Rechnung 2020 Einwohner- und Ortsbürgergemeindeversammlung vom 11. Juni 2021, in der Dreifachturnhalle

Ortsbürgergemeinde: ab 19.30 Uhr Einwohnergemeinde: im Anschluss, ab 20.00 Uhr Gestaltun g/ Layou t/ Fotos Titelseite, Seite 2 und 40: Thomas Strütt | ts werbung seon Druck: diestar ag seon | Gedruckt in der Schweiz

2 Gemeinde Seon

Liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger

Zur Gemeindeversammlung vom 11. Juni 2021 laden wir Sie recht freundlich ein. Die Unterlagen zu den einzelnen Geschäften der Einwohner- und Ortsbürgergemeinde - versammlung liegen vom 28. Mai bis 11. Juni 2021 bei der Ge meinde kanzlei zur Einsichtnahme durch die Stimmberechtigten öffentlich auf.

Nutzen Sie die Aktenauflage oder beziehen Sie die Detailunterlagen von unserer Webseite www.seon.ch .

Der Stimmrechtsausweis (Beiblatt hinter der Umschlagseite dieser Vorlage) ist beim Eintritt in das Versammlungslokal persönlich abzugeben.

Wichtige Informationen an die Stimmberechtigten

COVID-19 / Sicherheit aller Teilnehme r/ innen

Der Gemeinderat wird die Entwicklung von COVID-19-Epidemie auch in den kommenden Wochen weiterhin verfolgen und behält sich vor, ggf. die Versammlung kurzfristig abzusagen. Für den Gemeinderat geniesst der Schutz der Bevölkerung Priorität. Er ist sich bewusst, dass am Ende Ihr persönliches Sicherheitsempfinden über eine Teilnahme entscheidet. Es wird daher alles unternommen, dass Sie sich an diesem Abend an der Versammlung auch sicher fühlen. Denn eine Teilnahme soll für alle Stimmberechtigten sorgenfrei erfolgen.

• Beim Einlass werden die Kontaktdaten bzw. die Telefonnummer (Festnetz- un d/ oder Mobiltelefonnummer) auf dem Stimmausweis notiert. Die Abteilung Kanzlei stellt ein sicheres Aufbewahren der Registratur für eine Dauer von 14 Ta- gen sicher, danach werden die Daten vernichtet.

• Beim Eingang steht eine Hygienestation mit einem Desinfektionsspender. Die Versammlungsteilnehmer werden angehalten, sich vor dem Eintritt die Hände zu desinfizieren.

• Bei der Abgabe des Stimmrechtsausweises findet eine Kolonnenbildung statt, wobei zur vorstehenden Person ein Abstand von 1.50 m einzuhalten ist. Am Boden sind Abstandsmarkierungen angebracht.

• Zwischen den Versammlungsteilnehmern ist seitlich und nach hinten grund- sätzlich ein Abstand von jeweils 1.50 m einzuhalten.

• Beim Betreten der Dreifachturnhalle gilt die Maskenpflicht.

Betreffend den weiteren Bestimmungen und Massnahmen wird auf das Schutzkon - zept verwiesen, dass auf der Webseite der Gemeinde Seon, www.seon.ch , einge - sehen werden kann.

3 Gemeinde Seon

Traktandenliste

Seite Ortsbürgergemeindeversammlung 5 1. Protokoll der Gemeindeversammlung vom 27. November 2020 5 2. Rechnung 2020 7 3. Rechenschaftsbericht 2020 7 4. Verschiedenes und Umfrage Einwohnergemeindeversammlung 8 Informationen zum Überweisungsantrag vom 27. November 2020 9 1. Protokoll der Gemeindeversammlung vom 27. November 2020 10 2. Rechnung 2020 24 3. Rechenschaftsbericht 2020 25 4. Kreditabrechnungen a) Strassensanierung Bachweg mit Sanierung Werkleitungen; Strasse b) Strassensanierung Bachweg mit Sanierung Werkleitungen; Wasser 26 5. Veräusserung der Parzelle 739, Seetalstrasse an die Nushi GmbH, Anglikon, zum Preis von CHF 471‘000.00 (CHF 750.00/m 2); Zustimmung 28 6. Anpassung Stellenplan der Einwohnergemeinde; Schaffung einer Bauverwalterstelle 16 0% 30 7. Teilrevision Gemeindeordnung 32 8. Bevölkerungsschutzregion ; Reorganisation ZSO; Genehmigung des Vertrages 38 9. Gemeinderatsentschädigung 202 2/ 2025 38 10. Verschiedenes und Umfrage

4 Gemeinde Seon

Berichte und Anträge des Gemeinderates

Ortsbürgergemeindeversammlung

Traktandum 1 Protokoll

Das Protokoll kann in Papierform bei der Gemeindekanzlei Seon ( gemeindekanz - [email protected] / Telefon 062 769 85 00 ) bezogen werden. Das Protokoll wurde von der Finanzkommission geprüft.

Antrag Sie wollen das Protokoll der Ortsbürgergemeindeversammlung vom 27. November 2020, gemäss Antrag der Finanzkommission, genehmigen.

Traktandum 2 Rechnung 2020

Die Rechnung 2020 der Ortsbürgergemeinde (ohne Regionalforst) schliesst mit einem Aufwandüberschuss von CHF 44’299.47. Budgetiert wurde ein Aufwandüber - schuss von CHF 5’710.00. Die Rechnung schliesst somit um CHF 38’589.47 schlech - ter ab als budgetiert. Hauptgrund für das schlechtere Ergebnis ist die ausserplan - mässige Abschreibung des neuen Betriebsplans der Forstbetriebsgemeinschaft Region Seon. Die ausserplanmässige Abschreibung wurde notwendig, da das finan - zielle Investitionskriterium nicht erreicht wurde und somit das Planwerk nicht bilan - ziert werden darf. Der Aufwandüberschuss wird in den Bilanzüberschuss (299) ge - bucht. Der Bilanzüberschuss beträgt per Ende 2020 neu CHF 6’450’650.30.

Die Betriebsrechnung der Forstbetriebsgemeinschaft Region Seon weist einen Aufwandüberschuss von CHF 70’980.82 aus (Budget Aufwandüberschuss CHF 72’080.00). Der Aufwandüberschuss wurde auf die vier angeschlossenen Ge- meinden gemäss dem geltenden Gemeindevertrag verteilt und in Rechnung gestellt. Der Anteil für die Ortsbürgergemeinde Seon beträgt CHF 28’960.17 (40. 8%).

Allgemeine Verwaltung

Kurz und bündig Nettoaufwand CHF 14’346.15

5 Gemeinde Seon

Volkswirtschaft

Kurz und bündig Nettoaufwand CHF 83’022.22 Aufwandüberschuss Forstbetrieb CHF 70’980.82

Die Betriebsrechnung der Forstbetriebsgemeinschaft Region Seon weist einen Auf- wandüberschuss von CHF 70’980.82 aus (Budget CHF 72’080.00). Der Aufwand- überschuss wurde auf die vier angeschlossenen Gemeinden gemäss dem gelten - den Gemeindevertrag verteilt. Der Anteil für die Ortsbürgergemeinde Seon beträgt CHF 28’960.17.

Finanzen und Steuern

Kurz und bündig Aufwandüberschuss OBG CHF 44’299.47 Der Zinssatz für die Verzinsung des Kontokorrentbestandes zwischen der Einwohner- und Ortsbürgergemeinde beträgt 0. 8%

Der Gemeinderat ist für die Festlegung des internen Zinssatzes verantwortlich. Er hat in Anlehnung an die durchschnittlichen Fremdkapitalzinsen der Gemeinde be - schlossen, dass der interne Zinssatz für das Jahr 2020 0. 8% beträgt.

Die Ortsbürgergemeinde Seon schliesst mit einem Aufwandüberschuss von CHF 44’299.47. Unter Berücksichtigung der Abschreibungen im Betrag von CHF 68’999.70 ergibt sich eine Selbstfinanzierung von CHF 24’700.23. Dieser Be - trag steht zur Finanzierung von Investitionen zur Verfügung.

Bilanz

Die Ortsbürgergemeinde hat gegenüber der Einwohnergemeinde ein Guthaben per Ende 2020 von CHF 2’656’676.44. Per 1. Januar 2020 betrug das Guthaben CHF 2’649’259.87. Der Bestand wurde per Anfang Jahr mit 0. 8% verzinst.

Seit dem Jahr 2019 werden die Forstrechnungen über das Gebührenfakturierungs- programm in Rechnung gestellt. Einzahlungen für das Forstjahr 2020/2021 (Oktober bis September) werden neu als Vorauszahlung bilanziert.

Im Jahr 2018 konnten mit dem Kanton drei Vereinbarungen für Altholzinseln abge- schlossen werden. Die Zahlungen für den Nutzungsverzicht wurden passiviert und werden nun über 50 Jahre erfolgswirksam aufgelöst.

Die Gleitzeit- und Feriensaldi der Mitarbeiter des Forstbetriebes werden seit der Ein- führung von HRM2 erfolgswirksam abgegrenzt.

Antrag Die Jahresrechnung 2020 inkl. Bilanz der Ortsbürgergemeinde Seon sei zu genehmigen.

6 Gemeinde Seon

Traktandum 3 Rechenschaftsbericht 2020

Der Rechenschaftsbericht der Ortsbürgergemeinde ist nicht in der Vorlage zur Ge - meindeversammlung abgedruckt. Er kann über www.seon.ch elektronisch abgeru - fen oder in Papierform bei der Gemeindekanzlei Seon ( [email protected] h/ Telefon 062 769 85 00 ) bezogen werden.

Antrag Sie wollen den Rechenschaftsbericht 2020 genehmigen.

Traktandum 4 Verschiedenes und Umfrage

7 Gemeinde Seon

Berichte und Anträge des Gemeinderates

Einwohnergemeindeversammlung

Informationen zum Überweisungsantrag vom 27. November 2020

Dem Gemeinderat wurde anlässlich der vergangenen Gemeindeversammlung vom 27. November 2020 folgender Überweisungsantrag übermacht:

Nach den Erfahrungen beim Projekt Sanierung des Hallenbades soll in Zukunft für jedes Bauvorhaben, bei dem eine Baukommission gebildet wird, ein Pflichtenheft vorhanden sein. Darin sind folgende Punkte festzuhalten:

1. In einer Baukommission mit vier Kommissionsmitgliedern muss im Minimum eine Baufachperson vertreten sein. Ab fünf Kommissionsmitglieder sind zwei Baufachleute Pflicht.

2. Die ausführende Planungsperson wird nicht als Mitglied in die Baukommission gewählt, sie darf an den Sitzungen als beratende Fachperson anwesend sein und hat kein Stimmrecht.

3. Aufgaben und Befugnisse von Baukommission und Plane r/ Architekt sind genau zu definieren und gegebenenfalls den Handwerkern mitzuteilen.

4. Das Pflichtenheft ist für künftige Baukommissionen obligatorisch anzuwenden.

Gemäss § 28 des Gesetzes über die Einwohnergemeinden (Gemeindegesetz, GG) vom 19. Dezember 1978, ist jeder Stimmberechtigte befugt, der Versammlung die Überweisung eines neuen Gegenstandes an den Gemeinderat zum Bericht und Antrag vorzuschlagen. Der vom Gemeinderat zu prüfende Gegenstand ist auf die Traktandenliste der nächsten Versammlung zu setzen. Ist dies nicht möglich, so sind ihr die Gründe darzulegen.

