den breiten Gletscherrücken zum Gipfel. Bei günstigen Verhältnissen kann der Gipfel auch mit Ski über die Flanke bestiegen werden (728 HM, 2,5 h).

Schwarzwandspitze (3.461 m) Von der Vernagthütte Aufstieg zum Großen Vernagtferner. Man steuert teils steil, teils flach über das freie Gletscherbecken den Kamm an, der von der Schwarzwandspitze nach Norden zieht. Vom Kamm noch etwa 30 Höhenme- Der Anstieg zur Weißkugel bietet tern zu Fuß zum Gipfel (706 HM, 2,5 h). ein unübertroffenes Panorama

Hinterer Brochkogel (3.635 m) Von der Vernagthütte zuerst in nördlicher, ab ca. 2.900 Metern Seehöhe in nordöstli- cher Richtung bis zum Kleinen Vernagtferner. Nun auf den Südsporn der zu, in Richtung Brochkogeljoch (3.423 m). Etwa auf einer Höhe von 3.200 Metern nach Osten zum Vernagtjoch (3.400 m), wo man nach links auf die flachere Rampe, die zum Gip- felaufbau führt, gelangt. Zu Fuß weiter zum Gipfel (950 HM, 3,5 h). Bei guten Verhältnis- sen kann man auch mit Ski über die 150 Me- ter hohe, steile Gipfelflanke abfahren. Zahlreiche Skitourenmöglichkeiten rund um Vent 38

Weitere Skitouren von der Vernagthütte: Weißkugel herabzieht. Über diesen Rücken Guslarspitzen (3.151 m, 3.126 m, 3.118 m), unschwierig auf den Gipfel (1.327 HM, 5 h). Kesselwandspitze (3.414 m), Hochvernagtwand (3.400 m), Wildspitze (3.774 m), Vorderer Broch- Saykogel (3.360 m) kogel (3.565 m), Petersenspitze (3.484 m) Der erste Teil der Tour bis zur Bachquerung ist ident mit jener auf die Fineilspitze. Nach der Bachüberquerung in südöstlicher Richtung Ausgangspunkt Hochjoch-Hospiz über die erste steile Stufe empor und weiter über schöne Böden hinauf zum Kreuzfer- Fineilspitze (3.516 m) ner. Man hält sich anfangs etwas links und Schöne Skihochtour über flache und weite schwenkt in 3.200 Metern Seehöhe nach Gletscherböden. Im Bereich des Hochjoch- rechts hinüber bis an den Fuß des Nordost- baches ist auf die teils steilen und lawinenge- grates. In steilem Firn zu Fuß zum Gipfel. Bei fährdeten Hänge zu achten. Von der Schutz- günstigen Bedingungen kann der Gipfel auch hütte fährt man zuerst in südwestlicher mit Skiern bestiegen werden (1.065 HM, 3,5 h). Richtung in den Talboden ab (2.292 m), den man bei einer Brücke erreicht. Nun erfolgt Weitere Skitouren vom Hochjoch-Hospiz: am jenseitigen Hang der Aufstieg bis zu ei- Kreuzkogel (3.338 m), (3.398 m), nem Rücken und über diesen weiter zum Hauslabkogel (3.402 m), Egg (3.219 m), Inne- Talboden des Hochjochtales (2.460 m), wo re Quellspitze (3.514 m), Hochvernagelwand man den Bach überquert. Weiter in südlicher (3.433 m), Langtauferer Spitze (3.528 m), Richtung bis auf ca. 2.600 m. Nun in östlicher Mutspitze (3.257 m), Guslarspitzen (3.151 m, Richtung über den Hochjochferner hinauf 3.126 m, 3.118 m) zum Hauslabjoch (3.283 m), wo man sich kurz unterhalb rechts hält. Weiter bis zum Skidepot. Unschwierig, aber ausgesetzt über AusgangspunktSimilaunhütte Blöcke zum Gipfel (1.221 HM, 4,5 h). Similaun (3.606 m) Weißkugel (3.739m) Der Similaun gilt in den Ötztaler Alpen als Ein Klassiker für Skitouren ist mit Sicherheit ein relativ einfacher Dreitausender, der eine die Weißkugel, die mit ihrer auffälligen Py- atemberaubende Aussicht bietet. Dennoch ramidenform die gesamte Umgebung über- handelt es sich um eine hochalpine Tour, die ragt. Häufiger wird sie, aufgrund des kürze- keinesfalls unterschätzt werden darf. ren Zustieges, von der Weißkugelhütte aus Von der Schutzhütte geht es ein kurzes dem Langtaufertal/Südtirol bestiegen. Aber Stück zum Niederjochferner hinunter und auch vom Hochjoch-Hospiz ist dieser Berg anschließend sanft in Richtung Osten zur ein beliebtes Skitourenziel. Anfangs geht Firnschneide am Gipfelfuß. Hier wird das Ge- es von der Hütte dem Sommerweg folgend lände wieder etwas steiler. Schließlich über ohne viel Höhengewinn zum Hintereisfer- den schmalen Grat unschwierig zu Fuß zum ner. Ab ca. 3.000 Metern Seehöhe hält man Gipfel (587 HM, 2 h). sich links und steuert das Hintereisjoch an. Von dort ein kurzes Stück auf dem Matscher Weitere Skitour von der Similaunhütte: Ferner zum breiten Rücken, der von der Fineilspitze (3.516 m) 39

