Hector Berlioz (1803–1869)

Symphonie fantastique, op. 14 Episode de la vie d’un artiste (Episode aus dem Leben eines Künstlers)

[01] 1. Rêveries, Passions (15:34) [02] 2. Un Bal (06:35) [03] 3. Scène aux champs (16:11) [04] 4. Marche au supplice (06:41) [05] 5. Songe d’une nuit du Sabbat (10:10)

total 55:15

Andrés Orozco-Estrada Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Die Symphonie des »poetischen Gedankens« dender Effekte suchen, und man findet dabei Hector Berlioz eröffnete nur drei Jahre nach melodischen Erfindungsreichtum und interes­ Beethovens Tod mit der Symphonie fantastique sante harmonische Ideen. Berlioz bereitete der eine neue Epoche von programmatischer Programmmusik und der symphonischen Dich­ In­strumentalmusik unter Einbeziehung außer­ tung, wie sie dann von Franz Liszt weiterent­ musikalischer Aspekte aus der Literatur, der wickelt und von Richard Strauss zu höchster anderen Künste, aber auch aus biographischer Blüte gebracht wurde, den Boden. (Strauss hat Privatheit und gesellschaftlicher Öffentlichkeit. auch theoretisch durch die Ergänzung und Berlioz überantwortete die Wirkung dieses Neuedition von Berlioz’ 1841/42 in der Gazette 1830 in Paris uraufgeführten Werkes dem »poe­ musicale veröffentlichten Instrumentations­ tischen Gedanken«, wie er ihn schon in Beet­ lehre die Bedeutung des Franzosen für die hovens Symphonien entdeckt zu haben glaubte Musik bis weit ins 20. Jahrhundert hinein unter­ und den er mit besonderen Wirkungen und strichen.) Effekten zu unterstützen trachtete. Um diesen Berlioz versah sein Werk mit einer »Idée »Gedanken« für die Hörer begreifbar zu ma- fixe«, einem Leitthema, das sich in verschiede­ ­chen, gab er der Symphonie ein Programm bei, nen Ausprägungen und Gestalten durch alle das die Erlebnisse und Träume eines liebes­ fünf Sätze zieht. Berlioz verteilte zu jeder Auf­ leidenden Künstlers schildert. In der Orchester­ führung der Symphonie fantastique in Paris ­ besetzung geht Berlioz deutlich über Beetho­ ein detailliertes Programm der fünf Sätze, das vens Maßstab hinaus und konstituiert das große die Leidenschaft eines jungen Musikers für eine romantische Symphonieorchester. Er setzt auf Frau schildert: Die Symphonie, ein Roman. tollkühne Experimente in der Instrumentation. Mit der »Idée fixe« symbolisierte Berlioz in Die Symphonie fantastique stellt einen gewalti­ der Symphonie das Bild der Geliebten. Er schil­ gen Modernisierungsschub für die Symphonik derte die musikalisch-inhaltliche Situation aus­ in klanglicher und orchestraler Hinsicht dar. führlich in seinem Programm: »Zufolge einer Was den musikalischen Gehalt anbetrifft, so eigentümlichen Laune des Zufalls erscheint der muss man diesen unter der Oberfläche blen­ Seele des Künstlers das geliebte Bild immer nur

