Bürgerinitiative Bienwald e.V.

Oktober 2006

Das bessere Verkehrskonzept

Die Problematik

Der Bienwald ist sowohl hinsichtlich seiner Größe als auch seiner Artenvielfalt ein einmaliger Naturraum. Umrahmt wird der Bienwald von dichter Besiedlung des Großraumes Karlsruhe einschließlich der hohen Industriedichte östlich der Stadt Wörth.

Durchtrennt wird der Bienwald schon heute durch die aus Ortsumgehungen im Zuge der Bundesstraße Nr. 10 hervorgegangenen A 65.

Geplant sind:

1. Die Bienwaldautobahn und die Umrüstung der A 65 für Nord-Süd-Verkehr in der Relation Holland- Deutschland – Frankreich- Schweiz-Italien. Gemäß den Unterlagen zum Raumordnungsverfahren B 10/ 2. Rheinbrücke Karlsruhe / Wörth wird angestrebt den Verkehr von 7600 Kfz/ 24 h DTV (1) auf der „Bienwald B 9“ im Jahre 2004 auf rund 35.000 zu erhöhen. Der Schwerlastanteil soll bei etwa 20 % liegen. 2. Die B 10 neu. Konkret geplant ist zwischen der B 9 bei und „Ölstraße“ in Karlsruhe eine Straße, einschließlich einer 2. Rheinbrücke nach Autobahnnorm und der Ausbau der B 10 im Queichtal, ebenfalls nach Autobahnnorm als Teil einer großräumigen (2) Verkehrsachse Benelux- Deutschland- Donauländer. Diese Verkehrsachse durchquert den Bienwald im Nordosten, wenn auch zunächst über das untergeordnete Straßennetz. Angedacht ist eine Verkehrszunahme von 70000 Kfz/ 24 h DTV im Jahre 2004 auf 101000 Kfz/24 h. Schwerverkehrsanteil etwa 10 %.

Die gigantische Verkehrszunahme führen auch zu hohen ökologischen Belastungen:

1. Durchtrennung einheitlicher Lebensräume 2. Störung und Gefährdung Wasserhaushaltes 3. Lärm 4. giftige Abgase 5. Stäube 6. Hoher Ausstoß am „Treibhausgas“ Kohlendioxid: aus 1 kg Motorenkraftstoff entstehen 3 kg Kohlendioxid

Bürgerinitiative Bienwald e.V.

Ziele unseres Konzeptes

Statt neue Straße wollen wir finanzierbare und kurzfristig realisierbare Alternativen für den großräumigen Güterverkehr, den überregionalen und regionalen Personenverkehr. Wir lehnen jeglichen Ausbau des Straßennetzes im Bienwald und seinen Randbereichen ab, die mehr Straßenverkehr in die Region bringen. Unser Ziel ist es, in der Nord-Süd-Achse die Fracht von bis zu 5000 LKWs auf die Schiene zu verlagern und etwa 2000 PKWs zu ersetzen. In der Ost-West-Richtung zeigen wir, dass die Fracht von bis zu 5000 LKWs von der Bahn über die Germersheimer Brücke verlagert werden kann. Die Karlsruher Bahnbrücke hätte dann ausreichend Kapazitäten, um bis zu 20.000 PKWs täglich zu ersetzen. Aktuell werden durch den ÖPNV etwa 6000 PKWs ersetzt.

Die Bahn als Alternative

1. Pro Beförderungsfall (Personenkilometer oder Tonnenkilometer) entsteht nur ein Bruchteil des Kohlendioxids im Vergleich zum Straßenverkehr. Das gilt auch für Omnibusse als Alternative zum PKW. Besonders sparsam sind elektrische Schienenfahrzeuge, weil diese die Bremsenergie recyceln können. 2. Volkswirtschaftlich wesentlich billiger. Bei geeignetem Zugangebot kann ein Pendler (3) auf einer Strecke von 85 km jährlich etwa 7000.- EUR und 6 t Kohlendioxid einsparen und täglich 2 h Freizeit gewinnen. Enorm sind auch die Einsparmöglichkeiten im Güterverkehr. 3. Nutzung einer vorhandenen Infrastruktur; Modernisierung und Wiederaufbau ist jedoch teilweise erforderlich.