Der Gemeinderat hat bereits anlässlich der Versammlung darauf hingewiesen, dass der Antrag unzulässig ist, da die Wahl von nicht vom Volk gewählten Kommissionen und damit auch die Zusammensetzung und das Pflichtenheft in die Zuständigkeit des Gemeinderates (§ 37 Ziff. 2 lit. n) GG) und nicht der Gemeindeversammlung fällt. Auch eine erneute Prüfung, hat diesem Umstand nicht entgegengewirkt. Die Ange - legenheit fällt in die Zuständigkeit des Gemeinderates, weshalb die Gemeindever- sammlung nicht darüber befinden kann.

Der Gemeinderat hat den Überweisungsantrag materiell geprüft und beraten. Er sieht darin eine gute Gelegenheit, den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern zu erläutern, wie er sein Projektmanagement organisiert hat.

Der Gemeinderat widmet sich periodisch, im Abstand von jeweils ca. 2 Monaten (mindestens sechs Mal pro Jahr) im Rahmen von gesonderten Projektmanagement- sitzungen fokussiert seinen Projekten.

8 Gemeinde Seon

Um eine aus Sicht des Gemeinderates angemessene Steuerung und Kontrolle der Projekte und die finanzielle sowie personelle Ressourcenplanung sicherzustellen, hat der Gemeinderat zudem drei Grundlagenpapiere geschaffen:

• Eine Projektübersicht , welche Auskunft über sämtliche laufenden Projekte (betreffend Projektstand, Kosten, personelle Belastung, etc.) gibt und an jeder Projektmanagementsitzung vom Gemeinderat vervollständigt, geändert und er- gänzt wird.

• Ein Projekt- bzw. Entwicklungsprozessbeschrieb , welcher die Durchführung von Projekten zur Erhaltung und Entwicklung der Gemeinde Seon regelt und auf- zeigt, wie die Projekte des Gemeinderates organisiert, gesteuert und kontrolliert werden.

• Ein Projektauftrag (pro Projekt), welcher ungeachtet von Schwierigkeit und/oder Umfang des Projekts zwingend schriftlich zu erstellen ist und der Planung und Überwachung des Projektes dient. Der Projektauftrag wird durch den Projektlei- ter erstellt und durch den Gemeinderat anlässlich der Fortschrittskontrolle verab- schiedet. Ab diesem Zeitpunkt ist der Projektauftrag das zentrale Leitdokument des Projekts. Der Projektleiter plant und überwacht damit seine Tätigkeiten. Im Projektauftrag umschrieben sind:

• Ausgangssituation (Motivation) • Projektziel e/ Nutzen • Projektplanun g/ -verlauf • Mittelbedarf • Organisation • Kompetenzdelegation • Rahmenbedingungen

Es versteht sich von selber, dass auch bei gut geplanten Projekten und einer engen Begleitung der Projekte durch den Gemeinderat nicht immer jedes Projekt reibungs- los verläuft. Damit der Gemeinderat aus den Erfahrungen der abgeschlossenen Pro- jekte lernen kann, hat er am 21. Dezember 2020 entschieden, für jedes Projekt einen internen Projektabschlussbericht zu verfassen und zu genehmigen. Der Ab - schlussbericht ist nach einem vorgegebenen Raster aufgebaut (Ergebniss e/ Zieler - reichung, Übersicht Projektverlauf inkl. Beteiligte, Kostenzusammenstellung, Er - kenntnisse aus Einführungsphase, Empfehlungen, allfällige Pendenzen und offene Punkte).

Der Gemeinderat ist überzeugt, seine Projekte umsichtig zu planen und zu beglei - ten. Er bedankt sich bei den Stimmbürgern für das in ihn gesetzte Vertrauen und freut sich auf weitere nützliche und spannende gemeinsame Projekte.

Traktandum 1 Protokoll

Das Protokoll kann in Papierform bei der Gemeindekanzlei Seon ( gemeinde kanz- [email protected] / Telefon 062 769 85 00 ) bezogen werden. Das Protokoll wurde von der Finanzkommission geprüft.

Antrag Sie wollen das Protokoll der Einwohnergemeindeversammlung vom 27. November 2020, gemäss Antrag der Finanzkommission, genehmigen.

9 Gemeinde Seon

Traktandum 2 Rechnung 2020

Die Rechnung 2020 der Einwohnergemeinde Seon (ohne Spezialfinanzierungen) schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 1’318’283.29 ab. Budgetiert wur - de ein Aufwandüberschuss von CHF 93’685.00. Die Rechnung schliesst somit um CHF 1’411’968.29 besser ab als budgetiert.

Zum besseren Ergebnis haben unter anderem höhere Erträge für auswärtige Schü- ler (ca. CHF 70’000.00), tiefere Aufwände für Berufsschüler (ca. CHF 40’000.00), tiefere Aufwände für die Pflegefinanzierung (ca. CHF 90’000.00), tiefere Aufwände für die gesetzliche wirtschaftliche Hilfe (ca. CHF 220’000.00), tiefere Aufwände für die Restkosten Sonderschule, Heime und Werkstätten (ca. CHF 160’000.00) und tiefere Aufwände für den Unterhalt der Gemeindestrassen (ca. CHF 50’000.00) bei getragen. Weiter konnten über alle Steuerarten Mehrerträge von rund CHF 375’000.00 verbucht werden. Aufgrund des günstigen Zinsumfeldes entstan - den tiefere Fremdfinanzierungskosten (ca. CHF 60’000.00). Mit der Rechtskraft der Gesamtzonenplanrevision wurden zwei Parzellen, welche bisher im Verwaltungsver - mögen bilanziert waren, in das Finanzvermögen übertragen. Diese zwei Parzellen (Kindergarten Unterdorf, Parzelle Ringstrasse) sollen veräussert werden und wurden dem Marktwert angepasst (ca. CHF 335’000.00).

Die planmässigen Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen (ohne Spezial- finanzierungen) betragen CHF 1’610’620.45 (Vorjahr: CHF 1’624’883.95). Zudem wurde im vergangenen Geschäftsjahr eine Parzelle am Aabach von der Zone W2 in die Grünzone umgeteilt. Dies verursachte ausserplanmässige Abschreibungen von CHF 135’545.00. Das erhöhte Abschreibungsvolumen infolge Einführung von HRM2 kann mittels Entnahme aus der Aufwertungsreserve kompensiert werden. Die Ent- nahme beträgt im Jahr 2020 CHF 652’030.00. Die Selbstfinanzierung beträgt im Jahr 2020 CHF 2’818’593.74.

Die Steuereinnahmen (Funktionen 910 0/ 9101) liegen gesamthaft (netto) CHF 373’278.30 über dem budgetierten Betrag. Die Einkommens- und Vermögens- steuern des Rechnungsjahres haben sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 49’572.15 reduziert, liegen aber trotzdem über dem Budgetwert (CHF 61’553.20). Bei den Ge - winn- und Kapitalsteuern wurde der budgetierte Wert von CHF 1’150’000.00 deut - lich verfehlt. Es resultierten Erträge von CHF 828’0051.65. Dabei handelt es sich um die tiefsten Erträge dieser Steuerart in den vergangenen Jahren. Erfreulich hingegen präsentieren sich die Erträge der Sondersteuern. Es konnten Erträge von CHF 636’352.25 verbucht werden. Budgetiert wurden Erträge von CHF 372’000.00. Der Brutto-Steuerausstand (Netto-Ausstand zuzüglich Habensaldo) für alle Steuer - hoheiten hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert. Neu beträgt der Aus - stand per Ende 2020 CHF 2’886’118.65 bzw. 11.6 1% (Vorjahr: CHF 3’365’470.32 bzw. 13.7 0%) des Sollbetrages des aktuellen Rechnungsjahres. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Kantons- (14.3 7%) und Bezirksdurchschnitt (13.9 5%). Die Steu - erverluste (Steuererlass und Verlustabschreibungen) betragen im Jahr 2020 0.6 0% (Vorjahr: 0.2 9%).

Der Personalaufwand (Artengliederung 30) hat sich gegenüber dem Vorjahr um 4.4 1% oder CHF 192’143.93 erhöht. Er liegt aber CHF 128’116.42 unter dem Budgetwert. Der Anstieg begründet sich mit der Neuschaffung der Stelle für die Schulsozialarbeit per 1. August 2019. Dafür entstanden im Jahr 2020 höhere Per- sonalkosten für die erstmalig ganzjährig geführte Schulsozialarbeit im Betrag von rund CHF 50’000.00. Weiter wurde für das Regionale Steueramt (Einführung per 1. März 2019) erstmals für ein ganzes Jahr Kosten verbucht. Die Mehrkosten beim Personalaufwand für das Regiosteueramt gegenüber dem Vorjahr betragen rund CHF 30’000.00. Diese Kosten können der Gemeinde weiterverrechnet wer- den. Zudem wurde rund CHF 44’000.00 mehr in die Weiterbildung der Mitarbeiter investiert. Weiter werden seit 2020 eigene Aquafitkurse im Hallenbad angeboten.

10 Gemeinde Seon

Dies führte zu nicht budgetierten Lohnkosten von CHF 17’500.00. Diese Kosten konn - ten über die Kursgebühren wieder eingebracht werden. Der restliche Betrag ist auf die generelle Lohnentwicklung von 0. 8% zurückzuführen.

Die Corona-Krise hat den Haushalt der Gemeinde in verschiedenen Bereichen ge- troffen. Es entstanden nicht budgetierte Kosten für Schutzkonzepte (z. B. für die Durchführung der Gemeindeversammlung), für Schutzscheiben, Desinfektionsmit - tel, die Umsetzung des Home-Schoolings, den Ausbau der Verwaltungsarbeit von zu Hause aus und für vieles mehr. Auf der anderen Seite wurden budgetierte Aus - gabenpositionen nicht benötigt, da die Durchführung von Anlässen (Schulreisen, Neujahrsapéro, etc.) aufgrund der behördlich verordneten Einschränkungen nicht möglich waren. Die Gemeinde Seon hat für die von der behördlichen Schliessung betroffenen Betriebszweige (Teile des Hausdienstes und das Hallenbadpersonal) eine Lohnfortzahlung gesprochen. Die Mitarbeitenden erhielten während des Lock - downs im Frühjahr und im Herbst weiterhin den vollen Lohn entrichtet. Für diese Kos ten kann die Gemeinde gemäss geltendem Recht kein Anspruch auf Kurzarbeits - entschädigung geltend machen.

Die budgetierten Nettoinvestitionen der Einwohnergemeinde (inkl. allen Spezial - finanzierungen) beliefen sich auf CHF 7’019’540.00. Die nun verbuchten Nettoinve - stitionen belaufen sich auf CHF 1’990’190.76 (Vorjahr: CHF 6’711’509.49). Das deutlich tiefere Investitionsvolumen ist vor allem auf tiefere Ausgabetranchen für Infrastrukturprojekte (Strassen und Werkleitungen) zurückzuführen. Weiter konnten nicht budgetierte Perimeterbeiträge im Betrag von CHF 1’883’038.25 in Rechnung gestellt werden. Auch die Amortisationszahlung von CHF 500’000.00 auf dem Aktionärs darlehen der Technischen Betriebe Seon AG hat die Nettoinvestitionen positiv beeinflusst.