4 The Symphony of the “Poetic Thought” Only three years after Beethoven’s death, Hector Berlioz initiated a new epoch with the ideas. Berlioz prepares the foundation for Symphonie fantastique – an epoch of program- ­programme music and the symphonic poem matic instrumental music incorporating extra- as they were then further developed by Franz musical aspects not only from literature and Liszt and brought to full fruition by Richard other arts, but also from private biography and Strauss. (By expanding and revising Berlioz’s public society. Berlioz entrusted the impact of Treatise on Instrumentation originally pub- this work, first performed in Paris in 1830, to lished in 1841/42 in the Gazette musicale, the “poetic thought” that he believed to have Strauss emphasised the fact that the French- discovered in Beethoven’s symphonies and man’s significance in music extended far into that he strove to support with special effects. the twentieth century.) To make this “thought” comprehensible for the Berlioz provided his work with an idée fixe, listener, he added a programme depicting the a guiding theme running through all five experiences and dreams of an artist suffering movements in various forms and guises. At from unrequited love. In his orchestral scoring, each performance of the Symphonie fantas- Berlioz definitely goes beyond Beethoven’s tique in Paris, Berlioz distributed a detailed standard, virtually creating the large romantic programme of the five movements depicting symphony orchestra and relying on daring the passion of a young musician for a woman: experiments in instrumentation. The Sympho- the symphony as a novel. nie fantastique represents an enormous With the idée fixe, Berlioz symbolised the advance towards the modernisation of sym- image of his beloved in the Symphony. He phonic music in terms of sonority and use of depicted the musical contents of the situation the orchestra. in great detail in his programme: “Through an As for the musical content, one must look odd whim, whenever the beloved image for it underneath the surface of brilliant appears before the mind’s eye of the artist it is effects; there, one does indeed find richness of linked with a musical thought whose charac- melodic invention and interesting harmonic ter, passionate but at the same time noble and

5 in Verbindung mit einem musikalischen Gedan­ Verurteilung und Hinrichtung träumt, und im ken, in dem er einen gewissen leidenschaft­ »Hexensabbat« (Finalsatz) setzte Berlioz durch lichen, doch zugleich edlen und schüchternen Glissandi, Streicherspiel mit dem Holzbogen, Charakter findet, gleich dem, den er dem ge­- Springbogenpassagen, extrem tiefe oder hohe, liebten Wesen selbst zuschreibt. Dieser melan­ nicht mehr identifizierbare Töne von Holz- und cholische Reflex des Urbildes und das Urbild Blechblasinstrumenten viele bewusst unschöne selbst verfolgen ihn unaufhörlich wie eine Klangerzeugungen ein. ­doppelte fixe Idee. Das ist der Grund, weshalb Berlioz schreckte auch vor plakativen Illus­ die das erste Allegro eröffnende Melodie trationen nicht zurück: Bevor im vierten Satz auf in allen Sätzen der Symphonie regelmäßig dem Schafott das Fallbeil heruntersaust, hört wiederkehrt.« der unglückliche Künstler noch einmal die Der Künstler erlebt die Geliebte immer nur Stimme der Geliebten in der Klarinette, dann aus der Entfernung, im ersten Satz dabei in folgt ein hässlicher Schlag, und der Kopf poltert seinen Gefühlen zwischen euphorischer Freude, zum Pizzicato der Streicher herunter. Im Finale zärtlichen Empfindungen und Aufwallungen ist die »Idée fixe« zu einer hämischen Figur von eifersüchtiger Wut schwankend. Im zwei­ entstellt: Die Geliebte tritt als Hexe in Erschei­ ten Satz erscheint dem Künstler das geliebte nung. Und für manche Musikhörer der Urauffüh­ Bild inmitten eines Balls. Als er nach einer ein­ rung wird mit dem Zitat des »Dies irae«-Motivs samen »Szene auf dem Lande« mit Schalmeien­ aus der Missa de profunctis des Gregorianischen klang und abendlichem Donnergrollen (3. Satz) Chorals tatsächlich der Jüngste Tag angebro­ die Hoffnungslosigkeit seiner Liebe nicht mehr chen sein, als sie die orchestralen Offenbarun­ erträgt, narkotisiert sich der Künstler mit Opium. gen des Monsieur Berlioz hörten. Das Motiv Er verfällt in Träume. Dieser Zustand des sym­ erklingt in Es-Dur, doch die »heroische Tonart« phonischen Helden gab dem Komponisten ist in diesem Fall eine teuflische Karikatur. Berlioz Gelegenheit, eine irreale musikalische Rainer Lepuschitz Welt zu erschaffen. Im makabren »Gang zum Richtplatz« (4. Satz), in dem der Held von seiner

