59381 46 Deutschland 46 12,80 D Österreich, BeNeLux 14 D Die Letzte ihrer Art Schweiz 25 CHF Alles über das schnellste Propellerfl ugzeug der Welt er ll se eines pe Erlebnis ro agd-Piloten t P t Nachtj mi s s tar ms il F peller  ro R SS Ud s mit P mit s er er n d n re oto Filmstar gm  Flu R R

Ferdinand C.W. Käsmann  ei

Messerschmitt Me 209 liz

Der Weg zum schnellsten Propellerfl ugzeug der Welt Po 119 Seiten, viele Abbildungen, 20 x 28 cm s en ISBN 978-3-942645-03-4 mbi en der UdSS der en

EUR (D) 29,80 lu Ko  d ag Flugmotor htj ac  r N r de Zerstörer in der nachtjagd izei izei n n r i r re tö rs Ze 

Frühjahr 1939 – Deutsche Piloten schaffen das Unmögliche – sie erringen den Geschwindigkeits-Weltrekord.

Drei Jahrzehnte lang kämpften Frankreich, England, Italien und die USA um die Führung – jetzt übernehmen Pol Kolumbiens  gleich zwei deutsche Piloten in Flugzeugen deutscher Konstrukteure diese: Hans Dieterle in einer Heinkel Filmstars mit Propeller He 100 und Fritz Wendel in einer Messerschmitt Me 209. Olditimer-Flugzeuge für

Von dieser Messerschmitt Me 209 V1, dem letzten deutschen Propeller-Weltrekordfl ugzeug, berichtet das tjagd Hollywood-Filme gründlich recherchierte und reich bebilderte Buch - das erste seiner Art - ohne nationales Pathos. Dank der Mitarbeit kompetenter Fachleute und Luftfahrthistoriker gelang es dem renommierten Autoren Ferdinand

C. W. Käsman, diese historische Leistung mit kaum bekannten Fakten und Bildern darzustellen. Nach r er in de in er Ihr Buch erhalten Sie im Buchhandel oder direkt (zzgl. Versandkosten) über: HEROLD Auslieferung und Service GmbH Raiffeisenallee 10 · D-82041 Oberhaching · Tel.: +49(0)89-613871-0 · Fax: +49(0)89-613871-20 · [email protected] rstör Anfänge des Flugmotoren- Kolumbiens Polizei-Fliegerkräfte

Ze baus in der UdSSR A VIATIC Verlag GmbH · Kolpingring 16 · D-82041 Oberhaching · [email protected] · www.aviatic.de

 Schwerer Start mit fremder Technik Die größte Polizeiflotte der Welt seit 50 Jahren im Kampf gegen Drogenbanden

Umschlag_FRX46.indd 1 11.03.14 17:10 Editorial 3

Liebe Leserinnen und Leser,

nicht immer entspricht bei einer Flugzeugentwicklung die fertige Konstruktion am Ende dem, was man sich als Ziel gesetzt hat. Auch heute werden Flugzeuge oft schwerer als vorgesehen, teurer als angekündigt oder sie erfüllen die eine oder andere gestellte Augabe nicht – gele- gentlich auch deshalb, weil der Auftraggeber inzwischen zu neuen Einsichten über das Anfor- derungsprofil gekommen ist. Vor achtzig Jahren, als es keine Computersimulationen gab und noch viel mehr experimen- tiert wurde, war das erst recht so. Die von Willy Messerschmitt Mitte der 1930er-Jahre konstru- ierte, zweimotorige Bf 110 der Bayerischen Flugzeugwerke AG verfehlte gleich zweimal die Ziel- Lust vorgaben, einmal gewollt, ein anderes Mal ungewollt, und galt letztlich doch als so erfolgreich, dass sie in 6050 Exemplaren gebaut wurde. Zuerst arbeitete Messerschmitt gezielt an der Anforderungsliste des Reichsluftfahrtminis- auf mehr teriums vorbei, das einen „Kampfzerstörer“, u. A. mit Waffendrehturm und innen liegendem Bombenschacht wünschte. Messerschmitt dagegen setzte vor allem auf Geschwindigkeit und Reichweite – und gewann den Auftrag gegen die Konkurrenz, die sich viel genauer an die Aus- schreibung gehalten hatte. Inzwischen waren nämlich der Luftwaffenführung ebenfalls Zweifel am Konzept des „Kampfzerstörers“ gekommen. Doch auch die Bf 110 versagte letztlich in der Luft- und Luftschlacht um England, weil sie den schnellen und wendigen Hurricane und Spitfire nicht gewachsen war. In einer ganz anderen Rolle konnte sie dann aber ihre Vorzüge ausspielen, näm- lich im Kampf gegen die nächtlichen allierten Bomberverbände über Deutschland. So wurde die Bf 110 zum Sinnbild des deutschen Nachtjägers. ? Mit den weiteren Beiträgen in dieser Ausgabe schlagen wir historisch einen großen Bogen, Raumfahrt

