Komplettes Heft Als

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ie 1. Bundesliga stellte einen mit Fan-Themen und -Sichtweisen zu �� neuen Zuschauerrekord auf - sie befassen. „boomt“ Die Zweite Liga wird Die Willkür-Debatte könnte viel- �� D ebenfalls ein Rekordjahr erleben. Zu leicht weniger hitzig geführt werden, �� verdanken hat Deutschland dieses Ver- wenn seitens der Ordnungskräfte ein gnügen dem Zuschlag für die WM 2006; besseres Verständnis fantypischer Ver- �� ohne den FIFA-Auftrag für das Welte- haltensweisen vorläge. Ein mitunter �� vent stünde mancherorts noch die triste provokantes Auftreten der Fans, und �� Schüssel, wo jetzt der Stadion-Stimulus sei es nur von einzelnen, ist jedoch auch �� für Euphorie sorgt. Die neue deutsche in der Lage, die Bereitschaft zum Dialog �� Stadionlandschaft entfaltet offenbar deutlich zu reduzieren. �� eine magische Anziehungskraft. Aber es gibt differenzierte Auseinan- Der Boom an sich ist nur insofern dersetzungen und durchaus ernsthaft �� ein Fan-Thema, als sich die alte Stamm- geführte Argumentationen in diesen �� kundschaft der Vereine in einem ver- Dingen, darüber darf der Stammtisch änderten Umfeld wieder fi ndet. Gälte nicht hinwegtäuschen. �� es ein „Fan-Wort der Saison“ zu küren, Der drohende Werteverlust durch �� stünden „Kommerzialisierung“ sowie den Übergang des Fußballs in einen auch die „Polizei- und Ordner-Willkür“ von marktwirtschaftlichem Denken und �� ganz oben auf der Liste. Der vermeint- Handeln geprägten Wirtschaftszweig �� liche „Kommerz“ wird sicher etwas mit seinen Begleiterscheinungen ist und pauschalierend angeprangert - ohne bleibt schließlich zentraler Faktor aller �� Vermarktung ist schließlich kein Profi - Konfl ikte, die dem aktiven, engagierten �� Sport möglich. Wie das in einzelnen Fäl- Fan in der heutigen Zeit auf der Seele �� len geschieht, könnte aber sehr wohl ein liegen. Punkt sein, bei dem die Fans konstruk- Konfl ikte mit Ordnungskräften mö-  Ingo Partecke, Maik Thesing, tiv in die Diskussion einsteigen. Auf gen dem Außenstehenden profan er- Stefan Diener, Thomas Krämer der anderen Seite wären die Marketing- scheinen, leiten jedoch zu tiefer grei- Experten gut beraten, sich eingehender fenden Missständen oder politischen

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Versäumnissen über. Wo Jugendliche in Scharen den Glauben an den Rechts- �� staat verlieren, besteht in jedem Falle Handlungsbedarf. Fan-Fußball-Deutschland mag aber �� nicht jammern, sondern erschließt mit gro- �� ßem Engagement Wege, Frust-Potenzial in �� positive Energie umzuleiten. �� Ein sich in der Saison 2003/2004 weiter �� manifestierender Trend ist der zum Zu- �� sammenschluss. Die Fans streben danach, �� die verschiedenen Strömungen in ihren �� Gruppen zu kanalisieren und erreichen �� nicht selten den Konsens mit ihrem Verein �� bis hin zur geregelten Zusammenarbeit. �� Hier wird der Anspruch erfüllt, nicht als �� Beiwerk der Fußballveranstaltung zu po- �� sieren, sondern als mündiger Anhänger �� des Vereins aktiver eingebunden zu wer- �� den. �� Vor mehr oder weniger zehn Jahren �� gab es kaum noch lebendige, innovative �� Fankultur in Deutschland. Die großen tra- �� ditionellen Fan-Clubs, die über lange Jahre �� das Bild der Kurven geprägt hatten, waren �� schlicht überaltert und lebten in Erinnerun- �� gen an legendäre Fahrten. �� Mitte der 90er Jahre kamen durch die �� Ultras nach italienischem Vorbild Farbe �� und neue Gesänge in die Kurven, die sich �� in einigen Fällen spalteten. Der Großteil der �� Fans empfand den neuen Stil als übertrie- �� ben, das Auftreten der Ultras als arrogant. �� Die Vereine wussten ebenfalls nicht recht �� ie 1. Bundesliga stellte einen mit Fan-Themen und -Sichtweisen zu mit der neuen Subkultur in ihrem Stadion �� neuen Zuschauerrekord auf - sie befassen. umzugehen, bei den Sicherheitskräften �� „boomt“ Die Zweite Liga wird Die Willkür-Debatte könnte viel- waren die „Rebellen“ ebenso schnell wie �� �� D ebenfalls ein Rekordjahr erleben. Zu leicht weniger hitzig geführt werden, missverständlich als Gewalttäter abge- �� �� verdanken hat Deutschland dieses Ver- wenn seitens der Ordnungskräfte ein stempelt. �� gnügen dem Zuschlag für die WM 2006; besseres Verständnis fantypischer Ver- Die erste deutsche Ultra-Generation ist �� �� ohne den FIFA-Auftrag für das Welte- haltensweisen vorläge. Ein mitunter mittlerweile selbst im gesetzteren Fan-Al- �� vent stünde mancherorts noch die triste provokantes Auftreten der Fans, und ter. Jugendlicher Aktivismus hat sich zu �� Schüssel, wo jetzt der Stadion-Stimulus sei es nur von einzelnen, ist jedoch auch konstruktivem, verantwortungsbewus- �� �� für Euphorie sorgt. Die neue deutsche in der Lage, die Bereitschaft zum Dialog stem Handeln gewandelt. Die Pioniere �� Stadionlandschaft entfaltet offenbar deutlich zu reduzieren. können nun schon auf eigene Tradition �� eine magische Anziehungskraft. Aber es gibt differenzierte Auseinan- zurückblicken, die Fanaktionen werden �� Der Boom an sich ist nur insofern dersetzungen und durchaus ernsthaft substanzieller. Den Anhängern wird sei- �� ► �� ein Fan-Thema, als sich die alte Stamm- geführte Argumentationen in diesen tens der Vereine mehr und mehr Anerken- �� �� kundschaft der Vereine in einem ver- Dingen, darüber darf der Stammtisch nung und Respekt gezollt. Gerade in der �� änderten Umfeld wieder fi ndet. Gälte nicht hinwegtäuschen. letzten Saison haben zahlreiche Fankurven �� �� es ein „Fan-Wort der Saison“ zu küren, Der drohende Werteverlust durch mit den Ultras oder Supporter-Gruppen �� �� stünden „Kommerzialisierung“ sowie den Übergang des Fußballs in einen als treibende Kräfte imponierende Hul- �� auch die „Polizei- und Ordner-Willkür“ von marktwirtschaftlichem Denken und digungen in Form riesiger Choreografi en �� �� ganz oben auf der Liste. Der vermeint- Handeln geprägten Wirtschaftszweig realisiert. Ein vor laufenden Kameras vor �� �� liche „Kommerz“ wird sicher etwas mit seinen Begleiterscheinungen ist und Ergriffenheit heulender „Kult-Physio“ �� pauschalierend angeprangert - ohne bleibt schließlich zentraler Faktor aller Herrmann Rieger in Hamburg, eine 100- �� �� Vermarktung ist schließlich kein Profi - Konfl ikte, die dem aktiven, engagierten Jahre-Choreo der Schalker, Derby-Choreos �� Sport möglich. Wie das in einzelnen Fäl- Fan in der heutigen Zeit auf der Seele der Kölner oder Aktionen der Stuttgarter, ��  len geschieht, könnte aber sehr wohl ein liegen. die wegen der gelungenen Werbung für �� Punkt sein, bei dem die Fans konstruk- Konfl ikte mit Ordnungskräften mö- die Stadt und den Verein Eingang in die ��  Ingo Partecke, Maik Thesing, tiv in die Diskussion einsteigen. Auf gen dem Außenstehenden profan er- offi ziellen Jahrbücher und Marketing-Pro- �� Stefan Diener, Thomas Krämer der anderen Seite wären die Marketing- scheinen, leiten jedoch zu tiefer grei- spekte fanden, die Mönchengladbacher, �� Experten gut beraten, sich eingehender fenden Missständen oder politischen die mit Aktionen auf vier Tribünen der Ab-

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schiedszeremonie „Bye, Bye, Bökelberg“ die Kulisse bereiteten - all dies Beispiele für �� eine Entwicklung, die sich immer nachhal- tiger manifestiert. Die Fans erarbeiten sich das Vertrauen der Vereine, werden zur �� Durchführung der Spektakel nach Bedarf ausgestattet mit Arbeitsausweisen für den Innenraum, wie zum Beispiel Köln, Frank- furt, Stuttgart oder Karlsruhe der Fall und �� erhalten auch anderweitige Privilegien. �� Die Gegenseitigkeit, das partnerschaft- liche Geben und Nehmen, ist ein klarer �� Trend und sollte nicht als scheinheiliger Kompromiss verstanden werden. Der �� mittlerweile fast überall seitens der Grup- �� pen - bei Heimspielen auf jeden Fall - kon- �� sequent in den eigenen Reihen durchge- �� setzte Verzicht auf Pyrotechnik basiert �� zumeist tatsächlich auf einem Verständnis �� der Position des Vereins. In dem Wissen, �� dass dieser Strafen zu entrichten hat, wenn �� Ordnungswidrigkeiten jeglicher Art zu �� verzeichnen sind. Ohnehin ist das Abbren- �� nen von „Sinnlos-Pyro“ etwa in der Aus- �� prägung schwarzer Rauchsäulen vor dem �� Hintergrund eines Nachthimmels mittler- �� weile verpönt. Es fallen fast nur noch „Ein- �� zeltäter“ durch solche Aktionen auf - es �� sind sogar „Fans“ bekannt, die fremde Sta- �� dien aufsuchen, nur um dort zu zündeln, �� aber keine Kontakte zur dortigen Szene �� haben. Vor diesem Hintergrund ist die ak- �� tuelle Anti-Pyro-Kampagne von DFB und �� DFL eigentlich hinfällig, sofern sie sich an �� die aktive Fanszene der Ersten Liga und �� Zweiten Liga richtet. �� Dass es üblich ist, mit demonstrativ �� zur Schau getragenen Emotionen auf den �� Zaun zu steigen, daran haben sich die Ver- �� antwortlichen längst gewöhnt. Wer hierin �� noch eine Bedrohung sieht, unterliegt einer �� Fehleinschätzung. �� Dass die Vereine als Ausrichter von �� Großveranstaltungen aber selbst auf �� schmalstem Grad wandeln, ist wiederum nicht jedem Fan bewusst. Für jeden Schat- ten, der droht, einen frei zu haltenden Fluchtweg zu versperren, haben die Auf- sichtsbehörden ein Bußgeld im Katalog. Auch Fans hinter Gittern und Netzen sind in den seltensten Fällen eine Idee der Ver- eine. Denen liegt manchmal viel mehr am originären Fußball-Erlebnis, als sie zuge- ben oder zulassen dürfen. Mit der Sektorentrennung - man darf sich nicht mehr frei im Stadion bewegen, sondern hat in dem Sektor zu bleiben, für den man die Karte besitzt - machten viele Fans in der vergangenen Saison das erste Mal Bekanntschaft. Hieran wird man sich, so man denn ein WM-Stadion besucht, ge- wöhnen müssen, wie auch an veränderte �� Eingangssituationen mit Drehkreu- ►

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Geschehen, das sie der Vergangenheit machten viele Gruppen mehr und mehr „auf Masse“, gewannen Mitglieder, die selbst prägen. jedoch auswärts keine Präsenz und auch Auch hier hat bei Heimspielen kein Engagement zeigten. sich 2003/2004 Viele Kurven sind in Gruppen zersplittert, ein Trend aus die ihren eigenen „Style“ verwirklichen der Ultra-Szene wollen, aber dennoch am Erreichen ge- durchgesetzt: Zur meinsamer Ziele stark interessiert sind. Die Inszenierung ge- Dachmarke schafft Identifi kation auch für hört das Megafon. die vielen Individualisten, Sympathisanten Mittlerweile ver- und passiv fördernde Mitglieder. fügt fast jede große Es wird sogar eine bewusste Kommer- �� Kurve sogar über zialisierung der Kurve angestrebt. Durch eine fest installier- den Verkauf von Schals, Shirts, Postern zen und Chip-Karten, wie sich etwa in Gel- te Lautsprecheranlage, um der Tribüne und einer ansehnlichen Palette an Fan- senkirchen und Kaiserslautern bereits im die Gesänge vorzugeben. Abgeschaut hat Merchandising-Artikeln lässt sich Geld Einsatz befi nden. Die Maßnahmen mögen man sich das in Italien, wo in den Kurven für Aktionen anhäufen. Auch in Eigenre- überzogen und praxisfremd erscheinen, tatsächlich Tausende singende Tifosi zu gie organisierte Auswärtsfahrten sind in zumal die Bauweise der Stadien ohnehin koordinieren sind. Hierzulande wird hef- anderen Dimensionen als bisher möglich. gegenüber früher deutlich verändert ist, an tig über Sinn und Zweck der Beschallung In der nächsten Saison wird es bei mehr einer Eindämmung von potenzieller Ge- diskutiert. Traditionalisten, die mit den Vereinen als bisher Auswärts-Dauerkarten walt im Stadion gehen sie im Grunde auch meisten Ausprägungen der Ultra-Kultur geben. Hiermit reagiert man auf konkrete vorbei. Die Spielstätten sind, was mittler- nichts anfangen können und den engli- Ansprüche der treuesten Anhänger. weile allgemein bekannt ist, mit Überwa- schen Stil bevorzugen, vertrauen auf die chungskameras übersät. Wer ins Stadion Kraft ihrer Kehlen, andere fühlen sich von �� kommt, um Böses zu tun, hat schlechte den Ultras bevormundet, genügend ande- Karten, denn die Überwachung beginnt re sind irgendwie immer dagegen. Fakt ist: Das Bestreben hinter all diesem Enga- oft schon an der Bahnhaltestelle und zieht Fällt einmal das Mikro aus, herrscht ohne gement gilt der Erfüllung einer Sehnsucht, sich bis in den Block. Die Taktik der Poli- die Vorgaben des Animateurs vielerorts das Schicksal des Vereins mit zu tragen und zei in Kooperation mit den Vereinen greift betretenes Schweigen. das Wir-Gefühl zurück zu gewinnen. Ein meist auch schon weit vor dem Stadion, Stärkster Trend der vergangenen und Blick auf die Identität der Clubs, die Suche rivalisierende Gruppen treffen im Umfeld auch der nächsten Saison ist das Bestreben nach dem, was sie im Innersten zusammen- von Fußballspielen selten überhaupt noch der aktiven Fans, gewonnenen Einfl uss zu hält, führt zurück zu den Anhängern als aufeinander. untermauern und auf eine feste Basis zu Konstante, wenn nicht sogar Essenz. Und In der nächsten Saison darf man auch- stellen. In diesem Sinne werden in vielen möglicher Weise hat eine Entwicklung ein- wieder auf die Leistung der Ordnungs- Städten Dachorganisationen gegründet. gesetzt, in der die Vereine durch ihre Fans kräfte gespannt sein. Welcher Arbeitgeber Karlsruhe hat dies mit dem Supporters tatsächlich Identität zurück gewinnen, sucht nicht händeringend nach qualifi zier- Club schon eine Weile vorgelebt, vergange- spüren, dass eine Wiederbelebung von den tem Personal. Und wer als Security-Un- ne Saison entstand in Hannover die „Rote Wurzeln her sogar die Marke stärkt. ternehmer Jobs ausschreibt, hat es selbst- Kurve“, auch Wolfsburg gründete einen Seitens der Fans gilt es, Vertrauen zu verständlich nicht leicht. Es mag zu viel Supporters Club. Ähnliche Modelle sind rechtfertigen und Verantwortungsbe- verlangt sein, denen, die am Ende der unter anderem auch in Dortmund, Le- wusstein an den Tag zu legen. Vielleicht Befehlskette stehen, Intensivkurse in so- verkusen und Stuttgart im Gespräch. bringt es Erfolg, mehr Kompetenz in ihre zialer Kompetenz angedeihen zu lassen, Der Kern der aktiven Szene konsoli- Hände zu legen. In vielen Städten ist man aber es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft diert sich durch quantitative Reduzierung schon auf einem sehr viel versprechenden mehr Wert auf Schulungen des Personals - dies soll die Qualität gewährleisten. In Weg. gelegt wird, das letztendlich ja auch der Verein repräsentiert. Fußballfans sind und werden nie pfl egeleicht sein, aber bei einer Deeskalations-Strategie verfl üchtigt sich jede Aggression: Ohne Gegner kein Stress. Diese Strategie wurde bei der EURO 2004 erfolgreich umgesetzt. Die Stimmung, die beim Fußball als Hauptattraktion gelten kann, breitete sich von jeher aus der Stehkurve im Stadion aus. Deutschland kann sich glücklich schät- zen, nicht fl ächendeckend „versitzplatzt“ worden zu sein. Die Vereine planen auch heute noch mit enormen Stehplatzkontin- genten, vielerorts nur gehemmt durch die Bauaufsicht. Mit den neuen Stadien - die Vermarktung der Namensrechte erzeugt allerdings nirgends ein positives Echo - erhalten Fans, die bislang in weitläufi gen Kurven verschwanden, neue Bühnen im ��

�� In der 1. Bundesliga gab es lichkeit geben, diese Meinung zu ver- in der vergangenen Saison wieder mal treten. Man muss sich nicht immer auf einen neuen Zuschauerrekord und die das Hausrecht berufen und unbequeme alte Bestmarke wurde deutlich überbo- Dinge untersagen. Jeder kann seine Mei- ten … nung frei äußern und da haben die Leute �� Bei den Fans setzte es sich im- ein Anrecht auf Protest. Sie haben immer mer mehr durch, in die Stadien zu ge- die Möglichkeit zu sagen: Ich bin mit der hen. Fußball live im Stadion zu erleben Einstellung der Mannschaft nicht einver- ist durch nichts zu ersetzen, auch nicht standen. durch Fußball im Fernsehen. In den �� Rechtfertigt das immer ei- Stadien ist es ja nicht wirklich preis- nen Protest? günstig, insbesondere wenn die Fami- �� Mal die Abfahrt eines Mann- �� lie mitkommt. Aber das Erleben der schaftsbusses um eine Stunde zu ver- Atmosphäre steht über allem. zögern ist an sich doch eine harmlose auch unsere eigene Seite www.fanbe- ��Welche Rolle spielen hier- Sache. In der Regel bleibt es doch auch auftragter.de ins Leben gerufen. Hier bei die Stadien? friedlich. Vielleicht muss man attestie- werden demnächst alle Kollegen sich �� Durch die ganzen Umbauten, ren, dass, wenn es so weit kommt, schon und ihre Arbeit vorstellen. durch den Trend „Weg von den Tar- vorher der Dialog zwischen Verein und Wir feilen ja immer am Berufsbild. Des tanbahnen“, wurden viele Leute in die Fans nicht gestimmt hat. Den Clubs öfteren gibt es die Variante, dass Ex- Stadien gelockt. Für mich persönlich ist bleibt dann oft nur noch die Möglichkeit, Spieler die Funktion übernehmen. Das die AOL-Arena das schönste Stadion in zu besänftigen, wenn man beispielsweise kann aber maximal in einer Mischform Deutschland. Letztens war ich in Mün- sieht, dass in Berlin fast alle Fahrten der funktionieren, denn wichtig ist, dass es chen und hatte Gelegenheit, das neue letzten Rückrunde bezahlt wurden. Der auch einen Ansprechpartner aus der Stadion zu besuchen. Das ist schon Dialog ist überhaupt sehr wichtig wenn Basis gibt. Immerhin ist es nicht mehr gigantisch, was da auf uns zukommt. es zu Konﬂ ikten mit oder zwischen den wie früher, als kleinere Vereine schnell Wenn man sich im Vergleich dazu die Fans kommt. Vieles ist regelbar ohne den mal den Platzwart als Fanbeauftragten Stadien anschaut, die es früher gab, Weg über die Behörden zu gehen. angegeben haben, weil in den Lizensie- die waren teilweise schlimm herunter- �� Ihr seid als Fanbeauftragte rungsunterlagen danach gefragt wur- gekommen. Es ist toll, was daraus ge- das Bindeglied zwischen Fans und Ver- de. macht wurde. Auch der normale Fan ein. Ist Eure Arbeit angesichts der zu- �� Wie seht Ihr Euch im Ver- legt heute Wert auf einen gewissen nehmenden Proteste und des stärkeren hältnis zu anderen Institutionen der Komfort. Man will das Stadion rund- Selbstbewußtseins der Fans schwieriger Fan-Arbeit? um genießen und nicht nur ein Bier geworden? �� Der „Kleinkrieg“, den man teil- trinken. �� Ja, denn im Prinzip kann man es weise mit der KOS (Koordinationsstelle ��Noch nie gab es auf Seiten keinem Recht machen. Die Fans nehmen der Fan-Projekt) und den Fan-Projekten der Fans so viele Proteste wie in der ab- Dich als Ihren Vertreter war und Du bist in den vergangenen Jahren geführt hat, gelaufenen Saison. Worin siehst Du die der erste, bei dem sie rummotzen. Dem bringt uns gerade vor der WM 2006 nicht Ursachen? Verein als Deinem Arbeitgeber passt weiter. Es gibt so viele Gerüchte um die �� Die Fans lassen sich nicht mehr das auch nicht – da sitzt Du zwischen Ticketvergabe und Probleme mit Sta- alles gefallen – sie sind mündig geworden Stühlen. Es ist immer ein ziemlich dionverboten, dass es nur hilfreich sein den und wehren sich, denn sie haben schmaler Grad, beide Seiten zufrieden kann, hier auf einen Nenner zu kom- ein Bewusstsein entwickelt, dass man zu stellen. Der eine oder andere in dem men. Alle Organisationen, neben den sich engagieren und damit Erfolge Job hat sicher Probleme damit, aber uns gerade genannten beispielsweise auch haben kann. Sie tragen vor allem viel hat niemand gezwungen, den Job zu ma- ProFans - auch wenn zuletzt ein wenig Geld in die Vereine und sind sich ihrer chen und wir wussten, worauf wir uns „Leerlauf“ war - und BAFF, werden Machtposition bewusst. Es kursieren da einlassen. Aber wir alle sind sicher demnächst enger zusammenarbeiten. zwar immer Zahlen, dass durch ihre stolz, für unseren Verein und die Fans zu Noch im August wird es in Frankfurt Eintrittskarten nur 20 Prozent der Ein- arbeiten. ein Treffen mit allen Beteiligten geben. nahmen gedeckt werden, aber indirekt �� Ihr habt Euch zum Ende der Letztendlich stehen wir alle im Auftrag hängt da noch das Merchandising dran Saison in Oberhaching zur bundesweiten der Wahrung der Fan-Kultur. und ohne Zuschauer in den Stadien Fanbeauftragten-Tagung getroffen. Wor- würde das TV niemals so viel Geld für um ging es da? Ralph Klenk (39) ist seit 1977 Fan des VfB die Übertragungsrechte zahlen. Und �� Wir haben gemerkt, dass wir an Stuttgart. Ab 1990 in der Fanbetreuung ohne Fans keine Stimmung, ohne Stim- unserem Berufsbild arbeiten müssen, der Stuttgarter tätig, ist er seit 1998 des- mung kein Fußball. Fans sind mit das da viele immer noch denken, Fan-Arbeit sen hauptamtlicher Fanbeauftragter. Heute wichtigste Gut eines Vereins. würde hauptsächlich oder ausschließlich ist er zudem zusammen mit Rainer Mendel Die Vereine müssen die Meinung der durch Fan-Projekte gemacht. Um über vom 1. FC Köln Sprecher aller Fanbeauf- Fans respektieren und ihnen die Mög- uns zu informieren, haben wir deshalb tragten der Bundesliga.