6 shy, he finds similar to the one he attributes to the string instruments, spiccato passages as his beloved. This melodic image and the model well as extremely low or high tones in the it reflects pursues him incessantly like a double woodwinds and brass which are no longer idée fixe. That is the reason for the constant precisely identifiable for their pitch content. appearance, in every movement of the sym- Nor did Berlioz recoil from bold and simple phony, of the melody that begins the first Alle- illustrations: before the guillotine whizzes gro.” down onto the scaffold in the fourth move- The artist only ever experiences his beloved ment, the unhappy artist once again hears the from afar; in the first movement, his feelings voice of his beloved in the clarinet. There fol- fluctuate between euphoric joy, tender senti- lows an ugly blow and his head crashes down ments and upsurges of jealous rage. In the to the pizzicato of the strings. In the finale, the second movement, his beloved appears to the idée fixe has been distorted into a sneering artist in the midst of a ball. When, after a figure: the beloved appears as a witch. And for lonely “Scene in the Country” featuring the some listeners at the world premiere, the Day sound of a shawm and the evening rumblings of Judgement must have broken out with the of thunder (3rd movement), he can no longer quotation of the “Dies irae” motive from the bear the hopelessness of his love, the artist Gregorian chant Missa de profunctis when they drugs himself with opium. He drifts off into heard the orchestral revelations of Monsieur dreams. This condition of the symphonic hero Berlioz. The motif sounds in E-flat major, but gave the composer Berlioz the opportunity to this “heroic key” is, in this case, a diabolical create an unreal musical world. In the macabre caricature. “March to the Scaffold” (4th movement), in Rainer Lepuschitz which the hero dreams of his conviction and Translation: David Babcock execution, and in the “Witches’ Sabbath” (final movement), Berlioz makes use of many inten- tionally unpleasant sounds through glissandi, playing with the wooden part of the bow on

7 Tonkünstler-Orchester Niederösterreich In«-Reihe sichert dem Orchester einen fixen Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Platz am Puls der Zeit. Mit der Programmierung ­ist eine der wichtigsten Institutionen der öster­ von Werken der Gegenwart stellen die Ton­ reichischen Musikkultur. Der Kernbereich der künstler Beziehungen zum Musikgeschehen künstlerischen Arbeit ist das traditionelle unserer Zeit her: Jede Abosaison wird mit der Repertoire von der Klassik über die Romantik Uraufführung eines Auftragswerks unter der bis ins 20. Jahrhundert; gleichzeitig setzen die Leitung von Andrés Orozco-Estrada eröffnet. Tonkünstler Akzente im Bereich der Gegen­ Ein Composer in Residence arbeitet jährlich eng wartsmusik. Das Orchester knüpft damit an sein mit den Tonkünstlern im Rahmen des Musik- mehr als 100-jähriges Wirken im österreichi­ Festivals Grafenegg zusammen. Komponisten schen und internationalen Konzertleben an. Mit wie Krzysztof Penderecki, Arvo Pärt, James Mac­ der Saison 09–10 übernahm der in Kolumbien Millan, HK Gruber, Gerald Resch, Tan Dun und geborene und seit 1997 im Wiener Musikleben Friedrich Cerha schrieben bereits Auftragswerke beheimatete Andrés Orozco-Estrada das Amt für das Tonkünstler-Orchester. Als erstes öster­ des Chefdirigenten. Chefdirigenten vor Andrés reichisches Orchester richteten die Tonkünstler Orozco-Estrada waren unter anderem Walter 2003 eine eigene Abteilung für Musikvermitt­ Weller, , Miltiades Caridis, Fabio lung ein: Die Tonspiele haben seitdem mehr als Luisi und Kristjan Järvi. Weiters arbeiten die 75 000 Kinder und Jugendliche für die Musik Tonkünstler mit prominenten Gastdirigenten begeistert. Das Angebot umfasst individuell zusammen, darunter Jeffrey Tate, Jun Märkl, gestaltete Konzerte und Workshops. Damit wur­ Hugh Wolff, Michael Schønwandt, Andrew Lit­ den die Tonspiele zum größten Musikvermitt­ ton, Giovanni Antonini, Christopher Hogwood, lungsprogramm Österreichs. Christian Zacharias und Heinz Holliger. Die Residenzen des Orchesters sind in Wien Zukunftsorientiert sind alternative Pro­ im Musikverein, in Niederösterreich im Fest­ grammwege und Initiativen des Tonkünstler- spielhaus St. Pölten sowie in Grafenegg, wo mit Orchesters. Die Einbeziehung von Genres wie dem Wolkenturm und dem Auditorium akus­ Jazz und Weltmusik im Rahmen der »Plugged- tisch herausragende Spielstätten zur Verfügung

