01_PAZ42 12.10.2004 17:08 Uhr Seite 1

Recht, aber nicht billig Gegen Österreich Verzauberung Nemmersdorf Der Europäische Gerichtshof für Der Literatur-Nobelpreis für Elfrie- Vor 50 Jahren nahm die Deutsche Der Ortsname steht für den Beginn Menschenrechte berät über Klagen de Jelinek ist vor allem ein Schlag Grammophon mit Goethes „Faust“, der Kriegsverbrechen der Roten der Opfer der kommunistischen Bo- ins Gesicht ihrer Heimat – einer inszeniert von Gründgens, das erste Armee gegen die deutsche Zivilbe- denreform. Erste Eindrücke des un- Kulturnation. Über eine völlig neue Hörbuch auf. Mehr über das gespro- völkerung. Mehr über das Massa- gleichen Kampfes auf Seite 2 Form von Sanktionierung. Seite 7 chene Wort auf Seite 9 ker vor 60 Jahren auf Seite 21

Das Ostpreußenblatt Jahrgang 55 – Folge 42 C 5524 NABHÄNGIGE OCHENZEITUNG FÜR EUTSCHLAND 16. Oktober 2004 U W D PVST. Gebühr bezahlt

Kein Freund der Türken: Verzweifelt hatte Kofi Hans-Jürgen MAHLITZ: Annan bei dem zyprioti- schen Staatspräsidenten Tassos Papadopoulos (r.) Mit zweierlei Maß für eine Wiedervereini- gung mit dem türkischen lle Staatsgewalt geht vom Vol- regierungsamtlicher Lesart „unan- Norden des geteilten Zy- Ake aus, so lautet es in Artikel 20, ständig“. Und noch Schlimmeres perns geworben, doch Absatz 2 unseres Grundgesetzes. sind sie, wenn sie es wagen, ihre der griechische Zyprer Das ist die schöne Verfassungstheo- „unanständige“ Meinung per schwor seine Leute im rie; in der Verfassungspraxis hat sich Unterschrift zu besiegeln. April 2004 auf ein Nein das Volk damit zu begnügen, alle Denn da versteht Deutschlands paar Jahre Politiker zu wählen, de- Linke keinen Spaß. Unterschriften- ein. Jetzt, kurz vor dem nen es die Ausübung aller Staatsge- EU-Gipfel zur Frage eines sammlungen – gegen Kernkraft, walt leihweise übertragen darf. An- gegen Volkszählung, gegen Locke- EU-Beitritts der Türkei, sonsten hat es sich gefälligst aus der hat Papadopoulos Anka- rung des Datenschutzes zugunsten Politik herauszuhalten. Wenn es ei- von Opfern und zu Lasten von Tä- ra sogar sein Veto ange- ne Meinung ungefragt äußert, muß droht. Möglicherweise tern, gegen Vertriebene, die auch es sich als „Stammtisch“ beschimp- an eigenes Leid erinnern wollen verhindert somit der fen lassen. Und gefragt werden und nicht nur an das aller anderen, Staatschef des drittklein- darf es nur, wenn politisch korrekte gegen Deutsche, die lieber Deutsch sten EU-Landes die Auf- Gutmenschen das Bedürfnis haben, als Denglisch reden und lieber nahme der Türkei. sich ihre „correctness“ bestätigen nach alter Rechtschreibung schrei- zu lassen. ben, zusammenfassend also gegen Foto: pa So wundert es nicht, daß die „Rechts“: die sind das Privileg je- Idee, per Unterschriftenliste nach ner, die jetzt besonders dreist ge- Volkes Meinung zu einem EU-Bei- gen die Pläne der Union wettern. tritt der Türkei zu fragen, heftige Hier wird wieder einmal mit Reaktionen auslöste. „Populismus“ zweierlei Maß gemessen: Wenn es Unsoziales Zahlenspiel – was immer das sein soll – ist noch um die gute, die anständige, eben der harmloseste Vorwurf. die politisch korrekte Sache („Was Angela Merkel wirbt vergebens bei der CSU für ihre Gesundheitsprämie Offenbar sind wir in unserem Lan- gut, anständig und korrekt ist, be- de schon soweit, daß es nicht mehr stimmen wir.“) geht, dann ist jeder, elbst eingefleischte Unionsan- kommen soll. Dann zahle dieser statt rem Modell auch nicht Rechnung, erlaubt ist, etwas gegen eine Voll- der mitmacht, herzlichst willkom- hänger können die endlosen derzeit 186 Euro – die Hälfte davon denn bisher mitversicherte Ehepart- mitgliedschaft eines größtenteils men. Dann freut man sich ganz be- Streitereien nicht mehr ertra- überweist der Arbeitgeber an die Ver- ner müssen nun ebenfalls die Kopf- asiatischen Landes in einer sich eu- sonders, wenn Promis wie Nobel- S ropäisch nennenden Union zu ha- preisträger Grass vom Schriftsteller gen. Besonders die kämpferisch ge- sicherung – nur noch 180 Euro. Da pauschale abführen. ben. Wer zu jenen zählen will, die zum Unterschriftsteller werden. führte Debatte um eine gemeinsame der Arbeitgeber ihm jedoch 90 Euro der amtierende Bundeskanzler die Wer aber seine Unterschrift in den Gesundheitsreform zeigt, wie weit die gleich mit seinem Gehalt überweisen Die CDU hat eine Gesundheits- „Anständigen“ nennt, darf nicht in Dienst der falschen Sache stellt, Union von einer gemeinsamen Linie würde, habe der Arbeitnehmer zwar reform geschaffen, die so verwirrend Zweifel ziehen, daß ein islamisch wird an den Pranger des Medien- entfernt ist. Dabei wird die Kopfpau- einen höheren Steuersatz, doch trotz- und von so viel „Ja, aber“ durchzogen geprägtes Land in einen auf christ- zeitalters gestellt. Da tönt es uniso- schale der CDU nicht nur von Horst dem blieben ihm monatlich 50 Cent ist, daß sie nicht nur Horst Seehofer lich-abendländischer Tradition ge- no aus dem gleichgeschalteten Seehofer (CSU) als unsozial bezeich- mehr übrig. Bei Einkommen unter und Edmund Stoiber, die Befürworter gründeten Staatenbund paßt. Blätterwald: „unheilvolle Polarisie- net, auch 57 Prozent der Unionsan- 1.300 Euro greife eine Überforde- eines einkommensabhängigen Stu- Wer also glaubt, die zu erwarten- rung“; „ausländerfeindliche Paro- hänger finden es ungerecht, wenn al- rungsklausel, die bei Gesamtkosten fenmodells, nicht überzeugt. Wie die- de Zuwanderung von mehreren len“; „Angst und Haß“; „ultrana- le unabhängig vom Einkommen eine von etwa 28 bis 29 Milliarden liegen ses komplizierte Gebilde zum Wahl- Millionen Türken könne die Inte- tionalistisch“. In solchen Fällen Einheitsprämie von 180 Euro zahlen. würde, von denen 17 Milliarden aller- kampfschlager und wie damit der grationsfähigkeit auf beiden Seiten wird Artikel 5, Absatz 1 GG eben dings schon durch die Steuermehr- Bedarf der Krankenkassen gedeckt überfordern, wer meint, aus leeren etwas eingeschränkt. Zwar darf es weiterhin heißen: „Jeder hat das Doch die niedersächsische Sozial- einnahmen aufgrund der Direktüber- werden soll, bleibt offen. Welcher Kassen könnten nicht jährlich zwei- stellige Milliardenbeträge von Ber- Recht, seine Meinung in Wort, ministerin Ursula von der Leyen weisung des Arbeitgeberanteils mit nach dem Modell entlastete Besser- Schrift und Bild frei zu äußern und (CDU) versucht nun mit neuen Zah- dem Lohn getragen würden. Diese verdiener und Arbeitgeber hat zu- lin über Brüssel nach Ankara flie- ßen, wer warnend darauf hinweist, zu verbreiten“ – aber bitte nicht len zu untermauern, daß die Gesund- Berechnungen überfordern allerdings dem etwas davon, wenn das Gesund- mit Unterschrift! heitsprämie ihrer Chefin Angela Mer- so manchen gesunden Menschenver- heitssystem aufgrund von Einheits- daß von den heute hier lebenden kel keineswegs unsozial sei und zum stand, denn die Lücke von immerhin beiträgen seine Leistungen noch wei- türkischen Jugendlichen rund 40 Meine Empfehlung an die kam- Prozent arbeitslos sind (es sich pagnenerprobten PR-Aktivisten Wahlkampfschlager werden würde. noch elf Milliarden soll über einen ter einschränkt? merkwürdigerweise aber leisten um Schröder und Fischer: Organi- So habe das Mannheimer Zentrum steuerfinanzierten Solidarausgleich können, auf den Flaniermeilen un- siert unverzüglich eine bundeswei- für Europäische Wirtschaftsforschung geschlossen werden, obwohl die CDU Je länger das Konzeptchaos in der serer Metropolen in den edelsten te Unterschriftensammlung – ge- berechnet, daß es bei einem Monats- grundsätzlich gegen Steuererhöhun- Union währt, um so mehr freut sich Designerklamotten herumzustol- gen Stoibers und Merkels Unter- einkommen ab 1.300 Euro brutto zu gen ist. Ihrer angeblichen Liebe zur Rot-Grün, denn so könnten sie die zieren) – solche Skeptiker sind nach schriftensammlung! einer Entlastung des Versicherten Familie trägt die CDU zudem mit ih- Wahl 2006 doch noch gewinnen. R. B. Ein Kongreß sorgt für Wirbel PMD Polens Medien berichten objektiv und fair über den 4. Kommunalpolitischen Kongreß der LO Preußischer er 4. Kommunalpolitische licht die erfolgreiche Politik des Dia- lenstein. Die polnischen Medien- schiedene Fragestellungen des Mediendienst Kongreß der Landsmann- logs der LO. So verteidigte der Allen- vertreter zeichneten sich durch Ob- Denkmalschutzes referierten Pauli- D schaft Ostpreußen am ver- steiner Landrat Adam Sierzputowski jektivität und Fairneß aus. na Zukowska und Wiktor Knercer gangenen Wochenende in Allenstein seine Haltung, mit den „Altbürgern“ vom Allensteiner Amt für Denk- war in den polnischen Medien ne- aus den Oder-Neiße-Gebieten den Die Bedeutung des Kongresses malspflege sowie Prof. Dr. Christo- Wir erfüllen ben dem Rededuell zwischen den Dialog zu führen: „Wir dürfen nicht hob auch der Bayrische Innenmini- fer Herrmann von der Universität US-Präsidentschaftskandidaten Bush so tun, als sei hier vorher nichts ge- ster Dr. Günter Beckstein mit einem Allenstein. alle und Kerry das wichtigste Thema. wesen.“ europapolitischen Vortrag hervor. Literatur-, Für den Deutschen Landkreistag re- Angesichts der politischen Um- Rund 35 polnische Landräte und Der Sprecher der LO, Wilhelm v. ferierte Dr. Rolf Derenbach über die stände verwies der Initiator und Lei- Musik- Bürgermeister nahmen trotz gewis- Gottberg, stellte in einer von ihm Bedeutung der kommunalen Selbst- ter des Kongresses, Bernd Hinz, noch & sen politischen Drucks an dem Kon- einberufenen und hervorragend be- verwaltung am Vorabend einer Eu- einmal auf das Grußwort des polni- Filmwünsche. greß teil. Von deutscher Seite waren suchten Pressekonferenz – Fernse- ropäischen Verfassung. Landrat schen Staatspräsidenten zum 2. Kon- knapp 30 Kreisvertreter zu der Ver- hen, Rundfunk, Zeitungen – weni- Sierzputowski stellte seinen Land- greß in Elbing, in welchem er anstaltung nach Allenstein gereist. ge Stunden vor Beginn des kreis vor. Auf das besondere Inter- die deutschen und polnischen Teil- Parkallee 86 Wenige Tage vor der Veranstaltung Kongresses einige im Umlauf be- esse der Teilnehmer stieß der nehmer aufgefordert hatte, die „soli- 20144 Hamburg hatte der Allensteiner EU-Abgeord- findliche diffamierende Desinfor- Vorstandsvorsitzende der Deutsch- deste Brücke“ im deutsch-polni- Telefax: 040 / 41 40 08 58 nete Rogalski die polnischen Teil- mationen über die LO richtig. Er Polnischen Wirtschaftsförderungs- schen Verhältnis zu bauen. nehmer aufgefordert, am Kongreß beantwortete alle Fragen ausführ- gesellschaft, Dr. Reinhard Klein, der

www.preussischer-mediendienst.de nicht teilzunehmen. Daß dennoch lich und begründete die Notwen- über die Möglichkeiten der Wirt- Ein weiterer Bericht folgt in einer fast alle Polen teilnahmen, verdeut- digkeit des Veranstaltungsortes Al- schaftsförderung sprach. Über ver- der nächsten Ausgaben. B. K. 02_PAZ42 12.10.2004 14:46 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

2 Folge 42 – 16. Oktober 2004 POLITIK Die Schulden-Uhr: »Gerechtigkeit, nicht neues Unrecht« Falscher Interview mit dem Staats- und Völkerrechtler Prof. Dr. Karl Doehring Dreiklang Ende September beriet die unter dem DDR-Regime Privateigen- er „Dreiklang aus Strukturre- Große Kammer des Europä- tum erworben hat, wieder enteignet Dformen, Haushaltskonsolidie- ischen Gerichtshofs für Men- werden. Die Kläger wollen nicht neu- rung und Wachstumsimpulsen, schenrechte in Straßburg über es Unrecht schaffen. Vertrauens- den die Bundesregierung mit ihrer die Klagen von Opfern der schutz auf das einmal Erworbene soll Politik der Agenda 2010 verfolgt, kommunistischen Bodenre- bestehenbleiben. Nur was in Staats- trägt Früchte“, lobt sich das hand ist, soll zurück, und der Rest ist Bundesfinanzministerium im In- form, also Grundbesitzern und angemessen zu entschädigen. Vor al- ternet selbstverliebt. Leider hat mittelständischen Unterneh- lem konnte die Regierung nicht erklä- der Zweckoptimismus keinerlei mern, die zwischen 1945 und ren, warum denn eine Diskriminie- Grundlage. Der Haushalt konsoli- 1949 in der sowjetischen Be- rung nicht vorliege, wenn Ent- diert sich nicht – allein für „kurz- satzungszone enteignet wor- eignungen nach 1949 restituiert wer- fristige Liquiditätsengpässe“ steht den waren – ein Unrecht, daß den und solche zwischen 1945 und Hans Eichel mit 38 Milliarden Eu- auch nach der Wiedervereini- 1949 nicht. ro in der Kreide. Die Pro-Kopf-Ver- gung 1990 nicht wiedergut- schuldung erreicht Höchstwerte, gemacht wurde. Den Stand Von großer Bedeutung ist auch, die Agenda ist nicht einmal ange- des Verfahrens kommentiert welche Fragen das Gericht gestellt laufen (siehe Hartz IV), und nun Prof. Dr. Karl Doehring, emeri- hat. Was fragten die Richter, und an wird bekannt, daß Steuermehrein- tierter Ordinarius für Staats- wen war es gerichtet? nahmen im ersten Halbjahr 2004 und Völkerrecht, Universität auch von Mehrausgaben durch Prof. Doehring: Der deutsche Rich- Bund, Länder und Gemeinden be- Heidelberg, Max-Planck-Insti- Volles Haus: An der mündlichen Verhandlung des Menschenrechtsgerichts- ter Ress stellte eine der entscheiden- gleitet wurden – vor allem für So- tut für ausländisches öffentli- hofs in Straßburg nahmen auch zahlreiche Betroffene als aufmerksame Zu- den Fragen für das Gericht. Er fragte ziales und Personal: 186 Milliarden ches Recht und Völkerrecht. hörer teil. Foto: Allianz für den Rechtsstaat Frowein, wie sich die Bundesregie- Euro. So brauchen die öffentlichen err Professor Doehring, wie Prof. Doehring: In meinen Augen ist Vertreter der Regierung, der zu rung denn dazu stelle, daß das Haushalte den Ansatz einer Konso- schätzen Sie die Plädoyers Ziffer 1 wesentlicher als Ziffer 9. Sie meiner Überraschung in Englisch Bundesverfassungsgericht selbst sag- lidierung umgehend selbst auf. (SV) H der Klägervertreter Thomas gibt die vom Gericht immer wieder plädierte, obwohl die ganze Ver- te, ein Ausgleich müsse, wenn auch Gertner und Christopher Lenz ein? nachgefragte „berechtigte Erwartung“ handlung in Deutsch war, hat ange- nicht beziffert, geschaffen werden. Staatsverschuldung Waren sie inhaltlich und rhetorisch wieder, daß mit der Wiedervereini- führt, der Ausgleich des gesamt- Ob das denn nicht zumindest eine in Deutschland: so vorgetragen, daß sie das Gericht gung geraubtes Eigentum zurückgege- deutschen Parlaments, wie er in Erwartung auf Wiedergutmachung überzeugen konnten? ben werden muß. Ziffer 1 betont Ei- Ziffer 1 versprochen wurde, sei ja hätte erzeugen können. 1.392.239.090.478 € gentumsschutz und Rechtsstaat als geschehen. Eine Hoffnung auf Prof. Doehring: Die Herren Gert- überragende Grundsätze und besagt, Rückgabe habe es niemals gegeben. Wie hat er darauf geantwortet? (eine Billion dreihundertzwei- ner und Lenz waren präziser als in daß ein gesamtdeutsches Parlament Unrecht sei das Ganze natürlich ge- undneunzig Milliarden zweihun- der ersten Verhandlung im Januar. einen Ausgleich wesen. Aber das Prof. Doehring: Er sagte, die Fra- dertneununddreißig Millionen Sie haben eigentlich kein Argument schaffen werde. Parlament habe in ge sei natürlich sehr interessant, neunzigtausend und vierhundert- ausgelassen, das im Interesse der Dieses hat aber kei- Warum plädierte der dem Sinne ent- aber auch das hätte keine Erwar- achtundsiebzig) Kläger vorgebracht werden kann. nen Ausgleich ge- schieden, daß ein tung erzeugen können, da kein kon- Sie haben richtigerweise darauf hin- schaffen, sondern Vertreter der deutschen Ausgleichgesetz kreter Eigentumsanspruch in der Vorwoche: 1.390.706.596.000 € gewiesen, daß die Bestandskraft des eine Entschädigung geschaffen wurde, verfassungsrichterlichen Aussage Verschuldung pro Kopf: 16.868 € Eigentums verletzt ist, daß aber nie- von zum Teil nahe- Regierung in Englisch? und zwar von ei- angesteuert wurde. Die Erwartung Vorwoche: 16.849 € mand durch Privatpersonen geschä- zu gleich Null zuge- ner großen Mehr- müsse sich doch auf eine konkrete digt werden soll, sondern nur das, sprochen, die in heit beschlossen. Forderung stützen. Die Regierungs- (Stand: Montag, 11. Oktober 2004, was noch in Staatshand ist, an die keiner Weise dem entspricht, was ein Ich bin der Meinung, daß die ange- seite war in der Verhandlung, zuge- 12.00 Uhr. durch die Bodenreform Beraubten gesamtdeutsches Parlament unter na- sprochene große Mehrheit doch spitzt gesagt, etwas starrsinnig hilf- Zahlen: www.steuerzahler.de) zurückgegeben werden müsse. Das tionalen und internationalen Bedin- nicht davor schützt, Unrecht zu be- los. haben sie gut gemacht. gungen hätte aussprechen müssen, schließen. nämlich die Rückgabe des in Staats- Wie bewerten Sie die Lage für die Gertner wies dann noch darauf hand befindlichen Eigentums oder ei- Wie schätzen Sie das Plädoyer von Kläger beziehungsweise für die Re- Michels Stammtisch: hin, daß es sich im Grunde um eine ne Kompensation, die jedenfalls in et- Jochen Frowein ein? gierung nach der Verhandlung? verdeckte Strafmaßnahme handle. wa den Verkehrswert widerspiegelt. Da stimme ich nicht ganz mit ihm Prof. Doehring: Darin war nichts Prof. Doehring: Das ist schwer zu Jammertal überein. Meiner Meinung nach wa- Ziffer 9, die Gertner gern anführt, Neues. Das war, wenn man es etwas sagen. Ich habe mit keinem der Rich- ren die Maßnahmen der Bodenre- ist nicht so wichtig, denn man burschikos sagen will, die alte Platte. ter die Kontakte, um sagen zu kön- „Ist es Absicht, Dummheit oder form Ausdruck des Klassenkampfes. braucht für sie eine Analogie. Hier Das Eigentum sei eben weg gewesen nen, wie die Stimmung ist. Als objek- politisch korrekte Geschichtsde- Die Bourgeoisie sollte enteignet und geht es um Strafverfahren, und die und keiner hätte erwarten können, tiver Beobachter würde ich sagen: montage?“ fragte sich der Stamm- der Arbeiter- und Bauernstaat damit meisten durch die Bodenreform Ent- daß er es je wieder bekommt. An ei- Die Chance für die Kläger ist recht tisch im Deutschen Haus, als be- gefüttert werden. Die beiden Kläger- eigneten haben nie einem Strafver- ner sowjetischen Vorbedingung hat gut. richtet wurde, daß unlängst im vertreter haben aber nichts an Argu- fahren unterlegen. Gertner meint, keiner mehr festgehalten, auch nicht Die Fragen stellten Dennis Jung und südniedersächsischen Bereich der menten ausgelassen, was vorzutra- daß dies strafähnliche Maßnahmen die Regierungsseite, obwohl sie selbst Sven von Storch vom „Göttinger Bundesautobahn A 7 zwischen Göt- gen gewesen war. Ich hätte es selbst seien. Das ist zum Teil richtig. In er- im Januar diese noch vorgetragen Kreis/Studenten für den Rechts- tingen und der Landesgrenze zu kaum noch ergänzen können. ster Linie war es nun mal die Enteig- hatte. Frowein sagte nur, die DDR ha- staat“. Hessen die Abfahrt „Friedland“ der nung des Mittelstandes, der Bour- be den Fortbestand der Maßnahmen neuen Bezeichnung „Drammetal“ Ziffer 1 und Ziffer 9 der Gemeinsa- geoisie und der sogenannten Junker. verlangt, weil es sonst dort Turbulen- www.preussische-allgemeine.de weichen mußte. Bürokratische men Erklärung haben eine wichtige zen gegeben hätte. Diese Behauptung Benutzername/User-ID: paz Schildbürger haben einen ge- Rolle gespielt. Worum geht es bei Die Gegner meiner Auffassung, haben alle Kenner für Unsinn gehal- Kennwort/PIN: 6943 schichtsträchtigen Namen einfach diesen Punkten? also insbesondere Herr Frowein als ten, denn es sollte ja gar niemand, der weggewischt. Millionen Deutsche erinnern sich daran, daß in Friedland, nahe der Grenze zum damaligen sowjeti- Kohls Moskauer Märchen: Von der Lüge zum Dementi schen Machtbereich, viele tausend Heimkehrer aus sowjetischer Ge- fangenschaft und Zwangsarbeit lt-Kanzler Kohl rudert kräftig zurück: 14 entschädigt werden, weder durch Rückgabe erörtert worden. Weder im Stab von Gorbat- erstmals freien heimatlichen Boden AJahre nach dem Vollzug der deutschen Ein- noch durch angemessenen finanziellen Aus- schow noch im Außenministerium kam diese betraten, sehnsüchtig erwartet von heit will er auf einmal nichts mehr davon wis- gleich. Die Bundestagsabgeordneten, die dies als Frage auf. Vorbedingungen in Bezug auf die ihren Familien. Bundeskanzler Kon- sen, daß angeblich Moskau eben diese Einheit nicht rechtsstaatlich ablehnten, wurden unter Wiedervereinigung haben wir nicht gestellt. rad Adenauer hatte 1955 bei sei- verhindert hätte, wenn die deutsche Regierung massiven politischen, moralischen und zeit- Über die Enteignungen oder über die Unum- nem Besuch in Moskau ihre Heim- nicht unwiderruflich darauf verzichtet hätte, die lichen Druck gesetzt – innerhalb weniger Stun- kehrbarkeit dieses Prozesses wurde nicht ge- kehr erreicht – gegen die Hinnahme Zwangsenteignungen in der sowjetischen Besat- den mußten sie sich entscheiden, ob sie wirk- sprochen.“ Und Ex-Präsident Michail Gorbat- politischer Realitäten. zungszone zwischen 1945 und 1949 anzutasten. lich „die Einheit verhindern“ wollten. schow bestätigte 1998 in einem Gespräch mit der Sprecherin des „Göttinger Kreis / Studenten Das Lager Friedland wurde zur Rufen wir uns noch einmal den Ablauf der Er- Am 30. Januar 1991, also fast vier Monate für den Rechtsstaat“, Beatrix Herzogin von Ol- Stätte ergreifender Heimkehr, der eignisse in Erinnerung: In den Jahren nach Ende nach dem Vollzug des Einigungsvertrages, er- denburg: „Die Frage nach der Restitution des Hoffnung, der Freude wie des des Zweiten Weltkriegs bis zur Gründung der klärte Bundeskanzler Helmut Kohl vor dem enteigneten Besitzes wurde auf der höchsten Schmerzes, es wurde das Tor zur Bundesrepublik und der DDR wurden in der so- Deutschen Bundestag wörtlich: „Der Fortbe- Führungsebene niemals angesprochen.“ Freiheit für Abertausende. Nach wjetischen Besatzungszone Zigtausende von stand der Maßnahmen zwischen 1945 und 1949 den Heimkehrern kamen Ausge- mittelständischen Firmeninhabern und land- wurde von der Sowjetunion zu einer Vorbedin- Knapp sechs Jahre später veröffentlichte die wiesene, Vertriebene, Aussiedler, wirtschaftlichen Grundbesitzern (Slogan: „Jun- gung für die Wiedervereinigung gemacht. Ich sa- Politologin Constanze Paffrath ihre Doktorarbeit Flüchtlinge aus der DDR und bis in kerland in Bauernhand“) enteignet. Ausgeführt ge klar: Die Einheit durfte an dieser Frage nicht zum Thema „Macht und Eigentum“, in der sie – die Gegenwart viele tausend Ruß- wurden die Zwangsmaßnahmen von deutschen scheitern.“ Unterstützt wurde diese Darstellung summa cum laude – zu einem vernichtenden landdeutsche. Kommunisten mit Unterstützung und politi- vor allem von Wolfgang Schäuble, Kohls Zwei- Urteil über die Politik Kohls und Schäubles in Eindrucksvolle Denkmale und die scher Rückendeckung durch den Kreml und sei- plus-vier-Verhandlungsführer. dieser Frage kam, die „dem kommunistischen Friedland-Glocke wurden zur Erin- ne Rote Armee. Tausende der „Bodenreform“- Klassenkampf zum Sieg verholfen“ habe: „Sta- nerung geschaffen. Aus der Abfahrt Opfer landeten in vormals nationalsozia- Wer Zweifel an dieser Version äußerte, wurde lins später Sieg“. Erst jetzt bequemte der Ex- „Friedland“ wurde nun die Abfahrt listischen Konzentrationslagern und Gefängnis- – vor allem von Schäuble – mit Hohn und Spott Kanzler sich, von seinen Moskauer Märchen ab- „Drammetal“ – die Dramme ist ein sen, viele trugen schwere körperliche und seeli- überzogen, wenn er zu den Opfern zählte, oder zurücken. Vor staunenden Parteifreunden in kleiner Bach, den kaum jemand sche Schäden davon oder verloren ihr Leben. taktvoll verschwiegen, sofern es sich um hoch- Schloß Eichholz bei Bonn, der Akademie der kennt. Es ist wohl die Abfahrt in das rangige politische Zeitzeugen aus dem Ausland Konrad-Adenauer-Stiftung, enthüllte er: Wenn Jammertal deutscher Geschichtslo- Als dann – zur Überraschung der meisten Po- handelte. So hatte schon 1994 Eduard Sche- erzählt wird, die Sowjetunion habe Vorbedin- sigkeit, meint der Stammtisch. litiker in Ost und West – Ende der 80er Jahre die wardnadse, während der entscheidenden Ver- gungen für ihr Ja zur Einheit gestellt, dann Wiedervereinigung nahte, waren sich die Unter- handlungsphase sowjetischer Außenminister, in stimmt dies nicht.“ Genau dies wissen die Opfer, händler beider Seiten in einem Punkt schnell ei- Spiegel-TV mitgeteilt: „Bei den Besprechungen die jetzt in Straßburg klagen, seit nunmehr 14 nig: Die Opfer der „Bodenreform“ sollten nicht zur Wiedervereinigung ist dieses Thema nicht Jahren. Hans-Jürgen Mahlitz 03_PAZ42 12.10.2004 11:17 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

HINTERGRUND Folge 42 – 16. Oktober 2004 3 Die Fesseln der »politisch Korrekten« gesprengt Hans-Olaf Henkel räumt mit falschen deutschen Befindlichkeiten auf Von Hans-Joachim von LEESEN or drei Wochen hat sich die Henkel geht in dem Buch von sei- gen die unsere Meinungsfreiheit Preußische Allgemeine mit ner Familie aus, von seinem Vater, einschnürende politische Korrekt- V den Verleumdungsversuchen der in den letzten Monaten des Krie- heit aufnehmen. der Illustrierten Stern dem früheren ges gefallen ist, von seiner Mutter, Vorsitzenden des Bundesverbandes die trotz Ausbombung in Hamburg In seinem Buch „Die Kraft des der Deutschen Industrie, Hans-Olaf ihn und seine zwei Geschwister tap- Neubeginns“ tut er es bereits, so Henkel, gegenüber beschäftigt. Der fer durch die schwere Zeit brachte. wenn er von unserer jüngsten Ver- Stern hatte versucht, Henkel anhand Der Familie fühlt er sich verpflichtet; gangenheit ein Geschichtsbild ent- seines neuesten Buches „Die Kraft sie ist für ihn die kleinste Zelle sei- wickelt, das man mit Fug und Recht des Neubeginns“ „in die rechte nes Vaterlandes Deutschland. Er als ein revisionistisches bezeichnen Ecke“ zu schieben, genauer: ihn des wehrt alle Versuche, die Generation kann. Er spricht von der Einkrei- Rechtsextremismus zu beschuldigen jener Deutschen und sogar noch ih- sung Deutschlands vor dem Ersten und ihn damit aus dem Kreis der re Nachkommen im Zuge der Sip- Weltkrieg, von „Nürnberger Schau- „politisch Korrekten“ auszustoßen. penhaft als Schuldige zu ächten. prozessen“, vom Bombenkrieg der Nichts hält er von den permanenten Westalliierten gegen die Zivilbe- Nun liegt der Preußischen Allge- Schuldbekenntnissen der deutschen völkerung. meinen sein Buch vor, und es bestä- politischen Führungspersönlichkei- tigt über weite Strecken, daß der ten. „Die ‚Schuld‘, so einleuchtend Der Verlogenheit der deutschen früher fest in das Establishment ein- sie juristisch ist, stellt im Histori- Geschichte gegenüber und der un- gebundene Henkel dabei ist, sich schen eine gefährliche Kategorie dar. entwegt geschwungenen Keule der von den Fesseln der Meinungspoli- Sie wirkt wie eine Keule. Mit gutem Schuldbekenntnisse schreibt Hen- zei zu befreien. Das Buch wimmelt Gewissen eingesetzt, hinterläßt sie kel es zu, daß die Bundesrepublik von Feststellungen, die in der Wunden, die nicht verheilen. Von heute am Abgrund zu stehen Bundesrepublik offen auszuspre- den Siegern des Ersten Weltkrieges scheint. Wer jahrzehntelang einem chen den Autor in die Genickschuß- gegen die Deutschen angewandt, Volk solche Belastungen aufzwinge, zone geraten läßt. trug sie mit Schuld daran, daß es zu töte jede Motivation zur Reform, Gemeinsam stark: Deutschlands Wiederaufbau war wirtschaftlich erfolgreich, einer Fortsetzung des Waffengangs erst recht zum Neubeginn. Neu doch ein neues Selbstbewußtsein entstand dadurch nicht. Foto: keystone Das beginnt bereits im Vorwort, in kam. Denn der Friedensvertrag von müsse unser Staat beginnen, meint dem er sich zu Deutschland bekennt Versailles zwang den Verlierer zum Henkel, nachdem er sich aufgrund und auch dazu, daß er dieses Land Eingeständnis seiner Alleinschuld. falscher Politik festgefahren habe. funden werden müsse (Das Grund- Staat, (übrigens auch ohne tatkräfti- liebe. Er beruft sich auf den Bundes- Damit mußte Deutschland sich Die Staatsführung sei besessen ge- gesetz ist immer wieder geändert ge Mithilfe der Kirche) hat Privatin- präsidenten Köhler, der keinen Hehl selbst als moralischer Verlierer, ja, wesen von der Idee, nur nichts worden; warum dann nicht auch in itiative eines der schönsten und daraus machte, daß er Deutschland Verbrecher brandmarken. Die Sie- Grundsätzliches zu verändern. Die diesem Punkt?), um den Bundesprä- symbolträchtigsten Denkmale deut- liebe und ihm Gottes Segen wünsche. ger, die nur die Menschenrechtsver- Organisationsstrukturen unseres sidenten wie auch die Ministerprä- scher Geschichte wiedererrichtet, Dazu meint Henkel, das sei jahrzehn- letzungen der Unterlegenen anpran- Staates seien erstarrt. Von den über- sidenten der Länder vom Volk wäh- weil sich Menschen mit ganzem telang undenkbar gewesen. „Heimat- gerten, schienen zu übersehen, daß bordenden Sozialleistungen habe len zu lassen. So würde nicht nur Herzen dafür eingesetzt haben. liebe war tabu ... Liebe zum eigenen auch ein Volk so etwas wie eine man nicht abzugehen gewagt, weil dem Amt des Bundespräsidenten Land, auf das man stolz ist, wird Menschenwürde besitzt.“ Henkel man gefürchtet habe, sonst Wahlen mehr Gewicht verliehen, sondern Als „moralische Schlamperei“ be- überall als Selbstverständlichkeit an- vertritt die unter ausländischen Poli- zu verlieren. Die Folge: Deutschland auch die Bindung zwischen dem zeichnet er nicht nur die Diffamie- gesehen. Und keinem fiele es ein, tikern wie unter seriösen Histori- sei nicht mehr wettbewerbsfähig. Wählervolk und seinen führenden rung des Abgeordneten Hohmann, dies dem Nachbarn zu verwehren. kern verbreitete Ansicht, daß der Er- Persönlichkeiten gestärkt. sondern auch die Art, wie man mit Ob die Menschen nun ‚Vive la Fran- ste und der Zweite Weltkrieg Dabei habe es eine hervorragende Jürgen Möllemann umging, und das ce‘ oder ‚God bless America‘ rufen, zusammengehören, sie Anfang und Möglichkeit zum Neuanfang gege- Von Schröder und seiner rot-grü- Verfahren, das die bekannten Seil- sie alle wissen, daß Patriotismus zu Ende eines zweiten 30jährigen Krie- ben, als nämlich die BRD und die nen Regierung hält Henkel nichts. schaften von der Zeit bis zur Süd- den Grundvoraussetzungen eines er- ges bilden. Und an dem Weltkrieg DDR sich aufgrund der friedlichen Wenn Schröder gelegentlich Äuße- deutschen Zeitung anwandten, um folgreichen Gemeinwesens gehört war Deutschland keineswegs allein Revolution unserer mitteldeutschen rungen von sich gibt, die den Ein- die üblen Verfehlungen des „zweit- und nicht nur des eigenen ...“ Henkel schuldig. Landsleute wiedervereinigten. Ge- druck erwecken, er vertrete vorrangig höchsten Repräsentanten der deut- ist überzeugt davon, daß „wir heute nau das aber ist vermieden worden. die deutschen Interessen, dann mar- schen Juden“, Michel Friedman, an einem Wendepunkt unserer Ge- Man müsse jetzt „alles beiseite Man wollte aus dem geteilten Land kiere er damit, wie Henkel meint, herunterzuspielen – sie griffen den schichte“ stehen. „Seit Jahrzehnten räumen, was sich aufgetürmt hat keineswegs ein neues Deutschland ermittelnden Staatsanwalt an. hat sich Deutschland in eine Sackgas- und jeden Neuanfang behindert. Für schaffen, sondern die DDR sollte auf se manövriert, aus mich gehört dazu die alten Gleise der BRD geschoben Die stete Wiederholung Henkel zieht gegen jede Art von der es keinen Aus- auch das Festhal- werden; eine erweiterte Bundesre- Gleichmacherei zu Felde, die in der weg zu geben ten an der ‚Erb- publik sollte nach altem Schema der deutschen Sozialpolitik wie in der Bildungspo- schien. Überall sünde‘, die ewige entstehen. Ein Appell an das Ge- litik zu schlimmen Folgen geführt drohten Verbots- Wiederholung ei- meinschafts- und Verantwortungs- Schuld lähmt auf Dauer habe. Die Politik der Bundesregie- schilder und Ta- ner Schuld, die bewußtsein aller Deutschen wurde rung erschöpfe sich meist in der bus, zu denen den Menschen sorgsam vermieden. Die Blut- Veröffentlichung von Ankündigun- auch jenes gehört, ihren Mut nimmt Schweiß-und-Tränen-Rede hat auch „Scheinpatriotismus“. In Wahrheit la- gen, denen keine Taten folgten. das eigene Land und ihnen nur Hans-Olaf Henkel vermißt, eine Re- viere sich Schröder durch. nicht lieben zu schlechtes Gewis- de, mit der der damalige Bundes- Man schluckt allerdings trocken, dürfen. Jeder Ver- sen einredet.“ kanzler Kohl allen Deutschen hätte Hart ins Gericht geht er mit den wenn man Henkels Anhimmelung such, sich aus ei- klarmachen müssen, daß nun, nach- Grünen. Er nennt aus der Führungs- der USA liest. Schon als Schüler war gener Kraft zu be- Die mögliche dem sich der vom Sozialismus in mannschaft alle beim Namen, die in er gefesselt von der amerikanischen freien, endete in Beschuldigung, Grund und Boden gewirtschaftete der Wolle gefärbte Kommunisten Trivialkultur; nichts riß ihn so hin einer der zahllo- er sei Nationalist, Teil Deutschlands befreit hatte, von waren, und läßt erkennen, daß er er- wie US-Popmusik. Die Begeisterung sen Selbstblocka- wehrt er vehe- allen Deutschen in einem gewalti- hebliche Zweifel daran hat, daß sie hat sich bis heute noch vertieft. Was den aus ideologi- ment ab. Er nennt gen Kraftakt ein Neuanfang unseres ihre Gesinnung abgelegt haben. Die immer es Gutes und Schönes in der schen Dogmen sich einen „lei- Landes angepackt werden müsse. von ihm aufgeführten Maßnahmen, Welt gibt, kommt nach Henkels Mei- und Paragraphen.“ denschaftlichen Kohl und die Seinen fürchteten of- die von Grünen-Politikern durchge- nung aus den USA. Und großzügig, Befürworter der fenbar die dadurch freigesetzte setzt wurden, scheinen zu bestäti- wie die Amerikaner sind, teilen sie Damit über- europäischen Ei- Kraft, die man glaubte, nicht mehr gen, daß immer noch versucht wird, all ihre Schätze mit den anderen schreitet Henkel nigung und des beherrschen zu können. Allerdings, Vorstellungen der DDR in die Tat Völkern. Er ist dankbar dafür, daß jeden von der po- Transatlantischen so Henkel, kann ein Neuanfang nur umzusetzen. die USA Deutschland „adoptiert“ litischen Korrekt- Bündnisses“ und gelingen, „wenn man weiß, was man haben, wie er schreibt. – Hier fehlt heit gezogenen Hans-Olaf Henkel: „Die Kraft des fährt fort: „Aber will“. Und das gerade ist die Haupt- Auf allen Gebieten herrscht in der die sonst vorhandene gesunde Kri- Zaun. Daher ist es Neubeginns – Deutschland ist mach- ich lege auch krankheit unseres Gemeinwesens. Bundesrepublik eine noch vor 20 tikfähigkeit; er erkennt nicht, daß unverständlich, bar“, Droemer Verlag, München Wert auf die Welches sind die deutschen Ziele? Jahren unvorstellbar gewesene Deutschland auf viele der von ihm wenn er sich in 2004, geb., 396 Seiten, 22,90 Euro Wahrheit. Und Wo liegen die deutschen Interessen? Schlamperei. Niemand fühlt sich angeprangerten Irrwege von den seiner Verteidi- diese ist, dank Was will Deutschland in der Ge- verantwortlich, keiner engagiert USA geführt worden ist. Und er gungsantwort auf permanenter meinschaft der Völker sein? sich bedingungslos für die gemein- wünscht sich Angela Merkel als den Stern darum bemühte, vom Umerziehung und Denkvorgaben, same Sache. Vieles in unserem Land Kanzlerin, weil er meint, ohne es zu Vorwurf frei zu kommen, er sei vom in Deutschland großen Teils verges- Auf solche Fragen gab weder die ist außer Kontrolle geraten. Die Re- begründen, daß sie das Zeug dazu Boden der politischen Korrektheit sen worden.“ Nimmt man dann alte CDU-FDP-Regierung noch die gierung operiert mit unkorrekten habe, den jetzigen verderblichen abgerückt. Gott sei Dank ist er das! noch sein Bekenntnis, er sei „gera- ihr folgende SPD-Grünen-Regie- Zahlen. „Wo sich keiner verantwort- Kurs der Bundesregierung umzu- Es kann doch nicht sein, daß je- dezu besessen“ von der Freiheit des rung eine Antwort. Man laviert sich lich fühlt, kleben alle an ihren Stüh- kehren. Hoffen wir in unser aller mand, dem an Ehrlichkeit und Individuums, hinzu, dann hat man durch, läßt alles beim alten, gibt je- len.“ Pfusch regiert auf allen Gebie- Interesse, daß Henkel Recht hat und Wahrheit gelegen ist, wie Henkel ein Bild der Persönlichkeit Henkels dem Druck von außen nach und hat ten – von Toll collect bis zur nicht Arnulf Baring, der in der von betont, sich gern Fesseln anlegen vor sich. Jetzt, da er frei ist von Äm- in Wahrheit Angst vor dem Volk. Bundesanstalt für Arbeit, jetzt groß- Angela Merkel geführten CDU nur läßt in seinen Meinungsäußerungen tern, die ihn festlegten auf die Inter- spurig Bundesagentur für Arbeit ge- eine zweite SPD sieht. und in seinem Drang zu erkennen, essenvertretung von Wirtschafts- Aus dieser Angst resultierte auch nannt, wodurch sich nichts ändert. wie es eigentlich gewesen ist! Man gruppen (er ist ehrenamtlicher die Tatsache, daß in keinem Land Hartz IV werde, befürchtet Henkel, Vielleicht ist ein solches Buch wie kann Henkel nur ermuntern, den Präsident der Wissenschaftsgemein- Europas die Bürger so wenig direkte in einem „administrativen Super- „Die Kraft des Neubeginns“ aus der letzten Schritt zu tun, um der politi- schaft Gottfried Wilhelm Leibniz, Mitwirkungsmöglichkeiten an der GAU“ enden. Feder eines der führenden Wirt- schen Korrektheit offen den Kampf des Zusammenschlusses der außer- Politik haben wie in der Bundesre- schaftsmanager Deutschlands tat- anzusagen. In der Praxis hat er be- universitären Forschungsinstitutio- publik, so Henkel. Er fordert daher Dagegen stellt er Mut machende sächlich ein Zeichen dafür, daß un- reits den Befreiungsschlag getan; nen in unserem Land), kann er offen mehr direkte Demokratie und ver- Aktivitäten wie den Wiederaufbau ser Land an einem Wendepunkt nun mag er sich dazu bekennen. und ungeschminkt den Kampf ge- langt konkret, daß eine Regelung ge- der Frauenkirche in Dresden. Ohne steht. Lesenswert ist es allemal. 04_PAZ42 11.10.2004 14:14 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

4 Folge 42 – 16. Oktober 2004 PREUSSEN / BERLIN

Nur noch Döner und Dosenbier Die Abgreifer Beispiel Berlin-Wilmersdorf: Das Protokoll eines Niedergangs / Von Peter STRÖMING Von Ronald GLÄSER

s gibt nichts schöneres, als zuzusehen, Ewie jemand letzten Endes doch noch auf den Pfad der Tugend geführt wird. So geschehen vergangene Woche im Berliner Bundespressezentrum. Der Delinquent war keiner Geringerer als der frühere FDP-Bundesgeschäftsführer Fritz Fliszar, der heute den Nachnamen Goergen trägt. Goergen stellte sein „Enthüllungsbuch“ vor. In „Skandal FDP“ packt er über 35 Jahre im Machtzentrum der Liberalen aus. Da ist er als „Linker“ 1968 hineingeraten, 2002 trat er als „Rechter“ aus der Partei aus. „Konkurrenz wird zum Kannibalismus“: Die FDP werde heute durch nichts mehr Familienbetriebe und zusammengehalten, sagt Goergen auf der Traditionsgeschäfte für Pressekonferenz. „Doch: Geld, Macht und den „gehobenen Bedarf“ Posten“, ruft einer der anwesenden verschwinden reihen- Journalisten. Und Goergen nimmt diesen weise aus dem Straßen- Vorwurf dankbar auf. Er berichtet von Wahl- bild der Berliner Bezirke. fälschungen, Intrigen und der alltäglichen „Räumungsverkauf“ – Korruption inner- und außerhalb der Partei. die zur Zeit am häufig- sten anzutreffende Die Fehler seien bereits im System Schaufensterdekoration eingebaut, sagt Goergen. So lernten schon in der Hauptstadt Nachwuchspolitiker, sich auf Anwesenheits- listen bei Partei-Seminaren gleich mehrfach Foto: Ullstein einzutragen. Warum? Weil die Zuschüsse (aus Steuergeldern) nach der Zahl der Teilnehmer berechnet werden und so mehr Staatsknete rst vor zwei Wochen wur- mehr Kundschaft. Ende 2003 enger zusammen, aber außer- dicht. Vorher hatte sich an sei- fließt. „Mitnahmementalität“ nennt das der de die U-Bahn-Station war der Preis immer noch der halb der Stoßzeiten konnte ich ner Stelle ein Laden für Fran- Bundeskanzler, dessen SPD davon genauso E Bundesplatz in Berlin- gleiche, und ich erkundigte den Wagen immer noch be- kenweine befunden, der eben- profitiert wie alle anderen Parteien. Wilmersdorf gründlich von mich, ob man davon leben kön- quem manövrieren. Dann kam falls schnell pleite machte. Der Graffiti gereinigt. Jetzt sind die ne. Dazu brauche man schon die Spar-Krise. Zu wenig Kun- kleine Buchladen schräg gegen- Goergen spricht sich heute gegen diese Wände wieder verschmiert, die die Trinkgelder, sagte die Fri- den. Die Filiale blieb zwar er- über ist geschlossen. Die Agen- Finanzierungsformen aus. So wie gegen alle Station wirkt verwahrlost wie seuse, leider würden auch die halten, aber es tauchten Kon- tur für Konzert- und Theater- anderen Umverteilungsorgien des überbor- eh und je. Dabei ist der Kiez immer knapper. Im Augenblick trolleure mit Zollstock und karten war Ende letzten Jahres denden Sozialstaats. Doch in der eigenen kein Problembezirk, sondern laufe das Geschäft besonders Stoppuhr auf. Die Regale mit dem benachbarten Reisebü- Partei war er seit mehr als zehn Jahren ein immer noch grundsolide. So schlecht. Seitdem habe ich nicht rückten noch enger zusammen, ro zusammengezogen, um sich einsamer Rufer in der Wüste. Der endgültige wie seine Altbauhäuser, die den mehr nachgefragt, auch nicht, und die Gänge wurden mit die Mietkosten zu teilen. Vor Bruch des ehemaligen FDP-Bundesgeschäfts- Krieg in großer Zahl überstan- als ich im September bloß noch Grabbelkisten vollgestopft. Da- zwei Wochen meldete das Rei- führers mit seiner Partei kam, als das Projekt den haben. Hier verdienen die zehn Euro zahlen mußte. Den zwischen türmten die Verkäufe- sebüro Insolvenz an, und kurz 18 scheiterte. Goergen war sein Erfinder. meisten Leute ihr Geld immer Grund kannte ich schon. Ein rinnen hektisch ein Sortiment darauf schloß auch die Agentur. noch selber. Frisiersalon nebenan, der vor ei- von Sonderangeboten auf. Die Im Uhrengeschäft in der Blisse- Indes: Wenn jemand jahrelang von einer nigen Monaten pleitegegangen Ruhe war dahin, ich wechselte straße, einem alten Familienbe- Organisation profitiert hat (im Falle Goergens Doch genau das wird von Jahr war, hatte mit neuer Besetzung zu Reichelt. trieb, findet gerade der Räu- nicht zu knapp), ist immer Vorsicht ange- zu Jahr schwerer. Und deshalb wieder eröffnet. Er wirbt mit ei- mungsverkauf statt. Der große bracht, wenn er dann nach einem Krach sind die Schmierereien viel- nem Tiefpreis von – zehn Euro. Reichelt ist ebenfalls eine Schönheitssalon, der einem Skandale enthüllt. Im Falle des Polit-Strate- leicht mehr als Äußerlichkeiten Berliner Institution und ein we- pleitegegangenen Computerca- gen Fritz Goergen ist jedoch sicher: Was er oder Jugendfolklore. Als der Konkurrenz wird zum Kanni- nig teurer. Hier kaufte ich den fé gefolgt war, hat zu und steht, zu berichten hat, schockiert den Leser Verfasser dieser Zeilen 1997 balismus. Die Auswirkungen Sauternes, einen Dessertwein, wie das schicke Sportgeschäft ebenso wie die betroffenen Personen. hierher zog, kostete der Herren- sind manchmal erst aus der der den Rochefort-Geschmack daneben, seit über einem Jahr haarschnitt (Waschen, Schnei- Distanz erkennbar. Natürlich abrundet. Doch immer weniger leer. Deswegen hüllt sich die FDP in Schweigen den, Föhnen) beim Stammfri- kaufe auch ich meinen Grund- Kunden interessierten sich für über ihren früheren Insider. So wie die CDU seur 28 Mark, Mittwochs und bedarf bei Aldi und Lidl, aber das Qualitätsplus. Die Filiale Nur der Dönerladen neben nicht mehr über Brigitte Baumeister oder die Samstags nur 25. 2002 wurden für den Einkauf zwischendurch wurde von Edeka übernom- Edeka floriert. Der Inhaber hat SPD über Oskar Lafontaine reden mag. Im Fal- die Preise auf 14 Euro bzw. und für Sonderwünsche brau- men. Jetzt ist es hier schlimmer sogar eine Bank nach draußen le Lafontaines haben wir gelernt, daß Schwei- 12,50 Euro umgestellt. Ich frag- che ich den Laden um die als bei Spar, und der Sauternes gestellt. In der Herbstsonne sit- gen nicht immer hilft. Wer weiß – vielleicht te den Ladeninhaber, ob das Ecke. Anfangs ging ich zu Bolle, ist aus dem Angebot ver- zen – deutsche – Arbeitslose wird ja auch Fritz Goergen für seine früheren normal sei: Alles würde teurer, einer Berliner Traditionsfirma. schwunden. So wie überhaupt beim Dosenbier. Man ahnt, daß Parteifreunde noch einmal zum Problem. Schuhreparaturen, Umweltkar- Bolle war preiswert und gemüt- alles aus dem Kiez verschwin- die Schmierereien am U-Bahn- ten, Gaststättenpreise, nur sein lich, und es gab viel Platz für det, was über dem einfachen hof Bundesplatz im grundsoli- Fritz Goergen, „Skandal FDP“, 19,80 Euro, Friseursalon nicht. – Ja, das sei den Einkaufswagen. Dann kam Durst liegt. Der Teeladen am den Wilmersdorf keine harmlo- zu bestellen beim Preußischen Medien- schon schwierig, erhielt ich zur die Bolle-Krise, und aus Bolle Bundesplatz hat aufgegeben, se Folklore sind, sondern – dienst, Telefon 040-414008-27 Antwort, aber dafür habe er wurde Spar. Die Regale rückten das Antiquitätengeschäft ist Zeichen.

