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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Berichte des naturwiss. Vereins für Schwaben, Augsburg

Jahr/Year: 1984

Band/Volume: 88

Autor(en)/Author(s): Höfling Richard

Artikel/Article: Die Riestrümmermassen im Gebiet zwischen Ussel und Donau (Blatt 7231 ) 50-70 Die Riestrümmermassen im Gebiet zwischen Ussel und Donau (Blatt 7231 Genderkingen) von Richard Höfling*

Inhalt Vorwort und Dank Vorwort und Dank Mit der vorliegenden Bearbeitung des Gebie­ 1. Einleitung tes zwischen Ussel und Donau auf Blatt Gen­ 2. Riestrümmermassen derkingen (7231) wird die im südwestlichen 2.1. Bunte Breccie und südlichen Vorries bereits durchgeführte 2.1.1. Kristallines Grundgebirge Spezialkartierung der Umgebung des Nörd- 2.1.2. Trias linger Rieses im Südosten fortgesetzt, die am 2.1.3. Jura Institut für Paläontologie und historische a) Schwarzer und Brauner Jura Geologie unter A. ROTHPLETZ und F. b) Weißer Jura BROILI zu Anfang dieses Jahrhunderts be­ 2.1.4. Kreide gonnen und vor allem von R. DEHM sehr 2.1.5. Tertiär erfolgreich weitergeführt wurde. a) Alttertiär unbestimmter Stufe Für die Anregung zu dieser Arbeit bin ich b) Obere Süßwassermolasse (OSM) meinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. V 2.2. Allochthone Schollen FAHLBUSCH, zu tiefem Dank verpflichtet. 3. Aufgeschürftes Lokalmaterial Er verfolgte mit reger Anteilnahme den Fort­ 3.1. Jura gang der Untersuchungen und gab mir wert­ 3.2. Tertiär volle Ratschläge. Großer Dank gebührt auch 3.2.1. Äquivalente der Unteren Meeresmo­ meinem leider allzufrüh verstorbenen Freund lasse (UMM) und Kollegen Dr. HORST GALL, der mir 3.2.2. Obere Süßwassermolasse (OSM) aufgrund seiner reichen Erfahrungen in der 4. Tektonik Riesgeologie mit vielen Hinweisen zu speziel­ 4.1. Zertrümmerung im Autochthon len Problemen half. 4.2. Tektonik im Allochthon („Riestek­ tonik“) 1. Einleitung 5. Zusammenfassung Das Untersuchungsgebiet liegt im SE-Vorries Summary und gehört damit zur südwestlichen Franken­ 6. Literatur alb. Im N bildet die Ussel, im S die Donau eine natürliche Begrenzung, W- und E-Rand Der ist der Herr der Erde Wer ihre Tiefen mißt, sind jeweils durch einen GAUSS-KRÜGER- Und jeglicher Beschwerde Rechtswert markiert: 44 22 000 bzw. In ihrem Schoß vergißt 44 26 500 (Abb. 1). Die Entfernung zum Kra­ Wer ihrer Felsenglieder Geheimen Bau versteht terrand beträgt an der Westgrenze etwa 18 Und unverdrossen nieder km. Zu ihrer Werkstatt geht. Die als Kaisheimer Alb bezeichnete Südabda­ NOVALIS chung der Malmtafel zwischen Ussel und Do­ (aus „Heinrich von Ofterdingen“) nau (vgl. JÄTZOLD 1962: 18 f.) weist mit einigen länglichen, W-E verlaufenden, sanf­ ten Höhen ein relativ geringes Relief auf. Die höchste Erhebung bildet ein Hügel im „Öl­ schlag“ mit 525 m. Im waldreichen N schuf *) Dipl.-Geol. Richard Höfling, Institut für Paläontologie und historische Geologie der Universität München, Ri- die Ussel im Laufe ihrer Flußgeschichte steile chard-Wagner-Str. 10/11, 8000 München 2. Talflanken. An wenigen offenen, landwirt-

50 Abb. 1: Lage des Untersuchungsgebietes (schraffiert) im südöstlichen Vorries.

schaftlich ungenutzten Stellen breiten sich dem östlichen Blattrand - mit 390 m der Kalktrockenrasen aus. Bedingt durch die tiefste Geländepunkt. Postglaziale, sandige flach nach SE geneigten Jura-Schichtkalke und schlickreiche Aufschüttungen führten zu verliert das Ackerland im S zunächst allmäh­ geeigneten Ackerfluren. lich an Höhe, bevor es schließlich mit stärke­ Das mit wenigen Ausnahmen aufschlußlose rem Gefälle zum Donau-Alluvium abtaucht. Kartiergebiet umfaßt eine Schichtfolge des Aufgrund der niedrigen Gesamthöhenlage Untertithoniums (Weißjura-Zeta 3-5), die und einer ± dicken Lehmdecke ist ein dichtes von Sedimenten der Oberen Süßwassermolas­ Entwässerungsnetz ausgebildet. Im Nordab­ se und einer Decke aus oberseits verlehmten schnitt des Gebietes bringen mehrere Bäche Riestrümmermassen schwankender Mächtig­ ihr Wasser der mäandrierenden Ussel, süd­ keit überlagert wird. Mit GÜMBELs Blatt lich des erwähnten Hügelzuges fließen schma­ Ingolstadt (1:100 000) erschien 1889 erstmals le Rinnsale der Donau-Aue zu. Neben der eine geologische Darstellung des Gebietes. In Donau bestimmt also die Ussel die nach E der Folgezeit wurde es lediglich von FESE- gerichtete Hauptentwässerung, bevor sie FELDT (1962) im Rahmen seiner Spezialkar­ selbst nach ca. 5 km bei Rennertshofen - tierung 1:25 000 des autochthonen Weißjura außerhalb des bearbeiteten Blattes - in die zwischen Solnhofen und Donau erfaßt, die Donau mündet. Die durch eine Ausbuchtung SCHMIDT-KALER et al. (1970) in die geo­ bei ziemlich breite Donau-Aue logische Übersichtskarte des Rieses und sei­ stellt östlich der Lechmündung eine abwechs­ ner Umgebung 1:100 000 generalisiert über­ lungsreiche Uferlandschaft mit Auwaldresten nommen haben. Zur Kenntnis um die Region und Altwasserschlingen dar. Hier liegt - nahe des südöstlichen Vorrieses tragen u.a. die