8 Tonkünstler Orchestra Niederösterreich The Tonkünstler Orchestra Niederösterreich is among the most important institutions on and world music within the scope of the the Austrian music scene. The main focus of ”Plugged-In” series ensures that the orchestra the orchestra’s artistic work is the traditional remains up-to-date at all times. By incorpo­ repertoire ranging from the classical to the rating contemporary works into their pro- Romantic period through to the 20th century. grammes, the Tonkünstler establish ties to cur- At the same time, the Tonkünstler set trends in rent developments on the music scene: each the field of contemporary music. The orchestra subscription season is opened with the first thus continues its path of more than 100 years performance of a commissioned work under on the Austrian and international concert the direction of Andrés Orozco-Estrada. Each scenes. Andrés Orozco-Estrada, who was born year, a composer in residence works closely in Colombia and has been active on the Vien- together with the Tonkünstler in the scope of nese music scene since 1997, took on the post the Grafenegg Music Festival. So far, composers as Music Director at the start of the 09–10 sea- of the likes of Krzysztof Penderecki, Arvo Pärt, son. Music Directors preceding Andrés Orozco- James MacMillan (2012), HK Gruber, Gerald Estrada included , Heinz Wall- Resch and Tan Dun have written commissioned berg, Miltiades Caridis, and Kristjan works for the Tonkünstler Orchestra. The Järvi. Furthermore, the Tonkünstler have Tonkünstler were the first Austrian orchestra to ­collaborated with famous guest conductors establish a department for music didactics in such as Jeffrey Tate, Jun Märkl, Hugh Wolff, 2003: the Tonspiele [Sound Games] have since Michael Schønwandt, Andrew Litton, Giovanni generated enthusiasm for music among Antonini, Christopher Hogwood, Christian over 50,000 children and youths. The Tonspiele Zacharias and Heinz Holliger. have thus become Austria’s largest music The Tonkünstler Orchestra is innovative in its di­dactics programme. The offer comprises approach of treading alternative paths regard- in­dividually arranged concerts and workshops. ing its programmes and by organising various The orchestra’s residences are the Musik­ initiatives. The inclusion of genres such as jazz verein in as well as the Festspielhaus

