152 Statistik, diekeineFrageoffenlässt. von denbekanntestenVereinen desBundeslandesrundendasWerk ab. Straßenfeger undeineechteTalentquelle. So auchinHessen,woSpieler Porträts allerHessenauswahlspieler, dieesinsProfilagerschafften,sowie In ebensoakribischerwieunterhaltsamerFormberichteterübersämtliche Christian vonBerghatsichdiesembeinahevergessenenStückhessischer Begleitet wirdesvoneinemumfangreichenLexikonundeinerüppigen Blickfeld traten. wie BerndHölzenbein,JürgenGrabowski,FelixMagathoderKlopp abgeschafft wurde.InsgesamtelfmalerreichtediehessischeAuswahlin Einst warderLänderpokalregionalenAuswahlmannschaftenein dieser ZeitdasEndspielumdenLänderpokal.1956,1983und1992gingsie durch ihreAuftritteinderLandesauswahlerstmalsinsüberregionale Fußballgeschichte angenommenundessorgfältigseziertanalysiert. jeweils alsSiegervomPlatz. Hessens heimliche TalentquelleHessens Auftritte derHessenauswahlzwischen1949und1994,alsLänderpokal VERLAG DIE WERKSTATT DIE VERLAG ISBN 978-3-7307-0363-2

VERLAG DIE WERKSTATT Christian von Berg Vergessene Siege Hessens Fußballer im Kampf um den Länderpokal 1949 bis 1994 V ergessene Siege Vergessene um 1949 den Länderpokal bis 1994 Hessens Fußballer im Kampf VERLAG DIEWERKSTATT Christian von Berg

Inhalt

„Lang, lang ist’s her!“ Vorwort von Harald Stenger ...... 7

Vergessene Siege ...... 9

Die Hessenauswahl im Länderpokal – Eine Chronologie ...... 14

Die Hessenauswahl Glasgow, 18. Mai 1960 ...... 15 Auf den Spuren einer vergessenen Mannschaft ...... 16 Der lange Arm Sepp Herbergers ...... 36 Von der Hessenauswahl in die Nationalmannschaft ...... 44 Grünberg – Die Heimat der Hessenauswahl ...... 49 „Unser Mann in Singapur“ ...... 52 Auf dem Weg ins Abseits ...... 56 Was bleibt? ...... 62

Es begann in Reutlingen … – Die 152 Spiele der Hessenauswahl im Länderpokal 1949 – 1994 ...... 68

Rekordspieler – Die Hessenauswahlspieler mit den meisten Einsätzen im Länderpokal Stefan Dahlem / Holger Dahl / Bernd Lichte / Adolf Zimmermann / Manfred Feyen / Hans-Jürgen Himmelmann / Siegfried Kellner / Michael Sandt / Dieter Kuhn / Franz Schaut ...... 196

Auch sie kamen auf mindestens 10 Einsätze im Länderpokal … ...... 202

Deutsche Meister, Nationalspieler und Weltmeister – Hessenauswahlspieler in der großen Fußballwelt / / Gerhard Kaufhold / Günter Siebert / Richard Kreß / Hans Weilbächer / Eckehard Feigenspan / Hermann Höfer / / Dieter Stinka / / / Peter Kunter / Franz-Josef Hönig / / Jürgen Grabowski / Bernd Hölzenbein / Bernd Nickel / Holger Trimhold / Wolfgang Kraus / Dieter Müller / / Jürgen Groh / Ronald Borchers / Antonio Orejuela / Manfred Binz / / Jürgen Klopp / Wolfgang Schäfer / / Tayfur Havutcu ...... 204

Inhalt 5 Borussia, Viktoria und Co. – Die Hessenauswahl und „ihre“ Vereine / SpVgg. Bad Homburg / KSV Baunatal / FSV Bergs- hausen / VfR Bürstadt / 1. FCA Darmstadt / SG Egelsbach / Eintracht / FSV Frankfurt / Rot-Weiß Frankfurt / / VfB 1900 Gießen / SpVgg. 02 Griesheim / Eintracht Haiger / 1. FC Hanau 93 / CSC 03 Kassel / Hessen Kassel / VfL Marburg / SpVgg. Neu-Isenburg / / SV Wehen / SV Wiesbaden ...... 231

Hessen im Länderpokal – Die Statistik Hessen im Länderpokal 1949 – 1994 ...... 243 Die Gegner Hessens im Länderpokal 1949 – 1994 ...... 244 Die höchsten Siege und Niederlagen ...... 245 Die torreichste Begegnung ...... 245 Die höchsten Zuschauerzahlen bei Heim- und Auswärtsspielen ...... 245 Die Austragungsorte der 68 Heimspiele ...... 245 Die Hessenauswahlspieler im Länderpokal 1949 – 1994 ...... 246 Die Rekordspieler ...... 269 Die Torschützen ...... 269 Die Torhüter ...... 270 Die „Dauerbrenner“ ...... 270 Die Sieger im Länderpokal ...... 270 Die Endspielteilnehmer ...... 271 Berufungen in die Hessenauswahl – Rangliste der Vereine ...... 271 Hessenauswahlspieler in der Amateur-Nationalmannschaft ...... 275 Hessenauswahlspieler in der A-Nationalmannschaft ...... 275 Die Trainer der Hessenauswahl 1950 – 1994 ...... 275 Die Entwicklung der Zuschauerzahlen ...... 275 Die Endspiele im Länderpokal 1950 – 1994 ...... 276 Rangliste der Landesverbände im Länderpokal 1950 – 1994 ...... 277

Anhang Hessen in den Gau-Auswahl-Wettbewerben 1933 – 1942 ...... 278 Hessens Repräsentativspieler in den Gau-Auswahlspielen 1933 – 1942 ...... 281 Die Endspiele in den Gau-Auswahl-Wettbewerben 1933 – 1942 ...... 284 Hessische Mannschaften im Finale der deutschen Amateurmeisterschaft ...... 284 Hessische Vereine im bezahlten Fußball 1945 – 1994 ...... 285 Hessenauswahlspieler mit den meisten Einsätzen in der und in der ...... 286