51 Arbeiten von KRUMBECK (1927 a; b), 2.1. Bunte Breccie DEHM (1932), BIRZER (1939 b; 1969), Als Bunte Breccie werden polymikte Trüm­ ZEISS (1968; 1977) und STREIT (1963; 1978) mermassen zusammengefaßt, deren Kompo­ bei. nenten wegen ihrer zu geringen Größe einzeln Bei nahezu allen bisherigen Bearbeitern wer­ nicht auskartierbar sind. In einer sandig-toni- den die postjurassischen Bildungen der Fran­ gen Grundmasse (Korngröße < 2 mm) befin­ kenalb nur als „lehmige Überdeckung“ er­ den sich in unsortierter, intensiv durchmisch­ wähnt. Ziel der vorliegenden Arbeit war es ter, wirrer Lagerung aus dem Krater stam­ deshalb, vor allem die lehmbedeckten nachju­ mende Gesteins-Bruchstücke, -Fetzen und rassischen Ablagerungen zu erfassen, wobei -Brocken von wenigen mm bis einigen dm besonders Zusammensetzung und Verbrei­ Größe, die stratigraphisch manchmal schwer tung der Bunten Trümmermassen in größerer einzustufen sind, sowie gelegentlich mecha­ Entfernung vom Rieskrater interessierten. nisch beanspruchte Einzelblöcke bis zu meh­ Dies machte eine systematische Kartierung reren m Durchmesser. Im Aufnahmegebiet mit dem Pürckhauer-Bohrstock erforderlich. tritt jedoch - über 20 km vom Riesrand ent­ Im Abstand von 50-100 m (manchmal auch fernt - kratereigenes Material mengenmäßig darunter) wurden fast 3000 Handbohrungen zugunsten von lokal aufgeschürften Molasse­ durchgeführt; die Bohrtiefe betrug in der Re­ gesteinen deutlich zurück. Im Bohrstock zeig­ gel 1 m, maximal 1,5 m. te sich sehr häufig die für das kraterfernere südöstliche Vorries typische, von OSM-Ma- terial geprägte, schlierige Bunte Breccie. 2. Riestrümmermassen Trotz der OSM-Vormacht ist die Zusammen­ Die Impaktgesteine des Rieses werden ent­ setzung des Trümmergesteins von Ort zu Ort sprechend ihrer Zusammensetzung und dem oft recht wechselhaft, so daß nur durch eine Grad ihrer Beanspruchung in Suevit, Poly- Vielzahl von Handbohrungen annähernd das mikte Kristallinbreccien sowie Bunte Trüm­ Gesamtspektrum der Komponenten erfaßt mermassen eingeteilt (vgl. Übersicht bei werden konnte. Hinzu kommt, daß nur die GALL et al. 1977: 117), von denen aus­ systematische Anwendung des Bohrstocks ei­ schließlich letztere im Untersuchungsgebiet in ne flächenhafte Kartierung der im Hangen­ größerer Verbreitung Vorkommen. Es sind den ± tief verlehmten Bunten Breccie zwi­ dies allochthone Auswurfmassen, bestehend schen den Weißjurazügen an Ussel und Do­ aus einem heterogenen Gemenge ehemals im nau ermöglichte. Kraterbereich anstehender Gesteine des kri­ Einige kleine Aufschlüsse befanden sich nord­ stallinen Grundgebirges und der sedimentä­ nordwestlich Marxheim in der inzwischen zu­ ren Überdeckung (Trias bis einschließlich geschütteten Sandgrube (R 22 400, H 01 710; Obermiozän), die heute in chaotischer Lage­ siehe Abb. 6; vgl. auch HÖFLING 1978: 136 rung im SE-Vorries als m.o.w. zusammen­ f. und 1979), sowie in kurzzeitig offenen Bau­ hängender Schleier unterschiedlicher Mäch­ gruben in Schweinspoint (R 22 720, H 02 400 tigkeit auf einem autochthonen Sockel aus und R 22 820, H 02 420) und Gansheim (R Weißjurakalken bzw. OSM-Gesteinen (OSM 23 090, H 05 100). = Obere Süßwassermolasse) liegen. Bei der Nachstehend werden die nachgewiesenen Be­ Rieskatastrophe wurden sie aus ihrem ur­ standteile der Bunten Breccie in stratigraphi­ sprünglichen Verband gerissen und ins Vor­ scher Reihenfolge näher beschrieben. land ausgeschleudert, wo sie auch Lokalma­ terial aufschürften und in sich aufnahmen (siehe 3.). Nach der Größe ihrer Komponen­ ten untergliedert man die Bunten Trümmer­ 2.1.1. Kristallines Grundgebirge massen in Bunte Breccie und Allochthone Vereinzelt konnten im westlichen Blattab­ Schollen. schnitt zwischen den Fluren „Bärenbauern­

52 feld“ und „Oberm Wald“ 2-3 cm große ebenfalls zahlreich in den Trümmermassen Bröckchen von mürbem, chemisch stark zer­ auftretenden, sehr ähnlichen OSM-Tonmer- setztem Gneis erbohrt werden. Seine rosafar­ geln (vgl. 3.2.2.) ausschließen. benen Feldspäte sind überwiegend kaolini- siert, die Biotite olivgrün gefärbt. Selbst an 2.1.3. Jura den sehr kleinen Bruchstücken ist noch ein gewisses Parallelgefüge erkennbar. a) Schwarzer und Brauner Jura In der ehemaligen Marxheimer Sandgrube In zahlreichen Bohrstockproben fielen Fetzen trat an wenigen Stellen stark zerrütteter mit­ und kleine Schlieren von bläulichgrauen, teils telkörniger Granit in Knöllchen von 2,5-3 rostfleckigen, schiefrigen Tonmergeln auf, cm Durchmesser mit rötlichen, teilweise kao- die gelegentlich hellgrau gebleicht waren. Sie linisierten Feldspäten und schwarzen Biotiten entstammen wahrscheinlich den lithofaziell auf. sehr ähnlich ausgebildeten Peliten des Bei über 18 km Entfernung zum Riesrand Schwarzjura-Delta (Amaltheenton, Oberes gehören die Gneis- und Granitrelikte zu den Pliensbachium) oder Braunjura-Alpha (Opa­ weitest dislozierten kristallinen Komponen­ linuston, Unteres Aalenium), der im Riesge­ ten der Bunten Breccie, die man bisher kennt. biet bis zu 100 m mächtig wird (vgl. GALL et Lediglich GALL & MÜLLER (1971: 276) al. 1977: 46). konnten nahe Gammersfeld - 25 km vom Gesichert dagegen ist das Auftreten von Krater entfernt - noch kaolinisierten Gneis Braunjura-Beta-Eisensandstein (Oberes Aa­ im Bohrstock nachweisen. Gute Übereinstim­ lenium), der nicht selten in der Bunten Brec­ mung liegt mit den Befunden von GRAUP cie der ehemaligen Marxheimer Sandgrube in (1975: Taf. 1, Tab. 21) vor, der vom östlichen über 10 cm großen, meist eckigen Brocken und südöstlichen Vorries Biotit-Plagioklas- enthalten war. Der karbonatisch gebundene, Gneise und biotitarme Granite als nahezu stark eisenschüssige, ockerbraune, fein- bis einzige kristalline Trümmermassen-Ein- mittelkörnige Quarzsandstein zeigt lagenartig schlüsse beschreibt. plattige bis wulstig gebogene Limonitschwar­ ten und oxidierte Toneisensteinanteile, an 2.1.2. Trias manchen Stellen auch kleine Tonlinsen. Ooli- Gelbliche und blaßrötliche, mittel- bis grob­ thische Ausbildung konnte nicht festgestellt körnige, oft feldspatführende Sandsteine, die werden. Braunrote Flecken an der Oberfläche gelegentlich als kleine Trümmer in der er- mehrerer Stücke sind als verwitterungsbe­ bohrten Bunten Breccie enthalten sind, wer­ dingte Abscheidung hämatit-haltiger Eisen­ den, teilweise unter Vorbehalt, in denKeuper oxide („Rötel“) anzusehen. Wühlgänge in eingestuft, zumal man aus der Riesgegend einzelnen weißlichbraunen, feinkörnigen auch Mittlere Trias in sandiger Randfazies Kalksandstein-Trümmern deuten auf die sog. kennt (GALL et al. 1977: 31 f.). Dagegen Grabgangfazies hin. In guter Übereinstim­ lassen sich häufig angetroffene, violett- bis mung mit den Beobachtungen VON FREY- karminrote, untergeordnet grünliche, merge­ BERGs (1951) können oben erwähnte Merk­ lige Tonsteinfetzen wegen ihres Gehaltes an male als typisch für den Dogger-Beta-Sand- kleinen Kalkknöllchen mit ziemlicher Sicher­ stein gelten. Eine Verwechslung mit dem fa- heit dem Feuerletten (Ob. Mittel-Keuper) zu­ ziell ähnlichen Angulaten- oder Arietenkalk- ordnen. Aus solchen Sedimenten konnten sandstein (Hettangium bzw. Sinemurium) Pollen eines Pinaceen-Vertreters gewonnen scheidet somit aus. werden, die Herr Prof. Dr. W. JUNG dan­ kenswerterweise als Classopollis sp.bestimm­ b) Weißjura te. Es handelt sich hierbei um auf das Meso­ Bis 4 cm große Splitter von Massen- und zoikum beschränkte Koniferen-Mikrosporen, Bankkalken, sowie Hornsteinen verschiede­ die eine Verwechslungsmöglichkeit mit den ner, nicht näher bestimmbarer Weißjura-Stu­

53 fen wurden in zahlreichen Handbohrungen Die unregelmäßig-polyedrischen Trümmer­ angetroffen; sie gehören zu den Hauptbe­ partikel mit ihren scharfen Kanten können standteilen der Riestrümmermassen im Un­ frei in der Matrix liegen oder sich gegenseitig tersuchungsgebiet . abstützen. Sie bestehen aus Pelmikriten, Bio- mikriten, spongiolithischen Kalken, sowie Besondere Bedeutung kommt den aus der Kieselsplittern, deren exakte stratigraphische Bunten Breccie herausgewitterten Massen­ Stellung innerhalb der Weißjura-Massenkal- kalk-Griesfelsblöcken zu, die vereinzelt auf ke im einzelnen nicht mehr zu klären ist. In den Äckern liegen. Es sind dies durch das manchen Dünnschliffen fallen relativ große Riesereignis mechanisch zertrümmerte, stark Kalkschwamm-Bioklasten auf. Nach HÜTT­ verruschelte, monomikte Deformationsbrec- NER (1958) führte eine intensive Zermahlung cien, denen also ohne Zufuhr fremden Mate­ an ausgedehnten Bewegungszonen zur Aus­ rials eine klastische Struktur aufgeprägt wur­ bildung eines Grieses, der aber infolge einwir­ de. Kleine und größere, eckige Bruchstücke kenden hohen Druckes kompakt blieb. Hier­ (0 wenige mm bis 3 cm) „schwimmen“ in aus erklärt sich auch das Vorkommen von einer calcitisch verfestigten Grundmasse aus Griesblöcken in der Bunten Breccie: während feinklastischem, kalkigem Reibungsdetritus des Auswurfvorganges wurden sie von größe­ wie in einem Mörtel (Abb. 2) weshalb man ren Griesschollen abgetrennt und in die dieses granoklastische Gefüge auch als „Mör­ Trümmermassen aufgenommen (vgl. HÜTT­ teltextur“ bezeichnet (HÜTTNER 1969:157). NER in GALL et al. 1977: 119, Abb. 15).