10.000 Klagen Sogar Honecker wollte das Schloß zurück gegen BBI? Späte Einsicht nach Auslandsreise: Berlin fehle „etwas Repräsentatives“ / Von Annegret KÜHNEL as Verfahren um den ge- Dplanten Großflughafen Ber- icht bloß Adolf Hitler, auch ßend über eine Leiter ins Freie zu Hauptstädte zog, tief beeindruckt schließend, man müsse darüber lin-Brandenburg International Erich Honecker besaß einen klettern. Im Bunker befinden sich gezeigt vom Zeremoniell im Madri- nachdenken. (BBI) in Schönefeld südöstlich N Bunker in der Berliner zwei Fahrräder, die an Ventilatoren der Königsschloß und im Elysée-Pa- der Hauptstadt geht in die ent- Innenstadt. Er befand sich an der angeschlossen sind. Sie sollten für last in Paris. Ende 1988 sah er sich Schon zwei Jahre zuvor hatte der scheidende Phase. Gegner des nordöstlichen Ecke des Staatsratsge- den Fall des Energieausfalls für gemeinsam mit den Politbüromit- SED-Chef sich mit Schloßplänen Projekts haben angekündigt, bis bäudes am Schloßplatz. Hier soll im Frischluft sorgen. Vermutlich hätten gliedern Hermann Axen, Kurt Ha- beschäftigt. Im Januar 1987 erhielt zum Ende der Klagefrist am 20. Januar 2006 der Lehrbetrieb der die Radfahrer aber mehr Sauerstoff ger, Joachim Hermann und Günter er die Eingabe eines Ost-Berliner Oktober bis zu 10.000 Klagen „European School of Management“ verbraucht als herangeschafft. Die Mittag einen Film über seinen Spa- Arztes, der Honecker den teilweisen einzureichen. Das Bundesver- and Technology aufgenommen wer- ziemlich primitive Anlage war an- nienbesuch an. Wiederaufbau des Schlosses vor- waltungsgericht in Leipzig, das den. Zur Zeit wird das 1964 errich- scheinend nur für den Fall eines schlug. Zusammen mit dem Palast in erster und letzter Instanz zu- tete Gebäude umgebaut. Dabei wur- überraschenden Bomben- oder Ra- In Madrid war er von einer Reiter- der Republik sollte ein einheitlicher ständig ist, da es sich beim BBI de der Bunker wiederentdeckt. ketenangriffs vorgesehen. Der richti- eskorte begleitet und vom König am Baukomplex als „neuer repräsentati- um ein „Verkehrsprojekt Deut- ge Regierungsbunker, der der Partei- Portal des Palastes begrüßt worden. ver Sitz des Staatsrates der DDR“ sche Einheit“ handelt, hat vor- Ein 2,20 Meter hoher Gang führt und Staatsführung auch im Falle ei- Nach der Filmvorführung bemerkte entstehen. Honecker wies Günter sorglich acht neue Mitarbeiter durch sechs Zimmer: Aufenthalts- nes Atomschlags das Überleben si- Honecker, „auch in Paris habe man Mittag an, ein Gespräch mit dem befristet eingestellt. Die Leipzi- räume, Schlafzimmer, Toiletten. Ei- chern sollte, befindet sich nördlich Sinn für staatliche Repräsentation, Einsender zu veranlassen. Dem Arzt ger rechnen mit dem „größten ner der Räume ist mit einer weinro- von Berlin. weil das den Patriotismus fördere“. wurde dabei freundlich mitgeteilt, Verfahren in der 50jährigen Ge- ten Plüschtapete verkleidet, die gut Leider sei die DDR bislang nicht in Honecker hätte im Unterschied zu schichte des Gerichts“. Der in ein Bordell passen würde. Mut- Unterdessen ist durch das Buch der Lage, „etwas Gleichwertiges auf- Ulbricht die Substanz des Schlosses neue Großflughafen, der nach maßlich war er für Erich Honecker „So und nur noch besser“ des Jour- zubieten“, wie Fensch zitiert. Er be- für eine spätere Rekonstruktion ge- den Plänen an die Stelle des al- vorgesehen. In einer Ecke öffnet sich nalisten Eberhard Fensch ein später dauerte die Sprengung des Hohen- sichert. Momentan gebe es kein ten Ost-Berliner Flughafens eine Stahltür zu einem ein mal ein Wunsch von Honecker bekannt ge- zollernschlosses. Diesen Fehler Geld dafür, man wolle den Vor- Schönefeld tritt, soll bereits Meter großen und 30 Meter langen worden. Fensch war 21 Jahre lang könne er Walter Ulbricht nur schlag aber im Auge behalten. 2010 in Betrieb gehen. Derzeit Fluchttunnel, der hinter dem Ge- im ZK der SED als stellvertretender schwer verzeihen. Wirtschaftsexper- fehlt der deutschen Hauptstadt bäude neben einem Rosenbeet en- Abteilungsleiter für Rundfunk und te Günter Mittag warf daraufhin ein, Ob die PDS-Mitglieder, die gegen ein konkurrenzfähiger Groß- det. Man kann sich kaum vorstellen, Fernsehen zuständig gewesen. Sei- man könne das Schloß ja wieder das Schloß agitieren, überhaupt flughafen, was schwere Stand- wie die überalterte Staatsführung es nen Angaben zufolge hatte sich aufbauen. Kurt Hager bezweifelte, wissen, daß sie sich damit einem ortnachteile mit sich bringt. vermocht hätte, den Weg im Kriech- Honecker, den es in den 80er Jahren daß dieses Projekt für die DDR be- letzten Wunsch Erich Honeckers gang zu bewältigen und anschlie- zu Staatsbesuchen in westliche zahlbar sei. Honecker äußerte ab- entgegenstellen? 05_PAZ42 12.10.2004 7:57 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

DEUTSCHLAND Folge 42 – 16. Oktober 2004 5 Wenn der Geld-Schein die Mittel heiligt … Gedanken zur »Politik von morgen« von Hans-Joachim SELENZ ie Eidesformel für den „Alle Menschen sind gleich“, rechtigkeit als Gleichheit vor dem Land – im Osten anders zu behan- gal – brüsten können, noch nie im Bundespräsidenten, den stand auf den Transparenten. Doch Gesetz in der Bundesrepublik tat- deln als im Westen? Kein Mensch Leben Steuern gezahlt zu haben. D Kanzler und seine Minister einige waren gleicher. Das wußte sächlich nicht existiert. Beide Volks- kam hier auf die Idee, Großspender Die Infrastruktur unseres Gemein- endet mit dem Satz „ ...und Gerech- man in der DDR nicht nur von Ge- vertreter vergingen sich an den Ge- Flick zu enteignen, obwohl der nach wesens nehmen sie aber wie selbst- tigkeit gegen jedermann üben wer- orge Orwell. Bis auf die, die gleicher setzen unseres Staates. Beiden 1945 Jahre hinter Gittern saß. Tau- verständlich in Anspruch. Dagegen de“. „Gerechtigkeit“ ist in aller Mun- waren, litten alle Bürger unter die- stellte man Persilscheine aus. Kohls sende Bürger aus dem Osten sind zahlt der „einfache“ Arbeiter, Ange- de, nicht nur in dem der obersten sem Gerechtigkeitsdefizit. Daß man „Ehrenwort“ markiert gar einen aber als „Junker“ noch immer ent- stellte oder Rentner treu und brav Volksvertreter. Das Volk selbst be- den Opfern des Unrechts diese traurigen Tiefpunkt in der Justizge- eignet. Dies ist der materiell gröbste sein Scherflein an den Staat. Steuer- klagt hingegen große Gerechtig- Leerformel von der Gerechtigkeit schichte unseres Landes. Verstoß gegen geltendes Recht in gerechtigkeit ist angesichts des keitsdefizite. Was ist los mit diesem zynisch vorhielt, während man sie der deutschen Geschichte. Die Lüge, Steuerlabyrinths hierzulande ein Volk, dem „großen Lümmel“, so gleichzeitig demütigte, verschärfte Marion Gräfin Dönhoff brachte es Gorbatschow habe dies verlangt, Fremdwort. Dafür wachsen bei uns Heinrich Heine? Der reimte mit noch das Gefühl der Ohnmacht. auf den Punkt: „Fraglich ist allein, war nicht zu halten. Nun begründet folgerichtig anstelle von Produk- Blick nicht nur auf den (Eides)- Ohnmacht gegenüber jenen, die den ob jemand überhaupt ein Ehren- Kohl diesen Gesetzesbruch mit Vor- tionshallen die Büros der Steuerbe- „Text“ und „die Herren Verfasser“: Staat und alle Macht in Händen mann sein kann, der jahrelang seine gaben der Volkskammer. Das ist so rater in den Himmel. „Ich weiß, sie tranken heimlich hielten. Man wußte: Im Westen ist Pflicht verletzt und der Verfassung erhellend wie fatal zugleich. Gesteht Wein und predigten öffentlich Was- zwar nicht alles besser, aber auf je- untreu wird, ein Parteichef, der sich er damit doch ein, daß die LPG- Gerechtigkeitsdefizite in diesem ser.“ den Fall gerechter. Tausende riskier- systematisch über das von ihm zu Bonzen offenbar eine stärkere Lob- unserem Lande entstehen, weil es in ten ihr Leben bei dem Versuch, der hütende Parteiengesetz hinweg- by hatten – und zwar jenseits beste- wesentlichen Bereichen zuneh- Was ist eigentlich Gerechtigkeit? Ungerechtigkeit zu entflie- hender Gesetze. mend „scheinheilig“ zugeht. Im Im Internetlexikon „Wikipedia“ fin- hen. Viele verloren es. Doch Prof. Dr.-Ing. Hans-Joa- Klartext: Der Geld-Schein heiligt die den wir sie als „den Versuch, jeder- was fanden die neuen chim Selenz, geboren Der allseits beklagte Man- Mittel. Die Fassade steht zwar, aber mann fair und moralisch angemes- Bundesbürger vor in der re- 1951 als Sohn eines ost- gel an Gründungsinitiativen dahinter knackt es immer vernehm- sen zu behandeln“. Die juristische al existierenden BRD-Wirk- preußischen Lehrers, stu- in den neuen Ländern ist licher im Gebälk. Das ist eine ganz Basis für Gerechtigkeit in einer De- lichkeit? Stellte sich für sie dierte und promovierte auch eine Folge dieser sy- „natürliche“ Entwicklung. Schon mokratie ist die Rechtsstaatlichkeit. nach der Wende der erhoffte an der TU Berlin. 1992 stematischen Enteignung Vergil sagte vor 2.000 Jahren: „Doch trat er in den Vorstand Die Gesetze unseres Staates, unsere Quantensprung an Gerech- der Preussag Stahl AG derer, die diese Länder in die köstlichste Saat, ob noch so „gemeinsamen Verabredungen“, tigkeit ein? ein, dessen Sprecher er der Vergangenheit unter- mühsam gesichtet, endlich artet sie sind unbedingt und von allen einzu- 1994 wurde. 1998 wurde nehmerisch entwickelt ha- aus, wenn die Hand des Menschen halten. Wo dies nicht geschieht und „In der DDR wußte jeder: er abberufen, nachdem ben. Die jüngst parteiüber- nicht jährlich das Schönste wählt, Straftaten begangen werden, sind Die da oben machen, was sie er sich geweigert hatte, greifend wiederentdeckten denn das Schicksal wandelt alles diese „ohne Ansehen der Person zu wollen“, sagte mir kürzlich den gefälschten Jahres- Eliten haben eben auch gu- mählich zum Schlimmeren um und verfolgen. Das sogenannte Legali- ein Bürger aus den neuen abschluß des Unterneh- te Seiten, und zwar die, Ar- verschließt dem Bessern die Rück- tätsprinzip bietet die Gewähr dafür, Bundesländern. „Bei euch mens zu unterzeichnen. beitsplätze zu schaffen, die kehr“. daß diese wichtige Voraussetzung im Westen sah das immer der Staat dauerhaft nie für das Vertrauen der Bevölkerung ganz anders aus – rechtsstaatlich setzt.“ Ihre Antwort: „Helmut Kohl schaffen kann – allem Populistenge- Es bleibt nicht aus, daß „die da in eine gerechte Justiz garantiert eben. Viele Dinge waren bei uns erst benutzt das Argument der Ehre, um schwätz von Gabriel und Lafontaine oben“ die ihnen übertragene Macht wird“, so das NRW-Justizministe- möglich, wenn man den Behörden seine Vergehen zu verbergen. Ist das zum Trotz. auch für sich selbst einsetzen. Hier rium zum Thema Staatsanwaltschaf- mit der BRD-Justiz drohte. In der re- nicht eher das Gegenteil eines Eh- beginnt die Aufgabe für „Politik von ten. Wo kann es denn da Defizite ge- al existierenden BRD-Wirklichkeit renmannes?“ Wie sieht es schließlich bei uns morgen“. Politik von morgen muß ben? Etwa bei der sozialen Ge- ist das jedoch fast so schlimm, wie aus mit der sozialen Gerechtigkeit, sicherstellen, daß „Gerechtigkeit ge- rechtigkeit, bei der Steuergerechtig- bei uns in unseligen DDR-Zeiten. In Mit seinen betrügerischen Flug- mit dem Solidarprinzip? Vielen gen jedermann“ nicht nur eine leere keit oder gar bei der Gleichheit vor der Bundesrepublik ist zwar die Fas- abrechnungen steht Johannes Rau Bürgern gilt Hartz IV als ungerecht. Eidesformel bleibt, wie die Leerfor- dem Gesetz? sade besser, dahinter geht es aber dem Kollegen Kohl allerdings in Jenseits vordergründiger Argumen- mel von der Gleichheit in der DDR. ebenso ungerecht zu wie einst bei nichts nach. Im juristischen Wind- te derer, die in 40 Jahren die Karre „Justitia est fundamentum regno- Gerade in den neuen Bundeslän- uns. Die da oben sind genauso schatten dieser beiden „Patrone“ DDR systematisch in den Dreck fuh- rum“ – Gerechtigkeit ist die Grund- dern werden Gerechtigkeitsdefizite ,gleicher‘ wie einst die DDR-Funktio- verbergen sich noch weitere „ehren- ren, wird als ungerecht empfunden, lage der Regierung. Dies muß zwin- am lautesten beklagt. Sind diese näre. Der einzige Unterschied ist der, werte Ehrenmänner“ und auch daß gerade diejenigen weniger er- gend für jedermann gelten. Auch Bürger undankbar, nachdem sie ge- daß man eine Seilschaft bei euch „Gangster in Nadelstreifen“. Auch halten, die zuvor für ihr Alter Rück- und gerade für die Regierenden. rade die Ketten eines Unrechtsstaa- connection nennt“. Vorwurf eines sie stehen lediglich auf Grund poli- lagen gebildet haben. Faktisch ent- tes abgeschüttelt haben? Muß die frustrierten Ossis gegen den BRD- tischer „connections“ nicht vor Ge- fällt mit Hartz IV auch für Millionen Um dies morgen sicherzustellen, Mauer wieder her? Im Westen der Rechtsstaat? Was ist dran an dieser richt. Der bundesrepublikanische Bürger nicht nur das Bankgeheim- brauchen wir Staatsanwälte, frei von gemeinsamen Republik wird der Kritik? Haben die neuen Bürger ein Fisch stinkt – wie stets – vom Kopf nis. Dem steht aktuell die Weige- politischen Pressionen, wie es der vermeintliche Undank der von SED- feineres Gespür für Gerechtigkeit? her. Der Grund dafür? Bundesdeut- rung der Vorstände großer Aktien- Richterbund fordert. Sein Ziel: Auf- Knechtschaft befreiten Landsleute Gibt es bei uns die von denen da sche Staatsanwälte hängen an der gesellschaften gegenüber, ihr klärung von „Regierungskrimina- heftig beklagt. Die Menschen östlich oben stets beschworene beziehungs- Kette der Politiker! Der Richterbund Einkommen offenzulegen. Einkom- lität“. Ein Volk kann nämlich auf des Eisernen Vorhangs wuchsen auf weise geschworene Gerechtigkeit ge- fordert daher den Wegfall der politi- men, das sie sich aus dem Vermögen Dauer nur in Frieden leben, wenn in einem Staat, der absolute Gleich- gen jedermann? schen Weisungsgebundenheit. der Aktionäre selbst auf das eigene die „gemeinsamen Verabredungen“ heit und Gerechtigkeit verhieß. Die- Konto überweisen. Ungerecht und von jedermann eingehalten werden sen Anspruch trugen die Regieren- Die Beispiele Kohl und Rau zei- Ist es zum Beispiel gerecht, Eigen- unsolidarisch ist in diesem Staat – auch und gerade von den gewähl- den wie eine Monstranz vor sich her. gen bereits exemplarisch, daß Ge- tum – Fabriken, Gewerbebetriebe, aber auch, daß Millionäre sich – le- ten Volksvertretern.

Gedanken zur Zeit: Jenseits der Stille Von Gottfried LOECK

euerdings entgeht man schaft der Kunden bei ansprechen- es zuzuschreiben, daß die unge- Beschallung durch „Knopf im Ohr“ ken und verleiten. Damit aber die- nicht einmal auf Toiletten der Musik um 20 Prozent gesteigert wollte Entmündigung klaglos ver- oder in überlauten Diskos zu einem ser Wunsch um Unterstützung mög- N der musikalischen Dauer- werden konnten. Solche Erfahrun- ziehen wird. Nichtrauchern wird Streßfaktor werden kann, indem lichst unbemerkt bleibt, ist bei vie- berieselung. Dem menschlichen gen sind erstmalig bereits 1934 in deutlich mehr Verständnis ent- Gehör und Nervensystem über ei- len Menschen jede Art von Dau- Biorhythmus entsprechend wird New York gemacht worden, wo die gegengebracht als Menschen, die nen längeren Zeitraum systema- erberieselung willkommen. ein häufig leiser beziehungsweise Firma Muzak relativ schnell er- einer akustischen Dauerberieselung tisch überbelastet werden, wird viel gedämpfter Klangteppich einge- kannte, daß mit einfühlsamer Mu- widersprechen. Besonders der zu lange überhört, geschweige Anzeige setzt. Das soll müde Zeitgenossen sik das Unterbewußtsein eines überlaute Rock scheint für man- denn ernstgenommen. Die Fähig- wacher machen und Aggressionen Menschen durchaus positiv stimu- chen jungen Menschen eine Art keit des Menschen, sich einer aku- abbauen, behaupten ihre unter- liert werden kann. kollektives Anti- stischen Überreizung anzupassen, schiedlichsten Befürworter. Musik Wenn man ihren depressivum zu ist jedoch begrenzt. Die Kenntnis ist in diesem Land allgegenwärtig. Propagandisten Musikalische sein. Rücksicht- von der begrenzten Hörbelastung Wir lassen uns von Musik wecken, trauen kann, ist nahme, Toleranz, des Menschen ist keineswegs neu. Musik ist auf der Fahrt zur Arbeit, die Wirkung der Dauerberieselung Erziehung, Ver- Bereits im dritten Jahrhundert nach im Büro, beim Friseur zu hören. Dauerberieselung stand scheinen in Christi ersann man in China eine Manch einer behauptet sogar, nur speziell bei jun- ist ungesund solchen Fällen we- besonders perfide, qualvolle Art bei Musik lernen zu können. Klas- gen Menschen nig ausgeprägt. des Tötens. Wer den Höchsten sik, Pop, Jazz, mal heiter, mal be- enorm hoch. Vor- Gesang indessen schmähe, so entschied der damali- sinnlich oder schwungvoll. Kurz- nehmlich unentschlossene, unsi- ist in der funktionellen Musik deut- ge chinesische Polizeiminister, solle um: Der allgegenwärtigen und chere, überängstliche Menschen lich weniger gefragt, da Text und durch ständiges Trommeln oder an- Sie kennen ihn meist ungewollten Beschallung sollen durch Musik zum Kaufen Interpreten ablenken, so daß ge- dere laute Musik zu Tode gebracht noch nicht? kann sich niemand dauerhaft ent- motiviert werden. Mitunter ge- wollte Aufmerksamkeit unnötig ver- werden. Gegen Einsendung ziehen. Ungetrübt die Geräusch- winnt man den Eindruck, daß es schenkt wird. dieser Anzeige zu- kulisse eines Bahnhofs, einer Knei- wie mit den einlullenden Gesängen Falls es das erstrebte Ziel einer sammen mit 2 x 55 ct pe oder eines Warteraums wahr- der Sirenen im Altertum ist, die ih- Was sich die Musiktherapie mit Spaß-, Spiel- und Freizeitgesell- in Briefmarken (Portoanteil) erhalten zunehmen, ist offenbar nicht mehr re Hörer angeblich auch süchtig gutem Erfolg zunutze macht, gilt schaft ist, bei jeder Gelegenheit in Sie eine 0,04 l so recht erwünscht. sangen. auch für die funktionelle Musik: Scheinwelten zu entfliehen, Stille Gratisprobe (PAZ) Sie ruft gewollt beim Menschen, nicht ertragen zu können, schon gar Geschäfte sind inzwischen weit- Noch scheint der Höhepunkt der wenn auch unterschiedlich stark, nicht auf sich selbst beschränkt zu Mutter & Sohn aus häufiger akustisch versorgt als allseitigen Beschallung nicht er- physische und psychische Reize bleiben, befindet sich die Gesell- Postfach 3232 Krankenhäuser, Frisiersalons häufi- reicht zu sein. Ob man will oder hervor. Sie wirkt ungewollt auf das schaft auf der Flucht vor dem Hier 55022 Mainz ger als Marktstände. Studien haben nicht, fast überall wird man kosten- vegetative Nervensystem, beein- und Heute. Unwillig, sich einer Sa- Tel (0 61 31) 33 46 60 speziell bei Geschäften ergeben, frei musikalisch „bedröhnt“. Allein flußt den Puls und die Atmung. che allein zu widmen, lassen sich Fax (0 61 31) 99 39 09 www.mutters-bester-tropfen.de daß Verweildauer und Kaufbereit- der Friedfertigkeit vieler Bürger ist Daß nicht nur ständige, hautnahe viele Menschen problemlos ablen- 06_PAZ42 12.10.2004 7:47 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

6 Folge 42 – 16. Oktober 2004 EUROPA Wie man den Türkei-Beitritt verhindern kann Europapolitiker Bernd Posselt glaubt, daß der Mut zur Absage an die Türkei fehlt / Von Jürgen LIMINSKI er türkische Premier Erdo- mehr „versuchen, so schnell wie de.“ Posselt: „Ich bin der Meinung, Posselt vermißt an der ganzen Türkei und erhält die Handlungsfä- gan ist ein Sultan der Moder- möglich zu verhindern, daß der Zug man sollte mit der Türkei sauber Debatte eine „ausreichende Befas- higkeit der EU.“ D ne. Mit dem Bericht seines in die falsche Richtung fährt“. und klar reden, ihr die volle Unter- sung mit dem, was die EU ist und „Freundes“ Verheugen (Verheugen stützung geben in allen Belangen, was sie sein soll. EU bedeutet doch Den Vorwurf, die Union und ins- über sein Verhältnis zu Erdogan) ist Auf die neue Kommission setzt die unterhalb der Vollmitglied- im Grunde, daß das Ausland weit- besondere die CSU gerierten sich er dem Ziel einer Islamisierung Eu- Posselt dabei nicht. Mit Recht. In schaft liegen, aber auch ganz klar gehend zum Inland wird. 60 Pro- als „christlicher Club“ und wollten ropas ein Stück näher gekommen. die Türkei deshalb aus der EU her- Verheugen bestreitet, mit seinem aushalten, hält Posselt für substanz- Bericht werde eine Entscheidung los. Christlicher Club sei ein „Kampf- für einen Beitritt der Türkei zur EU begriff, den ein früherer türkischer vorweggenommen. Aber wenn der Ministerpräsident entwickelt hat, Rat der Regierungschefs beschließe, um quasi mit der Brechstange den daß man Verhandlungen darüber Beitritt seines Landes herbeizufüh- aufnehmen solle, sei der Prozeß „ei- ren“. Helmut Kohl habe 1997 dafür gentlich nicht mehr aufzuhalten“. gesorgt, daß die Türkei nicht den Auch der Europa-Politiker Bernd Kandidatenstatus erhielt beim Gip- Posselt, Präsident der Paneuropau- fel von Luxemburg, sondern nur in nion, der größten fraktionsübergrei- die so genannte Europakonferenz fenden Gruppe im Europaparla- aufgenommen wurde. Das habe den ment und dort auch Mitglied im damaligen türkische Premier zu der außenpolitischen Ausschuß, sieht Aussage veranlaßt, die EU verstehe diese Gefahr. In einem Gespräch mit sich offenbar als Christenclub. dieser Zeitung sieht er derzeit „fol- „Daraufhin sind einige fürchterlich gendes Spiel: Die alte Kommission erschrocken und haben gesagt: macht schnell noch ein Gefällig- Aber wir wollen doch kein Chri- keitsgutachten, das Herr Verheugen stenclub sein.“ Nun müsse man verantwortet. Der Rat sagt schnell aber wohl sagen, „ohne Christen- „Ja“ im Dezember, weil er behaup- tum und ohne christliche Prägung tet, er kann am Kommissionsvotum wäre Europa nicht entstanden und nicht vorbei – dabei könnte er das ist Europa undenkbar“. Sicher, es ohne weiteres –, und dann wird das habe „in Europa immer eine musli- Kind auf die Rutschbahn gesetzt, mische Komponente“ gegeben, zum und wenn es dort mal sitzt, ist die Beispiel seien Bosnier und Albaner, Gefahr groß, daß es rutscht.“ die auch mehrheitlich Muslime sind, eindeutig Europäer. Es gebe ja Dennoch könne man nicht von ei- auch christliche Völker und Staa- nem Automatismus sprechen. Pos- ten, die nicht europäisch sind. selt sieht noch drei Chancen, daß „Nicht die Religion ist das Problem, der Türkeibeitritt gestoppt wird: sondern die Frage nach der gemein- „Erstens könnte es dazu kommen, samen Kultur und Geschichte, und daß beim Gipfel im Dezember ein die hat sich in Europa über Jahrtau- oder mehrere Mitgliedstaaten zu- sende innerhalb bestimmter zum mindest eine Verschiebung der Ent- Teil natürlich fließender Grenzen scheidung beantragen.“ In der Tat ist entwickelt. Zu denen aber hat die beim Gipfel Einstimmigkeit vorge- Türkei niemals gehört.“ schrieben. Wenn nur ein einziger Staat gegen die Aufnahme von Ver- Angesichts der Bedeutung der handlungen votiert, finden diese Frage hat Posselt Verständnis dafür, nicht statt. Posselt beobachtet be- daß in dem einen oder anderen reits „Debatten in Frankreich, Öster- einem Artikel des designierten EU- Nein sagen zur Vollmitgliedschaft, zent der Gesetze, die bei uns in Land der Türkei-Beitritt zu einem reich, Luxemburg und vielen ande- Kommissionspräsident Barroso in weil die Türkei kein europäisches Kraft treten, werden bereits in Referendum führen werde. Er sei ren Mitgliedstaaten“. Die zweite der Zeitung Le Monde meint der Land ist und die EU als Mitglieds- Straßburg und in Brüssel gemacht.“ „der Meinung, daß jeder Staat nach Möglichkeit wäre, daß „während künftige Chef in Brüssel zwar, daß staat überfordern würde.“ Diese EU solle noch weiter inte- seiner Verfassung handeln sollte. des Verhandlungsprozesses die Mei- die Türkei noch nicht bereit sei für griert werden durch den Verfas- Ich persönlich bin kein Anhänger nungsbildung innerhalb der EU sich den Beitritt, daß aber die EU einen Auch auf ein Nein im Parlament sungsvertrag, vor allem in der Au- einer Änderung des Grundgesetzes so kritisch in Richtung Türkei inten- Beitrittsantrag nicht ablehnen kön- solle man jetzt nicht setzen. Es sei ßen- und Sicherheitspolitik. Die EU in Richtung Referendum. Aber siviert oder der Verhandlungspro- ne, wenn die Türkei die Beitritts- unklar, wie sich im Europaparla- sei eine supranationale Rechtsge- wenn es dazu kommen sollte, dann zeß sich so verkompliziert, daß er kriterien erfülle. Dies sei, so Pos- ment die Mehrheitsverhältnisse in meinschaft, „und eine solche su- wäre das Thema, über das man auf nicht mehr in Richtung Vollmit- selt, „ein klassisches Ja, aber.“ Es dieser Frage entwickeln. „Wir ha- pranationale Rechtsgemeinschaft jeden Fall abstimmen sollte, der gliedschaft, sondern in eine andere passe in das „jämmerliche Schwar- ben im Moment keine Mehrheit ge- kann nicht als jetzt zweitstärksten türkische EU-Beitritt.“ In Frank- Richtung gelenkt werden kann“. ze-Peter-Spiel“ in der EU. Jeder hät- gen einen Beitritt der Türkei im Eu- und in einigen Jahrzehnten viel- reich etwa zeichne sich schon ab, Zum Beispiel in die Richtung einer te es eigentlich gern, wenn „der an- ropäischen Parlament“, aber es leicht sogar stärksten Mitgliedstaat daß der Verfassungsvertrag „auf privilegierten Partnerschaft. Die dere den Buhmann spielt und den gebe vermutlich „im Moment auch ein nichteuropäisches Land wie die keinen Fall angenommen wird, dritte und letzte Chance „ist natür- Beitritt der Türkei in die EU stoppt, keine qualifizierte Mehrheit für ei- Türkei verkraften. Das würde die wenn er gleichzeitig belastet wird lich, daß das Europaparlament ganz den fast niemand wirklich will. nen Beitritt“. Diese qualifizierte europäische Integration sprengen.“ mit einem Verhandlungsmandat an am Schluß der Verhandlungen noch Aber fast niemand traut sich auch Mehrheit werde zwar vom Vertrag Das wisse jeder, „der mit dem The- die Türkei. Es mehren sich in ,Nein‘ sagen kann oder daß eine tatsächlich zu sagen, daß es für die vorgeschrieben, aber die Abstim- ma ehrlich umgeht“. Eine Einbin- Frankreich die Stimmen, die sagen, Volksabstimmung zu diesem Nein EU und die Türkei besser wäre, mung finde in der Regel erst am dung der Türkei „durch einen maß- Ja zum Verfassungsvertrag, aber kommt“. Aber darauf sollte man wenn man auf eine Vollmitglied- Ende des Verhandlungsprozesses geschneiderten Spezialstatus, das vorher muß ein Nein zum türki- sich nicht verlassen. Man sollte viel- schaft der Türkei verzichten wür- statt. ist vernünftig. Das stabilisiert die schen EU-Beitritt her.“ Scheitert EU-Verfassung an Türkeifrage? In Frankreich propagieren Gegner des Beitritts ein Nein zum Verfassungsentwurf / Von Pierre CAMPGUILHEM nter den Anhängern des dienstes der UMP-Fraktion in der stimmen. Nach den Aussagen Bay- die Debatte nach diesem Gipfel sich wie der regierungsnahe Figaro oder französischen Staatschefs Nationalversammlung wolle der rous sei es notwendig, daß „die ele- fortsetzen oder abflauen wird. Auf je- das Massenblatt Le Parisien in die- U Jacques Chirac, der einen Fraktionsvorstand schon bald zu- mentarste Regel der Demokratie“ den Fall werden die französischen ser Frage bedeckt. Nur Le Monde Beitritt der Türkei zur Europäischen sammenkommen, um sich auf einen vor einer historischen Entscheidung Euroskeptiker und Gegner einer EU- machte dies zum Thema. Sie kämpft Union befürwortet, rumort es. Um Verfahrensvorschlag für die Behand- angewendet werde. Für den Regie- Verfassung die Gelegenheit des nicht nur für eine Annahme der EU- die Gegner eines Türkei-Beitritts zu lung der Türkeifrage im Parlament rungssprecher Jean-François Copé Streits über die Türkeifrage benut- Verfassung, sondern anscheinend beruhigen, hat das Staatsoberhaupt zu einigen. Schon jetzt scheint klar hingegen wäre eine Abstimmung in zen, um für eine Ablehnung der Ver- auch für einen EU-Beitritt der Tür- eine Änderung der Verfassung vor- zu sein, daß die der Nationalver- fassung zu werben. So wird bei- kei. Mit Bezugnahme auf de Gaulle geschlagen, nach der jeder weiteren Partei Chiracs eine sammlung gegen spielsweise der Chef der Front und die gaullistische Politik ab 1958 EU-Erweiterung eine Volksbefra- Abstimmung in Beitrittsgegner fordern den Geist der euro- National, Jean-Marie Le Pen, von der will offenbar dieses einflußreiche gung vorausgehen würde. Frank- der Nationalver- päischen Institu- amtlichen Nachrichtenagentur Agen- Blatt dazu beitragen, das „große Eu- reichs Gegner eines EU-Beitritts der sammlung über Abstimmung schon vor tionen gerichtet, ce France-Presse mit der Aussage zi- ropa“ auf die Weltbühne zu bringen. Türkei reagierten mit Spott und Em- die Beitrittsfrage nach dem die EU- tiert, daß Chirac alles tue, um eine Ob die Franzosen sich jedoch für pörung, denn dies würde, so der zu vermeiden su- Beitrittsverhandlungen Mitgliedsstaaten Ratifizierung der EU-Verfassung zu die Realisierung „grandioser“ Pro- Führer der Sozialisten Laurent Fa- chen wird. Der sich erst nach Ver- erreichen, und die Franzosen aufge- jekte finanziell schröpfen lassen bius, die Entscheidung über den französische Pre- handlungen auf fordert seien, durch eine Ablehnung werden, bleibt dahingestellt. In die- türkischen EU-Beitritt zehn bis 15 mier Jean-Pierre Rafarrin ist offen- europäischer Ebene entscheiden der EU-Verfassung zugleich Nein sem Zusammenhang wird es inter- Jahre hinauszögern. sichtlich ebenfalls gegen eine solche dürften. zum EU-Beitritt der Türkei zu sagen. essant sein, zu erfahren, ob der So- Abstimmung und hat ein Schreiben Einen ähnlichen Standpunkt vertritt zialist Laurent Fabius, der sowohl Die Regierungspartei UMP, und des Führers der Zentristen, François Obwohl sich eine Gruppe von 80 der Konservative Philippe de Villiers. gegen die EU-Verfassung als, wie ge- hier insbesondere ihr zukünftiger Bayrou, unbeantwortet gelassen, der UMP-Abgeordneten gegen die Auf- Die Kommunisten streben sowieso sagt, gegen Verhandlungen mit der Vorsitzender, Nicolas Sarkozy, haben dringlich gefordert hatte, bereits vor nahme von Verhandlungen mit der an, die in ihren Augen ultra-liberale Türkei ist, sich bei den Sozialisten die Sorge, daß die Debatte über die dem Beginn von Beitrittsverhand- Türkei ausgesprochen hat, wird die Verfassung der EU zu kippen. durchsetzen wird. Auf jeden Fall Türkei die Abstimmung über lungen mit der Türkei über diese in Regierung alles tun, damit Chirac verfolgt die französische Presse die die EU-Verfassung beeinträchtigen der Nationalversammlung nicht nur beim Brüsseler Gipfel freie Hand hat. Bemerkenswerterweise halten Anstrengungen Fabius’ mit Arg- könnte. Nach Angaben des Presse- zu debattieren, sondern auch abzu- Es ist derzeit nicht leicht zu sagen, ob sich die führenden Tageszeitungen wohn. P. Campguilhem 07_PAZ42 12.10.2004 14:44 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

AUS ALLER WELT Folge 42 – 16. Oktober 2004 7 Ein Preis gegen Österreich Böser Scherz? as slowakische Innenministe- Ausufernde Jelinek-Euphorie nach Erhalt des Literatur-Nobelpreises / Von R. G. KERSCHHOFER Drium bestätigte, daß in der slo- wakischen Hauptstadt Bratislava rster Gedanke beim Eintreffen nannt werden. Und zugegeben, es ist Und was sagt der kleine Mann, der haß, klassenkämpferischer Radikal- mehr als 60 Besucher des Postamtes der Meldung: „Die Sanktio- nicht ganz passend: Denn wäre es vielgeschmähte Österreicher, der al- Feminismus und abstruse Sexual- in der Stadtviertel Petrzalka durch E nen“! Nein, sie wurden nicht den „Kollechen“ damals in der DDR les zahlen muß und von Peymann Phantasien werden zu Romanen und Giftgas angegriffen wurden. Alle wieder verhängt. Sie sind ohnehin je eingefallen, ihre eigenen Finan- zur Spezies der Lemuren gezählt Theaterstücken. Für Tragödie zu ba- mußten in einem Krankenhaus me- nur ausgesetzt und können jederzeit ciers in den Dreck zu ziehen? Den wird? Er kommt gar nicht zu Wort. Er nal, für Komödie zu unlustig und für dizinisch betreut werden. Nach ein- aktiviert werden (wie übrigens auch Staatskünstlern im Westen hingegen mag sich vielleicht trösten, daß der Slapstick zu primitiv. Nicht einmal wöchigem Stillschweigen der Be- eine verklausulierte „Feindstaatenk- fällt nur das ein – seit Jahrzehnten Nobelpreis die Zahlungsbilanz auf- Voyeure kommen auf ihre Rechnung hörden ist es jetzt offiziell, daß es lausel“ im Staatsvertrag von 1955). immer nur dasselbe. bessert. Doch wer weiß, was mit der angesichts all des Unappetitlichen. sich bei dem Giftgas um Fosgen und Aber die Gedankenkette Jelinek-No- Million finanziert wird. Und Preise, Was Wunder, daß die Jelinek auch die Chlorpikrin handelt, also um belpreis-Österreich-Sanktionen Sie alle „befürchten“ nun, daß sich die man „ohne Leistungsnachweis“ radikale Kleinschreibung verficht, Kampfmittel, die vor allem im Er- drängt sich auf: Es war in Stockholm Österreich mit den Federn der Jeli- empfängt, sind nicht einmal steuer- diesen augenfälligsten Gewaltakt, das sten Weltkrieg benutzt wurden. Da bei der Holocaust-Konferenz Anfang nek schmückt – und die Befürchtung pflichtig. Geschriebene nach unten zu nivellie- diese Gase in der Slowakei nicht 2000, wo die Sanktionen ausgekno- ren. Zeitweilig hatte sie Österreich zu produziert werden, ist es jetzt frag- belt wurden. Und es hat sich rentiert, einem Aufführungsverbot ihrer Wer- lich, wer sie benutzt hat. War das denn mit dem Scherbengericht über ke begnadigt, aber sie hielt das dann ein böser Scherz (die Giftkonzen- die schwarz-blaue Koalition konnte doch nicht durch. Und längst ist sie tration war nicht tödlich) oder han- man noch einmal „endgültige Ent- Gegenstand von Dissertationen und delte es sich um ein Warnsignal von schädigungen“ erpressen. Habilitationsschriften. Allerdings Terroristen? Peter Zeman nicht an der medizinischen Fakultät. Rentiert hat sich’s nun also auch Das Klingel-Ende für die Jelinek, die 1991 – rein zufäl- Die Nobelpreis-Juroren begründen lig zeitgleich mit dem Kollaps der ihr Urteil mit dem „musikalischen b im Kino, im Theater oder im Sowjetunion – ihre langjährige KPÖ- Fluß von Stimmen und Gegenstim- OKonzert – nervende Mobiltele- Mitgliedschaft abgestreift hatte. Tril- men, die mit einzigartiger sprach- fonbesitzer, die von ihrem digitalen lerpfeife lässig im Mundwinkel, so licher Leidenschaft die Absurdität Mitteilungszwang nicht lassen kön- marschierte die „Menschenscheue“ und zwingende Macht der sozialen nen, sehen in Frankreich bald stum- neun Jahre später mit den randalie- Klischees enthüllen“. Modernes Mu- men Zeiten entgegen. Besitzern von renden Horden, die damals Wien un- sikverständnis offenbar. Und Kunst- Lichtspielhäusern und Bühnen wird sicher machten. „Widerstand! Schüs- blabla. Das „Enthüllen der Klischees“ nämlich erlaubt, ihre Kultureinrich- sel, Haider an die Wand!“, wurde geschieht erst recht wieder in Kli- tungen mit Störsendern zu schüt- gegrölt, und CNN hatte gar den schees, aber Hauptsache, die Rich- zen. Um das stets präsente Bimmeln Kriegsberichterstatter Jim Fish nach tung stimmt, und irgendwie wird und polyphone Tönen zu stoppen, Österreich abkommandiert. auch der lange Zeit verheimlichte Va- kündigte Frankreichs Industriemini- ter zur antifaschistischen Trumpfkar- ster Patrick Devedjian am 11. Ok- Die Sanktionen schwangen bei Pey- te. Wenn man nur bedenkt, was sonst tober eine entsprechende Regelung mann mit, als er den Preis für seine Nur noch unappetitlich: Die Jelinek ist mit ihrem Hang zur Absurdität bei lin- Dichter und Musiker aus ihren seeli- an. Saalbetreiber müssen dann nur vielfache Komplizin Jelinek als „Preis ken Regisseuren besonders beliebt. Fotos (2): pa, tl.at schen Nöten zu machen vermochten! noch sicherstellen, daß ihr Störsen- gegen Österreich“ bezeichnete. Er der nur den Saal und nicht die muß es wohl wissen als einer, der 13 So lassen auch die Nobelpreis-Ent- Nachbarn stört. Auch Notrufe müs- Jahre lang von österreichischen Steu- ist nicht unbegründet. Die gesamte Begreifen läßt sich die 1946 gebo- scheidungen immer öfter daran zwei- sen möglich sein. Der Verband fran- ergeldern lebte, mit seinen von über- Linke schwelgt in Jelinek-Euphorie, rene Jelinek durchaus: Bürgerliche feln, ob sie noch im Sinne des Stifters zösischer Kinos begrüßte die Ent- all her zusammengekratzten Kumpa- ja selbst bürgerliche Mitläufer erge- Herkunft – bei Linksextremisten sind. Augenfällig wird das primär bei scheidung als „Erfüllung einer lange nen ein stattliches Burgtheater-Budget hen sich in „Würdigungen“. Man nicht unüblich. Der Vater, jüdischer Literatur- und Friedenspreisen, denn bestehenden Forderung“. In den verpraßte und das Haus am Ring, das muß schon sehr bemüht hinhören, Herkunft, als Chemiker für die NS- nicht nur daß Linksradikalismus be- USA bestehen Störsender schon sich einst mit Fug und Recht „erste um unterschwellige Distanz mitzu- Rüstungsindustrie wichtig, die letz- günstigt wird, kommen auch Terrori- länger, in Deutschland sind Handy- deutsche Bühne“ nennen konnte, zu kriegen – oder hineinzuinterpretie- ten Lebensjahre geisteskrank, Tod in sten und Kriegsverbrecher zum Zug. blocker noch untersagt. Allerdings dem machte, was es heute ist, nämlich ren. Kunst-Staatssekretär Morak, der Umnachtung. Die Mutter, streng ka- (Hemingway etwa war stolz darauf, helfen auch dicke Wände oder Tech- keine erste Bühne mehr. Ein schwa- es als Burgtheater-Schauspieler ei- tholisch, dominant und voller Ehr- deutsche Kriegsgefangene ermordet nologien, die das Fehlen eines Mo- cher Trost, daß es dank Peymann und gentlich besser wissen müßte, redet geiz, die Tochter zur Konzertpiani- zu haben.) Statt der Würdigung von bilfunknetzes vorgaukeln. SV Konsorten gar keine ersten Häuser von einer „Sprachkünstlerin“. Aber stin zu machen. Klosterschule. Verdiensten rückt das politische Sig- mehr zu geben scheint! Sprachkünstler sind sie ja alle, die Kinderpsychiatrische Behandlung. nal in den Vordergrund, und so müs- Litauen wählt offiziellen Künstler sämtlicher Fach- Konservatorium. Mit 18 erster Zu- sen auch bei anderen Disziplinen Mit Peymann jubilierte die ganze richtungen, die Kunstkritiker und die sammenbruch. Studium von Kunst- Zweifel aufkommen. ach der ersten Runde der Parla- Kaste der Staatskünstler. Obwohl ins- Kulturbürokraten, die zu wechselsei- geschichte und Theaterwissenschaft. Nmentswahlen am 10. Oktober geheim jeder zweite neidisch ist: Wa- tigem Nutzen ihr Kunstblabla ver- Abbruch wegen akuter Angstzustän- Auf jeden Fall können sich mit der zeichnet sich in Litauen ein Sieg der rum gerade die? Ist man nicht ein breiten. Ach ja, einer ließ Kritik de. Völlige Isolation daheim. Dann Jelinek-Entscheidung wieder einmal oppositionellen Arbeiterpartei ab. noch besserer Nestbeschmutzer? Hat durchklingen: Seine Sympathie für 68er-Bewegung, zeitweilig in linker die radikalen Islamisten bestätigt se- Sie könnte laut Umfragen am 24. man nicht noch mehr gegen die Jelineks Radikalität sei zwar Wohngemeinschaft. hen in ihrer Ablehnung der abend- Oktober aus der zweiten Wahlrun- deutsche Sprache getan und noch „enorm“, aber die Bewunderung für ländischen Entartung. Und bitte kei- de, den Nachwahlen, als stärkste mehr Gülle auf die Bühnen geschüt- ihr Werk „halte sich in Grenzen“. Ein Verständlich ist auch das Resultat, ne Mißverständnisse: „Entartung“ ist Kraft hervorgehen. Der erste Durch- tet? Bekanntlich sind Staatskünstler Unfehlbarer wie Reich-Ranicki kann an dem Freud seine analytische Freu- eine Übersetzung aus dem Arabi- gang brachte ihr 28,3 Prozent der immer beleidigt, wenn sie so ge- sich das erlauben. de gehabt hätte: Selbsthaß, Männer- schen („inhitaat“). abgegebenen Stimmen. A.S. Nur 120 Milliarden Zeichen aus dem Busch Wer zahlt den Schuldenerlaß für den Irak? Australien hat gewählt – ein Vorbild für den modernen Konservatismus? er nun schon eineinhalb Jah- wird: Dem Irak soll ein Teil seiner s ist eine Wahl mit eindeuti- wurde eine Steuerreform umgesetzt, harte Flüchtlingspolitik Howards ge- re dauernde Irakkrieg hat bis- Schulden von 120 Milliarden Dollar gem Gewinner. Im Unterhaus weitere Deregulierungen und Steuer- riet bei liberal-wohlmeinenden Eu- D her rund 150 Milliarden US- nachgelassen werden. E und im Senat erringen Konser- senkungen stehen bevor. So haben ropäern in die Kritik. Dollar gekostet. Das sind allein die vative einen „historischen Sieg“, ei- nach Meinung von Beobachtern vor- Kosten der Kriegführung selbst und Nun mag sich der Normalverbrau- nen „außerordentlichen Vertrauens- rangig wirtschaftliche, also innenpo- Auf dem fünften Kontinent stören zwar nur die der USA. Die Amortisa- cher fragen, ob es denn einen Unter- beweis“ – trotz oder gerade wegen litische Motive und die von Howard sich hingegen kaum Wähler am Irak- tion durch Öleinnahmen läßt aber schied macht, ob einer in zehn Meter einer so wenig opportunistischen, geführte „Angstdebatte“ um Leitzins- Engagement – Australien zeigt sich auf sich warten, ja sie erscheint gera- oder nur in fünf Meter Tiefe ertrinkt? geradezu polarisierenden Politik. erhöhungen im Fall eines Opposi- selbstbewußt. So gewinnt die Regie- dezu aussichtslos. Und damit ent- Ja, für die Hochfinanz macht das ei- Das Ergebnis wirkt wie ein Fanal, tionssieges den Ausschlag für den rung sogar Gestaltungsmöglichkeiten steht ein derart großes Finanzloch, nen: Denn für den Schuldennachlaß nicht nur für Australien. Der am Wahlerfolg gegeben. hinzu, kann mit Unterstützung der das sich die Bush-Regierung nicht müssen Staaten aufkommen, größ- zweitlängsten regierende Premier christlichen Familienpartei im Senat mehr zumuten will. Beim ersten tenteils die Europäer und Japan. Das des Landes, John Howard (65) und die lange von der oppositionellen Irakkrieg war das anders. Der war erhöht deren Budget-Defizite, die seine national-liberale Koalition ver- Effektiver Politik Arbeiterpartei (ALP) blockierten ein Geschäft, wie offizielle Stellen mit neuen Schulden finanziert wer- einigten bei den Parlamentswahlen Vorhaben wie die Liberalisierung des einräumen, denn die Ölscheichs und den, also irgendwem Zinsen bringen. am 9. Oktober 77 Prozent der abge- verzeiht der Wähler auch Medienmarktes und weitere Privati- die sonstigen Verbündeten zahlten Und nachdem der Irak nicht mehr gebenen Stimmen auf sich und se- sierungen durchsetzen. Eben jene mehr in die Kriegskasse ein, als ver- gar so hohe Schulden hat, kann ihm hen mit mehr Gestaltungsmacht unpopuläre Schritte „Blockierer“, allen voran Gegenkan- braucht wurde. Ganz abgesehen von irgendwer neue (staatlich garantier- denn je einer vierten Amtszeit entge- didat Mark Latham (43, Labour), pro- den Folgegeschäften mit sündhaft te) Kredite gewähren, die auch wie- gen. Im Unterhaus erhält die Koali- phezeien nun, es werde „radikale teuren Waffensystemen, die man den der Zinsen bringen. Sobald der Irak tion aus Liberal Party und Nationals Außenpolitisch nimmt Australien Veränderungen“ geben. verängstigten Golfanrainern aufdrän- neue Kredite hat, kann mit dem 86 der 150 Sitze und gewinnt damit im „Kampf gegen den Terrorismus“ gen konnte. bankrotten Land wieder irgendwer unerwartet deutlich. eine Führungsrolle an der Seite der Das mag gerade auf die Innenpo- Geschäfte machen. Und wenn die USA ein, erhöhte die Verteidigungs- litik zutreffen. Die Gewerkschaften Nun aber ist das Schreckgespenst Schulden wieder uneinbringlich Der in Umfragen oft als „blaß“ ein- ausgaben, dehnte den Aktionsradius bangen, der Jurist Howard könne Saddam Hussein vom Dienst suspen- werden, werden wieder staatliche gestufte John Howard, der für einen australischer Kriegsschiffe bis zum ihre Macht allzusehr beschneiden. diert, und die Geschäfte mit den Öl- Exportkreditgarantien schlagend, „modernen Konservatismus“ wirbt, Persischen Golf aus und war auch im Die 900 Soldaten im Irak bleiben scheichs gehen dementsprechend das heißt, sie belasten wieder ein präsentiert sich zukunftsgewandt, Irak in der „Koalition der Willigen“ hingegen vor Ort. Massive Umwelt- flau. Außerdem sind die alle unsi- Budget. Das bedeutet wieder Kredit- preist ökonomische Sicherheit und an vorderster Front involviert. Ein probleme wie die Landversalzung, chere Kantonisten geworden: Wer vergabe, die wieder irgendwem Zin- Verantwortung. In der Tat kann sich Einsatz, der dem sechstgrößten Staat die die Regierung mit einem „natio- weiß, ob die Waffen nicht morgen sen bringt. – Und wer zahlt eigent- Australiens Regierung seit ihrem An- der Welt gerade bei der Bevölkerung nalen Aktionsplan“ bekämpfen will, schon den Islamisten in die Hände lich all diese Zinsen, die so intensiv tritt 1996 ihrer ökonomischen Erfol- des größten moslemischen Staates stellen eine große Herausforderung fallen, wenn US-hörige Korruptioni- nach wunderbarer Geldvermehrung ge rühmen. 2003 wuchs das Brutto- und Nachbarn Indonesien nicht nur für die nächste Legislaturperiode sten hinweggefegt werden? Also was riechen? Es sind immer die kleinen sozialprodukt um 3,3 Prozent – das Respekt einbrachte. Australiens Bür- dar. Eine Steilvorlage für US-Präsi- tun? Schuldennachlaß heißt die Pa- Steuerzahler, aber keineswegs nur der OECD-Staaten durchschnittlich ger sind im Ausland zunehmend An- dent George Bush ist der Sieg alle- role, die über alle Kanäle ausgegeben die amerikanischen. RGK nur um 2,2 Prozent. Im Juli 2000 schlägen ausgesetzt und auch die mal. Sverre Gutschmidt 08_PAZ42 08.10.2004 7:19 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