Die Abschlüsse der Spezialfinanzierungen präsentieren sich wie folgt:

Das Hallenbad schliesst mit einem Aufwandüberschuss von CHF 768’764.15 (Vor- jahr: CHF 597’753.36) ab. Das Defizit fällt rund CHF 540’000.00 höher aus als bud- getiert. Das erste Betriebsjahr nach der Totalsanierung war stark von der Corona- Pandemie geprägt. Das Bad musste zwischenzeitlich für die Öffentlichkeit geschlossen werden. Die Einnahmen brachen weg, die Kosten blieben aber beste - hen. Da die öffentliche Hand nicht Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung hat, mussten die Lohnkosten vollumfänglich durch die Gemeinde bestritten werden. Der Bilanzfehlbetrag muss nach den Vorschriften von HRM2 mit 3 0% abgetragen wer - den. Diese Abtragung beläuft sich im Jahr 2020 auf CHF 454’042.80 (Vorjahr: CHF 392’452.55). Die Einwohnergemeinde hat wie in den vergangenen Jahren einen Zuschuss von CHF 238’747.50 an den Hallenbadbetrieb geleistet. Die Selbst - finanzierung beläuft sich auf CHF 77’194.45 (Vorjahr: CHF -61’659.41). Die Netto - schuld des Hallenbades beträgt per Ende 2020 CHF 10’933’930.86.

Das Wasserwerk schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 149’631.72 ab. Budgetiert wurde ein Überschuss von CHF 38’850.00. Das bessere Ergebnis ist vor allem auf tiefere Kosten für den Netzunterhalt und höhere Beiträge der Partnerge- meinden an die gemeinsamen Pumpwerke zurückzuführen. Die Selbstfinanzierung beläuft sich auf CHF 387’170.22 (Vorjahr: CHF 333’731.47). Das Nettovermögen des Wasserwerks beträgt per Ende 2020 CHF 129’706.39.

Bei der Abwasserbeseitigung resultiert ein Aufwandüberschuss von CHF 159’489.73 (Budget: CHF 310’190.00). Das deutlich bessere Ergebnis ist auf tiefere Unterhaltskosten für das Leitungsnetz und tiefere Kosten für externe Honorare zurückzuführen. Im Jahr 2020 resultiert eine negative Selbstfinanzierung von CHF 133’462.18 (Vorjahr: CHF -137’383.98). Das Nettovermögen per Ende 2020 beträgt CHF 4’061’433.60.

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Die Abfallwirtschaft schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 18’944.09 ab. Budgetiert wurde ein Aufwandüberschuss von CHF 31’090.00. Trotz der Gebühren- senkung per 1. Januar 2019 konnte ein positives Ergebnis erwirtschaftet werden. Dies konnte aufgrund grosser Kostendisziplin und guten Konditionen bei den Entsorgungsdienstleistern erreicht werden. Mit einer Selbstfinanzierung von CHF 27’023.04 konnte das Nettovermögen auf CHF 409’509.86 aufgestockt werden.

Nettoaufwand der Erfolgsrechnung

2.83% 0.00%

11.63% 7.92%

4.98%

19.48%

40.11%

7.30%

5.74% Nettozinsen Allgemeine Verwaltung Öffentliche Sicherheit Bildung Kultur, Sport, Freizeit Gesundheit Soziale Sicherheit Verkehr Umwelt, Raumordnung

12 Gemeinde Seon

Entwicklung des Nettoaufwandes nach Abteilungen der Erfolgsrechnung

6’000’000

5’500’000

5’000’000 Rechnung 2019 4’500’000 Budget 2020 Rechnung 2020 4’000’000

3’500’000

3’000’000

2’500’000

2’000’000

1’500’000

1’000’000

500’000

Allgemeine Öffentliche Bildung Kultur, Sport, Gesundheit Soziale Verkehr Umwelt, Nettozinsen Verwaltung Sicherheit Freizeit Sicherheit Raumordnung

Erläuterungen zur Jahresrechnung 2020, Erfolgsrechnung

Allgemeine Verwaltung

Kurz und bündig Nettoaufwand CHF 1’597’137.90 Das Projektmanagement des Gemeinderates wurde überarbeitet.

Im Juni 2020 wurde ein Workshop für die Ressortverteilung und die Nachfolgepla- nung durchgeführt. Von Juli bis November überarbeitete die Hüsser Gmür + Partner AG zusammen mit dem Gemeinderat das Projektmanagement der Gemeinde Seon. Das neue Projektmanagement wurde anlässlich der Klausurtagung am 19. Novem- ber 2020 vom Gemeinderat verabschiedet.

Die Kosten für die externe Bauverwaltung liegen rund CHF 100’000.00 über dem budgetierten Betrag. Diese Überschreitung ist auf eine höhere Bautätigkeit gegen- über dem Vorjahr zurückzuführen. Die Kosten können grösstenteils den Bauherr- schaften weiterverrechnet werden.

13 Gemeinde Seon

Die Abteilung Informatik hat im Jahr 2020 die Büroräumlichkeiten gewechselt. Neu wurde das Büro im ehemaligen Sitzungszimmer im ersten Obergeschoss des Gemeindehauses eingerichtet. Dieses neue Büro bietet Platz für zwei Arbeitsplätze. Ab Mitte 2021 werden die Pensen der Abteilung Informatik auf 18 0% erhöht. Die Möbel wurden bereits im Jahr 2020 angeschafft.

Für das Seetalschulhausareal wurde eine Verkehrswertschätzung in Auftrag gege- ben.

Öffentliche Ordnung und Sicherheit, Verteidigung

Kurz und bündig Nettoaufwand CHF 684’203.65 Einsatz der Zivilschutzorganisation Seetal im kantonalen Contact-Tracing-Center.

Infolge grosser Kostendisziplin in allen Bereichen der Zivilschutzorganisation konn - te der budgetierte Nettoaufwand um rund CHF 43’000.00 unterschritten werden. Die Zivilschutzorganisation war während dem gesamten Jahr 2020 stark von der Coro - na-Pandemie betroffen. Es wurde viel Vorbereitungsarbeit für mögliche Einsätze ge - leistet. Im Herbst 2020 wurde dann die Zivilschutzorganisation Seetal zur Unterstüt - zung des kantonalen Contact-Tracing-Centers aufgeboten. Die entstandenen Kosten wurden durch den Kanton vergütet.

Bildung

Kurz und bündig Nettoaufwand CHF 5’510'098.83 Der Gemeindeanteil am Lehrpersonalaufwand fiel um CHF 212’706.30 höher aus als budgetiert.

Die Lehrerlohnanteile wurden anhand der Empfehlung des Departements Bildung, Kultur und Sport budgetiert. Neben den Akontozahlungen für das Jahr 2020 erfolg - te auch die definitive Abrechnung des Vorjahres. Diese ergab eine Nachbelastung von CHF 212’706.30.

Auf das Schuljahr 2020/2021 musste ausserplanmässig das Zimmer Nr. 7 im Schul- haus Hertimatt I (Spezialzimmer für Informatik) in ein Schulzimmer umfunktioniert werden, dies aufgrund der Doppelführung der 1. Sekundarschulklasse.

Den umliegenden Gemeinden konnten für 69 Oberstufenschüler Schulgelder in Rech - nung gestellt werden. Zum Zeitpunkt der Budgetierung ging man von 59 auswärti - gen Schülern aus.

Kultur, Sport und Freizeit

Kurz und bündig Nettoaufwand CHF 789’102.91 Zuschuss von CHF 238’747.50 der Einwohnergemeinde an das Hallenbad.

14 Gemeinde Seon

Hallenbad

Kurz und bündig Total Gemeindebeiträge an das Hallenbad CHF 289’678.85 Selbstfinanzierung CHF 77’194.45 Die Investition für die Totalsanierung wird im Jahr 2020 erstmals abgeschrieben.

Nachdem das sanierte Hallenbad Anfang 2020 Eröffnung feiern konnte, wird im Jahr 2020 die erste Jahrestranche der Sanierungsinvestition abgeschrieben. Die Ab- schreibungshöhe weicht gegenüber dem Budget infolge der effektiven Anlagekate - gorienzuweisung ab.

Der Vorschuss an das Hallenbad betrug per Anfang Rechnungsjahr CHF 9’753’256.21. Dieser Betrag wurde mit 0. 8% verzinst.

Gemäss den Rechnungslegungsvorgaben von HRM2 wird der Bilanzfehlbetrag per Anfang Rechnungsjahr mit 3 0% abgetragen.

Infolge Corona-Krise konnten die geplanten Einnahmen nicht erreicht werden. Vom budgetierten Betrag konnten nur knapp 6 0% vereinnahmt werden.

Die Mieterträge der Arztpraxis für die Monate August bis Dezember 2020 blieben aus. Im Rahmen eines betreibungsrechtlichen Retentionsverfahrens wird versucht, ein möglichst grosser Anteil des Mietzinses noch geltend zu machen. Ebenfalls konn- ten aufgrund der Corona-Krise durch die Parkplatzbewirtschaftung nicht die erwar - teten Einnahmen generiert werden.

Der Aufwandüberschuss fiel aufgrund der oben beschriebenen Abweichungen deut- lich höher aus als budgetiert. Unter Berücksichtigung der Abschreibungen auf den Sachanlagen und dem Bilanzfehlbetrag resultiert eine Selbstfinanzierung von CHF 77’194.45 (Vorjahr negativ CHF 61’659.41).

Gesundheit

Kurz und bündig Nettoaufwand CHF 1’002’506.38 Pflegefinanzierung CHF 716’811.25 Mütter -/Väterberatung CHF 60’770.90 Spitex CHF 158’610.00

Die Kosten der Pflegefinanzierung sind gegenüber dem Jahr 2019 wieder gesunken. Die Planung dieser Kosten im Rahmen des Budgets ist äusserst schwierig, da, je nach Pflegestufe einer betreuten Person, die Kosten sehr stark variieren. Die Pfle - gestufe wiederum hängt vom Pflegebedarf ab und dieser kann sich innerhalb eines Jahres stark verändern.

15 Gemeinde Seon

Soziale Sicherheit

Kurz und bündig Nettoaufwand CHF 2’675’767.33 Alimentenbevorschussung CHF 96’582.55 Sozialhilfe (ohne Asylwesen) CHF 1’004’537.70 Restkosten Sonderschulung und Heime CHF 1’150’322.85

Die Ausgaben für die Sozialhilfe Schweize r/ Ausländer belaufen sich auf rund CHF 1’000’000.00. Budgetiert wurden Aufwände im Betrag von CHF 1’150’000.00. Im Vergleich zum Vorjahr sind rund CHF 300’000.00 weniger Aufwände angefallen. Es konnten auch wesentlich mehr Rückerstattungen (CHF 341’125.00) als budge - tiert (CHF 271’400.00) verbucht werden. Ein Betrag von rund CHF 50’000.00 stammt aus Rückerstattungen von früher bezogener Sozialhilfe (Bewirtschaftung eingestell - ter Fälle).