Abb. 2: Kleiner Massenkalk-Griesfelsblock mit „Mörteltextur“, aus der Bunten Breccie heraus­ gewittert. Ackerlesestein NW’ Marxheim.

54 Zwischen Ussel und Donau konnten nur se­ eine Zuordnung der Funde zu oft recht ähn­ kundär zu Griesfels verkittete, außen gut ge­ lich ausgebildeten Keuper-Sandsteinen un­ rundete Blöcke zwischen 11 cm und 1,5 m wahrscheinlich. Durchmesser beobachtet werden. Dagegen fehlen auskartierbare „Griesbuckel“, wie sie Durch die von Südosten kommende Cenomantransgression wurde dieses sekundär eingekieselte Küstensediment auf der GALL (1977) vom südwestlichen Vorries be­ südwestlichen Frankenalb bis in das südöstliche Rieskrater- schreibt. Gebiet hinein unter Aufarbeitung der vorher fluviátil ge­ schütteten Schutzfelsschichten abgelagert und stellt somit ein Mehrere Bohrungen im „Bärenbauernfeld“ zeitliches Äquivalent des Regensburger Grünsandsteins so­ nordwestlich Schweinspoint enthielten zwi­ wie der Eibrunner Mergel dar (vgl. GALL et al. 1973: 8). Die schen gelbbraunen und rötlichen OSM-To- heutige Verbreitung des quarzitischen Sandsteins ist - ero­ nen eingelagerte kleine Nester mit Dolomit­ sionsbedingt - weitgehend auf die Albhochfläche zwischen Mörnsheim und Solnhofen reduziert, wo er noch in Relikt­ asche. SCHNITZER (1963) hält solchen blöcken auftritt. schmutzigweißen, zuckerkörnigen Dolomit­ sand für das Produkt einer bis ins Jungtertiär 2.1.5. Tertiär andauernden, tiefgründigen, fossilen Verwit­ terung im Bereich größerer Dolomitareale der a) Alt-Tertiär unbestimmter Stufe Fränkischen Alb. Zwar sind die Weißjura- Nach dem Zurückweichen des Oberkreide-Meeres folgte eine längere, bis ins Alttertiär andauernde Abtragungsperiode. Dolomite nicht an bestimmte stratigraphische Die Jurakalke unterlagen einer intensiven Verkarstung unter Niveaus gebunden, jedoch liegt im Mittleren tropischem Klima, lösliche Bestandteile wurden fortgeführt, bis Oberen Kimeridge ein deutliches Verbrei­ tonige Lösungsrückstände häuften sich auf der Alb zu mäch­ tigen Rotlehmdecken an. Podsolierungsvorgänge bewirkten tungsmaximum vor, so daß dieses Alter für nach BIRZER (1939 a u. b) im Einflußbereich des Grund­ die Ausgangsgesteine der Dolomitasche als wassers an vielen Stellen die Entstehung von Bohnerzen. sehr wahrscheinlich angesehen werden kann. Terrestrische Bildungen aus dieser Zeit konnten vereinzelt als Beimengungen in den riesischen Fremdmassen nachgewiesen Auch ein geringer Teil der im Aufnahmege­ werden. biet auf den Feldern verstreut herumliegen­ In der Marxheimer Sandgrube, sowie in den, dunkelgrauen, latent feingeschichteten Handbohrungen südöstlich Schweinspoint Kieselplatten dürfte aus dem Krater ausge­ und in den „Neuhauser Hölzern“ fanden sich worfen worden sein. Sie entstammen den fa- gelegentlich kleinere Schmitzen mit tief ziell vielgestaltigen Mörnsheimer Schichten braunrotem, kalkfreiem Karbonatverwitte­ (Malm Zeta 3), die nach SCHMIDT-KALER rungslehm. (1969: 81) ehemals bis an den südlichen und südöstlichen Riesrand reichten. Die Mehr­ Ein Bauaushub westlich Schweinspoint (R zahl der Verkieselungen aber stellen von den 22 720, H 02 400) lieferte plastischen, rötlich- Bunten Trümmermassen aufgeschürftes Ma­ braunen Bohnerzlehm, der in mittelgroßen terial der näheren Umgebung dar (siehe 3.1.). Fetzen in eine sandig-tonige OSM-Matrix Gehäuftes Auftreten ist in der Karte durch eingewalzt war. Die Schlämmprobe enthielt Übersignatur gekennzeichnet. neben zahlreichen, umgelagerten Quarzkör­ nern (0 0,2 mm bis 1,5 mm), kleinen, eckigen Kalkkonkretionen und Rhizosolenien schrot­ 2.1.4. Kreide korngroße Bohnerzkörner und Eisenhydro­ Sehr selten erfaßte der Bohr stock kleine, xidkrusten. Besondere Erwähnung verdienen splittrige Brocken eines blaßrötlichen, auffäl­ kieselige Schwammnadel-Bruchstücke, die lig porösen, kieselig gebundenen Grobsand­ sich während der Malmkalkverwitterung im steins, der lithofaziell gut mit dem von GALL Residualton angereichert haben: et al. (1973: 10 f.) eingehend beschriebenen Megaskleren: Monaxone (überwiegend ha­ cenomanenMörnsheimer Bryozoensandstein kenförmig gekrümmt), übereinstimmt. Einige von Herrn Dr. GALL Tetraxone (Protriaen, Dichotriaen, Phyllo- freundlicherweise vorgelegte Vergleichsstük- triaen) ke bestätigen diese Einstufung und machten Mikroskleren: Rhaxen (Sterraster).

55 Bohnerzlehm war auch in einigen erbohrten fund einer 4,5 cm großen Lepoidknolle zu Trümmermassen nördlich Marxheim zu be­ stellen, die wohl ursprünglich Bestandteil ei­ obachten. nes altobermiozänen Lepolithkalkes war. Ihr In der Bunten Breccie der ehemaligen Sand­ Kern erweist sich im Anschliff als Süßwasser­ grube nordwestlich Marxheim konnte ferner kalk mit umgelagertem Gesteinsmaterial der ein hell ziegelroter Bohnerz-Mergelton identi­ Alb. Dabei liegen eckige Malmkalk-Ein­ fiziert werden, ähnlich wie ihn MÜLLER schlüsse, einzelne Hornsteinsplitter und klei­ (1972:41) aus dem südlichen Riesrandbereich ne Quarzkörner in einer bräunlichgelben, ok- beschreibt. Er führte kleine Bohnerze und kergefleckten, kryptokristallinen Grundmas­ winzige Karbonatknöllchen. se; ihre Größe reicht von > 1 mm bis zu 1 cm. Sämtliche Klasten wie auch die Knolle selbst Das Fehlen stratigraphisch verwertbarer Fos­ sind von karbonatischen Algenlaminae onko- silien erschwert eine genauere Alterseinstu­ idisch umrindet, was auf eine Mehrphasigkeit fung sämtlicher Verwitterungsbildungen. Aus landschaftsgeschichtlichen Überlegungen der Knollenbildung hinweist. Im Dünnschliff finden sich außerdem in einer kann für ihre Entstehung nur der Zeitraum von Cyanobakterienstrukturen durchsetzten ? Oberkreide - Alttertiär angegeben werden. Umgebung sternförmige Gebilde mit einem pigmentierten, sparitischen Zentralkörper b) Obere Süßwassermolasse (OSM) und davon radial abgehenden Palisaden­ Zur tieferen OSM-Fazieseinheit ist der aus schläuchen, die einen dunkleren Zentralkanal der Marxheimer Grube stammende Einzel­ erkennen lassen (Abb. 3), aber auch als Ein-

Abb. 3: Die siphonale Grünalge Limnocodium cf. birzeri ANDRES. Zentralkörper und Paüsadenschläuche mit dunkleren Zentralkanälen sind deutlich zu erkennen. Lepoidknolle aus der Bunten Breccie der ehemaligen Marxheimer Sandgrube.