and: 4,905 2497Deutschl 1 ahrgang A1 1 panien:6,40 61.J lien:6,40 ·S vom vielleicht modernsten Flugzeug des Ersten Weltkriegs, der Siemens-Schuckert D.III, von der iz:9,20 sfr·Ita 1 ·Schwe 1 ·Österreich: 5,80 TS BeNeLux: 5,90 NUND HEADSE am Ende des Krieges einige in die Schweiz gelangten, bis hin zu den kolumbianischen Polizei- SPECIAL FLIEGERUHRE 12/2013 fliegern, die in den vergangenen 50 Jahren im Drogenkampf die weltweit größte Polizei-Luft- HRT UFT- UNDRAUMFA flotte aufgebaut haben. MAGAZIN FÜRL

US-Trägerschiffe Neue SEE I-DROHNEN AUF HEL hte it um Fluggastrec Stre HT UNGEMACH PASSAGIEREN DRO

,905 62.Jahrgang A12497Deutschland:4 1 :6,40 1 1 chweiz:9,20 sfr·Italien:6,40 ·Spanien BeNeLux: 5,90 1 ·Österreich: 5,80 ·S SPECIAL FLUGSIMULATIONEN 01/2014

Ihr Lutz Buchmann MAGAZIN FÜRLUFT- UNDRAUMFAHRT 1

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SPECIAL PILO 62. Jahrgang A124 TENAUSBILDUN BeNeLux: 1 97 Deutschland:4,905 G 5,90 ·Österreich:5,80 1 ·Schweiz:9 ,20 sfr·Italien:6,40 1 ·Spanien:6,40 1

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MAGAZIN FÜRLUFT- UNDNDRRAAUMFAUMFAHHRRT Mi tMotorsegler Grob G109 unterwegs ERLEBNISFLUG ÜBER POLEN 10 Jahre Aufholjagd NIKIWIEDER VORN DABEI Qatar: 5-Sterne-Airlinevom Golf AUSDEM NICHTS AN DIESPITZE

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Editorial_FRX46_V1.indd 3 12.03.14 09:21 4 Inhalt

Bis zum letzten Kriegstag im einsatz Nachtjagd-Ass Martin Drewes

Als Pilot der Messerschmitt Bf 110 in der Wüste des Irak, 58 gegen Tagbomber und in der Nachtjagd.

20 10

schwieriger start Das moDernste JagDFlugzeug Beim FlugmotorenBau Des ersten weltKriegs Die Zivilluftflotte Siemens-Schuckert D.III der UdSSR in der Schweiz

Für die geplante eigenständige Luftfahrt­ Nach der Kapitulation 1918 setzten sich vier deutsche industrie der Sowjetunion war die Entwicklung Flugzeugführer mit ihren Siemens­Schuckert D.III in die von Flugmotoren unabdingbar. Schweiz ab.

Inhalt_FRX46_V2.indd 4 11.03.14 16:27 40 78

entstehungsgeschichte Der BF 110 stunt-Piloten unD olDtimer unD Die einsätze am tag unD in Der nacht Fliegen Für hollywooD Messerschmitt Zerstörer Filmstars mit Propeller

Die setzte große Hoffnung auf das In einem Interview gewährt der Warbird­Pilot zweimotorige Jagdflugzeug. Doch bei der Luftschlacht Steve Hinton ungewöhnliche Einblicke um England zeigten sich die Schwächen. in bekannte Flieger­Film­Produktionen.

92 96

„Javor 51“ in tschechien seit üBer 50 Jahren im einsatz Das Geheimnis Kolumbiens des Atombunkers fliegende Polizei

Früher lagerten hier die Atomsprengköpfe für Aus bescheidenen Anfängen entwickelten sowjetische Düsenbomber und Raketen, sich die größten und schlagkräftigsten jetzt kann man die geheime Anlage besichtigen. Polizei­Fliegerkräfte der Welt.