9 stehen. In Grafenegg konzertieren die Ton­ Gautier Capuçon, Daniil Trifonov, Fazil Say und künstler als Orchestra in Residence im Rahmen Lang Lang. der Sommerkonzerte und des Musik-Festivals Zahlreiche Aufnahmen spiegeln das künstle­ Grafenegg. Die künstlerische Arbeit des rische Profil des Orchesters wider. Zu den jüngs­ Orchesters umfasst neben ausgewählten Pro­ ten Einspielungen zählen die Symphonie Nr. 2 grammen regelmäßig sowohl die Eröffnung »Lobgesang« von Mendelssohn Bartholdy und des Festivals als auch die enge Zusammen­ Mahlers Symphonie Nr. 1, beide unter der Lei­ arbeit mit dem Composer in Residence. Die tung von Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada. Sommersaison in Grafenegg wird alljährlich Darüberhinaus erschienen unter der Leitung mit der Sommernachtsgala eröffnet und in von Kristjan Järvi Bernsteins Mass, Haydns Pari- Österreich sowie mehreren Ländern Europas ser Symphonien, Beethovens Symphonie Nr. 9 im Rundfunk ausgestrahlt. in der Fassung von Mahler und Mendelssohn Tourneen bilden eine wichtige Säule der Bartholdys Sommernachtstraum. Im Frühjahr Orchesterarbeit und führten die Tonkünstler in 2012 erschienen die drei Auftragswerke, die den vergangenen Saisonen nach Großbritan­ eigens für die Saisoneröffnungen unter der nien, Deutschland, Spanien, Slowenien, in Leitung von Andrés Orozco-Estrada komponiert das Baltikum und nach Japan. Im Herbst 2011 wurden. Die Tonkünstler bauen ihre Aufnahme­ gastierte das Orchester beim Internationalen tätigkeit ab 2013 weiter aus. Geplant sind George Enescu-Festival und eröffnete unter ­Neuaufnahmen mit Werken von Felix Mendels­ der Leitung von Andrés Orozco-Estrada den sohn Bartholdy und Johannes Brahms, die bei Mäh­rischen Herbst in Brünn. Zu den prominen­ OehmsClassics erscheinen werden. ten solistischen Partnern des Orchesters www.tonkuenstler.at zählen unter anderem Renée Fleming, Joyce DiDonato, Angelika Kirchschlager, Ian Bostridge und Bryn Terfel sowie Janine Jansen, Lisa Batiashvili, Sol Gabetta, Rudolf Buchbin­ der, Michael Schade, Daniel Hope, Renaud und

10 St Pölten and Grafenegg in Lower Austria. The Sol Gabetta, Rudolf Buchbinder, Michael latter boasts two acoustically outstanding ven- Schade, Daniel Hope, Renaud and Gautier ues: the Wolkenturm and the Auditorium. In Capuçon, Daniil Trifonov, Fazil Say and Lang their capacity as orchestra in residence, the Lang. Tonkünstler perform concerts as part of the Recordings display the orchestra’s artistic Summer Concerts series and the Grafenegg profile. Recent recordings include the Sym- Music Festival. Besides select programmes, the phony No. 2 ”Lobgesang” by Mendelssohn artistic work of the orchestra comprises the ­Bartholdy and Mahler’s Symphony No. 1, both opening of the Grafenegg Festival on a regular under the direction of Music Director Andrés basis as well as close cooperation with the Orozco-Estrada. Further releases include composer in residence. Each year, the Midsum- ­Leonard Bernstein’s Mass, Joseph Haydn’s Paris mer Night’s Gala – broadcast on the radio and Symphonies and Ludwig van Beethoven’s TV in Austria as well as in other European coun- S­ ymphony No. 9 in Mahler’s version as well as tries – opens the summer season in Grafenegg. Mendelssohn Bartholdy’s Sommernachtstraum, Tours are an important pillar of the orches- all under the direction of Kristjan Järvi. In the tral work and have taken the Tonkünstler to spring of 2012 three commissioned works Great Britain, , Spain, Slovenia, the were released which were specially composed Baltic States and Japan in past seasons. In for the season openings under the direction autumn 2011 the Tonkünstler Orchestra guest- of Andrés Orozco-Estrada. As from 2013, the performed at the International George Enescu Tonkünstler will continue to expand their Festival and opened the Moravian Autumn in recording activities. New recordings of pieces Brno under the direction of Andrés Orozco- by Mendelssohn Bartholdy and Johannes Estrada. Famous soloists who have performed Brahms will be released by OehmsClassics. concerts together with the orchestra include www.tonkuenstler.at Renée Fleming, Joyce DiDonato, Angelika Kirchschlager, Ian Bostridge and Bryn Terfel as well as Janine Jansen, Lisa Batiashvili,

