Strukturprobleme Grössere Die Wut Im Öffnungsschritte Die Walliser Weinwirtschaft Zwischen Bangen Und Hoffen Wein
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AZ 3900 Brig Donnerstag, 30. November 2000 Publikations-Organ der CVPO 160. Jahrgang Nr. 279 Fr. 1.90 Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 469 Ex. Redaktion: Tel. 027/922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027/948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027/948 30 40 Elektrizitäts- markt Weinbau: Strukturprobleme Grössere Die Wut im Öffnungsschritte Die Walliser Weinwirtschaft zwischen Bangen und Hoffen Wein... Es gibt Menschen, die «be- Bern.—(AP) Der Natio- S i t t e n. — (wb) Der Walliser sche Wii», also bösen Wein nalrat hat sich am Mittwoch Weinbau kämpft mit Struktur- trinken. Wenn die einen Hal- bei der Strommarktöffnung problemen. Der spektakuläre ben Weissen hinter die Binde der schnelleren Gangart des Abgang des Provins-Managers kippen, brauchen Mundwerk Ständerats angeschlossen. Jean-Marc Amez-Droz ist auch oder Fäuste oder beides zu- Danach gilt eine Öffnungs- Ausdruck dieser Zerrissenheit. sammen einen Waffen- dauer von sechs Jahren, und Auf der einen Seite steht eine schein. Im Wein ist nicht nur die Stromversorger können ab kämpferische Winzerschaft mit Wahrheit, sondern eben In-Kraft-Treten des Gesetzes dem Rücken zur Wand: Die Er- auch Wut. bereits 20 Prozent des direk- träge stagnieren oder sinken, die Und wütend reagierte die ten Jahresabsatzes an feste Bewirtschaftungskosten hinge- Basis der Provins auf den Kunden liefern. Nach drei gen steigen. Vor diesem Hinter- Vorschlag ihres Direktors, Jahren beträgt der Anteil 40 grund lehnte die Provins-Basis 200 Gramm Traubengut zu Prozent. Die Zustimmung zur (5100 Genossenschafter/innen) deklassieren, um so die Prei- ständerätlichen Version er- einen Vorschlag der Provins-Di- se zu stabilisieren. Jetzt folgte in der Differenzbereini- rektion ab, 200 g pro m² ihrer räumt der Provins-Direktor gung mit 130 zu 40 Stimmen. Produktion 2000 von Anfang an sein Büro — aber die Struk- Als Erstrat hatte sich die zu deklassieren. Der abtretende turprobleme schwimmen Grosse Kammer zunächst wie Provins-Manager machte gel- munter weiter im Weinsee. der Bundesrat für die Öff- tend, dass die überdurchschnitt- Was soll mit jenen über- nungsschritte 10 Prozent und liche Ernte 2000 die Preise bald schüssigen Millionen von 20 Prozent ausgesprochen. einmal auf breiter Front unter Litern Weisswein gesche- Anträge auf noch grössere Druck geraten lässt. Die Branche hen, die nach der grossen Öffnungsschritte wurden ab- fürchtet spätestens im kommen- Ernte 2000 bald schon auf gelehnt. Damit ist das Elektri- den Sommer 2001 beim Weiss- den Schweizer Markt kom- zitätsmarktgesetz im wich- wein mit einem Preisabschlag men? tigsten Punkt bereinigt. Abge- von bis zu 50 Rappen. Es ist durchaus möglich, lehnt wurde der Vorschlag der Die Grossabnehmer warten ab dass die Provins-Winzer Nationalratskommission, dass und lassen die Zeit für sich ar- schon in wenigen Monaten der Bund bei ungedeckten beiten. Genau diesem Preiszer- merken werden, dass nicht Kosten für die Entsorgung fall hatte der abgehalfterte Pro- der Direktor, sondern sie von Nuklearanlagen und ra- vins-Manager mit der