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ber in manchen Fällen kann es für Ganz neu in der Liga ist der 1. FSV präsent. Auch Frankfurt im benachbarten die Liga spannend sein, Zuwachs Mainz 05, dem im dritten Anlauf das „Un- Hess.en mit einer Szene, die einen Großteil Azu bekommen. Denn im Gegensatz ternehmen Aufstieg“ glückte. Mainz war der Trends in Deutschland vorgibt, zieht zu den unteren Spielklassen ist die Fluk- außer Rand und Band, die zur Verfügung viel junges Fan-Potenzial aus dem weite- tuation deutlich geringer, und, bis auf Aus- stehenden Dauerkarten sofort verkauft. ren Umkreis an. Mit Offenbach, Darmstadt nahmen, nur im unteren Tabellendrittel Der Verein reagierte dann auch schnell mit und Mannheim gibt es sogar Traditions- vorhanden. So gewöhnt man sich allmäh- der Installation von 1.600 provisorischen, vereine in den unteren Ligen. Doch mit der lich aneinander, das Verhältnis stumpft bei unüberdachten Sitzplätzen in den Sta- sympathischen, jungen Ausstrahlung des zwei Begegnungen im Jahr plus entspre- dionecken. Mainzer Zweitligisten, der zudem im Ge- chenden Pokal-Auslosungen auf die Dauer Die Zeit schien einfach reif zu sein für gensatz zu den großen Fußball-Nachbarn ab. Die Rivalitäten mit ihren Emotionen, die den 1 FSV Mainz 05, denn auch die Fan- frei von Skandalen blieb, gelang es, genug den Fußball so interessant machen, können szene hat sich in den letzten Jahren in der engagierte Fans zu mobilisieren, um eine verloren gehen. Aber wie sollte sich anders zweiten Liga zahlenmäßig und qualita- Szene aufzubauen, die in der letzten Saison eine Kultur, ein Verhältnis zwischen zwei tiv allmählich hoch gearbeitet. Dies war in Liga Zwei schon den einen oder anderen Fanlagern etablieren, wenn man sich nur wahrlich kein leichtes Unterfangen, denn Akzent setzen konnte. Das erste Auswärts- selten, und dann nicht auf gleicher Augen- die Konkurrenz in Rheinland-Pfalz ist mit spiel in Stuttgart mobilisiert für Mainzer höhe begegnet. dem 1 FC Kaiserslautern stets übermächtig Verhältnisse gleich Massen. Aber reicht

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und Lauterern so lange belächelt werden, �� bis man vielleicht irgendwann einmal auf � � �� besagter gleicher Augenhöhe steht. �� Arminia Bielefeld ist zum Inbegriff �� für „Fahrstuhlmannschaften“ geworden, � �� die Szene hat sich nie wirklich zur einer �� großen Bewegung entwickelt. Die Ultras �� lösten sich jüngst auf, nun gilt es, wieder �� Strukturen in die Kurve zu bekommen. �� Ganz anders liegt der Fall bei Nürnberg. �� Ein Verein mit großer Tradition, der durch �� ein „Tal der Tränen“ ging, betritt wieder die �� Bühne - ohne sie auf Fanseite jemals wirk- �� lich verlassen zu haben. Gemeinsam erleb- �� te schlechte Zeiten können Stärke verleihen � �� und den Charakter prägen. Nürnberg ist � �� nach wie vor eine der großen Fanszenen � �� in Deutschland, die Anerkennung genießt. �� Dies schlug sich auch in der Bewertung der �� Stadionwelt-Umfrage nieder, in der die �� Franken sowohl zu Hause als auch Aus- �� wärts Bestnoten erhielten. In diesem Fall es, um über eine lange Saison die großen ist von Beginn an klar, dass die Liga sich vielleicht, aber es wird demnächst auch Gästeblöcke der Ersten Liga zu füllen? Eine auf eine Bereicherung freuen kann. fertig sein. So wie in acht weiteren Erstli- Initialzündung, die eine Szene braucht, um ga-Städten, die Ausrichter der WM 2006 wirklich zu wachsen und irgendwann Per- �� sind. Für die Fans der Ersten Liga wird ab sönlichkeit zu zeigen, hat Mainz sicher so- kommender Saison spürbar, wie sich das eben erfahren. Doch auch hier gilt: Der Em- Das Frankenstadion wird derzeit für anfühlt. Neue Sicherheitskonzepte werden porkömmling dürfte von den Frankfurtern die WM umgebaut, ein wenig zögerlich mit Blick auf die WM erprobt, eben- ►

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�� hen. Inhaber einer Stehplatzkarte zu sein, �� bedeutet nicht mehr, sich von einer Grup- �� pe zur anderen zu bewegen, die nun auf � �� einmal in einem anderen Sektor steht. Mit � �� der Sektorentrennung über alle Tribünen � �� entfällt leider oft genug auch die Kom- � �� munikation im eigenen Stadion, wie etwa �� der Besuch des Fan-Standes oder eines �� bestimmten Treffpunktes. Die überall in- stallierte Überwachungstechnik könnte für �� zusätzlichen Unmut sorgen. Diesbezüglich Grundsätzlich haben die meisten Verei-

� �� wird es interessant sein, die Entwicklun- ne ein starkes Interesse an einem guten Ver- gen in der Ersten Liga zu verfolgen. Es gibt hältnis zu den Fans. Es geht nicht um eine viele Erfahrungen zu sammeln. Aber bei Ehe, sondern vielmehr um eine Partner- �� gutem Verhältnis mit dem Verein sind im- schaft, in der Auseinandersetzungen kon- mer Lösungen möglich. struktiv ausgetragen werden können. Dass zum Beispiel in Dortmund oder Bochum so wie computerisierte Eingangstore und �� Graffitis erlaubt werden, dürfte nicht einer auch die Chipkarte anstatt des Tickets. Bis Idee des Vereins entsprungen sein. Gerade auf die Tatsache, dass es bei der WM nur Die Fans der ersten Liga sind die Keim- beim VfL und dem BVB sind die aktiven Sitzplätze und keine Zäune im Innenraum zelle der bedeutenden Trends. Durch viel Fans kritisch an den Klub herangetreten. geben wird, ist das Erscheinungsbild dem Medienkontakt, durch mehr Publikum im So protestierten die Bochumer gegen den beim FIFA-Turnier schon sehr ähnlich. Stadion und in der Regel auch die Mas- Namensverkauf des Stadions, die Dort- Das kann zu Missverständnissen und se. Zum jetzigen Zeitpunkt besteht die munder stemmten sich ebenfalls vehement Konflikten führen, denn die Ordnungs- Chance, rechtzeitig, bevor die WM ganz gegen solche Pläne bezüglich des Westfa- dienste sind gehalten, die verordneten Re- in Deutschland Einzug gehalten hat, das lenstadions. Ein hundertprozentiger Erfolg gulierungen durchzusetzen. Das ist einfach Erarbeiten von Lösungen überall dort zu mag in solchen Fällen schon aufgrund wirt- nicht zu ändern. Die Fans müssen lernen, üben, wo Konfliktpotenzial aufkommt, schaftlicher Zwänge des Vereins nicht zu mit einigen neuen Situationen umzuge- sich Ärger anstaut. erzielen sein, vielleicht aber Kompromisse.

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�� Vertretern ist ein anderes Auftreten mög- �� lich, als mit Splittergruppen. Die vielen �� diesbezüglichen Projekte in Deutschland � �� führen, konsequent weiter gedacht, sogar � �� zu einer deutschlandweiten Dachorgani- � �� sation, mit noch weitaus mehr Einfluss bei �� generellen Themen als die lokalen Verbän- �� de. Dies gilt dann für grundlegende Kon- �� flikte mit der Polizei oder Themen, die sich �� auf dem Weg zur WM zeigen. Noch ist es sicher zu früh, doch für die Zeit nach der �� WM 2006 sollten die Fans bereit sein, das �� entstehende Vakuum zu füllen, für die Fol- �� gezeit eine feste Position zu besetzen. � �� Schwer zu organisierende Konstrukte � �� wie früher z.B. „Pro 15:30“ oder zurzeit � �� „Pro Fans“ würden sich erübrigen. Durch �� geregelte Kommunikation und eine solide �� Außendarstellung entstehen Möglichkei- � � �� ten, die die jetzigen weit übertreffen. Zu �� leicht sollte man sich das jedoch nicht vor- �� stellen, denn dazu bedarf es der gefestigten �� Schließlich haben gerade die Schwarz-Gel- Szenen mit Antriebskraft, engagierten Ver- vermeintlichen „Event-Touristen“ nicht ben dem Verein in jüngerer Vergangenheit tretern und Einfluss in der eigenen Kurve zum Supporter zu machen, ihn aber durch kostenfrei riesige Choreografien mit Tradi- und einer gewissen Zähigkeit. Fan-Aktionen begeistern können, Sympa- tionsmotiven ins Stadion gezaubert. Neben den großen Zielen wird es immer thien und Interesse wecken für die Anlie- Der Trend zu den Dachorganisationen auch darum gehen, im eigenen Stadion zu- gen der aktiven Fans. Wiederum nicht von der Supporters weist den Weg. Mit gebün- recht zu kommen, doch auch hierbei helfen Heute auf Morgen, vielleicht aber mit der delten Argumenten und den richtigen Fan- übergreifende Strukturen. Man wird den Zeit.

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Schon bevor der erste Anstoß der neuen hen die Harlekins Berlin. Zwar waren sie werden sie eingeführt, in �� Saison erfolgt ist, hat Stadionwelt sich bei seit ihrer Gründung für jedermann offen, und �� ist selbiges in Planung. Vertretern der einzelnen Fanszenen der 1. doch jetzt wird auf 60 Mitglieder redu- Die Bemühungen um eine Verbesserung Bundesliga erkundigt, welche Entwick- ziert. Wer dabei ist, legen die aktiven Fans des Supports sind zugleich um so vielfälti- lungen in der neuen Saison anstehen, was fest und wer nicht aufgenommen wird, ger. Die zentraler Blöcke 62 und 64 werden die Themen der Kurve sein werden. der hat die Möglichkeit, in einer Art „För- ab 04/05 zur Heimat der sangesfreudigen In der Ultra-Bewegung der ersten Liga derkreis“ mitzuwirken. Man will einfach Fans von Werder �� – man erhofft herrscht ein „Glaubenskrieg“. Hinter die- ausschließen, dass Fans nur wegen der sich eine bessere „Animation“ der restli- sem steckt die Frage: Welche Struktur soll gruppeneigenen Fan-Artikel beitreten. chen Zuschauer. Und auch die Ultras �� die Gruppe anstreben, um eine möglichst Das Prinzip: Klasse STATT Masse. �� werden ihre Plätze in den zentralen effektive „Arbeit“ zu leisten. Die „Harle- Doch der Trend scheint ein ganz anderer zu Block des Oberranges verlagern, zudem kins“ aus �� und die „Ultras ��“ sein. In vielen Städten steht weniger die ei- weiter für ihre Lautsprecheranlage sam- stehen hier für zwei gegenpolige An- gene Gruppe als vielmehr die Stärkung der meln. Eine Neustrukturierung steht im schauungen. Letztere streben eine weitaus Gesamtheit der Kurve auf der Agenda. In „Borussia-Park“ in �� an: größeren Einﬂuss im Verein durch eine ��, ��und �� soll Viele der älteren Fans werden auf die nun höchstmögliche Mitgliederzahl (als Ziel es in naher Zukunft zur Gründung eines reichlich vorhandenen Sitzplätze wech- wurden 1000 ausgegeben) an. Die Schwel- Fan(Club)-Dachverbandes kommen. Die seln, was zu einer deutlichen Verjüngung le zum Beitritt ist deshalb gering: Der Jah- positiven Erfahrungen, die man beispiels- der (Stehplatz-) Kurve führen wird. resbeitrag beträgt gerade einmal 10 Euro. weise in �� mit dem Supporters Club Doch es gibt auch noch echte Innovatio- In der konkreten Umsetzung müssen sich gemacht hat, dienen als Ansporn. nen in Deutschlands Fanwesen. Münchens alte wie neue Mitglieder erneut anmelden Zweites großes Thema sind die Aus- „Club Nr. 12“ arbeitet gerade an der Rea- und sich selber einstufen: entweder als wärtsdauerkarten, die in manchen Städ- lisierung eines eigenen Fan-Museums und „passive“, als „Interessierte“, oder „akti- ten schon etablierte, stressfreie Variante die Fans aus �� und �� wer- ve“ Mitglieder. Prinzip: Klasse DURCH der Kartenbesorgung für die Allesfahrer- den als erste der Bundesliga ihre Kurve mit Masse. Den entgegen gesetzten Weg ge- Fraktion sind. In �� und �� Grafﬁti gestalten können.

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iele Jahre hatte sich in der Bundes- Logen und Business-Räume gehören seit- sich im Zwei-Wochen-Takt darauf einstel- liga nicht viel getan. Ob Nieders- dem ebenso zum gewünschten Standard len, dass mehrere zehntausend Menschen Vachsen-, Park- oder Olympiasta- wie ein umfangreiches Catering-Angebot über die Baustelle laufen. Der Spielplan dion, die Gesichter der Spielstätten waren in den Zuschauerbereichen. Bis auf weni- bestimmte die Bauphasen und mit Hilfe bekannt und änderten sich kaum. Hier ge Ausnahmen haben zudem die Leicht- von Zäunen mussten gefährliche Stellen einmal eine neue Anzeigetafel, dort ein athletik-Bahnen ausgedient, stattdessen abgesichert und Zuwege geschaffen wer- paar neue Sitzplatzschalen, grundlegende beﬁnden sich die Tribünen nun in unmit- den. Durch die Orientierung an Spielter- Um- und Neubauten waren jedoch lange telbarer Nähe zum Spielfeld. mine stieg zudem der zeitliche und ﬁnan- eine Seltenheit. zielle Aufwand für den Umbau. Ab Ende der Neunziger Jahre änderte �� sich das jedoch schlagartig. Im Juni 1998 �� begann Hamburg mit dem schrittweisen In der vergangenen Saison beherrschte Abriss des maroden Volksparkstadions der Bau-Boom weite Teile der Bundesliga. Aber auch für die Zuschauer war diese und der zeitgleichen Errichtung der AOL Während die Fans in Mönchengladbach Zeit mit Abstrichen verbunden. Fans mus- Arena. Aus der vielerorts langwierigen und München die Fortschritte ihrer künf- sten ihre angestammten Plätze und Kur- Diskussion über mögliche Modelle und tigen Arenen, die an komplett neuer Stelle ven verlassen, während die neuen Tribü- Konzepte verabschiedet sich nur wenig errichtet werden, lediglich am Rande ver- nen Stück für Stück errichtet wurden. Die später der FC Schalke 04 mit Baubeginn folgen konnten, erlebten die Fans in Köln, Kapazität in Frankfurt und Hannover lag der Arena. Die Errichtung des multifunk- Frankfurt, Dortmund, Hannover, Berlin, zeitweise nur knapp über 20.000, unüber- tional nutzbaren Fußballstadions, das er- Bremen, Kaiserslautern und Stuttgart von dacht wohlgemerkt. „In der ganzen Saison ste in Deutschland mit verschließbarem Woche für Woche die Veränderungen in hat es während der der Spiele nicht einmal Dach, manifestierte den Wandel der An- und an ihrem Stadion hautnah mit. Für geregnet. Wir haben Glück gehabt“, erin- sprüche an eine zeitgemäße Spielstätte alle Beteiligten war das nicht immer leicht. nert sich Ralf Schnitzmeier, Sprecher der endgültig. Komplett überdachte Ränge, Bauleitung, Polizei und Vereine mussten Geschäftsführung von Hannover 96.

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�� Trotz vorrübergehender Einschrän- kungen überwiegt die Vorfreude auf die �� künftigen Arenen. Die Internetseiten, die �� den Umbau dokumentieren, verzeichnen �� hohe Zugriffszahlen und Stadionführun- �� gen haben Hochkonjunktur. �� Obwohl noch längst nicht alle Baupro- �� jekte fertiggestellt sind, feierte die Bun- desliga in der vergangenen Saison einen �� Zuschauerboom, mehr als 10 Millionen �� Besucher kamen in die Stadien. Großen �� Anteil hatte daran der Hamburger Sport- �� verein, der im Schnitt 48.181 Besucher in der AOL-Arena begrüßen konnte. In der �� letzten Saison, vor dem Umbau verzeich- �� nete der HSV lediglich rund 32.000 Besu- �� cher pro Spiel, rund 16.000 weniger im �� Schnitt bei nahezu gleicher Platzierung. �� Ähnlich positive Zahlen vermeldet der 1. FC Köln, den trotz schwacher Saison �� und eines sich frühzeitig abzeichnenden �� Abstiegs über 40.000 Zuschauer pro Spiel im RheinEnergieStadion unterstützen, �� und das, obwohl in der Hinrunde noch nicht mal die volle Kapazität zur Verfü- �� gung stand. In der letzten Saison vor dem �� Umbau waren es 34.251 gewesen. �� Neben den vielen großen Arenen, von denen die meisten in zwei Jahren Austra- �� gungsort der WM 2006 sein werden, gibt �� es auch viele kleinere Bauprojekte, die �� in der Regel zwischen 20.000 und 30.000 Plätzen liegen. Während in Duisburg ge- �� baut wird, sind solche Stadien unter ande- �� rem in Magdeburg, Dresden, Darmstadt �� und Essen in der Planung. �� Der Um- oder Neubau eines Stadi- �� ons wird nicht selten von der Hoffnung �� begleitet, mit einer erstklassigen Arena auch sportlich erfolgreiche Wege einzu- �� schlagen. Eine bessere Vermarktung und � �� ein Ausbau der VIP-Bereiche soll für Be- �� wegung auf der Einnahmen-Seite sorgen. �� Doch auch mit erstklassigen Stadien ist sportlicher Erfolgt längst nicht garantiert. �� In diesem Jahr mussten mit Frankfurt und �� Köln gleich zwei WM-Spielorte den Gang in die 2. Liga antreten. Noch schlimmer traf es Leipzig, wo der FC Sachsen in die �� Oberliga absteigt. �� Unabhängig von der Erreichbarkeit �� der Business-Pläne von Stadionbetreibern �� und Vereinen hat sich aber zumindest �� bereits jetzt gezeigt, dass die modernen �� Arenen in der Regel einen Anstieg der �� Zuschauerzahlen mit sich bringen. Ist �� auch die Leistung der Mannschaft nicht �� immer ausreichend, bleibt zumindest der �� Stadionbesuch als solcher für die Fans ein Erlebnis. 

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n der „Bundesliga zweiter Klasse“ Bielefeld gaben sich gleich zwei Mal die Fakten wie diese kann der Interes- geht es zu wie auf dem Bahnhof. Vie- Ehre). sierte im Internet bei www.kultliga.de Ile steigen nur vom Regio-Zug in den Der Karlsruher SC hingegen beerbt nachschlagen. Dort bietet Webmaster ICE um oder umgekehrt. Manche treffen Mainz 05 und wird allmählich zum ”George Stoop” ein Internet-Portal mit sich hier täglich, grüßen einander mitt- „Zweitliga-Urgestein“, auch Aleman- Fan-Berichten, News und Statistiken lerweile. Andere wiederum verpassen nia Aachen und Rot-Weiß Oberhausen ausschließlich zum Geschehen in der ständig den Zug, während sie den Fahr- gehören zu den Klassikern der vergan- Liga, die wie keine andere ein Span- plan studieren. genen Jahre. Ewiger Tabellenführer der nungsfeld zwischen Groß und klein, Das Bild wandelt sich Jahr für Jahr, Liga ist auch heute noch Fortuna Köln Triumph und Versagen, Glanz und Tri- jede Saison wird mit sieben Zugängen (immerhin waren sie 26 von 30 Spiel- stesse darstellt. neu gemischt, manch ein Absteiger zeiten dabei), obwohl der Club schon verschwindet für alle Zeiten. In den tief im Amateurfußball versunken ist. �� vergangenen fünf Jahren spielten 40 Auch die anderen „üblichen Verdächti- verschiedene Vereine zweitklassig, dar- gen“ wie die Stuttgarter Kicker, Wald- Die Spielzeit 2004/2005 ist für die unter zwölf unterschiedliche Absteiger hof Mannheim oder Hannover 96 glän- zweite Spielklasse ein Höchstgewinn. aus der ersten Bundesliga (Eintracht zen mindestens noch ein weiteres Jahr Die „sechs Richtigen mit Zusatzzahl“ Frankfurt, der 1. FC Köln und Arminia durch Abwesenheit. sind die Erstliga-Absteiger Frankfurt,

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�� nen Salmrohr oder Havelse, Baunatal �� oder Völklingen, Eppingen oder Wil- �� helmshaven ihre Berücksichtigung im � �� Spielplan fanden. Bei allem Respekt vor �� der sportlichen Qualiﬁkation: Attrakti- � ��

� �� vität verkörperten sie wenig und da die �� Liga bekanntlich nur ein fußballerischer � �� Durchlauferhitzer ist, hatten sie zugege- � �� benermaßen nur wenig Zeit, Tradition �� und Ziehkraft zu entwickeln. �� Der Reiz entfaltet sich nicht etwa, �� weil mit den Neulingen brillanterer �� Fußball seinen Weg in die Liga gefun- �� den hätte. Der Sport ist hier bekanntlich � �� eher biedere Hausmannskost. Die Fas- �� zination geht von den Namen der Ver- � �� eine aus, selbstverständlich von deren � �� Anhängern und zum Teil auch diesmal � �� auch von den Stadien. Man kann und �� muss sogar das überstrapazierte Wort �� “Boom” einmal mehr bemühen, um die �� Perspektive der kommenden Zweitli- Köln und 1860 München. Aus den bei- ga-Saison zu beschreiben, die mit aller Spielzeit gerade erst um 1.502 auf 8.595 den Regionalligen stoßen Dresden, Es- Wahrscheinlichkeit einen neuen Zu- abgesackt. sen, Saarbrücken und Erfurt hinzu. Da schauerrekord hervorbringen wird. Da- Die Kultliga mit den großen Traditi- gab es schon ganz andere Jahre, in de- bei ist der Schnitt in der vergangenen onsvereinen hat jetzt so viele High- ►

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Das Zuschauer- und Stimmungspoten- �� zial des Derby-Gegners aus Nürnberg �� kommt nun erst einmal wieder der er- � �� sten Liga zugute. Im Norden gibt es nur � �� noch hopp oder topp, Erste Liga oder Re- � �� gionalliga, seit die Abstieger VfB Lübeck �� und VfL Osnabrück feststanden. Unter � �� diesen Vorzeichen kann Ahlen schon �� als das „Nordlicht“ der Liga bezeichnet � �� werden. Auch wenn Cottbus streng geo- �� lights auf dem Terminkalender, dass sie grafisch betrachtet noch nördlicher liegt: �� an manchen Spieltagen der höchsten hinter dem Wersestadion beginnt das Spielklasse die Show stehlen wird. Al- Kultliga-Niemandsland. lein im Westen kommt die Fan-Welt so Der Auswärtsfahrerschnitt bei Köln rer herber Nichtaufstiegs-Enttäuschun- richtig auf Touren: Essen, Aachen, Köln - wo bis Mitte Juli trotz Abstiegs auch gen hielten die Fans dem RWE die Treue, und - mit dem neuen Stadion Duisburg schon 16.000 Dauerkarten verkauft wur- wenngleich das Auswärts-Potenzial hier - jede Begegnung dieser Vereine unter- den - und Frankfurt liegt bei über 2.000 weitaus niedriger liegt. Aber das kann einander wird Tausende von Auswärts- Fans, 1860 wird vielleicht 1.000 bis 1.500 sich ja wieder entwickeln fahrern mobilisieren. Im Osten mischt mitbringen. Die Dresdener zeigten nicht Daran, dass ein neuer Zuschauer- Dresden das Geschehen auf, Aue befin- erst am Ende der vergangenen Saison rekord ins Haus steht, haben aber die det sich ohnehin im Aufschwung, mit nach dem feststehenden Aufstieg in Kre- Erstliga-Absteiger mit ihren Spielstätten im Quartett sind Cottbus und Erfurt. In feld, dass sie als Regionalligist in Sachen den größten Anteil. Frankfurt und Köln südlicheren Regionen streiten Frankfurt Fan-Unterstützung auf Erstliga-Qualitä- bringen nagelneue WM-Stadien mit, 1860 und Karlsruhe um die Support-Meister- ten zurückgreifen können. An die 10.000 vollzieht zwar den ersehnten Wechsel zu- schaft. Auch Saarbrücken wird für das traten die Reise an und feierten in der rück in das Stadion an der Grünwalder eine oder andere Ausrufezeichen sor- Grotenburg. Dabei hatte Dresden - sogar Straße, nutzt bei Top-Spielen aber das gen, gegen Trier gibt es seit langer Zeit mit einem Oberliga-Ausflug - Jahre lang Münchner Olympiastadion. Die „Sechz- wieder ein regionales Duell. Etwas ver- keinen Kontakt zum Profi-Fußball. In ger“ müssen sich überhaupt erst einmal lassen bleibt Fürth in Franken zurück: Essen liegt der Fall ähnlich, trotz mehre- wieder orientieren. Die Szene ist durch die

