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Symphonie – Schularbeit – sen und Einsichten, die er im Laufe seiner Studiensymphonie Arbeit gewann, konnte er zur „Annullier- (1824–1896) Anton Bruckners f-Moll-Symphonie ten“ d-Moll-Symphonie nicht mehr stehen. Wie recht er im Grunde hatte, belegt dann STUDY IN F-MINOR ine Frage, die sich bei jedem Bruckner- eindrucksvoll die darauf entstandene 2. Sym- (STUDIENSINFONIE) EZyklus früher oder später auftut, ist, wie phonie in c-Moll. Bei der f-Moll-Symphonie 1863, WAB 99 man sich zu einer Auff ührung der f-Moll- handelte es sich doch recht eindeutig um Symphonie aus dem Jahr 1863 stellt. nicht viel mehr als das, als was Bruckner die LIVE RECORDING Sehr oft folgen Dirigenten und Veranstal- Symphonie später bezeichnete: eine reine ter hier dem Wunsch des Komponisten, der Schularbeit, die in der relativ kurzen Zeit von dieses Werk in späteren Jahren „annulliert“ drei Monaten (März bis Mai 1863) entstand. [01] 1. Allegro molto vivace 14:36 und nicht aufgeführt sehen wollte, obwohl Sehr interessante Auskunft über die Ent- oft in zyklischer Darbietungen die sogenann- stehung gibt auch die Untersuchung von [02] 2. Andante molto 11:50 te Nullte (also auch annullierte) ehemalige Leopold Nowak aus dem Jahr 1981 („Die [03] 3. Scherzo: Schnell 05:20 2. Symphonie in d-Moll durchaus zur Auf- Notenschrift Anton Bruckners im ersten Satz führung gebracht wird, die man mit gleichen seiner f-Moll-Symphonie“), wo er darauf hin- [04] 4. Finale: Allegro 10:10 Argument ablehnen könnte. weist, dass die gesamte Erstschrift des ersten Nun kann man zu Recht einwenden, Satzes zuerst mit Bleistift und in einem für TOTAL 41:59 dass es zwischen der f-Moll-Symphonie und Bruckner noch ganz untypischen Schriftbild der späteren d-Moll-Symphonie, zwischen entstanden ist, das später mit zahlreichen deren Entstehen immerhin sechs Jahre lagen, Korrekturen erst mit Tinte überzogen wurde. doch erhebliche Unterschiede gibt. Bruckner Erst die weiteren Sätze sind ohne diese Skiz- annullierte die 2. Symphonie, weil er nach zen unter dem endgültigen Schriftbild erhal- deren Abschluss erkannt hatte, dass der Weg ten. Nowak war es auch, der im Rahmen der von seiner 1. Symphonie in dieser Form nicht von ihm geleiteten Bruckner-Gesamtausgabe PHILHARMONIKER HAMBURG mehr fortsetzbar war. Aus neuen Erkenntnis- die Bezeichnung „Studiensymphonie“ prägte 3 – ein Name, der sich schließlich durchgesetzt Studien bei Simon Sechter in Wien und das Interesse an den Ursprüngen von Bruckners mit drei Grundthemen und ausführlichen hat. daran anschließende dreijährige Studium bei symphonischer Entwicklung weit über die Überleitungen zu arbeiten, von denen das Auch eine nähere Betrachtung der Sym- Otto Kitzler in Linz durchaus zielgerichtet musikwissenschaftlichen Kollegs und Kom- zweite (und in diesem Werk auch das dritte) phonie lässt keinen Zweifel über den ur- an. In der Rezeptionsgeschichte der f-Moll- positionsstudien hinaus. eher lyrischen Charakter hat. Die noch sehr sprünglichen Sinn und Ziel der Kompositi- Symphonie wurde verschiedentlich darauf Tatsächlich zeigt die Symphonie neben schulmäßige Verarbeitung in Durchführung, on aufkommen: zum Abschluss jahrelanger hingewiesen, dass sich Bruckner anfänglich, unleugbaren Schwächen eines ersten Versu- Reprise und Coda zeigt einerseits deutlich akribischer Studien nun endlich auch auf trotz nicht gerade euphorischer Beurteilung ches durchaus bereits den Weg des originalen die Zielrichtung des Werkes als Studienar- dem Gebiet der Symphonie zu „bestehen“. durch seinen Lehrer, durchaus um eine Auf- Bruckner deutlich voraus und bildet so im beit, bildet aber von der Idee des Aufbaus Man möchte daraus Bruckners spätere Fixie- führung kümmerte. Allerdings erklärte er Rahmen der zyklischen Aufführung seiner (wenn auch nicht in der Ausführung) schon rung auf die Symphonie (er war ja praktisch dann bereits drei Jahre nach Fertigstellung Werke einen reizvollen Kommentar. das Grundgerüst aller späteren Symphonien. der erste „reine“ Symphoniker der Musik- die Symphonie als für seinen Werkkanon Was lässt sich nun von Bruckners erstem Wie immer bei Bruckner bildet der