56 zelelemente auftreten. Sie konnten alsLim- jüngste allochthone Komponenten - aus dem nocodium cf. birzeri ANDRES bestimmt südöstlichen Riesgebiet ausgeworfen worden werden und sind nach ANDRES (1951), so­ ist15. Infolge der intensiven Durchmischung wie RUTTE (1953) als siphonale Grünalgen mit gleichartigen, mengenmäßig überwiegen­ anzusehen. den, aufgeschürften OSM-Gesteinen ist eine Ähnliche Beobachtungen an Lepoiden beschreibt KIDER- Unterscheidung zwischen Riestrümmermas- LEN (1931: 337 f., Abb. 14). Bemerkenswert ist fernereine sen und Lokalmaterial nicht mehr möglich den von MÜLLER (1972: 113 f.) erwähnten heteroklasti­ (siehe auch 3.2.2.). schen Grobbreccienkalken des höheren Oligozäns vergleich­ bare Fazies des Lepoidkerns. Die Knolle war in einer sandigen Matrix der 2.2. Allochthone Schollen Bunten Breccie eingebettet; es hafteten keine Neben der polymikten Bunten Breccie gehö­ für die Grundmasse des Lepolithkalks typi­ ren auch die wegen ihrer Größe individuell schen, gelblichen oder rötlichen Mergel an auskartierbaren, dem ballistischen Hauptaus- ihr. Daher dürfte sie mit hoher Wahrschein­ wurf entstammenden, monomikten alloch- lichkeit nicht lokal aufgeschürft worden sein, thonen Schollen zu den Riestrümmermassen. sondern dem Kraterbereich entstammen. Sie sind von ebenfalls ortsfremden, jedoch An verschiedenen Stellen des Aufnahmege­ lokal aufgeschürften Schollen zu unterschei­ bietes brachten Handbohrungen schmutzig­ den (vgl. 3.). Dem Kartenmaßstab entspre­ weiße, schluffige Mergel zutage, die kleine chend liegt bei etwa 20 m Größe die Unter­ Karbonatbröckchen, feinkörnige Quarze und grenze ihrer Darstellbarkeit. Blöcke < 20 m Bohnerze führten. Aus einer Probe - südlich wurden als Komponenten der Bunten Breccie der Mündung des Sümpflegrabens in den beschrieben. Bruckbach entnommen - wurden gut erhalte­ Im untersuchten Gebiet findet sich nur ein ne, umgelagerte Weißjura-Foraminiferen einziger als allochthone Scholle anzuspre­ ausgeschlämmt: chender Weißjurakomplex mit einem Durch­ Ammobaculites sp., Astacolus sp., Lenticuli- messer von knapp 20 m, der - morphologisch na quenstedti (GÜMBEL), Spirillina tenuissi- wenig in Erscheinung tretend - ca. 600 m ma GÜMBEL. nordwestlich Marxheim im Gelände der Außerdem befanden sich im Rückstand Gärtnerei PREY (R 22 200, H 01 940) auf Schwamm-Nadeln und Seeigelstacheln des autochthonen OSM-Glimmersanden lagert, Weißjura, sowie die Anfangswindungen eines deren dünne Trümmermassenbedeckung be­ Gehäuses des OSM-GastropodenBithynia reits abgetragen ist. sp. Der mechanisch stark beanspruchte, dicht Nach GROISS (1967 a u. b) sind die erwähn­ zerklüftete, gelblichgraue Massenkalk (vgl. ten Foraminiferen bereits für das Oxfordium Abb. 8) erweist sich im Dünnschliff als ein oder untere Untertithonium nachgewiesen. überwiegend spongiolithischer Biosparit mit Dies macht eine Umlagerung in die Schluff­ Resten von Schwammkörpern, sowie zahlrei­ mergel der basalen OSM-Fazies im Kraterbe­ chen, regellos verteilten, calcitisierten Spicu- reich wahrscheinlicher als im südöstlichen lae und Rhaxen. Letztere bilden auch gehäuft Vorries-Gebiet, wo zunehmend jüngere Onkoidkerne; mehrere solcher Onkoide set­ Weißjuraeinheiten anstehen, so daß diese Sil- zen mikritisch gebundene Aggregatkörner zu­ te allochthone, riesische Bestandteile der sammen (Abb. 4). Bunten Breccie darstellen. Das Fehlen von Megafossilien macht eine Es läßt sich ferner nicht ausschließen, daß ein exakte stratigraphische Zuordnung dieses geringer Anteil der in vielen Bohrstockproben Malmkalkes problematisch. Nach GALL et quantitativ dominierenden bunten Tonmer­ al. (1977: 50, Abb. 4) war eine ungeschichtete*) gel und grünlichgrauen bis rotbraunen Glim­ mersande der höheren OSM-Einheit - als *) vgl.hierzu die Verbreitungskarte beiGALLetal. 1977:74.

57 Abb. 4: Spongiolithischer Biosparit mit zahlreichen calcitisierten Schwammspiculae und -rha- xen, sowie Foraminiferen und Aggregatkörnern. Dünnschliffbild. Allochthone Massenkalk­ scholle NW’ Marxheim.

Schwammstotzen-Fazies mit spongiolithi- allochthonen Weißjura-Schollen des südöstli­ schen bzw. spiculitischen Gesteinen im Kra­ chen Vorrieses zwischen Monheim und Do­ terbereich zwar während des gesamten Weiß­ nauwörth den oben erwähnten stratigraphi­ jura besonders verbreitet, jedoch fällt ein schen Horizonten an. Ihr Alter konnte in deutliches Maximum der Verschwammung in vielen Fällen mittels Fossilien genau belegt den Zeitraum Mittleres Kimeridge bis Unte­ werden. Damit kommt für die Herkunft der res Untertithonium. Wendet man die von meisten Megablöcke wie auch der Marxhei­ SCHRÖDER & DEHM (1950) erkannte Ge­ mer Scholle nur der Rieskrater in Frage. Dar­ setzmäßigkeit an, daß mit wachsender Entfer­ auf deutet auch die Art der mechanischen nung vom Rieszentrum zunehmend jüngere Beanspruchung hin (siehe auch 4.2.), die Gesteine die Fremdschollen aufbauen2), so lie­ nach HÜTTNER (1958) mit einem möglichen ße sich das Alter der Marxheimer Scholle auf sekundären Aufschürfvorgang nicht zu erklä­ Malm-Delta bis Malm-Zeta 1 eingrenzen. ren ist. Beim Betrachten der Rieskarte 1:50 000 (GALL et al., 1977) findet man diese Aussage 3. Aufgeschürftes Lokalmaterial bestätigt: Nahezu ausnahmslos gehören die Die aus dem Krater mit großer Beschleuni­ 2) Siehe hierzu auch die graphische Darstellung bei GALL et gung ballistisch ausgeworfenen Trümmer­ al. 1975: 931, Abb. 5. massen pflügten infolge ihrer hohen kineti-

58 sehen Energie beim Aufprall im Vorries den aus geschichtetem Weißjurakalk werden als autochthonen Untergrund tief auf. Durch lokal aufgeschürfte Megablöcke angesehen. diesen „secondary-cratering“-Effekt wurden Zwei liegen direkt nebeneinander nördlich im Untersuchungsgebiet jurassische wie ter­ der Mündung des Sümpflegrabens in den tiäre Fest- und Lockergesteine - darunter Bruckbach (R 22 360, H 04 470 bzw. R auch auf der Karte darstellbare Einzelschol­ 22 260, H 04 500), die dritte nordöstlich len - aus ihrem ursprünglichen Verband ge­ Schweinspoint (R 23 890, H 02 900), südlich löst. Unter hohem Druck durchdrangen sie der Waldabteilung „Ölschlag“. die polymikte Bunte Breccie. Ein sich an­ Die beiden nördlichen Kalkkomplexe treten schließendes Weitergleiten der Massen auf morphologisch deutlich als kleine, rundliche der Landoberfläche bewirkte eine weitere, im Buckel mit auffallend dichter Lesesteinbe- kraterfernen Vorries dominierende, intensive streuung hervor; jeder hat einen Durchmesser Durchmischung von Krater- und Lokalmate­ von etwa 70-80 m. Ein Schürf an der östli­ rial (vgl. OBERBECK et al. 1975: Fig. 7; chen Scholle deckte eine sehr steile, stark HÖRZ et al. 1977). gestörte Gesteinslagerung auf (vgl. 4.2. und Abb. 9). Lesesteine wie auch „Anstehendes“ 3.1. Jura zeigen verschiedenartige fazielle Ausbildung. Die in der Bunten Breccie des Kartiergebietes Meist wechseln gelblichbraune, rauhbrechen­ nachgewiesenen drei wurzellosen Schollen de Plattenkalke mit dünnen, latent feinge-

Abb. 5: Resedimentäre Breccie der Mörnsheimer Schichten mit aufgearbeiteten Kalkpartikeln. Ansicht senkrecht zu den Schichtflächen. Lesebrocken der aufgeschürften Scholle über der Mündung des Sümpflegrabens (R 22 360, H 04 470).

