Landkreis Elbe-Elster Lage • Landschaft • Übersicht
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Berichte der Raumbeobachtung Kreisprofil Elbe-Elster 2012 Landkreis Elbe-Elster Lage • Landschaft • Übersicht Der rund 1.900 km² große Landkreis Elbe-Elster (EE) liegt im äußersten Flächennutzung 2008 Südwesten des Landes Brandenburg (im Dreiländereck zwischen Sach- sen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg) zwischen dem Mittellauf der Elbe, Wasser Sonstige die bei Mühlberg/Elbe auf wenige Kilometer (17 km) die Grenze zum 2% 3% Freistaat Sachsen bildet, und den Lausitzer Höhen. Zusammen mit den anderen Brandenburger Niederlausitzkreisen OSL, SPN und LDS sowie Verkehr der kreisfreien Stadt CB bildet EE die Planungsregion Lausitz-Spreewald. 4% Der Kreisverwaltungssitz befindet sich in Herzberg (Elster), mit knapp Landwirtschaft 10.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt des Landkreises. Die mit 17.400 Siedlung 51% Einwohnern mit Abstand größte und wirtschaftlich bedeutendste Stadt ist 4% aber Finsterwalde. Wald 36% Topografie Lübben (Spreewald) Die Landwirtschafts- und Waldflächen entsprechen mit ihren Dahme/ Nutzungsanteilen von 51 % bzw. 36 % in etwa dem jeweiligen Lan- Mark Luckau desdurchschnitt; mit nur 1,6 % hat EE von allen Landkreisen Bran- Lübbenau/ Spreewald denburgs den geringsten Anteil an Oberflächengewässern. Sachsen- Mit 7,9 % Siedlungs- und Verkehrsflächen an der Gesamtkreisflä- Anhalt che weist EE den viertniedrigsten Anteil unter allen Landkreisen auf L au G sit re n ze (Land 9,2 %, Alte Bundesländer 14 %). Seit 1996 sind die Siedlungs- zw r Calau all und Verkehrsflächen (einschließlich statistischer Bereinigungen) um Herzberg (Elster) KleineElster über 13 % gestiegen, dies ist nach PR der zweitniedrigste absolute Finsterwalde S wie auch prozentuale Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsflächen ch w e a ack rz ch e S unter den Landkreisen des Landes. E z ls u s i t te er L a r lst eE ein Kl Die zum Großteil vorhandene disperse ländliche Siedlungsstruktur Bad Liebenwerda Senftenberg von EE zeigt sich auch an der mit 754 EW/km² Siedlungs- und Lauchhammer Verkehrsfläche nach UM, OPR und PR viertgeringsten Siedlungs- E l be Elsterwerda dichte aller Landkreise Brandenburgs. Infolge hoher Einwohnerver- luste leben heute in EE über ein Viertel weniger Einwohner bezogen Schraden auf den km² Siedlungs- und Verkehrsfläche als noch vor zehn Jah- ren; im Landesmittel sind es etwa ein Sechstel. Einen noch höheren Rückgang in der Siedlungsdichte weisen nur noch drei weitere Sachsen Landkreise auf. 0 5 10 km Siedlungsbereich Wald Gewässer Verwaltungsgliederung 2010 Jüterbog Lübben Auf sandigen Hochflächen im Nordosten sind unzersiedelte Kiefern- Niedergörsdorf (Spreewald) wälder mit Laubwaldresten anzutreffen, während der über einhun- dertjährige Abbau der mächtigen Braunkohleflöze im östlichen Teil von EE eine Kulturlandschaft besonderer Prägung hinterlassen hat. Luckau So sind hier durch Rekultivierung und Flutung von Tagebaurestlö- Dahme/Mark Lübbenau/ Spreewald chern schon vor Jahren reizvolle Erholungslandschaften wie z. B. der Schönewalde „Grünewalder Lauch“ an der Grenze zum Landkreis OSL entstanden. Sachsen- Anhalt EE zählt zu den vier Kreisen im Land Brandenburg mit den gerings- Schlieben ten Unterschutzstellungsanteilen; mit 3 % Naturschutzgebieten Calau Sonnewalde (NSG) und 20 % Landschaftsschutzgebieten (LSG) sind in EE