Musikwoche 1982 Programmheft
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3+ Staufener Musikwoche 3. 10. Juli 1982 Hauptprogramm: Alte deutsche Musik Künstlerische Leitung: Fine Duis-Krakamp Prof; Wolfgang Schäfer Organisatorische Leitung: Bürgermeister Graf von Hohenthal - Gerhard Hoerth Dr. Eckart Ulmann : von ind Suiten) oder.aber wie im Erstdruck .. spricht (denn die Partiten Tonarten bloß als 3 Sonaten, ;wöbei man die Partiteri trotz der anderen Sonate betrachtet. - suitenmäßige Anhänge zu der jeweils vorangehenden „Sei Solo“ genannten 20.15 Uhr Im 19. Jahrhundert erschienen die im Autograph möglicherweise auf die : Sonntag Werke ferner auch unterdem Titel „Studio‘, der Nebenabsicht anspielt, einen Lehrgang - bei Bach häufig anzutreffende für Instrumentalisten zugeben. an die Form der älteren Während sich die jeweils viersätzigen Sonaten und Folge der Tanz- 1685—1750 italienischen Kirchensonate anlehnen, sind Zahl Sebastian Bach Vergleich. der Partita E-dur Johann sätze in den Partien verschieden, wie ein ist das wohl am leichte mit der Partita d-moll zeigt. Die Partita E-dur solo E-dur (BWV 1006) der Sechs. Demgegenüber Partlta III fur Viollno sten zugänglicheund vergnüglichste Stück Rondeau, fvlenuet 1, Menuet II, 354 Takte umfassenden Preludio, Loure, Gavotte en stellt die Sonata C-dur vor allem wegen ihrer heiliger Geist, Herre „Fuga“ (über den Anfang des Chorals „Komm das mehrstimmige Ge Gott“) den Hörer vor die schwierige Aufgabe, -r 1005) neigenden SoToinstrument verfol Sonata Iii für ViolinO solo C-dur (BWV füge auf dem eher zur Eintirnmigkeit erleichtert die Verwendung eines RundbogenS — Allegro assai gen zu können. Dabei Adagio — Fuga, Largo Hohepunkt der Partita das akkordische bzw mehrstimmige Spiel sehr abschließende Chaconne (Ci d-moll und des Zyklus‘insgeSamt ist die -Pause- die sich über eki in der Unterstimme accona), — eine Variationsform, aufbaut, und zwar hier stets gleichbielbendes viertaktiges „Thema“ solo d-moll (BWV 1004) 44 256 + Schlußtakt. Partita II für Violino über 257 Takte hiriweg, also 64 Mal: 64 x 4 Giga, Ciaccona von ihm selbst und von Allemanda, Corrente, Sarabanda, Teile aus Bachs Sonaten und Partiten würden bzw. auf andere Instru seinen Zeitgenossen verschiedentlich bearbeitet Verfahren provozierten mente übertragen Neben diesem zeitüblichen besonderen immer wieder alter Mensur die Werke insgesamt und die Chaconne im Rainer Kußmaul, Violine in Diese reicht von Bearbei zur kompositorischen Auseinandersetzung. und Schumann über InstrumOnt tungen für Geige und Klavier durch Mendelssohn bis hin zu Orchestrie Violine von Leopold Widhalm 1794 KlaviertranskriPtioflefl durch Brahms und Busoni Stokowski. r rungen durch J. Raff, A. Casella und L. 1001—1006) sind Partiten für Violine allein (BWV Bachs Sonaten und als zugleich aus Inder Doppelbedeutung von groß große Musikwerke Umstand in der da- . — ein außergeWöhflhicher. gedehnt: und bedeutend, der deutschen. 5. 1982 solistischen GeigenmUSik, zumal maligen unbegleiteterl späteren, weitaus FaustgymnaSiUm, 20.15 Uhr schwierige Werke, die trotz der Sie sind außerdem und Prüfstein für i‘1britag bis heute erausforderUflg virtuoserefl SololiteratUr nicht Organist, son — von Hause aus alle Geiger geblieben sind. Bach seinem ein halbes Jahrfundert nach — vollendete die erst - dern Geiger und Partitefl, 1721 Gesprachskonzert vollständig gedruckten Sonaten in Bonn) .