Editorial ...... 3 Inhalt ...... 4 Im Blickpunkt ...... 6 Leserbriefe ...... 110 Bücher ...... 113 Vorschau/Impressum ...... 114 Titelabbildung: Fotomontage Uwe W. Jack

Inhalt_FRX46_V2.indd 5 11.03.14 16:27 SSW-DIII_FRX46_V2.indd 10 10 Foto: Swiss Air Force Center Si pr leit kleinen am Nach em äsen we 20. der en rk tier Mai sch ist Übernahme s- t wa sich 1919 mit Sc rz heller kr en hu erhielt eisf Zi ck ff örmig der Fa ern er rbe das SSW am t und übermalt erst D. Se D. e it ve III III enleit Jagdflugz r (8344/17) i gr n ößer und we der das t. rk eug

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Das modernste Jagdflugzeug des Ersten Welkriegs Siemens-Schuckert D.III in der Schweiz

Nach der deutschen Kapitulation flogen vier deutsche Flug­ zeugführer mit ihren Siemens­Schuckert D.III in die Schweiz. Darunter auch der erfolgreichste jüdische Jagdflieger des Ersten Weltkrieges. Wir verfolgen die Spur der Flugzeuge.

Hans-Heiri Stapfer

SSW-DIII_FRX46_V2.indd 11 11.03.14 16:47 20 Die Zivilluftflotte der UdSSR

Schwierigkeiten bei Beginn Teil 3 des Flugmotorenbaus Die Zivilluftflotte der UdSSR

Für die geplante eigenständige sowjetische Luftfahrtindustrie war die Entwicklung von Flugzeugmotoren lebensnotwendig. Doch viele Motoren erfüllten die Anforderungen nicht und so musste in den 20er- und 30er-Jahren oft auf ausländische Muster zurückgegriffen werden. Zusätzlich erforderte die Schulung von Luftfahrtpersonal gewaltige Mittel. Dr. Rainer Göpfert

Zivilluftflotte-Teil3_FRX46_V8.indd 20 11.03.14 16:29 Die Zivilluftflotte der UdSSR 21

Der wassergekühlte Reihenmotor M-17 an einer R-5 ohne Bewaffnung eingesetzt zur Ausbildung. Die zivile Kennung deutet auf eine Fliegerschule der OSOAWIACHIM hin.

Zivilluftflotte-Teil3_FRX46_V8.indd 21 11.03.14 16:29 40 Messerschmitt Zerstörer

Ursprung der Bf 110 und Einsatz in der Nachtjagd Messerschmitt Zerstörer

Als scheinbar ideale Waffe gegen feindliche Bomber setzte die Luftwaffe große Hoffnung auf ein zweimotoriges Jagdflugzeug. Doch während der Luftschlacht um England offenbarten sich seine Schwächen. In der Nachtjagd dagegen wurde die Bf 110 erfolgreich eingesetzt. Uwe W. Jack

Zerstoerer_FRX46_V2.indd 40 10.03.14 16:20 Messerschmitt Zerstörer 41

Startvorbereitungen für einen Nachtjäger Bf 110 G. Die Maschine trägt keine Antennen eines Bordradars, dafür zwei zusätzliche Bordkanonen unter dem Rumpf. Vorschriftsmäßig stehen beim Motorenlauf zwei Warte mit Feuerlöscher bereit.

Zerstoerer_FRX46_V2.indd 41 10.03.14 16:20 Martin-Drewes_FRX46_V2.indd 58

Fotomontage: Uwe W. Jack 58 Na ch tj ag d- As s Ma rt in Dr ew es 10.03.14 16:34 Nachtjagd-Ass Martin Drewes 59 Bis zum letzten Kriegstag im Einsatz Nachtjagd-Ass Martin Drewes

Am ersten Tag des Zweiten Weltkriegs begann Martin Drewes seine Flugausbildung. Als Pilot der zweimotorigen Messer- schmitt Bf 110 flog er gegen amerikanische Tagbomber, war im Einsatz in der Wüste des Irak und bekämpfte schließlich in der Nacht einfliegende britische Bomber. Solveig Flörke

Martin-Drewes_FRX46_V2.indd 59 10.03.14 16:34 60 Nachtjagd-Ass Martin Drewes ra to di E er dl A ia v es ew Dr n ti ar M und e rk ö l F ig ve ol S - et hn eic ez b rs e nd a ht ic n enn W s: Foto