So- geschichte) deuten, aber das greift zu kurz, ungültig. Die Uraufführung sollte dann erst symphonischen Versuch für die Zukunft natensatz auch die Grundlage des langsamen denn allgemein galt über 30 Jahre nach Beet- 1924, über 60 Jahre nach der Fertigstellung ablesen? Der Einfluss Wagners und (spä- Satzes, der noch ganz traditionell an zweiter hovens Tod die Symphonie als Höhepunkt und 28 Jahre nach Bruckners Tod, stattfin- ter nicht zu unterschätzen!) Liszt ist noch Stelle steht und in diesem Versuch noch mit jedweder musikalischer Gattung. Vergessen den; das Werk wurde im gleichen Jahr auch nicht zu spüren. Das Studium von Mozart Andante molto bezeichnet wird. Die Grund- wir nicht, wie lange Brahms gerungen hat, erstmals publiziert. (2. Satz), Mendelssohn und besonders Schu- idee ist durch zwei Themen gebildet, die vom bis er seine 1. Symphonie endlich zur Auffüh- Nun würde ja all das Gesagte durchaus mann hingegen sehr offensichtlich. Der ers- Einfall her schon über dem Grundduktus der rung brachte; auch schon Mendelssohn und dafür sprechen, die Symphonie gar nicht zur te Satz beginnt, wie auch später fast immer, Symphonie stehen und schon auf den späte- Schumann hatten erhebliche Probleme, sich Aufführung zu bringen. Aber in einer Zeit, ohne langsame Einleitung, und das erste ren Bruckner hinweisen, allerdings hat man aus dem Schatten des übermächtigen Beet- wo das Interesse an Bruckners Symphonien Thema wird uns im bereits fertig prä- eher den Eindruck, dass diese Themen mehr hoven zu lösen. Bruckner hingegen, kämpfte so gewachsen ist, dass sie sich auch lang- sentiert. Ähnlich wie bei der nachfolgenden um sich selbst kreisen, als dass Bruckner, wie weniger gegen die Schatten der Vergangen- sam außerhalb des deutschsprachigen Rau- 1. Symphonie, zu der es in dieser Studiensym- später so typisch, in seinen langsamen Sätzen heit, als vielmehr darum, für sich eine Form mes einen selbstverständlichen Platz in den phonie durchaus signifikante Parallelen gibt, auf einen dramatischen Höhepunkt hin kon- in der Zukunft zu finden, die trotzdem auf Konzertprogrammen neben Beethoven und ist dieser Satz von der Länge her der gewich- zipiert. den strengen Regeln der Vergangenheit fuß- Mahler, Schubert und Brahms, Schumann tigste des gesamten Werkes. Bereits ausgebil- Der dritte Satz ist in den Grundzügen te. Im Nachhinein muten so die endlosen und Mendelssohn geschaffen haben, geht das det ist Bruckners Obsession, grundsätzlich bereits das typische Bruckner-Scherzo – na- 4 5 türlich ebenfalls streng auf der Grundlage von großem Interesse, sondern enthält doch Symphony – School Work – of his work, he could no longer stand behind des Sonatensatzes. Das Trio (in G-Dur) hat immer wieder Überraschungen und erstaun- Study Symphony the “annulled” D minor Symphony. How schon Ländler-Charakter, wenn auch bei liche, erhellende Details; eine Begegnung, Anton Bruckner’s F minor Symphony right he was, fundamentally, is impressively weitem noch nicht die tänzerisch-lyrischen auf die man von Zeit zu Zeit eigentlich nicht proven by the ensuing 2nd Symphony in C mi- Ausschwingungen der späteren Reife. Den mehr verzichten möchte. question that is always raised concern- nor. There was, quite clearly, not much more Satzschluss bildet hier noch eine Coda – ein Michael Lewin Aing each Bruckner cycle, sooner or later, to the F minor Symphony than what Bruckner Verfahren, das Bruckner in seinen späteren is one’s position with regard to a performance later said it was: a mere example of school Symphonien in seinen dritten Sätzen zuse- Für diese Anmerkungen wurde als Grundlage v.a. of the F minor Symphony composed in 1863. work created within the relatively short pe- hends vermieden hat. folgende Literatur verwendet: Here, conductors and organisers very often riod of three months (March to May 1863). Das – überraschend kurze – Finale darf W. Steinbeck: „Von den Schularbeiten bis zur follow the wish of the composer, who an- The investigation by Leopold Nowak made man als den vielleicht schwächsten Satz der zweiten Sinfonie“ – „Schularbeit 1863 – die f-Moll- nulled this work in later years and did not in 1981 (“The Notation of Anton Bruckner in Symphonie ansehen, wiewohl es auch zu spä- Sinfonie“, in: H.