Kulturamt 2010 Fördern Heisst

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Kulturamt 2010 Fördern Heisst KULTURAMT 2010 FÖRDERN HEISST ... „Kunst und Kultur als Produkte kreativer Prozesse tragen zur Bildung eines kritischen Bewusstseins bei.“ Felix Semmelroth Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, die Auseinandersetzung mit Kunst und ereignisreiches Jahr 2010, das neben der Kultur schärft das Denken und erweitert Fortführung und Wegbereitung umfassen- den Wissensvorrat. In Zeiten der Globa- der Bau- und Erneuerungsmaßnahmen in lisierung ist es besonders wichtig, einer wichtigen Häusern am Museumsufer Frank- internationalen Stadtgesellschaft und mit furt wie dem Städel Museum, dem Histori- ihr den nachfolgenden Generationen ein schen Museum, dem Deutschen Filmmu- möglichst breit gefächertes kulturelles An- seum, dem Deutschen Architekturmuseum gebot zu eröffnen. Als ideale Ergänzung zur und dem Weltkulturen Museum auch die schulischen Bildung liefert ein reiches Pro- zunehmende Stärkung von Frankfurt als gramm von Musik, Literatur, Theater und Buch- und Lesestadt und die Förderung bildender Kunst wichtige Impulse zum ge- der Theaterszene in den Fokus nimmt. nerationen- und nationenübergreifenden Dialog. Mit der vorliegenden Publikation, Ich lade Sie dazu ein, ausgewählte Auf- die aufgrund der guten Resonanz vom Vor- gaben und Tätigkeiten, mit denen das jahr zum zweiten Mal wichtige Ereignisse Kulturamt das Profil von Frankfurt als be- des vergangenen Jahres zusammenfasst, deutender Kulturstadt im Jahr 2010 ent- möchten wir Ihnen erneut einen Einblick in scheidend geschärft hat, zu betrachten. die Arbeit des Kulturamts eröffnen. Lassen Sie sich von der Vielseitigkeit inspi- rieren und von der Qualität beeindrucken. Die Förderung außergewöhnlicher Leis- tungen durch die Schaffung neuer Prei- Ihr se und Auszeichnungen, die Erhöhung Prof. Dr. Felix Semmelroth von Stipendien und die sorgfältige Aus- Kulturdezernent der Stadt wahl sowie finanzielle Unterstützung qua- Frankfurt am Main litätvoller Projekte besitzen dabei einen zentralen Stellenwert. Mit dem vorliegen- den Jahrbuch fällt der Blick zurück auf ein 3 INHALT 7 / DAS KULTURAMT 23 / MUSEEN UND IHRE 2010 LEITUNG CAROLINA ROMAHN PERSONAL 9 / MUSEUMSUFER 26 / DAS WAR 2010 FRANKFURT AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE MARKETING UND NEUPRÄSENTATIONEN 34 / EXTRA FRANKFURTER 15 / MUSEEN UND GOETHE FESTWOCHE VERWALTUNG 2010 BAUMASSNAHMEN UND SANIERUNGEN 45 / KULTUR VEREDELT BÜHNE 21 / MUSEEN UND IT KULTUR ONLINE 51 / KULTUR VERBINDET LITERATUR 53 / EXTRA 66 / ANSPRECHPARTNER SCHOPENHAUER- HERBST 2010 68 / DAS AMT IN ZAHLEN 57 / KULTUR ERHELLT 72 / FOTOMOTIVE DER BILDENDE KUNST AUFTAKTSEITEN 61 / KULTUR WECKT AUF 74 / IMPRESSUM MUSIK 64 / KULTURAMT FRANKFURT AM MAIN ILLUSTRATION VON MARC SEEFRIED Carolina Romahn, Leiterin des Kulturamts Frankfurt am Main. 6 DAS KULTURAMT 2010 GUTEN TAG! Liebe Leserinnen und Leser, rasant gewinnt Frankfurt als Kulturstadt an Kulturvermittlung in der Region widmet sich Bedeutung. So urteilte „Die Zeit“ im April das Kulturamt auch der Aufgabe, kulturelle 2010 unter dem Titel „Neues aus der Kunst- Bildung dauerhaft zu fördern. 