8 Folge 42 – 16. Oktober 2004 LESERBRIEFE

Heuchler in den Chefredaktionen Hitlers Aufruf zum Tyrannenmord Betr.: „Pressefreiheit in Gefahr“ der 1990er Jahre Redakteure aus Freiheit kaum erfahren. „Only bad Betr.: „Gemäß dem Führer“ (Folge plötzlich hervorspringen, um den To- (Folge 36) scharf linken Blättern gewonnen news are good news“ – diese Maxime 32) desstrahl in die Brust des verhaßten wurden, die mithalfen, die letzten des britischen Gossenjournalismus Einzigen zu stoßen.“ Schön wäre es, wenn das Ge- verbliebenen Konservativen aus den scheint sich seit Ende der 1990er Aus Hitlers „Mein Kampf“ wird zu Dr. Hubert Becker, München druckte in unserem Grundgesetz Redaktionsstuben herauszumobben? Jahre auch bei den Medien des Axel- dem Thema Tyrannenmord in „Mi- auch gelebt werden würde. „Die So brachte man auch Die Welt auf Li- Springer-Verlages durchgesetzt zu chels Stammtisch“ ein längeres Zitat Antwort Wilfried Böhm: Das von Würde des Menschen ist unantast- nie, Stromlinienförmig linkslibertär haben. Schließlich fiel die CDU-Füh- wörtliche wiedergegeben, das mir als Ihnen angesprochene Hitler-Zitat bar“ und „Eine Zensur findet nicht kann man mittlerweile eigentlich fast rung erst aufgrund des Telefonates Zeitzeuge trotz seiner Sprengkraft stammt aus „Mein Kampf“, 464 bis statt“ ist nur mittlerweile leider zur alle erscheinenden Tageszeitungen Friede Springers um und schickte absolut neu ist. Demnach soll Hitler 468. Auflage, München 1939, Seite Lachnummer geworden. Daß ausge- nennen. Wie wohltuend ist da die mit Hohmann ihren letzten coura- geschrieben haben: „Solch eine Mei- 609, erster Absatz. Ihm schließt sich rechnet die Chefredakteure von Bild, Berichterstattung in der Preußischen gierten Konservativen in die Wüste. nung kann ihre geschichtliche Be- unmittelbar folgender Text an: „Und Stern und Die Welt sich an einer Ak- Allgemeinen Zeitung – Das Ostpreu- rechtigung haben, nämlich dann, nur das republikanische Gemüt tion beteiligen, die gegen die Zensur ßenblatt (PAZ), durch die man auch Sich vordergründig für die „Pres- wenn ein Volk unter der Tyrannei ei- schuldbewußter kleiner Lumpen zielt, erscheint pharisäerhaft. Wäh- über Geschehnisse jenseits der poli- sefreiheit“ einzusetzen und sich vom nes genialen Unterdrückers schmach- wird eine solche Tat als das Verab- rend der „Hohmann-Affäre“ haben tischen Korrektheit informiert wird. seriösen Journalismus längst verab- tet, von dem man weiß, daß nur sei- scheuungswürdigste ansehen, wäh- sich diese Blätter nicht mit Ruhm be- Daß sich im „Fall Hohmann“ neben schiedet zu haben, das ist Pharisäer- ne überragende Persönlichkeit allein rend der größte Freiheitssänger un- kleckert, als sie bewußt manipulier- Tausenden bekennenden Solida- tum in Reinkultur! Das „Bild jenseits die innere Festigkeit und Furchtbar- seres Volkes sich unterstanden hat, ten und Zitate entstellten. risch-Stehenden auch eine ganze von Wahrheit und Wirklichkeit“ – ge- keit des feindlichen Druckes gewähr- in seinem ‚Teil‘ eine Verherrlichung Anzahl von repräsentativen jüdi- gen das sie sich nun mit Pokerfaces leistet. In solch einem Fall mag aus solchen Handelns zu geben.“ Leserstimmen von Andersdenken- schen Gelehrten, darunter selbst vorgeblich wehren, wird von diesen einem Volk ein opferwilliger Mann Wilfried Böhm, Melsungen den werden so seit Jahren nicht ein- Oberrabbiner, mit dem konservati- Heuchlern in den Chefredaktionen mal mehr beantwortet, geschweige ven und religiösen Bundestagsabge- gepredigt und realisiert. Gleichschal- denn veröffentlicht. Ob dies an der ordneten solidarisierten, konnte man tung 2004. Siegfried Jung, Von den zahlreichen an uns ge- Täterschutz Tatsache festzumachen ist, daß Ende außer in der PAZ oder der Jungen Berlin richteten Leserbriefen können wir nur wenige, und diese oft nur in Betr.: „Bad Kleinen: Elf Jahre sinnwahrend gekürzten Auszü- Schweigen“ (Folge 36) Von der Kanzel herab zum Mord aufgerufen gen, veröffentlichen. Die Leser- briefe geben die Meinung der Auch der von dem RAF-Terrori- Betr.: „Die ,Jagd auf Deutsche‘ im nach dem 1. September die gleichen Polen mordeten hingegen in aller Öf- Verfasser wieder, die sich nicht mit sten Wolfgang Grams ermordete Osten“ (Folge 35) Verbrechen an Deutschen wie die fentlichkeit. Allerdings verschweigt der Meinung der Redaktion zu GSG-9-Beamte Michael Newrzella sonstige polnische Bevölkerung be- „Pater“ Groppe etwas: Ausschließlich decken braucht. Anonyme oder hat sein junges Leben für sein Va- Zum letzten Absatz von Pater Lo- ging. Wie ganz richtig bemerkt wird, die römisch-katholische Kirche in anonym bleiben wollende Zu- terland geopfert. „Der Dank des Va- thar Groppe bleibt festzuhalten, daß mußten die Verbrechen von deut- Polen hat zum Mord an den Deut- schriften werden nicht berück- terslands ist ihm (nicht) gewiß“. So gerade die polnische Armee bei den scher Seite vor der deutschen Bevöl- schen von der Kanzel herab aufge- sichtigt. hält es auch der Staat, dem er dien- Verschleppungen der Deutschen kerung geheimgehalten werden. Die fordert. Ingrid Goldberg, Stuttgart te, die Bundesrepublik Deutsch- land. Eher kümmern sich die Orga- ne unseres „Rechts“staats um das Gutes gewollt … und Hindenburg baute den Zeppelin Wohlergehen solch kaltblütiger Mörder in den bundesdeutschen Betr.: „Staatsministerin Weiß bricht Betr.: Wissen über die deutsche Geschehen vom 20. Juli wurde fast Funktionen wurden ihm zuge- Strafvollzugsanstalten. Auch die Tabu zum 20. Juli“ (Folge 31) Geschichte ausnahmslos richtig und von allen schrieben. Ein Schüler schrieb bundesdeutschen Medienzare ach- 100 Schülern überhaupt beantwor- immerhin „ein Idiot“, ein anderer ten mit Argusaugen darauf, daß die Daß unter dem Deckmantel der Der 20. Juli ist ein entscheidendes tet: „Attentat auf Hitler“. Allerdings „das was heute Schröder und Stoi- Täter nicht unsanft angefaßt wer- Political Correctness Tabus gezüch- Datum in der deutschen Geschichte. fehlt dieser Antwort vielfach der Bo- ber sind“. Nicht viel besser wußte den, die Opfer sind ihnen gleichgül- tet worden sind, die die Meinungs- Was wissen wir heute noch von dem den, denn die Frage, was die Män- man über Ebert und Hindenburg tig. Friedrich Kurreck, freiheit einengen, beschädigt unsere Aufstand gegen Hitler und dem ner des Widerstandes erreichen Bescheid. Ebert wurde zum Dich- Offenbach / Main demokratische Ordnung und nagt an mißglückten Attentat auf den Dikta- wollten, bereitet wesentliche ter, Hindenburg avancierte zum Er- ihrer Glaubwürdigkeit. Besonders tor? Nur wenige, die das NS-Regime Schwierigkeiten. Unter den Antwor- bauer des Zeppelins oder SS- widerwärtig sind diese üblen Klug- bewußt erlebten, sind in der Lage, ten findet man neben „Frieden und Mann. Als letzter deutscher Kaiser Selbst schuld schei..., die bequem ihre Sessel wär- diese Tat voll zu würdigen. Nach ei- Befreiung von der Naziherrschaft“ wurden neben vielen anderen Karl men und sich Urteile über eine Zeit ner demoskopischen Repräsentativ- auch diese Aussage: „Sie wollten al- der Große und Friedrich der Große Betr.: „Ein bißchen Machiavelli und ihre Menschen erlauben, von umfrage können weniger als drei les erben ...!“ Außer Graf Stauffen- genannt. schadet nicht“ (Folge 38) denen sie nichts wissen und die sie Viertel aller erwachsenen Bürger, berg ist den Jugendlichen kaum ein nie begreifen werden. nämlich 71 Prozent, genaue Anga- Mann des 20. Juli bekannt. Zwölf Faßt man diese Antworten zusam- Der Autor beklagt unser mangeln- ben darüber machen, was der von ihnen wissen, daß er der Atten- men und schließt daraus, was die des Selbstbewußtsein und unsere Es kommt auf die Gesinnung an, 20. Juli bedeutet. Bei den Frauen täter war. Für mehr als die Hälfte ist Jugend über die jüngste deutsche Devotheit auf internationalem Par- auf nichts sonst. Und die ist nun mal sind es sogar nur 62 Prozent. er unbekannt, vier rechnen sogar Geschichte weiß, so wird man sagen kett und macht sich Gedanken dar- von Zeit, Tradition, Geschichte, In- Goebbels zu den Verschwörern. 70 müssen: nicht sehr viel. Die jungen über, ob wir unser Verhalten nach formation und Wissen abhängig, Kürzlich interviewte ein Fernseh- Schüler konnten die zeitliche Aus- Menschen kennen die Nazizeit nur Kant oder Machiavelli ausrichten auch von liebender Erziehung. team 17jährige Schüler in Mecklen- dehnung des Dritten Reiches nicht aus Dokumenten. Aber noch sind sollen. Für alle anderen Völker ist Menschen können das Beste wollen burg-Vorpommern. Zwei Mädchen konkret angeben. Da wurde „etwa Diskriminierungen und Verfolgun- das klar: dem Freund gegenüber und trotzdem in ihrem Wollen und konnten nicht sagen, was Diktatur 1921 bis 1938“ oder „1914 bis 1944“ gen Gegenwart – und die Jugend ist nach Kant, dem Feind gegenüber Tun unwissentlich Schlechtes be- und Demokratie seien. Zur Regie- genannt. der verantwortliche Gestalter des nach Machiavelli. Denn „keen sick wirken. Das ist das tragische Schick- rungsform der DDR antwortete ein Lebens von morgen. An ihr und ih- as Pannkooken uutgeben deit, ward sal sehr vieler Soldaten der deut- Junge fragend: „Hitler?“ Als Lese- Obwohl seine Gestalt oft be- rer Erziehung liegt es, ob sie im ent- dorför opfreeten!“ Das lernen wir schen Kriegsgeneration, sie trugen stoff gaben die Jugendlichen Bravo schworen wird, seine Untaten be- scheidenden Moment ihr Gewissen Deutschen nicht, und die andern das Vaterland in ihren Herzen, und Yam an. schrieben, sein Leben verfilmt wur- aufstehen läßt, um sinnvollen wissen das. Deshalb brauchen wir nannten es heilig und waren bereit, de, kannte nur die Hälfte der Widerstand gegen Unmenschlich- uns über das, was mit uns geschieht, sich für es zu opfern. Rudolf Körner, Es waren einfache Fragen, die den Befragten den Usurpator aus Brau- keit zu leisten. D. W. Leitner, nicht zu wundern. Hans Petersen, Bottrop Schülern gestellt wurden. Nur das nau wirklich. Die unmöglichsten Pfungstadt Hamburg

Anzeige ANTWORT COUPON BesserBesser informiertinformiert sein!sein! Einfach absenden an: Preußische Allgemeine Zeitung Parkallee 84 / 86 · 20144 Hamburg PreußischePreußische AllgemeineAllgemeine ZeitungZeitung lesen.lesen. oder am schnellsten per SERVICE-TELEFON bestellen Telefon: 040 / 41 40 08 42 · Fax: 040 / 41 40 08 51 www.preussische-allgemeine.de Schicken Sie mir bitte die Preußische Allgemeine Zeitung von der nächsten erreichbaren Ausgabe. Ich erhalte anschließend die Preußische Allgemeine Zeitung im Jahresabo für zur Zeit nur EUR 90,60 im Jahr (inkl. Versandkosten). Preis nur im Inland gültig. ✗ Ja, ich abonniere für mindestens 1 Jahr die Preußische Allgemeine Zeitung Name / Vorname: Straße / Nr.: Preußische Allgemeine Zeitung: Jede Woche ungeschminkte Berichte 7wertvolle CDs PLZ / Ort: und Kommentare über das, was wirklich zählt. Ohne Blatt vor dem Mund. Telefon: Ohne Rücksicht auf das, was andere für politisch korrekt halten. mit über 120 Titeln Preußische Allgemeine Zeitung. Deutschlands beste Seiten. gegen Rechnung BARNABAS VON GÉCZY bequem + bargeldlos durch Bankabbuchung COMEDIEN HARMONISTS GRATIS für Sie: Kontonummer: ZARAH LEANDER · HANS ALBERS Bankleitzahl: MARLENE DIETRICH · KARL VALENTIN unser Geschenk. Geldinstitut: JOHANNES HEESTERS · RUDI SCHURICKE · LILIEN HARVEY Wir schenken Ihnen in Verbindung mit dem Jahres-Abo, diese 7 wertvollen CDs mit vielen Liedern von den HEINZ RÜHMANN PAUL HÖRBIGER · WILLY FORST Datum, Unterschrift ILSE WERNER · DIE DREI TRAVELERS UND VIELE MEHR … Prämie wird nach Zahlungseingang versandt. Außerdem werden Sie mit die- beliebtesten Kult-Stars der 30er- und 40er Jahre. ser Bestellung förderndes Mitglied der Landsmannschaft Ostpreußen e.V. 09_PAZ42 07.10.2004 11:52 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

KULTUR Folge 42 – 16. Oktober 2004 9 Vollkommene Verzauberung 50 Jahre Sprechplatten bei der Deutschen Grammophon ine brillante Lesung“, „eine Heute verbindet man den Namen nem Bruder Jacob gründete er zwei faszinierende Erfahrung“, Gustaf Gründgens meist mit seiner Jahre später in Hannover die Deut- E „das Wunder der vollkomme- Darstellung des „Mephisto“. Doch sche Grammophon, wo im gleichen nen Verzauberung“, „ein akusti- der Schauspieler, Regisseur und In- Jahr die erste Schellackplatte der sches Dokument ersten Ranges“ – tendant von Bühnen in Berlin, Düs- Welt vom Band lief. Bis zur Massen- die Presse war begeistert, als vor 50 seldorf und Hamburg, verkörperte produktion war’s dann nicht mehr Jahren die erste Sprechplatte in auch „Torquato Tasso“ in dem weit. 1900 wurde die Deutsche Deutschland erschien. Und Gustaf gleichnamigen Stück von Goethe, Grammophon Aktiengesellschaft Gründgens (1899–1963) kommen- war der „Lukull“ in „Kirschen für und ihr Warenzeichen „His Master’s tierte: „Etwas ganz Neues, auf das Rom“ von Hömberg, war „Sir Henry Voice“ in aller Welt bekannt. 1980 wir uns als Schauspieler auch erst St. John“ in „Das Glas Wasser“ von dann entwickelte die Firma ge- Scribe. Die vie- meinsam mit Fachleuten von Sony len Facetten die- und Philips die erste „Compact ses Ausnahme- disc“ (CD); zwei Jahre später be- künstlers kann gann in Hannover als erstem Werk Berlinische Galerie: Simulation des neuen Gebäudes an der Alten Jakobstra- man jetzt an- der Welt die CD-Massenfertigung. ße in Berlin Foto: bmh Architekten hand einer Emil Berliner hat diese rasante Ent- wenn auch sehr wicklung nicht mehr miterleben umfangreichen können; er starb vor 75 Jahren (3. (über 1.000 Mi- August 1929) in Washington, DC. Reicher Bestand nuten), so doch einmaligen Ein- Wie nannte Friedrich Luft doch Endlich neues Gebäude für die Berlinische Galerie spielung auf 20 das Engagement der Deutschen CDs kennenler- Grammophon mit der Aufnahme ieben lange Jahre war sie ob- mehr als 4.000 Quadratmetern Wer- nen. Die „Au- des „Faust“ 1954 – einen ersten An- Sdachlos, am 22. Oktober nun ke zu sehen, die von der Sezession diothek“ hat im fang zu einem pulsenden Schallar- wird die Berlinische Galerie in ei- bis in die Gegenwart in Berlin ent- Programm der chiv, das sich schönstens erweitern nem Neubau wieder Kunstfreunde standen. 1975 hatte Professor Eber- Deutschen ließe. Nun, die Deutsche Grammo- empfangen können. Nach fast drei hard Roters die Berlinische Galerie Grammophon phon hat sich dies zweifellos zu Jahrzehnten Diskussion um ein eige- ins Leben gerufen; zwei Jahrzehnte Literatur Das Herzen genommen und legt jetzt nes Haus, nach einer längeren Tour- später wurde sie als „Landesmu- komplette zum Thema 50 Jahre Hörbuch 50 nee wertvoller Sammlungsbestände seum für Moderne Kunst, Fotografie Schallarchiv Sternstunden aus ihrem Archiv auf durch halb Europa ist es endlich ge- und Architektur“ anerkannt. 600 bis (149 Euro) mit 25 CDs (Gesamtlaufzeit über 30 lungen, eine würdige Heimstatt für 700 Exponate sollen nun in einer sämtlichen noch Stunden, 120 Euro; jede CD ist auch die Kunstwerke zu finden. Dauerausstellung zu sehen sein. einstellen müssen. Aber bestimmt erhaltenen Originalaufnahmen von einzeln erhältlich, 5 Euro) vor: Das Darüber hinaus kann sich der Besu- etwas mit Zukunft ...“ Der große Re- Gründgens herausgegeben. Neben gesprochene Wort – 50 Aufnahmen In den Hallen des ehemaligen cher im Eberhard-Roters-Saal Origi- gisseur und Schauspieler mußte es „Faust I“ und „Faust II“ ist „Torquato aus 50 Jahren. Glaslagers an der Alten Jakobstraße nal-Graphiken aus dem reichen Be- wissen, schließlich war die Aufnah- Tasso“ aus dem Jahr 1950, „Kir- 124–128 sind nach einem Umbau, stand zeigen lassen. Entstanden ist me mit seiner Düsseldorfer Insze- schen für Rom“ (1953), „Das Glas In dem vergangenen halben Jahr- der „nur“ 18,7 Millionen Euro koste- ein modernes Museum, das keine nierung von Goethes „Faust“ 1954 Wasser“ (1960) zu hören; Titel wie hundert entstanden über 1.500 Li- te, auf einer Ausstellungsfläche von Vergleiche scheuen muß. os die erste in einer langen Reihe von „Hans Sonnenstößers Höllenfahrt“ teraturaufnahmen; eine Auswahl Sprechplatten aus der Produktion von Paul Apel (1937), „Das Konzert“ wird nicht leicht gefallen sein, und der Deutschen Grammophon, der von Hermann Bahr (1962), „Die doch ist für jeden Geschmack etwas ältesten Schallplattenmarke der Cocktailparty“ von TS Eliot (1951), dabei. Autorenlesungen sind eben- Welt. Ein Augenzeuge von damals „Das Herrenhaus“ von Thomas so zu finden wie Schauspielerpor- Fragen gestellt berichtete über die „Premiere“: Wolfe (1954), „Der Prozeß“ von träts. Berühmte Mimen lesen dar- „Gustaf Gründgens, der den ,Me- Franz Kafka (1951) zeigen die bunte über hinaus Werke bedeutender Vor 100 Jahren wurde Wolfgang Weyrauch geboren phisto‘ spielt, erläutert dem Darstel- Vielfalt der Aufnahmen. Dichter. Max Frisch etwa, der ler des ,Faust’, Paul Hartmann, die Schweizer Schriftsteller, liest aus r habe sich selbst gern als 1968 den Leonce-und-Lena-Preis für letzten Einzelheiten der Kerkersze- Eine CD mit klassischen Monolo- seinem 1964 erschienenen Roman E„Eckensteher“ bezeichnet, sagte neue Lyrik ins Leben. Neben seinem ne: ,Nicht zu nahe ans Mikrofon, gen und Szenen gibt einen Über- „Mein Name sei Gantenbein“, der sein Freund und Verleger Fritz Dep- eigenen schriftstellerischen Schaffen blick über Gründgens’ junge Jahre damals großes Aufsehen erregte pert einmal über Wolfgang Weyrauch, fand er immer noch die Zeit, sich für und frühe Rollen; das Bild wird ver- und die Entwicklung des deutsch- „aber er war keiner, der nur beobach- die Belange der deutschen Literatur Wenn Gretchen vollständigt durch einige seiner sprachigen Romans der Nachkriegs- tend, notierend und mitteilend in der einzusetzen. So war er Mitglied der programmatischen Reden über das literatur nachhaltig beeinflußte. Ecke stehen geblieben wäre – es war Jury für den „Alfred-Kerr-Preis“ des und Marthe gemeinsam Theater. Nicht zu vergessen die Günter Grass ist mit Auszügen aus für ihn ein Prinzip, sich aus der Börsenblatts für den Deutschen Chansons, die er in Filmen und seinem Roman „Die Blechtrommel“ Ecke zu lösen und sich einzumi- Buchhandel, Mitglied des PEN-Zen- starken Kaffee trinken ... Operetten sang. Unvergessen der vertreten, Thomas Mann liest „Das schen“. Das Licht der Welt erblickte trums der Bundesrepublik Deutsch- Streifen „Der Tanz auf dem Vulkan“ Eisenbahnunglück“ und „Das Wun- Weyrauch am 15. Oktober vor 100 land (1957), der Deutschen Akade- (1938), in dem Gründgens süffisant derkind“. Siegfried Lenz ist mit Jahren in Königsberg, „zufällig“, wie mie für Sprache und Dichtung in und bitte genau den Zeitrhythmus lächelnd behauptete „Die Nacht ist Auszügen aus gleich zwei Roma- er sagte, denn sein Vater war als Darmstadt (1967; Vizepräsident einhalten!‘ Käthe Gold, Darstellerin nicht allein zum schlafen da“. nen: „Deutschstunde“ und „So zärt- Landvermesser tätig. In Frankfurt/M. 1972–1975; bis 1978 Präsidiumsmit- des Gretchens, läßt sich von Elisa- lich war Suleyken“ zu hören, eben- wuchs er auf und besuchte nach dem glied), Vorstandsmitglied im Verband beth Flickenschild noch eine star- Zwei CDs fallen schließlich aus so Walter Kempowski: „Tadellöser Abitur 1924 dort die Schauspielschu- deutscher Schriftsteller (VS). ken Kaffee nachschütten. ,Die Ker- dem Rahmen, enthalten sie doch und Wolff“, „Uns geht ja noch gold“. le. Engagements führten ihn zunächst kerszene verlangt die stärkste die vollstän- an verschiedene deutsche Bühnen. Für seine schriftstellerischen Ar- Konzentration. Immerhin proben dig erhaltene Unter dem Dann jedoch studierte er in Frank- beiten wurde Weyrauch mehrfach wir bereits fünf Stunden‘, erklärt sie Pressekonfe- Titel „Schau- furt/M. und in Berlin von 1927–1929 ausgezeichnet, so bereits 1929 mit ei- etwas abgespannt ...“ renz aus dem spielerpor- Germanistik, Geschichte und Roma- ner ehrenden Erwähnung im Kleist- Jahr 1951, träts“ findet nistik. Bereits während des Studiums preis für seine erste Erzählung „Die Die Produktionskosten beliefen durch die man Einspie- war Weyrauch schriftstellerisch tätig; Ehe“, 1962 mit dem Hörspielpreis sich damals auf rund 40.000 DM. Gründgens lungen mit von 1929–1933 arbeitete er als freier der Kriegsblinden, 1973 mit dem An- Acht Monate brauchte man, um den seine Inten- Ernst Mitarbeiter für die Frankfurter Zei- dreas-Gryphius-Preis der Künstler- noch jungen Tonträger, die Vinyl- danz in Düs- Deutsch, Will tung. In diese Zeit fallen auch erste gilde, 1979 mit der Ehrengabe des Langspielplatte, herzustellen. Und seldorf aus Quadflieg, Sendungen für den Südwestdeut- Kulturkreises im Bundesverband der das Ergebnis konnte sich sehen, der Kontrolle Charles Reg- schen Rundfunk. Erste Hörspielpro- deutschen Industrie, um nur einige oder besser hören lassen. Eine Kas- der städti- nier oder duktionen sind ab 1931 zu verzeich- Ehrungen zu nennen. Weyrauch ver- sette mit drei Sprechplatten kostete schen Ver- Paula Wesse- nen. öffentlichte an die 50 Bücher ein- im Verkauf zunächst 69 DM, dann waltung be- ly, die jeweils schließlich der von ihm zusammen- 75 DM. 50.000 Kassetten waren freite. Ein ihre Parade- Als freier Mitarbeiter arbeitete gestellten Anthologien sowie etwa 20 bald verkauft, und das bei einem großer Tri- rollen spre- Weyrauch für das Berliner Tageblatt Hörspiele, unmöglich an dieser Stelle monatlichen Durchschnittslohn von umph für den chen, von (1932–1938) und für die Vossische alle Titel aufzuzählen. 350 DM. Bis heute sind weit über Theater- Goethe und Zeitung (1933–1934). 1933 zog er 250.000 Tonträger dieser Aufnahme mann, von Schiller bis nach Berlin, wo er eine Anstellung „Wozu“, schrieb er einmal, „wären verkauft worden. dem der da- Schnitzler als Redakteur am Berliner Tageblatt die Schriftsteller sonst da, als die malige Hamburger Kultursenator und Hoffmannsthal. Helmut Loh- und im „Deutschen Verlag“ (Roman- Summe des Bösen zu verhindern Sogar der gestrenge Kritiker Hans H. Biermann-Ratjen 1963 sag- ner, Karlheinz Böhm, Mathias Wie- Abteilung) fand. Erste Buchveröffent- und die Summe des Guten zu ver- Friedrich Luft war damals begei- te: „Sein Intellekt, sein Kunstver- mann, Hannes Messemer, Michael lichungen (Erzählungen und Roma- mehren? Und wenn es auch nur um stert: „Die Deutsche Grammophon stand waren außerordentlich. Von Degen, Klaus Kinski und natürlich ne) folgten ab 1934, auch wurden ein Quentchen wäre?“ Karl Krolow sollte auf dem eingeschlagenen We- verschwommenen Gefühlen, unkla- Will Quadflieg, der seit 1955 mit seine Texte in verschiedenen Tages- nannte seinen Kollegen Wolfgang ge fortfahren. Für die Freunde der ren Eingebungen hielt er nichts ... der deutschen Grammophon zu- und Wochenzeitungen veröffentlicht. Weyrauch einen „unablässigen und Musik stehen die Regale der Schall- Der Text allein war ihm ausschlag- sammenarbeitete, interpretieren Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeite- unerschrockenen Frager“. „Die Ent- plattenläden proppevoll. Für die gebend, er nannte das ,Partitur le- Hesse oder Hölderlin, Wilhelm te Weyrauch zunächst als literari- menschlichung des Menschen durch Freunde des Wortes wäre dies ein sen’.“ Busch oder Franz Kafka. Selbst Eu- scher Redakteur an der satirischen den Menschen war ihm keine litera- erster Anfang zu einem pulsenden gen Roth hatte es sich 1958 nicht Zeitschrift Ulenspiegel in Berlin. rische Phrase. Er lebte mit dem Schallarchiv, einem Thesaurus gro- Ohne den 1851 in Hannover ge- nehmen lassen, seine Gedichte „Ein Zweifel an der Verwirklichung des- ßer dramatischer Dichtung. Das lie- borenen Emil Berliner, seinen Er- Mensch ...“ vorzutragen. Seit 1950 lebte der Schriftsteller in sen, was er sich erhoffte. Er war ße sich schönstens erweitern. Man findungsgeist und sein unterneh- Worpswede, zog aber 1952 nach unterwegs und wußte: ,Es kommt habe den Mut dazu, wie man den merisches Engagement wären Eine bunte Sammlung, die das Hamburg, wo er als Lektor im Ro- auf den Menschen an‘. Er hatte gese- brillanten Einfall hatte, eine unserer solche Aufnahmen überhaupt nicht Herz eines jeden Literaturfreundes wohlt Verlag wirkte und sich dort vor hen, wie Menschen sich liebten und größten Wortdichtungen glücklich möglich gewesen. Er erfand 1887 höher schlagen lassen dürfte. Die allem der Förderung des Nachwuch- sich töteten. Er wollte fassungslos in den neuen Aggregatzustand auf das Grammophon und die Schall- langen, dunklen Abende können ses widmete. 1959 zog Weyrauch bleiben.“ – Wolfgang Weyrauch der Schellack-Ritze zu fixieren, den platte, ein Zinkblech, auf das Rillen kommen – für erbauliche Unterhal- nach Gauting bei München, 1967 starb am 7. November 1980 in Darm- ,Faust‘ auf die Rille zu bannen.“ geätzt wurden. Gemeinsam mit sei- tung ist gesorgt. Silke Osman dann nach Darmstadt. Dort rief er stadt. SiS 10_PAZ42 07.10.2004 11:54 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

10 Folge 42– 16. Oktober 2004 UNTERHALTUNG Die letzten Stunden

Von Hannelore PATZELT-HENNIG erbst 1944. Räumungsbefehl! sein Vater, sein Großvater und sein an den Gräbern der Ahnen. Sie HTag und Route sind festgelegt. Urgroßvater gelebt haben, geboren dürfen in der Heimat ruhen, wel- In unserem sonst so friedlichen wurden und gestorben sind. cher Platz aber würde uns, den vor Dorf an der Memel gibt es jetzt im- ihren Gräbern Stehenden, beschie- mer wieder Fliegerangriffe, von de- Lange dauert es, bis wir von die- den sein? Schon sehr nah scheint nen man vorher nur aus den Städ- sem Gang zurückkehren. An jedem jetzt der dumpfe Kanonendonner ten wußte. Auch der immer lauter Acker, an jeder Weide bleiben wir der Front – eine eindringliche werdende Geschützdonner der na- stehen. Auf dem Hof öffnet Großva- Mahnung zu raschem Aufbruch. henden Front läßt sich nicht über- ter alle Verschläge im Stall, aber die hören. Das läßt keinen Zweifel Türen bleiben angelehnt. Die Tiere Gegen Mittag ist es soweit. Die darüber offen, daß die Flucht not- sollen ihr Gewohntes auskosten, so Pferde werden vor den Wagen ge- wendig ist. Unvergleichlich schwer lange es geht. Tröge und Krippen spannt. Die Mutter hebt mich hin- ist der Tag des Aufbruchs, der Ab- sind am Abend vorher so vollge- auf. Die Großmutter verschließt die schied von der Heimat, von dem schüttet worden, daß sie teilweise Haustür. Fleckchen Erde, auf das man gehört, noch über die Hälfte gefüllt sind. dem man entstammt, das einem hei- Den Schlüssel steckt sie unter lig ist. Die Kühe werden losgebunden. den Sparren des Daches, wie sonst, Noch stehen oder liegen sie auf ih- wenn sie aufs Feld oder ins Dorf Wir erheben uns von einem ren dicken Schütten von sauberem geht. Der Großvater ergreift die Zü- Nachtlager, das keines mehr gewe- Stroh, bald aber werden sie durch gel. Es ist das erste Mal, daß ich ihn sen ist. Während meine Großmutter die offenen Stalltüren drängen und weinen sehe. Brot- und Spirgelteller auf den unkontrolliert herumstreunen, ge- Frühstückstisch stellt, zittern ihre quält durch die übervollen Euter, Auf dem Zufahrtsweg vom Ge- Hände merklich. Schweigend wird um die sich niemand kümmern höft zur Chaussee ist uns allen, als gefrühstückt, ohne daß jemand Ap- wird. hätten wir einen Schleier vor Au- petit hätte. Der Hofhund kommt gen. Die Nachbarn schließen sich herein und trollt sich unter den Auch das Kleinvieh wird noch an. Das gesamte Dorf bricht auf. Traute Zweisamkeit: Oft zerstört eine unbedachte Handlung diese Idylle. Tisch. Das tut er sonst nur bei Ge- ein letztes Mal gefüttert. An allen Das altvertraute Leben, das Leben Foto: Archiv witter und in letzter Zeit bei den Ecken des Hofes verstreut meine in gewohnter Gemeinschaft mit Fliegerangriffen. Großmutter dicke Schichten von den Menschen, die weitgehend Körnern. von Geburt an zu einem gehörten Nach dem Frühstück geht der aus Dorf und Nachbarschaft, das, Auf wen wartest du? Großvater noch einmal hinaus auf Scheune, Keller und Speisekam- was man Heimat nennt, gibt es seine Felder. Er nimmt mich mit. mer sind gefüllt. In der Küche gärt schon jetzt nicht mehr. Von Gabriele LINS Ungewöhnlich ist dabei, daß er in einem großen Faß der Sauer- mich heute so fest an der Hand hält. kohl. Vor der Haustür steht der Auf der Anhöhe hält der Großva- ie beiden schweren Koffer stan- auch, wie sie sich das graue Haar Das ist nicht seine Art. Auch daß er planenüberspannte Fluchtwagen. ter noch einmal an. Wir schauen Dden schon vor der Haustür. Er zurückstrich. Diese Gebärde hatte kein Wort spricht, kenne ich so nicht Noch so manches möchte die hinunter zu unserem alten Hof und nahm den Mantel. Seine Frau stand er immer an ihr geliebt. War sie von ihm. Wenn ich sonst mit ihm Großmutter aufladen, aber der unseren Feldern. In meinem kind- am Herd und rührte in irgendeiner nicht oft heiter gewesen? Und liebe- spazierte, sprach er nahezu ständig. Großvater läßt es nicht zu. Er hat lichen Schmerz hebe ich die Hand Suppe. „Ich gehe jetzt“, sagte er lei- voll und verständnisvoll, wenn er Immer wußte er mir etwas zu erzäh- tags zuvor die Pferde schon einmal und winke. Ich winke einem ver- se. Sie nickte. Warum nickte sie mal ein Glas zu viel getrunken hat- len. Heute indes kommt kein Wort vorgespannt und dabei festgestellt, lassenen Gehöft zu, meinem Erbe. nur? Hatte sie ihn nicht verstanden? te? Warum also wollte er von ihr über seine Lippen. Kaum zu ver- daß sie den übervollen Wagen Dann ziehen wir weiter auf dem - „Also – ich gehe, für immer, du fort? kraften ist der Schmerz, daß ihm kaum von der Stelle bekamen. Ge- Weg ins Ungewisse, als Fremde in weißt ja …“ auferlegt ist, die geliebte Scholle meinsam gehen wir zum Friedhof. die Fremde. Wie unzählige andere Na ja, sie war so schnell beleidigt, und den Hof zu verlassen, wo schon Mit gefalteten Händen stehen wir auch. „Ja“, sagte sie, sonst nichts. wenn er sie kritisierte. Und die Kü- chenschürze mit den geometri- Er nahm seine Mütze und ging. schen Strichen, die sie immer beim Die Tür fiel zu. Er blieb stehen. Mit Kochen anzog, fürchterlich. Doch allem hatte er gerechnet, mit Trä- wenn er ehrlich war: Hatte er nicht Besuch bei einer alten Dame nen, mit Schimpfen, mit Bitten, ein- auch seine Fehler und Macken? fach mit allem, nur nicht mit diesem Von Renate DOPATKA lapidaren Ja. Aber er wollte doch allein leben, frei sein, nicht immer Rücksicht ribbelig vor Ungeduld rieb sich heim, in dem ihre Patentante mitt- dich, Liebes, und laß uns gemütlich Er setzte seine Koffer noch einmal nehmen müssen, wollte sich nicht KEva die schmerzende Schläfe, lerweile lebte. Kaffee trinken.“ ab und stellte sich außen ans Kü- mehr ihr ewiges Gerede über die während sie auf das Grün der Am- chenfenster, sah, wie seine Frau den Enkel anhören, und auch nicht ihre pel wartete. Jetzt, zur Feierabend- Schon als Kind hatte sie sich in Sanft, aber bestimmt, drückte Eva Tisch deckte. Die bestickte Decke? immer wiederkehrenden Bitten, zeit, ging es mit dem Auto nur Tillys Gesellschaft unendlich wohl die Tante auf ihren Stuhl hinunter: Die legte sie sonst nur am Sonntag endlich mal mit ihr ins Kino zu ge- schrittweise voran. Kaum, daß man gefühlt. War es der künstlerische „Ich bin nicht gekommen, um dich auf. Und das gute Eßgeschirr wurde hen. Er wollte seine Ruhe haben, sich ein paar Meter vorgetastet hat- Beruf der Tante, der diese für Eva so bei der Arbeit zu stören. Noch hast auch nur an Sonn- und Feiertagen verflixt noch mal! – Aber warum te, mußte man auch schon wieder anziehend machte? Die besondere du Licht, noch kannst du malen. benutzt. Ihm wurde heiß. Hatte denn eigentlich? abbremsen. Aura, die Tilly umgab? Oder war es Kümmere dich nicht um mich. Mir sie etwa einen ganz einfach nur das wunderbare tut’s gut, einfach dazusitzen und dir Freund, und er Seine Frau setz- Es zerrte an den Nerven, dieses Gefühl des Angenommenseins, des zuzusehen ...“ hatte es gar nicht Sollte er vielleicht te sich jetzt an allabendliche „Stop and Go“, be- bedingungslosen Geliebtwerdens? bemerkt? Wie lan- den Tisch und sonders, wenn der Tag im Büro – so Stundenlang hatte sie ihr beim Ma- Es war wirklich wunderbar ent- ge ging das schon doch noch einmal mit ihr stützte den Kopf wie heute – mal wieder äußerst len zusehen können, fasziniert von spannend, die Füße hochzulegen, so? Dann war sie in die Hand. Sie stressig gewesen war und sich da- Tillys leuchtenden Augen und der sich eins von Tillys köstlichen Sah- also gar nicht sprechen, überlegte er wartete. Wartete heim die Hausarbeit nur so stapelte. Beseeltheit, mit der sie jeden noch nebonbons in den Mund zu stecken traurig, daß er sie sie auf den ande- Schon der bloße Gedanke an all das, so winzigen Pinselstrich führte. und nichts als Frieden und Stille zu verließ! Deshalb ren? Er überlegte. was noch zu erledigen war, ver- atmen. dieses einfache Nicken! Jetzt ging Sollte er noch einmal mit ihr spre- schlimmerte Evas Kopfweh. Statt es Nun lebte die Tante im Damen- ihm ein Licht auf: Sie war froh, daß chen? sich mit einer Tasse Tee und guter stift. Ihr Körper trug die Last der Als es dämmrig wurde, legte Tilly er ging! Ja, erleichtert war sie! Lektüre auf der Couch bequem zu Jahre, doch ihr Geist war jung ge- den Pinsel aus der Hand, zog ihren Hastig angelte er nach dem Haus- machen, würde farbverschmierten Wut stieg in ihm auf, ließ sein Ge- schlüssel, der noch in seiner sie staubsaugen, Kittel aus und ko- sicht rot anlaufen, machte ihm das Jackentasche lag, schloß die Tür auf, aufräumen, lüf- Plötzlich tauchte vor ihrem stete dann neugie- Herz eng. Er konnte nicht mehr stürmte in die Küche, blieb in der ten und der Bü- rig von der durchatmen. Tatsächlich, da stan- Tür stehen, fragte mit harter Stim- gelwäsche zu geistigen Auge ein Bild Apfeltorte, die den zwei Suppenteller auf dem me: „Für wen hast du denn so fest- Leibe rücken. Eva auf der Fahrt Tisch und zwei Schalen für den lich gedeckt? Auf wen wartest du?“ tiefsten Friedens auf und schien greifbar nah hierher noch Nachtisch. Mitten in ihre rasch in der klei- Sie sah ihn ruhig an. Plötzlich sich jagenden nen Dorfbäckerei Ich Blödmann, dachte er. wußte er, daß er sie noch liebte. Ja, Gedanken hinein tauchte vor ihrem blieben. Und so verging auch jetzt erstanden hatte. Bei Kaffee und Ku- er liebte sie sogar in dieser schreck- geistigen Auge plötzlich ein Bild kaum ein Tag, an dem sie nicht vol- chen verrann die Zeit wie im Flug. Er riss sich zusammen. Wer woll- lichen Kittelschürze! tiefsten Friedens auf. Es schien ler Freude und Schaffensdrang an Längst hatte Evas Schläfe zu te denn für immer gehen, er oder greifbar nah: das schlichte, zweck- ihrer kleinen Staffelei am Fenster schmerzen aufgehört. Und auch der seine Frau? – Plötzlich wußte er, Über ihr Gesicht huschte ein Lä- mäßig eingerichtete Zimmer, am saß. Gedanke an die liegengebliebene wie es war, verlassen zu werden. cheln, das Lächeln, das er kannte, Fenster die Staffelei, vor der eine al- Hausarbeit konnte ihr nicht den Ap- das ihm jedes Mal gesagt hatte: Reg te Frau saß, weißhaarig und ge- Genau dieser Anblick erwartete petit verderben. Irgendwie würde Er bückte sich und nahm seine dich nicht auf, ich verstehe dich ja! krümmt, aber das Gesicht wie von Eva, als sie jetzt behutsam die Tür sie schon alles geregelt kriegen, Koffer hoch, stellte sie wieder ab innen erleuchtet, versunken ins ei- zum Zimmer der Tante aufklinkte. wenn nicht heute, dann eben mor- und sah noch einmal durch das Sie griff nach der Suppenkelle gene schöpferische Werk. Die Sonne stand schon tief, aber Til- gen. Fenster. Seine Frau stellte gerade ei- und begann den ersten Teller voll ly schien auch dieses letzte mattgol- ne Vase auf den Tisch. Der Blumen- zu schöpfen. Er roch sie, seine Lieb- Die Ampel sprang um, Eva gab dene Licht dankbar auszunutzen. Beim Abschied ruhte ihr Blick strauß war frisch gepflückt, frisch lingsspeise: Erbsensuppe. Keiner vorsichtig Gas, doch statt an der „Du wirst dir noch die Augen ver- nachdenklich auf dem von Furchen aus seinem Garten, den er angelegt kochte sie köstlicher als seine Frau. Kreuzung wie gewohnt rechts abzu- derben!“ schalt Eva liebevoll und und Falten durchzogenen Gesicht und mit ihr zusammen gepflegt hat- biegen, fuhr sie einfach weiter gera- drückte einen Kuß auf die zerknit- der Tante. Für einen Außenstehen- te. Sie hatten vieles zusammen ge- „Weißt du wirklich nicht, auf wen deaus. Ihre Gesichtszüge entspann- terte Wange. „Ach woher!“ entgeg- den war es vielleicht nicht so ohne tan, vieles erlebt. Eigentlich waren ich gewartet habe?“ fragte sie ruhig. ten sich. Ja, sie würde Tilly nete Tilly lachend. „In meinem Alter weiteres nachvollziehbar – sie selbst all die Jahre schön gewesen … „Ich wußte gleich, daß du es nicht besuchen! Mit dem Auto war es nur hat man entweder eine Brille oder empfand es als großes Glück, einen übers Herz bringst einfach wegzu- eine knappe halbe Stunde Fahrt bis man hat sie nicht. Und ich hab’ noch Menschen wie Tilly in ihrer Nähe Gerade drehte sie sich um. Er sah gehen. Ich kenne dich eben viel zu zu dem ländlich gelegenen Alten- nie eine gebraucht! Aber nun setz’ zu wissen. ihr noch jugendliches Gesicht und genau.“ 11_PAZ42 07.10.2004 11:55 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

