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GESONDERT

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AUS GESONDERT . Lieferung 1 GESONDERT 250 Bücher zur Geschichte der Wissenschaften, Künste, Kulturen, Religionen aus den ehemaligen1 Beständen. Lieferung des Karl-Sudhoff-Institutes zu 250 Bücher zur Geschichte der Wissenschaften, Künste, Kulturen, Religionen aus den ehemaligen Beständen des Karl-Sudhoff-Institutes zu Leipzig

ANTIQUARIAT STEFAN WULF Vorbemerkung

Die in diesem Katalog angebotenen Bücher stammen aus den ausgesonderten Beständen der Bibliothek des Karl-Sudhoff-Instituts für Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften der Leipziger Universität. Es war bei seiner Gründung 1906 das erste medizingeschichtliche Institut der Welt und erlangte erhebliche Bedeutung für die Entstehung der modernen Wissenschafts- geschichte sowie einer quellenorientierten Kulturwissenschaft und dies weit über den deutsch- sprachigen Raum hinaus.

Die dem Institut angeschlossene Bibliothek wurde maßgeblich vom Ordinarius des Institutes Karl Sudhoff (1853-1938), dem wichtigsten Medizinhistoriker des 20. Jahrhunderts, gestaltet und trug in Anerkennung Sudhoffs historiographischer Verdienste seit 1938 auch seinen Namen. Sämtliche von uns aus diesem Bestand angebotenen Titel, von denen wir hier als „1. Lieferung“ ca. 250 Titel vorlegen sind ordnungsgemäß aus den Beständen der Leipziger Universität ausge- schieden und tragen in der Regel entsprechende, die Provenienz bekundende, sauber ausgeführte und meist ästhetisch nicht oder kaum störende Kennzeichnungen auf Vorsatz- oder Titelblättern sowie mitunter einem weiteren Blatt und der Rückenfuß trägt naturgemäß ein handschriftli- ches Signaturenmärkchen – hierauf wird in den einzelnen Beschreibungen zur Vermeidung unnötiger Redundanz nicht erneut hingewiesen.

Die Erwerbssituation brachte es mit sich, daß die Bücher nur teilweise in ihrer ursprüng- lichen sachlichen Ordnung an uns gelangten, daher sind die in diesem Katalog aufgeführten Themenkapitel nicht abschließend bearbeitet sondern werden auch im Nachfolgekatalog – der „2. Lieferung“ – erneut befüllt werden.

Der ganz überwiegende Teil der Beschreibungen ist in Deutsch gehalten, nur einige wenige in Englisch. Wir sind jedoch gerne behilflich, sollte zu einer bestimmten Position das jeweils andere gewünscht werden.

Eine anregende Lektüre wünscht

Ihr Antiquariat Stefan Wulf Inhaltsverzeichnis

A. Quelleneditionen & Werkausgaben

A. 1. Außereuropäische Kulturen 5 A. 2. Antike 7 A. 3. Mittelalter 30 A. 4. Renaissance & Frühneuzeit 38 A. 5. Aufklärung 43 A. 6. Seit 1800 50

B. Aus der Geschichte einzelner Wissenschaften

B. 1. Bibliotheken, Studenten, Universitäten 53 B. 2. Antikeforschung & Archäologie 56 B. 3. Philosophie-, Ideen- & Wissenschaftsgeschichte 63 B. 4. Anatomie, Medizin, Pharmazie, Heilkunde 73 B. 5. Sprach- und Literaturwissenschaften 87 B. 6. Kunstgeschichte 89

C. Zur Kultur- und Sozialgeschichte

C. 1. Religions- und Kirchengeschichte 92 C.2. Wirtschafts- und Sozialgeschichte 95 C.3. „Das Magische Denken“ 99 Okkulta, Magie, Aberglauben, Volkskundliches & Ethnographisches

Positionen zu vorchristlichen Religionen sind in der Regel unter B.2 (Al- tertumswissenschaften) abgelegt, solche zur Ethnomedizin und -pharmazie unter C.3 (Das magische Denken). Nr. 1

– 4 – A. Quellentexte A. 1. außereuropäische Kulturen

Seler, Georg Eduard (1849-1922). Codex Borgia. Eine altmexikanische Bilderschrift der Bibliothek der Con- 1 gregatio de Propaganda Fide. Herausgegeben auf Kosten Seiner Excellenz des Herzogs von Loubat, Corre- spondirenden Mitgliedes des Institut de France. Erläutert von Dr. Eduard Seler. In 3 Bänden (=komplett). , Druck durch Gebr. Unger, 1904-1909. Gr.-Folio. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. Band 1: 2 Bll., IV, 353 (+1) S., 1 Bl., Tafeln 1-28; Band 2: 4 Bll., 310 S., 1 Bl., Tafeln 29-76; Band 3 (Nachtrag und Inhaltsverzeichnis): 4 Bll., 155 (+1) S.; mit zahlreichen Textillustrationen in allen Bänden. Band 2 mit Druckwidmung des Verfassers („Überreicht vom Verfasser”) auf vor den Titel gebundenem Handzettel, alle Bände mit der bedruckten und ans Ende gebun- denen Org.-Broschur. Die Titelblätter der Provenienz entsprechend (sauber) gestempelt und ordnungsgemäß entwidmet. Die Einbände nur geringfügig berieben und bestossen, innen tadellos. Schönes Exemplar des nicht in den Handel gelangten, sondern nur als Privatdruck vertriebenen Werkes, das einen der bedeutendsten Codi- ces Mesoamerikas vollständig widergibt und wissenschaftlich erläutert. Die Tafeln in umgekehrter Zählreihen- folge gebunden, da der Codex in gegenläufiger Schreibrichtung verfaßt wurde.

Erste Ausgabe. – „The Codex Borgia or Codex Yoalli Ehēcatl finished surface that preserves the underlying images. The is a Mesoamerican ritual and divinatory manuscript. It is one Codex Borgia features eighteen pages of an astronomical of a handful of codices that some scholars believe to have narrative that shows the yearlong alteration of the rainy and been written before the Spanish conquest of Mexico, so- dry season. The Codex Borgia is named after the Italian Car- mewhere within what is now southern or western Puebla, dinal Stefano Borgia, who owned it before it was acquired though some scholars also argue that it was produced in the by the Vatican Library. The Codex Borgia was brought to first decades after the conquest as a copy of an earlier preco- Europe, likely , some time in the early Spanish Colonial lumbian codex. The Codex Borgia is a member of, and gives period. It was discovered in 1805 by Alexander von Hum- its name to, the Borgia Group of manuscripts. The codex is boldt among the effects of Cardinal Stefano Borgia.” (wiki- made of animal skins folded into 39 sheets. Each sheet is a pedia, en.). – „S. gilt als der Begründer der dt. Altamerika- square 27 cm by 27 cm (11x11 inches), for a total length of ne- nistik (damals „Amerikanistik”). Bis zum 1. Weltkrieg war arly 11 meters (35 feet). All but the end sheets are painted on er in Kontinentaleuropa der einzige Hochschullehrer, der both sides, providing 76 pages. The codex is read from right dieses Spezialgebiet vertrat; durch seine Schüler, u. a. Walter to left. Pages 29–46 are oriented perpendicular to the rest of Lehmann und Franz Termer (1894–1968), sowie durch seine the codex. The top of this section is the right side of page Schriften hatte S. maßgeblichen Einfluß auf die Altamerika- 29, and the scenes are read from top to bottom. So the rea- nistik. Die von ihm begonnene Tradition wird heute an den der must rotate the manuscript 90 degrees in order to view Universitäten in Berlin und fortgeführt. International this section correctly. The Codex Borgia is organized into a haben v. a. seine „Gesammelten Abhandlungen” und seine screen-fold. Single sheets of the hide are attached as a long Kommentare zur altmexikan. Handschrift „Codex Borgia” strip and then folded back and forth. Images were painted (1904–09, span. 1963) bleibende Wirkung. S. gelang die Defi- on both sides and painted over with a white gesso. Stiffened nition der stilistischen Codex Borgia-Gruppe und die parti- leather is used as end pieces by gluing the first and last strips elle Entschlüsselung ihres Charakters als Ritualhandbücher.” to create a cover. The edges of the pages are overlapped and (NDB). (Best.-Nr.: KS0001-00B) glued together, making the sheet edges hardly visible under 1.750,- the white gesso finish. The gesso creates a stiff, smooth, white

– 5 – 2 Whitney, William Dwight (transl.) Atharva-Veda Samhita. Translated with a Critical and Exegetical Commentary by William Dwight Whitney. Revised and brought nearer to Completion and edited by Charles Rockwell Lanman. In 2 Bänden (=komplett). Band 1: First half: Introduction, Books I-VII. Band 2: Second Half: Books VIII-XIX. Indexes. Cambridge/Mass., Harvard University, 1905. Gr.-Oktav. Späteres Halbleinen mit marmorierten Bezügen und handschriftlichem Rückenschild. clxi (+i), 470 S.; 2 Bll., S. 471-1054, mit einer Portraittafel in Bd. 1 (zeigt Büste Whitneys) und einer farbigen, doppelblattgro- ßen Reproduktion von Fol. 187a des Codex Cashmiriensis in Bd. 2. Sehr wohlerhalten.

[=Harvard Oriental Series; VII & VIII]. – Erste vollständige Version. Der Atharvaveda umfasst 20 Bücher in 731 Hymnen Ausgabe. Der Text der Athavaveda (Roth-Whitney) erschien mit ungefähr 6000 Versen. Ungefähr ein Siebtel des Atharva- bereits 1855/56, ein zweiter angekündigter Band, der die An- veda ist aus dem Rigveda entnommen. Der Atharveda ist ent- merkungen enthalten sollte, ließ jedoch über Jahrzehnte auf standen, als die Sesshaftwerdung in der Gangesebene schon sich warten und wurde letztlich, obwohl Whitneys Arbeiten abgeschlossen war. Das Wort für Tiger kommt hier vor, im hierzu im Laufe der Zeit immer weiter fortschritten, durch früheren Rigveda hingegen noch nicht.(...) Im Vergleich zu seinen Tod 1894 verhindert. Erst Rockwell Lanman konnte den drei anderen Veden hatte der Atharvaveda immer die im Rahmen der von ihm selbst gegründten Harvard Orien- Reputation, vor allem mit Magie zu tun zu haben. Atharvan tal Series das Werk aus den nachgelassenen Papieren weit- bedeutet ursprünglich Feuerpriester. Eine andere Sorte Prie- gehend abschließen. – „Der Atharvaveda (...) ist eine der ster waren die Angiras. Magische Formeln, die helfen den heiligen Textsammlungen des Hinduismus. Er enthält eine Kranken zu heilen, waren Sache der Atharvans. Schwarze Mischung von magischen Hymnen, Zauberformeln und an- Magie, um Feinden oder Rivalen zu schaden, war die Sache derem Material, das offenbar sehr unterschiedlichen Alters der Angiras. Die Heiligkeit des Atharvaveda wurde wegen ist. Obwohl vieles sprachlich deutlich jünger ist als die ande- dieser magischen Inhalte immer etwas in Zweifel gezogen. ren drei Veden (zumindest des Rigveda), finden sich in ihm Der Atharvaveda ist von großer Bedeutung hinsichtlich der auch sehr alte Passagen. Man schätzt, dass der Atharvaveda medizinischen Vorstellungen der damaligen Zeit. Die Lieder in der zweiten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrtausends und Zauber zum Heilen von Krankheiten gehören zu den kanonisiert wurde, und auch dann erst mit den anderen drei magischen Heilriten (bhaishajyani). Exorzismus und „Frau- Veden auf eine Stufe gestellt wurde. Er liegt in zwei Rezensio- enriten” (Liebesmagie) werden ebenso beschrieben.” (wiki- nen oder Schulen vor, der bekannteren Shaunaka-Version, pedia, dt.) (Best.-Nr.: KS0017-00B) und der erst in jüngster Zeit besser erforschten Paippalada- 220,-

Nr. 1

– 6 – 2 Whitney, William Dwight (transl.) Atharva-Veda Samhita. Translated with a Critical and Exegetical Commentary by William Dwight Whitney. Revised and brought nearer to Completion and edited by Charles Rockwell Lanman. In 2 Bänden (=komplett). Band 1: First half: Introduction, Books I-VII. Band 2: Second A.2. Quellen – Antike Half: Books VIII-XIX. Indexes. Cambridge/Mass., Harvard University, 1905. Gr.-Oktav. Späteres Halbleinen mit marmorierten Bezügen und handschriftlichem Rückenschild. clxi (+i), 470 (Sphaera barbarica); Franz Boll (ed. 1867-1924). Sphaera. Neue griechische Texte und Untersuchungen zur 3 S.; 2 Bll., S. 471-1054, mit einer Portraittafel in Bd. 1 (zeigt Büste Whitneys) und einer farbigen, doppelblattgro- Geschichte der Sternbilder. Mit einem Beitrag von Karl Dyroff, sechs Tafeln und 19 Textabbildungen. Leipzig, ßen Reproduktion von Fol. 187a des Codex Cashmiriensis in Bd. 2. Sehr wohlerhalten. B. G. Teubner, 1903. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen, gering berieben. XII, 564 S., mit 6 ausfaltbaren Tafeln (diese in der Reihenfolge zwar verbunden, aber alle am Ende eingefügt). Mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur.

Erste Ausgabe. Selten. – „Boll beschäftigte sich vor allem mit herauszugeben und in einem Nachwort auf ihre Bedeutung der antiken Astronomie und Astrologie. Er erforschte, ge- hinzuweisen. Allein ich sah bald, dass sie ohne ausführli- stützt auf Handschriftenstudien, das astronomische Weltbild chen Kommentar zwar im Einzelnen gelegentlich nützen, vom alten Orient über Griechen und Römer bis zur Neuzeit im Ganzen aber nur Verwirrung anrichten könnten; sie be- sowie die Geschichte der Sternbilder und der Astrologie. durften einer durchgreifenden Erläuterung und waren nur Seit 1909 stand er in enger Verbindung mit dem Kunst- und auf dem Hintergrund der ganzen antiken Überlieferung über Kulturwissenschaftler Aby Warburg, auf den auch Bolls den Sternhimmel wirklich zu verstehen. So wurde der be- Exlibris mit dem Motiv eines sinnenden Astronomen zu- gonnene kurze Fundbericht von selbst zu einem Buche, das, rückgeht und dessen Kulturwissenschaftliche Bibliothek wenigstens dem Plane und der Absicht nach, eine erschöp- Warburg die Neubearbeitung durch Wilhelm Gundel und fende Behandlung des Gegenstandes bietet.” – Die „Sphaera wiederholte Neuausgaben des von Boll zusammen mit sei- barbarica” war eine vom babylonischen Astrologen Teukros nem Freund Carl Bezold zuerst 1917 veröffentlichten Buches geschaffene Zusammenfassung einer vorchristlichen Lehre, Sternglaube und Sterndeutung. Die Geschichte und das We- nach welcher die Position der Himmelsgestirne als Progno- sen der Astrologie veranlasste.” (wikipedia, dt.) – Aus dem sticon dienen konnte. Zwar verlor die Lehre im Laufe der Vorwort: „Das vorliegende Buch beruht auf einer Reihe von Zeit an Bedeutung, doch einige ihrer Schriften blieben erhal- unbekannten griechischen Texten, die sich in astrologischen ten. (Best.-Nr.: KS0018-00B) Sammelhandschriften gefunden haben. Es war zunächst 380,- meine Absicht, diese Texte, die der literarischen Gattung der Sphaera barbarica angehören, mit einer knappen Einleitung

Anthimos (od. Anthimus, um 450 – um 530); Eduard Liechtenhan (rec., 1891-1965). De observatione 4 ciborum ad Theodoricum regem Francorum epistula. Leipzig & Berlin, B. G. Teubner, 1928. Gr.-Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen (etwas lichtrandig). XIX (+I), 57 (+1) S., wohlerhalten.

[=Corpus Medicorum Latinorum; VIII.1]. – Erste Ausga- tiken römischen Küche) ab. Der Text wurde um 788 ins Lor- be, maßgebliche Rezension, noch 1963 in 2. Auflage (um scher Arzneibuch aufgenommen.” – „[Liechtenhan] erlangte die ebenfalls von Liechtenhan stammende deutsche Über- 1909 die Maturität am Gymnasium in Basel und studierte setzung vermehrt) erschienen. – „Von Anthimus ist ein an anschließend an den Universitäten Basel, Göttingen und den von 511 bis 533 in Metz regierenden König der Franken Leipzig Klassische Philologie. In Basel wurde er 1917 mit ei- Theuderich I. gerichteter Brief über gesunde Ernährung (De ner Arbeit zu Marcellus Empiricus promoviert. Mit den me- observatione ciborum) erhalten. Kulturgeschichtlich bemer- dizinischen Schriftstellern der Spätantike beschäftigte er sich kenswert ist der Text vor allem deshalb, weil in diesem Fall auch weiter, so edierte er 1928 das Werk des Anthimus für ein gebildeter Römer versuchte, spätantike Esskultur mit das Corpus Medicorum Latinorum, 1968 die zweite Auflage dem Geschmack der neuen „barbarischen” Herrscher im von Marcellus Empiricus’ De medicamentis ebenfalls für das Westen des alten Imperiums zu vereinen. Denn obwohl sich Corpus Medicorum Latinorum. Beruflich war er als Gymna- Anthimus an vorhandenen römischen Rezepten orientierte, siallehrer in Basel tätig und publizierte Bücher zum Schulge- wandelte er diese teils um. So widmete er sich dem Gebrauch brauch.” (wikipedia, dt.). (Best.-Nr.: KSCML-8-1-00B) von Speck, den er als fränkische Spezialität bezeichnete (de- 220,- licias Francorum), und lehnte die Verwendung römischer Fischsauce (garum, eigentlich ein fester Bestandteil der an-

– 7 – 5 Apollonius von Kitium (1. Jhd. v. Chr.); Hermann Schöne (1870-1941). Illustrierter Kommentar zu (und Archimedes od. Archimedis von Syrakus (288-212 v. Chr.); Eutokios (5.&. Jhd. n. Chr.); Johan Ludvig 6 Wiedergabe) der hippokratischen Schrift „Peri arthron“. Mit 31 Tafeln in Lichtdruck. Leipzig, B. G. Teubner, Heiberg (rez., 1854-1927). Archimedis opera omnia cum commentariis Euticii. E codice florentino recensuit, 1896. latine vertit, notisque illustravit. Teile 1-3 in 2 Bänden (=vollständig). Leipzig, B. G. Teubner, 1880-1881. Quart. Zeitgenössisches Halbleinen (Rückenbezug teils gelöst, Fehlstück liegt aber lose bei, etwas berieben und Kl.-Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgeprägtem Rückentitelschild (ge- bestossen). XXXIX (+I), 35 (+1) S., mit 31 Lichtdrucktafeln und der ans Ende gebundenen bedruckten Org.- ringfügig berieben und beschabt). XII, 499 (+1); VIII, 468 S., mit einer ausfaltbaren Tafel (Handschriftenfaksi- Broschur. Innen wohlerhalten. mile); LXXXIX (+I) S., 1 Bl., 525 (+1) S., 1 Bl. (Verlagswerbung). Sämtliche Teile mit zahlreichen schematischen Textillustrationen sowie mit den bedruckten Org.-Broschuren (bei Teil 3 ans Ende gebunden). Sehr wohlerhal- Erste Ausgabe der Edition von Schöne und erste Wiederga- several books on medicine but his most important (and the tenes Exemplar. be der Handschrift. – „Apollonios von Kition war ein grie- one that survived) is Peri Arthron (On Joints, Greek: Περὶ chischer Arzt aus der Stadt Kition auf Zypern. Er wirkte als Ἄρθρων) which is a study of the teachings of Chirurg und Medizinschriftsteller im 1. Jahrhundert v. Chr. on the subject. This book was written in Cyprus. A copy of Apollonios gehörte zur Schule der Empiriker. Er studierte this work was found in the library of the Byzantine doctor mit und bei Zopyros in Alexandria und lebte später als Arzt Nikitas, and it is now kept in Florence. The book was writ- in seiner Heimatstadt. Er ist der Verfasser eines Kommen- ten under the patronage of the king Ptolemaius (Ptolemy of tars zu Hippokrates’ Peri arthrōn (Über Gelenke) in drei Cyprus) c. 81-58 BC. It is divided into three sections written Büchern, deren erstes dem König Ptolemaios von Zypern († at different times. The first part discusses the dislocations of 58 v. Chr.) gewidmet war. Er war zur Veranschaulichung der the shoulder; the second discusses those of the elbow, wrist, von Hippokrates behandelten Einrenkungsmethoden mit jaw and spine, whereas the third and final part discusses the Illustrationen versehen. Außerdem sind von ihm eine pole- dislocations of the lower limbs. The book includes 30 hand- mische Schrift gegen Bakcheios von Tanagra, eine Widerle- painted pictures, believed to be copies made from the origi- gung der Kritik des Herakleides von Tarent an Bakcheios von nal book written by Hippocrates himself.” (wikipedia, en.). Tanagra, ein Hippokrates-Kommentar und zwei Bücher über (Best.-Nr.: KS411-004) Aretaeus (od. Aretaios, 80/81-130/138); Karl Hude (rec., 1860-1936). Aretaeus edidit Carolus Hude. Leip- 7 Therapeutika bezeugt.” (wikipedia, dt.) – „Apollonios wrote 100,- zig & Berlin, B. G. Teubner, 1923. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleinen mit marmomierten Bezügen (Bindung etwas schwach, jedoch nicht defekt, vorderes Vorsatzpapier aufgrund Papierbruchs gelöst). XXV (+I), 183 (+1) S., bis auf die beschriebenen Mängel wohlerhalten und insgesamt ordentliches Exemplar.

Nr. 8

– 8 – 5 Apollonius von Kitium (1. Jhd. v. Chr.); Hermann Schöne (1870-1941). Illustrierter Kommentar zu (und Archimedes od. Archimedis von Syrakus (288-212 v. Chr.); Eutokios (5.&. Jhd. n. Chr.); Johan Ludvig 6 Wiedergabe) der hippokratischen Schrift „Peri arthron“. Mit 31 Tafeln in Lichtdruck. Leipzig, B. G. Teubner, Heiberg (rez., 1854-1927). Archimedis opera omnia cum commentariis Euticii. E codice florentino recensuit, 1896. latine vertit, notisque illustravit. Teile 1-3 in 2 Bänden (=vollständig). Leipzig, B. G. Teubner, 1880-1881. Quart. Zeitgenössisches Halbleinen (Rückenbezug teils gelöst, Fehlstück liegt aber lose bei, etwas berieben und Kl.-Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgeprägtem Rückentitelschild (ge- bestossen). XXXIX (+I), 35 (+1) S., mit 31 Lichtdrucktafeln und der ans Ende gebundenen bedruckten Org.- ringfügig berieben und beschabt). XII, 499 (+1); VIII, 468 S., mit einer ausfaltbaren Tafel (Handschriftenfaksi- Broschur. Innen wohlerhalten. mile); LXXXIX (+I) S., 1 Bl., 525 (+1) S., 1 Bl. (Verlagswerbung). Sämtliche Teile mit zahlreichen schematischen Textillustrationen sowie mit den bedruckten Org.-Broschuren (bei Teil 3 ans Ende gebunden). Sehr wohlerhal- tenes Exemplar.

Erste Ausgabe der Heibergschen griechisch-lateinischen Ar- machte aus editionskritischer Sicht sämtliche seit der Re- chimedesrezension, mittlerweile sehr selten, wenngleich be- naissance ausgegebenen Rezensionen obsolet (aber natürlich reits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung eines der teuersten keinesfalls uninteressant oder gar wertlos!) und ist bis heute Werke der Teubnerschen Offizin (siehe die zeitgenössischen Grundlage aller nachfolgenden Überarbeitungen sowie aller Verlagsanzeigen). – Zugleich die wissenschaftsgeschicht- Übersetzungen in die großen Verkehrssprachen geblieben. lich bedeutsamste Ausgabe der Werke des Archimedes von (Best.-Nr.: KS374-004) Syrakus und jeglicher Ausgangspunkt für die moderne Be- 2.400,- schäftigung mit dem Stammvater der Naturwissenschaften,

Aretaeus (od. Aretaios, 80/81-130/138); Karl Hude (rec., 1860-1936). Aretaeus edidit Carolus Hude. Leip- 7 zig & Berlin, B. G. Teubner, 1923. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleinen mit marmomierten Bezügen (Bindung etwas schwach, jedoch nicht defekt, vorderes Vorsatzpapier aufgrund Papierbruchs gelöst). XXV (+I), 183 (+1) S., bis auf die beschriebenen Mängel wohlerhalten und insgesamt ordentliches Exemplar.

[=Corpus Medicorum Graecorum; II]. – Erste Ausgabe, Ätiologie, also der Gesamtheit der Faktoren, die zu einer maßgebliche Rezension. – „[A.] lebte gegen Ende der Re- bestehenden Krankheit geführt haben, über ihre Merkma- gierung Kaiser Hadrians (117–138) in Alexandria. Der Lehre le und Therapie sowie über Epilepsie, Manie und Diabetes des griechischen Arztes Hippokrates (460–370 v. Chr.) na- mellitus erhalten geblieben. In ihnen wird ein für diese Zeit hestehend, schrieb er ein zweibändiges Kompendium der ungewöhnliches Mitgefühl für den Kranken deutlich.” (wi- Heilkunde mit vorbildlichen Krankheitsschilderungen, un- kipedia, dt.). – „[Karl Hudes] Forschungsschwerpunkte be- ter anderem von Rachendiphtherie, Lepra, Lungenschwind- trafen insbesondere die griechische Prosaliteratur. Aufgrund sucht, Zöliakie und Tetanus. Aretaios wird als eklektischer ausgedehnten Handschriftenstudiums gab er im Laufe seines Arzt den Pneumatikern zugerechnet. Dies waren Anhänger Lebens kritische Editionen zu verschiedenen Autoren her- einer ärztlichen Richtung der Antike, die im Atem (griech. aus, darunter Herodot, Thukydides, Xenophon, Lysias, Ari- pneuma = Atem, Hauch) das Lebensprinzip sahen. Areta- stoteles und Aretaios. Außerdem beschäftigte er sich mit der ios imitiert sein großes Vorbild Hippokrates, indem er den griechischen Grammatik und mit Papyrusfunden, besonders ionischen Dialekt des Corpus Hippocraticum in anachroni- mit den Hellenika Oxyrhynchia. Seine Textausgaben, die im stischer Weise in seinen medizinischen Schriften verwendet, 20. Jahrhundert maßgeblich blieben, beruhten gleicherma- die dadurch sowohl für seine damaligen Zeitgenossen schwer ßen auf Sprach- und Stilbeherrschung des jeweiligen Autors zugänglich waren, als sie es für die heutigen Wissenschaftler wie auf gründlichem Handschriftenstudium und sorgfältiger auch sind. Während eine Reihe von Werken (darunter die Textkritik.” (wikipedia, dt.). (Best.-Nr.: KSCMG-2-00B) Chirurgie) verloren ging, sind acht Bücher über akute und 240,- chronische Krankheiten mit ausführlicher Erörterung von

– 9 – 8 Aristotelis (384-322 v.Chr.); Ulco Cats Bussemaker (1810-1865), Emil Heitz (1825-1890) et al. Opera omnia graece et latine cum indice nominum et rerum absolutissimo. 6 Teile in 5 Bänden (=vollständig). , Ambrosio Firmin-Didot, Mischausgabe, 1878; s.d.; 1854; 1878/1886; 1874. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Ganzleinen (gering berieben und bestossen), bei Band 5 Bezug des vor- deren Obergelenkes ein Stück weit aufgeplatzt). Bd. 1 (1878): 2 Bll., VI, 656 S.; Bd. 2 (s.d.): 2 Bll., IV, 638 S.; Bd. 3 (1854): 2 Bll., XX, 681 (+1) S.,; Bd. 4 (1878(´): 2 Bll., XIX (+I), 324 S., 1 w. Bl.; [Fragmenta ed. Heitz (1886):] 2 Bll., XVI, 357 (+1) S.; Bd. 5 (1874): VIII, 924 S., insgesamt von guter Erhaltung.

Vollständiges Exemplar der von Didot für die „Bibliothéque oder nur unwesentliche Abweichungen untereinander auf- grecque” veranstaltete Aristoteles-Ausgabe, wie praktisch weisen. Enthält diverse Erstabdrucke. – In kompletten Sets immer die Einzelbände in Mischauflagen (nach den Datie- mittlerweile selten angeboten. (Best.-Nr.: KS00XX-00B) rungen der Titelblätter), die jedoch unseres Wissens keine 1.400,-

9 Arnim, Hans von (1859-1931). Stoicorum veterum fragmenta (SVF) collegit Ioannes ab Arnim. Volumen 1: Zeno et Zenonis discipuli. Vol. 2: Chrysippi fragmenta logica et physica. Vol. 3: Chrysippi fragmenta moralia. Fragmenta successorum Chrysippi. Zusammen in 3 Bänden. Leipzig, Teubner, 1903-1905. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. L (+II), 142 S.; VI, 348 S.; IV, 269 (+1) S., sehr gutes, wohlerhaltenes Exemplar.

Sämtliche in erster Ausgabe. – Alles von Arnim publizier- und immer wieder nachgedruckte Ausgabe der Quellen der te, 1924 erschien noch ein 4. Band aus der Feder Maximilian Stoa, bis heute unverzichtbar. Hier in einem schönen Exem- Adlers, der jedoch den Textkorpus nicht mehr erweiterte, plar der ersten Ausgabe. (Best.-Nr.: KS0033-00B) sondern lediglich Register und Indizes lieferte. Maßgebliche 350,-

10 Artemidor von Daldis (2. Jhd. n. Chr.); Rudolph Hercher (rec., 1821-1878). Onirocriticon libri V (graece). Ex recensione Rudolphi Hercheri. B. G. Teuber, Leipzig, 1864. Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgepr. Titelrückenschild (gering berie- ben). XII, 349 (+1) S., 1 Bl. (Verlagswerbung), mit der ans Ende gebundenen bedrukten Org.-Broschur. Wohler- haltenes Exemplar.

Erste Ausgabe der Hercherschen Rezension der wichtigen sondern auch nachwies, dass die Schrift dem un- Traumdeutung de Artemidors. – „Rudolf Hercher ist be- tergeschoben wurde. Er beschäftigte sich mit dem Buch de sonders durch seine Leistungen in der Konjekturalkritik venatione von Arrian, mit , Nikephoros Gre- bekannt. Er behandelte überwiegend die griechischen Pro- goras, dem Traumbuch des Achmet, mit Ptolemaios Chen- saautoren der nachklassischen Zeit, aber auch vereinzelt Ho- nos und Philon von Byzanz.“ (wikipedia, dt.) (Best.-Nr.: mer, Herodot und lateinische Autoren. Seine erste Veröffent- KS404-004) lichung war eine kritische Ausgabe der Schrift περὶ ποταμῶν 90,- καὶ ὀρῶν ἐπωνυμίας, bei der er nicht nur den Text herstellte,

11 Athenaeus Naucratites (193-235); Georg Kaibel (ed. 1849-1901). Athenaei Naucratitae Dipnosophistarum libri XV. In 3 Bänden (vollständig). Band I: Libri I-V; Band II: Libri VI-X, Band II: Libri XI-XV et indices. Leipzig, B. G. Teubner, 1887-1890. Kl.-Oktav. Org.-Ganzleinen (geringfügig fleckig). XLI (+I), 491 (+1) S.; IV, 498 S., (und Verlagswerbung: 1 Bl., 34 S., 1 Bl.); XII, 810 S., (und Verlagswerbung: 34 S., 1 Bl.), insgesamt wohlerhalten.

Erste Ausgabe dieser Textrezension, noch heute mustergül- sind jedoch die Deipnosophistai (griechisch Δειπνοσοφισταί; tig, unübertroffen und nachgedruckt. – „Sein Hauptwerk deutsch Gastmahl der Gelehrten) in ursprünglich 30 Bü-

– 10 – chern, die in der Überlieferung auf 15 verkürzt sind, von naios nicht sehr zugeneigt war. Dabei werden über 700 anti- denen die ersten drei nur in Auszügen erhalten sind. Nach ke Autoren zitiert, wobei die meisten davon ohne die Zitie- dem literarischen Vorbild von Platons Symposion berichtet rung bei Athenaios sonst unbekannt wären. Es ist allerdings Athenaios seinem Freund Timokrates über die Teilnahme nicht immer klar, ob Athenaios die entsprechenden Werke an einem mehrtägigen Gastmahl in Rom. Der Gastgeber selbst gelesen hat oder ob er teilweise aus Zwischenquellen Publius Livius Larensis und seine insgesamt 29 Gäste behan- geschöpft hat. Die Sammlung von Zitaten ist jedenfalls gera- deln in Form von Tischgesprächen die altgriechischen Sitten de aufgrund des Verlusts zahlreicher dieser Werke von gro- und Gebräuche, das Alltagsleben, die politische Geschichte, ßem Wert.“ (wikipedia, dt.). (Best.-Nr.: KS374-002) zeitgenössische Kunst (unter anderem die attische Komödie) 650,- und Wissenschaft, weniger jedoch die Philosophie, der Athe-

Campbell Thompson, Reginald (1876-1941). Assyrian Medical Texts from the Originals in the British Mu- 12 seum (1923). AND: The Assyrian Herbal. A monograph on the Assyrian vegetable drugs, the subject matter of which was communicated in a paper to the Royal Society, March 20, 1924 (1924). AND: The chemistry of the Ancient Assyrians (1925). Together 3 folio volumes on Assyrian natural sciences. Humprey Milford, Oxford University Press, 1923; Luzac & Co. 1924, 1925. Folio. Publisher's printed boards (partly with cloth covered spines), somewhat dustsoiled and edges rubbed, but still very good. Collation: (I. Assyrian Medical Texts; 1923): vii (+i), 1, 107 pp., plus errata slip inserted before the first page; (II. Assyrian Herbal; 1924): 2 ff., xxvii (+i), 294 pp.; (III. Chemistry of Ancient Assyrians; 1925): 1, 158 ff., 6 plates on 4 ff., all works complete. A nice set.

All first editions. A great rarity in Assyriology: already in- title pages and the printed boards, which also then remai- dividual volumes are hard to find but it‘s almost impossible ned letter pressed – detailed information on persons/com- to gather a complete set of Campbell‘s three treatises on As- panies involved in the fabrication of the books are given syrian Science. – While the first work on medicine still was in the author‘s imprints on the final pages). – Reginald C. letter-press printed by the Oxford University Press, the fol- Thompson was an important assyriologists at a time, when lowing two works on chemistry and pharmaceutical botany the subject underwent a change from discovery to science. were reproduced by the publisher Luzac from the author‘s He had transliterated cuneiform texts all since his youth and own typescript (chemistry) or even manuscript (herbal, see became engaged in excavations at Niniveh and many other image to right, please) applying some methods of anastatic places off.(Best.-Nr.: KS346-14) reproduction or stencil printing (with the exception of the 2.400,-

– 11 – 13 – dsb. The Devils and Evil Spirits of Babylonia, being Babylonian and Assyrian Incantations against the De- mons, Ghouls, Vampires, Hobgoblins, Ghosts, and Kindred Evil, Spirits, which attack Mankind. Translated from the original cuneiform texts, with Transliterations, Vocabulary, Notes, etc. In 2 vols / In 2 Bänden: Vol. 1: „Evil Spirits“. Vol. 2: „Fever Sickness“ and „Headache“, etc. FIRST EDITION. , Luzac and Co., 1903- 1904. Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen (etwas berieben, Rücken auch geringfügig fleckig). LXV (+I), 211 (+1) S., mit 2 Tafeln (die erste als Frontispiz gebunden); LIV (+II), 179 (+1) S., mit einem Frontispiz und einer unpaginierten Tafel. Einige dezente Anstreichungen in Blei (radierbar), insgesamt aber wohlerhaltenes Exemplar.

[=Luzac's Semitic Text and Translation Series; XIV-XV]. – Erste Ausgabe. Selten. Aus dem Vowort: „The object of the two volumes which form the present work is to supply the students of Assyrian Demonology with English translite- rations and translations, with the necessary etc., of the do- cuments printed in the Sixteenth and Seventeenth Parts of Cuneiform Text from Babylonian Tablets [1903], etc., which have been recently issued by the Trustees of the British Mu- seum”. – ENGLISH: Octavo. Gilt publisher's full cloth (so- mewhat rubbed and spines also a little soiled, but still a nice attractive set). Vol. 1: LXV (+I), 211 (+1) pp., with two plates (one bound as frontispiece); vol. 2: LIV (+II), 179 (+1) pp, with one frontispiece and one plate (all in b/w). a few anno- tations in soft pencil (removable). First edition. Rare.(Best.- Nr.: KS0026-00B) 780,-

14 – dsb. The Reports of the Magicians and Astrologers of Nineveh and Babylon in the British Museum. The original Texts, printed in Cuneiform Characters, edited with Translations, Notes, Vocabulary, Index, and an Introduction. In 2 vols. / In 2 Bänden (=compl.). Vol. 1: The Cuneiform Texts. Vol. 2: English Translations, Vocabulary, etc. FIRST EDITION. London, Luzac and Co., 1900. Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen (kaum berieben). xvii (+iii), 85 einseitig bedruckte Tafeln, mit einem Fronti- spiz, nachgebunden 30 S. Verlagskatalog; 1 Bl., xci (+iii), 147 (+1) S., insgesamt schönes, wohlerhaltenes Exem- plar.

[=Luzac's Semitic Text and Translation Series; VI-VII]. – Erste Ausgabe. Selten. Enthält nach Aussagen Campbell Thompsons (siehe Vorwort) 280 astrologische Keilschriftberichte, von denen bis dato lediglich 50 in gedruckter Form erschienen waren. Hierunter zählten Beobachtungen der Gestirne (Planeten, Tierkreiszeichen, Mond) ebenso wie bemerkenswerte Ereignisse, wie Wetterphänomene oder auch Wundergeburten. – ENG- lonians appeared to have been connected with them (as for LISH: Octavo. Gilt publisher's full cloth (somewhat rubbed). example weather phenomena, birth of monstrous animals). Vol. 1: xvii (+iii), 85 plates, one frontispiece, bound with is a Only 50 of these reports had appeared in print prior to this 30 pp. catalog of the publisher Luzac; vol. 2: 1 f., xci (+iii), 147 edition, as the author states in his preface. First edition. Rare. (+1) pp., a very well preserved copy. According to the author (Best.-Nr.: KS0027-00B) Campbell Thompson the work comprises reproductions and 1.500,- translations of 280 astrological reports on the phenomena of the heavens as well as remarkable events that to the Baby-

– 12 – Cassianus Bassus (6. Jhd.); Heinrich Beckh (rec., 1858-1919) Geoponica sive Cassiani Bassi scholastici de 15 re rustica eclogae. Recensuit Henricus Beckh. Leipzig, B. G. Teubner, 1895. Kl.-Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgepr. Rückentitel (gering berie- ben). XXVII (+I), 641 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen, bedruckten Org.-Broschur. Sehr wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe der Beckhschen Rezension des dritten der geo- climat intellectuel de son époque. Cette compilation en vingt ponischen Schreiber, bis heute die maßgebliche. – „Cassianus livres s’appuya essentiellement sur l’œuvre, antérieure de qua- Bassus surnommé Scholasticus est un agronome et écrivain tre siècles environ, de Cassianus et qui s’appelait Morceaux grec mal connu dont l’œuvre est à l’origine, en grande partie choisis sur l’agriculture. Cassianus lui-même n’avait fait du recueil plus tardif connu sous le nom de Géoponiques. On qu’étoffer et réviser une compilation antérieure, la Collection ne connaît de lui que ce qui est dit dans ce recueil. Il était ori- (Synagoge) des pratiques agricoles écrite au ive siècle par ginaire de Maroton, lieu inconnu et que l’on a voulu chercher Vindonius Anatolius de Beyrouth, juriste et ami de Libanios. en Bithynie et même en Numidie. Le surnom de Scholasticus Les Géoponiques ont été imprimées pour la première fois en laisse penser, avec le plus de probabilité qu’il vivait vers le vie 1539, et contient d’intéressants détails sur l’agriculture chez siècle dans l’empire byzantin. On le présente souvent comme les anciens. La dernière édition commentée de cet ouvrage l’auteur d’un traité grec sur l’agriculture : Les Géoponiques est celle de Johann Nicolaus Niclas, grec-lat., Leipzig, 1781 qui sont une des seules encyclopédies rurales à nous être ; il a été traduit en français dès 1543 par Antoine Pierre de parvenue depuis l’Antiquité. L’histoire de l’élaboration pro- Narbonne, et en 1812 par Charles Ambroise de Caffarelli du gressive du texte est assez complexe. Dans leur dernier état, Falga. L’édition scientifique de référence est celle de Heinrich les Géoponiques ont été composées au xe siècle sur l’ordre Beckh en 1895.” (wikipedia, fr.) (Best.-Nr.: KS374-009) de l’empereur Constantin VII Porphyrogénète (913-959), à ce 330,- titre elles appartiennent au grand mouvement de compilati- on encyclopédique qui marqua le règne de cet empereur et le

Craig, James Alexander (1855-1932). Astrological-Astronomical Texts copied from the original Tablets in the 16 British Museum and autographed. J. C. Hinrichs‘sche Buchhandlung, Leipzig, 1899. Quart. Zeitgenössisches, goldgepr. Pappband mit marmorierten Bezügen, die Kanten etwas bestossen. VIII S., 1 Bl., 95 einseitig bedruckte Bll. (=Tafeln, diese nummeriert 1-94, 23a (Ausfaltung der Tafel 23), 53a). Insgesamt wohlerhalten.

[=Assyriologische Bibliothek, hrsg. v. Fr. Delitzsch & Paul Wiedergabe von Keilschrifttexten und noch in den 1960er Haupt; Bd. XIV]. – Erste Ausgabe. Selten. – Obwohl von Jahren nachgedruckt. (Best.-Nr.: KS0016-00B) Campbell Thompson kurz nach Erscheinen wegen zahlrei- 150,- cher Fehler und Nachlässigkeiten heftig kritisiert, wichtige

Deichgräber, Karl (1903-1984). Die Griechische Empirikerschule. Sammlung der Fragmente und Darstel- 17 lung der Lehre. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin, 1930. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und schwach fleckig). VIII, 398 S., 1 Bl. Verlagswerbung. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. Selten. Maßgebliche Ausgabe der Empiri- and then at Humboldt University of Berlin and University kerfragmente. – Umgearbeitete und erweiterte Promotions- of Münster, where the philologist Hermann Schöne encou- schrift Deichgräbers (prom. 1928) und bedeutende Synopsis raged Deichgräber to concentrate on the history of medi- der griechischen Quellen zur Galenschen Medizin. – „Karl cine. In 1928, Deichgräber earned his doctorate at Münster Deichgräber studied at the Gymnasium Ulricianum in Au- with a thesis on medical schools during the time of Ancient rich until 1922. From that date, he studied classical philolo- Greece. Upon returning to Berlin, he habilitated in 1931, with gy, as well as other subjects, at the University of Göttingen, research of books I and III of the Epidemics by Hippocrates.

– 13 – In 1935 he was summoned to the University of Marburg as a reinstated as „professor of retraining” (Professor zur Wieder- professor specializing in Hellenistic Greece. Three years later verwendung), but only in 1957 did he receive his old position he succeeded Max Pohlenz at the University of Göttingen. as professor of classical philology, after succeeding emeritus From 1939 to 1945 he also served there as Dean of the Facul- professor Kurt Latte, who had been expelled by the Nazis, ty of Philosophy. He rejected requests from Graz, Würzburg but had returned to Göttingen. From then on, Deichgräber and Frankfurt. In 1938, he joined the Nazi Party. On 25 Janu- taught at Göttingen until he retired in April 1968.” (wikipe- ary 1946, Deichgräber was removed from office, which he felt dia, en). (Best.-Nr.: KS346-04) throughout his life as deeply unfair. In 1951, he was partially 165,-

18 Diels, Hermann (1848-1922). Doxographi graeci. Collegit, recensuit prolegomenis indicibusque instruxit. Berlin, G. Reimer, 1879. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (kaum berieben oder bestossen). X, 854 S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Sehr gutes, wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Epochales Werk der Altphilologie, in vieler- Fragmente der Vorsokratiker (1903). Nachdem bereits seine lei Hinsicht wegweisend und bis heute unverändert zahlreich Promotionsschrift mit der Thematik der antiken Doxogra- nachgedruckt. Machte erstmals die Lehrmeinungen der grie- phien in Zusammenhang stand, führte Diels auf Anregung chischen Antike im Anschluß an Aristoteles und Platon (also Useners diese Arbeit fort, an deren Ende die 1877 von der die sog. eigentliche Doxographie) in textkritischer Methode Preußischen Akademie der Wissenschaften preisgekrönten zugänglich, ohne die eine Auseinandersetzung mit nur über und 1879 veröffentlichten Doxographi Graeci standen. Mit Dritte und Vierte, jedoch nicht aus erster Hand überliefer- diesem Werk wurden erstmals die Schriften der Doxogra- te antike Autoren kaum sinnvoll zu haben ist. Hier in der phen in eine textkritische Ordnung gebracht und damit die Erstausgabe in einem schlichten, aber sauberen und schönen Überlieferung der griechischen Philosophie in aufbereiteter Exemplar. – „Im Schaffen Diels nehmen drei Werke eine her- und nachvollziehbarer Form der Forschung zur Verfügung ausragende Stellung ein: Die Doxographi Graeci (1879), die gestellt.“ (wikipedia, dt.)(Best.-Nr.: KS0031-00B) Commentaria in Aristotelem Graeca (1882–1909) und Die 580,-

19 Ebers, Georg (1837-1897). Papyrus Ebers. Die Maasse und das Kapitel über die Augenkrankheiten. 2 Teile in einem Band (=komplett). Erster Theil: Die Gewichte und Hohlmaasse des Payprus Ebers. Zweiter Theil: Das Kapitel über die Augenkrankheiten im Papyrus Ebers, T. LV, 2- LXIV, 13. Umschrift, Übersetzung und Commentar. Leipzig, S. Hirzel, 1889. Quart. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. 1 Bl., 65 (+1); 1 Bl., S. 67-204, jeweils mit den Org.-Broschuren gebunden. Wohlerhaltenes Exemplar.

