Bericht zur Pfegestrukturplanung im Landkreis Alzey-Worms

Dezember 2020

~ Landkreis Alzey-Worms Impressum

Auftraggeber Kreisverwaltung Alzey-Worms Verfasser transfer – Unternehmen fr soziale Innovation Annica Mrtz Nathalie Kasten Thomas Schmitt-Schäfer Bahnhofstraße 23 54516 Wittlich [email protected] www.transfer-net.de

Layout und Textsatz: typohandwerker.de Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 7

2 Zusammenfassung der Ergebnisse 9 2.1 Bevölkerungsentwicklung und Pflegebedürftigkeit 9 2.2 Versorgung der Pflegebedürftigen und Wohnsituation 10 2.3 Pflegerische Infrastruktur 16 2.4 Zukünftige Bedarfe 18

3 Handlungsempfehlungen 20 3.1 Handlungsempfehlungen für den Landkreis 20 3.2 Handlungsempfehlungen für den Landkreis und die Mitglieder der regionalen Pflegekonferenz 21 3.3 Handlungsempfehlungen für den Landkreis und die Gemeinden 21 3.4 Handlungsempfehlungen für den Landkreis und bürgerschaftliche Initiativen 22 3.5 Handlungsempfehlungen für die Leistungserbringer 23

4 Daten zum Sozialraum 24 4.1 Zusammenfassung 24 4.2 Fläche und Gliederung des Landkreises Alzey-Worms 24 4.3 Bevlkerung 25 4.4 Wohnen und Haushaltsstrukturen 28 4.5 ÖPNV und Mobilität 30

5 Pflegebedürftige Personenkreise und Inanspruchnahme von Leistungen (Pflegestatistik 2017) 33 5.1 Zusammenfassung 33 5.2 Pflegebedürftige Personen im Landkreis Alzey-Worms 33 5.3 Ambulant vor stationär 41 5.4 Zeitreihen 43

6 Pflegerische Angebotsstruktur (2020) 48 6.1 Zusammenfassung 48 6.2 Angebote im Sozialraum 48

3 Inhaltsverzeichnis

6.3 Ambulante Pflegedienste 49 6.4 Angebote zur Unterstützung im Alltag (§ 45 a SGB XI) 50 6.5 Vollstationäre Pflegeeinrichtungen 52 6.6 Teilstationäre Tagespflege 53 6.7 Neue Wohnformen und Betreutes Wohnen 54 6.8 Beratungsstellen und Netzwerke 55 6.9 Palliative Versorgung 57

7 Bedarfsermittlung: Prognosen bis 2040 58 7.1 Zusammenfassung 58 7.2 Bevölkerungsprognose 58 7.3 Pflegepotential 61 7.4 Zukünftige Entwicklungen im Bereich Pflege 63

8 Bedarfsermittlung: Befragung der Akteure vor Ort 75 8.1 Zusammenfassung 75 8.2 Vorbemerkung 75 8.3 Interview der Pflegestützpunkte und der Gemeindeschwester plus 75 8.4 Befragung der Ortsbürgermeister / innen und der Leistungsanbieter im Landkreis 76

9 Bedarfsermittlung: Workshop zur Fortschreibung der Pflege- strukturplanung 90 9.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 90

10 Anhang 93 10.1 Angebote für ältere / pflegebedürftige Menschen im Sozialraum 93 10.2 Übersicht der am 18. 09. 2020 im Workshop formulierten Ziele und Ideen 94 10.3 Datenreport zur Pflegestatistik 2017 95

11 Verzeichnisse 117 11.1 Quellenverzeichnis 117 11.2 Tabellenverzeichnis 121 11.3 Abbildungsverzeichnis 123

4

1 Einleitung

Die demografische Entwicklung in Deutschland und in Rheinland-Pfalz wirft auch im Landkreis Alzey-Worms die Frage auf, wie die pflegerische Angebotsstruk- tur erhalten und weiterentwickelt werden kann, damit fr die steigende Anzahl äl- terer Menschen auch in Zukunft ein be- darfsgerechtes Angebot zur Verfügung steht und ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter mglich ist.

Vor diesem Hintergrund hat sich der Land- kreis entschlossen, einen Pflegestruktur- plan inklusive integriertem Datenreport nach dem LPflegeASG zu erstellen. Dies hatte er schon einmal vor zehn Jahren getan, so dass Gelegenheit bestand, die damals formulierten Ziele darauf hin zu überprüfen, ob und inwieweit sie erreicht werden konnten. Neben diesem Rückblick ging es jedoch primär darum, erreichbare Ziele fr die Zukunft zu formulieren und realistische Maßnahmen zur Zielerrei- chung zu bestimmen.

Wie schon vor zehn Jahren wurde trans- fer – Unternehmen für soziale Innovation mit der Umsetzung dieser sozialwissen- schaftlichen Fachleistung beauftragt. Die Umsetzung erfolgte in enger Abstimmung und im Dialog mit der Kreisverwaltung, wofür wir uns ausdrücklich bedanken mchten.

Der Bericht ist folgendermaßen aufge- baut: Im folgenden Kapitel nach dieser Einleitung findet sich eine Zusammen- fassung der Ergebnisse, in Kapitel 3 ha- ben wir unsere Handlungsempfehlungen zusammen gestellt, die wir hiermit den Mitgliedern der kommunalen Familie und Einleitung

1 Einleitung

Die demografische Entwicklung in den Akteuren im Handlungsfeld zur wei- Deutschland und in Rheinland-Pfalz wirft teren Beratung und Umsetzung vorlegen. auch im Landkreis Alzey-Worms die Frage auf, wie die pflegerische Angebotsstruk- In Kapitel 4 des vorliegenden Berichtes tur erhalten und weiterentwickelt werden wird der Sozialraum des Landkreises Al- kann, damit fr die steigende Anzahl äl- zey-Worms vorgestellt. Hierzu werden terer Menschen auch in Zukunft ein be- u. a. bevölkerungsstatistische Merkmale, darfsgerechtes Angebot zur Verfügung Haushaltsstrukturen sowie Angebote im steht und ein selbstbestimmtes Leben bis Bereich Mobilität beschrieben. ins hohe Alter mglich ist. Das Kapitel 5 nimmt die Pflegebedürftigen Vor diesem Hintergrund hat sich der Land- im Landkreis in den Blick. Die Darstellung kreis entschlossen, einen Pflegestruktur- umfasst zentrale Ergebnisse der Pflege- plan inklusive integriertem Datenreport statistik 2017 und beschreibt die Pflege- nach dem LPflegeASG zu erstellen. Dies bedürftigen nach Geschlechterverteilung, hatte er schon einmal vor zehn Jahren Altersgruppen und Inanspruchnahme von getan, so dass Gelegenheit bestand, die Leistungen. Der Grundsatz „ambulant vor damals formulierten Ziele darauf hin zu stationär“ wird fr den Landkreis ausge- überprüfen, ob und inwieweit sie erreicht wertet, zudem beinhaltet das Kapitel Zeit- werden konnten. Neben diesem Rückblick reihendarstellungen seit 1999. ging es jedoch primär darum, erreichbare Ziele fr die Zukunft zu formulieren und Mit Kapitel 6 folgt die Darstellung der ak- realistische Maßnahmen zur Zielerrei- tuellen pflegerischen Angebotsstruktur. chung zu bestimmen. Die Leistungsangebote der Ambulanten Dienste, zur Untersttzung im Alltag, der Wie schon vor zehn Jahren wurde trans- teil- und vollstationären Einrichtungen fer – Unternehmen für soziale Innovation finden dabei genauso Berücksichtigung mit der Umsetzung dieser sozialwissen- wie die Angebote im Vor- und Umfeld von schaftlichen Fachleistung beauftragt. Die Pflege. Umsetzung erfolgte in enger Abstimmung und im Dialog mit der Kreisverwaltung, Nach dieser Analyse des Ist-Standes er- wofür wir uns ausdrücklich bedanken folgt mit Kapitel 7 dann der Übergang mchten. in die Bedarfsermittlung. Dazu wird zu- nächst die Entwicklung der Bevölkerung Der Bericht ist folgendermaßen aufge- im Landkreis Alzey-Worms auf Grundlage baut: Im folgenden Kapitel nach dieser der fünften Bevölkerungsvorausberech- Einleitung findet sich eine Zusammen- nung des Statistischen Landesamtes dar- fassung der Ergebnisse, in Kapitel 3 ha- gestellt. ben wir unsere Handlungsempfehlungen zusammen gestellt, die wir hiermit den In der Folge werden die Entwicklungen im Mitgliedern der kommunalen Familie und Bereich Pflege in den Blick genommen.

7 Einleitung

Hierzu wurden verschiedene Szenarien den Jahren 2017–2019 wesentlich verän- zur möglichen Entwicklung der Zahl der dert haben. Pflegebedürftigen erstellt und darauf auf- bauend ebenfalls eine Prognose zum Per- Die Angaben zur Angebotsstruktur sind sonalbedarf berechnet. aktuell.

In Kapitel 8 werden die statistischen Dar- Weiterhin wurden schriftliche Befragun- stellungen um Ergebnisse der durchge- gen durchgeführt, die sich an die Ortsbür- führten Erhebungen – ein Interview mit germeister / innen und die Träger von pfle- den Pflegestützpunkten und schriftliche gerischen Leistungsangeboten richteten. Befragungen der Ortsbürgermeister / in- nen und Leistungsanbieter – ergänzt. Das Ergänzt wurde dies um qualitative Ele- Kapitel 9 gibt die Ergebnisse des Work- mente. So wurde ein leitfadengesttztes shops zur Zielentwicklung wieder. Expertengespräch mit Mitarbeiterinnen der Pflegestützpunkte und der Gemein- Es schließen sich Datenanhänge an, die deschwester plus gefhrt und ein Work- u. a. Angebote für ältere / pflegebedürfti- shop unter Nutzung der Methodik einer ge Menschen auf Ebene der Verbandsge- Zukunftskonferenz umgesetzt. meinde sowie weitere Auswertungen der Pflegestatistik 2017 umfassen. Unser Dank gilt allen, die zur Erstellung dieses Berichtes einen Beitrag geleistet Die Ergebnisse des vorliegenden Berichts haben, insbesondere den Ortsbürger- resultieren aus der Auswertung quantita- meisterinnen und Ortsbürgermeistern, tiver und qualitativer Daten. So wurden den Verbandsbürgermeistern, den Mit- zum einen Daten amtlicher Statistiken der arbeitenden der Leistungsanbieter und Bundes- und Landesämter und zum ande- weiteren Akteuren im Landkreis, die sich ren Statistiken der Kreisverwaltung sowie an Expertengesprächen, der schriftlichen der Gemeindestatistik aufbereitet. Dies Erhebung und dem Workshop zur Zielent- umfasst insbesondere die Auswertungen wicklung beteiligt haben. der Bevölkerungs- und Pflegestatistiken. Das Ziel, ein selbstbestimmtes Leben in Die Pflegestatistik wird seit 1999 alle zwei Würde im hohen Alter auch für die Vielen Jahre fortgeschrieben. Da die Ergebnisse der geburtenstarken 1960er-Jahrgänge der Pflegestatistik 2019 zum Zeitpunkt des letzten Jahrtausends zu gewährleis- der Erstellung dieses Berichtes noch nicht ten, kann erreicht werden, obwohl es das vorlagen, wurden zur Analyse der derzei- ganze Gemeinwesen vor große Herausfor- tigen Situation und zur Entwicklung der derungen stellt. Als Voraussetzung hierzu Prognosen die Daten der Pflegestatistik scheint die Zusammenarbeit der Akteure 2017 verwendet. Dies führt dazu, dass die und die gemeinsame Suche nach und Um- Inanspruchnahme von pflegerischen Ver- setzung von Lösungen in der eigenen Ge- sorgungsleistungen aktuell hher ist als meinde, der Verbandsgemeinde und im angegeben. Dies scheint vertretbar, da Landkreis unabdingbar. keine Anhaltspunkte dazu vorliegen, dass Thomas Schmitt-Schäfer sich die Struktur der Inanspruchnahme in Wittlich, Dezember 2020

8 Bevölkerungsentwicklung und Pflegebedürftigkeit

2 Zusammenfassung der Ergebnisse

Nachfolgend werden zentrale Ergebnisse im Vergleich aller rheinland-pfälzischen des vorliegenden Berichtes zur Pflege- Landkreise einen eher niedrigen Alten- strukturplanung zusammengefasst. Es quotienten auf: Die Zahl der ab 65-Jähri- handelt sich um eine Auswahl und Fokus- gen auf 100 Personen im Alter zwischen sierung des umfangreichen Datenmate- 20 und 64 Jahren lag bei 34, im Durch- rials auf wenige Kernaussagen zum Ist- schnitt aller rheinland-pfälzischen Land- Stand und zu zuknftigen Bedarfen. Dem kreise waren es 38,4 Personen. Zugleich schließen sich Handlungsempfehlungen weist der Landkreis Alzey-Worms im Ver- an. Diese sollen dazu beitragen, den Pro- gleich aller Landkreise in Rheinland-Pfalz zess der ambulanten pflegerischen Ver- in diesem Merkmal mit +13 Prozent den sorgung im Landkreis Alzey-Worms fort- höchsten Anstieg zwischen 2011 und 2017 zuführen und zu intensivieren – gerade auf.2 auch unter Bercksichtigung der zu er- wartenden Zunahme der Zahl der Pflege- Zum Jahresende 2017 waren 4.025 Perso- bedürftigen. nen pflegebedürftig, das sind 1.005 Perso- nen bzw. 33 Prozent mehr als noch 2009. 2.1 Bevlkerungsentwicklung Die Bevlkerungsprognose des Statisti- und Pfegebedrftigkeit schen Landesamtes zu Grunde gelegt, ist zuknftig von einer weiter steigenden Zahl an Pflegebedürftigen auszugehen. Im Der Landkreis Alzey-Worms, Teil der Pla- berechneten Basis-Szenario liegt die Zahl nungsregion Rheinhessen-Nahe, hat im Jahr 2030 bei 5.165 Pflegebedürftigen, 131.356 Einwohnerinnen und Einwoh- bis zum Jahr 2040 ist ein weiterer Anstieg ner (Stand: 30. 06. 2020), verteilt auf die auf dann 6.530 pflegebedürftige Einwoh- sechs Verbandsgemeinden Alzey-Land, ner / innen zu erwarten. , , Wöllstein, Wörrstadt und Wonnegau sowie die verbandsfreie Stadt Seit der Vorlage des letzten Berichts zur Alzey. Pflegestrukturplanung im Landkreis Al- zey-Worms sind zehn Jahre vergangen. Der Landkreis verzeichnete in den ver- In dieser Zeit hat sich die Einwohnerzahl gangenen Jahren einen Bevlkerungsan- wie oben beschrieben bis zum 30. 06. 2020 stieg; seit der Jahrtausendwende hat sich insgesamt erhht (Zuwachs um 5 Pro- die Einwohnerzahl um rund sechs Prozent zent), die Zahl der ab 80-Jährigen im erhöht. Der Anstieg innerhalb der letzten Landkreis wie auch die Zahl der Pflegebe- zehn Jahre ist auf einen positiven Wande- dürftigen verzeichnete mit 26 bzw. 33 Pro- rungssaldo, also Zuzug in den Landkreis zent deutlich hhere Zuwachsraten. Zum zurckzufhren; im gleichen Zeitraum 30. 06. 2020 lebten 7.645 ab 80-jährige Ein- lag jährlich ein Geburtendefizit vor.1 Der wohner / innen im Landkreis. Landkreis Alzey-Worms wies Ende 2019 1 Vgl. Stat. Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2019): Mein Kreis; Zeitreihen Bevölkerung Landkreis Alzey-Worms. 2 Vgl. Stat. Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2019): Demografischer Wandel in Rheinland-Pfalz. Fünfte regionali- sierte Bevölkerungsvorausberechnung, S. 92.

9 Zusammenfassung der Ergebnisse

Abbildung 1 Zuwachsraten der Zahl der Einwohner, der ab 80-Jährigen und der Pflegebedürftigen seit 2010

35% 33%

30% 26% 25% 20% 15% ■ Anstieg seit 2010 in % 10% 5% 5% 0% Gesamtbevölkerung Anzahl ab 80-Jährige Anzahl - Pflegebedürftige

Quelle: Gemeindestatistik; Statistisches Landesamt: Pflegestatistik 2017 (Berechnung und Darstel- lung transfer)

Die Anzahl der ab 80-Jährigen je 1.000 EW 2.2 Versorgung der liegt in den Verbandsgemeinden zwi- Pfegebedrftigen und Wohnsituation schen 52 und 68, im Landkreismittel bei 58 Personen, 2017 lagen die Werte noch zwischen 46 und 63 über 80-Jährigen je Die Versorgung der Pflegebedürftigen 1.000 EW – ein Indiz für die demografische erfolgt im Landkreis Alzey-Worms un- Alterung der Bevlkerung. verändert am häufigsten durch Fami- lienangehörige / private Pflegepersonen. Sowohl zum 30. 06. 2020 als auch zum So bezogen 2.376 bzw. 59 Prozent der Stichtag 31. 12. 2017 weisen die VG Mons- 4.025 Pflegebedürftigen zum Jahresende heim und Wonnegau mit 68 (2017: 57) 2017 Pflegegeld (2009: 53 Prozent). Die bzw. 67 (2017: 54 Personen) ab 80-Jähri- Leistungsart „Pflegegeld“ weist zugleich gen je 1.000 EW die höchsten Werte in die- die mit Abstand höchste Zuwachsrate seit ser Altersgruppe auf; 2017 war dies auch 2009 auf, wie der Tabelle 1 zu entnehmen nach Abzug der ab 80-jährigen Heimbe- ist. wohner / innen der Fall. Eine Übersicht der regionalen Werte liefert die Abbildung 2.