LEBEN HEUTE Folge 42 – 16. Oktober 2004 11 Hilfe in der Not Immer bereit für Neuland Deutscher Kinderhospizverein und seine Arbeit Susanne DEUTER sprach mit der Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek it großen, wissend blickenden kungen, an Erkrankungen des Ner- urch den Straßenfeger „Melis- MAugen schaut der Junge in die vensystems wie etwa Muskeldystro- Dsa“, einen dreiteiligen Dur- Gesichter der Erwachsenen. Schmal phie. Ihre genaue Zahl ist, anders als bridge-Krimi, wurde ihr Gesicht und blaß ist er, durch eine dicke Ka- bei Krebs, der durch ein Zentralre- 1966 Millionen Fernsehzuschauern nüle wird er mit lebenswichtigen gister erfaßt wird, statistisch nicht bekannt. Seither hat sich Ruth Ma- Stoffen versorgt. Er ist unheilbar dokumentiert. Diese Kinder und ih- ria Kubitschek an die berufliche krank, wird bald sterben und er re Familien sind dringend auf eine Spitze gespielt. Unvergessen ihr scheint es zu wissen. Seine Eltern ambulante Betreuung zu Hause „Spatzl“ in der Kultserie „Monaco sitzen an seinem Bett und schauen oder in einem Kinderhospiz ange- Franze“ und die Brauereibesitzerin auf ihr Kind. Wird es lange leiden wiesen. in „Das Erbe der Guldenburgs“. müssen? Warum er und warum nicht ich? fragt sich die Mutter. Der Ehrenamtliche und hauptamtliche Geboren und aufgewachsen im Vater ist wie versteinert. Der Kum- Helfer der Kinderhospizarbeit böhmischen Komotau, wünschte sie unterstützen die Betroffenen sich schon als kleines Mädchen vom auf dem oft langen Leidens- Lande, Schauspielerin zu werden. weg. Auch vermittelt der Gegen den Willen der Eltern setzte Deutsche Kinderhospizver- sie sich durch. Nach ihrer Ausbil- ein Ansprechpartner für be- dung in Halle und Weimar – die Fa- troffene Familien in ganz milie lebte seit 1945 in der späteren Deutschland. Nähere Infor- DDR – sammelte sie unter anderem mationen und Kontakte am Staatstheater Schwerin (Elisa- findet man auf der Internet- beth in „Don Carlos“, Ruth Maria seite www.aktion-kinder- „Rose Bernd“) Bühnenerfahrungen Kubitschek: hospiz.de. Dort wird auch ei- und -erfolge in begehrten klassi- „Ich halte nichts ne neue CD aus dem Glüh- schen Rollen, drehte mehrere DEFA- fest, auch meine würmchen-Verlag angeboten, Filme. Bilder nicht“ die unter dem Titel Pass auf, Foto: Deuter sing mit 19 Lieder von Kin- 1959 entschied sich Ruth Maria dern für Kinder enthält und Kubitschek, inzwischen Mutter ei- wir gehen allein wieder zurück. „Das Traumhotel – Der Zauber von ihnen auf heitere Art bei- nes Sohnes und Ehefrau des Opern- Und wir müssen uns alle allein in Bali“ gedreht, zuvor in Schleswig- bringt, mehr auf die Gesund- regisseurs Götz Friedrich (Schei- die Verantwortung nehmen“, resü- Holstein für die Krimikomödie heit zu achten. Zu flotten und dung 1962), für ein Leben im miert Ruth Maria Kubitschek. „Prinz & Paparazzi“ mit Sky Du mer scheint sie niederzudrücken. einprägsamen Melodien werden Westen. Der große Regisseur Fritz Mont. Momentan arbeitet sie auf Nicht nur ihr Kind braucht Hilfe in Texte über die Fröhlichkeit, die rich- Kortner entdeckte sie und holte sie Bei einer Begegnung in Hamburg Capri, dann in Mexiko. den letzten Stunden, sie selbst müs- tige Ernährung, übers Sonnenbaden nach der Zusammenarbeit für den stellte ich fest, daß der erwartete sen getröstet werden und Kraft be- gesungen (für Kinder ab fünf Jah- Film „Lysistrata“ (1960, mit Romy Stein in der Hand als Kraftspender Und der Lebenspartner auf kommen, damit sie ihr Kind auf sei- ren). Ein Lied allerdings, der „Hoff- Schneider) an die Münchner Kam- für sie der Vergangenheit angehört. Distanz, TV-Produzent Wolfgang Ra- nem letzten Weg begleiten können. nungssong“, fällt aus dem Rahmen, merspiele. Neben dem Theaterspie- „Ich brauch‘ das nicht mehr. Ich bin demann, schippert derweil auf dem wird es doch von dem bekannten len ging es mit ihrer Fernsehkarrie- jetzt sozusagen in mir gefestigt.“ Da- „Traumschiff“ umher. Toleranz auf Seit 1990 gibt es den Deutschen Pop-Sänger Xavier Naidoo interpre- re voran. Mit den Worten „Das war für enthält ihr neues und damit beiden Seiten. „Wenn ich mein Leben Kinderhospizverein e.V., Bahnhof- tiert, der es sich nicht hat nehmen wunderbar“ erinnert sie sich an siebtes Buch „Das Wunder der Lie- erfülle, dann ist er froh“, sagt sie über straße 7, 57462 Olpe, Telefon (0 27 lassen, für die Kinderhospizarbeit Dreharbeiten in Kappeln an der be“ (Nymphenburger Verlag, 240 den humorvollen Berliner. Auf jeden 61) 96 95 55, Fax (0 27 61) 96 95 56, zu singen. Sieben Euro der CD Schlei. Dort stand sie 1968 mit Karl Seiten, 19,90 Euro) eine Art Stein- Fall werde sie weiter Bücher schrei- E-Mail: info@deutscher-kinder- (11,90 Euro im Internet oder über Michael Vogler in der Sudermann- und Schmucklehre. Die 59jährige ben und Seminare geben, zur Seins- hospizverein.de, der Familien mit den Verein) gehen während einer Verfilmung „Reise nach Tilsit“ vor Elisabeth, Hauptfigur des Romans, findung. Zur Zeit fehle ihr diese be- lebensbegrenzend erkrankten Kin- Aktion im Oktober an den Deut- der Kamera. läßt in Deutschland alles hinter sich, reichernde Gruppenarbeit, der Beruf dern unterstützt. Etwa 22.000 Kin- schen Kinderhospizverein, der mit um auf einer griechischen Insel ein nimmt sie in Anspruch. Da müsse sie der gibt es schätzungsweise zur Zeit dem Erlös ein geplantes stationäres Populär zu werden, das war nie neues Leben zu beginnen. Auf San- sich, wenn sie wieder in ihrem in Deutschland, die an einer unheil- Kinderhospiz bei Memmingen im ihr Bestreben. Doch ist sie es, ohne torin verliebt sie sich in den Gold- Schweizer Dorf ist, erstmal selbst baren, lebensbedrohlichen Krank- Allgäu finanzieren will. Wie wichtig Frage. Eine strahlend schöne, wis- schmied Konstantin, findet in dem sammeln. heit leiden. Jährlich sterben etwa diese Arbeit ist, das wissen vor al- sende Löwefrau von 73 Jahren, die gut aussehenden Griechen ihren 2.160 Kinder an einer solchen lem diejenigen, die selbst ein kran- mit 60 ihren Lebensraum in Mün- Seelenpartner. Dieses Zu-sich-finden, Abtauchen Krankheit, davon 500 an Krebs. Die kes Kind zu Hause haben und oft chen verließ, einen radikalen für eine gewisse Zeit, ist wichtig im anderen leiden an Stoffwechselstö- auch selbst einmal in den Arm ge- Schnitt machte, um sich im schwei- Ein Stoff reich an Gefühlen und Leben der Schauspielerin, das nicht rungen, Herz- oder Nierenerkran- nommen werden möchten. S.Osman zerischen Fruthwilen mit Ausblick Sehnsüchten, der Autorin wohl ver- ohne Nackenschläge und Brüche auf den nahen Bodensee einen traut. „Ich hab wahnsinnig viel re- verlief. Eine enorme Kraft gibt ihr Lebenstraum zu erfüllen. Sie krem- cherchiert, auch über die griechi- das Malen. Lieblingsmotive sind pelte die Ärmel hoch und verwan- sche Mythologie. Zeus kommt Blumen, Engel und Gestalten aus delte, unterstützt von Freundinnen, natürlich auch vor“, so Ruth Maria der Märchenwelt. Anfang der 60er Star im Heimatfilm ein etwa 3.000 Quadratmeter großes Kubitschek. Vor Ort auf Santorin er- Jahre begann sie auch diese kreative „Unland“ in ihren „Garten der fuhr sie vieles, was sie für das Buch Seite in die Tat umzusetzen. „Das ist Armin Dahlen wurde 85 Jahre alt Aphrodite“. Eines ihrer Bücher trägt brauchte. Und sie schrieb dort einen wie eine Therapie“, meint die Viel- diesen Titel. Es erzählt vom Werden Teil des Manuskripts. „Mit der Hand begabte. Aber sie klebe nicht an ih- rmin Dahlen, einer der bekann- Jürgen Roland den Streifen „Der eines kleinen Paradieses und von ih- in Schulhefte. Hinterher diktiere ich ren Werken. „Ich halte nichts fest, Atesten Schauspieler des Transport“ (1961). Mit der Produk- rer Auszeit vom Beruf. „Ich weiß einer Freundin in den Computer.“ auch meine Bilder nicht.“ Das näch- deutschsprachigen Nachkriegsfilms, tion „Der Chef wünscht keine Zeu- jetzt auch, wie lange man braucht, Zu ihrer großen Freude hat TV-Pro- ste TV-Ereignis mit Ruth Maria Ku- feierte am 14. Oktober seinen 85. gen“ (1963) beendete er seine aktive um heil zu werden. Ich fühle dieses duzentin Regina Ziegler die Rechte bitschek kündigt das ZDF für den 7. Geburtstag. Der Sohn eines Blin- Leinwandkarriere. Heilwerden auf allen Ebenen.“ für ihr Buch bereits gekauft. Das wä- und 8. November an. In dem Zwei- denlehrers erhielt die schauspieleri- re dann die erste Kubitschek-Verfil- teiler „Die Rosenzüchterin“, einer sche Ausbildung am Wiener Rein- Armin Dahlen lebt heute in Der anfängliche Spott ihr gegen- mung, ohne „Kubi“, wie sie die Kol- bewegenden Geschichte zweier hardt-Seminar und wurde Mitglied Hart-Graz (Österreich) und ist seit über, was diese spirituelle Seite be- legen nennen, als Darstellerin. Frauen nach dem gleichnamigen Er- einer Bühne in Graz. Regisseur Paul 26 Jahren mit der Schauspielerin trifft, sei der Zustimmung gewichen. folgsroman von Charlotte Link, May holte ihn schließlich zum Film. Angela Sallocker verheiratet. „Wir sehen ja, wie die Natur rea- Diese bleibt dem Publikum aber spielt sie gemeinsam mit Hannelore In dem Streifen „Duell mit dem Tod“ kai-press giert.“ Selbst Interviews mit ihr in in Zukunft erhalten, zumindest im Elsner. Zwei Schauspielerinnen mit (1949) spielte er eine den Medien würden anderen Frau- Fernsehen, denn „Theaterspielen ist Vorbildfunktion Seite an Seite – im- erste kleine Rolle. Mit en irgendwie Halt geben. „Wir sind vorbei“. Gerade hat Ruth Maria Ku- mer bereit für Neuland und starke den Streifen „Die alle allein auf die Welt gekommen, bitschek mit Christian Kohlund für Rollen. Martinsklause“, „Hei- matglocken“, „Rosen blühen auf dem Hei- degrab“, „Das Kreuz am Jägersteig“, „Wo In vollen Zügen genießen die alten Wälder rau- schen“ und „Jäger- Gedanken über einen verspäteten Urlaub blut“ war er einer der Stars im deutschspra- aison finished, Saison vorbei.“ wirkte. „Saison finished, Saison vor- schrei und Busladungen voll lärmen- chigen Heimatfilm SDer sonnenverwöhnte Insel- bei“, überall hörte man diesen be- der Besserwisser ertragen zu müs- der 50er Jahre. An der Grieche hob bedauernd die Schul- dauernden Satz, und man konnte sen. Die stillen, beschaulichen Dinge Seite von Cornell Bor- tern, doch konnte er ein Grinsen sich des Gefühls nicht erwehren, daß hatten auf einmal besonderes Ge- chers, Yvonne Mit- nicht unterdrücken, als ihn die Touri- die Einheimischen froh waren, bald wicht. Die kleine Kapelle am Weges- chell und Alexander sten ungläubig anstarrten und sich wieder unter sich zu sein. Viele Ta- rand, die winzige Taverne mit den Knox agierte Dahlen selbst davon überzeugen wollten, vernen hatten mittlerweile auf Not- schattenspendenden Weinreben, das 1954 in der Hauptrol- daß die Eis-Saison tatsächlich vor- bedienung umgeschaltet, und oft stete Rauschen der Wellen an den le (als „Franz“) des en- über war. Schließlich hatte man erst mußte man mit dem vorliebnehmen, menschenleeren Strand, die blauen glischen Spielfilms Mitte Oktober und die Sonne glühte was die Familie aß. „Mußte“? Nein, Berge am Horizont, alles das konnte „Das geteilte Herz“. vom Himmel herab. es war ein wirkliches Vergnügen, man entspannt betrachten, diese denn so kam man in den Genuß lan- Stimmung geradezu in sich aufsau- Nach den Kriegsfil- In der Kühltruhe vor dem kleinen destypischer Speisen. gen, um sie im Alltag, der einen allzu men „Die grünen Teu- Laden aber herrschte in der Tat gäh- bald wieder im Griff haben würde, fel von Monte Cassi- nende Leere, zumindest was erfri- Auch konnte man nun, da die Tou- wieder hervorzurufen – und sei es no“, „Blitzmädels an schende Eiscreme betraf. Irgendein ristenströme versiegt waren, die auch nur für einen kleinen Artikel die Front“ und „Hun- Witzbold hatte seine alten Turnschu- Schönheit der Insel viel intensiver über einen verspäteten Urlaub. Sai- de, wollt ihr ewig le- Armin Dahlen: Beliebter Star der 50er Jahre he in die Truhe gepackt, ein Anblick, genießen, konnte einen Spaziergang son vorüber? Ach was, Entspannung ben“ drehte er unter Foto: Archiv kai-pres der nicht gerade appetitanregend am Strand unternehmen, ohne Ge- hat immer Saison. SiS 12_PAZ42 08.10.2004 11:52 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

12 Folge 42 – 16. Oktober 2004 LESERBRIEFE

Treffender Kommentar in brillanter Versform Gehirnwäsche war nicht erfolgreich Betr.: Pannonicus Ostpreußenblatt, die Preußische gabe vom 14. August war leider – Betr.: Preußische Allgemeine Zei- gegründet wurde. Mein Geburtsjahr Allgemeine Zeitung. trotz Luftpost – etwas länger unter- tung liegt mit 1970 lange nach dem Zwei- Wo – wie hier – das gesprochene wegs als sonst, aber „Ein deutsches ten Weltkrieg und ich bin – wie die oder geschriebene deutsche Wort Nach zunächst kurzer Durchsicht Lied“ auf Seite 2 hat mich mehr als Ich möchte Ihnen heute auch mal meisten meiner Generation – ge- nicht zum normalen Tagesablauf der bedeutenden Nachrichten auf genug für mein Warten entschädigt! einen Brief schreiben und beziehe hirnwäschemäßig damit unterrich- gehört, werden ein Gespräch oder der Titelseite blättere ich weiter, um mich dabei nicht auf einen Ihrer Ar- tet worden, daß unser Vaterland die ein Schriftstück in der alten Hei- zu erfahren, was denn nun Pannoni- Mit meinem Dank und meiner tikel, sondern ein tagespolitisches Wiege des Bösen ist und sich unsere matsprache ganz besonders be- cus zu den Dingen zu sagen hat. Anerkennung für Ihre außerordent- Ereignis. Da ich seit Anfang des Jah- Geschichte auf zwölf Jahre redu- grüßt. liche Zeitung möchte ich meinen res Abonnent Ihrer Zeitung bin und ziert. Dumm ist nur, daß ich noch ei- Seine klaren, treffenden Kom- Glückwunsch senden zu diesem diese als sehr objektiv und seriös ne ganze Menge Zeitzeugen kenne. Seit 55 Jahren lebe ich in Brasi- mentare in brillanter Versform sind hervorragenden Gedicht-Kommen- schätzen gelernt habe, erscheint sie Alles Menschen von größter Hono- lien. Mit Freude und Spannung er- hervorragend und immer eine be- tar von Pannonicus. Martin Drewes, mir als geeignete Plattform, meinem rigkeit, vor deren Leistungen und warte ich seit Jahren das vertraute sondere Freude für mich. Die Aus- Blumenau, Brasilien Herzen einmal Luft zu machen, oh- deren Leid ich mich oft nur stumm ne dadurch stigmatisiert zu werden. verneigen kann. Nicht abzuschätzen Kein berührendes Thema Mich hat es beruflich nach Gotha Ich bin es leid, die ewigen Lügen verschlagen, eine heute leider eher ertragen zu müssen und bin froh, Betr.: „Spalt-Thema Türkei“ (Folge Betr.: „Heimatrecht ist fundamen- Da die Mehrheit der Deutschen etwas verschlafene Kleinstadt öst- daß es Menschen gibt, die den Mut 40) tales Menschenrecht“ (Folge 40) wenig bis nichts von den Schrecken lich von Frankfurt a.M. Der eine haben, sich dagegen aufzulehnen der Vertreibung weiß und gelernt oder andere wird sich vielleicht und ich bin froh, daß es noch Zei- Ein Blick auf die Landkarte gibt Leider will der Kanzler der hat, sie als Folge der Verbrechen noch an Gothas große Zeiten erin- tungen wie die Ihre gibt, die einen jedermann Aufschluß: Will Europa Bundesregierung Deutschland da- Hitlers und der ihm allein angela- nern und das nicht nur durch die mit vielem versöhnen. wirklich eine EU-Außengrenze bis von nichts wissen, was die Frage steten Kriegsschuld zu sehen, sind gleichnamige Versicherung, die hier Katharina Koch, Gotha zum Kaukasus, zum Iran, zum Irak aufwirft, ob er überhaupt ein deut- die Belange der Heimatvertriebenen und zu Syrien? Würde die Europäi- scher Kanzler ist. Leider kann er kein berührendes Thema. sche Union dann nicht in die unlös- sich auf die Masse der Medien in bare Kurdenfrage hineingezogen unserem Land stützen, die an den Darum konnte sich Schröder auch und in zahlreiche regionale Konflik- Interessen deutscher Bürger und seinen Auftritt in Warschau leisten. te, die heute in der Türkei an der Ta- deren Leid wenig oder gar kein Gero Bultmann, gesordnung sind? Interesse zeigen. Straubing

Wenn die Europäische Union die Türkei aufnimmt, mit welchem Recht Falsche Königskerze könnten dann andere Staaten, wie Armenien, Georgien und die Ukraine Betr.: „Vielerlei Mystik umgibt die- wesentlich länger bei Pflanzen, die zurückgewiesen werden? Wer die eu- se Pflanze“ (Folge 33) zwischen 0,3 und zwei Meter hoch ropäische Einigung ernsthaft will, werden. Die Abbildung zeigt aber (Pi- der darf die Identität Europas nicht Als Botaniker habe ich einige An- sa?) eine Nachtkerze (Oenothera) aus verletzen. Wir leben in Europa aus merkungen zu obigem Artikel. Die der Familie der Nachtkerzengewächse einer christlichen Tradition, die un- Autorin hat im wesentlichen korrekt (Onagraceae), und die hat nichts mit sere Kultur seit Jahrhunderten un- recherchiert. Die Familie, zu der die den Königskerzen zu tun. Es heißt un- auslöschlich geprägt hat und auch Königskerzen (Verbascum; es gibt zir- ter dem Foto: „Der gelbe Blütenstand morgen noch prägen wird. In der ka zehn Arten in Mitteleuropa) gehö- lockt viele Bienen und Schmetterlin- Türkei bekennen sich fast 90 Prozent ren, heißen Braunwurzgewächse oder ge“. Ja, das ist richtig für die Königs- der Bevölkerung zum Islam. Dort heute besser bekannt als Rachenblüt- kerzen und auf ihrem falsch beschrif- herrscht eine andere Kultur. Derjeni- ler (Scrophulariaceae), nicht Braun- teten Foto sitzt schließlich auch eine ge aber schafft Konflikte, der ver- wurz. Die Blütenschäfte der soge- Fliege aus der Gruppe der Zweiflüg- sucht, zwei große historische Kultu- nannten „kleinen“ Königskerzen sind ler (Diptera)! Prof. Dr. Klaus Müller, Lebenstraum erfüllt, wenn auch anders als gedacht: Schon als Kind wünsch- ren miteinander zu vermischen. nicht einen Zentimeter hoch, sondern Ascheberg te sich Eva Reiman ein Kurenhaus. Foto: privat

Wie viele zig Milliarden Euro das den deutschen Steuerzahler kosten, Von den zahlreichen an uns ge- Erinnerung an glückliche Tage auf der Nehrung wie das die weitere Einwanderung richteten Leserbriefen können wir von Türken fördern und wie sehr nur wenige, und diese oft nur in Betr.: Mein Wunschtraum ste vertraut. Verbrachten wir doch die dann der Eiserne Vorhang. Aber auch das die Einigung Europas erschwe- sinnwahrend gekürzten Auszü- jährliche Sommerfrische in Cranz, nach dessen Fall wurde nichts aus ren wird, ist heute noch nicht abzu- gen, veröffentlichen. Die Leser- Wünsche, sie gehören zum Leben Rauschen oder Warnicken. Doch das meinem Traum, da eine schwere schätzen. briefe geben die Meinung der des Menschen. Immer wieder haben Erlebnis der Kurischen Nehrung fiel Krankheit meine Pläne vom Haus- Verfasser wieder, die sich nicht mit sich Märchen und Geschichten mit tief in meine Seele. Staunend stand kauf zerstörten. Vor meiner kleinen Selbstverständlich braucht die Eu- der Meinung der Redaktion zu der Kraft der Wünsche auseinander- ich vor der Unendlichkeit der großen Seniorenwohnung in Lilienthal steht ropäische Union gute freundschaftli- decken braucht. Anonyme oder gesetzt. Da sind die leichtfertig ausge- Dünen. Wie ein Sog zog es uns immer nun aber seit einigen Wochen, gerade che und wirtschaftliche Beziehungen anonym bleiben wollende Zu- sprochenen Wünsche, die ein augen- weiter in die Dünenkette hinein. Wol- zu meinem 80. Geburtstag, ein klei- zur Türkei, nicht aber deren Integra- schriften werden nicht berück- blickliches Bedürfnis befriedigen ken verdunkelten die Lichtstimmung. nes Kurenhäuschen, gebaut, um mei- tion. Gerhard Drechsler, sichtigt. sollen, und doch nur eine Leere Und neben dieser großen Schöp- nen elektrischen Rollstuhl aufzuneh- Melsungen hinterlassen. Wie bei der Geschichte: fungswelt die Traulichkeit der Fi- men. Die vorübergehenden Men- „Die drei Wünsche.“ Und da sind, wie scherhäuser ... Nachgedunkelte Holz- schen bleiben stehen und staunen. beim Fischer und seiner Frau, die un- wände, weiße Fensterrahmen, blaue Und ich freue mich an jedem Tag Bald Minderheit im eigenen Land? ersättlichen, sich steigernden Wün- Fensterläden, Giebelbekrönungen über den Anblick und die Erfüllung sche, die am Ende alles zerstören. und Giebelverzierungen in verschie- meines Wunschtraumes, wenn er Betr.: „Spalt-Thema Türkei“ (Folge der EU, wird es Millionen Türken in denen Formen. Gelb leuchtende Son- auch kleiner und bescheidener aus- 40) unser Land ziehen, die Islamisierung Ich hatte einen Wunsch, der jahr- nenblumen lugten über den Stake- gefallen ist. unseres Landes wird rasant zuneh- zehntelang in meinem Innern lebte, tenzaun. Was nützt alle Skepsis zu einem men, die Deutschen werden zur der nicht erfüllbar schien und nun Ja, es gibt noch Wünsche, die durch EU-Beitritt der Türkei, hat Deutsch- Minderheit im eigenen Land wer- doch, im hohen Alter, wenn auch in Dieser Schöpfungswelt wollte ich Geduld und Zielstrebigkeit eines Ta- land doch einen Kanzler und einen den. Wollen Schröder und Fischer bescheidener Form, seine Erfüllung nahe sein. Es entstand in mir der gro- ges sich verwirklichen. Mein kleines Außenminister, die die Türkei unbe- dazu die Weichen stellen? Ich denke: fand. Der Wunsch entstand, als ich ße Wunsch, einmal, wenn ich er- Kurenhäuschen erinnert mich an dingt in die EU holen wollen, egal Ja! Denken dürfen wir doch noch im um 1940 das große Erlebnis der Kuri- wachsen wäre, ein solches Haus auf glückliche Tage meines Lebens auf was es das Land kostet, und egal, was Land der gedrosselten Meinungsfrei- schen Nehrung hatte. Wohl war mir der Kurischen Nehrung zu bauen. der Kurischen Nehrung. aus ihm wird. Ist die Türkei erst in heit. Gerd Dietrich, Limburg seit früher Kindheit die Samlandkü- Doch erst kam der Zweite Weltkrieg, Eva Reimann, Lilienthal

Walter Haack informiert: Änderung des Gesetzes zum Lastenausgleich

as 34. Gesetz zur Änderung des LAG vom entfällt (Aufhebung des Paragraphen 316 Zur Vereinfachung der Abwicklung der für die Leistungsgewährung bedeutsamen D21. Juli 2004 ist im Bundesgesetzblatt (S. LAG). Klagebefugt ist ab 1. Januar 2005 nur Kriegsschadenrente werden die leistungsbe- Umstände werden nicht mehr berücksichtigt. 1.742) verkündet worden und tritt am 1. Janu- noch der Antragsteller / Rückzahlungspflich- einflussenden Merkmale durch Festschrei- c) Die zum 1. Januar 2006 festgesetzte Unter- ar 2005 in Kraft. Die verbesserten Änderun- tige (Paragraph 338 LAG); Rechtsmittel gegen bung zum 1. Januar 2006 eingefroren. Da- haltshilfe wird entsprechend dem Hundert- gen zur Kriegsschadenrente treten erst ein Entscheidungen der Verwaltungsgerichte ste- durch entfällt die jährliche Ermittlung der satz angepaßt, um den die Renten der gesetz- Jahr später in Kraft. In einem Rundschreiben hen dann nach Maßgabe der VwGO den Be- Einkünfte. Hierzu und zu weiteren vereinfa- lichen Rentenversicherung in den alten des Bundesausgleichsamts sind die wichtig- teiligten (Antragsteller / Rückzahlungspflichti- chenden Neuregelungen ist dem fünften Ab- Bundesländern jeweils anzupassen sind. sten Neuregelungen des Gesetzes ohne nähe- ger sowie Gebietskörperschaft / Behörde der schnitt des LAG ein „Fünfter Titel – Vorschrif- re Erläuterungen nur knapp dargestellt. Ausgleichsverwaltung) zu (Aufhebung des Pa- ten über die Zahlung der Kriegsschadenrente 6.3 Die Durchführung der Kriegsschaden- ragraphen 339 Abs. 2 LAG). 5. Durch die Auf- nach dem 31. Dezember 2005“ – angefügt rente wird zum 1. Oktober 2006 auf das Im einzelnen sind als wichtigste Neuerun- lösung des Ausgleichsfonds entfällt die Funk- worden. Bundesausgleichsamt übertragen (Paragraph gen folgende Punkte zu nennen: 1. Das tion des Kontrollausschusses beim Bun- 312 Abs. 2 LAG). Ausführungsbestimmungen Sondervermögen Ausgleichsfonds wird aufge- desausgleichsamt (Aufhebung der Paragra- Diese Bestimmung wird wegen ihrer Wich- hierzu werden ebenfalls erst im nächsten Jahr löst; Rechte und Pflichten des bisherigen phen 313 und 320 LAG). 6. Änderungen bei tigkeit zitiert: Paragraph 292 a Bestimmungen herausgegeben. Sondervermögens gehen auf den Bund über der Kriegsschadenrente ab 1. Januar 2006: 6.1 zur Unterhaltshilfe und Entschädigungsrente. (Paragraph 5 LAG). 2. Für den Bund nimmt Im Rahmen der Krankenversorgung werden Nach den Paragraph 261 bis 292 zuerkannte 7. Schließlich übernimmt das Bundesaus- der Präsident des Bundesausgleichsamtes die die KSR-Empfänger den Empfängern laufen- Ansprüche auf Kriegsschadenrente werden gleichsamt zum 1. Januar 2010 zentral die sich aus Paragraph 5 LAG ergebenden Aufga- der Leistungen zum Lebensunterhalt nach nach dem 31. Dezember 2005 nach folgenden Durchführung der Rückforderungs- und Aus- ben wahr (Paragraph 319 LAG). 3. Die alten dem Dritten Kapitel des Zwölften Buches So- Bestimmungen erfüllt: a) Unterhaltshilfe und schließungsverfahren des Lastenausgleichs in Bundesländer leisten ihren bisherigen Beitrag zialgesetzbuch gleichgestellt. Hierzu beauf- Entschädigungsrente werden letztmalig zum den Fällen, in denen die Ausgleichsverwal- zur Unterhaltshilfe nunmehr an den Bund tragt der Präsident des Bundesausgleichsam- 1. Januar 2006 nach dem Stand vom 31. De- tung nach dem 30. Juni 2009 Kenntnis vom (Paragraph 6 LAG). 4. Die Tätigkeit der Vertre- tes eine Krankenkasse mit der Übernahme der zember 2005 festgesetzt. b) Nach dem 31. De- Rückforderungs- bzw. Ausschließungstatbe- ter der Interessen des Ausgleichsfonds – VIA – Krankenbehandlung (Paragraph 276 LAG). 6.2 zember 2005 eintretende Veränderungen der stand erlangt (Paragraph 312 Abs. 2 LAG). 13_PAZ42 11.10.2004 7:18 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Folge 42 – 16. Oktober 2004 13

NNOOTTIIEERRTT Sehnsüchtig erwartet Nach dem verheerenden Sturm, Mit einem Hilfstransport unterwegs ins Memelland der am 4. Juli 2002 über Podlachien und das südliche Ostpreußen hin- ls der alte, blaue Lastkraft- Es fängt zu regnen an, und die Di- Katzenblut ver- wegzog und insbesondere in der Jo- wagen mit der gelben Plane akonieleiterin von Pogegen lädt mischt trank. hannisburger Heide große Schäden A und dem Signet der Arbeits- herzlich zum Kaffee ein. Mit den anrichtete (vergleiche Folge 47/02), gemeinschaft der Memellandkreise Worten „coffee, coffee“ lockt sie die Nachdem Mar- sind bereits 2.000 Hektar aufgefor- e.V. auf der Fahrerkabine das Kir- beiden deutschen Fahrer auf eng- tin und Hans Pu- stet worden. Für das nächste Jahr chengelände fährt, stehen schon lisch ins Diakoniehaus. Der 64jähri- sche sich ge- haben sich die zuständigen Förste- zahlreiche ältere Leute mit erwar- ge Hans und der 66jährige Martin stärkt haben, reien 1.500 Hektar vorgenommen. tungsvollen Blicken am Garagentor folgen ihr gerne, zumal sie hier alles geht die Fahrt Bis 2006 sollen alle Arbeiten been- des renovierten Diakoniehauses. abgeladen haben, später aber noch weiter Richtung det sein, die Aufräumungsarbeiten Die hellgelb gestrichene Kirche mit weiter müssen, um drei Familien die Prokuls. Fünf Ki- sind es bereits. Versuchsweise sollen dem Diakoniehaus wirkt inmitten gewünschten Möbelstücke vorbei- lometer vorher 450 Hektar Wald weitgehend sich des Dorfes Pogegen wie ein heller zubringen. Während die beiden biegt der kleine selber überlassen bleiben in der Farbtupfer im Einheitsgrau. Die Ge- Männer bewirtet werden, ist Edith blaue Laster in Hoffnung auf die Selbstheilungs- bäude drum herum haben schon ganz erfreut mit jemanden auf einen Weg ein, kräfte des Waldes. Dieser Waldteil seit Jahrzehnten weder Farbe noch deutsch reden zu können. Sie ist ge- fährt vorbei an wurde „Schast“ getauft, was in dem neue Fenster oder Türen gesehen, nau wie die beiden Pusches Memel- einem ungepfleg- alten masurischen Dialekt so viel so daß das ge- länderin, doch ten litauischen wie „Sturmwind“ bedeutet. Das wis- pflegte Kirchenge- nutzte sie nicht Bauernhof, um senschaftlich begleitete Experiment lände den Ein- Jeden Monat werden wie diese 1960 die dann vor einem soll Aufschlüsse darüber bringen, druck einer Insel Chance, als Spät- niedlichen, frisch inwieweit sich Wälder nach einer des Wohlstandes Sachspenden per Laster aussiedler in die gestrichenen derartigen Katastrophe selber rege- macht. Bundesrepublik Häuschen stehen nerieren können. Im kommenden in die Heimat gebracht auszureisen, denn zu bleiben. Der Jahr soll der „Schast“ der Öffentlich- Neugierig rek- sie hatte inzwi- Rasen ist frisch keit zugänglich gemacht werden. ken die anwesen- schen Mann und gemäht, das Blu- Hierfür sind bereits schon Lehrpfa- den Bewohner des Ortes die Hälse Kind. Heute wohnt sie in einem menbeet, das er- de angelegt und Aussichtstürme er- als Martin und Hans Pusche den kleinen Zimmer und dankt Gott da- ste seiner Art seit richtet worden. hinteren Teil der Plane hochschla- für, daß er es so gut mit ihr gemeint dem Überschrei- Beim Entladen ihres Transporters in Pogegen: Hans (Mit- gen. Jeder will wissen, was die bei- hat. „Nur in der Not erkennt der ten der litaui- te) und Martin (rechts) Pusche Fotos (2): Bellano Eine Delegation von Kommunal- den Männer aus der Nähe von Mensch Gott“, sagt sie weise, ver- schen Grenze, politikern aus der Woiwodschaft Mannheim dieses Mal mitgebracht hakt ihre Finger ineinander und von Unkraut befreit. Alles ist zwar ein neues Sofa dabei, bei dessen An- Ermland und Masuren unter der haben. Doch zu ihrer Enttäuschung dankt den Deutschen, die immer so nach bundesdeutschem Standard blick die 64jährige Litauerin vor Leitung des Marschalls Andrzej können sie nicht sofort die für sie nett zu ihr sind und ihr notwendige ärmlich, aber sauber. Aus dem Haus Freude in Tränen ausbricht. Sie Rynski hat München einen dreitägi- wertvolle Fracht ausmachen. Dafür Dinge bringen, die sie sich nicht lei- tritt ein Ehepaar in den 60ern. Er ist kann ihr Glück nicht fassen, will gen Besuch abgestattet. Bei ihrem müssen sie schon näher an den sten kann. Sie ist übrigens die einzi- Deutscher und ein Verwandter der sich aber auch nichts schenken las- Aufenthalt in der bayerischen Pritschenwagen herantreten, da ge unter den Dorfbewohnern, die im Pusches, sie ist Litauerin. Man be- sen. Immer wieder versucht sie den Hauptstadt trafen die polnischen schon am Vortage gut die Hälfte der Diakoniehaus sitzt. Alle anderen grüßt sich herzlich, erzählt von den beiden Pusches 100 Litas (rund 30 Politiker auch mit Vertretern ört- Hilfsgüter im Diakoniezentrum versuchen, etwas von den Hilfsgü- Kindern, den Erlebnissen der letz- Euro) aufzudrängen, doch die weh- licher Industrie- und Handelskam- Sandora mitten in der Memeler Alt- tern für sich zu ergattern. Edith hin- ten Wochen und lädt dann nach ei- ren ab. Das wirklich schöne Sofa ha- mern sowie dem Präsidenten des stadt abgeladen worden war. gegen freut sich bescheiden über ih- nem Begrüßungsumtrunk die mitge- ben sie ebenfalls bei einer Woh- Bayerischen Hotelverbandes zusam- re Krücken und lächelt dankerfüllt. brachten Eichenstühle aus. Sie nungsauflösung zum Schnäppchen- men. Die Gespräche dienten der In- Dort waren die beiden Brüder Dann beginnt sie von ihrem Sohn, stammen von einer Wohnungsauflö- preis von 50 Euro erstanden. tensivierung der Zusammenarbeit Pusche jedoch nicht von den Emp- dessen Frau und ihrem „Enkelchen“ sung und sind gut erhalten. Voller des südlichen Ostpreußen und des fängern der Gü- Doch nicht alle Leute sind so rüh- südlichen Bundeslandes auf dem ter begrüßt wor- rend wie die ehemalige Kranken- Gebiete des Tourismus. Diese Ko- den, sondern schwester. Es gibt durchaus einige, operation geht auf den Juli des Jah- von den Mitar- die frech ihre Bestellungen aufge- res 2001 zurück, als Krista Stewens, beitern des Zen- ben und auch Sonderwünsche an- Bayerns Ministerin für Arbeit und trums. Was nicht melden, doch die sind in der Min- Sozialordnung, Familie und Frauen, schon nament- derheit. Was die beiden Brüder Allenstein besuchte. Ein Ergebnis lich gekenn- allerdings jedesmal aufs neue ver- der nunmehr dreijährigen Kontakte zeichnet gewe- wundert, ist der Dreck bei manchen. sind die berufliche Schulung von Ju- sen war, wie es Als sie am Vortage bei einer litaui- gendlichen und Berufspraktika in beispielsweise schen Familie Möbel ablieferten, auf dem Tourismussektor in Ost- bei dem Roll- wurde ihnen Kaffee angeboten, den preußen tätigen bayerischen Fir- stuhl, dem brau- sie aber dankend ablehnten, nach- men. nen Fahrrad und dem sie die klebrige Küche, den den Sanitärein- Staub in den Ecken und die vielen Eine verbrannte Frauenleiche ist richtungen der Schmutzflecken in der Wohnung im Kreis Pr. Eylau entdeckt worden. Fall gewesen war, ausgemacht hatten. „Armut hindert Der verstümmelte Körper einer jun- wurde in das Bü- einen doch nicht am Sauberma- gen Frau wurde in der Nähe des ro der Leiterin chen“, kann Hans Pusche nur kopf- Dorfs Baiersfelde in einer Grube ge- Magdalena Pi- schüttelnd dazu sagen. funden. Er war bereits stark ver- klaps gebracht, kohlt. Offensichtlich hatte der Mör- wo es tags darauf Der alte, blaue Lastkraftwagen mit der sämtliche Spuren des Verbre- von acht Frauen der gelben Plane und dem Signet chens zu vernichten gesucht. Die vorsortiert wer- der Arbeitsgemeinschaft der Me- Polizei konnte die Tote bisher noch den sollte. Kiste mellandkreise e.V. ist aber nicht der nicht identifizieren. Es konnte ledig- um Kiste wurde einzige, der Hilfsgüter ins Land lich festgestellt werden, daß es sich in das Gebäude bringt. In diesem Jahr hat der Vorsit- bei der Verstorbenen vermutlich um getragen, wäh- Diakoniehaus in Pogegen: Im Hintergrund der VW-MAN der Helfer aus der Bundesrepublik zende der Memellandkreise, Uwe eine 18- bis 20jährige Frau handelte, rend aus der Kü- Jurgsties, schon drei Sattelschlepper deren Haare rot gefärbt waren und che der Duft des Essens für die Ob- zu erzählen, die wie alle jungen Besitzerstolz streicht die Hausher- zusätzlich gemietet. Einer davon war deren Körpergröße 170 Zentimeter dachlosenspeisung in die Flure Leute in Vilnius leben. Auf dem rin über den olivgrünen Samt der mit 40 Krankenbetten für ein Alters- betrug. Von ihrer Kleidung waren le- drang. Eine der Mitarbeiterinnen Dorf bleibt keiner lange. Sitzflächen, während ihr ihr aristo- heim in Memel beladen. Die mei- diglich ein Stück dunkelblauer beendete dann auch vorzeitig für kratisch dreinblickender Kater um sten der Hilfsgüter sind zwar Sach- Jeansstoff übriggeblieben sowie sich das Ausladen, da die ersten der Dies hatte sich schon auf der Hin- die Beine streift. spenden, doch betragen allein die schwarze hochhackige Schuhe. Zur zehn zur Nachmittagsbetreuung er- fahrt gezeigt. Ganz vereinzelt stehen Transportkosten mit Benzin, Über- Aufklärung des Falls hat die Polizei warteten Kinder aus der Schule ka- entlang der Straße mal ein oder In Prokuls besuchen die beiden fahrt mit der Fähre und ähnlichem sich mit einem Aufruf an die Bevöl- men. Alle anderen luden fleißig zwei Häuser, die dem Verfall preis- Pusches eine 64jährige Litauerin. 16.000 Euro im Jahr. Diese werden kerung gewandt. MRK weiter mit aus. gegeben sind. In den meisten von Die ehemalige Krankenschwester ist wiederum durch Spenden unter Be- ihnen wohnen nur noch alte Men- schwer herzkrank und kann sich teiligung der Bruderhilfe e.V. der Das Allensteiner Landratsamt hat Trotzdem erspähen die warten- schen, die einsam manchmal Kilo- von ihrer schma- Landsmannschaft ein Programm namens „Rettet die den Menschen in Pogegen noch im- meter zum nächsten Nachbarn lau- len Rente kaum et- Ostpreußen finan- Kapellen“ aufgelegt. Begonnen wur- mer genügend Dinge auf der Lade- fen müssen. Die Felder längs der was leisten. Ihre Trotz ehrenamtlicher ziert. Die Fahrer de in den beiden Gemeinden Gutt- fläche des VW-MAN, die ihre Straße liegen fast alle brach, nur hin etwa 150 Euro bekommen für ih- stadt und Jonkendorf. Hier wurden Begehrlichkeit wecken. Während und wieder steht auf den Wiesen Rente reichen ge- Fahrer fallen erhebliche re Mühe allenfalls 20 Kapellen restauriert. Das Land- zwei kräftige Männer mittleren Al- mal eine angebundene Kuh. rade für Lebens- den Dank der ratsamt kaufte die Materialien. Die ters den beiden Pusches beim Abla- mittel und die not- Transportkosten an Spendenempfän- Kreisgemeinschaft Allenstein über- den helfen, beobachten vor allem In dieser mehr als tristen Gegend wendigen Medika- ger, doch der ist es nahm die Finanzierung. Die Ge- drei ältere Damen mit Kopftüchern haben junge Leute keine Perspekti- mente. Für größe- ihnen immer wie- meindebewohner beziehungsweise aufmerksam, was abgeladen wird. ve. Die 20 Kinder, die in ihrer Mit- re Anschaffungen ist dementspre- der aufs neue wert, Hilfsgüter zu durch die Gemeinden beauftragte Zwei von ihnen haben sichtliches tagspause von der gegenüber gele- chend kein Geld da, doch ihr Sofa sammeln und alle zwei Monate in Baufirmen führten die Restaurie- Interesse an einem gerade zum Vor- genen Schule zum Essen ins ist so kaputt, daß durch den abge- einer anstrengenden Fahrt an ihren rungsarbeiten durch. Weitere Ge- schein kommenden Teppich, doch Diakoniehaus kommen, machen alle wetzten Stoff die Federn heraus- Bestimmungsort zu bringen. Martin meinden haben bereits ihr Interesse noch müssen sie sich gedulden. Die einen ordentlichen, gepflegten Ein- schauen. Da Martin Pusche seit Pusche weiß schon mit absoluter Si- an der Teilnahme an diesem Pro- dritte von ihnen weiß hingegen druck, aber das sind jene Kinder, März 1993 gut alle zwei Monate mit cherheit, daß er im November den gramm signalisiert. In diesem und schon, daß die zuvor erspähten um die sich gekümmert wird. Edith dem kleinen Lastwagen in der Re- nächsten Transport in seine Heimat dem kommenden Jahr sollen noch Krücken für sie vorgesehen sind. berichtet von mehreren Jungen, die gion ist – in den anderen Monaten bringt, um den Menschen dort ihr die Kapellen in den Gemeinden Mit ihren 74 Jahren hat Edith, die aus Langeweile eine widerwärtige fahren die schon über 70jährigen durch Armut geprägtes Leben leich- Seeburg, Bischofsburg, Gr. Purden seit 1945 aber litauisch Edita ge- Wette abgeschlossen hatten. Der Ge- Walter Kruckis und Ernst Schön –, ter zu machen und vielleicht ein Lä- und Dietrichswalde restauriert wer- nannt wird, eine leichte Gehbehin- winner erhielt drei Flaschen Bier kennt er die Menschen und ihre Nö- cheln auf ihr Gesicht zu zaubern. den. derung. dafür, daß er ein Glas Wodka mit te dort sehr gut. Diesmal hat er auch Rebecca Bellano PAZ 42/14 08.10.2004 11:54 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