Ausgangspunkt Martin-Busch-Hütte LANGLAUFEN

Similaun (3.606 m) Loipe Ebenle Durch das flache Niedertal zur Gletscherzun- Schöne und sonnige Loipe, die sich auf dem ge des Niederjochferners. Hier linkshaltend Weg zu den Rofenhöfen befindet. Auf 1.950 und mittelsteil empor und weiter über das Metern Seehöhe führt die Strecke 1 km durch flache Gletscherbecken bis zum Gipfelfuß. hügeliges Gelände. Von hier zu Fuß über eine Stufe und über den schmalen Grat zum Gipfel (1.106 HM, 4 h). Übungsloipe Vent Unterhalb der Kirche am Ortsanfang von Hintere Schwärze (3.624m) Vent befindet sich eine kurze (1 km) und Von der Hütte in südlicher Richtung zum Nie- einfache Übungsloipe in leicht kupiertem derjochbach und weiter um den nördlichen Gelände, die sich hervorragend für Anfänger Marzellkamm herum. Nun steigt man zum eignet. Die richtige Technik können Lang- Marzellferner auf, vorbei an den gefährlichen laufaspiranten bei Kursen der Schischule Gletscherbrüchen. Ab ca. 3.150 Metern See- Vent erlernen. höhe lässt man die Mutmalspitzen hinter sich und erreicht eine Rampe, die steil hinauf zum SCHNEESPIELPLATZ Gipfelgrat führt. Über diesen in sehr expo- nierter Lage zu Fuß bis zum höchsten Punkt Mit dem Schneespielplatz wurde ein kleines (1.250 HM, 4 h). Paradies für Kinder geschaffen. Für Eltern, Großeltern und weitere Begleitpersonen Kreuzkogel (3.338 m) stehen Bänke und Wellnessliegen zum Ent- Der Kreuzkogel ist ein unscheinbarer Gipfel, spannen zur Verfügung. Die Kinder hingegen bietet aber eine der schönsten gletscher- können in den Schneeburgen ihrer Fantasie freien Abfahrten in den zentralen Ötztaler freien Lauf lassen oder mit dem Opa eine Alpen, die vor allem bei Firn besonders loh- Schneeballschlacht veranstalten. nend ist. Von der Hütte in Richtung Westen steil hinauf zum Brizzisee (2.920 m). Weiter bis unter den felsigen Gipfelaufbau. Nun nach rechts bis zur Einsattelung. Von hier zu Fuß unschwierig zum Gipfel (837 HM, 2,5 h).