[Abhandlungen d. philologisch-historischen Classe d. Kö- Schrift verfasst und stellt die größte Aufzeichnung über al- nigl. Sächsischen Gesellschaft d. Wissenschaften; Bd. XI, tägyptische Medizin dar. Der Papyrus Ebers ist der längste No. II & III]. – Erste Ausgabe. – „Der von Edwin Smith medizinische Papyrus und hat eine Gesamtlänge von 20 Me- (1822–1906) 1862 in Luxor (im ehemaligen Theben) gekauf- tern. Die Schriftrolle bestand ursprünglich aus 108 Kolum- te Papyrus Ebers wurde im Winter 1872/73 von Georg Ebers nen [...] Während des Zweiten Weltkriegs erlitt der Papyrus ebendort mit den Geldern des Königs von Sachsen (15.000 erheblichen Schaden. [...] Die 108 Kolumnen sind unterteilt Taler) und Geld aus dem Universitäts-Reisestipendienfond in 877 magische Formeln und Heilmittel. Obwohl er voller (25.000 Taler) erworben, in die Bestände der Universitäts- Beschwörungen zur Vertreibung krankheitsverursachender bibliothek Leipzig eingegliedert und 1875 von Ebers in einer Dämonen ist, finden sich doch Beweise für empirische Be- zweibändigen Faksimile-Ausgabe mit Kommentar und Glos- handlung und Beobachtung.” (wikipedia.dt.). – (Best.-Nr.: sar veröffentlicht. Das Manuskript befindet sich bis heute in KS0089-00B) der Universitätsbibliothek Leipzig. Er wurde in hieratischer 240,-

– 14 – Fabricius, B. (pseud., i.e. Heinrich Theodor Dittrich, wirksam 1836-1888). Der Periplus des Erythrä- 20 ischen Meeres. Von einem Unbekannten. Griechisch und Deutsch mit kritischen und erklärenden Anmerkun- gen nebst vollständigem Wörterverzeichnisse. Leipzig, Veit & Comp., 1883. Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild (etwas berieben, etwas ge- bräunt). 2 Bll., 188 S., mit der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Zu Unrecht lange Zeit vergessene Ausga- aufbewahrt. Das Werk wurde zwischen 40 und 70 n. Chr. be des Seereiseführers, von dem Bibliothekssekretär Dit- offenbar von einem erfahrenen Handelsreisenden niederge- trich unter Pseudonym herausgegeben und mit der unseres schrieben. Der Verfasser des in griechischer Sprache verfas- Wissens erstmaligen vollständigen deutschen Übersetzung sten Textes ist gut vertraut mit der damaligen ägyptischen der Heidelberger Handschrift in griechisch-lateinischem Hauptstadt Alexandria. Die römische Provinz Aegyptus Paralleltext). – „Periplus Maris Erythraei (lateinisch „Kü- stand zu jener Zeit im Mittelpunkt eines blühenden Fern- stenbefahrung des Roten Meeres“; im altgriechischen Ori- handels. Im Gegensatz zu anderen Periploi der Antike, See- ginaltitel Περίπλους τῆς Ἐρυθράς Θαλάσσης) ist ein ägyp- routen-Beschreibungen entlang der Küstenlinie, liefert der tisch-römisches Werk zum Thema Seefahrt. Das aus dem Periplus Maris Erythraei wesentlich mehr Informationen. 1. Jahrhundert n. Chr. stammende Buch beschreibt Häfen, Mit buchhalterischer Genauigkeit werden Hafen für Hafen Handelsbedingungen und Warenströme entlang der Routen die wichtigsten Umschlaggüter aufgelistet und Chancen und des Indienhandels an der nordostafrikanischen, arabischen Risiken des lokalen Warenhandels bewertet. Dabei geht der und indischen Küste, weshalb es für die Erforschung der Schreiber besonders auf Bedarf, Vorlieben und Geschmack Wirtschaftsgeschichte und Geographie Ostafrikas und den der Abnehmer ein und gibt Ratschläge zu Menge, Qualität beschriebenen Regionen Asiens in der Antike eine Quel- und Ausstattung der Güter, die sich in den verschiedenen le ersten Ranges darstellt. Es ist thematisch innerhalb der Häfen absetzen ließen.“ (Best.-Nr.: KS404-005) gesamten überlieferten antiken Literatur ein Unikat. Eine 45,- Abschrift aus dem 10. Jahrhundert wird heute in Heidelberg

Fossey, Charles La Magie Assyrienne. Étude suivie de textes magiques transcrits, traduits et commentés par 21 C. Fossey. Paris, Ernest Leroux, 1902. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (kaum berieben oder bestossen). 3 Bll., 474 S., 1 Bl., mit der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur.

[=Bibliothèque de l'École des Hautes Études. Sciences reli- Fosse (Fossey) was primarily an archaeologist. He organized gieuses; 15)]. – Erste Ausgabe. – „Charles Fossey (1869–1946) a number of expeditions to the Middle East. Fosse was a dis- was a French assyriologist. In education he was a follower ciple of the famous French sociologist Emile Durkheim, that and colleague of Émile Durkheim. Living at the turn of the was reflected in the methodical side of his research in the century, he made a significant contribution to the Assyrio- field of social relations in Mesopotamia.“ (wikipedia, en.). logy and magic studies of Jerusalem. His work and contri- (Best.-Nr.: KS346-10) bution to science has remained unnoticed only because of 150,- the socio-political situation of the time. Charles (Charles)

– 15 – 22 (od. Galenos, 128/131-199/216); Hunain ibn Ishaq (Johannitius, 808-873); Joseph M. Schmut- te SJ (ed., 1903-1997), Franz Pfaff (rez., transl., 1886-1953). Galeni de consuetudinibus edidit Ioseph M. Schmutte. Versionem Arabicam ab Hunaino confectam in linguam Germanicam vertit Franz Pfaff. Additum est novum fragmentum ex Procli in Platonis Timaeum commentariis haustum quad ex versione Arabica reddidit Franz Pfaff. Leipzig & Berlin, B. G. Teubner, 1941. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleinen mit marmomierten Bezügen. XLVI, 68 S., wohlerhalte- nes Exemplar.

[=Corpus Medicorum Graecorum Supplementum; III]. – Bombenangriff vernichtet wurden. (Best.-Nr.: KSCMG- Maßgebliche Ausgabe, liefert zugleich erste deutsche Über- SUP-3-00B) setzung des Textes. Sehr selten, da die Bestände Teubners 380,- nur kurze Zeit nach Erscheinen (Dezember 1943) in einem

23 – dsb.; Kurt Bardong (ed., 1908-1945). Galeni de causis procatarcticis a Nicolao Regino in sermonem la- tinum translatus. Ad codicum fidem recensuit in Graecum sermonem retro vertit. Leipzig & Berlin, B. G. Teubner, 1937. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleinen mit marmomierten Bezügen. XXXIII (+I), 64 S., wohl- erhaltenes Exemplar.

[=Corpus Medicorum Graecorum Supplementum; II]. – Er- Am 15. November 1937 wurde Bardong bei Rudolf Herzog ste maßgebliche Ausgabe. – „Kurt Bardong studierte Klassi- zum Dr. phil. promoviert. Seine Dissertation erschien im sel- sche Philologie an der Universität Gießen und beschäftigte ben Jahr als Supplementband zum Corpus Medicorum Grae- sich bereits früh mit den Schriften des griechischen Arztes corum, an dem Bardong in den folgenden Jahren als freier Galen. Gegenstand seiner Doktorarbeit war der Traktat De Mitarbeiter weiter mitwirkte. Als Nächstes übernahm er die causis procatarcticis („Über die vorausgehenden Ursachen”), Edition der Schrift περὶ δυσπνοίας, ohne sie jedoch fertig- der nur in einer lateinischen Übersetzung des 14. Jahrhun- stellen zu können.” (wikipedia.dt.). (Best.-Nr.: KSCMG- derts erhalten ist. Bardong erstellte eine Edition des lateini- SUP-2-00B) schen Textes und übersetzte ihn ins Altgriechische zurück. 280,-

24 – dsb.; Moses Maimonidis (1135/1138-1204); Heinrich Otto Schröder (1906-1987); Paulus Kahle (1875- 1964). Galeni in Platonis Timaeum commentarii fragmenta. Collegit disposuit explicavit Henricus Otto Schröder. Appendicem Arabicam addidit. Leipzig & Berlin, B. G. Teubner, 1934. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleinen mit marmomierten Bezügen. XXVIII, 112 S., wohlerhal- tenes Exemplar.

[=Corpus Medicorum Graecorum Supplementum; I]. – Erste Er wurde im 9. Jahrhundert von dem Gelehrten Yahya ibn Ausgabe, maßgebliche, textkritische Rezension. – „Der be- al-Bitriq, der zum Umkreis des Philosophen al-Kindi zähl- rühmte Arzt Galen verfasste einen Kommentar zum Timaios, te, ins Arabische übersetzt. Später wurde diese Übersetzung von dem teils umfangreiche Fragmente erhalten sind. Er bot von Hunain ibn Ishāq und/oder Yahya ibn 'Adi überarbeitet. nicht nur Erläuterungen, sondern nahm auch inhaltlich Stel- Auch Galens Zusammenfassung des Dialogs war arabisch- lung. Außerdem erstellte er eine Zusammenfassung des Dia- sprachigen Gelehrten teilweise zugänglich; sie lag ihnen in loginhalts, die heute nur in einer arabischen Teilübersetzung einer von Hunain ibn Ishaq stammenden Teilübersetzung vorliegt. Sein besonderes Interesse galt psychosomatischen vor.” (wikipedia, dt.). – Enthält als zweiten Appendix auch Zusammenhängen. Er war aufgrund seiner Erfahrungen der die von Paul Kahle stammende arabische Transkription und Überzeugung, dass körperliche Faktoren seelische Krank- deutsche Übersetzung der Einleitung des Mosis Maimonides heiten hervorrufen, und berief sich dafür zusätzlich auf den in das Buch der Aphorismen (Fusul). (Best.-Nr.: KSCMG- Timaios.” – „Im arabischsprachigen Raum gehörte der Tima- SUP-1-00B) ios im Mittelalter zu den bekanntesten Dialogen Platons, wie 280,- zahlreiche Bezugnahmen in der arabischen Literatur zeigen.

– 16 – Griffith, Francis Llewellyn (1862-1934); Herbert Thompson (1859-1944). The demotic magical Papyrus of 25 London and Leiden. London, H. Grevel & Co., 1904. Gr.-Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. vii (+i), 205 (+1) S., 1 Bl. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. Es erschienen noch zwei weitere Bände, die publication of the two sections, including hand copy, trans- aber nur die Abschrift von Hand (Bd. 2, 1905) und Indizes literation, and translation, with extensive commentary and enthalten (Bd. 3, 1909). – „The longest of the four Demotic glossary is the work of F. Ll. Griffith and Herbert Thomp- texts was at some time torn into two sections (...). The lon- son.“ (Johnson/Betz; Greek Magical Papyri (1996). (Best.- ger second section was acquired by the Leiden Museum of Nr.: KS404-001) Antiquities in 1828 (...) The shorter beginning section was 90,- purchased by the British Museum in 1857 (...) The definite

Harster, Wilhelm (ed., 1846-1901). Novem vitae sanctorum metricae. Ex codicibus monacensibus, parisen- 26 sibus, bruxellensi, hagensi saec. IX-XII. Leipzig, B. G. Teubner, 1887. Kl.-Oktav. Org.-Ganzleinen. XVI, 237 (+1) S., 1 Bl. (Verlagswerbung). Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Enthält neun metrische Heiligenviten, von Vita S. Agnetis. – Carmen de S. Quintino. – Vita S. Cassiani. denen lediglich zwei bis dahin bekannt waren, davon wie- – Passio S. Arnulfi. – Carmen de S. Lucia. – Vita S. Gisleni. derum eine nur als Fragment: Passio SS. Petri et Pauli Apo- (Best.-Nr.: KS374-006) stolorum, Facta Neroniana, et Epigrammata super operibus 85,- apostoli Petri. – Vita S. Verenae virginis. – Vita S. Erasmi. –

Heim, Richard (Lebensdaten unbekannt). Incantamenta magica graeca latina collegit disposuit edidit Ri- 27 cardus Heim. In: Jahrbücher für Classische Philologie. Hrsg. v. Dr. A. Fleckeisen. Neunzehnter Supplement- band, zweites (Schluß-) Heft, S. 463-576. Leipzig, B. G. Teubner, 1893. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen, gering berieben. VIII, 146 (+2) S., sowie 9 S. Verlagswerbung. Wohlerhaltenes Exemplar. Mit drei weiteren vor- bzw. nachgebundenen Beiträgen: E. Norden: Beiträge zur Geschichte der griechischen Philosophie. S. 365-462. Wilhelm Heraeus: Spicilegium criticum in Valerio Maximo eiusque epitomatoribus. S. 577-636. E. Bodensteiner: Szenische Fragen über den Ort des Auftretens und Abgehens von Schauspielern und Chor im griechischen Drama. S. 637-808. Mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Letztes Blatt etwas knittrig, sonst tadellos.

Erste Ausgabe, selten. – Fundamentale Zusammenstellung theologische Überlegungen mitlieferten, jene Beschwörung- von ca. 250 antiken Zaubersprüchen zum Zwecke der Hei- formeln, die aus dem volkstümlich-häuslichen Gebrauch lung Kranker oder etwas weiter gefaßt der Abwendung von überliefert sind. Beide Sammlungen ergänzen sich zu einem die Gesundheit betreffenden Unglücks. Hein versammelt nahezu vollständigen Korpus dieser wissenschaftlichen Text- hier in Ergänzung zu Preisendanz‘ „Die Griechischen Zau- gattung der Antike. (Best.-Nr.: KS0005-00B) berpapyri”, die oftmals elaborierte Rezepte und ausführliche 180,-

Heron von Alexandria (Heron Mechanicos, gest. nach 62); Wilhelm Schmidt; Leo Nix; Hermann 28 Schöne (rez.). Heronis Alexandrini opera quae supersunt omnia. Bände. 1-3 (von 5). Bd. 1: Pneumatica et automata… Druckwerke und Automatentheater. Griechisch und Deutsch hrsg. v. W. Schmidt. Im Anhang Herons Fragmente über Wasseruhren, Philons Druckwerke, Vitruvs Kapitel zur Pneumatik. Mit einer Einlei- tung über die heronische Frage und Anmerkungen. Mit 124 Figuren. Bd. 2, Faszikel 1 (=alles!): Mechanica et catoptrica….Mechanik und Katoptrik. Hrsg. und übers. von L. Nix und W. Schmidt. Im Anhange Excerpte

– 17 – aus Olympiodor, Vitruv, Plinius, Cato, Pseudo-Euklid. (Arabisch / Griechisch / Lateinisch – Deutsch). Mit 101 Figuren. Bd. 3: Rationes Dimetiendi et commentatio dioptrica….Vermessungslehre und Dioptra. Griechisch und Deutsch von Hermann Schöne. Mit 110 Figuren. Leipzig, B. G. Teubner, 1899, 1900, 1903. Kl.-Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgeprägtem Rückentitelschild (ge- ringfügig berieben, die Rückentitelschilder auch etwas beschabt). LXX S., 1 Bl., 514 S., 1 Bl. (Verlagswerbung); XLIV, 415 (+1) S., mit einer ausfaltbaren Tafel (Handschriftenfaksimile); XXI (+I), 366 S., sämtliche Teile mit zahlreichen schematischen Textillustrationen sowie mit den ans Ende gebundenen, bedruckten Org.-Broschu- ren. Letztes Blatt in Bd. 2 zusammen mit der Org.-Broschur gelöst, die Vorsätze wohl papierbedingt (Hygro- skopie) schwach feuchtigkeitsrandig (betrifft den eigentlichen Buchblock nicht). Insgesamt gut bis sehr gut erhalten.

Erste Ausgaben dieser Textrezensionen und bis heute die vorliegenden Bänden 4 (Heronis definitiones cum variis coll- umfassendste Ausgabe der Werke des Heron Mechanicus, ectionibus) und 5 (Heronis quae feruntur stereometrica et de enthält sämtliche Werke bis auf die Bellopoiica. Die Ausgabe mensuris) abgeschlossen. (Best.-Nr.: KS374-005) wurde erst ein knappes Jahrzehnt später mit den hier nicht 850,-

29 Howald, Ernst (ed., 1887-1967); Henry Ernest Sigerist (ed., 1891-1957). Antonii Musae De herba vettonica liber, Pseudoapulei Herbarius, Anonymi De Taxone liber, Sexti Placiti Liber medicinae ex animalibus etc. ediderunt Ernestus Howald et Henricus E. Sigerist. Leipzig & Berlin, B. G. Teubner, 1927. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleder (leicht berieben und beschabt). XXIV S., 1 Bl., 347 (+1) S., mit zahleichen Textabbildungen (zumeist Wiedergaben von botanischen Abbildungen aus den überlieferten Codi- ces aber auch die diagrammatische Klassifizierung der Apuleius-Hand­schriften nach Howald) sowie 2 nicht in die Paginierung eingeschlossenen ausfaltbaren Tafeln. Gutes Exemplar.

[=Corpus Medicorum Latinorum; IV]. – Erste Ausgabe. In Handschriftenklassen der Textsammlung auf der Suche nach dieser Zusammensetzung, gleichwohl mit deutlichen Ab- dem Urtext, der ins 2. Jahrhundert zurückreicht, in einer weichungen in den einzelnen, teils illustrierten Abschrif- kritischen Gesamtschau mustergültig edierten. (Best.-Nr.: ten, seit der Spätantike vielfach verbreitete Sammlung von KSCML-4-00B) pharmazeutischen Abhandlungen, hier in der maßgeblichen 380,- Ausgabe von Howald/Sigerist, die die unterschiedlichen

30 Lagercrantz, Otto (1868-1938). Papyrus graecus holmiensis (P. Holm.). Recepte für Silber, Steine und Pur- pur. Bearbeitet von Otto Lagercrantz. Mit zwei Lichtdrucktafeln. Uppsala, A.-B. Akademiska Bokhandeln; Leipzig, Otto Harrassowitz, 1913. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgepr. Titelrückenschild (gering berieben). 1 Bl., 247 (+1) S., mit 2 ausfaltbaren Tafeln und der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

[=Arbeten utgifna med understöd af Vilhelm Ekmans Uni- von Silber, Edelsteinen und Purpur enthält. Lagercrantz versitetsfond, Uppsala; 13]. – Erste Ausgabe. – „Als Gräzist gab 1913 eine Edition dieses Werkes heraus, das seit 1906 im hatte Lagercrantz vor allem zwei Forschungsschwerpunkte: Victoria-Museum in Uppsala aufbewahrt wurde. Fortan er- Sprachwissenschaft und die antike sowie mittelalterlichen forschte Lagercrantz die alchemistischen Handschriften in Alchemie. Im Bereich der Sprachwissenschaft veröffentlich- ganz Europa. Zusammen mit Joseph Bidez, Franz Cumont, te er außer seiner Dissertation mehrere Aufsätze und zwei Armand Delatte und Johan Ludvig Heiberg gab er ein Ver- Monografien, in denen er sich mit der griechischen Lautbil- zeichnis aller bekannten alchemistischen Handschriften her- dung und mit der indogermanischen Syntax befasste. Seine aus, den Catalogue des Manuscrits alchimiques Grecs, der Beschäftigung mit der antiken Alchemie begann mit einem von 1924 bis 1932 in acht Bänden erschien.” (wikipedia, dt.). griechischen Papyrusbuch der Kungliga Vitterhets Historie (Best.-Nr.: KS404-009) och Antikvitets Akademie (Papyrus Graecus Holmiensis), 55,- das Rezepte für die Fälschung beziehungsweise Einfärbung

– 18 – Lauchert, Friedrich (1863-1944). Geschichte des Physiologus. Mit zwei Textbeilagen. Strassburg, Karl J. 31 Trübner, 1889. Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild (etwas berieben, Gelenk bzw. vorderer Bezug oben etwas angeplatzt). XIII (+I), 312 S., 1 Bl., mit der ans Ende gebundenen bedruckten Org.- Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe, auf die, wenngleich keine textkritische Rezen- schen Urtextes. Die Textbeilagen ab S. 229: 1. Der griechische sion, bis heute vielfach zurückgegriffen wird. Lauchert, der Physiologus, 2. Der jüngere deutsche Physiologus (d.i. die zahlreich Beiträge zu kirchengeschichtlichen Werken liefer- Wiener Handschrift Codex 2721). (Best.-Nr.: KS404-010) te versuchte hier eine weitgehende Herstellung des griechi- 85,-

Lucretius Carus, Titus (1. Jhd. v. Chr.); Friedrich Bockemüller (ed., 1825-1889). De rerum natura libri 32 sex. Redigirt und erklärt von Friedrich Bockemüller. 2 Teile in einem Band (=komplett). Stade, gedruckt als Handschrift, 1873-1874. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleder (vorderer Gelenkbezug aufgeplatzt, sonst nur wenig berieben und bestossen). 1 Bl., 255 (+1) S.; 279 (+1) S., Papier stärker nachgedunkelt, sonst innen jedoch wohlerhalten.

Erste Ausgabe, selten. Nur eine Handvoll Einträge via KVK Fakes and Forgers of Classical Literature, p. 21). (Best.-Nr.: in deutschen Bibliotheken zu ermitteln. – „One of the most KS0052-00B) unconventional Lucretions commentators” (Javier Martinez: 240,-

Nr. 29

– 19 – 33 Marcellus Empiricus (M. Burdigalensis, um 400); Maximilian Niedermann (rec., 1874-1954). De Medi- camentis liber [Über Heilmittel.] Leipzig & Berlin, B. G. Teubner, 1916. Gr.-Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen (etwas ausgeblichen bzw. lichtrandig). XXXV (+I), 368 S., vorderes Vor- satzpapier etwas brüchig, sonst wohlerhalten.

[=Corpus Medicorum Latinorum; V]. – Erste Ausgabe und und Neuchatel innehatte. Seine wertvollen Beiträge zum Fach maßgebliche Rezension des Buches über die Heilmittel von zählen mehrere Hundert Arbeiten. (Best.-Nr.: KSCML-5- Marcellus, diente der deutschen Übersetzung von E. Liech- 00B) tenhan als Vorlage. – Niedermann war Schweizer Altphilolo- 280,- ge, der über mehrere Jahrzehnte hinweg Lehrstühle in Basel

34 Meineke, August (ed.); Friedrich Heinrich Bothe (transl.), I. Hunzicker (ind.). Poetarum Comicorum Graecorum Fragmenta post Augustum Meineke recognovit et latine trantulit Fredericus Henricus Bothe ac- cessit index nominum et rerum quem construxit I. Hunzicker. Paris, Ambrosio Firmin Didot, 1855. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleder mit marmorierten Bezügen (leicht berieben). X (+II), 807 )+1) S., gutes Exemplar.

Erste Ausgabe bei Didot der Editio minor von Meinekes epo- 100,- chaler und noch heute nützlicher Ausgabe der Fragmente der griechischen Komiker. (Best.-Nr.: KS0085-00B)

Nr. 35

– 20 – Mély, Fernand du Saussay de (1851-1935). Les Lapidaires de l'Antiquité et du Moyen Age. 4 Teile in 3 Bänden 35 (=alles Erschienene). Tome 1: Les Lapidaires Chinois. Introduction. Text et traduction. Avec la collaboration de M. H. Courel. Tome 2: Les Lapidaires Grecs. Premier & Deuxième Fascicule: Texte. Avec la collaboration de M. Ch.-Ém. Ruelle. Tome 3: Les Lapidaires Grecs. Traduction. Paris, Ernest Leroux, 1896-1902. Quart. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (etwas berieben). Kollation: Tome 1 (1896): 1 Bl., LXVI, 300 S., 1 Bl., 144 S. (=chinesischer Text in rückwärtslaufender Paginierung), 1 Bl., zahlreiche Illustrationen im chinesischen Text. Tome 2, Fascicule 1 (1898): XVII (+I), 225 (+1) S., mit einem Frontispiz und einer Tafel. Tome 2, Fascicule 2: (1899] S. XIX-XXI (+I), S. 227-318. Tome 3, Fascicule 1 (1902):2 Bll., LXXV (+I), 140 S., jeweils mit den Org.-Broschuren, gelegentlich schwach fleckig, aber insgesamt sehr gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Sinkankas, 4369. – „Very rare. A monu- extracts from the works of oriental and western authors in- mental and often cited study of the ancient lapidaries that in formation on stones and minerals. An annotated glossary of spite of never being brought to completion, has become the terms, a short table of weights and measures used in the Far principal authority for any researcher interested in studying East, and the index. Crude, but effective woodcuts of various the lapidary tradition. According to the advertisement to the minerals, stones, fossils, and ornamental objects made from first volume, Mély originally proposed to publish his work in them illustrate the text. Volume two, which was issued in two five volumes comprising the texts of the Chinese, Greek, Ori- parts, dedicates itself to the study of the ancient Greek lapi- ental (=Arabic, Armenian, Hebrew, and Sanskrit), , and daries, including the Cyranides (or Kryanides), Damigeron, Western lapidaries, together with their French translations Socrates, Dionysius, pseudo-Dioscorides, pseudo-Hippo- and authoritative commentaries. Unfortunately, only the first crates, „Astrampsychus” (a nautical lapidary), Epiphanius, two volumes and the first Fascicle of the third ever appeared, Psellos, and the Méliténiotes poem. Additions and correc- which cover the Chinese and Greek lapidaries. Contem- tions then follow, together with a Greek index. The second porary information suggests that other portions of the text fascicule contains three appendices that give variants from were in at different stages of preparation so it is for unknown and additions from additional manuscripts. A short table reasons the other volumes were never published. But based of contents concludes the volume. The third volume starts on the works rarity, especially in complete sets, it seems pro- with a long introduction placing into context of its time the bably that there may not have been much demand from the Greek lapidary, together with a very useful glossary of mi- public for such a large and expensive reference work of such neral terminology. The text provides French translations of an esoteric study. Volume one, which covers the lapidary Theophrastus' Peri Lithon, Strabo's Geography, Dioscorides' tradition of China, begins with a long and well referenced Materia Medica, α-Plutarch's Treatise on Rivers and Moun- introduction citing sources, authorities, previous publica- tains, and finally the Cyranides. Sadly, publication of Les La- tions, the state of Chinese science and technology, medical pidaires ceased before the accompanying Greek text and the uses of stones, and other pertinent historical information. commentaries were published. Never the less, if one is inte- Mély describes the main Chinese treatise on the subject as rested in the old stone books, Mély's compilation is essential the Wa Kan San Tsai Dzou Te, an illustrated Sino-Japanese for the study of Chinese and ancient Greek lapidaries even encyclopedia of which only the portions dealing with metals, in its incomplete state.” (Curtis P. Schuh, The Mineralogical gemstones and other stones are covered here. The original Library). (Best.-Nr.: KS0035-00B) Chinese is reproduced at the end of the French translation. 2.200,- Then appears a large section called the „Diverse Textes” that

Neugebauer, Otto (1899-1990); Julius Stenzel (1883-1935); Otto Toeplitz (1881-1940), (Hrsg.). Quellen 36 und Studien zur Geschichte der Mathematik, Astronomie und Physik. Abteilung A: Quellen. 6 Teile (I, II, III.1-3, IV) in 4 Bänden. UND: Abteilung B: Studien. In 4 Bänden. (=alles Erschienene). Berlin, Julius Sprin- ger, 1930-1938. Gr.-Oktav und Quart (Reihe A, Band III.2). Zeitgenössisches, goldgepr. Bibl.-Halbleinen mit marmorierten Be- zügen, die Rückenvergoldung teils etwas ausgeblichen, bzw. abgeplatzt, Ecken und Kanten etwas berieben. Ab- teilung A (Quellen): Bd. 1 (1930): Struve, W. W.: Mathematischer Papyrus des Staatlichen Museums der Schönen Künste in Moskau. Hrsg. und kommentiert von W. W. Struve unter Benutzung einer hieroglyphischen Tran- skription von B. A. Turajeff. Mit 15 Textfiguren. XII, 197 (+1) S., mit 7 (von 10!) mehrfach ausfaltbaren Tafeln (Reproduktion des Papyrus), leider ohne Tafeln 5-7, stattdessen die Tafeln 8-10 irrtümlich doppelt eingebunden. ANGEBUNDEN: Bd. 2 (1932): The Mishnat ha middot. The first Hebrew geometry of about 150 c.e. and the geometry of Muhammad Ibn Musa Al-Khowarizmi, the first Arabic geometry (c. 820), representing the Arabic

– 21 – version of the Mishna ha middot. A new edition of the Hebrew and Arabic texts with introduction, translation and notes by Solomon Gandz. Mit 14 Textfiguren und 4 Tafeln. VIII, 96 S., mit 4 Tafeln. - Bd. 3, Teil I (1935): Mathematische Keilschrift-Texte. Herausgegeben und bearbeitet von O. Neugebauer. Erster Teil: Texte. Mit 85 Textfiguren. XII, 516 S.; - Bd. 3, Teil II (1935): Mathematische Keilschrift-Texte. Zweiter Teil: Register, Glossar, Nachträge, Tafeln. Mit 10 Textfiguren und 69 Tafeln. 2 Bll., 64 S., 1 Bl., mit 69 Tafeln; - Band 3, Teil 3 (1937): Mathematische Keilschrift-Texte. Dritter Teil: Ergänzungsheft. Mit einer Textfigur und 6 Tafeln. 4 Bll., 83 (+1) S., 1 Bl., mit 6 Tafeln. - Bd. 4 (1936): Ein Werk Tabit B. Qurra's über ebene Sonnenuhren. [Deutsch-Arabisch.] Herausgegeben, übersetzt und erläutert von Karl Garbers. 3 Bll., 79 (+1) S. - Abteilung B (Studien): Bd. I (1931): 2 Bll., 540 S., 1 Bl.; - Bd. 2 (1933): 2 Bll., 387 (+1) S.; - Bd. 3 (1936): 2 Bll., 596 S., 1 Bl.; - Bd. 4 (1938): 2 Bll., 423 (+1) S., jeweils mit zahlreichen schematischen und diagrammatischen Abbildungen (teils nach Handschriften) im Text. Die Bände allesamt durchlaufend paginiert, obwohl jeweils lieferungsweise in mehreren Einzelheften erschienen. - Abgesehen von dem wohl buchbinderischen Irrtum im ersten Band der Reihe A (Quellen), der zu einem Fehlbestand von 3 Tafeln in der Wiedergabe des Moskauer Papyrus‘ führte, vollständiges Exemplar.

Erste Ausgabe. In dieser Vollständigkeit sehr selten angebo- Ringe des Ahmad ibn Omar al-Karabisis”. LURIA: Die In- ten. – Inhalt der Studien (nur Abhandlungen, Rezensionen finitesimaltheorie der antiken Atomisten. BESSEL-HAGEN hier nicht erwähnt): Bd. 1, 1. Heft: TOEPLITZ: Das Verhält- & SPIES: Tabit b. Qurra's Abhandlung über einen halbregel- nis von Mathematik und Ideenlehre bei Plato. STENZEL: mäßigen Vierzehnflächler. NEUGEBAUER: Sexagesimal- Zur Theorie des Logos bei Aristoteles. NEUGEBAUER: Zur system und babylonische Bruchrechnung IV. - Band 2, 3. Geschichte der babyloniscen Mathematik. NEUGEBAUER Heft: Waschow: Verbesserungen zu den babylonischen Drei- & STRUVE: Über die Geometrie des Kreises in Babylonien. ecksaufgaben S.K.T. NEUGEBAUER: Apollonius-Studien. SOLMSEN: Platos Einfluß auf die Bildung der mathema- (Studien zur Geschichte der antiken Algebra II). VAN HEE: tischen Methode. PEREPELKIN: Die Aufgabe Nr. 62 des Le classique de l'ile maritime, ouvrage chinois du IIIe sièc- mathematischen Papyrus Rhind. - Band 1, 2. Heft: DAT- le. MÜLLER: Wie fand Archimedes die von ihm gegebenen TA: Origin and History of the Hindu names for Geometry. Näherungswerte von v^3? TOEPLITZ: Bemerkungen zu der NEUGEBAUER: Beiträge zur Geschichte der babylonischen vorstehenden Arbeit von Conrad Müller. NEUGEBAUER Arithmetik. REGENBOGEN: Eine Forschungsmetode an- & WASCHOW: Bemerkungen über Quadratwurzel-Appro- tiker Naturwissenschaft. NEUGEBAUER: Sexagesimal- ximatonen in der babylonischen Mathematik. DSB.: Reihen system und babylonische Bruchrechnung I. SCHUSTER: in der babylonischen Mathematik. NEUGEBAUER: Babylo- Quadratische Gleichungen der Seleukidenzeit aus Uruk. nische „Belagerungsrechnung”. - Band 2, 4. Heft: BECKER: WIELEITNER: Das Fortleben der Archimedischen Infinite- Eudoxos-Studien I. Eine voreudoxische Proportionenlehre simalmethoden bis zum Beginn des 17. Jahrh., insbesondere und ihre Spuren bei Aristoteles und Euklid. TOEPLITZ: Die über Schwerpunktbestimmungen. STEIN: Der Begriff des mathematischen Epinomisstelle. NEUGEBAUER: Das Pyra- Schwerpunktes bei Archimedes. - Band 1, Heft 3: DATTA: midenstumpf-Volumen in der vorgriechischen Mathematik. Geometry in the Jaina Cosmography. GANDZ: Die Har- PETERS: Christian Otter, Befestigungslehre. SCHOTT: Zur pedonapten oder Seilspanner und Seilknüpfer. DE FALCO: Terminologie der mathematischen Keilschrifttexte. I. ki ma- Beiträge zur kritischen Textgestaltung des Autolykos und des si. BECKER: Euduxos-Studien II. Warum haben die Grie- Hypsikles. NEUGEBAUER: Arithemetik und Rechentechnik chen die Existenz der vierten Proportionale angenommen? der Ägypter. PRAG: John Wallis. - Band 1, Heft 4: NEU- - Band 3, 1. Heft: JUNGE: Das Fragment der lateinischen GEBAUER: Die Geometrie der ägyptischen mathematischen Übersetzung des Pappus-Kommentars zum 10. Buche Eu- Texte. DSB: Sexagesimalsystem und babylonische Bruch- klids. KLEIN: Die griechische Logistik und die Entstehung rechnung II & III. BECKER: Die diairetische Erzeugung der der ALgebra I. NEUGEBAUER: Serientexte in der babyloni- platonischen Idealzahlen. BESSEL-HAGEN & SPIES: Das schen Mathematik. - Band 3, 2. Heft: Nachruf Julius Stenzel. Buch über die Ausmessung der Kreisringe des Ahmad ibn THAER: Die Euklid-Überlieferung durch At-Tusi. KLEIN: Omar al-Karabisi. UND: Berichtigungen zum MNoskauer Die griechische Logistik und die Entstehung der Algebra II. Mathematischen Papyrus. - Band 2, 1. Heft: NEUGEBAU- BECKER: Euduxos-Studien III. Spuren eines Stetigkeitsaxi- ER: Studien zur Geschichte der antiken Algebra I. FOTHE- oms in der Art des Dedekind'schen zur Zeit des Eudoxos. RINGHAM: The Indebtedness of Greek to Chaldaean Astro- NEUGEBAUER: Zur geometrischen Algebra (Studien zur nomy. SIEGEL: Über Riemanns Nachlaß zur analytischen Geschichte der antiken Algebra III). - Band 3, 3. Heft: STEE- Zahlentheorie. - Band 2, 2. Heft: GANDZ: Der Hultsch- LE: Über die Rolle von Zirkel und Lineal in der griechischen Cantorsche Beweis von der Reihenfolge der Buchstaben Mathematik. BECKER: Eudoxos-Studien IV. Das Prinzip des in den mathematischen Figuren der Griechen und Araber. ausgeschlossenen Dritten in der griechischen Mathematik. DSB.: Bemerkungen zum „Buch über die Ausmessung der DSB: Eudoxos-Studien V. Die eudoxische Lehre von den

– 22 – Ideen und den Farben. DSB.: Zur Textgestaltung des eude- über die ebenen Sonnenuhren. - Band 4, 3. Heft: BECKER: mischen Berichts über die Quadratur der Mändchen durch Paramikepipedoi arithmoi. Die Zahlen von der Form n.n. Hippokrates von Chios. SCHLAYER: Wie lautete das Aristo- (n+/-1) bei Nikomachos von Gerasa. (Mit einem Anhang telische Fallgesetz? - Band 3, 4. Heft: KRAUSE: Stambuler über die Platonische Hochzeitszahl). NEUGEBAUER: Un- Handschriften islamischer Mathematiker. BECKER: Die tersuchungen zur antiken Astronomie III. Die babylonische Lehre vom Geraden und Ungeraden im Neunten Buch der Theorie der Breitenbewegung des Mondes. - Band 4, 4. Heft: Euklidischen Elemente. REIMANN: Historische Studie über VAN DER WAERDEN: Die Entstehungsgeschichte der ägyp- Ernst Machs Darstellung der Entwicklung des Hebelsatzes. tischen Bruchrechnung. NEUGEBAUER & VOLTEN: Un- -Band 4, 1. Heft: DEHN: Beziehungen zwischen der Philo- tersuchungen zur antiken Astronomie IV. Ein demotischer sophie und der Grundlegung der Mathematik im Altertum. astronomischer Papyrus (Pap. Carlsberg 9). NEUGEBAUER: NEUGEBAUER: Untersuchungen zur antiken Astronomie I. Untersuchungen zur antiken Astronomie V. Der Halleysche DSB: Untersuchungen zur antiken Astronomie II. Datierung „Saros” und andere Ergänzungen zu UAA III. (Best.-Nr.: und Rekonstruktion von Texten des Systems II der Mond- KS364-002) theorie. - Band 4, 2. Heft: LUCKEY: Tabit b. Qurra's Buch 1.950,-

Nr. 36

– 23 – 37 Oder, Eugenius (ed., 1862-1926; Karl Hoppe (ed., 1868-1946). Corpus hippiatricorum graecorum (CHG). In 2 Bänden (=komplett). Band I: Hippiatrica berolinensia. Band II: Hippiatrica parisina, cantabrigiensia, londinensia, lugdunensia. Appendix. Leipzig, B. G. Teubner, 1924-1927. Kl.-Oktav. Org.-Halbleinen (I) bzw. Org.-Ganzleinen (II). VIII, 464 S.; XXIX (+I), 357 (+1) S., papierbedingt teils schwach gebräunt, insgesamt aber sehr wohlerhalten.

Erste Ausgabe. – Maßgebliche Sammlung der antiken Schrif- heiten v. Kopf bis Huf abgehandelt. Den Schluß bildet eine ten zur Pferdemedizin. „Das CHG ist eine Sammlung von Sammlung von 69 Rezepten für Heiltränke u. 209 Rezepten tiermedizinischen Schriften aus dem 1.-5. Jahrhundert n. für heilende Pflaster. Die Texte wurden zum größten Teil v. Chr. zur Medizin der Einhufer, die auf Anweisung des byz. sieben Autoren verfaßt, über die sonst wenig bekannt ist [...]” Kaisers Konstantin VII. Porphyrogennetos [...] zusammen- (Leven: Antike Medizin, 2005). (Best.-Nr.: KS374-001) gestellt wurde. In den 130 Kapiteln des CHG werden zuerst 550,- fieberhafte Krankheiten der Pferde, dann alle Pferdekrank-

38 Oribasius (um 325-403), Charles Daremberg (ed., 1817-1872), Ulco Cats Bussemaker (ed., 1810-1865). Oeuvres d'Oribase, texte grec, en grande partie inèdit, collationé sur les manuscrits, traduit pour la premiére fois en francais, avec une introduction, des notes, des tables et de planches, par les docteurs Bussemaker et Daremberg. In 6 Bänden (=vollständig). Paris, Imprimerie Nationale, 1851-1876. Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleder (etwas berieben; bei einigen Bänden die vorderen Innenge- lenke ganz oder teilweise aufgebrochen – Buchblock an diesen Stellen vom Einband gelöst). Bd. 1: 2 Bll., LX, 692 S.; Bd. 2: 2 Bll., XII, 921 (+3) S.; Bd. 3: 2 Bll., XXVII (+I), 723 (+1) S.; Bd. 4: 2 Bll., IX (+I), 720 S.; Bd. 5: 2 Bll., VII (+I) S., 956 S.; Bd. 6: 2 Bll., XXVII (+I), 811 (+3) S., mit 2 mehrfach ausfaltbaren, beidseitig bedruckten Tafeln (Handschriftenfaksimiles). Die auf den Titeln erwähnten „planches” beziehen sich auf wenige blattweise arran- gierte Abbildungen auf Seiten, welche in die Paginierung eingeschlossen sind. Die Ausgabe ist wie vorliegend komplett. Bis auf die erwähnten Defekte der Innengelenke (seitens eines Restaurators zu durchaus überschau- baren Kosten zu beheben – wir sind gerne behilflich!) sehr gut erhaltenes Exemplar.

[Collection des médecins grecs at , ed. Daremberg]. written at the behest of Julian, are two collections of excerpts – Erste und bis heute maßgebliche Ausgabe. Selten und ge- from the writings of earlier medical scholars, a collection of sucht. Die Schriften des Oribasius sind die frühesten Zeug- excerpts from Galen and the Medical Collections (Ἰατρικαὶ nisse jener Kompilatoren und Kommentatoren, durch deren Συναγωγαί, Iatrikai Synagogai; Latin: Collectiones medicae), Wirken das antike Wissen zahlreicher sonst nicht weiter a massive compilation of excerpts from other medical wri- überlieferter Mediziner der Antike auf uns gekommen ist: ters of the ancient world. The first of these works is entirely „[O.'s] two encyclopedias preserved much material that lost, and only 25 of the 70 (or 72) books of the Collectiones would otherwise be lost. A Latin edition of his works was survive. This work preserves a number of excerpts from ol- printed in Basel in 1557. The best edition though is a French der writers whose writings have otherwise been lost, and has translation by Bussemaker and Daremberg (six volumes, Pa- thus been valuable to modern scholars. The earliest known ris, 1851-1876). Oribasius carefully explained Galen's doctri- description of a string figure, presented as the surgical sling nes, preserved many of his writings, and did much to esta- Plinthios Brokhos by Greek physician Heraklas, is among the blish the supremacy of Galen in the medical tradition for the preserved material.” (wikipedia, en.). (Best.-Nr.: KS00VV- next thousand years.” (Encyclopedia of Library and Informa- 00B) tion Science, 2nd edition, vol. 3). – „Oribasius's major works, 2.400,-

– 24 – – dsb.; Mörland, Henning (1903-1989). Oribasius Latinus. Erster Teil (=alles Erschienene). Oslo, A. W. 39 Brögger, 1940. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, einfaches Bibliothekshalbleinen mit Titelrückenschild. 2 Bll., 151 (+1) S. Wohler- haltenes Exemplar.

[= Symbolae Osloenses Fasc. Suplet.XV]. – Erste Ausgabe. und nur Buch I und II der beiden Überlieferungen Aa und Selten. – Nachfolgewerk zu Mörlands Dissertation über die La synoptisch gegenüberstellend. (Best.-Nr.: KS404-011) Oribasiusredaktionen (1932), leider unvollendet geblieben 280,-

Nr. 38

– dsb.; Hans Raeder (rec., 1869-1959) Oribasii collectionum medicarum reliquiae. Edidit Ioannes Raeder. 3 40 (von 4) Bänden (1 & 1.1 & 2.1). Leipzig & Berlin, B. G. Teubner, 1928-1931. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Ganzleinen (etwas lichtrandig). VIII, 300 S.; VI, 297 (+1) S.; VIII, 291 (+1) S., gutes Exemplar.

[=Corpus Medicorum Graecorum; VI, 1-2.1]. – Erste Aus- Oribasius’ work as a medical writer was a suggestion by Juli- gabe dieser maßgeblichen Rezension, sehr selten angeboten. an that he prepare abstracts (epitomai) of Galen’s works; this – Leider ohne den letzten, 1933 erschienen 4. Teil, der die composition has not survived. His most extensive surviving abschließenden 2 Bücher der Enzyklopädie des Oribasius so- work (although it was not transmitted intact) is Iatrikai syn- wie Indizes zur Ausgabe umfaßte. – „The initial stimulus for agogai (or Collectiones medicae), which contains excerpts

– 25 – from the writings of the more important Greek physicians. tings are extant: Introductions to Anatomy and a commen- These extracts are primarily, but not entirely, verbatim. From tary on the Aphorisms of Hippocrates. (The authorship of this large work he produced Synopsis for Eustathius (also ex- the commentary, which is preserved only in Latin translati- tant), a kind of abridged edition or vade mecum for his son. on, should be carefully examined since it contains material There still exists For Eunapius, a collection of easily procured of interest for the history of medicine.) [...] The best ed. of medicines compiled for the layman. The known lost works, the genuine writings is by H. Raeder in Corpus medicorum in addition to the historical account already mentioned, are Graecorum... (F. Kudlien in DSB). (Best.-Nr.: KSCMG-6- To the Perplexed Physicians, On Diseases, Anatomy of the 1-2-1-00B) Intestines, and, outside the field of medicine, On Royal Rule 980,- (only the title of the last work is known). Two spurious wri-

41 – dsb. Oribasii synopsis ad Eustathium. Libri ad Eunapium. Edidit Ioannes Raeder. Leipzig & Berlin, B. G. Teubner, 1926. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Ganzleinen (etwas lichtrandig). X, 498 S., wohlerhaltenes Exem- plar.