14 Folge 42 – 16. Oktober 2004 OSTPREUSSEN HEUTE Die JUH macht das Dutzend voll Die Johanniter eröffnen in Bartenstein ihre zwölfte Sozialstation in West- und Ostpreußen ie Johanniter haben in Barten- tungen sowie administrativ von den Nationalität, religiöser Zugehörig- Die Johanniter-Sozialstation Bar- D stein ihre zwölfte Sozialstation lokalen Vereinen der deutschen keit oder ethnischer Herkunft und tenstein wird mit zwei Schwestern in West- und Ostpreußen eröffnet. Volksgruppe unterstützt wird. Auch leistet damit einen täglich erlebba- besetzt und während der Sprech- Das Abendmahl Nach einem Einweihungsgottes- die Kreisgemeinschaften der Lands- ren Beitrag christlicher Nächstenlie- stunden in den Werktagen zwischen dienst, gehalten durch den evange- mannschaft Ostpreußen helfen in be, der sich die Johanniter eng ver- 8 und 12 Uhr erreichbar sein. „Be- versilbert, im Eichenrahmen, lischen Pfarrer Pawel Hause, und vielfacher Weise. Jede Johanniter- pflichtet fühlen. Alle Stationen sind dürftige Bürger mit Gesundheits- Größe 40 x 25 cm einem Mittagsempfang haben der Sozialstation betreut durchschnitt- mit einem Personenkraftwagen aus- problemen sind herzlich zur Kon- 59,40 € Landesvorstand Nord der Johanni- lich 100 Patienten ungeachtet deren gestattet. taktaufnahme aufgerufen. Unsere ter-Unfall-Hilfe (JUH), Hans-Peter Schwestern werden mit Rat und Tat Betende Haupt und Dirk Walter, sowie der bereit stehen, Pflegehilfsmittel so- Hände Kommendator der Preußischen Ge- wie ärztlich verordnete Medika- nossenschaft des Johanniterordens, mente kostenfrei abgeben und im nach Adalbert Freiherr v. Rosenberg, die- Bedarfsfall auch Hausbesuche vor- Albrecht Dürer se im Stadtzentrum, ul. Marksa 10, nehmen“, erläutert Uwe Kuschel, versilbert gelegene Einrichtung in Anwesen- Projektbevollmächtigter Polen des Größe heit führender Persönlichkeiten Landesvorstandes Nord der Johan- 19 x 13,5 cm der Stadt ihrer Bestimmung über- niter-Unfall-Hilfe e.V. 30,90 € geben. Rund 100 Tage im Jahr ist Uwe Mit Starthilfe des deutschen Kuschel in Ost- und Westpreußen Bundesinnenministeriums betreibt unterwegs. Alle Stationen werden Eich- die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in im Sechs-Wochen-Rhythmus aus hörnchen enger Kooperation mit der Preußi- dem Zentrallager in Eutin mit Medi- nach schen und der Posen-Westpreußi- kamenten und Pflegehilfsmitteln Albrecht Dürer schen Genossenschaft des Johanni- versorgt. Rund 12.000 Euro sind versilbert terordens die Johanniter-Sozialsta- jährlich pro Station aufzuwenden, Größe tionen in Ost- und Westpreußen. von denen die Johanniter-Unfall- 19 x 13,5 cm Die Logistik für den laufenden Be- Hilfe e.V. den Löwenanteil trägt. Sie 30,90 € trieb sowie die Weiterbildung der befinden sich an den Standorten Schwestern werden durch die Jo- Bartenstein, Lötzen, Deutsch-Eylau, hanniter-Unfall-Hilfe e.V. gewährlei- Marienwerder, Heilsberg, Marien- stet, die dabei in räumlicher und burg, Mohrungen, Sensburg, Ho- personeller Hinsicht von den polni- Die Besatzung der neuen Sozialstation in Bartenstein: Schwester Bozena henstein, Osterode, Johannisburg Hase schen Stadt- und Gemeindeverwal- und Schwester Alicia Foto: JUH und Angerburg. S. J. nach Albrecht Dürer versilbert Größe Lewe Landslied drücke von einer Reise durch das „Ich weiß schon gar nicht mehr, Gesuchte. Bleiben also die Fragen: 19 x 13,5 cm und Familienfreunde, nördliche Ostpreußen im Heimat- wo ich nach meiner Schwester su- Wer war bei der Verschleppung mit 30,90 € brief des Kreises Elchniederung chen könnte. Nun hoffe ich von gan- Else Göthing zusammen? Wer weiß, auf dem Foto von der Weihnachts- schilderte, überraschende Telefon- zem Herzen auf Ihre Hilfe!“ schreibt in welches Lager sie gekommen ist? feier im Gemeindehaus der Neu- anrufe aus aller Welt, sogar von ei- Christel Labinski, geborene Gö- Wer ist nach dem Krieg irgendwo ei- roßgärter Kirche in Königsberg, das ner Frau aus Hawaii! „Wir haben thing. Eine Hilfestellung will ich ger- ner Frau dieses Namens begegnet? uns Frau von Kalben aus Kanada wohl eine Stunde erzählt und er- ne geben, aber ich glaube kaum, daß Des weiteren sucht Frau Labinski übersandte, hat sich Anneliese zählt, da war sofort eine Vertrau- sie zu einem Erfolg führen wird, von ihren zahlreichen Geschwistern Engel mit Drevsen nicht lichkeit, die man denn es handelt sich bei der Ver- auch ihren Bruder Oskar Adalbert Laute wiedergefunden, nur mit alten Ost- mißten um eine wahrscheinlich Friedrich Götting, * 25. März 1925 aber sie besitzt ei- preußen fühlt!“ nach Rußland zwangsverschleppte in Willkassen, der wohl Meldereiter bronziert, auf ne ähnliche Auf- Ostpreußin. Sie heißt Else Göthing, bei Wittebs war. (Christel Labinski, Onyx-Sockel Höhe 18 cm nahme von der Und dann kam * 22. Mai 1926 in Willkassen, Kreis Am Hohrkamp 31 in 24537 Neu- Jungschar der die wohl überra- Lötzen. Der letzte Wohnort der da- münster, Telefon 0 43 21 / 5 33 82.) 47,00 € Neuroßgärter Kir- schendste Mel- mals 18jährigen war bei ihren Eltern che. Sie zeigt fast dung mit einem in Rosengarten, Kreis Angerburg. Neuleser Dieter Lotzkat hat, als er den selben Personenkreis, vor al- kurzen Telefonanruf aus London: Anfang Februar 1945 wurde das unsere „Ostpreußische Familie“ ent- lem die Begleitpersonen. Aufge- „Familie gefunden!“ Was soviel be- junge Mädchen zusammen mit dem deckte, sofort daran gedacht, daß nommen wurde das Foto auf einem deutet, daß Mr. David Levin von Vater Fritz Göthing aus dem russi- dies ein Weg wäre, endlich seiner Sommerausflug nach Neuhäuser Search & Unite, der für die aus schen Zivilgefangenenlager Bank- 82jährigen Mutter den Wunsch er- am 24. August 1941. Wenn sich je- Weißrußland stammende Sofia Ma- mannstraße in Rastenburg nach In- füllen zu können, ihr gezielt bei der mand aus unserm Leserkreis dar- tusevitch nach der ostpreußischen sterburg gebracht und soll von dort Suche nach Erika Brandt aus Kö- auf erkennt und Frau Drevsen nigsberg zu helfen. Liesbeth schreibt, würde sie sich sehr Lotzkat geborene Nitsch, aus freuen. (Anneliese Drevsen, Cavern, Kreis Preußisch Eylau Rönneburger Freiheit 12 in lebte von 1940 bis 1945 in 21079 Hamburg, Telefon 0 40 Preußisch Eylau. Sie war dort / 7 68 34 92.) bei Albert und Elise Bran(d)t, Madonna die in der Landsberger Straße mit Kind Aus Kanada kommt auch eine Gemischtwarenhandlung die nächste freudige Nach- hatten, als Hilfe im Haushalt Zur Wand- befestigung, richt. Irme d’Erceville aus und Geschäft tätig. In dieser Vancouver hat in Werner Zeit – vermutlich 1944 – kam bronziert Mischke aus Telgte einen Erika Brandt mit ihrer Mutter Höhe 39 cm Landsmann gefunden, der ihr und der jüngeren Schwester ✁ 57,30 € auf der Spurensuche nach ih- als Evakuierte aus Königsberg Bitte liefern Sie mir gegen Rechnung rem Vetter Edmund Panter zu Onkel und Tante nach Pr. aus Boettchersdorf hilft und Eylau und schloß mit Liesbeth ___St. Das Abendmahl 59,40 € ihr schon Interessantes mit- Freundschaft. Durch die ___St. Betende Hände 30,90 € teilen konnte. Fast gleichzeitig schrecklichen Ereignisse 1945 sandte mir Herr Mischke die trennten sich ihre Wege. Etwa ___St. Eichhörnchen 30,90 € Kopie seines Briefwechsels fünf Jahre später erhielt Frau ___St. Hase 30,90 € mit Frau d’Erceville zu, aus Lotzkat ein Lebenszeichen dem ich ersehe, welch eine von Erika Brandt aus der da- ___St. Engel mit Laute 47,00 € große Mühe er sich in diesem maligen DDR, leider kam kein ___St. Madonna mit Kind 57,30 € Fall bisher schon gemacht hat Sommerausflug nach Neuhäuser am 24. August 1941: Wer sich wiedererkennt, wende weiterer Kontakt zustande. Sie – worüber die Suchende besitzt aber ein Paßbild von + Versandkosten 4,00 € sich an Anneliese Drevsen, Rönneburger Freiheit 12, in 21079 Hamburg, Telefon (0 40) wirklich sehr gerührt ist, wie 7 68 34 92. Foto: Drevsen der Gesuchten, das auf der Name sie schreibt. Herr Mischke Rückseite den Stempel eines war ein Schulfreund ihres Fotografen aus Wurzen trägt. Telefon Vetters und konnte etliche Angaben Gutsfamilie gesucht hatte, bei der aus zur Zwangsarbeit nach Rußland Nun hoffen sie und ihr Sohn auf ein zu dessen Lebenslauf machen. Er diese als Kind eine unvergeßliche verschleppt worden sein. In der Do- Lebenszeichen von Erika Brandt Straße, Nr. legte seinem Schreiben an Frau Zeit erlebte, Erfolg gehabt hat. Und kumentation der Deutschen oder Auskunft über deren Verbleib. d’Erceville auch Abbildungen von zwar einen ihn sehr überraschen- Zwangsarbeiter ist Else Göthing als (Anschriften: Liesbeth Lotzkat, PLZ, Ort dem Gasthaus ihres Onkels in Bött- den, an den er kaum glauben konn- vermißt gemeldet. Frau Labinski Strückenstraße 9 in 31311 Uetze so- chersdorf bei sowie Kopien von al- te. Denn in dem sehr kurzen Telefo- und ihr Bruder Siegfried haben aber wie Dieter Lotzkat, Cottbuser Straße Datum/Unterschrift ten Briefen, darunter den von einer nat, dem ein ausführlicher Bericht immer noch die Hoffnung, daß sie 16 in 38444 Wolfsburg, Telefon / Preußischer Mediendienst Böttchersdorferin, die mit der Tan- folgen soll, sagte Mr. Levin noch: die Verschleppung überlebt hat. Fax: 0 53 61 / 83 61, E-Mail: d.lotz- te von Frau d’Erceville in einem „Da haben wir jahrelang über inter- Vielleicht hat sie ihre Angehörigen [email protected].) Parkallee 86 · 20144 Hamburg russischen Lager gewesen war. „Ich nationale Institutionen gesucht – nicht gesucht, weil sie glaubte, sie Telefon: 040 / 41 40 08 27 finde immer wieder dieses wun- und jetzt kommt die Lösung in we- seien umgekommen. Sie könnte Eure Telefax: 040 / 41 40 08 58 derbare Zusammenhalten von uns nigen Tagen!“ auch durch Heirat einen anderen alten Ostpreußen“, schreibt unsere Namen tragen. Im Bundestelefon- PMD Leserin, die als Irmgard Wiechert Da sage einer noch, unsere Ost- buch ist zwar unten rund 1.200 Na- in Neukirch geboren wurde. Sie preußische Familie sei nicht einma- mensträgern eine Else Götting ver- Preußischer selber bekam, als sie ihre Ein- lig! zeichnet, aber sie ist nicht die Ruth Geede Mediendienst 15_16_17_18_PAZ42 12.10.2004 14:53 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

HEIMATARBEIT Folge 42 – 16. Oktober 2004 15

HESSEN Diavortrag Halepaghen-Bühne, Bux- SACHSEN LANDSMANNSCHAFTLICHE ARBEIT tehude. Helfried Weyer hält seinen Vors.: Anneliese Franz, geb. Vortrag „Ostpreußen – Land der Vors.: Erwin Kühnappel. LANDESGRUPPEN Wlottkowski, Telefon und dunklen Wälder und kristall’nen Geschäftsstelle: Christine Fax (0 27 71) 26 12 22, Hohl Seen“. Kartenvorverkauf bei Foto- Altermann, Telefon und Fax 38, 35683 Dillenburg Köpke, Telefon (0 41 61) 25 16. (03 71) 5 21 24 83, Trütz- BUND JUNGES OSTPREUSSEN dankfest im „Krauthof“, Beihinger Hildesheim – Donnerstag, 14. Okt- schlerstraße 8, 09117 Straße. ober, 15 Uhr, Treffen der Gruppe im Chemnitz. Sprechstunden Dienstag und Vors.: Jochen Zauner Ge- Pforzheim – Sonntag, 17. Oktober, Bergstraße – Freitag, 15. Oktober, Vereinslokal Hückedahl 6-8. Klaus Donnerstag, 9 bis 16 Uhr schäftsstelle: Parkallee 86, 15 Uhr, Erntedankfest im evangeli- 18,30 Uhr, 35. Preußische Tafelrunde Hausmann wird ein Referat über Im- 20144 Hamburg, Tel. (0 40) schen Gemeindehaus, Fritzneuerstra- im Hotel Am Bruchsee. Maja Ehler- manuel Kant halten. Landesgruppe – Mittwoch, 27. Okt- 41 40 08 24, Fax (0 40) 41 ße 32. Auch in diesem Jahr wird wie- mann–Mollenhauer spricht über ih- ober, 12 Uhr, Treffen in der Heimat- 40 08 48, E-Mail: knapstein der ein großer Gabentisch aufgebaut ren Vater, Ernst Mollenhauer. NORDRHEIN-WESTFALEN stube Agnes Miegel, Trützschlerstraße @lm-ostpreussen.de mit Früchten, Gemüse und anderen Dillenburg – Mittwoch, 27. Oktober, 8, Chemnitz. Thema: „Wie bleibe ich nützlichen Dingen, die am Schluß 15 Uhr, Treffen der Gruppe im Café Vors.: Dr. Dr. Ehrenfried im Alter fit?“ Referentin Martina An- Bundesgruppe – Von Sonnabend, durch eine Tombola verteilt werden. Eckstein, Hof-Feldbach-Straße. Motto: Mathiak. Geschäftsstelle: dreas vom „Bodymed Center“ be- 16. und Sonntag, 17. Oktober findet Es wird unter anderem ein Videofilm „Ostpreußisches Lachen zur Herbst- Werstener Dorfstraße 187, schäftigt sich mit gesunder Lebens- die Tagung der „Jungen Generation“ über Masuren gezeigt werden der von zeit“. 40591 Düsseldorf, Tel. (02 weise und sportlicher Betätigung. im Jugendgästehaus Aasee, Bismark- einem polnischen Filmteam gedreht Frankfurt/Main – Donnerstag, 28. 11) 39 57 63. Postanschrift: Vogtland – Sonnabend, 16. Oktober, kallee 31, 48151 Münster, Telefon (02 wurde. Gertrud Buxa, Renate Groß- Oktober, 14 Uhr, Plachander-Nach- Buchenring 21, 59929 Brilon, Tel. (0 29 „Tag der Heimat“ im Kulturhaus Beer- 51) 53 02 80, Fax (02 51) 5 30 28 50, mann und Christel Müller werden Ge- mittag. 64) 10 37, Fax (0 29 64) 94 54 59 heide. E-Mail: [email protected] statt. dichte und Geschichten vortragen. Schwerpunkt dieses Seminars ist Über die Erweiterung des Gabenti- MECKLENBURG-VORPOMMERN Bochum – Sonnabend, 16. Okt- SACHSEN-ANHALT Westpreußen. Es wird ein Teilnehmer- sches würde man sich freuen. – Don- ober, 19 Uhr, Erntedankfest im ka- beitrag von 25 Euro erhoben. Nähere nerstag, 21. Oktober, 19 Uhr, 117. Preu- Vors.: Manfred F. Schukat, tholischen Pfarrsaal, Bölterweg 4. Vors.: Bruno Trimkowski, Informationen und Anmeldungen an ßische Tafelrunde, es werden mehr als Hirtenstraße 7 a, 17389 An- Der Chor der Gruppe (Leitung Ge- Hans-Löscher-Straße 28, den BdV-NRW, Bismarckstraße 90, 120 Gäste erwartet. Referent ist Dr. klam, Telefon (0 39 71) 24 org Grams) wird die Teilnehmer mit 39108 Magdeburg, Telefon 40210 Düsseldorf, Telefon (02 11) 35 Freitag der einen Vortrag über Johann 56 88 herbstlichem Liedgut und Gedich- (03 91) 7 33 11 29 03 61. Fax (02 11) 36 96 76, E-Mail: in- Gottfried Herder halten wird. Die ten erfreuen. Zuständig für die musi- [email protected]. Singgruppe Elchschaufel wird für die kalische Umrahmung und anschlie- Halle – Beim letzten Treffen wurde West – Sonnabend, 16. Oktober, 10 musikalische Unterhaltung sorgen. Anklam – Sonnabend, 30. Okt- ßenden Tanz: Oskar Delberg. – Die ein Video von der Sommerfahrt ge- Uhr, Regionalversammlung im Ju- Natürlich gibt es ostpreußisches Essen ober, 10 Uhr, „großes Herbsttreffen“ Gruppe fährt mit einem Reisebus zeigt. Das Ehepaar Kolb hatte dan- gendgästehaus Aasee, Bismarckallee an festlich geschmückten Tischen. der Ostpreußen in der Mehrzweck- zum Deutschlandtreffen der Ost- kenswerterweise während der Reise 31, 48151 Münster, Telefon (02 51) 53 halle „Volkshaus“, Baustraße/Nähe preußen nach Berlin vom 20. bis 22. an Rhein und Mosel viel Filmmaterial 02 80. Neben dem Bericht des BAYERN Markt. Dazu sind alle Landsleute Mai 2005; Hotel ist gebucht. Wer aufgenommen. Für die Teilnehmer Bundesvorsitzenden steht die Wahl von nah und fern mit angehörigen fährt mit? Bitte melden bei Sankows- war es schön, diese Impressionen des Vorstandes auf dem Programm. Vors.: Friedrich-Wilhelm und Interessenten herzlich eingela- ki, Telefon (02 34) 31 16 16. noch mal auf Video zu erleben. Vorab Anmeldungen an Raphael Schmelter, Böld, Tel. (08 21) 51 78 26, den. Einen musikalischen Hochge- Düsseldorf – Dienstag, 19. Okt- hatte der Vorsitzende der Gruppe, Mi- Heinestraße 1, 52511 Geilenkirchen, Fax (08 21) 3 45 14 25, Hei- nuß wird das Königsberger Ensem- ober, 15 Uhr, Frauennachmittag im chael Gründling, kurz zu den Äuße- E-Mail: [email protected] lig-Grab-Gasse 3, 86150 ble Lado sein. Ein geistliches Wort Ostpreußenzimmer, Raum 412, rungen des Bundeskanzlers bei sei- Augsburg, E-Mail: info@ kommt von dem Bischof der Pom- GHH. – Sonnabend, 23. Oktober, 17 nem Besuch in Warschau Stellung HAMBURG low-bayern.de, Internet: www.low-bay- merschen Evangelischen Kirche, Uhr, Preußische Tafelrunde. Guido bezogen. – Einen Tagesausflug unter- ern.de Hans-Jürgen Abromeit. Außerdem Karutz hält den Vortrag „Immanuel nahmen 20 Landsleute auf der Saale Vors.: Hartmut Klingbeutel, wird wieder die Hilfsaktion „Weihn- Kant – Leben und Werk“. Anmel- bis Merseburg. Über 50 Jahren war Kippingstraße 13, 20144 Augsburg – Sonnabend, 16. Okt- achtspäcken für Ostpreußen“ gestar- dungen an Alfons Targan, Telefon (0 der Passagierdienst auf dieser Hamburg, Telefon (0 40) 44 ober, 13 Uhr, Gottesdienst zum „Tag tet. Die Heimatkreise sind wie im- 21 02) 5 06 36. – Montag, 25. Okt- Strecke eingestellt, dementsprechend 49 93, Mobiltelefon (01 70) der Heimat“ im Hohen Dom. Gegen mer ausgeschildert. Für das leibliche ober, 15 Uhr, „Mozart auf der Reise ist der jetzige Andrang groß. Die 3 10 28 15. Stellvertreter: 14.30 Uhr, hält der bayerische Staats- Wohl mit Mittagessen, Kaffee und nach Prag“ mit dem Rosenau-Trio im innerstädtische Ansicht von Halle von Walter Bridszuhn, Friedrich-Ebert- minister des Inneren, Dr. Günther Kuchen sowie ein schönes Angebot Eichendorff-Saal, GHH. – Montag, der Saale aus gesehen und der Einfluß Damm 10, 22049 Hamburg, Tel./Fax. (0 Beckstein, im Kolpinghaus einen an Bärenfang, Königsberger Marzi- 25. Uhr, 18 Uhr, Klöppeln im 40) 6 93 35 20. interessanten und informativen Bei- pan und neuen Heimatbüchern ist Zwischengeschoß des GHH. trag. Nähere Informationen bei Willi gesorgt. Parkplätze sind genügend Lüdenscheid – Sonnabend, 23. LANDESGRUPPE Reißer, Konrad Adenauer Allee 55, vorhanden. Oktober, 15 Uhr, Kulturveranstal- Freitag, 22. Oktober, 15 Uhr, Grup- 86150 Augsburg, Telefon (08 21) 34 tung mit Altchenkaffee im Gemein- WOCHENZEITUNG FÜR penleitertreffen im Haus der Heimat, 51 40, Fax (08 21) 34 51 42 oder Ger- NIEDERSACHSEN dezentrum der Erlöserkirche. DEUTSCHLAND Vor dem Holstentor 2. Alle Heimat- hard Müller, Dr. W. Lohmüller Straße Neuss – Zu einer großen Ostpreu- DAS OSTPREUSSENBLATT kreisgruppen- und Bezirksgruppen- 13, 86316 Friedberg, Telefon (08 21) Vors.: Dr. Barbara Loeffke, ßenfahrt startete die Gruppe Neuss. Chefredakteur: leiter sind herzlich eingeladen. – Je- 60 92 84, Fax (08 21) 60 67 01. Alter Hessenweg 13, 21335 Die Fahrtroute ging über Stettin, den 1. Mittwoch im Monat, von 15 bis Hof – Das nächste Deutschland- Lüneburg, Telefon (0 41 31) Danzig, Marienburg, Oberlandkanal, Hans-Jürgen Mahlitz (Verantwortlich f. d. redaktionellen Teil) 17 Uhr, wird im Haus der Heimat, Vor treffen der Ostpreußen findet vom 4 26 84. Schriftführer und Lötzen, Thorn und Posen. Von den dem Holstentor 2, der Raum Nr. 13 für 20. bis 22. Mai 2005 in Berlin statt. Schatzmeister: Gerhard 50 Teilnehmern waren nur 20 Perso- Chef vom Dienst, Leserbriefe, Bü- Interessierte geöffnet sein. Hierzu ist eine Busreise ab Hof ge- Schulz, Bahnhofstraße 30 b, 31275 Lehr- nen aus Ostpreußen oder ostpreußi- cher: Rebecca Bellano; Politik, Pa- norama, Preußen/Berlin: Hans plant. Ebenso soll im kommenden te, Telefon (0 51 32) 49 20. Bezirksgruppe scher Abstammung und 30 Personen Heckel; Kultur, Unterhaltung, Leben BEZIRKSGRUPPEN Jahr eine Fahrt in das südliche Ost- Lüneburg: Manfred Kirrinnis, Wittinger aus dem Kreis Neuss und Umge- heute: Silke Osman; Geschichte, Billstedt – Jeden 1. Dienstag im Mo- preußen durchgeführt werden, die Straße 122, 29223 Celle, Telefon (0 51 41) bung. „Ostpreußen lebt“ auch heute Landeskunde, Ostpreußen heute: nat, von 15 bis 18 Uhr, trifft sich die unter dem Arbeitstitel steht: „Groß- 93 17 70. Bezirksgruppe Braunschweig: noch. Es wurde den Gästen ein Dr. Manuel Ruoff; Heimatarbeit, Aktuelles: Florian Möbius; Ostpreu- Gruppe im Café Winter, Möllner eltern zeigen ihren Enkeln die Hei- Fritz Folger, Sommerlust 26, 38118 reichhaltiges Programm geboten, zu ßische Familie: Ruth Geede. Landstraße 202, gegenüber der Sport- mat; Ostpreußen zeigen ihren Nach- Braunschweig, Telefon (05 31) 2 50 93 77. dem die polnische Reiseleiterin Ewa Freie Mitarbeiter: Wilfried Böhm, halle, U-Bahnstation Steinfurter Allee. barn und Freunden das Land ihrer Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto von Be- Krukowska mit Ihrer Tochter Justyna Pierre Campguilhem (Paris), Dr. Ri- Die Gestaltung der Treffen beinhaltet Herkunft.“ low, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau, einen sehr großen Beitrag geleistet chard G. Kerschhofer (Wien), Hans- Themen wie: Heimatkunde, Kultur, Kempten – Sonnabend, 30. Okt- Telefon (0 59 01) 29 68. Bezirksgruppe haben. Zu einem gemütlichen Joachim von Leesen, Jürgen Liminski. Singen, Ausflüge, Filmvorführungen ober, 15 Uhr, Treffen der Gruppe im Hannover: Christine Gawronski, Zilleweg Abend hatte der Initiator der Reise, Verantwortlich für den Anzeigen- und Tagesereignisse. Gäste sind herz- „Peterhof“, Lindauer/Ecke Salzstra- 104, 31303 Burgdorf, Telefon (0 51 36) 43 Vorsitzender Peter Pott, in Lötzen, teil: Knut Bantow. lich willkommen. Nähere Informatio- ße. 84 heute heißt die Stadt Gizycko, einge- Anschrift für alle: Parkallee 84/86, nen bei Annelie Papiz, Telefon 7 32 40 laden. Da die Bürgermeisterin, Jol- 20144 Hamburg. Verlag: Landsmann- schaft Ostpreußen e.V., Parkallee 86, 01. BREMEN Braunschweig – Mittwoch, 27. Okt- anta Piotrowska wegen einer Ver- 20144 Hamburg. Preußische Allge- Harburg/Wilhelmsburg – Montag, ober, 17 Uhr, Treffen der Gruppe im tragsunterzeichnung verhindert war, meine Zeitung/Das Ostpreußenblatt 25. Oktober, 12 Uhr, Heimatnachmit- Vors.: Helmut Gutzeit, Tel. Stadtparkrestaurant. Es soll ein kam der stellvertretende Bürgermei- ist das Organ der Landsmannschaft tag im Gutshaus Waldquelle, Höpen- (04 21) 25 06 68, Fax (04 21) „Bunter Herbstnachmittag“ werden, ster, Pawel Czacgarowski. Peter Pott Ostpreußen und erscheint wöchent- lich zur Information der Mitglieder straße 88, Meckelfeld. Es gibt ein hei- 25 09 29, Hodenberger zu dem humorvolle Beiträge erbeten übergab dem Stellvertreter Spielsa- des Förderkreises der Landsmann- matliches Schmand-Schinken-Essen. Straße 39 b, 28355 Bremen. werden. – Bei der letzten Veranstal- chen und eine Geldspende für ein schaft Ostpreußen. – Ab 1. 1. 2003 Anschließend wird Helmut Peitsch Geschäftsführer: Bernhard tung führte Klaus Scholz mit seinen Waisenhaus in Lötzen. Als Dank der Bezugspreis Inland 7,55 € monatlich ostpreußische Späßchen und selbst Heitger, Telefon (04 21) 51 06 03, Heil- Dias in die Schlösser Ludwigslust Spende für das Waisenhaus bedank- einschließlich 7 Prozent Mehrwert- erlebte Anekdoten vortragen. Eine bronner Straße 19, 28816 Stuhr und Schwerin. Welch Erstaunen, als te sich Jolante Piotrowska mit einem steuer, Ausland 9,50 € monatlich, Luftpost 13,20 € monatlich. Ab- Anmeldung ist erforderlich (bis 15. man hörte, daß in Ludwigslust viele Schreiben bei Peter Pott und brachte bestellungen sind mit einer Frist von Oktober) unter Telefon (0 40) 7 54 58 Bremen – Donnerstag, 21. Oktober, Ausstattungsteile wie Figuren, zum Ausdruck, daß hier ein bedeu- einem Monat zum Quartalsende 78. 14.30 Uhr, Treffen der Frauengruppe Wandverzierungen und Säulen aus tender Schritt auf dem Wege der schriftlich an den Verlag zu richten. im Hotel Westfalia, Langemarckstra- Pappe (Pappmaché) hergestellt wor- deutsch-polnischen Verständigung Konten: HSH Nordbank, BLZ 210 500 00, Konto-Nr. 192 344 000. Postbank HEIMATKREISGRUPPEN ße. Anläßlich des 40. Todestages von den waren. Für andere Materialien gemacht wurde. Auch der Vorstand Hamburg, BLZ 200 100 20, Konto-Nr. Insterburg – Freitag, 5. November, Agnes Miegel kommt die 1. und/oder fehlte das Geld. Zu dem Schloß ge- der deutschen Volksgruppe von Löt- 84 26-204 (für Vertrieb); Konto-Nr. 14.30 Uhr, Grünkohlessen in der 2. Vorsitzende der Agnes-Miegel-Ge- hört eine große Parkanlage, die zum zen war der Einladung gefolgt. Der 907 00-207 (für Anzeigen). – Für un- „Postkutsche“ Horner Landstraße 208. sellschaft und wird aus ihren Werken Lustwandeln einlädt. Nur kurze Zeit Vorsitzende des Deutsches Vereins verlangte Einsendungen wird nicht Anschließend gibt es einen Vortrag. rezitieren sowie auf die heutige Be- war das Schloß Sitz der Herzöge, in Lötzen hat ebenfalls eine Geld- gehaftet. Rücksendung erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. Für Anzeigen gilt deutung der Schriftstellerin einge- dann kehrten sie nach Schwerin zu- spende überreicht. Die dort leben- Preisliste Nr. 26. Druck: Rautenberg WESTPREUSSEN hen. – Sonnabend, 23. Oktober, 15 rück. Dieses Schloß ist jetzt Sitz der den Deutschen können ihre Verein- Druck GmbH, 26787 Leer (Ostfries- Mittwoch, 20. Oktober, 15 Uhr, Dia- Uhr, „Tag der Heimat“ im „Strand- Landesregierung. Es steht auf der al- sarbeit nur über Spenden land). – ISSN 0947-9597. vortrag „Königsberg, St. Petersburg lust“, Vegesack. Als Festredner konn- ten Burginsel, die in den Schweriner finanzieren, da sie in keiner Weise Telefon (040) 41 40 08-0 und das Bernsteinzimmer“ von Hel- te der Sprecher der LO, Wilhelm v. See hineinragt. Der Referent zeigte irgendwelche Zuschüsse erhalten. Telefon Redaktion (040) 41 40 08-32 mut Peitsch im Haus der Heimat, Vor Gottberg, gewonnen werden. Die Ge- Stadtansichten und immer wieder Zur weiteren Unterhaltung trat auch Fax Redaktion (040) 41 40 08-50 dem Holstentor 2, U2-Bahnstation schäftsstelle ist zu erreichen in der die herrliche Landschaft, deren ins- eine professionelle Folkloregruppe Telefon Anzeigen (040) 41 40 08-41 Messehallen. Nähere Informationen Parkstraße 4, 28209 Bremen, Telefon gesamt sieben Seen zu Urlaubser- aus Lötzen auf. Zur Erinnerung er- Telefon Vertrieb (040) 41 40 08-42 bei Lm. Neumann, Telefon (0 40) 7 00 (04 21) 3 46 97 18. lebnissen einladen. Bei seinem Vor- hielten die Gäste ein Wappen von Fax Anz./Vertrieb (040) 41 40 08-51 92 79. Eintritt frei. Bremerhaven – Sonnabend, 23. trag machte Klaus Scholz auch Neuss überreicht. Im nächsten Jahr Oktober, 15 Uhr, „Tag der Heimat“ im immer wieder kurze Abstecher in soll eine weitere Fahrt stattfinden. http://www.preussische-allgemeine.de BADEN-WÜRTTEMBERG „Strandlust“, Vegesack. Als Festred- die Landesgeschichte, und seine E-Mail: ner konnte der Sprecher der LO, Frau ließ zeitweilig ruhige Musik er- RHEINLAND-PFALZ [email protected] Vors.: Uta Lüttich, Feuerba- Wilhelm v. Gottberg, gewonnen wer- klingen. Die Zuhörer dankten mit [email protected] cher Weg 108, 70192 Stutt- den. – Freitag, 29. Oktober, 15 Uhr, herzlichem Beifall. Vors.: Dr. Wolfgang Thüne, [email protected] gart, Telefon und Fax (07 78. Stiftungsfest im „Barlach-Haus“. Buxtehude – Donnerstag, 28. Okt- Wormser Straße 22, 55276 11) 85 40 93, Geschäftsstel- Nach dem Kaffeetrinken ist es ein ober, 19.30 Uhr, Diavortrag Halepag- Oppenheim Landsmannschaft Ostpreußen: http://www.LM-Ostpreussen.de le: Haus der Heimat, kleines Festprogramm mit musikali- hen-Bühne, Buxtehude. Helfried Bundesgeschäftsstelle: Schloßstraße 92, 70176 Stuttgart, Telefon scher Unterhaltung durch Dieter Weyer hält seinen Vortrag „Ostpreu- [email protected] und Fax (07 11) 6 33 69 80 Krämer vorgesehen. Bitte unbedingt ßen – Land der dunklen Wälder und Mainz – Dienstag, 26. Oktober, 15 Pressestelle: anmelden unter Telefon 8 61 76. Ko- kristall’nen Seen“. Kartenvorverkauf Uhr, „Heimatliches Herbstfest“ im [email protected] Ludwigsburg – Dienstag, 26. Okt- sten für Mitglieder 6 Euro, Gäste 7 bei Foto-Köpke, Telefon (0 41 61) 25 Gemeindesaal der Bonifaziuskirche, ober, 14.30 Uhr, Herbst- und Ernte- Euro. 16. – Freitag, 29. Oktober, 19.30 Uhr, Bonifaziusplatz 1. 15_16_17_18_PAZ42 12.10.2004 14:53 Uhr Seite 2 (Schwarz/Process Black Auszug)

16 Folge 42 – 16. Oktober 2004 HEIMATARBEIT

Schüler der Agnes-Miegel-Mittelschu- Mix, Heinz Schirmacher und Günter zusätzliche Kosten. Anschließend AUS DEN HEIMATKREISEN le aus den Abschlußjahrgängen 1943 Walleit. Als Präsent gab es Königsber- folgte die Feierstunde. Nach der Be- Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. und 1944 wieder ihr Klassentreffen ger Marzipan und einen guten Trop- grüßung durch den Stellvertretenden Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. durchgeführt – es war die elfte Veran- fen Wein. Zum Schluß des festlichen Kreisvertreter, Jürgen Szepanek, und Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben staltung. Zwar wird der Kreis der Teil- Abends reichten wir einander die der anschließenden Totenehrung er- nehmer – vor allem Krankheitsbe- Hand zum gemeinsamen Singen Am griff die Kreisvertreterin das Wort. Sie dingt – immer kleiner, aber es ist der Ende unseres Beisammenseins über- wies zu Beginn ihrer Ausführungen ANGERBURG verwaltete Kreis Wegorzewo nicht Wille vorhanden, weiterzumachen. brachte uns Gerhard Minuth die trau- darauf hin, daß der Vorstand wieder- ganz identisch mit dem Kreis Anger- Das Ableben unserer Schulfreundin rige Nachricht, daß unser Schulkame- holt angesprochen worden ist, doch Kreisvertreter: Kurt-Werner burg, da Benkheim mit den umliegen- Inge Dommel hat alle tief bewegt. Die rad Otto-Fritz Hein im Hotel auf möglichst lange Reden zu verzich- Sadowski. Geschäftsstelle den Dörfern dem polnisch verwalteten Vorbereitung unseres Treffens lag in verstorben war. Wir gedachten in ei- ten. Dieses gelte auch für musikali- und Archiv: Bärbel Leh- Kreis Goldap zugeordnet wurde. den Händen von Hans-Georg Leber ner Schweigeminute an unseren ver- sche Darbietungen, um den Landsleu- mann, Telefon (0 42 61) 80 aus dem nahegelegenen Greiz, der storbenen Otto-Fritz Hein. Am frühen ten mehr Zeit für persönliche 14, Am Schloßberg 6, FISCHHAUSEN dort Revierförster war und 15.000 Sonntagmorgen fanden sich die Sack- Gespräche und Begegnungen zu ge- 27356 Rotenburg (Wümme) Hektar Wald zu betreuen hatte. Mit heimer Mittelschüler zum gemeinsa- ben. Die Kreisvertreterin hat den vie- Kreisvertreter: Wolfgang seinem Nachfolger hatte er einen rich- men Frühstück zusammen. Danach len Anregungen entsprochen und auf Vereinbarung über Zusammenarbeit Sopha, Geschäftsstelle: Te- tigen Waldtag organisiert. Es gab in- begann der Aufbruch und alle Teil- die obligatorische Grundsatzrede ver- unterzeichnet – Der Landkreis Roten- lefon (0 41 01) 2 20 37 formativen Erläuterungen und Besich- nehmer wünschten sich ein gesundes zichtet. Zunächst dankte sie den vie- burg (Wümme) und der Landkreis An- (Dienstag und Mittwoch, 9 tigungen, ein Mittagessen (Wild- Wiedersehen, entweder im Harz oder len „Stillen“ in der Kreisgemeinschaft, gerapp (Wegorzewo) unterzeichneten bis 12 Uhr, Donnerstag 14 schwein am Spieß) und ein Konzert im Mainkreis. als das ist Lm. Kayss, vielen bekannt am 11. September 2004 im großen Sit- bis 17 Uhr), Postfach 17 32, 25407 Pinne- von Waldhornbläsern. Eine gelungene als der Mann für Familienforschung zungssaal des Kreishauses in Roten- berg Veranstaltung. Natürlich hat er uns KÖNIGSBERG-LAND und Andre Taddey. Beide haben sich burg (Wümme) eine Vereinbarung auch seine neue Heimatstadt Greiz zur Aufgabe gemacht, computerge- über die Zusammenarbeit beider Seestadt Pillau – Dringend gesucht gezeigt. Anschließend fuhren wir Kreisvertreterin: Gisela stützt alle vorhandenen Ortspläne Landkreise. Zu Beginn der Kreistags- werden erhaltene Exemplare des „Pil- durch das schöne Vogtland in die Broschei, Bleichgrabenstra- und die entsprechenden Einwohnerli- sitzung der Kreisgemeinschaft Anger- lauer Blinkfeuer“ aus den Jahren 1946 Tschechische Republik und besichtig- ße 91, 41063 Mönchenglad- sten aufzuarbeiten. Ein Dankeschön burg wurde die Vereinbarung von bis 1951. Diese Heimatzeitschrift soll ten auf dem Weg dorthin die berühm- bach, Telefon (0 21 61) 89 galt auch Günther Engelhard, der in- Landrat Dr. Hans-Harald Fitschen und nach Möglichkeit als Abschrift neu her- te Glötzschtalbrücke. Unser Ziel war 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24 zwischen zum wiederholten Male mit Kreistagsvorsitzenden Reinhard Brün- ausgegeben werden. Kopien erbittet der Marienbad, wo man Zeit zum Mitta- seinem Wohnmobil Hilfsgüter in Form jes für den Landkreis Rotenburg Vorsitzende der Heimatgemeinschaft gessen, Besichtigen und Einkaufen Kommunalwahlen in NRW – Der von Medikamenten und Bekleidung (Wümme) und dem stellvertretenden Seestadt Pillau e. v., Dr. Bernd Wöbke, hatte. Am Abschiedabend begeisterte Landrat unseres Patenkreises Minden- nach Neidenburg gebracht hat. Es ist Starost (Landrat) Krzystof Piwowarc- Kizigstraße 76, 63571 Gelnhausen uns einmal mehr Eckart Quednau mit Lübbecke, Wilhelm Krömer, hat bei ihm sogar gelungen, technische Gerä- zyk sowie dem Vorsitzenden des (Kosten werden erstattet). Zauberein, und wir hörten Vorträge der Wahl am 26. September seinen te für die Einrichtung einer human- Kreistages Edmund Budny für den von Horst Fährke und Günter Nie- bisherigen Stimmenvorsprung deut- medizinischen Praxis zu bekommen, Landkreis Angerburg (Wegorzewo) HEILIGENBEIL mann. Anschließend wurde noch lich ausbauen können. Unsere Kreis- die einer jungen Ärztin kostenlos zur unterzeichnet. Die Vereinbarung hat über das nächste Treffen gesprochen, vertreterin, Gisela Broschei, hat Land- Verfügung gestellt werden. Die Mutter folgenden Wortlaut: § 1 Auf der Kreisvertreter: Siegfried es soll voraussichtlich in Göttingen rat Krömer zu diesem Wahlerfolg dieser Ärztin gehört auch zu unserer Grundlage der Patenschaft des Land- Dreher, Telefon (0 41 02) 6 stattfinden. Nähere Einzelheiten gibt schriftlich gratuliert und sich gleich- deutschen Volksgruppe. Dankbar er- kreises Rotenburg (Wümme) mit der 13 15, Fax (0 41 02) 69 77 es auf dem üblichen Weg in den näch- zeitig für die gute Betreuung unserer wähnte sie auch Herbert Celler, der Kreisgemeinschaft Angerburg e. V. 94, Papenwisch 11, 22927 sten Wochen. Kontaktadressen: Rose- Kreisgemeinschaft im Rahmen der Pa- mit ihr gemeinsam die Bruderhilfe vereinbaren der Landkreis Wegorzewo Großhansdorf marie Lehmann, Joh.-Seb.-Bach-Stra- tenschaft bedankt. Verbunden waren der LO an die in der Heimat verblie- und der Landkreis Rotenburg (Wüm- ße 13, 99423 Weimar, Telefon (0 36 43) die Glückwünsche mit der Hoffung benen Landsleute verteilt. Was die me) eine Zusammenarbeit zur weite- Kirchspiele Stadt und Land Heiligen- 50 40 76 oder Hans Döbler, Beetho- auf weiterhin gute Zusammenarbeit Aufnahme von Kontakten zu ehemali- ren Entwick- lung der gegenseitigen beil – Am 10. November, findet wieder venstraße 52, 65232 Taununsstein, Te- für den kommenden Zeitraum. gen französischen Kriegsgefangenen Beziehungen. § 2 Die Patenschaft des die Zusammenkunft der Landsleute aus lefon (0 61 28) 80 76. betrifft, so kannten die meisten Lands- Landkreises Rotenburg (Wümme) mit dem rheinischen Großraum Düsseldorf Sackheimer Mittelschule – (Fortset- NEIDENBURG leute nur Vornamen, so daß es leider der Kreisgemeinschaft Angerburg e. V. zu dem traditionellen „Heiligenbeiler zung aus Folge 41) Die reizvolle Um- nicht möglich ist, weiter aktiv zu wer- als auch die Deutsche Gesellschaft Treff“ statt. Ursula Godzina, Grietgen- gebung von Malente-Gremsmühlen Kreisvertreterin: Marion den. Nach einem gemeinsam gesunge- Mauersee werden in die engen gegen- Haaks-Straße 4, 47877 Willich, Telefon lud an dem folgenden Tag zu einem Haedge, Dorfstraße 45, nen Lied endete die Feierstunde. Über seitigen Beziehungen der Landkreise (0 21 54) 73 44, lädt dazu herzlich ein. Bummel erst einmal durch den Ort 29331 Lachendorf, Telefon das Treffen der Ostpreußen am 25. Ju- eingebunden. § 3 Gegenstand dieser Es wird wieder viel zu berichten geben und durch den Kurpark ein. Es lockte (0 51 45) 7 77 li 2004 in Lötzen, die Feier zum zehn- Vereinbarung ist ein gegenseitiger Er- über die Reisen in die Heimat, Fotos vor allen Dingen die Fünf-Seenfahrt. jährigen Bestehen des Deutschen Ver- fahrungsaustausch auf ideeller und werden gezeigt werden, Pläne ge- Wir Bewohner des Intermaar-Hotels Heimattreffen in Hannover – Trotz eins in Heidemühle am 31. August sachlicher Ebene, vor allem in den Be- schmiedet und vieles mehr. Ursula God- hatten es nicht weit bis zum Hausan- der fortgeschrittenen Jahreszeit und 2004, sowie dem 4. Kommunalpoliti- reichen Verwaltung, Kultur, Sport, zina wird ab 10 Uhr in Düsseldorf die leger. Unser festlicher Abend begann den widrigen Wetterverhältnissen ha- schen Kongreß in Allenstein wird in Touristik, Wirtschaftsförderung ein- Eintreffenden im Gerhart-- mit einem wirklich schmackhaften ben noch über 200 Landsleute den der Weihnachtsausgabe des Heimat- schließlich Land- und Forstwirtschaft, Haus, Bismarkstraße 90, erwarten. Im Abendbüffet nach Schleswig-Holstei- Weg nach Hannover gefunden und da- briefes eingehend berichtet. Wissenschaft und Technik. § 4 Die Zu- Haus ist es im Zimmer 412 in der 4. Eta- ner Art. Ein Keyboardspieler und eine mit ihre Liebe und Treue zu ange- sammenarbeit soll auf fachlicher Ebe- ge. Fahrstuhl ist im Hause. Vom Bahn- Sängerin bildeten den musikalischen stammten Heimat bekundet. Sitzung ORTELSBURG ne durch Besuche oder den Austausch hof sind es nur rund zehn Minuten Fuß- Rahmen. Schließlich wurde die Tanz- des Vorstandes – Am Sonnabend vor von Informationen in anderer Form re- weg dorthin. Jeder ist herzlich fläche freigegeben und bald wurde es dem Treffen fand eine Sitzung des er- Kreisvertreter: Edelfried alisiert werden. An Besuchen sollten willkommen aus Stadt und Land Heili- dort eng. In den Pausen brachten Do- weiterten Vorstandes bei der Kreisver- Baginski, Tel. (02 09) 7 20 insbesondere Vertreter der Verwaltung genbeil – alte Bekannte und auch gerne rothea Blankenagel, Heinz Balcke und treterin in Lachendorf statt. In der Sit- 07, Schweidnitzer Straße 21, und der Politik, Vereine, Jugendorgani- Neulinge. Kaffee und Kuchen, Belegte Gerhard Minuth lustige und interes- zung wurden neben dem Jahres- 45891 Gelsenkirchen. Ge- sationen und der Wirtschaft teilneh- Brötchen werden angeboten werden. Es sante Vorträge vor. Wie bei jedem Jah- bericht der Kreisvertreterin und dem schäftsführer: Manfred men. § 5 Die im Zusammenhang mit wird um telefonische oder schriftliche restreffen, so kamen auch in diesem Bericht des Schatzmeisters unter an- Katzmarzik, Telefon (02 31) 37 37 77, Am den notwendigen Besuchen entste- Anmeldung bei Ursula Godzina gebeten Jahr die Ehrungen nicht zu kurz. So derem nachstehende Punkte behan- Kirchenfeld 22, 44357 Dortmund henden Kosten werden von den jewei- möglichst bis zum 3. November. wurde Dorothea Blankenagel für ihre delt: 1. Änderung der Satzung, 2. Hei- ligen Vereinbarungspartnern getragen. 50jährige Zugehörigkeit zur Schulge- mattreffen 2005 in Bochum, 3. Kreistreffen wieder in der Paten- Die Übernahme weiterer finanzieller KÖNIGSBERG-STADT meinschaft mit einer Ehrenurkunde Rückblick auf das Jubiläumstreffen stadt Herne – Es ist nicht ohne sym- Verpflichtungen bedarf der vorherigen ausgezeichnet. Verhindert waren in- 2003 in Bochum, 4. Erwerb von Bil- bolische Bedeutung, daß das erste Zustimmung der jeweils zuständigen Stadtvorsitzender: Klaus folge Krankheit, Else und Fritz Kubbu- dern des Malers Robert Budzinski, um Kreistreffen bereit 1954 also genau Gremien. § 6 Diese Vereinbarung tritt Weigelt. Geschäftsstelle: tat, Lothar Köwius und Werner Da- den zusätzlichen Raum in der Heimat- vor 50 Jahren in Herne stattgefun- am Tag nach der Unterschrift in Kraft. Annelies Kelch, Luise-Hen- mitz. Diese „Goldenen Jubilare“ haben stube einzurichten, 5. Betreuung der den hatte. Wegen der hohen Teil- Die vorstehende Vereinbarung schafft sel-Straße 50, 52066 Aa- inzwischen ihre Ehrenurkunden mit Landsleute in der Heimat, 6. Wechsel nehmerzahlen wurde es dann im günstige Voraussetzungen für die chen. Patenschaftsbüro: einem herzlichen Dank vom Vorstand an der Spitze unserer Patenstadt. Frau Saalbau in Essen und zuletzt in der künftige Zusammenarbeit beider Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Tel. (02 mit der Post erhalten. Geehrt wurden Haedge und Herr Toffel haben Ober- Grugahalle in Essen durchgeführt. Landkreise unter Einbeziehung der 03) 2 83-21 51 auch die Schülerinnen und Schüler, bürgermeister Stüber einen Ab- Angesichts abnehmender Teil- Kreisgemeinschaft Angerburg e. V. die vor 60 Jahren mit einem Reife- schiedsbesuch abgestattet und den nehmerzahlen und hoher Kosten in und der DR Mauersee (§ 2 der Verein- Agnes-Miegel-Mittelschule – Auch zeugnis die Schule verließen, wie In- Dank der Kreisgemeinschaft ausge- Essen entschied sich der Vorstand barung). Allerdings ist der polnisch in diesem Jahr haben die ehemaligen geborg Haberstroh, geb. Lau, Manfred sprochen, 7. Einladung ehemaliger der Kreisgemeinschaft (KG) für die- französischer Kriegsgefangener, die ses Jahr das Kulturzentrum in der Landsmannschaftliche Arbeit tung dieser Einrichtungen für die Si- begrüßen. Vor der gemütlichen Kaf- während des Krieges im Kreis Nei- Patenstadt Herne anzumieten, des- Fortsetzung von Seite 15 cherung, Bewahrung und Förderung feestunde sollte ein neuer Kassenwart denburg gearbeitet haben, zu unseren sen Kapazität bei etwas über 1.000 der ostpreußischen Kultur auf. In sei- mit Vertreter gewählt werden, da die Heimattreffen, 8. Bericht über das Plätzen liegt. Mit einiger Spannung nen Ausführungen sprach er aber bisherige Kassenführerin ihr Amt Ostpreußentreffen in Rostock, 9. Kom- wurde daher der Zustrom der bis Schkopau/Merseburg hatte den auch die Bitte an, Gegenstände aller niedergelegt hatte. Nach Erläuterung munalpolitischer Kongreß in Allen- Landsleute am ersten Tag verfolgt, Teilnehmer neue interessante Ein- Art aus Nachlässen, bevor diese ver- und Befragung durch das als Wahllei- stein. und es war eine erfreuliche Überra- drücke vermittelt. Viele Erinnerungen nichtet werden, den Museen zur Ver- ter fungierende Vorstandsmitglied Jo- Am Sonntag fand vor Beginn der schung, als am späten Vormittag al- gingen auch an die Fahrt auf dem fügung zu stellen. Abschließend wies achim Rudat wurde nach dem Bericht Feierstunde in einem Nebenraum der le vorhandenen 1.100 Bandabzei- Oberlandkanal, die die Gruppe vor Hilgendorff aus vielfältige Ausstellun- der Kassenprüfer durch Walter Ger- Niedersachsenhalle eine Sitzung des chen ausgegeben waren und immer drei Jahren unternahm, zurück. gen der historischen deutschen Ost- lach der bisherige Kassenwartin, Erika Kreisausschusses und des Kreistages noch Besucher eintrafen. Der Saal und Siedlungsgebiet hin. Szpadzinski, von der Versammlung statt. Neben dem Jahresbericht der und die Bühne – vorbereitet und SCHLESWIG-HOLSTEIN Mölln – Mittwoch, 27. Oktober, 17 einstimmig Entlastung erteilt. Als Kreisvertreterin und dem Bericht des geschmückt durch Willi Becker und Uhr, Erntedankfest im „Quellhof“. neue Kassenwartin wurde auf Vor- Schatzmeisters, der wieder einen aus- seine Helferinnen und Helfer – bot Vors.: Günter Petersdorf. Uwe Greve, Mitglied des Landtages, schlag das Mitglied Hannelore Hil- geglichenen Haushalt präsentierte, ein erfreuliches und eindrucksvol- Geschäftsstelle: Telefon (04 hält seinen Vortrag „Die Erweiterung debrand und als ihre Stellvertretrein obwohl das Jubiläumstreffen 2003 er- les Bild. Im Foyer zogen die Bücher- 31) 55 38 11, Wilhelmi- der EU – Gehört die Türkei zu Euro- Ingrid Becker gewählt (einstimmig). hebliche Kosten verursacht hatte. Es stände und die Fotoausstellung mit nenstr. 47/49, 24103 Kiel pa?“ Aufgrund seiner politischen Ar- Nach dem gemeinsamen Kaffeetrin- folgte dann der Kassenprüfbericht der alten und neuen Bildern sowie ge- beit verfügt der Referent sicherlich ken übernahm das Gesangspaar Die- Revisoren Laurien und Toffel. Lm. schichtlichen Zeugnissen aus der über die entsprechenden Kenntnisse, ter und Irmgard Froh das Programm. Laurien dankte Herrn Knief für die Heimat zahlreiche Interessenten an. Kiel – Donnerstag, 21. Oktober, 15 um in sachkundiger Weise zu dieser Schon mehrfach haben sie die Mit- vorbildliche Kassenführung. Dem Pünktlich läuteten die Klänge der Uhr, Treffen der Ostpreußen-Hilfsge- Problematik Stellung zu nehmen. Hil- glieder mit ihren Darbietungen er- Vorstand und dem Schatzmeister wur- Ortelsburger Kirchenglocken die meinschaft Kiel. „Unsere Heimat Ost- degard Marquardt und Karin Steffen freut. Abwechselnd sangen sie Solo de anschließend einstimmig Entla- Feierstunde ein. Viele Landsleute preußen 2004“ – Berichte und Bilder. werden die Teilnehmer beim Singen oder gemeinsam, von Dieter Froh auf stung erteilt. Neben den bereits am hatten zu diesem Zeitpunkt noch Malente – Im Rahmen der monat- wieder auf ihren Akkordeons beglei- dem Akkordeon begleitet. Zwischen- Vortag in der Vorstandssitzung behan- nicht ihre Plätze gefunden, auch lichen Treffen der Gruppe, begrüßte ten. Das Erntedankessen besteht dies- durch brachte er kleine humorvolle delten Themen wurde unter anderem war die Lautsprecherbeschallung der Vorsitzende Klaus Schützler den mal aus Kassler mit Sauerkraut. Der Einlagen zur Erheiterung der Zuhörer. über Fehler in der Mitgliederdatei, die im hinteren Teil des Saales mangel- 1. Vorsitzenden des Ostpreußischen Preis beträgt pro Person 7 Euro. auf Aber er wußte auch, daß die Ostpreu- in der Hauptsache durch nicht früh- haft, so daß während der gesamten Jagd- und Landesmuseums, Hubertus Wunsch kann ein anderes Gericht be- ßen gerne mitsingen – und bald zeitige Mitteilungen der Landsleute Feierstunde dort ein erhebliche Hilgendorff. Lm. Hilgendorff schlug stellt werden. die Anmeldungen für schallte schöner Chorgesang durch bei Personenstands- und Anschriften- Stimmengewirr herrschte. Ein für einen geschichtlichen Bogen von der das Essen nehmen Ulla Guttowski, Te- den Raum. Alle waren begeistert. Zum änderungen verursacht werden, di- den Veranstalter peinliches Verhal- Entstehung des Ostpreußischen Lan- lefon (0 45 42) 8 93 84 oder Frau Alex, Schluß bedankte sich die Vorsitzende skutiert. Dieses erfordert einen Auf- ten den Rednern, Ehrengästen und desmuseums und des Kulturzentrums Telefon (0 45 42) 36 90 entgegen. Ilse Rudat bei den Künstlern im Na- wand an Mehrarbeit für den Betreuer dem Sängerchor gegenüber. Nach Ostpreußen (Schloß Ellingen) bis in Uetersen – Beim letzten Treffen men aller und hofft, sie auch im näch- der Datei und den Schriftleiter des dem von den Resser Musikanten die heutige Zeit und zeigte die Bedeu- konnte Ilse Rudat rund 40 Mitglieder sten Jahr wiederzusehen. Heimatbriefes. Außerdem entstehen angestimmten gemeinsam gesunge- 15_16_17_18_PAZ42 12.10.2004 14:53 Uhr Seite 3 (Schwarz/Process Black Auszug)