Die Pflegequote im Landkreis hat sich seit 20093 von 2,4 auf 3,1 Prozent zum Jahres- ende 2017 erhöht; der Anteil der Pflege- bedürftigen an der Gesamtbevölkerung liegt damit jedoch noch immer unterhalb des rheinland-pfälzischen Durchschnitts von 3,9 Prozent. Die höchsten Pflegequo- ten finden sich in den VG Monsheim und Wonnegau, die in etwa dem rheinland- pfälzischen Durchschnitt entsprechen. 3 Der zuletzt erstellte Bericht zur Pflegestrukturplanung im Landkreis Alzey-Worms bezog sich auf die Pflegestatistik 2009.

10 Versorgung der Pflegebedürftigen und Wohnsituation

Anzahl der ab 80-Jährigen je 1.000 EW zum Stichtag 30. 06. 2020 Abbildung 2

B0-Jährige je 1.000 EW 52 55 ■ 57 ■ 59 ■ 67 ■ GB

© ~20 Mapbox © Open,StreetMap Quelle: Gemeindestatistik (Berechnung und Darstellung transfer)

Veränderung der Zahl der Pflegebedürftigen nach Leistungsarten Tabelle 1

Pflegebedürftige … 2009 2017 Veränderung abs. Anstieg seit 2009 in % … mit Pflegegeld 1.586 2.376 790 50 % … mit amb. Sachleistungen 713 800 87 12 % … in stat. Dauerpflege 721 849 128 18 % Gesamt 3.020 4.025 1.005 33 %

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Pflegestatistiken 2009 und 2017 (Berechnung und Darstellung transfer)

Insgesamt wohnen rund 80 Prozent der leistung beziehen, in der VG Wörrstadt Pflegebedürftigen im Landkreis Alzey- trifft dies nur auf 20 von 1.000 EW zu, im Worms in der eigenen Häuslichkeit. Die Landkreismittel liegt der Wert bei 24 Pfle- folgende Abbildung 3 zeigt, dass in den gebedürftigen. VG Monsheim und Wonnegau jeweils 27 von 1.000 EW die Leistungen des Pflege- Die abgebildeten Diagramme zeigen wei- geldes und / oder der ambulanten Sach- ter, dass in der VG Eich nur 12 Prozent der

11 Zusammenfassung der Ergebnisse

Pflegebedürftigen in eigener Häuslichkeit in der VG Monsheim findet sich mit einem die Leistungen eines im Landkreis ansäs- Anteil von 38 Prozent der hchste Wert. sigen Pflegedienstes in Anspruch nehmen,

Abbildung 3 Pflegebedürftige in eigener Häuslichkeit im Landkreis Alzey-Worms, Stichtag 31. 12. 2017 Pflegebedrftige in eigener Häuslichkeit je 1.000 EW

Bad Kreuznach 20 0 ■ 23 ■ 24 ■ 26 ■ 27

.tf ~2020 Mapbox~~ OpenStreetMap

VG Alzey 21% 79% Alzey-Land 21% 79% Eich 12% 88% Monsheim 38% 62% Wl lstein 24% 76% Wonnegau 24% 76% Wrrstadt 21% 79%

10% 20% 30% 40% 10% 20% 40% 60% 80% 100% davon: Anteil amb. Sachle istungen in o/o davon : Anteil Pflegegeld in o/o

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Pflegestatistik 2017 (Berechnung und Darstellung transfer)

2.2.1 Regionale Betrachtung gehörigen Gebietskörperschaften sowie die jeweilige Inanspruchnahme nach Leis- Im Folgenden ist zunächst die Gesamt- tungsarten in absoluten Zahlen und Pro- zahl der Pflegebedürftigen nach kreisan- zentwerten dargestellt.

Tabelle 2 Pflegebedürftige und Inanspruchnahme von Leistungen nach Verbandsgemeinden

Pflegebedürftige … … nach Leistungsarten

Amb. Stat. Gesamt Pflegegeld Sachleistung Dauerpflege

Stadt Alzey 646 378 100 168

VG Alzey-Land 595 465 130 0

VG Eich 411 271 67 73

VG Monsheim 400 171 113 116

12 Versorgung der Pflegebedürftigen und Wohnsituation

Pflegebedürftige … … nach Leistungsarten

VG Wöllstein 331 210 77 44

VG Wonnegau 809 431 146 232

VG Wörrstadt 797 446 135 216

unklar 4 4

Landkreis Alzey-Worms 3.993 2.376 768 849

Verteilung nach Anteile Leistungsarten in den Regionen Region

Stadt Alzey 16 % 59 % 15 % 26 %

VG Alzey-Land 15 % 78 % 22 % 0 %

VG Eich 10 % 66 % 16 % 18 %

VG Monsheim 10 % 43 % 28 % 29 %

VG Wöllstein 8 % 63 % 23 % 13 %

VG Wonnegau 20 % 53 % 18 % 29 %

VG Wörrstadt 20 % 56 % 17 % 27 %

Landkreis Alzey-Worms 100 % 60 % 19 % 21 %

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Die Inanspruchnahme der stationären der in eigener Häuslichkeit versorgten Dauerpflege hängt in erster Linie von den Pflegebedürftigen („Amb. gesamt“) in den jeweils vorhandenen Platzkapazitäten in einzelnen Gebietskörperschaften zwi- den Regionen ab. Um weitere Kenntnis- schen 20 und 27 je 1.000 Einwohner / in- se bzgl. der regionalen Nutzung der Leis- nen. Der niedrigste Wert findet sich in der tungsarten zu erhalten, wurde als Kennzif- VG Wörrstadt, der höchste Wert in den fer die Zahl der Nutzer / innen je 1.000 EW VG Monsheim und Wonnegau. berechnet. Demnach liegt bspw. die Zahl

Zahl der Pflegebedürftigen je 1.000 EW nach Leistungsart und Verbandsgemeinde, 2017 Tabelle 3

Zahl der Leistungsempfänger / innen je 1.000 EW Ab 80-Jährige außerhalb stat. Stadt bzw. VG Amb. Dauerpflege je 1.000 EW Pflegegeld Amb. gesamt Sachleistung Stadt Alzey 21 5 26 47 VG Alzey-Land 19 5 24 46 VG Eich 21 5 26 47 VG Monsheim 16 11 27 57 VG Wöllstein 18 6 24 46 VG Wonnegau 21 7 27 54

13 Zusammenfassung der Ergebnisse

Zahl der Leistungsempfänger / innen je 1.000 EW Ab 80-Jährige außerhalb stat. Stadt bzw. VG Amb. Dauerpflege je 1.000 EW Pflegegeld Amb. gesamt Sachleistung VG Wörrstadt 15 5 20 44 LK gesamt 18 6 24 48

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Es folgen weitere Übersichten zu den Alzey-Land wohnhaft sind (20 Prozent al- Wohnorten der Pflegebedürftigen, die die ler Pflegegeldempfänger / innen), gefolgt absolute und regionale Verteilung noch- von den Verbandsgemeinde Wörrstadt mals veranschaulichen. (19 Prozent) und Wonnegau (18 Prozent). Prozentual und absolut die wenigsten Mit Blick auf die Wohnorte der Pflegegeld- Personen mit Pflegegeldbezug wohnen in empfänger / innen zeigt sich, dass diese der Verbandsgemeinde Monsheim. am häufigsten in der Verbandsgemeinde

Abbildung 4 Wohnorte Pflegegeldempfänger / innen, 2017

VG Wörrstadt; 446; Stadt Alzey; 378; 19% 16%

VG Alzey-Land; VG Wonnegau; 465; 20% 431; 18%

VG Wöllstein; 210; VG Eich; 271; 11% 9% VG Monsheim; 171; 7% Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Von den 800 ambulanten Sachleistungs- ren rund 86 Prozent zugleich im Landkreis empfänger / innen, die durch im Landkreis Alzey-Worms wohnhaft.4 Die folgende Ab- ansässige Dienste versorgt wurden, wa- bildung zeigt deren regionale Verteilung.

4 Die Zuordnung der Wohnorte erfolgt über die im Rahmen der Pflegestatistik erhobenen Postleitzahlen (PLZ) der Leistungsbezieher / innen. Die PLZ 55232, 55234, 55578 und 67294 sind nicht nur Gemeinden innerhalb einer VG bzw. innerhalb des LK Alzey-Worms zugeordnet, sondern mehreren Gebietskörperschaften. Die PLZ 55232 entfällt auf die Stadt Alzey und auf eine Gemeinde der VG Wörrstadt, die PLZ 55234 umfasst Gemeinden in drei VG (19 Gemeinden in Alzey-Land, eine Gemeinde der VG Wöllstein und drei Gemeinden in der VG Wonnegau), die PLZ 55578 entfällt auf drei Gemeinden in der VG Wörrstadt und zwei Gemeinden im LK -Bingen, die PLZ 67294 weisen acht Gemeinden im Donnersbergkreis sowie eine Gemeinde in der VG Alzey-Land auf. Zu jedem PLZ-Gebiet wurden die EW-Zahlen der dazugehörigen Gemeinden und deren prozentuale Anteile an der Gesamtbevölkerung in einem PLZ-Gebiet ermittelt. Entsprechend dieser Anteile wurde die Zahl der Pflegebedürftigen den Gemeinden zugeordnet, da hier davon ausge- gangen wird, dass sich die Verteilung der Pflegebedürftigen analog zur Verteilung der Gesamtbevölkerung verhält. Die

14 Versorgung der Pflegebedürftigen und Wohnsituation

Regionale Verteilung ambulanter Sachleistungsempfänger / innen, 2017 Abbildung 5 Außerhalb des LK; Stadt Alzey; 100; 112; 14% 13%

VG Alzey-Land; VG Wörrstadt; 121; 120; 15% 15%

VG Eich; 38; 5%

VG Wonnegau; VG Monsheim; 105;

135; 17% 13% VG Wöllstein; 68; 8% Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Während 112 der ambulanten Sachleis- anderen Regionen in Rheinland-Pfalz, ins- tungsempfänger / innen außerhalb des besondere der direkt angrenzenden Stadt Landkreises Alzey-Worms versorgt wur- Worms und dem Landkreis Mainz-Bingen. den, nahmen zugleich 107 Personen ent- 7 Prozent bzw. 56 Pflegebedürftige in den sprechende Leistungen von Diensten mit Pflegeeinrichtungen des Landkreises Al- Sitz in den direkt angrenzenden Landkrei- zey-Worms weisen einen frheren Wohn- sen bzw. der Stadt Worms in Anspruch. ort in anderen Bundesländern auf, die Hälfte hiervon stammt aus dem angren- Im Fall der Pflegebedürftigen in vollstatio- zenden Hessen. Für die Pflegebedürfti- närer Dauerpflege weist die Pflegestatistik gen innerhalb der Einrichtungen im Land- neben Alter, Geschlecht und Pflegegrad kreis Alzey-Worms scheint überwiegend auch die Postleitzahl des frheren Wohn- eine wohnortnahe Versorgung vorzu- ortes aus. Fr die kommunale Planung ist liegen – insgesamt 78 Prozent von ihnen es von hohem Interesse, zu wissen, ob die wohnten zuvor im Landkreis oder einer stationäre Versorgung des Landkreises direkt angrenzenden Region. Wie viele von Brgerinnen und Brgern der eige- Pflegebedürftige mit früherem Wohnort nen Kommune genutzt wird oder ob Per- im Landkreis Alzey-Worms in vollstationä- sonen aus anderen kommunalen Gebiets- ren Einrichtungen anderer Regionen ver- krperschaften zugezogen sind. sorgt werden, ist nicht bekannt.

Etwas mehr als die Hälfte der Pflegebe- dürftigen in den stationären Pflegeein- richtungen des Landkreises Alzey-Worms hat bereits zuvor im Landkreis gewohnt (56 Prozent bzw. 471 Personen); insge- samt 26 Prozent (n = 224) stammen aus tatsächliche Verteilung der Pflegebedürftigen kann von dieser Annahme abweichen. Eine tabellarische Übersicht der vorgenommenen Zuordnung findet sich im Anhang.

15 Zusammenfassung der Ergebnisse

Abbildung 6 Früherer Wohnort der Pflegebedürftigen in stationärer Dauerpflege, 2017 Unbekannt; 98; 12%

Sonstige; 27; 3% Hessen; 29; 3%

Weiteres RLP; 61; 7%

Mainz; 38; 4% LK Alzey-Worms; 471; 56%

Worms; 50; 6%

LK Mainz-Bingen; 75; 9%

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

2.3 Pfegerische Infrastruktur zuvor in direkt angrenzenden Landkreisen bzw. kreisfreien Städten. Die im Landkreis Bereits 2011 wohnten 3.092 Personen ab Alzey-Worms ansässigen ambulanten 75 Jahre allein in einem sog. Single-Haus- Dienste erfahren eine hhere regionale halt. Zur Deckung ihres Pflegebedarfs und Nutzung, Ende 2017 versorgten sie etwa gleichzeitigem Verbleib im eigenen Haus- 86 Prozent ihrer Kundschaft innerhalb halt sind Pflegebedürftige auf Angehörige, des Landkreises. Bekannte, professionelle Leistungsan- Tabelle 4 bieter, ehrenamtliche Initiativen und die Leistungsangebote im Landkreis Alzey-Worms, Angebote des Sozialraums angewiesen. Stand: August 2020

Folgende professionelle Angebote haben Leistungsangebote mit Sitz Anzahl ihren Sitz im Landkreis: im Landkreis Ambulante Pflegedienste 15 Die Zahl der Plätze in Pflegeheimen je Wohn-Pflege-Gemeinschaf- 6 (davon 2 x Inten- 1.000 EW ab 70 Jahre lag im Landkreis ten sivpflege) Einrichtungen der teilstatio- zum Jahresende 2017 bei 58,8 und damit 6 (ab Okt. 2020: 7) deutlich unter dem rheinland-pfälzischen nären Tagespflege Einrichtungen der vollstatio- 12 Wert von 67,7 Plätzen. Die Auslastung der näre Dauerpflege Plätze lag zum 15. 12. 2017 bei 84 Prozent. Entlastungsleistungen nach 10 § 45a Die regionale Nutzung der Pflegeheime Betreutes Wohnen 5 lag zum gleichen Zeitpunkt bei 56 Pro- Quelle: Kreisverwaltung Alzey-Worms / Pflege- zent, d. h. nur etwas über die Hälfte der stützpunkte (Darstellung transfer) Bewohner / innen wohnte bereits vorab im Landkreis, weitere 26 Prozent wohnten

16 Pflegerische Infrastruktur

Wie schon beim Blick auf die Verteilung Wohnens. Die VG Wörrstadt verfügt bei der Bevölkerung und der Pflegebedürfti- der zweitniedrigsten Zahl an 80-Jährigen gen im Landkreis zeigen sich in der Aus- je 1.000 EW im Landkreis zugleich über wertung der pflegerischen Infrastruktur die zweithöchste Zahl an Heimplätzen. regionale Unterschiede. So ist bspw. in Eine Darstellung der Leistungsangebote den Verbandsgemeinden mit den höchs- nach Gebietskörperschaft in Kombination ten Pflegequoten – Monsheim und Won- mit den Zahlen der ab 80-Jährigen und der negau – über die Hälfte der ambulanten Zahl der in eigener Häuslichkeit versorg- Dienste ansässig, auch finden sich hier ten Pflegebedürftigen je 1.000 EW findet drei von fünf Angebote des Betreuten sich in der folgenden Tabelle.