[=Corpus Medicorum Graecorum; VI, 3]. – Erste Ausgabe re später zunächst für seinen Sohn Eustathios eine kürzere dieser Rezension, sehr selten angeboten. – „Der pagane Grie- Übersicht (Synopsis) in neun Büchern (Σύνοψις Sýnopsis) che Oreibasios stammte aus einer wohlhabenden Familie aus zusammenstellte. Nur einzelne Bücher des in griechischer Pergamon. Er studierte in Alexandria, ließ sich aber danach Sprache verfassten Werks sind erhalten. [...] Nach Julians in seiner Heimatstadt nieder. Er genoss einen so guten Ruf, Tod 363 verfasste Oreibasios ein Memorandum, eine Art zu- dass er 355 von dem Caesar und späteren Kaiser Julian als sammenfassende Darstellung des Kaisers, welches Eunapios dessen Leibarzt bestellt wurde, wobei Oreibasios auch für die von Sardes, etwa bezüglich Julians Perserkrieg, und vielleicht Bibliothek Julians verantwortlich war. In der Folgezeit ent- – vermittelt über Eunapios – Zosimos benutzt hatten, wobei wickelte sich eine Freundschaft zwischen den beiden Män- Zosimos wahrscheinlich auch Magnus von Karrhai heran- nern. Oreibasios wurde ein enger Vertrauter des Kaisers, gezogen hat. Manche Forscher sehen in Oreibasios, andere der nach seiner Thronbesteigung 361 auf eine Restauration in Magnus eine mögliche gemeinsame Quelle für Zosimos der heidnischen Kulte hinarbeitete. Auf Julians Befehl fer- und Ammianus Marcellinus, wenngleich Ammianus eigene tigte Oreibasios aus den Werken des Pedanios Dioskurides, Erfahrungen in sein Werk einfließen ließ.” (wikipedia, dt.). Galenos und anderer griechischer Ärzte eine bedeutende (Best.-Nr.: KSCMG-6-3-00B) Enzyklopädie in 72 Bänden an [...], von welcher er 20 Jah- 280,-

42 Pausanias (um 115 bis um 180); Friedrich Spiro (ed., 1863-1940). Pausaniae graeciae descriptio. Recogno- vit Fridericus Spiro. In 3 Bänden (vollständig). Bd. 1: Libros I-IV; Bd. 2: Libros V-VIII, Bd. 3: Libros IX-X, Indices. Leipzig, B. G. Teubner, 1903. Kl.-Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgepr. Rückentitel (gering berie- ben). XXI (+III), 420 S., 1 Bl. (Verlagswerbung); 1 Bl., 389 (+1) S.; 1 Bl., 356 S., 1 Bl., jeweils mit den ans Ende gebundenen, bedruckten Org.-Broschuren. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe der Spiro-Rezension. – „Spiros wissenschaft- gabe besonders die sorgfältige und konservative Textgestal- liches Werk umfasst verschiedene Gebiete der Klassischen tung sowie den akribischen und sparsamen Apparat. Spiros Philologie und der Musikwissenschaft. Sein wichtigstes Handausgabe des Pausanias behauptete neben der großen, Werk war die dreibändige Handausgabe (editio minor) des mit umfangreichem Kommentar ausgestatteten Pausanias- Pausanias, die 1903 im Teubner-Verlag erschien. Sie beruhte Ausgabe von Hermann Hitzig und Hugo Blümner (3 Bände auf sorgfältigem Studium der (Spiro zugänglichen) Hand- in 6 Teilen, Berlin/Leipzig 1896–1910) einen eigenen Platz schriften, der älteren Ausgaben sowie der archäologischen und wurde noch in den 1960er Jahren nachgedruckt.” (wiki- und philologischen Forschung der letzten Jahre. Der Phi- pedia, dt.) (Best.-Nr.: KS374-011) lologe Heinrich Schenkl lobte in seiner Rezension der Aus- 120,-

– 26 – Preisendanz, Karl (Hrsg. & Übers., 1883-1968); A. Abt, S. Eitrem, L. Fahz, A. Jacoby, G. Möller, R. 43 Wünsch (Mitarb.) Papyri graecae magicae. Die Griechischen Zauberpapyri. Bände 1 & 2 (von 3). B. G. Teu- ber, Leipzig & Berlin, 1928 1931. Gr.-Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen (Rücken schwach lichtrandig). 1 Bl., XII, 200 S., mit 6 Abbildungen auf 3 Tafeln; XIV (+II), 216 S., mit 20 Abbildungen auf 3 ausfaltbaren Tafeln. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe, es erschien 1941 noch ein dritter Band, der je- Bedeutung. Das Hauptergebnis seiner Arbeit wurde 1928 doch ungewöhnlich selten ist, da ein großer Teil der Auflage bis 1931 die Edition der von Albrecht Dieterich und Richard den Flammen zum Opfer fiel als der Teubner‘sche Verlag im Wünsch begonnenen Sammlung Papyri Graecae magicae. Dezember 1943 bei einem Bombenangriff nahezu vollständig Die griechischen Zauberpapyri, der er seine Übersetzungen ausbrannte. Jedoch auch von den ersten zwei Bänden sind beigeben konnte.“ (wikipedia, dt.). (Best.-Nr.: KS404-003) die ersten Ausgaben mittlerweile selten und gesucht. – „Für die Altertumswissenschaft ist Karl Preisendanz besonders 680,- als Editor zahlreicher Handschriften und Papyri von großer

Ptolemäus od. Ptolomaeus, Claudius (2. Jhd. n. Chr.); Johan Ludvig Heiberg (rez., 1854-1927). Claudii 44 Ptolemaei opera quae extant omnia. Band 1, Teile I-II: Syntaxis Mathematica. In 2 Bänden. Leipzig, B. G. Teubner, 1897-1903. Kl.-Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgeprägtem Rückentitelschild (sehr geringfügig berieben). VI, 546 S., mit einer ausfaltbaren Tafel des Ptolemäischen Weltbildes; IV, 608 S., jeweils mit einigen schematischen Abbildungen im Text und den ans Ende gebundenen Org.-Broschuren.

Erste Ausgabe der Heibergschen Rezension des Ptolemä- ter erschienenen deutschen Übersetzung durch K. Manitius ischen Almagest, wie praktisch alle anderen der zahlreichen sugrunde). (Best.-Nr.: KS374-003) Rezensionen zur antiken Mathematik aus Heibergs Hand bis 750,- heute maßgeblich (liegt auch der ein knappes Jahrzehnt spä-

Nr. 45

– 27 – 45 Soranos von Ephesos (98-138); Johannes Ilberg (rec., 1860-1930). Sorani gynaeciorum libri IV. Designis fractuarum. De Fasciis. Vita Hippocratis secundum Soranum. Edidit Ioannes Ilberg. Adnexae sunt tabulae XVIII. Leipzig & Berlin, B. G. Teubner, 1927. Gr.-Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen (etwas ausgeblichen bzw. lichtrandig). XXI (+I), 282 S., 1 Bl., mit 18 Ta- feln auf 9 beidseitig bedruckten Blatt (Wiedergaben der Illustrationen aus dem Codex Laurentianum LXXIV-7). Wohlerhaltenes Exemplar.

[=Corpus Medicorum Graecorum; IV]. – Erste Ausgabe, sche übersetzt.” (wikipedia, dt.). – „[Ilbergs] philologische maßgebliche Rezension. -”[S.] gilt als ein bedeutender Ver- Forschungen führten ihn zur Mitwirkung an dem von Her- treter der vorgalenischen Epoche antiker Medizin. Soranos mann Diels begründeten Corpus Medicorum Graecorum. Er war der Sohn des Meandros und der Phoibe. Er studierte in verfasste zahlreiche Artikel für Wilhelm Heinrich Roschers Ephesos und Alexandria, bevor er zur Zeit der Kaiser Trajan Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen My- und Hadrian in Rom tätig wurde. Dort gehörte er der Schu- thologie und veröffentlichte Besprechungen in der Berliner le der Methodiker an und schrieb mehrere medizinische Philologischen Wochenschrift, die sich durch Klarheit und und populäre Werke, die nur teilweise erhalten sind, unter Akribie[1] auszeichneten. Daneben schrieb er Aufsätze für anderem über Frauenkrankheiten, Reproduktionsmedizin, wissenschaftliche Zeitschriften und Sammelwerke sowie für chronische Krankheiten, Hygiene und Chirurgie. Soranos die Berichte der Preußischen und Sächsischen Akademie der maß der Anatomie Bedeutung bei, was ihn von den star- Wissenschaften. Seit 1897 war Ilberg Mitherausgeber und ren Methodikern unterschied. Es sind noch einige weitere von 1914 bis 1929 Herausgeber des im Teubner-Verlag veröf- Werke erhalten, darunter biographische (Hippokrates-Vita), fentlichten Periodikums Neue Jahrbücher für das klassische etymologische (über die Körperteil-Nomenklatur) und phi- Altertum, Geschichte und deutsche Literatur, die ab 1925 losophische (π. ψυχῆς, von Tertullian in De anima benutzt) unter dem Titel Neue Jahrbücher für Wissenschaft und Ju- Schriften. Im 5. Jahrhundert fertigte Caelius Aurelianus la- gendbildung erschienen und häufig kurz Ilbergs Jahrbücher teinische Übersetzungen seiner Werke, denen er eigene An- genannt wurden. 1932 erwarb Henry E. Sigerist für das Insti- sichten hinzufügte, an und ist deren einzig erhaltene Quelle. tut für Medizingeschichte der Johns Hopkins University in Besonders zu nennen sind hier die 3 Bücher über akute und Baltimore den Handapparat Ilbergs mit 800 Heften und Re- die 5 Bücher über chronische Krankheiten, da mit ihnen der prints, hauptsächlich die Geschichte der Griechischen und Inhalt der betreffenden verlorenen Schriften Sorans erhal- Römischen Medizin betreffend.” (wikipedia, dt.).(Best.-Nr.: ten blieb und dem lateinischen Mittelalter zur Verfügung KSCMG-4-00B) stand. Zwei seiner frauenheilkundlichen Werke wurde um 330,- 500 von einem gewissen Muscio (oder Mustio) in Lateini-

46 Tallqvist, Knut L. (1865-1949). Die Assyrische Beschwörungsserie Maqlû nach den Originalen im British Museum herausgegeben. 2 Teile in einem Band. Bd. I: Einleitung, Umschrift, Übersetzung, Eräuterungen und Wörterverzeichnis. Bd. II: Keilschrifttexte. Leipzig, Eduard Pfeiffer, 1896. Quart. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgepr. Titelrückenschild (gering berie- ben). 179 (+1) S.; 97 (+3) S., mit der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exem- plar.

[= Acta Societatis scientiarum fennicae, tom. XX, No. 6]. – For instance, his early edition and commentary of the Maqlû Erste Ausgabe. Wichtige Edition des Keilschrifttextes des as- incantation (1892) has been an invaluable resource to later syrischen Beschwörungstextes, der vornehmlich auf Hexen researchers of both the genre and Mesopotamian beliefs. (…) abzielt, im Vorwort aber auch eine Gesamtdarstellung des as- In the 30 or more years that Knut Tallqvist served as a pro- syrischen Beschwörungswesens enthält. – Tallqvist war einer fessor, he founded, in Helsinki, the only department of Assy- der bedeutendsten Assyriologen, übersetzte u.a. das Gilga- riology in the Nordic region. He was a leading authority in mesch-Epos ins Schwedische und publizierte wie vorliegend his field, and was accordingly granted honorary membership diverse maßgebliche Ausgaben von Keilschrifttexten, die al- of the prestigious British and American Oriental Societies.” lesamt recht selten sind. – „Tallqvist’s academic output in the (Universität Helsinki). (Best.-Nr.: KS404-007) field of Assyriology was notable both in quantity and quality. 280,-

– 28 – Theophrastos von Eresos (Theophrastus); Friedrich Wimmer (ed.) Theophrasti Eresii Opera, quae su- 47 persunt, omnia Graeca recensuit, Latine interpretatus est, Indices Rerum et Verborum absolutissimos adjecit Fridericus Wimmer. Paris, Ambrosio Firmin Didot, 1864. Gr.-Oktav. Geringfügig späteres, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (leicht berieben und bestos- sen). 2 Bll., xxviii, 547 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur, ordentliches Exemplar.

Zweite Ausgabe der wichtigen Theophrastos-Rezension aus hier vorliegend in der wegweisenden Typographie des fran- der Hand des nicht unbedeutenden Botanikers Wimmer, er- zösischen Verlegers Didot. (Best.-Nr.: KS0034-00B) schien zuerst als dreibändige Ausgabe in Leipzig (1854-62), 100,-

Thukydides (vor 454 bis 399/396 v. Chr.); Karl Hude (rec., 1860-1936). Thucydidis historiae. Recensuit 48 Carolus Hude. Editio maior. 2 Teile in einem Band (vollständig). Teil 1: Libri I-IV, Teil 2: V-VIII. Leipzig, B. G. Teubner, 1901. Kl.-Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgepr. Rückentitel (gering berie- ben). IV (+II), 425 (+1) S.; 2 Bll., 378 S., 1 Bl. (Verlagswerbung), zu beiden Teilen die bedruckten Org.-Broschure eingebunden. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe der bis heute maßgeblichen Rezension. – schen Grammatik und mit Papyrusfunden, besonders mit „[Karl Hudes] Forschungsschwerpunkte betrafen insbeson- den Hellenika Oxyrhynchia. Seine Textausgaben, die im 20. dere die griechische Prosaliteratur. Aufgrund ausgedehnten Jahrhundert maßgeblich blieben, beruhten gleichermaßen Handschriftenstudiums gab er im Laufe seines Lebens kriti- auf Sprach- und Stilbeherrschung des jeweiligen Autors wie sche Editionen zu verschiedenen Autoren heraus, darunter auf gründlichem Handschriftenstudium und sorgfältiger Herodot, Thukydides, Xenophon, Lysias, Aristoteles und Textkritik.” (wikipedia, dt.). (Best.-Nr.: KS374-010) Aretaios. Außerdem beschäftigte er sich mit der griechi- 120,-

– 29 – A.3. Quellen – Mittelalter

49 Abu Musar Dschabir ibn Hayyan (gen. Geber, 2. Hälfte d. 8. Jhd.); Ernst Darmstaedter (1877-1938). Die Alchemie des Geber. Übersetzt und erklärt von Dr. Ernst Darmstaedter. Mit 10 Lichtdrucktafeln. Julius Springer, Berlin, 1922. Gr.-Oktav. Org.-Pappband (gering fleckig und verstaubt). VIII (+II), 202 S., 2 Bll. Verlagswerbung, mit 10 Tafeln mit Abbildungen (zumeist Wiedergaben von Illustrationen aus Gebers Druckwerk).

Erste Ausgabe, klassisches Werk der Forschung zur Geschich- by bibliographical notes and followed by very important ex- te der Alchemie. Die Übersetzung der Geberschen Schriften planatory notes“ (Duveen, p. 158). (Best.-Nr.: KS346-02) basierend auf der Ausgabe bei Johannes Petreius (Nürnberg, 140,- 1541). – „A German translation of Geber‘s works, preceded

50 Al-Farabi (872-950); Moritz Steinschneider (1816-1907). Al-Farabi (Alpharabius), des arabischen Philoso- phen Leben und Schriften. Mit besonderer Rücksicht auf die Geschichte der griechischen Wissenschaft unter den Arabern. Nebst Anhängen: Joh. Philoponus bei den Arabern, Darstellung der Philosophie Plato's, Leben und Testament des Aristoteles von Ptolemaeus. Größtenteils nach handschriftlichen Quellen. St. Petersburg, Académie Impérial des Sciences, 1869. Quart. Etwas späteres Halbleinen mit typographischem Rückenschild (stärker berieben und bestossen). X, 268 S., Bindung etwas geschwächt, aber intakt. Ordentliches Exemplar.

[=Mémoires de l'Académie des Sciences de St.-Pétersbourg, schneiders (=Gelehrten-Geschichte; siehe Pos. No. 100 die- VIIe Série. Tome XIII, No. 4]. – Erste Ausgabe. Selten. – Frü- ses Kataloges) nicht enthalten. (Best.-Nr.: KS0042-00B) he kritische Darstellung von Werk und Leben Al-Farabis, im 480,- einzig erschienenen Band der Gesammelten Schriften Stein-

51 Alhazen (Abu Ali al-Hasan ibn al-Haitham; 965-1040); Johannes Baarmann (ed., 1858- ?). Eilhard Wiedemann (Beibindung, 1852-1928). Abhandlung über das Licht von Ibn al-Haitam. Herausgegeben und übersetzt von Dr. J. Baarmann. VORGEBUNDEN: Wiedemann: Über „Die Darlegung der Abhandlung über das Licht“ von Ibn al Haitam. Leipzig, Commission F. A. Brockhaus, 1882. Beibindung: Leipzig, Johannes Am- brosius Barth, 1883. Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Rückenschild (etwas berieben und bestossen). S. 195-237, in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, 36. Band, II. Heft (Gesamtkollation: 1 Bl., S.XXI-XXX, 185-383 (+1). BEIBINDUNG: S. 337-345 = Separatabdruck aus d. Annalen der Physik u. Chemie, Neue Folge, Band XX. Jeweils beigebunden die bedruckten Org.-Broschuren. Beibindung vor die Abhandlung Baarmanns gebunden, Broschur selbiger an den Rändern etwas ausgefranst, aber insgesamt gutes Exemplar.

Erste Ausgabe (und editio princeps). Auf Anregung Mo- Physiker und Wissenschaftshistoriker Wiedemann, der sei- ritz Steinschneiders entstanden. Gibt den arabischen Text nerseits aus dem Leidener Manuskript (Cod. 201 Gol.) über- und die deutsche Übersetzung des Diskurses über das Licht setzte. Baarmann hatte allerdings in seiner Einführung be- nach dem Manuskript in der Kgl. Bibliothek Berlin wieder reits darauf hingewiesen, daß diverse Stellen in der Berliner (Sprenger, 1834). Die Beibindung ist eine direkte, kritische Handschrift nicht eindeutig zu identifizieren sind und diesen Erwiderung mit eigener Übersetzung des Textes durch den Umstand einer kritischen Begutachtung keineswegs unter-

– 30 – schlagen. Unseres Wissens die ersten Ausgaben des Textes ten in physics, drastically transformed the understanding of überhaupt. – "Ibn al-Haytham’s theory of light and vision is light and vision. [...] In addition to the Book of Optics, Ibn neither identical with nor directly descendant from any one al-Haytham wrote a supplement entitled “Risala fi l-Daw” of the theories known to have previously existed in the anti- (Treatise on Light). This supplement contained further in- quity or in Islam. The first real appreciation of the action of vestigations on the properties of luminance and its radiant a lens, in particular the ability of a convex form to produce a dispersion through various transparent and translucent me- magnified image of an object, appears to be credited to Ibn dia. In his treatise, Mizan al-Hikmah (Balance of Wisdom), al-Haytham. It was not until the late 13th century that spec- Ibn al-Haytham discussed the density of the atmosphere and tacles were invented, representing the first practical use of related it to altitude. He also studied atmospheric refraction. magnification in society. Ibn al-Haytham made a thorough His optical writings influenced many Western intellectuals examination of the passage of light through various media such as Roger Bacon, John Pecham, Witelo, and Johannes and discovered the laws of refraction. He also carried out the Kepler." Tbakhi & Amr in: Ann Saudi Med. 2007 Nov-Dec; first experiments on the dispersion of light into its constitu- 27(6): 464–467. – Der Band enthält weitere Arbeiten zur Ori- ent colors. Ibn Al-Haytham’s seven volume treatise on optics, entalistik, darunter zur Mathematik: Die persischen Bruch- Kitab al-Manazer (Book of Optics), which he wrote while zahlen bei Beladhori (M. J. de Goeje) und zur arabischen incarcerated between 1011 to 1021, which has been ranked Enzyklopädik: Beiträge zur Erklärung des Kitab al-Fihrist alongside Isaac Newton’s Philosophiae Naturalis Principia (Ignaz Goldziher). (Best.-Nr.: KS00WW-00B) Mathematica as one of the most influential books ever writ- 380,-

Berthold von Regensburg (1210-1272); Franz Pfeiffer (Hrsg.); Joseph Strobl (Anmerkungen). Berthold 52 von Regensburg. Vollständige Ausgabe seiner Predigten mit Anmerkungen und Wörterbuch. In 2 Bänden (=komplett). Wien, Wilhelm Braumüller, 1862. Oktav. Etwas späteres, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (sehr schwach fleckig). 1 Bl.XXXII (+IV), 575 (+1) S.; XXX (+II), 696 S., mit den jeweils ans Ende gebundenen Originalbroschuren, wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. Maßgebliche Ausgabe, bis in die Gegenwart Europas und predigte vor seiner großen Zuhörerschaft oft mehrfach nachgedruckt. – „Berthold von Regensburg war auf freiem Feld. Zu seinem Predigtstil gehörte die Pro- und Franziskaner und wirkte als Bußprediger, aber auch als Pre- Contrarede, auch zwischen Gott und Teufel. Berthold sah diger gegen Ketzer, aber gegen Judenverfolgung. Es wird an- die Ankunft des Antichrist unmittelbar bevorstehen, pran- genommen, dass er von 1231 bis 1235 das Studium provinciale gerte schonungslos die Missstände in allen gesellschaftlichen der Minoriten in besuchte und dort als Lektor tä- Schichten an und rief mit deutlichen Worten zur Umkehr tig war. Seit 1240 predigte er zunächst in Augsburg, 1246 war auf. Er arbeitete auf seinen Predigtreisen mit dem Franzis- er Visitator des Niedermünsters in Regensburg. Seit der Jahr- kaner David von Augsburg zusammen.“ (wikipedia, dt.). – hundertmitte erwarb er sich den Ruf eines bedeutenden Pre- (Best.-Nr.: KS0053-00B) digers. Bei seinen Predigtreisen durchzog er mehrere Länder 70,-

Everhard von Wampen (14. Jhd.); Erik Björkman (ed.) Everhards von Wampen Spiegel der Natur. Ein in 53 Schweden verfaßtes mittelniederdeutsches Lehrgedicht. Herausgegeben von Erik Björkman. Upsala, Akademi- sche Buchdruckerei, Edv. Berlin, 1902. Gr.-Oktav. Halbleinenbroschur der Zeit. 1 Bl., XXV (+I), 57 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

[=Upsala Universitets Arsskrift 1902; Filosofi, Sprakvetenskap namentlich wol in Italien, medicinische Studien zu treiben, och historiska Vetenskaper, 3]. – Erste Ausgabe. – "Wampen: in denen er es zur Würde eines Magisters der Arzneikunde Eberhard v. W., niederdeutscher Lehrdichter des 14. Jahr- brachte. Er übte seinen Beruf in Schweden aus, nicht un- hunderts, stammte wahrscheinlich aus einem bei Greifswald angefochten: als in den ersten Jahren des blutjungen König oder auf Rügen gelegenen Oertchen des Namens W., nach Magnus Erichsons dessen leichtfertige Mutter Ingeborg, die dem seine wappenfähige Familie hieß. Liebe zur Wissen- selbst deutsches Blut in den Adern hatte, die Ausländer be- schaft, nicht äußere Gründe, veranlaßten ihn, im Auslande, günstigte, da verschärfte sich der Gegensatz der Einheimi-

– 31 – schen und der Fremden; W. hatte auf der einen Seite unter genen, von W. sehr umständlich wiederholt erörterten Plane- Mißtrauen und Verleumdung zu leiden, auf der andern fand ten. Man hat für diese Ergänzungen etwa an mündliche Tra- er warme Anerkennung, wie er uns das selbst andeutet. In dition gedacht. [...] Der Titel seiner Dichtung scheint auf des Schweden nun schrieb er 1325 für den König sein mittelnie- Vincentius Speculum naturale hinzudeuten: indessen hilft derdeutsches Lehrgedicht 'de spegel der naturen'; dieses von das nicht viel; das meiste, was in Betracht kommt, findet sich ihm selbst angegebene Datum ist das einzige uns bekannte auch da nicht oder in einer Form, die den Zusammenhang seines Lebens [...]. Jene Dichtung nun, die an 2000 Verse sehr unwahrscheinlich macht: so wenn W. als Lehre des Ari- zu umfassen scheint [...], steht in dem allerlei interessante stoteles die Eintheilung der Seele in eine anima vegetiva, sen- medicinische Litteratur bergenden Gothaer Foliocodex, Nr. sitiva und intellectiva angibt, während bei Vincenz an dritter 980, 15. Jahrhundert. Es ist nicht nur die Schuld der Ueber- Stelle eine anima rationalis erscheint. Entweder also ist die lieferung, wenn uns Wampen's Werk formell äußerst roh er- wahre Quelle Wampen's noch nicht gefunden, oder er hat scheint. In die Reimpaare schieben sich hier Drei- und Vier- außer dem zu Grunde liegenden Salernitaner Lehrbuch noch reime, dort reimlose prosaartige Zeilen ein; die zu Grunde ein zweites benutzt, das etwa aus den Kreisen der späteren liegende Vierhebigkeit wird durch willkürliche Tactfüllung medicinischen Aristoteliker stammte. [...] Aus Eigenem wird so und so oft fast gesprengt; die Reime sind von ungewöhnli- W. wenig hinzugefügt haben. Wenn er die Planetennamen cher Nachlässigkeit. Der Dichter täuscht sich darüber nicht: verdeutscht (z. B. Jupiter = Donner), bei der Beschreibung er beruft sich auf Frauenlob, den er sagen läßt: 'beter ein rîm der Climata hervorhebt, wo 'Doringk' und 'Westval' wohnen, wen ein sin verloren', gewiß eine apokryphe Aeußerung. [...] u. a., so gehört das natürlich dem deutschen Dichter selbst. Die formale Nachlässigkeit des Dichters offenbart sich auch Aber auch die Klagen über die weiblichen Pfuscherinnen, die darin, daß die gereimte Inhaltsübersicht, die er voranschickt, Schelte über die 'unloveghen kater', die durch Zusammengie- gar nicht zu der wirklichen Vertheilung des Stoffs auf die vier ßen von zweierlei Harn dem Arzte die Urinoscopie unmög- Bücher paßt. Diese Vierzahl ist wohl beabsichtigt: schon im lich machen, manche Details in den typischen Porträts, die Titel treten 'de conplexiones', die vier Temperamente auf, er von den vier Temperamenten entwirft, wird er aus eigner und zu ihnen werden die diätetischen und sonstigen hygieni- Beobachtung dem überkommenen Stoffe eingefügt haben. schen Wissenschaften, die das zur medicinischen Belehrung Daß er dieses Stoffes poetisch Herr geworden wäre, davon von Laien bestimmte Buch zusammenstellt, in möglichst kann keine Rede sein. Seine Sprache, in die sich lateinische enge Beziehung gesetzt. Das entsprach ganz den Theorien Worte störend einmischen, enthält manchen bemerkenswer- der Zeit, deren wissenschaftliche Höhe Wampen's Gedicht then Ausdruck (auch Suedismen? bliven = 'werden'?); im durchaus abspiegelt. Zur Charakteristik der vier complexio- ganzen aber ist er recht wortarm und hat sich selbst sehr oft nes benutzt W. lateinische Verse, die aus dem berühmten durch ganze Versreihen wörtlich ausgeschrieben, nament- Flos medicinae der Schola Salerni entnommen sind. Mit ihm lich im 1. und 2. Buch. Ihm lag es sicherlich fern, auf einen berührt sich W. überhaupt in weiter Ausdehnung: zu ihm andern Vorzug der Rede Werth zu legen als auf die Klarheit. stimmen im wesentlichen seine Bemerkungen über die me- Das einzige poetische Mittel, das er anwendet, sind schlichte dicinische Bedeutung der Jahreszeiten, über Reinigung und Vergleiche: der rechte Arzt ist ihm ein Steuermann; der San- Bewegung des Körpers, über Arzneimittel aller Art, über die guiniker ragt hervor wie der Falke unter den Vögeln und ist Beziehungen des Thierkreises zu den menschlichen Glie- ein Saal der Minne; der Choleriker schreit wie ein Jäger und dern, über die Symptome, die der Harn ergibt, Vieles in der ficht wie ein Eber; der Melancholiker erinnert ihn an Mönch von W. stark betonten Aderlaßlehre. Aber jener Flos medici- und Dieb. Neben diesen, einer behaglichen Ausmalung der nae war mindestens nicht Wampen's einzige Quelle. Er wi- Complexiones dienenden Bildchen treten etwa noch ein paar derspricht ihm gradezu in der uneingeschränkten sanitären sehr bescheidene Keime zu Naturbildern bei Gelegenheit der Werthschätzung des Hammelfleisches; er gibt für das chole- Jahreszeiten hervor. Die humoristischen Ansätze Wampen's, rische und das phlegmatische Temperament je 4 Unterarten, auf die er doch Werth legt ('ik geve umme ein bok nicht ein die in de Renzis Text des Flos fehlen, aber freilich in anderer stro, sin ende were gemelich vnde vro'), sind ganz dürftig und salernitaner Litteratur, wie in den Concordantien des Joh. v. mißglückt. Trotzdem wurde das übersichtliche Buch seines St. Amand, in des M. Maurus Regulas Urinarum auftreten; praktischen Inhalts wegen gelesen und benutzt: die Ebstorfer er treibt den Parallelismus zwischen den Temperamenten, Liederhandschrift enthält mindestens 3 Citate aus Eberhard die er gar in Thieren und Pflanzen wiederfindet, und allen v. W. (Nd. Jahrb. XV, S. 16, Str. 1—3), freilich nach einer an- möglichen andern Verhältnissen dieser Welt ungleich weiter dern, etwas abweichenden Handschrift." (ADB). (Best.-Nr.: als das Regimen salernitanum, vergleicht ihnen z. B. Mond- KS404-013) viertel, Tagesstunden, Hauptwinde, Climata und Zonen, vor 85,- allem auch die von den Salernitanern noch nicht herangezo-

– 32 – Guigues, Pierre Paul Emile (1868-1929). Al-Hāwī fī ‚ilm al-tadāwī. Le livre de l‘art du traitement de Najm 54 ad-Dyn Mahmoud: texte, traduction, glossaires, précédés d‘un essai sur la pharmacopée arabe par Pierre Paul Emile Guigues. Beyrouth, chez l‘auteur, 1903. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (etwas berieben und bestossen). Frontispiz (hinter den Titel gebunden), XXXV (+I), 183 (+1), 97 (+1) S., 2 Bll., 237 (+3) S., der Vorderdeckel der bedruckten Org.-Broschur am Ende beigebunden. Papier teils gleichmässig gebräunt, wohlerhaltenes Exem- plar.

Selten. Erschien auch als Promotionsschrift mit der Jahres- ten caused confusion with the better-known Kitab al-Hawi angabe 1902, aber die Druckbestände offenbar vom Verfasser (The Comprehensive Book) written four centuries earlier by übernommen und mit neuem Titelblatt versehen im Eigen- Rhazes. The treatise cites by name many earlier medical au- verlag vertrieben. – Texte en arabe et traduction en français thorities, including Hippocrates and Galen, as well as Arabic de la 5è partie de: Al-Kitāb al-hāwi fi ‚ilm al-tadāwi. – „Najm writers. Little else is known of his life.“ (wikipedia, engl.). al-Din Mahmud ibn Ilyas al-Shirazi was a Persian physi- – Das letzte uns bekannte Exemplar wurde in Paris 2017 für cian from Shiraz. His major composition was a large Arabic 1.150 Euro versteigert. (Best.-Nr.: KS365-012) medical compendium, Kitab al-Hawi fi ‘ilm al-tadawi (The 1.450,- Comprehensive Book on the Art of Curing), whose title of-

Hirschberg, Julius (1843-1927), Julius Lippert (1866-1911), Eugen Mittwoch (1876-1942). [Sammelband 55 mit zwei Werken der arabischen Augenheilkunde/Ophtalmologie in drei Teilen]. I. Hirschberg, Lippert, Mitt- woch: Die Arabischen Augenärzte nach den Quellen bearbeitet. In zwei Teilen. Teil 1: Ali Ibn Isa. Erinne- rungsbuch für Augenärzte aus arabischen Handschriften übersetzt und erläutert. Teil 2: 'Ammar B. 'Ali Al- Mausili. Das Buch der Auswahl von den Augenkrankheiten. Halifa Al-Halabi. Das Buch vom genügenden in der Augenheilkunde. Salah Ad-Din. Licht der Augen. Aus arabischen Handschriften übersetzt und erläutert. II. Die Augenheilkunde des Ibn Sina. Aus dem Arabischen übersetzt und erläutert. Leipzig, Veit & Comp., 1904-05, 1902. Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben) und goldgepr. Rückentitel. XXXVIII, 324 S.; X, 262 S; VIII, 186 S., 1 Bl. Verlagswerbung. Jeweils vor- bzw. nachgebunden die bedruckten Org.-Broschuren. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgaben. – Drei bedeutende Arbeiten zur Geschichte de“ von Graefe-Saemisch veröffentlicht hat. Und das war der arabischen Ophtalmologie aus der Feder des wohl be- nur möglich, weil H. nicht nur die üblichen klassischen und deutendsten Historikers des Faches aller Zeiten: „(H.s) größ- modernen Sprachen, sondern auch das Arabische in einer te Leistung für sein Fach jedoch war historischer Art: Keine Weise beherrschte, die ihn befähigte, die gesamte ophthal- medizinische Disziplin kann sich einer so ausführlichen, von mologische Literatur der sogenannten arabischen Medizin den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert führenden Geschichte ins Deutsche zu übersetzen.“ (NDB) – (Best.-Nr.: KS388- rühmen, wie sie H. aus den Quellen erarbeitet und 1899-1918 01) in 9 Bänden des „Handbuchs der gesamten Augenheilkun- 780,-

Jacob van Maerlant (1225-1299); Philip Utenbroeke (um 1300), Lodewijc van Velthem (1260/75-1317). 56 Jacob van Maerlant‘s Spiegel Historiael, met de fragmenten der later toegevoegde Gedeelten, bewerkt door Philip Utenbroeke en Lodewijc van Velthem. Van wege de Maatschappij der Nederlandsche Letterkunde te Leiden uitegegeven door Dr. M. de Vries en Dr. E. Verwijs. In 3 Bänden. Leiden, E. J. Brill, (1859)-1863. Gr.-Quart. Etwas späteres, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. 2 Bll., CIV, 467 (+1) S.; 1 Bl., 432 S.; 2 Bll., 464 S., mit den ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschuren (diese etwas verstaubt), insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

– 33 – Erste Ausgabe der Rezension de Vries' und Verwijs': „in wird die von 1906-1938 in 3 Teilen herausgegebene zeitge- wissenschaftlich hervorragender Weise“ (ADB). Nach der nössische Fortsetzung des Maerlantschen Spiegels durch ursprünglichen Planung der Forscher so wie vorliegend Lodewijk van Velthem als 5. Band desselben bezeichnet, was komplett, es erschien jedoch 1879 noch ein vierter Band, der in Bezug auf den enzyklopädischen Charakter des Werkes sich als notwendig erwies, nachdem eine 2. Partie der Heili- nachvollziehbar ist. Andererseits ist die Aufteilung in zwei genlegenden Maerlants in Wien aufgetaucht war; sie wurde Werke aufgrund der eindeutig abweichenden Autorenschaft ebenfalls von de Vries und Verwijs herausgegeben, allerdings nicht weniger sinnvoll. (Best.-Nr.: KS0070-00B) in Zusammenarbeit mit Ferdinand von Hellwald. Mitunter 350,-

57 Konrad von Megenberg (1309-1374); Franz Pfeiffer (Hrsg.). Das Buch der Natur von Konrad von Megen- berg. Die erste Naturgeschichte in deutscher Sprache. Stuttgart, Karl Aue, 1861 (eig. 1862). Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen, etwas berieben. LXII S., 1 Bl., 807 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Hin und wieder geringfügig braunfleckig, jedoch kaum störend. Gutes Exemplar.

Erste kritische Ausgabe des frühesten deutschsprachigen desbibliothek verdankte. Die Editio wird begleitet von einem wissenschaftlichen Werkes, deren Zustandekommen Pfeiffer umfangreichen Anmerkungsapparat sowie einem mehr als dem glücklichen Fund der Konrads deutschem Text zugrun- 250-seitigem Wörterbuch. (Best.-Nr.: KS0019-00B) deliegenden lateinischen Handschrift in der Stuttgarter Lan- 240,-

58 Loew, Elias Avery (1879-1969). Die ältesten Kalendarien aus Monte Cassino. Herausgegeben und unter- sucht von E. A. Loew. Mit drei Tafeln. München, C. H. Beck‘sche Verlagsbuchhandlung Oskar Beck, 1908. Gr.-Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild (gering berieben, etwas gebräunt). XIII (+III), 83 (+1) S., mit 3 Tafeln und der and Ende gebundenen Org.-Broscchur. Wohlerhaltenes Exemplar.

[=Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie Daraus erwuchs im Laufe der 1920er Jahre der Gedanke, ei- des Mittelalters, hrsg. v. Ludwig Traube. Dritter Band, drittes nen Gesamtkatalog aller bis zum Ende des 8. Jahrhunderts Heft]. – Erste Ausgabe, zugleich Dissertationsschrift des Ver- verfassten lateinischen Handschriften zu erstellen: die Co- fassers und Ausgangspunkt eines bibliographischen Lebens- dices Latini Antiquiores. 1929 stellte er den Fachkollegen werkes: „Seine Forschungen zu den Handschriften in der den Editionsplan seines Vorhabens vor. Noch im selben Jahr Bibliothek der Abtei Montecassino hatten Lowe zur Paläo- machte er sich an die Arbeit. Die Herausgabe der Codices grafie, der Stilkunde der Handschriften, geführt, insbesonde- Latini Antiquiores wurde zu seinem Lebenswerk.“ (wikipe- re zur Erforschung der seit dem 8. Jahrhundert in Süditalien dia, dt.). – (Best.-Nr.: KS404-002) verbreiteten Buchschrift Beneventana und zur historischen 75,- Typologie der in Unzialschrift überlieferten Manuskripte.

59 Megenberg, Konrad von (1309-1374); Otto Matthaei (ed.) Konrads von Megenberg Deutsche Sphaera aus der Münchener Handschrift. Mit 15 Textabbildungen und 2 Tafeln in Lichtdruck. Berli´n, Weidmannsche Buchhandlung, 1912. Gr.-Oktav. Etwas späteres Halbleinen mit marmorierten Bezügen. XIV (+II), 63 (+1) S., ohne die auf dem Titel genannten Lichtdrucktafeln (erschienen?). Wohlerhaltenes Exemplar.

[=Deutsche Texte des Mittelalters, hrsg. v. d. Königl. Preuss. verfaßt um 1347/50, vorliegend die erste Druckausgabe. Die Akademie der Wissenschaften, Band XXIII]. – Megenbergs zwei nicht vorliegenden Tafeln enthalten Reproduktionen Handschrift (Staatsbibliothek München) ist eine Übersetzung der Handschrift. – (Best.-Nr.: KS404-012) des Liber de Sphaera mundi des Johannes de Sacrobosco, 50,-

– 34 – Odo von Cluny (878-942); Antonius Swoboda (ed.). Odonis abbatis Cluniacense Occupatio. Primum edi- 60 dit Antonius Swoboda. Leipzig, B. G. Teubner, 1900. Kl.-Oktav. Org.-Ganzleinen. XXVI, 173 (+1) S., mit beigebundenem Verlagsverzeichnis (44 S., 2 Bl.), wohlerhal- tenes Exemplar.

Editio princeps der ungerechtfertigterweise lange übersehe- der verspäteten Aufmerksamkeit auf diesen Text des Odo nen, bzw. ignorierten „Occupatio“ des bedeutenden Bene- vgl. Jan Ziolkowski: Mittellateinisches Jahrbuch, Jahrg. 23/24 diktinerabtes, heilig gesprochen im Jahre 1407 und federfüh- (1989/90), p. 559-567. (Best.-Nr.: KS374-008) rend verantwortlich für die nach seinem Kloster benannte 220,- „cluniazensische Reform“ des Ordens. – Zu den Gründen

Salomon ibn Gabirol (Avencebrolis, Avencebrol, Ibn Gebirol; 1021-1071); Clemens Baeumker (ed.) 61 u.a. Sammelband mit 3 Werken zu bzw. Schriften des Avencebrolis. I. Avencebrolis (Ibn Gebirol) Fons Vitae. Ex Arabico in Latinam translatus ab Johanne Hispano et Dominico Gundissalino. Ex Codicibus Parisinis, Amploniano, Columbino primum edit Clemens Baeumker. II. Wittmann, Michael: Zur Stellung Avencebrolis (Ibn Gebirol's) im Entwicklungsgang der Arabischen Philosophie. Ein Beitrag zur Erforschung seiner Quellen. III. Dsb.: Die Stellung des Hl. Thomas von Aquin zu Avencebrolis (Ibn Gebirol). Münster, Aschendorffsche Buchhandlung, 1895, 1905, 1900. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. I: XXII S. 2 Bll., 558 S.; II: VII (+I), 76 S., 1 Bl.; III: 5 Bll., 79 (+1) S.; wohlerhaltener Sammelband.