ALLGEMEINES Folge 42 – 16. Oktober 2004 17

nem Lied begrüßte der 2. Vorsitzen- triebenen für die Errichtung des TILSIT-STADT de, Dieter Chilla, die Ehrengäste: „Zentrums gegen Vertreibung“ in Fördererkreis den Oberbürgermeister der Stadt Berlin eintreten und stellte in die- Stadtvertreter: Horst Merti- Ostpreußisches Jagdmuseum Herne, Wolfgang Becker, den ehe- sem Zusammenhang die Frage: neit. Geschäftsstelle: Tel. (04 maligen Kreisvorsitzenden Wilhelm „Welcher Mensch kann damit ein- 31) 7 77 23 (Anrufbeant- Lüneburg – Die Mitgliederversammlung des Fördererkreis Ostpreußisches Geyer, die kommunalen Herner Par- verstanden sein, unschuldige Opfer worter), Diedrichstraße 2, Jagdmuseum – Hans-Ludwig Loeffke Gedächtnisvereinigung findet am Freitag, teispitzen von CDU und SPD, die unterschiedlich zu qualifizieren?!“ 24143 Kiel 22. Oktober, 13.30 Uhr, im „Brömsehaus“, Am Berge 35, Lüneburg statt. An die polnischen Gäste aus Ortelsburg Und stellte dann fest: „Wenn die Versammlung schließt sich um 16.30 Uhr der Diavortrag „Das achte Weltwun- (Szczytno) mit Bürgermeister Bieli- Menschen das Wissen um die Ver- Realgymnasium/Oberschule für der – das Bernsteinzimmer – einst und jetzt in St. Petersburg“ von Helmut nowicz, die den weiten Weg nicht gangenheit verlieren, dann verlie- Jungen – Für Verdienste um die Be- Peitsch an. gescheut hatten, um ihre Verbun- ren sie auch Maßstäbe, dann wer- wahrung des kulturgeschichtlichen denheit mit den Ortelsburgern zu den Werte nebensächlich und Erbes des Tilsiter Realgymnasiums bekunden, Edmund Kucinski mit brechen Traditionen weg, die ei- und für langjähriges Engagement für Agnes-Miegel-Gesellschaft den beiden schlesischen Heimat- gentlich leiten sollten.“ Abschlie- die Belange der Schulgemeinschaft, gruppen Jauer und Strehlen, die ßend dankte er allen, die zum Ge- besonders bei der Pflege des Zu- Herrn Töpfer und Grund sowie ei- lingen des Tages beigetragen haben. sammengehörigkeitsgefühls, wurde Bad Nenndorf – Die Agnes-Miegel-Gesellschaft lädt zu einer Feierstunde an- nige weitere Ehrengäste. Nach dem Besonders ehrte er den Schriftleiter Klaus-Jürgen Rausch und Helmut läßlich von Agnes Miegels 40. Todestag ein. Am Sonntag, dem 31. Oktober (dem Auftritt des Herner Männergesangs- des Ortelsburger Heimatboten Al- Fritzler auf dem Bundestreffen der Jahrestag ihrer Beerdigung), 13.45 Uhr, treffen sich die Interessierte zum Ge- vereins „Sangeslust“ und einem von fred Denda mit dem Ehrenzeichen Tilsiter in Kiel mit dem Silbernen denken an Agnes Miegels Grab auf dem Bergfriedhof in Bad Nenndorf. Um Claudia Wittig vorgetragenen Ge- der LO und mit dem Verdienstab- Ehrenzeichen der LO ausgezeichnet. 14.30 Uhr erzählt die Märchenerzählerin Sabine Crone im Hotel Hannover in dicht wurde gemeinsam gesungen. zeichen ehrte er den 2. Vorsitzen- Die Schulgemeinschaft gratuliert auf Bad Nenndorf Agnes Miegels Märchen von den „Weißen Tauben“ und ein ost- Anschließend folgte die Toteneh- den Dieter Chilla, die Karteiführe- das herzlichste. preußisches Volksmärchen. Die Veranstaltung wird musikalisch vom Ehepaar rung durch Dieter Chilla. Der aus rin Irmgard Denda, den Geschäfts- begleitet. Im Hotel Hannover besteht die Möglichkeit, anschließend Kaffee und Altersgründen scheidende Ober- führer Manfred Katzmarzik und TILSIT-RAGNIT Kuchen einzunehmen. Nähere Informationen beim Agnes-Miegel-Haus, Telefon bürgermeister der Patenstadt gab in den Verwalter der Heimatstube Wil- (0 57 23) 91 73 17. einer längeren Rede seiner Freude li Becker. Die Feierstunde klang mit Kreisvertreter: Hartmut Ausdruck, daß die Kreisgemein- der Nationalhymne aus. Danach Preuß, Hordenbachstraße 9, schaft erstmals wieder Herne als wurde dem leiblichen Wohle zuge- 42369 Wuppertal, Telefon P r u s s i a Veranstaltungsort gewählt hat – als sprochen für das ein reichhaltiges (02 02) 4 60 02 34, Fax (02 ein Zeichen der Verbundenheit und Angebot zur Verfügung stand. Die 02) 4 96 69 81. Geschäfts- des gedeihlichen Miteinanders. Seit Nachmittagsstunden waren in dem stelle: Helmut Pohlmann, Telefon (0 46 Duisburg – Sonntag, 23. Oktober, 11 Uhr, findet im Museum „Stadt Königs- mehr als vierzig Jahren gehört ein schönen Saal und im Foyer voller 24) 45 05 20, Fax (0 46 24) 29 76, Rosen- berg“, Karmelplatz 5, Duisburg, eine Vortragsveranstaltung der Prussia statt. bei Stück Ortelsburg zur Herner Stadt- Leben und Treiben. Die Erfahrun- straße 11, 24848 Kropp dieser Gelegenheit besteht letztmalig die Möglichkeit zur Besichtigung der geschichte. Er erwähnte die schwie- gen dieses ersten Treffens in Herne Kant-Ausstellung. Der Leiter des Museums, Lorenz Grimoni, der Initiator der- rige Eingliederung nach dem Krie- werden gründlich ausgewertet und Schulgemeinschaft SRT – Zum 60. selben, wird zwei Führungen anbieten. Für 11.15 Uhr ist ein Vortrag von Dr. ge, die durch die Kraft, die beim nächsten Treffen am 18. Sep- Schultreffen waren Schulkameraden Loos über „Kant in Königsberg ab 1944“ vorgesehen. Ab 14.30 Uhr trägt Lorenz Fähigkeiten und den guten Willen tember 2005 berücksichtigt. Die aus nah und fern nach Kiel gekom- Grimoni über „Immanuel Kant – Leben und Werk“ vor, nach der Kaffeepause der Heimatvertriebenen zu einem polnischen Gäste aus Ortelsburg men. In seinem Bericht über die ab- folgt der Vortrag von Günter Brilla „Kant – Königsberg – Kaliningrad – Europa Erfolg für den demokratischen Neu- besuchten am nächsten Tag noch gelaufene Zeit seit dem letzten Schul- – und der Ewige Frieden“. Gäste sind herzlich willkommen. beginn und den Wiederaufbau die Heimatstube und die Martin- treffen in Celle blickte Hans Dzieran wurde. Die traditionsreiche und le- Opitz-Bibliothek in Herne und fuh- auf mehrere Ereignisse, die in die bendige Patenschaft lobte er, weil ren nach dem Mittagessen nach Chronik der Schulgemeinschaft ein- Trakehner Hengstmarkt sie von beiden Seiten aufrichtig ge- Hause, nachdem sie sich für die gegangen sind: das 8. Regionaltreffen wünscht und gewollt ist und die Gastfreundschaft und die vielen gu- in Berlin, das Treffen der „Sowchos- Stadt Herne mit der Kreisgemein- ten Eindrücke herzlich bedankt hat- niki“ in Potsdam und der Besuch in Neumünster – Der nunmehr 42. Internationale Trakehner Hengstmarkt findet schaft stets einen engagierten Part- ten. der Alten Schule „Überm Teich“. Es vom 21. bis 24. Oktober, in den Holstenhallen, Neumünster statt. Neben der Kö- ner an der Seite hatte. Ausführlich waren gelungene Veranstaltungen im rung wird wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm sowohl das Fachperso- ging er auf die Leistungen der SENSBURG Geiste der Zusammengehörigkeit nal als auch Laien begeistern. Die Kartenbestellung erfolgt ausschließlich über Kreisgemeinschaft beim Brücken- und der Heimatverbundenheit. Im die Hallenbetriebe der Stadt Neumünster, Justus-von-Liebig Straße 2-4, 24537 bau zu den heute in der Heimat le- Kreisvertreter: Siegbert Na- anschließenden vorgetragenen Revi- Neumünster, Telefon (0 43 21) 91 00, Fax: (0 43 21) 91 01 14 oder E-Mail: patri- benden Menschen ein, und daß es dolny, Wasserstraße 9, sionsbericht gab Kassenprüfer Dieter [email protected]. Weitere Informationen und Katalogbestellung möglich ist, durch den Dialog auch 32602 Vlotho, Telefon (0 57 Wegerer die Ergebnisse der jährlich (18 Euro vorab inklusive Porto) bei der Trakehner GmbH, Postfach 2729, 24517 über Geschichte zu sprechen, auch 33) 55 85. Geschäftsstelle: stattfindenden Revision bekannt. Er Neumünster, Telefon (0 43 21) 9 02 70, Fax (0 43 21) 90 27 29, E-Mail: info@tra- über leidvolle Erfahrungen und ge- In der Stadtverwaltung konnte darauf verweisen, daß alle kehner-verband.de, oder im Internet: www.trakehner-verband.de. Hotelreser- meinsame Wege in eine friedliche Remscheid, Nordstraße 74, 42849 Rem- Spenden sorgfältig verbucht, zweck- vierungen: Tourist Information Neumünster, Tel. (0 43 21) 4 32 80, www.neu- Zukunft zu gehen. Wolfgang Becker scheid, Telefon (0 21 91) 16 37 18 gebunden verwendet und die Ausga- muenster.de dankte und sprach seine Anerken- ben einwandfrei abgerechnet wur- nung aus für die bewegten und be- 12. Treffen der Niederseer – Das den. Dem Antrag auf Entlastung der Arbeitsring Schulgemeinschaften wegenden Jahre der Patenschaft Treffen des Niederseer Freundeskreis Kassenführung wurde einstimmig Arbeitsring Schulgemeinschaften und zehn Jahre eines gemeinsamen fand zum zweiten Mal in Eisenach stattgegeben. Über die Ergebnisse der Weges. Seinen besonderen Dank statt. Günter und Renate Klötzing hat- mehr als zehnjährigen Recherchen Hamburg/Bad Pyrmont – Im Ostheim findet vom 15. bis 17. November das sprach er dem Vorstand der KG aus. ten es sehr gut vorbereitet. Und so zum Auffinden vermißter Schulka- Arbeitsseminar der Schulgemeinschaften Ostpreußen statt. Zu dem sind auch Insbesondere dem Vorsitzenden verlebten die Teilnehmer wieder ei- meraden berichtete Klaus-Jürgen die Vertreter von Schulen eingeladen, die bisher nicht an den jährlichen Zu- Edelfried Baginski, dieser steht für nige schöne Tag des Beisammenseins. Rausch. 127 Schicksale konnten sammenkünften beteiligt waren. Wie es schon zu einer Tradition geworden ist, Initiative, Kontinuität und Zu- Schon die freudige Begrüßung zeigte, durch Suchlisten und die Nutzung wird neben den Gesprächen zur Arbeit der Schulgruppen auch wieder ein kul- kunftsgestaltung. daß dieses Wiedersehen für alle zum des Internets geklärt werden. Die vie- turelles Programm angeboten werden. Dieses, von Dr. Sebastian Husen von der Anschließend überbrachte der festen Bestandteil im Jahresablauf ge- len Neuzugänge bewirkten, daß der Landsmannschaft Ostpreußen vorbereitete, wird wieder bewußt machen, daß Bürgermeister von Ortelsburg worden ist. Auch drei neue Teilneh- Bestand der Schulgemeinschaft trotz dieser durch Jahrhunderte gewachsene deutsche Siedlungsraum eine derartige (Szczytno), Pawel Bielinowicz, die mer fühlten sich in diesem Kreis vieler Sterbefälle sich immer noch Fülle von bedeutsamen Persönlichkeiten vorzuweisen hat, wie vielleicht sonst Grüße der Bewohner des Kreises gleich freundschaftlich aufgenom- auf über 300 Schulkameraden be- nur noch Schlesien. Im Jahr des 200. Todestages von Immanuel Kant wird die- und der Stadt Ortelsburg. Es sagte men. Der Sonntag bot Gelegenheit läuft. Das Wirken von Klaus-Jürgen ser ostdeutsche Philosoph einen besonderen Platz einnehmen. Neben der Ba- unter anderem, daß der Versöh- zum Besuch eines Gottesdienstes in Rausch wurde mit der Verleihung des sisarbeit wird auch wieder Zeit bleiben für das persönliche Gespräch. Aus- nungsgedanke zwischen den deut- der alten Georgenkirche. Ein weiterer Silbernen Ehrenzeichens der LO ge- künfte erteilt die Kulturabteilung der Landmannschaft Ostpreußen, Parkallee schen und dem polnischen Volk zur Höhepunkt dieses Tages war ein Kon- würdigt. Gernot Grübler gab einen 86, 20144 Hamburg, Telefon (0 40) 41 40 08 28. Zeit durch die Vertriebenen und zert im Bachhaus, dargeboten auf Einblick in die Zusammenstellung den jetzigen Bewohnern von Ortels- den Musikinstrumenten der damali- des Bildarchivs. Mit einer Präsenta- burg (Szczytno) realisiert werde. gen Zeit. Die anschließende Besichti- tion der vorliegenden Alben wurden Nach zwei Liedern, vorgetragen gung des Bachhauses mit dem klei- viele Jahrzehnte Schulgeschichte le- N a c h r u f a u f W i l l i C e r u l l vom Herner Männerchor, sprach nen idyllischen Garten vermittelte bendig. Zum Abschluß der Regula- der Kreisvertreter Edelfried Bagin- einen lebendigen Endruck von den rien blickte Ehrenmitglied Hans Eh- ski. Dem scheidenden Oberbürger- Wohn- und Lebensverhältnissen ei- leben auf die 55jährige Geschichte m 20. August verstarb in Har- anschaulich schilderte. Er wohne in meister Becker dankte er für die ner Bürgerfamilie um 1700. Auch das der Schulgemeinschaft zurück. Aus Aburg unser Landsmann Willi der Lützowstraße Nr. 15 in Deutsch- zahlreichen freundschaftlichen Be- Lutherhaus bot viel Sehens- und eigenem Erleben schilderte er die Cerull aus Daulen bei Deutsch-Eylau Eylau, habe sich dort noch nicht abge- gegnungen in den vergangenen Wissenswertes zum Leben und Wir- Entwicklung der SRT zu einer Ge- kurz vor seinem 92. Geburtstag. Gut meldet, pflegte er stets zu sagen. Ldsm. zehn Jahren und erinnerte an prä- ken des Reformators. Der folgende meinschaft, die geprägt ist von Hei- 50 Jahre hat er unsere Heimatarbeit Cerull, ein wahres Urgestein, an Hal- gende Einzelheiten. Im Verlauf sei- Tag führte uns zum Burschenschafts- matliebe, Traditionsbewußtsein und vor Ort tatkräftig, klug und ideenreich tung und Gradlinigkeit ein Preuße ner Rede zitiert er aus einem Brief denkmal, das Stadt und Landschaft Kameradschaft. Er würdigte das kon- begleitet: Als Vorstandsmitglied und in durch und durch, war das zweitälteste des Bundespräsidenten Horst Köh- überragt und weite Ausblicke bietet. struktive Miteinander des Vorstands der Bezirksgruppe Harburg–Wil- von sechs Kindern einer Eisenbahner- ler, der selbst Heimatvertriebener Die historischen Erläuterungen hier und dankte im Namen aller Schulka- helmsburg der Ost- und Westpreußen. familie, wo das Geld knapp war und ist, an den Lm. Herbert Somplatzki: waren für alle interessant und beein- meraden. Nach einem Imbiß klang Letzterer galt sein besonderes Augen- der Brotkorb hoch hing. Auch er ging „Eine friedliche Zukunft mit den druckend. Das schöne spätsommerli- das Schultreffen aus mit vielen Ge- merk bis zuletzt. Hier schätzte man zur Reichsbahn, wurde Inspektor. Oft, Nachbarn ist nur über Begegnun- che Wetter begünstigte unsere Unter- sprächen in geselliger Runde. Ge- seine große Erfahrung, sein ausglei- so erinnerte er sich, begegnete ihm an gen und Brückenschläge möglich, nehmungen und verlockte zum dacht wurde all derer, die aus ge- chendes, humorvolles Wort in der De- der Bahn der legendäre Kammerherr ohne die Vergangenheit zu verdrän- Aufstieg zur Wartburg, die aus der sundheitlichen Gründen am Treffen batte. Ldsm. Cerull hatte in den 60er von Oldenburg-Januschau auf seinen gen.“ Dazu stelle Baginski fest, daß Ferne und der Nähe immer wieder nicht teilhaben konnten und deren Jahren diese Gruppe vorbildlich gelei- Fahrten zum Reichstag nach Berlin. diese Feststellung auch dem dies- fasziniert. Eine Rundfahrt durch das Zahl von Jahr zu Jahr größer wird. tet. Sein Beispiel überzeugte bis in die Selbst den Kaiser sah er auf seinem jährigen Leitwort des BdV ent- Land zwischen Rhön und Thüringer Laßt uns in vertrauter Runde bald Gegenwart hinein. Trotz langsamen Bahnhof in Deutsch Eylau bei einer spricht „Dialog führen – Europa ge- Wald mit Stadtführung durch Meini- wieder zusammenkommen, solange Kräfteverlustes, trotz fast gänzlicher Rast. stalten“. Dieser Dialog wird von den gen war am letzten Tag ein gelunge- wird dazu noch in der Lage sind – Erblindung, lag ihm der Fortgang der Willi Cerull war einer der letzten Vertriebenen seit der Wende in Po- ner Programmabschluß. Die Abende das war die übereinstimmende Mei- Heimatarbeit ein Leben lang am Her- aus der Traditions-Kameradschaft der len auf Grundlage der Liebe zur an- waren ausgefüllt mit persönlichen nung aller Teilnehmer, als man sich zen. Die letzten Monate verlebte er im 21. Ost/Westpr. ID. Vor Leningrad und gestammten Heimat, der morali- Gesprächen, in denen das Erinnern auf den Heimweg begab. Seniorenheim in Neugraben. Hier sa- dann in Norwegen stand er im Felde. schen Verpflichtung der Eltern- an die unbeschwerte Kinder- und Ju- ßen wir über Stunden, redeten über Die Brüder Alfred, Emil und Fritz fie- generation gegenüber und der hi- gendzeit in Niedersee, aber auch das Politik und kamen auf unsere Lands- len. Sein geliebter Heimatkreis Ro- storischen Wahrheit über die Berichten von Erlebnissen und bitte- HÖRFUNK UND FERNSEHEN mannschaft zu sprechen. Willi Cerull senberg lag ihm immer am Herzen. 700jährige preußische und deut- ren Erfahrungen aus Flucht, Vertrei- besaß eine beeindruckende Urteilsfä- Noch beim letzten Treffen 2003 in sche Geschichte geführt. Als Beweis bung und Verschleppung breiten higkeit. Sein Wissen über die Heimat- Wiedenbrück war er dabei. Es sollte Sonntag, 17. Oktober, 9.20 Uhr, führte er die Anwesenheit der Spit- Raum einnahmen. Ostpreußischer gebiete, seine Meinung zur Vertrei- das letzte Treffen auf dieser Welt sein, WDR 5: Alte und Neue Heimat. zen der polnischen Verwaltung von Humor und masurische Sangesfreu- bung, vertrat er in vielen Diskussionen ein Abschied. Nun ist er in die ewige Dienstag, 19. Oktober, 22.15 Uhr, Stadt und Kreis Ortelsburg an und de kamen aber auch nicht zu kurz, und in Zeitungs-Leserbriefen. Heimat zurückgekehrt. Mit seinen NDR: Ein Liebespaar kämpft ge- das gemeinsame Vorhaben, zum 8. und beim Abschied versprach man Als Schüler des Gymnasiums in Ma- Kindern Brigitte und Karl und vielen gen die Nazis. Dokumentation Mai 2005 in Ortelsburg einen Ge- sich – in der Hoffnung auf gleichblei- rienburg verbrachte er manche Som- Freunden haben wir Willi Cerull am über eine Widerstandskämpferin denkstein zu errichten und den bende Gesundheit und auf Teilnahme merferien auf der Wanderschaft durch 30. August in Harburg mit den Trom- in Holland. Park nach seinem Stifter Kommer- weiterer „neuer alter Niederseer“ – Ost- und Westpreußen. Jeden Winkel petenklängen des Liedes vom guten Sonntag, 24. Oktober, 9.20 Uhr, zienrat Richard Anders zu benen- ein Wiedersehen beim Treffen im schien er zu kennen, und zahlreich Kameraden neben seiner Ehefrau An- WDR 5: Alte und Neue Heimat. nen. Er begründete, warum die Ver- nächsten Jahr 2005. sind die kleine Episoden, die er stets na beerdigt. D.N. 15_16_17_18_PAZ42 12.10.2004 14:53 Uhr Seite 4 (Schwarz/Process Black Auszug)

18 Folge 42 – 16. Oktober 2004 GLÜCKWÜNSCHE

burg, jetzt Waldstraße 44, 37574 Ein- 96, 27753 Delmenhorst, am 20. Okt- walde, Kreis Neidenburg, jetzt Goe- beck, am 19. Oktober ober thestraße 19, 58553 Halver, am 23. Jedamzik, Emma, geb. Gesk, aus Turau, Biehmelt, Karl Heinz, aus Lyck, York- Oktober Kreis Johannisburg, jetzt Gartenstra- platz 6, jetzt Pommernweg 3, 30916 Riediger, Erwin, aus Mogaiten, jetzt ße 17, 22885 Barsbüttel, Ort Willing- Isernhagen, am 19. Oktober Zum Anger 1, 37547 Kreiensen, am husen, am 23. Oktober Böhm, Margarete, geb. Dziersk, aus 24. Oktober Jeske, Wilhelm, aus Stobingen, und Fröhlichshof, Kreis Ortelsburg, jetzt Rußland, Greta, geb. Adam, aus Pa- Colm, Kreis Wehlau, jetzt Lechnitzer Buchenweg 9, 21521 Dassendorf, am terswalde, Kreis Wehlau, jetzt Bres- Weg 1, 45701 Herten, am 20. Oktober 19. Oktober lauer Straße 5, 60598 Frankfurt, am ZUM 102. GEBURTSTAG jetzt Bodelschwinghstraße 27, 76829 Kaiser, Hans-Joachim, aus Schlesien, Bondzio, Joachim, aus Langsee, Kreis 21. Oktober Schiller, Käthe, aus Ortelsburg, jetzt Im Landau, am 18. Oktober jetzt Mergelteichstraße 31, 44225 Lyck, jetzt Raiffeisenstraße 5, 84571 Sachs, Hilde, geb. Völkner, aus Bladi- Tannenbusch 3, 53119 Bonn, am 23. Jestremski, Emma, geb. Pawelzik, aus Dortmund, am 19. Oktober Reischach, am 20. Oktober au, Kreis Heiligenbeil, jetzt Linden- Oktober Lindenort, Kreis Ortelsburg, jetzt Karrasch, Kurt, aus Lyck, Blücherstraße Borowski, Hildegard, geb. Wischnews- straße 2, 89155 Erbach, am 22. Okt- Helwagsstraße 12 (bei Werner), 2, jetzt Lessingstraße 2b, 26131 Ol- ki, aus Neuhof, Kreis Neidenburg, ober ZUM 100. GEBURTSTAG 23701 Eutin, am 20. Oktober denburg, am 21. Oktober jetzt Nelkenstraße 6, 92284 Poppen- Salzmann, Erika, aus Lyck, jetzt Ler- Koslowski, Luise, geb. Pettau, aus Mis- Kalina, Hedwig, geb. Bublitz, aus Alt- Kaufmann, Marie, geb. Koslowski, aus richt, am 23. Oktober chenweg 24, 88339 Bad Waldsee, sen, Kreis Angerapp, jetzt Ladestraße kirchen, Kreis Ortelsburg, jetzt An Hagenau, Kreis Mohrungen, jetzt Burzeia, Hugo, aus Mingfen, Kreis Or- am 20. Oktober 16, 42327 Wuppertal, am 7. Okober der Eick 19, 42477 Radevormwald, Niederaue 11 b, 30419 Hannover, am telsburg, jetzt Rügenwalder Straße 4, Schilm, Artur, aus Kulmen, Kreis Til- am 24. Oktober 22. Oktober 28717 Bremen, am 18. Oktober sit-Ragnit, jetzt Kefferbach 35, ZUM 99. GEBURTSTAG Pillkahn, Charlotte, geb. Hauptmann, Meyer-Bothling, Anna, geb. Rosen- Drost, Werner, aus Treugenfliess/Pie- 54584 Jünkerath, am 19. Oktober Blumenstein, Berta, geb. Konopka, aus Lyck, jetzt Limbecker Straße 83b, baum, aus Labiau, jetzt Walsroder trellen, Kreis Angerburg, jetzt Stie- Schoen, Heinz, aus Kulmen, Kreis Til- Kreis Ortelsburg, jetzt Königsberger 44388 Dortmund, am 21. Oktober Ring 42, 21079 Hamburg, am 19. Okt- glitzweg 17, 21629 Neu Wulmstorf, sit-Ragnit, jetzt Tegelweg 150, 22159 Straße 17, (bei Marquardt), 71034 Pionczewski, Bruno, aus Königsberg, ober am 24. Oktober Hamburg, am 19. Oktober Böblingen, am 18. Oktober Vorstädtische Langgasse 144, jetzt Ti- Mingels, Frieda, geb. Borkowski, aus Embke, Eva, geb. Daugsch, aus Klein Schwoy, Franz, aus Disselberg, Kreis roler Straße 80, 60596 Frankfurt/M., Ebenfelde, Kreis Lyck, jetzt Fustern- Friedrichsgraben, Kreis Elchniede- Ebenrode, jetzt Steinrader Mühlen- ZUM 96. GEBURTSTAG am 19. Oktober berger Straße 41, 46485 Wesel, am rung, jetzt Schulstraße 34, 24783 berg 16, 23556 Lübeck, am 22. Okt- Stürmer, Erich, aus Pottlitten, jetzt Sup- Wischnewski, Karl, aus Kölmersdorf, 24. Oktober Osterrönfeld, am 19. Oktober ober perstraße 28-32, 70565 Stuttgart, am Kreis Lyck, jetzt Ebertstraße 10, Nagaitschik, Rudolf, aus Kölmersdorf, Gasper, Irmgard, geb. Dreier, aus Tilsit, Seidel, Ilse, aus Bunhausen, Kreis 23. Oktober 31167 Bockenem, am 19. Oktober Kreis Lyck, jetzt Siedlung 21, 38300 Finkenau 2, jetzt Wörthstraße 11, Lyck, jetzt Brunhildenweg 2, 30455 Wolfenbüttel, am 22. Oktober 44629 Herne, am 18. Oktober Hannover, am 22. Oktober ZUM 95. GEBURTSTAG ZUM 91. GEBURTSTAG Paap, Erna, geb. Stepponat, aus Ragnit, Geiger, Hildegard, aus Trammen, Kreis Skibba, Marianne, aus Lötzen, jetzt Brusberg, Fritz, aus Hagelsberg, Kreis Buxa, Gertrud, geb. Sdunkowski, aus Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Barnetstraße Elchniederung, jetzt Vogelsbergstra- Drosselweg 1, 34233 Fuldatal-Ih- Gumbinnen, jetzt Flughafenweg 49, Mulden, Kreis Lyck, jetzt Wöstenstra- 32, 12305 Berlin, am 5. Oktober ße 17, 63179 Obertshausen, am 20. ringhausen, am 22. Oktober 46519 Alpen, am 22. Oktober ße 132, 49497 Mettingen, am 18. Okt- Peters, Herta, geb. Junchen, aus Rond- Oktober Soth, Irmgard, geb. Kukowski, aus Haase, Erich, aus Mostolten, Kreis Lyck, ober sen, Kreis Graudenz/Westpreußen, Goritzki, Klaus, aus Lötzen, jetzt Frie- Lyck, Bismarckstraße 57, jetzt Bon- jetzt Proppstraße 12, 28816 Stuhr, am Korn, Selma, geb. Fallak, aus Balga, jetzt Friedrich-Straße 27/28, 39218 senstraße 1, 26506 Norden, am 24. hoefferstraße 20, 99427 Weimar, am 20. Oktober Kreis Heiligenbeil, jetzt Am Linschei- Schönebeck, am 26. Oktober Oktober 23. Oktober Isakowski, Hildegard, aus Königsberg, der Berg 6, 58579 Schalksmühle, am Piek, Erich, aus Neuhof-Ragnit, jetzt Grzyborski, Ida, geb. Roßmannek, aus Steffan, Ursula, aus Lyck, jetzt jetzt Am Diedichsborn 14, 34130 18. Oktober Wilhelm-Heckermann-Straße 6, Wallen, Kreis Ortelsburg, jetzt Wel- Aschebrock 52, 44625 Herne, am Kassel, am 24. Oktober Rogge, Gertrud, geb. Miltenberger, aus 49078 Osnabrück, am 23. Oktober kner Straße 16, 44369 Dortmund, am 19. Oktober Michalzik, Maria, Diakonisse, aus Löt- Skulbetwarren, Kreis Elchniederung, Plewa, Edith, geb. Weiß, aus Aßlacken, 22. Oktober Sturm, Charlotte, aus Schneckenwal- zen, jetzt Lötzener Straße 14, 49610 jetzt C.-Holtschneider-Straße 4, Kreis Wehlau, jetzt Wüllener Strße Hendrischke, Erika, geb. Kotowsky, aus de, Kreis Elchniederung, jetzt Phil- Quakenbrück, am 24. Oktober 44145 Dortmund, am 18. Oktober 74, 48691 Vreden, am 19. Oktober Merunen, Kreis Treuburg, jetzt Am ipp-Wehr-Straße 3, 55546 Frei-Lau- Pigage, Ludwig von, aus Rotenkamp, Zimmermann, Margarete, geb. Gutows- Schell, Eva, aus Bartenstein, jetzt Hart- Stadium 88, 33689 Bielefeld, am 21. bersheim, am 20. Oktober Kreis Gubinnen, jetzt Mittelweg 52, ki, aus Kiöwen, Kreis Treuburg, jetzt mannsweilerstraße 50, 65933 Frank- Oktober Vick, Ruth, geb. May, aus Wehlau, 41475 Kamp-Lintfort, am 21. Okt- Vogelweide 46, 22081 Hamburg, am furt/M., am 20. Oktober Klein, Gisela, geb. Klein, aus Groß Pfleger Kolonie, Kreis Wehlau, jetzt ober 18. Oktober Schmidtke, Emilie, aus Windkeim, jetzt Nuhr, Kreis Wehlau, jetzt Pferde- Virchowweg 1, 67346 Speyer, am Zimmermann, Lieselotte, verw. Genser- Storzinger Straße 35, 72510 Stetten kamp 17, 45701 Herten, am 24. Okt- 22. Oktober owski, aus Pobethen, jetzt Am hohen ZUM 90. GEBURTSTAG A.K. Markt, am 20. Oktober ober Wassmann, Ingeborg, aus Karkeln, Tore 4a, 38118 Braunschweig, am 18. Gettke, Erwin, aus Kyschienen, Kreis Schneider, Erna, geb. Blank, aus Bladi- Konietzko, Willi, aus Lyck, Kaiser-Wil- Kreis Elchniederung, jetzt Westend- Oktober Neidenburg, jetzt Herzog-Adolf-Weg au, Kreis Heiligenbeil, jetzt Auf dem helm-Straße 54, jetzt Jägerstraße 54, orfstraße 21, 44287 Dortmund OT 5, 59494 Soest, am 19. Oktober Hastert 22 D, 47239 Duisburg, am 23. 49808 Lingen, am 19. Oktober Aplerbeck, am 22. Oktober ZUM 94. GEBURTSTAG Hischke, Emma, geb. Patzkowski, aus Oktober Kröger, Willi, aus Wagenfeld, Kreis Or- Wegner, Anni, geb. Leichert, aus Burkert, Else, aus Königsberg, jetzt Am Eichenau, Gedw, Kreis Neidenburg, Schulz, Agnes, geb. Pahlke, aus Patran- telsburg, jetzt Turmstraße 43, 54294 Nemmersdorf, Kreis Gumbinnen, weißen Berg 7, Rosenhof, 61476 jetzt Billrothstraße 9, 24537 Neu- ken, Kreis Heiligenbeil, jetzt Am Sie- Trier-Zewen, am 22. Oktober jetzt Stadtweide 4, Fach 17-07, Kronberg, am 23. Oktober münster, am 19. Oktober brassenhof 66, 33605 Bielefeld, am Kück, Elli. geb. Lenk, aus Grünwiese, 18059 Rostock, am 22. Oktober Wedtke, Frieda, geb. Klein aus Königs- Wendel, Anna, geb. Böhnke, aus 20. Oktober jetzt Kirchnerstraße 18, 28309 Bre- Welge, Irma, geb. Alltrock, aus Auers- berg-Ponarth, und Perwilten, Kreis Schwengels, Kreis Heiligenbeil, jetzt Schwarzin, Hildegard, aus Lyck, jetzt men, am 20. Oktober berg, Kreis Lyck, jetzt Rothestraße Heiligenbeil, jetzt Sandfeld 1, 23626 Aachener Straße 19/21, 45145 Essen, Burgmüllerstraße 47, 40235 Düssel- Kühn, Paul, aus Neuendorf, Kreis Lyck, 15, 22765 Hamburg, am 22. Oktober Ratekau, am 24. Oktober am 19. Oktober dorf, am 20. Oktober jetzt Heinrich-Böll-Straße 179, 42277 Willich, Holdherta, geb. Dombrowski, Sowa, Otto, aus Jesken, Kreis Treuburg, Wuppertal, am 18. Oktober aus Kallenau, Kreis Ortelsburg, jetzt ZUM 93. GEBURTSTAG ZUM 85. GEBURTSTAG jetzt Schultwete 3, 38173 Sickte-Höt- Lamß, Elisabeth, aus Kleinruten, Kreis Von-Line-Straße 8, 28355 Bremen, Brodzio, Hedwig, geb. Groß, aus Wal- Augustin, Herbert, aus Plauen, und zum, am 24. Oktober Ortelsburg, jetzt Schwalbenflucht 13, am 21. Oktober lenrode, Kreis Treuburg, und Rotwal- Dettmitten, Kreis Wehlau, jetzt In’n Strysio, Johanna, geb. Moldzio, aus 30627 Hannover, am 18. Oktober de, Kreis Lötzen, jetzt Pregelweg 18, Lütten Busch 6, 21423 Winsen/Luhe, Lyck, Posener Straße 2, jetzt Geibel- Lühr, Gerda, geb. Makowski, aus Meru- ZUR GOLDENEN HOCHZEIT 49356 Diepholz, am 19. Oktober am 22. Oktober straße 53, 30173 Hannover, am 12. nen, Kreis Treuburg, jetzt Bahnhof- Benz, Paul, und Frau Gertrud, geb. Eckert, Lydia, geb. Kleibsties, aus Neu- Böhnke, Horst, aus Alt Seckenburg, Oktober straße 50, 55457 Gensingen, am 19. Belgart, aus Waltersdorf, Kreis Hei- kirch, Kreis Elchniederung, jetzt Kreis Elchniederung, jetzt Vorder- Surau, Eva, geb. Thies, aus Treuburg, Oktober ligenbeil, jetzt Fritz-Wiedman-Stra- Scheuringskamp 9, 38518 Gifhorn, wart 2 A, 65719 Hofheim, am 21. Okt- jetzt Wichmannstraße 42c, 22607 Malinka, Helmut, aus Schareiken, Kreis ße 17, 72275 Alpirsbach, am 9. Okt- am 22. Oktober ober Hamburg, am 20. Oktober Treuburg, jetzt Amelungshof 5a, ober Konietzko, Elfriede, aus Lyck, jetzt Ernst, Fritz, aus Kischken, Kreis Eben- Templin, Rosemarie, geb. Becker, aus 30519 Hannover, am 20. Oktober Erhard, Herrmann, aus Schirwindt, Hellweg 5, 15234 Frankfurt/Oder, am rode, jetzt Straße der Einheit 23, Balga, Kreis Heiligenbeil, jetzt Dü- Masuhr, Alfred, aus Lindenfließ, Kreis Kreis Schloßberg, und Frau Ruth, 24. Oktober 99752 Wipperdorf, am 21. Oktober sterhauptstraße 8, 13469 Berlin, am Lyck, jetzt Reinickendorfer Straße geb. Schwarzkopf, aus Augsburg i. Monitz, Margarete, aus Widminnen, Fiedler, Walter, aus Ostseebad Cranz, 2. Oktober 43a, 22149 Hamburg, am 24. Oktober Bayern, jetzt Ostendstraße 3, 86368 Kreis Lötzen, jetzt Pulverstraße 72, Kreis Samland, jetzt Kl. Groth-Straße Walpuski, Erich, aus Altkirchen, Kreis Neumann, Horst, aus Paterschobensee, Gersthofen/Bayern, am 6. Oktober 22880 Wedel, am 18. Oktober 12, 23936 Grevesmühlen, am 19. Ortelsburg, jetzt Thesdorfer Weg 73, Kreis Ortelsburg und Ortelsburg, Venohr, Rudi und Frau, aus Heiligen- Paukstat, Charlotte, aus Gerwen, Kreis Oktober 25421 Pinneberg, am 18. Oktober Passenheimerstraße, und Ernst-Mey- beil, Baderstraße, am 25. September Gumbinnen, jetzt Eisfelder Straße 1, Göbel, Betty, geb. Lagies, aus Grünhau- Wanagat, Charlotte, geb. Grasteit, aus Straße, jetzt Hammerstraße 182, Monien, Franz, aus Rinderort, Kreis 98553 Schleusingen, am 19. Oktober sen, Kreis Elchniederung, jetzt Loye, Kreis Elchniederung, jetzt Zum 48153 Münster, am 15. Oktober Labiau, und Frau Maria Theresia, Preusker, Berta, geb. Geyer, aus Willen- Unterm Bausenberg 23, 58791 Wer- Salzgittersee 32, Haus am See, Senio- Nienierza, A., geb. Wizenti, aus Ortels- geb. Scheilen, aus Schaufenberg, berg, Kreis Ortelsburg, jetzt Stettiner dohl, am 18. Oktober renheim, 38226 OT Le- burg, jetzt Eschenweg 6, 32049 Her- Kreis Aachen, jetzt Alarichstraße Straße 2, 25355 Barmstedt, am 23. Grigat, Walter, aus Stadthausen, Kreis benstedt, am 21. Oktober ford, am 14. Oktober 83, 50679 Köln 21, am 23. Oktober Oktober Wehlau, jetzt Seesteig 6, 23821 Wrobel, Helmut, aus Wehlau, Pinnauer Nohr, Hedwig, geb. Sefzik, aus Lyck, Rickert, Elsbeth, geb. Ohnesorge, aus Rohlstorf, am 21. Oktober Straße, Kreis Wehlau, jetzt Tannen- Kaiser-Wilhelm-Straße 119, jetzt ZUR DIAMANTENEN HOCHZEIT Balga, Kreis Heiligenbeil, jetzt Alto- Herbert, Elisabeth, geb. Schütze, aus weg 13 B, 50374 Erftstadt, am 20. Goerdelerstraße 36, 33161 Hövelhof, Grunenberg, Paul, und Frau Agatha- naer Straße 361 a, 25462 Rellingen, Klein Krösten, Kreis Lötzen, jetzt Am Oktober am 22. Oktober Inge, geb. Burchert, aus Braunsberg, am 18. Oktober Stadtrand 59, 14478 Potsdam, am 24. Packhäuser, Hertha, aus Dippelsee, Seeligerstraße 70, und Schafrinski- Oktober ZUM 80. GEBURTSTAG Kreis Lyck, jetzt Bahnhof PF 77, straße 15, jetzt Wolfgang-Amadeus- ZUM 92. GEBURTSTAG Hiller, Liesbeth, geb. Jeglinski, verw. Ahrens, Günther, aus Nickelsdorf, Kreis 06536 Berga, am 24. Oktober Mozart-Straße 16, 70806 Kornwes- Czwikla, Erika, aus Sonnau, Kreis Lyck, Tepke, aus Seedranken, Kreis Treu- Wehlau, jetzt Wiekhorner Heuweg Pietsch, Lydia, geb. Wettklo, aus Groß- theim, am 19. Oktober