- Tod (1802 angestellt war. Die verbreitete in Köthen, wo er als Hofkapeilmeister Begleitung deutsche Müsik auch für den Gottesdienst (zur Zeitgenössische Annahme, die Werke seien zweifelhaft bestimmt gewesen, ist ebenso Zimmermann, Schwehr während der Kommunion) Auditorium von Zender,- Stockhausefl, Lachenmann, Zyklus sei für ein großes Werke wie die Vorstellung irrig, der gedacht. 1001, Ausführende: jede der drei Sonaten (BWV Constanze Siede), Intention Bachs nach folgt auf Jungen, Stimme / Eckart Altenmüller, Flöte / Der Schon seit Margarete - andererTOflart (1002, 1004, 1006). Violoncello/ Peter Klinkenberg, SdIagzeug 1 1003, 1005) eine Partita in Bezeich Violine / Hans Poser, ist hieraus eine Verwirrung der Klavier der Zeit der ersten Ausgaben Sonaten Elisa Agudiez, fälschlicherweise entweder von 6 nung entstanden, indem man 6 Ausführende: ODHECATON Ensemble für alte Musik, Köln =1:asium, Ulrich Bartels / GeorgBücheI / Kaat Gebhardt-WeYler / Dieter Klöck‘ LudOlf Lützefl /Berthold Neumann 1 Lothar Littmaflfl.G.), t,ch A De Instrumente k Rauschpfeifen, Blockflöten, Krummhörner, Violeri, Jommern, Drehleier, Rankette, Zink, Duiciane, Dudeisack mit Biasebalg, Traversflöte, Laute, « Deutsche Musik Häe,Gemshörn% Schiagwerk ijs Mittelalter und Renaissance „Niederlän Die Musik des ‘und 16 jahrhunderts, das Zeitalter der zwei Beitrag des SüdwestfunSLafldeS5tUdi0 Freibu‘ der“, faßte Jacques Handschin in seiner „Musikgeschichte“ unter zur Staufener Musikwoche 1982 „Losungen“ zusammen: Ausgleichung und Glättung df polyphonen Satzweise und selbständigere Entfaltung der Spielmusik (lnstrumental- weitgehend musik) das Resultat sei eine fur Westeuropa einheitliche interna3ionale Tonsprache gewesen In diesem europaischen Konzert Tilmann Susato (9— 1561) deutschspra beginnt nun aber auch die deutsche, genauer gesagt die Pavane „La Battagila“ .— Galliarde — La Mourisque spezi chige Musik erstmals starkeres Gewicht zu gewinnen Derste Leistung im Bereich der abendlandiSchen mehrstimmi- Ludwig Senil (um 1486 — um 1543) ‘ fisch deutsct, erblicken das seit dem Glogauer Lie weihen — Ich hett mir gen Musik mag man im TenorlIed Patientia — Ein‘n Abt, den wöll‘ wir derbuch uberliefert ist ein Endlein furgenommeri mehrstimmige In einer ersten Komponistengefleration wurde fur das wegweisend, Hof-. Isaac (vor 1450 — 151 7rLa Mora ä 3 LaMoraä 4 deutsche Lied des 16. JahrhundertSder lWie Isaac kapellmeister Kaiser MaximitianS 1 ProminenteSter Vertreter einer zwei- Nach rLlederbuch(Um 1480) ten Generation ist sein aus der Schweiz stammenøei Schüler und -. — Leben am ich sachz eyns mols Dyjatczefl pfothe Bonum vinum folger Senil; dieser beklagt (in „Patienti&‘)‘das inftigarte der Bruderschaft der Hofe, „weiht“ (in „Ein‘n Abt.. .“) einen Mönch aus Beurisch dantz t“ki Argiis, largus Caspar Othmayr (1515— 1553) Würfelspieler und schielt (in „Ich iitt‘ mir ) nach einem „Entlein“, der einem hubschen willigen Madchert Zur dritten Generation ist — d h Tilmann Susata Narrenaufzug — Mille regretz Die Post mon Senfl nacheifejnde Ansbacher Prob‘st Othmayr zu rechnen derim Löcher, chischen Scherz „Non Argus Iärgus.