59 schichteten, schwarzgrauen Kieselplatten ab. von ca. 200 x 100 m Fläche auf. Dünnbanki- Von besonderer Bedeutung für eine stratigra­ ge, bräunlichgelbe, latent feingeschichtete phische Zuordnung sind jedoch hell braun- Kalke von rauhem Bruch und vor allem zahl­ gelbe, mittelbankige, scharfkantig brechende reiche Kieselplatten veranlassen auch hier ei­ Schuttkalke mit welligen Schichtoberflächen. ne lithofaziell begründete Einstufung in die Überwiegend länglich-eckige, aber auch Mörnsheimer Schichten. Da in gleicher Hö­ rundliche, graugelbe Kalkbruchstücke mit ge­ henlage bereits Rennertshofener Schichten kerbtem oder gezacktem Umriß (Größenord­ anstehen, müssen die Lesesteine einer dislo­ nung 1-15 mm) schwimmen hierbei - mäßig zierten Scholle angehören, die morphologisch dicht gepackt - in einer mikritischen Grund­ nicht aus den sie umgebenden Bunten Trüm­ masse (Abb. 5). Die Längsachsen der meisten mermassen herausragt. Lithoklasten lassen eine gewisse Einregelung Folgt man SCHMIDT-KALER (1969: 81), so parallelzu den Schichtflächen erkennen. Un­ reichten zwar die Mörnsheimer Schichten ter den eingeschlossenen Partikeln finden sich ehemals bis an den östlichen Riesrand heran, untergeordnet auch kleine Schalensplitter so­ jedoch überwogen dort geschlossene Massen­ wie verkieselte Schwammkörper. Gelegent­ kalkgebiete; die Schichtfazies war weitgehend lich fallen feinlaminierte, vereinzelt konzen­ auf das Vorries beschränkt. Dies legt den trische Strukturen mit senkrechten Pfeiler­ Schluß nahe, daß auftreffendes Auswurfma- chen auf, die der HydrozoeActinostromaria terial des Kraters die beschriebenen Schicht- leptocana STEINER vergleichbar sind. kalk-Schollen von weiter nordwestlich anste­ Es handelt sich bei diesen Schuttkalken um henden autochthonen Mörnsheimer Schich­ resedimentäre Kalkbreccien, da sie fast aus­ ten abhobelte, die losgelösten Gesteinspartien schließlich aufgearbeiteten Kalkpelit enthal­ in sich aufnahm und durch anschließenden ten, der nach Auffassung von HÜTTNER Horizontaltransport in ihre jetzige Lage ver­ (1958: 33) mit Hilfe von riffbewohnenden frachtete. Kieselschwämmen gefällt wurde (= Verwe­ Ein nicht näher faßbarer und einzustufender sungsfällungskalk 3)). Im Gegensatz zu Riff- Anteil der in Bunten Trümmermassen häufig schuttbreccien bestehen die Intraklasten aus zu beobachtenden kleinen Weißjurakalk- und Gesteinsfragmenten und nicht aus Skeletten Kieselsplitter dürfte sich ebenfalls aus aufge­ von Rifforganismen. schürften Lokalkomponenten zusammen­ Im südöstlichen Vorries sind solche synsedi- setzen. mentären Breccien typisch für die faziell viel­ gestaltigen Mörnsheimer Schichten, FESE- 3.2. Tertiär FELDT (1962: 50 f.) erwähnt jedoch sehr 3.2.1. Äquivalente der Unteren Meeresmo­ ähnliche schuttführende Kalke auch aus den lasse (UMM) Spindeltalschiefern, in deren Niveau die bei­ In den südöstlichen Rieskrater-Bereich und den sich an­ den Schollen liegen. Dennoch spricht das ge­ schließenden Westteil der Fränkischen Alb erstreckte sich meinsame Vorkommen von Breccien und nach GALL et al. (1977: 68 f. und Abb. 6) während des schichtparallelen Verkieselungen, die VON Mitteloligozäns eine nördliche Randbucht der UMM, in deren östlichen Raum vorwiegend von Norden, aber auch FREYBERG (1964) als auffälligstes Merkmal von Osten her feinklastische, fluviatile Schüttungen gelang­ der Mörnsheimer Schichten wertet und die ten (=Altisheimerbzw. Daitinger Sande). Geringe Erosions­ bisher aus den Spindeltalschiefern nicht nach­ relikte dieser Sedimente fanden sich in autochthoner Lage­ gewiesen wurden, für ein Malm-Zeta 3-Alter. rung bisher nur bei Altisheim, Graisbach und (GALL 1971: 314 ff. und eigene Beobachtungen), während Nordöstlich Schweinspoint fällt auf einem sie im Arbeitsgebiet ausschließlich als Lokalmaterial der Acker südlich des Waldrandes eine lokal Trümmermassen vereinzelt nachgewiesen werden konnten. scharf begrenzte, dichte Lesesteinbedeckung

3) Die Bildung solcher Verwesungsfällungskalke beschreibt Einige Bohrstockproben aus dem „Bärenbau­ FRITZ (1958). ernfeld“ nordöstlich Schweinspoint enthiel-

60 ten der Bunten Breccie in kleinen Fetzen bei­ 3.2.2. Obere Süßwassermolasse (OSM) gemengte Altisheimer Sande; zudem ließ sich In den Trümmermassen des Kartiergebietes eine aus diesen Psammiten bestehende, etwa überwiegen bei weitem psammitisch-peliti- 90 x 50 m große, aufgeschürfte Lockerge- sche Sedimente der präriesischen OSM, bil­ steinsscholle nördlich der „Neuhauser Höl­ den sie doch flächenhaft deren autochthonen zer“ (R 25 300, H 04 040) mit Hilfe von Untergrund. Auftreffendes Kratermaterial Handbohrungen auf der Karte ausscheiden. schuf durch Aufpflügen der feinklastischen Die graugrünen bis weißlichgrauen, mittel­ Lockergesteine zum einen die für das südöst­ körnigen Quarzsande zeichnen sich durch ei­ liche Vorries charakteristische OSM-reiche nen Gehalt an schwarzen Lyditen (Korngröße Matrix der Bunten Breccie (HÖRZ et al. 0,4-0,5 mm) aus. Neben jurassischen Horn­ 1977), riß aber auch größere Komponenten steinsplitterchen fallen auch braune Limonit­ beider OSM-Fazieseinheiten mit sich und konkretionen und bis 0,7 mm lange, hypidio- nahm diese auf. morphe Turmalinstengel auf. Glimmermine­ rale und Feldspat treten deutlich zurück. Aus dem tiefen Abschnitt stammen meist ge­ fleckte oder geflammte, plastische Tone und Das Vorkommen der paläozoischen Lydite Tonmergel von kräftig wein- und ziegelroter, weist auf ehemals außeralpine Herkunft des ockerbrauner, braungelber, grünlicher oder Materials hin. Überdies passen die beobach­ grauer Färbung mit gelegentlich feinsandigen teten Turmaline gut in das von SALGER (in bis schluffigen, glimmerreichen Einschaltun­ GALL 1971: 315) für die Altisheimer Sande gen. Ihr Karbonatgehalt hat sich oft sekundär gefundene Schwermineralspektrum Zirkon- in kreidig-mürben, weiß- und gelblichgrauen, Rutil-Turmalin, welches eine Verwechslung konkretionären Knollen bis 7 cm Durchmes­ mit den äußerlich ähnlichen OSM-Sanden ser angereichert, die vor allem in der Grube (mit Granat-Epidot-Hornblende-Assozia­ nordwestlich Marxheim auffielen. Sie zeigen tion) ausschließt. GALL (1971) sieht in den im Anschnitt lagenartiges Wachstum und Altisheimer Sanden eine aus dem Franken­ manchmal septarienähnliche, mit Feinsand wald stammende Nordschüttung eines Ur- gefüllte Schwundrisse. In den erbohrten bun­ main-Vorläufers und gibt neuerdings (in ten Tonmergelanteilen fanden sich gewöhn­ GALL et al. 1977: 70) als wahrscheinliches lich krümelartige, wenige mm große Kalk­ Alter Mitteloligozän an. konkretionen. Die Schlämmrückstände der fossilarmen Pelite erbrachten neben einzelnen In der Bunten Breccie der Flur „Ölacker“ Quarzkörnern, Limonitbröckchen, sowie nördlich Schweinspoint konnten gelegentlich Muskowit- und Chloritschüppchen fast aus­ grüngraue, karbonatische, fein- bis mittelkör­ schließlich Rhizosolenien (Wurzelröhrchen, nige Quarzsande beobachtet werden, die vgl. HILTERMANN 1952). Nur eine Probe Feldspäte sowie Glimmerminerale führten. aus der Nordwestwand der Marxheimer Gru­ Neben kleinen Limonitschwarten, Karbonat­ be enthielt einige Gastropodenfragmente: knöllchen und kalkigen Wurzelröhrchen tra­ ten im Schlämmrückstand als Besonderheit Archaeozonites sp., Vertigo dazu: sp., Vallo- olivgrüne Glaukonitkörner von 0,1-0,3 mm niapulchella (O. F. MÜLLER), Vertigopyg- Größe auf, deren mürber, unfrischer Erhal­ maea, (DRAPARNAUD) tungszustand eine Umlagerung andeutet. Das als rezente, sekundär eingedrungene Formen. legt die Folgerung nahe, diese Daitinger San­ Die Glimmersande der höheren OSM-Einheit de ursprünglich auf eine fluviatile Schüttung wurden in den meisten Trümmermassen füh­ aus der Böhmischen Masse zurückzuführen. renden Handbohrungen angetroffen. Zudem Der umgelagerte Glaukonit dürfte somit der ließ sich im kleinen Waldstück nördlich der Regensburger Oberkreide entstammen. Flur „Bärenbauernfeld“ unter einer Lehmbe­ GALL et al. (1977: 70) vermuten auch für deckung von wenigen dm eine ca. 300 x 100 diese Sande mitteloligozänes Alter. m große Glimmersand-Scholle auskartieren.