[=Beiträge zur Geschichte der Philosophie des Mittelalters. er trägt nicht zur Argumentation bei. In dem Werk werden Texte und Untersuchungen. Hrsg. v. Clemens Baeumker Kosmogonie, Kosmologie, Erkenntnistheorie und das Ver- (sog. Baeumker-Beiträge). Band I, Hefte 2-4; Band V, Heft hältnis zwischen Gott und der Welt rein philosophisch er- 1; Band III, Heft 3]. – Jeweils erste Ausgaben. – Zu (I.): Erste örtert, ohne Berücksichtigung biblischer und theologischer kritische Edition der mittelalterlichen lateinischen Über- Gesichtspunkte. Die Gedankenwelt ist neuplatonisch, das setzung der Fons Vitae (das arabische Original ist verloren terminologische Instrumentarium teilweise aristotelisch.“ gegangen) des philosophischen Hauptwerkes des jüdischen (wikipedia, dt.). (Best.-Nr.: KS0021-00B) Philosophen: „Es handelt sich um einen Dialog zwischen ei- 380,- nem Meister und seinem Schüler; der Schüler fragt und lernt,

Theofried von Epternach (gest. 1110); Rossberg, Konrad (rec., 1846-1921.) Thiofridi epternacensis vita 62 Willibrordi metrica. Ex cod. Gothano edidit recensuit prolegomenis commentario indicibus instrxit Konradus Rossberg. Leipzig, B. G. Teubner, 1883. Kl.-Oktav. Org.-Ganzleinen. XXVII (+I), 128 S., wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe, selten. – Wichtige Rezension der um 1105 heiligen Willibrord seinerseits wiederum auf Alkuin stützte, entstandenen Lebensbeschreibung des Gründers des Klo- dessen Darstellung aber erheblich erweiterte und stilistisch sters Echternach, Willibrord, nach dem Goather Codex des überarbeitete. (Best.-Nr.: KS374-007) Theofried von Echternach, der sich in seinem Lebensbild des 85,-

– 35 – 63 Volmar Dichter d. Steinbuchs; Lambel, Hans (1842-1921). Das Steinbuch. Ein altdeutsches Gedicht von Volmar. Mit Einleitung, Anmerkungen und einem Anhange herausgegeben von Hans Lambel. Heilbronn, Gebr. Henninger, 1877. Kl.-Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit handschriftlichem Rückenschild. XXXIII (+I), 137 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. „Eine namentlich in textkritischer Hinsicht höchst berechtigten Satire blieb jedoch aus. Man denke nur werthvolle Arbeit, die mehrere neue Resultate lieferte.“ an Konrad von Megenberg, der in seinem Buche der Natur (ADB). – „Volmar, der Dichter des Steinbuches. Er behandelt treuherzig den alten Aberglauben weiterbetet; ferner an ein Thema, das eine lange Geschichte hat. Schon ziemlich die zwei Sprüche von edeln gesteinen und die 13. Fabel des frühe gesellt sich zu den beiden Hauptvertretern der mittel- Heinrich v. Mügeln! Aber schon hundert Jahre vor Konrad alterlichen Compendienlitteratur, dem Physiologus und Lu- und Heinrich war die alte Richtung wieder herrschend; das cidarius, ein dritter hinzu: der Lapidarius. Den Grundstock ersehen wir aus dem Steinbuche. V. kann unmöglich viel dieser Sammlung bilden die Berichte des alten Testamentes jünger gewesen sein als der Stricker, auf dessen Polemik er über die zwölf Edelsteine im Brustschilde des Hohenprie- im Anfang und am Schlusse seines Werkes offenbar Bezug sters. Die Griechen, selbst Aristoteles, bieten nur wenig; am nimmt. Seine Sprache läßt an Deutlichkeit nichts zu wün- meisten noch Theophrast. Erst die Beschäftigung mit Sene- schen übrig; allerdings hatte auch der Gegner kein Blatt vor ca und Plinius bringt reicheren Gewinn. Im 11. Jahrhundert den Mund genommen. Man sollte die Leute aufhängen, die kommt ein arabischer Nebenstrom hinzu. Es beginnen die la- solche angeblich wunderkräftige Steine feilböten; das war teinischen Steinbücher aufzutreten, die man durch Nachträge die Meinung des Strickers. V. dagegen erklärt es für ein ver- aus scholastischen Schriftstellern zu vermehren bestrebt ist. dienstliches Werk, jenen Mann todtzuschlagen, der das Wort Diese Lapidarien liefen auch in Deutschland um und waren gesprochen, ein gefärbtes Glas im|Ring sei eben so nütze wie selbst den Laien nicht unbekannt. Schon Wolfram nennt im der beste Edelstein. Die maßlose Heftigkeit beider Parteien Parzival 58 Steine und preist ihre magische Heilkraft. Auch in dieser Sache erscheint uns heute unverständlich und will werden die Steine, deren Anzahl bald ebenso stark variirt culturhistorisch begriffen sein. Der Federstreit, der sich zwi- wie ihre Bezeichnung, mitunter symbolisch gedeutet; meist schen dem Laien und dem Pfaffen abspielt, ist gewissermaßen im ethischen Sinne. Zwei Gedichte des 12. Jahrhunderts, das ein Vorläufer der Reformation. Als Vertreter der Aufklärung vom himmlischen Jerusalem und die Geschichten von Mo- zeigt sich der Fahrende; er ist es, der die neuen Ideen durch ses, huldigen bereits zum Theil dieser Richtung, und noch die Lande trägt. Dem Kleriker andererseits muß nothwendig bei Theodor Körner findet man Aehnliches (Die Monatsstei- daran liegen, das Alte zu bewahren. Er kann den Handel mit ne. Nach arabischer Mythe). Einfluß der beliebten Kleideral- wunderthätigen Steinen unmöglich verdammen, ohne seine legorie mag es sein, wenn die Zauberkräfte der Steine und eigenen Reliquien, ohne seinen Ablaß zu gefährden. Daher die neun Tugenden Mariä mit einander verglichen werden. die sittliche Entrüstung des Dichters, der den Zweifler als Auch diese Gattung hielt sich länger. Ganz ähnlich dichtete gottlosen Menschen hinstellt. V. (so nennt sich der Dichter noch Heinrich von Mügeln in seinem kurzen oder Hoftone im Eingange) war sicher ein Geistlicher, wenn wir auch sonst dreizehn Strophen von den zwölf Steinen in der Strahlen- von seinen Lebensumständen nicht das Mindeste wissen. Er krone der Mutter Gottes. (Sie stehen in seinem Gedicht: Zu betont ausdrücklich, daß nur die Pfaffen es wüßten, wie Gott lobe unser frouwen; genannt: „Der Dom".) Dagegen hat das von allem Geschaffenen besonders die Steine lieb habe. Nun, ausschließlich „Naturwissenschaftliche“ in der Steinlittera- er weiß es ja ebenfalls; folglich war er ein Pfaffe. Nach einer tur frühzeitig zum Spotte herausgefordert. Mit dem ganzen kurzen Erwähnung der Gesetzestafeln ("von Saphir ergra- frevelhaften Uebermuthe des Fahrenden, dem nichts hei- ben") wird nach der Sitte der meisten Lapidarien gleich über- lig ist, jedoch nicht ohne Witz, rüttelt um die Mitte des 13. gegangen zur Beschreibung der zwölf Steine, die der „Ehe- Jahrhunderts der Stricker an den alten Traditionen. Er läßt wart“ Aron vorne an der Brust trug, wenn er in den Tempel nur den Schleif-, Wetz- und Mühlstein gelten. Die übrigen ging. Die Abschnitte sind der Verszahl nach ungleich. Bei alle, die man in Gold und Silber fasse, seien „von gelogenen jedem Steine ist die magische Kraft angegeben, die er besitzt. Mären zu hoher Würdigkeit gekommen“. Vom Hahnstei- Der Anblick des Smaragdes thut den Augen wohl, der Ame- ne (alectorius) sagt man, daß er, in den Mund genommen, thyst schützt vor Trunkenheit, der Jaspis vertreibt das Fieber, den Durst lösche; ein Trunk Weines thut's wahrlich billiger der Chrysolythus schützt vor allem Teufelswerk. Der Kar- und besser. Der Saphir soll die Eiterblasen zerstören, aber funkelstein hat viele Kräfte; da jedoch augenblicklich kein der Stricker vermißt sich hoch und theuer, mit einer Nadel, Mensch einen solchen besitzt, so wäre es verlorene Mühe, deren zwei man um ein Ei kaufe, 500 Blasen aufzustechen. sie alle zu nennen! Weiterhin (vv. 289—702) sind dann noch So löscht man auch siedendes Wasser bequemer mit kaltem 26 andere Steine besprochen, unter denen der Diamant und als mit dem Topasius u. s. w. Die erhoffte Wirkung dieser der Magnet wohl das meiste Interesse erwecken. Auf Wie-

– 36 – dergabe des Details muß hier verzichtet werden. Ferner sind und Hss.-Fragmente, die meist erst aus dem 15. Jahrhundert einige meist namenlose Steine mit fabelhaften Eigenschaften stammen und auf Papier geschrieben sind. Die vollständig- (vv. 703—770) und schließlich die „ergrabenen“, d. h. die ste Hs. befindet sich in der Stiftsbibliothek zu St. Gallen, die geschnittenen Steine kurz abgehandelt. Die direkte Quelle beste in der Wiener Hofbibliothek. Wichtige Anhaltspunkte Volmar's war bisher nicht zu ermitteln. An einer Stelle redet für die Kritik gewährt trotz seines geringen Umfanges das er von den buochen, „in denen man uns von diesem Steine Donaueschinger Bruchstück; ein Pergamentblatt, das viel- viel gesagt hat“. Wahrscheinlich kannte und benutzte er alle leicht noch aus dem 13. Jahrhundert stammt. Hier findet sich jene Beschreibungen, die dem über hundert Jahre jüngeren, auch die Bezeichnung: Daz stain buch, allerdings nicht am ebenfalls gereimten St. Florianer Steinbuche zum Theil als Anfang des Gedichtes. — Der Dichter heißt in den Hss.: Vo- unmittelbare Vorlagen dienten: Marbod und Arnoldus Saxo, lemar, Wolckman, Soleman, Joseph oder Aaron. Die letztere Thomas Cantimpratensis, dem auch K. v. Megenberg folgt, Bezeichnung ist natürlich aus v. 56 entlehnt; über Joseph vgl. und vor allem wohl Albertus Magnus, den fast abgöttisch Lambel XII f. Poetische Schönheiten sind in dem Büchlein verehrten Doctor universalis der Dominikaner. — Sprachli- kaum zu finden; es besitzt mehr culturhistorischen Werth. che Eigenthümlichkeiten weisen den Dichter ins alemanni- Auch die Metrik ist bereits im Sinken begriffen: vierhebige sche Gebiet. Dort wurde sein Werk noch im 13. Jahrhundert Verse mit klingendem Reim finden sich nicht selten. Benutzt einer Bearbeitung unterzogen, die dann in mehreren Redac- wurde V. wahrscheinlich von Albrecht von Scharffenberg tionen durch Süd- und Mitteldeutschland lief und schließlich bei der Beschreibung des Graltempels im jüngeren Titurel.“ im Jahre 1498 zu Erfurt durch den Druck fixirt wurde. Das (ADB). (Best.-Nr.: KS404-015) ganze Gedicht (mit den Zusätzen der Ueberarbeiter) umfaßt – verkauft / sold – 1008 Verse, die im alten Druck nur 19 zweispaltige Quart- seiten einnehmen. — Wir kennen vom Steinbuche 11 Hss.

Yperman, Jan (1260 – um 1332); E. C. van Leersum (ed.). De „Cyrurgie“ van Meester Jan Yperman. Naar 64 de Haandschriften van Brussel, Cambridge, Gent en Londen uitgegeven. Leiden, A. W. Sijthoff's Uitg., 1912. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. 4 Bll., XLIII (+I), 285 (+1) S., mit einem Erratazettel (vor das Inhaltsverzeichnis gebunden) und 48 Abbildungen auf 4 Tafeln. Vorder- und Hinterdeckel der Org.-Broschur ans ende beigebunden. Papier gerinfügig gebräunt, Kanten leicht berieben. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[a.d.R. Bibliotheek van Middelnederlandsche Letterkunde]. Tafeln mit Wiedergaben der in den betreffenden Codices ab- – „Jan or Johan or Jehan Yperman (c. 1260 – c. 1331) was a gebildeten chirurgischen Instrumente. (Best.-Nr.: KS0002- Flemish surgeon and the first medical writer in Dutch.[1] 00B) Yperman may have studied in Paris under Lanfranco da 35,- Milano, since he often mentions him in his writings.“ – Die

– 37 – A.4. Quellen – Renaissance & Frühneuzeit

65 Aldrovandi; Ulisse (1522-1605); Mario Cermenati (ed.). Ulisse Aldrovandi e l'America. Con frammenti inediti e note esplicative. Rom, Enrico Voghera, 1906. Quart. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (nur wenig berieben). 56 S., mit dem ans Ende gebundenen, bedruckten Vorderdeckel der Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Wichtige Arbeit zum Amerikabild Aldro- stellungen aus zweiter Hand vertrauen mußte. (Best.-Nr.: vandis, der die Flora und Fauna des neuen Kontinents bereits KS411-007) in seinen Werken behandelte, aber diesbezüglich auf Dar- 95,-

66 Ammann, Hans Jakob (1586-1658). Hans Jakob Ammann genannt der Thalwyler Schärer und seine Reise ins Gelobte Land. Neudruck der 3. Ausgabe von Ammanns „Reiss ins Globte Land“ (Zürich 1630) mit Einlei- tung, Kommentaren und Anmerkungen von August Waldburger. Hrsg. v. August F. Ammann. Zürich, Poly- graphisches Institut, 1919(-1921) Folio. Gepr. Org.-Ganzleinen. Frontispiz, VII (+I), 250 S., 1 Bl., mit 75 Lichtdrucktafeln. Wohlerhaltenes Exem- plar.

Umfangreich kommentierte und illustrierte Neuausgabe von Von Alexandria überquerte er das Mittelmeer auf dem Schiff Ammanns Beschreibung einer 1612-13 unternommenen Rei- und reiste durch Italien nach Zürich zurück. Geschätzt wird se um das östliche Mittelmeer. Ammann war als Leibarzt des der Reisebericht wegen der offenen, von Vorurteilen freien kaiserlichen Gesandten Negroni nach Konstantinopel gereist Art der Schilderung. (Best.-Nr.: KS360-002) und von dort auf dem Landweg über Jerusalem nach Kairo. 70,-

67 Boos, Heinrich (Bearb., 1851-1917). Thomas und Felix Platter. Zur Sittengeschichte des XVI. Jahrhunderts. Leipzig, S. Hirzel, 1878. Oktav. Etwas späteres, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. XVI, 372 S., 2 Bll.,, mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur, wohlerhalten.

Erste Ausgabe. – Enthält die Selbstbiographie des Schweizer mannes, des Anatoms, Psychiaters und Arztes Felix Platters Humanisten, Buchdruckers und Altphilologen Thomas Plat- d. Ältere (1536-1614). (Best.-Nr.: KS0068-00B) ters d. Ältere (1499-1582) und das Tagebuch seines Lands- 55,-

68 Conrady, Ludwig (1833-1907). Vier rheinische Palaestina-Handschriften des XIV., XV. und XVI. Jahrhun- derts. Aus den Quellen mitgeteilt und bearbeitet. Wiesbaden, Feller & Gecks, 1882. Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Rückenschild (etwas berieben). X (+IV) S., 370 S., die bedruckten Org.-Broschuren hinten mit eingebunden. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. Selten. Enthält die Miltenberger des Philipps von Hagen. Im Anhang auch ärtzlich-medizini- Pilgerhandschrift(en), eine niederrheinische Pilgerhand- sche Reisevorschriften und Glossare zu den Handschriften. schrift des 15. Jahrhunderts, Claes van Dusens Reisebeschrei- (Best.-Nr.: KS368-06) bung von Venetien nach Jerusalem sowie die Hodoporika 280,-

– 38 – Cusa, Nicolai de (dt. Nikolaus von Kues, 1401-1464); Ernst Hoffmann & Raymond Klibansky (Hrsg.). 69 Opera omnia iussu et auctortate Academiae Litterarum Heidelbergensis ad codicum fidem edita. Bände I & II: De docta ignorantia (I). Apologia doctae ignorantiae. (II). Leipzig, Felix Meiner, 1932. Quart. Bedruckte Org.-Broschur. XIV S., 6 Bll., 179 (+3) S.; VIII S., 2 Bll., 49 (+3) S., beiliegt ein Prospekt des Verlages zur Subskription der Gesamtausgabe (4 Bll.). Gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. Die maßgebliche und bis auf den heutigen vor der Emigration aus Deutschland mit den vorliegenden Tag noch fortgesetzte Werkausgabe des Cusaners gehört zu Bänden eröffnete. (Best.-Nr.: KS0074-00B) den größten der zahlreichen Verdienste Klibanskys, der sie 280,- zusammen mit seinem Lehrer Ernst Hoffmann noch kurz

– dsb.; Gerhard Kallen (Hrsg.). Opera omnia iussu et auctortate Academiae Litterarum Heidelbergensis ad 70 codicum fidem edita. XIV.1-2: De concordantia catholica. Leipzig, Felix Meiner, 1939-1941. Quart. Bedruckte Org.-Broschur (etwas angestaubt). 89 (+1) S.; S. 91-308, 1 Bl., S. 19/20 (korrigierte, nachgelie- ferte Fassung der S. aus dem ersten Teil), gutes Exemplar.

Wie herausgegeben ohne weitere Titelei (diese wurde erst 50,- mit späteren Bänden nachgeliefert). – Erste Ausgabe. (Best.- Nr.: KS0077-00B)

– dsb.; Ludwig Baur (Hrsg.). Opera omnia iussu et auctortate Academiae Litterarum Heidelbergensis ad 71 codicum fidem edita. Band V: Idiota. De sapientia de mente. de staicis experimentis. Leipzig, Felix Meiner, 1937. Quart. Bedruckte Org.-Broschur. XXXII, 150 S.; sehr gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS0075-00B) 50,-

– dsb Opera omnia iussu et auctortate Academiae Litterarum Heidelbergensis ad codicum fidem edita. Band 72 XI-I: De Beryllo. Leipzig, Felix Meiner, 1940. Quart. Bedruckte Org.-Broschur. XVIII (+II), 59 (+1) S.; sehr gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS0076-00B) 30,-

Favaro, Antonio (1847-1922). Atti della nazione germanica artista nello studio di Padova. In 2 Bänden 73 (=komplett). Venedig, 1911-1912. Quart. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. LVI, 317 (+1) S.; 2 Bll., 417 (+1) S., Papier gleichmässig etwas gebräunt, sehr wohlerhaltenes Exemplar.

[=Monumenti storici pubblicati dalla r. deputazione Veneta kums, Böhmens und der Niederlande anschlossen – dem da- di storia patria; XIX-XX = Serie prima: Documenti, XIII- maligen internationalen Renommé der Universität folgend XIV]. – Erste Ausgabe. Selten. – Herausgabe der Dokumente zählten hierunter zahlreiche Kandidaten der Medizin und und Akten der frühen studentischen Verbindung (Nation), Anatomie. Umfaßt den Zeitraum von 1553 bis 1615 und liefert der sich Studenten der deutschsprachigen Länder, des Balti- u.a. viele Verzeichnisse der von Studenten an die Verbindung

– 39 – gestifteten Büchersammlungen. – Der Verfasser war Ingeni- Vincis). Er trug über Jahrzehnte maßgeblich zur Galilei-For- eur und Mathematikhistoriker. Er befaßte sich intensiv mit schung bei und ebnete den Weg der modernen wissenschaft- der Geschichte der Universität Padua, erlangte darüberhin- geschichtlichen Befassung mit Galilei. (Best.-Nr.: KS0046- aus aber vor allem Bedeutung als Initiator und Herausgeber 00B) der gesammelten Schriften Galileis (zuletzt auch jener da 380,-

74 Hutten, Ulrich von (1488-1532); Edward Böcking (Hrsg., 1802-1870). Opera quae reperiri potuerunt om- nia. Ulrichs von Hutten Schriften. In 5 Bänden. Leipzig, B. G. Teubner, (1858)-1859-1861. Gr.-Oktav. Etwas späteres, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (kaum berieben oder bestossen). XVI, 104*, 462 S.; 3 Bll., 515 (+1) S.; XXX, 578 S.; 5 Bll., 692 S.; VIII, 515 (+1) S., mit jeweils einem Frontispiz in den Bänden 1 (Porträt) und 4 (Ansicht des Steckelbergs) sowie einer gefalteten Tafel am Ende von Bd. 2 (Hand- schriftenfaksimile). Ans Ende von Band 2 zusätzlich gebunden die korrigierten S. 193/194 und 117/118 aus dem ersten Band. Im ersten Band der 1858 separat und als erstes erschienene Index Bibliographicus (Seiten 1*-104*) hinter der Einleitung vor den Text gebunden. Jeweils mit den ans Ende gebundenen Org.-Broschuren. Von gelegentlicher schwacher, papierbedingter Bräunung abgesehen, sehr wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe und bis heute die maßgebliche Werkausga- enthalten. – Maßgebliche, sehr schöne Gesamtausgabe der be Huttens, selten angeboten. – Das komplette Grundwerk Hutten'schen Schriften mit den Wiedergaben der Titelblätter inklusive des als erstes (separat, 1858) erschienenen biblio- und Holzschnittillustrationen der Originalausgaben. (Best.- graphischen Indexes. Es erschienen bis 1870 noch zwei Nr.: KS0063-00B) Supplemente, die zusätzliche Briefe und mehrere Register 980,-

75 Joachimsohn, Paul (Hrsg., 1867-1930). Hermann Schedels Briefwechsel (1452-1478). Tübingen: Gedruckt für den Litterarischen Verein Stuttgart, 1893. Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Rückenschild (etwas berieben und bestossen). X, 218 S., mit der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur. Insgesamt wohlerhalten.

[= 196. Publikation des Litterarischen Vereins in Stuttgart Begabung zur geistigen Durchdringung großer Stoffberei- (Tübingen), (45sten Jahrgangs, 1894, 1. Publikation)]. – Erste che zeigte. Immer mehr stieß er zu einer äußerst fruchtba- Ausgabe. – „Nach Besuch des humanistischen Gymnasiums ren Gesamtauffassung der humanistischen Bewegung des in Danzig studierte J. seit 1884 in Heidelberg, Leipzig und 14.-16. Jh. vor, ohne indes, in dauernd fortschreitender Aus- München, wo damals Heigel, Grauert und Simonsfeld lehr- einandersetzung begriffen, zu mehr als einer skizzenhaften ten. Er wandte sich früh dem Studium des Humanismus zu Zusammenfassung seiner Ergebnisse zu kommen. Er er- und promovierte 1889 mit einer Arbeit über →Gregor Heim- fuhr an sich die Zwiespältigkeit des Humanismus, wie sie in burg. Der Plan einer akademischen Laufbahn scheiterte, weil Deutschland schon in der Reformationszeit zum Ausdruck sein Vater infolge der Caprivischen Handelsverträge sein gekommen war. Seine eigene Reformationsgeschichte ver- Vermögen verlor. Nachdem er sich 1894 dem Staatsexamen bindet eine an Ranke geschulte historische Methode mit den in den philologisch-historischen Fächern, 1895 der Seminar- Ergebnissen der neueren Lutherforschung. Der Erneuerung ausbildung am Wilhelmsgymnasium in München unterzo- des historischen Bewußtseins sollte eine historisch-kritische gen hatte, war er in Augsburg, 1899 als Gymnasiallehrer in Gesamtausgabe der Werke Rankes dienen, die er selbst mit Hof, 1900 in Nürnberg, 1903-25 wieder am Wilhelmsgym- der „Deutschen Geschichte im Zeitalter der Reformation“ (6 nasium tätig. 1908 habilitiert, seit 1916 Honorarprofessor mit Bde., 1925–26) begann. J. repräsentiert in seinem zugleich auf einem Lehrauftrag für Geschichtsdidaktik, widmete er sich das Verhältnis von Volk und Staat bezogenen, stets auf letz- seit 1925 ganz dem akademischen Lehramt und der wissen- te Klärungen bedachten Denken ein der abendländischen schaftlichen Arbeit. Schon seine erste größere Veröffentli- und deutschen Tradition zutiefst verbundenes Judentum." chung zur Geschichtsauffassung und Geschichtsschreibung (Schottenloher, Otto, "Joachimsen, Paul" in: Neue Deutsche des Humanismus in Deutschland (1911), von der nur der 1. Biographie 10 (1974), S. 441 f.). (Best.-Nr.: KS433-005) Teil erschien, war eine reife Leistung, die seine ausgeprägte 180,-

– 40 – Nr. 74

– 41 – 76 Kepler, Johannes (1571-1631); Christian (von) Frisch (ed., 1817-1881). Opera omnia. Ed. Ch. Frisch. 8 Teile in 9 Bänden (=vollständig). Frankfurt & Erlangen, Heyder & Zimmer 1858-1871. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleder mit Titelrückenschildern (teils stärker berieben und et- was bestossen, einige kleinere Defekte an den Kapitalen, bei einem Band Rücken halbseitig gelöst, bei einem weiteren Band die untere Hälfte des Rückenbezuges halbseitig ebenfalls lose (Bindungen jedoch jeweils intakt). Bd. I: XIV S., 1 Bl. 672 S.; Bd. II: 3 Bll., 838 S., 2 Bll., mit 2 Bll. Handschriftenfaksimile (zum Titel gebunden), eine ausfaltbare gest. Tafel; Bd. III: 2 Bll., 746 S., 1 Bl., schwache Nässespur im weißen Rand der letzten 100 S.; Bd. IV: 3 Bll., 665 (+1) S.; Bd. V: 3 Bll., 648 S.; Bd. VI: 3 Bll., 774 S., 1 Bl., mit einem gest. Frontispiz; Bd. VII: VIII, 837 (+1) S., 1 Bl., mit 2 gestochenen Tafeln und 2 ausfaltbaren Tabellen; Bd. VIII.I: 4 Bll., 562 S., lithographisches Porträt (als Frontispiz gebunden); Bd. VIII.2: 5 Bll., S. 563-1028, CXV (+I) S., alle Bänd mit teils zahlreichen diagramma- tischen Abbildungen. Die Einbände zwar teils mit Mängeln, jedoch das Innenleben für die papierbedingt fast immer stark braunfleckige Ausgabe, hier sehr ordentlich.

Erste Gesamtausgabe der Werke Keplers. – Kepler-Biblio- Opfern allein geschaffen. [...] Er hat [...] sich selber für alle graphie; 129. – Enthält zahlreiche Erstdrucke aus den hin- Zeiten um die Erschließung des weitschichtigen, nicht leicht terlassenen Papieren Keplers, die Frisch u.a. in Pulkowo zugänglichen Lebenswerks dieses Mannes das größte Ver- einsehen konnte; eine ausführliche Übersicht (unter Aus- dienst erworben [...] Die lateinisch abgefaßten Einleitungen schluß der ebenfalls zahlreich hierin zum ersten Male abge- und Anmerkungen zu den verschiedenen Schriften bilden druckten Briefe) findet sich a.a.O. der Kepler-Bibliographie ebenso wie die Lebensbeschreibung im 8. Band eine Fund- Caspars: „Christian Frisch [...] hat dieses Standardwerk der grube wertvoller Einzelheiten.“ (Caspar, a.a.O.). (Best.-Nr.: Keplerforschung in mehr als 30jähriger zäher Arbeit, unter KS00UU-00B) Ueberwindung mannigfaltiger Schwierigkeiten, mit großen 1.200,-

– 42 – A.5. Quellen – Aufklärung

Leibniz, Gottfried Wilhelm (1646-1716); Carl Immanuel Gerhardt (1816-1899). Briefwechsel zwischen 77 Leibniz und Christian Wolf. Aus den Handschriften der Koeniglichen Bibliothek zu Hannover herausgegeben. Mit einer Figurentafel. Halle, H. W. Schmidt, 1860 Oktav. Späteres Bibl.-Halbleinen mit Resten von Rückenschildern. 2 Bll., 188 S., mit einer ausfaltbaren lithogra- phischen Tafel. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

Ravier, 642. – Erste Ausgabe des Briefwechsels Leibniz-Wolf, ständnis Leibniz‘scher Positionen. Naturgemäß ganz über- die Leibniz‘schen Stücke sind vollständig wiederggegeben, wiegend mathematischen Themen gewidmet. – (Best.-Nr.: soweit sich diese in Hannover befanden, die Wolf‘schen Ge- KS428-20) genstücke nur wenn und insofern von Belang für das Ver- 380,-

Leibniz, Gottfried Wilhelm (1646-1716); Ernst Gerland. Leibnizens nachgelassene Schriften physikali- 78 schen, mechanischen und technischen Inhalts. Herausgegeben und mit Anmerkungen versehen. Mit 200 Fi- guren im Text. B. G. Teuber, Leipzig, 1906. Gr.-Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Rückenschild (etwas berieben und bestos- sen). VI, 256 S., 1 Bl. (Verlagswerbung), mit der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[= Abhdl. zur Geschichte der mathematischen Wiss. mit Ein- 30,- schluß ihrer Anwendungen, begründet von Moritz Cantor; XXI. Heft]. – Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS428-22)

Leibniz, Gottfried Wilhelm (1646-1716). Sämtliche Schriften und Briefe. Dritte Reihe: Mathematischer, 79 naturwissenschaftlicher und technischer Briefwechsel. Erster Band (Hrsg. v. d. Leibniz-Archiv der Nieder- sächsischen Landesbibliothek Hannover): 1672-1676. Akademie-Verlag, Berlin, 1976. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. LXXV (+I), 861 (+1) S., sowie lose beiliegend das geheftete Korresponden- tenverzeichnis 1663-1676 (10 S.) Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 3.1]. – Erste Auflage. „Die che vor allem zeitgeschichtlich und wissenschaftsgeschicht- hier vereinigten Briefe vorzugsweise mathematisch-natur- lich interessante Bemerkungen, dazu politische Äußerungen wissenschaftlichen Inhalts umfassen ergänzend jene Teile und biographisch wichtige Einzelheiten.“ (A. d. Einleitung). der Korrespondenz, die in den beiden ersten Reihen nicht (Best.-Nr.: KS428-16) oder nur auszugsweise wiedergegeben sind. Sie enthalten 75,- gleich den bereits anderweitig abgedruckten Briefen zahlrei-

– dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Dritte Reihe: Mathematischer, naturwissenschaftlicher und techni- 80 scher Briefwechsel. Zweiter Band (Hrsg. v. d. Leibniz-Archiv der Niedersächsischen Landesbibliothek Hanno- ver): 1676-1679. Akademie-Verlag, Berlin, 1987. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. XXIX (+III), 1012 S., 1 Bl., sowie lose beiliegend das geheftete Korrespon- dentenverzeichnis 1663-1683 (39 (+1) S.). Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

– 43 – [=Sämtliche Schriften und Briefe; 3.2]. – Erste Auflage. „Die- sind, sowie Kurzbeschreibungen von 112 erschlossenen Stüc- ser zweite Band des mathematischen, naturwissenschaftli- ken, deren vermutete Inhalte aus Belegstellen rekonstruiert chen und tehnischen Briefwechsels umfaßt die Korrespon- worden sind. Von den 260 überlieferten Stücken waren 169 denz von November 1676 bis Dezember 1679, von Leibniz‘ bisher ganz oder teilweise unveröffentlicht. Den Briefen aus Besuch in den Niederlande, bis zum Tod seines ersten han- den Jahren 1676-1679 vorangestellt sind fünf überlieferte noverschen Dienstherrn Herzog Johann Friedrich. Wie der bzw. erschlossene Stücke der naturwissenschaftlichen Kor- erste Band enthält der vorliegende briefliche Mitteilungen respondez aus der Zeit von Mai 1671 bis Oktober 1676, die von und an Leibniz unter Einschluß der meisten Beilagen, ei- einen Nachtrag zum ersten Band dieser Reihe bilden.“ (A. d. nige Gesprächsaufzeichnungen und insbesondere auch Leib- Einleitung). (Best.-Nr.: KS428-17) niz‘ Beiträge für das Journal des scavans, soweit diese in die 80,- Form brieflicher Mitteilungen an den Herausgeber gekleidet

81 – dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Erste Reihe: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel. Achter Band (Hrsg. v. d. Leibniz-Archiv der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover): 1692. Akademie- Verlag, Berlin, 1970. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. LV (+I), 705 (+1) S. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 1.8]. – Erste Auflage. „Die- bisher vollständig gedruckt, 22 weitere als Teildruck oder Re- ser achte Band des allgmeinen, politischen und historischen gest bekannt. 298 werden alo nach den Handschriften zum Briefwechsels umfaßt die Zeit von Mai bis September 1692. ersten Mal ediert, alle bereits bekannten Texte wurden mit Aus inhaltlichen Gründen sind die Briefe der Abteilungen dem Original verglichen und sprachlich berichtigt.“ (A. d. I und II, die im Mai 1692 entstanden, bereits in Band 7 er- Einleitung). (Best.-Nr.: KS428-02) schienen. Von den 392 Briefen stammen 148 von Leibniz, 244 100,- sind an ihn gerichtet oder für ihn bestimmt. Nur 72 waren

82 – dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Erste Reihe: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel. Dritter Band (Hrsg. v. d. Preussischen Akademie der Wissenschaften): 1680-1683. K. F. Koehler, Leipzig, 1938. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen (mit Resten eines handschriftlichen Bibliotheksrückenschlides). XLVIII, 663 (+1) S. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 1.3]. – Erste Auflage. „Die- bringen 568 Stücke: 194 von, 374 an Leibniz; von jenen kann- ser dritte Band der ersten Reihe unserer Leibniz-Ausgabe ten wir bisher nur ein knappes Drittel, von diesem nur einige umfaßt die ersten vier Jahre, die Leibniz in Hannover seinem zwanzig.“ (A. d. Einleitung). (Best.-Nr.: KS428-10) zweiten Herzog, Ernst August, gedient hat: 1680-1683. Wir 220,-

83 – dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Erste Reihe: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel. Er- ster Band (Hrsg. v. d. Preussischen Akademie der Wissenschaften): 1668-1676. Otto Reichl, Darmstadt, 1923. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen (mit Resten eines handschriftlichen Bibliotheksrückenschlides). XXXIV, 579 (+1) S., 2 Bll. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 2.1]. – Erste Auflage. – Ex- der Leibnizschen Briefe Konzept oder Abschrift, gar nicht emplar Num. 98 der auf 600 Exemplare limitierten Ausgabe oder ganz unzureichend datiert.“ (A. d. Einleitung). (Best.- dieses Bandes. „Der vorliegende Band bringt zum größeren Nr.: KS428-13) Teil Briefe von Leibniz. Nur 112 von den 258 Stücken stam- 220,- men von Korrespondeten. Leider aber ist ein gutes Drittel

– 44 – – dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Erste Reihe: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel. 84 Fünfter Band (Hrsg. v. d. Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin): 1687-1690. Akademie-Verlag, Berlin, 1954. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. XLIX (+I), 794 S. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 1.5]. – Erste Auflage. „Die- zeichnungen und Denkschriften stammen 175 von Leibniz, ser fünfte Band der ersten Reihe begleitet Leibniz auf sei- 242 sind an ihn gerichtet oder für ihn bestimmt, nur 122 wa- ner großen Forschungsreise nah Hessen, Bayern, Böhmen, ren bisher ganz oder teilweise gedruckt.“ (A. d. Einleitung). Österreich und Italien im November 1687 bis zur Rückkehr (Best.-Nr.: KS428-08) nach Hannover im Juni 1690. Wir bringen 396 Stücke, er- 50,- gänzt durch 21 Anhangstücke: von diesen 417 Briefen, Auf-

– dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Erste Reihe: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel. 85 Neunter Band (Hrsg. v. d. Leibniz-Archiv der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover): 1693. Akade- mie-Verlag, Berlin, 1975. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. LXIX (+I), 822 S., 1 Bl. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 1.9]. – Erste Auflage. „Die- kannt. 397 werden nach den Handschriften zum ersten Mal ser neunte Band des allgmeinen, politischen und historischen ediert, während alle bereits bekannten Brieftexte mit dem Briefwechsels enthält die Korrespondenzen des Jahres 1693. handschriftlichen Original verglichen und sprachlich über- Von den 481 Briefen stammen 152 von Leibniz, 329 sind an prüft wurden.“ (A. d. Einleitung). (Best.-Nr.: KS428-07) Leibniz gerichtet oder für ihn bestimmt. Nur 67 waren bisher 75,- vollständig gedruckt, 17 weitere als Teildruck oder Regest be-

– dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Erste Reihe: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel. 86 Sechster Band (Hrsg. v. d. Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin): 1690-1691. Akademie-Verlag, Berlin, 1957. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. XLII (+II), 706 S. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 1.6]. – Erste Auflage. „Die- Verhandlungen zur Reunion veranlassen ihn, neue Bezie- ser sechste Band der ersten Reihe unserer Leibniz-Ausgabe hungen anzuknüpfen und auszubauen. Von den 369 Stücken umfaßt die Zeit vom August 1690 bis Anfang August 1691. stammen 127 von Leibniz, 242 sind an ihn gerichtet oder für In den Jahren nach der Italienreise schwillt Leibniz‘ Korre- ihn bestimmt, 88 davon waren bisher ganz oder teilweise ge- spondenz stark an. Die in Wien und Italien geschlossenen druckt.“ (A. d. Einleitung). (Best.-Nr.: KS428-03) Bekanntschaften, die jetzt beginnenden historischen Fo- 50,- schungen und die erneut einsetzenden kirchenpolitischen

– dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Erste Reihe: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel. 87 Siebenter Band (Hrsg. v. d. Leibniz-Archiv der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover): 1691-1692. Akademie-Verlag, Berlin, 1964. Quart. Goldgepr. . XLVI, 786 S. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 1.7]. – Erste Auflage. „Die- werden alo nach den Handschriften zum ersten Mal ediert, ser siebente Band der allgmeinen Briefreihe umfaßt die Zeit aber auch alle bereits bekannten Texte konnten nochmals von August 1691 bis April 1692. (…) Von den 397 Briefen mit dem Original verglichen und teilweise durch eine bes- stammen 153 von Leibniz, 244 sind an ihn gerichtet oder für sere Fassung ersetzt werden.“ (A. d. Einleitung). (Best.-Nr.: ihn bestimmt. Nur 108 waren bisher vollständig gedruckt, 21 KS428-01) weitere als Teildruck oder Regest bekannt. Zwei Drittel (268) 120,-

– 45 – 88 – dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Erste Reihe: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel. Vierter Band (Hrsg. v. d. Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin): 1684-1687. Akademie-Verlag, Berlin, und Koehler & Amelang, Leipzig, 1950. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. LVI, 751 (+1) S., Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 1.4]. – Erste Auflage. „Die- genealogischen Zusammenhänge des Welfenhauses mit dem ser vierte Band der ersten Reihe unserer Leibniz-Ausgabe italienischen Geschlecht der Este unternahm. Von den 608 umfaßt die Zeit von Afang des Jahres 1684 bis zum Oktober Stücken (361 von, 347 an Leibniz) war bisher nur ein Bruch- 1687, er führt also bis zum Beginn der Italienreise, die Leib- teil bekannt.“ (A. d. Einleitung). (Best.-Nr.: KS428-09) niz mit Zustimmung seines Herzogs zur Erforschung der 45,-

89 – dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Erste Reihe: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel. Zweiter Band (Hrsg. v. d. Preussischen Akademie der Wissenschaften): 1676-1679. Otto Reichl, Darmstadt, 1927. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. XXXVIII (+II), 587 (+1) S., 1 Bl. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 1.2]. – Erste Auflage. – Ex- melten Stücken sind 163 von Leibniz, 391 an ihn geschrieben; emplar Num. 98 der auf 600 Exemplare limitierten Ausgabe von jenen werden fast zwei Drittel, von diesen fast alle jetzt dieses Bandes. „Dieser zweite Band der ersten Reihe umfaßt zum erstenmal veröffentlicht.“ (A. d. Einleitung).(Best.-Nr.: die drei Jahre vom November 1676 bis zum Dezember 1679, KS428-11) von Leibniz‘ Reise nach Hannover bis zum Tode seines er- 220,- sten Herzogs, Johann-Friedrichs. Von den 554 hier gesam-

90 – dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Sechste Reihe: Philosophische Schriften. Dritter Band (Hrsg. v. d. Leibniz-Forschungsstelle der Universität Münster): 1672-1676. Akademie-Verlag, Berlin, 1980. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. XXXI (+I), 750 S. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 6.3]. – Erste Auflage. „Der Form gegeben hat. Für sämtliche Stücke lagen uns die Hand- vorliegende Band bringt Leibniz‘ Philosophische Schriften schriften bzw. Handexemplare vor, die sich bis auf eine Aus- aus der Zeit seines Aufenthaltes in Paris und der sich daran nahme im Besitz der Niedersächsischen Landesbibliothek in anschließenden Reise über London und Holland nach Han- Hannover befinden.“ (A. d. Einleitung).(Best.-Nr.: KS428- nover, beginnt also im März 1672 und endet mit dem Jahr 04) 1676. Leibniz hat keines der hier edierten Stücke drucken 50,- lassen, wenngleich er einigen eine weitgehen abgeschlossene

91 – dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Sechste Reihe: Philosophische Schriften. Erster Band (Hrsg. v. d. Preus- sischen Akademie der Wissenschaften): 1663-1672. Otto Reichl, Darmstadt, 1930. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. XXVIII, 580 S., 1 Bl. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 6.1]. – Erste Auflage. – Ex- 150,- emplar Num. 98 der auf 600 Exemplare limitierten Ausgabe dieses Bandes. (Best.-Nr.: KS428-06)

– 46 – – dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Sechste Reihe: Philosophische Schriften. Sechster Band (Hrsg. v. d. 92 Leibniz-Forschungsstelle der Universität Münster): Nouveaux Essais. Akademie-Verlag, Berlin, 1962. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. XXIX (+I), 13 (+1) * S., 596 S., 1 Bl. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 6.6]. – Erste Auflage. „Ce re chronologique autour des Nouveaux Essais. Aucun de ces tome groupe les écrits de Leibniz, appartenant aux années érits ne fut publié par Leibniz lui même.“ (A. d. Einleitung). 1695-1708, ayant pour objet les divergenes qui l‘opposent à la (Best.-Nr.: KS428-15) philosophie de John Locke. Nous les avons groupés par ord- 220,-

– dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Sechste Reihe: Philosophische Schriften. Zweiter Band (Hrsg. v. d. 93 Leibniz-Forschungsstelle der Universität Münster): 1663-1672. Akademie-Verlag, Berlin, 1966. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. XXXVII (+I), 757 (+1) S., mit einem lose beiligenden Blatt Corrigenda und zwei ausfaltbaren Tabellen in Einstecklasche im Hinterdeckel. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 6.2]. – Erste Auflage. „Die- 30, 36, 40, 41, 42, 42a, 53, 54 (größtenteils) und 59, nur zum ser Band bringt den zweiten Teil der in der Zeit vor seiner Teil N. 29.1, 29.2, 38.1-4, und 45.2, alle anderen sind hier zum Abreise nach Paris am 19. März 1672 von Leibniz verfaßten ersten Mal veröffentlicht.“ (A. d. Einleitung). (Best.-Nr.: Schriften zur Philosophie, einschließlich der Physik, Juris- KS428-05) prudenz und Theologie. (…) Von den in diesem Band edier- 80,- ten Schriften haben bisher vollständig gedrukt vorgelegen N.

– dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Vierte Reihe: Politische Schriften. Erster Band (Hrsg. v. d. Preussischen 94 Akademie der Wissenschaften): 1667-1676. Otto Reichl, Darmstadt, 1931. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. XXXVIII (+II), 610 S., 1 Bl. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 4.1]. – Erste Auflage. – was an politischen Gedichten (VIII.) und an politischen Exemplar Num. 98/600. „Dieser erste Band der politischen Entwürfen und Aufzeichnungen (IX.) eine Stelle in diesem Schriften erstreckt sich über Leibniz‘ Jahre in Mainz und Textbande verdient und nicht besser für die „Untersuchun- Paris (1667-1676) (...) Die Anordnung haben wir so gewählt, gen und Erläuterungen“ verspart wird. Pläne zu Sozietäten daß wir die eigentlich politischen Schriften voranstellen und und andere Gedanken zur Förderung und Ausnutzung der unter diesen wieder die großen, abgeschlossenen Flug- und Künste und Wissenschaften (X.) bilden den Schluß.“ (A. d. Denkschriften, in sieben, chronologisch einander folgenden Einleitung). (Best.-Nr.: KS428-14) Gruppen. Darauf fassen zwei andere Gruppen zusammen, 75,-

– dsb. Sämtliche Schriften und Briefe. Zweite Reihe: Philosophischer Briefwechsel. Erster Band (Hrsg. v. d. 95 Preussischen Akademie der Wissenschaften): 1663-1685. Otto Reichl, Darmstadt, 1926. Quart. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. Porträtfrontispiz, XLVII (+I), 545 (+1) S., 1 Bl., wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sämtliche Schriften und Briefe; 1.1]. – Erste Auflage. – nicht einmal. Indessen dürfen wir uns an das Neue halten, Exemplar Num. 98/600. „Der erste Band des allgemeinen, das wir bringen. Sind doch von den Briefen und Denkschrif- historischen und politischen Briefwechsels beginnt daher ten dieses Bandes volle zwei Drittel noch nicht veröffentlicht sogleich mit dem Abschnitt von Frankfurt und Mainz (1667- gewesen, und wer vergleichen wollte, würde finden, daß auch 1672): er umfaßt diesen und den folgenden Abschnitt von bei manchem bekannten Stück die Adresse und das Datum Paris (1672-1676). Auch die 358 Stücke, die sich hier zusam- und immer wieder auch der Text jetzt anders lauten als bis- mengefunden haben, sind nur ein Rest dessen, was einst vor- her.“ (A. d. Einleitung). (Best.-Nr.: KS428-12) handen gewesen ist. Da bleiben denn wichtige Beziehungen 220,- und Beschäftigungen im Halbdunkel, andere ahnen wir wohl

– 47 – 96 Papin, Denis (1647-1712); Gottfried W. Leibniz (1646-1716); Gerland, Ernst (Hrsg.). Leibnizens und Huygens‘ Briefwechsel mit Papin, nebst einer Biographie Papin‘s und einigen Briefen und Actenstücken. Bear- beitet und auf Kosten der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben. Berlin, Verlag d. Königlichen Akademie der Wissenschaften, 1881. Gr.-Oktav. Bedruckte Org.-Broschur (geringfügig verstaubt). VIII, 399 (+1) S., mit 27 schematischen Textabbil- dungen. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Ravier, 705. Gibt 160 Briefe und Notizen 50,- zwischen den Gelehrten wieder, der überwiegende Teil zwi- schen Papin und Leibniz gewechselt. (Best.-Nr.: KS428-23)

97 Vico, Giambattista od. Gian Battista (1668-1744), Fausto Nicolini (ed., 1879-1965). La scienza nuova. Giusta l'edizione del 1744 con le varianti dell' edizione del 1730 e di due redazioni intermedie inedite. A cura di Fausto Nicolini. In 2 Bänden (=komplett). Bari, Gius. Laterza & Figli, 1928. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (Rücken etwas aufgehellt). Band 1: 2 Bll., 385 (+1) S., mit einer Abbildung (Wiedergabe des Frontispizes der Erstausgabe) und einer ausfaltbaren chronologischen Tafel; 2 Bll., 365 (+1) S., insgesamt gutes Exemplar.

[=Scrittori d'Italia. G. B. Vico: Opere, IV-1 & IV-2.] – Durch gegeben von dem mit zahlreichen Schriften zu Vico hervor- Angabe korrepondierender Seitenzahlen zitierfähiger Wie- getretenen Historiker Nicolini, der zugleich die Gesamtreihe derabdruck der dritten (und maßgeblichen) Ausgabe eines initiierte. (Best.-Nr.: KS0082-00B) der Gründungswerke der Kulturwissenschaften, hier heraus- 125,-

– 48 – Nr. 99

– 49 – A.6. Quellen – Seit 1800

98 Czermak, Johann Nepomuk (1828-1873). Gesammelte Schriften. 2 Teile in 3 Bänden (=vollständig) Leipzig, Wilhelm Engelmann, 1879. Gr.-Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen (Kapital von Band I.2 mit sehr kleinem Einriß am oberen Vordergelenk). Band 1.1: VIII, 471 (+1) S.; mit 21 teils ausfaltbaren Tafeln; Band 1.2: IV S., S. 471*-876 (die Seitenzahlen 471/472 sind wohl aufgrund des Bandwechsels in der Paginierung versehentlich doppelt gezählt worden), mit 6 teils ausfaltbaren Tafeln; Band 2: XLVI, 307 (+1) S., mit einem Portraitfrontispiz und drei lithographischen Tafeln. Alle Bände desweiteren mit zahlreichen Textabbildungen. Sehr gutes Exemplar.

Erste und einzige Werkausgabe der Schriften des Begründers Stimmritze beim Athmen und beim Tonangeben. Außerdem der Laryngoskopie. – „[Czermak] wurde 1855 Professor der veröffentlichte er Untersuchungen zur Physiologie des Ge- Physiologie zu Graz, dann 1856 zu Krakau, 1858 zu Pest, legte sichtssinnes (Accommodationslinie, Accommodationsphos- jedoch 1860 die letztere Stelle nieder und begab sich wieder phen), dann über den Raumsinn der Haut, über die Stellung nach Prag, woselbst er als Privatgelehrter lebte und in dem des weichen Gaumens beim Aussprechen der Vocale, über in seinem Garten erbauten physiologischen Institute [673] den Einfluß des nervus sympathicus auf die Absonderung wissenschaftlichen Arbeiten sich hingab. Im J. 1865 erhielt er des Speichels in der Submaxillardrüse, ferner sphygmische einen Ruf an die Universität Jena, wo er bis 1870 verblieb, Studien (Pulsspiegel, Fortpflanzungsgeschwindigkeit der dann aber, nach einer größeren Wirksamkeit sich sehnend, Pulswelle) und einige mikroskopische Arbeiten. Cz. besaß nach Leipzig übersiedelte. C. war ein geistvoller, fein gebil- ein großes Talent für allgemeinfaßliche Darstellung wissen- deter Physiologe mit großen Kenntnissen. Es war ihm je- schaftlicher Fragen und suchte in Vorträgen für Studirende doch nicht vergönnt die Wissenschaft, der er treu ergeben aller Facultäten die Lehren der Physiologie als allgemeines war, in neue Bahnen zu lenken oder einen bestimmten Theil Bildungselement weiteren Kreisen zugänglich zu machen. derselben mit ausdauerndem Eifer auszubauen, woran ihn Dazu hatte er sich aus seinen eigenen bedeutenden Mitteln wol am meisten eine sich früh entwickelnde Krankheit, die zu Leipzig ein physiologisches Privatlaboratorium mit einem Zuckerharnruhr, der er nach Jahre langen Leiden zum Opfer großen Hörsaale erbaut, der mit allen Einrichtungen zur fiel, gehindert haben mochte. Es ist aber eine ganze Anzahl Demonstration und zum Experimentiren vor einem großen von kleineren experimentellen Arbeiten von ihm erschienen, Publicum versehen ist und ein Muster für solche Zwecke deren Resultate fördernd auf die Physiologie einwirkten und genannt werden kann. Bald nach Vollendung dieser seiner welche meist durch eine sinnreiche Wahl der Mittel sich aus- Schöpfung, der er die letzten Jahre seines Lebens gewidmet zeichnen. Sein Hauptverdienst ist die Einführung des von hatte, erlag der liebenswürdige und edle Mann seinen Lei- Garcia erfundenen Kehlkopfspiegels in die Medicin und die den.“ (ADB). (Best.-Nr.: KS0078-00B) Physiologie; er studirte mit diesem Instrumente namentlich 240,- die bis dahin nur ungenügend bekannten Veränderungen der

99 Purkyne, Jan Evangelista (1787-1869). Opera omnia / Sebrane Spisy. Tomus I-II / Svazek I-II. Prag, 1918- 37. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen. Band 1: 2 Bll., 116 S.371 (+1) S., mit 14 Textvignetten und 28 teils farbig gedruckten Tafeln; 3 Bll., 178 (+2) S., 2 Bll., mit einigen Textabbildungen (darunter Reproduktionen der Titelblätter betreffender Periodika). Jeder Band mit einem Portraitfrontispiz. Wohlerhalten.