Regionale Verteilung der pflegerischen Leistungsangebote und demographische Kennziffern Tabelle 5

Dauer- Pflegebed. Ab 80-Jäh- pflege- Entlas- außerhalb Amb. Tages- Betr. rige je WG Plätze tungsleis- von Einr. je Dienste pflege Wohnen 1.000 EW (Kurz- tungen 1.000 EW zeitpfl.) 191 Alzey 59 26 3 2 1 — 3 (21)

Alzey-Land 52 24 2 — — — — 1

87 Eich 57 24 — — — — — (10) 162 Monsheim 68 27 3 2 1 1 — (12) 49 Wllstein 59 23 1 — 1 — 1 (3) 226 Wrrstadt 55 20 — — 1 — 2 (13) 299 Wonnegau 67 27 6 1 3 2 3 (22) Landkreis 1.014 58 24 15 5 7 3 10 gesamt (81)

Quelle: KV Alzey-Worms; Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz; Gemeindestatistik (Berechnung und Darstellung transfer)

17 Zusammenfassung der Ergebnisse

Neben den professionellen Leistungsan- dass sie die vorhandenen Kapazitäten des geboten im Vor- und Umfeld von Pflege Anbieters übersteige. gibt es im Landkreis zahlreiche weitere Initiativen und Aktivitäten, die ältere und Diese Ergebnisse decken sich mit den An- pflegebedürftige Menschen vor Ort nut- gaben der Pflegestützpunkte, die im Rah- zen knnen. men eines leitfadengesttzten Interviews darauf hinwiesen, dass veränderte Fami- Auf der Ebene der Ortsgemeinden zeigte lienstrukturen (Single-Haushalte hoch- sich ein vorhandenes Bewusstsein fr den altriger Menschen, grßere räumliche demografischen Wandel; über 80 Prozent Entfernung zu den Kindern, häufigere Er- der befragten Ortsbürgermeister / innen werbstätigkeit von Frauen) zu einem hö- gaben an, dass ihre Gemeinde in unter- heren Bedarf an professionellen Dienst- schiedlichen Ausmaßen davon betroffen leistungen führen. Vor dem Hintergrund sei. ihrer Beratungstätigkeit im Landkreis schilderten Mitarbeiter / innen der Pflege- Zugleich sei das allgemeine Versorgungs- stützpunkte weiter, dass insbesondere angebot in den Gemeinden für ältere und (bezahlbare) hauswirtschaftliche Unter- pflegebedürftige Menschen regelmäßig sttzungsleistungen schon heute fehlen nicht ausreichend, so gebe es bspw. nur in wrden. jeder zweiten Gemeinde Einkaufsmöglich- keiten vor Ort durch Geschäfte, Dorfläden oder rollende Händler. 2.4 Zuknftige Bedarfe

Gefragt nach den Gründen, weshalb älte- Die Zahl der ab 80-Jährigen und auch ihr re / pflegebedürftige Menschen ihre Orts- Anteil an der Gesamtbevölkerung wird gemeinde verlassen, wurde am häufigsten bis 2040 deutlich zunehmen. Davon aus- darauf verwiesen, dass der Pflegebedarf gehend kann gleichermaßen ein Anstieg zu Hause nicht gedeckt werden könne, der Zahl der Pflegebedürftigen erwar- 66 Prozent der Befragten wählten diese tet werden. Auf Grundlage der Bevölke- Antwortmöglichkeit aus. Gut ein Drittel rungsprognose des Statistischen Landes- der befragten Ortsbürgermeister / innen amtes wurden verschiedene Szenarien gab an, das fehlende Barrierefreiheit zum zur Entwicklung der Zahl der Pflegebe- Wegzug fhre. dürftigen im Landkreis berechnet. Diese weisen bis 2030 eine Zunahme um min- Von den befragten Leistungsanbietern im destens 1.063 Pflegebedürftige aus, bis Bereich Pflege gaben 60 Prozent im Rah- zum Jahr 2040 wird ein weiterer Anstieg men einer Gesamteinschätzung an, dass um 1.345 Personen prognostiziert. Die das vorhandene pflegerische Leistungsan- Gesamtzahl im Landkreis Alzey-Worms gebot im Landkreis ausreiche; 40 Prozent würde im Jahr 2040 dann bei mindestens erklärten wiederum, dass schon heute An- 6.433 Pflegebedürftigen liegen. gebote fehlen würden. Ein Mangel wurde insbesondere im Bereich der hauswirt- schaftlichen Leistungen beschrieben, hier sei die Nachfrage am häufigsten so hoch,

18 Zukünftige Bedarfe

Prognosen: Zunahme der ab 80-Jährigen und der Pflegebedürftigen im Landkreis Abbildung 7

7.000 6.462

6.000

5.000

4.000

3.000 2.206 2.000 1.345 1.063 1.000

0 Anstieg ab 80-Jährige Anstieg Pflegebedürftige

■ 2030 ■ 2040

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: 5. Bevölkerungsvorausberechnung (Berechnung und Darstellung transfer)

Parallel dazu wird das Pflegepotential, Die befragten Ortsbürgermeister / innen also die Zahl der 20- bis 79-Jährigen je ab und Leistungsanbieter kamen unabhängig 80-jähriger Person von rund 14 Personen voneinander zu dem Ergebnis, dass der im Jahr 2017 auf 7 Personen im Jahr 2040 Auf- und Ausbau ambulanter Unterstüt- zurckgehen. Das heißt, weniger jngere zungsformen in den nächsten 5 Jahren Einwohner / innen im Landkreis stehen zur wichtigsten Aufgabe gehöre. Ebenfalls vor der Aufgabe, eine höhere Zahl älterer übereinstimmend wurde in keiner Erhe- Menschen zu versorgen als dies heute der bung der Ausbau vollstationärer Plätze Fall ist. und Einrichtungen als Handlungsbedarf formuliert. Mit Blick auf die pflegerischen Unter- sttzungsleistungen vor Ort wurde im Es wurde insbesondere der Aufbau von Rahmen der Befragung der Ortsbürger- Betreutem Wohnen und Wohn-Pflege-Ge- meister / innen für rund jede zweite Orts- meinschaften sowie tagesbetreuenden gemeinde das Fehlen von Leistungsan- Angeboten angeregt. In diesem Zusam- geboten beschrieben. Nicht nur vor dem menhang wurde aus den Ortsgemeinden Hintergrund, dass die Versorgung der Pfle- zum Teil der Bedarf an (generationsüber- gebedürftigen im Landkreis Alzey-Worms greifenden) Treffpunkten geäußert. mehrheitlich durch Angehörige / private Pflegepersonen erfolgt, ist das Thema des Ein weiteres Handlungsfeld, dass in bei- pflegerischen Leistungsangebotes von den Erhebungen zwar deutlich seltener, hchster Bedeutung. aber dennoch übereinstimmend themati- siert wurde, ist der Beratungsbedarf von Pflegebedürftigen bzgl. des Leistungsan- gebotes. Rund die Hälfte der befragten

19 Handlungsempfehlungen

Leistungsanbieter schätzte die Pflege- mende aus u. a. Verwaltung, Pflege und bedürftigen im Landkreis als nicht aus- Selbstvertretung Ziele und Ideen, die in- reichend informiert ein; sowohl von den nerhalb der nächsten 5 Jahre im Land- Ortsbürgermeister / innen als auch von kreis angegangen werden sollten. Auch den Leistungsanbietern wurde hier ein innerhalb dieses Prozesses wurde der weiterer Handlungsbedarf für die nächs- Schwerpunkt sehr deutlich im Bereich ten 5 Jahre formuliert. der niedrigschwelligen, ambulanten und teilstationären Untersttzungsformen Im Rahmen eines Workshops zur Pflege- gesetzt, die auf- und ausgebaut werden strukturplanung entwickelten Teilneh- mssten.

3 Handlungsempfehlungen

Mit Blick auf die schon heute existieren- formen entwickelt werden. den Handlungsbedarfe sowie die bevor- stehenden Herausforderungen im Bereich Zur Erreichung dieser zentralen Zielset- der pflegerischen Versorgung sollten im zungen wurden für die beteiligten Akteure Landkreis Alzey-Worms mit dem Ziel einer in verschiedenen Handlungsfeldern Emp- Stärkung der ambulanten Versorgung und fehlungen entwickelt. Die Handlungsemp- der Entlastung pflegender Angehöriger fehlungen richten sich an unterschiedliche Adressaten: den Landkreis, die Gemein- a) bereits bestehende gelingende Ansätze den, bürgerschaftliche Initiativen, aber ausgeweitet und auch an die Erbringer von ambulanten und stationären Pflegeleistungen sowie b) neue, bedarfsgerechte Versorgungs- Diensten im Vor- und Umfeld der Pflege.

3.1 Handlungsempfehlungen fr den Landkreis

(1) Die vorliegenden Ergebnisse zur Lebenslage der älteren und pflegebedürftigen Einwohnerinnen und Einwohner werden

a) dem Ausschuss für Soziales, Inklusion, Demografie und Integration des Landkrei- ses, b) der Bürgermeister-Dienstbesprechung und c) in der Regionalen Pflegekonferenz des Landkreises Alzey-Worms vorgestellt.

(2) Die Pflegestrukturplanung wird regelmäßig fortgeschrieben; die Prognosen zur Inanspruchnahme der Pflegeleistungen und des Personalbedarfs werden fort- laufend aktualisiert. Handlungsempfehlungen und Ziele werden hinsichtlich ihrer Umsetzung regelmäßig unter Beteiligung relevanter Akteure, bspw. den Mitglie- dern der Regionalen Pflegekonferenz, evaluiert und fortgeschrieben.

20 Handlungsempfehlungen für den Landkreis und die Gemeinden

Es erfolgt eine entsprechende Berichterstattung im Ausschuss für Soziales, Inklusion, Demografie und Integration und der Regionalen Pflegekonferenz.

3.2 Handlungsempfehlungen fr den Landkreis und die Mitglieder der regionalen Pfegekonferenz

(3) Die Regionale Pflegekonferenz tritt mindestens einmal jährlich zusammen. Es wer- den regelmäßig Beispiele guter Praxis der Seniorenarbeit, der pflegerischen Ver- sorgung, ehrenamtlicher Initiativen, Kooperationen etc. aus den Verbandsgemein- den / Städten des Landkreises vorgestellt.

Die Pflegekonferenz wird als „Plattform des Austauschs“ genutzt und vernetzt pro- fessionelle und ehrenamtliche Akteure mit Politik und Selbstvertretung (Vgl. LZG (2016): Regionale Pflegekonferenzen in Rheinland-Pfalz).

3.3 Handlungsempfehlungen fr den Landkreis und die Gemeinden

(4) Die Kreisentwicklungsplanung nimmt die Lebenssituation und die Belange älterer, insbesondere alleinlebender und / oder pflegebedürftiger Menschen auf und ent- faltet vor Ort Handlungsansätze zu deren Verbesserung.

Erläuterung: Die Mehrheit der Pflegebedürftigen im Landkreis Alzey-Worms wird durch Familienangehörige / private Pflegepersonen versorgt; 59 Prozent aller Pflege- bedürftigen beziehen ausschließlich die Leistung des Pflegegeldes. Die Versorgung von pflegebedürftigen Angehörigen ist oftmals mit physischen und psychischen Be- lastungen verbunden, weshalb der Entlastung der Pflegepersonen eine hohe Bedeu- tung zukommt. Es wird daher empfohlen, niedrigschwellige Möglichkeiten zu bieten, ggf. auftretende Überlastungen anzuzeigen und kompensieren zu können.

Mit dem Siebten Altenbericht der Bundesregierung wird die Rolle der Kommunen in der Gestaltung von unterstützenden Strukturen für ältere Menschen in den Blick ge- nommen: „Ihre Aufgabe ist es, das Zusammenwirken von familiären, nachbarschaft- lichen und zivilgesellschaftlichen Ressourcen mit professionellen Dienstleistungen zu ermöglichen und zu gestalten.“ (BMFSFJ (2017): Siebter Altenbericht, S. 9) Es werden drei zentrale Handlungsfelder ausgemacht, die nach Ansicht der Siebten Altenbe- richtskommission für die Gestaltung von Lebensqualität und Teilhabe im Alter von besonderer Bedeutung sind:

■ Gesundheitliche Versorgung, ■ Pflegerische Versorgung, ■ Wohnen und Wohnumfeld (vgl. BMFSFJ (2017): Siebter Altenbericht, S. 23).

21 Handlungsempfehlungen

Im Bereich der pflegerischen Versorgung wird u. a. die Entwicklung von wohnortna- hen, gemischten Pflegearrangements empfohlen.

„Je älter ein Mensch wird, desto kleiner wird oft sein Aktionsradius und desto mehr wird sein Wohnort zum Lebensmittelpunkt. Für ältere Menschen hat der Wohn- und Lebensort deshalb mehr noch als für jüngere Menschen eine besondere Bedeu- tung.“ (BMFSFJ (2017): Siebter Altenbericht, S. 8)

Die Weiterentwicklung der rtlichen Sozialräume steht nicht nur im Landkreis Alzey- Worms vor der Herausforderung zukünftig noch stärker die Bedarfslagen älterer und pflegebedürftiger Bürger / innen in den Blick zu nehmen und diese zugleich in einen generationenübergreifenden Kontext zu setzen. Damit dies gelingt, bedarf es partizipativer Aushandlungsprozesse und Mehr-Generationen-Angeboten.

Es wird daher vorgeschlagen, die im Landkreis bestehenden Möglichkeiten des Zu- sammenspiels von familiärer, nachbarschaftlicher, ehrenamtlicher und professionel- ler Pflege zu beschreiben und bedarfsgerecht zu erweitern.

(5) In den Verbandsgemeinden wird der Aufbau von Gremien der Selbstvertretung (z. B. Seniorenvertretungen / Seniorenbeiräte oder Generationen-Beauftragte oder Teilhabe-Beauftragte) angeregt, in denen bislang noch kein solches Gremium aktiv ist, um eine flächendeckende Partizipation und Interessenvertretung von älteren und pflegebedürftigen Menschen zu erreichen.

(6) Der Landkreis stellt die auch von ihm vorgehaltenen Angebote der Pflegestütz- punkte und Gemeindeschwester plus bei Bedarf in den Verbands- und Ortsge- meinden vor.

3.4 Handlungsempfehlungen fr den Landkreis und brgerschaftliche Initiativen

(7) Der Landkreis berät in Kooperation mit der Landeszentrale für Gesundheitsför- derung e. V. in Rheinland-Pfalz (LZG) Initiativen in Verbands- / Ortsgemeinden zu niedrigschwelligen Hilfen im Umfeld der Pflege (z. B. nachbarschaftliche Hilfen).

(8) Im Zuge der Corona-Pandemie sind viele, u. a. ehrenamtliche Unterstützungs- angebote entstanden, die auf der Homepage des Landkreises unter der Rubrik „Nachbarschaftshilfe“ veröffentlicht sind.5 Es wird empfohlen, Erfahrungsberichte zu diesen Angeboten zu erfassen, Austauschmöglichkeiten für die Initiatoren und Beteiligten anzubieten und wo möglich und gewünscht eine Verstetigung der An- gebote – unabhängig von der Corona-Situation – zu unterstützen.

5 Siehe Internetauftritt des Landkreises unter: https://www.kreis-alzey-worms.eu/verwaltung/aktuelles/corona-vi- rus_unterstuetzung-senioren-risikopatienten.php, zuletzt geprüft am 10.11.2020.

22 Handlungsempfehlungen für die Leistungserbringer

(9) Ein dringender Handlungsbedarf wurde für den Bereich der hauswirtschaftlichen Leistungen angezeigt. Eine Möglichkeit, fehlende professionelle Kapazitäten aus- zugleichen, kann darin bestehen, den Entlastungsbetrag nach § 45a SGB XI in Höhe von 125 € monatlich auch für Unterstützung im Rahmen der Nachbarschaftshilfe zu nutzen. Für „hauswirtschaftliche Dienstleistungen mit geringem Leistungsum- fang“ wurden in der Landesverordnung erleichterte Bedingungen im Anerken- nungsverfahren geschaffen (vgl. § 11a Landesverordnung über die Anerkennung und Förderung von Angeboten zur Unterstützung im Alltag). Es wird daher emp- fohlen, den Aufbau eines nach Landesrecht anerkannten Angebotes zu entwickeln, bei welchem sich dann Einzelpersonen als Nachbarschaftshelfer registrieren kön- nen. Dies kann beispielsweise in Form von Bürgervereinen oder einer Kooperation von Leistungserbringern geschehen. Bei der konkreten inhaltlichen Ausgestaltung sowie den Regularien zur Zulassung von Nachbarschaftshelfern könnte man sich an den Modellen des Saarlandes und des Freistaats Sachsen orientieren.

3.5 Handlungsempfehlungen fr die Leistungserbringer

(10) Ein weiterer Ausbau ambulanter Versorgungsformen erscheint mit Blick auf die weitere demographische Entwicklung im Landkreis sinnvoll. Insbesondere ein Ausbau des Betreuten Wohnens wurde von Akteuren vor Ort immer wieder als Bedarf formuliert. Hier sollten die Kapazitäten entsprechend bedarfsgerecht aus- gebaut werden.

(11) Auf Grundlage der vorliegenden Ergebnisse wird empfohlen, die Kapazitäten der Tagespflege insbesondere in den Verbandsgemeinden Alzey-Land und Eich auszu- weiten, da diese bislang noch über kein entsprechendes Angebot verfügen.

(12) Wiederholt wurde im Rahmen der Erhebungen auf nicht ausreichende Kurzzeit- pflege-Plätze hingewiesen.6 Diese Einschätzung deckt sich mit anderen Erhebun- gen, die u. a. in Nordrhein-Westfalen diesbezüglich durchgeführt wurden (vgl. IGES Institut 2017: Wissenschaftliche Studie zum Stand und zu den Bedarfen der Kurz- zeitpflege in NRW). Das bestehende Angebot sollte daher bedarfsgerecht weiter- entwickelt werden, um auch zukünftig ausreichende Kapazitäten für die Pflegebe- dürftigen im Kreis bereitzustellen.

(13) Sofern bauliche oder konzeptionelle Anpassungen im Einrichtungsgeschehen der vollstationären Dauerpflege im Landkreis Alzey-Worms realisiert werden, soll- ten diese unter Berücksichtigung der „Ansätze zur Neuausrichtung von Alten- und Pflegeheimen“ des Kuratoriums Deutsche Altershilfe erfolgen und deren 4. oder 5. Generation des Altenwohnbaus, das „Hausgemeinschaftskonzept“ bzw. die „Quartiershäuser“ zur Grundlage nehmen (vgl. Michell-Auli / Sowinski / Kuratorium Deutsche Altershilfe (2012): Die 5. Generation: KDA-Quartiershäuser).