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�� nicht immer „pflegeleichten“ Anhängern �� auf WM-taugliche Sicherheitskonzepte � �� und neuzeitliche Catering-Angebote tref- � �� fen, könnte sich ein Kulturschock einstel- � �� len – für beide Seiten. � �� Zum Profi-Geschäft gehört auch das �� Querelen mit der Vereinsführung in den Fernsehen, und auch das DSF schwimmt �� vergangenen Jahren und durch die Sta- mit auf der “Boom-Welle”, wird dies- dionthematik schwer angeschlagen, auch mal “Top-Spiele” präsentieren können, der Abstieg in diesem Jahr ist nicht das die dem Titel dank der vertretenen Fan- Vereinbarung mit unterschrieben haben. erste sportliche Desaster in der Vereins- Szenen zumindest auf den Rängen alle Das wird in den Augen der Fans leicht geschichte. Aber das Zweitliga-Jahr kann Ehre machen. Einziges Problem: Das übersehen. Der schwarze Peter wird oft tatsächlich zur heilenden Kur werden. DSF ist in den Augen vieler Fans alles pauschal dem DSF zugeschoben, der ei- Auch für die Fans. Die Entwicklung von andere als kultig. Montagsspiele bringen gene Verein bleibt außen vor. “München Blau” wird in der kommenden der Liga Geld und dem Zuschauer Flut- Ob es zu einem erneuten Aufflammen Saison wohl eine der spannendsten, wo- lichtatmosphäre, dem reisefreudigen Fan von Fan-Protesten kommt, ist fraglich. Es bei in besonderem Maße auch Dresden im allerdings erhebliche Magenschmerzen gab zwar ein “Pro Fans”-Sommertreffen Blickpunkt steht. Es wurde viel geredet und ein strapaziertes Urlaubskonto. Die in Mönchengladbach, die Aktivitäten der über die für viele noch unbekannte Größe Nacht zum Dienstag auf der Autobahn Nachfolge-Organisation des legendären aus dem Osten, eine Menge beeindruk- zu verbringen nur um mit Rändern un- “Pro 15:30” wurden sinnvoller Weise kender Fotos waren zu sehen. Jetzt geht ter dem Augen im Büro zu erscheinen, auf regional agierende Gruppen verteilt, die gelb-schwarze Show auf Deutschland- ist keine wirkliche Alternative zu Wo- aber im Grunde verliefen alle bisherigen tournee und wird etliche „Atmo-Hopper“ chenendspielen. Bei den Vorwürfen an Bemühungen, Einfluss auf die Spieltags- anlocken, die ihr Ticket lösen, nur um die das Fernsehen darf man allerdings nie gestaltung und damit die Sendezeiten Legende live zu erleben. Wenn Dresden vergessen, dass die Vereine ebenfalls Be- von Premiere und DSF zu nehmend im und auch Essen mit ihren impulsiven und standteil des TV-Vertrages sind und die Sande. ►

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Schon bevor der erste Anstoß der neuen bisherigen Standort vor der Haupttribüne tution werden. Eine neue Heimat haben die Saison erfolgt ist, lassen einige Fans sich ﬁndet dieser nur bei wenigen RWO-Fans Fans von Eintracht �� gefunden. Im in die Karten schauen und geben für Sie Beachtung. Solch einen Dachverband soll Stadtteil Ostend wurde ein altes Bahnhofs- die Pläne die kommende Saison Preis: es demnächst auch bei �� ge- gebäude zum Fanhaus „Luisa“ umgebaut ben. Hoch im Kurs steht derzeit der Name und es wird zukünftig vom Fan-Projekt �� sammeln die Anhänger, um „Sportfreunde Ronhof“. �� ist getragen werden.Derartiges wünsche sich beim ersten Heimspiel Doppelhalter mit man schon einen Schritt weiter, strebt aber auch die Fans aus ��, denn sie sind wei- den Porträts aller Spieler des Kaders prä- eine Steigerung der bisher 1.400 Mitglie- terhin auf der Suche nach einem Aufent- sentieren zu können. Ein „Künstler“ ist der der „Supporters Karlsruhe“ an, um so haltsraum, den sie auch zur Vorbereitung bereits engagiert. �� freut mehr Gewicht im Verein zu bekommen. ihrer Aktionen nützen können. man sich auf ein Spiel gegen den größten Zudem wird es hier in der kommenden Die größte Vorfreude herrscht, sieht man Rivalen 1860 und wird sich bei den Aktio- Saison eine Mikrofonanlage geben, mit einmal von den Aufsteigern ab, sicher bei nen auf eben diese Begegnungen konzen- welcher der Support koordiniert werden 1860 ��: Endlich spielen die Löwen trieren. Und schließlich feiert Rot-Weiß soll. Der Vorsänger wird deshalb seinen wieder an der Grünwalder Straße und der �� in der kommenden Saison 100- Platz im Sitzplatz-Block L aufgeben und alte Sechzger-Geist kehrt zurück. Es dürfte jähriges Jubiläum, weshalb die Fans jetzt diesen hinunter zum Zaun verlegen. Wie keine Überraschung sein, wenn die Fans schon drüber nachdenken, was man zum sich die Ultra-Szene in �� entwickeln das Stadion bis an die Kapazitätsgrenze Fest zeigen könnte. Doch am Niederrhein- wird, ist noch offen. Nicht auszuschließen heran mit Dauerkarten belegen werden. stadion stehen noch andere Veränderun- ist, dass sich bis zu 15 Mitglieder der ak- Die Kartenengpässe in �� können zu- gen an. Wenn die Stadt das ausrangierte tuell ca. 65 „Aktiven Alemanniafans“ als künftig auch Nicht-Mitglieder des Fan-Pro- Freibad hinter der Gegentribüne zu einem „AC-Ultras“ abspalten werden. jektes umgehen. Diese waren im Vorjahr zweiten Stadionvorplatz umwandeln soll- Demgegenüber setzt man in �� vom Erwerb einer Auswärtsdauerkarte te, dann wird auch der Stand der Interes- auf ein verbessertes Zusammenwirken. ausgeschlossen worden, doch wurde diese segemeinschaft der Fanclubs (IGF) dort Treffen zwischen Fanclubvertretern und Regelung auf Druck der Fans wieder rück- ein neues zu Hause ﬁnde, denn an seinem dem Verein sollen eine regelmäßige Insti- gängig gemacht.

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eit Jahren fehlt in Deutschland ein Art „Dritte Bundesliga“, die mit attrak- der Name lediglich aufgrund der räum- schlüssiges Konzept für die dritt- tiven Vereinen und gesteigertem Fan- lichen Nähe beider Vereine angebracht Shöchste Spielklasse. Waren es bis Aufkommen sowohl für eine Fernseh- ist, sich wirkliche Beziehungen zwi- Mitte der 90er Jahre noch 11 Oberligen, verwertung als auch in Folge dessen schen den Clubs, die oft nur die Num- aus denen sich die Meister über eine für Sponsoren interessant ist. Das zwei- mer 2 in ihrer Stadt oder Region sind, Aufstiegsrunde für die Zweite Liga qua- te Ziel war eine sportliche Qualitäts- aber nie entwickelt haben. Der Stellen- liﬁzieren mussten, folgten in den näch- verbesserung durch eine höhere Lei- wert der Liga ist aus Fansicht eng mit sten Jahren verschiedene Regionalliga- stungsdichte bei nur noch zwei Ligen. den teilnehmenden Mannschaften ver- Modelle. Die gewünschte Nachwuchsförderung bunden. Zwischen Attraktivität und In einem ersten Schritt entstanden spielte dabei eine nicht unwesentliche Langeweile liegt oftmals nur eine Som- 1994 unter geographischen Gesichts- Rolle. merpause. punkten vier neue Ligen. Sechs Jahre Aufgrund sich verändernder geogra- In der Saison 03/04 war die Zahl später folgte die bis heutige gültige Ein- phischer Einteilungen und eines ständi- der Clubs mit hohem Zuschauerinter- teilung in lediglich zwei Regionalligen gen Wechsels von Mannschaften durch esse insgesamt recht überschaubar. „Nord“ und „Süd“. Auf- und Abstiege war es für Fans in Auf mehr als 5.000 Besucher im Schnitt Die Zusammenführung hatte haupt- der gesamten Zeit schwer, einen Bezug brachten es nur sieben Vereine: der FC sächlich zwei Ursachen. Zum einen er- zur Regionalliga aufzubauen. Zwar St. Pauli, Eintracht Braunschweig, RW hofften sich die Verantwortlichen eine gibt es hier und da einige Derbys, die- Essen, Dynamo Dresden, Sachsen Leip- bessere Wirtschaftlichkeit durch eine se sind jedoch meistens ohne Glanz, da zig und der Wuppertaler SV in der ►

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Nord-, sowie der 1. FC Saarbrücken in der Süd-Liga. In der Regionalliga Nord, die mit 1.474.455 Fans eine neue Bestmarke auf- stellte, besuchten durchschnittlich 4.818 Fans die Spiele. Hier schönte die Statistik jedoch der FC St. Pauli. Die Hamburger konnten 17.375 Fans pro Spiel bei den Heimpartien begrüßen - das war besser als bei allen Zweitligisten. Das Sorgenkind war jedoch die Süd- Liga. Insgesamt 674.441 Zuschauer be- deuteten einen Schnitt von 2.192 und gleichzeitig einen Einbruch um 16 Pro- zent im Vergleich zum Vorjahr. Nicht einmal halb so viele Zuschauer wie im �� Norden kamen in die Stadien des Sü- dens. �� Die oftmals schwachen Besucher- �� Zahlen sind eindeutig zu begründen: �� Die Zahl der Zweitvertretungen von �� Profiteams hat in den vergangen Jahren �� deutlich zugenommen. Das Interesse �� an deren Spielen ist aber nachweislich �� äußerst gering. Im Norden belegten die �� fünf Amateurmannschaften in der Zu- �� schauerstatistik die letzten fünf Plätze, �� und auch den vier Zweiten Mannschaf- �� ten aus der Regionalliga Süd gelang es �� nicht, einen anderen Verein in der Publi- �� kumsgunst hinter sich zu lassen. �� Zuschauerminusrekorde gab es un- �� ter anderem bei den Heimspielen der �� Amateure vom Hamburger SV, Borussia �� Dortmund und Werder Bremen zu ver- �� melden. Gerade mal um die 200 Interes- �� sierte erinnerten doch mehr an Jugend- �� spiele als an die dritthöchste deutsche �� Spielklasse. �� Es gab in der zurückliegenden Saison �� im Grunde kein zentrales Thema bei den �� Fans der Regionalliga-Mannschaften. �� Zu unterschiedlich sind die einzelnen �� Szenen, zu unterschiedlich die lokalen �� Begebenheiten. Die ablehnende Haltung �� gegenüber den Amateuren ist jedoch �� verbindendes Element. In einer Um- �� frage auf der offiziellen Seite www.re- �� gional-liga.de sprachen sich von 18.500 �� Teilnehmern mehr als 75 Prozent für �� eine Liga ohne Amateurteams aus. �� In der fehlenden Zuschauerresonanz �� liegt jedoch nicht der einzige Grund für �� die Verärgerung. Besonders der Einsatz �� von Spielern aus den Profi-Mannschaf- �� ten sorgt immer wieder für Unruhe. �� Da Spieler, die dort gerade nicht benö- �� tigt werden oder nach einer Verletzung �� Spielpraxis sammeln sollen, nur hin �� und wieder eingesetzt werden, kann ��

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nur noch bedingt von einem sportlich fairen Wettbewerb gesprochen werden. So kommt es vor, dass die Amateur- Mannschaften von Spieltag zu Spieltag mit unterschiedlichen Mannschaften und daher auch unterschiedlicher Lei- stungsstärke auflaufen. Die Liste der Bundesliga-Spieler, die mal für ein oder zwei Begegnungen in der Regional- oder Oberliga zum Einsatz kamen, ist lang. Ob Sforza, Ricken, Herrlich, Scholl oder Nowotny - Pech hatten in der Regel die Vereine, gegen die diese Spieler auf- gestellt wurden. „Für mich ist der Ein- satz von Profis Wettbewerbsverzerrung. �� Dass Lincoln hier aufläuft, ist ein Skan- dal“, beschwerte sich Offenbachs Vize- �� präsident Thomas Kalt nach dem 2:2 seiner Kickers bei den Amateuren des 1. FC �� Kaiserslautern, die zu diesem Zeitpunkt �� auf dem letzten Platz der Tabelle stan- �� den. Ähnlich sieht es der Geschäftsfüh- �� rer des Süd-Ligisten TSG Hoffenheim �� Dag Heydecker: „Diese Liga ist doch mit �� dem Einsatz der Profis inzwischen zu ei- �� ner Operetten-Liga verkommen.“ �� Auf Seiten des DFB wird das noch �� anders gesehen. Von einer „spieleri- �� schen Bereicherung“ durch die Zweit- �� vertretungen spricht DFB-Vizepräsident �� Engelbert Nelle; DFB-Sprecher Harald �� Stenger nannte den Einsatz von jungen �� Profis eine sinnvolle Maßnahme, um die �� Spieler für die WM 2006 aufzubauen. �� Wenig Zustimmung gibt es für diese �� Ansicht von Fans und Vereinsvertretern �� der anderen Mannschaften. Doch trotz �� großer Unzufriedenheit über die Ama- �� teurteams fanden bisher nur einmal ko- �� ordinierte Aktionen statt. In der Saison �� 2002/03 starten Nutzer verschiedener �� Internetforen die Initiative „Amateure �� ohne Profis“. Der Schwerpunkt lag da- �� bei in Nordrhein-Westfalen. Auf einer �� Internetseite der Kampagne unterzeich- �� neten mehr als 8.000 Fans eine Resoluti- �� on gegen den Einsatz von Profispielern �� in den Amateurligen. �� Zudem fanden Aktionen in den Stadi- �� en statt, unter anderem in Essen, Düssel- �� dorf, Wuppertal und Osnabrück. An der �� Bremer Brücke entrollten die Fans vor �� dem Spiel gegen Borussia Dortmunds �� Amateure ein Transparent mit der Auf- �� schrift „Tradition statt Amateure“. Dazu �� wurden Doppelhalter mit den Vereins- �� logos von Dynamo Dresden, RW Essen �� und dem VfL Osnabrück in die Höhe �� gehalten. �� „Würden wir heute noch einmal so �� eine Kampagne organisieren, könnte �� deutlich mehr erreicht werden. Die Fans �� sind mittlerweile viel besser orga- ►

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nisiert, allein schon wegen der neu ge- aktiv gewesen. Hinzu kommt, dass sich kämpft, wird auch davon abhängen, ob gründeten Dachverbände“, erklärt An- die großen Fanszenen, die weitestgehend eine Regelung hinsichtlich der Amateur- dreas Wirtz, einer der Mitbegründer der in der Ersten und Zweiten Bundesliga mannschaften gefunden wird. Noch im- Aktion. Während in den Stadien Pro- zuhause sind, dieses Themas nicht ange- mer hat die Liga hat ein bescheidenens testspruchbänder entrollt wurden, stieg nommen haben. Und auch bei Vereinen, Image, obwohl sich dort interessante Sta- auch das Interesse der Presse. denen der Aufstieg aus der Regionalliga dien und Fanszenen finden. Weitere war- Es gab Berichte in verschiedenen Ta- gelingt, verschwindet das Thema schnell ten in den Oberligen auf ihr Comeback, geszeitungen und auch der WDR nahm von der Tagesordnung. „Ein weiteres doch auch dort sitzen zahlreiche Ama- das Thema auf. Für das ganz große Auf- Problem lag darin, dass von den Verei- teur-Mannschaften in den Startlöchern. sehen sorgte die Kampagne zwar nicht, nen so wenig kam. Viele haben Angst vor Für Fußballfans bietet die Regionalliga aber der DFB nahm trotzdem Notiz dem DFB und scheuen eine klare Aussa- ein paar mehr Freiräume, die in den Sta- von den Aktionen. „In einem Gespräch ge. Unterstützung von Vereinsseite beka- dien der Ersten und Zweiten Bundesliga wurde mir durch einen DFB-Vertreter men wir in erster Linie aus Wuppertal, nicht zu finden sind. Das ist eine durch- zugesichert, dass nach einer Lösung ge- Essen und Dresden“, bemängelt Wirtz aus attraktive Option bei der Gestaltung sucht werde, die Situation ab der Saison das fehlende Engagement. eigener Aktionen. Dies liegt auch daran, 2005/2006 zu verbessern. Insbesonde- In der Regionalliga Nord spielen in dass die Vereine in dieser Liga deutlich re die Zeit zwischen einem Einsatz in der kommenden Saison so viele Ama- mehr auf die Zuschauereinnahmen an- beiden Mannschaften solle besser über- teur-Teams wie nie zuvor. Mit Essen und gewiesen sind, als es in höheren Klassen wacht werden“, erinnert sich Wirtz. Dresden gingen zwei Zuschauermagne- der Fall ist. ten verloren, die durch den VfB Lübeck, Viele Traditionklubs haben in den letz- �� Union Berlin, den VfL Osnabrück und ten Jahren nur aufgrund der Unterstüt- Fortuna Düsseldorf ersetzt werden dürf- zung ihrer Anhänger überleben können. Knapp zwei Jahre nach den Protesten ten. Die Südliga bleibt mit vier Amateur- St. Pauli, Essen und Union sind dabei nur ist die Situation so schlecht wie nie zu- teams unverändert, die zwei Teams mit einige von vielen. Ewig ist dieser Bonus vor. Die Zahl der Zweitvertretungen in dem höchsten Zuschauerschnitt haben jedoch nicht auzureizen. Mittlerweile be- der Regionalliga Nord ist seit 2001 von die Liga verlassen, aus der Oberliga rückt legen die Amateurclubs elf von 36 Plät- zwei auf sieben gestiegen. Und trotz aller lediglich Darmstadt nach. Die Zukunft zen in der Regionalliga. Die Gefahr be- Unzufriedenheit sind die Proteste abge- der Regionalliga, in der ein Großteil der steht, dass den anderen irgendwann die flaut. Viele Fans sind nur eine Zeit lang Vereine ums wirtschaftliche Überleben Luft zum Atmen genommen wird. 

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m Ende hat es einfach nicht ge- Anläufe. In der Oberliga gibt es maxi- nicht geahndet werden. Bisweilen gelten reicht. Trotz guter Saison und mal einen Aufstiegsplatz, wird dieser die Oberligen als Paradies für Freude des Adem Titelgewinn in der Oberliga verpasst, ist ein weiteres Jahr verloren. Einsatzes von Pyrotechnik. Daher nutzen NOFV Süd blieb dem VFC Plauen der Das kann bei dem finanziellen Draht- Fans von Bundesliga-Mannschaften auch Aufstieg in die Regionalliga verwehrt. seilakt, den die ambitionierten Vereine immer mal wieder einen Auftritt ihrer Der Gegner in den beiden Qualifikati- trotz kaum nennenswerter Fernsehgel- Zweitvertretung, um sich auf diesem onsspielen schoss ein Tor mehr und freut der eingehen, bei Misserfolg fatale Kon- Gebiet auszutoben und kiloweise Rauch- sich stattdessen über den Aufstieg. Dieser sequenzen haben. Immer wieder geht pulver zu zünden. Und auch der un- Gegner waren die Amateure von Hertha Mannschaften noch während der laufen- kommerzielle Anschein der Liga, in der BSC, die entscheidenden Tore erzielten den Saison die finanzielle Puste aus. Das es noch Kontakt zu den Spielern sowie mit Alexander Ludwig und Thorben liegt auch daran, dass die Oberligen nicht selbstgebackenen Kuchen am Stadionein- Marx zwei Spieler, die auch im Bundesli- mehr in die Zuständigkeit von DFB und gang gibt, wird gerne als Abwechslung ga-Kader der Berliner zum Einsatz kom- DFL gehören, sondern der Überwachung zum Bundesliga-Alltag genutzt. Die Un- men. Der verpasste Aufstieg von Plauen durch die Landesverbände obliegen. terstützung der „Zwoten“ hat seit Mitte ist ein Beispiel dafür, wie schwer es ist, Dementsprechend geringer sind die An- der 90er Jahre deutlich zugenommen. den Aufstieg aus der Oberliga zu schaf- forderungen zur Lizenzvergabe. Doch während die „über die Dörfer“- fen. Traditionsreiche Klubs wie Magde- Ein weiterer Unterschied zur den er- Tour für viele Fans auf den ersten Blick burg oder Zwickau versuchen seit Jahren sten drei Ligen besteht darin, dass bun- noch lustig, möglicherweise gar kultig wieder hoch zu kommen, Wuppertal und desweite Stadionverbote hier keine Gül- erscheinen mag, ist sie für die real Betrof- Düsseldorf brauchten ebenfalls mehrere tigkeit mehr haben und viele Verstöße fenen oft bitterer Ernst. Leere Gästeblök-

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ke und als Stehplatz verkaufte Grashügel tragen nicht gerade zur Attraktivität des �� Stadionbesuchs bei. Vereine wie Mannheim oder Darm- Wer einen Abstieg in die Regionalliga dritte Mannschaft des VfB Zwenkau 02. stadt konnten sich zwar auch in der bereits als Katastrophe empfindet, wird Für viele Fans stellt sich die Sinnfrage. Oberliga der Unterstützung ihres An- sich kaum vorstellen können, wie es ist, Der ehemalige Zweitligist VfB Olden- hangs sicher sein, trotzdem lässt sich das wenn der eigene Verein eines Tages in burg muss trotz engagierter Fanszene im Schrumpfen der Fanszene auf lange Sicht der Oberliga landet. nächsten Jahr in der Niedersachsen-Liga nicht vermeiden. Ein, maximal zwei Jah- Doch es gibt viele Fans, die froh wä- West antreten. Die Qualifikation für die re bietet die Oberliga vielleicht noch ein ren, wenn ihr Klub zumindest eines Ta- Oberliga wurde verpasst. interessantes Betätigungsfeld, spätestens ges dorthin zurückkehren würde. Vor Doch so bitter die sportliche Situation dann schwindet jedoch die Motivation, allem wenn es Vereine sind, die mal auch sein mag, so sehr man auch ver- sofern sich nicht neue sportliche Perspek- deutlich höher gespielt haben und ir- zweifelt nach dem winzigsten Zeichen tiven ergeben. Für die kleinen Vereine ist gendwann, finanziell oder sportlich, auf einer Perspektive sucht, gibt es doch es hingegen der Höhepunkt der Saison, die Verliererstraße abgebogen sind. immer wieder Beispiele, dass es irgend- wenn die ehemals „Großen“ mit ihrer In der vergangen Saison traf es wie- wann wieder aufwärts gehen kann. Im Anhängerschaft zu Besuch sind. Das der einige Fanszenen, deren Klubs Januar 1998 war der traditionsreiche Re- ist dann in etwa mit Spielen aus der 1. trotz traditionsreicher Vergangenheit, gionalligist FC Hessen Kassel pleite. Es DFB Pokal-Hauptrunde zu vergleichen, mittlerweile meilenweit von neuen Er- folgte die Einstellung des Spielbetriebs. in der David auf Goliath trifft, nur dass folgen entfernt sind. Der VfB Leipzig, Der neugegründete KSV Hessen Kassel die sportlichen Unterschieden hier längst immerhin Mitte der 90er noch in der er- startete in der kommeden Saison in der nicht so groß sind, wie die Fans des ver- sten Bundesliga, mußte noch vor Ablauf achten Liga und marschierte nonstop meintlichen Goliaths es gerne hätten. dern Saison Insolvenz melden, wurde durch bis in die Oberloga, wo er zwei Im vergangen Jahr mussten neun Ver- aus dem Vereinsregister gestrichen und Mal in Folge den Aufstieg in Liga 3 eine der Oberliga Nordrhein ihre Spiele startet im September als 1. FC Lokomoti- kanpp verpasste. Die Fans blieben treu. gegen Fortuna Düsseldorf in ein anderes ve Leipzig in der 3. Kreisklasse Leipzig. Rund 1.000 kamen selbst in der 7. Liga zu Stadion verlegen. Auch ein Indiz dafür, Dort triftt er unter anderem auf die 2. jedem Spiel, nun sind es durchschnitlich dass zwischen Regionalliga und Oberliga Mannschaft des FSV Großpösna und die 2.500, höhere Zahlen keine Seltenheit. bisweilen Welten liegen. 