Weitere Skitouren von der Martin-Busch- Hütte: Saykogel (3.360 m), Sennkogel (3.400 m), Kreuzspitze (3.457 m), Fineilspitze (3.516 m), Marzellkamm (3.147 m), Mittlere, Östliche u. Westliche Marzellspitzen (3.532 m, 3.550 m, 3.529 m), Mutmalspitze (3.528 m)

Der Schneespielplatz in Vent 40

Alternativen für weniger gutes Wetter

Der archäologische Freilichtpark Ötzi-Dorf bietet lebendige Einblicke in die jungsteinzeitliche Geschichte

Naturpark Ötztal Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum Umfangreiches Naturparkprogramm (Nature Lehn 24, 6444 Längenfeld Watch-Führungen, Geologische Führungen, T: +43 5253 5540 od. +43 664 4868555 Ausstellungen,etc.) [email protected] Infos unter: www.oetztal-museum.at Gurglerstraße 104, 6456 Obergurgl T: +43 664 1210350 Ötztaler Schafwollzentrum [email protected] Michael Regensburger www.naturpark-oetztal.at Regensburger GmbH 6441 Umhausen Ötzidorf in Umhausen T: +43 5255 5293 T: +43 5255 50022 [email protected] F: +43 5255 50033 www.schafwolle.com [email protected] www.oetzi-dorf.at Greifvogelpark Umhausen Greifvögel hautnah erleben auf 5.000 m² Stuibenfall in Umhausen und in einer Freiluftarena mit rund 300 Größter Wasserfall Tirols Sitzplätzen Wanderweg ausgehend direkt vom Park- Täglich spektakuläre Flugvorführungen platz des Ötzidorfes 15 Volieren für Adler, Geier, Milane, Eulen, Bussarde, Raben & Falken Therme - Aqua Dome Längenfeld www.umhausen.com/greifvogelpark Oberlängenfeld 140, 6444 Längenfeld T: +43 5253 6400 Zahlreiche weitere Möglichkeiten finden Sie [email protected] im Familien-Ausflugsfolder, der im Informati- www.aqua-dome.at onsbüro Vent aufliegt. 41

Anreise

Von Graz mit der Bahn über Selzthal, Kitzbü- hel, Wörgl und Innsbruck (eventuell umstei- gen) bis zum Bahnhof Ötztal. Weiter mit dem Linienbus 4194 nach Sölden (umsteigen) und von dort nach Vent.

Anreise mit dem PKW Osten, Norden: Von Wien/Linz/Salzburg auf der A 1, A 8 und A 93 bis Kiefersfelden. An- schließend auf der A 12 bis zur Ausfahrt Ötztal. Anreise mit Bahn und Bus Weiter auf der B 186 nach Sölden und Zwiesel- Osten, Norden: Mit der Bahn von Wien/Linz stein. Von dort rechter Hand auf der Landes- über Salzburg, Innsbruck bis Ötztal Bahnhof. straße durch das Ventertal bis nach Vent. Weiter mit dem Linienbus 4194 nach Sölden. Von Innsbruck auf der A 12 bis zur Ausfahrt Von Sölden verkehren regelmäßig (im Som- Ötztal. Weiter siehe oben. mer stündlich) Linienbusse der Ötztaler Ver- Westen: Von Bregenz auf der A 14, S 16 und A kehrgesellschaft nach Vent. 12 bis zur Ausfahrt Ötztal. Weiter siehe oben. Westen: Von Bregenz mit der Bahn über Lan- Süden: Von Klagenfurt auf der A 10 bis Salz- deck bis Ötztal Bahnhof. Weiter mit dem Lini- burg. Weiter auf der A 8 bis Rosenheim und enbus 4194 nach Sölden. Weiter mit dem Bus A93 bis Kiefersfelden. Von dort auf der A 12 nach Vent. bis zur Ausfahrt Ötztal. Weiter siehe oben. Süden: Von Klagenfurt mit der Bahn nach Von Graz auf der A 9 bis Liezen und weiter auf Schwarzach-St. Veit. Umsteigen in Richtung der B 146 über Schladming nach Radstadt. Bregenz und weiter über Kitzbühel, Wörgl, In- Auf der A 10 von Radstadt bis Salzburg. Dann nsbruck bis zum Bahnhof Ötztal. Dort weiter über die A 8 und A 93 bis Kiefersfelden und mit dem Linienbus 4194 bis Sölden und von weiter auf der A 12 bis zur Ausfahrt Ötztal. dort nach Vent. Weiter siehe oben. Mobilität vor Ort