Quellen und Literatur ...... 288 Danksagung ...... 288

6 Vorwort

Lang, lang ist’s her! Irgendwann Anfang der 70er Jahre erlebte ich als junger Sportredakteur der Frankfurter Rundschau meine Premiere als Berichterstatter von einem Spiel der Hessen- auswahl im Amateurländerpokal. Viele weitere Reisen anlässlich dieses DFB-Wettbewerbs sollten folgten. Nicht nur die FR, sondern auch der Hessische Rundfunk und das Kicker-Sport- magazin waren meine Auftraggeber. Denn Amateurfußball spielte damals eine wichtige Rolle und die Fans verfolgten die Auftritte bekannter Akteure traditionsreicher Vereine in der Hes- senauswahl mit Interesse. Der Trainer war Rudi Gellesch, der als Spieler große Zeiten bei Schalke 04 hatte und in den 30er Jahren 20-mal das Nationaltrikot trug. Im mittelhessischen Grünberg hatte er in der beschaulichen Sportschule als Verbandstrainer sein privates und dienstliches Domizil gefun- den. Ob er in den 70er Jahren noch auf der Höhe der Zeit war, darüber stritten die Betrof- fenen oft, und alle drückten sich konsequent vor der Antwort. Doch eins wusste jeder: Der eigentlich starke Mann war der hessische Verbandsfußballwart Heinrich Ripper. Der Schuldi- rektor machte sich in jenen Jahren bundesweit besonders dadurch einen Namen, dass er mit dem „Ripper-Plan“ allen Meistern der hessischen Amateurklassen den Aufstieg garantierte. Wehmütig denken viele heute an jene Regelung, wenn am Saisonende fünf Meister und ein Vizemeister der fünf vom DFB schon seit Längerem eingeführten Regionalligen um drei Auf- stiegsplätze für die 3. Liga streiten. Zurück zur Hessenauswahl. Der Amateurländerpokal war bei aller Wertschätzung von routinierten Ex-Profis immer auch ein Stelldichein hoffnungsvoller Talente, so dass stets eine beachtliche Anzahl von Bundesliga-Spähern die Begegnungen verfolgten. Aus gutem Grund. So lief beispielsweise 1974 bei einem Aufeinandertreffen mit Westfalen in Herford ein jun- ger Wilder namens Felix Magath mit wehenden langen Haaren in der Hessenauswahl auf und empfahl sich für höhere Aufgaben auf der Profi-Bühne. Wenn man heute in die Liste der Bundesliga-Macher schaut, entdeckt man die Namen des Frankfurter Managers Bruno Hüb- ner oder des Ingolstädter Sport-Geschäftsführers Harald Gärtner, die einst in der Hessenaus- wahl aktiv waren. Sicherlich habe ich noch einige Prominente von einst vergessen, aber es ist eben lang, lang her! Die schönste Zeit als journalistischer Begleiter der Hessenauswahl erlebte ich mit Trainer Bernd Stöber, in Diensten des 1. FC Saarbrücken bis heute jüngster Trainer der Bundesliga- Geschichte und in diesem Jahr mittlerweile 30 Jahre beim DFB unter Vertrag. Ebenso wie sein Nachfolger Reinhold Fanz konnte er bestens motivieren, vieles geriet positiv in Bewegung und entsprechende Erfolge stellten sich ein. Der Höhepunkt war der Amateurländerpokal- sieg am 24. April 1983 in Kiel durch ein 2:1 nach Verlängerung gegen Schleswig-Holstein, bei dem Lokalmatador Andreas Köpke im Tor stand. Der Lohn dafür war ein zweiwöchiger China-Trip, bei dem die Hessenauswahl im Nationalmannschafts-Trikot vor großer Kulisse in ausverkauften Stadien als Repräsentant des deutschen Fußballs auftrat. Shanghai, Chong- qing, Kunming und Kanton waren die sportlichen Stationen. Touristisch bot die Reise vom

Vorwort 7 Besuch der Chinesischen Mauer vor den Toren Pekings bei eiskalten Temperaturen bis zum vom Shopping geprägten Hongkong-Aufenthalt ebenfalls viel Spektakuläres. Der hessische Verbandsgeschäftsführer Helmut Walter organisierte unvergessliche Tage in für den Reise- tross bis dahin unbekannte Gefilde. In Erinnerung geblieben sind unzählige außergewöhnli- che Erlebnisse, etwa als Verbandsfußballwart Adam Schade, wahrlich eine Seele von Mensch, beim Bummel über einen Bauernmarkt urplötzlich Magenkrämpfe beim Blick auf feil gebo- tene Hundeköpfe befielen. Ja, ja, die Hessenauswahl. Damals hatte sie einen hohen Stellenwert, heute ist sie völlig aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwunden. Umso schöner ist, dass Christian von Berg ihre Geschichte von fünf Jahrzehnten in diesem Buch aufgeschrieben hat. Die einzelnen Kapitel versprechen interessante Einblicke in die Historie des Fußballs in längst vergangenen Zeiten – viel Spaß bei der Lektüre.

Harald Stenger Von 1970 bis 2001 Sportredakteur der „Frankfurter Rundschau“, von 1990 bis 2001 als Fußball-Chef, von 2001 bis 2012 Pressesprecher der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und bis 2010 auch Kommunikationsdirektor des DFB.

8 Vergessene Siege

Weihnachten 1983: Helmut Kohl ist seit gut einem Jahr Bundeskanzler, es gibt noch zwei deutsche Staaten und die Fußballer haben bei milden Temperaturen gerade Winterpause. Der Hamburger SV ist amtierender Europapokalsieger, der spätere Meister aus Stuttgart steht in der Bundesliga bereits an der Tabellenspitze und Jupp Derwalls Fußball-Nationalmann- schaft sieht als Titelverteidiger bei der kommenden Europameisterschaft ihrem frühen Aus entgegen. Vom Frankfurter Flughafen aus bricht in jenen Tagen eine Gruppe von Fußballern zu einer Reise ins ferne China auf – damals alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Die kommunistische Volksrepublik hat erst vor wenigen Jahren damit begonnen, sich langsam gegenüber dem Westen zu öffnen, und dem sogenannten „Reich der Mitte“ haftet für den Außenstehenden etwas gleichermaßen Faszinierendes wie Geheimnisvolles an. Die deutsch- chinesischen Sportbeziehungen stecken noch in ihren Anfängen, über den Fußball, den man in Peking, Shanghai oder Kanton spielt, können die Besucher aus Deutschland bestenfalls rät- seln, und dass einmal internationale Spitzenfußballer nach China wechseln werden, trägt in diesen Tagen noch den Hauch von Science Fiction. Tausende Kilometer von ihrer Heimat entfernt bestreiten die deutschen Fußballer in den kommenden 14 Tagen vier Begegnungen. Gegen die chinesischen Vereins- und Auswahl- mannschaften gelingen ihnen immerhin zwei Siege und ein Remis, aber die Resultate sind nicht das Entscheidende. Begeisterte Zuschauer, überfüllte Stadien und Liveübertragungen im Fernsehen – in China erleben die Gäste aus Deutschland eine Art von Fußballbegeiste- rung, die für sie in ihrem Ligaalltag in Deutschland undenkbar ist. Denn sie sind Amateure. In der Regel spielen sie in ihren Heimatvereinen vor einigen Hundert Zuschauern, deren Begeis- terungsfähigkeit sich zudem in Grenzen hält, und das bundesdeutsche Fernsehen – noch fest in den Händen von ARD und ZDF – verirrt sich bestenfalls einmal zu Kurzberichten in die Niederungen der Amateurligen. Bis heute sind den damaligen Spielern die Begegnungen in China daher unvergessen und für nicht wenige von ihnen zählen sie zu den eindrücklichsten Erlebnissen ihrer gesamten Laufbahn. Bei den Chinafahrern handelte es sich um die Auswahl des Hessischen Fußball-Verban- des (HFV), die im April 1983 den Länderpokal des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewon- nen hatte. Die Einladung in den fernen Osten war die Belohnung, die der DFB für die Sieger- mannschaft ausgelobt hatte. Die Fahrt war deshalb auch keine reine Vergnügungsreise, da die Hessen gleichzeitig in offizieller Mission unterwegs waren. In der Volksrepublik sollten sie nämlich auch die Bundesrepublik und ihren Fußball repräsentieren. Folglich bestritten die Fußballbotschafter aus dem Hessenland ihre vier Begegnungen in China auch im Dress des DFB und trugen statt des hessischen Löwen einen Adler auf der Brust. Wie die Reise der hessischen Fußballer nach China, so ist auch der Länderpokal in der fußballinteressierten Öffentlichkeit heute weitgehend vergessen. Dabei war der Länderpokal nicht nur der älteste Pokalwettbewerb im deutschen Fußball überhaupt, sondern einst auch eine ernstzunehmende und populäre Angelegenheit. Er hatte seinen festen Platz im Kalender