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inale - der Höhepunkt im Pokal- �� Und wie immer gilt: Je weiter man wettbewerb, der so ganz nebenbei kommt, desto bitterer ist das Ausschei- Fdie Möglichkeit bietet, die eigenen Dabei hat es die Glücksfee mit dem den. Und es gilt weiterhin: Zwei von 64 Farben im großen Rahmen zu präsentie- Pokalwettbewerb 2004/05 durchaus bleiben davon verschont und dürfen in- ren. In der abgelaufenen Saison standen gut gemeint, denn attraktivere Paarun- nerhalb weniger Wochen aus der lästigen die Fans von Alemannia Aachen und gen als in der letzten Saison sind kaum Pflichtaufgabe eine grenzenlose Eupho- Werder Bremen in dieser angenehmen denkbar. Schon in der ersten Runde rie wachsen lassen. Bei welchem Verein Pflicht und kamen ihr mit Bravour nach. gab es mit Offenbach gegen Frankfurt auch immer sich in der ersten Runde nur Beide Kurven präsentierten große Cho- ein Spiel, das nicht gerade in die Kate- 200 Fans mit Landkarte auf dem Schoß reografien und läutetete so den letzten gorie „Provinz-Volksfest, Kantersieg, Richtung Dorfplatz gequält haben, über- Akt der Saison ein. Hauptsache weiter“ passte. Und weiter legt man sich im Frühjahr einen Vertei- Doch vom Glanz dieses Moments ist ging es mit einer Vielzahl an regiona- lungsschlüssel, da die 17.500 Karten des in den Monaten zuvor nur selten etwas len Derbys: St. Pauli - Lübeck, Bre- Kontingents nicht ausreichen – das Inter- zu spüren. Fast überall dort, wo man sich men - Wolfsburg, Bayern - Nürnberg, esse am Pokal stellt sich in Deutschland ausrechnet, eigentlich nur noch drei Siege Mönchengladbach – Dortmund oder halt recht spät ein. Die die Regel bestä- vom internationalen Geschäft entfernt zu Braunschweig – Hannover. Wenn nur tigende Ausnahme hieß in dieser Saison sein, herrscht in den Geschäftsstellen der die Paarung stimmt, dann stimmt auch Alemannia Aachen. Half in der durch Unmut darüber vor, dass sich wenig Geld die Attraktivität des Pokals. Eintracht- Elfmeterschießen überstandenen ersten verdienen lässt, dafür aber um so mehr Braunschweig-Fan Ingo Hagedorn (23): Runde noch das Glück mit, so stand die Prestige auf dem Spiel steht. Das gleiche „Sehr genial war das! Als das 1:0 gegen Stadt spätestens seit dem Tag Kopf, an Bild auf den Rängen: Die letztjährige Hannover fiel, war das genau so geil dem eine Kugel mit einem Schild mit Achtelfinal-Begegnung zwischen Bayern wie der Aufstieg. Ich erinnere mich dem Aufdruck „Bayern München“ un- München und dem Hamburger SV fand aber auch an das Spiel gegen Reutlin- mittelbar nach einer mit dem Vermerk vor gerade einmal 8.000 Fans statt. Wo- gen in der ersten Runde der Vorsaison, „Alemannia Aachen“ aus einem Glastopf bei festgestellt werden muss, dass dieses da kamen nur 7.000.“ Nun aber feierte gezogen wurde. Ein eigentlich trivialer ein München-spezifisches Problem ist. der größte Teil unter den 23.000 den Akt sollte das Grenzland zum Kochen Zu Pokalpielen von 1860 kommen selten Sieg über den alten Rivalen und den bringen. mehr als 5.000 Unerschütterliche. Einzug ins Achtelfinale. ��

Eine Sensation später kam schließlich Borussia Mönchengladbach zum Tivoli und da es Karten nur für Mitglieder und Dauerkarteninhaber gab, gleichzeitig aber Rückrunden-Dauerkarten in den Verkauf kamen, proﬁtierte Alemannia von 4.300 zusätzlichen Abos. Der Verein achtete dabei streng darauf, keine Karten an ein- fallsreiche Mönchengladbacher Fans zu verkaufen: „Es ist vorgekommen, dass Aachener aus der Gladbacher Gegend nach Hause geschickt wurden, während Gladbacher aus Eschweiler dann Dau- erkarten hatten!“ verrät Alemannia-Fan Dieter Kluge (37). Als der Außenseiter auch das Halbﬁna- le gewann, rollte die Euphoriewelle umso stärker: auf der Geschäftsstelle mussten gar Aushilfskräfte beim Abwickeln der Kartenwünsche helfen und die Umsät- ze im Merchandising explodierten dank extra zum Finale produzierter Artikel. In der Jahresbilanz ist der Posten Fanartikel nun nicht mehr mit 40.000 Euro, sondern mit mit einer Million vermerkt. „Allein am Tag des Pokalendspiels haben wir für �� 80.000 Euro Artikel an den Fan gebracht“,

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wird Alemannia Vizepräsident Tim Ham- mer in der „Aachener Zeitung“ zitiert. Dieter Kluge zur Euphoriewelle: „Frü- her konnte man in der Stadt ein anderes Auto mit Alemannia-Aachen-Aufkleber anhupen, weil Du genau wusstest: ‚Den kennst Du’. Heute hat das aber jedes dritte Auto und es gibt genug, die früher in Düren am Bahnhof auf Gleis 1 gestanden haben um nach Köln zu fahren und jetzt auf Gleis 2 stehen, um nach Aachen zu kommen.“ Damit nicht genug – es gibt weitere Beispiele. „Die selben Busunter- nehmen, die es vor Jahren generell abge- lehnt haben, Alemannia-Fans zu fahren, haben jetzt von sich aus Reisen nach Berlin angeboten.“ Letztendlich waren es rund 20.000 Gelb-Schwarze, die mit �� den Bussen, in unzähligen PKW und mit zwei Sonderzügen die Reise antraten. �� Rund 300 Kilometer nördlich liefen �� in Bremen die Wochen vor dem großen �� Tag weitaus gelassener ab. Das Meister- �� schaftsrennen zog die Konzentration auf �� sich und es ist zudem auch schon das sieb- �� te Pokalendspiel in den letzten 15 Jahren. �� Es herrscht eine routinierte Begeisterung, �� welche man auch im Stadion spüren soll- �� te. „Von der Stimmung her war es schon schlechter als bei früheren Endspielen, das liegt aber auch am allgemeinen Wan- del des Publikums“, sagt Jens Jungbluth (25) von der Eastside Bremen. „Es ist aber immer ein Highlight. Auch wenn man es jedes Jahr spielen würde! Dieses Jahr war es von ganz besonderer Bedeutung. Im- merhin konnten wir das erste Double der Vereinsgeschichte gewinnen.“ Insgesamt 25.000 Werderaner machten sich auf den Weg, um Zeuge dieses Ereig- nisses zu werden. „3:2“ prangerte beim Schlusspﬁff auf der Anzeigentafel. Da lässt es sich auch verschmerzen, dass wäh- rend des Spiels die Aachener akustisch die Oberhand behielten. Danach wurde gefeiert – auf beiden Seiten. Erwähnenswert: Es kam in Berlin zu keinen nennenswerten Problemen zwischen den Fangruppen. Ihre gute Laune wollten sich die Fans dann für den Rest des Wochenendes auch nicht nehmen lassen. 60.000 feierten in �� der Bremer Innenstadt den Cupgewinner – ungefähr so viele wie die Meisterschaft. �� In Aachen lief alles eine Nummer kleiner �� ab, wenn auch der Rathausplatz trotz mi- �� serablen Wetters mit 7.000 Fans bei der �� Party am Sonntag gut gefüllt war, und �� das, obwohl schon in der Vorwoche der �� Aufstieg verspielt worden war. Alex Kü- �� sters (21) von den Aktiven Alemanniafans: �� „Kein Grund zur Enttäuschung. Das war �� die beste Saison seit vielen Jahren. Die Be- �� geisterung ist wieder da.“

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rennpunkt Klagenfurt: „Violet is Bestrebungen der Fans, den Club in den Vergleich: 104 Euro sind es beim Meister the colour“ lautete die Aktion der ursprünglichen Namen „Wacker Inns- und Stadtrivalen GAK für dieselben Plät- BKlagenfurter Ultras, den „Barra- bruck“ umzubenennen, scheiterten in der ze im selben Stadion. Und auch alle an- kudas“, die sich nicht mit der gelben Generalversammlung. „Vorstand, Politik, deren Vereine der Liga bewegen sich in Spielkleidung des FC Kärnten (seit 1999 Wirtschaft und Verband wollen einen diesem Preisbereich. Inzwischen ist die besteht dieser Name) anfreunden kön- künstlichen ‚FC Wacker Tirol’ durchset- Situation völlig eskaliert, das Verhältnis nen und das traditionelle Violett ihres zen, ein Zwitterprodukt mit einen Schuss zwischen Vorstand und Fans ruiniert. Bei Austria Klagenfurt zumindest für die Tradition und einer Brise wirtschaftlichen einem Gespräch am runden Tisch, das auf Auswärtstrikots durchsetzen wollten. Denkens“, erklärt Gassler seine Bedenken „Antenne Steiermark“ übertragen wurde, Da der gerade abgestiegene Verein ver- gegenüber dem neuen Vereinsnamen. beschimpfte Clubvorsitzender Hannes traglich an einen Ausrüster gebunden Ansonsten bestimmte ein Messerwurf Kartnig die Fan-Vertreter als „abnormale ist, der bisher keine violetten Trikots aus dem Block der Rapid-Wien-Anhänger Menschen“, die er nicht brauchte, da sie führt und diese erst ab einer Menge von auf den Torwart von Austria Salzburg die ihm kein Geld brächten. Die Brigata Graz 1.500 Stück herstellen würde (die der FC Schlagzeilen. „Das wurde in den Medien hat „endgültig die Nase voll, so dass wir Kärnten über Eigenverbrauch und Mer- natürlich sehr hoch gekocht!“ bewertet beschlossen haben, darauf zu verzichten, chandising nicht einmal im abgelaufenen Reinhard Krennhuber vom Fan-Maga- Abos für die Saison 2004/05 zu kaufen“, Erstligajahr erreichte), muss man diesen zin „Ballesterer fm“ die wirre Aktion heißt es in einer Erklärung der Gruppe, Wunsch zunächst vertagen. eines Einzelnen. Die Konsequenzen tra- die nicht gänzlich den Spielen fernbleiben Brennpunkt Wien: Als kolportiert gen alle: Dauerkarteninhaber von Rapid will. „Die optische und akustische Un- wurde, dass der ehemalige FPÖ-Politi- werden ab der kommenden Saison eine terstützung wird jedoch bis auf weiteres ker, bekennende Austria-Fan und jetzige Hausordnung unterschreiben müssen, in ausbleiben, zumal diese ohnehin nicht Bundesliga-Vorstand Peter Westenthaler der sie unter anderem der Videoüberwa- gewünscht und schon gar nicht gewür- in den Vorstand der Austria wechseln chung zustimmen. Dabei waren es gerade digt wird.“ Es bleibt das Fazit, dass viel sollte, blieb der Fanblock beim letzten die Fans von Rapid, die in der abgelau- Unruhe in der österreichischen Fanszene Saison-Spiel gegen den FC Kärnten an- fenen Saison ihre Liebe zum Verein wie- herrscht, dabei hat die gemeinsame Ak- fangs leer, ein Transparent verkündete: derentdeckt haben: 110% Prozent mehr tion „Die Kurve gehört uns!“ durchaus „Kommt P.W., sagen wir adé.“ Fritz Du- Grün-Weiße als im Vorjahr passierten Erfolge zu verzeichnen: Der neue Inhaber ras (42) vom Fanclub „Austria 80“ erklärt: die Stadiontore, der Schnitt liegt nun bei der TV-Rechte, das Konsortium aus Pre- „Viele wollen ihn aufgrund seiner frühe- 12.324. miere und Österreichs einzigem Privat- ren politischen Tätigkeit nicht. Zudem Dass solche Zuschauermassen die Spie- sender ATV, wird darauf verzichten, zu- soll er vom Mäzen Frank Stronach in das le von Sturm Graz sehen werden, ist in künftig Spiele unter der Woche um 18 Uhr Amt gehievt werden und alles, was von der kommenden Saison auszuschließen. anpfeifen zu lassen. Es wird neue Themen dem kommt, stößt auf Ablehnung.“ Während viele Vereine in dem Bemühen, geben. Krennhuber: „Es steht ja immer Brennpunkt Innsbruck: Thomas eine bessere Unterstützung aus der Kurve noch die ursprüngliche Forderung im Gassler (29) von den „Verrückten Köpfen“ zu erhalten, ihre Jahreskartenpreise sogar Raum, die Einführung der so genannten fasst zusammen: „Wir hatten in den letz- gesenkt haben, greift Sturm Graz tief in ‚Bundesliga-Stewards‘ zu verhindern.“ ten 20 Jahren acht verschiedene Vereins- die Taschen seiner Fans: 247 Euro soll das Man befürchtet Schikanen von mit zu namen, drei unterschiedliche Vereinsfar- günstigste Abo für Vollzahler beim Tabel- vielen Kompetenzen ausgestatteten Se- ben und fünf Vereinslogowechsel.“ Die lenvorletzten des Vorjahres kosten. Zum curity-Diensten.  Maik Thesing

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�� er lange Zeit als bieder geltende rich, die Grasshoppers, FC Sion und St. Abbrennen von Feuerwerk ist in den Sta- Schweizer Fußball - das Wort Gallen,“ sagt Predrag Nikolic (25), der dien aufgrund des Sicherheitsreglements D„Operettenliga“ war eine lange Herausgeber des vereinsunabhängigen der Liga generell verboten. Zudem sind übliche Formulierung – hat einen enor- Schweizer Fanzines „Dementia“. Thomas die sogenannten Bengalischen Fackeln men Attraktivitätszuwachs zu verzeich- (22) von den Green Fires St. Gallen kann dem schweizerischen Sprengstoffgesetz nen. Das verdeutlicht nicht zuletzt der dies bestätigen: „Die Kontrollen und die unterstellt. Werden in den Stadien durch Zuschauerschnitt: Kamen in der Sai- Repressionen werden immer stärker, die Sicherheitsdelegierten Verstöße ge- son 2000/01 in der Nationalliga A noch aber die Aktionen immer größer.“ Er gen das Sicherheitsreglement festgestellt, durchschnittlich 6.204 Zuschauer pro zieht sein Fazit: „Aus Fansicht war es die werden die Klubs bestraft. Die Bußgelder Spiel, so waren es im Jahr darauf schon beste Saison, die es in der Schweiz jemals werden im Wiederholungsfall immer hö- 7.291. In der Saison 02/03 konnte der gab.“ Silvan Keller (20) von der Blue Side her. Es sind Strafen bis zu 100.000 Fran- Schnitt auf 7.779 erhöht werden. Dann Zürich: „Das Niveau aller Kurven hat ken pro Fall möglich.“ schließlich der enorme Sprung um insge- sich erhöht, alle haben sich weiter ent- samt 16 Prozent in der abgelaufenen Sai- wickelt.“ Aber man muss auch festellen: �� son: 9.025. Hierbei muss allerdings fest- Inzwischen setzen die Fangruppen in na- gehalten werden, dass allein der FC Basel hezu jedem Spiel gefährliche Rauchtöpfe Die Abschreckung wirkt bei den Fans seinen Schnitt innerhalb von vier Jahren und bengalische Feuer ein. nicht: „Oft gibt es aber überhaupt keine von 7.684 auf 27.886 steigern konnte und Konsequenzen. Oder sie werden nicht somit Auswirkungen für die gesamte �� offengelegt,“ so Thomas aus St. Gallen Liga hatte. „wir haben zumindest noch nie eine Doch nicht nur die Menge, auch die Was so manchen Fan freut, das ist den Rechnung gesehen.“ Hiermit spricht er Einstellung und der Support der Zu- Sicherheitskräften, den Vereinen und der die bisherige Regelung an, die vorsah, schauer sind eine andere geworden. „Die Swiss Football League natürlich ein Dorn nur den gastgebenden Verein mit Stra- Szene entwickelte sich enorm. Es wurden im Auge. Deren Sicherheitsbeauftragter fen zu belegen – Auswärtsfans mag das die aufwändigsten Choreografien vorbe- Rolf Suter (53): „Wir sind momentan in wie eine Einladung zum Fehlverhalten reitet und durchgeführt. Zudem gibt es einer Umbruchphase“. Eine zwischen- vorkommen. Die UEFA sieht in solchen keine Gruppe mehr, die auf Pyrotechnik zeitlich auf Begehren der Vereine instal- Fällen allerdings das Prinzip der Kau- verzichtet. Die Leader in dieser Hinsicht lierte Task Force wurde wieder aufgelöst, salhaftung vor. Soll heißen: es werden sind sicherlich der FC Basel, der FC Zü- nachdem am 1.4.04 eine neu konstituierte jene Vereine sanktioniert, deren Fans als Sicherheits- und Fan- Verursacher auftreten. Nur allzu logisch, kommission, bestehend dass sich diejenigen Vereine wehren, die aus Verbands-, Liga-, vermuten, hiervon stärker als andere be- Polizei-, Fan- und Club- troffen zu sein. vertretern, ihre Tätig- Suter schildert die Maßnahmen, mit keit aufgenommen hat. denen gegen die anhaltend stark qual- Man sucht neue Wege, menden Kurven angegangen wird: „Auf- das Problem in den grund der Videoüberwachung in den Griff zu bekommen. Su- Stadien werden immer häufiger die Ur- ter: „Momentan reagie- heber überführt, und die Klubs wälzen ren wir nur regressiv, Bußen auf die fehlbaren Personen ab. aber wenig präventiv.“ Stadionverbote, welche durch die Liga Einzelpersonen und auf alle Schweizer Stadien ausgedehnt Vereinen drohen emp- werden können, sind eine zusätzliche �� findliche Strafen. „Das Maßnahme.“  Maik Thesing

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eben tollen Spielen, guter Stim- entwickelten sich zum Spektakel für Ein- in Portugal erlebten. Zu jeder Zeit hatten mung und schönen Stadien heimische und Zugereiste, Zehntausende sie das Gefühl hatten, als Gäste willkom- Nhaben in erster Linie die Gast- Portugiesen standen dabei am Straßen- men zu sein. Sowohl die zurückhaltende, freundschaft und die Begeisterung der rand und feierten sich, ihre Mannschaft auf Deeskalation ausgerichtete Polizei- Portugiesen zu diesem Gesamtbild bei- und die EM im Allgemeinen. taktik, als auch die Rahmenbedingungen getragen. Die Fußballstimmung war Und auch vor den Fans aus den ande- mit Videoleinwänden und zentralen An- im ganzen Land an jeder Ecke spürbar. ren Ländern machte die Begeisterung kei- laufstellen entsprachen den Fan-Interes- Portugal schmückte nahezu alles, seine nen Halt. Im Hafenviertel von Porto stan- sen. Unabhängig vom Abschneiden der Straße und Gassen, seine Wäscheleinen den Fans aus Dänemark, Schweden und eigenen Mannschaft erinnern sich die und Hunde in den Farben rot und Grün. Deutschland stundenlang miteinander Fans gerne an Portugal 2004. „Die Euro- Schals und Fahnen wehten aus den Fen- im Stimmungs-Wettstreit, um am Ende pameisterschaft war das beste Turnier, stern, zierten Kneipen und Restaurants. doch gemeinsam Portugal zu besingen. das ich je erlebt habe“, resümiert Dirk Spätestens nach dem Vorrundensieg Auch Engländer und Holländer trugen Mansen, Fancoach-Koordinator des DFB, gegen Spanien und dem damit verbun- neben den eigenen Farben oftmals einen der bereits acht Welt- oder Europamei- denen Erreichen des Viertelﬁnales kann- grün-roten Schal. Der Grund hierfür lag sterschaften live vor Ort miterlebt hat. te die Euphorie keine Grenzen mehr. Die in dem herzlichen Empfang, den die An- „Portugal war klasse und eine EM für die Autokorsos vor und nach den Spielen hänger der teilnehmenden Mannschaften Fans“, so Mansen.

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Äußerst positiv verlief das Miteinan- Ausscheiden der Engländer im Viertelfi- sie von vielen Länderspielen gewöhnt der der verschiedenen Fangruppen. Es nale Umsatzeinbrüche beklagten. ist. Ein Grund mag darin liegen, dass die gab keinerlei nennenswerte Auseinan- In den Stadien blieben die englischen entspannte Situation auf dem Schwarz- dersetzungen, und das, obwohl sich fast Fans aber weiter stark vertreten, da viele markt vielen Fußballfans den Kauf von alle Fans regelmäßig begegneten. Selbst sich ihre Karten bereits im Vorfeld der Eintrittskarten ermöglichte. „Der Anteil beim Spiel zwischen Deutschland und EM gekauft hatten. Als die portugiesi- an Event-Publikum, also an Leuten, die Holland war die Stimmung ausgelassen, schen Zuschauer in einer stimmungs- selten ins Fußballstadion gehen und sich nicht angespannt. Anhänger aus den losen Phase des Viertelfinales zwischen dann nur Großereignisse aussuchen, war verschiedensten Ländern feierten ge- Griechenland und Frankreich damit be- deutlich geringer als bei den zurück- meinsam bis in die Morgenstunden. Die gonnen hatten, Portugal-Gesänge anzu- liegenden Turnieren“, liefert Michael komplette Stadt war dabei in der Hand stimmen, schallten als Antwort lautstar- Gabriel von der Koordinationsstelle Fan- von Fußballfans. Es blieb friedlich und ke England-Rufe durch das Stadion. projekte (KOS) einen Erklärungsansatz. es kam lediglich zu ein paar verbalen Sti- Und auch viele deutsche Fans nahmen cheleien, die aber eher dem gewohnten das Ausscheiden der eigenen Mannschaft �� Fußballalltag entsprachen. nicht zum Anlass, die Heimreise anzutre- ten. Als sicheres Indiz hierfür erwiesen Die Stimmung entwickelte sich zwar �� sich die Zaunfahnen, die bis zum Finale oft abhängig vom Spielverlauf, insgesamt bei jedem Spiel auf den Rängen zu erken- wurde aber untypisch stark mitgefiebert. Als zahlenmäßig dominierende Fan- nen waren. Der EM-Titel im Fahnen-Sup- Die Anfeuerungsrufe entfachten sich gruppe während der EM zeigten sich port gebührt sicherlich dem deutschen dabei immer wieder an ganz anderen neben den Gastgebern wie erwartet die Anhang, auch wenn die mehr als 60 deut- Stellen im Stadion. Trotz zahlenmäßiger Engländer. Mehr als 50.000 waren zu den sche Fahnen beim Spiel zwischen Italien Unterlegenheit konnte selbst das Duell Spielen nach Portugal gereist. In einer In- und Bulgarien auf einen ausgeprägten gegen Holland zumindest auf den Rän- ternet-Umfrage von Stadionwelt, an der Hang zur Selbstdarstellung schließen gen für sich entschieden werden. 4.556 User teilnahmen, belegten sie in der lassen. Dass die deutsche Mannschaft be- In der Gesamtsicht war die Stimmung Rubrik „Beste Fans“ den ersten Platz vor reits nach der Vorrunde die Koffer pak- bei den Spielen dieser EM gut, jedoch Deutschland und Schweden. ken musste, lag also mit Sicherheit nicht zum Teil sehr wechselhaft. Wieder ein- Selbst an spielfreien Tagen bestimmten an fehlender Unterstützung. „Bis zu mal hat sich gezeigt, dass die Atmosphä- die Engländer vielerorts das Straßenbild. 30.000 kamen zu den Spielen nach Por- re bei Länderspielen eine grundsätzlich Die meisten von ihnen hatten die Reise tugal, so etwas habe ich zuletzt 1990 in andere ist, als bei Spielen von Vereins- mit einem Kurzurlaub verbunden, ver- Mailand erlebt“, zeigte sich Dirk Mansen mannschaften mit gewachsener Fan- sammelten sich vor Bars und auf öffent- zufrieden mit dem Auftritt der deutschen szene. Die Bandbreite der Gesänge war lichen Plätzen. Leicht nachvollziehbar, Fans. Dementsprechend entwickelte sich dementsprechend auch nicht so groß, wie dass die portugiesischen Wirte nach dem die Stimmung deutlich besser, als man man es beispielsweise aus der Bun- ►

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desliga gewöhnt ist. Hinzu kommt, dass diejenigen, die ins Stadion fahren, um die Mannschaft lautstark zu unterstützen, aufgrund der Schwierigkeiten beim Kar- tenverkauf und nummerierter Plätze oft im ganzen Stadion verteilt saßen. Im Gegensatz zur Stimmung fehlte bei der EM die optische Unterstützung von den Rängen. Zwar gab es beeindrucken- de Bilder, für die beispielsweise die Hol- länder oder die Schweden sorgten, indem �� sie die Tribünen durch ihre Kleidung fast komplett orange oder gelb einfärbten. Choreograﬁen blieben hingegen ebenso wie Fahnen und Doppelhalter verboten, auch wenn man hin und wieder das eine oder andere Exemplar auf den Rängen entdecken konnte. Übrig blieben einige mehr oder weniger spektakuläre Block- fahnen, bei denen die kroatische aufgrund ihrer Größe herausragte.