-J. Hinrichsen(Hg.), Bruckner- wish to have it performed. This, despite the the First Movement of His F Minor Sympho- teren Symphonien thematisch erstaunliche Handbuch. Stuttgart 2010 fact that so-called “Symphony No. 0”, the ny”) also provides very interesting information Parallelen gibt. Allein, der Versuch, die Final- L. Nowak: „Die Notenschrift Anton Bruckners im former Symphony No. 2 in D minor (also an- about the composition of the work. Nowak problematik zu lösen und den Satz als Ziel ersten Satz seiner f-Moll-Symphonie“, in: Leopold nulled) is frequently performed as a part of points out that the entire first draft of the first der ganzen Symphonie zu etablieren, gelingt Nowak: Gesammelte Aufsätze. Wien 1981 Bruckner cycles; this work could be rejected movement was initially made in pencil and in hier höchstens in Ansätzen – sowohl von der with the same argument. a script that was most untypical of Bruckner, thematischen Erfindung, als auch von der Now, one can rightfully object that six later written over with ink with numerous Verarbeitung. Diese Lösung, die dann später years, after all, lay between the composition corrections. Only the remaining movements vor allem auch mit der Einbeziehung und of the F minor Symphony and that of the later have been preserved without these sketches Verarbeitung von Themen der vorangegange- D minor Symphony, but that there are con- in the final script. It was also Nowak who, in nen Sätze charakteristisch für Bruckner wird, siderable differences. Bruckner annulled the the Bruckner Complete Edition over which he ist erst späteren Kompositionen vorbehalten. 2nd Symphony because he recognised that the presided, coined the term “Study Symphony” Summa summarum ist aber doch also path from his 1st Symphony could no longer – a name that has ultimately prevailed. vor allem für ein informiertes Bruckner- be continued in this form. Out of new in- In addition, a closer observation of the Publikum die f-Moll-Symphonie nicht nur sights and knowledge gained over the course Symphony leaves no doubt as to the com- 6 7 poser’s original meaning and purpose: to fi- evaluation, initially took some trouble to ar- What does Bruckner’s first symphonic which still occupies its traditional place as nally “pass” in the field of the symphony after range a performance of the work. At any rate, attempt indicate for his future development? the second movement and is indicated An- years of meticulous studies. One would like to three years after its completion, he declared the The influence of Wagner and (later; not to be dante molto in this attempt. The basic idea interpret Bruckner’s later fixation on the sym- Symphony invalid for his catalogue of works. underestimated!) Liszt cannot yet be sensed. is formed by two themes which stand above phony (he was practically the first “exclusive The world premiere did not take place until The studies of Mozart (2nd movement), the fundamental style of the Symphony in symphonist” in musical history) from this, but 60 years after its completion and 28 years after Mendelssohn and especially Schumann, on their inspiration and already point ahead this is an insufficient view, for the symphony Bruckner’s death, in 1924. It was also published the other hand, are very obvious. The first to the later Bruckner. One has the impres- was generally considered the climax of all mu- for the first time that same year. movement begins, as it almost always does sion, however, that the themes merely circle sical genres for over 30 years after Beethoven’s Now, everything that has been said would later, without a slow introduction and the first around themselves; in his later works, Bruck- death. Let us not forget how long Brahms speak in favour of not performing the work theme is already presented in its entirety, pi- ner typically conceives the themes of his slow struggled before finally having his 1st Symphony at all. But in a time during which interest in ano. Similarly to the ensuing First Symphony, movements as leading towards a dramatic performed; Mendelssohn and Schumann also Bruckner’s