Vergessene Siege 9 des Fußballjahres, seine Begegnungen lockten oft Tausende von Zuschauern an und er ebnete vielen Spielern den Weg in die höchsten Klassen des deutschen Ligafußballs. Heute jedoch erscheint der Wettbewerb wie ein Relikt aus einer untergegangenen Fußballepoche, deren Spuren immer mehr verblassen, und man könnte bestenfalls noch diskutieren, wann genau sie zu Ende gegangen ist. Im Länderpokal, dessen Wurzeln bis ins deutsche Kaiserreich zurückreichen, spielten die Auswahlmannschaften der Landesverbände im Deutschen Fußball-Bund (DFB) ab 1949 jähr- lich einen Sieger aus und er war, mit Ausnahme der Spielzeit 1949/50, ein Wettbewerb nur für Amateure. Spieler, die im Länderpokal für die Auswahlmannschaften ihrer Landesverbände zum Einsatz kamen, waren zwar nach heutigen Verständnis keine „Stars“, aber sie genos- sen auf den Fußballplätzen und im Kreis der fußballinteressierten Öffentlichkeit unzweifel- haft ein gewisses Renommee. Die Berufung in eine Landesauswahl war für die Spieler auch mehr als eine reine Auszeichnung für ihre sportlichen Leistungen, denn sie eröffnete ihnen mit etwas Glück die Möglichkeit, sich für die 1952 ins Leben gerufene Amateur-National- mannschaft oder für einen Wechsel ins Lager der Vertrags- bzw. Lizenzspieler zu empfehlen. Beschäftigt man sich mit dem Werdegang der deutschen Spitzenspieler nach dem Zweiten Weltkrieg, so findet man nicht wenige Namen in den Auswahlmannschaften der Landesver- bände wieder, die ab 1949 im Länderpokal aufgelaufen sind. zum Beispiel, der zwischen 1957 und 1967 in 39 Begegnungen im Tor der deutschen Nationalmannschaft stand, 1966 Vize-Weltmeister wurde und im gleichen Jahr mit Borussia als erstes deutsches Team überhaupt einen Europapokal gewonnen hatte. In seinen Lebenserinnerun- gen „Und ewig fällt das Wembley-Tor“ beschreibt er anschaulich, wie erst durch die Berufung in die Westfalen-Auswahl im Jahre 1954 die Basis für seine erfolgreiche Karriere gelegt wurde. Ganz ähnlich lag der Fall zu Beginn der 1970er Jahre beim späteren Erfolgstrainer , der, als er sich als junger Spieler bei Trainer Helmut Benthaus telefonisch um einen Platz im Kader des FC Basel bewarb, explizit auf seine Einsätze in der badischen Verbands- auswahl als Ausweis seiner fußballerischen Qualität verwies. Am Ende standen rund 300 Ligaspiele in der Schweiz und in Deutschland, in denen Hitzfeld fast 170 Tore erzielte. Die Oberliga- und später auch die Bundesligavereine hatten meist ein Auge auf die Spiele im Länderpokal und haben nicht selten Spieler verpflichtet, die sich in den Auswahlmann- schaften durch gute Leistungen empfahlen. In Hessen stehen Namen wie Richard Kreß, Jür- gen Grabowski, Bernd Hölzenbein oder Felix Magath für die enge Verbindung, die es zwi- schen der Hessenauswahl, dem Länderpokal und dem Spitzenfußball in Deutschland einst gab. Fast jeder dritte Spieler, der für Hessen im Länderpokal spielte, hat im Laufe seiner Kar- riere seine Fußballschuhe auch in der höchsten deutschen Spielklasse geschnürt. Was heute das Geschäft der Scouts, der Berater und der Nachwuchszentren der Profivereine ist, spielte sich früher nicht selten im Umfeld der Begegnungen des Länderpokals ab. Die Fußballregion Hessen, die in Gestalt des Hessischen Fußball-Verbandes (HFV) erst im Jahre 1946 mit den Grenzen des Landes Hessen zur Deckung kommt, erstreckt sich auf ca. 21.000 km2 und reicht von Nord nach Süd über eine Strecke von rund 250 km Luftlinie. Hessens Ausdehnung entspricht der Fläche von ca. drei Millionen Fußballfeldern, so dass sich heute – um im Bild zu bleiben – jeweils zwei Hessen, Kinder und Greise eingeschlossen, ein eigenes Spielfeld teilen könnten. Wie in vielen anderen Regionen in Deutschland, so wird auch

10 in Hessen seit dem ausgehenden 19. Jahrhun- dert in organisierter Form Fußball gespielt. Hessens ältester noch existierender Fußball- verein, der 1. Hanauer FC 93, führt mit Stolz sein Gründungsjahr 1893 im Namen. Die Ent- wicklung im Fußballland Hessen wurde seit ihren Anfängen vor allem von zwei regiona- len Zentren geprägt: dem Großraum Kassel im Norden sowie dem Rhein-Main-Gebiet im Süden, wobei sich der Süden in Gestalt von Vereinen wie der Frankfurter Eintracht, dem FSV Frankfurt, den Kickers aus Offenbach oder auch dem SV Darmstadt 98 seit Langem als die stärkere und erfolgreichere Kraft erwie- sen hat. Die Fußballer aus dem Bundesland Hes- sen, die mittlerweile auf eine über 70-jährige Geschichte ihres Verbandes zurückblicken

können und mit über 2.000 Vereinen und fast Das Land Hessen entsteht im September 1945 einer halben Million Mitglieder heute den durch Proklamation der amerikanischen Militär- viertgrößten Landesverband im DFB stellen, regierung. Bereits ein gutes halbes Jahr später beginnt auch die Geschichte des Hessischen zählten zu den erfolgreichsten Teilnehmern Fußball-Verbandes. am Länderpokal. Insgesamt elfmal standen sie im Finale um den Länderpokal. Vor mehr als 60 Jahren, im Mai 1956, hat die hessische Länderelf erstmals den Pokal auch gewonnen. 1983 und 1992 konnte sie diesen Erfolg wie- derholen, ehe der Länderpokal 1994 zu einer reinen Nachwuchsveranstaltung mutierte und damit für die fußballinteressierte Öffentlichkeit praktisch von der Bildfläche verschwand. Bereits 15 Jahre zuvor, 1979, hatte der Deutsche Fußball-Bund die Nationalmannschaft der Amateure aufgelöst, und 1998 wurde letztmals die nationale Meisterschaft der Amateure aus- gespielt. Den ambitionierten Amateurvereinen und ihren Spielern blieb jetzt nicht viel mehr, als auf ein Wunder zu hoffen, wollten sie wenigstens noch im Ansatz Anschluss an die Ent- wicklungen im Profifußball halten. Vergessene Siege erzählt die Geschichte der Hessenauswahl im Länderpokal und doku- mentiert sämtliche 152 Spiele, die die hessische Elf zwischen 1949 und 1994 in diesem Wett- bewerb bestritten hat. Berichtet wird von glanzvollen Erfolgen ebenso wie von schmerzlichen Niederlagen. Erinnert wird an die erfolgreichen Trainer der Hessenauswahl, an die Rekord- spieler der Elf und an die Akteure, die als ehemalige Spieler der hessischen Mannschaft später auf der nationalen oder internationalen Fußballbühne Schlagzeilen gemacht haben. In einer umfangreichen Statistik werden sämtliche 537 Spieler erfasst, die für Hessen bis 1994 im Län- derpokal gespielt haben. Es werden die 79 Vereine aufgeführt, die Hessenauswahlspieler stell- ten. Lässt man die Namen der Spieler noch einmal Revue passieren, so spiegeln sich in ihnen mehr als fünf Jahrzehnte hessischer Fußballgeschichte, die sowohl die höchsten Amateurklas- sen als auch die Ligen im bezahlten Fußball umfassen.