Flugschüler Martin Drewes im cht Jahre war Martin Drewes 1927 alt: „Luftveränderung“, erwidert „sim“ (ja). Wir gehen weiter ins schattige Haus, weil es Herbst 1939 im hinteren Sitz empfahl der Arzt damals seiner Mutter wegen der Atem- draußen brütend heiß ist. Schon im kleinen Flur, direkt hinter einer Bücker Bü 131. beschwerden ihres Sohnes, „der Junge muss mal an die der Eingangstür fallen mir die Auszeichnungen und Bilder an Nordsee.“ Gemeinsam mit seinen zwei Schwestern Han- den Wänden auf. Ein Silberteller mit der Gravur eines Adlers, ein Anah und Käthe und seiner Mutter ging es für einige Wochen auf die Andenken der brasilianischen Luftwaffe. ostfriesische Insel Wangerooge. Zum ersten Mal in seinem Leben Martin Drewes stellt mir seine Frau Dulce vor, die schon auf sah der Sohn des Apothekers Wilhelm Drewes aus dem kleinen uns zu warten scheint. Sie ist Brasilianerin. „Leider geht es ihr im Lobmachtersen bei das Meer. Im Juni 1927 bestieg er Moment nicht so gut“, sagt Martin Drewes leise auf Deutsch zu auch zum ersten Mal in seinem Leben ein Flugzeug. Für damalige mir. Sie sitzt in einem Sessel und lächelt mich an. Um uns herum Zeiten eine Sensation. „Ausgerechnet an unserem letzten Wochen- springen zwölf Hunde – Martin Drewes große Passion. Eine ende an der See gab es einen ‚Tag der Fliegerei‘ mit 15-minütigen Haushälterin bringt uns etwas zu trinken und wir beginnen uns Rundflügen über die Insel für jeweils drei Passagiere“, erinnert sich zu unterhalten. Martin Drewes noch genau. „Wir hatten nicht nur das Glück als Martin Drewes wirkt vorsichtig und ein wenig skeptisch. letzte Familie für einen Flug an die Reihe zu kommen, ich durfte Immer wieder erhalte er Anfragen von Journalisten. Aus Deutsch- sogar vorne beim Piloten sitzen. Als es losging, wusste ich nicht, land seien mal welche hier gewesen, danach habe es eine reiße- wohin ich zuerst sehen sollte: zum Horizont, zur immer kleiner wer- rische Nazi-Geschichte in der Zeitung gegeben, Martin Drewes denden Insel, zu all den Knöpfen und Instrumenten im Cockpit…“ war geschockt und enttäuscht. „Das erste Opfer des Krieges ist Von Atembeschwerden keine Spur mehr. Es war der krönende immer die Wahrheit“, zitiert er frei nach Rudyard Kipling. Als einer Abschluss eines schönen Ausflugs an die See. Die Erinnerung an der letzten Zeitzeugen des Luftkriegs im Zweiten Weltkrieg, dazu diesen ersten Flug ließ den Jungen nicht mehr los. noch ein hochdekoriertes Fliegerass, wird Martin Drewes oft auf- gesucht, und zwar aus allen Teilen der Erde. Erst kürzlich wieder Ein Besuch bei Martin Drewes in Brasilien kam ein Fax aus Australien. „58 Fragen hat mir der gute Mann Im Spätsommer 2009 blühten im Garten von Martin Drewes im geschickt“, sagt Martin Drewes. „Ja, wenn ich die alle beantworten brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina die Hibiskusblüten. würde, wie lang würde das dauern?“ Das Haus im Stadtteil Silvestre liegt an einem steilen Hang und schon von draußen ist lautes Hundegebell hinter der hellgelben Aus einem Panzer ins Cockpit Mauer zu hören. Die Haustür geht auf und ein alter, aber rüstiger Als Martin Drewes 1937 vom Gymnasium in Wolfenbüttel mit Mann kommt heraus. Hellblaues Poloshirt, weiße Haare, ener- Abitur abging, wurde ihm bescheinigt: „Er verlässt das Gymnasi- gischer Gang. Der 91-Jährige pfeift den Hund zurück. Martin um, um einer Offiziers-Karriere bei der Luftwaffe zu folgen.“ Doch Drewes kommt auf mich zu, öffnet das in Brasilien üblicherweise sein Vater hielt nichts von der Fliegerei – viel zu gefährlich, fand verschlossene Eingangstor. „Hallo“, sagt er auf Deutsch, „Will- er. So stellte sich Martin Drewes am 2. November 1937 als Kadett kommen“ schon auf Portugiesisch. Wir geben uns die Hand. „Sie der 5. Kompanie des 6. Panzer-Regiments in Neuruppin vor. Statt mögen Hunde“, frage ich wieder auf Deutsch, um sicherzugehen, mit Flugzeugen hatte er es nun mit Kettenfahrzeugen zu tun. Das ob er sich nicht vielleicht doch in seiner Muttersprache mit Zimmer 102 bewohnte er mit fünf weiteren Männern, zwei davon mir unterhalten wolle, aber danach sieht es nicht aus, denn er ebenfalls Kadetten. Ihr Vorgesetzter hieß Helmut Drebber. „Ein star-

