Turbulent Traumhaft Traurig
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14. Februar Sport 2021 am Wochenende Traumhaft Die nächste deutsche Sensation: Kira Weidle gewinnt bei der alpinen Ski-WM in Cortina d’Ampezzo die Silbermedaille in der Abfahrt. Schneller ist nur Corinne Suter aus der Schweiz. Turbulent Auf dem Rasen passiert beim 1:1 gegen Hertha BSC nicht viel, dafür geht es hinter den Kulissen beim VfB Stuttgart weiter hoch her. Traurig Denise Herrmann schießt gut und läuft schnell: Für eine Medaille reicht es dennoch nicht. Im WM-Sprint fehlen der Biathletin wenige Sekunden zu Bronze. Foto: AFP/Andreas Solaro AFP/Andreas Foto: SPORT Nr. 7 | Sonntag, 14. Februar 2021 Datenaffäre fordert erste Opfer Der VfB Stuttgart trennt sich von Jochen Röttgermann und Stefan Heim. Von Marko Schumacher ut eine Stunde nach dem 1:1 gegen Hertha BSC hat der Aufsichtsrat G des VfB Stuttgart die Hauptnach- richt dieses Samstagnachmittags verkün- det: Mit sofortiger Wirkung werden der Finanzvorstand Stefan Heim und der Marketingvorstand Jochen Röttgermann abberufen. Diese Entscheidung fiel in einer außerordentlichen Sitzung des Kontrollgremiums im Vorfeld des Bundes- ligaspiels mit 7:0-Stimmen. Der Aufsichtsrat um seinen Vorsitzen- den Claus Vogt reagierte damit auf die (noch unveröffentlichten) Ergebnisse des Abschlussberichts zur Datenaffäre, in die Heim und Röttgermann maßgeblich invol- viert gewesen sein sollen. Über die Nach- folge der beiden langjährigen VfB-Vor- stände solle „kurzfristig beraten“ werden. Gerüchteweise wird bereits Alexander Wehrle als möglicher neuer Finanzchef gehandelt. Der 46-Jährige ist derzeit Ge- schäftsführer des 1. FC Köln und war zu- vor lange beim VfB tätig. „Uneingeschränktes Vertrauen“ sprach der VfB-Aufsichtsrat dem Vorstandsvor- sitzenden Thomas Hitzlsperger aus, dem „rechtskonformes Vorgehen bei der Auf- klärung der Datenschutzaffäre“ beschei- nigt wird. Hitzlsperger werde nun „schnellstmöglich“ weitere Personalent- scheidungen treffen. Als sehr wahrschein- lich gilt, dass neben Heim und Röttger- mann auch der langjährige Kommunika- tionschef Oliver Schraft, Marketingleiter Uwe Fischer und Rainer Mutschler, einer der Leiter des Nachwuchsleistungszent- rums und Mitglied des Präsidiums, ihre Posten räumen müssen. „Klar ist: Wir können so nicht weiter- machen“, sagte Hitzlsperger in der Halb- zeitpause des Spiels gegen die Hertha. Da waren die ersten Personalentscheidungen bereits gefallen. Acht Minuten vor dem Abpfiff ist VfB-Torwart Gregor Kobel geschlagen. Luca Netz trifft zum 1:1 für die Berliner. Foto: imago/Michael Weber VfB verpasst 1:1 (1:0) große Chance VFB STUTTGART HERTHA BSC Anstatt mit einem Sieg gegen Hertha BSC dem Kampf gegen den Schiedsrichter: Osmers (Hannover) Zuschauer: 0 (0 %), Mercedes-Benz Arena Abstieg frühzeitig Adieu zu sagen, bleibt der VfB nach dem 1:1 in Reichweite zum Relegationsrang. Nach starker erster Halbzeit lässt Torschützen: 1:0 Kalajdzic (45.), 1:1 Netz (82.) der Aufsteiger zwei Punkte liegen. Von Marko Schumacher System: 3-4-3, Trainer: Matarazzo System: 4-3-3, Trainer: P. Dardai napp elf Jahre nach seinem letzten tergespann auf Abseits entschieden. Erst Team: Kobel - Mavropanos, Karazor, Anton - Team: Jarstein - Pekarik (79. Leckie), Stark, Bundesligaspiel für den VfB Stutt- nach langer Analyse im Kölner Keller ent- Wamangituka (68. Coulibaly), Mangala, Endo, Alderete, Mittelstädt (79. Netz) - Tousart, K gart durfte sich Sami Khedira wie schied Schiedsrichter Harm Osmers: Doch der heimliche Sieger fühlen. Für den Welt- kein Abseits, der Treffer zählt. Eine Milli- Sosa - Förster (86. Cissé), Kalajdzic (87. Guendouzi, Ascacibar (58. Khedira) - Lukebakio, meister war es nicht nur wegen des Wie- meter-Entscheidung. Klimowicz), Thommy (68. Didavi) Piatek (58. Radonjic), Cunha dersehens mit vielen alten Stuttgarter Be- „Wir waren in der ersten Halbzeit die kannten eine „schöne Rückkehr“, wie er klar bessere Mannschaft“, sagte Erik Bank: Kaminski, Stenzel, Ahamada, Klement, Bank: Schwolow, Löwen, Klünter, M. Dardai, am Samstagnachmittag bekannte. Thommy, der nach Ausfällen von Nicolas Bredlow Darida Nein, Khedira fand sich nach dem 1:1 Gonzalez, Gonzalo Castro und Marc Oli- Karten: Mavropanos (4), Karazor (2) Karten: Piatek (4), Pekarik (4) bei seinem Ex-Club auch noch als Vorla- ver Kempf erstmals in dieser Saison in der gengeber auf dem Spielberichtsbogen wie- Startelf stand. Thom- „Wir schaffen der. Sein Zuspiel nach 82 Minuten ver- my stellte aber auch Gewonnene Heim Gast wandelte der erst 17-Jährige Luca Netz richtigerweise fest: es nicht, über Ballbesitz: Zweikämpfe: zum späten Ausgleich für Hertha BSC. Die „In der zweiten 90 Minuten Schüsse auf das Tor: Schüsse neben das Tor: Berliner vermiesten den Gastgebern somit Halbzeit haben wir den Nachmittag. Statt einen großen Be- aufgehört, Fußball zu eine gute 3 6 freiungsschlag im Kampf gegen den Ab- spielen.“ Leistung zu 2 4 stieg zu landen, liegen die Stuttgarter wei- Die mit dem Rü- zeigen.“ terhin in gefährlicher Reichweite zum Re- cken zur Wand ste- 52 % 48 % 52 % 48 % legationsplatz. henden Berliner ka- Torschütze Sasa Begangene Fouls: Als „ein Stück weit men nun besser ins Kalajdzic 21 „Wir waren in frustrierend“, bewerte Spiel, ohne eine der ersten VfB-Trainer Pellegrino Feuerwerk abzubrennen. Der VfB schalte- 17 Halbzeit die Matarazzo den Spiel- te in den Verwaltungsmodus. Nach vorne ausgang, versuchte kam wenig bis nichts, was nicht nur den klar bessere aber zugleich, dem Torschützen ärgerte. „Wir schaffen es Erste Halbzeit: 34. Minute: Nach einem Eckball Zweite Halbzeit: 59. Minute: Karazor verliert den Mannschaft.“ Punktgewinn das Posi- nicht, über 90 Minuten eine gute Leistung kommt Mavropanos zum Kopfball, Jarstein kann Ball an Cunha, der ihn anschließend über Kobel tive abzugewinnen. zu bringen.“ Am Ende bettelte der VfB Mittelfeldspieler Erik parieren. 38. Minute: Endo bringt die Kugel in den hinweg hebt. Anton klärt auf der Linie. 82. Minute: Thommy, der sein „Wir haben Hertha auf förmlich um den Ausgleich – der schließ- Startelf-Debüt Abstand gehalten, was lich auch fiel. „Ein Kacktor des Monats“, Strafraum, dort steigt Kalajdzic hoch und köpft am Tor! Aus dem Halbfeld chippt Khedira die Kugel in feierte. auch nicht unwichtig wie Kalajdzic den Treffer des jüngsten Tor vorbei. 40. Minute: Im Sechzehner kommt den Strafraum und findet Netz, der sich den Ball ist.