Vergessene Siege 11 Vergessene Siege zeigt aber auch, wie der Länderpokal nach der Gründung der Bundes- liga langsam, aber sicher seinen Stellenwert einbüßte. Der schrittweise Niedergang des Wett- bewerbs zeichnete sich schon in den 1960er Jahren ab. In einem ergänzenden statistischen Anhang schließlich werden zudem alle 46 Spiele dokumentiert, die hessische Repräsenta- tivspieler zwischen 1933 und 1942 mit der Gauauswahl in den Vorläuferwettbewerben des Länderpokals bestritten haben. Außerdem werden die Nationalspieler hessischer Vereine zwischen 1908 und 1993 genannt, die nicht selten aus den verschiedenen hessischen Aus- wahlmannschaften hervorgingen, und schließlich werden auch die Teilnahmen hessischer Vereinsmannschaften an den Endspielen um die Deutsche Amateurmeisterschaft aufgeführt, da sich auch in diesen Mannschaften viele ehemalige Hessenauswahlspieler wiederfinden. Hessenauswahl und Länderpokal – für viele Jahre war dies eine Kombination, die für Amateurfußball mit gehobenem Anspruch stand, der zudem eine mehr oder minder enge Anbindung an den bezahlten Fußball aufwies. Der Blick zurück ruft daher nicht nur Spieler und Vereine in Erinnerung, die im hessischen Fußball einmal Rang und Namen hatten, er zeigt auch, wie diese Bindung zwischen Amateur- und Profifußball nach und nach verloren- ging. In der Rückschau werden darüber hinaus Entwicklungen erkennbar, die die hessische Fußballlandschaft zum Teil bis heute prägen: die Dominanz der Vereine aus Südhessen, der Niedergang einstiger Fußballhochburgen in Nord- und Osthessen, das Verharren ganzer Lan- desteile im fußballerischen Abseits, die Vormachtstellung der Frankfurter Eintracht oder der Bedeutungsverlust, den vormalige Größen wie die Offenbacher Kickers oder der FSV Frank- furt erfahren mussten. Auch wenn die Hessenauswahl in den Augen der Fußballanhänger nie den Stellenwert erreicht hat, den beispielsweise erfolgreiche Vereinsmannschaften einnah- men, für die Fußballinteressierten in Hessen war die Mannschaft doch über Jahrzehnte ein Begriff. Die Spiele wurden mit Interesse verfolgt, die Spieler verstanden eine Berufung in die Elf als Auszeichnung, und dem Verband und seinen Funktionären verschaffte die Mannschaft ein nicht zu unterschätzendes Prestige – zumindest soweit die Auswahl ihre Spiele siegreich gestalten konnte. Die Geschichte der Hessenauswahl im Länderpokal umfasst im engeren Sinne eine rund 45-jährige Zeitspanne, die von der Gründung der beiden deutschen Staaten im Kalten Krieg bis zum Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik und zur Vereinigung der west- und ostdeutschen Fußballverbände zu Beginn der 1990er Jahre reicht. Während das Spiel in all den Jahren im Grunde ähnlich blieb, änderten sich die Rah- menbedingungen radikal. War der Fußball anfangs nicht viel mehr als eine willkommene Abwechslung in einem vielfach noch vom Krieg und seinen Folgen gezeichneten Land, so hatte man es – zumindest im professionellen Fußball – spätestens zu Beginn der 1990er Jahre mit einem modernen und höchst effizienten Zweig der Unterhaltungsindustrie zu tun, in dem so wenig wie möglich dem Zufall überlassen blieb und in dem das Geld, das man mit dem Spiel und seiner Vermarktung verdienen konnte, zur entscheidenden Größe geworden war. Viele Entscheidungen, die in diesem Zeitraum im nationalen wie im internationalen Fußball fielen (und die nicht selten auch den Amateurfußball betrafen), sind nur vor dem Hinter- grund dieser Entwicklung zu begreifen. Die Spiele, die die hessische Verbandself im Länder- pokal zwischen 1949 und 1994 absolviert hat, veranschaulichen in diesem Kontext deshalb auch nicht nur, welchen Stellenwert der Amateurfußball in Deutschland einmal besessen hat,

12 sie zeigen gleichzeitig, dass die Amateure – zumindest soweit man ihre Spiele auch als eine Darbietung begreift, die das fußballinteressierte Publikum adressieren und zum Besuch ani- mieren soll – diejenigen gewesen sind, die einen nicht unerheblichen Teil des Preises für den Aufstieg des Profifußballs in Deutschland bezahlt haben. Vergessene Siege basiert vor allem auf zeitgenössischen Quellen, sprich der damaligen Berichterstattung über den Länderpokal und seine Begegnungen in den Tageszeitungen und der Sportpresse. Ausgewertet wurden ferner der Hessen Fußball, das seit 1953 erscheinende Verbandsorgan des Hessischen Fußball-Verbandes, statistische Werke wie der Kicker Alma- nach oder die Jahrbücher des DFB sowie die relevante Fußball-Literatur – auch wenn es bis heute keine eigenständigen Veröffentlichungen gibt, die den Länderpokal oder die Geschichte einer der beteiligten Verbandsmannschaften zum Inhalt haben. Durchforstet wurden Ver- einschroniken, Festschriften und die Internetauftritte vieler hessischen Vereine, die einst Spieler für die Hessenauswahl abgestellt haben. Darüber hinaus wurde eine Vielzahl von Ver- einen auch direkt kontaktiert und Gespräche mit ehemaligen Hessenauswahlspielern geführt. So entsteht ein umfassendes Bild der einstigen Hessenelf, das viele einstige Größen des hessi- schen Amateurfußballs in Erinnerung ruft, aber trotzdem noch nicht alle Fragen zufrieden- stellend beantworten kann, u. a. auch, weil einzelne Spieler der Hessenauswahl selbst in den Vereinen, für die sie einst gespielt haben, heute bereits vollständig vergessen sind. In Ergän- zung zu dem von Ulf Leinweber 1997 vorgelegten Statistikband „50 Jahre Hessenfußball – Die Ligen auf Landesebene“ und dem von Hardy Grüne 2005 verfassten Werk „Legendäre Fußballvereine Hessen“ versteht sich Vergessene Siege sowohl als Chronik einer regionalen Repräsentativmannschaft als auch als Beitrag zur Geschichte des Fußballs in Hessen in den Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Vergessene Siege 13 Ohne Gegentor bis ins Finale Es scheint, als zeige der sozialdemokratische Wahlkampfslogan „Hessen vorn“, mit dem die SPD bei der Landtagswahl im November 1962 die absolute Mehrheit geholt hat, auch bei den Fußballern der hessischen Verbandself Wirkung, denn Trainer Gellesch hat auf die schwa- chen Ergebnisse der beiden letzten Jahre reagiert und eine – von Ausnahmen abgesehen – neue Mannschaft aufgeboten, die in fast unveränderter Aufstellung und ohne Gegentor bis ins Endspiel vordringen wird. Als absoluter Gewinn erweisen sich vor allem die beiden Gei- senheimer Angreifer Hönig und Leydecker, denen der Sprung in die Hessenauswahl sogar aus der 2. Amateurliga glückt. Bereits in ihrem ersten Spiel deutet die hessische Mannschaft an, dass in diesem Jahr mit ihr im Länderpokal wieder zu rechnen ist. 5:0 heißt es nach 90 Minuten in Neuwied gegen das Rheinland. Das Sport Magazin lobt vor allem die Sturmreihe der Gäste („Paradestück“), in der Gießens Himmelmann glänzend Regie geführt hat und aus der sich sowohl Winkmann als auch Hönig gleich zweimal in die Torschützenliste eintragen. Ende November 1962 genießen die Hessen anschließend Heimrecht und schlagen im Vier- telfinale auf dem schneebedeckten Boden des Waldsportplatzes in Gießen unter den Augen von DFB-Trainer Helmut Schön, der die Amateur-Nationalmannschaft betreut, Schleswig- Holstein durch Treffer von Leydecker und Hönig mit 2:0. 5.000 Zuschauer, für die mit Bän- ken eigens 500 zusätzliche Sitzplätze geschaffen wurden, sehen allerdings eine völlig offene Begegnung. Selbst Hessen-Kapitän Himmelmann spricht im Anschluss von einem glückli- chen Erfolg seiner Mannschaft. Im Halbfinale müssen die Mannen von Trainer Gellesch am Tag der Arbeit 1963 an den Niederrhein nach Dinslaken reisen. Im Vorfeld gehen zwei Testspiele gegen eine Stadtauswahl aus Wiesbaden und den VfL Marburg verloren. Man rechnet sich bei den Westdeutschen, die den Länderpokal 1951 und 1958 gewonnen haben, bestenfalls Außenseiterchancen aus. Bereits nach 16 Minuten gelingt Himmelmann jedoch mit einer schönen Einzelleistung das Tor des Tages, und Hessen steht nach 1956, 1959 und 1960 zum vierten Mal im Finale um den Länderpokal. Trainer Gellesch, der am Spieltag seinen 49. Geburtstag feiert, spricht anschlie- ßend von einer kampfbetonten Partie mit leichten Vorteilen für seine Mannschaft, die er auf dem schwer zu bespielenden Boden gesehen hat. Und auch das notwendige Glück kommt hinzu, denn in der 89. Minute scheitern die Gastgeber am Pfosten. Der Hessen Fußball wertet den Erfolg anschließend als geradezu „sensationell“, denn nur wenigen Mannschaften sei es vergönnt, ein Halbfinale im Länderpokal auswärts am Niederrhein zu gewinnen. Am 23. Juni 1963, während sich der amerikanische Präsident John F. Kennedy gerade im Anflug zu seinem legendären Deutschland-Besuch befindet, der ihn auch nach Wiesbaden und Hanau führen wird, müssen die Hessen im Finale in Bayreuth antreten. Dort treffen sie auf den Gastgeber Bayern, der nach siebenjähriger Pause wieder im Endspiel des Länder- pokals steht und seinen sechsten Titelgewinn anstrebt. Im Vorfeld der Begegnungen hat es zwischen den beiden Verbänden und dem DFB leichte Verstimmungen gegeben. Hessen hat gegen den Austragungsort Bayreuth Protest eingelegt, da man das Spiel lieber im grenzna- hen Aschaffenburg austragen möchte. Doch der einmal benannte Spielort wird nicht mehr in Frage gestellt. Die Süddeutschen gehen als Favorit in die Begegnung, zumal die Mannschaft von Rudi Gellesch in ihrem letzten Vorbereitungsspiel, in dem sie nur zu einem 0:0 gegen Westend Frankfurt gekommen ist, alles andere als überzeugt hat.