2010 wurde hauptstadt Frankfurt“: „Frankfurt ist im Mo- die 20-jährige Tradition, Künstlern aus dem ment die Stadt mit den interessantesten Bereich Bildende Kunst einen Gastaufent- Kunstausstellungen.“ Ein überdurchschnitt- halt im Ausland zu finanzieren, mit einer Ju- lich hohes bürgerliches Engagement und biläumsausstellung gefeiert. Neu ins Leben privatwirtschaftliches Sponsoring, ein dif- gerufen wurde der Kinder- und Jugendthe- ferenziertes Stiftungswesen und ein bemer- aterpreis „Karfunkel“, mit dem von nun an kenswertes Mäzenatentum tragen entschei- jährlich Theatergruppen ausgezeichnet wer- dend zu dem erfolgreichen Zusammenspiel den, die in ihrem Bemühen um die kulturelle bei. Für diese Unterstützung möchte ich und ästhetische Bildung junger Menschen allen Kooperationspartnern ganz herzlich Herausragendes leisten. Kunst und Kultur danken. sind der Zukunftsmotor unserer Gesellschaft, sie fördern Kreativität und Phantasie. In diesem Rückblick möchten wir Ihnen bestimmende Themen für die Förderkul- Insbesondere das Museumsufer Frankfurt tur des Kulturamts vorstellen. 2010 wur- mit Einrichtungen von internationalem Rang den – neben dem Betrieb der städtischen steht für nachhaltige kulturelle Bildung. Aus- Museen und der großen Bühnen – mehr führlich geschildert sind daher die zum Teil als 35 Millionen Euro für die Kulturförde- über Jahre hinweg angelegten Umbau- und rung ausgegeben. Eigene Veranstaltungen Sanierungsmaßnahmen und die gemäß ak- des Kulturamts wie das Lesefestival OPEN tuellen Vermittlungsansätzen entwickelten BOOKS in der Innenstadt zur Buchmesse Neukonzeptionen der Sammlungen. Im ver- und das Konzeptfestival literaTurm trugen gangenen Jahr erforderten sie einen hohen zur kritischen kulturellen Teilhabe ebenso personellen und finanziellen Einsatz. Mein bei wie der Schopenhauer-Herbst und das ausdrücklicher Dank gilt an dieser Stelle ganz Programm zur Frankfurter Goethe Festwo- besonders allen Mitarbeitern und Beteiligten. che. Mit neuen Reihen wie dem Transatlanti- schen Mittwoch wird ein deutliches Zeichen Ich freue mich, vor Ihnen, liebe Leserin und für die der Stadt Frankfurt gut anstehende lieber Leser, das kreative Spektrum ganz internationale kulturelle Vernetzung gesetzt. unterschiedlicher Projekte, Veranstaltun- gen und Maßnahmen aufzufächern. Es bil- Kulturelles Schaffen benötigt für Künstler det die Grundlage für Vielfalt und Reichtum einen entsprechenden Rahmen, daher ver- der Kulturstadt Frankfurt. gibt das Kulturamt jedes Jahr das Arbeits- stipendium Jazz und das Frankfurter Auto- Herzlichst Ihre renstipendium. Als Plattform für Kunst- und Carolina Romahn 7 8 MUSEUMSUFER FRANKFURT MARKETING UND NEUPRÄSENTATIONEN Als markanter Anziehungspunkt für Gäste aus aller Welt lockt das Museumsufer Frankfurt jedes Jahr mehr als zwei Millionen Besucherinnen und Besucher in die Museen. Avantgarde und alte Meister, eine reiche Frankfurt zu finden sind und was sie bie- Stadtgeschichte, Goethe und seine kreati- ten. Das Spiel ist im Frankfurter Handel ven Erben, Weltkultur und Finanzkultur, De- sowie online erhältlich. Für Touristen, die sign und Prähistorie – in diesem kulturellen zumeist nur kurz in Frankfurt verweilen, bie- Spannungsfeld bewegen sich Frankfurt und tet die Stadt zudem das günstige Muse- sein Museumsufer. Das einzigartige Bau- umsuferticket