Deklassie- selber auf dem falschen dioaktiven Abfällen eine Ab- rung von 200 g je m² entgegen- Walliser Weinbau: Die Ernte 2000 war von ausgezeichneter Qualität — aber zu gross. Der Druck Dampfer waren . gabe erheben kann. Seite 3 wirken wollen. Seite 9 auf die Preise wächst. Luzius Theler Letzter grosser Bauauftrag am Lötschberg-Basistunnel vergeben Walliser Konsortium kommt zum Zuge T h u n. — (AP) Der letzte gros- se Bauauftrag am Lötschberg- Basistunnel in der Höhe von 467 Millionen Franken ist an ei- ne hauptsächlich aus Schweizer Unternehmen bestehende Ar- beitsgemeinschaft vergeben worden. Das so genannte Tun- nel-Baulos Ferden umfasst den Sprengvortrieb der beiden Ba- sistunnelröhren ab dem Fuss- punkt Ferden in Richtung Wal- lis und Bern, wie die BLS Alp- Transit AG am Mittwoch mit- teilte. Die Arbeitsgemeinschaft soll unter der Federführung der Losinger Sion SA die Arbeiten In Fiesch gehen Goms Tourismus und Fiesch-Fieschertal Tourismus eine Bürogemeinschaft ein. auf der Grossbaustelle am Fuss Obergoms Tourismus wird dabei integriert. des Felsenstollens Ferden ab kommendem Mai mit 250 Per- sonen in Angriff nehmen. Der Lötschberg-Basistunnel wird Goms: Touristische Einheit von fünf Baustellen aus gebaut, ist 34,6 Kilometer lang und kos- Bürogemeinschaft mit Fiesch-Fieschertal Tourismus tet 3,2 Milliarden Franken. R e c k i n g e n. — (wb) Obergoms Tourismus wird in Goms Tourismus integriert, so dass die Vermark- tung der Marke «Goms» optimal vorgenommen werden kann. Zudem werden Goms Tourismus und Fiesch-Fieschertal Tourismus eine Bürogemeinschaft eingehen. Beide Massnahmen wurden an der aus- Tunneleingang beim Neat- serordentlichen Delegiertenversammlung von gestern vorgestellt. Sie sollen vermehrt Synergien nutzen Fenster in Steg. Der letzte und Einsparungen bewirken. Seite 11 grosse Auftrag ist vergeben. Wallis Wallis Sport Crazy Palace vorübergehend in Betrieb Voranschlag — Unwetterschäden exklusive Zugs Auferstehung Seit März 2000 ist das Cra- An der heutigen Urver- Noch vor kurzem schien zy Palace geschlossen. Die sammlung wird der Bevöl- EV-Zug-Trainer André Pe- Casino Brig AG mit Verwal- kerung von Stalden der Vor- loffy (unser Bild) vor der tungsratspräsident Dr. Edu- anschlag 2001 sowie die In- Entlassung zu stehen. Doch ard Brogli haben entschie- vestitionsrechnung zur dann stärkte ihm der Vor- den, bis zum Urteil über die Kenntnisnahme vorgelegt. stand den Rücken und seit- Spielbankenkonzession im Nicht berücksichtigt werden her gings bergauf. Drei Sie- kommenden Oktober 2001 konnten dabei die Folgekos- ge in Serie, zuletzt mit Rap- das Gebäude wieder in ei- ten, die für die Gemeinde perswil-Jona gegen das nen laufenden Betrieb zu aus den massiven Unwetter- Team der Stunde, haben den verwandeln. Damit die schäden (Bild: Stalden-Neu- Meisterschafts-Anwärter Chance für den Konzessi- brück) vom Oktober resul- wieder zum Thema ge- onserhalt steigt. Seite 11 tieren. Seite 12 macht. Seite 29 AUSLAND/SCHWEIZ Walliser Bote Donnerstag, 30. November 2000 2 Die ungeliebten Anwälte haben Keine Anfrage zu erwarten nun das Sagen Schweiz rechnet nicht mit Teilnahme an EU-Eingreiftruppe Präsidentschaftskandidaten haben die besten Juristen engagiert Berlin.—(AP) Bundes- sprächen wurde nach Anga- Washington.