Es begann in Reutlingen … 105 Die Partie beginnt wider Erwarten gut für die Hessen, denn Himmelmann gelingt bereits nach einer Viertelstunde die Führung. Die Stimmung der Gäste steigt weiter, als die Gastge- ber drei Minuten später mit einem Handelfmeter scheitern. Hessens „quicklebendiger Sturm“ erspielt sich Chance um Chance und Hönig vergibt in der Folge alleine drei Riesenmöglichkei- ten zum 0:2. Als nach gut einer halben Stunde Spielzeit auch noch Bayernstürmer Mikulasch vom TSV Straubing mit einer Wadenverletzung ausscheidet, scheint bereits eine Vorentschei- dung gefallen zu sein. Doch Mikulasch kehrt fünf Minuten nach dem Seitenwechsel zurück, und ausgerechnet ihm gelingt in der 58. Minute im Anschluss an einen Eckball der vielum- jubelte Ausgleich für die Bayern. Es scheint, als hätten die Gastgeber nur auf diesen Moment gewartet, denn sie werden jetzt von Minute zu Minute stärker. Hessens Abwehr um Torste- her Grunenberg (Hermannia Kassel) und Mittelläufer Schaut muss Schwerstarbeit verrich- ten. Jetzt rächt sich, dass die Hessen ihre Feldüberlegenheit in der ersten halben Stunde nicht zu weiteren Toren genutzt haben. Dank ihrer größeren Kampfkraft und der besseren Kondi- tion gelingen Partosch und Amateur-Nationalspieler Zettelmeier, beide vom 1. FC Bamberg, schließlich in den letzten 20 Spielminuten die entscheidenden Tore zum 3:1-Erfolg der Bayern. Alles Anrennen der Hessen bleibt vergeblich. Sie scheitern immer wieder an der Hintermann- schaft der Gastgeber mit dem jungen vom FC Bayern München im Tor. „Hessens Amateure hatten den Sieg in der Hand“, schreibt die Presse, und die Beobachter bescheinigen beiden Mannschaften ein Spiel auf beachtlichem Niveau, das jederzeit fair ver- laufen sei und einen verdienten Sieger gesehen habe. Auch Hessens Trainer Gellesch erkennt den Erfolg der Bayern an und unterstreicht, dass es seine Mannschaft versäumt hat, die Feld- überlegenheit der ersten Hälfte zu weiteren Toren zu nutzen. Besonders ärgerlich ist die Nie- derlage für Hessens Stürmer Himmelmann, der als einziger Spieler seiner Elf 1959, 1960 und 1963 im Finale stand, aber immer als Verlierer vom Platz gehen muss.

Spiel 31 am 20. Oktober 1962 in Neuwied Rheinland – Hessen 0:5 (0:1) Hessen: Grunenberg – Salvadori, Zimmermann – Marchl, Schaut, Metzger – Winkmann, Himmelmann, Hönig, Drescher, Leydecker Tore: 0:1 Winkmann (11.), 0:2 Hönig (50.), 0:3 Winkmann (65.), 0:4 Hönig (70.), 0:5 Drescher (86.) – Zuschauer: 2.500

Spiel 32 am 25. November 1962 in Gießen Hessen – Schleswig-Holstein 2:0 (1:0) Hessen: Grunenberg – Salvadori, Zimmermann – Marchl, Schaut, Metzger – Winkmann, Himmelmann, Hönig, Drescher, Leydecker Tore: 1:0 Leydecker (3.), 2:0 Hönig (70.) – Zuschauer: 5.000

Spiel 33 am 1. Mai 1963 in Dinslaken-Lohberg Niederrhein – Hessen 0:1 (0:1) Hessen: Grunenberg – Kuhn, Zimmermann – Marchl, Schaut, Metzger – Winkmann, Himmelmann, Hönig, Kircher, Leydecker Tore: 0:1 Himmelmann (16.) – Zuschauer: 4.000

106 Spiel 34 am 23. Juni 1963 in Bayreuth – Finale Bayern – Hessen 3:1 (0:1) Bayern: Maier – Kirchinger, Zimmermann – Pohl, Zott, Landerer – Partosch, Kreh, Zettelmaier, März, Mikulasch Hessen: Grunenberg – Salvadori, Zimmermann – Marchl, Schaut, Metzger – Winkmann, Himmelmann, Hönig, Kircher, Leydecker Tore: 0:1 Himmelmann (16.), 1:1 Mikulasch (58.), 2:1 Partosch (70.), 3:1 Zettelmeier (85.) – Zuschauer: 4.500

■ 1963/64 Fußball in Hessen – die Schlagzeilen: beendet die Premierensaison der Bundesliga punktgleich mit Vizemeister Meiderich auf dem dritten Platz und erreicht das DFB-Pokalfinale (0:2 gegen 1860 München). Hessen Kassel wird Meister der Süd, scheitert aber in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga an . Die SpVgg. Neu-Isenburg und Borussia Fulda steigen aus der Regionalliga ab. Darmstadt 98 wird Meister der Amateurliga Hessen und steigt in die Regionalliga Süd auf.

Oben links: Auch das Sport Magazin sieht Bayern als verdienten Sieger. Oben rechts: Sepp Maier, der Torhüter der Bay- ernauswahl, hält den Pokal in seinen Händen. Links: Devotionalien: Als einziger Spieler ist der Gießener Hans-Jürgen Himmelmann im Besitz dieser drei Erinnerungsmedaillen, die die Teil- nehmer der Endspiele im Länderpokal 1959, 1960 und 1963 erhielten.