Martin-Drewes_FRX46_V2.indd 60 10.03.14 16:34 78 Interview: Filmstars mit Propeller

P-38J Lightning namens „23 Skidoo“ ist eine von noch sieben fliegenden „Gabelschwanzteufeln“. In Chino hat die Maschine einen eigenen Hangar, in dem an die 475. Jagdgruppe und ihre 542 Luftsiege im Pazifik erinnert wird. Hier ist Steve Hinton im Cockpit gut zu erkennen, eskortiert von einer P-40N.

Interview-Hinton-Teil2_FRX46_V2.indd 78 10.03.14 15:32 Interview: Filmstars mit Propeller 79

Einsatz für Hollywood Filmstars mit Propeller

Steve Hinton vom Planes of Fame Museum in den USA war ein bekannter Flugzeug-Restaurator, ein erfolgreicher Pilot bei um

Flugzeugrennen und ist in Oldtimer-Flugzeugen des Zweiten use M me Fa

Weltkriegs zu Hause. Im Interview mit Georg Mader schildert er of s ne a Pl seine Einsätze als Warbirdpilot für bekannte Hollywood-Filme. : Foto

Interview-Hinton-Teil2_FRX46_V2.indd 79 10.03.14 15:32 92 Das Geheimnis des Atombunkers e nl ie K

Atommuseum „Javor 51“ in Tschechien nd er B - en geb nge a rs e nd a ht ic n enn

Das Geheimnis des Atombunkers w s: Foto

Die Verladehalle im Bunker. ahe der tschechischen Ortschaft Misov in Westböh- Lager für Atomsprengköpfe Rechts die Eingänge men, etwa 25 km südöstlich von Plzen hat im August Das Atomsprengkopfdepot in Misov wurde nach dem Einmarsch zu den ehemaligen 2013 ein neues, einmaliges Museum geöffnet, welches der sowjetischen Truppen 1968 in die Tschechoslowakei unter Lagerkammern. jetzt sind sich dem Atomwettrüsten zwischen den USA und strengster Geheimhaltung in einem Waldgebiet nahe der Ort- es die Ausstellungsräume. N der Sowjetunion im Kalten Krieg widmet. Das „Atommuzeum schaft Misov gebaut und war bis zum Abzug der sowjetischen Javor 51“ wird von der Iron Curtain Foundation betrieben und Truppen 1991 einer der geheimsten Orte in der Tschechoslowa- Das getarnte Bunkertor befindet sich in einem ehemaligen Lagerbunker für sowjetische kei. Außer in Misov gab es noch zwei weitere zentrale Depots und der Eingang zum Atomsprengköpfe auf einem Militärareal am Rande des großen für nukleare Atomsprengköpfe in Bilina und Bela Bezdezem Atommu seum Übungs- und Sperrgebietes Brdy der tschechischen Armee. nördlich von Prag. In diesen drei Lagern wurden unter anderem die Atomspreng- köpfe für sowjetische und tschechoslowakische Kurzstreckenrake- ten vom Typ SS-1C Scud gelagert. Außerdem befanden sich dort nukleare Bewaffnung für die in der CSSR stationierten Jagdbom- berverbände und auch nukleare Gefechtsköpfe für Artilleriemuniti- on. In der Nähe der Depots waren die Stützpunkte der sowjetischen und tschechoslowakischen Raketenbrigaden disloziert. In der Umgebung von Misov befanden sich die tschechoslowakischen Scud-Raketenbrigaden bei den Ortschaften Rokycany und Jince. Nordöstlich von Prag war eine tschechoslowakische Raketenbri- gade in Jicin und eine sowjetische Scud-Raketenbrigade in Turnov beheimatet. Die Scud-Raketen mit einer Reichweite von etwa 280 km waren auf mobilen Raketentransportfahrzeugen sowjetischer Bauart mit Startrampe montiert. Alle drei tschechoslowakischen Atomsprengkopfdepots und die Raketenbasen befanden sich unter der alleinigen Kontrolle sowjetischer Truppen und wurden vom sowjetischen Geheim- dienst KGB strengstens bewacht. Zur äußeren Sicherung war das Atomsprengkopfdepot von zwei bis drei Stacheldrahtzäu- nen umgeben. Das Objekt wurde auch durch eine sogenannte Lichtsperre geschützt. Dabei handelte es sich um auf Laternen- oder Strommasten angebrachte starke Scheinwerfer, die das Vorfeld des Zaunes ausleuchteten. An der Objektgrenze sind Wachtürme platziert.