6 Anhand der Pflegestatistik können Auslastung, Kapazität und Bedarf in der Kurzzeitpflege nicht quantifiziert wer- den.

23 Daten zum Sozialraum

4 Daten zum Sozialraum

4.1 Zusammenfassung 4.2 Fläche und Gliederung des Landkreises Alzey-Worms Der Landkreis Alzey-Worms, Teil der Pla- nungsregion Rheinhessen-Nahe, hat 131.356 Einwohnerinnen und Einwoh- Der Landkreis Alzey-Worms liegt im ner (Stand: 30.06.2020), verteilt auf die sdstlichen Teil von Rheinland-Pfalz, sechs Verbandsgemeinden Alzey-Land, in der Region Rheinhessen. Der Land- Eich, Monsheim, Wöllstein, Wörrstadt und kreis grenzt – im Uhrzeigersinn – an das Wonnegau sowie die verbandsfreie Stadt Bundesland Hessen, die kreisfreie Stadt Alzey. Worms sowie die Landkreise Bad Drk- heim, Donnersbergkreis, Bad Kreuznach Seit der Vorlage des letzten Berichts zur und Mainz-Bingen. Der Verwaltungssitz Pflegestrukturplanung im Landkreis Al- des Kreises ist die Stadt Alzey. zey-Worms sind zehn Jahre vergangen. In dieser Zeit hat sich die Einwohnerzahl ins- Der Landkreis Alzey-Worms setzt sich zu- gesamt erhht. sammen aus der verbandsfreien Stadt Al- zey sowie den sechs Verbandsgemeinden Bereits 2011 wohnten 3.092 Personen ab Alzey-Land, Eich, Wonnegau, Monsheim, 75 Jahre allein in einem sog. Single-Haus- Wllstein und Wrrstadt; die Zahl der halt. Zur Deckung ihres Pflegebedarfs und Ortsgemeinden liegt bei 68. Der Landkreis gleichzeitigem Verbleib im eigenen Haus- ist vergleichsweise dicht besiedelt, die Be- halt sind Pflegebedürftige auf Angehörige, völkerungsdichte liegt bei rund 220 Ein- Bekannte, professionelle Leistungsanbie- wohner / innen je km²; der Wert aller Land- ter, ehrenamtliche Initiativen und die An- kreise liegt im Vergleich dazu bei etwa gebote des Sozialraums angewiesen. 160 Einwohner/innen je km². Auch die Verbands- und verbandsfreien Gemein- Das allgemeine Versorgungsangebot in den weisen mehrheitlich eine überdurch- den Gemeinden für ältere und pflegebe- schnittlich hohe Bevlkerungsdichte auf, drftige Menschen wurde regelmäßig als einzige Ausnahme ist die VG Alzey-Land nicht ausreichend beschrieben, so gebe mit einem Wert von 143 Einwohner / innen es bspw. nur in jeder zweiten Gemeinde je km². Einkaufsmöglichkeiten vor Ort durch Ge- schäfte, Dorfläden oder rollende Händler. Insgesamt werden rund 77 Prozent des Kreisgebietes landwirtschaftlich ge- nutzt – dies ist der höchste Anteil aller Landkreise in Rheinland-Pfalz, die Sied- lungsfläche macht rund 8 Prozent aus, wovon ca. 3 Prozent als Wohnbaufläche genutzt werden.7 Der Landkreis Alzey-

7 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2020): Mein Kreis / Meine Verbandsgemeinde, Daten zu Be- völkerung und Fläche, Online-Datenbank: http://www.statistik.rlp.de/de/regional/meine-heimat/, letzter Zugriff am

24 Bevölkerung

Bevölkerung nach Gebietskörperschaften zum 30. 06. 2020 Abbildung 8 17%; VG Wonnegau 15%; Stadt Alzey

19%; VG Alzey- Land 23%; VG Wörrstadt

10%; VG Eich 9%; VG Wöllstein 8%; VG Monsheim

Quelle: KommWis Gemeindestatistik (Berechnung und Darstellung transfer) wohnerzahl ist damit zwischen Dezember Worms wird als „der größte weinbautrei- 2000 und Juni 2020 um rund sechs Pro- bende Landkreis Deutschlands“8 beschrie- zent gestiegen.9 ben. Die Abbildung 8 zeigt zunächst die regio- nale Verteilung der Bevölkerung; dem- 4.3 Bevlkerung nach leben 23 Prozent bzw. 29.530 der Einwohner / innen des Landkreises in der Die Gemeindestatistik weist im Landkreis Verbandsgemeinde Wörrstadt. Die nied- Alzey-Worms zum Stichtag 30. 06. 2020 rigste Einwohnerzahl weist die Verbands- 131.356 Einwohnern / innen mit Haupt- gemeinde Monsheim mit 10.593 Personen wohnsitz aus. Hiervon sind 49,9 Prozent bzw. 8 Prozent der Landkreisbevölkerung Männer und 50,1 Prozent Frauen. Im Ab- auf. gleich mit der Zeitreihe des Statistischen Landesamtes zeigt sich damit eine seit Im Jahr 2019 wies der Landkreis einen dem Jahr 2000 gestiegene Bevölkerungs- negativen natrlichen Bevlkerungssaldo zahl fr den Landkreis. Wurde die Bevlke- auf, d. h. die Zahl der Geburten war nied- rung zum Jahr 2000 noch mit 124.183 Ein- riger als die Zahl der Sterbefälle (−264); wohner / innen angegeben, waren es in der dieses Defizit wurde durch einen positi- Volkszählung 2011 125.109 Menschen. ven Wanderungssaldo, also Zuzug aus- Zum Jahresstichtag der aktuellen Pflege- geglichen (+701), womit der Gesamtsaldo statistik 31. 12. 2017 weist die Fortschrei- ebenfalls positiv ausfällt (+437 Personen). bung der Zeitreihe 128.519 Bürger / innen Diese Entwicklung weist der Landkreis im Landkreis Alzey-Worms aus. Die Ein- kontinuierlich seit 2012 auf.

14. 04. 2020. 8 Vgl. Internetauftritt des Landkreises unter: https://www.kreis-alzey-worms.eu/verwaltung/landkreis/, letzter Zu- griff am 14. 04. 2020. 9 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2020): Landkreis Alzey-Worms. Bevölkerung, Online-Datenbank: https://infothek.statistik.rlp.de/MeineHeimat/tscontent.aspx?id=101&l=1&g=07331&tp=2&ts=tsPop01, letzter Zugriff am 19. 08. 2020.

25 Daten zum Sozialraum

Im Vergleich zur Altersstruktur in Rhein- teil der jngsten Bevlkerungsgruppe land-Pfalz und Deutschland weist der (0 bis 19 Jahre) im Landkreis Alzey-Worms Landkreis Alzey-Worms eine eher jnge- etwas hher liegt als der rheinland-pfäl- re Bevlkerung auf. Der nachfolgenden zische und bundesweite Vergleichswert. Tabelle ist zunächst die Verteilung der Zugleich ist der Anteil der ab 80-Jährigen Altersgruppen auf Landkreisebene zu Bevlkerung etwas niedriger ausgeprägt. entnehmen. Es zeigt sich, dass der An-

Tabelle 6 Bevölkerung nach Altersgruppen LK Alzey-Worms, Rheinland-Pfalz und Deutschland zum 31. 12. 2019

Bevölkerung in LK Alzey-Worms Rheinland-Pfalz Deutschland Altersgruppen abs. % abs. % abs. % 0 bis 19 Jahre 25.039 19,3 % 747.994 18,3 % 15.330.502 18,4 % 20 bis 64 Jahre 78.114 60,2 % 2.445.600 59,7 % 49.745.527 59,8 % 65 bis 79 Jahre 19.111 14,7 % 618.277 15,1 % 12.409.547 14,9 % 80 Jahre und älter 7.423 5,7 % 282.032 6,9 % 5.681.135 6,8 % Gesamt 129.687 100,0 % 4.093.903 100,0 % 83.166.711 100,0 %

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2020; Stat. Bundesamt 2020 (Darstellung transfer)

Mit Blick auf die Anteile der Altersgruppen sich in der VG Wonnegau mit 19,8 Pro- auf Ebene der Verbands- und verbands- zent. Zugleich weist die VG Monsheim den freien Gemeinden zeigt sich in der Ver- höchsten Anteil an über 80-Jährigen auf. bandsgemeinde Monsheim der niedrigste Die weiteren Werte nach Altersgruppen Wert der 0 bis 19-jährigen Bevölkerung können der untenstehenden Abbildung (18,4 Prozent), der höchste Wert findet entnommen werden. Abbildung 9 Bevölkerung nach Gebietskörperschaft und Altersgruppen zum 30. 06. 2020

60%

50%

40%

30%

20%

10%

0% VG VG VG VG LK Stadt VG Wöll- Alzey- VG Eich Mons- Wrr- Wonne- Alzey- Alzey stein Land heim stadt gau Worms t + t + ■ 0 bis 19 Jahre 19,1% 19,4% 19,6% 18,4% 19,4% 19,1% 19,8% 19,2% t + t + ■ 20 bis 59 Jahre 53,1% 52,5% 51,4% 51,3% 56,8% 53,2% 51,4% 52,4% t + t + ■ 60 bis 79 Jahre 22,0% 22,9% 23,3% 23,4% 18,0% 22,2% 22,1% 22,6% t + 1- + ■ 80 Jahre und älter 5,9% 5,2% 5,7% 6,8% 5,9% 5,5% 6,7% 5,8%

Quelle: KommWis Gemeindestatistik; Darstellung und Berechnung transfer

26 Bevölkerung

In der Betrachtung der Altersgruppen damit auf dem Niveau des durchschnittli- lässt sich weiter der Abhängigenquotient chen Werts aller Landkreise in Rheinland- heranziehen; dieser setzt sich aus zwei As- Pfalz (31,3), der Altenquotient liegt deut- pekten zusammen. Er bezeichnet zum ei- licher unterhalb des Durchschnitts aller nen als Jugendquotient das Verhältnis der Landkreise von 38,4. Anzahl der unter 20-Jährigen zur Anzahl der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter Der nachfolgenden Tabelle ist ergänzend (20 bis 64-Jährige). Zum anderen wird mit zu entnehmen, wie sich die Geschlechter- dem Altenquotient die Anzahl der Men- verteilung in den einzelnen Altersgruppen schen über 65 Jahre im Verhältnis zur An- darstellt. Frauen repräsentieren demnach zahl der 20 bis 64-Jährigen („erwerbstätige 49 Prozent der unter 20-Jährigen; in den Bevölkerung“) angegeben. Der Jugend- weiteren Altersstufen nimmt ihr Anteil quotient im Landkreis Alzey-Worms liegt schrittweise zu, bis schließlich in der Al- bei 32,1 unter 20-Jährigen je 100 20 bis tersgruppe der 80-Jährigen und Älteren 64-Jährigen; der Altenquotient liegt bei das Verhältnis der Geschlechter bei nahe- 34,0 (Stichtag jeweils: 31. 12. 2019). Der Ju- zu zwei Drittel zu ein Drittel zu Gunsten gendquotient des Landkreises bewegt sich der Frauen liegt. Bevölkerung nach Altersgruppen und Geschlecht im LK Alzey-Worms zum 30. 06. 2020 Tabelle 7

Bevölkerung in Altersgruppen nach Männer Frauen Anteil Frauen an der Geschlecht abs. % abs. % Altersgruppe unter 20 Jahre 12.866 20 % 12.345 19 % 49 % 20 bis 64 Jahre 35.079 54 % 33.799 51 % 49 % 65 bis 79 Jahre 14.545 22 % 15.077 23 % 51 % 80 Jahre und älter 2.995 5 % 4.650 7 % 61 %

Gesamt 65.485 100 % 65.871 100 % 50 %

Quelle: KommWis Gemeindestatistik, Berechnung und Darstellung transfer

Im Landkreis Alzey-Worms lebten zum VG Wörrstadt, ihr Anteil an der Bevölke- Stichtag 30. 06. 2020 insgesamt 7.645 über rung macht dort insgesamt 5,5 Prozent 80-jährige Einwohner / innen, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung im Landkreismit- der Gesamtbevölkerung liegt bei 5,8 Pro- tel, dieser Wert liegt unterhalb des Land- zent. Etwa 61 Prozent der über 80-Jähri- kreismittels von 5,8 Prozent. Den niedrigs- gen im Landkreis sind weiblich, 39 Pro- ten Anteil weist die VG Alzey-Land auf, hier zent sind männlichen Geschlechts. machen die ab 80-Jährigen 5,2 Prozent der Bevölkerung aus (1.295 Personen). Die Für die Ausgestaltung der Versorgungs- höchsten Werte mit Anteilen von 6,7 bzw. strukturen im Bereich der Pflege und Be- 6,8 Prozent finden sich in den Verbands- treuung interessiert nicht nur die Größe gemeinden Wonnegau und Monsheim. der Bevölkerungsgruppe der über 80-Jäh- rigen, sondern auch deren regionale Ver- teilung. Demnach leben mit 1.626 Perso- nen die meisten über 80-Jährigen in der

27 Daten zum Sozialraum

Abbildung 10 Verteilung der Altersgruppe ab 80 Jahre in den Verbandsgemeinden, 30. 06. 2020

1.800 8% 6,8% 6,7% 1.600 7% 5,9% 5,9% 5,7% 1.400 5,2% 6% 1.200 5,5% 5% 1.000 4% 800 3% 600 400 2% 200 1% 1.146 1.295 753 719 657 1.626 1.449 0 0% Stadt Alzey VG Alzey- VG Eich VG VG Wöllstein VG VG Land Monsheim Wrrstadt Wonnegau

Anzahl ab 80-Jährige abs. Anteil ab 80-Jährige an Gesamtbevölkerung

Quelle: KommWis- Gemeindestatistik (Darstellung transfer)

sonen eine Herausforderung darstellen 4.4 Wohnen und kann. Durch fehlende familiäre oder nach- Haushaltsstrukturen barschaftliche Unterstützung kann es zu möglichen Versorgungsdefiziten kom- men. Wichtige Größen hierbei sind zum Fr den Landkreis Alzey-Worms weist einen die Anzahl an Haushalten nach der das Statistische Landesamt Rheinland- Bewohneranzahl, zum anderen der Senio- Pfalz zum Stichtag 31. 12. 2017 insgesamt renstatus der Haushalte. 40.915 Wohngebäude aus, davon sind 32.938 als Gebäude mit einer Wohnung Das Statistische Landesamt Rheinland- aufgeführt, das sind rund 80 Prozent aller Pfalz hat auf Grundlage des Zensus 2011 Wohngebäude und 57 Prozent aller Woh- Daten zu den Haushaltsstrukturen veröf- nungen. Die Gesamtzahl der Wohnungen fentlicht. Insgesamt wurden im Landkreis liegt bei 57.399; knapp 24 Prozent der Alzey-Worms 51.075 Haushalte gezählt. Wohnungen sind in Gebäuden mit drei Mit knapp 72 Prozent waren Haushalte mit und mehr Wohnungen realisiert.10 Kernfamilie hiervon die größte Gruppe. Dieser Wert liegt deutlich über den bun- Kenntnisse über die Haushaltsstrukturen desweiten bzw. rheinland-pfälzischen Ver- des Landkreises sind für die Pflegestruk- gleichswerten von 60,3 bzw. 64,5 Prozent. turplanung bedeutsam, da das Leben in Einpersonenhaushalte (Singlehaushalte) der eigenen Häuslichkeit insbesondere stellten mit 13.312 Haushalten (26,1 Pro- für alleinlebende, pflegebedürftige Per- zent) die zweithäufigste Haushaltsform

10 Angaben zu Wohnungen und Wohngebäuden entnommen aus: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2019): Tabelle 2: Wohngebäude- und Wohnungsbestand nach Gebäudearten und Verwaltungsbezirken zum 31. 12. 2017.

28 Wohnen und Haushaltsstrukturen

im Landkreis dar. Dieser Wert weist im land-Pfalz oder Deutschland. Mehrperso- Landkreis Alzey-Worms niedrigere Anteile nenhaushalte ohne Kernfamilie machten auf als die Durchschnittswerte in Rhein- 2011 etwa 2 Prozent aller Haushalte aus.

Anzahl Haushalte nach Lebensform, Stand: Zensus 2011 Tabelle 8

Typ des privaten Haushalts Haushalte LK Alzey-Worms Vergleich (nach Lebensform) Anzahl % RLP % D % Einpersonenhaushalte (Singlehaushalte) 13.312 26,1 % 33,2 % 37,2 % Mehrpersonenhaushalte mit Kernfamilie11 36.684 71,8 % 64,5 % 60,3 % Mehrpersonenhaushalte ohne Kernfamilie 1.079 2,1 % 2,3 % 2,5 % Haushalte gesamt 51.075 100 % 100 % 100 % Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Zensus 2011, Berechnung transfer

Der Zensus 2011 weist die Haushalte auch 5.683 Haushalten lebten Senioren und Se- nach Seniorenstatus12 aus. In 9.578 von niorinnen mit jngeren Personen zusam- 51.075 Haushalten im Landkreis Alzey- men. Demgegenüber waren 35.814 bzw. Worms lebten hiernach ausschließlich Se- 70 Prozent der Haushalte ausschließlich nioren / innen, dies ist ein Anteil von etwa von jüngeren Bevölkerungsgruppen be- 19 Prozent aller Haushalte. In weiteren wohnt.

Anzahl Haushalte nach Seniorenstatus, Stand: Zensus 2011 Tabelle 9

Haushalte LK Alzey-Worms Vergleich Seniorenstatus der privaten Haushalte Anzahl % RLP % D % Haushalte mit ausschließlich Senioren / innen 9.578 18,8 % 21,3 % 22,0 % Haushalte mit Senioren / innen und Jüngeren 5.683 11,1 % 10,4 % 8,9 % Haushalte ohne Senioren / innen 35.814 70,1 % 68,2 % 69,1 % Haushalte gesamt 51.075 100 % 100 % 100 %

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Zensus 2011 (Berechnung transfer)

Aus den Zensus-Daten geht hervor, dass zum 9. Mai 2011 13.312 Einpersonen- haushalte im Landkreis gezählt wurden; zu 12.840 dieser Singlehaushalte liegen Informationen zur Altersstruktur der Haushaltsmitglieder vor. So wurde knapp ein Viertel bzw. 3.092 dieser 12.840 Sing- lehaushalte von Senioren / innen im Alter ab 75 Jahre bewohnt, weitere 14 Prozent bzw. 1.790 Haushalte wurden von Perso- nen der Altersgruppe 65 bis 74 Jahre ge- fhrt.

