Jahresbericht 2015
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Jahresbericht der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Geisenheim für das Jahr 2015 Jahresbericht 2015 Seite 1 von 47 01.03.2016 Dieser Jahresbericht soll einen Überblick über die Aufgabenstellung und die geleistete Tätigkeiten der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Geisenheim darstellen. Feuerwehrwesen ‐ „Verändern, um zu bewahren!“: Zur Lage der Feuerwehren in Geisenheim am Beginn des 21. Jahrhunderts Der gesetzliche Auftrag, die Geisenheimer Bürgerinnen und Bürger vor Gefahren zu schützen, ist unter den vorhandenen Umständen zu erfüllen. In diesem Jahresbericht werden zunächst die Aufgaben der Feuerwehren erläutert und wie diese erfüllt werden. Die Feuerwehren und ihre Aufgaben Die Feuerwehren in Hessen sind kommunale, technische Organisationseinheiten der Gemeinden zur Abwehr von örtlichen Gefahren, die der Allgemeinheit oder dem Einzelnen bei öffentlichen Notständen aller Art drohen. Sie erfüllen weiterhin Aufgaben im Rahmen der überörtlichen Gefahrenabwehr, des so genannten „Katastrophenschutzes“. Bezüglich der Personalstellung werden Freiwillige Feuerwehren in unserer Größenordnung von ehrenamtlichen Kräften gestellt. Die Feuerwehren nehmen bei der Gefahrenabwehr eine besondere Stellung wahr ‐ und das nicht nur wegen ihres großen Personalbestandes aus freiwillig‐ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen. Ihre Aufgaben beschränken sich schon seit langem nicht nur auf ihre historische Kernkompetenz: die Brandbekämpfung. Die Feuerwehren übernehmen in Hessen grundsätzlich folgende Aufgaben: die Abwehr von Brandgefahren, die Abwehr von Technischen Gefahren und Naturgefahren, die Abwehr von Gefahren, die von gefährlichen Stoffen und radioaktiven Stoffen ausgehen (ABC‐Gefahren), sowie die Abwehr von Gefahren in, auf und an Gewässern. Bilanz des Feuerwehrwesens Insgesamt fällt die Bilanz des hessischen Brand‐ und Katastrophenschutzes zufriedenstellend aus. Mit den derzeit vorhandenen Rettungs‐ und Einsatzmitteln sind die Feuerwehren derzeit flächendeckend in der Lage, innerhalb der Einsatzgrundzeit von zehn Minuten wirksame Hilfe einzuleiten und bei Schadens‐ und Gefahrenlagen größeren Umfangs das notwendige Einsatz‐ und Führungssystem aufzubauen. Die Kommunen nehmen den Brand‐ und Katastrophenschutz als Pflichtaufgabe der Selbstverwaltung wahr, sodass die Probleme auch dort gelöst werden können, wo sie entstehen. Ausgewählte Einzelthemen Dass Feuerwehrangehörige tagsüber nicht in genügender Anzahl an ihrem Wohnort für den Feuerwehreinsatz verfügbar sind, ist für die Feuerwehren zwar kein neues Problem, doch es hat mittlerweile ein nahezu flächendeckendes Ausmaß angenommen. Die Tagesalarmunsicherheit hat auch die Feuerwehren erreicht, die bisher noch mit der so genannten „gerätebezogenen Mannschaftsstärke“ ausrücken konnten. Jahresbericht 2015 Seite 2 von 47 01.03.2016 Bei gegebener Tagesalarmunsicherheit können die folgenden Lösungsansätze den Freiwilligen Feuerwehren vor Ort und den Gemeinden als deren Aufgabenträger zur Problemlösung dienen: Frauen und andere gesellschaftlichen Gruppen wie beispielsweise Bürger mit Migrationshintergrund gleichberechtigt in die Freiwilligen Feuerwehren