Es begann in Reutlingen … 107 Im Halbfinale fehlt der Biss Die Neuorganisation im bundesdeutschen Ligafußball im Sommer 1963 bringt auch für Hes- sen eine neue Situation. In der höchsten Spielklasse, der Bundesliga, ist jetzt nur noch Ein- tracht Frankfurt vertreten, während die ehemaligen Erstligisten Kickers Offenbach, der FSV Frankfurt und Hessen Kassel nun – gemeinsam mit der SpVgg. Neu-Isenburg und Borus- sia Fulda – in der zweitklassigen Regionalliga Süd spielen. Noch schwieriger ist die Lage für Mannschaften wie den SV Darmstadt 98, Viktoria Aschaffenburg oder Hanau 93, die sogar ins Amateurlager zurückgestuft werden. In Hessen wird die 1. Amateurliga um zwei Teil- nehmer auf 18 aufgestockt. Die bereits in der Saison 1961/62 praktizierte Regelung, dass der Hessenmeister direkt aufsteigt, wird beibehalten. Die Aufstiegsrunden gehören damit, bis auf Weiteres, der Vergangenheit an. Ohne Amateur-Nationalspieler Himmelmann, der nun Vertragsspieler in Fulda ist, aber mit dem Gerüst der Mannschaft des Vorjahres startet Trainer Gellesch mit seiner Mannschaft gut vier Wochen nach dem Startschuss für die bundesdeutsche Eliteliga in die neue Runde im Länderpokal. Die Auslosung hat Hessen in der Vorrunde ein Heimspiel gegen den Süd- westen beschert. Es wird ein Schützenfest. 7:2 heißt es nach den 90 Minuten von Wiesbaden, und die Debütanten Grabowski (FV Biebrich 02) und Rupp (SV Wiesbaden) haben sich an der Seite der Amateur-Nationalspieler Hönig und Leydecker mit ihren Toren glänzend ein- geführt. Hessens Sieg gegen eine überforderte Südwest-Auswahl, die in der 62. Minute auch noch einen Platzverweis verkraften musste, hätte sogar noch höher ausfallen können, auch wenn die eine oder andere Abwehrschwäche nicht zu übersehen war, wie die Presse betont. Davon ist gut fünf Wochen später bei der Neuauflage des Vorjahresfinales gegen Bayern vor 10.000 Zuschauern in Bamberg nichts mehr zu bemerken, denn die Hessen halten im vor- weggenommenen Finale ihren Kasten sauber und gewinnen nach Verlängerung durch einen Treffer des Wiesbadener Mittelläufers Kuhn mit 1:0. Der Erfolg in diesem „Kampf auf Biegen und Brechen“ (Sport Magazin) ist umso höher zu bewerten, als er mit nur zehn Mann errun- gen wird, da der Darmstädter Außenläufer Schäfer nach einem Zusammenprall mit dem spä- teren Nationalspieler „Luggi“ Müller mit einer Kopfverletzung ins Krankenhaus eingeliefert werden muss. Überragender Mann der Hessen ist Torhüter Grunenberg, an dem die bayeri- schen Stürmer schier zu verzweifeln scheinen. „Zehn tapfere Hessen hielten das 1:0!“, schreibt die Presse im Anschluss über die große kämpferische Leistung der Elf von Trainer Gellesch. Erneut stehen die Hessen damit im Halbfinale, in dem sie gegen die Auswahl vom Mittel- rhein im März 1964 in Fulda Heimrecht genießen und mit der sie nach der Finalniederlage 1960 noch eine Rechnung offen haben. Nicht mehr zurückgreifen kann Trainer Gellesch in diesem Spiel auf Jürgen-Peter Witrowski vom SV Hünfeld, der im Spiel gegen Bayern sein Debüt in der Hessenauswahl gegeben hatte. Bei einem tragischen Verkehrsunfall wenige Tage vor dem Halbfinale fand er den Tod. Eisiger Wind und Schneefall, der in der zweiten Halbzeit einsetzt, begleiten die Partie gegen die Elf vom Mittelrhein, in der sich beide Mannschaften mit mäßigen Leistungen den widrigen äußeren Bedingungen anzupassen scheinen. Die Presse urteilt jedenfalls im Anschluss, keine der beiden Mannschaften habe einen endspielreifen Ein- druck hinterlassen. Dem oberligaerfahrenen Kautzmann von Nassau Wiesbaden gelingt es viel zu selten, Linie in das Aufbauspiel zu bringen, aber es ist vor allem die hochgelobte Angriffs- reihe der Hessen mit dem Innensturm Grabowski – Klier (FV Biebrich 02) – Hönig, die in

108 Fulda enttäuscht, auch wenn sie in den zweiten 45 Minuten wenigstens die eine oder andere Chance herausspielt. Der große Unglücksrabe der Hessen ist diesmal Torwart Grunenberg, der beide Treffer, darunter einen 35-Meter-Freistoß zum 0:1, hätte verhindern müssen. Dies meint zumindest Trainer Gellesch, der den verdienten Sieg der Gäste, die unter anderem mit dem späteren Nationalspieler Herbert Wimmer auflaufen, neidlos anerkennt. „Zu langsam und ohne Biss“, schreibt er hingegen seiner Mannschaft ins Stammbuch. Erstmals in der Hes- senauswahl eingesetzt wird in Fulda auch der Aschaffenburger Verteidiger Stefan Dahlem, der in den kommenden Jahren zum Rekordspieler der hessischen Verbandself avancieren wird. In den Tagen, in denen im Frühsommer 1964 Abschied von der National- mannschaft nimmt und der Staffelstab an seinen Nachfolger Helmut Schön übergeht, findet im Kölner Südstadion das Finale im Länderpokal 1963/64 statt, für das sich neben Gastgeber Mittelrhein die Elf aus Südbaden qualifiziert hat, die erstmals im Endspiel steht. Die gerade einmal 2.500 Besucher, die sich zum Anpfiff eingefunden haben, sehen bei großer Hitze eine recht niveauvolle Begegnung, die mit dem Mittelrhein einen eindeutigen Sieger hat. 4:0 steht es nach 90 Minuten. Mittelstürmer Gerstner vom SV Schlebusch, der bereits im Halbfinale gegen Hessen erfolgreich gewesen ist, sind allein drei Tore gelungen. Schiedsrichter Zimmer- mann aus Wolfsburg sagt anschließend: „So schön und anständig wie dieses Spiel wünsche ich mir die Bundesligaspiele der nächsten Saison.“ Wie Südbaden im Finale des Länderpokals, so fehlt auch dem SV Wiesbaden in der Deut- schen Amateurmeisterschaft das notwendige Quäntchen Glück zum großen Erfolg. Zwar erreicht Wiesbaden das Endspiel in Hagen, aber die Amateure von Hannover 96 gewinnen am Ende mit 2:0. Duplizität der Ereignisse: Auch im kommenden Jahr wird die Endspielpaa- rung Hannover gegen Wiesbaden lauten und wieder werden die Niedersachsen mit einem knappen 2:1-Erfolg die Nase vorn haben.

Spiel 35 am 29. September 1963 in Wiesbaden Hessen – Südwest 7:2 (5:1) Hessen: Grunenberg – Müller, Istel – Schäfer, Kuhn, Schaut – Winkmann, Grabowski, Rupp, Hönig, Leydecker Tore: 1:0 Hönig (3.), 2:0 Schäfer (9.), 3:0 Hönig (11.), 4:0 Grabowski (25.), 5.0 Winkmann (27.), 5.1 Sprott (34.), 6:1 Grabowski (52.), 7:1 Rupp (72.), 7:2 Winter (80.) – Zuschauer: 3.000

Spiel 36 am 3. November 1963 in Bamberg Bayern – Hessen 0:1 n. V. Hessen: Grunenberg – Müller, Zimmermann – Schäfer, Kuhn, Witrowski – Winkmann, Grabowski, Rupp, Hönig, Brinkmann Tore: 0.1 Kuhn (105.) – Zuschauer: 10.000

Spiel 37 am 28. März 1964 in Fulda Hessen – Mittelrhein 0:2 (0:0) Hessen: Grunenberg – Dahlem, Zimmermann – Schäfer, Kuhn, Kautzmann – Brinkmann, Grabowski, Klier, Hönig, Schröder Tore: 0:1 Nacken (68.), 0:2 Gerstner (83.) – Zuschauer: 4.000