Herzberg (Elster) Kleine Elster gerade einmal halb so viele Flächen unter Natur- bzw. Landschafts- Doberlug-Kirchhain (Niederlausitz) schutz gestellt wie im Landesdurchschnitt. Falkenberg/ Elster Finsterwalde Diese Flächen befinden sich dabei zum großen Teil innerhalb der Großräschen Elsterland beiden Großschutzgebiete, dem fast gänzlich zum Kreis gehören- Uebigau- Wahrenbrück den südlichste Naturpark Brandenburgs, die „Niederlausitzer Heide- Schipkau landschaft“ und dem Naturpark „Niederlausitzer Landrücken“, wobei Bad Lauchhammer Senftenberg Liebenwerda letzterer nur mit etwa einem Zehntel seiner Fläche dem Landkreis EE Plessa Röder- Schwarzheide angehört. Mühlberg/ land Elsterwerda Elbe Schradenland Gemeindestatistik zum 31.12. des Jahres 1993 2002 2010 Anzahl Gemeinden 136 46 33 Sachsen 0 5 10 km Mittl. EW-Zahl 1.022 2.764 3.393 Administrative Gliederung Stadt / Gemeinde Anz. Gem. Berliner Umld. - - - Amt Metropole ab 1 Mio. Einwohner Mittl. EW-Zahl - - - amtsfreie Gemeinde Anzahl amtsfreie Gem. 3 7 11 Staats-/Landesgrenze Stadt ab 50.000 Einwohner Mittl. EW-Zahl 15.027 9.548 7.579 Kreisgrenze Gemeinde ab 10.000 Einwohner Amt-/amtsfreie Gemeindegrenze Anzahl Ämter 13 9 5 Gemeindegrenze Gemeinde ab 5.000 Einwohner Mittl. EW-Zahl 7.229 6.702 5.722 Berliner Umland 1 KREISPROFIL März 2012 Landkreis Elbe-Elster Bevölkerung Bevölkerungsdichte der Gemeinden 2010 Natürliche und räumliche Bevölkerungsentwicklung je 1.000 EW 10 Golßen 5 Niedergörsdorf Lübben (Spreewald) 0 -5 -10 Luckau Lübbenau/ Spreewald -15 -20 Schönewalde -25 Sachsen- 1 3 5 7 9 1 3 5 7 9 0 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 1 Anhalt 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 0 Calau 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 EW-Entw. zum Vorjahr Sonnewalde Wanderungssaldo Saldo nat. Entwicklung Herzberg (Elster) Doberlug-Kirchhain Falkenberg/ Elster Bevölkerungsentwicklung 2010 (1990 = 100) Großräschen 110 Finsterwalde 105 100 Bad Lauchhammer Liebenwerda 95 Schwarzheide 90 Elsterwerda 85 80 Ortrand 75 1 3 5 7 9 1 3 5 7 9 0 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 1 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 0 Sachsen 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 0 5 10 km Land Brandenburg Landkreis Einwohner je km² unter 20 40 bis unter 80 300 und größer 20 bis unter 40 80 bis unter 300 Für den Landkreis EE weist die aktuelle Brandenburger Bevölke- rungsprognose bis zum Jahr 2030 mit über 28.100 Personen eine stärker abnehmende Einwohnerzahl aus als noch bis zum Jahr Die Einwohnerzahl des Kreises EE lag im Dezember 2010 bei rund 2008 zu verzeichnen war; dies wird mit -24,3 % der fünfstärkste 112.000; damit ist er nach PR und OPR der drittkleinste Landkreis. Einwohnerrückgang aller Kreise von Brandenburg sein (P +19 %, Die Siedlungs- und Gemeindestruktur ist relativ kleinteilig; so PR -26,7 %; Land -11,7 %). Im Unterschied zur bisherigen wird die konzentriert sich in den fünf größten der 33 Gemeinden (Finsterwal- zukünftige Entwicklung zu vier Fünfteln durch Geburtendefizite und de, Bad Liebenwerda, Herzberg (Elster), Doberlug-Kirchhain und nur zu einem Fünftel durch Wanderungsverluste verursacht. Elsterwerda) nahezu die Hälfte der Einwohner von EE. Mit einer Die Altersstruktur wird sich weiter zulasten der Erwerbsfähigen Bevölkerungsdichte von 59 EW/km² (Land: 85 EW/km²) ist EE von (-16 %) und zugunsten der Senioren (+18 %) verschlechtern. In der