Siemensbahn, S 21 Und „Kreuzberger Tunnel” = S 6 Ein Jahrhundertprojekt Für Berlin
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aus: verkehrspolitische Zeitschrift SIGNAL 1/2020 (16.3.2020) Berliner Fahrgastverband IGEB Oranienburg www.igeb.org • [email protected] Lehnitz Tel. (030) 78 70 55 11 Berliner Fahrgastverband Borgsdorf Mühlenbeck- Bernau Birkenwerder Bergfelde Mönchmühle Bernau-Friedenstal Hohen Neuendorf Zepernick Schönfließ Hennigsdorf Frohnau Röntgental Hermsdorf Waidmannslust Buch Heiligensee Wittenau (Wilh. Damm) Karow Schulzendorf Wilhelmsruh Tegel Schönholz Blankenburg r- e Wollankstr. Pankow-Heinersdorf nklinik e Bornholmer Str. Pankow EichborndammKarl-BonhoeffNerv 6 Gartenfeld Alt-ReinickendorfWedding Wartenberg Westhafen Gesund- Schönhauser Allee Hohenschönhausen Siemensstadt Beusselstr. brunnen Prenzlauer Allee Gehrenseestr. Ahrensfelde Spandau Stresow Humboldthain Mehrower Allee Wernerwerk Jungfernheide Greifswalder Str. Raoul-Wallenberg-Str. Perleberger M27 Landsberger Allee Brücke Marzahn Nordbahnhof Storkower Str. Poelchaustr. Z e i c h e n – E r k l ä r u n g Pichelsberg Westend Strausberg Nord heute mit Gleichstrom Oranienburger of Frankfurter Springpfuhl Strausberg Stadt Messe Nord/ Str. r atz ücke h elektrifizierte S-Bahnstrecken Olympiastadion tz ten e l r Allee atz nburg ar l Idee neue Innenstadtquerung ICC te f Hegermühle t Friedrich- anderp owitzb levue ackesch x n Warschauer sdor (unter Benutzung S21) Heerstr. Westkreuz str.str.str. H Ale Jan OstbahnStr. Ostkreuz Charlo SavignyplaZoolog.Tiergarten G Bel Markt NöldnerpLichtenberg Bie WuhletalKaulsdorfMahlsdorfBirkenstein Betriebsstrecke Messe Süd S-Bahnhof Berlin Hbf Friedrichs- Straus- Brandenburger Tor felde Ost sdorf berg n Nord berg Umsteigebahnhof Potsdamer Betriebsbahnhof ppegarten Grunewald Halensee Platz Kochstr. 13 Rummels- Ho NeuenhagenFreder Umsteigebahnhof zum Checkp. Charlie Moritzpl. burg Rummelsburg ershage Görlitzer Bf Fern- oder Regionalverkehr Karlshorst Pet Hohenzollern- Gleisdreieck 6 8 M10 Treptower Park damm Glogauer Wuhlheide Anhalter Str. Nikolassee Heidelberger Platz Bf Köpenick Yorckstr Kiefholzstr. (Großgörschenstr.) Hirschgarten Bundesplatz Sonnenallee Plänterwald Schlachtensee J.-Leber-Brücke Yorckstr. Wannsee Friedrichshagen Hermannstr. Baumschulenweg Mexikoplatz Innsbrucker Platz Schööö neberg Neukölln Rahnsdorf Potsdam Köllnische Oberspree HbfHbfHbf Friedenau Tempelhof Heide Wilhelmshagen Süüü dkreuz Schöneweide Spindlersfeld Priesterweg Erkner Zehlendorf Betriebsbahnhof Schöneweide erg see Attilastr. sb West Südende l auer Str. e r Garten Marienfelde Adlershof ebnitz g Babe ri Lankwitz Buckower Chaussee Altglienicke Grünau G Sund Feuerbachstr. Lichterfeld Rathaus SteglitzLichterfelde Ost Schichauweg Grünbergallee Eichwalde Botanische Osdorfer Str. Lichtenrade Zeuthen Mahlow Bln-Schönefeld Flughafen Lichterfelde Süd Wildau Waßmannsdorf Idee: IGEB e.V. Teltow Stadt Kööö nigs Blankenfelde 6 Flughafen BER Wusterhausen © 2020 G. Charles füüü r Berliner Fahrgastverband IGEB e.V. Berliner Fahrgastverband IGEB Siemensbahn, S 21 und „Kreuzberger Tunnel” = S 6 Ein Jahrhundertprojekt für Berlin Anfang Februar überraschte der Berliner Fahrgastverband IGEB mit der Idee für ein