Es begann in Reutlingen … 109 mannschaft zum Einsatz, spielt sich in dieser Zeit aber bereits in die Hessenauswahl, für die er zwischen 1984 und 1986 insgesamt sieben Einsätze im Länderpokal verbuchen kann. Ab 1986 klappt es dann auch in der Bundesliga, und Binz sichert sich durch gute Leistungen einen Stammplatz. Zunächst vorzugsweise im Mittelfeld, doch ab der Saison 1987/88 ist er mit 22 Jahren als Libero bereits der Abwehrchef der Eintracht. Binz interpretiert die Rolle spielerisch und schaltet sich oft in das Offensivspiel seiner Mannschaft ein. 1988 gewinnt er mit seiner Mannschaft durch ein 1:0 über den VfL Bochum den DFB-Pokal und vier Jahre später, in der Saison 1991/92, hätte er mit der Eintracht eigentlich Meister werden müssen. Aber am letzten Spieltag schaffen es die Frankfurter nicht, die noch nötigen Punkte beim bereits feststehen- den Absteiger Hansa Rostock unter Dach und Fach zu bringen. In dieser Zeit ist Binz auch Stammspieler der Nationalmannschaft, für die er zwischen 1990 und 1992 insgesamt 14-mal zum Einsatz kommt. Die Europameisterschaft 1992 verläuft unglücklich für ihn, denn die 1:3-Niederlage in der Vorrunde gegen die Niederlande wird nicht zuletzt ihm angelastet. Es ist sein letztes Länderspiel. Für die Eintracht spielt Binz noch bis zum Abstieg 1996 und geht dann für zwei Jahre nach Italien, wo er mit Brescia Calcio in die aufsteigt. 1998 hat ihn jedoch die Bundesliga wieder, und er spielt noch eine Sai- son für . Es folgen drei Jahre bei den Offenbacher Kickers sowie spora- dische Einsätze für die Amateurmannschaft der Eintracht und den KSV Klein-Karben. Nach rund 500 Pflichtspielen im bezahlten Fußball und mit fast 39 Jahren ist dann in der Saison 2003/04 endgültig Schluss. Seitdem hat Binz u. a. im Trainerstab der Offenbacher Kickers und des FSV Frankfurt gearbeitet.

■ Dieter Hecking Der am 12. September 1964 in Castrop-Rauxel geborene Dieter Hecking macht schon als Jugendspieler auf sich aufmerksam. In elf Spielen, die er in der U18-Nationalmannschaft bestreitet, gelingen ihm immerhin acht Tore. Kein Wunder also, dass der Offensivspieler bereits als 19-Jähriger im Bundesligakader von Borussia Mönchengladbach steht, wo ihm allerdings der große Durchbruch verwehrt bleibt. 1985 schließt sich Hecking Hessen Kassel an und entwickelt sich dort zu einem der Leistungsträger der Zweitligaelf, der aber auch nicht verhindern kann, dass die Nordhessen 1987 zurück in die Amateurliga müssen. Hecking bleibt in Kassel und ist als Torschützenkönig der in der Saison 1988/89 maßgeb- lich daran beteiligt, dass seiner Mannschaft der Wiederaufstieg in den bezahlten Fußball gelingt. In dieser Zeit wird Hecking auch in die Hessenauswahl berufen, mit der er 1989 das Finale im Länderpokal erreicht, das jedoch gegen Bayern im Elfmeterschießen verloren wird. Hessen Kassel kann sich in der Saison 1989/90 nicht in der 2. Bundesliga halten. Hecking wechselt daraufhin zum Ligakonkurrenten Waldhof Mannheim und zwei Jahre später zum VfB Leipzig, mit dem er 1993 in die Bundesliga aufsteigt. Für die Messestädter kommt Hecking in 30 Spielen zum Einsatz. Der Klassenerhalt gelingt jedoch nicht. Über den Regionalligisten TuS Paderborn-Neuhaus kommt er schließlich zu Hannover 96, wo ihm 1998 im gesetzten Fußballer-Alter von 33 Jahren unter seinem ehemaligen Trainer in der Hessenauswahl Rein- hold Fanz noch einmal der Aufstieg in die 2. Bundesliga glückt. In der Saison 1999/2000 spielt er noch für in der Regionalliga, und am Schluss sind es von der 1. bis zur 3. Liga fast 450 Punktspiele (123 Tore), die er seit 1983 bestritten hat.

226 Nahtlos schließt sich nun eine Trainerkar- riere an, die ihn über die Stationen SC Verl und VfB Lübeck im Sommer 2004 zu Alemannia führt. Mit dem Zweitligisten spielt er im Europapokal und steigt 2006 in die Bundesliga auf. Bereits nach drei Spieltagen in der höchsten Spielklasse wechselt Hecking jedoch zum Liga- konkurrenten Hannover 96, wo er bereits als Spieler aktiv gewesen ist. An der Leine bleibt er drei Jahre und erreicht die Plätze elf, acht und elf. Im August 2009 tritt Hecking bei Hanno- ver 96 zurück und übernimmt gut vier Monate später den 1. FC Nürnberg, mit dem er sich in Dieter Hecking unterschreibt 1985 einen Vertrag bei Hessen Kassel. der Relegation den Klassenerhalt in der 1. Liga sichern kann. In der Spielzeit 2010/11 führt er den „Club“ völlig überraschend auf Platz sechs in der Bundesliga und hat auch im kommen- den Jahr mit den Franken mit dem Abstieg nichts zu tun. Zum Jahreswechsel 2012/13 folgt sein Wechsel zum VfL Wolfsburg, mit dem er 2015 Vizemeister und Deutscher Pokalsieger wird, was ihm die Auszeichnung zum Trainer des Jahres einbringt. Interessanterweise hat der fünffache Familienvater Hecking neben seiner Karriere als Fußballspieler und -trainer auch eine Ausbildung bei der Polizei sowie eine kaufmännische Ausbildung absolviert und Sport- management studiert. Im Laufe der Saison 2016/17 kehrt er nach gut 30 Jahren nach Glad- bach zurück und wird Trainer der Borussia.

■ Jürgen Klopp Hand aufs Herz, hätte die Vereinsführung des 1. FSV Mainz 05 im Februar 2001 nicht den Mut gehabt, einem 33-jährigen Spieler die Verantwortung als Trainer der Zweitligamannschaft zu übertragen, wer weiß, ob sich heute außerhalb von Mainz überhaupt noch jemand an den Fuß- baller Jürgen Klopp erinnern würde. Als Spieler hat Klopp in jedem Fall keine große Karriere gemacht und es „nur“ bis in die 2. Liga geschafft. Als Trainer hat ihn der Weg jedoch über die Stationen Mainz und Dortmund ganz nach oben und schließlich zum FC Liverpool geführt. Jürgen Klopp, der am 16. Juni 1967 in Stuttgart geboren wird, verschlägt es zum Studium der Sportwissenschaft Ende der 1980er ins Rhein-Main-Gebiet, wo er ab 1987 jeweils ein Jahr für die Amateure der Frankfurter Eintracht, Viktoria Sindlingen und Rot-Weiß Frankfurt in der Oberliga Hessen spielt. Während seiner Zeit in Sindlingen wird er einmal im Sturm der Hessenauswahl im Länderpokal aufgeboten. Mit Rot-Weiß Frankfurt wird er 1990 Hessen- meister, verpasst aber anschließend den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Gegner der Frankfur- ter in der Aufstiegsrunde ist u. a. der Zweitligist Mainz 05, dem sich Klopp nun anschließt. Es spielt jetzt als Profi und bestreitet für die Rheinhessen in den kommenden elf Jahren 325 Zweitligaspiele, in denen er sowohl in der Verteidigung als auch im Sturm zu Einsatz kommt und insgesamt 52 Tore erzielt. „Ich hatte das Talent für die und den Kopf für die Bundesliga. Herausgekommen ist die zweite Liga“, so Jürgen Klopp im Rückblick auf seine Spielerkarriere.