11 In der Kategorie „Mehrpersonenhaushalte mit Kernfamilie“ wurden Paare ohne Kinder, Paare mit Kind(ern) und Alleinerziehende Elternteile zusammengezählt. 12 „Als Senioren / -innen gelten diejenigen Personen, welche zum Zensusstichtag 9. Mai 2011 das 65. Lebensjahr voll- endet hatten.“ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2015): Zensus 2011, S. 242.

29 Daten zum Sozialraum

Abbildung 11 Bevölkerung in Singlehaushalten nach Altersgruppen, Stand: Zensus 2011

40% 4.673 35%

30% 3.211 3.092 25%

20% 1.790 15%

10%

5%

0% 75 Jahre und 18 bis 39 Jahre 40 bis 64 Jahre 65 bis 74 Jahre älter Bevlkerung in 25% 36% 14% 24% Einpersonenhaushalten

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Zensus 2011 (Berechnung und Darstellung transfer)

4.5 ÖPNV und Mobilität Teil vom Rhein-Nahe-Verkehrsverbund (RNN) gestaltet. Im Landkreis gibt es An- Für die Lebenssituation von älteren Men- schluss an regionale Bahnverbindungen schen ist die Erreichbarkeit des Sozial- (RE, RB), hinzukommen über 30 Buslinien, raums von hoher Bedeutung, bspw. um die Verbindungen innerhalb des Landkrei- medizinische oder rehabilitative Leistun- ses und seiner Verbandsgemeinden so- gen in Anspruch nehmen zu knnen, all- wie in die Nachbarlandkreise und -städte tägliche Besorgungen zu erledigen oder sicherstellen. Ergänzt wird dieses Angebot soziale Kontakte zu pflegen. Dies spricht um zehn regionale Ruftaxi-Angebote.13 insbesondere zwei Aspekte des Öffent- Um das ÖPNV-Angebot speziell für ältere lichen Personennahverkehrs (ÖPNV) an: Menschen attraktiver zu machen, werden Zum einen das Vorhandensein von Ver- für diese Zielgruppe im RNN (9 Uhr-Abo) kehrsmitteln und Verkehrsleistungen, als auch im VRN (Karte ab 60) Jahreskarten zum anderen den barrierefreien Zugang angeboten, die 50 Prozent günstiger sind zum ÖPNV bspw. für mobilitätseinge- als reguläre Jahreskarten. schränkte Personen. Im Nahverkehrsplan wird die Einrichtung Der ÖPNV im Landkreis Alzey-Worms wird eines barrierefreien ÖPNV als besondere im südlichen Teil vom Verkehrsverbund Zielsetzung hervorgehoben. Hierbei wird Rhein-Neckar (VRN) und im nördlichen auch Bezug genommen auf die demogra-

13 Verkehrsverbund Rhein-Neckar / Landkreis Alzey-Worms: Nahverkehrsplan Landkreis Alzey-Worms 2018, S. 13–15, S. 28.

30 ÖPNV und Mobilität

fische Entwicklung im Landkreis und der knüpfungspunkten. Zur Vermeidung von damit verbundenen Zunahme älterer, mo- barrierefreien Inseln ist zudem eine Ein- bilitätseingeschränkter Fahrgäste: „Barri- bindung der Haltestellen in das öffentli- erefreiheit und Sitzplatzverfügbarkeit sind che Wegenetz notwendig.“16 Von Seiten Handlungsfelder, die vor allem für ältere des VRN wird darauf hingewiesen, dass Menschen im ÖPNV wichtig sind“14. Zum die barrierefreie Gestaltung von Haltestel- Schienennahverkehr wird berichtet, dass len in Zuständigkeit der Gemeinden liegt dieser bereits nahezu vollständig barrie- und der VRN hier beratend tätig bzw. des- refrei gestaltet sei, im Busverkehr sei dies sen Empfehlung herangezogen werden noch nicht flächendeckend der Fall. In den knne. Linienplänen sei zum Teil zu erkennen, ob Niederflurfahrzeuge eingesetzt würden Neben den Angeboten des ÖPNV gibt es oder nicht. Die Haltestellen sind mehr- in Rheinland-Pfalz das Projekt Bürgerbus- heitlich noch nicht barrierefrei ausgebaut, se, das unter dem Motto „Bürger fahren der Nahverkehrsplan enthält jedoch einen fr Brger“ steht und das Ziel verfolgt, die umfassenden Ausbauplan. (Stand 2018).15 Nahmobilität innerhalb von Gemeinden zu erhhen.17 Ehrenamtliche Fahrer / in- Auch der VRN beschreibt Barrierefreiheit nen ermöglichen Fahrten zum Einkau- als wichtiges gesellschaftspolitisches Ziel fen, zu Arztbesuchen, zum Seniorentreff und führt weiter aus: „Dafür muss die etc.; im Landkreis Alzey-Worms besteht komplette Wegekette verlässlich barriere- in den Verbandsgemeinden Alzey-Land, frei gestaltet sein. Voraussetzung dafür ist Eich, Wöllstein, Wörrstadt und Wonnegau neben dem Einsatz behindertengerechter ein kostenfreies Bürgerbus-Angebot. Die Fahrzeuge auch der konsequente barrie- Fahrtzeiten sind in der folgenden Tabelle refreie Ausbau von Haltestellen und Ver- dargestellt.

Bürgerbus-Angebote im Landkreis Alzey-Worms, Stand: August 2020 Tabelle 10

Verbandsgemeinde Fahrzeiten VG Alzey-Land Di und Do von 8–12 Uhr und 14–17 Uhr Ortsgemeinden , Erbes-Büdesheim, , , Nieder-Wiesen und Offen- heim Ortsgemeinden , v. d. H., Born- Mi und Fr von 8–12 Uhr und 14–17 Uhr heim, und Ortsgemeinden , , Di und Do von 8–12 Uhr und 14–17 Uhr , Gau-Heppenheim und Gau-Odern- heim

14 Verkehrsverbund Rhein-Neckar / Landkreis Alzey-Worms: Nahverkehrsplan Landkreis Alzey-Worms 2018, S. 19. 15 Vgl. ebd., S. 37–39. 16 Entnommen unter folgendem Link: https://www.vrn.de/mobilitaet/handicap/barrierefreiheit/index.html (letzter Aufruf 28. 05. 2020). 17 Vgl. Internetauftritt der Agentur Landmobil zum Projekt Bürgerbusse: http://www.buergerbus-rlp.de/index.php/ projekt (letzter Zugriff am 30. 03. 2020).

31 Daten zum Sozialraum

Verbandsgemeinde Fahrzeiten Ortsgemeinden , , Essel- Mi und Fr von 8–12 Uhr und 14–17 Uhr born, , , , Ober-Flörsheim und VG Eich Di und Do von 7:30–17:30 Uhr Fahrten innerhalb der VG Anmeldung: Mo und Mi von 14–16 Uhr VG Wöllstein (gesamte VG) Di und Do von 8–12 Uhr und von 14–17 Uhr VG Wonnegau Di und Do von 8–18 Uhr Fahrten innerhalb der VG Anmeldung: Mo und Mi 13–15 Uhr VG Wörrstadt Di und Fr von 8–18 Uhr Neubornbus: Stadt Wörrstadt VG Wörrstadt (gesamte VG) Di und Do von 8–18 Uhr, Mi und Fr von 8–13 Uhr Anmeldung: Mo und Mi 15–17 Uhr

Quelle: Kreisverwaltung Alzey-Worms/Pflegestützpunkte (Darstellung transfer)

32 Pflegebedürftige Personen im Landkreis Alzey-Worms

5 Pfegebedrftige Personenkreise und Inanspruchnahme von Leistungen (Pfegestatistik 2017)

5.1 Zusammenfassung tistischer Meldungen wird im Folgenden dargestellt, wie viele der Pflegebedürf- Zum Jahresende 2017 waren 4.025 Perso- tigen im Landkreis Alzey-Worms – nach nen pflegebedürftig, das sind 1.005 Perso- Geschlecht, Alter und Pflegegrad diffe- nen bzw. 33 Prozent mehr als noch 2009. renziert – welche Leistungen in Anspruch nehmen. Die aktuelle Pflegestatistik gibt Die Pflegequote im Landkreis hat sich seit den Stand zum Jahresende 2017 an.18 Wei- 2009 von 2,4 auf 3,1 Prozent zum Jahres- tere Darstellungen finden sich im Daten- ende 2017 erhöht; der Anteil der Pflege- report im Anhang dieses Berichts. bedürftigen an der Gesamtbevölkerung liegt damit jedoch noch immer unterhalb des rheinland-pfälzischen Durchschnitts 5.2 Pfegebedrftige Personen von 3,9 Prozent. im Landkreis Alzey-Worms

Die Versorgung der Pflegebedürftigen erfolgt im Landkreis Alzey-Worms un- Im Landkreis Alzey-Worms erhielten zum verändert am häufigsten durch Fami- Jahresende 2017 insgesamt 4.025 Perso- lienangehrige / private Pflegepersonen. nen19 Leistungen der Pflegeversicherung So bezogen 2.376 bzw. 59 Prozent der nach SGB XI. Für weitere 17 Personen 4.025 Pflegebedürftigen zum Jahresende ist eine Pflegebedürftigkeit im Sinne des 2017 Pflegegeld (2009: 53 Prozent). Insge- Pflegegrades 1 ohne Nutzung des Entlas- samt wohnen rund 80 Prozent der Pflege- tungsbetrages dokumentiert. bedürftigen im Landkreis Alzey-Worms in der eigenen Häuslichkeit. Mit Abstand am häufigsten nutzen die pflegebedürftigen Einwohner / innen In Anlehnung an die zentralen Leistungs- des Landkreises Alzey-Worms die Leis- arten – Pflegegeld, ambulante, teil- und tungen des Pflegegeldes (59 Prozent al- vollstationäre Leistungen – und deren sta- ler Pflegebedürftigen), gefolgt von den

18 Die Statistiken zu Pflegeheimen und ambulanten Diensten werden jeweils zum Stichtag 15.12. erhoben, die Statistik der Pflegegeldempfänger / innen bezieht sich jeweils auf den Stand zum 31.12. eines Jahres. Vgl. u. a. Statistisches Lan- desamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2019): Pflegeeinrichtungen und Pflegegeldempfänger / innen am 15. bzw. 31.12.2017. 19 Die Gesamtzahl im Jahr 2017 wurde über die Einzelwerte zu „Pflegegeldempfänger“ (2.376), „Pflegebedürftige am- bulant“ (800) und „Pflegebedürftige stationär“ (849) ermittelt. Die Nutzer / innen der teilstationären Angebote (Tages- pflege) (109) sowie der Kurzzeitpflege (30) wurden hingegen nicht einbezogen, da zumindest für die Tagespflege davon auszugehen ist, dass diese bereits in den Teilgruppen „Pflegegeldempfänger“ und „Pflegebedürftige ambulant“ enthal- ten sind. Tatsächlich kann die Gesamtzahl abweichen, da bspw. Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1, in den vorliegenden Statistiken nur erfasst sind, sofern sie ambulante oder stationäre Sachleistungen der auskunftspflichtigen Dienste und Einrichtungen beziehen. Eine weitere Unschärfe besteht, da die Zahl der Empfänger / innen ambulanter Sachleistun- gen den Kunden / innen der im LK ansässigen Pflegedienste entspricht und diese nicht alle im Landkreis Alzey-Worms wohnen. So versorgten die im LK ansässigen Dienste 112 Personen außerhalb des Landkreises, zugleich wurden etwa 81 Personen im LK durch außerhalb ansässige Pflegedienste versorgt.

33 Pflegebedürftige Personenkreise und Inanspruchnahme von Leistungen (Pflegestatistik 2017)

Leistungen vollstationärer Dauerpflege die Leistungen des Pflegegeldes beziehen (849 Personen bzw. 21 Prozent) und am- (65 Prozent), also durch familiäre bzw. pri- bulanten Sachleistungen (800 Personen vate Pflegepersonen gepflegt werden als bzw. 20 Prozent). Wie viele der in eigener pflegebedürftige Frauen (56 Prozent). Häuslichkeit versorgten Pflegebedürfti- gen ergänzend oder ausschließlich priva- Die Zahl der pflegebedürftigen Einwoh- te Pflegepersonen (z. B. osteuropäische ner / innen im Landkreis Alzey-Worms ist Pflegekräfte) in Anspruch nehmen, geht steigend. Lag die Zahl im Jahr 1999 noch aus der Pflegestatistik nicht hervor. Im bei 2.333 Personen, waren es 2015 bereits Rahmen der Befragung der Ortsbürger- 3.599 und weitere zwei Jahre später, zum meister / innen gab die Hälfte der 32 Be- Jahresende 2017, 4.025 Menschen mit fragten an, dass in ihren Ortsgemeinden anerkannter Pflegebedürftigkeit.20 Diese im Haushalt lebende (z. B. ausländische) Entwicklung spiegelt sich auch im Ver- Pflegekräfte oft genutzt würden. hältnis der Zahl der Pflegebedürftigen zur Gesamtbevölkerung wider. So gab es im Abbildung 12 Empfänger / innen Pflegeleistungen nach Leis- Jahr 1999 rund 19 pflegebedürftige Per- tungsart, 2017 sonen je 1.000 Einwohner / innen im Land- kreis Alzey-Worms; 2017 liegt der Wert 849; 21% bei rund 31 Menschen mit Pflegebedarf je 1.000 Einwohner/innen, wie der Abbil- dung 14 entnommen werden kann.

2.376; Die Vergleichswerte aus Rheinland-Pfalz 800; 20% 59% und der Bundesrepublik fallen höher aus; die Werte liegen hier bei rund 40 bzw. 41 Pflegebedürftigen je 1.000 Einwoh- ■ Pflegegeldempfänger/innen ner / innen. Der Tabelle 11 können auch die Pflegequoten, also der prozentuale ■ Amb. Anteil der pflegebedürftigen Bevölkerung

Sachleistungsempfänger/innen an der Gesamtbevölkerung entnommen ■ Pflegebedürftige in vollstationärer werden. Dauerpflege

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung und Darstellung transfer)

Der Anteil der Frauen im Leistungsbezug liegt derzeit bei rund 63 Prozent und damit deutlich hher als der Anteil der Männer (ca. 37 Prozent). Es fällt auf, dass pflegebe- dürftige Männer häufiger ausschließlich

20 Die von transfer dargestellten Gesamtzahlen der Pflegebedürftigen weichen insofern geringfügig von den veröf- fentlichten Zahlen des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz ab, als dass u. a. die Nutzer / innen der Kurzzeitpflege nicht in die Gesamtzahl eingerechnet wurden.

34 Pflegebedürftige Personen im Landkreis Alzey-Worms

Pflegebedürftige nach Geschlecht und Leistungsart, 2017 Abbildung 13

Pflegebedürftige Männer Pflegebedürftige Frauen

17% 23%

18% 56% 65%

21% ■ ■

Pf legegeldempfänger /innen ■ Pf l egegeldem pfä nger /innen ■ ■

Amb. Sachleist ungse mpf äng er/ innen ■ Am b. Sa chleis t ungse mpfänger/innen ■ ■

Pf legebedürf tige in st at . D a uerpf lege ■ Pf l egebedürf ti ge in s t at . D a uerp f l ege

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Darstellung transfer)

Pflegebedürftige Personen im Landkreis Alzey-Worms, insgesamt und je 1.000 EW Abbildung 14

4.500 4.025 4.000 3.599 3.500 3.310 3.020 3.057 2.792 3.000 2.653 2.689 2.769 2.500 2.333 2.000 1.500 1.000 500

0

1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 + + .. + .. + I I

I I I

1 1 .

~ ~ ~

+ + + Pf l egeb ed ürf ti ge ges a mt 2.333 2.653 2.689 2.769 2.792 3.020 + 3.057 3.310 3.599 4.025 je 1.000 EW 19 21 21 22 22 24 24 26 28 31

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019 (Berechnung und Darstellung transfer)

Pflegequoten zum Jahresende 2017 im Vergleich Tabelle 11

LK Alzey-Worms Rheinland-Pfalz Deutschland Pflegebedürftige je 1.000 EW ca. 31 ca. 39 ca. 41 Pflegequote 3,1 Prozent 3,9 Prozent 4,1 Prozent

Quelle: Statistisches Bundesamt: Pflegestatistik 2017 und eigene Berechnung, Darstellung transfer

35 Pflegebedürftige Personenkreise und Inanspruchnahme von Leistungen (Pflegestatistik 2017)

Die Verteilung der Pflegebedürftigkeit mit Abstand größten Anteil stellt die Al- nach Altersgruppen zeigt, dass zu den tersgruppe der ab 80-Jährigen (2.309 Per- Stichtagen 2017 182 Kinder und Jugend- sonen bzw. 57 Prozent aller Pflegebedürf- liche bis 19 Jahre pflegebedürftig waren tigen). (5 Prozent aller Pflegebedürftigen), den

Abbildung 15 Pflegebedürftige im Landkreis Alzey-Worms nach Altersgruppen, 2017

2.500 57%; 2.309

2.000

1.500 25%; 1.013 1.000 13%; 521 500 5%; 182 0 0 bis- 19 Jahre 20 bis 64 Jahre 65 bis 79 Jahre 80 Jahre und älter

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Neben der Altersstruktur der Pflegebe- samtbevölkerung bis 79 Jahre im Bereich drftigen kann auch der Anteil an der je- einstelliger Prozentzahlen bewegen. In weiligen Altersgruppe der Gesamtbevöl- der Altersgruppe der ab 80-Jährigen ist kerung bestimmt werden. Hierbei zeigt jedoch gut jede / r Dritte pflegebedürftig, sich, dass sich die Anteile der Pflegebe- der Anteil der Pflegebedürftigen liegt hier dürftigen an den Altersgruppen der Ge- bei 34 Prozent.