den Brandenburger Lausitzkreisen der am dünnsten besiedelte; größten Stadt und dem Wirtschaftsstandort des Kreises Finsterwalde landesweit weisen nur noch die drei Nordkreise PR, OPR und UM fällt der Rückgang der Erwerbsfähigen bis zum Jahr 2030 mit -14 % eine geringere Einwohnerdichte auf. etwas niedriger aus als im Kreis selbst (Schwedt/Oder: -22 %). Die Einwohnerentwicklung ist wie die der anderen Kreise im Süden (OSL, SPN, CB) seit 1990 durch Verluste charakterisiert; insgesamt Bevölkerungsentwicklung und Vorausschätzung bis 2030 (Basisjahr 2008) verlor der Kreis bis 2010 über ein Fünftel seiner Bevölkerung. Wie bei den meisten der heutigen peripheren Brandenburger Landkreise Golßener Land begann auch in EE der Einwohnerrückgang bereits zu DDR-Zeiten, verursacht durch Wanderungsverluste („Landflucht“). Diese Niederer Fläming Entwicklung setzte sich in den Jahren von 1991 - 2010 durch den Lübbenau/ vierthöchsten Wanderungsverlust aller Landkreise von -113 je Spreewald 1.000 EW (Land +48/1.000 EW) fort und war zusätzlich von nach PR Heideblick zweithöchsten Sterbeüberschüssen mit einem Saldo von -121 je Sachsen- 1.000 EW (Land: -81/1.000 EW) gekennzeichnet. Anhalt Schlieben Seit 1990 zogen im Saldo mehr als 14.500 Personen aus EE fort, dies wird nur von zwei weiteren Landkreisen übertroffen (OSL und Herzberg (Elster) Doberlug-Kirchhain Altdöbern UM). Während bei allen Fortzügen über Kreisgrenze seit 1991 die Kleine Elster alten Bundesländer und Berlin über die Hälfte ausmachten, waren es Falkenberg/ (Niederlausitz) bei den Zugezogenen nur etwa ein Viertel. Diese hohe negative Elster Außenwanderungsbilanz konnte trotz leichter Wanderungsgewinne Finsterwalde aus der Binnenwanderung bei weitem nicht kompensiert werden. Schipkau Bad Liebenwerda Lauchhammer Plessa Senftenberg Entwicklung ausgewählter Altersgruppen (1.000 Personen) Mühlberg/ unter 20 20 - 40 40 - 60 60 Jahre gesamt Elbe Ruhland Schradenland Jahre Jahre Jahre und älter 1990 36,7 42,3 34,9 28,2 142,2 2010 15,3 23,6 38,7 34,3 112,0 Sachsen 2030 10,8 10,5 21,1 45,0 87,5 0 5 10 km 2010 zu 1990 -21,4 -18,7 3,8 6,2 -30,2 Entwicklung 1990 bis 2010 in Prozent Vorausschätzung bis 2030 in Prozent 2030 zu 2010 -4,5 -13,1 -17,6 10,7 -24,5 -10 bis unter 0 10 und größer -10 bis unter 0 10 und größer -20 bis unter -10 0 bis unter 10 2030 zu 1990 -25,9 -31,8 -13,8 16,8 -54,7 -20 bis unter -10 0 bis unter 10 -30 bis unter -20 -30 bis unter -20 2030 zu 1990 % -70,5 -75,1 -39,5 59,8 -38,5 unter -30 unter -30 KREISPROFIL März 2012 2 Landkreis Elbe-Elster Wirtschaft BIP je Einwohner 2009 (€) Forschung, Technologie und Logistik 2010 40.000 35.000 30.000 Oehna 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 L L L F F P B S B V S E N R R R M M F T S V Sachsen- O E C D P R H P P A O P U L H L O S B B O O M Anhalt Schlieben EE belegte 2009 beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit über 2,1 Herzberg (Elster) Mrd. € einen hinteren, beim BIP je Erwerbstätigen mit 49.500 € einen mittleren Rang im Vergleich aller Brandenburger Kreise. Auch beim BIP je Einwohner liegt EE mit 18.800 € auf einem hinteren Rang. Bei der BIP-Entwicklung erreichte EE von 2000 - 2009 mit 10 % nur einen leichten Zuwachs (Land: +20,5 %), dies liegt im hinteren Feld Schwarzheide aller Kreise. Ausschlaggebend hierfür waren leichte Zuwächse im Verarbeitenden Gewerbe (+9 %) und im Dienstleistungsbereich Elsterwerda (18 %) bei deutlichen Verlusten im Baugewerbe.