Ötztaler Verkehrsgesellschaft Sommerfahrplan: Mitte Juni bis Ende September T: +43 5254 3550; www.oetztaler.at Winterfahrplan: Mitte Dezember bis ca. Ende April Linienbus 4194: Imst – Ötztal Bhf – Sölden – Zwieselstein – Timmelsjoch; www.vvt.at Ötztal Shuttle: vom Flughafen Innsbruck ins Ötztal (gegen Linienbus von Sölden nach Vent Voranmeldung bzw. Buchung) Ötztaler Verkehrsgesellschaft T: 0043 5254 3550 www.oetztaler.at, www.vent.at www.oetztaler.at 42

Partnerbetriebe

Bergsteigerdorf-Partnerbetriebe gehen speziell auf die Bedürfnisse von Wanderern, Berg- steigern und Skitourengehern ein. Ein frühes Frühstück, Informationen zu Leihmaterial, die Vermittlung eines Bergführers oder Tipps zu Touren gehören ebenso zur Serviceleistung wie die Verwendung vieler regionaler Produkte in der Küche. Außerdem erhalten Sie als Mitglied eines Alpinen Vereins (ÖAV, DAV, AVS, PZS, CAI) 10% Ermäßigung auf das Standardangebot (Übernachtung mit Frühstück). Bitte Mitgliedschaft bereits bei der Buchung bekannt geben und bei der Abrechnung den gültigen Mitglieds- ausweis für alle Beteiligten vorlegen.

Hotel Alt Vent Tyrol Haus Reinstadler Marzellweg 2, 6458 Vent Gampenweg 9, 6448 Vent T: +43 5254 8130 T: +43 664 4488511 [email protected] [email protected] www.hotel-vent.at www.pension-reinstadler.at

Haus Eberhard Staatl. gepr. Berg- und Skiführer Spiegelbachweg 1, 6458 Vent T: +43 5254 8129 [email protected] www.haus-eberhard.at Schutzhütten

Breslauer Hütte (2.844 m) Winter: Anfang März bis Mitte Mai DAV-Sektion Breslau T Hütte: +43 664 1412119 Schlafplätze: 50 Betten, 107 Lager Satelliten-T: +43 720 920315 Winterraum: 25 Betten, offen [email protected] Bewirtschaftungszeit: www.wieshof.at; www.dav-wuerzburg.de Mitte Juni bis Ende September T Hütte: +43 664 5300898 od. Martin-Busch-Hütte (2.501 m) +43 676 9634596 DAV-Sektion Berlin [email protected] Schlafplätze: 40 Betten, 72 Lager www.dav-breslau.de; www.breslauerhuette.at Winterraum: 15 Betten, offen Bewirtschaftungszeit: Vernagthütte (2.755 m) Sommer: Mitte Juni bis Ende September DAV-Sektion Würzburg Winter: März bis Anfang Mai (Pfingsten) Schlafplätze: 62 Betten, 110 Lager T Tal: +43 5254 8130 Winterraum: 22 Betten, offen T Hütte: +43 664 3043151 Bewirtschaftungszeit: [email protected] Sommer: Anfang Juli bis Mitte September www.hotel-vent.at 43