Anzeigen Ich schreibe Ihr Buch Urlaub / Reisen Geschäftsanzeigen REISE-SERVICE BUSCHE 040-27 88 28 50 Über 30 Jahre Busreisen Ihr Spezialist Individualreisen nach Ostpreußen für Ostreisen Mit Kleinbussen oder PKW. Memel-Königsberg-Allenstein. Visabeschaffung für Rußland, Dolmetscher, Stadtführer, Reisen in den Osten preisgünstige Unterkünfte in Polen, Rußland & Litauen. Ostsee Köslin Pension in Lazy (Laase) bei Mielno. 100 m v. 2004 REISEDIENST „EINARS“ Strand. Zi. mit Du., WC, TV, Tel. auch f. Grup- 10409 Berlin, Pieskower Weg 31 pen. 38 DZ. 18 € HP, großer, neuer bewachter PKW/Bus-Parkplatz. Campingplatz am See. Unseren Sonderkatalog, der auch Reisen nach Pommern, West- und Tel&Fax 030/4232199+www.einars.de Angeln am See und in der Ostsee v. Boot mögl. Ostpreußen, Danzig, Königsberg, Nidden, Memelland, Baltikum, Fahrräder vorhanden. St. Petersburg, Masuren und Schlesien enthält, können Sie kostenlos Kaczmarek, ul. Wczasowa 14, PL 76-002 Lazy. bei uns anfordern. Tel./Fax (0048) 943182924 od. (0048) 503350188 Multiple Sklerose? Auskunft D. (0 20 58) 24 62. www.kujawiak.pl Vergleichen Sie unser Preis-Leistungs-Verhältnis. Es lohnt sich! Wir lassen Sie nicht „Pension Hubertus“ Reisen ab 30 Personen alleine! Aufklären, Nähe Sensburg – neu nach für geschlossene Gruppen, Vereine, Landsmannschaften, beraten, helfen. Orts-, Kirchen- und Kreisgemeinschaften etc. westlichem Standard gebaut – werden nach Ihren Wünschen organisiert. alle Zimmer mit 01805/777007 DU/WC, Telefon, TV, Radio; Rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne. Sauna im Haus; sehr persönliche Alte Celler Heerstraße 2, 31637 Rodewald DEUTSCHE MULTIPLE SKLEROSE GESELLSCHAFT deutschsprachige Betreuung Telefon 0 50 74/92 49 10, Fax 0 50 74/92 49 12 Bundesverband e.V., Küsterstraße 8, 30519 Hannover Tel.: 05 11/9 68 34-0, Fax: 05 11/9 68 34-50 E-Mail: [email protected], Internet: www.dmsg.de gerne kostenlose Information: www.busche-reisen.de · E-Mail: [email protected] 0 41 32/80 86 · Fax: 80 66 A N Z E I G E N Folge 42 – 16. Oktober 2004 19

Seebestattungen Wir veröffentlichen Omega Express Ihr Buch! Legienstraße 221, 22119 Hamburg in der Danziger Bucht Senden Sie Ihr Manuskript vor der ostpreußischen Küste unverbindlich an: Pakete nach Ostpreußen Einschiffungshafen Danzig oder Gdingen PC-Verlag Nächste Termine: 12. 11., 10. 12. Herrn Patric Cremer Seebestattungs-Reederei-Hamburg GmbH Info: 0 40 / 2 50 88 30 Lübecker Str. 25, 22949 Ammersbek Zum Giebel 2, 59846 Sundern Tel. 0 40/50 28 92, Fax 0 40/59 96 11 www.seeruhe.de Amtliche Bekanntmachung Rinderfleck 800-ccm-Do. 5,30 mit + ohne Gemüse-Einlage Bekanntschaften Grützwurst 800-ccm-Do. 5,30 Blut- u. Leberwurst m. Majoran 300-g-Do. 2,50 93 VI 510/99 Sülze, l. säuerl. 300-g-Do. 2,50 Ostpreußin, Wwe., 71 J., NR, würde Rauchwurst i. Ring kg € 11,50 gern einen Herrn kennenlernen, Portofrei ab 80,– € der auch alleine ist. Bin finanziell Öffentliche Aufforderung Fleischerei Sägebarth versorgt. Chiffre 41616 Familienanzeigen Hauptstraße 1, 30952 Ronnenberg 6 Am 17. 6. 1999 ist in Düsseldorf, seinem letzten Wohnsitz, Hein- OT Weetzen, Tel. 0 51 09/23 73 rich Lilienthal, geboren am 21. 7. 1910 in Düsseldorf, verstorben. Verschiedenes Es ist Erbscheinsantrag aufgrund gesetzlicher Erbfolge gestellt Am 19. Oktober 2004 dürfen wir unsere von den Erben der mütterlichen Linie. Nicht nachgewiesen werden konnte der Verbleib der Erben der Diamantene Hochzeit Suchanzeigen Super Acht – N 8 und 16 mm Film auf Video väterlichen Linie, insbesondere der Verbleib von Abkömmlingen übersp. Studio Steinberg, 0 40/6 41 37 75 feiern. der Großeltern August Lilienthal und Anna Lilienthal, geborene Hoppe, zuletzt Klotainen, Kreis Heilsberg. Paul Grunenberg und Frau Schill Gesucht Alle Personen, denen ein Erbrecht am Nachlaß zusteht, werden geb. Burchert Agatha-Inge, Wer hat noch handschriftliche Königsberger Zeitzeugen hiermit aufgefordert, ihre Ansprüche binnen sechs Wochen bei Informationen zum Schill’schen dem unterzeichnenden Gericht anzumelden, anderenfalls ihr aus Braunsberg für Filmaufnahmen (TV) Erbrecht unberücksichtigt bleibt. Seeligerstraße 70 und Schafrinskistraße 15 Zug von 1809? Suche alles über in Königsberg (Pr) das Schicksal der Schill’schen Of- zur 750-Jahr-Feier 2005. Die Frist beginnt mit der Veröffentlichung im Bundesanzeiger. fiziere (für eine Dokumentation). jetzt Wolfgang-Amadeus-Mozart-Straße 16 Informationen über Nachlaßwert ca. 30 000,– Euro. 70806 Kornwestheim Volker Graw E. Morgenstern Postfach 11 28, 26410 Schortens Telefon 0 43 21/2 86 64 Amtsgericht Düsseldorf – Nachlaßgericht – Mühlenstraße 34, 40213 Düsseldorf

Ihren 85. Geburtstag

feiert am 19. Oktober 2004 In Memoriam unsere liebe Mutter, In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer lie- Oma und Uroma ben Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Oma und Uroma Erna Wölk Zum 100. Geburtstag Wanda Gusovius geb. Baumgart geb. Kutzborski aus Königsberg (Pr) * 16. 4. 1910 † 23. 9. 2004 Große Sandgasse 24 Gilgenburg, Ostpr. Wilhelmsdorf/Württbg. jetzt Herderstraße 8 Karl Blasey Königsberg (Pr) - Tannenwalde 49661 Cloppenburg Obergefreiter Renate und Rudi Nonnenbroich Von Herzen alles Liebe, Eckart Gusovius Gesundheit und Gottes Segen vom 3. Lssch. Bt. 204 Anna Schlesier wünschen Luzie Vanhöfen und alle Verwandten Kinder, Enkelkinder aus Puppen, Kreis Ortelsburg und Urenkel Die Trauerfeier hat am 29. 9. 2004 in Wilhelmsdorf stattgefunden. geb. am 22. 10. 1904, gef. am 10. 4. 1943 bei Rossow

Nach einem erfüllten Leben verstarb nach kur- zer Krankheit unsere liebe Mutter, Schwieger- Tel.: 040/41 40 08-41 Wir gedenken unseres Vaters mutter, Großmutter und Urgroßmutter Fax: 040/41 40 08-51 Werner Blasey, Stendal, Hildegard Müller, geb. Blasey, Leipzig [email protected] Ida Pomorin geb. Lameck * 2. 3. 1908 † 2. 10. 2004 Neuproberg, Kreis Sensburg Berlin Leg alles still in Gottes Hände, Wie schmerzlich war’s, vor dir zu stehen, das Glück, den Schmerz, dem Leiden hilflos zuzusehen. den Anfang und das Ende. Edelgard Fleischer, geb. Pomorin, mit Helmut Kammerer Das Schicksal setzte hart dir zu, Klaus und Hannelore Gensch, nun bist du gegangen zur ewigen Ruh’. geb. Pomorin Erlöst bist du von allen Schmerzen, Winrich Pomorin Wir haben Abschied von unserer Mutter, Schwiegermutter, Oma, doch lebst du weiter in unseren Herzen. Ingeborg Pomorin, geb. Grünefeld Uroma und Tante genommen. Die Enkel Traurig nehmen wir Abschied von unserer lieben Mutter, Schwie- Winrich, Gabriela und Will, Petra und Uwe, germutter, Oma und Schwägerin Andreas, Gisela und Winrich Grete Buchhorn Die Urenkel geb. Hildebrandt Erika Lange Sandro, Aaron, Catharina, Annika und Eike * 21. 11. 1912 † 27. 9. 2004 geb. Rammonat Melchersdorf/Gerdauen Gadendorf/Kaköhl Die Stunde ist gekommen, beendet ist Dein Tun. * 20. April 1938 † 2. Oktober 2004 Die Kraft ward Dir genommen, Wir sind traurig in Groß-Wersmeningken/Langenfelde in Asendorf die niemals wollte ruh’n. Hans Ulrich König, Frau Anni, geb. Buchhorn Walter Buchhorn, Frau Karin, geb. Nagel Wir vermissen Dich. Traueranschrift: Familie Pomorin, Finckensteinallee 102, 12205 Berlin Gustav Wilk, Frau Doris, geb. Buchhorn Jürgen Friedrich, Frau Karin, geb. Buchhorn In Liebe und Dankbarkeit Die Beerdigung fand am Dienstag, 12. Oktober 2004, auf dem Park- nehmen wir Abschied friedhof Lichterfelde am Thuner Platz statt. Traueranschrift: Fam. Anni König, geb. Buchhorn Delia und Erich Hauptstraße 9, 24321 Gottesgabe, Tel. 0 43 81/87 86 mit Sandra, Verena und Christoph Marina Carola und Charly und alle Angehörigen Bedenkt: Den eigenen Tod, den stirbt man nur. Doch mit dem Tod der anderen muß man leben. Immer getrost, warum? Mascha Kaleko Weil Gottes hohe Hand die wirre Welt regiert; weil Christi heilger Geist der Liebe Feuer schürt; 21271 Asendorf weil jeder dunkle Weg zur hellen Heimat führt. Die Beerdigung war am Freitag, dem 8. Oktober 2004, um 14.00 Uhr Ein erfülltes Leben ging am 5. Oktober 2004 zu Ende. Friedrich von Bodelschwingh in der Friedhofskapelle in Asendorf. Uns bleiben Erinnerung und Dankbarkeit. In seiner geliebten Heimat Ostpreußen verstarb mein lieber Mann, unser guter, treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Ursel Fischer Onkel Der Tod ist nicht das Ende, Dein Wille geschehe auf Erden geb. Wenskeit nicht die Vergänglichkeit. wie im Himmel. Diakon i. R. Der Tod ist nur die Wende, Luk. 11, 2 Beginn der Ewigkeit. Trauspruch am 15. 2. 1941 Otfried Jewanski Dr. Urte Andrae, geb. Fischer * 4. 7. 1930 † 28. 8. 2004 Dr. Joachim Fischer Horst Brandt Forstdirektor Christian Fischer * 25. 6. 1916 † 22. 9. 2004 Dr. Antje Fischer In stiller Trauer Sdengowen/Ostpr. Haltern am See mit ihren Familien im Namen aller Angehörigen sowie allen Verwandten und Freunden Waltraud Jewanski, geb. Blomeyer Nach einem erfüllten Leben mit aller Liebe, Fürsorge und Tatkraft Adelheid Jewanski für seine Familie, nach 63 Jahren glücklicher Ehe, rief heute morgen Gott der Herr meinen über alles geliebten Mann, meinen treusor- Markus und Elke Jewanski, geb. Potthoff genden Vater und Schwiegervater, unseren liebevollen Opa nach Fürstenweg 10, 33102 Paderborn mit Jonas, David und Simon langem Leiden zu sich in sein Reich. Traueranschrift: Volker Jewanski Christian Fischer, Am Sandfurt 10, 31675 Bückeburg-Röcke Astrid Jewanski-Bohnmann Luise Brandt, geb. Haupt Die Trauerfeier zur Einäscherung war am Freitag, dem 8. Oktober mit Leon Gisela Brandt-Sperling 2004, um 16.30 Uhr in der evangelischen Kirche in Lichtenau. Die Burkhard Jewanski Georg Heinrich Sperling Marcus und Indra Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt im engsten und alle Angehörigen Familienkreis auf dem Friedhof in Lichtenau-Dalheim statt. Narzissenstraße 11, 33803 Steinhagen Statt Kränze und Blumen bitten wir im Sinne der Verstorbenen um Die Beerdigung fand am Freitag, dem 3. September 2004, auf dem Im Nelkengarten 2, 45721 Haltern am See, den 22. September 2004 eine Spende an das SOS-Kinderdorf Kleve, Konto-Nr. 8 150 005, bei der Commerzbank Kleve, BLZ 324 400 23, Stichwort: Ursel Fischer. alten Friedhof in Bethel statt. Die Trauerfeier und Beisetzung erfolgte am 27. September 2004 20_PAZ42 08.10.2004 11:56 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

20 Folge 42 – 16. Oktober 2004 AKTUELLES Ein Stück Heimat Eine gewachsene Freundschaft Eine „Ostpreußen-Halle“ für die Vertriebenen 50 Jahre Patenschaft zwischen Kiel und Tilsit-Stadt remerhaven hat nun eine „Ost- artig verlassen mußten oder aus der s kann nicht immer Sonnenschein Nahe dem ehemaligen Tilsiter Bpreußen-Halle“. Abmontierte sie nach dem Krieg brutal vertrieben Esein“, denn ehrliche Worte sagen Waldfriedhof wurde eine Ge- Gerüste gaben endlich den Namens- wurden, an einer großen Halle le- oft mehr über den Charakter einer denkstätte errichtet, die nun ge- zug an der renovierten Halle frei. sen!“ Freundschaft. Und doch strahlte ab meinsam zu einem Soldaten- und an die Sonne durch die hohen friedhof umgestaltet wird. Das Damit hat sich der 78jährige Paul Der Repräsentant der Seestadt Bre- Fenster des mit Wappen und Fahnen gute Verhältnis vieler deutscher Baumgardt, gebürtig in Neukrug merhaven, Stadtverordnetenvorste- geschmückten Kieler Ratssaales. Fest- und russischer Tilsiter zueinan- (Kreis Elbing), einen Herzenswunsch her Artur Beneken, begrüßte die Idee lich gekleidete Tilsiter hatten sich am der – auch an offizieller Stelle – erfüllt – die Erinnerung an seine ost- des Wulsdorfers, die Verbundenheit 24. September zu einer außergewöhn- läßt erst recht die Feststellung deutsche Heimat sichtbar wach zu der Ost- und Westpreußen mit der lichen Feierstunde zusammengefun- zu, daß inzwischen „nicht mei- halten. Baumgardt, seit 1980 Mit- Bevölkerung Bremerhavens, die ja zu den. Im Rathaus der schleswig-holstei- ne oder deine, sondern eine ge- glied der Landsmannschaft Ostpreu- einem großen Teil aus Flüchtlingen nischen Landeshauptstadt begingen meinsame Heimat“ existiert. „Es ßen (LO) und des Heimatkreis El- und Vertriebenen des Zweiten Welt- sie bunt gemischt mit Bürgern und gibt Tilsiter Käse, einen Tilsiter bing, taufte seine Werkhalle an der kriegs besteht, zum sichtbaren Aus- Honoratioren ihrer norddeutschen Frieden, Sovetsk gibt es minde- Kreuzackerstraße in Bremerhaven- druck zu bringen. „Heimstatt“ sowie russischen Gästen stens fünfmal in Rußland – nen- Wulsdorf auf den Namen „Ostpreu- das 50-jährige Jubiläum der Paten- nen Sie die Stadt doch wieder Klartext reden ist seine Natur: Horst Merti- ßen-Halle“ und brachte auf der Gie- Helmut Gutzeit, Landesvorsitzen- schaft Kiel-Tilsit. Tilsit!“, forderte Mertineit und neit, Vorsitzender der Stadtgemeinschaft belseite den Schriftzug mit dem der der Ostpreußen in Bremen, be- stieß keinesfalls auf Ablehnung Tilsit Foto: cos ostpreußischen Symbol, der schwar- glückwünschte Paul Baumgardt zu Außergewöhnlich war die Veran- der russischen Gäste. zen Elchschaufel auf weißem Grund, diesem seiner Meinung nach in staltung nicht wegen der offenherzig und geeinten Europa wieder zu- an. Die organisierten Ostpreußen in Deutschland einmaligen Entschluß, freundschaftlichen Stimmung die zwi- Die bedankten sich vielmehr für die sammenleben können“ – diesem Mot- Bremerhaven, die nach der Feier der eine private Halle nach einer ost- schen den Ostpreußen, ihrer in Tradi- Einladung und das gute Miteinander. to der Patenschaft bei ihrer Unter- 50jährigen Patenschaft zwischen den deutschen Region zu benennen. tion verbundenen „Patentante“ Kiel Die russische Stadtpräsidentin Elena zeichnung am 31. Juli 1954 scheinen Städten Bremerhaven und Elbing im und vor allem in den persönlichen Sokolova würdigte den organisatori- die Tilsiter nahe wie nie zuvor. Miß- Mai dieses Jahres in der Wilhelm- Für diese außergewöhnliche Geste Kontakten zu den geladenen Vertre- schen Zusammenhalt der vertriebe- stimmungen wie der „Rauswurf aus Raabe-Schule und in der „Großen wurden Marianne und Paul Baum- tern des heutigen Tilsit/Sovetsk zum nen Tilsiter als „seelische Heimat nach der Heimatstube im Freilichtmuseum Kirche“ nun das zweite bedeutende gardt von Marita Jachens-Paul zu Eh- Ausdruck kam. Eine Feier dieser Art, dem Krieg“, dankte für die praktische Wolfsee“ wurden im Rathaus ange- Ereignis in diesem Jahr feiern konn- renmitgliedern der Gruppe ernannt. so hob Horst Mertineit von der Stadt- Hilfe für Krankenhäuser, Schulen, das sprochen, doch der Bestand der Pa- te, ist stolz auf ihr Mitglied Paul Dazu überreichte sie den beiden vor gemeinschaft Tilsit nach dem Gruß- Internat sowie soziale Einrichtungen, tenschaft ist heute fest, betonte auch Baumgardt, der im Jahr 2000 mit der der Halle bei einem Glas Sekt die wort des Kieler Stadtpräsidenten her- eine „Hilfe, die nicht zu unterschätzen der Kieler Stadtpräsident Dr. Arne Treuenadel ausgezeichnet worden Ehrenurkunde als „Dank und Aner- vor, zeuge davon, daß eine Stadt mehr sei“. Die Vertriebenen, die sich für Til- Wulff. „Aus gutem Grund“ unterstütze war. kennung für die Unterstützung, für als „Baumaterial“ sei. „Lohnt sich das sit einsetzen, seien zu Familienange- Kiel die Stadtgemeinschaft seinerzeit die Treue zur ostpreußischen Heimat alles?“, fragte er mit Blick auf die Ent- hörigen geworden „deren Namen wie heute, so Wulff. Um künftige Be- Bei einem Festakt vor der Halle und für das bleibende Symbol der wicklung der Patenschaften zwischen selbst kleine Schulkinder kennen“, so gegnungen festzuhalten, wurde der sagte die Vorsitzende der Gruppe, Ostpreußen-Halle.“ J. S. westdeutschen Städten und Gemein- Sokolova. russischen Stadtpräsidentin anschlie- Marita Jachens- den des deutschen Ostens selbstkri- ßend ein besonderes Geschenk über- Paul, vor Mitglie- tisch. Diese und ähnliche Verbindun- Für die Landsmannschaft Ostpreu- reicht: Ein goldenes Buch für die Stadt dern, dem Vorsit- gen galten gerade nach der Wende ßen hatte zuvor Dr. Wolfgang Thüne Tilsit/Sovetsk und ihre Gäste. Das Gä- zenden des BdV- 1989 als unbequem, „man prophezei- gratuliert. Eine „goldene Hochzeit ist stebuch war vom Landsmann Giertzig Bre- merhaven, te beim Fall des Kommunismus, die schon eine Leistung“, betonte der gestiftet worden. Für die Stadtgemein- Oskar Thomas, und Vertriebenen würden Sand ins Getrie- stellvertretende Sprecher der LO und schaft Tilsit gab es auch ein besonde- Vertretern der Pres- be streuen, „dabei haben wir doch er- stimmte in die Forderung ein, Heimat res Präsent: Der Tilsiter Ernst Stadie se. „Damit hat der ste Kontakte aufgenommen“, Kontak- als universelles Menschenrecht anzu- nahm vom Kieler Stadtpräsidenten Namengeber alle te, auf die der 85jährige in klarer und erkennen und auch unliebsame Wahr- ein Foto der Unterzeichnung der Pa- Ost- und Westpreu- launig-freundlicher Rede nicht erst heiten zu benennen. „Heimat“, so tenschaft 1954 entgegen. Die Stadt ßen in Bremerha- verweisen mußte. Sie waren sichtbar Thüne, sei „kein Begriff aus dem El- Kiel hatte ihr „höchstes Geschenk“, ven – nicht nur die an jenem Vormittag, nicht nur in den fenbeinturm, sondern Voraussetzung wie Wulff scherzhaft erwähnte, bereits Mitglieder der Gesängen der russischen Vokalgruppe vieler anderer Rechte und Werte“ und bekommen: „den Elch“. Zum Ab- Landsmannschaft – „Cantabile Tilsit“, die den deutschen schloß mit der Hoffnung, daß die noch schluß wünschte er allen „ein baldiges geehrt. In Wulsdorf Stadtnamen mit selbstverständlichem bestehenden Grenzen bald ihren blei- Wiedersehen in ihrer, unserer aller können sie jetzt Stolz trägt. Russische Bürger des heu- benden Charakter verlieren mögen. Heimatstadt.“ In diesem Sinne wurde den Namen ihrer tigen Tilsit gründeten in Folge wach- auch das Bundestreffen von über 300 Heimat, die sie vor Ein sichtbares Zeichen: Paul Baumgardt (Mitte) bei der senden Heimatinteresses ihre eigene „Wir wollen unserer Heimatstadt ge- Tilsitern am folgenden Tag zu einem Kriegsende flucht- Einweihung seiner Halle. Foto: privat „Stadtgemeinschaft Tilsit in Sovetsk“. denken, bis wir in einem friedlichen vollen Erfolg. SV Sie kamen, sahen und feierten zusammen Das Landestreffen der Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern wird schon jetzt zu einer festen Einrichtung

um 9. Landestreffen der Ost- ter des Preußischen Mediendienstes, auch von herben Rückschlägen. Jetzt Herzen der Ostpreußen. Damit setz- Zpreußen in Mecklenburg-Vor- Knut Bantow. gibt es ein neues evangelisches Ge- te die Veranstaltung auch ein Zei- pommern waren über 1.900 Besu- meindezentrum in Königsberg – die chen deutsch-polnischer Normalität. cher in die Stadthalle Rostock Zum zweiten Mal präsentierte sich Auferstehungskirche auf dem frühe- gekommen. Die Organisatoren aus bei dieser Gelegenheit der Volks- ren Luisenfriedhof –, aber auch Es folgte der „Startschuß“ für die Anklam hatten zuvor 70 Zeitungen bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zahlreiche restaurierte Kirchen im Ausgabe der Königsberger Klopse angeschrieben, über 2.000 Einladun- aus Schwerin, der zahlreichen Besu- ganzen Gebiet. Die Gemeinden set- zum Mittagessen. Dicht umlagert gen verschickt und viele Handzettel chern für nähere Auskünfte zur Ver- zen sich aus verteilt. 30 Helfer sorgten für einen fügung stand. Landesgeschäftsführer Rußlanddeut- reibungslosen Ablauf. Als sehr nütz- Reinhard Wegener berichtete über schen und Rus- lich erwiesen sich wieder die an- die Aufgaben und das Wirken des sen zusammen, derthalb Meter großen selbstgefer- Volksbundes in der Heimat. Er dank- so daß die Got- tigten Schilder aller 40 te für das gute Miteinander mit der tesdienste zwei- ostpreußischen Heimatkreise auf Landsmannschaft Ostpreußen und sprachig sind. den Tischen mit den dazugehörigen verlieh im Namen seines Landesvor- Vor Jahren hatte Anwesenheitslisten. So konnten sich sitzenden, Innenminister Dr. Gott- der Redner als die Landsleute anhand der Eintra- fried Timm, die Friedensglocke des Überlebenshilfe gungen leichter finden. Ungezählte Volksbundes Deutsche Kriegsgräber- für Gemeinde- Ein stimmungsvol- Wiedersehensfreude war zu beob- fürsorge an Manfred Schukat. Dieser glieder auf dem les Programm um- achten. Wer kurz vor Beginn den berichtete in seiner Entgegnung von Lande die Ak- rahmte das Treffen: brechend vollen Saal betrat, fand den Besuchen zahlreicher Soldaten- tion „Eine Kuh Landesvorsitzender nur noch auf den Rängen Platz. friedhöfe in Ostpreußen mit seinen für Königsberg“ Manfred Schukat Heimatreisegruppen. Eine spontan ins Leben geru- (oben) konnte unter Landesvorsitzender Manfred durchgeführte Spendensammlung fen. Am drän- anderem die „De Schukat eröffnete das Treffen. Den erbrachte 2.046 Euro für die Arbeit gendsten nann- Klaashahns“ begrü- musikalischen Auftakt machte das der Kriegsgräberfürsorge. te Propst Beyer ßen. Foto: FS Blasorchester der Hansestadt Ro- die Personal- stock. Dieses spielte auch zum Ein- Den Festvortrag hielt Propst i. R. und Finanzprobleme. Diesen wid- wurden auch der Büchertisch mit mungsvolle Seemannslieder und zug von 18 Fahnen ostpreußischer Kurt Beyer über seine Pionier- und met er auch seine gesamte Reise- Heimatliteratur und Landkarten so- Potpourris brachte danach der Shan- Heimatkreise ein, von den Teilneh- Aufbauarbeit im Königsberger Ge- und Vortragstätigkeit, um Spenden wie der Stand mit Königsberger ty-Chor „De Klaashahns“ aus Ro- mern mit stehendem Applaus be- biet. Ab 1992 hat er vier Jahre dort für die Evangelische Kirche im Kö- Marzipan und großen und kleinen stock-Warnemünde zu Gehör. Die grüßt. Danach sprach Pfarrer Hein- gearbeitet und in dieser Zeit wesent- nigsberger Gebiet einzuwerben. Flaschen „Bärenfang“; beide erziel- blauen Jungs hatten den Landsleu- rich-Otto Glüer ein geistliches Wort liche Grundlagen für die buchstäbli- ten Rekordumsätze. Am Nachmittag ten zur Freude sogar eigens das Ost- über die irdische und die himmli- che Auferstehung christlichen Glau- Alle Augen richteten sich danach begeisterte das Blasorchester der preußenlied einstudiert. Und die sche Heimat der Menschen und un- bens gelegt. Propst Beyer berichtete auf den Einzug der Jugend-Folklore- Hansestadt Rostock die Landsleute „Kaschubischen Noten“ kamen mit seren Weg von der einen zur andern. über die katastrophale Ausgangssi- Gruppe „Kaschubische Noten“. Mit mit preußischen Märschen, Walzer- dem zweiten Teil ihres bunten Folk- Grußworte entboten Brigitte Schü- tuation, von den bescheidenen An- ihren Liedern und Volkstänzen in und Polkaklängen. So manches Pär- lore-Programms auch noch einmal nemann von der Ostpreußengruppe fängen bei Null – das nördliche Ost- Trachten und Kostümen eroberten chen drehte auf dem Tanzboden ei- zum Zuge. Bis zuletzt ließ so die fro- Rostock, Kreisvertreterin Marion preußen war zu Sowjetzeiten eine die 40 Kinder und Jugendlichen aus ne mehr oder weniger flotte Runde he Stimmung der Ostpreußen nicht Haedge (Neidenburg) und dem Lei- erklärt atheistische Region – aber der Gegend von Danzig schnell die zu der fröhlichen Musik. Stim- nach. Friedhelm Schülke 21_PAZ42 12.10.2004 11:15 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

GESCHICHTE Folge 42 – 16. Oktober 2004 21 Als der rote Terror Deutschland erreichte Vor 60 Jahren begingen Rotarmisten das Massaker von Nemmersdorf

Von Pater Lothar GROPPE

m 21. Oktober jähren sich ker kam. Die verantwortlichen Be- verirrte Geschosse getötet, sondern zum 60. Mal die Greuel in fehlshaber, so General Friedrich planmäßig ermordet wurden. Unter A dem nur 637 Seelen zählen- Hoßbach, hatten bereits im August anderem sah ich zahlreiche Frauen, den ostpreußischen Dorf, das ähn- 1944 vorgeschlagen, die östlichen die man, nach Lage der verschobe- lich wie Auschwitz, Dresden oder Gebiete Ostpreußens vorbeugend nen und zerrissenen Kleidungs- Lamsdorf Symbolcharakter hat, ob- zu evakuieren. Doch Partei und ins- stücke zu urteilen, vergewaltigt und wohl es sich zahlenmäßig um ver- besondere der berüchtigte Gauleiter danach durch Genickschuß getötet gleichsweise nur wenige Opfer han- Erich Koch verurteilten diese Vor- hatte; zum Teil lagen daneben auch delt. Was dort an diesem Oktobertag schläge als Defaitismus und verbo- die ebenfalls getöteten Kinder.“ geschah, wurde alsbald in ganz ten die Evakuierung, bis es zu spät Deutschland wie auch über die war und die russische Dampfwalze Karl Potrek aus Königsberg, der Grenzen unseres Vaterlandes be- über die östlichen Kreise gerollt zum Volkssturm eingezogen und so- kannt. Bis zum Sommer 1944 war war. Nemmersdorf mußte als einer fort zum Aufräumen in den Raum Ostpreußen vom Krieg verschont ge- der ersten Orte das Grauen sowjet- Gumbinnen-Nemmersdorf ge- blieben, wenngleich die Todesanzei- ischer Besatzung erleiden. schickt wurde, berichtete, daß ne- gen der Gefallenen daran erinner- ben dem Gasthaus ‚Roter Krug‘ eine ten, daß der Tod auch bei ostpreus- Erich Dethleffsen, Scheune gestanden habe. An beiden sischen Soldaten reiche Ernte gehal- der Generalstabschef der 4. Armee, Scheunentoren sei jeweils eine Frau ten hatte. Aber im Gegensatz zu erklärte als Zeuge im Nürnberger nackt, in gekreuzigter Stellung, Aufgereihte Opfer: Nach dem Massenmord der Roten Armee Foto: Archiv West- und Mitteldeutschland gab es Kriegsverbrecherprozeß unter Eid: durch die Hände angenagelt gewe- bis zu den verheerenden Terroran- „Als im Oktober 1944 russische Ver- sen. In den Wohnungen hätten sich Stalin-Befehls, ‚das Tier in seiner gruppen in der Sowjetunion began- griffen auf Königsberg im August bände in der Gegend Groß-Walters- insgesamt 72 Tote, Frauen, Kinder Höhle zu vernichten‘, in bestiali- gen hatten. Andererseits war es vor keine Bombenangriffe und zahlrei- dorf die deutsche Front durchbra- und ein alter Mann, befunden. Fast scher Weise nachkommen.“ allem Ilja Ehrenburg, der die Rote che Ausgebombte aus dem Westen chen und vorübergehend bis ausschließlich seien sie bis auf we- Armee systematisch aufhetzte: „Die wurden nach Ostpreußen evakuiert. Nemmersdorf vorstießen, wurde in nige, die Genickschüsse aufgewie- Der Vertreter des Auswärtigen Deutschen sind keine Menschen. Aber als die gewaltige Sommeroffen- einer größeren Anzahl von Ort- sen hätten, bestialisch ermordet Amtes bei der Heeresgruppe Mitte Von jetzt ab ist das Wort ‚Deutscher‘ sive der Sowjets im Sommer worden. Die Leichen hätten meldete am 13. November 1944: für uns der allerschlimmste Fluch. 1944 losbrach, schwand das sie auf den Dorffriedhof ge- „Aus Gefangenenaussagen konnte Von jetzt ab bringt das Wort ‚Deut- Gefühl der Sicherheit, zu- Nemmersdorf mußte als einer tragen, wo sie liegengeblie- bisher kein einheitliches Bild dar- scher‘ ein Gewehr zur Entladung. mal sich die Rote Armee ben seien, weil sich eine über gewonnen werden, ob die Aus- Wir werden nicht sprechen. Wir rasch der Reichsgrenze nä- der ersten Orte das Grauen ausländische Ärztekom- schreitungen der Roten Armee ge- werden uns nicht aufregen. Wir herte und auf 140 Kilometer mission angemeldet hätte, gen die deutsche Bevölkerung Ein- werden töten. Wenn du nicht im Breite nach Ostpreußen vor- sowjetischer Besatzung erleben um die Leichen zu untersu- zelfälle darstellen oder auf ein- Laufe eines Tages wenigstens einen stieß. Bereits nach drei Ta- chen. Eine Krankenschwe- heitlichen Befehl zurückzuführen Deutschen getötet hast, so ist es für gen eroberten die Sowjets ster aus Insterburg, die aus sind. Jetzt liegen nunmehr zwei un- dich ein verlorener Tag gewesen. die Kreise Gumbinnen und Goldap. schaften südlich Gumbinnen die Zi- Nemmersdorf gestammt habe, habe abhängige Aussagen eines polni- Wenn du glaubst, daß statt deiner Zwar konnte die Wehrmacht am vilbevölkerung – zum Teil unter alle Ermordeten als Nemmersdorfer schen und eines russischen Gefan- der Deutsche von deinem Nachbar 5. November die Bolschewisten wie- Martern wie Annageln an Scheu- identifiziert. Erst am fünften Tag genen vor, die übereinstimmend getötet wird, so hast du die Gefahr der über die Grenze zurückwerfen, nentore – durch russische Soldaten nach dem grausigen Geschehen sei bestätigen, daß den Truppen ein Be- nicht erkannt. Wenn du den Deut- aber die kurze Zeit der Besatzung erschossen. Eine große Anzahl von die Ärztekommission erschienen. fehl Stalins bekanntgegeben wurde, schen nicht tötest, so tötet der Deut- hatte das Land in Furcht und Frauen wurde vorher vergewaltigt. Da die Toten inzwischen bestattet wonach sich die Russen bezie- sche dich. Er wird die Deinigen Schrecken versetzt. Als die Wehr- Dabei sind auch etwa 50 französi- gewesen seien, hätten die Gräber hungsweise die Polen für die auf wegnehmen und sie in seinem ver- macht Goldap und Gumbinnen zu- sche Kriegsgefangene durch russi- noch einmal geöffnet werden müs- russischem beziehungsweise polni- fluchten Deutschland foltern. Wenn rückeroberte, fand sie nur wenige sche Soldaten erschossen worden. sen. Die Ärzte hätten festgestellt, schem Boden begangenen Schand- du den Deutschen nicht mit einer Überlebende vor. Vor allem Nem- Die betreffenden Ortschaften waren daß sämtliche Mädchen von acht bis taten an der deutschen Bevölkerung Kugel töten kannst, so töte ihn mit mersdorf wurde zum Schreckge- 48 Stunden später wieder in deut- zwölf Jahren ebenso vergewaltigt rächen sollten.“ dem Seitengewehr. Wenn in deinem spenst der Menschen, die nun der scher Hand. Die Vernehmung le- worden seien wie eine alte blinde Abschnitt Ruhe herrscht und kein Parteipropaganda glaubten, die Al- bendgebliebener Augenzeugen, Frau von 84 Jahren. Nach der Unter- Am 4. April 1945 überreichte der Kampf stattfindet, so wird der Deut- ternative zum Sieg sei bolschewisti- ärztliche Berichte über die Obduk- suchung der Leichen seien die Toten Wehrmachtführungsstab dem Aus- sche den russischen Mann aufhän- sches Chaos, wie die Plakate verkün- tion der Leichen und Photographien wieder beigesetzt worden. wärtigen Amt eine Zusammenfas- gen und die russische Frau schän- deten. Nach dem renommierten der Leichen haben mir wenige Tage sung über das sowjetische Verhalten den. Wenn du einen Deutschen amerikanischen Völkerrechtler Al- später vorgelegen.“ In einem per- Ein weiterer Zeuge, Hauptmann in den besetzten deutschen Gebie- getötet hast, so töte einen zweiten – fred de Zayas ist Nemmersdorf eines sönlichen Gespräch mit Professor de Emil Herminghaus, gab an: „Es war ten. Danach hätten sowjetische für uns gibt es nichts Lustigeres als der am besten belegten Beispiele so- Zayas bestätigte der General seine trotz aller in den Jahren er- deutsche Leichen. Zähle wjetischer Greueltaten im Zweiten Zeugenaussage vom 5. Juli 1946. lebten Kampfeindrücke das nicht die Tage. Zähle nicht Weltkrieg. Zwar war Nemmersdorf Scheußlichste, was es über- Verbrechen rechtfertigen die Kilometer. Zähle nur ei- bei weitem nicht der einzige Ort, in d. R. Heinrich Am- haupt gab. Seitens der Ar- nes: Die von dir getöteten dem die bolschewistische Soldate- berger, Chef der 13. Fallschirmjäger- mee wurde sofort um Ent- nicht andere Verbrechen, zumal sie Deutschen! Töte den Deut- ska Verbrechen beging, dennoch ge- und Panzerkompanie, erklärte sendung der damals noch schen! – dieses bittet dich wann es ähnliche Symbolkraft wie ebenfalls unter Eid: „Am Straßen- neutralen Presse gebeten. allzu oft Unschuldige treffen deine greise Mutter. Töte Lamsdorf oder Dresden. rand und in den Höfen der Häuser Es waren Reporter aus der den Deutschen! – dieses bit- lagen massenhaft Leichen von Zivi- Schweiz und Schweden, ten dich deine Kinder. Töte Natürlich stellt sich die Frage, wa- listen, die augenscheinlich nicht im auch Spanier und Franzosen aus Kriegsgefangene ausgesagt, „daß sie den Deutschen! – so ruft die Hei- rum es in Nemmersdorf zum Massa- Lauf von Kampfhandlungen durch dem besetzten Frankreich seien von ihren politischen Offizieren materde. Versäume nichts! Versieh dorthin gebracht worden, die das darüber unterrichtet worden seien, dich nicht! Töte!“ schreckliche Geschehen auch in Au- daß sie auf deutschem Gebiet tun genschein nahmen. Selbstverständ- und lassen könnten, was sie wollten. Es kann bei der Erinnerung an die lich sind auch auf Photos die Ein- Dies gelte insbesondere für die Be- Greuel von Nemmersdorf nicht da- Die Stimme eines Neutralen drücke festgehalten.“ handlung von Frauen und Mädchen, rum gehen, alte Wunden aufzurei- die ohne weiteres vergewaltigt wer- ßen. Aber es trägt nicht zur Versöh- er Krieg in Ostpreußen, der denn die meisten Landbewohner Der Bericht der Ärztekommission den könnten.“ nung bei, wenn von Politikern und Dsich im Dreieck Gumbin- sind mit ihren Familien geflohen. wie auch die gesamten Berichte der Medienleuten fast ausschließlich an nen–Goldap–Ebenrode abspielt, Mit Ausnahme einer jungen deut- 4. Armee sind verlorengegangen Die Donau-Bodensee-Zeitung deutsche Schuld erinnert wird. steht im Augenblick im Vorder- schen Frau und eines polnischen und wahrscheinlich in die Hände vom 27. Oktober berichtete unter Sonst besteht die Gefahr, daß eben grund des Geschehens, seit Goldap Arbeiters ist alles von der Roten der Sowjets gelangt. der knalligen Überschrift „Sowjeti- aufgerechnet wird. Aber Verbrechen, von den Deutschen wieder einge- Armee vernichtet worden. 30 Män- sche Bestien wüteten in Ostpreu- von welcher Seite sie auch begangen nommen worden ist. Die Lage wird ner, 20 Frauen, 15 Kinder sind in Nach der Wiederbesetzung von ßen“ über Verbrechen in Nemmers- wurden, rechtfertigen nicht andere nicht nur durch die erbitterten Nemmersdorf den Russen in die Nemmersdorf durch die Wehrmacht dorf. Dort „fanden unsere Truppen Verbrechen, zumal sie allzu oft Un- Kämpfe der regulären Truppen, Hände gefallen und umgebracht beauftragte das Oberkommando des bei der Wiedereinnahme in dem schuldige treffen. Mit dem Psalmi- durch das Übermaß an eingesetz- worden. In Brauersdorf habe ich Heeres den Major i. G. Hans Hin- ausgeplünderten und zerstörten Ort sten sollten wir bekennen: Keiner ist tem Material auf beiden Seiten und selbst zwei Landarbeiter französi- richs, an Ort und Stelle die gemel- die Leichen durchweg ausgeraubt ohne Sünde, auch nicht einer. Wenn dadurch gekennzeichnet, daß die scher Herkunft gesehen, ehemalige deten Greuel der Sowjets zu über- und durch Nahschüsse getötet. So- wir der Opfer des Krieges gedenken, neugeschaffene deutsche Miliz [ge- Kriegsgefangene, die ebenfalls prüfen. In seinem Bericht vom 26. fort entsandte ärztliche Kommissio- sollten wir den gemeinsamen Vater meint ist offenbar der Volkssturm] massakriert worden waren. Einer Oktober behandelte er nicht nur nen haben an Ort und Stelle die im Himmel bitten, er möge das ver- mit eingesetzt wird, sondern leider konnte identifiziert werden. Nicht den Fall Nemmersdorf, sondern grausigen Leichenfunde untersucht gossene Blut zur Versöhnung über auch durch allzu bekannte Metho- weit davon 30 deutsche Gefangene, auch die Greueltaten in der Umge- und bilddokumentarisch festgehal- den Gräbern werden lassen. den der Kriegsführung: Verstüm- die das selbe Schicksal erlitten hat- bung. In seiner Zusammenfassung ten.“ Der Hinweis, daß die Opfer melung und Hinrichtung von Ge- ten. Ich verschone sie mit der schrieb er: „Die hier eingedrunge- durch Nahschüsse mit Pistolen ge- Papst Johannes XXIII. begann sein fangenen und die fast vollständige Schilderung der Verstümmelung nen Feindverbände der 11. sowjeti- tötet wurden, weist die Täter als Of- letztes Rundschreiben, dem er den Ausrottung der deutschen Bevölke- und dem entsetzlichen Anblick der schen Garde-Armee sind mit Masse fiziere beziehungsweise Kommissa- Titel gab, „Frieden auf Erden“, mit rung, soweit sie in ihrem Gebiet ge- Leichen auf offenem Feld. Es sind zentralrussischer Abstammung. Bei re aus, denn nur sie trugen kleinka- den Worten: „Der Friede auf Erden, blieben war, am Spätnachmittag Eindrücke, die auch die lebhafteste Gefechtsstand 5. Panzerdivision ver- librige Pistolen. nach dem die Völker aller Zeiten des 20. Oktober … Die Zivilbevöl- Phantasie übersteigen.“ nommene Kriegsgefangene gaben sehnlichst verlangen, kann nicht ge- kerung ist sozusagen aus dem um- Aus dem Schweizer die Schuld an diesen Greueltaten Manche Ausschreitungen sowjet- sichert werden, wenn nicht die von kämpften Gebiet verschwunden, Courier vom 7. November 1944 den eingefleischten Bolschewisten ischer Soldaten waren Ausdruck der Gott gesetzte Ordnung gewissenhaft unter ihnen, die der Forderung des Rache für das, was SS und Einsatz- beobachtet wird.“ 22_PAZ42 11.10.2004 9:47 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