—Das Ge- präsident Adolf Ogi rechnet ben beider Seiten die Lage sicht des US-Wahlkampfs hat nicht mit einer Teilnahme auf dem Balkan, die Ent- sich in den vergangenen Wo- der Schweiz an der geplan- wicklung des Balkan-Stabili- chen dramatisch verändert: es ten Krisenreaktionstruppe tätspaktes, das Schweizer En- der EU. Dieser Komplex sei gagement beim NATO-Pro- Von Terence Hunt bei der Erörterung von Si- gramm «Partnerschaft für sind nicht mehr die Kandida- cherheitsfragen mit Bun- den Frieden» sowie das UN- ten oder die Stimmzettel, die desverteidigungsminister Engagement beider Staaten im Mittelpunkt stehen, son- Rudolf Scharping in Berlin erörtert. Ferner besprachen dern die Rechtsanwälte beider besprochen worden, sagte Scharping und Ogi Aspekte Seiten. Der Fall liegt nun in Ogi zum Abschluss seines der bilateralen Zusammenar- der Hand eines Berufsstands, zweitägigen Deutschlandbe- beit, darunter die Rüstungs- zu dem Amerika eine intensive suchs. kooperation und die Zukunft Hassliebe pflegt. Ogi betonte die grundsätzli- der Streitkräfte beider Län- Die Anwälte, die jetzt in den che Hilfsbereitschaft der der. Dabei informierte Schar- rund zwei Dutzend Klagen von Schweiz zur Friedensförde- ping seinen Gast über den ak- Florida bis zum Obersten Ge- rung. Dies werde durch den tuellen Sachstand bei der richtshof in Washington enga- Einsatz eigener Kräfte auf Bundeswehrreform, hiess es giert sind, sind fast ausschliess- dem Balkan bewiesen. Eine beim Verteidigungsministeri- lich Weisse. Einige sind schon Anfrage der Europäischen um. echte Veteranen, die in den be- Union (EU) an die Schweiz kanntesten Fällen der letzten wegen einer Beteiligung an Begeisterung und Jahre aufgetreten sind, ob es der der Krisenreaktionstruppe Stolz Mordprozess gegen O. J. Simp- der EU werde nicht erwartet. Ogi äusserte sich vor der son, der Streit um den kubani- Falls doch noch eines Tages Presse begeistert über den schen Flüchtlingsjungen Elian eine solche Anfrage kommen Aufbau Berlins zu einer euro- oder der Kartellrechtsprozess sollte, dann werde sie «mili- päischen Metropole. In der tärisch beantwortet», sagte deutschen Hauptstadt werde gegen den Softwarekonzern Mi- Auszählung ohne Ende in Florida. Jetzt sind die Anwälte an der Reihe. (Photo: Keystone) crosoft war. «Jetzt können alle Ogi auf entsprechende Fra- mit Optimismus und und En- sehen, wen die Konzerne für gen am Mittwoch in Berlin. thusiasmus die Zukunft ge- 1000 Dollar (1800 Franken) die Baker, so, als ob er die Demo- durchsetzen, die Anwälte müss- ten haben.» Einen Höhepunkt Ogi war zur Verleihung des staltet. Das imponiere ihm Stunde anheuern», sagte der kraten damit einschüchtern ten dann nach Hause gehen. Der erreicht der Streit um die Europäischen Solarpreises sehr. Voller Stolz sei er ge- Lehrbeauftragte Stephen Hess wollte. Das dürfte kaum gelin- Tag ist ganz offensichtlich noch Stimmauszählung am Freitag, 2000 nach Berlin gekommen wesen, als er vom Dach des von der Brookings Institution. gen. Zum Team von Al Gores nicht gekommen. Der Psycholo- wenn die Anhörung am Obers- und hatte bei dieser Gelegen- Reichstagsgebäudes im Re- «Das ist schon interessant. Anwälten, es sollen inzwischen ge Stanley Renshon erklärte, ten Gerichtshof in Washington heit auch Gespräche mit Re- gierungsviertel