an. Damit können an zwei ensemble aus national und international aufeinanderfolgenden Öffnungstagen bis bedeutsamen Museen und Kunsthäusern zu 33 Museen für nur 15 Euro besucht wer- beherbergt einen Kunst- und Kulturschatz den. Ermäßigt kostet das Ticket nur 8 Euro, im Wert von 2,5 Milliarden Euro, wie neu- das Familienticket 23 Euro. este Bewertungen ergaben. Auch das Sortiment ausgefallener Artikel Erleben und kennenlernen können Besu- mit Museumsufer-Logo, die als witzige Erin- cher jeden Alters die Sammlungen und nerung an den Frankfurt-Besuch konzipiert Ausstellungen mit der MuseumsuferCard. sind, wurde 2010 ergänzt. Die begehrten Über 16 800 Karteninhaber aus Frankfurt schwarzen Baumwolltaschen sowie T-Shirts und der Region nutzen die Jahreskarte der und Schlüsselbänder mit Texten wie „Für Frankfurter Museen mittlerweile, um ein Girls und Beuys“ erhielten Zuwachs von Jahr lang zum Preis von 75 Euro 33 Museen einem schwarz-roten Stockschirm, der Mu- zu besuchen. Von einer ganz besonderen seumsufer-Frankfurt-Badeente und nicht Aktion profitierten 2010 die Besucher des zuletzt einem „gerippten“ Apfelweinglas Museumsuferfests. Zum regulären Preis für mit dem Aufdruck „Wissensdurstig“. Die die Karte erhielten sie gratis das neue Mu- Mitbringsel aus der Kulturstadt Frankfurt seumsuferspiel MUSEMO dazu. Die große zeichnen sich durch Witz und moderate Nachfrage rief nach Wiederholung. Vor Preise aus. Ziel dieser Werbeartikelstrate- Weihnachten wurde ein Kombipaket von gie ist es, ganzjährig auch außerhalb der Jahreskarte und beliebtem Familienspiel Museen an das Frankfurter Kulturangebot angeboten, von dem 1 250 Käufer profitier- zu erinnern. So verbinden sich Image- und ten. Damit lässt sich die Vielfalt des Muse- Produktwerbung. umsufers auch zu Hause erleben. Mit dem beiliegenden Übersichtsplan und den Zu- Zu den Höhepunkten im Frankfurter Kultur- satzinformationen in deutscher, englischer, kalender gehörten wie in jedem Jahr die spanischer und chinesischer Sprache er- NACHT DER MUSEEN im Frühling und das halten aber auch Gäste aus aller Welt In- Museumsuferfest am letzten Wochenende formationen darüber, wo die Museen in im August. Ein ganz besonderes Spektakel 9 auf dem Wasser verzauberte 2010 die Fei- furt Kulturreisen“. Sie wurde insbesondere ernden auf der Partymeile an beiden Main- für Multiplikatoren in der Reise- und Tou- ufern. Hunderte bunt leuchtender kleiner rismusbranche sowie Präsentationen auf Schwimmenten mit dem Museumsufer-Lo- Messen und Großveranstaltungen konzi- go wurden beim Entenrennen zur NACHT piert. Nach Themen wie Stadtgeschichte, DER MUSEEN von ihren Besitzern den Neue Kunst, Alte Kunst, Literatur etc. ge- Main hinuntergeschickt, um die Museen ordnet, finden sich in jedem Kapitel der symbolisch miteinander zu verbinden. Der Broschüre auch Vorschläge zur Gestaltung Anblick der großen blinkenden Entenschar eines Kulturwochenendes in Frankfurt so- begeisterte die Zuschauer auf dem Eiser- wie Ausgeh- und Kulturveranstaltungstipps nen Steg und zu beiden Seiten des Flusses. für den Abend. Die umfangreiche Bebilde- rung spricht die Sinne an und macht Lust Beim Museumsuferfest konnten kulturinte- auf mehr als einen Museumsbesuch. So ressierte
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