Aufgrund der rückläufigen Fallzahlen im Asylbereich resultierte ein Rückgang der Aufwände im Bereich der materiellen Hilfe gegenüber dem Vorjahr. Dementspre- chend fielen auch die Bundesbeiträge tiefer aus.

Die Restkosten für die Sonderschulen, Heime und Werkstätten fielen um rund CHF 161’000.00 tiefer aus als budgetiert. Die im Vorjahr verbuchte Rechnungsab- grenzung für die Restkosten 2019 stellte sich als zu hoch heraus (rund CHF 100’000.00). Die Rechnungsabgrenzung für das Jahr 2020 wurde gemäss der Mitteilung des Departements Bildung, Kultur und Sport für 5’219 Einwohner à CHF 239.62 verbucht.

Seit 2018 tragen die Gemeinden die Kosten für die unbezahlten Prämien und Kos- tenbeteiligungen aus dem Krankenkassenobligatorium (KVG). Im Jahr 2020 wurden der Gemeinde Seon CHF 96’696.25 für Kosten aus den Vorjahren in Rechnung ge- stellt. Diese Aufwände konnten über Auflösung von Rückstellungen finanziert wer- den. Für die Rückstellungsbuchung der Kosten 2020 wurden die Erfahrungswerte aus den Vorjahren herangezogen.

Verkehr und Nachrichtenübermittlung

Kurz und bündig Nettoaufwand CHF 1’087’829.94 markanter Rückgang bei den internen Busfahren Seon

Beim Strassenunterhalt resultierte eine Kostenunterschreitung von rund CHF 46’000.00. Die Unterschreitungen ergaben sich in folgenden Bereichen (gerun- dete Beträge): Winterdienst: CHF 15’900.00; Flurstrassenunterhalt: CHF 12’400.00; Oberflächenbehandlungen: CHF 17’700.00

Für die Einführung von Tempo 30 in Wohnquartieren entstanden Ausgaben von CHF 45’365.30. Die Umsetzung hat sich für gewisse Gebiete aufgrund von Einspra - chen verzögert. Das Projekt kann im Jahr 2021 voraussichtlich abgeschlossen wer- den.

Die Gemeinde finanziert die internen Fahrten Seon des Regionalbus Lenzburg. Jede Person fährt innerhalb der Gemeinde Seon gratis. Die Gemeinde bezahlt pro Fahrt CHF 0.72. Insgesamt wurden im Jahr 2020 total 12’501 Fahrten in Rechnung gestellt. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist auf die Corona-Krise zurückzu - führen.

16 Gemeinde Seon

Umweltschutz und Raumordnung

Kurz und bündig Nettoaufwand CHF 389’247.05

Infolge Gesamtzonenplanrevision wurde die Parzelle Nr. 3803 am Aabach von der Zone W2 in die Grünzone umgeteilt. Der neue Wert beträgt CHF 1.50/m 2. Die Wert- korrektur erfolgt über die ausserplanmässigen Abschreibungen.

Da die Gesamtzonenplanrevision erst im Jahr 2020 rechtskräftig wurde, wird das Planwerk erstmals im Jahr 2021 abgeschrieben. Zum Zeitpunkt der Budgetierung ging man davon aus, dass die erste Abschreibungstranche bereits im Jahr 2020 fällig wird.

Der Spezialfonds Mehrwertabgabe wurde gemäss der neuen Bau- und Nutzungs- ordnung mit CHF 431’523.50 geäufnet.

Wasserwerk

Kurz und bündig Ertragsüberschuss CHF 149’631.72 Selbstfinanzierung CHF 387’170.22 m3-Preis CHF 2.25

Seit 2018 wird das Wasserwerk im Auftragsverhältnis durch die Technischen Betrie- be Seon AG betreut. Die Unterhaltsleistungen der TBS AG wurden um rund CHF 15’000.00 höher budgetiert als diese tatsächlich anfielen. Weiter wurde die ge- plante Schieberkontrolle (CHF 5’000.00) nicht durchgeführt. Zudem konnte der Er- satz des Hydranten Nr. 3 in Retterswil für rund CHF 13’300.00 realisiert werden. Im Budget waren CHF 25’000.00 vorgesehen.

Das Wasserwerk schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 149’631.72 ab (Budget: CHF 38’850.00; Vorjahr: CHF 62’279.27). Mit einer Selbstfinanzierung von CHF 387’170.22 konnten die Nettoinvestitionen im Betrag von CHF 390’746.24 nahezu aus eigenen Mitteln finanziert werden. Das Nettovermögen verringert sich um CHF 3’576.02 auf CHF 129’706.39.

Abwasserbeseitigung

Kurz und bündig Aufwandüberschuss CHF 159’489.73 Selbstfinanzierung (negativ) CHF -133’462.18 Beitrag an die ARA CHF 339’353.20 m3-Preis CHF 0.80

Seit 2018 wird die Abwasserbeseitigung im Auftragsverhältnis durch die Technischen Betriebe Seon AG betreut. Bei der Budgetierung wurden die Unterhaltsleistungen der TBS AG rund CHF 26’000.00 höher geschätzt, als diese nun verrechnet wurden. Zudem wurde der Schacht in Retterswil nicht erneuert (CHF 15’000.00). Die Not - massnahmen im Zusammenhang mit Überflutungen (CHF 20’000.00) wurden eben - falls nicht benötigt.

17 Gemeinde Seon

Die Abwasserbeseitigung schliesst mit einem Aufwandüberschuss von CHF 159’489.73 ab (Budget: CHF 310’190.00; Vorjahr: CHF 174’523.88). Die nega - tive Selbstfinanzierung von CHF 133’462.18 sowie die Nettoinvestitionen im Betrag von minus CHF 1’141’935.36 erhöhen das Nettovermögen auf CHF 4’061’433.60.

Abfallwirtschaft

Kurz und bündig Ertragsüberschuss CHF 18’944.09 Selbstfinanzierung CHF 27’023.04 Grundgebühr CHF 39.00 pro Halbjahr (inkl. MWST)

Die Abfallwirtschaft schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 18’944.09 (Budget: Aufwandüberschuss von CHF 31’090.00: Vorjahr: Ertragsüberschuss von CHF 32’265.12) ab. Mit einer Selbstfinanzierung von CHF 27’023.04 kann das Net - tovermögen auf CHF 409’509.86 aufgestockt werden.

Volkswirtschaft

Kurz und bündig Nettoertrag CHF 109’986.90

Finanzen und Steuern

Kurz und bündig Steuerfuss 10 8% Entnahme aus Aufwertungsreserve: CHF 652’030.00 Ertragsüberschuss CHF 1’318’283.29

Aufgrund des tieferen Steuerausstandes per Jahresabschluss konnte die Wertbe - richtigung um CHF 66’628.90 reduziert werden.

Die tatsächlichen Forderungsverluste liegen deutlich über dem Planwert und rund CHF 53’300.00 über dem Vorjahreswert. Ein Teil der Debitorenverluste wurde be - reits früher in Form von Wertberichtigungen berücksichtigt.

Die Eingänge von bereits abgeschriebenen Forderungen (CHF 36’005.20) liegen leicht über dem Budget (CHF 30’000.00) und deutlich über dem Vorjahreswert (CHF 19’850.90). Dies ist auf die systematische Bewirtschaftung der alten Verlust- scheine zurückzuführen.

Der Steuerertrag der Einkommens- und Vermögenssteuern des Rechnungsjahres fiel CHF 61’553.20 höher aus als budgetiert, jedoch CHF 49’572.15 tiefer als im Vor - jahr. Der Steuerertrag der Einkommens- und Vermögenssteuern der Vorjahre liegt deut- lich über dem Budgetwert (CHF 275‘976.50) und deutlich über dem Vorjahreswert (CHF 205‘352.60). Aufgrund des aktuellen Veranlagungsstandes kann künftig nicht mit höheren Nachträgen aus den Vorjahren gerechnet werden.

18 Gemeinde Seon

Der Quellensteuerertrag liegt deutlich über dem Budget (rund CHF 50’000.00), jedoch deutlich unter dem Vorjahreswert (rund CHF 47’300.00). Es ist davon auszu - gehen, dass die Corona-Krise bei diesen Erträgen bereits erste Spuren hinterlassen hat.

Der Steuerertrag der Gewinn- und Kapitalsteuern der juristischen Personen liegt rund CHF 320’000.00 unter dem Budgetwert.

Bei den Sondersteuern (Nach- und Strafsteuern, Erbschafts- und Schenkungs - steuern, Grundstückgewinnsteuern und Hundesteuern) wurde das Budget von CHF 372’000.00 mit einem Ertrag von rund CHF 636’000.00 deutlich übertroffen. Das Planen bzw. Abschätzen der Sondersteuererträge ist kaum möglich. Die Erträ - ge variieren jeweils von Jahr zu Jahr sehr stark.

Aufgrund des tieferen Nettoinvestitionsvolumens und der besseren Selbstfinanzie- rung reduzierte sich der Fremdkapitalbedarf und dadurch auch der Zinsaufwand für die Finanzverbindlichkeiten. Zudem profitiert die Gemeinde weiter vom sehr günsti- gen Zinsumfeld.

Im Jahr 2020 konnten hohe Verzugszinsrechnungen für Steuerforderungen verein- nahmt werden. Dies trotz gleichbleibendem Zinssatz und dem Aussetzen der Zins- forderungen infolge Corona-Krise für Forderungen, welche zwischen dem 1. März und dem 31. Dezember fällig wurden.

Für das Geschäftsjahr 2020 der Technischen Betriebe Seon AG wurde eine Dividen- denausschüttung von CHF 130’000.00 abgegrenzt. Der Geschäftsabschluss liegt zum Zeitpunkt des Rechnungsabschlusses der Einwohnergemeinde noch nicht vor. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass der ursprünglich geplante Abschluss durch die TBS AG erreicht werden kann.

Bei einer Parzelle an der Kindergartenstrasse (bisher ÖB neu Kernzone) und einer Parzelle an der Ringstrasse (bisher Grünzone neu W2) wurde der Marktwert ange- passt (Umbuchungen infolge Gesamtzonenrevision).

An der Gemeindeversammlung im November 2017 hat der Souverän den Vorschlag des Gemeinderates gestützt, dass ab 2019 der Entnahmebetrag aus der Aufwer- tungsreserve jährlich um CHF 108’670.00 gekürzt wird. Im Jahr 2020 wurde ein Betrag von CHF 652’030.00 entnommen. Die Entnahmen für die künftigen Jahre präsentieren sich wie folgt:

2021 CHF 543’359.00 2022 CHF 434’687.00 2023 CHF 326’015.00 2024 CHF 217’343.00 2025 CHF 108’762.00 2026 CHF 0.00

Die Einwohnergemeinde Seon schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 1’318’283.29 ab. Unter Berücksichtigung der Abschreibungen und der Entnah- me aus der Aufwertungsreserve, sowie den Entnahmen und Einlagen in Fonds, resultiert eine Selbstfinanzierung von CHF 2’818’593.74.

19 Gemeinde Seon

Investitionsrechnung

Die budgetierten Nettoinvestitionen der Einwohnergemeinde (inkl. allen Spezialfinan- zierungen) beliefen sich auf CHF 7’019’540.00. Die nun verbuchten Nettoinvestitio- nen belaufen sich auf CHF 1’990’190.76.