61 Der zusätzlich an zwei Stellen eingesetzte nosa (REUSS) KIRCHHEIMER, Cladioca- Schlagbohrer stieß nach knapp 2 m Flinzsand rya trebovense (BUZEK) MAL auf Bunte Breccie und weist diese Lockerge- Der Schlämmrückstand führte ferner reichlich Xylitbröck- steins-Scholle somit als aufgeschürft aus. Den chen, Rhizosolenien sowie bis 1 mm große Quarzkömer, je nach Verwitterungsgrad grüngrau bis rost­ Glimmer und vereinzelt Bohnerzkörner. braun gefärbten, muskowitreichen, feldspat­ Während Mollusken und Ostrakoden nur die haltigen Fein- und Mittelsanden waren Altersaussage „Helvet“ bis „Sarmat“4) gestat­ manchmal graue Tonschmitzen beigemengt. ten, läßt die CyperaceeCladiocarya treboven­ se die Einstufung dieser limnischen Ablage­ Eine vorübergehend bestehende Baugrube in rungen in das „Torton“4) zu. Eine Verwechs­ Gansheim (R 23 090, H 05 100) erschloß in lung mit den lithofaziell gleichartigen mittel- einer feinsandigen Grundmasse der Bunten oligozänen Braunkohlenschichten, die MÜL­ Breccie größere Partien schwachsandiger, LER auch aus dem östlichen und südöstli­ grauschwarzer Braunkohlentone, die nach chen Vorries beschreibt, wird dadurch ausge­ BOLTEN & MÜLLER (1969: 98 ff.) in der schlossen. normalen, ungestörten OSM-Abfolge gele­ Olivgrauer bis schwärzlicher, schichtiger gentlich den Glimmersanden eingeschaltet kohliger Mergelton wurde in einem Bauaus­ sind. Die Schlämmprobe lieferte: hub westlich Schweinspoint (R 22 720, H Gastropoda: Planorbarius cornu mantelli 02 400) gefunden. Die dunkleren Lagen führ­ (DUNKER), Gyraulus trochiformis kleini ten Schneckenschalen-Schill. Der Schlämm­ (GOTTSCHICK & WENZ), Gyraulus tro­ rückstand enthielt Fragmente von: chiformis ludovici (NOULET), Radixsocialis Planorbarius sp., Radix sp., Tropidompha­ dilatata (NOULET), Bithyniasp., Vertigo cf.lus sp., Lacertilia (?Fam. Anguinidae): 1 callosa cardiostoma (SANDBERGER), Ce- Zahn; paea vel Tropidomphalus sp. ferner: Rhizosolenien, Limonitknöllchen, Von zahlreichen Gastropoden sind nur die Anfangswindun­ Quarzkörner und Chlorite. gen erhalten; bei den wenigen vollständigen Exemplaren von Planorbarius und Radix handelt es sich um relativ klein­ Braunkohlentone fanden sich schließlich in wüchsige Individuen, offenbar Reaktionsformen auf gering­ etlichen Bohrstockproben als kleine Fetzen fügig veränderte Ökofaktoren (vgl. BROHMER et al. 1937). und Schlieren. Bivalvia: aff. Pisidium sp. Ostracoda: Cyclocypris ovum (JURINE), 4. Tektonik Candona cf. praecox STRAUB. 4.1. Zertrümmerung im Autochthon Für die Bestimmung der Vertebratenreste ha­ Der Weißjura-Massenkalk westlich Bruck (R be ich Herrn Prof. FAHLBUSCH zu danken: 22 130, H 00 350) zeigt oberflächennah eine Teleostei gen. indet.: Gaumenplatten, intensive Zertrümmerung und Zerklüftung, Schlundzähne und amphicoele Wirbel die nach unten zu innerhalb weniger Meter Lacertiliagen. indet.: Kieferbruchstücke, ein­ allmählich ausklingt. Dominierende Kluft­ spitzige Zähnchen, Wirbel richtungen konnten nicht festgestellt werden. Die Hohlräume zwischen den m.o.w. eckigen Testudinata gen. indet.: Bruchstücke von Massenkalktrümmern sind überwiegend mit Panzerplatten Kalkverwitterungslehm gefüllt. Mammalia: Prolagus oeningensis (KOENIG): Solche kataklastische Deformationen des au- li. M2 sowie li. D3 (fragm.), dazu Knochen­ tochthonen Weißjura-Untergrundes, die bis­ splitter. her vor allem HÜTTNER (1958) aus dem Herrn Prof. JUNG und Herrn Dr. J. GRE­ GOR danke ich für das Bestimmen der 4) Wegen der besseren Vergleichbarkeit vorliegender Ergeb­ pflanzlichen Reste: nisse mit der bisherigen Riesliteratur wurden die alten, inzwischen ungebräuchlichen stratigraphischen Bezeich­ Charasp. (Gyrogonitfragmente), Celtis lacu- nungen hier weiterhin verwendet.