Hochjoch-Hospiz (2.412 m) T Hütte: +39 0473 669711 DAV-Sektion Berlin Satelliten-T: +43 720 920439 Schlafplätze: 15 Betten, 45 Lager [email protected] Winterraum: 20 Betten, offen www.similaunhuette.com Bewirtschaftungszeit: Sommer: Mitte Juni bis Ende September Ramolhaus (3.006 m) Winter: Mitte März bis Anfang Mai DAV-Sektion Hamburg u. Niederelbe T Hütte: +43 664 7980 757 Schlafplätze: 26 Betten, 38 Lager Satelliten-T: +43 720 920311 Winterraum: 10 Betten, offen [email protected] Bewirtschaftungszeit: www.hochjoch-hospiz.at Sommer: Ende Juni bis Mitte September Brandenburger Haus (3.272 m) T Hütte: +43 664 8597694 DAV-Sektion Berlin [email protected] Schlafplätze: 25 Betten, 50 Lager www.edelweiss-gurgl.com Winterraum: 8 Betten, offen Bewirtschaftungszeit: Schöne Aussicht (2.845 m), privat Sommer: Anfang Juli bis Mitte September Schlafplätze: 55 Betten, 18 Lager T: +43 664 7980757 Bewirtschaftungszeit: Satelliten-T: +43 720 910304 Sommer: Mitte Juni bis Anfang Oktober [email protected] Winter: Mitte November bis Anfang Mai www.brandenburgerhaus.com T Hütte: +39 0473 662140 [email protected] Similaunhütte (3.019 m), privat www.schoeneaussicht.it Schlafplätze: 40 Betten, 30 Lager Bewirtschaftungszeit: Sommer: Mitte Juni bis Anfang Oktober Winter: Anfang/Mitte März bis Anfang Mai 44

Wichtige Adressen

Gemeindeamt Deutscher Alpenverein Gemeindestraße 1, 6450 Sölden Sektion Breslau T: +43 5254 2225 Heinrich-Ebner-Str. 17, 70372 Stuttgart F: +43 5254 2225-18 T: +49 711 567585 [email protected] F: +49 7150 829057 www.dav-sektion-breslau.de Ötztal Tourismus – Information Vent Venterstraße 35, 6458 Vent Deutscher Alpenverein T: +43 572 00260 Sektion Würzburg F: +43 572 00261 Kaiserstr. 13, 97070 Würzburg [email protected] T: +49 931 573080 www.vent.at F: +49 931 573090 www.dav-wuerzburg.de Naturpark Ötztal Gurglerstraße 104, 6456 Obergurgl Deutscher Alpenverein T: +43 664 1210350 Sektion Hamburg und Niederelbe [email protected] Döhrnstr. 4, 22529 Hamburg www.naturpark-oetztal.at T: +49 40 600888 88 F: +49 40 600888-87 Österreichischer Alpenverein www.alpenverein-hamburg.de Sektion Innerötztal Vorsitzender: Josef Klotz Österreichischer Bergrettungsdienst Schmiedhofstraße 40, 450 Sölden Bergrettung Sölden T: +43 5254 2690 Dorfstraße 151, 6450 Sölden [email protected] Josef Fiegl (Obmann) T: +43 664 4428118 Deutscher Alpenverein [email protected] Sektion Berlin www.br-soelden.at Markgrafenstr. 11, 10969 Berlin NOTRUF: 140 oder 112 T: +49 30 2510943 F: +49 30 252999-89 Alpine Auskunft www.dav-berlin.de T: +43 512 587828 www.alpine-auskunft.at

AUSRÜSTUNGSVERLEIH Sportalm, nur im Winter T: +43 5254 813053 Venter Kaufhäusl www.skiverleih-vent.at T.: +43 660 8103127 www.venter.at BERGFÜHRER VENT