aufnehmen. Ist in Geisenheim realisiert, zwei Mitglieder mit MH integriert. Alarmierungsgemeinschaften bilden, das heißt, die Alarm‐ und Ausrückeordnung so strukturieren, dass mehrere örtliche Einheiten bei einem Einsatz gleichzeitig alarmiert werden, um mit einer ausreichenden Mannschaftsstärke gemeinsam wirksame Hilfe einleiten zu können. Ist in Geisenheim realisiert, AAO wurde angepasst. Doppelmitgliedschaft in der Feuerwehr des Wohnortes und in der Feuerwehr des Ortes, in dem sich die Arbeitsstelle befindet, ermöglichen und fördern. Ist in Geisenheim realisiert, Tagesalarmschleife erfasst den Personenkreis. Durch die Verlängerung des Dienstalters von freiwilligen Feuerwehrleuten auf 65 Jahre und deren Einsatz im rückwärtigen Bereich können junge Feuerwehrangehörige für den Einsatzstellendienst freigesetzt werden. Ist in Geisenheim realisiert, es wurden Anträge auf Verlängerung gestellt. Jugendfeuerwehren zur Nachwuchsgewinnung. Derzeit sind in Geisenheim in allen Stadtteilen Jugendwehren vorhanden, die älteste existiert bereits seit 45 Jahren. Organisation des Feuerwehrwesens : Erstens: Um die nicht‐polizeiliche Gefahrenabwehr im Brand‐ und Katastrophenschutz durch ein System mit überwiegend freiwillig‐ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürgern sicherstellen zu können, sind auch in Zukunft die örtlichen Feuerwehreinheiten unverzichtbar. Zum Stellenwert der Feuerwehren in unserer Gesellschaft: Feuerwehren sind das Kernstück der zivilen Gefahrenabwehr und spielen damit eine herausgehobene Rolle bei der Wahrung der Inneren Sicherheit. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum sicheren Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Die Feuerwehrleute sind mit schwierigsten, riskanten, oft lebensgefährlichen Aufgaben betraut, die sie für die Allgemeinheit leisten. Ihre Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft stellen sie mit jedem Einsatz unter Beweis. Darüber hinaus kommt gerade unseren aktiven Feuerwehrleuten eine große gesellschaftspolitische Bedeutung zu. Sie sind in den Gemeinden tief verwurzelt und bilden ein wichtiges Bindeglied zwischen Bürgern und Gemeinwesen. Sie leben von freiwilligem und ehrenamtlichem Engagement und sind gelebte Demokratie. Vor diesem Hintergrund kann die Struktur der örtlichen Feuerwehren in unserem Land nicht allein mit betriebswirtschaftlichen Maßstäben beurteilt werden. Mehr Kooperation zwischen Gemeinden und ihren Feuerwehren ist Jahresbericht 2015 Seite 3 von 47 01.03.2016 sinnvoll. Eine zwangsweise Zusammenlegung örtlicher Feuerwehren scheitert oft an der gesetzlichen Hilfsfrist. „Bevölkerungsschutz für den Bürger durch den Bürger.“ Erst wenn die Selbst‐ und Nachbarschaftshilfe an ihre Grenzen stoßen, setzt die behördliche Gefahrenabwehr ein, die auf die Eigeninitiative und Selbstverantwortung der Bürgerinnen und Bürger aufbaut. Die Kommunen und der Staat sind nicht in der Lage, die Gefahrenabwehr als unentgeltliche Dienstleistung und „Rundum‐Sorglos‐Paket“ anzubieten. Hier gilt: „Hilf Dir selbst, so hilft Dir Gott ‐ und wenn nicht die Feuerwehr.