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Es gab jedoch eine andere optische Entwicklung zu beobachten, nämlich den Maskenball, den die Fans rund um die Spiele veranstalteten. Nachdem es bei Holländern schon seit Jahren Tradi- tion ist, sich für die Spiele anzumalen, zu verkleiden und durch besonders skurri- �� le Kostüme aufzufallen, ist dieser Trend nun auch bei den Anhängern anderer Nationen angekommen. Oranje-Anhän- ger, die mit Eiffeltürmen, Karotten oder Blumentöpfen auf dem Kopf in Stadi- on kommen, beeindrucken längst nicht mehr. Als Schlümpfe verkleidete Fran- zosen, zu Halbgöttern gestylte Griechen und deutsche Fans mit schwarz-rot-goldenen Plastik-Irokesen oder bemalten Papiertüten als Kopfbedeckung sind jedoch bisher nicht alltäglich gewesen. „Sehen und gesehen werden“ lautete �� vielfach das Motto, sowohl auf dem Weg ins Stadion als auch auf den Rängen. Un- terstützt wurde diese Entwicklung von Fotografen und Kameraleuten, die bunte und schrille Bilder in die Zeitungen und auf die Bildschirme transportierten. Be- sonders beliebtes Zielobjekt waren dabei Frauen, die, knapp bekleidet, immer wieder ein beliebtes Motiv waren. Die Fans bildeten bei dieser Europa- meisterschaft mehr denn je den bunten Rahmen eines Großereignisses, denn sowohl vor als auch nach den Spielen wurden sie immer wieder von der Fernseh- Regie in Programm genommen. So gelang es, das Bild einer friedlich-fröhlichen EM zu zeichnen. Doch nicht alles kam dabei auch bei den Fans gut an. Dass sich er- wachsene Menschen, die sich im Moment zuvor noch völlig normal verhielten, beim Erscheinen eines Kamerateams völ- lig ausﬂippten, zog vielfach Verach- ► ��

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tung und Spott der Umstehenden nach mitgeteilt, dass einem zentralen Standort sich. Diskussionen entbrannten auch an aufgrund der positiven Arbeit der Projek- der Frage, inwiefern es in Ordnung sei, te nichts mehr entgegen stünde – und ist die Spiele für die Darstellung der eige- somit von ihrer ursprünglichen Meinung nen Fahne zu nutzen. Als Paradebeispiel abgerückt. Dadurch standen beim letz- der Kritiker dienten die englischen Fans, ten Spiel die deutsche und die tschechi- deren einheitliches Stadionbild, mit hun- sche Botschaft direkt nebeneinander. Die derten von England-Fahnen einen hohen Stimmung war super, und es wäre schön, Wiedererkennungswert hat. wenn das in zwei Jahren ähnlich wäre“, Eine überraschend positive Verab- schlägt Gabriel den Bogen zur WM 2006. schiedung erlebte die deutsche Mann- Einen negativen Beigeschmack der schaft nach dem zweiten Vorrunden-Aus Arbeit vor Ort verursachten die vielen binnen vier Jahren. Wenn auch die spie- Taschendiebe, die es in Portugal auf die lerischen Mittel nicht ausgereicht hatten, EM-Touristen abgesehen hatten. „Es �� so fand die kämpferische Leistung durch- ist unheimlich viel gestohlen und jede aus Anerkennung von den Rängen. Als Menge Autos aufgebrochen worden“, �� die Spieler nach dem Tschechien-Spiel berichtet Gabriel. Dementsprechend viel �� noch einmal aus den Kabinen kamen, Service-Arbeit musste die KOS leisten. �� applaudierten die Fans. Zwei Jahre vor Doch auch wegen kleinerer, harmloserer �� der WM im eigenen Land ein durchaus Nachfragen fanden sich Fans am Fanpro- �� versöhnliches Fazit. jekt-Stand ein. „Die Resonanz bei allen �� Eine rundum positive Bilanz ihrer Ar- sieben Nationen mit Fanbotschaften war �� beit zogen die Mitarbeiter der Koordina- hervorragend“, so Gabriel. �� tionsstelle Fanprojekte (KOS), die mit elf Probleme gab es hingegen bei der �� Mitarbeitern vor Ort war. Zu den Spielen An- und Abreise zu den Stadien, da die �� der deutschen Nationalmannschaft wa- Infrastruktur rund um die Spielstätten �� ren die Fanbetreuer mit einem Fanmobil doch nicht immer ganz ausgereift war. �� an einem zentralen Punkt in der Stadt Während der Straßenverkehr des Öf- �� präsent. Der KOS-Stand diente den Fans teren zusammenbrach, gab es zudem �� als Anlaufstelle für Informationen, im Schwierigkeiten mit den U-Bahnen, die �� Falle von Problemen und als Treffpunkt. sich nur recht schleppend fortbewegten. �� Mehr als 15.000 Mitgereiste machten da- Beim Verlassen der Stationen kam es zu �� von Gebrauch. Die Service-Nummer der Besucher-Staus, so dass mitunter lange �� KOS, die während der EM rund um die Wartezeiten in Kauf genommen werden �� Uhr erreichbar war, wurde etwa 1.000 mussten. Letztendlich sorgte dies jedoch �� Mal kontaktiert. kaum für Aufregung. �� Der Erfolg der Fanprojekte lag unter Deutlich mehr Unzufriedenheit rief �� anderem an der gelungenen Kooperation hingegen die schlechte Ausschilderung �� mit den portugiesischen Behörden. „Die hervor. Nach dem Spiel Frankreich ge- �� Aufenthaltsbedingungen waren noch gen England überreichten der englische �� nie so gut wie bei dieser Europameister- Verband, die FSF und die englische Po- �� schaft“, erklärt Michael Gabriel von der lizei eine gemeinsame Note an den Ver- �� KOS. „Mit viel Engagement haben die anstalter, welche Mängel hinsichtlich �� Portugiesen unsere Arbeit unterstützt Ausschilderung und Personenführung �� und die Fanbotschaften in allen Städten noch zu beheben seien. Und tatsächlich �� willkommen geheißen.“ wurde noch im Laufe des Turniers nach- �� Eine besondere Anerkennung erhielten gebessert. �� die Fanbetreuer nach einer Woche. Denn �� nachdem sie die mitgebrachte Streetkick- �� Anlage aus Sicherheitsbedenken anfangs �� nicht in der Innenstadt aufstellen durf- Beim Betreten der Stadien gab es zeit- �� ten, kam nach der ersten Turnierwoche aufwändige und intensive, aber jederzeit �� die Genehmigung. „Die Polizei hat uns freundliche Kontrollen. Nach dem ► ��

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Passieren der Eingänge konnte man sich Dänemarks Stürmer Ebbe Sand seine 90 Millionen Euro kosteten die Übertra- in vielen Bereichen frei bewegen, die vor- Eindrücke. Drastischer drückte es sein gungsrechte. Ein Preis, der für das Tur- geschriebene Viersektorentrennung wur- Teamkollege Niclas Jensen aus: „Wenn nier in vier Jahren nicht mehr ausreicht, de nicht überall eingehalten Ein Aspekt man den Ball führt und dann hoch schaut, denn die Privatsender werden alles dar- dieser Vorschrift, die gewünschte Fan- kommt man sich vor wie im Urlaub. Mit an setzen, künftig ebenfalls vom Boom Trennung, hat sich jedoch bei Veranstal- Fußball hat das nichts mehr zu tun.“ profitieren zu können. tungen wie der Fußball-EM so oder so Während die deutsche National- relativiert, da eine Großzahl der Tickets �� mannschaft die Zuschauer vor den Bild- über die UEFA in den freien Verkauf ge- schirmen nicht sonderlich begeistern langt, wodurch die Fans bei den Spielen Während sich in Portugal das Leben konnte, taten dies andere um so mehr. untereinander vermischt sitzen. nur noch um den Fußball drehte, war die Besonders Griechenland erspielte sich Einen guten Eindruck machten die EM auch in Deutschland beherrschen- die Sympathien der Fans in Deutsch- EM-Stadien. Am besten schnitt in einer des Thema. Das Fernsehen versorgte land. Nachdem die türkischen Fans Stadionwelt-Umfrage das Stadion „Da die Zuschauer bereits Stunden vor den bei der WM vor zwei Jahren mit nicht Luz“ in Lissabon ab, das durchschnitt- Spielen mit wichtigen und unwichtigen enden wollenden Auto-Korsos auf sich lich 7,35 von 10 Punkten erhielt. Auf den Informationen zur EM, die Zeitungen aufmerksam gemacht hatten, waren es Plätzen zwei und drei folgten das Estádio hatten Sonderseiten im Angebot und das in diesem Jahr in erster Linie die Grie- Dragáo (Porto) und das Estádio José Al- zwanghafte Einbringen der EM in jegli- chen, die hupend durch die Innenstädte valade (Lissabon). Abgeschlagen auf dem che Werbung nahm bisweilen seltsame fuhren. Nach dem Finalsieg bevölkerten letzten Platz landete hingegen das Stadi- Formen an. Eine Meldung des Verbands beispielsweise in Berlin mehr als 10.000 on in Coimbra, bezeichnenderweise das der deutschen Möbelindustrie, dass Griechen den Kurfürsten-Damm Auch einzige mit einer kompletten Laufbahn. viele niederländische Fans die EM auf viele Deutsche schlossen sich ihnen Hingegen fand selbst das umstrittene deutschen Sofas sehen, belegte dies ein- an. Während in den Bremer Kneipen Zwei-Tribünen-Bauwerk in Braga An- drucksvoll. Ex-Trainer Otto Rehagel und Werder klang, was oft mit dem optischen Ge- In deutlich mehr Kneipen als zuvor Spieler Charisteas frenetisch gefeiert samteindruck der in den Fels gebauten liefen die Spiele auf Großleinwänden wurden, versammelten sich in der Düs- Spielstätte begründet wurde. Anders oder Fernsehgeräten. Das Fußballfie- seldorfer Innenstadt weit mehr als 5.000 sahen das die Spieler. „Ich kam mir vor ber beschränkte sich dabei nicht nur auf Griechen vor einer Großleinwand in der wie bei einem Jugendspiel. Es ist schon Spiele der deutschen Mannschaft. „Die Nähe des Hauptbahnhofs. Nach dem sehr komisch, wenn hinter den Toren kei- Zuschauerresonanz in Portugal war pro Abpfiff erhellte ein großes Freuden-Feu- ne Zuschauer zu sehen sind“, beschrieb Spiel um mehr als drei Millionen höher erwerk den Himmel über den Dächern als bei der Euro- der Stadt, Hupkonzerte waren bis in die pameisterschaft Morgenstunden zu vernehmen. 2000“, bilanziert In kommenden zwei Jahren entschei- ARD-Sportchef det sich, wer 2006 in Deutschland mit Heribert Fassben- dabei ist. Die Fanpartys in Portugal, der. Alleine das die Bilder der zu Zehntausenden an- Endspiel zwischen gereisten Anhänger aus den verschie- Portugal und Grie- denen Ländern machen Lust auf mehr. chenland sahen bis Die Weltmeisterschaft wird auch hier zu 29 Millionen im ganzen Land spürbar sein und sich Zuschauer. Ein be- nicht nur auf die 12 Austragungsorte eindruckendes Er- beschränken. Die hier lebenden Türken, gebnis, für das die Griechen oder Italiener werden ihren öffentlich-rechtli- Teil dazu beitragen und die Innenstädte chen Sender tief in in Deutschlands Städten in große Par- die Tasche greifen tyflächen verwandeln. Die Vorfreude �� mussten: Mehr als ist da.  Stefan Diener

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treng genommen ist diese Variante auf der Gegengeraden beibehalten wol- king-Class-Vergnügen. Und so ist auch überholt, denn der „Aktionsradius“ len, und dann in den Bereich der jetzigen das Publikum: Rau und herzlich und so Sder Essener Kicker hat sich seit die- Gästekurve im Westen umziehen wür- manch einer wirkt wie ein Relikt eines sem Sommer in den süddeutschen Raum den. Ob dies über kurz oder lang zu einer längst vergangenen Fußballzeitalters. Die ausgeweitet, „und früher haben wir das Spaltung der aktiven Szene oder zu einer Szene bietet Originale wie Dieter Berger Lied ja auch schon mit ‚Isar’ gesungen“, besseren Verteileung der Stimmung füh- von den Altfrintroper Jungs auf. Marken- sagt Lothar Dohr (44), der Fanbeauftragte ren wird, ist offen. Dass die Stimmung zeichen: Eine abgewetzte Stoffente, die des Vereins. „Auf der Strecke Münster- eine grundsätzlich andere wird, daran er wie Linus seine Decke, immer an die Osnabrück-Bremen kennen wir schon glaubt Lothar Dohr nicht: „Man muss na- Hafenstraße mitnimmt. Dazu hat es sich jeden Dorfbahnhof“, ergänzt Tom Weber türlich mal abwarten, bis alle ihren Platz der inzwischen 62-jährige Verkäufer der (20) von den Ultras Essen und freut sich, gefunden haben, aber die Leute bleiben ja Stadionzeitung „Kurze Fuffzehn“ zur demnächst mal den Weißwurstäquator die selben.“ Gewohnheit gemacht, zu jedem Spiel mit überqueren zu können. einer anderen Kopfbedeckung zu erschei- Verein und Fans sind auf dem Weg �� nen. Zwischen einer orangen Kuh aus in ein neues Zeitalter, auch eingeläutet dem Fundus holländischer Fans bis zur mit dem Bau eines neuen Stadions. Dass In jedem Falle berücksichtigt die Bau- arabischen Tracht ist alles möglich. der Neubau des Georg-Melches-Stadi- weise des neuen Stadions, mehr als an- Andre Severin (27) von den Ultras: „Es ons Auswirkungen auf die Fanszene von dere, die Fan-Interessen und die Planung gab und gibt immer viele Kutten hier und Rot-Weiß haben wird, ist bereits jetzt zu mit 14.000 Stehplätzen ist ein Eingeständ- auch ein gewisser Asifaktor ist vorhan- erkennen, denn die Diskussion um den nis an das, was die Hafenstraße und die den.“ Unter dem Strich ist die Hafenstra- kommenden Standort des „harten Kerns“ Fans von Rot-Weiß ausmacht. Fan-Pro- ße kein Fleck für den Event-Tourismus ist im vollen Gange. Die Abstimmungen jekt-Mitarbeiter Roland Sauskat (49): einer neueren, sterilen Fußballwelt. Und auf den Fanclub-Homepages verdeut- „Wir sind nicht so blauäugig, dass wir wenn doch, dann nur für solche, die das lichen: Es gibt ungefähr gleich große denken, wir bräuchten keine VIPs, aber etwas herbe, ursprüngliche, unverfälsch- Lager. Auf der einen Seite die, die nach das Gleichgewicht muss gegeben sein.“ te wiederentdecken wollen. Auch mit dem Umbau im Norden bleiben wollen, Denn der RWE-Fan „an sich“ ist nicht der Begeisterung ist hier noch wie früher: dann aber nach Drehung des Platzes auf gut betucht und eher einer der „klas- eine Spur hingebungsvoller. Wenn an- der Hintertortribüne stehen und auf der sischen“ Sorte. Fußball ist hier noch, dernorts rhythmisches Klatschen schon anderen Seite jenen, welche die Plätze wie in früheren Zeiten, ein echtes Wor- als explodierende Stimmung gilt, so sind

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in Essen Fanatismus und Support um einiges intensiver. So intensiv auch die Liebe zum Verein in Essen ist, so wenig merkt man das bei manchen Auswärtsspielen: Die RWE-Fans mögen innerhalb Nordrhein-Westfalens immer in großer Anzahl zu den Spielen kommen, doch bei Auftritten mit größe- rer Anreise zeigen sie sich alles anderes als reisefreudig. Beispielsweise fuhren zu dem wichtigen Spiel nach Chemnitz – es war der 30. Spieltag der letzten Saison und RWE fehlten nur noch wenige Punkte zum Aufstieg - nur 350 Fans. Tom Weber von den Ultras: „Das ist nicht so, dass hier alle arbeitslos sind, aber wir sind nicht in München oder Düsseldorf. Viele können es sich einfach nicht leisten.“

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Darüber hinaus haben die Essener Fans aber noch mit einem zweifelhaften Image zu kämpfen: Mit dem Ruf einer im Stadion �� weit verbreiteten rechtsextremen Gesin- nung. Fan-Projekt-Mitarbeiterin Claudia Wilhelm (36): „Ja, das ist der Ruf, den es �� immer noch gibt, die Leute sollen aber mehr auf die positive Entwicklung ach- �� ten.“ „Viele von den Rechten sind noch �� da, doch diejenigen, die es offen zur Schau �� tragen, sind weniger geworden“, ergänzt �� Vince Müggenberg (20). �� Dies mag auch eine Folge davon sein, �� dass die Mehrheit der Kurve den aus- �� gelebten Rechtsextrimismus nicht mehr �� schweigend duldet, sondern sich aktiv �� dagegen stellt. Wenn einige im Stadion �� dem schwachsinnigen (und Gott sei dank �� rückläuﬁgen) „Arschloch, Wichser, Hu- �� rensohn“-Gebrüll die noch schwachsinni- �� gere Ergänzung mit Beschimpfungen aus �� dem rechten Lager folgen lassen, dann �� beginnen viele schon ab „Hurensohn“ mit �� einem Pfeifkonzert, das die weiteren Rufe �� übertönt. Dies nicht ohne Erfolg: Antisemi- �� tische oder Antitürkische Lieder, welche �� vor drei bis vier Jahren noch deutlich zu �� hören waren, sind praktisch verstummt. �� Nur selten kocht das Problem wieder �� hoch, beispielsweise in Spielen wie ► ��

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gegen den FC St. Pauli, wenn Anhänger nach Spielschluss in die Vereinsgaststätte gab es nur mündliche Beschwerden daraus dem extrempolitische Lager plötzlich dürfen“, sagt Claudia Wilhelm. über.“ auf der Nordtribüne auftauchen. Auch in der Hooligan-Szene um die Wird sich die Essener Szene nach dem Roland Sauskat stellt fest: „Es gibt kein berüchtigten Essener Löwen ist es somit Aufstieg weiter ausdünnen? Immerhin schwarz, kein braun, kein blau oder gelb. ruhiger geworden. Die Korrektur des liegt im Bereich der DFL und deren Sicher- Hier gibt es nur Rot und Weiß“, und Lo- schlechten Rufes hängt auch hier dem heitsrichtlinien die Messlatte für Stadion- thar Dohr ergänzt: „Auch von Vereins- aktuellen Bild hinterher, denn die Esse- verbote um einiges niedriger. „Schwer zu seite achten wir sehr darauf, dass in der ner sind inzwischen „harmloser“ als ihr sagen“, rätselt der Fanbeauftragte Lothar Richtung nichts mehr vorkommt und Ruf. Wilhelm: „Es heißt immer nur ‚Die Dohr, „es ist jetzt über sieben Jahre her, es gibt auch sofort Stadionverbot, wenn Essener kommen’ und die Angst ist groß. dass wir zuletzt in der 2. Liga waren und einer auffällt.“ Derer existieren in Essen Dabei passieren bei vielen Vereinen bei- damals hat die Polizei bei vielen Dingen aktuell rund 150, hiervon wurden allein spielsweise im Osten noch anderen Dinge, einfach nur daneben gestanden. Aber seit 70 nach der Randale anlässlich des in letz- aber manchmal glaubt man, bei anderen Münster ist ja nichts Nennenswertes mehr ter Sekunde verpassten Aufstiegs 2002 in kümmert es keinen, wenn die Dixie-Klos passiert.“ Münster ausgesprochen. „Und die Leute durch die Gegend ﬂiegen.“ Sie nennt Bei- halten sich daran. Es gibt nur drei oder spiele für die inzwischen „gezähmte“ Es- �� vier, die überhaupt in Stadionnähe gehen sener Szene: „Beim letzten Auswärtsspiel und das Spiel dann vom Bahndamm in bei Sachsen Leipzig befanden sich 200 Zumindest wird für die Anhänger der Südwest-Ecke sehen. Es besteht aber Fans des VfB Leipzig in unserem Block. südländischer Begeisterung einiges an- die Vereinbarung, dass sie 30 Minuten Vor Jahren wäre das sofort eskaliert. Jetzt ders werden. Die „günstigen“ 50 Euro als

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Spende für die Jugendabteilung für das Zünden von Bengalos wird es wohl nicht �� mehr geben und das übliche strafrechtli- �� che Verfahren wird an dessen Stelle treten. Nicht hiervon betroffen: Die Ultras Essen. „Bei Heimspielen verzichten wir ohnehin �� darauf, denn sonst können wir über kurz �� oder lang unsere Aktionen nicht mehr �� durchführen“, erklärt Tom Weber die �� Prinzipien der Gruppe. �� Aktuell sind es in Essen rund 150 Fans, �� die sich dem Ultra-Gedanken verschrie- �� ben haben, 60 davon als Mitglied der UE. �� Andre Severin: „So groß wollen wir nicht �� werden. Es waren auch schon mal über �� 80 Leute, aber es sollen nur Aktive dabei �� sein. Es kann sich jeder anmelden, aber er �� sollte sich auch einbringen. Es gilt Klasse �� statt Masse.“ �� Die Stellung und die Akzeptanz der �� UE ist, verglichen mit anderen Vereinen, �� durchaus noch ausbaufähig, In Essen ste- �� hen sie gegen eine etablierte Fankultur, in �� der ein Großteil der Fanclubs schon zehn �� oder mehr aktive Jahre auf dem Buckel �� hat. Tom Weber: „Wir werden immer mit �� Offenbach verglichen, die wie wir ein eher �� „britisches“ Publikum haben, und auch �� dort gibt es keine große Ultra-Szene.“ �� Die Durchführung von Aktionen stößt so �� immer wieder auf Hindernisse: „Es gibt �� dann auch schnell mal Stimmen wie ‚Wir �� brauchten so was früher nicht und jetzt �� brauchen wir das auch nicht’.“ �� Ein weiteres Problem ergibt sich für die �� Gruppierung aus der Bauweise des Ge- �� org-Melches-Stadions. Auf der Nordtribü- �� ne ﬁndet sich, bedingt dadurch, dass hier �� die einzigen Nicht-Haupttribünen-Plätze �� für Heimfans sind, eine heterogene Masse �� von bis zu 12.000 Fans ein, die sich nicht in �� jedem Fall für die Ideen der Ultras begei- �� stern können, einfach nur das Spiel schau- �� en wollen. Andre Severin: „Wir haben das �� gemerkt, als wir eine Aktion mit sechs Pla- �� nen hatten. Als die dann vorher unten am �� Zaun hingen rissen Leute die runter weil �� sie dachten, sie würden nichts vom Spiel �� sehen. Es gibt ja auch keine richtige Block- �� trennung und immer wieder stehen Rent- �� ner oder Kinder dazwischen, die damit �� nichts anfangen können. Es mischt sich zu �� sehr.“ Ein Zustand, an dem sich auf der al- �� ten Gegengerade auch nichts mehr ändern �� wird, denn aufgrund einer zu geringen �� Anzahl an Zugängen schreibt der DFB �� auf der Nordtribüne keine Blocktrennung �� vor. Der Vorteil der Bewegungsfreiheit wird hier zum Nachteil für die Freunde von Choreograﬁen. „Auch die Haupttri- büne ist krumm und schief, und es fehlen Sitze“, beklagt Andre Severin die Alterser- scheinungen des Georg-Melches-Stadions, „gute Bedingungen sehen anders aus.“ Doch über allen Schwierigkeiten steht �� der Idealismus. Vince Müggen- ►

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burg: „In Essen war ja ultramäßig lange gar nichts, aber kleine Fanclubs tragen �� die Sachen jetzt weiter. Es wird langsam mehr.“ In punkto optischer Support wird beispielsweise demnächst nachgerüstet. Nachdem durch eine Spendenaktion unter den Fans schon 4.860 Euro zusammen kamen, legte der Verein noch einmal rund 2.000 Euro drauf, um eine 12 mal 25 Me- ter große Blockfahne für den L-Block zu ﬁnanzieren.