Abbildung 16 Pflegebedürftige an der Gesamtbevölkerung nach Altersgruppen, 2017

400 341 350 300 250 200 150 100 55 50 7 7 0 unter 19 65 bis 79 80 Jahre und 20 bis 64 Jahre Jahren -Jahre älter t + Pflegebedürftige je 1.000 ■ 7 7 55 341 Altersgleiche t + Anteile an Altersgruppe in % 0,7% 0,7% 5,5% 34,1%

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

36 Pflegebedürftige Personen im Landkreis Alzey-Worms

Insgesamt sieht die Verteilung der Pflege- schlecht wie folgt aus: bedürftigen nach Altersgruppen und Ge-

Geschlechterverteilung der Pflegebedürftigen nach Altersgruppen, 2017 Abbildung 17

100%

80% 72% 66% 60% 53% 54% 47% 46%

40% 34% 28%

20%

0% 0 bis 19 Jahre 20 bis 64 Jahre 65 bis 79 Jahre 80 Jahre und älter

■ Anteil Männer in % ■ Anteil Frauen in %

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Es zeigt sich ein kontinuierlicher Anstieg rend es in der Gruppe der ab 80-Jährigen weiblicher Pflegebedürftiger in den Al- 72 Prozent sind. Die dazugehörigen abso- tersgruppen; so sind in der Altersgruppe luten Zahlen knnen der nachstehenden der Kinder und Jugendlichen nur 34 Pro- Tabelle entnommen werden. zent der Pflegebedürftigen weiblich, wäh-

Pflegebedürftige im Landkreis Alzey-Worms nach Alter und Geschlecht Tabelle 12

Pflegebedürftige gesamt Männer Frauen Altersgruppen gesamt Stand: Dez. 2017 abs. % abs. % abs. % 0 bis 19 Jahre 120 66 % 62 34 % 182 5 % 20 bis 64 Jahre 246 47 % 275 53 % 521 13 % 65 bis 79 Jahre 471 46 % 542 54 % 1.013 25 % 80 Jahre und älter 642 28 % 1.667 72 % 2.309 57 % Gesamt 1.479 37 % 2.546 63 % 4.025 100 %

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

In einem nächsten Schritt wird der Anteil sich fr den Landkreis Alzey-Worms, dass von Pflegebedürftigkeit nach Geschlech- Frauen bereits in der Altersgruppe der 20 tern an allen Männern und Frauen in der bis 64-Jährigen absolut und relativ häufi- jeweiligen Altersgruppe ausgewiesen. Die ger pflegebedürftig sind als Männer; eine Ergebnisse dieser Betrachtung sind In- Differenz, die ab dem 80. Lebensjahr noch halt der folgenden Tabelle. Hierbei zeigt stärker ausgeprägt ist. Während rund ein

37 Pflegebedürftige Personenkreise und Inanspruchnahme von Leistungen (Pflegestatistik 2017)

Viertel bzw. 642 der 2.545 ab 80-jährigen ser Altersgruppe bei 39 Prozent; 1.667 der Männer pflegebedürftig ist, liegt der An- 4.235 ab 80 Jahre alten Frauen sind pfle- teil der pflegebedürftigen Frauen in die- gebedürftig.

Tabelle 13 Bevölkerung und Anteil pflegebedürftiger Personen nach Altersgruppe und Geschlecht

Männer Frauen Gesamt Einwohnerinnen und Einwohner davon pflege- davon pflege- davon pflege- gesamt bedürftig gesamt bedürftig gesamt bedürftig Stand: Dez. 2017 abs. % abs. % abs. % 0 bis 19 Jahre 12.844 120 0,9% 12.058 62 0,5% 24.902 182 0,7% 20 bis 64 Jahre 39.654 246 0,6% 38.722 275 0,7% 78.376 521 0,7% 65 bis 79 Jahre 9.036 471 5,2% 9.425 542 5,8% 18.461 1.013 5,5% 80 Jahre und älter 2.545 642 25,2% 4.235 1.667 39,4% 6.780 2.309 34,1% Gesamt 64.079 1.479 2,3% 64.440 2.546 4,0% 128.519 4.025 3,1%

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2020: Tabelle 12411BGJ00 (Berechnung u. Darstel- lung transfer)

Unter den 4.025 statistisch erfassten Men- schen mit Pflegebedürftigkeit im Land- kreis Alzey-Worms ist am häufigsten eine Pflegebedürftigkeit im Sinne des Pflege- grads 2 vertreten (46 Prozent aller Pflege- bedürftigen), gefolgt von Pflegegrad 3 mit 32 Prozent, die Pflegegrade 4 und 5 kom- men jeweils seltener vor. 43 Personen mit Pflegegrad 1 bezogen 2017 ambulan- te oder stationäre Sachleistungen. Nicht abgebildet sind die Personen mit Pflege- grad 1, die nicht den Entlastungsbetrag über einen Dienst oder eine Einrichtung nutzten.21

21 Hinweis zur Datenlage: „Entsprechend des gesetzlichen Rahmens sollten in der Pflegestatistik ab 2017 auch Pflege- bedürftige des Pflegegrades 1 erfasst werden, die zum Stichtag keine Leistungen der ambulanten Pflegedienste oder Pflegeheime bzw. ausschließlich Leistungen der nach Landesrecht anerkannten Angebote zur Unterstützung im Alltag erhalten. Die Durchführung der Erhebung 2017 hat jedoch gezeigt, dass diese Angaben von den Pflegekassen nicht so systematisch verbucht wurden, um sie für die Pflegestatistik nutzen zu können. Es liegen daher im Rahmen der Pflege- statistik 2017 für diese beiden Teilgruppen keine verwertbaren Daten vor.“ Entnommen aus: Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2018): Pflegestatistik 2017, Ländervergleich – Pflegebedürftige, S. 4.

38 Pflegebedürftige Personen im Landkreis Alzey-Worms

Pflegebedürftige nach Pflegegraden, 2017 Abbildung 18

2.000 46%; 1.854 1.800 1.600 1.400 32%; 1.304 1.200 1.000

800 16%; 630 600 400 5%; 191 200 1%; 43 0 Pflegegrad 1 Pflegegrad 2 Pflegegrad 3 Pflegegrad 4 Pflegegrad 5

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Der Blick auf die Verteilung der Pflegegra- de nach Leistungsarten zeigt, dass Pflege- geldempfänger / innen und Bezieher / in- nen ambulanter Sachleistungen jeweils am häufigsten Leistungen nach Pflege- grad 2 erhalten – dies trifft für 54 Prozent der Pflegegeldempfänger / innen und für 46 Prozent der Empfänger / innen ambu- lanter Sachleistungen zu. Die Leistungs- bezieher / innen im stationären Rahmen weisen am häufigsten eine Pflegebedürf- tigkeit im Sinne des Pflegegrades 3 auf (35 Prozent aller stationären Leistungsbe- zieher / innen), zugleich ist der Anteil von Personen mit Leistungsbezug nach den Pflegegraden 4 und 5 in Pflegeheimen deutlich höher als im ambulanten Bereich.

39 Pflegebedürftige Personenkreise und Inanspruchnahme von Leistungen (Pflegestatistik 2017)

Abbildung 19 Verteilung der Pflegegrade nach Leistungsarten, 2017

60% 54%

50% 46%

40% 35% 31%33% 29% 30% 24% 20% 12% 12% 11% 10% 5% 4% 2% 0% 1% 0% Pflegegrad 1 Pflegegrad 2 Pflegegrad 3 Pflegegrad 4 Pflegegrad 5

■ Pflegegeldempfänger/innen ■ Amb. Sachleistungsempfänger/innen

■ Pflegebedürftige in stat. Dauerpflege Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Insgesamt lebte Ende 2017 die Mehrheit gen mit Pflegegrad 5); zugleich ist hier der der Pflegebedürftigen – unabhängig vom Anteil der Personen, der auf die institutio- Pflegegrad – in eigener Häuslichkeit. Dies nelle Hilfe eines Heimes angewiesen war trifft auch auf die Mehrheit der Pflegebe- mit 48 Prozent am hchsten ausgeprägt dürftigen mit Pflegegrad 5 zu (100 Perso- (91 von 191 Personen). nen bzw. 52 Prozent der Pflegebedürfti-

Tabelle 14 Inanspruchnahme von Leistungen und Pflegegrade, 2017

Pflegegeld- Ambulante Vollstationäre Pflegegrade Gesamt empfänger Sachleistung Leistung

Pflegegrad 1 32 1122 43

Pflegegrad 2 1.286 364 204 1.854

Pflegegrad 3 744 264 296 1.304

Pflegegrad 4 287 99 244 630

Pflegegrad 5 59 41 91 191

Gesamt 2.376 800 849 4.025

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Im Vergleich zu den rheinland-pfälzischen einen hheren Anteil von Personen mit Gesamtwerten weist der Landkreis Alzey- Pflegegeldbezug auf, wie der nachstehen- Worms einen niedrigeren Anteil ambulan- den Tabelle entnommen werden kann. ter Sachleistungsempfänger / innen und

22 Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1 erhalten in einer Einrichtung der vollstationären Dauerpflege über die Pflege- versicherung lediglich den Betrag der Entlastungsleistungen in Höhe von 125 € monatlich erstattet. Die Differenz zum Heimentgelt ist privat zu finanzieren.

40 Ambulant vor stationär

Inanspruchnahme pflegerischer Leistungen im Vergleich, 2017 Tabelle 15

Landkreis Alzey-Worms Rheinland-Pfalz

Anteil an allen Anteil an allen Zahl je 1.000 EW Zahl je 1.000 EW Pflegebedürftigen Pflegebedürftigen

Pflegegeld 59 % 18 55 % 22

Amb. Sachleistung 20 % 6 23 % 9

Stat. Dauerpflege 21 % 7 22 % 9

Gesamt 100 % 31 100 % 39

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

5.3 Ambulant vor stationär lichkeit durch ambulante Sachleistungen und private Pflegepersonen versorgt als Die Pflegeversicherung soll nach § 3 durch vollstationäre Sachleistungen. Die- SGB XI „mit ihren Leistungen vorrangig ser Wert ist insbesondere auf die hohe die häusliche Pflege und die Pflegebereit- Zahl von Pflegegeldempfänger / innen im schaft der Angehörigen und Nachbarn Landkreis zurückzuführen. Das Verhältnis unterstützen, damit die Pflegebedürftigen von ambulanten zu vollstationären Sach- mglichst lange in ihrer häuslichen Um- leistungen lag zuletzt bei 0,9 (Ende 2017), gebung leben können. Leistungen der teil- die Zahl der Personen, die in vollstationä- stationären Pflege und der Kurzzeitpflege rer Dauerpflege lebt ist um 49 Personen gehen den Leistungen der vollstationären bzw. etwa 6 Prozent höher als die Zahl der Pflege vor.“ Pflegebedürftigen, die ambulante Sach- leistungen bezieht. Um zu prüfen, ob diesem Grundsatz in der Kommune bereits Rechnung getragen Das Verhältnis zwischen der Inanspruch- wird, ist es sinnvoll, den Ambulantisie- nahme ambulanter und stationärer Sach- rungsgrad – also das Verhältnis zwischen leistungen schwankte im Landkreis Alzey- ambulant versorgten Pflegebedürftigen Worms seit 1999 zwischen Werten von und Personen, die Leistungen der statio- 0,8 bis 1,3 wie die Abbildung 20 zeigt. Das nären Dauerpflege beziehen zu ermitteln. heißt, zum Teil lag die Zahl ambulanter Liegt der Wert bei „1“, liegen beide Versor- Sachleistungsempfänger / innen höher gungsarten gleichauf; Werte „geringer 1“ als die Zahl der Personen in stationärer weisen auf eine höhere stationäre Ver- Dauerpflege. Dies war bspw. in den Jah- sorgungsrate hin, Werte „größer 1“ geben ren 2011 bis 2015 der Fall; im Jahr 2017 hingegen an, dass mehr Menschen ambu- ist die Zahl der von im Landkreis ansässi- lant versorgt werden als stationär. gen Pflegediensten versorgten Personen um 129 Personen gesunken, dies zeigt Im Landkreis Alzey-Worms liegt der Wert sich zugleich im Rückgang des Ambulan- bei 3,7 – d. h. mehr als dreimal so viele Pfle- tisierungsgrades auf 0,9. Die Ambulan- gebedürftige werden in der eigenen Häus- tisierungsquote inkl. Pflegegeldempfän-

41 Pflegebedürftige Personenkreise und Inanspruchnahme von Leistungen (Pflegestatistik 2017)

ger / innen weist im Vergleich ebenfalls Pflegebedürftige in einer Dauerpflegeein- Schwankungen auf mit Werten zwischen richtung als im Jahr 1999 (509 Personen). 3,2 und 3,9; seit 1999 liegt der Wert damit Die relativen Werte, also der Anteil an jedoch konstant hher als 3. allen Pflegebedürftigen, lagen seit 1999 zwischen hchstens 24 und mindestens Insgesamt werden im Landkreis Alzey- 20 Prozent. War zwischen 2009 und 2015 Worms aktuell 21 Prozent aller Pflegebe- sinkender Anteil zu verzeichnen, ist der dürftigen in vollstationärer Dauerpflege Wert zum Jahresende 2017 wieder leicht versorgt. Die absoluten Werte in Fallzah- auf 21 Prozent angestiegen (siehe Abbil- len sind seit 1999 angestiegen. Ende 2017 dung 21). lebten mit 849 Personen 67 Prozent mehr

Abbildung 20 Entwicklung des Ambulantisierungsgrades im Zeitverlauf

4,5 3,9 3,7 3,8 3,7 4,0 3,6 3,6 ~...... 3,3 3,3 3,5 - _____3,2 3,2 __ - 3,0 2,5 2,0 1,2 1,3 1,3 1,5 1,1 1,0 1,1 0,8 0,9 0,9 0,9 1,0 0,5 0,0 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017

Theoretisches Gleichverhältnis amb./stat.

Ambulantisierungsgrad (inkl. Pflegegeldempfänger/innen)

Ambulantisierungsgrad (nur Sachleistung)

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

42 Zeitreihen

Zahl der Pflegebedürftigen in stat. Dauerpflege und ihr Anteil an allen Pflegebedürftigen Abbildung 21

900 30%

800 24% 24% 23% 23% 22% 25% 700 21% 21% 20% 22% 21% 600 20%

500 15% 400

300 10%

200 5% 100 509 560 558 646 668 721 708 727 735 849 0 0% 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 -Pflegebedürftige in stat. Dauerpflege Anteil Pflegebedürftige in stat. Dauerpflege Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Der genauere Blick auf bestimmte Teil- Ambulantisierungsgrad (inkl. Pflegegeld) nach Tabelle 16 gruppen der Pflegebedürftigen führt - zu Alter und Geschlecht, 2017 gleich zu differenzierten Ergebnissen. So Männer Frauen Gesamt ist die Ambulantisierungsquote bei männ- 20 bis 64 Jahre 8,5 12,8 10,3 lichen Pflegebedürftigen (5,0) insgesamt höher als die von weiblichen Pflegebe- 65 bis 79 Jahre 4,4 3,8 4,1 dürftigen (3,2) wie der folgenden Tabelle 80 Jahre und älter 3,8 2,6 2,8 entnommen werden kann. Jüngere Pfle- Gesamt 5,0 3,2 3,7 gebedürftige bis 64 Jahre leben häufiger Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: in der eigenen Häuslichkeit als ältere Pfle- Pflegestatistik (Berechnung und Darstellung gebedürftige. Die niedrigste Ambulanti- transfer) sierungsquote mit 2,6 weist die Gruppe der über 80-jährigen weiblichen Pflege- bedürftigen auf; auf einen stationären Fall 5.4 Zeitreihen kommen hier rein rechnerisch nur 2,6 am- bulant bzw. in eigener Häuslichkeit ver- Der Blick auf die Jahre seit 1999 zeigte sorgte Pflegebedürftige. bereits, dass die Zahl der Pflegebedürfti- gen im Landkreis Alzey-Worms insgesamt zugenommen hat. Der Ausgangswert des Jahres 1999 hat sich im Vergleich zu 2017 um 73 Prozent erhöht und ist von 2.333 Pflegebedürftigen auf 4.025 Pflege- bedürftige angestiegen.

43 Pflegebedürftige Personenkreise und Inanspruchnahme von Leistungen (Pflegestatistik 2017)

In der Geschlechterverteilung hat sich im von 65 Prozent im Jahr 1999 auf 63 Pro- gleichen Zeitraum der Anteil der Frauen zent im Jahr 2017 etwas verringert.

Abbildung 22 Zeitreihe: Geschlechterverteilung

80% 70% 65% 63% 60% 50% 37% 40% 35% 30% 20% 10% 0% 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017

Männer Frauen

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

In der Verteilung der Altersgruppen ist seit 1999 der Anteil der über 80-Jährigen von 48 auf 57 Prozent angestiegen, die An- teile aller anderen Altersgruppen sind im gleichen Zeitraum leicht gesunken bzw. unverändert geblieben. In absoluten Zah- len ist die Gruppe der Pflegebedürftigen ab 80 Jahre um 1.185 Personen angestie- gen, dies ist eine Verdopplung zwischen 1999 und 2017 (+105 Prozent). Die Alters- gruppe der Pflegebedürftigen zwischen 20 und 64 Jahre hat um 53 Prozent bzw. 181 Personen zugenommen, die Zahl der 65 bis 79-jährigen Pflegebedürftigen ist um 36 Prozent gewachsen (+268 Perso- nen). Die Zahl der pflegebedürftigen Kin- der und Jugendlichen war im Landkreis Alzey-Worms Ende 2017 (182 Personen) um 47 Prozent höher als im Jahr 1999 (124 Personen). Seit 2003 liegt ihr Anteil an allen Pflegebedürftigen konstant -zwi schen 4 und 5 Prozent.