Bildung

Mit dem Neubau des Kindergartens Schönbühl wurde im Jahr 2020 gestartet. Der Kindergarten soll auf das Schuljahr 202 1/ 2022 bezogen werden. Für die Sanierung des Schulhauses Hertimatt I wurden Projektierungsausgaben verbucht. Die 1. Tranche für die Beschaffung der Hardware für den Lehrplan 21 wurde verbucht. Es resultiert gegenüber dem Budget eine Kostenunterschreitung von rund CHF 20’000.00.

Kultur, Sport und Freizeit

Die Sanierung des Hallenbades konnte gemäss dem Terminplan grösstenteils im Jahr 2019 umgesetzt und abgeschlossen werden. Das Bad wurde Anfang 2020 wie- dereröffnet. Im Jahr 2020 trafen diverse Schlussabrechnungen der Unternehmer im Betrag von rund CHF 1’258’000.00 (Budget CHF 1’000’000.00) ein.

Verkehr und Nachrichtenübermittlung

Bei der Erschliessung des Ziertals inkl. Strassenbeleuchtung fielen weitere Kosten im Betrag von rund CHF 167’000.00 an. Der Abschluss des Projektes ist aufgrund von hängigen Einsprachen pendent.

Die Sanierung des Bachweges hatte sich zeitlich verzögert. Das Projekt konnte nun im Jahr 2020 abgeschlossen werden. Die Kreditabrechnung soll im Juni 2021 der Gemeindeversammlung zur Genehmigung vorgelegt werden.

Der Strassenbau im Zelgli und der Ausbau des Mühlewegs und des Lärchenwegs startete im Jahr 2020.

Für die Erschliessungprojekte Ziertal und Vorder Zelgli wurden Perimeterbeiträge im Betrag von CHF 816’606.25 in Rechnung gestellt.

Die im Jahr 2020 verbuchten Ausgaben für die Investitionen in den Regionalverkehr fielen deutlich tiefer aus als erwartet. Die Leitung dieser Projekte liegt beim Kanton und kann durch die Gemeinde nur bedingt beeinflusst werden. Mit dem Bau der neu- en Haltestelle «Seon Nord» wird frühestens im Herbst 2021 begonnen.

Umweltschutz und Raumordnung

Die Ausgaben (Wasser) für den «Linksabbieger K375», die «Sanierung Bachweg», die Wasserleitungen im Zelgl i/ Lärchenwe g/ Mühleweg und für die Sanierung der Seetalstrasse Nord fielen im Jahr 2020 an.

Es wurden deutlich weniger Wasseranschlussgebühren in Rechnung gestellt. Es konnten jedoch auch im Bereich des Wasserwerkes Perimeterbeiträge für die Er- schliessung Ziertal, die Erschliessung Zelgli und für die Sanierung der Wasserleitun- gen Lärchenweg verrechnet werden.

20 Gemeinde Seon

Die Ausgaben (Abwasser) für den «Linksabbieger K375», die «Abwasserleitung im Zelgli» und für die «Sanierung der Seetalstrasse Nord» fielen im Jahr 2020 an. Das Projekt Hochwasserentlastung HE01 Mühleweg verzögert sich und wird im Jahr 2021 realisiert.

Es wurden mehr Abwasseranschlussgebühren in Rechnung gestellt (CHF 711’112.65) als budgetiert (CHF 680’000.00). Auch im Bereich des Abwassers konnten Perimeterbeiträge für die Erschliessung Ziertal und die Erschliessung Zelgli verrechnet werden.

Infolge Gesamtzonenplanrevision wurden zwei Grundstücke (Kindergartenstrasse und Ringstrasse) in das Finanzvermögen übertragen.

Volkswirtschaft

Ende 2020 haben die Technischen Betriebe Seon AG eine Tranche im Betrag von CHF 500’000.00 des Aktionärsdarlehens zurückbezahlt.

Bilanz

Die flüssigen Mittel haben gegenüber dem Vorjahr um rund CHF 750’000.00 zuge- nommen. Der Nachweis über die Veränderung der flüssigen Mittel erfolgt mit der Geldflussrechnung.

Die Forderungen haben gegenüber dem Vorjahr um rund CHF 680’000.00 zuge- nommen. Hauptgrund dafür sind offene Perimeterbeiträge, welche im Dezember 2020 fakturiert wurden und per Jahresabschluss noch nicht zur Zahlung fällig waren und eine hohe Anschlussgebührenrechnung, welche durch die Investoren gemäss dem Baufortschritt bezahlt wird.

Die Steuerforderungen haben um rund CHF 379’000.00 abgenommen. Nachdem der Steuerausstand im Jahr 2019 anstieg, wurde das Inkassowesen etwas intensi - viert, um der Entwicklung aus dem Jahr 2019 frühzeitig entgegentreten zu können.

Der Steuerausstand (Brutto) in Prozent des Sollbetrages des aktuellen Rechnungs - jahres hat sich wie folgt entwickelt:

Wert 2020 Wert 2019 Wert 2018 Wert 2017 Gemeinde Seon 11.61 % 13.70 % 12.19 % 11.59 % kantonaler Durchschnitt 14.37 % 14.00 % 14.65 % 14.70 % Gemeinden zwischen 5’000 und 6’000 Einwohner 14.45 % 14.35 % 14.18 % 14.12 % Bezirk Lenzburg 13.95 % 14.54 % 14.62 % 4.80 % Tiefster Wert einer Gemeinde 4.96 % 2.50 % 4.89 % 6.33 %

21 Gemeinde Seon

2020 2019 2018 2017 Ausstand per Jahresende CHF 2’054’632.94 CHF 2’456’892.75 CHF 2’185’510.76 CHF 1’866’573.55 ./. Habensaldi CHF -831’485.71 CHF -908’577.57 CHF -747’079.17 CHF -773’057.32 Ausstand Steuern (brutto) CHF 2’886’118.65 CHF 3’365’470.32 CHF 2’932’589.93 CHF 2’639’630.87 davon provisorische Rechnungen CHF 1’786’961.85 CHF 2’039’973.02 CHF 1’625’746.63 CHF 1’504’100.29 davon definitive Rechnungen CHF 1’099’156.80 CHF 1’325’497.30 CHF 1’306’843.30 CHF 1’135’530.58

Ausstand definitive Rechnungen CHF 1’099’156.80 CHF 1’325’497.30 CHF 1’306’843.30 CHF 1’135’530.58 davon nicht in Verzug CHF 500’670.85 CHF 512’921.25 CHF 436’643.80 CHF 451’097.15 davon in Verzug CHF 598’485.95 CHF 812’576.05 CHF 870’199.50 CHF 684’433.43 definitive Rechnungen in Verzug CHF 598’485.95 CHF 812’576.05 CHF 870’199.50 CHF 684’433.43 davon noch nicht gemahnt CHF 219’427.20 CHF 381’873.10 CHF 479’484.95 CHF 194’775.05 davon gemahnt CHF 41’656.35 CHF 68’217.95 CHF 88’892.45 CHF 45’510.35 davon betrieben CHF 307’033.60 CHF 292’018.00 CHF 236’764.95 CHF 442’274.53 davon mit Rechtsmittel CHF 30’368.80 CHF 70’467.00 CHF 65’057.15 CHF 1’873.50

Ausstand Gemeindesteuern (netto) CHF 965’164.74 CHF 1’146’378.25 CHF 1’023’581.76 CHF 832’139.75

Mit dem Inkrafttreten der Gesamtrevision Nutzungsplanung wurden verschiedene Grundeigentümer mehrwertabgabepflichtig. Die entsprechenden Beträge wurden im Jahr 2020 Soll gestellt. Die Zahlungspflicht entsteht erst mit der Abschöpfung des Mehrwertes (Baubewilligung) oder mit der Veräusserung der Parzelle. Dies kann auch erst in einigen Jahren der Fall sein. Aus diesem Grund werden die Mehrwertabga - ben unter den langfristigen Forderungen bilanziert. Zur Sicherung der Forderungen wurden die Mehrwertabgabepflichten auf den Parzellen im Grundbuch eingetragen.

Im Rahmen des Beitragsplans Ziertal wurde festgelegt, dass gewisse Perimeterbei- träge Abwasser aufgeschoben werden. Die Zahlungspflicht tritt auch hier erst bei der Überbauung der Parzelle ein. Dies kann auch erst in einigen Jahren der Fall sein. Aus diesem Grund werden die aufgeschobenen Perimeterbeiträge unter den lang - fristigen Forderungen bilanziert.

Zwei Parzellen im Besitz der Gemeinde Seon wurden aufgrund der Gesamtzonen- planrevision vom Verwaltungsvermögen in das Finanzvermögen umgeteilt. Nach der Umteilung wurden die Buchwerte den Marktwerten angepasst. Zudem hat die Ge- meinde im Jahr 2020 eine Parzelle an der Ringstrasse erworben. Ziel des Kaufs ist es, die Parzelle zusammen mit der Nachbarparzelle, welche bereits im Besitz der Gemeinde Seon ist, zu veräussern. Durch die Veräusserung der grösseren Gesamt- fläche wird ein höherer m 2-Preis erwartet.

Aufgrund des tieferen Steuerausstandes reduzieren sich auch die Verpflichtungen aus den allgemeinen Gemeindesteuern. Diese Position beinhaltet die Guthaben der weiteren Steuerhoheiten gegenüber der Gemeinde.

Das Darlehen der AXA Leben (Konto 20640.03) wurde im Juni 2020 zurückbezahlt. Ein Darlehen der Luzerner Pensionskasse (Konto 20640.06) muss im Juli 2021 zurückbezahlt werden. Da die Restlaufzeit kürzer als ein Jahr ist, wird der Darlehens - betrag in das Konto 20140.01 umgebucht.

Im Jahr 2020 wurde ein auslaufendes Darlehen im Betrag von CHF 3’000’000.00 umgeschuldet. Zudem musste aufgrund der Investitionstätigkeit ein weiteres Darle- hen im Betrag von CHF 3’000’000.00 aufgenommen werden. Das Gesamtvolumen der Fremddarlehen (2014 0+ 20640) hat somit im Berichtsjahr um CHF 3’000’000.00 zugenommen.

Der Ertragsüberschuss der Rechnung 2020 wurde dem Jahresergebnis zugewiesen. Anfang 2021 wird dieses in die kumulierten Ergebnisse der Vorjahre umgebucht.

22 Gemeinde Seon

Geldflussrechnung

Die Geldflussrechnung zeigt die Veränderung der flüssigen Mittel, aufgeteilt in 3 Geld - flüsse (operative Tätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit). Dabei wird der Geldfluss aus Investitionstätigkeit, im Gegensatz zur Privatwirtschaft, noch - mals unterteilt in den Bereich «Geldfluss aus Investitionstätigkeit ins Verwaltungs - vermögen» und in den Bereich «Geldfluss aus Anlagentätigkeit ins Finanzvermögen». Die Geldflüsse des steuerfinanzierten Haushalts («Einwohnergemeinde allg. Haus - halt») und die Geldflüsse der gebührenfinanzierten Spezialfinanzierungen werden seit 2016 separat dargestellt («Gemeindebetriebe»: Wasserwerk, Abwasserbeseitigung, Abfallwirtschaft und Hallenbad).