Der Ruf nach Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene oder zum Umsteigen vom PKW auf den ÖPNV (4) verhallt oft. So auch in der Südpfalz. Warum ? Die Antwort ist ganz einfach: Die Bahn steht dem Verkehrsmarkt nicht in geeigneter Form zur Verfügung. Ein Umsteigen von der Straße auf die Schiene, vom MIV (5) auf den ÖPNV ist unmöglich oder zumindest unsinnig.

Rückbau von Infrastruktur und Angebot

Vom Rückbau der Bahn ist die Südpfalz besonders stark betroffen: Von einst 3 Bahnlinien des großräumigen nationalen und internationalen Verkehrs sind nur noch Reste übrig:

1. Von der Linie London-Köln- Neustadt- Weißenburg- Strasbourg-Basel-Rom wird in der Südpfalz sind in der Südpfalz noch der Streckenteil Neustadt-Winden 2-gleisig sowie Winden-Wissembourg eingleisig erhalten und werden für den regionalen und überregionalen Personenverkehr genutzt. Streckenteil Wissembourg- Straßbourg wird noch eingleisig genutzt. 2. Die Linie Berlin-Frankfurt-Ludwigshafen--Strasbourg-Basel-Genua ist in der Südpfalz noch am besten erhalten; lediglich zwischen Wörth und Lauterbourg wurde 1 Gleis abgebaut. Die Strecke wird in der Südpfalz noch für den regionalen Personenverkehr und für einzelne überregionale Güterzüge genutzt. Bürgerinitiative Bienwald e.V.

3. Die Strecke Metz-Saarbrücken-Zweibrücken-Landau--Bruchsal- Stuttgart- München wurde in der Pfalz am stärksten zurückgebaut: kein 2. Gleis mehr keine Infrastruktur mehr für den Güterverkehr. Zwischen Landau und Saarbrücken werden auf dem Rest der Bahn noch 2 unbedeutende Regionallinien gefahren und zwischen Landau und Germersheim gibt es Fahrraddraisinen.

So fehlen in der Relation Saarbrücken-Karlsruhe/ Stuttgart- München- ....sowohl Möglichkeiten zur Güterverladung als auch brauchbare Angebote im Personenverkehr. Die Bahn steht heute also Alternative zum Ausbau der B 10 nicht zur Verfügung.

Reaktivierung auf vorhandener Trasse

Schnell und preiswert könnten die vorhandenen Trassen in der Südpfalz für den großräumigen Güterverkehr und den regionalen und überregionalen Personenverkehr reaktiviert werden: Wiederaufbau des 2. Gleises, Elektrifizierung, Wiedereinführung kurzer Blockabstände.

Das großräumige Güterverkehrsnetz

1. Parallel zur geplanten Bienwaldautobahn verläuft die Bahnlinie Ludwigshafen- Strasbourg, die z.Z. bis Germersheim elektrifiziert wird und 2010 bis Wörth elektrifiziert werden soll. Rund 13 km bis Lauterbourg müssten dann in Deutschland wieder 2-gleisig werden und den Fahrdraht bekommen. Die französische Anschlussstrecke bis Strasbourg müsste ebenfalls auf elektrischen Betrieb umgestellt werden. Dann stünden komplette Güterlinien von Holland, Norddeutschland oder Skandinavien bis nach Süditalien oder Südfrankreich oder die Ibererische Halbinsel zur Verfügung. Die Linie passt optimal zum neuen Gotthardt-Basistunnel. Die Kapazität im oberrheinischen Schienengüterverkehr könnte verdoppelt werden. 2. Ein 2-gleisiger durchgehender Wiederaufbau Rohrbach/Saar / Homburg/Saar- Zweibrücken-Landau-Germersheim-Graben-Neudorf bei gleichzeitiger Elektrifizierung würde eine durchgehende Güterbahn Westeuropa- Süddeutschland- Donauländer schaffen, eine Linie, die heute fehlt, aber in Zeiten eines vereinigten Europa dringend erforderlich wäre. Sie wäre auch im Falle einer Betriebsstörung eine Ausweichlinie für die stark belastete Bahn Saarbrücken-Mannheim. Dank der Verlegung des großräumigen Schienengüterverkehrs auf die Germersheimer Brücke, stünden auf der Karlsruher Bahnbrücke ausreichend Kapazitäten für den Personenverkehr zur Verfügung.

Jede dieser beiden Güterbahnen könnte ohne Probleme täglich die Fracht von 5000 LKWs übernehmen, also von insgesamt 10.000 LKWs.