44 Zeitreihen

Zeitreihe: Anteile verschiedener Altersgruppen an allen Pflegebedürftigen Abbildung 23

70% 57% 60% 48% 50%

40% 32% 30% 25%

20% 15% 13%

10% 5% 5%

0% 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017

0 bis 19 Jahre 20 bis 64 Jahre 65 bis 79 Jahre 80 Jahre und älter

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Für die Jahre 1999 bis 2015 kann zunächst die Verteilung der zu diesem Zeitpunkt geltenden Pflegestufen betrachtet wer- den. Hier zeigt sich, dass im Zeitverlauf der Anteil der Pflegebedürftigen in Pflegestu- fe 1 kontinuierlich bis zum Jahr 2013 auf 57 Prozent aller Pflegebedürftigen ange- stiegen ist, dieser Wert zeigte sich im Jahr 2015 unverändert. Waren 1999 die Pflege- stufen 1 und 2 noch nahezu gleichhäufig vertreten, entfiel seit 2001 der größte An- teil jeweils auf die Pflegestufe 1. Parallel dazu sind die Anteile der Pflegestufen 2 und 3 kontinuierlich zurckgegangen von 41 auf 30 Prozent (Pflegestufe 2) bzw. von 18 auf 8 Prozent (Pflegestufe 3). Jeweils maximal fnf Personen waren im Land- kreis Alzey-Worms der Pflegestufe 3 (Här- tefall) zugeordnet. Personen mit einem der Pflegestufe 0 entsprechenden Unter- stützungsbedarf machten 2013, dem Jahr der Einführung der Pflegestufe 0, einen Anteil von 4 Prozent aller pflegebedürfti- gen Personen aus, Ende 2015 war der An- teil auf 5 Prozent gestiegen.

45 Pflegebedürftige Personenkreise und Inanspruchnahme von Leistungen (Pflegestatistik 2017)

Abbildung 24 Zeitreihe: Verteilung der Pflegestufen 1999 bis 2015

60% 57%

50% 41% 41% 40% 30% 30%

18% 20% 8% 10% 5% 0% 0% ■ I Pflegestufe 0 Pflegestufe I Pflegestufe II Pflegestufe III

■ 1999 ■ 2001 ■ 2003 ■ 2005 ■ 2007 ■ 2009 ■ 2011 ■ 2013 ■ 2015

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Zum 01. 01. 2017 wurde das vormalige zu können. Wie die folgende Abbildung Pflegestufensystem in die aktuell gelten- anhand der Säulen zeigt, haben sich die den fünf Pflegegrade überführt. Die Ver- absoluten Fallzahlen zwischen 2015 und teilung der Pflegestufen zum Jahresende 2017 insgesamt erhöht, bei den relativen 2015 wurde in die fünf Pflegegrade um- Anteilen der einzelnen Pflegegrade erge- gerechnet (methodische Hinweise siehe ben sich nahezu keine Unterschiede und Anhang), um eine Vergleichbarkeit der die oben dargestellte Tendenz der Vorjah- Werte zwischen 2015 und 2017 herstellen re bleibt erhalten.

Abbildung 25 Vergleich der Verteilung der Pflegegrade in 2015 (Überleitung) und 2017

2.000 1.854 50% 1.800 1.678 45% 1.304 1.600 1.151 40% 1.400 35% 1.200 30% 1.000 630 25% 570 800 20% 600 15% 400 194 10% 191 200 43 5% 0 0% Pflegegrad Pflegegrad Pflegegrad Pflegegrad Pflegegrad■ 1 2 3 4 5 + 2015 Pflegebedürftige abs. 0 1.678 1.151 570 194 + 2017 Pflegebedürftige abs. 43 1.854 1.304 630 191 - + - 2015 Anteil in % 0% 47% 32% 16% 5% 2017 Anteil in % 1% 46% 32% 16% 5%

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

46 Zeitreihen

Im Zeitverlauf weisen die Anteile der Pfle- Alzey-Worms bezog die Leistungen des gebedürftigen in den drei Leistungsarten Pflegegeldes, gefolgt von vollstationärer stationäre Dauerpflege, Pflegegeld und Dauerpflege, die im Zeitverlauf zwischen ambulante Sachleistungen nur geringe 20 und 24 Prozent aller Pflegebedürftigen Veränderungen auf wie die nachstehende nutzten, der niedrigste Anteil entfiel -zu Abbildung zeigt. Jeweils mindestens die letzt auf die Inanspruchnahme ambulan- Hälfte der Pflegebedürftigen im Landkreis ter Sachleistungen (20 Prozent).

Pflegebedürftige nach Leistungsarten im Zeitverlauf Abbildung 26

3.000 70%

61% 2.500 59% 60%

50% 2.000 40% 1.500 30% 1.000 21% 22% 20% 20% 17% 500 10%

0 - 1 II 1 1 1 1 0% 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017

Pflegegeldempfänger/innen Amb. Sachleistungsempfänger/innen -Pflegebedürftige in stat. Dauerpflege -Anteil stat. Dauerpflege in % -Anteil Pflegegeld in % Anteil Amb. Sachleistungen in % Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

47 Pflegerische Angebotsstruktur (2020)

6 Pfegerische Angebotsstruktur (2020)

6.1 Zusammenfassung sowie die durch bürgerschaftliches Enga- gement getragenen Angebote wie Gre- Im Landkreis gibt es neben den professio- mien, Selbsthilfegruppen und nachbar- nellen Leistungsangeboten im Vor- und schaftliche Untersttzung fr ältere und Umfeld von Pflege zahlreiche weitere In- pflegebedürftige Menschen bedeutsam. itiativen und Aktivitäten, die ältere und „Zugleich sollen die einzelnen Leistungen pflegebedürftige Menschen vor Ort nut- durch gute Strukturen miteinander ver- zen knnen. bunden sein. Sie sollen ineinandergreifen und ein Kontinuum der Hilfestrukturen Aktuell (Stand Oktober 2020) bieten inner- bilden“23. halb des Landkreises u. a. 15 ambulante Gremien und Selbstvertretung Pflegedienste, 12 voll- und sieben teilsta- tionäre Einrichtungen, vier Wohngemein- Im Landkreis Alzey-Worms sind verein- schaften fr Menschen mit Demenz und zelt Gremien der Selbstvertretung von Se- 10 Angebote zur Unterstützung und Ent- nioren / innen zu finden. So gibt es in der lastung im Alltag Leistungen für pflegebe- Stadt und der Ortsgemeinde drftige Menschen an. (beide VG Wonnegau) jeweils Seniorenbeiräte. In der VG Eich ist ein Se- Von den befragten Leistungsanbietern im niorenbeauftragter aktiv, ebenso in der Bereich Pflege gaben 60 Prozent im Rah- Ortsgemeinde , in der VG Wörr- men einer Gesamteinschätzung an, dass stadt gibt es eine Generationenbeauftrag- das vorhandene pflegerische Leistungs- te, die sich der Belange jngerer und älte- angebot im Landkreis ausreiche; 40 Pro- rer Generationen annimmt. zent erklärten wiederum, dass schon heu- Freizeit- und Mehrgenerationen-Angebote te Angebote fehlen würden. Der Sozialraum in den Verbandsgemein- Vor dem Hintergrund ihrer Beratungs- den ist u. a. durch ein reges Vereinsleben tätigkeit im Landkreis schilderten Mit- geprägt, zahlreiche Gruppen, Senioren- arbeiter / innen der Pflegestützpunkte, treffs und Angebote für ältere / pflegebe- dass insbesondere (bezahlbare) haus- drftige Menschen werden vorgehalten. wirtschaftliche Untersttzungsleistungen Informationen hierzu finden sich in den schon heute fehlen wrden. Amtsblättern/Nachrichtenblättern in den Verbandsgemeinden, die die aktuellen Angebote wie Seniorennachmittage der 6.2 Angebote im Sozialraum Ortsgemeinden und Kirchen auflisten. Als persnliche Ansprechpartnerinnen Neben den professionellen pflegerischen für diesbezügliche Information und Bera- Dienstleistungen sind im Vor- und Um- tung stehen die Mitarbeiterinnen der drei feld von Pflege weitere Dienstleistungen Pflegestützpunkte sowie der Gemeinde-

23 Servicestelle für kommunale Pflegestrukturplanung und Sozialraumentwicklung bei der LZG (2019): Arbeitshilfe zur Pflegestrukturplanung in Rheinland-Pfalz, S. 10.

48 Ambulante Pflegedienste

schwester plus zur Verfügung. Eine mit an dieser Stelle die Chance, einzelne An- den Mitarbeiterinnen abgestimmte Liste gebote auch unabhängig vom Pandemie- der Angebote im Sozialraum findet sich geschehen verstetigen zu knnen. im Anhang dieses Berichts (Kapitel 10.1). Haushaltsnahe Dienstleistungen In Alzey und Monsheim gibt es als weitere Ergänzend zu den hauswirtschaftlichen (generationenübergreifende) Anlaufstel- Leistungen, die durch ambulante Pflege- len jeweils ein Mehrgenerationenhaus, dienste und Anbieter von Unterstützungs- welche u. a. verschiedene offene Treffs leistungen im Alltag erbracht werden fr junge und alte Menschen, Beratungen (siehe folgende Kapitel), gibt es im Land- und Räume für Selbsthilfegruppen anbie- kreis Alzey-Worms u. a. Mahlzeitendienste ten. (DRK, NRD) und vier Hausnotrufdienste (ASB, DRK, Malteser, Johanniter). Ehrenamt Selbsthilfe Die Landeszentrale für Gesundheitsförde- rung (LZG) weist für den Landkreis Alzey- Es gibt im Landkreis Alzey-Worms zudem Worms zwei Brgerprojekte im Bereich verschiedene Angebote der Selbsthilfe, „Soziale Netzwerke und Ehrenamt“ aus. für den Personenkreis ältere und / oder Ein Projekt ist in der VG Alzey-Land an- pflegebedürftige Menschen und ihre An- gesiedelt („Rentnerbande in Gau-Odern- gehörige werden die folgenden Angebote heim“), das zweite Projekt in der VG Wöll- exemplarisch aufgefhrt: stein („Zeitbank Wöllstein und Umgebung e. V.“).24 ■ Angehrigengruppe Demenz, angesie- delt an der Rheinhessen-Fachklinik, Al- Weitere Angebote des Ehrenamts und der zey Nachbarschaftshilfe finden sich im An- ■ Gesprächskreis für pflegende Angehö- hang des Berichts (Kapitel 10.1). rige, Wrrstadt ■ Frauenselbsthilfe nach Krebs, Gruppe Aus Anlass der Corona-Pandemie waren Alzey, sowohl durch die Kreisverwaltung als ■ Selbsthilfegruppe Schlaganfall, Alzey. auch durch die Verbandsgemeindever- waltungen Verzeichnisse mit nachbar- schaftlichen Unterstützungsangeboten 6.3 Ambulante Pfegedienste veröffentlicht worden. Eine Vielzahl an Angeboten wie Einkaufshilfen, Lieferser- 15 ambulante Dienste mit Versorgungs- vices, Telefongespräche, Botengänge etc. vertrag nach § 72 SGB XI haben im August wird durch ein breites Netz gesellschaft- 2020 ihren Sitz im Landkreis Alzey-Worms. lich engagierter Akteure, wie z. B. Pflege- Sie können für Pflegebedürftige Pflege- stützpunkte, Gemeindeschwester plus, sachleistungen, pflegerische Betreuungs- soziale Träger, Verwaltungen, Kirchen, maßnahmen und Hilfen bei der Haus- lokale Unternehmen und Privatpersonen haltsführung erbringen. Nach Auskunft vorgehalten. Möglicherweise bietet sich der Pflegestützpunkte erbringen davon

24 Vgl. Infoportal der LZG, online unter: https://www.lzg-rlp.de/de/soziale-netzwerke-und-ehrenamt.html (letzter Zu- griff am 27. 05. 2020).

49 Pflegerische Angebotsstruktur (2020)

zwei Pflegedienste ihre Leistungen aus- mit Sitz in anderen Landkreisen erbringen schließlich innerhalb von Wohn-Pflege- auch Leistungen innerhalb des Landkrei- Gemeinschaften; sechs weitere Dienste ses Alzey-Worms.

Tabelle 17 Ambulante Pflegedienste im Landkreis Alzey-Worms, Stand August 2020

Sitz des Dienstes Dienst Ort VG 1. Evangelische Sozialstation Alzey Alzey 2. AWO Soziale Dienste gGmbH Worms-Alzey Bermersheim vor der 3. Ambulanter Krankenpflegedienst Heike Messenkopf Höhe Alzey-Land Bornheimer Sozialstation Ambulanter Krankenpflege 4. Dienst e. V. 5. Medicus Ambulanter Dienst Wonnegau Flrsheim-Dalsheim 6. Krankenpflege & Betreuung Kuttler Flrsheim-Dalsheim Monsheim 7. Dignicare Pflege GmbH Pflegedienst Monsheim Monsheim 8. Evangelische Sozialstation Wörrstadt / Wöllstein Wllstein Wllstein 9. Mobiler Pflegedienst Wonnegau GmbH 10. Pflege mit System Frau Edeltraud Kullmann 11. Evangelische Sozialstation Osthofen Osthofen Wonnegau 12. Altenpflegeheim Haus Jacobus Ambulanter Dienst Osthofen 13. Ambulanter Pflegedienst H. Krißbach Nur für Demenz-WG Alzey tätig: 14. RFK Mobil Ambulanter Pflegedienst Alzey Nur für Beatmungs-WG tätig: 15. Aeria GmbH Osthofen Wonnegau 16. Pflegezeit Intensiv GmbH – WG in Alzey Mainz Dienste mit Sitz außerhalb des Landkreises 1. Caritas Worms: Versorgung Demenz-WG Mörstadt Stadt Worms 2. DHP Die häusliche Pflege GmbH LK Bad Kreuznach 3. Ambulante Pflege Rhein- LK Mainz-Bingen 4. Home Instead (keine Behandlungspflege) Stadt Mainz 5. In Zulassung: Ambulanter Pflegedienst Fröhlich LK Mainz-Bingen

Quelle: Kreisverwaltung Landkreis Alzey-Worms/Pflegestützpunkte (Darstellung transfer)

6.4 Angebote zur Untersttzung benötigen die Anerkennung nach Landes- im Alltag (§ 45a SGB XI) recht; in Rheinland-Pfalz ist die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier die hierfr zuständige Behrde. Zu den Angeboten zur Unterstützung im Alltag (gem. § 45 a SGB XI) gehören bspw. Aus zwei Großen Anfragen an die Landes- Leistungen zur Unterstützung im Haushalt regierung in Rheinland-Pfalz geht hervor, oder Betreuungsangebote in Gruppen. Sie dass im Mai 2018 und September 2019

50 Angebote zur Unterstützung im Alltag (§ 45 a SGB XI)

sechs bzw. elf Angebote zur Unterstüt- Mit Stand August 2020 gibt es im Land- zung im Alltag im Landkreis Alzey-Worms kreis 10 zugelassene Angebote, weitere zugelassen waren.25 sieben Angebote aus anderen Landkrei- sen stehen nach Auskunft der Pflegestütz- punkte zur Verfügung.