Atommuseum_FRX46_V2.indd 92 10.03.14 15:22 Kolumbien_FRX46_V2.indd

Foto: Sammlung Santiago Rivas 96 Ko zur üb ni Ei lum n sch er B Si d er en ko em bi gung P rs 96 en ol B ky iz od U e ei s H- in en s fl es ch 6 u ie 0L V nd we er B ge i bt le la st tz b ck b nd ei er te ha e ei n e wk in t ab Po Re er d zus

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11.03.14 16:33 Kolumbiens fliegende Polizei 97

Über 50 Jahre im Einsatz gegen Drogen und Guerilla Kolumbiens fliegende Polizei

Aus sehr bescheidenen Anfängen heraus entwickelten sich in Kolumbien die größten und schlagkräftigsten Polizei- Fliegerkräfte der Welt. Ihre Feuerkraft und Einsatzerfahrung ist denen vieler Luftwaffen überlegen. Santiago Rivas

Kolumbien_FRX46_V2.indd 97 10.03.14 16:54 98 Kolumbiens fliegende Polizei vas Ri o ag i nt Sa g mmlun Sa en eb eg ang s er d an ht nic nn We s: Foto

Noch inoffiziell, aber schon n Kolumbien, einem Land, welches durch Drogenproduktion eine Cessna 410, welche in den frühen 1960er-Jahren von einer in polizeigrün, erhielten und -schmuggel sowie ständige Angriffe durch eine linksge- Eisenbahngesellschaft erworben und in den Polizeidienst über- die Fliegerkräfte der Polizei richtete Guerilla gezeichnet ist, haben sich die Fliegerkräfte der nommen wurde. Dieses Flugzeug flog nur eine kurze Zeit lang Ein- Kolumbiens mit diesen Polizei zu den stärksten ihrer Art in der Welt entwickelt. Ausge- sätze und offizielle Polizei-Fliegerkräfte gab es damals auch noch beiden Cessna 206 Anfang Istattet sind die Polizeiflieger mit mehr als siebzig Helikoptern, unter nicht. Doch kurz danach ordnete Saulo Gil Ramírez der 1960er-Jahre ihre ersten anderem mit Huey 2, Bell 212 und auch mit Blackhawk, meist mit Sendoya die Aufstellung einer kleinen, inoffiziellen Polizeistaffel Flugzeuge. Maschinengewehren bewaffnet, sowie mit etlichen Flugzeugen. mit zwei Cessna 206 und einer Cessna 441 an. Als erste Polizeipilo- ten wurden die Leutnante José Francisco de Paul Loiseau Loiseau, Die Aufbauphase Luis Gilberto Santamaría Arroyave und Humberto Aparicio Navia Die Wurzeln der kolumbianischen Polizei-Fliegerkräfte gehen ausgewählt. Zuvor hatten sie ihre fliegerische Ausbildung an einer zurück bis zum Ende der 1950er-Jahre, als die Polizei der Karibik- privaten Flugschule am Zivilflughafen von Guaymaral, nördlich der Hafenstadt Bolivar sich für ihre Überwachungsaufgaben aus Hauptstadt Bogotá, erhalten. Dort hatte die Polizei einen Teil eines eigenem Antrieb ein Flugzeug vom Typ Ryan Navion beschaffte. Hangars als ersten Stützpunkt gemietet. Offiziell war das erste Flugzeug der kolumbianischen Polizei aber Am Morgen des 18. September 1968 kam es zum ersten schweren Unglück der kolumbianischen Polizeiflieger. Im dichten Die Servicio Aéreo de la Nebel stürzte die Cessna 206 mit dem Kennzeichen HK-PN-0877 Policía ist hier 1985 mit auf die Start-und-Lande-Bahn des Flughafens Guaymaral. Der einem Helikopter vom Typ Bell 206 im Einsatz, um nach dem verheerenden Ausbruch des Vulkans Nevado del Ruíz Verletzte auszufliegen.

Rechts: „Gott und Vaterland“, das Motto der Servicio Aéreo de la Policía.

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