Bergführerstelle Vent Bergführerstelle Vent T.: +43 5254 8106 T: +43 5254 8106 www.bergfuehrer-vent.at www.bergfuehrer-vent.at 45

Wanderkarten

Alpenvereinskarte Nr. 30/1 USB-Stick) – UTM- und Geographische Koor- Ötztaler Alpen - Gurgl (Weg und Ski) dinaten – Distanzmessung, Zeichenfunkti- Maßstab 1:25.000 on– GPS-Routenplanung (Waypoints, Tracks)

Alpenvereinskarte Nr. 30/2 Österreichische Karte (ÖK) Ötztaler Alpen - Weißkugel (Weg und Ski) Maßstab 1:50.000 Maßstab 1:25.000 ÖK50-BMN Nr. 172, 173 ÖK50-UTM Nr. 2103, 2109 Alpenvereinskarte Nr. 30/6 Ötztaler Alpen - Wildspitze (Weg und Ski) Maßstab 1:25.000 Maßstab 1:25.000 ÖK25V-UTM Nr. 2103 West/Ost

Alpenvereinskarten Digital Freytag & Berndt Wanderkarte Nr. 251 Maßstäbe 1:25.000 und 1:50.000 (sämtliche Maßstab 1:50.000 Alpenvereinskarten der Alpenregon auf

Impressum, Bildnachweis, Literatur

Herausgeber: Österreichischer Alpenverein, Olympiastr. 37, 6020 Innsbruck Texte: Regina Stampfl, Roland Kals (arp Salzburg), Bianca Klotz (Ötztal Tourismus, Vent), Thomas Schmarda (Naturpark Ötztal), Kilian Scheiber (Bergführerstelle Vent), Peter Haßlacher, Christina Schwann Grafik: SuessDesign.de Layout und Redaktion: Marion Hetzenauer, ÖAV Druck: Sandler Print & Packaging, Marbach

Bildnachweis: Bauer, Alfons (Ötztal Tourismus): S. 39 Ritschel, Bernd (Ötztal Tourismus): S. 6, 14, 15, 16, Brey, Anton (Ötztal Tourismus): S. 1 20, 28, 30, 43 Christoph Schöch Photography: S. 40 Ötztal Tourismus: S. 17 u., 21, 22, 23, 25 u., 27, 33, Holzknecht, Elias: S. 31 37 o. Kranebitter, Klaus (Ötztal Tourismus): S. 32 Scheiber, Peter: S. 10 Lohmann, Alexander Maria: S. 48 Schlosser, Hannes: S. 11, 14, 17 o., 26 u. Nösig, Isidor (Ötztal Tourismus): S. 8-9 Schwann, Christina: S. 24, 25 o., 26 o., Mangold, Guido (Ötztal Tourismus): S. 35, 37 m., 37 u. Umweltbundesamt Austria: S. 4

Literaturangaben: Barnick, H. (1981): Erstes Ruhegebiet in Tirol. In: Berichte zur Raumforschung und Raumplanung 25, H. 5/6, S. 30-31. Bätzing, W. (2002): Leitideen für eine nachhaltige Tourismusentwicklung im Ötztal, Tirol. In: Luger, K. u. 46