has grown to such an to which there are thoroughly significant par- climax. had considerable problems freeing themselves extent that they have gradually acquired their allels in this Study Symphony, this movement Thethird movement is, already in its from the formidable shadow of the overpower- rightful place on concert programmes along- is the weightiest of the entire work in terms of fundamental traits, the typical Bruckner ing Beethoven. Bruckner, on the other hand, side Beethoven and Mahler, Schubert and length. Already apparent is Bruckner’s obses- scherzo – also built in accordance with sonata struggled not so much against the shadows of Brahms, Schumann and Mendelssohn – out- sion for working with three basic themes and form, naturally. The Trio (in G major) also the past; rather he struggled to find a form for side the German-speaking world as well – in- extensive transitions, of which the second (and has the character of a Ländler, if not yet (by himself in the future which was nonetheless terest in the origins of Bruckner’s symphonic also the third in this work) has a rather lyrical a long shot) the dancelike-lyrical vibrancy of based on the strict rules of the past. In retro- development extends far beyond musicologi- character. The still rather scholastic processing the composer’s later maturity. Another coda spect, the endless studies with Simon Sechter cal academies and compositional studies. in the development, recapitulation and coda concludes the movement here – a procedure in and the ensuing three-year studies Alongside the undeniable weaknesses of clearly shows, on the one hand, the direction that Bruckner increasingly avoids in the third with Otto Kitzler in Linz appear thoroughly a first attempt, the Symphony also provides of the work as a study, but its idea of structure movements of his later symphonies. single-minded and purposeful. In the history a preview of Bruckner’s original path, thus (if not its realisation) already forms the basic The Finale – surprisingly brief – may per- of the reception of the F Minor Symphony, forming an appealing commentary within scaffolding of all the later symphonies. haps be regarded as the weakest movement of several authors have pointed out that Bruck- the framework of the cyclic performance of As always with Bruckner, sonata form the Symphony, although there are also aston- ner, despite his teacher’s not exactly euphoric his works. also forms the basis of the slow movement, ishing parallels to later symphonies. Simply 8 9 the attempt to solve the finale problem – by The following literature, amongst other works, was Simone Young establishing this movement as the goal of the used as the basis for these remarks: entire symphony – is only partially successful W. Steinbeck: “Von den Schularbeiten bis zur eit August 2005 ist Simone Young In- here, both as regards thematic invention and zweiten Sinfonie” – “Schularbeit 1863 – die f-Moll- Stendantin der Staatsoper Hamburg und development. This solution, which later be- Sinfonie”, in: H.-J. Hinrichsen (ed.), Bruckner- Hamburgische Generalmusikdirektorin der came characteristic for Bruckner – especially Handbuch. Stuttgart 2010; Philharmoniker Hamburg. Hier dirigiert sie in the integration of themes from previous L. Nowak: “Die Notenschrift Anton Bruckners im ein breites musikalisches Spektrum von Pre- movements – has been reserved for later ersten Satz seiner f-Moll-Symphonie”, in: Leopold mieren und Repertoirevorstellungen von Mo- compositions. Nowak, Gesammelte Aufsätze. Vienna 1981 zart über Verdi, Puccini, Wagner und Strauss Taken as a whole, however, the F Minor bis zu Hindemith, Britten und Henze. An Symphony is not only of great interest, espe- der Staatsoper und bei den Philharmonikern cially for a public that is knowledgeable of Hamburg konnte sie mit Uraufführungen Bruckner, but it also contains surprises and und mehreren deutschen Erstaufführungen astonishingly illuminating details. It is an große Erfolge verbuchen. Als Wagner-Diri- encounter that one would no longer actually gentin hat sich Simone Young international wish to forego, from time to time. einen Namen gemacht: Sie übernahm