neues Großprojekt. Im dritten Jahrhundert der Eisenbahn wäre es die dritte Durchmesserlinie für die Berliner S‑Bahn. Im 19. Jahrhundert entstand die Stadtbahn zwischen Charlottenburg und Ostbahnhof, im 20. Jahrhundert der Nordsüd‑S‑Bahn‑Tunnel zwischen Nordbahnhof und Yorckstraße bzw. Großgörschenstraße. Im 21. Jahrhundert könnte nun eine Koppelung von bereits laufenden Projekten, die noch einigen Prag‑ matismus verlangen, mit einer visionären Idee zu einem Großprojekt werden, das mit einer Verbindung von Siemensbahn und Görlitzer Bahn über den Hauptbahnhof langfristig eine neue Masche im Berliner Schnellbahnnetz knüpft. Konkreter Anlass für den IGEB-Vorstoß barung für die Planung des 3. Bauabschnitts Umsteigemöglichkeit zum Hauptbahnhof. waren die Fortschritte beim „S 21-Projekt“, (Potsdamer Platz—Yorckstraße) abge- Dieser soll nach Fertigstellung von einigen Berlins derzeit bedeutendstem Infrastruk- schlossen. der Züge befahren werden, die heute noch turprojekt für den öffentlichen Verkehr. Im Januar 2020 hat der Deutsche Bundes- durch den alten Nordsüd-Tunnel über den Dabei wurde die Planung eines zweiten tag „grünes Licht“ für die Trassierung des 2. Bahnhof Friedrichstraße fahren. Doch aus Nordsüd-S-Bahn-Tunnels Ende 1993 noch Bauabschnitts (Hauptbahnhof—Potsdamer „S 21“ kann mehr werden, zusammen mit aus den Planfeststellungsunterlagen für die Platz) gegeben. der Siemensbahn und dem „Kreuzberger „Verkehrsanlagen Zentraler Bereich“ heraus- Im Sommer 2021 wird endlich der 1. Bau- Tunnel“. gestrichen. Einige Jahre später begann der abschnitt (Gesundbrunnen—Wedding— mühsame Versuch, das wichtige Vorhaben Hauptbahnhof) eröffnet, allerdings zu- Teilprojekt 1: die Siemensbahn wiederzubeleben. Doch erst jetzt gibt es nächst mit einer provisorischen Station am Die Siemensbahn bildet den nordwestli- Weichenstellungen, die hoffen lassen, dass Hauptbahnhof. chen Abschluss der neuen Durchmesserli- dieses Projekt tatsächlich realisiert wird: „S 21“ ist bekanntlich keine neue S-Bahn- nie. Ihr 2018 beschlossener Wiederaufbau Im August 2019 haben Berlin und die Linie, sondern der Arbeitstitel für den Bau (siehe u. a. SIGNAL 2/2019) muss von Beginn Deutschen Bahn eine Finanzierungsverein- des zweiten Berliner Nordsüd-Tunnels mit an zum Hauptbahnhof gedacht werden, 8 • www.signal-zeitschrift.de April 2020 • SIGNAL 6/2019 - 1/2020 weil der geplante Campus Siemensstadt Links und rechts am Reichstagsgebäude vorbei: Neue S-Bahn-Strecke nur so die gewünschte schnelle Anbindung Linien U55 / U5 an die Innenstadt und zum BER erhält. Der So verläuft die neue Berliner S-Bahn Linien S1 / S2 Wiederaufbau erfordert pragmatische Entscheidungen zugunsten des Bestands, Gesamter Streckenverlauf denn nur ohne größere Veränderungen der Hauptbahnhof der neuen instandzusetzenden Anlagen lässt sich das S-Bahn Projekt schnell umsetzen, weil für den Wie- Wedding deraufbau ohne wesentliche Veränderun- 1. Paul-Löbe-Haus Westhafen gen weder ein Planfeststellungsverfahren Bauabschnitt 2. Bundeskanzleramt noch eine Nutzen-Kosten-Untersuchung Hauptbahnhof erforderlich sind. Der alte Endpunkt in Gartenfeld muss bei Potsdamer Platz Jakob-Kaiser-Haus der Erschließung der Neubaugebiete Gar- Reichstagsgebäude Gleisdreieck 3. tenfeld und