Der Geldfluss aus operativer Tätigkeit (nur steuerfinanzierter Haushalt) zeigt die eigentliche «Stärke» der Gemeinde. Es handelt sich damit um die wichtigste Zahl in der Geldflussrechnung. Diese ergibt sich aus den Einzahlungen und Auszahlungen der Geschäftstätigkeit. Der operative Geldfluss (Cashflow) soll mittelfristig den Geld - abfluss für die Investitionstätigkeit decken. Jährliche Schwankungen müssen im Wesentlichen durch Aufnahme oder Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten (Geld- fluss aus Finanzierungstätigkeit) ausgeglichen werden.

Die Geldflussrechnung 2020 der Einwohnergemeinde Seon weist nach, wie der Geldzufluss an flüssigen Mitteln von total CHF 755’440.84 (Vorjahr Geldabfluss: CHF 3’006’455.35) zustande gekommen ist.

Aus den selbst erarbeiteten Mitteln der Einwohnergemeinde ohne Spezialfinanzie- rungen (Geldfluss operativ) von CHF 1’642’888.21 (Vorjahr: CHF 2’492’178.20) konnte der Geldabfluss aus Investitionstätigkeit ins Verwaltungsvermögen und aus Anlagentätigkeit ins Finanzvermögen von total CHF 2’276’426.69 zu 7 2% gedeckt werden (Vorjahr Geldabfluss CHF 528’012.15). Es verbleibt ein Fehlbetrag von CHF 633’538.48 (Vorjahr Überschuss: CHF 1’964’166.05).

Im Jahr 2020 haben die gebührenfinanzierten Spezialfinanzierungen aus operativer Tätigkeit einen Geldzufluss von insgesamt CHF 587’850.14 erzielt (Vorjahr: CHF 6’468.96). Die Spezialfinanzierungen verzeichneten im Bereich der Investitions- tätigkeit einen Geldabfluss von CHF 2’206’287.39 (Vorjahr: CHF 4’987’515.13). Insgesamt ergibt sich somit im gebührenfinanzierten Bereich ein Fehlbetrag von CHF 1’618’437.25 (Vorjahr: CHF 4’981’046.17).

Der vorstehend erwähnte Fehlbetrag des steuerfinanzierten Haushaltes von CHF 633’538.48 und der Fehlbetrag der gebührenfinanzierten Spezialfinanzierung von CHF 1’618’437.25 ergibt eine Unterdeckung für die gesamte Einwohnergemein- de Seon von CHF 2’251’975.73 (Vorjahr: CHF 3’016’880.12).

Der Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit zeigt einen Geldzufluss von CHF 3’007’416.57 (Vorjahr: CHF 10’424.77). Hauptgrund für diesen Geldfluss ist die Aufnahme eines zusätzlichen langfristigen Darlehens im Betrag von CHF 3’000’000.00.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Unterdeckung von CHF 2’251’975.73 und der Geldzufluss aus Finanzierungstätigkeit von CHF 3’007’416.57 den Bestand der flüssigen Mittel im Berichtsjahr um CHF 755’440.84 auf CHF 5’016’014.92 erhöht hat.

23 Gemeinde Seon

Kennzahlen

Kennzahlen 2020 2019 2020 2019 mit Spezialfinanzierungen ohne Spezialfinanzierungen Nettoschuld in CHF je Einwohner 2’472.46 2’581.20 1’146.23 1’400.27 Nettoverschuldungsquotient 90.25% 98.48% 41.84% 53.43% Zinsbelastungsanteil 0.50% 0.89% 0.34% 0.99% Selbstfinanzierungsgrad 159.61% 29.43% 189.99% 321.36% Selbstfinanzierungsanteil 13.21% 8.54% 13.52% 8.80% Kapitaldienstanteil 10.51% 11.83% 8.70% 11.11%

Bevölkerungsentwicklung 5’212 5’237 Steuerfuss 108% 108%

Antrag Die Jahresrechnung 2020 inkl. Investitionsrechnung und Bilanz der Einwohnergemeinde Seon sei zu genehmigen.

Traktandum 3 Rechenschaftsbericht 2020

Der Rechenschaftsbericht der Einwohnergemeinde ist nicht in der Vorlage zur Ge - meindeversammlung abgedruckt. Er kann über www.seon.ch elektronisch abgeru - fen oder in Papierform bei der Gemeindekanzlei Seon ( [email protected] h/ Telefon 062 769 85 00 ) bezogen werden.

Antrag Sie wollen den Rechenschaftsbericht 2020 genehmigen.

24 Gemeinde Seon

Traktandum 4 Kreditabrechnungen a) Strassensanierung Bachweg mit Sanierung Werkleitungen; Strasse

Verpflichtungskredit: CHF 205‘000.00 Beschluss: Gemeindeversammlung vom 23. November 2018

Bruttoanlagekosten CHF 188’174.50 Verpflichtungskredit CHF 205’000.00 Kreditunterschreitung CHF 16’825.50 (-8.2 %)

Bruttoanlagekosten CHF 188’174.50 Total Einnahmen CHF 0.00 Nettoinvestition CHF 188’174.50

Begründung In der Kostenschätzung der Firma K. Lienhard AG wurden CHF 14’000.00 für Unvorhergesehenes berücksichtigt. Dieser Betrag wurde nicht benötigt, da das Projekt wie geplant durchgeführt werden konnte. b) Strassensanierung Bachweg mit Sanierung Werkleitungen; Wasser

Verpflichtungskredit: CHF 313’000.00 Beschluss: Gemeindeversammlung vom 23. November 2018

Bruttoanlagekosten inkl. Vorsteuern CHF 245’485.35 Verpflichtungskredit CHF 313’000.00 Kreditunterschreitung CHF 67’514.65 (-21.6 %)

Bruttoanlagekosten exkl. Vorsteuer CHF 227’934.41 Total Einnahmen CHF 8’500.00 Nettoinvestition CHF 219’434.41

Begründung Irrtümlicherweise wurde die Mehrwertsteuer bei der Beantragung des Verpflichtungs- kredites doppelt berücksichtigt. Im Weiteren konnten die Baumeisterarbeiten kostengünstiger vergeben werden.

Antrag Sie wollen die Kreditabrechnung a) und b) genehmigen.

25 Gemeinde Seon

Traktandum 5 Veräusserung der Parzelle GB Seon Nr. 739 an der Seetalstrasse, an die Nushi Immobilien GmbH, Anglikon, zum Preis von CHF 471’000.00

Ausgangslage Die Einwohnergemeinde Seon ist im Eigentum der Parzelle Seon GB Nr. 739 an der Seetalstrasse. Das Grundstück liegt in der Wohn- und Gewerbezone und umfasst 628 m 2.

Der Gemeinderat hat das Grundstück zum Verkauf ausgeschrieben, woraufhin sich rund 80 Interessenten gemeldet haben.

Nebst dem finanziellen Aspekt hat der Gemeinderat auch die Planungsabsichten der Interessenten in Erfahrung gebracht. Aus den zahlreichen Angeboten behauptete sich letztlich das Angebot der Nushi Immobilien GmbH, Anglikon. Diese unterbrei - tete dem Gemeinderat mit einem Quadratmeterpreis von CHF 750.00 sowohl das wirtschaftlichste Angebot, sowie auch Planungsabsichten, die der Gemeindeent - wicklung dienen.

Die Nushi Immobilien GmbH realisiert aktuell in der Gemeinde Seon am Breitenweg ein neues Wohn- und Gewerbehaus mit Tiefgarage, Büroflächen sowie 9 Wohnun- gen. Der Kontakt zwischen der Bauherrschaft und der Bewilligungsbehörde verlief einwandfrei, die Erfahrungen waren bislang durchwegs positiv.

Unter Würdigung der gesamten Umstände hat der Gemeinderat sich für einen Zu- schlag an die Nushi Immobilien GmbH, Anglikon, entschieden und vorbehältlich der Zustimmung durch die Gemeindeversammlung einen Kaufvertrag abgeschlossen, welcher im Rahmen der öffentlichen Auflage eingesehen werden kann.

Dieser beinhaltet nebst dem vorgenannten Preis von CHF 750.0 0/ m2, auch eine Rückfallklausel. Diese zielt darauf ab, dass das Grundstück möglichst zeitnah über- baut und mit dem Grundstück nicht spekuliert wird.

Die Vorstellungen der Firma Nushi Immobilien GmbH bezüglich der Entwicklung der Parzelle 739 wurden seitens der Käuferschaft provisorisch wie folgt visualisiert:

26 Gemeinde Seon

Variante Flachdach

Variante Satteldach mit Dachgauben

Antrag Sie wollen den Verkauf der Parzelle 739 zum Preis von CHF 471’000.00 (CHF 750.0 0/ m2) an die Firma Nushi Immobilien GmbH, Anglikon, genehmigen.

27 Gemeinde Seon

Traktandum 6 Anpassung Stellenplan der Einwohnergemeinde; Schaffung einer Bauverwalterstelle 16 0%

Ausgangslage Der Gemeinderat ist mit den Leistungen der Bauverwaltung unzufrieden und hat die Zusammenarbeit mit der externen Bauverwaltung, Flury Planer + Ingenieure AG, per 31. Dezember 2021 aufgelöst und ihnen die Räumlichkeiten im Gemeindehaus ge - kündigt. Nebst der angestrebten Qualitätssteigerung im Bereich der baupolizeilichen Aufga- ben sieht der Gemeinderat in einer Reorganisation der Bauverwaltung auch das Potenzial für eine Steigerung der fachlichen Ressourcen zu Gunsten von Gemein - deprojekten im gesamten Baubereich (Hoch -/ Tiefbau) sowie im Umwelt- und Gefahrenschutz (Lärmschutz, Hochwasserschutz, etc.).

Die heutigen Abläufe der externen Bauverwaltung bieten zahlreiche Schnittstellen und damit verbunden Ungereimtheiten (Gemeinderat, Verwaltung, TBS AG, Werk- dienst, Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Gebäudeversicherung, etc.). Aus - serdem steigt die Komplexität der Materie sowohl im Bereich der baupolizeilichen Prüfungen sowie aber auch bei gemeindeeigenen Projekten. Wobei hinzu kommt, dass Letztere in den kommenden Jahren weiterhin zunehmen werden (vgl. Finanz - plan). In sämtlichen Bereichen finden sich Rechtsgrundlagen (Raumplanungsgesetz, Baugesetz und -verordnung, Umweltschutzgesetz, Einführungsgesetz zum Umwelt - schutzgesetz, Lärmschutzverordnung, und so weiter), welche einem stetigen und insbesondere immer rascheren Wandel unterworfen sind. Die Flut an Gesetzesrevi - sionen zwingt die anwendende Behörde einerseits die kommunalen gesetzlichen Grundlagen innerhalb einer Übergangsfrist ebenfalls anzupassen sowie die neuen Weisungen ab Inkraftsetzung rechtskonform anzuwenden. Die Prozessabläufe und Vorschriften werden dadurch zunehmend anspruchsvoller. Die Einwendungsrate bei Gemeindeprojekten steigt an. Heutzutage kämpfen mehr Personen gegen Gemein- deprojekte an, als dies vor einigen Jahren noch der Fall war. Im Weiteren ziehen sie zur Unterstützung oftmals Fachjuristen oder -spezialisten bei.