62 südlichen sowie FESEFELDT (1962) aus dem geschürfte Komponenten liegen in einer über­ östlichen Vorries erwähnen, lassen auf eine wiegend aus OSM-Material des SE-Vorrieses stoßartige Beanspruchung durch aufprallen­ zusammengesetzten, innig vermengten, san- de Trümmermassen schließen, die den Ries­ dig-tonigen Grundmasse (Korngröße < 2 krater in einer ballistischen Flugbahn verlas­ mm). In manchen Bereichen überwiegt dabei sen haben. — Die Energie einer von CHAO der psammitische Anteil, in anderen Partien (1977: 436) geforderten, ausschließlich hori­ dominiert der pelitische, der sich meist durch zontal über das Riesvorland gleitenden sekundäre, mehlige Karbonatausscheidungen Trümmerwoge hätte wohl zu einer solchen auszeichnet, so daß gleichsam verschiedene Verbreschung nicht ausgereicht. — Über dem Matrixtypen ineinander übergehen oder mit­ beanspruchten Autochthon ist die Bunte unter messerscharf aneinandergrenzen. Im Breccie inzwischen abgetragen. Gegensatz zur kraterrandnahen Ausbildung der Bunten Breccie (fast ausschließlich aus 4.2. Tektonik im Allochthon („Riestek­Komponenten bestehend - vgl. HÜTTNER tonik“) 1969), fällt im Aufnahmegebiet das mengen­ Die bei der Rieskatastrophe ins Vorland aus­ mäßige Vorherrschen der Matrix auf. In gu­ geschleuderten Bunten Trümmermassen la­ ter Übereinstimmung mit den von HÖRZ et gern im Untersuchungsgebiet — 18-23 km al. (1977) gemachten Feststellungen im kra­ vom südlichen Kraterrand entfernt — als na­ terfernen südwestlichen Vorries beträgt der hezu geschlossene Decke auf einem in der Anteil der Grundmasse im Mittel über 80%, präriesischen Erosionsphase ausgeformten bei vielen Bohrstockproben sogar > 90%. Die Relief. Flächenhaft verbreitete, weiche und Größe der darin enthaltenen Komponenten lockere OSM-Gesteine, örtlich auch unterti- schwankt zwischen wenigen mm und ca. 20 thone Kalke, bilden den autochthonen Unter­ cm; vereinzelt nachgewiesene Griesfelsblöcke grund. erreichen bis 1,5 m Durchmesser. Die Form Die weitgehende Plombierung der obermio- der einzelnen Trümmerpartikel hängt von ih­ zänen Morphologie durch die Riestrümmer­ rer Größe, vom Gesteinsmaterial und von der massen erklärt auch deren äußerst variable Art des Nebengesteins ab. Härtere Bestand­ Mächtigkeit, die auf vorliegendem Karten­ teile sind zumeist von polyedrischer, eckiger blatt durchschnittlich einige Zehner m betra­ oder kantengerundeter Gestalt und lassen oft gen dürfte. Ihr Minimalwert von mehreren eine starke innere mechanische Deformation dm konnte zwischen Marxheim und erkennen (z.B. zerrüttete Kristallinbröck- Schweinspoint mit dem Bohrstock ermittelt chen, Griesfelse). werden. Die im westlichen Anschlußgebiet Die weichen Tone, Mergel und Sande dage­ entlang einer Traverse von der Gegend der gen treten in Stengeligen, plattigen und kuge­ Lechmündung bis in die Treuchtlinger Bucht ligen Formen auf, die nicht selten verbogen, durchgeführten Bohrungen ergaben nach gestaucht oder schlierenartig ausgeschmiert BIRZER (1969) eine maximale Mächtigkeit erscheinen und so auf eine ehemals rotierende bis zu 140 m. Bewegung hindeuten (s. Abb. 6). Gleitbewe­ Das Gefüge der polymikten Bunten Breccie gungen zwischen einzelnen Trümmern dürf­ ließ sich am besten an der Nordwand der ten wohl zu weiteren Verknetungen und Aus­ ehemaligen Marxheimer Sandgrube (R walzungen der plastischen Gesteinsanteile ge­ 22 400, H 01 710) studieren (siehe Abb. 6), führt haben. Auch bei den Komponenten der von der in Abb. 7 eine Detailskizze wiederge­ Bunten Breccie im südöstlichen Vorries über­ geben ist. Das regellos-körnig, z. T. auch wiegt die Beimengung örtlichen Materials, fetzig-schlierig erscheinende Trümmergestein das als kleinere und größere Fetzen und Parti­ zeigt extrem schlechte Sortierung und erweckt kel vom lokal anstehenden Untergrund abge­ den Eindruck einer erstarrten Bewegung. hobelt und aufgenommen wurde. Solche Ein­ Kleinstückige, kraterbürtige, sowie lokal auf­ schlüsse können mitunter auch Größen aus-

63 w

Abb. 6: Bunte Breccie über autochthonen OSM-Glimmersanden. Detailskizze aus der Nord­ wand der ehemaligen Sandgrube nordwestlich Marxheim (R 22 400, H 01 710). Nähere Erläuterungen im Text.

Postglaziale Bodenbildung Glimmersande der OSM

überwiegend von sek. Kalkaus­ Braunkohlen-Ton der OSM scheidungen durchsetzte tonige Matrix der Bunt. Breccie ~ -j Bunte Tone u. Tonmergel der OSM sandig-tonige Matrix der Bunten Breccie Malmkalk

sekundäre Kalkkonkretionen Trias-Tonmergel

sekundär verkittete OSM-Sande

64 kartierbarer Schollen annehmen (vgl. 3.1. zunächst kleine Sekundärkrater verursachte und 3.2.). Dies spricht für einen turbulenten und anschließend eine ± horizontale, weniger Vorgang der Aufarbeitung. Dennoch erwies heftige, rollende Gleitbewegung hervorrief sich in der Marxheimer Grube der Übergang (OBERBECK et al. 1975: Fig. 7). von den Bunten Trümmermassen zum über­ Die einzige nachgewiesene monomikte, al- fahrenen autochthonen Untergrund als rela­ lochthone Massenkalkscholle nordwestlich tiv scharf. Eine gewisse allgemeinere Gültig­ Marxheim (s. 2.2.) zeigt überwiegend Partien keit dieser Feststellung bestätigten auch die mit regelmäßiger, dichter Zerklüftung. Zwei von der NASA im SW-Vorries durchgeführ­ engständige Hauptkluftscharen stehen nahe­ ten Flachbohrungen (HÖRZ et al. 1977). Der zu aufeinander senkrecht und zerlegen das deutliche Kontakt Allochthon/Autochthon Gestein in kleine Parallelepipede (Abb. 8). stellt eine ausgeprägte Scherfläche zwischen Zwischen diesen verlaufen diagonale, kürzere durchmischtem und stehengebliebenem Ma­ Nebenklüfte. Die Kluftabstände betragen we­ terial dar (vgl. Abb. 7). nige cm, bei autochthonen Massenkalken der Die kräftige innere Durchbewegung von kra­ Fr änkischen Alb vergleichsweise mehrere dm. tereigenen und lokalen Gesteinsanteilen in der Bunten Breccie ist erklärbar durch einen In manchen Zonen der Scholle geht die inten­ tiefgreifenden, energiereichen Prozeß, der sive Zerklüftung in starke Verruschelung und beim Aufprall der ballistisch aus dem Ries­ „Mörteltextur“ mit granoklastischem Gefüge krater geschleuderten Trümmer im Vorland über. HÜTTNER (1958; 1969) wertet derartig

Abb. 7: Blick auf die ehemalige Sandgrube NW’ Marxheim mit dem aufgeschlossenen scharfen Übergang von den liegenden autochthonen OSM-Glimmersanden in die hangenden allochtho- nen Bunten Trümmermassen. Aufnahme Sommer 1977.

65 Abb. 8: Regelmäßige, dichte Zerklüftung im Massenkalk der allochthonen Weißjurascholle NW’ Marxheim (R 22 200, H 01 940). kräftige, innerliche Deformationen als typi­ klüftung auf. Bevorzugte Kluftrichtungen sche Beanspruchungen riesisch dislozierter sind senkrecht und diagonal zu den Schicht­ Massenkalke. flächen ausgebildet (Abb. 9). An den Klüften Die steilstehenden, aufgeschürften B ankkalke lassen sich oft kleine Versetzungen, an den ss- der Mörnsheimer Schichten in der spärlich Flächen schichtungsparallele Verschiebungen aufgeschlossenen Scholle über dem Bruck­ um cm-Beträge beobachten. bach (s. 3.1.) sind-wahrscheinlich durch den Es fanden sich keine Hinweise, die auf eine Aufprall überwiegend weicher Riesgesteine - Überkippung der Kalkscholle schließen lassen bedeutend schwächer deformiert. Die Gefü­ würden. Die geringe Beanspruchung dieser geelemente in ihrem weitgehend erhalten ge­ Schichtkalke spricht auch gegen eine Her­ bliebenen Gesteinsverband gleichen denen im kunft aus dem Rieskrater (zum Vergleich sei Autochthon, jedoch tritt etwas stärkere Zer­ auf die Beschreibungen riesisch dislozierter

66 Abb. 9: Steilstehende, schwach deformierte Bankkalke der Mörnsheimer Schichten. Neben den senkrechten und diagonal zu ss verlaufenden Klüften erkennt man kleine vertikale und horizon­ tale Versetzungen. Aufgeschürfte Scholle über dem Bruckbach (R 22 360, H 04 470).