F. Rest (Hrsg.): Der Alpentourismus. Entwicklungspotenziale im Spannungsfeld von Kultur, Ökonomie und Ökologie. Innsbruck, Wien, München, Bozen: Studien Verlag, S. 465-490. Bodini, G. (1998): Auf den Spuren des Mannes aus dem Eis: Schnalstal- Vinschgau-Vent. Kulturverein Schnals (Hrsg.). Schnals. DAV, OeAV & AVS – Hrsg. (2005): Die Alpenvereinshütten (Band I: Ostalpen), 9. Auflage. Bergverlag Ro- ther; München, 555 S., Karten u. Übersichtsskizzen. Freiberger, P. (2004): Frühling auf 3.000 m. Frühjahrsskitouren im Hochvernagt. In: Bergsteiger Heft 3; München, S. 26-31. Haid, H. (2000): Sölden im Ötztal. Natur und Kultur, Ruhegebiet Ötztaler Alpen. OeAV-Reihe – Bundeslän- der, Band 7. Studien Verlag; Innsbruck, 107 S. Haßlacher, P. (1998): Alpine Ruhegebiete – Trümpfe für Naturschutz und Tourismus. In: CIPRA Interna- tional (Hrsg.): 1. Alpenreport: Daten, Fakten, Probleme, Lösungsansätze. Verlag Paul Haupt; Bern, Stuttgart, Wien, S. 300-307. Haßlacher, P. (2004): Entwicklung und Förderung von Bergsteigerdörfern. Zukunftsaufgabe bei der Umsetzung der Alpenkonvention. Fachbeiträge des OeAV – Serie: Alpine Raumordnung, Nr. 24; Innsbruck, S. 36-45. Haßlacher, P. (2004): Schluss mit der Gletscherliebe? Der Naturschutz hat in den Ötztaler Alpen viel zu verlieren. In: BERG Alpenvereinsjahrbuch 2004 (= Zeitschrift Bd. 128). München, Innsbruck, Bozen, S. 28-35. Haßlacher, P. (2004): Vent. Die Renaissance des Bergsteigerdorfes. In: BERGE (= Das internationale Maga- zin der Bergwelt) Nr. 2, S. 32-35. Haßlacher, P. – Red. (2004): Die Alpenkonvention – Markierungen für ihre Umsetzung. Herbke, S. (2005): Rund um Vent – Ötztaler Weißheiten. In: Panorama (= Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins), Nr. 1, 57. Jg; München, S. 29-37. Klier, W. (1993): Ötztaler Alpen – Gebietsführer für Wanderer und Berg-steiger. Bergverlag Rudolf Rother; München, 278 S. Klier, W. (1993): Ötztaler Alpen (Alpenvereinsführer). Bergverlag Rudolf Rother; München, 569 S. Oberwalder, L., N. Mailänder, H. Haid, F. Fliri, P. Haßlacher (2004): Franz Senn – Alpinismuspionier und Gründer des Alpenvereins. Tyrolia-Verlag; Innsbruck, Wien, 199 S. Peterka, F. (1988): Zentralalpenweg 02: Donautal-Alpenhauptkamm-Rheintal. 3., verbesserte Auflage, Verlag Wienerwald; Langenzersdorf, 211 S. Schall, K., R. Weiss, S. Weiss u. Kärntner u. Osttiroler Bergführer (1998): Genuss-Schitourenatlas (Südtirol & Österreich Süd). 1. Aufl., Schall Verlag; Wien, 308 S. Schlosser, H.: Naturkundlicher Führer Via Alpina – Ötztaler Alpen, Bundesländer Bd 16, Oesterreichischer Alpenverein (Hrsg.), Innsbruck, 2007, 150 S. Seibert, D. (1988): Ötztaler Alpen (Skiführer). Bergverlag Rudolf Rother; München, 169 S. Sektion Berlin, Sektion Breslau, Sektion Würzburg – Hrsg. (2004): Informationsbroschüre: Venter Ski- Rundtour (Ötztaler Alpen), 11 S. Tourismusverband Vent – Hrsg. (2005): Venter Skirunde – Ötztaler Klassiker. Informationsfalter; Vent, 4 S. Weiss, R. (1988): Ötztaler Alpen (Skitouren). Steiger Verlag. Berwang, 296 S. Witty, S. (2004): Klassische Skirundtour im Ötztal wieder möglich. In: DAV-Panorama H. 2; München, S. 100-101. Richtiges Verhalten in den Bergen

Als Natursport bietet Bergwandern große Chancen für Gesundheit, Gemeinschaft und Erlebnis. Die folgenden Empfehlungen der alpinen Vereine dienen dazu, Bergwanderungen möglichst sicher und genussvoll zu gestalten.