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Schlechter ÖPNV – geringe Ausnutzung der Fahrgastpotentiale- teils fast leere Züge und Busse - das muss anders werden

Krasse Beispiele sind die Bahnhöfe Germersheim und Wörth: Hohe Investitions- und Betriebskosten für einen unsinnigen Bruch der Linie Karlsruhe- Germersheim-Ludwigshafen-Mannheim, aber geringe Nachfrage in den Zügen. Die Industrie, die Universität, die Schulen und die anderen zentralörtlichen Einrichtungen von Germersheim sind mit dem ÖPNV nicht erreichbar und die Einwohner benötigen individuelle Verkehrsmittel, auch diejenigen, die wegen ihrer Gesundheit oder ihres alters keinen PKW fahren dürfen oder fahren sollen. In Wörth gibt es eine Straßenbahn von Karlsruhe in den Bienwald, aber keinen brauchbaren ÖPNV zu den Stadtteilen, den Industrieanlagen oder nach , Landau oder andere pfälzischen Regionen, weil die Züge außerhalb von Wörth ihren Bahnhof haben und die Straßenbahn einseitig nach Karlsruhe ausgerichtet ist. Kleine Orte haben einen aufwändigen ÖPNV (z.B. Winden), wesentlich größere Orte gehen leer aus (z.B. Hatzenbühl). Ein Grundfehler südpfälzischer Verkehrsplanung ist die Auslagerung von ÖPNV-Zentren analog der Einkaufzentren außerhalb von Wohn- und Industriegebieten (Bf. Germersheim, Bf Wörth, Bf Winden). Da diese ÖPNV- Zentren quasi nur mit dem Auto, allenfalls mit dem Fahrrad erreichbar sind, werden im Quellverkehr maximal 10 % des Kundenpotentials ausgeschöpft und im Zielverkehr weniger als 1 %. Die Kundenpotentiale bleiben zu 90 bzw. 99% ungenutzt.

Komplexe dynamische Systeme, wie der ÖPNV benötigen komplexe Maßnamen. Nur so können mangelhafte Bedienung der Bürgerinnen und Bürger sowie die schlechte Auslastung der Bahnen und Busse vermieden werden. Mit relativ geringem Aufwand wären enorme Fahrgastzuwächse von bis zu 500 % möglich. Im Personenverkehr um den Bienwald und in Richtung Karlsruhe streben wir für rund 90 % der Bevölkerung ein Reisezeitverhältnis MIV/ÖPNV von 1,5 (6) oder weniger an sowie eine fußläufige Erreichbarkeit des nächsten ÖPNV- Bedienpunktes in 10 min oder weniger. Ein Stundentakt an 7 Tagen der Woche, auch am Abend sollte Standart sein.

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Unsere Vorschläge:

Das überregionale Personenverkehrsnetz

Kurze Reisezeiten (6), nicht oder wenig Umsteigen entscheiden über die Akzeptanz der Bahn. Eine Alternative zu Autobahnen muss schnell sein: Reisegeschwindigkeit (5) von 80 km/h für Regionalexpresszüge und 90 km/h für Interregioexpresszüge sind auf den südpfälzischen Bahntrassen realisierbar. Diese Züge können nur Orte mit hohem Verkehrsaufkommen und zentralörtliche Bedeutung bedienen. Die einzige heute im Bienwaldbereich vorhandene RE- Linie verbindet im Stundentakt Neustadt/W. mit Karlsruhe und wird optimal angenommen. Zusätzlich zu den schon für den Güterverkehr vorgeschlagenen Maßnahmen wäre auf der Strecke Winden-Wörth auf vorhandener Trasse das 2. Gleis zu montieren und die Strecke Neustadt- Wörth zu elektrifizieren.

Wir schlagen folgende Linien vor und geben dazu auch die von uns empfohlenen Zwischenhalte in der Südpfalz an:

1. RE (Kaiserslautern) – Neustadt/W- Edenkoben- Landau-Winden-Kandel-Wörth – Karlsruhe Hbf. Diese Linie besteht schon. Neu ist lediglich der Halt in Edenkoben. 2. Eine RE - bzw. IRE- Linie Karlsruhe -Saarbrücken. Zwischen Karlsruhe und den benachbarten Oberzentren bestehen umsteigfreie Direktverbindungen, aber nicht nach Saarbrücken. Gleiches gilt für Saarbrücken: schnelle Verbindungen nach Mannheim, , Trier, Koblenz, Köln, Metz und Strasbourg. Für die von uns vorgeschlagene Linie besteht dringender Bedarf. Wenn eine IRE- Linie eingerichtet wird, könnte die Fahrzeit Karlsruhe-Saarbrücken auf 1 h 40 min gesenkt werden. Eine Weiterführung nach Luxemburg und Stuttgart wäre sinnvoll. Das Haltestellenangebot müsste aber ausgedünnt werden. Unser Vorschlag: (Stuttgart)- Karlsruhe- Wörth- Kandel-Landau-Annweiler- Rodalben (Busanschluss nach Pirmasens)-Zweibrücken- Saarbrücken- (Luxemburg). Stundentakt 3. Mannheim- Ludwigshafen- Speyer- Germersheim/Stadtmitte- Bellheim- Rülzheim- Jockgrim- Wörth Bf- Karlsruhe Hbf. Erforderlich als umsteigefreie Anbindung der Südpfalz an die Metropolregion Rhein-Neckar, als schnelle Verbindung nach Karlsruhe und zur Erweiterung der Fahrgastkapazitäten. Am preiswertesten wäre diese Linie als Verlängerung der Rhein-Neckar-S-Bahn zu realisieren. Stundentakt 4. RE Mainz-Ludwigshafen-Strasbourg. Halte in der Südpfalz: Germersheim/ Stadtmitte- Bellheim-Rülzheim- Jockgrim-Wörth- - (Lauterbourg). Mit dieser Linie wäre die „Bienwald“ – B 9 zu entlasten und die Pamina-Region zu verflechten. Bedienung stündlich. 5. Die bestehenden Ausflugslinien Koblenz-Wissembourg, Mainz-Wissembourg und Neustadt- Strasbourg sollten erhalten und ausgebaut werden.

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Regionalverkehr

Die Fernstraßen (A 65, B 9, B 10) bewältigen auch in erheblichem Umfang Regionalverkehr. Das haben wir in unserem Konzept berücksichtigt. Da Verkehrszunahmen im Queichtal auch zu Belastung des Bienwaldes führen, haben wir auch die Linie Zweibrücken-Landau- Germersheim-Bruchsal in unsere Überlegungen mit einbezogen. Nahverkehrslinien entlang der Weinstraße, nördlich von Landau und Germersheim und über die Germersheimer Rheinbrücke haben wir jedoch nicht bearbeitet.

Ausgewertet haben die aktuellen Angebote, deren Akzeptanz und Schwächen. So ist Wörth ungenügend mit seinen westlichen Nachbarn ungenügend verbunden. Industrie ist mit dem ÖPNV nicht erreichbar und von den Stadtdörfern Wörth- Büchelberg und Wörth-Schaidt ist die Stadtmitte nur mit dem Individualverkehr erreichbar. Die zwischen Wörth und Karlsruhe gelegene Bahnhof Wörth hat für den Quell-Ziel-Verkehr von und nach Wörth fast keine Bedeutung. Noch schlimmer sind die Verhältnisse in Germersheim.

1. Regionalbahn Neustadt-Karlsruhe, stündlich, Bestand. Neu ist der Halt in Wörth- Stadtmitte und in Kandel-West. 2. Neu: Stadtbahn Karlsruhe Innenstadt- Karlsruhe Hbf- Wörth- Germersheim, halbstündlich mit verdichtetem Haltestellennetz. Anzustreben ist die stündliche Weiterführung von Germersheim nach Landau und später weiter bis Dahn. Dafür können wir ein wesentlich höheres Fahrgastpotential nachweisen als für die S- Bahn Speyer- Bf Germersheim. 3. RB /Stadtbahn Bad Bergzabern- Karlsruhe mit Anschluss nach Landau-Neustadt in Winden. Der Bruch in Winden würde entfallen und damit könnte so viele neue Fahrgäste gewonnen werden, dass ein Halbstundentakt lohnend wäre. 4. Neustadt-Wissembourg. Bestand 5. Landau – Zweibrücken – Homburg / Saarbrücken mit Busverknüpfung von nach Pirmasens in Rodalben 6. Wörth-Lauterbourg-(Strasbourg) 7. Option: Stadtbahn Landau-Herxheim- Wörth- Karlsruhe 8. Option: Zweibrücken- Landau- Lingenfeld- Ludwigshafen 9. Rhein-Neckar-S-Bahn, Bestand 10. Stadtbahn/Straßenbahn Wörth/Dorschberg- Karlsruhe/Innenstadt, Bestand

Bei einer vollständigen Umsetzung unseres Konzeptes wäre der Bahnhof Germersheim Durchgangsbahnhof ohne RE- Halt und der Haltepunkt Germersheim Mitte Knotenbahnhof. Es könnten erhebliche Kosten eingespart werden und vor allem viele Kunden für den ÖPNV gewonnen werden. Ein „Sackbahnhof“, wie in Germersheim für die S- Bahnbahn und für die Stadtbahn geplant, kostet unnötig viel Gleise und Bereitstellungskosten für die Fahrzeuge und natürlich auch Kunden.