die Musikalische Leitung mehrerer kompletter Michael Lewin Zyklen des Ring des Nibelungen an der Wie- Translation: David Babcock ner Staatsoper und der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. An der Staatsoper Hamburg hat sie mit großem Erfolg ihren eigenen Ring geschmiedet und dirigiert auch hier den kom- pletten Zyklus. Engagements führten die in Sydney geborene Dirigentin an alle führenden Opernhäuser der Welt, unter anderem an die Wiener Staatsoper, die Opéra National de 10 11 Paris, das Royal House Covent Gar- Zweite und Sechste Sinfonie Gustav Mahlers imone Young has been Artistic Director Angeles Opera. Alongside her extensive op- den in London, die Bayerische Staatsoper, die und die Sinfonien von . Sof the Hamburg State Opera and Chief eratic activities, Simone Young has also made Metropolitan Opera New York und die Los Simone Young hat zahlreiche Preise und Music Director of the Hamburg Philhar- a name for herself on the concert podium. Angeles Opera. Neben ihrer umfangreichen Auszeichnungen erhalten. Sie ist Ehren- monic since August 2005. She has conducted She has worked with all the leading orches- Operntätigkeit machte Simone Young sich doktor der Universitäten Sydney und Mel- here a broad musical spectrum of premieres tras, including the , the auch auf dem Konzertpodium einen Namen. bourne, Professorin der Hochschule für Mu- and repertoire performances ranging from Berlin Philharmonic and the London Phil- Sie arbeitete mit allen führenden Orchestern sik und Theater in Hamburg, Trägerin der Mozart, Verdi, Puccini, Wagner and Strauss harmonic . Simone Young directed zusammen, darunter die Wiener Philharmo- Orden „Member of the Order of Australia“ to Hindemith, Britten and Henze. At the the Bergen Philharmonic Orchestra as Prin- niker, die Berliner Philharmoniker und das und „Chevalier des Arts et des Lettres“ sowie State Opera and with the Hamburg Phil- cipal Conductor from 1999 until 2002 and London Philharmonic Orchestra. Von 1999 der Goethe-Medaille. Für ihre erste Opern- harmonic, she has been able to achieve great was Artistic Director and Principal Conduc- bis 2002 leitete Simone Young als Chefdiri- saison in Hamburg wurde sie als „Dirigen- successes with world premieres and several tor of the Australian Opera in Sydney and gentin das Bergen Philharmonic Orchestra, tin des Jahres“ geehrt; außerdem erhielt sie German premieres. Simone Young has made Melbourne from January 2001 until Decem- von Januar 2001 bis Dezember 2003 war sie den Brahms-Preis Schleswig-Holstein. 2009 an international name for herself as a Wagner ber 2003. From 2007 until 2013 she also was Künstlerische Leiterin und Chefdirigentin der machte sie zusammen mit den Philharmoni- conductor: she was music director of several Principal Guest Conductor of the Lisbon Australian Opera in Sydney und Melbourne, kern Hamburg die Hansestadt zum größten complete cycles of the Ring of the Nibelung at Gulbenkian Orchestra. von 2007 bis 2013 „Erste Gastdirigentin“ des Konzertsaal der Welt – vom Turm des Michel the Vienna State Opera and the State Opera Simone Young appears on numerous CD Lissabonner Gulbenkian-Orchesters. aus dirigierte sie 100 Musiker an 50 Standor- Unter den Linden in Berlin. She forged her recordings. For example, alongside recordings Von Simone Young liegen zahlreiche ten in der ganzen Stadt. own Ring with great success at the Hamburg from the Hamburg State Opera such as Ma- CD-Einspielungen vor. Bei OehmsClassics 2012 präsentierten Simone Young, die State Opera, conducting the complete cycle this der Maler, Das Rheingold, Die Walküre, erschienen neben Aufnahmen aus der Staats- Philharmoniker Hamburg und Solisten der here as well. Engagements led the Sydney- Siegfried and Götterdämmerung on Oehms­ oper Hamburg wie Mathis der Maler, Das Staatsoper Wagners Das Rheingold und Mah- born conductor to all the leading opera Classics, there are also several recordings with Rheingold, Die Walküre, Siegfried und Götter- lers 2. Sinfonie im australischen Brisbane, houses of the world, including the Vienna the Hamburg Philharmonic. Among others, dämmerung auch mehrere Einspielungen mit wofür Young 2013 den „Helpmann Award“ State Opera, the Opéra National de Paris, six Bruckner sinfonies in their original ver- den Philharmonikern Hamburg. Unter an- in der Kategorie „Best Individual Classical the Royal Opera House Covent Garden in sions have been issued as well as the Second derem wurden bisher sechs Bruckner-Sinfo­ Music Performance“ erhielt. London, the Bavarian State Opera, the Met- and the Sixth Symphony of nien in der Urfassung veröffentlicht sowie die ropolitan Opera in New York and the Los and the symphonies of Johannes Brahms. 