Durch die Schaffung einer Bauverwalterstelle ergeben sich weniger Schnittstellen, eine Qualitätssteigerung durch eine einheitliche Prüfung und eine schnellere Abwick- lung der Gesuche und damit der Entwicklung der Gemeinde. Im Weiteren kann der Bauverwalter dann wie erwähnt auch für weitere Aufgaben eingesetzt werden wie z.B. Bauoberleitung bei Tiefbauprojekten, fachliche Begleitung von gemeindeeige - nen Hochbauprojekten oder bei der Führung anverwandten Personals wie beispiels - weise Leiter Werkdienst, Teamleiter Hausdienst, etc. wodurch in der Organisation Entlastungen geschaffen und innerhalb der Projekte mutmasslich Kosteneinsparun - gen erzielt werden können.

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Im gibt es zwischen 4 6- 50 Gemeinden mit mehr als 4’000 Einwohner/innen, wobei nur zwei Gemeinden, Möriken-Wildegg und Seon, keine eigene Bauverwal- tung betreiben.

Der Gemeinderat möchte die Dienstleistungsqualität in Zukunft verbessern, indem er den Bereich Bauverwaltung reorganisiert und mit eigenem Personal führt. Schwerpunkte dieser Tätigkeiten sind:

• Ansprechperson für die Bevölkerung, Behördenmitglieder, interne und externe Gremien in Bezug auf die Themenbereiche Bau, Planung und Umwelt • Die selbständige, administrative und organisatorische Führung der Abteilung Bau, Planung und Umwelt, Aufgabenkoordination mit dem Werkdienst und die Beglei- tung von gemeindeeigenen Hoch- und Tiefbauprojekten. • Durchführung von Baubewilligungsverfahren • Verfassen von Schriftlichkeiten (Baubewilligungen, Berichten, Stellungnahmen, Vernehmlassungen, etc.) • Baupolizeiliche Aufgaben im Rahmen von Bau- und Vollzugskontrollen (evtl. in Kooperation mit einem externen Partner) • Beratung und Leitung von Augenscheinen und Verhandlungen sowie Bearbeitung von Einsprachen und Berichterstattungen an den Gemeinderat • Unterstützung des Gemeinderates in allen technischen und rechtlichen Fragen in den Bereichen Bauen, Planen, Raumplanung und Umwelt • Koordination und Führung fachübergreifender Projekte

Variantenstudium Der Gemeinderat hat mehrere Varianten einer möglichen Reorganisation geprüft. Es sind dies a) eine externe Bauverwaltung ausserhalb des Gemeindehauses b) eine externe Bauverwaltung innerhalb des Gemeindehauses c) eine eigene Bauverwaltung und d) eine hybride Form der Bauverwaltung (Mischform inter n/ extern).

Dabei hat er sich letztlich für die hybride Form entschieden.

Die hybride Form der Bauverwaltung sieht der Gemeinderat als eine Art Bauverwal- tung+. Eine Bauverwaltung bei der eigenes Personal für die Führung der Abteilung und Zusatzaufgaben angestellt und Teilleistungen wie z. B. baupolizeiliche Kontrol- len, Profilkontrollen, Schlussabnahmen, etc. weiterhin extern eingekauft werden sollen. Durch die höhere Qualifikation des «Bestellers» dieser Teilleistungen, dürfte auch die Qualität der eingekauften Teilleistungen steigen. Zumal dieser die Qualität der Rück - meldungen materiell fundiert beurteilen kann.

Der Gemeinderat möchte den Stimmberechtigten somit vorschlagen, die heutige, vollständig externe Bauverwaltung, in eine hybride Form umzuwandeln. Dazu wür - de, in einem gegenüber einer komplett eigenen Bauverwaltung reduzierten Umfang, eigenes Personal angestellt werden, das als Anlaufstelle für die Bürge r/ innen sowie als interne Ansprechperson der Behörde, Verwaltung und Werke dient, und zum anderen würden weiterhin externe Dienstleistungen eingekauft und bezogen.

Durch die Mischform soll ein kostenoptimiertes Konstrukt entstehen, das dennoch den Mehrwert zulässt, die fachlichen Kompetenzen künftig «im Haus» zu haben und damit gezielt steuern, lenken und nutzen zu können. Im Weiteren dürfte daraus eine wesentlich höhere Identifikation mit der Gemeinde per se und auch der Organisati - on resultieren. Die Lösung bietet zudem die Möglichkeit Bau- und Tiefbauprojekte von operativer Seite her fachkundiger und professioneller zu begleiten sowie zusätz - lich Personalführungsaufgaben zu übernehmen.

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Die Stellenpläne von Bauverwaltungen vergleichbarer Gemeindegrösse und -struktur (z. B. , Fislisbach, Menziken, Frick, etc.) weisen markante Unter - schiede in der Bemessung der Pensen und auch hinsichtlich der Funktionsbeschrei - bungen auf. Deren Stellenprozente erstrecken sich von 250 – 47 0%, je nach Aus - gestaltung der Aufgabenbereiche. Ein Vergleich ist damit wenig aussagekräftig.

Damit die eigenen personellen Ressourcen so kompakt wie möglich gehalten wer - den können, zieht der Gemeinderat in Erwägung, die Schalteröffnungszeiten der Bauverwaltung gegenüber den anderen Abteilungen zu reduzieren. Für Ferien-/ Krankheitsabwesenheiten soll eine «Back-up-Organisation» installiert werden. Dies könnte z .B. auch durch den externen Partner sichergestellt werden.

Der Gemeinderat beantragt der Versammlung 160 Stellenprozente. Der Stellenplan der Gemeinde Seon gewährt dem Gemeinderat innerhalb der Organisationseinheit Verwaltung einen eigenen Handlungsspielraum von 17 0%. Da es sich bei der Ein- führung einer eigenen, respektive hybriden Form der Bauverwaltung um eine grund- sätzliche, bzw. strukturelle Veränderung handelt, möchte der Gemeinderat dennoch vorgängig die Zustimmung der Gemeindeversammlung dazu abholen.

Das Vorhaben geniesst in zeitlicher Hinsicht eine hohe Priorität, damit ein ordentli- cher Betrieb der Bauverwaltung per 1. Januar 2022 sichergestellt werden kann.

Antrag Dem aktualisierten Stellenplan der Einwohnergemeinde und damit der folgenden Anpassung:

+ 160 % Bauverwaltung

sei mit neu 3’17 7% zzgl. Handlungsspielraum von 1 0% zuzustimmen. Die finanziellen Mehraufwendungen werden damit gleichzeitig beschlossen.

Traktandum 7 Teilrevision der Gemeindeordnung

Die Gemeindeordnung enthält das materielle Verfassungsrecht der Gemeinde, so- weit das kantonale Recht die Gemeindeorganisation nicht selbst verbindlich regelt. Die Gemeindeversammlung als verfassungsgebendes Organ berät über die Ge- meindeordnung und gibt ihr Inhalt und Form. Das Gemeindegesetz sieht für deren Erlass und Änderung jedoch das obligatorische Referendum vor. Zudem ist sie durch den Regierungsrat auf ihre Übereinstimmung mit dem kantonalen Recht zu prüfen und genehmigen zu lassen. Dieses qualifizierte Verfahren verleiht der Gemeindeord- nung eine erhöhte formelle Geltungskraft.

Die Gemeindeordnung muss nebst der Organisationsform Vorschriften enthalten über:

• Die von den Gemeinden festzusetzende Zahl von Behörden- und Kommissions- mitgliedern • Die Durchführung der Wahlen (Wahl an der Urne oder in der Gemeindeversamm- lung) Das amtliche Publikationsorgan • Die Zuständigkeit beim Abschluss von Vereinbarungen über Gemeindegrenzen • Die Zuständigkeit bei Erwerb, Veräusserung und Tausch von Grundstücken.

30 Gemeinde Seon

Die Gemeindeordnung kann weitere Vorschriften enthalten wie z.B. die Erhöhung der Zahl der Unterschriften beim fakultativen Referendum.

Die letzte Überarbeitung der Gemeindeordnung wurde im Jahr 2016 als Teilrevision vorgenommen. Einerseits wurde Ziff. I die Anzahl Behörden -/ Kommissionsmitglie - der angepasst. Andererseits in Ziff. IV die Zuständigkeit für die Zusicherung des Gemeindebürgerrechts an Ausländerinnen und Ausländer an den Gemeinderat über - tragen.

Mit der erneuten Teilrevision soll in erster Linie die Grundlage geschaffen werden, dass die amtlichen Publikationen in Zukunft nicht mehr im Lenzburger Bezirksanzei- ger veröffentlicht werden müssen, sondern in geeigneter elektronischer Form auf der Webseite der Gemeinde Seon erscheinen. Der Gemeinderat erachtet dies als zeit- gemäss. Zudem kann damit ein Sparpotenzial von zirka CHF 15’000.00 bis 17’000.00 pro Jahr ausgeschöpft werden.

Das Gemeindegesetz des Kantons Aargau macht es den Gemeinden möglich, publikationspflichtige Meldungen auf ihrer Webseite zu veröffentlichen. Diesbezüg - lich gelten allerdings klare Formvorschriften hinsichtlich der Rechtssicherheit. So muss bei einer Veröffentlichung im Internet die Unveränderbarkeit und Nachvollzieh - barkeit einer amtlichen Mitteilung sichergestellt sein. Hierzu empfiehlt es sich transparente Regelungen über den Zeitpunkt, die Häufigkeit und Identifikationsbe - zeichnung der Publikationen zu treffen. Die Regelung dieser Details liegt in der Zuständigkeit des Gemeinderates.

Dieser sieht vor, die amtlichen Publikationen unverändert einmal pro Woche erschei- nen zu lassen, jeweils donnerstags. Sie sollen auf der Gemeindewebseite unter dem Titel «Amtliche Publikationen» geführt und im Dateiformat PDF (portables Dokumen- tenformat) veröffentlicht werden. Im Weiteren sollen sie im Schaukasten der Ge- meinde publik gemacht und auf Wunsch auch am Schalter der Gemeindekanzlei in Papierform bezogen werden können.

Mit der Volksabstimmung vom 27.September 2020 wurde entschieden, dass die Schulpflege per Ende 2021 abgeschafft wird. Die neuen Führungsstrukturen der Volksschule sehen eine direkte Führung durch den Gemeinderat vor. Die Teilrevisi - on trägt auch diesem Aspekt Rechnung, in dem die Schulpflege aus der Gemeinde - ordnung gestrichen wird.

Im Hinblick auf die neue Amtsperiode 202 2/ 2025 möchte der Gemeinderat zudem das Wahlbüro um die zwei Ersatzmitglieder verkleinern. Das Wahlbüro soll künftig noch aus vier Mitgliedern bestehen. Die Ersatzmitglieder sollen aus der Gemeinde- ordnung gestrichen werden.

Die überarbeitete Gemeindeordnung soll per 1. Januar 2022 in Kraft gesetzt werden. Im Falle einer Zustimmung durch die Gemeindeversammlung findet die obligatori - sche Urnenabstimmung voraussichtlich per 26. September 2021 statt.