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Solche und ähnliche Aktionen be- schließt in Essen der Fanrat, der Zusam- menschluss von elf führenden Fanclubs – ein Gremium, das in der nächsten Sai- son eine wachsende Zahl von Fans reprä- sentieren wird. Man erwartet „zwischen 15.000 und 17.000 Fans“, so die Schätzung von Ralf Perlowski, der für die Neue Ruhr Zeitung über den RWE schreibt. �� Durch die steigende Zuschauerzahl � � � � � wird ein wenig auch das verloren gehen, �� was bisher Rot-Weiß Essen ausmacht: �� „Teilweise ist es ja richtig familiär hier und �� jeder kennt jeden“, freut sich Tom We- �� ber. Kein Wunder, „denn zu 90 Prozent �� kommen die Essener Fans auch aus dem �� Stadtgebiet“. Wobei allerdings festgestellt �� werden muss, dass der RWE lange Zeit �� nur der Verein des Essener Nordens war. �� Die meisten Fans stammen aus Borbeck, �� Vogelheim oder Altenessen mit einer wei- �� teren Hochburg in Steele, im Osten der �� Stadt. Im noblen Essener Süden, in den �� Stadtteilen Kettwig, Bredeney oder Kup- �� ferdreh, dort wo der Geldadel des Ruhr- ��

�� potts residiert, hatte man lange Zeit Mühe, �� das RWE-Emblem im Stadtbild zu ﬁnden. Wie überall, verändert sich aber einiges �� im Erfolgsfall. Lothar Dohr ist da wenig diplomatisch: „Jetzt kommen viele wieder � � � � aus den Löchern gekrochen und sagen, sie waren schon immer Rot-Weiße, obwohl sie vorher nur geschimpft haben.“ Das wachsende Einzugsgebiet („Unser Fan- shop verschickt jetzt viele Sachen nach Süddeutschland“) sowie die steigende Dauerkartennachfrage sind sichere Indi- katoren für einen Boom. Dass der schlafende Riese RWE nach sieben Jahren Regional- und Oberliga jetzt endlich den Sprung in die 2. Liga geschafft hat und zu neuen Ufern aufbricht, endlich da ist, wo er (mindestens) hingehört, ist für die Essener wie eine Erlösung. Die erfolgreich spielende Mannschaft und eine veränderte Fanszene haben dem RWE neues Leben ein- gehaucht. „Wir haben viele junge Leute im Stadion“, und man spürt die Euphorie des Fanbeauftragten Dohr: „Die bleiben alle hier hängen, denn vom RWE muss man einfach begeistert sein.“  Maik Thesing ��

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Dass bei einem sich über das ganze Land Während die Fußball-Fans rebellieren Karten für die Spiele der WM sind knapp erstreckenden, vierwöchigen Turnier die und im Internet Petitionen gegen den Ver- und Großleinwände sind für viele Fans oft Mobilität von Fans, Journalisten und al- kauf von „Ami-Bier“ bei den WM-Spielen die zweitbeste, aber in jedem Falle auch len anderen, die an der WM teilhaben, Konjunktur haben, machen sich im Hin- stimmungsvolle Variante. von immenser Bedeutung ist, liegt auf der tergrund die Brauereien Gedanken, wie Das deutsche Organisationskomitee Hand. Der Fußball-Beauftragte der Bun- sie ihre Produkte während der WM plat- (OK), der Weltverband FIFA und der desländer, Karl-Geert Kuchenbecker, hat zieren und an den Fan bringen können. Bildrechteinhaber Infront AG haben sich dies erkannt und gibt Anregungen, wie Wobei das Rennen um den Verkauf in den nun darauf geeinigt, dass die Städte die die Deutsche Bahn die Weltmeisterschaft Stadien längst keines mehr ist. Der ame- Begegnungen ohne die Entrichtung von 2006 zur Kundengewinnung nutzen rikanische Braugigant Anheuser Busch Lizenzgebühren auf Großbildleinwänden könnte. Gegenüber dem „inform“-Ma- hat hier als einer der Hauptsponsoren Ex- zeigen können. gazin der Bahngewerkschaft „Transet“ klusiv–Rechte, verfügt aber ansonsten in Die Einschränkung: Die Genehmigung ist sagte er: „Wir denken zum Beispiel dar- Deutschland über keine nennenswerten ausschließlich für die zwölf Spielorte und an, dass die Deutsche Bahn während der Markanteile: Gerade einmal 4500 Hektoli- jeweils nur für eine Leinwand erteilt wor- WM ein besonderes Deutschland-Ticket ter pro Jahr – knapp mehr als beim Okto- den. Er erscheint fraglich, ob das Angebot auflegt.“ berfest an einem Tag getrunken wird. Für ausreichen wird und jede weitere öffent- Unbegrenzte Reisemöglichkeiten zwi- den US-Brauer ein Problem, denn er will liche Ausstrahlung dieser Art unterliegt schen allen Spielorten zum Pauschal- seinen 16.000 geladenen WM-Gästen eine einer Lizenzpflicht gegenüber der Infront preis – eine interessante Vorstellung und gewissen Markenpräsenz in Deutschland AG. darüber hinaus wäre es eine bequeme, vorführen. Die deutschen Brauer erwarten Sie ist nämlich ebenfalls Rechteinhaber schnelle Alternative für WM-Reisende. unterdessen Umsetzsteigerungen durch für das so genannte „Public Viewing“ Kuchenbecker denkt einen Schritt weiter: den Verkauf rund um die Stadien, akzep- und Gerichte haben festgestellt, dass die- Die Bahn habe „ganz andere Rechte und tieren die FIFA-Exklusiv-Rechte aber eher ses gebührenpflichtig ist. „Die Städte ge- Möglichkeiten“, wenn sie hierzu eine mürrisch. hören zu unseren wichtigsten Partnern“, Partnerschaft mit den Veranstaltern ein- In Nürnberg war die anfängliche Aufre- sagt OK- Vizepräsident Wolfgang Niers- gehe. „Und warum sollten nicht auch die gung so groß, dass örtliche Bier-Anbieter bach, „die wir deshalb auch bestmöglich Nationalmannschaften zu ihren Spielen drohten, mit einer Wagenburg aus Bier unterstützen und promoten. Der positive von ihren Standquartieren mit der Bahn und Würstchen das Frankenstadion um- Public-Viewing-Entscheid ist ein weiterer an- und abreisen?“ zingeln zu wollen. wichtiger Schritt.“

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�� Die zweitgrößte Sportveranstaltung Doch in Köln wie in den anderen �� der Welt wirft schon jetzt mehr als nur Spielorten Nordrhein-Westfalens wird �� einen Schatten voraus, beispielsweise es nicht nur Vorfreude geben, denn auch �� mit dem Festival „Talente 2006“. Um nach dem Turnier wird man sich an �� das kreative Potenzial der Jugend her- Rhein und Ruhr noch gerne an die WM �� auszufordern, hat die FIFA die Schul- erinnern. Das zumindest sagt die Studie �� Kampagne „Talente 2006“ ins Leben der Ruhr-Universität Bochum und der �� gerufen. 5.000 Projektgruppen aus ganz „Gesellschaft für Wirtschaftsförderung �� Deutschland waren am Start, die 100 Nordrhein-Westfalen“ voraus: NRW �� Sieger präsentierten Mitte Juni auf den wird von der WM mehr profitieren als �� Vorwiesen des Kölner Stadions an drei andere Bundesländer. 91 Prozent der �� Tagen ihre Wettbewerbsbeiträge einem Befragten Experten aus Wirtschaft, Poli- �� Publikum von über 15.000 Menschen. tik und Verbänden schätzt den Wert der �� Das Festival bot Auftritte namhafter WM für das Land mit den drei Spielor- �� Bands und reichlich Gelegenheit, ver- ten hoch ein. �� schiedenste Kreativ-Talente in Work- Markus Kurscheidt, der Studienleiter, �� shops zu erproben. Die Teilnahme stellt fest: „Bundesweit sind im Rahmen �� Prominenter wie Anke Engelke und der Fußball-WM noch Aufträge für rund �� Sönke Wortmann unterstrich den ho- 500 Millionen Euro zu vergeben. Es ist �� hen Anspruch der Kampagne, die in davon auszugehen, dass der Großteil in �� der nächsten Runde im Frühjahr 2005 Nordrhein-Westfalen bleibt.“ In Dort- unter dem Titel „We(l)come to Germa- mund und Gelsenkirchen fehle es bei- ny“ international wird und Schüler aus spielsweise an Hotels, in Köln an einer Partnerstädten im Ausland einbezieht. guten Verkehrsanbindung. Das große Abschlussfestival findet im Die wirtschaftliche Bedeutung des Vorfeld der WM 2006 in Berlin statt. Turniers lässt sich allerdings nicht nur am Investitionsvolumen festmachen, sondern auch an seiner Vermarktung. Teil dieser wird wie bei jedem Event auch das offizielle Turniermaskottchen sein. Gesucht wird der Nachfolger von „Tip und Tap“, den „beiden lustigen Fußball-Buben“, so deren Original-Um- schreibung bei der WM in Deutschland vor 30 Jahren. Im Herbst gibt es die Vor- stellung der Figur, welche momentan noch in der „Puppenschmiede“ der Jim Henson Company (hier erblickten bereits „Ernie und Bert“ sowie „Kermit“ �� der Licht der Welt), kreiert wird. � ��

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�� Jörg Albertz, was unterschei- Zum Derby kommen 70.000 bis 80.000. Das ﬂiegen, kannst nicht mal kurz zwei Stun- det den chinesischen Fußballfan von einem ist aber die Ausnahme. Anderswo spielen den mit dem Auto irgendwo hinfahren. deutschen oder schottischen Stadionbesu- wir auch schon mal vor 8.000 Zuschauern. �� Sie sind nicht nur Spieler, cher? ��Sie sagten eben, zum Duschen sondern stehen dem Verein auch bei orga- �� Fußballfans sind überall auf der fahren Sie ins Hotel… nisatorischen Dingen mit Rat und Tat zur Welt gleich. Auch der Chinese trägt Fan- �� Die chinesischen Stadien haben kei- Seite… Klamotten mit Schals, Trikot und Fahnen, ne Kabinen, wie wir sie kennen. Da stehen �� Der General Manager hat anfangs unterstützt sein Team genauso euphorisch in einem großen Raum ein paar Stühle und Gespräche mit mir gesucht. Ich habe ihm wie in Europa oder anderswo. ein Spind, das ist alles. Bei uns in Shanghai erklärt, wie das in Deutschland abläuft, ��Erzählen Sie uns von Ihren Er- geht es noch: Alles ist relativ sauber, wir dass beim HSV organisatorisch alles per- fahrungen in China. Wie sehen die Stadien können nach dem Spiel duschen. In ande- fekt ist und Hand in Hand läuft. Ich habe aus? ren Stadien dagegen möchte ich den Was- von den Fanaktionen in Deutschland er- �� Hier in China ist man weit entfernt serhahn erst gar nicht aufdrehen. zählt, wo wir den Hamburger Dom und von deutschen Maßstäben. In Deutschland �� Sie wurden 2003 zu „Chinas Fanclub-Feiern besucht haben. So etwas entstehen überall neue Stadien, die hiesi- Fußballer des Jahres“ gewählt. „Ali“-Rufe habe ich hier noch nie erlebt. gen sind total veraltet. Das geht sogar so sind im Stadion wahrscheinlich selbstver- �� Sie waren überall Publi- weit, dass wir uns nach den Spielen in den ständlich, oder? kumsliebling. Wie ist das zu erklären? Trainingsanzug schmeißen und ins Ho- �� Im Verein habe ich einen hohen �� Ich hatte immer, egal wo ich war, tel fahren, um dort zu duschen. In Peking Stellenwert. Ich bin in Shanghai sehr be- einen guten Kontakt zu den Fans. Wenn dagegen, wo 2008 die Olympischen Spiele kannt. Viele Leute sprechen mich auf der jemand nach dem Spiel ein Autogramm stattﬁnden, wird ein gigantisches Stadion Straße an, wollen Autogramme haben. Im von mir will, bekommt er eins. Und hingesetzt. Stadion hängen viele Plakate mit meinem wenn das 20 Minuten dauert, schreibe ��Und in Shanghai? Namen, auf einem ist mein Gesicht drauf ich eben 20 Minuten. Ich schicke die �� Hier gibt es zwei Klubs, Shenhua und es gibt Fanartikel von ausländischen Fans nicht zur Seite oder sage, dass ich und International. Wir spielen im Hon- Spielern wie mir. Aber kein Vergleich zu keine Zeit habe. So was gibt es nicht kou-Stadion, da passen 35.000 rein, der Deutschland! für mich, weil die Fans wegen mir und Saisondurchschnitt liegt bei knapp 25.000. ��Inwiefern? meiner Mannschaft ins Stadion kommen Das Stadion hat zwar eine kleine Laufbahn �� Es gibt zum Beispiel keine Fanbe- und uns anfeuern. Also muss ich ihnen an den beiden Seitenlinien, ist aber ein rei- treuung. Und ich weiß nicht, ob es so etwas etwas zurückgeben. nes Fußballstadion. International spielt im überhaupt jemals geben wird. Hier existiert ��Ist Ihnen ein Spiel wegen der Olympia-Stadion mit einem Fassungsver- ein Fanklub, die „Blue Devils“, die bei allen Atmosphäre im Stadion besonders in Er- mögen von 80.000. Das sieht zwar von au- Heimspielen dabei sind. Einige Fans sogar innerung geblieben? ßen gigantisch aus, ist aber ebenfalls total auswärts, wobei das nicht so einfach ist. In �� Klar, Rangers gegen Celtic, egal veraltet. Da ist eine Grundsanierung fällig. China musst du wegen der Entfernungen ob bei uns im Ibrox Park oder im Celtic Park – jedes Derby war ein unvergessli- �� ches Highlight. Absoluter Wahnsinn! Wie auch die Heimspiele in der Cham- pions League! Ich kann mich noch sehr gut an das Spiel gegen den FC Bayern erinnern , das war der Hammer! Grund- sätzlich gilt übrigens: Egal in welcher Liga du bist, Derbys sind immer etwas Besonderes. Wobei ich sagen muss, dass Dortmund gegen Schalke ein Abklatsch von Celtic gegen Rangers ist, weil nicht nur das Sportliche eine Rolle spielt, sondern auch die Geschichte eines Landes. Allerdings hat das Derby in Schottland zumindest auf dem Rasen durch die vielen Ausländer an Brisanz eingebüßt. Die haben natürlich nicht das Herzblut wie die Schotten, weil sie mit der Geschichte nichts zu tun haben. ��Was nimmt man von der At- mosphäre im Stadion überhaupt auf?

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�� Du musst schon ziemlich abge- wichst sein, wenn du davon gar nichts �� mitbekommst. Wenn du schlecht spielst und ausgepﬁffen wirst, ist die Mannschaft �� verunsichert. Mit anderen Worten: Man bekommt alles mit. Gleiches gilt, wenn du �� führst. Die Zuschauer peitschen dich nach �� vorn, dann gelingt dir alles. Das ist ein �� Verdienst des Publikums. Läuft es aber �� nicht und die Fans schießen sich vielleicht �� sogar auf einen einzelnen Spieler ein, �� kannst du den gleich rausnehmen. Der ist �� fertig! Das ginge jedem Arbeitnehmer so. �� Wenn der Chef hinter dir steht und dich �� nur beschimpft, dann machst du einen �� Fehler nach dem anderen. �� Nimmt man als Spieler über- haupt die Choreographien wahr? �� Du bekommst alles mit, was auf �� den Rängen passiert, schon beim Warm- �� machen. Wenn du dann einläufst und �� 50.000 Leute jubeln dir zu, zeigen ihre �� Plakate – das ist einfach geil. Wer sagt, �� das interessiere ihn nicht, lügt. �� Haben Sie in Ihren bisheri- �� gen Vereinen jemals über Fanangelegen- �� heiten gesprochen? �� In Deutschland auf alle Fälle, auch �� wenn das letztlich Sache des Vereins ist, �� weil wir Spieler ja dazu nichts sagen kön- �� nen. In jedem Klub gibt es einen Fanbeauf- �� tragten, der ständig mit den Fangruppen �� zusammenarbeitet. Aber natürlich sitzt �� man auch als Spieler ab und zu mit den �� Fans zusammen. In Hamburg haben wir �� jedes Jahr den Dom besucht und den Fans �� im Zelt Rede und Antwort gestanden. �� Wenn du gut dastehst in der Tabelle, ist �� das eine Riesenparty. Aber das kann auch �� sehr unangenehm sein. Wie in meiner �� zweiten Zeit beim HSV, als wir schlecht �� gespielt haben und niedergemacht wur- �� den. Leider sind es oft Standardfragen, die �� du beantworten musst. Was soll ich denn �� sagen, wenn mich einer fragt, warum ich �� scheiße gespielt habe? Wenn ich es wüs- �� ste, würde ich es doch ändern. �� Sie spielen in Shanghai Ihre �� zweite Saison, wurden 2003 „Chinas �� Fußballer des Jahres“. Wie lang wollen �� Sie dort noch bleiben? �� Im November endet die Saison �� der Chinese Super League, mein Vertrag �� läuft im Dezember aus. Man soll nie nie �� sagen, aber meine Verlobte und ich wol- �� len nach Hause kommen. �� In die Bundesliga? �� Ich bin 33, aber noch topﬁt. Wenn �� wir nach Hause kommen zum Jahresen- �� de, ist gerade Winterpause in Deutsch- �� land. Natürlich wäre die Bundesliga �� noch mal ein Highlight, aber wenn ich �� in der Zweiten Liga einem Verein helfen �� könnte, wäre das auch interessant. Zwei �� Jahre würde ich gern noch dranhängen. ��  Florian Krebs

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in Blick zurück erinnert daran, wie entsprechend ihrer ursprünglichen Pla- haben, komplett verschlafen. Doch was es in und um Athen, dem Zentrum nung vollendet werden. „Die Anlagen zählt, ist das Ergebnis, und das kann sich Eder Spiele, noch vor wenigen Mo- werden pünktlich zu den Spielen fertig sehen lassen. naten aussah. Kritiker hatten alle Hände sein“, zeigt sich IOC-Cheﬁnspektor De- voll zu tun und prognostizierten, dass nis Oswald überzeugt. Bis auf wenige �� die Griechen niemals ihre Vorhaben in Ausnahmen sind die Sportstätten bereit, die Tat umsetzen könnten. Zu wenig um Aktive und Zuschauer zu empfan- Zu knapp wurde die Zeit für das war fertig gestellt, die Bauten hinkten gen. Gianna Angelopoulos-Darskalaki, Schwimmzentrum, das nun ohne Dach den Zeitplänen massiv hinterher und die Vorsitzende des Athener Olympia- auskommen muss. Zwar haben die zu- die Infrastruktur war ebenfalls weitest- Komitees, verkündet: „Wir haben in vier ständigen Bauﬁrmen zuletzt eine Fertig- gehend nicht fertig. Zudem türmten sich Jahren das geschafft, was das IOC in sie- stellung bis zum 31.07. zugesichert, dem Bauschutt- und Abfallberge rund um die ben Jahren von uns verlangt hat.“ Organisations-Komitee war die Gefahr Sportstätten. Zeitweise wurde sogar mit Diese Aussage zeugt von Selbstkri- weiterer Verzögerungen jedoch zu groß. dem Gedanken gespielt, die Spiele zu tik, denn die Griechen haben die ersten Um die Austragung des Schwimm-Wett- verschieben. drei Jahre, nachdem sie den Zuschlag als bewerbs nicht in Gefahr bringen, ent- Allen Zweifeln zum Trotz konnten Ausrichter der 28. Olympischen Som- schieden sich die Verantwortlichen für die meisten Stadien und Gebäude jedoch merspiele im September 1997 erhalten die „Oben Ohne“-Lösung.

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Weitere Sorgen bereitet im Vorfeld der Spiele die Sicherheitslage. Da eine Veranstaltung dieser Größenordnung ein konkretes Ziel für Terrorakte sein kann, setzen die griechischen Behörden nicht weniger als 70.000 Polizisten, Soldaten und private Sicherheitskräfte ein, um den reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Die Sportler aus den USA werden sogar von 150 eigens angeheuerten Leibwächtern �� begleitet. England und Spanien werden ebenfalls derartige Maßnahmen ergreifen.

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Das herausragende Element der Spie- le in Griechenland ist die Zusammen- führung von Antike und Moderne. Wie schon 1896, als in Athen die ersten Olym- pischen Spiele der Neuzeit stattfanden, werden auch in diesem Jahr einige der Wettkämpfe auf historischem Boden ausgetragen. Der Marathonlauf ﬁndet auf �� seiner ursprünglichen Strecke statt, das Straßenradrennen durchquert das histo- rische Zentrum von Athen am Fuße der Akropolis, das Bogenschießen ﬁndet im Marmorstadium „Kallimarmaron“ von 1896 statt und die Kugelstoßer werden im antiken Olympia antreten. Damit wird den Spielen ein unvergleichlicher Charakter gegeben.

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Das Prunkstück der Olympischen �� Spiele stellt aber das Athener Olym- piastadion dar. Die knapp 75.000 Zu- schauer fassende Arena, bereits 1982 zur Leichtathletik-Europameisterschaft eingeweiht, wurde komplett modernisiert. Federführend war dabei der berühmte spanische Architekt Santiago Calatrava, der für das Stadion eine schwebend an- mutende Dachkonstruktion entwarf. Die zwei gigantischen Bögen, die das Dach halten, haben eine Spannweite von insgesamt 304 Metern und eine maximale Höhe von 80 Metern. An ihnen sind �� Drahtseile befestigt, die das Gesamtge- wicht des Daches von rund 17.000 Ton- nen halten müssen. Für die Montage der Konstruktion war ein ausgeklügeltes System nötig. Insgesamt bedeckt das Sta- diondach rund 95 Prozent der Plätze und wird wegen seiner einzigartigen Archi- tektur bereits jetzt als neues Wahrzeichen von Athen bezeichnet.

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Höchste Anforderungen werden an �� den Rasen im Olympiastadion ge- ►

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stellt, da zur Eröffnungsfeier ein Teil des ein neuer Rasen verlegt werden, der nicht den und Saatgut der Michigan State Uni- Innenraums in ein Wasserbassin verwan- nur den Belastungen durch die Sportler, versity in den USA. Monatelang wurde delt werden soll. Damit die Wettkämpfe sondern auch dem griechischen Sommer nach dem passenden Rasen gesucht, bis anschließend wie geplant stattﬁnden kön- standhält. Damit das gelingt, holten sich sie mit Bermudagras das entsprechende nen, muss innerhalb von nur vier Tagen die Griechen Rat bei den Experten für Bo- Grün fanden.  Matthias Arends

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öln ist eine Stadt voller Ironie. nehmen. „Dieses Stadion ist ein Stadion trieb des klobigen Müngersdorfer-Stadi- Eine weit verbreitete lokale An- für alle Kölner – es gehört euch“, trom- ons hatten die Betreiber zweierlei gelernt. Kekdote ist diese: Ein Musikstudent petete der volkstümliche CDU-Politiker Erstens: Die Laufbahn muss weg. Zwei- versperrt mit seinem Kontrabass die Tür jovial ins Mikro. Die Massen nahmen seitens: Gut organisierte Open-Air Konzer- der vollbesetzten Straßenbahn, wodurch ne symbolische Schenkung dankend an. te locken Weltstars nach Köln und die sich ein Rentner am Ausstieg gehindert Tatsächliche Eigentümerin der pracht- Massen ins Stadion. Die Entwürfe mus- fühlt. Aber statt, wie andernorts üblich, vollen Arena ist indes die Kölner Sport- sten ferner den Erhalt der angrenzenden ein mauliges „Platz da“ zu raunzen, säu- stätten GmbH, eine Tochter-Gesellschaft und denkmalgeschützten Bauten des selt der ältere Herr im breitesten Kölsch: der Stadt Köln. Mit ihr beginnt die kurze Architekten Adolf Abel garantieren, und „Jung, kannste och Piccolo-Flöte?“ Man Geschichte des RheinEnergieStadions. überhaupt habe sich das neue Stadion spricht halt verklausuliert in der Dom- Im Jahr 2000 ließen die Sportstätten harmonisch in das Gesamtkonzept des stadt. Deshalb ist es auch durchaus als durch die Dortmunder Struktur GmbH 80 Jahre alten Müngersdorfer Sportparks Kompliment zu werten, wenn die Kölner und das Büro Faltins, Scheuven + Wach- einzufügen. Zusätzliche Hürde für die ihr nagelneues RheinEnergieStadion als ten (fsw) einen internationalen Architek- Teilnehmer: Das neue Stadion entsteht „schönstes Zweitligastadion der Welt“ ten-Wettbewerb für ein reines Fußball- exakt an der Stelle des alten. Der Umbau bezeichnen. Den kleinen Seitenhieb auf stadion ausschreiben. Der sollte diesmal erfolgt bei laufendem Spielbetrieb des die missliche Lage des FC können sie sich frühzeitig sicherstellen, dass Köln bei 1. FC Köln, wobei immer eine Kapazität eben nicht verkneifen, aber für die kann der Auswahl der WM-Spielstätten 2006 von 30.000 Zuschauern gewährleistest bekanntlich das schmucke Stadion nichts. mit von der Partie sein würde – das hat- sein musste. Soeben wurde es mit einem ordentli- te man 1974 noch gründlich verbockt. chen Volksfest eingeweiht. 50.000 drän- Diesmal peilten Kölner eine Arena für �� gelten sich bei Bier, Würstchen und Guil- 45.000 Zuschauer an. Für die Teilnehmer do Horn auf seinen Vorwiesen, um es von des Wettbewerbs galten einige Auﬂagen: Alles kein Problem für 69 Architekten, einem bemüht bürgernahen Oberbürger- Multifunktionale Möglichkeiten sollte deren herausragende Entwürfe die Stadt meister Fritz Schramma in Empfang zu die neue Arena bieten, denn aus dem Be- Köln in einem sehenswerten Bildband