12 13 Simone Young has received numerous Die Philharmoniker Hamburg in der Saison 2014/2015 Komponisten wie lungen etwa von Brahms, Mahler und Wagner prizes and awards. She is an honorary doc- in der 187. Konzertsaison Anton Bruckner mit Jörg Widmann oder sowie der bis Ende dieser Spielzeit komplett tor of the Universities of Sydney and Mel- mit Arvo Pärt. Ge- erschienene Zyklus aller Bruckner-Sinfonien bourne, Professor at the Academy of Music eit 187 Jahren prägen die Philharmo- meinsam mit dem Staatsopern-, NDR- oder den Ruf des Hamburger Orchesters auch im and Theatre in Hamburg, a member of the Sniker Hamburg den Klang ihrer Stadt. Lettischen Staatschor bringen Simone Young Ausland. Order of Australia and a “Chevalier des Gegründet am 9. November 1828, wurde die und die Philharmoniker auch groß besetzte Als das Orchester der Hansestadt sind Arts et des Lettres” as well as a recipient of „Philharmonische Gesellschaft“ schnell zu Vokalwerke auf die Konzertbühne. Nach den die Philharmoniker und ihre Chefin Simone the Goethe Medal. She was honoured as einem Treffpunkt bedeutender Künstler wie Requien von Verdi und Britten in der ver- Young zudem in Hamburg auch bei zahl- “Conductor of the Year” for her first opera Clara Schumann, und Johannes gangenen Spielzeit folgen nun Beethovens reichen offiziellen Anlässen und Festakten season in Hamburg, and also received the Brahms. Große Dirigenten standen am Pult Neunte und das monumentale Buch mit sie- präsent und zeigen damit deutlich ihre feste Schleswig-Holstein Brahms Prize. In 2009, des Orchesters: 1905 leitete Gustav Mahler ben Siegeln von Franz Schmidt. Verankerung im gesellschaftlichen und kul- together with the Hamburg Philharmonic, hier die Hamburger Erstaufführung seiner Die Philharmoniker Hamburg geben mit turellen Leben Hamburgs. she made the Hanseatic City into the world’s Fünften Sinfonie; ihm folgten unter anderen großem Erfolg 30 Konzerte und Kammerkon- Der musikalischen Tradition der Han- largest concert hall – from the Michel Tower, Sergej Prokofjew, Igor Strawinsky und Otto zerte pro Saison in der Laeiszhalle und spielen sestadt fühlen sich die Mitglieder der Phil- she conducted 100 musicians at 50 locations Klemperer. Wolfgang Sawallisch, Aldo Cec- fast alle Opern- und Ballettvorstellungen in harmoniker ebenso verpflichtet wie der throughout the city. cato, Gerd Albrecht und Ingo Metzmacher der Hamburgischen Staatsoper. Die stilistische künstlerischen Zukunft ihrer Stadt: Mit den In 2012 Simone Young, the Hamburg prägten als Chefdirigenten Programm und Bandbreite der 125 Musiker, die von historisch „Musikkontakten“, einem breit angelegten Philharmonic and soloists of the Hamburg Klang, Gastdirigenten wie Karl Böhm bril- informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Education-Programm, das Schulbesuche, State Opera presented Wagner’s The Rhine lierten am Pult. Werken unserer Zeit reicht und sowohl Kon- Musik-Patenschaften, Kindereinführungen Gold and Mahler’s Second Symphony in Bris- Seit August 2005 steht die australische zert- als auch Opernrepertoire umfasst, sucht und Jugendkonzerte anbietet, leisten die bane, Australia, for which Young received the Dirigentin Simone Young als Hamburgische in Deutschland ihresgleichen. 2012 erhielt Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache Helpmann Award in the category of “Best Generalmusikdirektorin dem Orchester vor Simone Young einen „Helpmann Award“ für einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Individual Classical Music Performance” in und stellt in ihren erfolgreichen Konzertpro- Aufführungen von MahlersZweiter ­ Sinfonie Nachwuchsarbeit. 