“ Mit einem Sieg Torschützen in der Bundesliga-Geschich- hätte der Aufsteiger aber einen Riesen te von Hertha BSC bezeichnete. Kalajdzic zum Abschluss und schießt rechts vorlegt und aus kurzer Distanz einschiebt. 90. Satz weg von der Abstiegszone machen Das Spiel des lange Zeit so forsch durch neben den Kasten. 45. Minute: Tor! Nach einem Minute: In der Nachspielzeit probiert es Mavropa- können. Was mehr als möglich erschien. die Liga spazierenden Aufsteigers offen- Denn eine Hälfte lang hatte Matarazzos barte am Ende zu viele Schwächen. Begin- Freistoß trit Kalajdzic per Flugkopfball ins Tor. nos aus der Distanz, das Leder fliegt links vorbei. Mannschaft die biederen Berliner voll im nend mit der Chancenverwertung. Deut- Griff. Wataru Endo, Konstantinos Mavro- lich höher als mit 1:0 hätten die Gastgeber panos und mehrfach Sasa Kalajdzic ließen dem Spielverlauf nach zur Pause führen baly noch Daniel Didavi brachten neue Ende als zu ausrechenbar für einen stabil Spielen gegen die Kellerkinder aus Köln beste Möglichkeiten liegen. müssen. Doch in letzter Konsequenz gin- Struktur ins Angriffsspiel, in dem der ver- verteidigenden Gegner. und Schalke verpasst, dem Kampf gegen Ehe es doch noch mit einer Führung in gen Kalajdzic und Co zu leichtfertig mit letzte Nicolas Gonzalez schmerzlich ver- „Am Ende waren wir nicht mehr so den Abstieg frühzeitig Adieu zu sagen und die Pause ging. Der Zweimeter-Hüne aus ihren vielen Möglichkeiten um. Als der misst wurde. Zumal auch Silas Wamangi- griffig“, meinte Matarazzo, der wie sein zumindest in sportlicher Hinsicht unbe- Österreich köpfte eine Freistoßflanke von Motor Mitte der zweiten Halbzeit merk- tuka nicht seinen besten Tag erwischte. Gegenüber Pal Dardai von einem „gerech- schwert in die Zukunft zu blicken. Ver- Borna Sosa in der Nachspielzeit der ersten lich zu stottern begann, verpufften die er- Zuviel lief am Ende über Born Sosa und ten Unentschieden“ sprach. Durch die einspolitisch lässt sich die Unruhe an der Hälfte in die Maschen. Kein astreiner hofften frischen Impulse von der Bank. die linke Angriffseite. Doch dessen zwei- zwei verlorenen Punkte hat es die Mann- Mercedesstraße schließlich kaum mehr Treffer, zunächst hatte das Schiedsrich- Weder die eingewechselten Tanguy Couli- fellos starke Flanken erwiesen sich am schaft vor den wegweisenden Wochen mit toppen. Nr. 7 | Sonntag, 14. Februar 2021 SPORT Bayer patzt „Ein bisschen zu gegen Mainz 05 ach dem unerklärlichen Leis- wild“ – BVB nur tungseinbruch in der Schlusspha- N se flüchteten die Stars von Bayer Leverkusen nach dem Abpfiff förmlich in die Kabine. Der Frust saß tief beim Werks- klub, denn beim 2:2 (1:0) gegen Abstiegs- noch Mittelmaß kandidat FSV Mainz 05 wurde eine 2:0- Führung aus der Hand gegeben. Dagegen Wieder zu viele Abwehrfehler, erneut zu wenig Torgefahr. bejubelten die Rheinhessen lautstark den unverhofften Punktgewinn. Borussia Dortmund spielt auch nach der Brandrede von Trainer „Es war in der zweiten Halbzeit eine Edin Terzic unter der Woche nicht wie ein Champions-Legaue- Topleistung von uns“, sagte FSV-Sportdi- rektor Martin Schmidt bei Sky. Seine Kandidat. Das 2:2 gegen die TSG Hoffenheim macht wenig Mut. Mannschaft habe nach dem Torwartwech- sel bei den Gastgebern „eine gewisse Ver-