‘ (ohne Augen,lSO ohne Anonym (14. Jahrh.) Salterelld‘ im Pro- aber dick bzw fett) den idealen Kase in den Blick nimmt Der nach Ant gramm mit Tanzsätzen vertretene Kölner Susato ging 1529 — Pause werpen wo er als Musikverleger beruhmt wurde Mailand Dank der Universahtat seines Schaffen galtder in Sizilien Moritz Landgraf von Hessen (1572 — 1632) HofkäpelWirkeflde frankO-flä della tromba hollandla Neapel und ab 1564 an der Münchner Paulina — Pavane Malinconla —Päväne der Scherz Pavane mische Lassus seiner Zeit aJ „belgischer OrpWeus“. In .“ des Lateinischen kaum mäch üppiglichen Dingen — Wir zogen motette „Super flumina . veisUcht ein Georg Forster (um 1510 —.1568) Von nach vieler ‚: tigJGE1stlicher einön Text zu entziffern: es gelingt ihm in das Feld —. Presuiem sanctissimUm beeinflußt Mühe. Zunächst ‘ion Lassus und später auch von H. Schütz (gest. vor 1619) von Moritz dem Gelehrten, Landgraf Michael PraetoriUS (1571 — 1621) /Francisque Caroubel ist das kompositorische Schaffen — fleidelberg tätige Arzt For PassanipoUr les cornetz — 2.:Bransle de Poictou —Gavotten von Hessen, während der in Franken und in Herausgabe einer fünfteiligen Sammlung teut — Bransle (g-G) ster vor llem durct die Spagioletta zur Barock scher LiedleinmiJSikaliSch bekannt wurde. Im Übergang 1612 iflte‘ Orlando di Lasso (um 1532—1594) Super flumina babylonis epoche gab der Wolfenbuttler HofkapeilmeiSter Praetor!us “f 78 davon Jdeni Titel „Terpsichore“ 312 Pariser Tanzmelodiefl heraus, Anonyrntl7. Jahrh.) des französischen Geigers Caroubel. Bibliothek ss&) der Bearbeitung Sonata ä cinquebombardi (Ms. der Murhard‘scheri fünf Kompo : ihm stammen die wieder seßhaft. Von ab: Wechmar bei Gotha Verwandtschaftsz in folgender nisten dieses Programms (geSt. 1819) Uhr Veit Mfl, 20.15 JohafleS Dönnerstag 2 JOh 3 --- 4. ich. AegIdIUS Job. Sebastlafl der Familie Bach, 1 Musik Joh. Bernhard . - Emanuet Geistliche 5. — CaTI Philipp - - - 6. Johann Ernst hinterließ und Organist in Erfurt, 1.636 Stadtpfeife Leben ist ein- - 1673) ‘ Johann Bach, seit „Unser Johann Bach (1604 Werk die Choralmotette regt als sein bedeutendStes doppelChörigen Stückes Unser Leben ist ein Schatten des effektvollen Todes- zwei Chören Schatten“. In der Mitte von einer düsteren Motette zu neun Stimmen in rerid Anfang und Ende klei Zuversicht, der mit drei Stimmen sich beherrscht sind. D?ß stimmung (in c-moll) Chor) bezeichnet 1 (1615 — 1692) latens“ (verborgener . Heinrich Bach „Ch0rUS Heinrich nere zwite Chor als Von Wassers genug hätte SchatteflThemat zusammenStimm Ach, daß ich dürfte mit der alle Kompositi0ne Violine, 3 Gamben und B. c. ist, Arnstadt, sind beinahe LamentO für Alt, seit 1641 ‚Organist in at1ch- dramatische Bach, ZerknirSchung getragfl, aber Der von bestiCht durch seine — 1788) verloren. hätte Emanuel Bach (1714 daß ich Wassers griug an die Cart Philipp KlagegeSang „Ach, HarmOnik. Dies erinnert 0-dur modern anmutende eigens Orgelsonate stark chromatiSChe, der Prediger J. G. -OleariUS Heinrich Bach, in der und Leichenrede auf „viele CreutZ contraPUncten Bach (1642 — 1697) müssen glaubt, daß Georg Christoph .-‚herVOrheben zu hätten. ist‘s Töne