2013. grammen die Musik zeitgenössischer Kom- und Wagners Das Rheingold mit den Philhar- Translation: David Babcock ponisten neben große Werke des klassisch- monikern Hamburg im australischen Bris- romantischen Repertoires. So verknüpft sie bane. Zusätzlich festigen zahlreiche Einspie- 14 15 The Hamburg Philharmonic during the 2014/2015 season, she is connect- well as the complete cycle of Bruckner sym- Hanseatic City as they are to its artistic future: In Its 187th Concert Season ing composers such as Anton Bruckner with phonies, are also consolidating the reputation with “Musikkontakte” (Music Contacts), an Jörg Widmann, and Ludwig van Beethoven of the Hamburg orchestra abroad. educational programme of broad scope offer- he Hamburg Philharmonic has been with Arvo Pärt. Together with the State Op- As the orchestra of the Hanseatic City, the ing visits to schools, music sponsorships, in- Tmaking its imprint on the sound of its era Choir, NDR Choir and the Latvian State Philharmonic and its Music Director Simone troductions for children and youth concerts, city for 187 years. Founded on 9 November Choir, Simone Young and the Philharmonic Young are also present at numerous official the Philharmonic is making a valuable contri- 1828, the “Philharmonic Society” rapidly be- also present large-scale vocal works on the occasions and ceremonies in Hamburg, thus bution – with great enjoyment on their part came a meeting place for important artists concert stage. After the Requiems of Verdi clearly demonstrating their solid position in – to the musical education and development such as Clara Schumann, Franz Liszt and and Britten last season, there will now follow the social and cultural life of Hamburg. of the young generation. Johannes Brahms. Great conductors stood Beethoven’s Ninth and the monumental Book The members of the Philharmonic are on the orchestra’s podium: in 1905, Gustav with Seven Seals by Franz Schmidt. as committed to the musical tradition of the Translation: David Babcock Mahler led the Hamburg premiere of his The Hamburg Philharmonic performs Fifth Symphony here; he was followed by 30 concerts and chamber concerts per season Sergei Prokofiev, Igor Stravinsky and Otto at the Laeiszhalle with great success, as well as Klemperer, amongst others. As principal almost all the opera and ballet performances conductors, Wolfgang Sawallisch, Aldo Cec- at the Hamburg State Opera. The stylistic cato, Gerd Albrecht and Ingo Metzmacher range of the 125 musicians, extending from left their impact on the programmes and historically informed performance practice to sound, whilst guest conductors such as Karl the works of our time and including both con- Böhm performed brilliantly on the podium. cert and operatic repertoire, is unsurpassed in The Australian conductor Simone Young Germany. In 2012 Simone Young received has been Music Director of the Hamburg a Helpmann Award for performances of Philharmonic since August 2005, placing Mahler’s Second Symphony and Wagner’s Das works by contemporary composers alongside Rheingold with the Hamburg Philharmonic those of the classical-romantic repertoire on in Brisbane, Australia. In addition, numerous her successful concert programmes. Thus, recordings of Brahms, Mahler and Wagner, as 16 17 Bereits erschienen · also available Bereits erschienen · also available

Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 0 Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 1 Anton Bruckner: Sinfonie Nr.  Anton Bruckner: Sinfonie Nr.  Anton Bruckner: Sinfonie Nr.  Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 8 (Urfassung 1869) (Urfassung 1865/66) (Urfassung 1872) (Urfassung 1873) (Urfassung 1874) (Urfassung 1887) Philharmoniker Hamburg Philharmoniker Hamburg Philharmoniker Hamburg Philharmoniker Hamburg Philharmoniker Hamburg Philharmoniker Hamburg Simone Young, conductor Simone Young, conductor Simone Young, conductor Simone Young, conductor Simone Young, conductor Simone Young, conductor 1 SACD · OC 685 1 SACD · OC 633 1 SACD · OC 614 1 SACD · OC 624 1 SACD · OC 629 2 SACD · OC 638

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