11 Orchestermitglieder | orchestra members Thomas Grandpierre, Paul van Houtte, Alison Konzertmeister / concertmaster: Prof. Bijan Frilingos (Orchesterakademie) ­Khadem-Missagh, Mag. Alexander Gheorghiu, Kontrabass / contrabass: Michael Seifried, N. N., Mag. Vahid Khadem-Missagh, Univ.-Prof. Bernhard Binder, Franz Schaden, Mathias Kawka, Mag. Lieke te Winkel Johannes Knauer, Simon Pennetzdorfer, Lukas 1. Violine / 1st violin: Gyula Szép, MA, Alois Straka (Orchesterakademie) ­Wilflinger, Susanne Masetti, Andreas Baksa, Flöte / flute: Walter Schober, Mag. Heidrun Tsuyuko Ichinohe, Sawa Popoff, Martha Wagner, ­Lanzendörfer, Friederike Herrmann, Birgit Fluch Gerhard Fechner, Mag. Ines Miklin, Teodora Soro­ Oboe / oboe: Barbara Ritter, Mag. Andreas kow, Xuan Ni, Nikolay Orininskiy, Maria Fomina, Gschmeidler, Johannes Strassl, Mag. Theresia Sophie Kolarz-Lakenbacher, Sophie Gansch Melichar 2. Violine / 2nd violin: Mag. Julia Mann, Marie Klarinette / clarinet: Kurt Franz Schmid, Suchy, Peter Erhart, Kora Lemberg, Mag. Chih-Yu Helmut Wiener, Ewald Wiedner, Stefan Vohla Ou (Karenz), Boris Pavlovsky (Karenzvertretung), Fagott / bassoon: Gottfried Pokorny, Andor Mag. Gerald Hinterndorfer, Dora Huber, Liselotte Csonka, Christian Karácsonyi, Mag. Barbara Loewe Murawatz, Mag. Judith Steiner, Isabella Reinisch, Horn /French horn: Jonas Rudner, Mag. Christoph Yuka Bartosch-Murakami, Evelina ­Ivanova, Peham, Michel Gasciarino, Markus Hartner, Noriko Takenaka, Yaromyr Babskyy, Khrystyna Franz Pickl, Sebastian Löschberger Mann (Orchesterakademie) Trompete / trumpet: Thomas Lachtner, Thomas Viola / viola: Gertrude Rossbacher*, Sarah Bachmair, Helmut Demmer, Josef Bammer ­Grubinger, Herbert Suchy, Martin Fuchs, Christian Posaune / trombone: Andreas Eitzinger, Knava, Leopold Schmetterer, Robert Stiegler, Gabriel Antão, Erik Hainzl, Wolfgang Gastager Peter Ritter, Susanne Stockhammer, Stefan Tuba / tuba: Michael Pircher Sinko, Andreas Winkler Harfe / harp: Silvia Radobersky Violoncello / violoncello: Georgy Goryunov*, Schlagwerk / percussion: Mag. Gunter Benedikt, N. N., Mag. Martin Först, Wolfgang Buxbaum, Margit Schoberleitner, Mag. Bence Kulcsár, Mag. Ursula Erhart, Cecilia Sipos, Martin Dimov, ­Joachim Murnig * Instrumente zur Verfügung gestellt von der / instruments 12 are a loan by the Dkfm. Angelika Prokopp-Privatstiftung