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zusammengefasst hat. Die Spannweite der Fertigstellung der Südkurve, die ja Gladbach meldete der Stadionsprecher: reicht von einer überdimensionalen Glas- jetzt eigentlich eine Gerade ist, erlebten „51.000 – ausverkauft“. Wie treue Husa- Ellipse, die ﬁndige Kölner gewiss „dat sie ein völlig neues FC-Gefühl. Fußball ren begleiteten sie ihren FC in Karnevals- Ei“ getauft hätten, bis hin zu landschaft- ohne Graben und ohne Laufbahn: Das stimmung in Liga Zwo. lich integrativen Modellen wie „Laube hatte es in Köln noch nie gegeben. „Plötz- im Wald“ und „Baumspiegel“. Dagegen lich entwickelt man eine komplett neue �� wirkte jenes Modell, das schließlich den Beziehung zur Mannschaft. Man ist ein- �� Zuschlag bekam, auf den ersten Blick fast fach näher dran und kann den Spielern ein wenig schnöde. „Als die das Modell im Gesicht ablesen, dass sie für den FC Gewiss ist auch das ein Resultat eines in den Raum schoben, dachten wir, was alles geben wollen“, schwärmt Alexander sensiblen Interessenausgleichs aller Be- ist das denn für ein Wohnzimmertisch“, zu Solms, der seit Jahren eine Dauerkarte teiligten. Denn der FC, als Hauptnutzer schildert ein Beteiligter seine Eindrücke besitzt. Tatsächlich hat sich das Verhalten des Stadions, war maßgeblich an den von der Präsentation. Aber eben nur auf der Fans binnen der kurzen Zeit im Rhei- Planungen beteiligt. „Steht auf, wenn den ersten Blick, denn der Entwurf mit nEnergieStadion komplett gedreht. In der ihr Kölner seid“ muss hier deshalb nie- dem Merkmal „vier Lichttürme“ von alten Müngersdorfer Beton-Schüssel gal- mand anstimmen. Mit Rücksicht auf die gmp (von Gerkan, Marg und Partner), ten sie noch als launisch, Stimmung kam heimischen Fans, setzt das RheinEner- weist einige Vorzüge auf, die sich erst eigentlich nur auf, wenn der FC Hacke- gieStadion im Gegensatz zu so manch bei genauerer Betrachtung erschließen: Spitze-Cha-Cha-Cha und 3-0 spielte. An- anderer Arena weiterhin auf Stehplätze. Das kompakte Rechteck des RheinEner- sonsten pﬁffen die Undankbaren ihre ei- Für internationale Spiele werden eigens gieStadions passt sich ideal in den alten gene Mannschaft oft bereits beim dritten Sitze an- und anschließend wieder abge- Müngersdorfer Sportpark ein. Es berück- Stockfehler gnadenlos nieder. Im Rhein- schraubt – ein seltener Service. Beim FC sichtigt bestehende Symmetrie-Achsen, EnergieStadion ist das jetzt anders: Auf ist das kein Zufall. Warum, weiß Rainer bewahrt den alten Baumbestand und der „roten Wand“, wie die vollbesetzte Mendel, Leiter des Mitglieder- und Kun- trägt mit seiner stilvollen Schlichtheit Südtribüne aufgrund ihrer imposanten denservices: „Durch ständige Meinungs- dazu bei, dass der Kostenrahmen von Frontansicht benannt wird, tobt zumeist einholung versuchen wir unser Angebot 117,6 Mio. Euro nicht wesentlich über- ein Sturm wie beim Start eines Heliko- bei Veranstaltungen immer weiter zu strapaziert wurde. pters. Manchmal bis die Spieler schon verbessern. Wir suchen den Dialog zu Kommentar der überaus kritischen fast wieder im Mannschafts-Bus sitzen. unseren Fans. Inzwischen können wir sa- Jury. „Eine überzeugend klare Arbeit, Und das Verblüffende: Je abgestiegener gen, dass das neue Stadion rund 90% un- der allerdings noch ein Stück Seele ein- der FC, desto munterer die Fans. Dem serer Zuschauer fasziniert.“ Letzteres gilt zuhauchen ist“. Das haben inzwischen chronischen Abwärtstrend zum Trotz, für die hartnäckigen Steher wie für die längst die Fans übernommen. Bereits mit nahm ihre Zahl zu Saisonende zu. Gegen sogenannten VIPs gleichermaßen. ►

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Denn natürlich verzichtet man auch in und andere Veranstaltungen konzipiert. Der Arme hatte sich wohl ein wenig in Köln nicht auf die neuerdings obligato- In der abgelaufenen Saison zogen die fa- den heimtückischen Gässchen von Köln- rischen Business-Logen. Auf Sponsoren milienfreundlichen Events der Footbal- Junkersdorf verfranst und anschließend ist man hier wie andernorts angewiesen. ler von den Cologne Centurions durch- im Stau gelangweilt. Er forderte daher Die stilvollen Lounges dienen als „neue schnittlich knapp 10.000 Zuschauer an unverhältnismäßig schroff: „Da muss Begegnungsstätte für die regionale Ge- und in alter Tradition des Müngersdorfer sich bis zur WM aber noch einiges än- schäftswelt“, so Hans Rütten. Zwischen Stadions dient nun auch das RheinEner- dern.“ Das sah NRW-Sportminister Mi- 45.000 und 90.000 Euro kostet eine der 48 gieStadion als Plattform für so manchen chael Vesper freilich ganz anders. Sein Suiten pro Saison, ausgestattet mit allem, Weltstar. Gerade erst war die Hitmaschi- lapidarer Kommentar zur MV-Beschwer- was zum Business dazugehört: gehobe- ne Phil Collins zu Gast und mit ihr 42.000 de: „Der fährt doch immer zu spät los.“ nes Ambiente, um den Geschäftspartner Zuhörer. So nassforsch und lösungsorientiert die in eine positive Grundstimmung zu ver- Reaktion des umgänglichen Ministers setzen, ein Kühlschrank, mit dessen In- �� auch ausfiel, das Verkehrsärgernis ist halt man ihn gefügig macht und ein edler so leicht nicht von der Hand zu weisen. Holztisch, auf dem Verträge unterzeich- Die Tauglichkeit eines Stadions für Das haben auch die Verantwortlichen net werden. Nur ein wenig eng erschei- derartige Veranstaltungen ist keine der Stadt, des Landes und des Bundes nen die piekfeinen Luxus-Suiten. Macht Selbstverständlichkeit, denn die Auflagen erkannt. Bis 2006 wird deshalb stufen- aber nichts: Gewinnt der FC, liegen sich der „Versammlungsstättenverordnung“ weise ein neues Verkehrskonzept um- hier ohnehin alle in den Armen. sind häufig noch strenger als die des DFB gesetzt. Zwar stehen schon heute 7.300 Stadion ohne Makel, könnte man an- und die der FIFA. Da sich bei Konzerten Parkplätze zur Verfügung – weitere 650 gesichts der vielfältigen Möglichkeiten häufig mehr als 13.000 Menschen im In- befinden sich in der Tiefgarage unter der meinen, denn neben den Besuchern pro- nenraum des Stadions tummeln, bedarf Haupttribüne – trotzdem sollen noch fitiert natürlich auch der FC selbst von es hier natürlich einer besonderen Zu- 2.000 hinzukommen. Weil immer noch den Vorzügen seiner neuen Infrastruktur. gangs- und Fluchtwegsteuerung. Auch zu viele Autofahrer den Drang verspü- Zwar wird das gute alte Geißbockheim aus diesem Grunde gähnt im RheinEn- ren, mit ihrem Gefährt exakt bis auf ihren in Köln-Sülz erhalten bleiben, die dorti- ergieStadion inmitten der Nordkurve Tribünenplatz zu fahren, wird zusätzlich ge Geschäftstelle ist jedoch bereits in das ein riesiges Tor, das so genannte „Sta- einen Verkehrsleitsystem installiert, das neue Stadion eigezogen, wo bald auch dionfenster“. Für manchen Fußball-Fan frühzeitiges Parken garantieren soll. ein FC-Museum den Glanz vergangener bei der kritischen Betrachtung der Arena Köln ist also gut gerüstet für 2006. Die Tage wiederbelebt. Dabei ist Fußball nur der einzige Schönheitsfehler einer anson- Generalprobe, der internationale Confe- ein Aspekt bei der Stadionnutzung. Bei sten wohl perfekten Spielstätte. derations Cup, wird das im nächsten Jahr der Refinanzierung der Arena möchte Eigentlich gab es bislang nur einen, aller Voraussicht nach bestätigen. Einzig sich die Sportstätten GmbH nicht aus- der am neuen Kölner Stolz etwas auszu- der FC bereitet den Kölnern Sorge. Aber schließlich auf dieses Standbein stützen. setzen hatte. Ausgerechnet der fuchtige wer weiß? Mit ein bisschen Glück ma- Deshalb ist das Stadion - die Namens- DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder chen die Geißböcke aus ihrem schönsten rechte erworb 2002 das Versorgungsun- mopperte nach der Länderspielpremiere Zweitligastadion der Welt schon binnen ternehmen GEW RheinEnergie AG für Deutschland – Belgien über die zähflüssi- eines Jahres das schönste Erstligastadion zunächst sieben Jahre - auch für Konzerte ge Verkehrssituation rund ums Stadion. der Welt.  Andreas Schulte

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enn es darum geht, verdienten Natur“ folgend trieb der „Zweckverband nach Köln, weil er hier die größten Ein- Persönlichkeiten ein Denkmal für Leibesübungen Groß-Köln“ mit der nahmen zu erwarten hatte. Köln war in Wzu stiften, zeigt sich die Kultur- Unterstützung von Sportsfreund Adenau- der Lage Veranstaltungen aller Couleur stadt Köln geizig. Die kölschen Originale er in Müngersdorf die Bebauung einer 55 auszurichten. Sogar für die Ausrichtung Tünnes und Schäl haben eines erhalten, Hektar großen Fläche für einen Sportpark der Olympischen Spiele 1936 brachte man Willi Millowitsch erfuhr dies noch zu voran. 1923 entstand so die damals größ- sich ins Gespräch, doch daraus wurde Lebzeiten und erst vor wenigen Jahren te Stadionanlage Europas mit Radrenn- nichts. Konrad Adenauer. Letzterem hat die bahn, Freibad, Tennisplätzen und allen Im Zeiten Weltkrieg trafen 93 Bom- Stadt auch Handfestes zu verdanken. Die möglichen Kampfbahnen für Sportarten, beneinschläge das Stadion. Die Kriegs- Spuren seiner Politik sind immer noch all- die heute schon lange niemand mehr aus- schäden waren ungeachtet dessen gegenwärtig. Auch in Köln-Müngersdorf, übt. Ihr Herzstück, die „Hauptkampf- schnell behoben, das Müngersdorfer wo jetzt das taufrische RheinEnergieSta- bahn“, fasste zunächst 63.000 Plätze und Stadion schon 1946 wieder einsatzbereit. dion auf die WM 2006 wartet. besaß eine 500 Meter lange Laufbahn. Dennoch entbrannte in der Stadt bald Adenauer, von 1917–1933 Kölner Kein Wunder also, dass die Ränge weit eine Diskussion, wie mit der weitläu- Oberbürgermeister, legte nach dem ersten ausluden. An so etwas wie Atmosphäre figen Kampfahn in Zukunft zu verfahren Weltkrieg den für die Stadt so charakte- dachten die Erbauer seinerzeit noch nicht. sei. Schnell machte das Schlagwort vom ristischen Grüngürtel an, jene das linksr- Weil Sport im Freien unmittelbar mit ei- reinen Fußballstadion die Runde. Denn heinische Köln umspannende Erholungs- nem Naturerlebnis verbunden sei, plante inzwischen sorgte in Köln ein Großver- fläche, die damals wie heute geplagten die gesamte Anlage nicht etwa ein Archi- ein für Aufsehen. Der aufstrebende 1. FC Städtern ein Gefühl von erlebter Natur tekt für Sportstätten, sondern die Garten- Köln stand, obwohl erst 1948 gegründet, einhaucht. Dort war jede Menge Platz für baudirektion der Stadt Köln. nun Anfang der fünfziger Jahre bereits ein ehrgeiziges Projekt, das vornehmlich mehrfach in der Endrunde zur deutschen der Gesunderhaltung des Volkes dienen �� Meisterschaft. Unter den veränderten sollte. Den Richtlinien von „gestalteter Vorzeichen befürworteten einige Ver- Das riesige Gelände in Müngersdorf treter der Stadt einen Umbau des alten katapultierte Köln an die Spitze der deut- Stadions, andere forderten eine gänzlich schen Sportlandschaft. Auch weil die pfif- neue Arena ohne Laufbahn im Rechts- figen Stadtverordneten es mit ständigen rheinischen. Aus beidem wurde nichts. Umbauten den jeweiligen Bedürfnissen Wie einen alten Fahrradschlauch flickte anpassten: Turnfeste mit 200.000 Teilneh- man stattdessen nach und nach die Lö- mern, Leichtathletik und Endspiele um cher der alternden Hauptkampfbahn, bis die deutsche Fußballmeisterschaft (von sie wirklich niemandem mehr gefallen denen eines ausgerechnet Fortuna Düs- konnte. Dabei hätten die Kölner ein gera- seldorf gewann). dezu visionäres Stadion an gleicher Stelle Vor allem Länderspiele erfreuten sich haben können, eines das auch heute noch größter Beliebtheit, noch weit bevor Sülz zumindest optisch allen Ansprüchen ge- 07 und der KBC zum 1. FC Köln ver- recht würde. Aber „das Bügeleisen“, der �� schmolzen. Der DFB vergab sie gerne Entwurf des Architekten Schulten, ►

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war zu teuer. Ein leicht modiﬁziertes �� Schulten-Modell, der „Flitzebogen“, kam �� später auf den Tisch, nachdem sich Köln als Austragungsort für die WM 74 be- �� worben hatte. Aber auch hier ergab sich �� das gleiche Problem: Die vorgegebenen �� Baukosten wurden nachkalkuliert und �� für zu hoch befunden. Eine geeignete Al- �� ternative hatten die Verantwortlichen im �� Rat nicht in Auftrag gegeben. Die Frist �� für die rechtzeitige Fertigstellung zur �� Weltmeisterschaft war letztendlich taten- �� los verstrichen – WM 74 ohne Köln, eine �� Provinzposse. �� Immerhin hatten die Politiker aus der �� dummen Geschichte gelernt. Im Herbst �� 1972 beschlossen sie einstimmig, den �� Entwurf „Müngersdorfer Stadion“ der �� Firma Dyckerhoff & Widmann an der �� Stätte der Hauptkampfbahn umzusetzen. �� Dort kreiste schon kurze Zeit später die �� Abrissbirne; der 1. FC Köln und die tra- gische Fortuna, damals in ihrem einzigen Bundesliga-Jahr, zogen für die zweijäh- rige Baupause in die benachbarte „Rad- rennbahn“. Das Provisorium war zwar für Spieler wie für Zuschauer äußerst un- komfortabel, besaß aber eine einzigartige Atmosphäre. Das berühmte „Füßetram- peln in der Radrennbahn“ machte den Fans auf den hölzernen Tribünen gehöri- gen Spaß und war beim Gegner gefürch- tet. Die Radrennbahn entfaltete ein eige- nes Klangbild und war so eng, dass man Wolfgang Overath beim Eckball durch den Zaun am Trikot zupfen konnte. Fast schade, dass das Gastspiel schon nach kurzer Zeit wieder endete. 1975 war nach nur 22 Monaten Bauzeit „die Schüssel“, �� wie die Fans das neue Müngersdorfer Stadion nannten, bezugsfertig. ►

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�� Aber was war das nur für ein Kontrast gegenüber der niedlichen Radrennbahn? Hier 61.114 Zuschauer Fassungsver- mögen, dort 27.000, hier 30 Meter inkl. Graben von der Tribünenkante bis zum Spielfeldrand, dort einmal Kirschkern- spucken, hier Waschbeton und Plastik, dort verwitterte Holzplanken. Sicher, das neue Stadion war ein Palast. Es be- �� saß gleich zwei Anzeigetafeln, auf seinem Dach thronte die stärkste Flutlichtanlage Europas und überhaupt war es das erste deutsche Stadion mit komplett überdach- ten Rängen - und dies ohne lästige, die Sicht einschränkende Pfeiler. Zu seiner Zeit galt es als äußerst modern, aber es war eben kein reines Fußballstadion, sondern eine Mehrzweckarena der Siebziger, ein halbherziger Kompromiss. Das war ein Zugeständnis an den ASV Köln und sein Sportfest, das dank schneller Tartan- bahn so manchen Weltrekord verbuchte. „Die Schüssel“ war ein typisches Kind seiner Zeit: weit, ausladend und unsexy – wie eine Schlaghose. Dennoch verbin- den nicht nur Kölner mit der Arena große Augenblicke. Hier holte der FC 1978 das Double, er erschlich sich fünf Jahre spä- �� ter im kölschen DFB-Pokalfinale gegen die an diesem Tag bessere Fortuna ein mickriges 1:0 und 1989 fiel hier gar eines der wichtigsten Tore deutscher Fußball- geschichte. Denn hätte Thomas Häßler im entscheidenden WM-Quali-Spiel nicht das 2:1 gegen Wales erzielt, der spätere Weltmeister Deutschland wäre erst gar nicht mit zur WM nach Italien gefahren. Nach nur 25 Jahren kam das Todesur- teil für die Beton-Schüssel. Wieder war eine WM Schuld. Den Auflagen für 2006 genügte die Arena nicht mehr. Diesmal aber wollte die Stadt Köln bei der Welt- meisterschaft dabei sein. Deshalb hatte sie bereits im Jahr 2000 einen internationalen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Das Ergebnis kennen wir. Es ist soeben fertig geworden und hat den Zuschlag für 2006 erhalten. Die Kölner Sehnsüchte nach einem reinen Fußballstadion erfül- len sich nach knapp 60 Jahren mit dem fa- mosen RheinEnergieStadion – wiederum genau an jener Stätte, wo auf Adenauers Bestreben 1923 die Hauptkampfbahn entstand.  Andreas Schulte ��

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�� Stadionführung Köln ��

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b der Saison 05/06 rollt der Ball gab es bisher nicht viel zu sehen. Etwas durchgehend über drei übereinander lie- Woche für Woche in der neuen Heidelandschaft, ein Übungsplatz der gende Ränge. AArena. Alltäglich wird sie dabei Bundeswehr und eine Kläranlage. Le- Mit dem Neubau untermauerte Mün- jedoch nicht werden, denn das Stadion diglich der Fröttmaninger Berg, von dem chen die eigenen Ambitionen hinsichtlich gehört in Zukunft zum Teil des Erleb- aus ein beeindruckender Blick auf die der WM 2006 – und wurde dementspre- nisses. Daran, dass die Arena jahrelang Stadt möglich ist, war Anzugspunkt für chend belohnt. Neben dem Eröffnungs- ein Politikum war, werden sich nur noch Wochenendspaziergänger. Das hat sich spiel finden vier weitere Vorrunden- die wenigsten erinnern. „Das neue Stadi- im Oktober 2002 schlagartig geändert, spiele und ein Halbfinale am südlichsten on wird ein Identifikationspunkt für die nun geht der Blick auch auf die direkt an aller Spielorte statt. Ebenso bedeutend Stadt“, prophezeit Architekt Pierre de der Autobahn gelegene Großbaustelle. ist der Zuschlag für das WM-Medien- Meuron. Wie das Olympiastadion wird Hier entsteht bis Mai 2005 die neue Mün- zentrum. Rund 20.000 Journalisten, Fo- die Arena Besuchergruppen anziehen chener Arena, die nötige Infrastruktur tografen und Kameraleute werden 2006 und sich auf Postkarten wieder finden. für künftige Großveranstaltungen wird aus der bayerischen Hauptstadt berich- München erhält ein Stadion von interna- direkt mitgebaut: Parkhaus, Parkplätze, ten und dort ihr Quartier aufschlagen. tionaler Bedeutung, hochkarätige Spiele Straßen, U-Bahn-Ausbau, Autobahnaus- Das International Broadcasting Center werden hier ausgetragen, sowohl bei der bau – Kräne soweit das Auge reicht. sowie das Main Press Center finden ih- WM als auch in der Champions-League. Mit 66.000 Plätzen wird die Alli- ren Platz in den Gebäuden der Messe anz Arena das drittgrößte Stadion in München im Stadtteil Riem. Rund 40.000 �� Deutschland, lediglich das Berliner Quadratmeter Arbeitsfläche werden hier Olympiastadion und das Westfalenstadi- genutzt. Neben dem Imagegewinn ist Am Standort im Münchener Norden, on in Dortmund fassen mehr Zuschau- das ein enormer Wirtschaftsfaktor für die dort wo sich die A9 Richtung Nürnberg er. Die Besonderheit dabei: Die Arena Stadt. Franz Beckenbauer sprach bei der und der Autobahnring München treffen, verfügt bundesweit als einziges Stadion Grundsteinlegung von einem großen Tag

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für die Stadt und die beiden Münchener Tilgung des Darlehens und der Zinsen sichtbar. Der Rohbau ist abgeschlossen Fußballclubs und diese Euphorie hält bis soll mit den laufenden Einnahmen des und mit der Montage der imposanten heute an. Stadions erfolgen, insbesondere aus dem Außenhülle wurde bereits begonnen. Die Allianz Arena ist im Gegensatz zu Logen- und Business-Bereich. Der geschwungene Oberrang und die 15 vielen anderen Neu- und Umbau-Projek- Kaskaden-Treppen, die sich rund um das ten als reines Fußballstadion konzipiert. �� Stadion schlängeln, offenbaren bereits Jeweils 17 Heimspiele des FC Bayern und jetzt, wie die Allianz Arena einmal aus- des TSV 1860, dazu Europacup-, DFB- Ein weiterer wichtiger Bestandteil der sehen soll. Pokal- und Länderspiele sind dort vor- Finanzierung ist die Marketingpartner- gesehen. Mehr ist laut Erbbaurechtsver- schaft mit der internationalen Versiche- �� trag mit der Stadt München untersagt. rungsgruppe Allianz, die seit Februar Somit soll verhindert werden, dass die 2002 als Namensgeber der Arena fun- Konzipiert wurde das Bauwerk vom Allianz Arena in Konkurrenz zu den an- giert. „Um das Projekt Stadionneubau zu Architekturbüro Herzog & de Meuron deren Münchener Sport- und Veranstal- stemmen, war es für beide Vereine unmit Sitz in Basel. Die Schweizer Archi- tungsflächen tritt, wie insbesondere dem erlässlich, einen starken Partner aus der tekten gehören zu den renommiertesten Olympiapark mit Stadion und Großhalle. Wirtschaft einzubauen“, zeigte sich Uli weltweit und wurden bereits mit dem Die Räumlichkeiten in der Arena können Hoeneß nach Vertragsabschluss von der Pritzker-Preis, vergleichbar mit einem aber durchaus für Seminare, Tagungen, Partnerschaft überzeugt. Die Zusammen- Oscar für Architektur, ausgezeichnet. Konferenzen sowie kleinere Messen mit arbeit mit der Allianz, die ihren Firmen- Herzog & de Meuron beschäftigen rund einer Teilnehmerzahl von bis zu 3.000 sitz seit über 50 Jahren in München hat, 180 Mitarbeiter weltweit und arbeiten Personen genutzt werden. läuft zunächst bis zum 30. Juni 2021. derzeit an etwa 30 Projekten in Europa, Ein solches Bauwerk hat selbstver- Während das Stadion komplett von Asien und Amerika. Mit der nächsten ständlich seinen Preis. Rund 285,9 Millio- privater Hand finanziert wird, fließen für Stadionplanung haben die Schweizer nen Euro muss die Betreibergesellschaft, die aufwändige Infrastruktur rund um dabei bereits begonnen: Für die Olympi- die jeweils zu 50 Prozent im Besitz der die Arena öffentliche Gelder. Dazu gehö- schen Spiele 2008 bauen sie das National- FC Bayern München AG und der TSV ren Straßen und U-Bahn-Anbindungen, stadion in Peking, eine Arena mit 100.000 München von 1860 GMBH & Co Kg AA aber auch der Ausbau der Autobahn an Plätzen. liegt, für das Stadion und das angrenzen- der Arena. Ein Großteil davon wird durch Ein Neubau auf der grünen Wiese de Parkhaus aufbringen. Die Gesamtfi- Gelder des Landes und des Bundes, der lässt Architekten viele Freiheiten, die in nanzierung erfolgt durch die EuroHypo bis 2006 Milliarden in den Ausbau von München genutzt wurden, ein einzigar- AG, die langfristige Kredite in Höhe von Verkehrsnetzen steckt, finanziert. tiges Stadion zu bauen. Lediglich der St. 225 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Bereits ein knappes Jahr vor der Fer- Jakob-Park in Basel, der ebenfalls von Weitere 75 Millionen kommen als Ge- tigstellung sind die charakteristischen Herzog & de Meuron gebaut wurde, sellschaftsdarlehen vom FC Bayern. Die Merkmale des neuen Stadions deutlich weist einige ähnliche Merkmale, wie ►