Deutsche Meister, Nationalspieler und Weltmeister 227 Die Hessenauswahlspieler im Länderpokal 1949 – 1994

einschließlich ihrer Erstligaspiele und -tore in der Oberliga (bis 1963) bzw. der Bundesliga sowie ihrer Spiele in der Oberliga der DDR. Nicht aufgeführt ist, wenn ein Spieler, wie zum Beispiel Hermann Marchl (1. FC Nürnberg 1963 – 1966) oder Peter Sichmann (Fortuna Düsseldorf 1972/73), zwar einem Erstligakader angehörte, dort aber nicht in einem Punktspiel zum Einsatz kam. Der Eintrag in der Rubrik Position bezieht sich nur auf die Einsätze in der Hessenauswahl.

Name Verein Zeitraum Spiele Tore Position A Abbé, Ernst SpVgg. Bad Homburg 1974/75 1 – Sturm 13 Bundesligaspiele (3 Tore) für Eintracht Frankfurt 1967 – 1969 Adam, Dieter FSV Frankfurt 1970/71 3 2 Sturm SpVgg. Bad Homburg 1972/73 3 – Albert, Günter Kickers Offenbach 1992/93 – 1993/94 9 1 Abwehr Albrecht Borussia Fulda 1952/53 1 – Sturm Allig, Dieter Eintracht Frankfurt 1978/79 1 – Sturm Allig, Manfred VfR Bürstadt 1981/82 – 1982/83 6 – Abwehr Vikt. Aschaffenburg 1983/84 3 – Altmann, Reinhold TuSpo Ziegenhain 1974/75 – 1986/87 9 2 Abwehr Andres, Peter FC Hanau 93 1973/74 1 – Sturm Arndt, Derek Hessen Kassel 1991/92 1 2 Abwehr Arndt, Manfred VfL Marburg 1961/62 1 – Sturm Arnold, Hartmut SG Höchst 1988/89 2 – Abwehr B Bals, Marc SV Wehen 1990/91 5 – Abwehr Balzer, Christian Eintracht Frankfurt 1992/93 1 – Mittelfeld Bangert, Martin SG Bad Soden/Ahl 1989/90 1 – Sturm Baumann, Albin VfB 08 Gießen 1954/55 1 – Sturm Baumgartner, Eintracht Frankfurt 1955/56 1 – Sturm Hans-M. 47 Oberligaspiele (14 Tore) für 1860 München und Hannover 96 1952 – 1958 Bayer, Horst Eintracht Frankfurt 1954/55 1 – Sturm Becht, Thorsten RW Frankfurt 1991/92 – 1992/93 2 – Abwehr Bechtold, Adolf Eintracht Frankfurt 1949/50 1 – Abwehr 373 Oberligaspiele (2 Tore) für Eintracht Frankfurt 1945 – 1960 Becker, Carsten Hessen Kassel 1991/92 1 – Sturm Becker, Friedhelm Westend Frankfurt 1964/65 3 2 Sturm

246 Name Verein Zeitraum Spiele Tore Position Becker, Matthias Eintracht Frankfurt 1992/93 – 1993/94 8 5 Mittelfeld 45 Bundesligaspiele (4 Tore) für Eintracht Frankfurt und den VfB Stuttgart 1994 – 1998 Beichle, Georg Kickers Offenbach 1970/71 2 – Sturm 28 Bundesligaspiele (3 Tore) für Kickers Offenbach und Hannover 96 1970 – 1972 Berndroth, Ramon Eintracht Frankfurt 1969/70 1 – Mittelfeld Bertram, Rolf SV Wiesbaden 1968/69 1 – Sturm Bierhoff, Rolf Preußen Frankfurt 1961/62 1 – Tor 1 Oberligaspiel für den Karlsruher SC 1958/59 Bihn, Egon Kickers Offenbach 1973/74 1 1 Sturm 61 Bundesligaspiele (5 Tore) für Kickers Offenbach und Eintracht Frankfurt 1973 – 1978 Bindewald, Uwe Eintracht Frankfurt 1988/89 – 1990/91 4 – Abwehr/Mittel. 263 Bundesligaspiele (2 Tore) für Eintracht Frankfurt 1988 – 2004 Binz, Manfred Eintracht Frankfurt 1984/85 – 1985/86 7 1 Abwehr/Mittel. 349 Bundesligaspiele (26 Tore) für Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund 1985 – 1998 Birkhölzer, Rolf VfB 1900 Gießen 1975/76 – 1976/77 4 – Tor 12 Bundesligaspiele für den 1. FC Köln 1968/69 Bischoff, Horst VfB Friedberg 1957/58 2 – Abwehr Blättel, Michael Eintracht Frankfurt 1979/80 3 1 Mittelfeld 102 Bundesligaspiele (13 Tore) für Eintracht Frankfurt, 1 FC. Saarbrücken, Fortuna Düsseldorf und den FC Homburg 1979 – 1988 Blechschmidt, Jürgen SpVgg. Bad Homburg 1959/60 2 1 Sturm Bluhm, Helmut FC Hanau 93 1966/67 1 1 Sturm Bliska, Werner KSV Baunatal 1974/75 1 – Sturm Böhs, Udo VfR Bürstadt 1978/79 1 – Tor 12 Bundesligaspiele für Rot-Weiß Essen 1973/74 Borchers, Ronald Eintracht Frankfurt 1976/77 2 – Mittelfeld 213 Bundesligaspiele (28 Tore) für Eintracht Frankfurt, und Waldhof Mannheim 1976 – 1987 Borkenhagen, Dirk RW Frankfurt 1986/87 – 1987/88 5 1 Abwehr 1 Bundesligaspiel für Eintracht Frankfurt 1983 Born, Stefan Eintracht Haiger 1984/85 2 – Sturm 3 Bundesligaspiele für Borussia Mönchengladbach 1982 Borngräber, Harald Borussia Fulda 1973/74 3 – Abwehr Braun, Lutz Vikt. Aschaffenburg 1990/91 1 – Abwehr Brenner, Ludwig VfR Bürstadt 1985/86 4 1 Abwehr

Hessen im Länderpokal – die Statistik 247 152 Statistik, diekeineFrageoffenlässt. von denbekanntestenVereinen desBundeslandesrundendasWerk ab. Straßenfeger undeineechteTalentquelle. So auchinHessen,woSpieler Porträts allerHessenauswahlspieler, dieesinsProfilagerschafften,sowie In ebensoakribischerwieunterhaltsamerFormberichteterübersämtliche Christian vonBerghatsichdiesembeinahevergessenenStückhessischer Begleitet wirdesvoneinemumfangreichenLexikonundeinerüppigen Blickfeld traten. wie BerndHölzenbein,JürgenGrabowski,FelixMagathoderKlopp abgeschafft wurde.InsgesamtelfmalerreichtediehessischeAuswahlin Einst warderLänderpokalregionalenAuswahlmannschaftenein dieser ZeitdasEndspielumdenLänderpokal.1956,1983und1992gingsie durch ihreAuftritteinderLandesauswahlerstmalsinsüberregionale Fußballgeschichte angenommenundessorgfältigseziertanalysiert. jeweils alsSiegervomPlatz. Hessens heimliche TalentquelleHessens Auftritte derHessenauswahlzwischen1949und1994,alsLänderpokal VERLAG DIE WERKSTATT DIE VERLAG ISBN 978-3-7307-0363-2

VERLAG DIE WERKSTATT Christian von Berg Vergessene Siege Hessens Fußballer im Kampf um den Länderpokal 1949 bis 1994 V ergessene Siege Vergessene um 1949 den Länderpokal bis 1994 Hessens Fußballer im Kampf VERLAG DIEWERKSTATT Christian von Berg