Andrés Orozco-Estrada Orozco-Estrada hat bereits mit einigen der Andrés Orozco-Estrada, geboren in Kolumbien weltweit führenden Orchester zusammenge­ und ausgebildet in Wien, ist einer der heraus­ arbeitet, darunter die Wiener Philharmoniker, ragenden Dirigenten der jüngeren Generation. Münchner Philharmoniker, das Gewandhaus­ Erstmals machte er 2004 international auf sich orchester Leipzig, Mahler Chamber Orchestra, aufmerksam, als er bei einem Konzert mit dem Houston Symphony, City of Birmingham Sym­ Tonkünstler-Orchester Niederösterreich im phony Orchestra, Orchestra di Santa Cecilia in ­Wiener Musikverein einsprang – von der Wiener Rom, die Radiosinfonieorchester des hr und Presse als »Wunder von Wien« gefeiert. Zahl­ NDR sowie das Orchestre National de France. reiche Engagements bei vielen internationalen Anlässlich seines Debüts bei den Wiener Phil­ Orchestern folgten ebenso wie eine höchst harmonikern im Herbst 2010 wurde Orozco- erfolgreiche musikalische Zusam­men­arbeit mit Estrada als »fulminanter Ein­sprin­ger« (Wiener dem Tonkünstler-Orchester, einer der wichtigs­ Zeitung) für Esa-Pekka Salonen bejubelt und als ten Institutionen der traditionellen österreichi­ »eminentes Talent« (Die Presse) gefeiert. Im schen Musikkultur. November 2012 übernahm Orozco-Estrada ein Seit Beginn der Saison 2009/2010 ist Andrés weiteres Mal kurzfristig ein Dirigat bei den Orozco-Estrada Chefdirigent des Tonkünstler- ­Wiener Philharmonikern, für Riccardo Muti, und Orchesters. Dieses Orchesters bestreitet u. a. erwies sich als »goldwerter Einspringer« Abonnementreihen im Wiener Musikverein und (Kurier) und »genialer Meister der Kommunika­ ist Resi­denzorchester des Grafenegg-Festivals. tion« (Standard). Künftig stehen Debüts beim Zeitgleich übernahm er die Position des Chefdi­ WDR-Sinfonieorchester Köln, beim London Sym­ rigenten des Baskischen Nationalorchesters phony, London Philharmonic Orchestra, beim (Orquesta Sinfónica de Euskadi). Zu Beginn der Königlichen Concertgebouw-Orchester Amster­ Saison 2014/2015 übernimmt Andrés Orozco- dam, den Rotterdamer Philharmonikern, dem Estrada die Position des Music Director beim Royal Stockholm Philharmonic, Oslo Philharmo­ Houston Symphony Orchestra und die des Chef­ nic und beim Philadelphia Orchestra an. Als dirigenten beim hr-Sinfonieorchester Frankfurt. Operndirigent wird er zur Staatsoper Stuttgart

14 Andrés Orozco-Estrada Andrés Orozco-Estrada, born in Colombia and trained in Vienna, is one of the most out­ Orozco-Estrada has already worked with standing young conductors of his generation. some of the world’s leading orchestras includ- Orozco-Estrada first came to international ing the Vienna Philharmonic, Munich Philhar- attention in 2004 when he took over a concert monic, Leipzig Gewandhaus, Mahler Chamber with the Tonkünstler Orchestra Niederöster­ Orchestra, Houston Symphony, City of Birming- reich at the Vienna Musikverein – celebrated by ham Symphony Orchestra, the Santa Cecilia the Viennese press as a ”wonder from Vienna”. Orchestra Rome, Radio Symphony Orchestras Numerous engagements with many inter­ of Frankfurt (hr) and Hamburg (NDR) and the national orchestras followed and since then Orchestre National de France. Following his Orozco-Estrada has developed a highly success- debut with the Vienna Philharmonic Orchestra ful musical partnership with the Ton­künstler in autumn 2010, Orozco-Estrada was hailed Orchestra, one of the most important institu- “a brilliant stand-in” (Wiener Zeitung) for Esa- tions of traditional Austrian musical ­culture. Pekka Salonen and celebrated as an “eminent Since the beginning of the 2009/10 season, talent” (Die Presse). In November 2012, Orozco-Estrada has been the Music Director of Orozco-Estrada stepped in once again at short the Tonkünstler Orchestra. This Orchestra holds notice to conduct the Vienna Philharmonic in subscription series at the Vienna Musikverein the Musikverein, for Riccardo Muti, and proved and is Orchestra-in-Residence at the Grafenegg to be a ”stand-in worth his weight in gold” Festival. At the same time, he took on the role (Kurier) and ”an inspired master of commu­ as Principal Conductor at the Basque National nication” (Standard). Future engagements Orchestra (Orquesta Sinfónica de Euskadi). include debuts with the WDR Symphony From the beginning of the 14/15 season he Orchestra , the London Symphony, will take up the positions of Music Director of London Philharmonic Orchestra, Royal Concert- the Houston Symphony Orchestra and Chief gebouw Orchestra Amsterdam, Rotterdam Conductor of the Frankfurt Radio Symphony Philharmonic, Royal Stockholm Philharmonic, Orchestra. and the Philadelphia