Erste Ausgabe der zwei ersten Bände der in großen zeitlichen trätfrontispiz nach einem künstlerischen Linolschnitt (für Intervallen fertiggestellten Werkausgabe, die bis 1985 auf 13 uns leider anonym), die teils großen Vignetten aus gleicher Bände anwuchs. Für eine Werkausgabe naturwissenschaft- Hand ebenso wie zahlreiche große figürlich gestaltete Initi- licher Schriften ist insbesondere der erste Band mit unge- alen. Scheinbar wurde der hier getriebene Aufwand für den wöhnlich aufwendigem Buchschmuck ausgestattet: Das Por- fast 20 Jahre später publizierten zweiten Band dann aber doch

– 50 – für zu groß gehalten, zeigt dieser sich in der typographischen rii continui in membarnis tum internis animalium plurimo- Gestaltung zwar immer noch kostspielig aber wesentlich rum et superiorum et inferiorum ordinum obvii. – Band 2 nüchterner. – Band 1 (Opera libris peculiaribus edita) ent- (Opera in periodicis publicata I) enthält P.s in den folgenden hält die bedeutendsten zuvor in Buchform auf Deutsch oder Zeitschriften bis spätestens 1848 auf Deutsch erschienene Ar- Latein publizierte Werke Purkynes, jeweils mit Reprodukti- tikel: (A) Hesperus, (B) Das Chemische Laboratorium, (C) on sämtlicher Tafeln: (A) Beobachtungen und Versuche zur Medizinische Jahrbücher des K.K. Österreichischen Staates, Physiologie der Sinne. Erstes (und zweites) Bändchen. (B) (D) Bulletin der naturwissenschaftlichen Section der schle- Commentatio de exmaine physiologico organi visus et syste- sischen Gesellschaft für Vaterländische Cultur, (E) Neue matis cutanei. (C) Symbolae ad oviu avium historiam ante Breslauer Sammlungen aus dem Gebiete der Heilkunde, (F) incubationem. (D) De cellulis antherarum fibrosis nec non Archiv für Anatomie, Physiologie und Wissenschaftlichen de granorum pollinarium formis commentatio phytotomica. Medicin. (Best.-Nr.: KS0086-00B) (E) De phaenomeno generali et fundamentali motus vibrato- 250,-

Steinschneider, Moritz (1816-1907). Gesammelte Schriften. Herausgegeben von Heinrich Malter und Alex- 100 ander Marx. 1. Band: Gelehrten-Geschichte (=alles von drei geplanten Bänden Erschienene). Berlin, M. Pop- pelauer, 1926. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. XXVII (+I), 637 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Sehr wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Die Werkausgabe Steinschneiders war auf Schriften umfassen, jedoch wurde das Projekt nach dem vor- drei Bände angelegt und sollte vor allem auch die in teils liegenden Band eingestellt. (Best.-Nr.: KS0036-00B) entlegenen Zeitschriften oder Sammelwerken erschienenen 195,-

Nr. 98

– 51 – Nr. 102

– 52 – B. Geschichte der Wissenschaften B.1. Bibliotheken, Universitäten, Studenten

101 Bauch, Gustav (1848-1924). Die Reception des Humanismus in Wien. Eine litterarische Studie zur deut- schen Universitätsgeschichte. Breslau, M. & H. Marcus, 1903. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. VIII, 176 S., mit der ans Ende gebun- denen Org.-Broschur. Wohlerhalten.

Erste Ausgabe. – „Bauch arbeitete ab 1885 als Realschullehrer ihm auch darum, dessen Eigenart zu erfassen: „das Bildungs- in Breslau. Außerdem war er Mitarbeiter der Allgemeinen ideal des Humanismus war encyklopädistisch“. (wikipedia, Deutschen Biographie. Seine Forschungen betrafen die schle- dt.) (Best.-Nr.: KS0057-00B) sische Landesgeschichte sowie die Universitätsgeschichte. In 80,- mehreren Studien zur Geschichte des Humanismus ging es

Boedeker, Elisabeth (1893-1980). 25 Jahre Frauenstudium in Deutschland. Verzeichnis der Doktoarbeiten 102 von Frauen 1908-1933. Zusammengestellt von Elisabeth Boedeker unter Mitarbeit von Ingeborg Colshorn, Maria Röller (Hefte 2-4) und Elsa Engelhardt (Heft 1). In 4 Heften (=vollständig). Hannover, Verlagsdruckerei C. Trute, Quakenbrück i. H., 1936-1939. Oktav. Bedruckte Org.-Broschuren. XCV (+I), 138 S., 1 Handzettel Errata; 2 Bll., XII, 98 S.; 2 Bll., XIII (+I), 160 S.; 2 Bll., XI (+I), 174 S., Rücken etwas berieben, Einbände schwach lichtrandig, aber insgesamt sehr gut erhal- ten.

Erste Ausgabe, selten angeboten. – Eine der ungewöhnlich- sertationen zur Kunstwissenschaft und Kunstgeschichte, die sten Publikationen, die im Dritten Reich erschien, sammelte zwischen 1909 und 1933 in Deutschland von Frauen vorge- die Hannoveraner Bibliothekarin und Chronistin der ersten legt wurden, bildet eine atemberaubende Kulturgeschichte: Frauenbewegung hierin die nach der Zulassung von Frauen atemberaubend in Hinblick auf das Entstehen des Berufs der für das Studium an Universitäten durch Preussen im Jahre Kunsthistorikerin – und atemberaubend auch in Hinblick 1908 die seitdem vorgelegten Dissertationen (medizinische auf das Panorama der sich hinter den Einträgen verbergen- Arbeiten nur in Auswahl). Die nach Fachbereichen aufgeteil- den Biographien und Einzelschicksale: Nahezu alle Kunst- te Bibliographie liest sich nicht zuletzt angesichts der sich bis historikerinnen, die hier aufgeführt sind und bis zum Jahr tief in die Zeit des Dritten Reiches streckenden Bearbeitung 1933 Anstellungen an Museen oder im Kunsthandel gefun- (Heft 1 mit Registern etc. erschien erst 1939) wie ein who- den hatten, waren zum Zeitpunkt des Erscheinens des Ver- is-who der in den 30er Jahren aus Deutschland emigrier- zeichnisses, nur sechs Jahre später, bereits emigriert oder aus ten Wissenschaftlerinnen und ihrer Doktorväter, die zwar ihren Ämtern vertrieben worden.“ (Rainer Stamm in: FAZ, nicht ausschließlich aber sehr häufig jüdischer Konfession 12.05.2019). (Best.-Nr.: KS0071-00B) oder Herkunft waren: „Allein die Liste der rund 250 Dis- 280,-

Gottlieb, Theodor (1860-1929). Über Mittelalterliche Bibliotheken. eipzig, Otto Harrassowitz, 1890. 103 Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. XI (+I), 520 S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. Standardwerk. – Führt in zahlreiche histori- rungen. Angehenden Bibliothekaren zur Lektür wärmstens sche Handschriftenbestände ebenso ein, wie in die verschie- empfohlen. (Best.-Nr.: KS0064-00B) denen Grundprinzipien und Eigenarten der Katalogisie- 60,-

– 53 – 104 Kaufmann, Georg (1842-1929). Die Geschichte der Deutschen Universitäten. In 2 Bänden (=alles Erschie- nene). I. Band: Vorgeschichte. II. Band: Entstehung und Entwicklung der deutschen Universitäten bis zum Ausgang des Mittelalters. Stuttgart, J. B. Cotta Nachfolger, 1888-1896. Oktav. Etwas späteres, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. XIV (+II), 442 S.; XVIII, 587 (+1) S., wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Obwohl auf das Mittelalter beschränkt ge- gelegten Klassiker der Universitätsgeschichtschreibung im bliebenes Fragment eines größer angelegten Werkes, avan- deutschsprachigen Raum. (Best.-Nr.: KS0069-00B) cierte Kaufmanns Darstellung zu einem mehrfach neu auf- 180,-

105 Kisch, Guido. Die Prager Universität und die Juden. 1348-1848. Mit Beiträgen zur Geschichte des Medizin- studiums. Verlag Julius Kittls Nachfolger, Mährisch-Ostrau, 1935. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben). X, 239 (+1) S., mit 2 Abbildungen auf Tafeln, davon eine ausfaltbar. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. Selten. – Guido Kisch entstammte einer modernen Balneologie. Der jüngere Bruder von Guido Kisch böhmischen Familie jüdischen Glaubens, die viele Ärzte, war der Kardiologe Bruno Kisch (1890–1966), zunächst in Apotheker und Rabbiner hervorgebracht hatte. Einer seiner Köln, später wie sein Bruder Guido in den USA. Ein Vetter Vorfahren, Abraham Kisch, war der erste in Halle zum Dr. zweiten Grades war der in der Weimarer Republik bekannte med. promovierte jüdischen Glaubens aus Böhmen. Guido Zeitungsreporter Egon Erwin Kisch. (Best.-Nr.: KS368-05) Kischs Vater Alexander Kisch war zuletzt Rabbiner an der Maisel-Synagoge in Prag, dessen Bruder, der Mediziner 240,- Enoch Heinrich Kisch (1841–1918), war der Begründer der

106 Knod, Gustav C. (1850-?). Deutsche Studenten in Bologna (1289-1562). Biographischer Index zu den Acta nationis Germanicae universitatis Bononiensis. Ohne Ort, R. v. Decker's Verlag, G. Schenck, 1899. Gr.-Oktav. Bedruckte Org.-Broschur. XXV (+III), 765 (+1) S., gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. Umfangreich aus den Akten kommentiertes diesen zahlreiche Kandidaten der Medizin und Anatomie. Verzeichnis der Studenten der germanischen „Nation“ – dem (Best.-Nr.: KS0091-00B) Vorläufer der Studentenverbindungen späterer Zeiten. Der 60,- fachlichen Ausrichtung der Universität entsprechend unter

107 Potthast, August (1824-1898). Bibliotheca historica medii aevi: Wegweiser durch die Geschichtswerke des Europäischen Mittelalters bis 1500. Vollständiges Inhaltsverzeichnis zu „Acta Sanctorum“ Boll. – Bouquet – Monum. Germ. Hist. – Muratori – Rerum Britann. Scriptores etc. Anhang: Quellenkunde für die Geschich- te der europäischen Staaten während des Mittelalters. 2., vermehrte und verbesserte Auflage. In 2 Bänden (=komplett). Berlin, W. Weber, 1896. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleder mit marmorierten Bezügen (Leder stärker berieben, bei ei- nem Band das Gelenk am oberen Kapital etwas eingerissen, aber Bindung völlig intakt). Band 1: 8, CXLVII (+I), 800 S.; 1 Bl., S. 801-1749 (+1). Ordentliches Exemplar.

Standardwerk in maßgeblicher Ausgabe, erschien zuerst 1862 unverzichtbar für das Quellenstudium mittelalterlicher Ge- mit nur wenig mehr als eintausend Seiten und ist seitdem schichtswerke geblieben. (Best.-Nr.: KS0083-00B) 125,-

– 54 – Saxl, Fritz. Verzeichnis astrologischer und mythologischer illustrierter Handschriften des lateinischen Mit- 108 telalters in römischen Bibliotheken. Mit 21 Tafeln in Lichtdruck und 18 Textabbildungen. Heidelberg, Carl Winters Universitätsbuchhandlung, 1915. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. XVIII, 141 (+3) S., mit 21 Tafeln und der ans Ende gebundenen Org.-Broschur, sehr wohlerhaltenes Exemplar.

[=Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissen- diesem Titel). – Saxl war der wohl engste Mitarbeiter War- schaften. Philosophisch-historische Klasse, Jahrgang 1915, burgs im Zusammenhang mit dessen Kulturwissenschaft- 6./7. Abhandlung]. – Erste Ausgabe. – Unter Benützung lichen Bibliothek, für deren erfolgreiche Emigration nach der umfangreichen Privatbibliothek Aby Warburgs ent- England Saxl ganz wesentlich verantwortlich zeichnete. Der standener erster Katalog zum Bildschatz der astrologisch- Bestandskatalog ging auf einen Studienaufenthalt in Rom mythologischen Manuskripte des lateinischen Mittelalters. zurück, die Fertigstellung glückte S. trotz seiner 1915 erfolg- Ein weiterer Band, der den Korpus der Manuskripte in der ten Einberufung zum Kriegsdienst noch rechtzeitig. (Best.- Nationalbibliothek Wien umfaßte, wurde von Saxl in den Nr.: KS0013-00B) Jahresberichten 1925/26 veröffentlicht (=alles von Saxl unter 380,-

Stauber, Richard. Die Schedelsche Bibliothek. Ein Beitrag zur Geschichte der Ausbreitung der italienischen 109 Renaissance, des deutschen Humanismus und der medizinischen Literatur. Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben von Dr. Otto Hartig. Freiburg i. Br., Herdersche Verlagshandlung, 1908. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (schwach berieben). 3 Bll., XVI 277 (+1) S., 1 Bl. Verlagswerbung. Ans Ende gebunden die bedruckte Orginalbroschur.

[=Studien und Darstellungen aus dem Gebiete der Geschich- Schedels, einer Geschichte der Bibliothek und einem Ver- te. Im Auftrage der Görres-Gesellschaft und in Verbindung zeichnis der Handschriften und Drucke, meist mit Verwei- mit der Redaktion des historischen Jahrbuchs hrsg. v. H. sen auf Hain und Panzer. (Best.-Nr.: KS433-002) Grauert, VI. Band, 2. und 3. Heft]. – Mit einer Biographie 80,-

Truhlar, Joseph (1840-1914). Catalogus codicum manu srcriptorum latinorum qui in C. R. bibliotheca pu- 110 blica atque Universitatis Pragensis asservantur. In 2 Bänden (=komplett). Prag, Königl. Akademie der Wis- senschaften, 1905-1906. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (diese etwas stärker berieben). XIX (+I), 616 S.; 2 Bll., 495 (+1) S., jeweils mit den ans Ende gebundenen Org.-Broschuren. Gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Hauptwerk Trulhars, der sich vor allem der Vorliegender Katalog erfaßte in oft minutiöser Beschreibung Erforschung der älteren tschechischen Literatur widmete 2830 Positionen. (Best.-Nr.: KS0081-00B) und sich insbesondere um die Erfassung der in tschechischen 150,- Bibliotheken aufbewahrten Handschriften verdient machte.

– 55 – B.2. Wissenschaften – Antikeforschung & Archäologie

111 Blecher, Georg; Karl Bezold. De extispicio capita tria scripsit et imaginibus illustravit Georgius Blecher accedit de Babyloniorum extispicio Caroli Bezold supplementum. Giessen, Alfred Töpelmann, 1905. Oktav. Zeitgenössischer, marmorierter Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild (etwas berieben). 1 Bl., 75, 7 S., mit 9 Abbildungen auf 3 Tafeln. Insgesamt wohlerhalten.

[=Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten, hrsg. gan wie das Herz, weshalb sich Schicksalsprognostiken im von Albrecht Dieterich und Richard Wünsch; II. Band, 4. Rahmen der Analogiebildung von Mikro- und Makrokos- Heft.) – Erste Ausgabe. – Blechers Abhandlung auf Latei- mos auch anhand dieses Organes erstellen ließen.. (Best.- nisch, Bezolds Anhang auf Deutsch unter dem Titel: Einige Nr.: KS346-09) Bemerkungen zur Babylonischen Leberschau (Hepatosko- 150,- pie). Den Babyloniern galt die Leber als ebenso zentrales Or-

112 Bretzl, Hugo (1878-1917). Botanische Forschungen des Alexanderzuges. Mit elf Abbildungen und vier Kar- tenskizzen. Leipzig, B. G. Teubner, 1903. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgepr. Titelrückenschild (dieses leicht berieben). XII, 412 S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Die auf dem Titel genannten Illustrationen sämtliche in den laufenden Text gedruckt. Sehr gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. – An die im Vorjahr erschienene nur 42 S. umfangreich zu den Mangroven im Persischen Golf, die In- umfassende Dissertation B.s anschließende Monographie zu sel Tylos (Bahrein), den indischen Feigenbaum aber auch die den pflanzengeographischen Erkenntnissen der Antike in Sandwüsten Belutschistans. (Best.-Nr.: KS0080-00B) Bezug auf die vom Alexanderzug berührten Gebiete. Sehr 120,-

Nr. 66

– 56 – Eitrem, Samson (1872-1966). Opferritus und Voropfer der Griechen und Römer. Kristiania (Oslo), Jacob 113 Dybwad, 1915. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. 3 Bll., 493 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

[=Videnskabsselskabets Skrifter, II. Historisk-filos. Klasse, Zwillinge bei den Griechen promoviert. [...] Eitrem war einer 1914, No. 1]. – Erste Ausgabe. – "Während seiner Studienzeit der bedeutendsten Papyrologen und Religionswissenschaft- in Berlin und Halle fand Eitrem zu seinen wichtigsten For- ler seiner Zeit. Er veröffentlichte seine Schriften sowohl in schungsgebieten. In Berlin regte ihn Hermann Diels zur Be- deutscher als auch in norwegischer Sprache. Sein Hauptwerk schäftigung mit der antiken Religionsgeschichte an, in Halle zur Religionsgeschichte war die Monografie Opferritus und Carl Robert zu mythologischen Studien. In seiner Doktorar- Voropfer der Griechen und Römer (1915), das er durch die beit beschäftigte sich Eitrem mit Zwillingspaaren in der grie- Reihe Beiträge zur griechischen Religionsgeschichte (1917– chischen Mythologie und zog dazu auch epigraphisches und 1919) ergänzte." (wikipedia, dt.). (Best.-Nr.: KS0088-00B) archäologisches Material heran. Im Dezember 1903 wurde er 240,- an der Osloer Universität mit der Dissertation Die göttlichen

Frank, Carl (1881-1945). Studien zur Babylonischen Religion. Erster Band, 1. & 2. Heft in einem Band (=alles 114 Erschienene). Strassburg, Schlesier & Schweikhardt, 1911. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. XIII (+III), 287 (+1) S., mit einer doppelblattgroßen Lithographie als Frontispiz (Ethana-Fragment, 1910). Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – 1. Heft: Das Babylonische Priestertum. 2. Manuskript nahezu druckfertig“ ankündigt, ist die Veröffent- Heft: Sakrale Tiere und Tierkult im Babylonischen. Obwohl lichung offenbar unterblieben. (Best.-Nr.: KS0014-00B) der Verfasser im Vorwort einen zweiten Band bereits als „im 95,-

Herzog, Rudolf (Hrsg. & Einleitung); Paul Schatzmann; Archäologisches Institut des Deutschen Rei- 115 ches. Kos. Ergebnisse der deutschen Ausgrabungen und Forschungen. Band 1: Asklepieion. Baubeschreibung und Baugeschichte. Mit 40 Abbildungen und 57 Tafeln nebst einer Karte. (=alles, mehr nicht erschienen). Berlin, Heinrich Keller, 1932. Folio. Gepr. Org.-Ganzleinen. XXXII, 78 S., 1 Bl., mit 57 teils ausfaltbaren Tafeln (jeweils mit Seidenschutz- hemdchen) und einer ausfaltbaren Karte in Einstecklasche im Hinterdeckel. Komplett. Wohlerhalten.

Erste Ausgabe. – Die bereits lange Zeit verzögerte Heraus- Herzog bereits kurz nach der Jahrhundertwende, jedoch ver- gabe des Werkes war ursprünglich auf drei Bände geplant zögerten und letztlich verhinderten Finanzierungsprobleme (vgl. Vorwort), es erschien aber nur der hier vorliegende er- der zahlreichen Nachuntersuchungen die Fertigstellung des ste Band. Die Untersuchungen des von ihm nach Hinweisen beabsichtigten Gesamtwerkes.. (Best.-Nr.: KS360-001) eines griechischen Historikers entdeckten Tempels begann 300,-

Kugler, Franz Xaver S. J. (1862-1929). Sternkunde und Sterndienst in Babel. Assyriologische, astronomische 116 und astralmythologische Untersuchungen. Teile I, II.1-2 und Ergänzungsbände I & II in zusammen 2 Bän- den). Münster (Westfalen), Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, 1907-14. Quart. Zeitgenössisches, goldgepr. Bibl.-Halbleinen mit marmorierten Bezügen. XV (+I), 292 S., mit 24 teils ausfaltbaren Tafeln; XV (+I), 199 (+1) S., mit 2 Tafeln (davon eine ausfaltbar); 2 Bll., S. (201)-320; VI, 242 S., einige Blatt mit kritischen Randbemerkungen in Blei (radierbar). Gutes Exemplar.

Standardwerk. Erste Ausgabe. – Bis auf das erst 1924 er- 321-630 des Bandes) vollständig. (Best.-Nr.: KS364-001) schienene, oft fehlende 2. Heft des 2. Teils des II. Buches (=S. 350,-

– 57 – 117 Landsberger, Benno. Der kultische Kalender der Babylonier und Assyrer. I. Die altbabylonischen Lokalka- lender. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der hohen philosophischen Fakultät der Uni- versität Leipzig. Vorgelegt von Benno Landsberger aus Friedek. Leipzig, Druck v. August Pries, 1914. Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen. 2 Bll., 91 (+1) S., wohlerhalten.

Erste Ausgabe der Dissertationsschrift eines der bedeu- studierten unter anderem Adam Falkenstein, Hans Gustav tendsten deutschen Assyriologen. – Benno Landsberger Güterbock, Fritz Rudolf Kraus und Wolfram von Soden. (1890-1968) studierte in Leipzig seit 1908 Orientalistik, sei- Nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeam- ne Lehrer waren unter anderem August Fischer (Arabistik) tentums 1935 entlassen, nahm Landsberger einen Ruf an die und Heinrich Zimmern (Assyriologie). 1913 wurde er am Universität Ankara an, wo auf Betreiben Mustafa Kemal Ata- altorientalischen Institut in Leipzig promoviert. 1914 trat türks eine neue geisteswissenschaftliche Fakultät mit histori- Landsberger in die österreichische Armee ein. Er diente an schem Schwerpunkt aufgebaut wurde. Güterbock und Kraus der Ostfront, wurde 1916 schwer verwundet und mit dem gingen ebenfalls ins Exil in der Türkei. Landsberger wirkte in Goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet. Nach dem Krieg Ankara beim Aufbau der Fakultät für Sprachen, Geschichte habilitierte Landsberger sich 1920 in Leipzig und wurde 1926 und Geographie (Dil ve Tarih-Cografya Fakültesi) mit 1948 zum außerordentlichen Professor ernannt. 1928 wurde er wurde er an das Oriental Institute der University of Chicago als Nachfolger Peter Jensens auf eine ordentliche Professur berufen, wo er bis 1955 wirkte. Während dieser Zeit nahm nach Marburg berufen, doch bereits 1929 kehrte er als Nach- er die amerikanische Staatsbürgerschaft an. (Best.-Nr.: folger von Heinrich Zimmern nach Leipzig zurück. Neben KS346-05) Landsberger wirkte in Leipzig außerdem Friedrich-Wilhelm 48,- Weißbach. Im damals führenden orientalistischen Institut

118 Lewysohn, Ludwig (1819-1901). Die Zoologie des Talmuds. Eine umfassende Darstellung dere rabbinischen Zoologie, unter steter Vergleichung der Forschungen älterer und neuerer Schriftsteller. Herausgegeben mit Subvention des israelitischen Literaturvereins. Selbstverlag des Verfasser. Commission bei Joseph Baer in Frankfurt am Main, 1858. Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Rückenschild (Kanten etwas stärker berieben). XII (+II), 400 S., bedruckte Org.-Broschur hinten miteingebunden. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. Vom betagten Alexander von Humboldt ge- worden, erlernte ungewöhnlich schnell die Landessprache lobte Arbeit des als Historiker gleichermaßen wie als Predi- und stand der jüdischen Gemeinde Stockholms mehrere ger bekannt gewordenen Rabbiners. Der eigentlich aus Po- Jahrzehnte vor. (Best.-Nr.: KS368-08) sen stammende Lewysohn war 1859 nach Schweden berufen 110,-

119 Mötefindt, Hugo (Hrsg.). Studien zur vorgeschichtlichen Archäologie. Alfred Götze zu seinem 60. Geburts- tage dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern, Mit 276 Abbildungen im Text, 19 Tafeln und Karten. Leipzig, Curt Kabitzsch, 1925. Gr.-Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. XVII (+I), 247 (+1) S., 3 Bll. (Verlagswerbung). mit 1 Frontispiz (Porträt des Jubilars) und 18 teils ausfaltbaren, teils in Farbe gedruckten Tafeln. Papier gleichmässig etwas gebräunt, aber sehr wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Enthält die folgenden Beiträge: ALMGREN, malten Tongefäße der Oberlausitz. FLORSCHÜTZ, G.: Die O.: Ein Runenstein auf Rügen? AMENDE, E.:Die Schnurke- Brandgräber auf dem Seeberg bei Gotha. FRANZ, L.: Die pa- ramik im früheren altenburgischen Ostkreise. ARNE, T. J.: läolithischen Funde von Stillfried an der March. GANDERT, Einige Aufzeichnungen über in Schweden gefundene byzan- O.-F.: Beitrag zur Kenntnis der jüngeren Steinzeit in Sibirien. tinische Silbermünzen. AUERBACH, A.: Bruchstücke einer GÖSSLER, P.: Ringwälle im württembergischen Schwarz- verlorenen Gußform aus Ostthüringen. BUCHHOLZ, F.: Zur wald. HACKMANN, A.: Eisenzeitliche Peitschenstiele und ältesten und älteren Bronzezeit der Neumark. DÖRPFELD, Leitstockbeschläge aus Finnland. HINDENBURG, W.: De- W.: Das Schiffslager der Griechen vor Troja. EBERT, M.: Zur potfund aus der zweiten Periode der Bronzezeit aus Vorland ältesten Bronzeit in Ostpreussen. FEYERABEND, L.: Die be- Kr. Grimmen (Vorpommern). HOLWERDA, J. H.: Germa-

– 58 – nische „templa“. JOHN, M.: Neue spätkaiserzeitliche Funde bergischen Schwarzwalde. REINECKE,P.: Zur Geschichte aus der Lausitz. KADE, K.: Die vor- und frühgeschichtlichen der ältesten Fibeln. RYDH, H.: Die Verbreitung deutscher Altertümer des Amtsgerichtsbezirks Römhild. KIEKE- Münzen in den Funden aus der Wikingerzeit Schwedens. BUSCH, A.: Der Bronzefund vom Dammfelde bei Köpenick. SARAUW, G.: Wallroßpenisknochen als vorzeitliches Ge- KJAER, H.: Ein Hausgrundriß aus der Zeit um Chr. Geb. rät. SEGER, H.: Der Bronzefund von Kuttlau, Kr. Glogau. von Ginnerup, Dänemark. LA BAUME, W.: Gegessene Zier- SPROCKHOFF, E.: Zur Oderschnurkeramik. STIMMING, scheiben der späten Bronzezeit aus Nordostdeutschland. Ein R.: Einige Jungsteinzeitfunde meiner Privatsammlung aus Beitrag zur Kenntnis des vorgeschichtlichen Bronzegusses. den Provinzen Brandenburg und Sachsen. TALLGREN, A. LIENAU, M. M.: Ein früheisenzeitlicher Bronzering von sel- M.: Zur frühen Metallkultur Südrußlands. WAGNER, F. tener Art und eigenartiger Patinierung. MENGHIN, O.: Die Schwerter und Fibeln aus südbayerischen Urnengrabfeldern. Herkunft der bulgarischen Steckdosen. MÖTEFIND, H.: Zur (Best.-Nr.: KS0038-00B) Geschichte der Schraube. PARET, O.: Steinbeile im württem- 240,-

Pfister, Friedrich (1883-1967). Der Reliquienkult im Altertum. In 2 Bänden (=komplett). 1. Band: Das Ob- 120 jekt des Reliquienkultes. 2. Band: Die Reliquien als Kultobjekte. Geschichte des Reliquienkultes. Gießen, A. Töpelmann (vormals J. Ricker), 1909-1912. Oktav. Etwas späteres, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. XII, 399 (+1) S.; XI (+I), S. 401-686, 1 Bl., sehr wohlerhalten.

[Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten, V.1-2]. seiner Dissertation. Außerdem befaßte P. sich mit dem Alex- – Erste Ausgabe. Hauptwerk Pfisters, der fast 30 Jahre als or- anderroman und dessen Rezeption bis hin zur volkssprachli- dentlicher Professor an der Würzburger Universität lehrte. chen lat. Literatur. Dadurch sowie aufgrund der volkskund- Sein „Forschungsgebiet bildete vor allem die antike Religi- lichen Betrachtung antiken Glaubens, einschließlich der onsgeschichte, die er im Sinne der Usener-Schule unter dem christl. Strömungen, gelangte P. zu Forschungen auf dem Aspekt der vergleichenden Religionswissenschaft und des Gebiet der heimischen Volkskunde.“ (NDB). (Best.-Nr.: Volksglaubens betrieb. Sein Hauptwerk „Reliquienkult im KS0051-00B) Altertum“ (1909-12, Nachdr. 1974) beruhte auf dem Thema 110,-

Reil, (Karl) Theodor. Beiträge zur Kenntnis des Gewerbes im hellenistischen Ägypten. Abhandlung zur Er- 121 langung der Doktorwürde der hohen philosophischen Fakultät der Universität Leipzig. Borna-Leipzig, Buch- druckerei Robert Noske, 1913. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Pappband mit marmorierten Bezügen. 4 Bll., 211 (+1) S., wohlerhalten.

Erste Ausgabe. – Standardwerk zur antiken Wirtschaftsge- kation des Autors zum Thema. (Best.-Nr.: KS0050-00B) schichte, mehrfach neu aufgelegt. Es blieb die einzige Publi- 75,-

Roscher, Wilhelm Heinrich. Enneadische Studien, Versuch einer Geschichte der Neunzahl bei den Grie- 122 chen, mit besonderer Berücksichtigung des Ält. Epos, der Philosophen und Ärzte. B. G. Teuber, Leipzig, 1907. Quart. Zeitgenössischer, marmorierter Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild. 2 Bll., 170 S., mit ans Ende gebundener bedruckter Org.-Broschur.

[=Abhandlungen der philologisch-historischen Klasse der Sohn des Nationalökonomen Wilhelm Roscher studierte Königl. Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften; Band nach dem Besuch der Fürstenschule St. Afra in Meißen ab XXVI (26), Abhandlung I (1)]. – Erste Ausgabe. – Wilhelm 1864 in Göttingen und Leipzig und wurde 1868 bei Fried- Heinrich Roscher (1845-1923) war ein deutscher Klassischer rich Ritschl mit der Dissertation De aspiratione vulgari apud Philologe und Gymnasiallehrer, bekannt vor allem als Er- Graecos promoviert. Während seiner Studienzeit in Leipzig forscher der griechischen und römischen Mythologie. Der gründete er mit Wilhelm Wisser, Richard Arnold und Fried-

– 59 – rich Nietzsche einen philologischen Verein. Er wirkte ab dienst stehenden Altphilologen verfasst, hinzu kamen eine 1869 als Gymnasiallehrer in Bautzen, ab 1871 an der Fürsten- Reihe an Universitäten tätige Gelehrte. Das Lexikon, häufig schule in Meißen und ab 1882 als Konrektor am Gymnasium nur kurz als der Roscher zitiert, gilt noch heute als grundle- in Wurzen; 1894 wurde er Rektor dieser Schule. Nach seiner gendes Werk; es besteht aus sechs Bänden, die zwischen 1884 Pensionierung 1905 zog Roscher nach Dresden. Wiederholte und 1937 erschienen. Nach Roschers Tod 1923 wurde es von Studienreisen führten ihn nach Italien, Frankreich, Dalmati- Konrat Ziegler herausgegeben. Ersetzt wurde es erst ab 1981 en, Montenegro, Griechenland und Kleinasien. Ab 1884 gab durch das Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae. Roscher das Ausführliche Lexikon der griechischen und rö- Roscher wurde 1891 ordentliches Mitglied der Sächsischen mischen Mythologie heraus, das umfassendste Werk dieser Akademie der Wissenschaften. Die Universität Athen - ver Art, das sich zur Aufgabe gestellt hatte, die griechisch-römi- lieh ihm den Ehrendoktortitel. (wikipedia, dt.). (Best.-Nr.: schen Mythen und Kulte unter Berücksichtigung der Monu- KS346-12) mente möglichst objektiv und vollständig darzustellen. Die 240,- Artikel zu dem Lexikon wurden überwiegend von im Schul-

123 – dsb. Die Enneadischen und Hebdomadischen Fristen und Wochen der ältesten Griechen, ein Beitrag zur vergleichenden Chronologie und Zahlenmystik. UND: Die Sieben- und Neunzahl im Kultus und Mythus der Griechen nebst einem Anhang Nachträge zu den „Enneadischen und hebdomadischen Fristen und Wochen“ enthaltend. B. G. Teuber, Leipzig, 1903, 1904. Quart. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. 1 Bl., 92 S.; 1 Bl., 126 S., jeweils beige- bunden die bedruckte Org.-Broschur.

[=Abh. der philologisch-historischen Klasse der Königl. Abh. I]. – Erste Ausgaben. (Best.-Nr.: KS346-13) Sächsischen Ges. der Wiss.; Bd. XXI, Abh. IV und Bd. XXIV, 280,-

124 – dsb. Über Alter, Ursprung und Bedeutung der Hippokratischen Schrift von der Siebenzahl. Ein Beitrag zur Geschichte der ältesten Griechischen Philosophie und Prosaliteratur. Mit einer Tafel und einer Abbidlung im Text. B. G. Teuber, Leipzig, 1911. Quart. Zeitgenössischer, marmorierter Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild (gering berieben). 2 Bll., 154 S., mit ans Ende gebundener bedruckter Org.-Broschur sowie beiliegend eine Ausgabe des „Literarischen cen- tralblattes“ mit umfangreicher Rezension der Abhandlung.

[=Abh. der philologisch-historischen Klasse der Königl. lung V]. – Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS346-11) Sächsischen Gesellschaft der Wiss.; Band XXVIII, Abhand- 240,-

125 Stucken, Eduard (1865-1936). Astralmythen. Religionsgeschichtliche Untersuchungen. 1896-1907. [Astral- mythen der Hebräer, Babylonier und Ägypter.] Leipzig, Eduard Pfeiffer, 1907. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. 2 Bll., 657 (+1) S., zahlreichen Textabbildungen und 5 ausfaltbaren Tafeln (die erste unbezeichnet, die folgenden nummeriert 1a, 1b, 2, 3). Mit der ans Ende gebundenen die Lieferungen abschließenden Org.-Broschur des Gesamtwerkes. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Seltene erste Ausgabe, über 12 Jahre hinweg war eine Strömung innerhalb der deutschen Altorientali- in fünf Einzellieferungen erschienen (unter dem Lieferung- stik Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Als ihre stitel: Astralmythen der Hebräer, Babylonier und Ägypter). Hauptvertreter gelten Hugo Winckler, Fritz Hommel, Eduard Eine der grundlegenden Arbeiten zum teils heftig geführten Stucken und Alfred Jeremias. Teilweise, jedoch nicht in allen Panbabylonismusstreit, der kurz nach der Jahrhundertwen- Punkten, schlossen sich ihnen Friedrich Delitzsch, Peter Jen- de die Altorientalistik beschäftigte: „Der Panbabylonismus sen und Carl Bezold an. Die ideologisch-wissenschaftliche

– 60 – Strömung des Panbabylonismus fußte auf der Annahme, und die Höllenfahrt der Ištar. [...] Die These der Herkunft dass sich ab dem ersten Drittel des 2. Jahrtausends v. Chr. aller Mythologie aus Babylon (bzw. Sumer), wie sie beim eine in astralmythischer Gestalt auftretende altorientalische Mythenvergleich allein von Winckler und Jeremias vertre- Lehre von Mesopotamien aus über die gesamte Erde verbrei- ten wurde und von der sich Stucken später mehr und mehr tete. Diese kosmologisch-spekulative „Gestirnlehre“ habe abwandte, gab Anlass zu heftigen Polemiken. [...] Heute trägt andere Kulturen geistig beeinflusst und in ihnen verschiede- der Panbabylonismus das Stigma wissenschaftlicher Frag- ne Ausprägungen gefunden. So zeigten Kulturen in Ägyp- würdigkeit. Die Arbeit der Panbabylonier, die intellektuelle ten, Alt-Arabien, Elam und Iran, Persien, Indien, China, mesopotamische Kultur mit der Außenwelt zu korrelieren, dem mykenischen Griechenland, Etrurien, Altamerika und wurde nicht nur nicht fortgesetzt, sondern weitgehend ver- dem prähistorischen Europa die gleichen Grundlagen des gessen. Selbst in der Folge von jüngsten sachlichen Berichten Geisteslebens, wie sie in Babylon in verhältnismäßig ältester zum Babel-Bibel-Streit wurden ihre Hauptthesen in den letz- Zeit und in klarster Entwicklung vorgelegen hätten. [...] Be- ten Jahrzehnten lächerlich gemacht, effektiv abgelehnt oder reits 1885 versuchte der deutsche Orientalist Fritz Hommel in auf den Kopf gestellt. Dessen ungeachtet kam der finnische seinem Buch Geschichte Babyloniens und Assyriens nachzu- Assyriologe Simo Parpola 2001 zu dem Ergebnis, dass die weisen, „daß die babylonische Kultur älter [ist] als die ägyp- Panbabylonier die Anforderungen einer interdisziplinären tische, ja dass letztere in ihren wichtigsten Erscheinungen so- Kompetenz, eines guten kritischen Urteilsvermögens und gar eine gewisse Abhängigkeit von der babylonischen zeigt, einer fundierten Methodik als Erfordernisse interkultureller daß mithin die babylonische Kultur mit Fug und Recht die Studien weitaus besser erfüllten als die meisten ihrer Kritiker. älteste der Welt und zugleich die Mutter aller übrigen Kul- Die zentrale Behauptung der Panbabylonier, dass mesopota- turen des Alterthums genannt werden darf.“ Im fünfteiligen mische Ideen, Kenntnisse und Denksysteme seit frühesten Werk „Astralmythen der Hebraeer, Babylonier und Aegyp- Zeiten in der antiken Welt weit verbreitet waren, sei inzwi- ter“ von Eduard Stucken, erschienen 1896 bis 1907, wurden schen eine fest etablierte Tatsache geworden und kann heute wesentliche Teile der Kulturtheorie des Panbabylonismus vielfach dokumentiert werden.“ (wikipedia, dt.) (Best.-Nr.: ausgearbeitet. So begründete Stucken schon im ersten Teil, KS0061-00B) dass nach seiner Ansicht die Erzählungen von Abraham auf 280,- zwei babylonische Quellen zurückgehen, die Etana-Legende

Wreszinski, Walter (1880-1935). (Alles zu Lebzeiten des Verfassers Erschienene der seltenen Aegyptiana in 126 vollständiger Orginalausgabe): Atlas zur Altägyptischen Kulturgeschichte. Teile 1 & 2 (von 3 erschienenen) in 2 Bänden. J. C. Hinrichs‘sche Buchhandlung, Leipzig, 1923-1935. Gr.-Oktav (Teil I) und Quer-Folio (Teil II). Lose Blatt in braunen Org.-Ganzleinenkassetten mit goldgepr. Rüc- kenschildern. Lose Blatt in braunen Org.-Ganzleinenkassetten mit goldgepr. Rückenschildern. Hauptkollation: Teil I: 3 Bll., 11 (+1) S., mit 424 oft mehrfach ausfaltbaren Tafeln (die Ausfaltungen auch als XX.b, XX.c, XX.d nummeriert), drei bedruckte Org.-Lieferungsbroschuren zu diesem Teil vorliegend; Teil II: 46 S., mit 236 meist (mehrfach) ausfaltbaren Tafeln, nummeriert bis No. 202, sowie diversen a, b & c-Tafeln, Ergänzungs- und Aus- tauschblättern. Die außerordentlich schwierige Detailkollation (betrifft nahezu ausschließlich den zweiten Teil) kann hier aus Platzgründen nicht en détail geliefert werden, beide Teile liegen jedoch absolut komplett vor bzw. mehr als das, sofern man die zu den einzelnen Lieferungen erschienenen korrigierten Corrigendae (sic!) und fortlaufend abgeänderten Übersichten der geplanten Gesamtedition hinzuzählte. Von gelegentlichen, minima- len Randläsuren abgesehen makellos erhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe des seit 1914 über einen langen Zeitraum in heit. Der geplante vierte Band sah nie das Licht der Welt. Lieferungen erschienenen und insbesondere den zweiten Teil Die mitunter in Bibliographien anzutreffende Angabe von 5 betreffend mehrfach während der Herausgabe korrigierten, Bänden ist irreführend und schließt zum einen vermutlich ergänzten und in Teilen neugeordneten Werkes: ein kolla- den erwähnten, nicht erschienenen Band mit ein und zählt torischer Alptraum! Ungewöhnlich aufwendig hergestellt. – zum anderen den auf Text- und Atlasband aufgeteilten drit- Selten. – Ein dritter Teil des ursprünglich sogar auf vier Teile ten Band irrigerweise als zwei Teile. – Die Vollständigkeit angelegten Werkes wurde nach dem frühen und plötzlichen des zweiten Teiles erschließt sich allein durch den Abgleich Tode des Verfassers erst aus den hinterlassenen Papieren sämtlicher (Unter-)register (Tafelverzeichnis, Beibilderver- durch seine Witwe Leonore, geb. Oppler (1890-1982), unter zeichnis und Korrigendae) mit dem Tafelbestand und seiner Mithilfe von Heinrich Schäfer (1868-1957) in den Jahren 1937 Nummerierung. – „[Wreszinski] war ein deutscher Ägypto- bis 1941 fertiggestellt und ist von außergewöhnlicher Selten- loge und Professor an der Albertus-Universität Königsberg.

– 61 – Mit drei Jahren wanderte er mit seinem jüdischen Vater nach wurde ihm 1934 aufgrund seiner jüdischen Herkunft die Pro- Deutschland aus und legte das Abitur in Berlin ab. Er stu- fessur entzogen. das Extraordinariat wurde noch bis 1934 an dierte von 1898 bis 1899 in Leipzig und von 1899 bis 1904 die Universität Göttingen verlegt. Er war Mitglied im Cen- in Berlin bei Adolf Erman. Während dieser Zeit arbeitete tralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Seine er auch am Wörterbuch der ägyptischen Sprache. In Berlin Ehefrau Leonore geb. Oppler starb nach 1941 in Brasilien. promovierte er 1904 mit einer Dissertation über „Die Ho- Der dreibändige Atlas zur altägyptischen Kulturgeschich- henpriester des Amon“. Seit seiner Habilitation über Medi- te gilt als sein Hauptwerk.“ (wikipedia, dt.). Zu Wreszinski zingeschichte in Ägypten im Jahr 1909 war er in Königsberg vgl. auch Thomas L. Gertzen: Judentum und Konfession in zunächst als Privatdozent tätig, seit 1920 als ordentlicher der Geschichte der deutschsprachigen Ägyptologie, S. 172ff. Honorarprofessor und seit 1927 als planmäßiger außeror- – Beiliegt ein maschinenschriftliches Blatt des Verlages mit dentlicher Professor. 1907/08 und 1913/13 war er in Ägypten Ankündigung und Aufstellung der letzten Lieferungen von zu Ausgrabungen. Von 1921 bis 1931 war Wreszinski Heraus- Teil II sowie aufschlußreichen editionsgeschichtlichen Noti- geber der Orientalistischen Literaturzeitung. Aufgrund des zen (Best.-Nr.: KS359-0001) Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums 2.800,-

– 62 – B.3. Wissenschaften Philosophie-, Ideen- und Wissenschaftsgeschichte

Bouvier, Auguste. J. G. Zimmermann. Un représentant suisse du cosmopolitisme littéraire au XVIIIe se`cle. 127 Genève (Genf), Georg & Co., 1925. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (leicht berieben und lichtrandig). VIII, 309 (+1) S., 2 Bll., mit einem Porträtfrontispiz. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe (édition française et originale). – Wichtige Wissenschaftsauffassung betonend.(Best.-Nr.: KS428-25) biographische Studie zu Zimmermann, dessen moderne 65,-

Brown, J. Wood. An Enquiry into the Life and Legend of Michael Scot. Edinburgh, David Douglas, 1897. 128 Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen (kaum berieben oder bestossen). xvi, 281 (+1) S., 9 Bll. Verlagswerbung, mit einem Frontispiz und einer Faksimiletafel. Sehr gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Die bedeutendste der frühen Biographien verschaffte ihm den Ruf eines in den schwarzen Künsten au- Scots (1175-1232?), der als Philosoph, Mathematiker, Alche- ßerordentlich beflissenen Magiers (Dante nannte ihn einen mist, Astrologe und Astronom am Hof Friedrich II. wirkte „Meister der Nekromantie“), weshalb die katholische Kirche und nicht zuletzt als Übersetzer Avicennas und Aristoteles' ihn auf das Ärgste verfolgte. (Best.-Nr.: KS0030-00B) hervortrat. Sein Interesse an den Geheimwissenschaften 125,-

Cassirer, Ernst. Die platonische Renaissance in England und die Schule von Cambridge. B. G. Teuber, Leipzig 129 & Berlin, 1932. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). VIII, 143 (+1) S. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[= Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. 380,- XXIV (24)]. (Best.-Nr.: KS427-01)

– dsb.; Raymond Klibansky. Individuum und Kosmos in der Philosophie der Renaissance. B. G. Teuber, 130 Leipzig & Berlin, 1927. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). X, 458 S., 1 Bl. Verlagsanzeigen zu Cassirers Schriften in den Verlagen Teubner und Bruno Cassirer, mit 2 Tafeln und einigen reproduzierten Holzschnittabbildungen zu den im Anhang enthaltenen Texteditionen des (I.) Liber de Mente des Nicolaus Cusanus (hrsg. v. Joachim Ritter und übersetzt von Heinrich Cassirer) und II. Liber de Sapiente des Carolus Bovillus (hrsg. von Raymond Klibansky). Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[= Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. Aby Warburg and became a member of the circle of the Kul- X]. – Erste Ausgabe der ersten Publikation Klibanskys. – „In turwissenschaftliche Bibliothek Warburg. The contact with 1926 the philosopher Ernst Cassirer invited him to Hamburg Warburg was a great inspiration and deepened his interest where he was introduced to the art historian and collector in Mediaeval and Renaissance philosophers. His first pu-

– 63 – blication, an edition of a Latin treatise by the 16th-century the Warburg circle, Klibansky also came in contact with the French philosopher and mathematician Charles de Bovel- codicologist Fritz Saxl and the art historian Erwin Panofsky. les, appeared an as appendix to Cassirer‘s Individuum und He persuaded them that their monograph on Dürer’s Melen- Kosmos in der Philosophie der Renaissance published by colia I (1923) needed further development. This became one the Warburg Bibliothek in 1927 (and translated in 1963 as of Klibansky’s life projects“. (Best.-Nr.: KS427-08) Individual and the Cosmos in Renaissance Philosophy). In 780,-

131 – dsb. Sprache und Mythos. Ein Beitrag zum Problem der Götternamen. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1925. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). 3 Bll., 87 (+1) S. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. VI 140,- (6)]. (Best.-Nr.: KS427-12)

132 – dsb. Die Begriffsform im mythischen Denken. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1922. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). 3 Bll., 62 S. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. I 100,- (1)]. (Best.-Nr.: KS427-17)

Nr. 130

– 64 – Deubner, Ludwig (1877-1946). Kosmas und Damian. Texte und Einleitung. Leipzig, B. G. Teubner, 1907. 133 Oktav. Goldgepr. Org:-Ganzleinen. 4 Bll., 240 S., mit einigen Anstreichungen in Blei (radierbar). Vorderes Vor- satzpapier lose (Papierburch aufgrund fragilen Materiales), sonst jedoch wohlerhalten.