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beispielsweise die außergewöhnliche Fassade auf. Die Architekten der Allianz Arena bezeichnen es als Vorteil, bei der Planung keine alternativen Nutzungsmöglich- keiten, wie zum Beispiel Leichtathletik oder Pop-Konzerte, berücksichtigen zu müssen. Somit konnte der Stadioninnen- raum optimal an das Spielfeld angepasst werden. Hauptmerkmal der Arena ist jedoch Außenhaut. Die Fassade besteht aus ei- �� ner transluzenten Hülle, die mit insgesamt 2.874 rautenförmigen Luftkissen die 64.000 Quadratmeter große Außenﬂäche bedeckt. Jedes dieser durchsichtigen Kis- sen kann beleuchtet werden, so dass es möglich ist, die Arena bei Abendveran- staltungen in einem blauen, roten oder weißen Licht erstrahlen zu lassen. „Wie ein großer leuchtender Körper steht das neue Stadion an der Autobahn, markiert einen neuen Ort an der Grenze zwischen Stadt und freier Landschaft. Es wird sich in der Erinnerung der Vorbeireisenden einprägen und Zielpunkt in den Köpfen der Fans werden“, beschreibt Architekt Pierre de Meuron die Arena. Da die Kunststoffhülle nicht ganz bis zum Boden reicht, sondern etwa dreiein- halb Meter darüber endet, entsteht der Eindruck, die Arena würde schweben. Besonders bei Abendspielen werden so bereits die Anreise und selbst die Vorbei- fahrt zum Erlebnis. ��

Die mit Luft gefüllten Kissenelemen- te sind aus zweilagigen EFTE-Folien konstruiert, einem sehr stabilem, licht- durchlässigen Kunststoff. Die Folien sind gerade mal 0,2 Millimeter stark, durch den Luftdruck in den Kissen entsteht die Membran-Hülle. Falls ein Kissen beschä- digt wird, kann es problemlos ausgetauscht werden. Die Montage der Kissen erfolgte �� durch ausgebildete Industriekletterer, 25 Monteure sind bei der Allianz Arena im Einsatz. Da es wegen der gewölbten Architektur rund 1.400 unterschiedliche Membran-Größen gibt, hat die Vorberei- tungszeit der Luftkissen einige Wochen gedauert. Für die Montage eines Ele- ments wird je nach Größe zwischen 30 Minuten und drei Stunden benötigt. Da die Arbeit in bis zu 52 Meter Höhe nicht ganz ungefährlich ist, müssen die Arbeiter speziell gesichert werden. Die Primärkonstruktion des Dachs, bestehend aus 48 Stahlhauptträgern, ist auf Stegen begehbar, dort reicht eine Absi- cherung mit Fanggurten. Bei der Sekun- därkonstruktion, das sind die Streben zwischen den Trägern, müssen je- ► ��

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doch Gehnetze gespannt werden, auf de- nem Gästebereich. Zwischen den Kabi- eine Gesamtkapazität von 1.400 Plätzen, nen die Arbeiter, ähnlich wie auf einem nentrakten befindet sich die Mixed-Zone, die individuelle Einrichtung ihrer Räume Trampolin, laufen können. Darunter be- in der künftig Interviews geführt werden nehmen die Kunden selbst vor. finden sich weitere Sicherheitsnetze. So können. Bei der WM 2006 werden die Neben den Logen erhält die Allianz können die Monteure auf den Gurt ver- Medien über ausgezeichnete Arbeits- Arena einen zusätzlichen VIP-Bereich. zichten und sich frei bewegen. bedingungen verfügen. Alleine auf den Rund 3.400 Business-Seats stehen auf Im Gegensatz zu vielen Neubauten der Presseplätzen auf der West-Tribüne fin- dem Mittelrang der Westtribüne zur Ver- letzten Jahre soll sich die schmale Dach- den 2.000 Journalisten Platz, zudem gibt fügung, die Bewirtung findet in einem öffnung des Stadions nicht zum Nachteil es Arbeitsplätze für 400 Fotografen und Business-Club mit einer Fläche von 3.500 für den Spielfeld-Rasen auswirken. Das 300 Beobachter der Verbände. Die zentra- Quadratmetern statt, der über einen se- Folienmaterial der Membrane hat eine len Pressekonferenzen werden in einem paraten VIP-Zugang zu erreichen ist. UV-Lichtdurchlässigkeit von 98 Prozent 800 Quadratmeter großen Medienraum Die Vermarktung dieser Plätze läuft aus- und soll so eine maximale Sonnenein- abgehalten, darüber hinaus stehen fünf schließlich über die beiden Vereine. strahlung gewährleisten. Für die nötige Übertragungsstudios zur Verfügung. Aber auch ohne VIP-Ausweis und Lo- Luftzirkulation ist die Öffnung zwischen gen-Bändchen kann sich der Besucher der Unter- und Mittelrang vorgesehen. Da- �� Allianz-Arena auf erstklassigen Service mit der Rasen trotz der hohen Belastung freuen. Auf rund 6.500 Quadratmetern durch zwei Mannschaften möglichst lan- Die Allianz Arena verfügt zwischen Gastronomiefläche stehen insgesamt 28 ge hält, werden strapazierfähige Schat- dem Mittel- und dem Oberrang über ei- Kioske, vier Restaurants, eine Cafeteria tengräser eingesetzt. Horst Schwab vom nen Logenring. Die Nachfrage für die und eine Cafébar zur Verfügung. Für die Rollrasenhersteller Schwab zeigt sich op- dort zur Verfügung stehenden 106 Logen Gastronomie-Bereiche hat die Betreiber- timistisch: „In München wird ein eigens ist immens und übersteigt laut Betreiber- gesellschaft bereits langfristige Verträge für dieses Stadion gezüchteter Spezial- Gesellschaft das Angebot bereits jetzt um abschließen können. Mit der „Arena One Rasen verlegt. Wir gehen davon aus, dass das vierfache. Ein Geschäft, das sich für Gastronomie“, einem Zusammenschluss dieser den Anforderungen entspricht.“ beide Seiten lohnt. Zwischen 90.000 und der „E.ON Facility Management GmbH“ Im April kommenden Jahres liefert die 265.000 Euro kostet die jährliche Miete, und der „Roland Kufler GmbH“, wurde Waidhofener Firma, die unter anderem und das bei einer Vertragslaufzeit von ein Catering-Vertrag geschlossen, Paula- bereits den Rasen für das Olympiastadi- fünf Jahren. Kunden, Sponsoren und Ge- ner und Hacker Pschorr werden künftig on in Berlin sowie die BayArena verlegt schäftspartner der beiden Clubs haben die Getränke liefern. hat, das Grün für die Allianz Arena. bei der Vergabe Priorität. Die Mieter kön- Falls es in der Arena doch einmal zu nen die Loge und ihr repräsentatives Um- �� warm wird, besteht die Möglichkeit, 20 feld an 365 Tagen im Jahr nutzen, sowohl Kissen der Dachkonstruktion hydrau- bei sämtlichen Spielen, die in der Arena Für die direkt am Autobahnkreuz lisch anzuheben, damit warme Luft stattfinden, als auch an ganz normalen München-Nord gelegene Arena muss entweichen kann. Eine gesamte Überda- Werktagen. Die Logen werden nach den bis zur Eröffnung die nötige Infrastruk- chung des Stadion wäre übrigens tech- individuellen Bedürfnissen des Kunden tur geschaffen werden. Das beinhaltet nisch möglich, entsprechende bauliche ausgerichtet, die Größe variiert zwischen neben dem Ausbau des U-Bahnhofs die Vorhaltungen wurden bereits getroffen. 18 und 51 Quadratmetern, selbst in der Bereitstellung der Zufahrtswege und kleinsten finden noch acht Personen Parkplätze. Um das Bild der Arena nicht �� Platz. Über die größten Räumlichkeiten zu beeinträchtigen, wurde das Parkhaus verfügt Stadion-Partner Allianz: Vier mit in das Gesamtkonzept eingebunden. In der Arena gibt es zwei verschiedene Logen wurden zusammengelegt und Es liegt unter einer 600 Meter langen Es- Kabinenbereiche, einen für den FC Bay- ergeben eine Fläche von 159 Quadrat- plande, über die auch die Besucher, die ern, einen für die 60er, jeweils mit eige- metern. Insgesamt erhält der Logenring mit der Bahn anreisen, das Stadion errei-

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�� chen. Auf vier Etagen findet sich Platz für Anfragen von Journalisten und Fotogra- �� 9.800 PKWs. Zudem befinden sich in der fen, von Fußball-Fans und Architektur- �� neu geschaffenen Landschaft die so ge- Studenten. Hoch frequentiert wird auch �� nannten „Fan-Canyons“, mit insgesamt die offizielle Internetseite des Stadions, �� 55 Ticketschaltern und Fanshops. Über die den Baufortschritt dokumentiert und �� die Wege, die sich wie ein Netz durch monatlich rund vier Millionen mal auf- �� die Esplanaden-Landschaft schlängeln, gerufen wird. �� gelangen die Zuschauer auf die zweite Immer wieder wird dabei nach Sta- �� Ebene des Stadions, zwischen Unter- dionführungen gefragt, die in vielen �� und Mittelrang gelegen. Dort befindet anderen Arenen schon zum festen Pro- �� sich der Eingang. Der Oberrang ist von gramm gehören, derzeit aber noch nicht �� hier aus über die 15 direkt an der Fassa- angeboten werden können. „Führungen �� de aufsteigenden Kaskaden-Treppen, die sind aufgrund des engen baulichen Zeit- �� das Stadion spiralförmig umrunden, zu plans erst ab 2005 möglich, danach sollen �� erreichen. sie jedoch fester Bestandteil des Besu- �� VIP-Gäste können direkt unter die cherprogramms werden“, erklärt Werner �� Arena fahren, zwei Parkebenen mit ins- F. Götz, der für die Öffentlichkeitsarbeit �� gesamt 1.200 Plätzen sind dort vorhan- der Allianz Arena zuständig ist. Bis da- �� den. Von den Parkdecks geht es mit dem hin können lediglich Fachgruppen aus �� Lift in den Business-Club, die Sponsoren- dem Bau- bzw. Architekturgewerbe bei �� Lounge oder die Logen. speziellen Terminen das Ambiente der �� Ausreichend Platz bietet die neue In- Arena genießen. �� frastruktur auch für Reisebusse, rund 350 �� Plätze befinden sich im Norden und im �� Süden der Arena. �� In einem Jahr ziehen die beiden Mün- �� chener Vereine in die Allianz Arena um. �� Ähnlich wie im Olympiastadion werden �� Um das gesamte Bauprojekt bis Mit- sowohl die Bayern- als auch die 60er- �� te 2005 fertig zu stellen, sind bis zu 700 Fans eine eigene Kurve mit 10.000 Steh- �� Bauarbeiter im Einsatz, zeitweise in Dop- plätzen erhalten. Zudem errichten beide �� pelschichten, teilweise rund um die Uhr. Clubs jeweils ein Vereinsmuseum sowie �� Etwa 150.000 Quadratmeter Stadion und Fanshops in „ihrer“ Kurve. �� 250.000 Quadratmeter Parkhausfläche Die Bayern-Fans freuen sich auf die �� werden derzeit bebaut. Mit der Ausfüh- Arena und werden dort glücklich sein, �� rung sind seit März 2002 rund 80 Ar- und das bei einem deutlich höheren Zu- �� chitekten beauftragt wurden. Zeitweise schauerschnitt als im Olympiastadion. �� prägten 23 Kräne das Panorama Fröttma- Ob das auch auf die 60er zutrifft, von �� nings. denen viele den Ausbau des Stadions an �� Eine solche Großbaustelle zieht der Grünwalder Straße vorgezogen hät- �� zwangsläufig das Interesse auf sich. Dass ten, wird in erster Linie vom sportlichen �� es sich dabei um ein Fußballstadion han- Erfolg abhängen. Zustimmung scheint �� delt, sorgt für zusätzliche Aufmerksam- dabei allemal eher möglich als im unge- �� keit. Täglich erhält die Allianz Arena liebten Olympiastadion.  Stefan Diener ��

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it der Eröffnung der Amster- Dach abseilen, in der kalten Jahreszeit geahnten Möglichkeiten zwiespältig ver- dam ArenA am 14. August lockt das „Winter Wonderland“ mit Eis- laufen. Das Zahlenwerk ließ sich bestens M1996 durch Königin Bea- tanzgala und Skipiste, überhaupt hat hier darstellen, ein verdoppelter Schnitt von trix begann in Europa ein neues Sta- beinahe alles stattgefunden, was in Sa- fast 50.000 Zuschauern pro Spiel mit im- dion-Zeitalter. Amsterdam verfügte chen Erlebnis-Inszenierung denkbar ist. mensem Dauerkartenanteil kündete von jetzt über das erste Fußballstadion mit Die Schließung des Daches benötigt eine einer goldenen Zukunft - während sich schließbarem Dach, welches zudem die halbe Stunde, danach ist das Stadion in- Fans und Spieler in der Arena gleicher- Nutzung für Mega-Veranstaltungen nerhalb kürzester Zeit umgewandelt zur maßen schwer akklimatisierten. Doch aller Art ermöglichte, die bislang ent- Halle für die Konzerte der Weltstars oder über die Jahre hat sich alles eingespielt. weder unter dem Titel „Open Air“ oder Dance-Events der Kategorie „Massenek- Ajax rotiert wieder im Dreigespann mit in deutlich kleineren Multi-Hallen statt- stase“. Im Sommer 2000 etwa kamen erst- dem PSV und Feyenoord um die jährli- gefunden hatten. Als 1999 mit dem Mil- mals 38.000 Menschen zur Premiere der che nationale Meisterschaft und ist auch lenium Stadium in Cardiff/Wales oder Party „Sensations“. europaweit unter den Top 10. Auch die 2001 mit der Arena AufSchalke in Gel- kaum „versitzplatzbaren“ Fans der F- senkirchen weitere vergleichbare Bauten �� Side büßten letztendlich keine Authenti- folgten, war das, was dort voller Enthu- �� zität ein - die Grafﬁtis an der Mauer kün- siasmus angekündigt wurde, in der Am- den auch während einer Firmenmesse sterdam ArenA schon längst Alltag - und Sport-Hauptnutzer ist Ajax Amster- von der Präsenz der Kurve. mehr: Denn wohl keine Arena wird so dam, dem Niederländischen Fußball- Die Spielstätten der Gründerjahre des konsequent bis in den letzten Winkel als Verband KNBV dient die Arena als AFC Ajax waren seit Anfang des 20. Jahr- „Event-Tempel“ vermarktet wie die in Nationalstadion, und die Footballer der hunderts Äcker am Rande der Stadt, ohne Amsterdam. Amsterdam Admirals tragen hier ihre Tribünen, geschweige denn Infrastruktu- Gestresste Manager können sich im Spiele in der NFL Europe aus. Für Ajax ren. 1911, nun als Erstligist, verfügte Ajax Anschluss an Business-Termine vom sollte der Umzug die neue Welt der un- erstmals über eine vorzeigbare Spielstät-

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te, das „Houten Stadion“, benannt nach der 80er Jahre wegen durch verschärfte in der Bauphase die Dachkonstruktion den hölzernen Tribünen, von denen eine Sicherheitsrichtlinien bedingte Umbau- dar; die Montage der beiden 40 x 118 m überdacht war. In der Folgezeit wuchsen ten wieder rückgängig gemacht werden großen, 520 Tonnen schweren Hälften mit vier Meistertiteln in Folge das sport- musste. Der Abschied war besiegelt. Die in 70 Metern Höhe war eine Meisterlei- liche wie auch gesellschaftliche Renomee Kapazität reichte einfach nicht mehr aus, stung der Ingenieure. des Clubs. So langte bald die Zuschauer- das alte Stadion war in keiner Hinsicht kapazität nicht mehr; das letzte Ligaspiel zukunftsfähig. �� im überfüllten „Houten“ sahen 1934 An die Olympiabewerbung für 1992 15.000 Zuschauer. Publikumsmagnet war gekoppelt, gab es in Amsterdam zu- Mit der ersten Arena neuer, geschlosse- schon damals mit Feyenoord der Rivale nächst Pläne für ein entsprechendes ner Bauart und einer intensiven Nutzung aus Rotterdam. Stadion mit Leichtathletik-Anlagen sahen sich die Betreiber der Amsterdam Die nächste Ära sollte lange Bestand und angeschlossener Halle. Diese Kon- ArenA dann auch als Erste Problemen haben: 62 Jahre verbrachte Ajax im eben- zeption wurde 1986 hinfällig, das Sta- gegenüber gestellt, die mittlerweile in falls „auf der grünen Wiese“ errichteten dionprojekt an sich jedoch blieb ambi- fast allen Stadien der neuen Generation Stadion „De Meer“. Das „Wohnzimmer“ tioniert, wobei Bauweise und Standort auftreten. Der Rasen als Herzstück des des Vereins wurde im Laufe der Jahre Gegenstand Jahre währender Debatten Fußballstadions machte von Beginn an mehrfach um- und ausgebaut, zu dem waren, ebenso wie die Kostenseite des Probleme, erhielt zu wenig Sonnenein- im Jahre 1968 eröffneten Vereinsrestau- Projekts. Es entﬁel dann unter anderem strahlung und Durchlüftung, ging kläg- rant kamen 1986 die ersten „Sky boxes“ die Leichtathletik-Anlage, die Pläne für lich ein. in den Niederlanden. 1971 war eine Flut- das verschließbare Dach wurden abge- „Ein System aus den USA, das uns mit lichtanlage installiert worden. Kunstlicht ändert. Ende 1993 lagen dann endlich zehnjähriger Garantie für die Bespielbar- konnte das Amsterdamer Olympiastadi- alle Beschlüsse vor, der Baubeginn nach keit einer einzigen Fläche geliefert wor- on (64.000 Plätze), von Ajax über Jahre den Plänen der Architekten Rob Schuur- den war, hielt gerade einmal einen Mo- parallel für Top-Spiele genutzt - als eines man (ArenA) und Sjoerd Soeters (Ein- nat“, blickt Rasen-Experte Ben Veenbrink der ersten überhaupt - bereits seit 1934 gangsgebäude) erfolgte im November. zurück. In der Folge füllte man die Beton- vorweisen. Während der Bauzeit änderte sich indes wanne der Arena mit einer Anordnung Die ursprüngliche Zuschauerkapazi- im Detail fortlaufend die Konzeption. von Tragschichten, die sich bis heute be- tät des „De Meer“ hatte man im Laufe Man ging bis Anfang 1996 noch von ei- währt hat und nur ein Mal ausgetauscht der Jahrzehnte an die Bedürfnisse an- nem mobilen Spielfeld aus, das jedoch werden musste. Die Anzahl von Spielﬂä- gepasst und von 20.000 auf fast 40.000 in Amsterdam nie realisiert wurde. Eine chen, die im Laufe der Zeit darauf ausge- erweitert - eine Entwicklung, die Ende besondere Attraktion stellte aber bereits rollt wurde, hingegen, kann durch- ►

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aus als Konstante im Wirtschaftstrend dard zur Norm erhoben als der Weltver- Gruppen überhaupt begegnen können. der gesamten Garten- und Landschafts- band. Auf die Frage, ob Ajax überhaupt Auch die Arena-Geldkarte wird sich dort bau-Branche bezeichnet werden. In den noch Wert darauf lege, den Wechsel zu im Jahre 2006 bereits zehn Jahre im Ein- ersten Jahren wechselte die ArenA den vollziehen, antwortet Veenbrink: „Das satz befinden. Rasen wie Fußballer die Trikots. Je mehr Ajax-Team formuliert ganz spezifische Das über die Jahre gesammelte Know- Leben in der ArenA herrschte, desto stär- Ansprüche. Es läuft eine Studie, anhand how der Amsterdamer Arena-Experten kerer Modergeruch stieg dem Besucher in derer der aktuell entwickelte Kunstrasen wird durch die Consulting-Firma „Am- die Nase. Mit teuer gesammelter Erfah- noch weiter verbessert werden soll. Aber sterdam ArenA Advisory“ professionell rung hat man mittlerweile Methoden aus- selbst, wenn die UEFA oder die Liga eine vertrieben. Man arbeitete unter anderem gearbeitet, um dieses Prozedere auf zwei Freigabe erteilt, muss immer noch Ajax bei der Planung des Berliner Olympiasta- Rasenwechsel pro Jahr zu reduzieren - in entscheiden, auf welchem Untergrund sie dion-Umbaus, beim EURO 2004-Stadion der Regel einmal im Sommer und einmal spielen wollen.“ Alvalade in Lissabon und zu Beginn auch im Winter. Ob das Dach bei den Ajax- Jedenfalls sind die ArenA-Betreiber er- beim Mönchengladbacher Nordpark mit. Spielen offen bleibt oder zu schließen ist, finderisch, eröffnen im Event-Tempel im- Sich selbst nie genügend, ist die ArenA obliegt jeweils der Entscheidung des Ajax- mer neue, ungeahnte Möglichkeiten. So immer auch ein Renommierobjekt der be- Cheftrainers. Ordnet er etwa bei strömen- wird womöglich über Nacht ein „Deus ex teiligten Firmen gewesen. Von Beginn an dem Regen vor dem Spiel „Hallenfußball“ Machina“ einen Weg aus dem Rasen-Di- sah das Konzept vor, eine richtungweisen- an, muss das Dach laut Spielordnung dann lemma weisen. Im Grunde ist es nur eine de Ausstattung und ein entsprechendes auch 90 Minuten geschlossen bleiben. Frage der Zeit. Programm zu bieten. „State-of-the-art“, Angesichts der drängenden Probleme also an der Spitze der Entwicklung zu verwundert es nicht, dass sich ArenA und �� stehen, lautet die Maxime. So nutzt dann Ajax mit der gemeinsamen Entwicklung auch der Elektronik-Riese Philips als An- des Konzeptes „Arena Grass System“ zu Das Amsterdamer Event-Universum teilseigner „seine“ ArenA zur Demonstra- Protagonisten der Kunstrasenszene ent- bietet dank eines Kunstgriffes der Mana- tion fahrbarer Videowände. wickelten. Der Belag dritter Generation ger seit einiger Zeit auch einen Mikrokos- Auf der Gegentribüne - die Farbge- hätte nach dem ursprünglichen Plan in der mos für Attraktionen und Skurrilitäten bung auf den Rängen insgesamt ist reines Sommerpause 2003/2004 nach dreijähri- in kleinerem Rahmen: In der so genann- Dekor ohne tiefere Bedeutung - wurde ger Vorlaufzeit in der Amsterdam ArenA ten „Amphi“-Konstellation lässt sich ein das Stadtwappen Amsterdams in Form installiert werden sollen, doch noch hat abtrennbarer Bereich in der Kurve für der drei Kreuze eingelassen. Die Haupt- die UEFA in ihren Spitzenwettbewerben private Feiern oder Veranstaltungen mit stadt der Niederlande ist mit gut 730.000 die Freigabe nicht erteilt. So wie bei vie- einem Publikum von 1.000 oder weniger Einwohnern unter den Weltstädten zahlen anderen Vereinen der Fall, sind auch Teilnehmern bis zu 12.000 Zuschauern se- lenmäßig eine kleine Nummer, bietet je- die Jugend- und Amateur-Trainingsplätze parat nutzen. doch Erlebnisse aller Art für 3,5 Millionen auf dem Ajax-Gelände neben der ArenA Vorreiter war und ist die ArenA in vie- Besucher jährlich. Ein beträchtlicher Teil im Rahmen langfristiger Tests längst auf len Belangen. Der Gäste-Sektor ist beim der Touristen findet dann auch den Weg Kunstrasen umgestellt. Anders als bei den Fußball direkt vom Bahnsteig aus zu erin die ArenA am südöstlichen Stadtrand Kommunen, die ihre städtischen Sport- reichen, ohne dass sich verfeindete Fan- - allein 150.000 pro Jahr für eine Führung, anlagen mit Kunstrasen über die, je nach Programm, bis zu ei- das ganze Jahr weitaus wirt- nen Tag dauern kann. schaftlicher betreiben, geht es im Viele Stadien, ob mit oder Profibereich nicht allein um die ohne Dach, heißen mittlerweile Überwindung einer emotionalen „Arena“, werden jedoch selten Barriere oder um Gesundheitsri- dem damit erhobenen Anspruch siken für das teure Humankapital gerecht. Amsterdam ist und in Gestalt von Fußballprofis. An bleibt das Original, verkörpert al- der Entscheidung pro oder cont- les, was der inflationär gebrauch- ra Kunstrasen zerrt auch die Lob- te Begriff im modernen Sprach- by der Hersteller sowie die FIFA, gebrauch eigentlich meint: Als die sich durch das Monopol für Symbiose von technischer und die Lizenzerteilung Einnahmen kultureller Innovation mit der verspricht. Die UEFA wiederum Ausstrahlung einer einzigartigen hat einen anderen Qualitätsstan- �� Stadt.  Ingo Partecke

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