Wasserstadt eine Schlüsselrolle Yorckstraße spielen, indem er zum ÖPNV-Umsteigekno- Julius-Leber- Tunnelröhren am Brücke ten, Neu-Deutsch „Mobilitäts-Hub”, ausge- Reichstagsgebäude baut wird. Zunächst mit Bussen, später auch Südkreuz mit Straßenbahnen, übernimmt Gartenfeld Brandenburger Tor die Anbindung des Spandauer Nordens und mind. 13,5m ca. 13,5m entlastet damit auch das Zentrum des Be- N zirks. Außerdem kann von Gartenfeld die Weströhre Oströhre nach der Schließung des Flughafens Tegel © Deutsche Bahn AG | 01/2020 geplante „Urban Tech Rebublic“ erschlossen Nach zweijähriger Debatte gibt es endlich eine Einigung mit dem Bundestag. Die S-Bahn werden. wird das Reichstagsgebäude beidseitig mit je einer Röhre im Mindestabstand von 13,5 Meter Überlegungen zur Weiterführung der umfahren. Zeichnung: DB AG S-Bahn nach Hakenfelde sind dagegen in die Kategorie „visionär” einzuordnen, denn die Am Bahnhof Jungfernheide klappt die Wie- Teilprojekt 2: S 21, die zweite Nordsüd‑ erwarteten Einwohner- und Fahrgastzahlen derinbetriebnahme ohne Planfeststellung al- Strecke rechtfertigen den Bau der aufwendigen und lerdings nicht. Das für die neue Spreebrücke Die S 21 gehört zu den Problemfällen in teuren Havelquerung (noch) nicht, würden notwendige Planrechtsverfahren bietet aber der Berliner Verkehrspolitik, und das schon bei jetziger Mitplanung aber die Wieder- auch die Chance, gleich eine dritte Bahn- deutlich länger, als beispielsweise der Flug- inbetriebnahme erheblich verzögern. Ent- steigkante mitzuplanen und umzusetzen. hafen BER (siehe Seite 56). Zunächst Teil der sprechende Untersuchungen und Trassen- Dieser Bahnhofsumbau bewirkt zwar eine Planungen „Verkehrsanlagen Zentraler Be- freihaltungen sind aber notwendig, um sich deutliche Kostensteigerung, die sich aber reich“ wurde sie aus Kostengründen gestri- die Option einer langfristigen Verlängerung mit einer deutlich besseren Betriebsquali- chen, einige Jahre später aber wieder plane- zu erhalten. tät auf Siemensbahn und Ringbahn bezahlt risch und mit einzelnen Vorratsbauwerken Die Siemensbahn bietet auch die Mög- macht. Ein Kehrgleis auf der östlichen Seite berücksichtigt, was auch zu Verzögerungen lichkeit, dringend benötigte Abstellka- des S-Bahnhofs Jungfernheide rundet den bei der S-Bahn-Wiederinbetriebnahme auf pazitäten für S-Bahn-Züge zu schaffen. ersten Abschnitt der S 6 ab und ermöglicht dem Nordring führte. Vor dem Bahnhof Gartenfeld befand sich die Verlängerung der S 46 von Westend um einst eine mehrgleisige Aufstellanlage, eine Station bis Jungfernheide. Im Folgen- 1. Bauabschnitt die nun ebenfalls wieder nutzbar ge- den nutzt die S 6 die vorhandenen Gleise der Aktuell wird im ersten S 21-Bauabschnitt macht und zugleich als Reservefläche für Ringbahn bis Westhafen, wo mit der „S 21” eine Sparvariante mit einer provisorischen eine künftige Verlängerung vorgehalten der nächste Abschnitt beginnt, der sich be- Endstation am Hauptbahnhof gebaut. Die werden muss. reits im Bau befindet. nördlich des Hauptbahnhofs vorgesehene aus: verkehrspolitische Zeitschrift SIGNAL 1/2020 (16.3.2020) Berliner Fahrgastverband IGEB www.igeb.org • [email protected] Tel. (030) 78 70 55 11 Berliner Fahrgastverband Der Vorleistung „Heuboden“ fehlen die letzten