Rote Listen Mollusken Sachsens
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160044.qxp 02.11.2006 09:46 Seite 1 160044.qxp 02.11.2006 09:46 Seite 2 Rote Liste Mollusken Sachsens Impressum Materialien zu Naturschutz und Landschafts- Seite pflege Vorwort 1 Rote Liste Mollusken Sachsens 1 Einleitung 2 2 Gefährdungskategorien 3 3 Rote Liste 4 Herausgeber: 4 Gefährdungssituation 7 Sächsisches Landesamt für Umwelt und 5 Literatur 9 Geologie 6 Anhang 10 Zur Wetterwarte 11, 01109 Dresden E-Mail: [email protected] Hinweis: (kein Zugang für elektronisch signierte sowie Diese Broschüre wird im Rahmen der Öffent- für verschlüsselte elektronische Dokumente) lichkeitsarbeit des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (LfUG) herausgege- ben. Sie darf weder von Parteien noch von Autoren: Wahlhelfern zum Zwecke der Wahlwerbung ver- Dipl.-Biol. Katrin Schniebs wendet werden. Auch ohne zeitlichen Bezug zu Staatliche Naturhistorische Sammlungen einer bevorstehenden Wahl darf die Druck- Dresden, Museum für Tierkunde schrift nicht in einer Weise verwendet werden, Königsbrücker Landstraße 159, 01109 Dresden die als Parteinahme des Landesamtes zugun- sten einzelner Gruppen verstanden werden Dr. Heike Reise kann. Den Parteien ist es gestattet, die Staatliches Museum für Naturkunde Görlitz Druckschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder Am Museum 1, 02826 Görlitz zu verwenden. Dr. Ulrich Bößneck Foto Titelseite: Schillerstraße 17, 99198 Vieselbach Spitze Sumpfdeckelschnecke (Viviparus contectus) Foto: W. Fiedler (Archiv LfUG) Redaktionsschluss: März 2006 Fotos Rückseite: 1) Zahnlose Schließmundschnecke (Balea Redaktion: Abt. Natur, Landschaft, Boden perversa) 2) Rötliche Daudebardie (Daudebardia rufa) 3) Glatte Glanzschnecke (Morlina glabra) Druck und Versand: 4) Großer Kielschnegel (Tandonia rustica) saxoprint GmbH Digital- und Offsetdruckerei 5) Flussperlmuschel (Margaritifera Enderstr. 94, 01277 Dresden margaritifera) Fax: (03 51) 2044-366 (Versand) 6) Gemeine Teichmuschel (Anodonta anatina) E-Mail: [email protected] Foto 1-4: K. Schniebs (kein Zugang für elektronisch signierte sowie Foto 5-6: W. Fiedler (Archiv LfUG) für verschlüsselte elektronische Dokumente) Copyright: Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlich Auflage: geschützt. Alle Rechte, auch die des Nach- 2., überarbeitete Auflage, 700 Exemplare drucks von Auszügen und der fotomechani- schen Wiedergabe, sind dem Herausgeber vorbehalten. Bezugsbedingungen: Diese Veröffentlichung kann von der saxoprint Gedruckt auf 100 % GmbH kostenfrei bezogen werden. Recyclingpapier Oktober 2006 L V-2-2/13 www.umwelt.sachsen.de/lfug 160044.qxp 02.11.2006 09:46 Seite 3 Vorwort Rote Listen gefährdeter Organismen dokumentieren den Kenntnisstand über die Ge- fährdung der einzelnen Arten und über den Anteil gefährdeter Arten der betrachteten Sippe. Sie sind damit sowohl ein Instrument der Umweltindikation als auch der Fach- planung des Naturschutzes, z. B. Grundlage für Arten- und Biotopschutzprogramme. Nicht zuletzt dienen sie zur Information der Öffentlichkeit. Rote Listen erleichtern es auch, Landschaften, Landschaftsteile und Biotope anhand der Vorkommen gefährdeter Arten zu bewerten. Bei der Einstufung der