22 Folge 42 – 16. Oktober 2004 BÜCHER Mit Liebe gemacht Was Neues Merian hat nun auch Masuren ein Reisemagazin gewidmet Ein Frisör als Detektiv wider Willen chlägt man Region zwischen gestern, heute und gangenheit und Gegenwart von sie- risöre, nicht Tomas Prinz, der sich dank seines Sdas Magazin morgen dem Leser nahezubringen. ben Gutshäusern miteinander ver- Fnur, daß sie Salons immer an der Quelle der Merian – Masu- So zeigt beispielsweise der Artikel woben. Auch sind Beiträge von es immer wieder brodelnden Gerüchteküche befin- ren, Danzig und „Im Dock der Künstler und Kum- Siegfried Lenz und Arno Surminski schaffen, durch det, beginnt auf eigene Faust zu er- die Ostseeküste pel“ den Disput zwischen alten abgedruckt und eine durchaus sehr einen simplen mitteln. Doch nicht nur seine Farb- auf, erkennt man schon nach weni- Schiffbauern und jungen Bohe- interessante Diskussion mit Günter Haarschnitt, ei- stylistin Bea, sondern auch Tomas gen Seiten, daß die zuständigen miens auf der angeschlagenen Dan- Grass über Danzig. Pferde, Ostsee- ne andere Haarfarbe, ein paar Sty- Lebensgefährte, der Russe Aljoscha, Journalisten und Fotografen Spaß ziger Werft und beschreibt einfühl- wellen und weite Horizonte werden lingtips, unseren Typ sowie unser beginnen sich, wie sich noch her- an ihrer Arbeit hatten und die Re- sam eine im Untergang begriffene ebenfalls entsprechend gewürdigt, Selbstbewußtsein vollkommen zu ausstellen soll, nicht grundlos, um gion, in die sie die Recherche zu Welt und eine mögliche neue Nut- Reisetips inklusive. Mit Liebe ge- verändern, nein, sie sind auch dieje- ihn zu sorgen. dieser Ausgabe verschlug, mehr als zung des rauhen, aber atmosphä- macht! R. Bellano nigen, vor denen wir während die- nur schätzengelernt haben. Fotos risch interessanten Geländes. „In ser Wandlung unser komplettes See- „Ich hatte Angst. Nein! Ich fiel. Es wie Texte zeigen, daß nicht nur an Hauptstadt der Kalifen“ wird das „Merian – Masuren, Danzig und die leleben offenbaren. tat weh. Ich will zurückweichen, der Oberfläche gekratzt wurde, son- Leben im Ermland geschildert, und Ostseeküste“, Magazin, 138 Seiten, komme nicht vom Fleck. Diese dern auch die Absicht da war, diese in „Ostpreußens Erbe“ werden Ver- 7,50 Euro Daß diese Behauptung der Wahr- Schmerzen! Warum kann ich die heit entspricht, ist eine Tatsache, von Augen nicht öffnen?“ Erst nachdem der sich Tomas Prinz, seines Zei- Tomas von einem Unbekann- chens nach ein hervorragender Fri- ten nachts hinterrücks von einer sör, jeden Tag aufs Neue überzeugen Brücke gestoßen wurde, beginnt er, Kein Vergnügen kann. So auch bei seiner Stammkun- den Befürchtungen seiner Freunde din Alexandra Kaspari, der mondä- Glauben zu schenken. Doch ist der Unternehmer berichtet über den alltäglichen Wahnsinn nen Leiterin des Beauty-Ressorts bei Wille, den Mörder seiner guten dem bekannten Modemagazin Kundin und Bekannten zu finden, er Schwei- entsorgungsanlagen, geworden ist. höchste Stufe des Komplexitätszu- Vamp. Eines Tages erscheint diese je- stärker als die Vernunft. Dzer Rudolf Seine Freude über sein Unterneh- schlages bezahlen würde, betrachtete doch innerlich aufgewühlt bei Tomas Fischer dürfte mertum hält nämlich nur kurz an, man als Ehrensache. Eine spätere te- im Friseursalon und verlangt eine To- Als Alexandras Sohn Kai ihm ge- zu seinem Buch denn schon die Alteigentümer versu- lefonische Nachfrage zur Erläuterung talveränderung. Völlig aufgebracht hetzt auf dem Anrufbeantworter ei- „Made in Ger- chen ihn ohne Gewissenbisse, übers der Rechnung wurde mit weiteren bringt sie ihre Befürchtung, daß sie ne Nachricht hinterläßt, in der er many – Mess in Ohr zu hauen. Auch die Mitarbeiter 4.500 Mark geahndet. Dafür stellte verfolgt wird, hervor, während Prinz von einer heißen Spur berichtet, Germany?“ von der Realität inspiriert sind keineswegs so kooperativ, wie man mir die Notariatsgebühren in sich voller Hingabe ihren Haaren wähnt Tomas sich am Ziel seiner Er- worden sein, denn genau wie sein es sich der neue Firmeninhaber Höhe von 7.465,37 Mark separat in widmet. „Allerdings habe ich das Ge- mittlungen. Doch es kommt ganz Romanheld Herr Jäger hat er in St. wünscht. Fast jeder hat seine eigenen Rechnung, zuzüglich Spesen von 833 fühl, Eva belauert mich.“ Eva anders. Gallen Betriebswirtschaftslehre stu- Befindlichkeiten, die er pflegt und Mark. Honorar nach Zeitaufwand, Schwarz ist die Chefredakteurin, diert, 1990 ein Unternehmen in der auch nicht bereit ist aufzugeben. Ein Streitwert oder Vertragspersonal? zwei Jahre jünger als Alexandra und Ein unterhaltsamer Roman, ange- Bundesrepublik Deutschland gekauft hoher Krankheitsstand, Klagen über Einerlei – Gebührenordnung und sehr ehrgeizig. Natürlich lauert sie. füllt mit Intrigen, Eitelkeiten und To- und es 2001 wieder verkauft. Na- zu hohe Arbeitsbelastung, als Ausre- Rechenmaschine legen stets den Sie lauern alle. desfällen. Ein Buch, daß der krimi- mensgleichheiten mit real existieren- den verwendete christliche Zitate Grundstein, daß den Rechtsdienern begeisterte sowie klatsch- und den Personen schließt er dadurch und Unordnung sind hier nur einige in allen Lebenslagen Gerechtigkeit Zwei Stunden später verläßt die tratschinteressierte Leser nicht so aus, daß er den Charakteren in sei- Dinge, mit denen der Schweizer Chef widerfahren kann.“ Aufgebrachte den Friseursalon. Ihr schnell wird beiseite legen können. nem Buch Namen gibt, die ihren Ei- zu kämpfen hat. Aber auch außer- weiß-blonder Kopf leuchtet auf der Spannung bis zur letzten Seite ist genschaften entsprechen. Das ist halb der Firma hilft manchmal nur Diese Beschreibung der deutschen Hans-Sachs-Straße. garantiert. A. Ney zwar irgendwie albern, aber dadurch Humor, um das Durcheinander und Geschäftswelt läßt die Deutschen weiß der Leser zumeist von vornher- die Dreistigkeiten zu überstehen. nicht gerade gut wegkommen. Es ist Am selben Abend wird Alexandra Christian Schünemann: „Der Fri- ein, wem er da begegnet. jedoch davon auszugehen, daß der brutal ermordet. Die Polizei steht sör“, Diogenes, Zürich 2004, geb., „Auch für mich war eine Rechnung Autor in vielen Dingen bloß die rei- vor einem Rätsel. 253 Seiten, 18,90 Euro Rudolf Fischer beschreibt detail- aufgegangen, ähnlich einem Pfann- ne Realität wiedergibt. Unterhaltend liert die Unwegsamkeiten und Un- kuchen. Für die anwaltliche Betreu- und erschreckend zugleich! R. B. sinnigkeiten, die Herr Jäger über sich ung durch Herrn Odenwald berech- Alle Bücher sind über den PMD, Parkallee 84/86, ergehen lassen muß, nachdem er In- nete Großhans, Rupf und Partner Rudolf Fischer: „Made in Germany – 20144 Hamburg, Telefon haber der Sebastian Kleinkrämer schlappe 52.000 Mark. Daß ich ange- Mess in Germany?“, K. Fischer, 0 40/41 40 08 27, zu beziehen. GmbH, Hersteller für Sondermüll- sichts der schwierigen Materie die Aachen 2004, 284 Seiten, 15 Euro Reform oder Fundamentalrevision Zwei Studien zur Kritik und Weiterentwicklung der Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland ie Lage der eine alte, vor allem von Anarchisten vorschlag einer „anarchischen Pri- sich, daß ein solches Verfassungsver- Leider ist es DPatrioten vertretene Forderung. Das Bemer- vatrechtsgesellschaft“, eines „Anar- ständnis die Freiheitsrechte der unmöglich, alle (oder „Rechten“) kenswerte ist hier, daß auch traditio- chokapitalismus“. In dieser neuen, Bürger einschränkt. Kritik – selbst Anregungen die- in Deutschland nell staatshörige Rechte sich dies zu staatsfreien Gesellschaft beruht das wenn sie der bewahrenden Fortent- ses umfangrei- ist mies: Kaum eigen machen. Das ist allerdings sehr Zusammenleben ausschließlich auf wicklung der bestehenden Ordnung chen Buches vor- Mitglieder, fluktuierende Wähler, richtig, denn der moderne Parteien- privatrechtlichen Abmachungen dient – kann als „falsches Grund- zustellen. In unserer Schnellebigen kein Geld und vor allem: geistig – staat ist ein anderer als der, dem die zwischen den Individuen. „Reichlich rechtsverständnis“ von den Etablier- Zeit wird sich mancher an kurze moralisch – konzeptionell – pro- Loyalität traditioneller Konservativer utopisch“, wird der an den fürsorg- ten gedeutet werden, so daß kriti- Mitteilungen gewöhnte Leser vom grammatisch äußerst schwach auf gehörte. Umdenken, geistige Anpas- lichen, aber auch vormundschaft- sche Bürger zu „Verfassungsfeinden“ Riesenumfang dieses Buches – 798 der Brust. sung ist eine Notwendigkeit für eine lichen Wohlfahrtsstaat gewöhnte eu- erklärt und einer Gesinnungskon- Seiten – abschrecken lassen. In sie- moderne Rechte. Nur dann verdient ropäische Bürger sagen. Allerdings trolle und -zensur durch Inlandsge- ben Kapiteln liefert der Autor zu- Handeln ohne Theorie sei blind, sie die Bezeichnung „neue“ Rechte, erleben wir gegenwärtig das Ende, heimdienste unterworfen werden. Es nächst eine ausführliche Kritik der werden wir belehrt. In der Tat kann nur dann hat sie Zukunft, nur dann die Grenzen des Wohlfahrtsstaates. dürfe aber nicht die Aufgabe von Ge- bundesrepublikanischen Verfas- nur eine weiterhelfende Theorie das müssen die Etablierten sie fürchten, Hoppes Ideen sind ein Ausdruck die- heimdiensten sein, eine „geistig-po- sungsordnung und ihrer geistigen hilflos-nostalgische Kleben an der weil eine echte „Neue Rechte“ die ser Krise und verdienen Aufmerk- litische Auseinandersetzung“ zu füh- Grundlagen. Im achten Kapitel fol- Vergangenheit überwinden. Die Pa- Chance zur Meinungsführung hat. samkeit, auch wenn sie sicher nicht ren, wie dies in der BRD durch die gen dann die Verbesserungs- und Lö- trioten sollten endlich einsehen, daß Den Nostalgikern wird sie immer im Sinne des Autors verwirklicht Verfassungsschutzberichte ge- sungsvorschläge. Hier werden zwei Begriffe wie Volk, Staat, Vaterland, verwehrt bleiben. Man wird die Dar- werden können. schieht. Diese setzen sich mit oppo- Möglichkeiten angeboten: die Re- Souveränität heute anderes bedeuten stellung und die Forderungen Hop- sitionellen Äußerungen nicht argu- form des Grundgesetzes in zahlrei- als vor Jahrzehnten. Das gilt auch pes mit großem Interesse, aber auch Lassen wir diese Frage offen und mentativ auseinander, sondern chen Details oder – radikaler – die von „Partei“ und „Demokratie“. Es mit Skepsis diskutieren müssen. Ab- wenden uns dem Buch von Josef bekämpfen die Opposition als sol- Ersetzung des Grundgesetzes durch gilt auf zwei Bücher hinzuweisen, schaffung des Staates? Privatisierung Schüßlburner zu. In der deutschen che. Dies wird an den sogenannten die Wiedereinführung der Weimarer deren Bedeutung gar nicht hoch ge- seiner Aufgaben? Wäre nicht eine Geistes- und Kulturgeschichte hin- „Propagandadelikten“ deutlich, die Reichsverfassung. nug eingeschätzt werden kann. Wird Mafia-Ordnung das Resultat? Und gen Politik und Religion schon im- es nur auf der „rechten“ Seite des hier doch endlich einmal eine wie steht es mit seiner Demokratie- mer eng zusammen. Die Auffassung, politischen Spektrums gibt. Hier Lassen wir die Frage nach den Gegenwartsanalyse von zukunftwei- Kritik? Wenn heute jemand für die Politik sei nicht eine Methode zur handelt es sich um den Versuch ei- Chancen auf eine Verwirklichung sender Bedeutung vorgelegt. Monarchie plädiert, erregt er sicher Bewältigung praktischer Lebenspro- nes „Ideenverbotes“. Im Gegensatz offen. Auf jeden Fall sind beide Bü- zunächst Befremden. Hoppe will bleme, sondern es handele sich um zu Hoppe erstrebt Schüßlburner kei- cher ein Symptom für den schlei- Es handelt sich um zwei Studien aber darlegen, daß ein Monarch ein Weltanschauungskampf, hat Tradi- ne Fundamentalrevision der BRD- chenden Verfassungswandel. Äuße- zur Kritik und Weiterentwicklung anderes Verhältnis zum Staate hat als tion. Das „Heilige Römische Reich Verfassungsordnung, sondern deren rungen sind nötig. Gerade, weil sich der Demokratie: Hans-Hermann die nur auf Zeit gewählten demokra- Deutscher Nation“ war kein Natio- Verbesserung durch Entideologisie- die Ideologen der Diskussion ver- Hoppes „Demokratie. Der Gott, der tischen Funktionäre. Der Monarch nalstaat, sondern ein sich religiös rung. weigern, sei die kritische Lektüre keiner ist. Monarchie, Demokratie werde wie ein Eigentümer maßvoll definierendes Gebilde, Schüßlbur- dieser Bücher nachdrücklich emp- und natürliche Ordnung“ und Josef und verantwortlich handeln, wäh- ner offenbart die zivilreligiösen Ele- Mit dem Hinweis auf den quasire- fohlen. Hans-Helmuth Knütter Schüßlburner „Demokratie – Son- rend die auf Zeit gewählten demo- mente heutiger deutscher Politik. ligiösen Charakter des bundesrepu- derweg Bundesrepublik Analyse der kratischen Vertreter doch eher den Auch in der BRD ist Politik nicht ein blikanischen Verfassungsverständ- Hans-Hermann Hoppe: „Demokratie. Herrschaftsordnung in Deutsch- eigenen Vorteil im Auge haben. Auch nüchtern-pragmatisches Abwägen nisses wird auch scheinbar un- Der Gott, der keiner ist. Monarchie, land“. in einer Demokratie herrsche keines- zwischen mehr oder weniger zweck- verständliches Verhalten klar, wie et- Demokratie und natürliche Ord- wegs das Volk, sondern eine dünne mäßig, sondern ein Kampf zwischen wa im Falle Hohmann und der Ent- nung“, Manuscriptum Verlag, Leip- Hoppe, Professor der Ökonomie in Schicht von Repräsentanten. Außer- Gut und Böse, zwischen den „An- deckung einer tatsächlich gar nicht zig 2003, 547 Seiten, 24,80 Euro Las Vegas (USA), bekennt sich offen dem nehme die Regelungswut in de- ständigen“ (Schröder) und denen, vorhandenen „rechten Gefahr“: Es Josef Schüßlburner: „Demokratie – als Demokratiekritiker. Er tritt mas- mokratischen Ordnungen zu, so daß die nicht dazu gehören und „ausge- handelt sich um dogmatisch herge- Sonderweg Bundesrepublik. Analy- siv für die Zurückdrängung, wenn man geradezu von totalitären Ten- grenzt“ werden müssen. Schüßlbur- betete Glaubenssätze, die sich, eben se der Herrschaftsordnung in nicht gar die Abschaffung des Staates denzen in der Demokratie sprechen ner sieht eine quasireligiöse Verfas- weil es sich um Glauben handelt, ra- Deutschland“, Lindenblatt Media und die Privatisierung aller öffent- könne. Diese unerfreuliche Be- sungssouveränität als Legitimation tional weder belegen, noch widerle- Verlag, Fulda 2004, 798 Seiten, lichen Aufgaben ein. Das ist an sich standsaufnahme führt zum Lösungs- staatlichen Handelns. Es versteht gen lassen. 39,80 Euro PREUSSISCHER MEDIENDIENST Folge 42 – 16. Oktober 2004 23

DVDs Ostpreußen / Preußen Deutschland NEU! Helfried Weyer (Fotos) / bevor die Sonder- Arno Surminski (Essay) NEU! „Räder Patricia Clough Bomben Ostpreußen fielen; DVD müssen rollen In langer preis! Reihe über Der Fotograf Helfried Weyer,1939 in Ostpreußen ge- Drei Filme auf ei- für den Sieg“; boren, hat die ganze Welt bereist – nun hat er auch ner DVD: So DVD das Haff seine alte Heimat fotografiert. In brillanten Bildern schön war Die Reichsbahn Die Flucht der zeigt er das Ostpreußen von heute, eine faszinieren- Deutschland, be- im Kriegseinsatz Trakehner aus E. Gräfin de, vielfältige, neu zu entdeckende Region. vor die Bomben DVD-5, 56 Minu- Ostpreußen. Die v. Schwerin Zwischen den Bildern kommen Menschen zu Wort, fielen. ten + 48 Min. Bonusfilme; Extras: Fo- bekannte engli- Kormorane, die eine enge Verbindung zu Ostpreußen haben – z.B. Immanuel Kant, Laufzeit 170 Minuten, freigegeben ab togalerie, Karten und Bonusfilme, sche Journalistin Brombeer- Thomas Mann, Ernst Wiechert, Marion Gräfin Dönhoff. 12 Jahren gemäß § 7 JOSchG, FSK. freigegeben ab 16 Jahren gemäß §14 Patricia Clough ranken In seinem einleitenden Essay geht der Journalist und Romancier Arno Sur- Best-Nr.: 2432 NUR 19,95 € schildert eine der ergreifendsten Ge- JuSchG FSK Erinnerungen an Ostpreußen minski dem Mythos seiner Heimat auf den Grund. schichten aus dem Zweiten Weltkrieg. Best-Nr.: 3752 NUR 20,80 € Geb., Sonderproduktion, 291 Seiten Geb., 160 Seiten, 119 farbige Abb., 24 x 28 cm Peenemünde; Dramatische Zeitgeschichte, einfühl- Best.Nr.: 3766 8,95 € Best.Nr.: 4016 29,90 € DVD sam und spannend erzählt. Hitlers geheime Geb., 206 Seiten Heimatfront Surminski, Waffenschmiede, Best.Nr.: 4033 19,80 € Ganz NEU! Ganz NEU! Dieser Film schil- und Landser- Arno Alltag; DVD Vaterland E. Bödecker Johannes dert in beeindru- Preußen Kunisch ckenden Filmauf- ohne Väter Friedrich nahmen und in NEU! und die Jenseits der Pro- Russland, Ost- der Große spannenden In- paganda, Harte Waltraut Wels preußen, Münst- Wurzeln terviews mit Zeit- Arbeit – Reiche Glückskind des Erfolgs Der König und er und Ham- seine Zeit: Fast zeugen die Entwicklungsarbeit in Ernte, Alltag im im Chaos burg sind die Bödecker geht Peenemünde und das Leben der 220 Jahre nach Fliegerhorst, 3 Filme auf einer DVD Odyssee einer Schauplätze der Frage nach, Männer und Frauen um Wernher von dem Tod Fried- Ländercode 0, Laufzeit:ca. 185 Min. Ostpreußin - In dieses Romans, warum dem Braun und Walter Dornberger. richs hat Johan- Freigegeben ab 16 Jahren gem. § 7 dieser Biografie, der einen Bogen Deutschen Kai- Ländercode 0, Laufzeit: ca. 70 Min. nes Kunisch JÖSchG FSK in der sich ande- spannt vom serreich trotz- + 25 Min. Bonusmaterial. Freigege- Best.Nr.: 3592 19,95 € eine Biografie re wiederfinden können, geht es um Zweiten Welt- dem in der ge- in der Perspektive unserer Zeit ge- ben ab 16 Jahren gem. § 7 JÖSchG FSK krieg bis zur Gegenwart und in dem genwärtigen historischen Literatur Ei- Best.Nr.: 3586 25,80 € Mythos ostpreußische Kindheit, die nie enden- schrieben: glänzend informiert, diffe- de Liebe zu den Eltern und der Hei- auch Napoleons Marsch nach Moskau genschaften unterstellt werden, die sei- renziert im Urteil, letztlich anerken- Burgen; DVD nem wirtschaftlichen Erfolg geradezu 33 - 45 in mat, das Trauma der Flucht und Ver- 1812, über den ein junger Westfale in nend, doch ganz frei von blinder Ver- Die Geschichte treibung, aber auch um die Chancen seinem Kriegstagebuch erschreckend entgegenstehen: Militarismus, obrig- ehrung. Geb., 624 Seiten Farbe; DVD der Marienburg und Fähigkeiten, in der Fremde ein Ähnliches zu berichten wußte, eine keitsstaatliche und autoritäre Verfor- Best.Nr.: 4103 29,90 € Deutschland und Eine einzigartige neues Leben zu beginnen! Rolle spielt. "Alle Kriege sind mung des Volkes. Seine Analysen rei- Europa in Krieg filmische Reise Kartoniert 308 Seiten miteinander verwandt", heißt es in chen bis zu den Wurzeln: Adel, Pietis- und Frieden. Zu führt uns nach Best.Nr.: 4098 19,00 € Arno Surminskis neuem Roman, mit mus und Aufklärung. Geb., 376 S. sehen sind u.a.: Ostpreußen. Die dem ihm nicht nur ein unverwechsel- Best.Nr.: 4116 22,00 € Sommerurlaub an Marienburg an bares Stück Literatur gelungen ist, son- der Nordsee, der Nogat ist eine dern auch ein bewegender Beitrag zur Constanze Paffrath Ganz AKTUELL! Fahrt nach Ost- der größten Backsteinburgen Euro- NEU! aktuellen Vergangenheitsdebatte. Macht und Eigentum preußen, Hitler- pas und war einst Sitz des Hoch- Geb., 464 Seiten Die Enteignungen 1945-1949 im Prozeß der deutschen Moritz Freiherr jugend, Berlin mit dem Brandenbur- meisters des Deutschen Ritterordens. Bestell-Nr.: 3926 22,– € Wiedervereinigung. Die Autorin zeigt auf, daß es sich ger Tor, Berghof in Berchtesgaden, Bisher unveröffentlichte private Knigge bei der angeblichen Forderung der Sowjetunion und der »Legion Condor«, Flughafen Tempel- Filmaufnahmen werden durch zau- Spielregeln DDR-Regierung, die damaligen Konfiskationen um den hof, Budapest, u.v.m. berhafte Aufnahmen aus der heuti- Auf der Grundla- Preis der Wiedervereinigung nicht wieder rückgängig DVD, Ländercode 2, Laufzeit: ca. 90 gen Zeit ergänzt. Laufzeit: ca. 35 Min. ge des Werkes NEU! machen zu dürfen, um eine Legende handelt. Min. Freigegeben ab 16 Jahren gem. Freigegeben ohne Altersbeschrän- seines berühm- Geb., 431 Seiten § 7 JÖSchG FSK kung gem. § 7 JÖSchG FSK ten Vorfahren Best.Nr.: 3364 39,90 € Best.Nr.: 3591 25,80 € Best.Nr.: 3547 NUR 14,99 € gibt Moritz Frei- herr Knigge le- benskluge Spiel- NEU! CDs regeln für das Zusammenleben in der NEU- modernen Welt. Ein Basisbuch über persönliche Freiheit und deren Spiel- AUFLAGE! regeln. Geb., 365 Seiten Rosenau-Trio Best.Nr.: 4069 19,90 € Otto von Verlorene Baden-Baden Bismarck Wälder und Felix O. Gaerte Heimat; CD Auch im Günter G. A. Gedanken Menschen; Marklein Vorgelesene Ge- Westen und Erinne- CD Otto von dichte und Tex- pfeift der rungen te, Historische Einführung: Walter Ma- Ernst Wiechert und seine ostpreußi- Bismarck Wind Eines der großen Memoirenwerke der rinovic, Worte der Dichter: Gisela Lim- sche Heimat, Lieder, Klavierwerke, Weltliteratur. ‘Man wird dieses Buch mer von Massow. Aus dem Erzählungen und Berichte. Aus dem Im ersten Teil In einer charakterlosen Zeit, wo die Mittelmäßigkeit sich breit macht, kön- immer mit Gewinn lesen, weil es ein Inhalt: Ostpreußen, Agnes Miegel: Es Inhalt: Masurenlied, Blaue Seen, Elche, seines Buches klassisches Werk der deutschen Lite- war ein Land, Pommern, u.v.m. u.v.m läßt er den Le- nen Männer wie Bismarck nicht sofort begriffen werden. Bismarck-Zitate aus ratur ist.’ Hermann Proebst Best.Nr.: 2205 14,95 € Best.Nr.: 1251 13,00 € ser nicht nur am Ungekürzte Ausgabe, Geb., 633 Seiten Kriegsgesche- Wolf Jobst Siedler einer großen Zeit., Brosch., 96 Seiten hen teilhaben, Wir waren noch einmal Best.Nr.: 4011 9,80 € Best.Nr.: 4095 24,90 € ERNST JÜNGER sondern vor al- davongekommen lem auch an den Empfindungen und Erinnerungen Der Arbeiter – Politische Publi- Gedanken des Soldaten während des Als der 21-jährige Wolf Jobst Siedler Wichard/Weitschat NEU! Herrschaft und zistik 1919 – 1933 Kampfes teilhaben. Im zweiten Teil 1947 aus der Kriegsgefangenschaft Bildband Gestalt Die vierzehn Jahre der beschreibt er, daß er am Aufbau des nach Berlin zurückkehrt, ist die ehe- Im Bernsteinwald Der Plan dieses Buches Weimarer Republik Deutschen Auswärtigen Amtes mit- malige Reichshauptstadt eine in Trüm- Mythos Bernstein: Er ist ein Stein und fühlt sich doch besteht darin, die Gestalt sind eine prägende Pha- wirkte und als Diplomat der ersten mern liegende „Viermächtestadt“. warm und lebendig an, schimmert in milden golde- des Arbeiters sichtbar zu se für die Entwicklung Stunde Akteure der Weltpolitik im di- Aber selten war das intellektuelle Le- nen Farbtönen, kommt aus dem Meer und bewahrt machen jenseits der The- Ernst Jüngers. Der plomatischen Schachspiel persönlich ben so aufregend und Siedler hatte in seinen Einschlüssen viele Millionen Jahre alte Tiere orien, jenseits der Partei- hochdekorierte, desillu- kennenlernte. Geb., 351 Seiten daran teil. und Pflanzen des Waldes, als seien sie eben noch le- ungen, jenseits der Vorurteile als eine sionierte Frontoffizier des Ersten Welt- Best.Nr.: 4018 29,90 € Geb., 495 Seiten bendig gewesen. krieges wird rasch zum scharfen Kri- Best.Nr.: 4079 24,90 € Prächtige makroskopische Farbaufnahmen von Bernstein-Einschlüssen wirkende Größe, die bereits mächtig in Gerhard Zauner die Geschichte eingegriffen hat und die tiker der herrschenden Verhältnisse. werden in diesem Buch zu Teilen eines paläontologischen Puzzles, das die Geb., 898 Seiten Verschollene Autoren Teil für Teil zusammenfügen, bis wir den sagenumwobenen tro- Formen einer veränderten Welt gebie- Werner terisch bestimmt. Geb., 322 S. Best.Nr.: 4026 50,00 € Schätze im pischen Bernsteinwald des nordeuropäischen Alttertiär vor uns sehen. Bergengruen Geb. 2004, 168 Seiten, Format: 25 x 25 cm Best.Nr.: 4024 12,50 € Salzkammer- Deutsche Best.Nr.: 4096 35,00 € gut Reise In Stahlgewittern Die Suche nach Mit dem Fahr- Helmut Ernst Jünger, geboren 1895 in Heidelberg, verarbeitet in diesem dem geheimnis- rad durch Kultur Schumacher/ Buch sein Tagebuch. Er beschreibt den täglichen Stellungskampf, umwitterten und Geschichte. Klaus J. Dorsch NEU! berichtet über die Kreidegräben der Champagne, den Somme- NAZI-GOLD. Geb., 319 Seiten Rückzug bis zum letzten Kapitel „Wir schlagen uns durch“. Rund 30 bedeu- A. Paul Rudi Michel mit 88 histori- Weber – Geb., 324 Seiten tende Schätze sollen damals in den schen Fotos, Deutschland Best.Nr.: 4025 23,50 € Seen versenkt oder in den Wäldern Format: 24,5 cm Leben und ist Welt- vergraben worden sein, nur ein Teil Best.Nr.: 4076 24,90 € Werk in meister wurde bisher gefunden. Ein reich be- Texten und Militärgeschichte bildertes Buch, Reiseführer und Sen- Meine Erinne- sationsreport in einem. Geb., 120 Sei- Bildern rungen an das Dieckert/ Antony Beevor ten, 152 Farb- und s/w-Abb. NEU! Diese ausführli- Wunder von che Dokumentation umfaßt erstmals das Bern Großmann Berlin 1945 – Best.Nr.: 4019 14,95 € Jürgen Roth Der Kampf um gesamte Leben und Werk des bekann- Fünfzig Jahre nach dem 3:2 Sieg über Das Ende Ermitteln ten satirischen Graphikers und Malers Ungarn wird die Weltmeisterschaft als Ostpreußen Akribisch recher- verboten! A. Paul Weber, der die Entwicklung das Ereignis in Film- und Romanform Der umfassende chiert und fesselnd gefeiert. Es werden Legenden gestrickt Hajo Herrmann Warum die Poli- Deutschlands von der Kaiserzeit bis zur Dokumentar- erzählt, ist das Buch zei den Kampf Bundesrepublik Deutschland mit seinen und Geschichten erfunden. Doch die bericht. eine ebenso ein- Bewegtes gegen die Kri- bildlichen Kommentaren kritisch, aber Wirklichkeit ist viel spannender und Geb., 227 Seiten dringliche wie er- Leben minalität aufge- oft auch humorvoll begleitet hat und emotionaler. Rudi Michel erzählt die schütternde Doku- Kampf- und dessen Zeitkritik heute noch aktuell ist. wahre Geschichte. Best.Nr. 1472 geben hat. mentation zu einem Jagdflieger Geb., 352 Seiten, Format: 30,5 x 22 cm Geb., 223 Seiten mit zahlr. Bildern 16,00 € Geb., 271 Seiten der dunkelsten Momente der deut- 1935-1945 Best.Nr.: 4073 19,90 € Best.Nr.: 4023 68,00 € Best.Nr.: 4081 19,95 € schen Geschichte. Geb., 541 Seiten Geb., 422 Seiten Rolf Hinze Best.Nr.: 3724 26,00 € Best.Nr.: 4072 Ostfront- Helmut Ritgen 24,90 € Bitte Bestellschein ausfüllen und senden an: Drama 1944 West-Front 1944 Parkallee 86 · 20144 Hamburg · Telefax040 / 41 40 08 58 · Telefon 040 / 41 40 08 27 Rückzugskämpfe Aus den Erinnerun- E-Mail: [email protected] · Internet: www.preussischer-mediendienst.de der Heeresgruppe gen eines Offiziers H.H. von Arnim Mitte. der Panzerlehrdivi- Das System Geb., 453 Seiten sion mit einem Vor- Die Machen- Best.-Nr. Menge Titel Preis Best.Nr.: 3443 wort von Brigadier- schaften der 26,00 € General S.V. Redley- Macht Eilhardt Walter, General der Broschiert, 486 kanadischen Panzer- Seiten Frühjahr 1945 truppen. Geb., 285 S. Best.Nr.: 2159 Kampf um Berlin Best.Nr.: 3626 14,90 € 8,90 € und Flucht in den Westen, 1944 Einbe- 4. Auflage Michael Reynolds rufung zur Wehr- Hans Georg Hess macht. Ausbildung Ein Gegner Lieferung gegen Rechnung, Versandkostenpauschale € 4,– / Auslandslieferung gegen Vorkasse, es werden die tatsächlich zum Funker in Wei- Die Männer wie Stahl entstehenden Portogebühren berechnet. Videofilme, CDs, DVDs und MCs sind vom Umtausch ausgeschlossen. mar/Thüringen von U 995 Selten ist der Waf- und Fronteinsatz in Zwei erhaltenge- fen-SS solche Reve- der neu aufgestell- bliebene deutsche renz erwiesen wor- Vorname: Name: ten Panzer-Division “Müncheberg”. Er- Unterseeboote des den wie von dem ste Kriegserfahrung (Feuertaufe) in der Zweiten Weltkrie- britischen General- Straße, Nr.: “Hölle von Golzow” – im Küstriner Vor- ges vermitteln als major Michael Rey- feld. In russische Kriegsgefangenschaft einzige noch einen nolds, der in die- PLZ, Ort: Telefon: geraten einen Tag vor der Kapitulation Eindruck von einem der wichtigsten Ka- sem Buch den Kampf der 1. SS-Pan- der Wehrmacht am 8. Mai 1945. Zwei- pitel der Seekriegsgeschichte, das zerdivision „Hitlerjugend“ bei der Ort, Datum: Unterschrift: malige Flucht aus der Gefangenschaft. ebenso dramatisch wie verlustreich war. Abwehr der alliierten Invasion in der Kart., 193 Seiten mit Abb. Broschiert, 95 Seiten Normandie schildert. Geb., 286 Seiten 42/2004 Best.Nr.: 3945 13,90 € Best.Nr.: 4059 10,00 € Best.Nr.: 4114 19,95 € 24_PAZ42 12.10.2004 17:27 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

24 Folge 42 – 16. Oktober 2004 PANORAMA

Quer durchs Beet Zitate

Musikpreis geht In seiner Dankesrede für die Ver- nach Siebenbürgen leihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels äußerte er „Internationale Musikpreis der ungarische Schriftsteller Péter D2004“ für deutschsprachige Esterházy zum unterschiedlichen Musiker im Ausland geht an die Gebrauch der Vergangenheit in Rockgruppe „Ricochée“ aus dem Deutschland und bei seinen Nach- siebenbürgischen Hermannstadt in barn: Rumänien. Der Preis ist laut der Zei- tung Sprachnachrichten die erste „Die Deutschen haben die eigenen internationale Auszeichnung für Vergehen beim Namen genannt. Die moderne deutschsprachige Musik eigenen Leiden haben sie nicht beim überhaupt. Sie wird verliehen vom Namen genannt. Die eigenen Misse- „Verein Deutsche Sprache e.V.“ und taten durch die deutschen Misseta- dem „Musik-Exportbüro“. „Rico- ten zu verdecken ist eine europäi- chée“-Sänger Lars Schneider be- sche Gewohnheit. Der Haß gegen die kräftigte: „Die deutsche Sprache ist Deutschen ist Europas Fundament in fester Bestandteil der Kultur in Sie- der Nachkriegszeit.“ benbürgen“. Um den Preis hatten sich deutschsprachige Musiker aus Kanzler Schröder, EU-Erweiter- aller Welt beworben. ungskommissar Verheugen und an- dere europäische Politiker beruhi- Flamen wollen Ausloten des Neuverschuldungslochs Zeichnung: Götz Wiedenroth gen Ängste vor einer türkischen Masseneinwanderung mit dem Hin- Bezirk teilen weis, freien Zuzug würde es für Tür- n Belgien gibt es neuen Ärger zwi- ken auch nach einem Beitritt ihres Ischen den beiden größten Volks- Landes nicht geben. Dem wider- gruppen des Landes, den Flamen spricht Ankaras Botschafter in Ber- und den (französischsprachigen) Fett und derbe lin, Ali Irtemcelik, in der Neuen Os- Wallonen. Die Flamen, deren Gebiet nabrücker Zeitung vom 11. Oktober das Territorium der mehrheitlich Politik macht eben doch Spaß! / Der Wochenrückblick mit Hans HECKEL energisch: französischsprachigen Hauptstadt Brüssel umschließt, fordern die Auf- olitik macht Spaß!“ Da war sich Die CDU hatte die Regierung behal- ihr unmöglich, selber nach „Eine solche Klausel (begrenztes teilung des Wahlbezirks Brüssel-Hal- PKanzler Schröder sicher, als er ten und den Menschen aus Dank Stockholm zu fahren, um die 1,1 Zuzugsrecht für Türken) würde den le-Vilfoorde, weil sich francophone in sein Amt einzog. Doch der Spaß dafür das Gefühl gegeben, „etwas Millionen Euro Preisgeld abzuho- Grundfreiheiten der EU und auch Brüsseler zunehmend in den flämi- dauerte nicht lange. Schon bald lag getan zu haben“, obwohl sich in len. Ihre Kontonummer wird allein dem Gesetz der Gleichbehandlung schen Gebieten rund um die Metro- ihm der fröhliche Satz quer im Hals, Wahrheit gar nichts getan hat. reisen müssen. widersprechen.“ pole ausbreiten und die Einheimi- ganz zerknittert gab er am Ende gar schen zahlenmäßig zu überflügeln den Parteivorsitz ab. Das ist jetzt al- enn Politiker mit derart gro- n der schwedischen Hauptstadt In der Welt vom 12. Oktober er- drohen. Dem Spaltungsbegehren les überstanden: Heute strahlt uns Wbem Theater soviel Erfolg ha- Iist unter den verschiedenen No- ahnt Tilman Krause die Beweggrün- werden gute Chancen eingeräumt. ein Regierungschef genießerisch an, ben, wer kann es da den Dramen- belpreiskomitees offenbar ein regel- de des Nobel-Komitees für die Ver- der unverkennbar Freude hat an textern verübeln, wenn sie es rechter Wettstreit entbrannt um die leihung des Literaturnobelpreises an dem, was er sieht: Der Kanzler mag ihrerseits einmal mit giftiger Polit- originellste Kandidatenwahl. Den die österreichische Schriftstellerin Personalien es fett und derbe, Bier mit Curry- propaganda versuchen? Können die Friedensnobelpreis soll die stellver- Elfriede Jelinek: wurst statt Sekt und Sushi. Die Auf- gar nicht? Aber hallo! Elfriede Jeli- tretende Umweltministerin von Ke- führung, welche die beiden Unions- nek ist nicht der erste lebende nia, Wangari Maathai, bekommen. „Wer nichts übrigläßt von lieb- schwestern dieser Tage abziehen, Gegenbeweis. Schon Günter Grass Weil sie sich für den Umweltschutz lichen Gefühlen, bis alles, aber auch Porsche-Chef trifft genau seinen Geschmack. Die erhielt den Literaturnobelpreis zu- eingesetzt hat. Der Vorsitzende des alles in Scherben fällt, die Liebe, die kritisiert Kollegen Schwestern reißen sich gegenseitig vörderst für sein „politisches Enga- Komitees, ein Herr Mjøs, begründet Freundschaft, Zärtlichkeit, Mitgefühl, die Haare büschelweise aus und be- gement“, für lautes Linkssein also. die unkonventionelle Wahl damit, Fürsorge und Anteilnahme, der kann orsche-Chef pöbeln sich („völliger Blödsinn!“, Und jetzt kriegt ihn die Jelinek. Mit daß man den Friedensbegriff „um- seines Beifalls sicher sein. Wenn alles PWendelin „Erschütternd!“) wie die Kessel- Literatur hätte sie den Preis nie er- fassender“ definiere, weshalb Um- einmal wieder so richtig demaskiert Wiedeking be- flicker, daß die Bühnenbretter be- langt, das wußte sie selbst genauso weltschutz jetzt auch dazu gehöre. und entmythologisiert, wenn es ent- klagt eine fal- ben. Schmerzten den Kanzler und gut wie der Literaturkritiker Reich- Gäbe es einen Umweltschutz-No- larvt und zur Kenntlichkeit entstellt sche „Weltbür- die Seinen eben noch Etatlöcher Ranicki, der ihr im Spiegel beschei- belpreis, würde der vermutlich ei- ist, dann herrschen eitel Freude und ger“-Mentalität und miese Umfragewerte, so zwickt nigt: „Ein guter Roman ist ihr nie ge- nem Astronauten verliehen, denn Sonnenschein.“ deutscher Wirt- sie jetzt das Zwerchfell, die Schen- lungen. Ihre Dramen sind unauf- irgendwie ist der Kosmos ja auch schaftsführer, die kel brennen vom Draufklopfen. führbar. Ihr literarisches Talent ist, Umwelt, ist Literatur im Grunde Po- Auch der Spiegel vom 11. Oktober ohne Rücksicht um es vorsichtig auszudrücken, eher litik, hat Politik mit Frieden zu tun ist mehr als enttäuscht von der Ent- auf hiesige Arbeitsplätze ihre Pro- riedrich Merz liegt die gemeine wie irgendwie alles mit allem. scheidung des Stockholmer Komi- duktion ins Ausland verlagern. Dem FVolkskomödie nicht so. Im tees: Focus sagte der 52jährige: „Ich halte Grunde war er nie wirklich Politiker. Unterschriftenaktionen: ie umfassend Frau Maathais diese Weltbürgergeschichte für ganz Hat uns mit seiner Sachkenntnis ge- WFriedensbegriff tatsächlich ist, „Keine Avantgarde also, sondern gefährlich. Wir haben doch alle eine quält und mit seiner Unfähigkeit zur Da kann der Bürger darüber ließ sie uns nicht lange im eine ziemlich abgelatschte Feminis- Heimat. Und wir haben hier in inhaltlosen Polemik an den Rand »etwas tun«, ohne daß Dunkeln. Aids, das sei keine natürli- musfront, die da nochmal abgelaufen Deutschland Verantwortung über- des Erträglichen gelangweilt. Einen che Epidemie, sondern das Werk wird in diesem Oktober, ,mutig‘ mur- nommen, Verantwortung für Men- Kopf kürzer hatte ihn seine Partei- sich etwas tut: Perfekt! böser Weißer, die den Erreger im melnd und ,kritisch‘ und ,oho‘, aber schen.“ Wiedeking hatte den chefin ja schon gemacht, den Rest Labor gezüchtet hätten, um die man hat gelernt, damit zu leben.“ Chef-Posten bei Porsche 1993 über- wollte sie später entsorgen, so im Schwarzen auszurotten. Kondome nommen, als der Betrieb vor der Vorbeigehen. Daß Merz ausgerech- bescheiden.“ Ergo verlegte sie sich nützten da gar nichts. Wird Maathai Zur Debatte um Asylbewerberla- Pleite stand. Heute ist Porsche der net jetzt und ohne sie zu fragen von aufs Pamphlet. Als sie 1946 in den ernstgenommen (und wer will es ger in Nordafrika oder ihre Aufnah- profitabelste Autobauer der Welt. der Bühne springt, paßt der Merkel Tiefen der Steiermark zur schlech- sich leisten, eine Friedensnobel- me in die EU stellte die Frankfurter Kritisch äußerte er sich zur EU- daher gar nicht. Um so mehr ist das ten Welt kam, standen ihre Sterne preisträgerin nicht ernstzunehmen!) Allgemeine am 12. Oktober fest Osterweiterung und warnte aus- Publikum in der rot-grünen Loge übel: Die Mutter (nach Elfriedes dürfte ihre erstaunliche Erläuterung drücklich vor einem Beitritt der begeistert von der spontanen Darstellung) eine Gewitterziege, der unter den Schwarzen dieser Welt „Ein Staat, der Fremde abweist, ist Türkei. Der sei „kaum zu verdauen“. Sondereinlage. Vater stirbt in geistiger Umnach- gewiß die Sehnsucht entfachen, mit im Recht. Kein Land ist dazu ver- tung. Dafür mußte sich irgendwo ge- den Weißen in einer ganz besonde- pflichtet, Ausländer bei sich aufzu- »In die Pleite« ie Koalitionäre von Rot und rächt werden, das war mal klar. Und ren Art von Frieden zusammenzule- nehmen. Es gibt nach allgemeinem DGrün sind ein wirklich gutes zwar so, daß es ihr, der Jelinek, nicht ben, sager wir: wie Hutu und Tutsi? Völkerrecht auch keine Pflicht, Asyl it 28,6 Pro- Publikum, eines, das richtig mitgeht. allzu gefährlich wird. Auf der Suche zu gewähren.“ Mzent der So versuchen sie den Eindruck zu nach günstigen Opfern fand sie die a, die Nobelpreisverleiher haben Stimmen im er- erwecken, als hielten das chaotische Nazis, die glücklicherweise im Jahr Jwahrlich ein feines Händchen bei sten Wahlgang Gejohle über eine Unterschriftenak- vor ihrer Geburt ins Endlager der der Auswahl ihrer Favoriten. wurde die Par- tion gegen den EU-Beitritt der Tür- Geschichte gewandert waren und Allerdings war es früher üblich, die tei von Viktoras kei für richtige Politik. Das könne nur noch mäßig strahlten. Brandstifter erst mit Friedensprei- Wer ist der Größte? Uspaskich die ganz schlimme Folgen haben für das sen zu adeln, nachdem sie die Nummer Eins Miteinander, so wie seinerzeit die ie Jelinek jagt und „demaskiert“ Fackeln aus der Hand gelegt hatten Wettbewerbe aller Sorten, bei den litauischen Parlamentswah- Unterschriftenaktion gegen den Dalso „Faschisten“. Was Faschi- wie Jassir Arafat. teils als Sport und teils als Schau, len. Uspaskich wurde als Russe 1959 Doppelpaß in Hessen, raunen sie in sten sind, hat sie als Mitglied der mal in Taten, mal in Worten, in Archangelsk geboren, ist mit einer gespielter Ernsthaftigkeit, während Kommunistischen Partei Öster- Oder Muammar al Ghaddafi. Der manche lustig, manche flau, Litauerin verheiratet und erst seit sie sich die Lachtränen von den reichs gelernt – alle nämlich, die rückte auch schon immer näher an sind per Knopfdruck auszuwählen 1989 litauischer Bürger. Mit allerlei Wangen wischen. Das ist ein feiner, nicht Freunde der Kommunisti- den engeren Kreis der Preiswürdi- und belegen landesweit Geschäften häufte er ein Vermögen sehr solidarischer Zug. Sie hätten schen Partei sind. Zur Demaskie- gen heran. Doch die Tour hat er sich auf der Vielzahl von Kanälen von 43 Millionen Euro an. Seine ei- schließlich auch den Regietrick ent- rung kippt sie ihren Jagdtrophäen selbst vermasselt, als er jetzt gegen gut die halbe Sendezeit. gene Partei gründete er erst im ver- larven und dem Publikum verraten einen Eimer Jauche ins Gesicht und einen EU-Beitritt der Türkei stichel- gangenen Herbst und versprach nun, können, wie es damals in Hessen ruft: „So sieht er wirklich aus!“ te. Sie sei ein „orientalisches Land“, Auch den Rest der Stunden aber die Renten, Sozialleistungen und wirklich war: Mit viel Trara holte die Wenn sich einer beschwert, ist das sagt der Libyer, ein „trojanisches füllt ein strenger Wettbewerb: Mindestlöhne zu erhöhen, mehr CDU vor der Landtagswahl die der Beweis, daß die Jelinek von den Pferd“, das Europa stets als „Arena Hört nur dieses Schuldgelaber, Geld für Bildung und Gesundheit Menschen heran, um gegen die dop- Faschisten verfolgt wird. Wenn für Eroberungen“ betrachtet habe. seht den Drang zum Selbstverderb! auszugeben und sogar die Kosten für pelte Staatsbürgerschaft zu unter- nicht, gibt’s den zweiten Eimer, und „Diesmal werden sie nicht an den Ob für fremde Auftraggeber, Hauskredite junger Familien zu schreiben – und CDU zu wählen. einen dritten. Sie hat einen ganzen Toren Wiens halten“, menetekelt der ob aus dumpfem Trieb allein – übernehmen. Gleichzeitig will er die Kaum war die Wahl wunschgemäß Schuppen voll. Der Verfolgungs- Wüstendiktator düster. Hätte er da- Deutschlands größter Totengräber Steuern senken. Wirtschaftswissen- gewonnen, verschwanden die unter- druck, dem sich die Jelinek nach 23 mit nicht warten können bis nach will da sichtlich jeder sein! schaftler fürchten, eine solche Poli- schriebenen Listen im Keller, die öffentlichen Preisen und Auszeich- der Preisverleihung? Dummkopf, tik führe „geradewegs in die Pleite“. Sammlung wurde abrupt eingestellt. nungen ausgesetzt sieht, macht es jetzt ist er raus. Pannonicus