15 16 zurückkehren und im Sommer 2014 sein Debüt Orchestra. He will also return to the Stuttgart bei der Glyndebourne Festival Opera geben. State Opera and will be making his debut at Der 1977 in Medellín, Kolumbien, geborene the Glyndebourne Festival Opera in the sum- Andrés Orozco-Estrada begann seine musika­ mer of 2014. lische Ausbildung zunächst an der Violine und Born in 1977 in Medellín (Colombia), Andrés erhielt als 15-Jähriger seinen ersten Dirigier­ Orozco-Estrada began his musical studies on unterricht. 1997 ging er nach Wien, wo er an the violin and had his first conducting lessons der renommierten Hoch­schule für Musik und at the age of 15. In 1997, he came to Vienna ­Darstellende Kunst in die Dirigierklasse von where he joined the conducting class of Uroš Uroš Lajovic, Schüler des legendären Hans Lajovic, pupil of the legendary Hans Swa­ ­Swarowsky, aufgenommen wurde. Mit einem rowsky, at the renowned Vienna Music Acad- Dirigat des Radio-Symphonieorchesters Wien emy and completed his degree with distinction im Musikverein schloss er sein Studium »Mit by conducting the Vienna Radio Symphony Auszeich­nung« ab. Schwerpunkt seiner künst­ Orchestra at the Vienna Musikverein. The lerischen Arbeit liegt auf dem romantischen emphasis of his artistic work lies in the Roman- Repertoire und der Wiener Klassik. Gleichzeitig tic repertoire and Viennese classics. At the hat Orozco-Estrada ein ausgeprägtes Inte­resse same time, Orozco-Estrada shows a keen inter- an zeitgenössischer Musik und widmet sich est in contemporary music and regularly per- regelmäßig Uraufführungen österreichi­scher forms premieres of Austrian composers as well Kompo­nisten sowie Werken spanischer und as compositions of Spanish and South Ameri- südamerikanischer Herkunft. Orozco-Estrada can origin. Orozco-Estrada currently lives in lebt derzeit in Wien. Vienna.

17 Impressum j 2012 OehmsClassics Musikproduktion GmbH i 2013 OehmsClassics Musikproduktion GmbH

Executive Producer: Dieter Oehms Recorded live: October 07, 2012, Vienna, ­Musikverein, Goldener Saal Recording Producer & Editing: Florian Rosensteiner (ORF) Sound Engineer: Andreas Karlberger (ORF) Photographs: Werner Kmetitsch (cover), Martin Sigmund (Orozco-Estrada, p. 16), Udo Titz (orchestra, booklet-cover), Stefan Badegruber (orchestra, p. 13) Editorial: Martin Stastnik Visual Concept: Gorbach-Gestaltung.de Composition: Waltraud Hofbauer www.oehmsclassics.de

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