Gefährdung innerhalb der Artengruppen werden feste Bewertungskriterien angelegt, die den Ver- gleich mit anderen Bundesländern ermöglichen. Rote Listen gefährdeter Tier- und Pflanzenarten Sachsens werden entsprechend dem Bearbeitungsstand in loser Folge und nach einheitlicher Gliederung herausgegeben. Eine spätere Aktualisierung dieser Listen ist notwendig und geplant. Anregungen hier- zu werden von uns gern entgegengenommen. Hartmut Biele Präsident des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie 1 160044.qxp 02.11.2006 09:46 Seite 4 Rote Liste Mollusken Sachsens 1 Einleitung Hinsichtlich der Gefährdungskategorien wurde die Diskussion über die neuen Die Land- und Süßwassermollusken IUCN-Kriterien verfolgt (s. SCHNITTLER et sind auf Grund ihrer begrenzenten Mo- al. 1994, SCHNITTLER & LUDWIG 1996, bilität und starken Substratbindung in LUDWIG et al. 2005). Auf Grund der ange- hohem Maße von ihren Lebensräumen strebten einheitlichen Bearbeitung abhängig und einige Arten somit gute Roter Listen in Sachsen innerhalb eines Indikatoren für deren Qualität. Bearbeitungszyklus und der bestehen- den Datenlage werden gegenwärtig Seit dem Erscheinen der ersten Roten kompromisshafte Definitionen in enger Liste der Land- und Süßwassermollus- Anlehnung an SCHNITTLER et al. (1994) ken im Freistaat Sachsen (SCHNIEBS et und SCHNITTLER & LUDWIG (1996) ver- al. 1996) hat sich der Kenntnisstand wendet. Auf die Kategorien „G – Ge- über Verbreitung und Häufigkeit der ein- fährdung anzunehmen“ und „D – Daten zelnen Weichtierarten deutlich erhöht. defizitär“ konnte verzichtet werden. In Seither sind 21 neue Schnecken- und Einzelfällen wurde hier die Kategorie „3 Muschelarten zur Gesamtartenliste hin- – Gefährdet“ stellvertretend für die zugekommen. Dabei handelt es sich Kategorie „G“ verantwortet. sowohl um Arten, die bis dahin in Sachsen einfach übersehen worden Im Vergleich zur Roten Liste 1996 ist zu waren, als auch um Neozoen sowie um beachten, dass Formen, die durch neue Erkenntnisse in der Taxonomie in den letzten Jahren – die Gefährdungskategorie „4 – Artstatus erhalten haben. Auch deshalb Potentiell gefährdet“ jetzt ihre wurde eine Aktualisierung der Roten Entsprechung in der Kategorie „R – Liste notwendig. Trotzdem muss darauf Extrem selten“ hat; hingewiesen werden, dass die Kennt- – die Kategorie „R – Im Rückgang“ nisse zur Verbreitung der Weichtiere in nicht mehr in der Roten Liste aufge- Sachsen heute erst auf einer bisher führt wird, da es sich nicht um eine bearbeiteten Fläche von etwa 30 % des Gefährdungskategorie handelt. Die- Freistaates beruhen. In den kommen- se Arten werden in einem geson- den Jahren ist noch intensive Kartie- derten Anhang (Zurückgehende rungstätigkeit notwendig, um ein voll- Arten; Vorwarnliste) aufgeführt. ständiges Verbreitungsbild der Land- und Süßwassermollusken zu erhalten. Die verwendete Nomenklatur richtet sich für die Süßwassermollusken nach Von den gegenwärtig für Sachsen nach- FALKNER et al. (2001) und GLÖER & ZETT- gewiesenen 203 Molluskenarten (siehe LER (2005) und für die Landgastropoden Anlage, Gewächshausarten wurden nach FALKNER et al. (2001). Die deut- nicht berücksichtigt) wird die Gefähr- schen Namen werden nach JUNGBLUTH dung nur für die 