Erste Ausgabe. Grundlegende Materialsammlung und histo- Heiler und Missionare tätigen Zwillingsbrüdern (die sog. risch-philologische Aufarbeitung der Akten zu den in der „heiligen Geldverächter“). (Best.-Nr.: KS0079-00B) Spätantike bzw. dem frühen Christentum unentgeltlich als 100,-

Felder, P. Dr. Hilarin. Geschichte der Wissenschaftlichen Studien im Franziskanerorden bis um die Mitte des 134 13. Jahrhunderts. Freiburg/Brsg., Herdersche Verlagsbuchhandlung, 1904. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. XI (+I), 557 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur. Geringfügig berieben, wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – „Hilarin Felder machte sich einen Namen logie und zur franziskanischen Geschichte breite Anerken- als interdisziplinärer Geisteswissenschaftler, dessen zahlrei- nung fanden.“ (wikipedia, dt.) (Best.-Nr.: KS0003-00B) che Publikationen auf dem Gebiet der Apologetik, Christo- 45,-

Grabmann, Martin. Die Geschichte der scholastischen Methode. Nach den gedruckten und ungedruckten 135 Quellen dargestellt. In 2 Bänden (=vollständig). Band 1: Die scholastische Methode von ihren ersten Anfän- gen in der Väterliteratur bis zum Beginn des 12. Jahrhunderts. Band 2: Die scholastische Methode im 12. und beginnenden 13. Jahrhundert. Freiburg i. Br., Herdersche Verlagshandlung, 1909-1911. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (etwas berieben). XIII (+I), 354 S., 1 Bl., XIII (+I), 586 S., 1 Bl., wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Klassisches, mehrfach neu aufgelegtes Werk phie und Theologie. (Best.-Nr.: KS0028-00B) des bedeutenden Erforschers der mittelalterlichen Philoso- 60,-

Graetzer, Jonas (1806-1889). Edmund Halley und Caspar Neumann. Ein Beitrag zur Geschichte der Bevöl- 136 kerungsstatistik. Breslau, S. Schottlaender, 1883. Gr.-Oktav. Zeitgenössischer Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild und marmorierten Bezügen (Kanten etwas stärker berieben, oberes Kapital mit kleiner Fehlstelle). 4 Bll., 93 (+1) S., mit einer mehrfach ausfaltbaren farbigen Tafel (grafische Darstellung der Halleyschen Tafeln). Auf stark holzhaltigem, brüchigem Papier ge- druckt, daher durchgehend etwas nachgedunkelt und auch drei Blatt lose. Von diesen beschriebenen Mängeln abgesehen sehr ordentliches Exemplar.

Erste Ausgabe, selten. – Enthält die wiederaufgefundene topographischen Abgeschiedenheit Breslaus und ihrer da- Korrespondenz zwischen Edmond Halley und dem Breslau- mit einhergehenden Unberührtheit von externen Effekten er Geistlichen Neumann, die der ebenfalls aus Breslau stam- besonders geeignet hielt, ermöglichte erstmals eine auf ver- mende Arzt Jonas Graetzer erst im späten 19. Jahrhundert läßlicher Grundlage berechnete Form der Lebensversiche- im Archiv der Royal Society entdeckte. Die Bedeutung Neu- rung (sowie von mit ihr verwandten Finanzprodukten, z.B. manns liegt in der Bereitstellung von akribisch gesammelten Leibrenten etc.) im Versicherungswesen (vgl. Koch: Pioniere bevölkerungsstatistischen Daten, die Halley die Entwicklung des Versicherungsgedankens (1968)). (Best.-Nr.: KS0065- der ersten wissenschaftlichen Sterbetafel ermöglichte. Hal- 00B) leys Sterbetafeln (hier auf einer Tafel visuell zusammenge- 380,- faßt), für die der Engländer Neumanns Daten aufgrund der

– 65 – 137 Hanotaux, Gabriel (ed. 1853-1944); Émile Picard, Henri Andoyer; Charles Fabry; Pierre Humbert; Albert Colson, Maurice Caullery, René Lote. Histoire de la Nation Francaise. Tome(s) XIV & XV: Histoire des Sciences [et des Sciences Biologiques & de la Philosophie] en France. In 2 Bänden (=vollständige Abteilung zur Wissenschaftsgeschichte). Paris, Sociéte de l'Histoire Nationale, Librairie Plon, 1924. Quart. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (Rücken etwas ausgeblichen, Deckel leicht lichtrandig). 4 Bll., XX, 619 (+1) S.; 3 Bll., 619 (+1) S., 1 Bl.; mit 24 nicht in die Paginierung eingeschlosse- nen Farbtafeln (12 + 12) und hunderten Textabbildungen. Papier etwas nachgedunkelt, aber insgesamt wohler- haltenes Exemplar.

Erste Ausgabe, alles in dem großangelegten Geschichtswerk xième volume. Chaullery: Histoire des Sciences Biologiques. zur Wissenschaftsgeschichte Erschienene), aufwendig illu- Lote: Histoire de la Philosophie. – Die Illustrationen in Band striert. Band 1: Histoire des Sciences en France. Premier voul- 1 von Boris Mestchersky und in Band 2 von Charles Sanlavil- me. Picard: Introduction générale. Andoyer, Fabry, Humbert le & Robert Féau. (Best.-Nr.: KS0072-00B) & Colson: Mathématiques, Mécanique, Astronomie, Physi- 125,- que et Chimie. Band 2: Histoire des Sciences en France. Deu-

138 Kroll, Josef. Gott und Hölle. Der Mythos vom Descensuskampfe. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1932. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). VII (+III), 569 (+1) S., 2 Bll. Verlagsanzeigen. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. 220,- XX]. (Best.-Nr.: KS427-04)

139 Lehmann, Paul. Pseudo-antike Literatur des Mittelalters. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1927. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). 4 Bll., 108 S., mit 12 Abbildungen auf 6 Tafeln auf 3 beidseitig bedruckten Bll. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. 50,- XIII]. (Best.-Nr.: KS427-07)

140 Liebeschütz, Hans. Das allegorische Weltbild der Heiligen Hildegard von Bingen. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1930. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). XI (+I), 179 (+1), mit 6 Tafeln und einer ausfaltbaren Tabelle. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. 160,- XVI. (Best.-Nr.: KS427-06)

141 - dsb. Fulgentius metaforalis. Ein Beitrag zur Geschichte der antiken Mythologie im Mittelalter. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1926. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). 4 Bll., 140 S., mit 57 Abbildungen auf 32 Tafeln. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. 850,- IV]. (Best.-Nr.: KS427-14)

– 66 – Nr. 137

Mann, Max Friedrich. Der Bestiare Divin des Guillaume le Clerc. Heilbronn, Gebr. Henninger, 1888. 142 Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild (etwas berieben und bestos- sen). 1 Bl., IV, 106 S., 3 Bll. (Verlagsanzeigen), mit der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur. Wohl- erhaltenes Exemplar.

[=Französische Studien, hrsg. v. G. Körting und E. Koshwitz; works suggest that he resided in the Diocese of Lichfield in VI. (6.) Band), 2. Heft]. – Erste Ausgabe, noch heute wichtige England. William authored "six religio-didactic works for lay Beschreibung und Einordnung des Textes, gibt auch Text- audiences" (ODB). The oldest, dated to 1210 or 1211, and most proben des Bestiariums wieder: Lapides igniferi, Caladrius, popular—it survives in twenty manuscripts—is the Bestiaire Ibis, Einhorn. – „William the Clerk of Normandy (French: divin ("Divine Bestiary"), a work of natural history and theo- Guillaume le Clerc de Normandie) (fl. 1210/1211–1227/1238) logy. It is dated on the basis of a reference to the sad state of was a Norman cleric and Old French poet. He is not the same the English Church in 1208. It contains many descriptions of person as the Scoto-Norman poet William the Clerk, who animal life. It is dedicated to William's lord, a certain Radul- wrote the Roman de Fergus, sometimes wrongly attributed phus, whose name is the object of an etymology given in the to the Norman. William was married with a family. Both the epilogue. Radulphus may be Ralph of Maidstone, who was Catholic Encyclopedia and the Oxford Dictionary of Natio- treasurer of Lichfield in 1215. The Bestiaire was given several nal Biography (ODB) maintains that he lived for a time in printings between the sixteenth and nineteenth centuries.“ England, but it remains that he did not write in the Anglo- (wikipedia.en). (Best.-Nr.: KS404-016) Norman dialect. He was originally from Normandy and his 95,-

– 67 – 143 Matthaei, Rupprecht. Die Farbenlehre im Goethe-Nationalmuseum. Eine Darstellung auf Grund des ge- samten Nachlasses in Weimar mit der ersten vollständigen Bestandsaufnahme. Mit 60 Abbildungen im Text, sowie auf 4 schwarzen und 3 farbigen Tafeln. Jena, Gustav Fischer, 1941. Oktav. Org.-Ganzleinen (leicht verstaubt). XIX (+I), 216 S., mit den auf dem Titel genannten Illustrationen (vollständig). Beiliegt ein Verlagsprospekt zu selbiger Publikation (2 Bll.). Gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. Erschöpfende Darstellung des umfangreichen 25,- Nachlasses Goethes, dessen Farbenlehre betreffend. (Best.- Nr.: KS0092-00B)

144 Norden, Eduard. Die Geburt des Kindes. Geschichte einer religiösen Idee. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1924. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). 4 Bll. 171 (+1) S. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. 60,- III]. (Best.-Nr.: KS427-15)

145 Pfeiffer, Rudolf. Humanitas Erasmiana. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1931. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). VIII, 24 S. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. 220,- XXII]. (Best.-Nr.: KS427-03)

146 Pfizmaier, August (1808-1887). Sammelband mit acht Abhandlungen zur naturwissenschaftlichen Sinologie und Japanologie als Separata aus den Sitzungsberichten der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften der Jahre 1865-1868. Wien, 1865-1868. Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleinen mit marmorierten Bezügen und Titelrückenschild. Die mei- sten Titelblätter der jeweiligen Jahrgänge mitgebunden. Wohlerhaltener Sammelband.

Enthält: I. Die Erklärung einer alten chinesischen Semiotik. mittel. (ebd. S. 257-309). VII. Die Sprache in den botanischen (Band LI, 1865, S. 5-66). II. & III. Die Pulslehre Tschang-ki‘s. Werken der Japaner. (Band LI, 1865, S. 513-588). VIII. Zur Ge- (Band LII, 1866, S. 207-252). UND: Die chinesische Lehre von schichte der alten Metalle. (Band LX, 1868, S. 7-74). – Die den regelmäßigen Pulsen. Eine Ergänzung zu der Pulslehre letzte, mineralogische, Arbeit (VIII) nicht bei Sinkankas (je- Tschang-ki‘s. (ebd. S. 553-601). IV. Analecta aus der chinesi- doch andere Abhandlungen Pfizmaiers) und nicht bei Curtis schen Pathologie. (Band LIII, 1867, S. 565-636). V. & VI. Die P. Schuh. (Best.-Nr.: KS398-001) Erklärung der Sonnennachfolge in Japan. (Band LI, 1865, S. 330,- 173-256). UND: Die Toxikologie der chinesischen Nahrungs-

– 68 – Rabbow, Paul. Antike Schriften über Seelenheilung und Seelenleitung auf ihre Quellen untersucht. 1. Teil: Die 147 Therapie des Zorns (=alles Erschienene). B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1914. Oktav. Goldgeprägtes Org.-Ganzleinen. VI, 198 S., sehr wohlerhalten

Erste Ausgabe. Selten. – „Rabbow publizierte vor allem zur Rabbows, in welchem der Verfasser von Senecas „De ira“ aus- Erziehung im griechischen Altertum. Seine Schrift „See- gehend, die pädagogische Technik der methodischen Selbst- lenführung. Methodik der Exerzitien in der Antike“ gilt als erziehung und Willensbeeinflussung in den ersten Jahrhun- Grundlagenwerk und wird bis heute wissenschaftlich rezi- derten der Kaiserzeit untersuchte. (Best.-Nr.: KS346-01) piert.“ (wikipedia, dt). Hier vorliegend der frühe Vorläufer 240,- des erst nach dem 2. Weltkrieg erschienenen Hauptwerkes

Reitzenstein, Richard; Hans Heinrich Schaeder. Studien zum antiken Synkretismus aus Iran und Grie- 148 chenland. Zwei Teile in einem Band. Teil 1: Reitzenstein: Griechische Lehren. Teil 2: Schaeder. Iranische Leh- ren. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1926. Gr.-Oktav. Org.-Ganzleinen (geringfügig berieben). 4 Bll., 355 (+1) S., 2 Bll. Verlagswerbung. Mit 4 Tafeln auf 2 beidseitig bedruckten Blatt. Desweiteren mit einem zwischen S. 174/175 nachträglich eingefügtem Addendum, in welchem der Autor (Reitzenstein) eine bereits in Druck gegebenene, scharf formulierte Replik auf Ansichten seines Fachkollegen K. Holl aus Gründen der Pietas bittet in seiner durchaus ad personam formulierten Schärfe geflissentlich zu übersehen, da der Angesprochene im Zeitraum zwischen Manuskriptabgabe und Veröffentli- chung verschied. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. 125,- VII]. (Best.-Nr.: KS427-11)

Ritter, Paul. Neue Leibniz-Funde. Reisebericht von Dr. Paul Ritter. Aus dem Anhang zu den Abhandlungen 149 der Königl. Preuss. Akademie der Wissenschaften vom jahre 1904. Berlin, Verlag der Königl. Akademie der Wissenschaften, Kommission Georg Reimer, 1904. Quart. Bedruckte Org.-Broschur (etwas verstaubt, lichtrandig). 47 (+1) S. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Einzelausgabe des Berichtes über während der Vor- und Archiven aufgetauchten bzw. vermuteten Standorten bereitung zur interakademischen Leibniz-Ausgabe auf der von neuen Leibnizmanuskripten. (Best.-Nr.: KS428-18) ersten von mehreren geplanten Rundreisen zu Bibliotheken 65,-

Ruska, Julius. Arabische Alchemisten. In 2 Bänden (Bd. 1: Chalid Ibn Jazid Ibn Mu'awija. Bd. 2: Ga'far Als- 150 adiq, der sechste Imam. Mit einer Nachbildung der Handschrift Gotha A. 1292 (Haleb 338) in Manualdruck. Heidelberg, Carl Winter, 1924. Gr.-Oktav. Zeitgenössische marmorierte Pappbände mit aufgezogener Org.-Broschur. 56 S.; 128 S., 31 Bll. (Wie- dergabe der arabischen Handschrift). Gutes Exemplar.

[=Heidelberger Akten der Von-Portheim-Stiftung; 6 & 10]. 35,- Jeweils erste Ausgaben. (Best.-Nr.: KS0093-00B)

– 69 – 151 Schramm, Percy Ernst. Kaiser, Rom und Renovatio. Studien und Texte zur Geschichte des römischen Er- neuerungsgedankens vom Ende des Karolingischen Reiches bis zum Investiturstreit. Zwei Teile in 2 Bänden (vollst.). 1. Teil: Studien. 2. Teil: Exkurse und Texte. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1929. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). XIV, 305 (+1) S.; VI, 185 (+1) S. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. 250,- XVII]. (Best.-Nr.: KS427-05)

152 Schulenburg, Sigrid von der. Leibnizens Gedanken und Vorschläge zur Erforschung der deutschen Mund- arten. Einzelausgabe aus den Abhandlungen der Preußischen Akademie der wissenschaften, Jahrgang 1937, Phil.-hist. Klasse, Nr. 2. Berlin, Verlag der Akademie der Wissenschaften, Kommission Walter de Gruyter, 1937. Gr.-Oktav. Späteres Ganzleinen. 37 (+1) S. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Seperatausgabe. (Best.-Nr.: KS428-24) 20,-

153 Schulz, Oskar (Schriftleitung). Abhandlungen zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Medizin. Hefte I-VII (von VIII erschienenen). Erlangen, Max Encke (Kommission), 1922-1924. Gr.-Oktav. Goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben). Durch maschinenschrift- liches Register (vorgebunden) erschlossen. Die bedruckten Org.-Broschuren ans Ende gebunden. Insgesamt von sehr guter Erhaltung.

Seltene, nahezu vollständige Folge der kurzlebigen Zeit- Antike und bei den Arabern. 1922. 2 Bll., 47 (+1) S. – VII: schrift. – Enthält die folgenden 7 Hefte (=bis auf ein weite- Axel Björnbo Thabits Werk über den Transversalsatz (liber res, 1925 erschienes Heft, alles in dieser Reihe Publizierte): de figura sectore. Mit Bemerkungen von Heinrich Suter. I. Friedrich Hauser: Über das kitâb al hijal – das Werk über Hrsg. und ergänzt durch Untersuchungen über die Entwick- die sinnreichen Anordnungen – der Benû Mûsâ. 1922. 2 Bll., lung der muslimischen sphärischen Trigonometrie von H. 188 S. – II. Friedrich Nolte: Die Armillarsphäre. 1922. 2 Bll., Bürger und K. Kohl. 1924. 3 Bll., 90 S., 1 Bl. – mglw. fehlt 50 S. – III. Josef Frank: Die Verwendung des Astrolabs nach bei V. ein Drucktitel, dieser scheint aber nicht erschienen al Chwârizmî. 1922. 2 Bll., 32 S. – IV. Heinrich Suter & Jo- zu sein (erstes Blatt trägt bereits eine Druckwidmung aber sef Frank: Beiträge zur Geschichte der Mathematik bei den zugleich auch Bindereste der Org.-Broschur, es scheint hier Griechen und Arabern. 1922. V (+I), 109 (+1) S. – V. Eilhard also mglw. nie ein Drucktitel vorgelegen zu haben). (Best.- Wiedemann: Zur Alchemie bei den Arabern. 1922. 32 S. – VI. Nr.: KS411-003) Hans Schmeller: Beiträge zur Geschichte der Technik in der 780,-

154 Stechow, Wolfgang. Apollo und Daphne. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1932. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). XIII (+I), 76 S., mit 4 Textabbildungen und 66 weiteren Abb. auf 34 Tafeln. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. 100,- XXIII]. (Best.-Nr.: KS427-02)

– 70 – Trendelenburg, Adolf (1802-1872). Über Leibnizens Entwurf einer allgemeinen Charakteristik. Aus den 155 Abhandlungen der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1856. Berlin, Druck der Königl. Akademie der Wissenschaften, Kommission F. Dümmler‘s Verlags-Buchhandlung, 1856. Quart. Bedruckte Org.-Broschur (etwas verstaubt, geringfügige Randläsuren). 1 Bl., S. 37-69 (+1) Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Seperatausgabe des Aufsatzes zur künstlichen Univer- Carl: Frege's Theory of Sense and Reference: Its Origin and salsprache bei Leibniz, der insbesondere Bedeutung erlangte Scope (1994), p. 9 ff. (Best.-Nr.: KS428-19) für die Ausprägung der Begriffe der „lingua characterica“ 175,- und „calculus rationator“ bei Gottlob Frege. Vgl. Wolfgang

Wellmann, Max (1863-1933). Der Physiologos. Eine religionsgeschichtlich-naturwissenschaftliche Untersu- 156 chung. Leipzig, Dieterich‘sche Verlagsbuchhandlung, 1930. Oktav. Einfaches Halbleinen der Zeit. 2 Bll., 116 S. Wohlerhaltenes Exemplar.

[Philologus, Supplementband XXI, Heft 1]. – Erste Ausgabe, heranzog. Seine nächsten Monografien waren Krateuas (Ber- selten. – "Max Wellmann galt als führender Kenner der an- lin 1897), worin Wellmann die meisten Fragmente des Arztes tiken Medizin und Naturwissenschaften seiner Zeit und war Krateuas als unzugehörig erkannte, und Das älteste Kräuter- als solcher allgemein anerkannt. Trotz seiner schwierigen buch der Griechen (Leipzig 1898), eine Festgabe für seinen persönlichen Lage veröffentlichte er Dutzende Aufsätze und Greifswalder Lehrer Franz Susemihl zu dessen Emeritierung. mehrere Monografien. Für die Neubearbeitung der Realen- Wellmann entwickelte sich zum Spezialisten für die Überlie- cyclopädie der classischen Altertumswissenschaften verfas- ferungsgeschichte der antiken medizinischen Texte. Neben ste Wellmann von 1893 bis 1910 insgesamt 297 Artikel. Bereits den Aufsätzen zu Dioskurides wurde besonders seine Quel- seine umfangreiche Dissertation wurde gut aufgenommen. lensammlung mit dem Titel Die Fragmente der sikelischen In einer Rezension lobte Julius Kaerst die Quellenarbeit Ärzte Akron, Philistion und des Diokles von Karystos (Berlin Wellmanns. Nach einigen Aufsätzen zur antiken Medizin 1901) vielfach diskutiert. Von 1906 bis 1914 erschien seine Di- und einzelnen Überlieferungsfragen brachte Wellmann 1895 oskurides-Ausgabe. Seine nächste selbstständige Publikation in Berlin seine zweite Monografie heraus (Die pneumatische war A. Cornelius Celsus, eine Quellenuntersuchung (Berlin Schule bis auf Archigenes in ihrer Entwickelung dargestellt), 1913), das wiederum in den Philologischen Untersuchungen die als 14. Band der von Wilamowitz herausgegebenen Phi- (Band 23) erschien. Bis zu seinem Tode arbeitete Wellmann lologischen Untersuchungen erschien. Wellmann lieferte unermüdlich an seinen Quellenforschungen und Darstellun- darin biografische Angaben der bedeutendsten Vertreter der gen. Seine letzten Aufsätze erschienen 1934. Bis heute werden sogenannten pneumatischen Schule und legte ihre Physio- seine Arbeiten in medizinhistorischen Abhandlungen viel- logie, Pathologie und Diäthetik ausführlich dar. Er deutete fach zitiert." (wikipedia, dt.). (Best.-Nr.: KS404-014) auch die Verbindungen der verschiedenen Ärzteschulen 15,- untereinander an, wobei er viele Fragmente zum ersten Mal

Wundt, Wilhelm. Leibniz. Zu seinem zweihundertjährigem Todestag 14. November 1916. Alfred Kröner, 157 Leipzig, 1917. Oktav. Org.-Ganzleinen. 4 Bll., 132 S., 3 Bll. (Verlagswerbung). Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS428-21) 15,-

– 71 – – 72 – B.4. Wissenschaften Anatomie, Medizin, Pharmazie, Heilkunde

Andersen, Dannesboe. Gammelt dansk apoteksinventar. Ejnar Munksgaard, Kopenhagen, 1944. 158 Quart. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen. 415 (+1) S., wohlerhalten.

Erste Ausgabe, in 600 Exemplaren gedruckt, von denen Bottiche, Zinn- und Bleigefäße, Dosierhilfen etc. (Best.-Nr.: lediglich 450 in den Handel kamen. – Mit reichhaltigem KS365-016) Abbildungsmaterial, unterteilt nach den apothekarischen 40,- Anwendungsbereichen: Apothekenschilder, Möbel, Mörser,

Baudot, A. Études historiques sur la Pharmacie en Bourgogne avant 1803. Thèse pour l'obtention du diplome 159 de docteur de l'université de Paris. (Pharmacie). Presentée et soutenue le 13 Juillet 1905. Dijon, Imprimerie Jacquot & Floret, 1905. Gr.-Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Rückenschild (etwas bestossen). 4 Bll., 546 (+2) S., mit 18 Tafeln (no. 1 als Frontispiz gebunden) und einigen Textabbildungen, sowie mit der ans Ende ge- bundenen bedruckten Org.-Broschur.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS365-017) 80,-

Berendes, Julius (1837-1914). Das Apothekenwesen. Seine Entstehung und geschichtliche Entwickelung bis 160 zum XX. Jahrhundert. Stuttgart, Ferdinand Enke, 1907. Gr.-Oktav. Zeitgenössischer, marmorierter Pappband mit goldgeprägtem Titelrückenschild (stärker berieben, etwas bestossen, Bezug an den Gelenken teils gerissen, Bindung jedoch intakt). XII, 366 S., 1 Bl. (Verlagswer- bung), mit ans Ende gebundener bedruckter Org.-Broschur. Noch gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. – „Julius Dominicus Berendes (1837-1914) war eine weitere Apotheke in Hameln hinzu, die er nach dem ein deutscher Apotheker und Pharmazie- und Medizinhisto- Tode seiner Frau aber wieder abgab. 1883 zog er nach Goslar, riker. Julius Berendes war Sohn eines Küsters. Nach dem Ab- um die Rats-Apotheke des 1882 gestorbenen Louis Deger zu itur begann er bei seinem Bruder eine Lehre zum Apotheker, pachten. Aufgrund eines Runderlasses vom 21. September die er in Belecke (Warstein) erfolgreich abschloss.[1] Nach 1886 musste er die Apotheke 1887 wieder aufgeben und wid- kurzer Tätigkeit als Gehilfe in Paderborn und Gelsenkir- mete sich fortan ganz der Pharmaziegeschichte. 1900 wurde chen studierte er in Innsbruck zwei Semester Philosophie, ihm vom Kaiser der Professorentitel verliehen, 1914 zum 50. Geschichte und Archäologie. Es folgten ein Jahr als Mili- Jubiläum der Promotion der Rote Adlerorden IV. Klasse. In tärapotheker in Münster und ein Studium der Pharmazie in seiner wissenschaftlichen Arbeit konzentrierte sich Berendes Bonn, welches er 1864 mit dem Staatsexamen abschloss. In auf die Antike, griff in Aufsätzen für die Zeitschriften Archiv Freiburg wurde er im selben Jahr mit einer Arbeit über die der Pharmazie, der Pharmazeutischen Zeitung, der Pharma- Kristallform und chemische Zusammensetzung des seltenen zeutischen Post und der Apotheker-Zeitung aber auch an- Minerals Dufrénoysit (Pb2As2S5) promoviert. Sein Doktor- dere Themen auf. Seine 1891 vorgelegte historisch-kritische vater war Leopold Heinrich Fischer, die mündliche Prüfung Studie Die Pharmacie bei den alten Culturvölkern gilt noch wurde ihm erlassen. Die Arbeit war Gerhard vom Rath und heute als Standardwerk. Von einer geplanten mehrbändigen dem Chemiker Hans Heinrich Landolt gewidmet. Zusam- Geschichte der Pharmazie erschien 1898 aufgrund von Un- men mit seinem Bruder erwarb Berendes 1865 die Apotheke stimmigkeiten nur der erste Band über die Pharmazie der in Ahaus und übernahm kurz darauf die Leitung. 1877 kam Ägypter und Israeliten. Co-Autor Hermann Schelenz ver-

– 73 – öffentlichte 1904 seine Geschichte der Pharmazie, worauf zinischen Enzyklopädie des Paulos von Aigina. In seinem Berendes 1907 mit Das Apothekenwesen. Seine Entstehung letzten Aufsatz beschrieb er die 600-jährige Geschichte der und geschichtliche Entwicklung bis zum XX. Jahrhundert. Rats-Apotheke in Goslar. Nach längerer Krankheit verstarb reagierte. Besondere Bekanntheit bis heute hat Berendes Julius Berendes am 6. Juli 1914.“ (wikipedia, dt.). (Best.-Nr.: als Übersetzer der Physica von Hildegard von Bingen, des KS365-008) Liber de cultura hortorum von Walahfried Strabo, der Arz- 90,- neimittellehre des Pedanios Dioskurides sowie der medi-

161 Beringer, Kurt (1893-1949). Der Meskalinrausch. Seine Geschichte und Erscheinungsweise. Berlin, Juilus Springer, 1927. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleinen mit marmorierten Bezügen. IV (+II), 315 (+1) S., wohl- erhaltenes Exemplar.

[Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie völkern Berichte von in Heidelberg vorgenommenen klini- und Psychiatrie, hrsg. v. O. Foerster und K. Wilmanns; Heft schen Versuchen sowie auf ca. 200 Seiten die umfangreichen 49]. – Erste Ausgabe. Garrison/Morton, 2086.1: „the most Schilderungen von Selbstversuchen. – Klassisches Werk der comprehensive treatise on peyote and its active agent, mes- modernen Drogenkunde. (Best.-Nr.: KS365-001) caline, which was synthesized in 1919“. – Enthält neben der 180,- geschichtlichen Darstellung des Peyotegebrauchs bei den Ur-

162 Bertherand, Emile-Louis (1821-1890). Médecine et hygiène des Arabes. Études sur l‘exercice de la médecine et de la chirurgie chez les musulmans de l‘Algérie, leurs connaissances en anatomie, histoire naturelle, phar- macie, médicine légale etc. leurs conditions climatériques générales, leurs pratiques hygiéniques publiques et privées, leurs maladies, leurs traitements les plus usités, précédées de Considérations sur l‘état général de la Médicine chez les principales nations Mahometans. Paris, London, Madrid, New York: Germer Baillière, 1855. Oktav. Goldgepr., etwas späteres Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben) und goldgepr. Rückentitel. Oktav. Etwas späteres, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. 574 S., 1 Bl. Errata, mit den ans Ende gebundenen, bedruckten Org.-Broschuren. Sehr wohlerhalten. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. Wellcome, 7369595. – Im Zuge des gesell- moralisch degenerierten Zustand, der ihm zuvorderst durch schaftlichen Diskurses über Akklimatisierung und Assi- den Islam verursacht schien. Seine kolonialpolitischen Vor- milisation des französischen Kolonialreiches entstandenes schläge erstreckten sich weit hinein in das Gedankengut des Hauptwerk des Verfassers, der als Arzt in Algier wirkte. Im klassischen Rassismus bis hin zu aktiver Eugenik und staat- Gegensatz zur klassischen Kulturtheorie nach Montesqieu lich organisierter Menschenzucht. Vgl. hierzu ausführlich: suchte Bertherand die – seinerseits durchweg negativ ko- Amster (2014): Medicine and the Saints: Science, Islam, and notierten – Eigenheiten der zeitgenössischen Medizin und the Colonial Encounter in Morocco. (Best.-Nr.: KS388-02) Hygiene Arabiens sowie der Geschichte seiner Wissenschaf- ten nicht durch die spezifischen geographisch-klimatischen 650,- Bedingungen zu begründen, sondern durch einen sittlich-

163 Borkowsky, Ernst. Die Löwenapotheke in Naumburg an der Saale. Eine Geschichte des städt. Medizinalwe- sens nach den Akten des Ratsarchivs. Hrsg. von der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Mittenwald (Bayern), Arthur Nemayer, 1935. Gr.-Oktav. Bedruckte Org.-Broschur. 64 S., mit 13 Abbildungen auf Frontispiz und im Text, wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS365-015) 25,-

– 74 – Ciasca, Raffaele. L‘arte di medici e speziali nella storia e nel commercio Fiorentino dal secolo XII al XV. (First 164 edition). Florenz, Leo S. Olschki, 1927. Oktav. Zeitgenössisches , goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (nur wenig berieben). VI (+II), 811 (+1) S., Papier etwas gebräunt, aber insgesamt sehr wohlerhaltenes Exemplar.

[=Biblioteca storica Toscana; IV]. – Erste Ausgabe. (Best.- 150,- Nr.: KS411-008)

Colin, Gabriel. Avenzoar. Sa Vie et ses Oeuvres. Paris, Ernest Leroux Éditeur, 1911. 165 Gr.-Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild (etwas berieben und be- stossen). 2 Bll., VI, 197 (+3) S., die bedruckte Org.-Broschur am Ende mit eingebunden.

[=Publications de la Faculté des Lettres d'Alger, Bulletin de dawa wa‘t-tedbir) und Kitab el ariya, sowie von Ibn el-Abbar correspondance africaine; tome xliv (44).] – Erste Ausgabe. das „Kitab el-iqtisad“ (1121/1122). (Best.-Nr.: KS346-08) Erschien zeitgleich und vermutlich im Druck identisch als 150,- Promotionsschrift im gleichen Verlag. – Untersucht von Avenzoar die Schriften Teysir (eig.: Kitab et-teysir fi ‚l-mu-

Nr. 166

– 75 – 166 Deneffe, V. Le speculum de la matrice a travers les ages. Anvers (Antwerpen) et al., H. Caals et al., 1902. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches , goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (etwas lichtrandig und leicht be- stossen). 2 Bll., 84 S., mit 8 Tafeln in Photogravüre und einem Bl. Verlagsanzeigen. Die bedruckte Org.-Broschur beigebunden. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS411-006) 65,-

167 Donat, Walter. Die Geschichte der Heidelberger Apotheken. Mit 4 Abbildungen. Heidelberg, Selbstverlag d. Verfassers, 1912. Oktav. Zeitgenössisches, einfaches Bibliothekshalbleinen. 4 Bll., 136 S., mit 4 Abbildungen auf Tafeln (Portrait- darstellungen aus den Apothekerfamilien Henking und Nebel). Wohlerhalten.

Erste Ausgabe. – Standardwerk. (Best.-Nr.: KS365-019) 120,-

168 Dorveaux, Paul. Inventaire des archives de la Compagnie des Marchands Apothicaires de Paris et du Collège de Pharmacie de Paris dressé en 1768 publié par la premier fois. Paris, Émile Bouillon, 1893. Gr.-Oktav. Zeitgenössischer, marmorierter Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild (gering berieben). 2 Bll., 120 S., mit ans Ende gebundener bedruckter Org.-Broschur

Erste Ausgabe. – „Paul Marie Jean Dorveaux, dit Paul Dor- renonce et s'engage dans la garde nationale. Il est affecté à veaux, est né le 21 juillet 1851 à Courcelles-Chaussy, bourg de la batterie de la citadelle, comme artilleur. La guerre est per- 1500 habitants situé à 18 kilomètres de Metz. Ses ascendants due par la France sans qu'il ait eu à servir les canons même paternels, qui écrivaient leur nom « Dorvaux », sont des la- pour un exercice, néanmoins il recevra en 1911 la Médaille boureurs, son grand-père est propriétaire à Plappecourt. Son commémorative de la guerre 1870-1871. Revenu à la vie civile, père Jean-Paul Dorveaux (1827-1871) est commerçant, il tient le jeune Paul Dorveaux change de projet professionnel, au dans le bourg une boutique qui fait office d'épicerie, drogue- printemps 1871 il ne veut plus entrer dans l'administration rie, librairie, et également un peu pharmacie en lien avec le mais être médecin. Il réintègre le collège des Jésuites pour médecin local. La famille de sa mère Adélaïde Anne-Marie préparer un baccalauréat ès sciences puis rejoint Nancy et Bertrand (1825-) est originaire du Duché de Bar, son père sa faculté de médecine, qui est celle de Strasbourg transférée François-Louis Bertrand (1773-1845) était capitaine d'artillerie après l'annexion. Le 18 février 1880 il devient Docteur en mé- pendant les campagnes de l'Empire. Louis Bertrand (1866- decine après avoir soutenu avec succès sa thèse intitulée « Du 1941), écrivain, qui sera élu à l'Académie française en 1925, traitement des anévrysmes de la fesse ». Peu après il devient est le cousin germain de Paul, par sa mère Adélaïde. Pour médecin à Jarny, mais rapidement il s'aperçoit qu'il n'a pas la ses études le jeune Paul Dorveaux entre au petit séminaire vocation pour être « médecin-chirurgien-accoucheur-denti- de Montigny-lès-Metz avant d'aller au collège jésuite Saint- ste » activités qui sont le quotidien d'un médecin de campa- Clément de Metz. Devenu bachelier ès lettres en 1869, il gne, d'autant qu'à Nancy il a découvert un attrait pour les prépare son entrée dans l'Administration de l'Enregistrement livres au contact du bibliothécaire de la ville, son ami Favier. lorsque débute la Guerre de 1870. Suivant les recommanda- Moins de deux ans après avoir commencé à exercer comme tions des militaires la famille Dorveaux quitte le bourg de médecin il abandonne et le 14 janvier 1882 il débute comme Courcelles-Chaussy pour aller dans la ville fortifiée de Metz. surnuméraire à la bibliothèque de la Faculté de médecine de Son père meurt de la variole au début du siège de la ville. Nancy pour préparer le concours des bibliothèques universi- Paul Dorveaux qui a 19 ans est volontaire pour un service taires." (wikipedia, fr.).- (Best.-Nr.: KS365-010) dans les ambulances, mais impressionné par les blessures il 120,-

– 76 – Eulenberg, Hermann (1814-1902). Das Apothekerwesen in Preussen. Nach amtlichen Quellen bearbeitet. 169 Separatabdruck aus dem „Medicinalwesen in Preussen“. Berlin, August Hirschwald, 1873. Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und Rückenvergoldung. 148 S., Papier etwas gebräunt, aber wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Buchausgabe. – Umfassende Darstellung der für das von Drogen etc.), vom Verfasser als rechtliche Handreichung Apothekenwesen in Preussen geltenden Gesetze und Ver- für den Apotheker gedacht. (Best.-Nr.: KS365-021) ordnungen (u.a. zu Herstellung, Vertrieb, Preissetzungen 220,-

– dsb. Die Lehre von den schädlichen und giftigen Gasen. Toxikologisch, pathologisch, therapeutisch mit 170 besonderer Berücksichtigung der öffentlichen Gesundheitspflege und gerichtlichen Medicin systematisch und nach eigenen Versuchen bearbeitet. Mit 20 in den Text eingedruckten Holzstichen und einer Farbentafel. Braunschweig, Friedrich Vieweg und Sohn, 1865. Oktav. Zeitgenössischer, marmorierter Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild (etwas berieben und bestos- sen, Ecke von Titelschild abgeplatzt). XVI, 550 S.; mit einer Farbentafel mit montierten 16 montierten Farbpro- ben. Gutes Exemplar.

Erste und einzige Ausgabe. Klassiker der Gewerbehygiene. – und gerichtliche Psychologie" verbunden wurde. – Schrif- Hermann Eulenberg, "geboren am 20. Juli 1814 zu Mülheim ten: "Anatomisch-pathologische Untersuchungen über die am Rhein, studirte in Bonn und Berlin, später durch längeren Schilddrüse" (Göttingen 1856) – "Zur pathologischen Ana- Aufenthalt in Wien, London und Paris. In Berlin hat E. unter tomie des Cretinismus" (Wetzlar 1857), gleichzeitig "Die JOHANNES MÜLLER und THEOD. SCHWANN gearbeitet Heilung des Gebärmuttervorfalls nebst Beschreibung eines und die Monographie "Ueber Tela elastica" geliefert, welche neuen Hysterophors (Wetzlar 1857) – "Lehre von den schäd- als Dissertat. anatomica 1836 in Berlin erschienen ist. Seine lichen und giftigen Gasen? (mit Vohl, Braunschweig 1865) Promotion erfolgte am 20. August 1836. Später wirkte er 10 – "Das Medicinalwesen in Preussen" (Berlin 1874) – "Hand- Jahre in Lennep als praktischer Arzt und wurde 1848 nach buch der Gewerbe-Hygiene auf experimenteller Grundlage" Bonn als Kreisphysicus versetzt. Gleichzeitig war er als Pri- (Daselbst 1876) – "Handbuch des öffentlichen Gesundheits- vatdocent der gerichtlichen Medicin und Arzneimittellehre wesens im Vereine mit Fachmännern bearbeitet" (Daselbst an der Universität Bonn thätig. 1850 übernahm er in Koblenz 1881). Seit 1871 war er Redacteur der von CASPER begründe- die Stelle des Kreisphysicus und eines Medicinal-Rathe am ten und von v; HORN fortgesetzten "Vierteljahrsschrift für rheinischen Provinzial-Medicinal-Collegium, 1860 wurde er gerichtliche Medicin und öffentliches Sanitätswesen"; Für in Cöln Regierungs-Mcdicinal-Rath und 1870 vortragender dieses Organ, wie für die Zeitschrift vom ärztlichen Verein in Rath im Cultus – Ministerium, wo er noch 1880 in Thätigkeit Preussen und für die Berliner klinische Wochenschrift hat er war. Im Jahre 1853 begründete Eulenberg im Vereine mit A. zahlreiche Abhandlungen geliefert t 1902." Hirsch-H.2/ p.517. ERLBNMEYER sen., MANNSFELD und BERGMANN das (Best.-Nr.: KS0044-00B) "Correspondenzblatt für Psychiatrie und gerichtliche Psy- 175,- chologie", welches später mit dem "Archiv für Psychiatrie

Fischer, Georg. Chirurgie vor 100 Jahren. Historische Studie. Leipzig, F. C. W. Vogel, 1876. 171 Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (gering berieben). X, 585 (+1) S., die Org.-Broschur mitgebunden. Wohlerhalten.

Erste Ausgabe. Garrison-Morton 5794. – „Georg Fischer wid- sich 1862 als Arzt in Hannover nieder. Georg Fischer nahm mete sich nach abgelegtem Abitur ab 1855 einem Studium der als Freiwilliger am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil, Medizin an der Universität Göttingen, das er 1859 mit dem 1880 wurde er zum Leitenden Oberarzt der Chirurgischen Erwerb des akademischen Grades eines Dr. med. abschloss. Abteilung des Stadtkrankenhauses Hannover bestellt. Fi- Nach einer zweijährigen Assistenztätigkeit an der Göttinger scher veranlasste in dieser Funktion mehrere Reformen, so Chirurgischen Klinik, gefolgt von einer Studienreise, ließ er die Einführung von Schwestern zur Krankenpflege und die

– 77 – Trennung der Geisteskranken und der syphilitischen Mäd- übernahm, veröffentlichte neben medizinischen Fachschrif- chen von der chirurgischen Abteilung. Georg Fischer, der ten eine Reihe von Beiträgen zur Musikgeschichte.“ (wikipe- unter anderem den chirurgischen Bereich der neugegrün- dia, dt.). (Best.-Nr.: KS0023-00B) deten „Hannoverschen Zeitschrift für praktische Heilkunde“ 75,-

172 Fonahn, Adolf Mauritz (1873-?). Arabic and latin anatomical terminology chiefly from the Middle Ages. Kristiania (Oslo), Jacob Dywad, 1922. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. 2 Bll., 174 S., wohlerhaltenes Exemplar.

[=Videnskapsselskapets Skrifter. II. Hist.-Filos. Klasse. 1921. who interpreted Leonardo‘s mirror writing), early Persian No. 7)]. – „[F.] was a Norwegian physician, medical histori- and Arabic medical literature, and more generally the stu- an and orientalist. He is best known for his work including dy of medical history and Asian languages.“ (wikipedia, en). those revolving around Tibetan Buddhism, Leonardo da (Best.-Nr.: KS411-005) Vinci‘s anatomical drawings (where he was one of the first 50,-

Nr. 173

– 78 – Froriep, August von (1849-1917). Der Schädel Friedrich von Schillers und des Dichters Begräbnisstätte. Mit 173 Lichtdrucktafeln und Abbildungen im Text. Leipzig, Johann Ambrosius Barth, 1913. Folio. Bedrucktes Org.-Halbleinen (geringfügig fleckig und berieben). XII, 200 S., mit 18 Tafeln, davon die erste farbig gedruckt und als Frontispiz gebunden. Gutes Exemplar.

Erste Ausgabe, opulent illustriert. – „1911 behauptete Froriep Neuere Untersuchungen konnten jedoch zeigen, dass es sich in einer viel beachteten Publikation (Der Schädel Friedrich bei dem von ihm gefundenen Schädel um den Schädel Luise von Schillers und des Dichters Begräbnisstätte), den echten von Göchhausens, einer Hofdame Anna Amalias, handelt.“ Schädel Friedrich Schillers gefunden zu haben. Damit mein- (wikipedia, dt.) (Best.-Nr.: KS0073-00B) te er den jahrzehntelangen Streit um die Echtheit des Schä- 280,- dels, der bis dahin für Schillers gehalten wurde, zu beenden.