1. Gesund in die Berge: Bergwandern ist Ausdauersport. Die positiven Belastungsreize für Herz und Kreislauf setzen Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck und wähle das Tempo so, dass niemand in der Gruppe außer Atem kommt. 2. Sorgfältige Planung: Wanderkarten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Länge, Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse. Touren immer auf die Gruppe abstimmen! Achte besonders auf den Wetterbericht, da Regen, Wind und Kälte das Unfallrisiko erhöhen. 3. Vollständige Ausrüstung: Passe deine Ausrüstung deiner Unternehmung an und achte auf ein geringes Rucksackgewicht. Regen-, Kälte- und Sonnenschutz gehören immer in den Rucksack, ebenso Erste- Hilfe-Paket und Mobiltelefon (Euro-Notruf 112). Karte oder GPS unterstützen die Orientierung. 4. Passendes Schuhwerk: Gute Wanderschuhe schützen und entlasten den Fuß und verbessern die Trittsicherheit! Achte bei deiner Wahl auf perfekte Passform, rutschfeste Profilsohle, Wasserdichtigkeit und geringes Gewicht. 5. Trittsicherheit ist der Schlüssel: Stürze, als Folge von Ausrutschen oder Stolpern, sind die häufigste Unfallursache! Beachte, dass zu hohes Tempo oder Müdigkeit deine Trittsicherheit und Konzentration stark beeinträchtigen. Achtung Steinschlag: Durch achtsames Gehen vermeidest du das Lostreten von Steinen. 6. Auf markierten Wegen bleiben: Im weglosen Gelände steigt das Risiko für Orientierungsverlust, Absturz und Steinschlag. Vermeide Abkürzungen und kehre zum letzten bekannten Punkt zurück, wenn du einmal vom Weg abgekommen bist. Häufig unterschätzt und sehr gefährlich: Steile Altschneefelder! 7. Regelmäßige Pausen: Rechtzeitige Rast dient der Erholung, dem Genuss der Landschaft und der Geselligkeit. Essen und Trinken sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhal- ten. Isotonische Getränke sind ideale Durstlöscher. Müsliriegel, Trockenobst und Kekse stillen den Hunger unterwegs. 8. Verantwortung für Kinder: Beachte, dass Abwechslung und spielerisches Entdecken für Kinder im Vordergrund stehen! In Passagen mit Absturzrisiko kann ein Erwachsener nur ein Kind betreuen. Sehr ausgesetzte Touren, die lang anhaltende Konzentration erfordern, sind für Kinder nicht geeignet. 9. Kleine Gruppen: Kleine Gruppen gewährleisten Flexibilität und ermöglichen gegenseitige Hilfe. Vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr informieren. In der Gruppe zusammen bleiben. Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen. 10. Respekt für Natur und Umwelt: Zum Schutz der Bergnatur: Keine Abfälle zurücklassen, Lärm vermeiden, auf den Wegen bleiben, Wild- und Weidetiere nicht beunruhigen, Pflanzen unberührt lassen und Schutzgebiete respektieren. Zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel verwenden oder Fahrgemeinschaften bilden.

Sicher Bergwandern:10 Empfehlungen des Österreichischen Alpenvereins/ CAA

Alpiner Notruf: 140 Internationaler Notruf: 112 Vent im Ötztal Großes Walsteral Mauthen Ginzling im Zillertal Ramsau bei Berchtesgaden Grünau im Almtal Region Sellraintal Hüttschlag im Großarltal Schleching – Sachrang Jezersko Steinbach am Attersee Johnsbach im Gesäuse Steirische Krakau Kreuth St. Jodok, Schmirn- und Valsertal Lesachtal Tiroler Gailtal Lungiarü Val di Zoldo Lunz am See Villgratental Mallnitz Weißbach bei Lofer Malta Zell-Sele Matsch ab Sommer 2019: Gschnitztal, Luče

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