185 als autochthon (1985) und FALKNER (1990) verwendet. betrachteten Arten bewertet. Die 18 allochthonen Arten finden hier keine Be- Die vorliegende Rote Liste basiert auf rücksichtigung. Deshalb muss auch Literaturrecherchen (u. a. SCHNIEBS 1999), eine Korrektur der Gesamtartenzahl der Daten aus den Molluskensammlungen Roten Liste 1996 erfolgen (s. Tabelle 1). der Staatlichen Naturhistorischen 2 160044.qxp 02.11.2006 09:46 Seite 5 Rote Liste Mollusken Sachsens Sammlungen Dresden, Museum für ben, wenn die Gefährdungsursachen Tierkunde und dem Staatlichen Mu- fortbestehen. Eines der folgenden Kri- seum für Naturkunde Görlitz, Fundmel- terien muss erfüllt sein: dungen der Landesarbeitsgruppe Mala- – Die Art ist so erheblich zurückge- kologie beim NABU Sachsen e. V. sowie gangen, dass sie nur noch selten auf Daten, die uns freundlicherweise ist. Ihre Restbestände sind stark von Malakologen aus anderen Bundes- bedroht. ländern, die auf dem Territorium des – Die Art ist von jeher selten, nun Freistaates gearbeitet haben, zur Ver- aber durch laufende menschliche fügung gestellt wurden. Einwirkungen sehr stark bedroht. – Die Bestandsgröße der Art ist wahr- Die Autoren bedanken sich bei D. v. scheinlich gleich oder kleiner der Knorre (Jena), R. Haldemann (Strauß- kritischen Populationsgröße. berg), G. Körnig (Halle/Saale) für zur Ein Aussterben kann voraussichtlich nur Verfügung gestellte Sammlungsdaten durch sofortige Beseitigung der sowie bei G. Rutsch (Dresden), S. Gefährdungsursachen oder wirksame Schmidt (Koblenz), C. Winkelmann (Dres- Hilfsmaßnahmen für die Restbestände den), A. Pohl (Dresden), C. Hellmann dieser Arten verhindert werden. (Dresden), B. Zimdars (Görlitz), K. Tröger (Dippoldiswalde), S. Selhausen 2 Stark gefährdet (Schwepnitz), K. Schreiber (Bannewitz), E. Möltgen-Goldmann (Zittau), H. Nit- Arten, die erheblich zurückgegangen schke (Radebeul), T. Krönert (Eilenburg), oder durch laufende bzw. absehbare N. Schröder-Rogalla (Leipzig) und Ch. menschliche Einwirkungen erheblich Schniebs (Oelsnitz/Erzgebirge) für ihre bedroht sind. Eines der folgenden Unterstützung bei der Kartierungsarbeit. Kriterien muss erfüllt sein: – Die Art ist infolge Rückgangs sehr selten bis selten. 2 Gefährdungskategorien – Die Art ist noch mäßig häufig, aber sehr stark durch menschliche 0 Ausgestorben oder verschollen Einwirkungen bedroht. – Mehrere der Risikofaktoren (s. u.) Arten, die im Bezugsraum verschwun- treffen zu. den sind (keine wildlebenden Popula- – Die Art ist in großen Teilen des frü- tionen mehr bekannt). Ihre Populatio- her von ihr besiedelten Gebietes nen sind: verschwunden. – nachweisbar ausgestorben, ausge- – Die Vielfalt der von der Art besiedel- rottet oder ten Standorte bzw. Lebensräume – verschollen (es besteht der begrün- ist im Vergleich zu früher sehr stark dete Verdacht, dass ihre Populatio- eingeschränkt. nen erloschen sind). Wird die Gefährdung der Art nicht abge- wendet bzw. setzen sich die Rück- 1 Vom Aussterben bedroht gangstendenzen fort, rückt sie voraus- sichtlich in die Kategorie „vom Aus- Arten, die so schwerwiegend bedroht sterben bedroht“ auf. sind, dass sie voraussichtlich ausster- 3 160044.qxp 02.11.2006 09:46 Seite 6 Rote Liste Mollusken Sachsens 3 Gefährdet