Bankkalke bei HÜTTNER 1969: 161 ff. und masse zusammen, die meist über 80% der WAGNER 1964: 553 f. verwiesen). Bunten Breccie ausmacht. Von den darin ent­ haltenen, durchwegs kleinstückigen Kompo­ nenten tritt kratereigenes, speziell kratertiefes Material mengenmäßig deutlich zurück, 5. Zusammenfassung wenngleich sich zahlreiche verschiedenartige Das Gebiet zwischen Ussel und Donau auf Einschlüsse aus dem kristallinen Grundgebir­ Blatt Genderkingen wird weitgehend von al- ge und der ehemals im Riesgebiet vorhande­ lochthonen Riestrümmermassen aufgebaut. nen mesozoischen Bedeckung nachweisen Entlang beider Flüsse treten auch autochtho- ließen. ne Formationen zutage. Die von GALL et al. (1975) für das südwestli­ Die auf einem präriesischen Relief lagernden, che Vorries festgestellte Abnahme von Größe polymikten Riestrümmermassen konnten nur und Zahl der aus dem Krater dislozierten durch systematisches Anwenden des Bohr­ allochthonen Schollen zugunsten von im Vor­ stocks flächenhaft erfaßt werden. Sie zeich­ land aufgeschürften Schollen läßt sich auch nen sich durch ein für das kraterfernere süd­ auf das bearbeitete Gebiet übertragen. Ein östliche Vorries typisches, vorwiegend von mechanisch stark deformierter, allochthoner aufgeschürften OSM-Gesteinen geprägtes Massenkalk-Megablock steht fünf auskartier- Lokalkolorit aus. baren, schwach beanspruchten, lokal aufge­ In über 20 km Entfernung vom Riesrand schürften Schollen aus gebankten Mörnshei­ setzen Tone und Sande der OSM eine Grund­ mer Schichten, oligozänen UMM-Äquivalen-

67 ten und OSM-Glimmersanden gegenüber. The degree of deformation and the structure Beanspruchungsgrad und Gefüge der alloch- of the allochthonous (and to some extent also thonen, teilweise auch autochthonen Gestei­ autochthonous) rocks found in the region ne des Untersuchungsgebietes lassen gewisse allow certain conclusions to be drawn concer­ Schlußfolgerungen auf den Auswurfmecha­ ning the ejection mechanism of the impact nismus der Impaktgesteine bei der Rieskata­ rocks during the Ries catastrophe. The au­ strophe zu. Der autochthon verbreschte tochthonous brecciated Upper Jurassic lime­ Weißjura-Massenkalk bei Bruck ist nur durch stone near Bruck can only be explained by das Auftreffen ballistisch ausgeschleuderter ballistically ejected material striking the Trümmermassen erklärbar, die im Vorries ground, which was also responsible for the auch das Aufschürfen von Lokalmaterial ver­ ploughing up of local material in the Ries ursachten. Zur intensiven Durchmischung foreland. Additionally the „Bunte Breccia“ der Bunten Breccie trug sehr wahrscheinlich was probably well mixed by a roll-and-glide eine nach dem Aufprall einsetzende rollende movement after the material struck the Gleitbewegung bei. ground.

6. Literatur Summary ANDRES, G.: Die Landschaftsentwicklung der südlichen The region between the Ussel and Frankenalb im Gebiet Hofstetten - Gaimersheim - Wettstet­ rivers (1:25.000 map: Genderkingen, SE Ries ten nördlich von Ingolstadt. — Geológica Bavarica,7, 57 S., 8 Abb., 4 Taf., 1 geol. Karte 1:25 000, München 1951. foreland) is mainly composed of the alloch­ BIRZER, F.: Die Bohnerzlagerstätten in der südlichen Fran­ thonous Ries ejecta breccia which lies on a kenalb. — Z. Freiberger Geol. Ges., 17, S. 54-56, Freiberg pre-impact relief and can only be identified 1939 (=1939 a). BIRZER, F.: Verwitterung und Landschaftsentwicklung in by the systematic use of a drilling stock. The der südlichen Frankenalb. — Z. deutsch, geol. Ges., 91, 1,S. polymict Ries ejecta breccia makes up a spe­ 1-57, 2 Abb., 1 Taf., Berlin 1939 (=1939 b). cial local type of rock typical for the south­ BIRZER, F .: Molasse und Ries-Schutt im westlichen Teil der east Ries foreland, a great distance from the südlichen Frankenalb. — Geol. Bl. NO-Bayem, 19,1/2, S. 1-28, 2 Abb., 1 Taf., Erlangen 1969. crater. It is characterized by ploughed-up and BOLTEN, R. & MÜLLER, D.: Das Tertiär im Nördlinger mixed-in Upper Freshwater Molasse compo­ Ries und in seiner Umgebung. — Geológica Bavarica, 61, S. nents. 87-130, 1 Tab., München 1969. BROHM ER.P., EHRMANN, P. & ULMER, G., (Hrsgb.): At a distance of over 20 km from the crater Die Tierwelt Mitteleuropas. Ein Handbuch zu ihrer Bestim­ rim the sands and clays of the Upper Fresh­ mung als Grundlage für faunistisch-zoogeographische Arbei­ water Molasse compose to form a matrix. ten. - Band II: Mollusca/Crustacea/Isopoda/Myriapoda. — 80% of the „Bunte Breccia“ consists of this Leipzig (Quelle & Meyer) 1937. CHAO, E.T.C.: Preliminary interpretation of the 1973 Ries matrix. It also includes mainly small compo­ research deep drill core and a new Ries cratering model. — nents, few of which come from the crater Geológica Bavarica, 75, S. 421-441, 13 Abb., München itself. However, numerous differing compo­ 1977. DEHM, R.: Geologische Untersuchungen im Ries. Das Ge­ nents from the crystalline basement and origi­ biet des Blattes Monheim. — N. Jahrbuch f. Mineralogie, nal Mesozoic sequence can be identified. In etc., 67. Beil.-Bd., Abt. B, S. 139-256, 14 Abb., 1 Tab., 1 the southwest Ries foreland, GALL et al. Skizze, 1 geol. Karte 1:25 000 (Taf. VIII.), Stuttgart 1932. (1975) found out that the size and number of FESEFELDT, K.: Schichtenfolge und Lagerung des oberen Weißjura zwischen Solnhofen und der Donau (Südliche the dislocated allochthonous megablocks Frankenalb). — Erlanger Geol. Abh., 46, 80 S., 30 Abb., 2 from the crater decrease, whereas the amount Tab., 1 Taf., 1 geol. Karte 1:25 000, Erlangen 1962. of the ploughed-up blocks tend to increase FREYBERG, B. von: Zur Stratigraphie und Fazieskunde des Doggersandsteins und seiner Flöze. — Geológica Bavarica, with the furthering distance from the crater 9, 108 S., 10 Abb., 16 Taf., München 1951. itself. These findings are applicable to the FREYBERG, B. von: Geologie des Weißen Jura zwischen region in discussion here as proven by the Eichstätt und Neuburg/Donau (Südliche Frankenalb). — presence of one mechanically deformed al­ Erlanger geol. Abh., 54, 97 S., 10 Taf., 18 Abb., 5 Tab., 1 geol. Spezialkarte 1:25 000, Erlangen 1964. lochthonous limestone megablock, and five FRITZ, G. K.: Schwammstotzen,Tuberolithe und Schutt- slightly deformed ploughed-up local blocks. breccien im Weißen Jura der Schwäbischen Alb. - Eine

68 vergleichende petrogenetische Untersuchung. — Arb. HÜTTNER, R.: Geologische Untersuchungen im SW-Vor- geol.-paläont. Inst. TH Stuttgart, N.F. 13, 118 S., 24 Abb., ries auf Blatt Neresheim und Wittislingen. — Inaug. Diss. 5 Taf., Stuttgart 1958. Univ. Tübingen, 347 S., 74 Abb., 10 Taf., 1 geol. Karte GALL, H.: Obere Süßwassermolasse (Hangendserie) über 1:25 000, Tübingen 1958. [Mskr.]. Riestrümmermassen bei Graisbach (südöstliches Vorries) HÜTTNER, R .: Bunte Trümmermassen und Suevit. — Geo­ und ihre Bedeutung für die Landschaftsgeschichte der logica Bavarica, 61, S. 142-200, 26 Abb., Beil. 6-7, Mün­ Schwäbisch-Fränkischen Alb. — Mitt. Bayer. Staatssamml. chen 1969. Paläont. hist. Geol., 11, S. 295-327, 6 Abb., München JÄTZOLD, R: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 172 1971. Nördlingen. — Geographische Landesaufnahme 1:200 000. 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69 70 EED ZR ELGSHN KARTE GEOLOGISCHEN ZUR LEGENDE

Unter-Thithonium Miozän Pliozän Pleistozän Holozän unteres mittleres oberes AUTOCHTHON • • f Talalluvium „f Obere Süßwassermolasse: Süßwassermolasse: Obere Hochschotter-Geröllrelikte Donau -Schotterrelikte Ältestpleistozäne Löß Massenfazies Schichtfazies Schichten: Rennertshofener Mergel Kalke, : Süßwassermolasse Obere Glimmersande Urmains des Alblehm Weißjura-Zeta-Massenkalk Bankkalke Tagmersheimer Spindeltalschiefer Zwischenkalke Gansheimer Störzelmühleschiefer : Schichten Rennertshofener ALL + -C ICHTHON aufgeschürfte Schichtkalke Schichtkalke aufgeschürfte brn Süßwassermolasse Oberen ut Breccie Bunte Allochthone Allochthone Sande Altisheimer aufgeschürfte e Mörnsheimer Schichten der Massenkalk-Scholle ihie Bohrung wichtige Aufschluß Fallen und Streichen vermutet nachgewiesen, Bruchstörungen: Verkieselungen der Sande aufgeschürfte