Georgiadès, Nicolas (1875-?). La Pharmacie en Egypte. Le Caire (Kairo, Cairo), F. Diemer, 1906. 174 Gr.-Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Rückenschild (etwas bestossen, Rücken am oberen Ende mit kleiner Fehlstelle des Papierbezugs, Gelenk dort auch aufgeplatzt). 240 S., mit 4 ausfaltbaren, teils zweifarbig gedruckten Zirkularen (auf Arabisch & Französisch), und Wiedergaben von 47 internationalen pharmazeutischen Diplomen, darunter zahlreiche aus dem arabischen Raum, aber auch aus Russland, Rumäni- en, Schweiz, Tennessee, Griechenland. Ans Ende gebunden die bedruckte Org.-Broschur.

First edition, very rare. – According to the author the first tical health care during the 19th centuries. The plates depict survey of the present state of the pharmacy and related bran- various diplomas from Egypt, Syria, the Ottoman Empire, ches in Egypt, providing a historical account of the phar- Persia and several European countries as well as from the macy in ancient Egypt as well as in the Ptolemaic Kingdom Americas. (Best.-Nr.: KS365-018) and among the Arabs followed by a consumtious study of 380,- the diverse regulatory approaches to establish a pharmaceu-

Häfliger, Josef Anton (1873-1954). Pharmazeutische Altertumskunde und Die Schweizerische Sammlung 175 für Historisches Apothekenwesen an der Universität Basel. Mit 53 Abbildungen. Zürich, Buchdruckerei zur Alten Universität, 1931. Gr.-Oktav. Bedruckte Org.-Broschur (etwas berieben). 203 (+1) S., mit 53 Abbildungen auf Tafeln.

Erste Ausgabe. Der Verfasser gilt als Begründer der pharma- 20,- zeutischen Altertumskunde. (Best.-Nr.: KS365-003)

Hartwich, Carl Gottfried Eugen Victor (1851-1917). Die menschlichen Genussmittel. Ihre Herkunft, Ver- 176 breitung, Geschichte, Anwendung, Bestandteile und Wirkung. Mit 24 Tafeln in Autotypie sowie zahlreichen Abbildungen im Text. Chr. Herm. Tauchnitz, Leipzig, 1911. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (gering berieben). XIV, S., 1 Bl., 878 S., mit 24 nicht in die Paginierung eingeschlossenen Tafeln und 167 Textabbildungen sowie mit sämtlichen ans Ende gebundenen Lieferungsbroschuren (insg. 14 Stück). Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. Standardwerk der Drogenkunde, behandelt Jahre an der ETH Zürich und legte für das pharmazeutische die Kulturgeschichte von u.a. Tabak, Opium, Hanf, Peyotl, Institut eine überwältigende (heute teils dauerhaft ausgestell- Fliegenpilz, Kaffe, Tee, Kola, Kakao, Mate, Kath, Koka, Kawa, te) Sammlung von pharmazeutischen Gegenständen und Betel, Alkohol (Weine, Biere, Spirituosen) etc. Mit umfang- Instrumenten aus allen Kulturen an. (Best.-Nr.: KS0047- reichem zeitgenössischen Bildmaterial, darunter diverses 00B) aus den deutschen Kolonien. – Der Verfasser wirkte über 25 200,-

– 79 – 177 Hassall, Arthur Hill (1817-1894). Mikroskopische Anatomie des menschlichen Körpers im gesunden und kranken Zustande. Aus dem Englischen übersetzt von Otto Kohlschlütter. 2 Teile in 2 Bänden. Teil 1: Text. Teil 2: Atlas, mit 65, zum Theil colorirten Tafeln. Leipzig, Ernst Schäfer, 1852. Oktav. Zeitgenössische marmorierte Pappbände mit goldgepr. Titelrückenschildern (etwas berieben und be- stossen). V (+I), 429 (+1) S.; 1 Bl., S. VII-XVI (Verzeichnis der Abbildungen), 65, teils kolorierte Tafeln auf ebensovielen Blatt mit jeweils einem Bl. gedruckten Erläuterungen. Das römisch nummerierte Verzeichnis der Tafeln, daß im Prinzip zu den Vorstücken des ersten Bandes gehört, hier zur leichteren Handhabung vor die Tafeln des Atlas‘ gebunden. Der Textband mit blassem Feuchtigkeitsrand im Bund auf den letzten Seiten, stel- lenweise etwas braunfleckig, Tafeln jedoch llesamt sehr sauber. Gutes Exemplar.

Erste deutsche Ausgabe (EA, englisch: 1842). – Hassall prak- der öffentlichen Gesundheitspflege. Zusammen mit dem Mi- tizierte von 1845 bis 1869 in London und erkrankte bereits krobiologen John Snow vertrat Hassall die Hypothese, daß während seiner ersten Tätigkeit am ‚Royal Free Hospital‘ an die Cholera durch lebende Mikroorganismen im Gebrauchs- Lungentuberkulose (Phthisis). 1865 gründete er auf der Isle wasser hervorgerufen wird; ihre Untersuchungen des Lon- of Wight das ‚National Cottage Hospital for Consumption doner Trink- und Abwassersystems förderte in allen Fällen and Diseases of the Chest‘ (später ‚Royal National Hospi- Cholera-Erreger zutage. (Best.-Nr.: KS0043-00B) tal...‘); sein Interesse galt vor allem Fragen der Hygiene und 325,-

178 Horn, Gustav Freiherr von. Zur Geschichte der Hofapotheke zu Bamberg. Separatabdruck aus dem neun und dreißigsten Berichte des historischen Vereins zu Bamberg. Bamberg, Druck v. J. M. Reindl, 1877. Kl.-Oktav. Einfaches Halbleinen der Zeit mit handschriftlichem Titelrückenschild (dieses etwas lädiert). 1 Bl., 83 (+1) S., mit einer Tafel (Ansicht der Apotheke im Jahr 1602, 1772, 1877 in Holzschnitt), mit der beigebundenen Org.-Broschur.

[=Separatabdruck aus dem 39. Berichte des hist. Vereins zu 45,- Bamberg.] – Erste Einzelausgabe. (Best.-Nr.: KS365-006)

179 Hübotter, Franz (1881-1967). Beiträge zur Kenntnis der chinesichen sowie der tibetisch-mongolischen Phar- makologie. Urban & Schwarzenberg, Berlin & Wien, 1913. Quart. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (kaum berieben). 3 Bll., S. 9-324 (so komplett!), mit der ans Ende gebundenen, bedruckten Org.-Broschur. Wohlerhalten.

Erste Ausgabe, selten. – Im anastatischen Verfahren direkt Ab 1925 arbeitete Hübotter als Arzt mit Unterbrechungen von der Handschrift gedruckt (durch Conrad Paris, Berlin). in Tsingtau/China anfangs in einem protestantischen Missi- Das einem der Direktoren der Charité, Friedrich Kraus (1858- onskrankenhaus, später in einem eigenen Hospital. Als Mit- 1936), gewidmete Werk unterteilt sich in (A) die Analyse des glied einer buddhistischen Gemeinde wurde er 1951 von den Arzneimittelschatzes des Leipziger Drucks der tibetisch-chi- chinesischen Kommunisten verhaftet, zum Tode verurteilt, nesischen Pharmakopoe, (B) Behandlung jener Pflanzen, die jedoch später begnadigt und kehrte 1953 nach Deutschland in selbiger nicht enthalten, aber in China in Gebrauch sind, zurück, wo er mit über 70 Jahren bis zu seinem Tod die alten (C) animalische Heilmittel, (D) Rezepte sowie abschließend chinesischen Heilmethoden Akupunktur und Moxibustion (E) Indizes (u.a. deutsch-lateinischer Index, chinesischer und in eigener Praxis anwendete.“ (wikipedia, dt.). (Best.-Nr.: tibetischer). – „Franz Hübotter (1881-1967) war ein deutscher KS365-002) Arzt, Sinologe und Medizinhistoriker. Er lebte nach dem Er- 420,- sten Weltkrieg als Arzt 4 Jahre lang in Kumamoto/Japan.

– 80 – Husemann, Th. Die Kölnischen Pharmakopöen und ihre Verfasser. Sonderabdruck aus der Apotheker-Zei- 180 tung 1899. Berlin, Druck von Denter & Nicolas, 1899. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit aufgezogener Org.-Broschur (etwas verstaubt, sonst wohlerhalten). 67 (+1) S., mit zwei Abbildungen im Text.

Erste Separatausgabe, widmet sich ausführlich dem Dis- logie ernannt. Einen Ruf als Ordinarius an die Universität pensarium Coloniense (1565) und seinen Verfassers, aber Marburg lehnte er ab. Von 1881 bis 1883 war er zudem Mit- auch der Pharmakopöe des Petrus Holtzemius I. von 1627. – glied der deutschen Pharmakopoekommission, außerdem „Theodor Gottfried Valentin Husemann (1833-1901) war ein wirkte er als Sachverständiger an mehreren Mordprozessen deutscher Mediziner, Pharmakologe und Hochschullehrer. mit. Von seinen Schriften fanden vor allem seine Handbü- Husemann studierte ab 1850 Medizin an den Universitäten cher Beachtung. Diese hatte er zum Teil mit seinem Vetter, in Göttingen, Würzburg, Berlin und Prag. In Berlin promo- dem Chemiker und Apotheker August Husemann herausge- vierte er sich am 27. Dezember 1854 zum Dr. med. Er war ab geben. Husemann war auch Mitarbeiter an der Allgemeinen 1855 als Arzt im Fürstentum Lippe tätig, bevor er sich 1865 Deutschen Biographie.“ (wikipedia, dt.). (Best.-Nr.: KS365- als Privatdozent der Pharmakologie und Toxikologie in Göt- 009) tingen habilitierte. Husemann wurde 1873 an der Universität 70,- Göttingen zum Professor für Pharmakologie und Toxiko-

Nr. 179

– 81 – 181 Joret, Charles. Les Plantes dans l'Antiquité et au Moyen Age. Histoire, Usages et Symbolisme. Première partie: Les Plantes dans l'Orient Classique. (=alles Erschienene). In 2 Teilbänden: I: Égypt, Chaldée, Assyrie, Judée, Phénicie. II: L'Iran et l'Inde. Paris, Émile Bouillon, 1897-1904. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (etwas berieben). XX, 504; XV (+I), 657 (+1) S., die Org.-Broschuren jeweils mitgebunden. Papier gleichmässig etwas gebräunt, insgesamt wohler- halten.

Erste Ausgabe (édition française et originale). Standardwerk. 360,- (Best.-Nr.: KS0025-00B)

182 Kern, Walther (Hrsg.) Geschichte der Apotheken des Landes Braunschweig. Braunschweig, Friedrich Vieweg & Sohn, 1941. Oktav. Bedruckte Org.-Broschur. 55 (+1) S., mit 17 Abbildungen im Text. Wohlerhalten.

Erste Ausgabe. Selten. – Ausführlich zu den Apotheken in bar nicht erschienen. (Best.-Nr.: KS365-024) Wendeburg, Gittelde und Helmstedt (Ratsapotheke). Auf 75,- dem Vortitel zwar als 1. Teil bezeichnet, mehr ist aber offen-

183 Lafourcade, A. Contribution a l'histoire générale de la pharmacie en particulier a l'histoire de la pharmacie toulousaine. Thèse pour l'obtention du grade de pharmacien. Toulouse, Typo-lithographie Adolphe Trinchant, 1899. Oktav. Einfaches, etwas späteres Halbleinen mit marmorierten Bezügen. Frontispiz, 99 (+1) S., mit einer litho- graphischen Tafel, sehr wohlerhalten.

Erste Ausgabe, selten. Das Frontispiz gibt einen Stich von C. de Picquigny), die Tafel das Wappen der Apothekergilde von N. Cochin mit der Darstellung eines Naturalienkabinettes Toulouse. (Best.-Nr.: KS365-011) wieder (Pharmacie, tiré du cabinet de Monseigneur le Duc 50,-

184 Mondeville, Henry de (Henri de Mondeville, Henry de Mondeville, Hermondaville, Heinrich von Mondeville, Henricus de Mondavilla). Sammelband mit 19 Dissertationen zum medizingeschichtlichen Oeuvre des H. de Mondeville. Berlin, 1895-1899. Oktav. Goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. Teils etwas abweichende Formate (hierdurch mit- unter kleine Randläsuren). Durch maschinenschrifltiches Register (vorgebunden) erschlossen. Insgesamt von guter Erhaltung.

Enthält die folgenden Abhandlungen, sämtliche zur Medi- mermann: Die Lehre von der Kauterisation nach Heinrich zin und Chirurgie des Hermann von Mondeville: I. Martin von Mondeville. Berlin, E. Ebering, 1897. 40 S., 2 Bll. – VI. Meinicke: Beiträge zur Dermatologie im Altertum und Mit- Wilhelm Osterroth: Ueber die specielle Abscessbehandlung telalter mit Berücksichtigung des Heinrich von Mondeville. nach Heinrich von Mondeville. Berlin, E. Ebering, 1897. 26 S., Berlin, E. Ebering, 1898. 38 S., 1 Bl. – II. Fritz Hering: Kosme- 3 Bll. – VII. Theodor Wagner: Die Lehre von den Geschwü- tik nach Heinrich de Mondeville. Berlin, E. Ebering, 1898. ren nach Heinrich von Mondeville. Berlin, L. Schumacher, 29 (+1) S., 1 Bl. – III. Willi Ruppin: Aus dem Antidotarium 1896. 34 S., 2 Bll. – VIII. Ernst Rudolph: Das Krebsgeschwür des Henri de Mondeville (14. Jahrhundert). Berlin, Gustav nach Heinrich von Mondeville. Quedlinburg, Carl Voges, Schade u. Otto Francke, 1898. 38 S., 1 Bl. – IV. Max Neuhaus: 1896. 32 S., 2 Bll. – IX. Gustav Luedecke: Wundverband und Über Abcesse nach Heinrich von Mondevill. Berlin, Gustav Wundnaht nach Heinrich von Mondeville (14. Jahrhundert). Schade u. Otto Francke, 1898. 30 S., 1 Bl. – V. Walther Zim- Berlin, Gustav Schade u. Otto Francke, 1898. 32 S., 1 Bl. – X.

– 82 – Nathan Rawitzki: Über accidentelle Wundkrankheiten nach Chirurgie, mit besonderer Berücksichtigung Mondeville's. Heinrich von Mondeville. Berlin, Jacoby & Comp., 1897. Berlin, Gustav Schade u. Otto Francke, 1898. 30 S., 1 Bl. – 34 S. – XI. Waldemar Diestel-Lämmer: Schusswundenbe- XVI. Hugo Krahmer: Die Prognostik und Heilmittel der handlung nach Heinrich von Mondeville. Berlin, C. Vogts Verletzungen nach Heinrich von Mondeville. Berlin, Gustav (E. Ebering), 1896. 33 (+3) S., – XII. Max Rogge: Die Lehre Schade u. Otto Francke, 1897. 30 S., 1 Bl. – XVII. Junius Kauff- von den vergifteten Wunden nach Heinrich von Mondeville. man: Über Incisionen nach Heinrich von Mondeville. Ber- Berlin, Gustav Schade u. Otto Francke, 1896. 30 S., 1 Bl. – lin, L. Schumacher, 1897. 42 S. – XVIII. Georg Margoniner: XIII. Carl Weber: Specielle Wundbehandlung des Heinrich Die Behandlung der Quetschungen nach Mondeville. Berlin, von Mondeville. Berlin, A. W. Schade (L. Schade), 1896. 35 Gustav Schade u. Otto Francke, 1897. 30 S., 1 Bl. – XIX. Wil- (+1) S. – XIV. Kleinhans, Henri: Die allgemeinen Principien helm Herda: Die Anatomie des Heinrich von Mondeville. der Wundbehandlung nach Heinrich von Mondeville. Ber- (14. Jahrh.). Berlin, Gustav Schade u. Otto Francke, 1899. 30 lin, Gustav Schade u. Otto Francke, 1895. 39 (+1) S. – XV. Al- S., 1 Bl. (Best.-Nr.: KS411-002) bert Raubach: Über die Wundtränke in der mittelalterlichen 780,-

Phillippe, Adrien (1801-1858); Hermann Ludwig (1819-1873). Geschichte der Apotheker bei den wichtig- 185 sten Völkern der Erde seit den ältesten Zeiten bis auf unsere Tage nebst einer Uebersicht des gegenwärtigen Zustandes der Pharmacie in Europa, Asien, Afrika und Amerika. Aus dem Französischen übersetzt und mit einer Zusammenstellung der Förderer alter und neuer Zeit vermehrt von Dr. Hermann Ludwig. Zweite Auf- lage. Jena, Friedrich Mauke, 1858. Oktav. Zeitgenössisches Halbleder mit reicher Rückenvergoldung. 1 Bl., 1122 S., mit 2 lithographischen Tafeln. Stellenweise geringfügig gebräunt, insgesamt wohlerhaltenes Exemplar

Zweite deutsche Ausgabe, selten. Die Erstausgabe erschien bis auf das geänderte Erscheinungsjahr auf dem Titel mit der 1853 auf Französisch, die deutsche Übersetzung – gegenüber deutschen Erstausgabe in der Ludwigschen Bearbeitung völ- der französischen Ausgabe durch Ludwig um sehr zahlrei- lig identisch. – Bolton, S. 146. Ferchl 410 (dt. Ausgabe 1855). ches Material erweitert – zuerst in Lieferungen 1854-55. Un- Fromm V, 20010. (Best.-Nr.: KS365-013) seres Wissens ist die vorliegende zweite deutsche Ausgabe 480,-

Nr. 178

– 83 – 186 Phoebus, Philipp. Beiträge zur Würdigung der heutigen Lebensverhältnisse der Pharmacie. Fuer Aerzte und Apotheker, für Staatsmänner und Volksvertreter. Zweite erweiterte Bearbeitung der i. J. 1871 veröffentlichten „Bemerkungen über die heutigen Lebensverhältnisse der Pharmacie“ d. Vfrs. Giessen, J. Rickersche Buch- handlung, 1873. Oktav. Zeitgenössisches Ganzleinen mit goldgepr. Rückentitel (Bezug des vorderen Gelenks aufgeplatzt, da- durch Rücken einseitig gelöst, Bindung selbst jedoch intakt). X, 159 (+1) S., bis auf den beschriebenen Mangel wohlerhalten.

Zweite, erweiterte Bearbeitung der 1871 unter dem Titel schafts- und wettbewerbsrechtliche Stellung der Apotheker. „Bemerkungen über die heutigen Lebensverhältnisse (...)“. (Best.-Nr.: KS365-005) erschienenen Ausgabe. Beschreibt umfassend die wirt- 50,-

187 Schelenz, Hermann. Zur Geschichte der pharmazeutisch-chemischen Destilliergeräte. Mit vielen Abbildun- gen im Text. Berlin, Julius Springer, 1911. Oktav. Bedruckte Org.-Halbleinenbroschur. 2 Bll., 169 (+1) S., mit 126 Abbildungen im Text. Wohlerhalten.

Erste Ausgabe. – Klassiker. (Best.-Nr.: KS365-023) 25,-

188 Schmidt, Alfred. Die Kölner Apotheken. Von der ältesten Zeit bis zum Ende der reichstädtischen Verfassung. Vornehmlich auf Grund des von Friedrich Bellingrodt gesammelten Materials verfaßt und herausgegeben von Alfred Schmidt. Mit 25 Tafeln. Bonn, Peter Hanstein, 1918. Gr.-Oktav. Illustr. Org.-Pappband (etwas verstaubt). X (+II), 160 S., mit 25 teils doppelblattgroßen Tafeln und einigen Textabbildungen. Insgesamt ordentlich.

Erste Ausgabe des Standardwerkes zum Kölner Apotheken- 20,- wesen. (Best.-Nr.: KS365-025)

Nr. 174

– 84 – – dsb. Die Kölner Apotheken. Von der ältesten Zeit bis zum Ende der reichstädtischen Verfassung. Vornehm- 189 lich auf Grund des von Friedrich Bellingrodt gesammelten Materials verfaßt und herausgegeben von Alfred Schmidt. Zweite verbesserte Auflage. Mit 27 Tafeln. Herausgegeben von der Gesellschaft für Pharmazie. Mit- tenwald (Bayern), Arthur Nemayer, 1930. Gr.-Oktav. Zeitgenössischer Pappband mit Titelrückenschild (Kanten geringfügig berieben und bestossen). X (+II), 164 S., mit 27 teils doppelblattgroßen Tafeln und einigen Textabbildungen. Ordentliches Exemplar.

Maßgebliche zweite Ausgabe des Standardwerkes zum Köl- 40,- ner Apothekenwesen. (Best.-Nr.: KS365-026)

Seifert, Alfred. Die Apothekerfamilie Linck in Leipzig und ihr Naturalienkabinett (1670-1840). Hrsg. von der 190 Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Mittenwald (Bayern), Arthur Nemayer, 1935. Gr.-Oktav. Bedruckte Org.-Broschur. 76 S., mit 16 Abbildungen auf Frontispiz und im Text, etwas bestossen, obere äußere Ecke mit kleinem (kaum störendem) Feuchtigkeitsrand. Gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Erste ausführliche Darstellung der Ge- – Die Abbildungen oft mit Darstellungen der historischen schichte des berühmten, noch heute existierenden (und Sammlungsbestandteile (u.a. Seeigelschrank etc.). (Best.- besuchbaren) Naturalienkabinettes bis zu seiner Stiftung Nr.: KS365-014) an Fürst Otto Victor I. von Schönburg-Waldenburg (1840). 38,-

Soenen, Maurice-Henry-Louis-Georges. La Pharmacie à La Rochelle avant 1803. Les Seignette et le sel 191 Polychreste. Contribution aux études historiques sur la pharmacie en France. Thèse pour le doctorat de l'Université de Bordeaux. La Rochelle, Imprimerie nouvelle Noel Tenier, 1910. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgepr. Rückentitel. 1 Bl., 225 (+3) S., mit einem Frontispiz und 13 Tafeln. Ans Ende gebunden der Vorderdeckel der Org.-Broschur.

Erste Ausgabe. Selten. – „Elie Seignette war wie sein Vater Mengen produzierte. Fälschlich wird die Erfindung häufig Apotheker in La Rochelle. Auf der Suche nach einem mil- seinem Sohn Pierre Seignette zugeschrieben, der ebenfalls den Abführmittel ließ er Weinstein und Soda miteinander Apotheker war.“ (wikipedia, dt.). – (Best.-Nr.: KS365-004) reagieren und fand so zwischen 1648 und 1660 das Seignet- tesalz, das er mit seinem Bruder Jehan (1623–1663) in großen 150,-

Sossa, Nicole. Histoire de la pharmacie dans la ville d'Amiens aux XVIe, XVIIe et XVIIIe siècles. Paris, Li- 192 brairie Maloine, 1939. Oktav. Zeitgenössisches, einfaches Halbleinen mit Titelrückenschlid. 136 S., 1 Bl., mit 4 Tafeln (Apothekeruten- silien und Reproduktionen des Apothekerstatutes von 1645). Wohlerhalten.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS365-022) 50,-

Urdang, Georg. Der Apotheker als Subjekt und Objekt der Literatur. Berlin, Julius Springer, 1926. 193 Oktav. Org.-Pappband (Rücken etwas ausgeblichen). VI, 181 (+1) S., mit 16 Portraitabbildungen auf Tafeln. Gu- tes Exemplar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS365-020) 25,-

– 85 – 194 Wickersheimer, Ernest. Dictionnaire biographique des médecins en France au Moyen Age. 2 Teile in einem Band (=vollständig). Paris, E. Droz, 1936. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (gering berieben, etwas ausgebli- chen). VIII, 867 (+1) S., 2 Bll., mit den ans Ende gebundenen Org.-Broschuren. Wohlerhalten.

Erste Ausgabe. Zischka 203; Garrison/Morton 6736. – Un- 90,- entbehrliches Standardwerk, mehrfach nachgedruckt, hier in der Originalausgabe. (Best.-Nr.: KS0024-00B)

195 Winkler, L. F. Winkler's Stadtapotheke zu Innsbruck. Denkschrift zum 350. Jahrtag des Überganges in den Winklerischen Familienbesitz am 3. Oktober 1928. Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie, Berlin, 1929. Gr.-Oktav. Bedruckte Org.-Broschur mit montierter farbiger Abbildung auf Vorderdeckel. Frontispiz, 55 (+1) S., mit zahlreichen Abbildungen auf 26 Tafeln (Frontispiz = No. 1). Gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS365-007) 20,-

– 86 – B.5. Wissenschaften Sprach- und Literaturwissenschaften

Horn, Paul (1863-1908) und C. Brockelmann (1868-1956). Geschichte der persischen Litteratur (Horn). 196 UND: Geschichte der arabischen Litteratur (Brockelmann). Zwei Halbbände in einem Band. Leipzig, C. F. Amelang, 1901. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (gering berieben und bestossen). X S., 1 Bl., 228 S.; VI, 265 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

[=Die Litteraturen des Ostens in Einzeldarstellungen; Band 25,- 6]. – Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS0054-00B)

Horn, Paul (1863-1908). Geschichte der arabischen Litteratur. In zwei Bänden (=vollständig). Weimar/Ber- 197 lin, Emil Felber, 1898-1902. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (Gelenke teils durchgerieben, aber Bindung intakt). XII, 528 S.; XI (+I), 714 S., jeweils mit den ans Ende gebundenen Org.-Broschuren. Bis auf die genannten Beeinträchtigungen der Einbände wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – „A. stand 1894-1901 als Pfarrer in Lingols- sich A. vorwiegend mit der alten Kirchengeschichte im Zu- heim im Kirchendienst und übernahm anschließend die sammenhang mit dem antiken Mysterienwesen sowie mit Leitung des Theologischen Studienstiftes in Straßburg, wo der Entstehung des Heiligenkultes befaßt. Daneben trat, wie er sich schon 1894 für Kirchengeschichte habilitiert hatte. zahlreiche Studien zeigen, die zunehmende Beschäftigung 1900 wurde er zum außerordentlichen und 1914 zum ore- mit der Reformationsgeschichte seiner elsäss. Heimat, ins- dentlichen Professor ernannt. Als solcher wirkte A. seit 1919 besondere mit dem Straßburger Reformator Martin Bucer.“ in Bonn, seit 1924 in Tübingen. 1924-30 war er Vorsitzender (NDB). (Best.-Nr.: KS0055-00B) des Wissenschaftlichen Instituts der Elsaß-Lothringer im 125,- Reich an der Universität Frankfurt/Main. Als Forscher hat

Mörland, Henning (1903-1989). Die lateinischen Oribasiusübersetzungen. Oslo, A. W. Brögger, 1932. 198 Gr.-Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgepr. Rückentitel (gering berieben, etwas lichtrandig). 202 S. Wohlerhaltenes Exemplar.

[= Symbolae Osloenses Fasc. Suppl. V]. – Erste Ausgabe. ausargumentiert wird. Sie besitzt bis heute wissenschaftliche Wichtige Schrift des produktiven Altphilologen Mörland, Gültigkeit. (Best.-Nr.: KS404-008) in welcher die um 500 Jahre früher als bis dahin anzuset- 85,- zende Neudatierung einer der zwei Oribasius-Redaktionen

– 87 – 199 Steinschneider, Moritz (1816-1907); Adeline Goldberg (1858-1942, transl.) An introduction to the Arabic Literature of the Jews. 2 parts in 16 installments in one volume. (One out of „20 copies, collected, for private circulation, from the „Jewish Quarterly Review“, vol. IX-XIII, 1897-1901“). London, 1901. Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben). 1 Bl. (Ge- samttitel), Paginierung der jeweils (bis auf die letzte Lieferung) mit „to be continued“ abgeschlossenen Liefe- rungen nicht durchlaufend, sondern der Position im Periodikum entsprechend wie folgt: S. 229-239, 604-622, 119-138, 623-630, 513-540, 115-149, 305-343, 480-489, 585-625, 481-501, 602-617, 114-132, 195-212, 92-110, 296-320, 446-487. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

Erste vollständige Ausgabe in Buchform, in nur 20 Exempla- langjährigen Mitarbeiterin Adeline Goldberg (ermordet in ren angefertigt. Von großer Seltenheit. Die wenigen Einträ- Theresienstadt 1942) aus dem Deutschen ins Englische über- ge in worldcat scheinen sich größtenteils auf das Digitalisat setzte Vorlesungen, die bis dahin noch nicht im Druck er- eines anderen Exemplares (Warburg-Institut London?) zu schienen waren. – Steinschneider gilt als der Begründer der beziehen. – Trotz der Ähnlichkeit der Titel handelt es sich wissenschaftlichen hebräischen Bibliografie und „war der bei vorliegender Abhandlung Steinschneiders keineswegs universalste jüdische Gelehrte seiner Zeit“ (ÖBL 13, p. 198 f.). um eine bloße englische (Teil-)Übersetzung seines zu die- Ein ganz wesentlicher Bestandteil seiner Forschungen betraf sem Zeitpunkt bereits im Abschluß befindlichen Werkes die arabischen und hebräischen Überlieferungen der antiken „Die Arabische Literatur der Juden“ (Frankfurt/Main, 1902), Quellen neuzeitlicher Naturwissenschaft weshalb er nicht al- sondern um einen eigenständigen und von Steinschneider, lein als bedeutender Philologe sondern gleichermaßen und der zahlreiche Sprachen beherrschte, auf Englisch verfaßten von gleichrangiger Bedeutung auch als Wissenschaftshisto- Exkurs über die Herkunft jüdischer Namen (=erster Teil der riker zu zählen ist.- (Best.-Nr.: KS368-01) Abhandlung) und im folgenden zweiten Teil um von seiner 1.600,-

200 Steinschneider, Moritz. Die hebraeischen Uebersetzungen des Mittelalters und die Juden als Dolmetscher. Ein Beitrag zur Literaturgeschichte des Mittelalters, meist nach handschriftlichen Quellen. In 2 Bänden (voll- ständig). Kommissionsverlag des Bibliographischen Bureaus, Berlin 1893. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben). XXXIV, 500 S.; S. 501-1077 (+1). Mit eingebundenen bedruckten Org.-Broschuren. Insgesamt wohlerhaltenes Exem- plar.

Erste deutsche Ausgabe, gegenüber der auf französisch er- zur Geschichte von Übersetzungen eine Abhandlung zur schienenen Erstausgabe von 1884/86 um wesentliche Nachträ- Seite zu stellen, welche die neuhebräische Literatur darstell- ge erweitert. Selten. – Das magnus opus des „universalste(n) te. 1880 schrieb das Institut de France einen Preis für eine jüdische(n) Gelehrte(n) seiner Zeit“ (ÖBL 13, p. 198 f.). – "Ei- vollständige Bibliografie der hebräischen Übersetzungen des nes seiner wichtigsten Werke betrifft "Die hebraeischen Über- Mittelalters aus. Steinschneider gewann ihn mit zwei Bänden setzungen des Mittelalters und die Juden als Dolmetscher: in französischer Sprache, die 1884 und 1886 erschienen und Ein Beitrag zur Literaturgeschichte des Mittelalters; meisten- in der deutschen Übersetzung um einige Nachträge erwei- teils nach Handschriftlichen Quellen" (Berlin 1893, geplant tert wurden." (wikipedia, dt.). – Steinschneider gilt als der schon 1849). Während er über jüdische Literatur Beiträge für Begründer der wissenschaftlichen hebräischen Bibliografie. die von Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber Ein ganz wesentlicher Bestandteil seiner Forschungen betraf herausgegebene Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaf- die arabischen und hebräischen Überlieferungen der antiken ten und Künste (1844–47) schrieb, wurde ihm bewusst, in Quellen neuzeitlicher Naturwissenschaft weshalb er nicht al- welchem Ausmaß Quellen fehlten, um den Einfluss fremder lein als bedeutender Philologe sondern gleichermaßen und Werke auf die jüdische Literatur zu studieren. Er nahm sich von gleichrangiger Bedeutung auch als Wissenschaftshisto- vor, den Monografien von Pierre Daniel Huet, Jourdain, Fer- riker zu zählen ist. (Best.-Nr.: KS368-02) dinand Wüstenfeld und Johann Georg Wenrich (1787–1847) 1.400,-

– 88 – B.6. Wissenschaften Kunstgeschichte 201

Küster, Erich. Die Schlange in der griechischen Kunst und Religion. Mit 32 Textabbildungen und 1 Tafel. Gießen, Alfred Töpelmann (vormals J. Ricker), 1913. Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und goldgepr. Titelrückenschild (gering be- rieben). X, 172 S., mit den auf dem Titel erwähnten Textabbildungen und vier weiteren Abbildungen auf einer Tafel, sowie der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

[=Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten, XIII. 85,- Band, 2. Heft]. – Erste Ausgabe. Selten. (Best.-Nr.: KS404- 006)

Panofsky, Erwin & Fritz Saxl. Dürers Melencolia I. Eine quellen- und typengeschichtliche Untersuchung. B. 202 G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1923. Gr.-Oktav. Org.-Ganzleinen (geringfügig berieben und beschabt, leicht staubfleckig). XV (+1) S., 160 S., mit 68 Abbildungen auf 45 Tafeln. Insgesamt gutes, wenn auch (Einband) nicht ganz makelloses Exemplar.

[= Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. II]. und „Zeit“, d. h. als jene Grundeigenschaften, auf die alle – Erste Ausgabe. – Meilenstein der Kunstgeschichte aus der anderen künstlerischen Entscheidungen zurückgeführt wer- für die Kunst- und Kulturwissenschaften so überaus frucht- den können. Alle Kunstwerke können seiner Meinung nach baren Welt der Hamburger Bibliothek Aby Warburgs; zu- auf einer gedachten Skala zwischen diesen beiden Extrem- gleich begrifflicher Wegbereiter des ‚Iconic turn‘ und zusam- polen eingeordnet werden. Etwa zeitgleich arbeitete er an men mit nachfolgender Position (Panofskys „Idea“) sowie der Schrift Idea (1924), die – stark beeinflusst von Überle- der erst 1964 erschienen Studie „Saturn und Melancholie“ gungen Ernst Cassirers in Substanzbegriff und Funktionsbe- von kaum zu überschätzendem Einfluß auf das moderne Ver- griff (1910) und in direkter Auseinandersetzung mit dessen ständnis der historischen Interpretation von Kunst: „Durch zeitgleich entworfenem Aufsatz Eidos und Eidolon (1924) [Panofskys] System der Inhaltsdeutung von Werken der bil- – einen wichtigen methodologischen Impuls einer kunsthi- denden Kunst, das er ab etwa 1930 ausarbeitete, wurde die storischen Begriffsgeschichte bildete. Dieser Tradition und ikonographische und ikonologische Betrachtungsweise zum Methodik folgten später unter anderem Michael Baxandall vorherrschenden Analyseinstrument der Kunstgeschichte.“ und Wolfgang Kemp. In Hamburg begründete Panofsky zu- (diaphanes). Oder anders gesagt: Keine gegenwärtige Bild- sammen mit Aby Warburg, Fritz Saxl und Ernst Cassirer die kritik schaut nicht mehr durch die Augen Panofskys. „In den Hamburger kunsthistorische Schule. Er stand nach 1933 dem 1920er Jahren veröffentlichte Panofsky mehrere Aufsätze zur Warburg Institut sehr nahe. Panofskys hauptsächliches Inter- kunstwissenschaftlichen Methodik, wobei er an die Philo- esse galt der Erforschung der Bedeutung in der Kunst, womit sophie Immanuel Kants sowie an die Arbeiten des Wiener nicht nur der dargestellte Inhalt, sondern auch dessen jeweils Kunsthistorikers Alois Riegl anschloss. Er griff das von Riegl zeitgenössische Rezeption gemeint war, also das Verstehen erfundene Konzept des Kunstwollens auf, und verarbeitete des historischen Kontextes und daher auch der gewählten es erstmals 1920 in einem Aufsatz zum Thema „Der Begriff Formen und Motive. Damit setzte sich Panofsky von der da- des Kunstwollens“. Sein 1925 erschienener Artikel „Über das mals noch vorherrschenden Herangehensweise der Kunstge- Verhältnis der Kunstgeschichte zur Kunsttheorie“ schloss di- schichte ab, die mittels Stilkritik in erster Linie eine formale, rekt daran an. Darin versuchte er, das Kunstwollen als neo- qualitative, zuschreibungsorientierte und chronologische kantianische Kategorie für die Kunstgeschichte einzuführen. Einordnung ihrer historischen Gegenstände betrieb.“ (wiki- Er sah die Eigenschaften „Fülle“ bzw. „Form“ als die Äquiva- pedia, dt.). (Best.-Nr.: KS427-16) lente von Kants apriorischen Anschauungsformen „Raum“ 2.400,-

– 89 – 203 Panofsky, Erwin. Idea. Ein Beitrag zur Begriffsgeschichte der älteren Kunsttheorie. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1924. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). 3 Bll., 145 (+1) S., mit 7 in den Text montierten Abbildungen. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[= Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. V] (Best.-Nr.: KS427-13) – Erste Ausgabe. Siehe den Kommentar zu voriger Position. 2.000,-

204 Saxl, Fritz (Hrsg.). Vorträge der Bibliothek Warburg 1930/1931: England und die Antike. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1932. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). XII, 304 S., mit 90 Abbildungen auf 30 Tafeln. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Vorträge der Bibliothek Warburg, hrsg. von Fritz Saxl; die Renaissance des Platonismus in England. Edgar Wind: Bd. IX]. – Enthält die folgenden Abhandlungen: E. F. Jacob: Humanitätsidee und heroisiertes Porträt in der englischen Some aspects of classical influence in Mediaeval England. H. Kultur des 18. Jahrhunderts. E. de Selincourt: Classicism Liebeschütz: Der Sinn des Wissens bei Roger Bacon. J. A. K. and romanticism in the poetry of Walter Savage Landor. Sir Thomson: Erasmus in England. Walter F. Schirmer: Chaucer, Richard W. Livingstone: The position of classical studies in Shakespeare und die Antike. Oskar Fischel: Inigo Jones und modern English education. (Best.-Nr.: KS427-18) der Theaterstil der Renaissance. E. Cassirer: Shaftesbury ud 90,-

205 – dsb. Vorträge der Bibliothek Warburg 1928/1929: Über die Vorstellungen von der Himmelsreise der Seele. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1930. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). IX (+I), 283 (+1) S.,mit zusammen 69 (39 + 30) Abbildungen auf 44 (20 + 24) Tafeln (jeweils separat gezählt und zu zwei der enthaltenen Abhandlungen gehörig). Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Vorträge der Bibliothek Warburg, hrsg. von Fritz Saxl; Himmelfahrt Christi. Arturo Farinelli: Der Aufstieg der See- Bd. VIII]. – Enthält die folgenden Abhandlungen: Hermann le bei Dante. Walter Friedländer: Der antimanieristische Stil Kees: Die Himmelsreise im ägyptischen Totenglauben. um 1500 und sein Verhältnis zum Übersinnlichen. (Best.- Richard Reitzenstein: Heilige Handlung. Richard Hartmann: Nr.: KS427-19) Die Himmelsreise Muhammeds und ihre Bedeutung in der 110,- Religion des Islam. Hubert Schrade: Zur Ikonographie der

206 – dsb. Vorträge der Bibliothek Warburg 1927/1928: Zur Geschichte des Dramas. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1930. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). IX (+I), 341 (+1) S.,mit 61 Abbildungen auf 42 Tafeln. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Vorträge der Bibliothek Warburg, hrsg. von Fritz Saxl; Bd. Bühnendichtung der Romanen. Josef Kroll: Zur Geschichte VII]. – Enthält die folgenden Abhandlungen: K. Th. Preuß: des Spieles von Christi Höllenfahrt. (Best.-Nr.: KS427-20) Der Unterbrau des Dramas. J. Geffcken: Der Begriff des Tra- 120,- gischen in der Antike. Otto Regenbogen: Schmerz und Tod in den Tragödien Senecas. Karl Voßler: Die Antike und die

– 90 – – dsb. Vorträge der Bibliothek Warburg 1922-1923. Zwei Teile in zwei Bänden (komplett). B. G. Teuber, Leipzig 207 & Berlin, 1924-1925. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). 1. Teil: 3 Bll., 239 (+1) S., mit 40 (20+20) Abbildungen auf 16 (7+9) Tafeln (zu den Abhandlungen von Doren und Schramm;. 2. Teil: XIX (+I), 424 S., mit 146 Abbildungen im Text und auf 24 Tafeln. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Vorträge der Bibliothek Warburg, hrsg. von Fritz Saxl; Bd. Das Herrscherbild in der Kunst des frühen Mittelalters. Der II]. – Enthält in Teil 1 die folgenden Abhandlungen: Ernst 2. Teil wird vollstänidg von der Monographie Robert Eis- Cassirer: Das Problem des Schönen und der Kunst in Platons lers eingenommen unter dem Titel: Orphisch-dionysische Dialogen. R. Reitzenstein: Augustin als antiker und als mit- Mysteriengedanken in der christlichen Antike. (Best.-Nr.: telalterlicher Mensch. Hans Lietzmann: Der unterirdische KS427-21) Kultraum von Porta Maggiore in Rom. A. Doren: Fortuna 650,- im Mittelalter und in der Renaissance. Percy Ernst Schramm:

Saxl, Fritz; Jacopo Zucchi. Antike Götter in der Spätrenaissance. Ein Freskenzyklus und ein Discorso des 208 Jacopo Zucchi. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1927. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). VIII, 138 S., mit 4 teils ausfaltbaren Tafeln und einem Faksimile (Brief d. Zucchis an Ferdinando de' Medici). Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. 240,- VIII]. – Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS427-10)

Schmidt-Degener, Frederik. Rembrandt und der Holländische Barock. Deutsche Übersetzung von Alfred 209 Pauli. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1928. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben und licht- randig). 2 Bll., 53 (+1) S., mit 14 Tafeln. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

[=Studien der Bibliothek Warburg, hrsg. v. Fritz Saxl; Bd. 60,- IX]. – Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS427-09)

– 91 – C.1. Kultur und Gesellschaft Religions- und Kirchengeschichte

210 Adam von Bremen Hamburgische Kirchengeschichte. Hrsg. v. Bernhard Schmeidler. Dritte Auflage. Hanno- ver & Leipzig, Hahnsche Buchhandlung, 1917. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. LXVII (+I), 353 (+1) S., wohlerhalte- nes Exemplar.

[Scriptores rerum germanicarum in usum scholarem ex 25,- monumentis Germaniae historicis separatim editi. Magistri Adam Bremensis Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontifi- cum. Ed. tertia].- (Best.-Nr.: KS0012-00B)

211 Anrich, Gustav Das antike Mysterienwesen in seinem Einfluß auf das Christentum. Göttingen, Vandenhoek & Rupprecht, 1894. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Pappband mit marmorierten Bezügen (gering berieben und bestossen). VIII, 237 (+1) S., 1 Bl., wohlerhalten.

Erste Ausgabe. – "A. stand 1894-1901 als Pfarrer in Lingols- sich A. vorwiegend mit der alten Kirchengeschichte im Zu- heim im Kirchendienst und übernahm anschließend die sammenhang mit dem antiken Mysterienwesen sowie mit Leitung des Theologischen Studienstiftes in Straßburg, wo der Entstehung des Heiligenkultes befaßt. Daneben trat, wie er sich schon 1894 für Kirchengeschichte habilitiert hatte. zahlreiche Studien zeigen, die zunehmende Beschäftigung 1900 wurde er zum außerordentlichen und 1914 zum ore- mit der Reformationsgeschichte seiner elsäss. Heimat, ins- dentlichen Professor ernannt. Als solcher wirkte A. seit 1919 besondere mit dem Straßburger Reformator Martin Bucer.“ in Bonn, seit 1924 in Tübingen. 1924-30 war er Vorsitzender (NDB). (Best.-Nr.: KS0048-00B) des Wissenschaftlichen Instituts der Elsaß-Lothringer im 80,- Reich an der Universität Frankfurt/Main. Als Forscher hat

212 Baudissin, Wolf Wilhelm Graf Adonis und Esmun. Eine Untersuchung zur Geschichte des Glaubens an Auferstehung und an Heilgötter. Mit 10 Tafeln. Leipzig, J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, 1911. Gr.-Oktav. Gepr. Org.-Ganzleinen (kaum berieben oder bestossen). XX, 575 (+1) S., mit 10 Tafeln in s/w. Sehr gutes, wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – „B. studierte in Erlangen, Heidelberg, für sein Leben und seine Arbeit waren unter seinen Lehrern Berlin, Leipzig und Kiel Theologie und Orientalistik, pro- vor allem der Alttestamentier F. Delitzsch und der Orienta- movierte 1870 in Leipzig zum Dr. phil., 1874 zum Lic. theol. list H. L. Fleischer. Gründlich geschult in den semitischen und habilitierte sich für alttestamentliche Wissenschaft. 1876 Sprachen, gehörte B. in der Text- und Literarkritik des Alten wurde er zum außerordentlichen und 1880 zum ordentlichen Testaments zu den Gegnern der Anschauungen J. Wellhau- Professor in Straßburg ernannt. Die theologische Fakultät sens. Er forschte nach den geschichtlichen Zusammenhän- Gießen verlieh ihm 1880 den D. theol. h. c. 1881 erhielt er den gen des Christentums und des Israelitismus mit den Reli- Lehrstuhl für alttestamentliche Exegese in Marburg. 1894 als gionen und Kulten des alten Orients, namentlich mit denen Nachfolger →A. Dillmanns nach Berlin berufen, mußte er der Kanaanäer, Aramäer und Phönikier, wobei er besonders sich von dem schon angenommenen Amte krankheitshal- das Phänomen der Gottesvorstellung beobachtete.“ (NDB). ber entbinden lassen und blieb in Marburg. Erst 1900 kam (Best.-Nr.: KS0032-00B) er dem erneut an ihn ergangenen Rufe nach. Bestimmend 50,-

– 92 – Falkenstein, Karl (1801-1855). Geschichte des Johanniter-Ordens. Zweite umgearbeitete und bis auf die 213 neueste Zeit fortgeführte Auflage. Zeitz & Leipzig, J. H. Webel Verlagshandlung, 1867. Oktav. Zeitgenössischer, marmorierter Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild (geringfügig berieben und bestossen). VII (+I), 310 S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Stellenweise etwas gebräunt, sonst wohlerhaltenes Exemplar.