“ Ein flächendeckender und finanzierbarer Bevölkerungsschutz erfordert das freiwillig‐ ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger, um das erforderliche Einsatzpersonal in den Einheiten und Einrichtungen des Brandschutzes, der Allgemeinen Hilfe und des Katastrophenschutzes demokratiefest und zukunftssicher bereitzustellen. Derzeit wirken in Deutschland noch rund 1,5 Mio. Helferinnen und Helfer im Bevölkerungsschutz überwiegend freiwillig‐ehrenamtlich mit. Hier gilt: „Frage nicht, was die Gesellschaft für Dich tut, sondern was Du für die Gesellschaft tun kannst. Hauptamt unterstützt das Ehrenamt.“ Der Bevölkerungsschutz setzt bei den politischen Entscheidungsträgern aller Ebenen die Einsicht in die Notwendigkeit einer leistungsfähigen Gefahrenabwehrstruktur voraus. Hier gilt: „Der Bevölkerungsschutz in allen seinen Bereichen ist ein hoheitliche Kernaufgabe. Der Bürger erwartet Taten und keine Lippenbekenntnisse und Sonntagsreden.“ Eine ausreichende Finanzierung und angemessene finanzielle Förderung des Brandschutzes, der Allgemeinen Hilfe und des Katastrophenschutzes durch alle Sachkostenträger ist unter Berücksichtigung der gegebenen, engen finanziellen Rahmenbedingungen sicherzustellen. Hier gilt: „Kein Bevölkerungsschutz nach Kassenlage. Kein Kaputtsparen der Gefahrenabwehr.“ Die Bewältigung dieser Problemfelder kann nur Gemeinsam durch die Kommunen, Länder und den Bund gelingen. Jahresbericht 2015 Seite 4 von 47 01.03.2016 Tätigkeiten in 2015 Wehrführerausschuss Im Jahr 2015 fanden insgesamt 3 Wehrführersitzungen, in allen Stadtteilen, mit umfangreichen Tagesordnungen statt. Ausbildung Fahrerlaubnisklasse C Die Ausbildung der Fahrschüler erfolgt über eine Fahrschule in Wiesbaden, derzeit werden pro Jahr drei Personen ausgebildet. Zwei Personen werden über den BUND finanziert, da in Geisenheim ein Fahrzeug stationiert ist. Einführung Digitalfunk Bis zum Dezember 2013 wurden alle 21 Funkmasten im Rheingau-Taunus-Kreis in Betrieb genommen, die Qualität ist nicht in allen Bereichen optimal. Derzeit können die HRT im TMO- und DMO-Betrieb genutzt werden, jedoch müssen noch kleinere Fehler beseitigt werden. Der Landkreis hat in seiner Dienstanweisung nun verfügt, dass ab dem 01.07.2015 der Funkverkehr in digitaler Form abgewickelt werden soll. Leider ist die Leitstelle noch nicht umgerüstet, dies wird vermutlich in 2016 abgeschlossen. Insofern ist die Beschaffung der digitalen Funkmeldeempfänger für das 4. Quartal 2016 vorgesehen. Lehrgangsplanung 2015 Das Lehrgangsangebot wurde erweitert, in 2015 können nicht alle Interessenten berücksichtigt werden, da wesentlich mehr Anmeldungen vorliegen. Fahrzeugkonzeption Johannisberg Für den Stadtteil Johannisberg wurde ein LF 10 Kats beantragt. Fahrzeugkonzeption Stephanshausen Für den Stadtteil Stephanshausen wurde ein MLF beantragt, ist jedoch auf der Prioritätenliste des Landkreises nicht auf den vorderen Plätzen. Feuerwehrhaus Stephanshausen Die Stadtverordnetenversammlung hat einem Umbau zugestimmt, der die Anforderungen an die DIN weitestgehend erfüllt. Die Planungen sind abgeschlossen, eine Baugenehmigung ist im Dezember 2015 eingetroffen. Die Förderung beim Innenministerium ist beantragt, eine Zuwendung steht leider noch aus. Jahresbericht 2015 Seite 5 von 47 01.03.2016 Feuerwehrhaus Johannisberg Die dritte Box wurde in mehreren Gesprächen mit der Schulleitung und dem Kultusministerium erörtert, leider konnte dies