Antrag Der Teilrevision der Gemeindeordnung per 1. Januar 2022 sei zuzustimmen.

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Traktandum 8 Bevölkerungsschutzregion Lenzburg Seetal; Reorganisation ZSO; Genehmigung des Vertrages

Ausgangslage Der Regierungsrat hat am 10. September 2014 der «Konzeption Zivilschutz Kanton Aargau 2013» zugestimmt. Diese wurde auf den 1. Januar 2015 in Kraft gesetzt. Damit wurden die Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz (AMB) des Kantons Aargau sowie die Gemeinden mit der Umsetzung beauftragt. Die Konzeption bein - haltet nicht nur die Reduktion der Anzahl Zivilschutz- und Bevölkerungsschutzregio - nen von heute 22 auf 12 Regionen, sondern sie regelt auch verschiedene Schwer - punkte wie beispielsweise:

• Die künftigen Grundleistungsaufträge des Zivilschutzes; • Die Aufgaben des Zivilschutzes gemäss Szenarien aus der Gefährdungsanalyse; • Die Zusammenarbeit mit den übrigen Partnern des Bevölkerungsschutzes; • Die Umsetzung der Leistungsnormen und der Leistungsaufträge; • Die Strukturen und Bestände, angepasst auf die Leistungsaufträge sowie • Die Festlegung von Material, Schutzinfrastrukturen und Telematik auf der Basis der Konzeption.

Hauptgründe für die Neukonzeption sind zudem die sinkenden Bestände, die tiefen Rekrutierungsquoten, die Professionalisierung der Führung sowie die Strategie des Bundes (Bev S/ ZS 201 5+).

Vorgehen Aufgrund der vom Regierungsrat beschlossenen Konzeption besteht in den Organi- sationen «Seetal» und «Lenzburg» Handlungsbedarf. Als Hauptziel wird angestrebt, dass sich beide Organisationen innerhalb der vorgegebenen Frist zu einer Organi - sation, nämlich zur Bevölkerungsschutzregion Lenzburg Seetal zusammenschlies - sen. Zu diesem Zweck wurde ein Projekt unter dem Arbeitstitel «Fusion Bevölke - rungsschutzregion Lenzburg Seetal» lanciert.

Beide Regionalen Bevölkerungsschutzkommissionen und alle Gemeinderäte haben der hier vorliegenden Vorlage zugestimmt.

Eckpunkte der Neuorganisation Nachfolgend die künftigen Grundstrukturen Führungsorgane und Zivilschutz im Kanton Aargau mit der Reduktion der Anzahl Zivilschutz- und Bevölkerungsschutz - regionen von heute 22 auf 12 Regionen:

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(Stand der Fusionsarbeiten 2020) Die Vertragsparteien lösen die ihnen obliegenden Aufgaben des Bevölkerungsschut- zes mit der folgenden gemeinsamen Organisation (Anhang I des Gemeindevertrags):

Vertragsgemeinden 24 Gemeinden

Regionale Bevölkerungsschutzkommission (RBK) • je ein Mitglied pro Vertragsgemeinde mit je einem Stimmrecht • mit beratender Stimme: C RFO, ZS Kdt, ZSStL

Leitgemeinde Lenzburg

Lenkungsausschuss (LA) • 7 bis 9 Mitglieder der Vertragsgemeinden • mit beratender Stimme: C RFO, ZS Kdt, ZSStL

Regionales Führungsorgan (RFO) Zivilschutzorganisation (ZSO)

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Das Organigramm der ZSO Lenzburg Seetal ist am 7. Oktober 2020 vom Departe- ment Gesundheit und Soziales, Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz (AMB), freigegeben worden:

Kommando

Zivilschutzstelle

Stapskompanie Kompanie 1 Kompanie 2

Führungsunterstützung Führungsunterstützung Führungsunterstützung FU Z Stapskp FU Z Kp 1 FU Z Kp 2

Führungsunterstützung Betreuung Betreuung FU Z RFO Betreu Z Kp 1 Betreu Z Kp 2

Logistik San Gr Kp 1 San Gr Kp 2

Unterstützung Unterstützung Versorgung Gr Pi Z 1 Kp 1 Pi Z 1 Kp 2

Unterstützung Infrastruktur/Material Gr Pi Z 2 Kp 1

Transport Gr

Schutzräume Gr

Kulturgüterschutz Gr

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Weitere Eckpunkte:

• Vertragsparteien sind die Einwohnergemeinden , Auenstein, , , , Dürrenäsch, , , Hallwil, , Holderbank, , Lenzburg, Leutwil, , Möriken- Wildegg, , , , , , , Seon und Staufen. • Lenzburg als Leitgemeinde übernimmt die organisatorischen und administrativen Aufgaben der Bevölkerungsschutzregion Lenzburg Seetal. • Jede Vertragsgemeinde ist mit dem Ressortvorsteher Bevölkerungsschutz in der Regionalen Bevölkerungsschutzkommission (RBK) vertreten. Das Präsidium der Kommission steht der Leitgemeinde zu. Die Kommission konstituiert sich im Übrigen selbst. • Als Verwaltungs- und Vollzugsorgan der RBK wird ein aus 7 - 9 Mitgliedern bestehender Lenkungsausschuss unter dem Präsidium der Leitgemeinde gebil- det. Dem Lenkungsausschuss gehören mit beratender Stimme der Chef des Regionalen Führungsorgans, der Zivilschutzkommandant und der Zivilschutzstel- lenleiter an. • Die neue Bevölkerungsschutzregion Lenzburg Seetal umfasst ein gemeinsames Regionales Führungsorgan (RFO) und eine gemeinsame Zivilschutzorganisation (ZSO). • Die kantonale Konzeption gibt ab 60’000 Einwohnern eine Bataillonsstruktur für die ZSO vor, bei uns umgesetzt mit einer Stabs- und zwei Einsatzkompanien. Der Sollbestand beträgt 436 Zivilschützer. Mit 280 Stellenprozenten wird eine sehr schlanke Führungsstruktur geschaffen. • Die gemeinsam genutzten Anlagen der ZSO Lenzburg Seetal Lenzburg KP I / BSA II Hunzenschwil KP II / BSA II Schafisheim BSA II Fahrwangen BSA II Dürrenäsch BSA II Egliswil BSA II Seon KP II / GSS Lenzburg GSS (bewaffneter Konflikt)

stehen im Eigentum der jeweiligen Standortgemeinde. Gemeinsames Material wird im Rahmen des Budgets der Organisation beschafft. Die Federführung für die Erstellung und Erneuerung von gemeinsam genutzten Anlagen obliegt dem Gemeinderat der jeweiligen Standortgemeinde. Der Betrieb und der Unterhalt der gemeinsamen Anlagen ist Sache der Bevölkerungsschutzregion Lenzburg Seetal. • Der gemeinsame Aufwand und Ertrag wird im Verhältnis zur Bevölkerungszahl auf die Vertragsgemeinden verteilt. Die Leitgemeinde führt die Rechnung und erstellt jährlich, in der Regel bis Mitte Februar, die Endabrechnung des Vorjahrs. Die Finanzkommission der Leitgemeinde prüft die Rechnungen der Zivilschutzorga- nisation und des Regionalen Führungsorgans. • Der Gemeindevertrag über den regionalen Bevölkerungsschutz und Zivilschutz Region Lenzburg vom 6. Dezember 2012 und der Gemeindevertrag über den regionalen Bevölkerungsschutz und Zivilschutz Seetal vom 28. August 2006 werden auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens des neuen Vertrags aufgehoben. • Der neue Vertrag tritt per 1. Januar 2022 in Kraft. Ein Austritt aus dem Vertrag ist unter Beachtung einer zweijährigen Kündigungsfrist erstmals per 31. Dezember 2026 möglich.

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Kosten Die Kosten pro EinwohnerIn werden wie folgt geschätzt (in CHF):

Vor Fusion Nach Fusion

Budget 2020 Budget 2021 Allgemeinbudget 2022*

ZSO Lenzburg 13.49 15.55 13.46 RFO Lenzburg 0.97 0.70 1.11 Total BSR Lenzburg 14.46 16.25 14.57

ZSO Seetal 13.86 14.18 13.46 RFO Seetal 1.19 1.17 1.11 Total BSR Seetal 15.05 15.35 14.57

Ø ZSO 13.68 14.87 13.46 Ø RFO 1.08 0.93 1.11 Ø Gesamtregion 14.76 15.80 14.57

* Kosten Grundbetrieb ohne Anschaffungen

Die angestrebten Gesamtkosten von CHF 14.5 7/ EinwohnerIn liegen weit unter dem kantonalen Durchschnitt von CHF 21.00 - 25.00. Ermöglicht wird dies durch eine konsequente Kostenkontrolle und durch die bewusst sehr schlank gehaltene Führungsstruktur.

Vorbehalt Im Hinblick auf den eher unwahrscheinlichen Fall, dass eine oder mehrere Vertrags- gemeinden dem Vertrag nicht zustimmen würden, so würde der Vertrag mit den zu- stimmenden Gemeinden abgeschlossen. Der Regierungsrat hätte die Möglichkeit, die ablehnend e/ n Gemeind e/ n im Sinne einer Ersatzvornahme zu einem Beitritt zu verpflichten.

Antrag Dem Gemeindevertrag über den Bevölkerungsschutz und den Zivilschutz Lenzburg Seetal per 1. Januar 2022 sei zuzustimmen.

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Traktandum 9 Gemeinderatsentschädigung 202 2/ 2025

Am 23. Juni 2017 hat die Gemeindeversammlung die Entschädigungsansätze des Gemeinderates für die Amtsperiode 201 8/ 2021 wie folgt festgelegt.

Gemeindeammann CHF 60'000.00 Vizeammann CHF 30'000.00 Gemeinderat CHF 30'000.00 Gemeinderat CHF 30'000.00 Gemeinderat CHF 30'000.00 Globalbudget: CHF 20'000.00 Die Verteilung dieses Globalbetrages beschliesst der Gemeinderat jeweils zu Beginn des Jahres anhand der Ressortverteilung, in Berücksichtigung der anstehenden Projekte sowie des aktuellen Aufwands der jeweiligen Mitglieder Anmerkung: Die Entschädigung ist so zu verstehen, dass sämtliche Zusatzeinkünfte (wie Präsi - dialentschädigungen, Sitzungsgelder, Einnahmen aus Verbänden, Vereinen, Verei - nigungen, etc.) an die Gemeinde Seon abgetreten werden und der Gemeinderat aus- schliesslich das obige transparent ausgewiesene Honorar einnimmt.

Das Modell hat sich in der vergangenen Amtsperiode bewährt. Es ist transparent, simpel und hinsichtlich der Abgeltung der unterschiedlichen Lasten infolge Ressort- zuteilung und Projekte, dennoch flexibel. Der Gemeinderat möchte deshalb auch für die Amtsperiode 2022/2025 am Modell und der Entschädigungshöhe unverändert festhalten.

Antrag Den vorstehenden Entschädigungen für die Mitglieder der Gemeindebehörde sei für die Amtsperiode 202 2/ 2025 zuzustimmen.

Traktandum 10 Verschiedenes und Umfrage

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Notizen

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