[=Aus alter und neuer Zeit. Geschichtsbibliothek für Leser 75,- aller Stände; Band 2]. – Erschien zuerst 1833, hier in der post- hum erschienenen und erweiterten zweiten Ausgabe. (Best.- Nr.: KS0056-00B)

Franz, Adolph Die kirchlichen Benediktionen im Mittelalter. In 2 Bänden (=komplett). Freiburg i. Br., Her- 214 dersche Verlagshandlung, 1909. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen, gering berieben. XXXVIII, 646 S.;VII (+I), 764 S., mit den ans Ende gebundenen Org.-Broschuren. Papier etwas nachgedunkelt, aber insgesamt wohlerhalten.

Erste Ausgabe. – Wichtiges Werk des katholischen Geistli- liche Aspekte und Erscheinungen der Welt und speicherten chen, der sich neben seiner politischen Tätigkeit für die Zen- umfassend sowohl wissenschaftliche Lehrmeinungen der trumspartei, die ihn in seiner Gegenerschaft zu Bismarck Zeit zu den natürlichen Phänomenen der Welt (z.B. die Wet- während des Kulturkampes sogar ins Gefägnis brachte, vor tersegen) als auch volkstümliche Vorstellungen über diese. allem der Erforschung der mittelalterlichen Liturgie wid- (Best.-Nr.: KS0010-00B) mete. Die Benediktionen (Segnungen) im geschlossenen 220,- Weltbild des christlichen Mittelalters bezogen sich auf sämt-

Gronau, Karl. Poseidonios und die jüdisch-christliche Genesisexegese. B. G. Teuber, Leipzig & Berlin, 1914. 215 Gr.-Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. VIII, 313 (+1) S., Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. Selten. – (Best.-Nr.: KS368-07) 220,-

Kerler, Dietrich Heinrich Die Patronate der Heiligen. Ein Alphabetisches Nachschlagebuch für Kirchen- Kul- 216 tur- und Kunsthistoriker, sowie für den praktischen Gebrauch des Geistlichen. Ulm, Heinrich Kerler, 1905. Kl.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen, gering berieben. 1 Bl., V (+I) , 498 S., 1 Bl., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Gutes Exemplar.

(Best.-Nr.: KS0006-00B) 25,-

Kurze, Georg Der Engels- und Teufelsglaube des Apostels Paulus. Freiburg i. Br., Herdersche Verlagshand- 217 lung, 1915. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen, gering berieben. VIII, 168 S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Wohlerhalten.

Erste Ausgabe. – Der Verfasser war Schlosskaplan in Gaußig/ 85,- Sachsen. (Best.-Nr.: KS0007-00B)

– 93 – 218 Lucius, Ernst Die Anfänge des Heiligenkultes in der christlichen Kirche. Hrsg. v. Gustav Anrich. Tübingen, J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), 1904. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. XI (+I), 526 S., 1 Bl., Papier etwas nachgedunkelt, aber insgesamt wohlerhalten.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS0011-00B) 24,-

219 Preuschen, Erwin (1867-1920). Mönchtum und Serapiskult. Eine religionsgeschichtliche Abhandlung. 2., vielfach berichtigte Ausgabe. Giessen, J. Ricker'sche Verlagsbuchhandlung (Alfred Töpelmann), 1903. Oktav. Zeitgenössischer, marmorierter Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild (geringfügig berieben und bestossen). 2 Bll., 67 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Wohlerhalten.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS0058-00B) 25,-

220 Prutz, Hans (1843-1929). Entwicklung und Untergang des Tempelherrenordens. Mit Benutzung bisher unge- druckter Materialien. Berlin, G. Gote'sche Verlagsbuchhandlung, 1888. Oktav. Etwas späteres, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. 1 Bl., X, 368 S., wohlerhalten.

Erste Ausgabe, nicht häufig. – Prutz befaßte sich in seinen zu denen er diverse Monographien vorlegte. (Best.-Nr.: sehr zahlreichen Schriften vor allem mit der preussischen KS0062-00B) Geschichte sowie den Ritterorden und Geheimbünden, 200,-

221 Smit, Johannes (Jan Olav) De Daemoniacis in historia evangelica. Dissertatio exegetico-apologetica. Rom, Pontif. Inst. Biblici, 1913. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen, gering berieben. XXII (+II), 590 S., wohlerhalten.

Erste Ausgabe. – Der Verfasser war unter anderem Aposto- 60,- lischer Vikar in Norwegen und gehörte zu den engsten Ver- trauten der Päpste Pius XII und Johannes XXIII. (Best.-Nr.: KS0015-00B)

222 Stapper, Richard Papst Johannes XXI. Eine Monographie. Münster (Westfalen), Heinrich Schöningh, 1898. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen, gering berieben. VII (+I), 128 S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Wohlerhalten.

Erste Ausgabe. Selten angeboten. (Best.-Nr.: KS0009-00B) 75,-

– 94 – C.2. Kultur und Gesellschaft Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 223

Garufi, Carlo Alberto (1868-1948). Necrologio del Liber Confratrum di S. Matteo di Salerno. Rom, Tipogra- fia del Senato, Palazzo Madama, 1922. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. LXIII (+III), 431 (+5) S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Sehr gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. Vollständige Wiedergabe des Gedenkbu- stands des Erzbistums Monreale und seine Editionen histo- ches der Kathedrale von Salerno, bestehend aus Nekrolog, riographischer und memorialistischer Texte. Nicht alle seine Diptychon (Bischofsreihe von Salerno) und dem Liber Con- Ergebnisse haben der neueren Kritik standgehalten. Wichtig fratrum, verzeichnend mehr als 5000 Namenseinträge des 11. ist auch seine Fotosammlung (mit alten Glasplatten), da et- 14. Jahrhunderts. – Carlo Alberto Garufi [...] war ein italieni- liche der aufgenommenen Dokumente inzwischen verloren scher Diplomatiker und Paläograph mit einem Schwerpunkt gegangen sind. Die Sammlung wurde von seinem Schüler auf der normannischen und staufischen Geschichte Siziliens. Paolo Collura der Universität Palermo als Stiftung überlas- [...] Immer noch von Bedeutung sind seine Editionen nor- sen." (wikipedia, dt.). (Best.-Nr.: KS0090-00B) mannischer Urkunden, das Verzeichnis des Urkundenbe- 180,-

Gothein, Eberhard (1853-1923). Die Culturentwicklung Süd-Italiens in Einzel-Darstellungen. Breslau, Wil- 224 helm Koebner, 1886. Oktav. Etwas späteres, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (etwas lichtrandig). 1 Bl., VI (+II), 600 S., 1 Bl., wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Bedeutendes Frühwerk des Wirtschaftshi- dieser Darstellungsform mit Ausdauer ausgebildet und da- storikers: „Zu den wenigen Historikern, die es vermochten, bei das Höchste von sich verlangt, in dem Bewußtsein, daß in einer Epoche größter stofflicher Ausdehnung und fach- „die Befähigung zur einfachen vollendeten Schilderung weit licher Spezialisierung der Geschichtswissenschaft noch aus schwerer erworben wird als die der scharfsinnigen Kritik einem großen Impuls universaler Art zu leben und zu wir- und der geistreichen Reflexion“. Seine frühesten Arbeiten, in ken, gehört G.. Er wuchs in enger Berührung mit Heimat Heidelberg 1873-75 durchgeführt, standen unter dem histo- und Volkstum in den Jahren der Erfüllung des deutschen rischen Einfluß von Erdmannsdörffer, dem national-ökono- Einheitstraumes auf. Aber er suchte sich, obwohl Preußens mischen von Knies. Sie verbanden wirtschaftsgeschichtliche Größe für ihn ein unantastbarer Glaubensartikel blieb, die und geistesgeschichtliche Forschung, wie schon die Breslau- Einheit der Nation in erster Linie aus ihrem geistigen Schick- er Promotionsarbeit „Über den gemeinen Pfennig auf dem sal zu erschließen. In Dilthey fand er in Breslau einen gei- Reichstag zu Worms“ (1875) und mehr noch die 1878 folgen- stesverwandten Lehrer. Zu Burckhardt zog es ihn geistig de Schrift „Politische und Religiöse Volksbewegungen vor hin, und als sein verehrender Jünger bekannte er sich in der der Reformation“ zeigen. G. hat die Kunst seiner kritischen Vorrede seines eigenen Beitrags zur Erforschung der Renais- Erzählweise in dem ersten Hauptwerk, der „Kulturentwick- sance in dem Buche über „Die Kulturentwicklung Süditali- lung Süditaliens in Einzeldarstellungen“ (1886), weiter ent- ens“ (1886). Während seine Jugend von der schlesischen Hei- wickelt und sie später in dem ersten Bande der „Wirtschafts- mat, ihrer Natur und Kultur geprägt worden war, hat ihn sein geschichte des Schwarzwaldes“ (1892), der die Städte- und späteres Leben mit dem deutschen Südwesten aufs engste Gewerbegeschichte behandelt, zur Vollendung gebracht.“ verbunden. Die kulturhistorische Erzählung aufgrund eige- (NDB). (Best.-Nr.: KS0049-00B) ner präziser und tiefgründiger Quellenerforschung war G.s 175,- persönlichstes Talent und eigenste Leistung. Er hat sich zu

– 95 – 225 Kisskalt, Karl (1875-1962); diverse weitere Verfasser. Sammelband mit 9 Schriften (Dissertationen) unter dem Hygieniker und Bakteriologen Karl Kisskalt (1875-1962) zur Mortalität (Sterbetafeln) in Königsberg / Preußen der Jahre 1770-1780 & 1788-1795. Königsberg i. Preußen, Kiel (zumeist), Bonn. Bei diversen Verlegern, 1917-1919. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. (A) Ella Döhring: Die Sterblichkeit in Königsberg i. Pr. in den Jahren 1770-1772. Königsberg, Hartung, 1917. 51 (+1) S., mit 2 Falttabellen. (B) Otto Niendorf: [...] in den Jahren 1773 und 1774. Kiel 1918. 25 (+3) S. (C) Adolf Becker: [...] in den Jahren 1775 und 1776]. Königsberg, o. J. 76 S., mit 2 Tafeln. (D) Ludwig Wegener: [...] in den Jahren 1777 und 1778. Kiel, Schmidt & Klaunig, 1918. 34 S., 1 Bl. (E) Fritz Gerhardt: [...] in den Jahren 1779 und 1780 mit Besprechung der aufgezähl- ten Krankheiten. Kiel, Schmidt & Klaunig, 1918. 33 (+3) S. (F) Ernst Stutzmann: [...] in den Jahren 1788 und 1789. Kiel, Schmidt & Klaunig, 1919. 21 (+3) S. (G) Wilhelm Walter: [...] in den Jahren 1790 und 1791. Kiel, Schmidt & Klaunig, 1917. 65 (+3) S. (H) Hermann Böllert: [...] in den Jahren 1792 und 1793. Kiel, Schmidt & Klaunig, 1918. 36 S., 2 Bll. (I) Paul Straßen: [...] in den Jahren 1794 und 1795. Bonn, Buchdruckerei Heinrich Ludwig, 1919. 42 S. – Sofern erschienen mit den bedruckten Org.-Broschuren. Typographisches Register des Sammelbandes vor die erste Abhandlung gebunden.

Jeweils erste Ausgaben. – „Seine medizinische Ausbildung Er hat auf fast allen Gebieten der Hygiene gearbeitet; rein erhielt K[isskalt] in München, Berlin und Würzburg. 1899- bakteriologische Arbeiten standen neben epidemiologischen 1901 war er Assistent am Hygiene-Institut in Würzburg unter und solchen über Umwelt- und Sozialhygiene. Seit 1929 gab K. B. Lehmann, dann in Gießen bei Gaffky, wo er sich 1903 er das von Pettenkofer gegründete „Archiv für Hygiene und habilitierte und unter dessen Nachfolger Kossel er bis 1906 Bakteriologie“ heraus (Band 101 folgende). Es gelang ihm, weiterarbeitete. Er ging als Mitarbeiter Rubners nach Berlin eine wissenschaftliche Schule zu bilden. Sein besonderes An- und blieb bei dessen Nachfolger Flügge bis zu seiner Beru- liegen war die Fortsetzung von Pettenkofers Werk.“ (NDB). fung als Ordinarius für Hygiene nach Königsberg 1912. Über (Best.-Nr.: KS0066-00B) Kiel (1917) und Bonn (1924) kam K. 1925 nach München. 480,-

226 Krauss, Samuel; Isidor Fischer Geschichte der jüdischen Ärzte vom frühesten Mittelalter bis zur Gleichbe- rechtigung. Preisgekrönte Arbeit von Prof. Dr. Samuel Krauss, Wien, durchgesehen von Dozenten Dr. Isidor Fischer, Wien. Verlag der A. S. Bettelheim-Stiftung in Wien (für den Buchhandel: Moritz Perles, Wien & Leip- zig), 1930. Oktav. Bedruckte Org.-Broschur (etwas gebräunt und schwach fleckig). XVI, 180 S. Gutes Exemplar.

[=Veröff. der A. S. Bettelheim-Stiftung in Wien; 4]. – Erste schen Fakultät der Universität Wien, wo er im Jahr 1892 zum Ausgabe. (Samuel) Krauss wurde 1893 an der Uni Gießen Doktor der gesamten Heilkunde promoviert wurde. Nach promoviert. Krauss heiratete 1895 Irene Tedesco, sie hatten seiner Ausbildung zum Facharzt für Gynäkologie und Ge- vier Kinder, darunter den Psychiater Stephen Krauss und die burtshilfe wurde er ab 1897 Leiter des Frauenkrankeninsti- Tochter Steffie Lerch. Ab 1894 war Krauss Professor für He- tuts Charité in Wien. 1914 habilitierte er sich an der Universi- bräisch am Jüdischen Lehrerseminar in Budapest. Von 1906 tät Wien für das Fach Geschichte der Medizin. Schwerpunkt bis 1938 lehrte er als Dozent für jüdische Geschichte an der der medizinhistorischen Forschungen von Fischer war die Israelitisch-Theologischen Lehranstalt in Wien. Sein bedeu- Geschichte der Gynäkologie und Geburtshilfe. Nachhaltige tendstes Werk ist die dreibändige „Talmudische Archäolo- Wirkung erlangte er durch sein Biographisches Lexikon, das gie“ (1910 / 1911 / 1912), die innerhalb des Grundrisses der sich als Standardwerk der deutschen Medizinhistoriographie Gesamtwissenschaft des Judentums erschien und bis heute etablierte. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche als Standardwerk gilt. Es handelt sich um eine Kulturge- Reich erfolgte die Entlassung Fischers von der Universität schichte des Judentums in den nachbiblischen Jahrhunderten Wien; er emigrierte 1938 unter Zurücklassung seiner Arzt- („Talmudische Zeit“). Krauss erhielt 1929 den griechischen praxis, seiner umfangreichen Bibliothek und seiner ganzen Phönix-Orden für seine byzantinische Forschung. Bei den Habe nach England, wo er 1943 in Armut und Verlassenheit Novemberpogromen wurde die Lehranstalt in Brand gesetzt starb. (Best.-Nr.: KS368-03) und Krauss' wertvolle Schriftensammlung vernichtet. Er floh 280,- nach England. – (Isidor) Fischer studierte an der Medizini-

– 96 – Lombroso, Cesare; G. Ferrero Das Weib als Verbrecherin und Prostituirte. Anthropologische Studien, ge- 227 gründet auf eine Darstellung der Biologie und Psychologie des normalen Weibes. Autorisirte Übersetzung von Hans Kurella. Mit 7 (falsch 6!) Tafeln, 18 Textillustrationen und dem Bildnisse C. Lombrosos. Hamburg, Verlagsanstalt und Druckerei A.-G. (vormals J. F. Richter), 1894. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (etwas berieben und bestossen). XVI, 590 S., 1 Bl., mit einem Frontispiz und 6 Tafeln. Gutes Exemplar.

Erste deutsche Ausgabe. Die auf dem Titel vermerkte Angabe senschaftlich ausgebildete Fachleute, vor allem Mediziner, von 7 Tafeln ist irrig, das Buch ist mit 6 Tafeln und Frontispiz aber auch Biologen und Anthropologen sich der Thematik vollständig. – Einflußreiches Werk des Kriminologen und der Kriminalität annäherten. Dabei flossen in Lombrosos Psychiaters: „Lombroso gilt als Begründer der kriminalan- spekulative Annahmen Elemente der Physiognomik, des So- thropologisch ausgerichteten sogenannten Positiven Schule zialdarwinismus und der von Franz Joseph Gall begründeten der Kriminologie (Scuola positiva di diritto penale), der ne- Phrenologie ein. Lombrosos Typisierung von Verbrechern ben ihm auch die italienischen Juristen Enrico Ferri und Raf- anhand äußerer Körpermerkmale diente den Nationalso- faele Garofalo zugerechnet werden. Die Positive Schule ver- zialisten als Vorlage für ihre rassenbiologischen Theorien.“ stand sich selbst als Reaktion auf die Klassische Schule der (wikipedia, dt.) (Best.-Nr.: KS0029-00B) Kriminologie (Cesare Beccaria, auch Jeremy Bentham) und 100,- sorgte dafür, dass im 19. Jahrhundert zunehmend naturwis-

Moeller, Ernst von. Die Elendenbrüderschaften. Ein Beitrag zur Geschichte der Fremdenfürsorge im Mittel- 228 alter. Leipzig, J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, 1906. Oktav. Zeitgenössischer, marmorierter Pappband mit goldgepr. Titelrückenschild (geringfügig berieben und bestossen). 2 Bll., 176 S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Wohlerhalten.

Erste Ausgabe. – Mit Ortsregister erschlossene, in zwei etwa die Zwecke und der Ursprung der Elendenbrüderschaften. gleich umfangreiche Teile gefaßte Abhandlung: (1) Die Ver- (Best.-Nr.: KS0059-00B) breitung der Elendenbrüderschaften. (2) Die Organisation, 40,-

Richter, Helmut L. B. Die Prostitution in Leipzig. Eine kriminalistisch-statistische Monographie. Druck u. 229 Verlag der Werkgemeinschaft Leipzig, 1932. Oktav. Zeitgenössisches, schlichtes Bibl.-Halbleinen mit marmorierten Bezügen. XVI, 179 (+1) S., wohlerhal- ten.

Erste Ausgabe. – Umfangreiche Untersuchung des Gewerbes Prostitution. (4) Persönliche Verhältnisse der Prostituierten. im Leipzig der Weimarer Republik am Vorabend des Drit- (5) Prostitution und Verbrechen. (6) Entwicklungstenden- ten Reiches. Unterteilt in die Großkapitel: (1) Die rechtlichen zen. Enthält desweiteren ein Schriftenverzeichnis zum The- Grundlagen: Gesetzte und Verordnungen. (2) Erscheinungs- ma mit über 200 Positionen. (Best.-Nr.: KS0060-00B) formen der Prostitution in Gegenwart und Vergangenheit 180,- [Unterkapitel: Die Leipziger Messe!]. (3) Bekämpfung der

Zimmer, Heinrich (1851-1910). Über direkte Handelsverbindungen Westgalliens mit Irland im Altertum 230 und frühen Mittelalter. Teile 1-3 in Sonderabdrucken aus den Sitzungsberichten der Königl. Preuss. Akademie in 4 Heften in einem Band. Berlin, Verlag der Königlichen Akad. d. Wiss, Kommission G. Reimer, 1909. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleinen mit marmomierten Bezügen. 56 S.; 128 S., 31 Bll. (Wie- dergabe der arabischen Handschrift). Gutes Exemplar.S. 363-400, 430-476 (+1), 543-580, 582-613, mit den ans Ende gebundenen Org.-Broschuren. Gutes Exemplar.

– 97 – [=Sitzungsberichte der Königl. Preuss. Akademie der Wis- Cambrensis (a. 1186) bis Tacitus (a. 98). (2) Der Weinhandel senschaften, phil.-hist. Klasse; 1909, No. XIV, XV, XX, XXI]. Westgalliens nach Irland im 1. bis 7. Jahrhundert n. Chr. und – Jeweils erste Ausgaben. Es erschien ein weiteres, doppelt sein Niederschlag in irischer Sage und Sprache. (3) Galliens nummeriertes Heft (4/5) im Folgejahr, daß sich ausschließlich Anteil an Irlands Christianisierung im 4./5. Jahrhundert und der Verbreitung des „Virgilius Maro grammaticus“ in Irland altirischer Bildung. (In zwei Heften: A: Allgemeine Gesichts- widmete. Die vorliegenden Teile unter den Titeln: (1) Zeug- punkte, B: Einzelheiten. (Best.-Nr.: KS0094-00B) nisse für westgallisch-irischen Handelsverkehr von Giraldus 60,-

Nr. 253

– 98 – C.3. Kultur und Gesellschaft „Das Magische Denken“ – Okkulta, Magie, Aberglauben, Volkskunde 231

Abt, Adam Die Apologie des Apuleius von Madaura und die antike Zauberei. Beiträge zur Erläuterung der Schrift De magia. Gießen, Alfred Töpelmann (vormals J. Ricker), 1908. Oktav. VII (+I), 271 (+1) S., bedruckte Org.-Broschur am Ende miteingebunden

[=Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten, hrsg. v. 120,- Albrecht Dietrich und Richard Wünsch; IV. Band, 2. Heft]. – Erste Ausgabe. Selten. (Best.-Nr.: KS346-03)

Andree-Eysn, Marie Volkskundliches aus dem bayrisch-österreichischen Alpengebiet. Mit einem Titelbild 232 und 225 Abbildungen. Braunschweig, Friedrich Vieweg & Sohn, 1910. Gr.-Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. XIV, 274 S., mit einem Frontispiz, einer ausfaltbaren Tafel und zahlrei- chen Textabbildungen. Wohlerhaltenes, schönes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Mit reichhaltigem Bildmaterial verse- Pranger- oder Reifstangen im Herzogtum Salzburg. Schutz- hen. Die Kapitel mit den Überschriften: Volkskundliches mittel für Haus u.Hof. Amulette. Schädelkultus im Alpenlan- zu St.Wolfgang. Nachklänge aus der Pestzeit. Kultstätten de. Die Perchten im Salzburgischen. Maibaumbilder. Vieh- u.Bildnisse der heiligen drei Jungfrauen. Das Tau und die Pe- schmuck beim Almabtrieb. Verstuachl und Versbriaf. Sagen stamulette. Frauentragen im Salzburgischen. Deckengehän- aus der Rauris. Hag und Zaun. (Best.-Nr.: KS0039-00B) ge: Die Heilig-Geist-Taube und die "Unruh" im Bauernhaus. 100,-

Bang, Anton, Christian (1840-1913). Norske Hexeformularer og Magiske Opskrifter. Kristiania (Oslo), Com- 233 mission Jacob Dybwad, A. W: Bröggers Bogtrykkeri, 1901-1902. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (etwas berieben, Bindung auf- grund des schweren Buchblockes ein wenig geschwächt, aber keineswegs defekt). 3 Bll., XXXXII, 761 (+1) S., mit dem ans Ende gebundenen Vorderdeckel der Org.-Broschur. Vorderes weißes Vorsatzpapier nicht mehr vorhanden, das Titelblatt etwas verstaubt, aber insgesamt gut bis sehr gut erhaltenes Exemplar.

[=Videnskabsselskabets Skrifter, II. Historisk-filos. Klas- priesterlicher Seelsorger in Irrenanstalten, war enger Freund se, 1901, No. 1]. – Erste Ausgabe. – Gesuchter Klassiker der des unauflöslich mit der Etablierung des Nynorsk verbunde- Zauber- und Beschwörungsliteratur, verzeichnet 1576 magi- nen Aasmund Olavsson Vinje und wirkte zuletzt als Bischof sche Rituale aus Norwegen, von der Beschwörung der Na- von Oslo. Vorliegende Arbeit stellt das Hauptwerk seiner turphänomene über die Behandlung von Krankheiten hin Beschäftigung mit okkulten Themen dar, zu seinen weiteren zu allgemeiner Schicksalslenkung und schwarzer Magie. Leistungen gehörte die erste Fassung des Weihnachtsevange- Ohne jede Übertreibung als kaum erschöpfliche ethnolo- liums auf Nynorsk. (Best.-Nr.: KS0084-00B) gisch-kulturgeschichtliche Fundgrube zu bezeichnen. – Der 480,- Verfasser stammte aus Nordnorwegen (Lofoten), wirkte als

– 99 – 234 Bartels, Wanda von (1861-1921); Morris Jastrow, jr. (1861-1921; Einleitung). Die etruskische Bronzeleber von Piazenca in ihrer symbolischen Bedeutung. Ein Versuch von W. von Bartels. Mit zwei Abbildungen. Ber- lin, Julius Springer, 1910. Gr.-Oktav. V (+I), 42 S., 2 Bll. (Abbildungen), die bedruckte Org.-Broschur ans Ende miteingebunden.

Erste Ausgabe. – Wichtige Schrift zur Schicksalsvorhersage den Babyloniern bereits bekannten Hepatoskopie) entdeckt per Leberschau (Hepatoskopie), die erst in den 1870er Jahren wurde. (Best.-Nr.: KS346-06) als kultische Praxis der Etrusker (im Gegensatz zu der von 50,-

235 Beth, Karl Gesunddenken und Gesundbeten. Eine Beurteilung des Szientismus. Wien, Moritz Perles, 1918. Oktav. Etwas späteres Bibl.-Halbleinen mit marmorierten Bezügen. 70 S., 1 Bl., papierbedingt gebräunt, insge- samt aber wohlerhalten.

Erste Ausgabe. – "Karl Beth (1872–1959) was a German aca- as ‚one of the founding fathers of the psychology of religion‘." demic involved in the fields of the history of religion, the psy- (wikipedia, en.). (Best.-Nr.: KS433-006) chology of religion, and Christianity. He has been described 40,-

236 Brückner, Alexander (1834-1896). Beiträge zur Kulturgeschichte Russlands im XVII. Jahrhundert. Leipzig, B. Elischer, 1887. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. 4 Bll., 451 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur, wohlerhalten.

[=Bilder aus Russlands Vergangenheit; Band 1 = alles Er- VI. Eine russische Gesandtschaftsreise in Paris im Jahre 1681. schienene]. – Erste Ausgabe. Enthält die folgenden Aufsät- VII. Ein Kleiderreformprojekt vor Peter dem Großen. VIII. ze: I. Zur Naturgeschichte der Prätendenten. II. Die Pest in Laurentius Rinhuber. IX. Fürst W. W. Golizyn (1643-1714). X. Rußland 1654. III. Die Herstellungskosten eines Buches im Patrick Gordon (1635-1699). (Best.-Nr.: KS0067-00B) Jahre 1649. IV. Des Patriarchen Nikon Ausgabebuch 1652. V. 45,- Eine russische Gesandtschaftsreise nach Italien (1656-57).

237 Brummer, Onni Johannes (1878-1944). Über die Bannungsorte der Finnischen Zauberlieder. Akademische Abhandlung. 2 Teile in einem Band. Helsingfors (Helsinki), Finnische Literaturgesellschaft, 1908. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleinen mit marmomierten Bezügen. 1 Bl., 111 (+1) S.; 1 Bl., 153 (+1) S., Titelblatt etwas verstaubt, sonst wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Zugleich Promotionsschrift des Verfassers, 35,- ins Deutsche übersetzt von Gustav Schmidt (1877-1945), der als erster auch die finnischen Klassiker ins Deutsche über- setzte. (Best.-Nr.: KS0095-00B)

– 100 – Döller, Johannes Die Reinheits- und Speisegesetze des Alten Testaments in religionsgeschichtlicher Beleuch- 238 tung. Münster i. W., Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, 1917. Gr.-Oktav. Goldgepr., zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen (geringfügig berieben). VIII, 304 S., bedruckte Org.-Broschur hinten miteingebunden. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS368-09) 25,-

Engel, Leopold Geschichte des Illuminaten-Ordens. Ein Beitrag zur Geschichte Bayerns. Vorgeschichte, 239 Gründung (1776), Beziehung zur Freimaurerei, Verfolgung durch de Jesuiten, Fortentwicklung bis zur Jetzt- zeit, nach authentischen Dokumenten in den Geheimen Staats-Archiven zu München, Berlin, Dresden, Go- tha, Paris, Wien, dem Geheimarchiv dess Illuminaten-Ordens und verschiedenen Privat-Archiven. Mit vielen Tafeln und in den Text gedruckten Illustrationen. Berlin, Hugo Bermühler Verlag, 1906. Gr.-Oktav. Zeitgenössischer Pappband mit Buntpapierbezügen und typographischem Rückentitelschild. X, 467 (+1) S., mit einem doppelblattgroßen Frontispiz und zahlreichen, teils ganzseitigen Abbildungen. Gutes Exem- plar.

Erste Ausgabe. – Klassisches Werk zur Geschichte des Illu- 240,- minatenordens. (Best.-Nr.: KS434-011)

Engelmann, G. J. Die Geburt bei den Urvölkern, eine Darstellung der Entwicklung der heutigen Geburts- 240 kunde aus den natürlichen und unbewußten Gebräuchen aller Rassen. Aus dem Englischen übertragen und mit eigenen Zusätzen versehen von Dr. C. Hennig. Mit 4 Tafeln und 56 Abbildungen im Text. Wien, Wilhelm Braumüller, 1884. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (etwas berieben). XV (+I), 197 (+1) S., mit 4 nicht paginierten Tafeln, davon eine als Frontispiz gebunden und mit zahlreichen Textabbildungen. Gutes Exemplar.

Erste deutsche Ausgabe. Garrison/Morton 6284 (für die EA, 125,- St. Louis, 1882). (Best.-Nr.: KS0041-00B)

Fischer-Benzoon, Rudolf von (1839-1911). Altdeutsche Gartenflora. Untersuchungen über die Nutzpflan- 241 zen des deutschen Mittelalters, ihre Wanderung und ihre Vorgeschichte im klassischen Altertum. Kiel & Leip- zig, Lipius & Fischer, 1894. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleinen mit marmomierten Bezügen. X, 254 S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Klassisches Arbeit zum Thema, mehrfach Pflanzennamen in Hildegard v. Bingens „Physica“. (Best.- nachgedruckt. Mit teils umfangreichen Anhängen (Auszüge Nr.: KS0096-00B) aus mittelalterlichen Handschriften die Anlage von Gärten 100,- betreffend), darunter auch ein umfassendes Glossar der

– 101 – 242 Frischbier, Hermann Hexenspruch und Zauberbann. Ein Beitrag zur Geschichte des Aberglaubens in der Provinz Preussen. Berlin, Th. Chr. Enslin, 1870. Kl.-Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Rückenschild (leicht berieben und bestos- sen). X (+II), 167 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS433-003) 140,-

243 Haussleiter, Johannes. Der Vegetarismus in der Antike. Berlin, Alfred Töpelmann, 1935. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleinen mit marmomierten Bezügen. X, 254 S., mit dVIII, 427 (+1) S., wohlerhaltenes Exemplar.er ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Umfangreiche Studie über die Fleischent- schlossen werden, da das Vorwort namentlich mit „Silvester, haltung bei den Alten. Über den Verfasser können wir nichts 1934“ unterzeichnet ist, der Theologe, Gott hab ihn selig!, zu weiteres in Erfahrung bringen, er ist jedoch nicht identisch diesem Zeitpunkt aber schon ganze sechs Jahre in den Wol- mit dem namensgleichen Theologen, dem die NDB diese ken weilte ... (Best.-Nr.: KS0097-00B) Schrift zuschreibt. Dessen Autorschaft kann eindeutig ausge- 130,-

244 Hellwig, Albert Weltkrieg und Aberglaube. Erlebtes und Erlauschtes von Amtsrichter Dr. Albert Hellwig z. Zt. im Felde. Leipzig, Wilhelm Heims,1916. Kl.-Oktav. Etwas späteres Bibl.-Halbleinen mit marmorierten Bezügen. VI (+II), 159 (+1) S., wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS433-004) 30,-

245 Höfler, Max (1848-1914). Wald- und Baumkult in Beziehung zur Volksmedicin Oberbayerns. München, E. Stahl sen. Verlagshandlung (Julius Stahl), 1892. Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Rückenschild (gering berieben und bestossen). VIII, 170 S., 2 Bll. (Verlagsanzeigen), mit einigen Zierstücken und Holzschnittabbildungen im Text, sowie der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur. Insgesamt gut erhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS433-008) 60,-

246 – dsb. Volksmedizin und Aberglaube in Oberbayerns Gegenwart und Vergangenheit. Mit einem Vorworte von Friedrich von Hellwald. Neue Ausgabe. München, Otto Galler, 1893. Oktav. Zeitgenössischer marmorierter Pappband mit goldgepr. Rückenschild (etwas berieben und bestossen). XII, 243 (+1) S., mit 2 Tafeln, mit dem ans Ende gebundenen Vorderdeckel der bedruckten Org.-Broschur. Gutes Exemplar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS433-010) 80,-

– 102 – Hoops, Johannes Waldbäume und Kulturpflanzen im Altertum. Mit acht Abbildungen im Text und einer 247 Tafel. Straßburg, Karl J. Trübner, 1905. Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen, etwas berieben und bestossen. XVI, 689 (+1) S., sowie 50 S. Verlagsanzeigen, mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exem- plar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS0020-00B) 40,-

Jühling, Johannes. Die Tiere in der deutschen Volksmedizin alter und neuer Zeit. Mit einem Anhang von 248 Segen etc. Nach den in der Kgl. öffentl. Bibliothek zu Dresden vorhandenen gedruckten und ungedruckten Quellen. Mit einem Geleitworte von Hofrath Dr. med. Höfler, Bad Tölz. Mittweida, Polytechnische Buchhand- lung (R. Schulze), o. J. (1900). Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. 6 Bll., 355 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Sehr gutes Exemplar.

Erste und einzige Ausgabe. – Umfangreiches Kompendium zin, dessen Arzneien etc. tierischen Ursprungs sind. (Best.- zur historischen Volksmedizin, gut durch Quellenangaben Nr.: KS0045-00B) erschlossen. Beschränkt sich auf jenen Teil der Volksmedi- 220,-

Kleiweg de Zwaan, J. P. Die Heilkunde der Niasser. Mit einer Karte und 43 Abbildungen. Haag, Martinus 249 Nijhoff, 1913. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. VII (+I), 292 S., mit 4 nicht paginierten Tafeln, zahlreichen Textabbildungen und einer mehrfach ausfaltbaren Karte. Wohlerhaltenes Ex- emplar.

[=Die Insel Nias bei Sumatra. Untersuchungen. I: Die Heil- deren zwei behandelt anthropologische und kraniologische kunde der Niasser]. – Erste Ausgabe. – Der ethnographisch Untersuchungen. (Best.-Nr.: KS0040-00B) interessanteste Teil des insgesamt 3 bändigen Werkes, die an- 120,-

Korum, Felix Wunder und Göttliche Gnadenerweise bei der Ausstellung des Hl. Rockes zu Trier im Jahre 250 1891. Aktenmäßig dargestellt. Trier, Paulinus-Druckerei, 1894. Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen, gering berieben, Rückenetwas aufgehellt. VI S., S. 7-195 (+5), Papier gleich- mässig gebräunt, insgesamt wohlerhalten.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS0008-00B) 25,-

– 103 – 251 Riezler, Sigmund Geschichte der Hexenprozesse in Bayern. Im Lichte der allgemeinen Entwickelung darge- stellt. Stuttgart, J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1896. Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und Titelrückenschild (kaum berieben). X, 340 S., mit der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – Inhalt: Der heidnische Hexenwahn u. die 1460; Beilage I: Aus dem "Buch aller verbotenen Kunst, Un- alte Kirche; Der kirchliche Hexenwahn; Die Epidemie der glaubens und der Zauberei" verfaßt vom herzoglichen Rat u. Hexenprozesse in Bayern (1589-1631); Die erste Reaktion; Leibarzt Dr. Johann Hartlieb in München 1456; Beilage II: Das letzte Jh. der Hexenprozesse; Nachtrag: In den nieder- Interrogatoria, auf welche die Hexen peinlich examiniert ländischen Waldesierprozessen von 1459 u. folgenden Jah- werden mögen, aus der bayerischen Hexenproßinstruktion ren wird die Beschuldigung der Hexerei auf die Waldesier von 1622. (Best.-Nr.: KS433-009) angewendet; Handschriftlicher Traktat eines Inquisitors von 95,-

252 Rivers, W. H. R. Medicine, Magic and Religion. The FitzPatrick Lectures delivered before The Royal College of Physicians of London in 1915 and 1916. With a preface by G. Elliot Smith. London, Keagan Paul, Trench, Trubner & Co., 1924. Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen. viii, 146 (+2) S., sowie 9 S. Verlagswerbung. Wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS0004-00B) 30,-

253 Schramek, Josef Der Böhmerwaldbauer. Eigenart, Tracht und Nahrung, Haus- und Wirtschaftsgeräte, Sit- ten, Gebräuche und Volksglaube, Nebst einem Anhange: Der Böhmerwaldholzhauer. Mit Autotypien und Zeichnungen. Prag, J. G. Calvesche k. u. k. Hof- und Universitätsbuchhandlung (Robert Lerche), 1915. Gr.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen. XII, 359 (+1) S., mit 8 Tafeln, davon eine in Farbdruck sowie zahlreichen Textabbildungen. Sehr wohlerhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – „Die Anregung zu Schrameks heimat- mit den Forschungen Dachlers [.] über das 'Bauernhaus in und volkskundlichen Studien ging von dem bedeutenden Österreich-Ungarn und seinen Grenzgebieten' – kann man Fragebogen-Unternehmen aus, mit dem Adolf Hauffen im als Pionierleistung für Kleinregionen beurteilen; auch seine Auftrag der Prager 'Gesellschaft zur Förderung deutscher Monographie über die Volkskultur des Böhmerwaldbauern Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen' die volkstüm- gehört, ebenso wie die gleichzeitigen Forschungen des mit liche Überlieferung in Deutsch-Böhmen systematisch auf- Schramek bekannten Lehrers Josef Blau, noch heute zu den zusammeln begonnen hatte und wovon Schramek die Rück- Standardwerken sozioökonomischer Landschaftsdokumen- läufe verwerten konnte: Seine Bauernhausaufzeichnungen tation" (ÖBL XI, 165). (Best.-Nr.: KS0037-00B) mit Aufmaßplänen und Originalphotographien – zeitgleich 240,-

– 104 – Schulenburg, Wilibald von Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin, Nicolaische Verlags- 254 Buchhandlung R. Stricker, 1882. Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und Titelrückenschild (etwas berieben, Titel- schild mit Fehlstelle). X, 208 S., stellenweise sehr schwach gebräunt, insgesamt gut erhaltenes Exemplar.

Erste Ausgabe. – „Wilibald von Schulenburg stammt aus dem aus dem Spreewald veröffentlichte. Rudolf Virchow erweck- altmärkischen Adelsgeschlecht Schulenburg und wurde als te 1879 sein Interesse für Vorgeschichte und führte mit ihm Sohn des königlichen Hofjagdjunkers und Jagdzeugmeisters Ausgrabungen auf dem Schlossberg bei Burg, in Brahmow im Schloss Grunewald Ludwig Anton von Schulenburg (...) bei Werben (Spreewald) und auf Urnenfeldern in der Um- geboren. Mit einem älteren Bruder wuchs er ab März 1852 gebung durch. 1880 organisierte Schulenburg für den Inter- im Jagdschloss Grunewald auf. Nach Unterricht durch Haus- nationalen Anthropologenkongress in Berlin die Abschlus- lehrer war er Schüler am Pädagogium Charlottenburg, der sexkursion in den Spreewald. Dann lebte er einige Zeit in Nachfolgeeinrichtung der von Ludwig Cauer (1792–1834) Schleife in der preußischen Oberlausitz, um sich auch mit gegründeten Cauerschen Anstalt, und am Friedrichswerder- der dortigen Sagenwelt bekannt zu machen. Die Sagen des schen Gymnasium in Berlin. Nach dem Abitur im Jahr 1868 Bauern Johann Hantscho-Hano veröffentlichte er teilweise trat er als Fahnenjunker in das 2. Garde-Regiment zu Fuß in seinem 1882 erschienenen Buch Wendisches Volkstum Nr. 7 ein. Er nahm nach seiner Beförderung zum Leutnant in Sage, Brauch und Sitte, zum Teil in den Niederlausitzer am Deutsch-Französischen Krieg teil. Wegen einer schwe- Mitteilungen (Band 3, S. 223–230 und 292–299, sowie Band ren Verwundung in der Nähe des Dorfes Sainte-Marie-aux- 14, S. 1–72). Neun Monate lang half als freier Mitarbeiter bei Chênes beim Sturm auf Saint Privat de la Montagne am 18. der Neuordnung der vorgeschichtlichen Sammlung im Mu- August 1870 musste sein linker Arm amputiert werden. Er seum für Völkerkunde in Berlin. Seinen vierjährigen Aufent- wurde als Adjutant zum Gouverneur von Posen versetzt bis halt in Oberbayern und Italien beschrieb er in dem Aufsatz er 1875 als Premierleutnant freiwillig seinen Abschied vom Ein Bauernhaus im Berchtesgadener Ländchen. Dann lebte Militär nahm. Einen Ruf zum Privatsekretär des späteren er in Berlin und reiste in den Schwarzwald, besuchte Sylt, Kaisers Friedrich III. lehnte er ab. Stattdessen nahm er Un- Borkum und Bornholm. Nach dem Ersten Weltkrieg zog er terricht in Landschaftsmalerei und ließ sich nach seinem nach Oldenburg, später nach Neustrelitz, wo am 5. Juli 1929 Ausscheiden aus dem Militärdienst als Marine- und Land- seine Frau starb, was ihn zur Rückkehr nach Berlin bewegte. schaftsmaler in Charlottenburg nieder. Er schuf Ölbilder und Er erlebte noch die Neuauflage seiner Wendische Volkssagen kleinformatige Ansichten aus der Umgebung von Berlin und und die Vorbereitungen zur zweiten Auflage des Wendischen der Mark Brandenburg. Studienreisen führten ihn 1875 nach Volkstums. Im Februar 1934 stürzte er infolge eines Schwä- Norwegen und 1876 nach Hessen. Von 1876 bis 1879 lebte er cheanfalls und zog sich einen Oberschenkelbruch zu, von beim Kleinbauern Badarak in Burg (Spreewald), zeichnete dem er sich nicht mehr erholte. Er starb im Hubertus-Kran- Häuser und Kleidung der einheimischen Bevölkerung, er- kenhaus in Berlin-Zehlendorf und wurde auf dem Friedhof lernte die niedersorbische Sprache und sammelte Sagen und Zehlendorf, Onkel-Tom-Straße bestattet.“ (wikipedia, dt.). Gebräuche – unter anderem vom Fischer Kito Pank –, die er (Best.-Nr.: KS433-001) 1880 in seinem Buch Wendische Volkssagen und Gebräuche 280,-

Schuster, Georg. Die geheimen Gesellschaften, Verbindungen und Orden. Zwei Teile in einem Band (=voll- 255 ständig). Leipzig, Theodor Leibing, 1906. Kl.-Oktav. Zeitgenössisches, goldgepr. Halbleinen mit marmorierten Bezügen (handschriftlicher Vermerk auf Rücken: I+II). X, 558 S.; VI, 584 S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Gutes Exemplar.

Erste Ausgabe des Klassikers. Behandelt alle Zeiten und na- 75,- hezu sämtliche Kulturkreise, wobei ein deutlicher Schwer- punkt auf Europa liegt. (Best.-Nr.: KS0087-00B)

– 105 – 256 Strack, Hermann L. Der Blutaberglaube in der Menschheit, Blutmorde und Blutritus. Zugleich eine Antwort auf die Herausforderung des „Osservatore Cattolico“. Vierte, neu bearbeitete Auflage. Zweites bis fünftes Tau- send. München, C. H. Beck‘sche Verlagsbuchhandlung Oskar Beck, 1892. Oktav. Zeitgenössisches Halbleinen mit marmorierten Bezügen und Titelrückenschild (kaum berieben). X (+II), 155 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen bedruckten Org.-Broschur.

[=Schriften des Institutum Judaicum in Berlin, Nr. 14]. – Er- 25,- ste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS433-007)

257 Suolahti (eig. Palander), Hugo Die deutschen Vogelnamen. Eine wortgeschichtliche Untersuchung. Straß- burg, Karl J. Trübner, 1909. Oktav. Goldgepr. Org.-Ganzleinen (geringfügig fleckig). 1 Bl., XXXIII (+I), 540 S., 8 S. Verlagsanzeigen. Ordent- liches Exemplar.

Erste Ausgabe. Klassiker der deutschsprachigen Tiernamen- lahtis etymologische Arbeiten galten bereits zu Lebzeiten als forschung, einen umfassenden und vielerorts überraschen- mustergültig. (Best.-Nr.: KS0022-00B) den kulturgeschichtlichen Wissenskorpus darbietend. Suo- 125,-

258 Thulin, Carl Die Götter des Martianus Capella und der Bronzeleber von Piacenza. Mit 2 Abbildungen im Text und 1 Tafel. Alfred Töpelmann, vormals J. Ricker'sche Verlagsbuchhandlung, Giessen, 1906 Oktav. 2 Bll., 92 S., mit einer Tafel, im Anhang die bedr. Org.-Brochur miteingebunden sowie ein der Verlags- bericht No. 3 für Oktober 1905 des Töpelmannschen Verlages mit Verlagsankündigungen und lieferbaren Titeln (ausführlich auf insgesamt 36 S.)

[=Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten, hrsg. 60,- von Albrecht Dieterich und Richard Wünsch; III. Band, 1. Heft.) – Erste Ausgabe.(Best.-Nr.: KS346-07)

259 Zoepf, Ludwig. Die Mystikerin Margaretha Ebner (c. 1291-1351). Leipzig & Berlin, B. G. Teubner, 1914. Oktav. Zeitgenössisches, goldgeprägtes Halbleinen mit marmomierten Bezügen. IX (+I), 177 (+1) S., mit der ans Ende gebundenen Org.-Broschur. Wohlerhalten.

[=Beiträge zur Kulturgeschichte des Mittelalters und der Re- 50,- naissance; 16]. – Erste Ausgabe. (Best.-Nr.: KS0098-00B) 1

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Erschienen 2020.

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