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Die Buslinien

Die Buslinien ergänzen das Zugkonzept sind darum dieses abzustimmen. Um geringe Verspätungen kompensieren zu können, empfehlen wir 6 min Umsteigezeit einzuplanen.

1. Bad Bergzabern- Dierbach-Kandel. Diese Linie besteht heute als KVV-Linie 527. Das Angebot müsste nur konsequent auf die Züge in Kandel abgestimmt und auf das Wochenende und den Abend ausgeweitet werden. 2. Landau-Herxheim-Kandel. Diese Linie besteht als KVV 554 und 555. Abstimmen und Ausweiten auf 7 Tage und Spätverkehr ist nötig 3. Landau- Bad Bergzabern- Wissembourg. Auch hier Anschlüsse herstellen und Vollangebot an 7 Tagen der Woche. 4. Kandel- Büchelberg-Bienwaldmühle. Abstimmen auf Zuganschlüsse in Kandel und Vollangebot an 7 Wochentagen. Versorgt Büchelberg, schließt Büchelberg über Zugverbindung an Wörth- Dorchberg an (neuer Hp) und erschließt den Bienwald touristisch. Ersetzt die kaum nachgefragte Linie KVV 551. 5. Scheibenhardt (D)- Scheibenhardt (F)-Lauterbourg – Berg ersetzt ebenfalls Buslinie KVV 551. Anschluss an Zug in Berg. Nutzt das Kundenpotential in Frankreich. 6. Kandel-Hatzenbühl- Neupotz-Leimersheim/ Herxheim Jockgrim. Dieses Liniensystem müsste noch sorgfältig durchdacht werden. 7. Klingenmünster-Herxheim-Rülzheim-Leimersheim. Auch hier muss noch Feinarbeit geleistet werden. 8. Landau-Offenbach-Bellheim-Germersheim/Stadtmitte- Germersheim/Industriegebiete Diese Linie übernimmt auch die Funktion einer Germersheimer Stadtbuslinie und ersetzt die Linien KVV 589 und 591 9. Bellheim-Hördt-Germersheim. Ersetzt ebenfalls KVV 589. Anbindung von Hördt und Erschließung von Bellheim und Germersheim 10. Wörth- Daimler/Chrysler. Dringend nötig, um die Arbeitsplätze bei Daimler-Chrysler an der öffentliche Verkehrsnetz anzuschließen. Mit Bahn abzustimmen. Die unter Ziffer 6,7,8,9 genannten Bußlinien dienen der Erschließung der Wohngebiete, der Anbindung von Dörfern an die zugehörigen Zentren und sind auf die Züge abzustimmen.

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Anmerkungen und Erläuterungen:

1. DTV = durchschnittlicher täglicher Verkehr (gerechnet für 365 Tage eines Jahres) 2. Großräumige Verbindungen (Kategorie I) gehen über mehrer Bundesländer oder Staaten. Überregional (Kategorie II) sind Verkehre, die mehrere Regionen miteinander verbinden und regional (Kategorie III) sind Verkehre innerhalb einer Region. 3. Die Einsparungen wurden wie folgt berechnet: Der Pendler ist Familienvater mit unversorgten Kindern und hat ein Familienauto, das seiner Frau tagsüber zur Verfügung steht. Für die Fahrt zum Arbeitsplatz von Pirmasens (Stadtmitte) nach Karlsruhe (85 km) benötigt er ein Auto und fährt damit 40.000 km pro Jahr (täglich 2 x 85 km zur Arbeit). Das Auto kann 5 Jahre benutzt werden und kostet einschließlich Steuer, Versicherung, Wartung, Ersatzteilen und Zinsen 30.000 EUR, also jährlich 6.000 EUR. Der jährliche Treibstoffverbrauch liegt bei 2400 kg (7 bis 7 1/2 l pro 100 km), die mit 2400 EUR gerechnet werden. Gesamtkosten für die Fahrt mit dem PKW zur Arbeit: 8400.- EUR. Bei einem Fahrkartenpreis von 1400.- EUR pro Jahr und einem Totalverzicht auf das Auto, wäre die Ersparnis 7000 EUR. Mit dem PKW kann man die Reisezeit einfach mit etwa 1 ½ h einfach ansetzen, das sind täglich 3 Stunden Autofahrt, also 3 Stunden harte Arbeit. Nach unserem Konzept errechnet sich die Reisezeit wir folgt: Zuwegung zum Bus: 10 min; Bus nach Rodalben 12 min, Umsteigezeit 6 min; Fahrt mit IRE nach Karlsruhe 1 h 5 min, Weiterfahrt mit Straßenbahn 15 min; Von Straßenbahnhaltestelle zum Arbeitsplatz: 10 min. Reisezeit insgesamt 1 h 58 min. Also rund 2 h Da zumindest die Fahrt im IRE als „Freizeit“ genutzt werden kann, ergibt sich ein Zeitgewinn von 2 h. Rechnet man mit den heutigen Angeboten, so muss zunächst ein Fußweg zum Hauptbahnhof Pirmasens von ½ h eingerechnet werden, dann 2 h Bahnfahrt und schließlich die Zeit in Karlsruhe. Das summiert sich auf 175 min, also fast eine 1 h mehr als nach unserem Vorschlag. Da Busse und Bahnen auch Energie brauchen und damit auch zum Kohlendioxidausstoß beitragen, haben wir für Kohlendioxid-Einsparung 1,2 t für den öffentlichen Verkehr abgezogen und rechnen darum nur mit 6 t. 4. ÖPNV bedeutet öffentlicher Personennahverkehr und beinhaltet die Verkehrsmittel Linienbus, Straßenbahn, U- Bahn, S- Bahn, Stadtbahn, Regionalbahn, Regionalexpress (RE) und Interregioexpress (IRE). Diese Verkehrsmittel können mit Nahverkehsrfahrkarten benutzt werden (Verbundtickets, Ländertickets, „Schönes Wochenende). MIV bedeutet motorsierter Individualverkehr, in der Regel also PKW. 5. Reisegeschwindigkeit errechnet als Quotient aus Gesamtfahrzeit und Fahrstrecke. 6. Reisezeiten ist der Zeitaufwand für eine Reise ab Startpunkt (z.B. Wohnung) bis Zielpunkt (z.B. Bürostuhl im Betrieb). Ein Reisezeitverhältnis ÖPNV/ MIV von weniger als 1,5 gilt als gut; das Fahrgastpotential wird ausgeschöpft. Nach unserem Konzept wird dieser Wert für viele Verbindungen erreicht. Das gewählte Beispiel eines in Pirmasens wohnenden und in Karlsruhe beschäftigten Arbeitnehmers macht diese deutlich: ÖPNV/ MIV nach unserem Konzept: 2 h : 1 ½ h = 1, 3; gute Akzeptanz zu erwarten. Heute: 175 min : 105 min = 1,67. Nur minimale Akzeptanz.

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Zusammenfassung

Die BI Bienwald fordert statt Erweiterung der Kapazitäten des südpfälzischen Straßennetzes den Wiederaufbau des großräumigen südpfälzer Schienenetzes auf vorhandenen Trassen nach dem Stand der Technik (2-gleisig, elektrisch, kurze Blockabstände usw.) für den großräumigen Güterverkehr sowohl in der Süd-Nord- als auch in West-Ost-Richtung und den regionalen und überregionalen Personenverkehr.

Für den Güterverkehr entstünde so durchgängige Bahnlinien, die vor allem in der West-Ost- Richtung eine Alternative zum Straßengüterverkehr wäre, weil heute die Verbindung von Rohrbach/Saar nach Graben- Neudorf unterbrochen ist.

Als Vorteile wären u.a. zu nennen: geringe Eingriffe in Natur und Landschaft; deutliche Verminderung des Ausstoßes an Treibhausgasen (Kohlendioxid); spürbare Entlastung der Straßen (weniger Staus und Unfälle); überschaubare Kosten mit einem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis.

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Rest der Bahnlinie Saarbrücken – München westlich von Lingenfeld, Juli 2006 Die Trasse des ehemaligen 2. Gleises links vom noch vorhandenen Gleis (Der Rückbau des 2.Gleises erfolgte erst nach dem 2.Weltkrieg)