Anerkannte Angebote zur Unterstützung im Alltag im Landkreis Alzey-Worms, Stand August 2020 Tabelle 18

Sitz des Angebotes Träger Angebot Ort VG Hauswirtschaft und Be- treuung im Privathaushalt, 1. Caritaszentrum Alzey Betreuungsgruppe in Erbes- Bdesheim, Betreuung zu Hause Helfer / innenkreis Stadt Alzey Gruppenbetreuung, Einzel- betreuung (Häuslichkeit), 2. DRK-Kreisverband Alzey e. V. hauswirtschaftliche Dienst- leistungen 3. Ev. Sozialstation Alzey Helfer / innenkreis Haushaltsnahe Dienstleis- 4. Katja Mangold tungen, Alltagsbetreuung, Flonheim Alzey-Land Betreuung Betreuungsgruppe „Hand in 5. Ev. Sozialstation Osthofen Hand“ in Westhofen Einzelbetreuung Alltags- Mobiles Hilfezentrum 6. begleitung und hauswirt- Holger Flaming Osthofen Wonnegau schaftliche Dienstleistung Einzelbetreuung Alltags- 7. Frau Gerken begleitung und hauswirt- schaftliche Dienstleistung Ev. Sozialstation Wörrstadt- Tagesbetreuung in Saul- 8. Wllstein Wllstein Wllstein heim Tagesbetreuung für Men- 9. Nieder-Ramstätter Diakonie Wrrstadt schen mit Behinderung Wrrstadt Familienhelferin fr Senio- 10. Ulrike Zentel Herzmobil ren Angebote mit Sitz außerhalb des Landkreises Haushaltsnahe Dienst- LK Bad Drk- 1. Pflege persönlich leistungen, Betreuung und Freinsheim heim Entlastung, Begleitung Haushaltsnahe Dienst- 2. Home Instead leistungen, Betreuung und Mainz Entlastung, Begleitung Haushaltsnahe Dienstleis- 3. Die Alltagsbegleiter tungen, Demenzbetreuung - Haushaltsnahe Dienstleis- kreis 4. SB-Reinigungsservice Steinbach tungen, Begleitungen Seniorenbetreuung, haus- LK Bad Drk- 5. Lagama Oppenheim haltsnahe Dienstleistungen heim

25 Vgl. LT-Drucksache 17 / 6324, S. 9; vgl. LT-Drucksache 17 / 10246 zu Drucksache 17 / 9872, S. 15 und S. 19.

51 Pflegerische Angebotsstruktur (2020)

Sitz des Angebotes Träger Angebot Ort VG Haushaltsnahe Dienstleis- 6. Alles OK in Haus + Garten tungen LK Mainz-Bin- Lebenslagen GmbH & Co. Haushaltsnahe Dienstleis- gen 7. Budenheim KG tungen, Begleitung

Quelle: Kreisverwaltung Landkreis Alzey-Worms / Pflegestützpunkte (Darstellung transfer)

6.5 Vollstationäre insgesamt über 1.014 Plätze. Die letzte Pfegeeinrichtungen Pflegestatistik wies zum 15. 12. 2017 noch 1.009 Plätze insgesamt bzw. 58,8 Plätze je 1.000 EW über 70 Jahre aus. Im statis- Vollstationäre Einrichtungen halten für tischen Vergleich liegt dieser Wert unter- die Pflegebedürftigen ein auf Dauer an- halb des rheinland-pfälzischen Mittels von gelegtes umfassendes Leistungsangebot 67,7 Plätzen je 1.000 EW über 70 Jahre. (§ 4 LWTG RLP) mit Pflege, Unterkunft und Zugleich lag die Auslastung der vollsta- Verpflegung sowie Betreuung und Unter- tionären Plätze am 15.12.2017 bei rund stützung rund um die Uhr vor. Die Pflege- 84 Prozent, 165 Plätze waren zu diesem heime im Landkreis Alzey-Worms bieten Zeitpunkt nicht belegt. Auf dieser Daten- zudem die Mglichkeit, Leistungen der grundlage der Pflegestatistik 2017 ist Kurzzeitpflege in Anspruch zu nehmen, eine Erweiterung vollstationärer Plätze im insgesamt stehen hierfr aktuell 81 Plätze Landkreis Alzey-Worms nicht angezeigt. zur Verfügung, davon werden 76 als ein- gestreute Plätze vorgehalten. Die folgende Tabelle zeigt die Dauer- pflegeeinrichtungen im Landkreis Alzey- Die vollstationären Einrichtungen im Worms mit Platzzahl. Landkreis verfügen Stand Februar 2020

Tabelle 19 Vollstationäre Einrichtungen im Landkreis Alzey-Worms, Stand Oktober 2020

Einrichtungen Plätze Kurzzeitpflege Stadt Alzey 1. Alten- und Pflegeheim Haus Michael 46 10 2. Kursana Domizil Alzey, Haus Urban 99 6 3. Altenpflegeheim Haus Tabea 46 5 VG Eich 4. Geriatrum Eich Altenpflegezentrum 87 10 VG Monsheim 5. Pro Seniore Residenz Wonnegau 162 12 VG Wöllstein 6. Cura Sana Pflegeheim Wöllstein 49 3 VG Wörrstadt 7. Römergarten Residenzen GmbH Haus Gabriel 97 10

52 Teilstationäre Tagespflege

Einrichtungen Plätze Kurzzeitpflege 8. Seniorenzentrum der AWO 129 3 VG Wonnegau 9. Johannes Centrum GmbH 55 5 10. Alten- und Pflegeheim Haus Jacobus GmbH 106 5 11. Altenpflegezentrum Osthofen 61 2 12. Römergarten Residenz Haus Sophia 77 10 76 eingestreut Zugelassene Plätze laut AOK RLP 01. 10. 2020 1.014 5 fix Ausgewiesene Plätze Pflegestatistik 15. 12. 2017 1.009 5 fix

Quelle: AOK Rheinland-Pfalz / Saarland, Statistisches Landesamt: Pflegestatistik 2017 (Darstellung transfer)

6.6 Teilstationäre Tagespfege Im Landkreis Alzey-Worms gibt es derzeit sechs Angebote der Tagespflege, drei da- Mit den teilstationären Leistungen der Ta- von bestehen als solitäre Einrichtungen, gespflege ist der tägliche Aufenthalt in der also ohne Anbindung an eine vollstatio- eigenen Wohnung Voraussetzung. Teil- näre Einrichtung. Für Oktober 2020 ist die stationäre Einrichtungen müssen für die Eröffnung eines weiteren Standortes in Pflegebedürftigen die Beförderung zur der VG Wöllstein geplant. Einrichtung sicherstellen, die Nutzungsta- ge pro Woche knnen individuell verein- bart werden.

Teilstationäre Tagespflege-Einrichtungen im Landkreis Alzey-Worms, Stand Januar 2021 Tabelle 20

Teilstationäre Einrichtungen der Tagespflege Plätze Stadt Alzey 1. Geriatrische Tagesstätte der Rheinhessen-Fachklinik Alzey 18 solitär VG Monsheim Tagespflege St. Martha in Mörstadt der Caritas Worms (an- 2. 15 solitär gegliedert an Demenz-WG) VG Wöllstein Tagespflege am Appelbach der Evangelischen Sozialstation 20 solitär 3. Wrrstadt-Wllstein (zugelassen ab 01.10.2020) VG Wörrstadt 4. Tagespflege Kuttler Wörrstadt 30 solitär VG Wonnegau 2 (angegliedert an vollstationäre 5. Johannes Centrum GmbH Einrichtung) 10 (angegliedert an vollstationäre 6. Alten- und Pflegeheim Haus Jacobus GmbH Einrichtung) 7. Tagespflege Kuttler Johanniterhof 14 solitär

53 Pflegerische Angebotsstruktur (2020)

Teilstationäre Einrichtungen der Tagespflege Plätze

Zugelassene Plätze laut AOK RLP 04. 01. 2021 97 solitär 109 gesamt

Ausgewiesene Plätze Pflegestatistik 15. 12.2017 56 gesamt

Quelle: AOK Rheinland-Pfalz / Saarland, Statistisches Landesamt: Pflegestatistik 2017, KV Alzey-Worms (Darstellung transfer)

6.7 Neue Wohnformen weitere Intensivpflege-WG gibt es in Alzey. und Betreutes Wohnen Ebenfalls seit 2020 nimmt die Ortsge- Wohn-Pflege-Gemeinschaften meinde Nack (VG Alzey-Land) am Landes- projekt „Wohnen mit Teilhabe“ teil. Unter- In den letzten Jahren sind als Alternative stützt durch vier umliegende Gemeinden zu den klassischen Orten pflegerischer und in Zusammenarbeit mit der Diakonie Leistungserbringung (eigene Häuslichkeit, Hessen soll in Nack ein Betreuungsange- vollstationäre Einrichtung) zunehmend bot für ältere Menschen entstehen. Wohngemeinschaften älterer Menschen Betreutes Wohnen / Service-Wohnen entstanden. Mehrere Menschen mit oder ohne Unterstützungsbedarf bewohnen Wesentliches Merkmal des Betreuten einen gemeinschaftlichen Haushalt und Wohnens, ist ein Mietverhältnis eines Be- nehmen pflegerische Dienstleistungen wohners / einer Bewohnerin einer eigenen eines oder mehrerer Leistungsanbieter in Mietwohnung mit zusätzlichem Kosten- Anspruch. Die Wohngemeinschaften kn- anteil fr die Inanspruchnahme ergänzen- nen selbst- oder anbieterorganisiert sein. der Dienstleistungen.

Im Landkreis Alzey-Worms gibt es Im Landkreis gibt es aktuell die folgenden vier Wohngemeinschaften an zwei Stand- fünf Angebote: orten, die sich mit insgesamt 48 Plätzen an pflegebedürftige Menschen mit Demenz richten. Zwei Wohngemeinschaften unter Trägerschaft der Rheinhessen-Fachklinik befinden sich seit 2017 in Alzey (2 x 12 Plät- ze)26, zwei weitere wurden im ersten Quar- tal 2020 in Mörstadt (VG Monsheim) er- öffnet mit ebenfalls 2 x 12 Plätzen; Träger der Wohngemeinschaften sowie der an- gegliederten Tagespflege ist die Caritas Worms27. In Osthofen besteht zudem eine Beatmungs-WG mit 11 Plätzen, die vom Pflegedienst Aeria betrieben wird, eine

26 Vgl. Grall, Ulla (2017): „Alzey: Ein Ort für Menschen mit Demenz“, in: Allgemeine Zeitung 29. 06. 2017. 27 Vgl. Internetauftritt des Caritasverband Worms e. V., online unter: https://www.caritas-worms.de/angeboteundhil- fen/alterundpflege/wohngemeinschaften/wohngemeinschaft-st.-martha-in-moerstadt/ (letzter Zugriff am 22. 05. 2020)..

54 Beratungsstellen und Netzwerke

Betreutes Wohnen / Service-Wohnen im Landkreis Alzey-Worms Tabelle 21

Anbieter Informationen Stadt Alzey Alten- und Pflegeheim Haus Michael 7 Appartements von 42 qm bis 73 qm zur Miete Wohnen mit Service Grundservice-Paket; weitere Leistungen stehen zur Verfügung 55232 Alzey VG Monsheim Pro Seniore Residenz Wonnegau 58 Ein- bis Zwei-Zimmer-Appartements, u. a. mit 24-h-Notruf- 67592 Flörsheim-Dalsheim system ausgestattet weitere Service- und Pflegeleistungen stehen zur Verfügung VG Wonnegau Service-Wohnen Haus Jacobus 141 Ein-, Eineinhalb-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen, u. a. 67574 Osthofen mit 24-h-Notrufsystem ausgestattet weitere Service- und Pflegeleistungen stehen zur Verfügung Haus Emmao 18 Appartements mit Größen zwischen 21 und 35 qm; u. a. 67593 Westhofen mit 24-h-Notklingel ausgestattet Vermittlung weiterer Leistungen VG Wörrstadt DRK KV Alzey e. V. — Service-Wohnen 55291 Saulheim Quelle: Kreisverwaltung Alzey-Worms/Pflegestützpunkte, Darstellung transfer

6.8 Beratungsstellen und Netzwerke Im Rahmen eines leitfadengesttzten Interviews gaben Mitarbeiterinnen der 6.8.1 Pfegesttzpunkte Pflegestützpunkte an, dass die Nachfrage nach den Beratungsangeboten im Land- Im Landkreis Alzey-Worms gibt es drei Pfle- kreis in den letzten Jahren kontinuierlich gesttzpunkte. Die Kreisverwaltung ist in gestiegen sei, dabei hätten sich zugleich allen Pflegestützpunkten seit 01. 10. 2015 der Einzelaufwand je Beratung sowie die der Träger der Beratungs- und Koordinie- Zeiten fr die Dokumentation der Bera- rungskräfte. tungen erhöht. Dies habe zum einen mit den Pflegereformen der letzten Jahre zu Pflegestützpunkte im Landkreis Alzey-Worms Tabelle 22 tun, da sich hier viele Neuerungen erga- Regionale Zustän- ben, die kommuniziert werden müssten. Pflegestützpunkt digkeit Zum anderen wurde eine gestiegene Er- Pflegestützpunkt Alzey Stadt Alzey und wartungshaltung der Pflegebedürftigen Schafhäuserstraße 45, VG Alzey-Land 55232 Alzey und ihres Umfeldes beobachtet. Pflegestützpunkt Osthofen VG Eich, VG Mons- Friedrich-Ebert-Str. 31–33, heim und VG Won- Inhaltlicher Schwerpunkt der Beratungen 67574 Osthofen negau sei der Umgang mit den Begutachtungen Pflegestützpunkt Wörr- des Medizinischen Dienstes; Pflegebe- stadt / Wöllstein VG Wörrstadt und Rheingrafenstraße 4–6, VG Wöllstein drftige und ihre Angehrigen wrden auf 55286 Wrrstadt Fragen und Inhalte vorbereitet, um ihnen

Quelle: Kreisverwaltung Alzey-Worms / Pflege- den Einstieg in die Begutachtung zu er- stützpunkte (Darstellung transfer) leichtern, zugleich werde bzgl. der Pflege-

55 Pflegerische Angebotsstruktur (2020)

grade, der damit verbundenen Leistungs- schwestern, dass die Zielgruppe im Land- ansprüche und der Leistungsangebote im kreis durch ein Anschreiben des Landra- Landkreis beraten. Auch zum Umgang mit tes über das Konzept und das Angebot Widersprüchen und Wiederholungsbegut- informiert werde. Diese Kontaktaufnah- achtungen beraten die Pflegestützpunkte. me werde durch die Menschen sehr posi- Stärker nachgefragt seien zudem die The- tiv aufgenommen, so der Eindruck der Ge- men Demenz und Hilfen für pflegebedürf- meindeschwestern. Sie schilderten weiter, tige Kinder, so die Auskunft der Pflege- dass laut Konzept die ab 80-Jährigen an- sttzpunkte. gesprochen sind, zum Teil wrden auch Personen unterhalb dieser Altersgrenze Die Beratungen werden zum Großteil per (über 70-Jährige) beraten. Ihr Ziel sei es, Hausbesuch durchgeführt, so die Mitar- die Eigenverantwortung der Älteren zu beiterinnen der Pflegestützpunkte weiter. stärken, Pflegebedürftigkeit und Verein- Zudem werden Informationsveranstaltun- samung nach Mglichkeit zu vermeiden. gen durchgefhrt, Flyer und Broschren Mit Blick auf die vorgehaltenen Angebote sowie aktuelle Adresslisten aller pflege- nannten die Gemeindeschwestern u. a. relevanten Angebote für die Menschen im folgende Aktivitäten: Landkreis vorgehalten. ■ Beratung und Gespräche, ■ Prävention: Vermeidung von Pflege- 6.8.2 Gemeindeschwester plus bedürftigkeit, z. B. zur Sturzprophylaxe mit Spaziergehangeboten, Bewegungs- Fr hochaltrige Menschen ohne fest- gruppen, Rollatorentraining, gestellte Pflegebedürftigkeit wird seit ■ Auskünfte und Informationen, bspw. Ende 2015 das Angebot der Gemeinde- zu den Fahrplänen des Bürgerbusses. schwester plus im Landkreis Alzey-Worms implementiert. Seit Beginn des Modell- Fragen und Anliegen mit dem Schwer- programms waren die VG Wöllstein und punkt der Pflegeberatung würden an die Wörrstadt sowie die VG Eich, Monsheim Pflegestützpunkte weitergeleitet, so die und Wonnegau beteiligt. An zwei Standor- Gemeindeschwestern abschließend. ten berät jeweils eine Mitarbeiterin hoch- altrige Menschen, die noch nicht pflege- 6.8.3 Angebote fr Menschen mit Demenz bedürftig sind, und erfüllt so auch einen präventiven Auftrag; auf Wunsch knnen Im Landkreis gibt es zudem Beratungs- die Beratungen im Rahmen eines Hausbe- angebote für Menschen mit Demenz und suches erfolgen. Der Anstellungsträger im ihre Angehrigen: Rahmen des Projektes ist der Landkreis.28 Das Modellprojekt wird zu 75 Prozent ■ Rheinhessen-Fachklinik Alzey: Offene vom Land Rheinland-Pfalz und mit 25 Pro- Beratung im Mehrgenerationenhaus zent aus Präventionsmitteln der Kranken- Alzey (monatlich), kassen getragen. ■ Pflegestützpunkte im Landkreis, ■ Kreisverwaltung Landkreis Alzey- Im Rahmen eines leitfadengesttzten Worms: Sozialpsychiatrischer Dienst Interviews berichteten die Gemeinde- (Gesundheitsamt).

28 Vgl. DIP (2016): Modellprojekt Gemeindeschwesterplus, S. 13.

56 Palliative Versorgung

Darüber hinaus gibt es seit 2013 unter Für den Landkreis Alzey-Worms bestehen Koordination der Rheinhessen-Fachklinik folgende Angebote im Bereich der palliati- Alzey ein regionales Netzwerk Demenz, ven Versorgung: in dem sich „stationäre, teilstationäre, ambulante Dienste, Kirchen, Jobcenter, ■ Palliativstation des DRK Krankenhau- Bildungsträger und private Anbieter“ 29 zu- ses Alzey, sammengeschlossen haben. Das regiona- ■ Spezialisierte ambulante Palliativver- le Netzwerk ist Teil des Landes-Netz-Werk sorgung (SAPV) durch den Verein zur Demenz in Rheinland-Pfalz. Förderung der ambulanten Palliativver- sorgung Rheinhessen / Pfalz e. V., Seit 2019 wird im Landkreis Alzey-Worms ■ Hospizverein DASEIN e. V. Alzey. und in angrenzenden Regionen ein Inno- vationsfondsprojekt, gefrdert durch den In Eppelsheim (VG Alzey-Land) ist ein sta- Gemeinsamen Bundesausschuss, um- tionäres Hospiz in Planung. gesetzt: „DemStepCare“.30 Mit dem Mo- dellprojekt wird das Ziel verfolgt, „einer hausarztbasierten Demenzversorgung mit Hilfe von Case Managern, die Men- schen mit Demenz entsprechend ihres Versorgungsbedarfes begleiten.“31 Hier- durch sollen bspw. krisenbedingte Kran- kenhausaufenthalte vermieden werden. Projektträger ist das Landeskrankenhaus (AöR).

6.9 Palliative Versorgung

Im Falle nicht heilbarer, fortschreitender und bereits weit fortgeschrittener Er- krankungen kann auf Angebote der Pal- liativversorgung zurückgegriffen werden, die die Lebensqualität und Selbstbestim- mung der Patienten / innen in den Mittel- punkt stellen.32

29 Vgl. Regionaler Beratungsführer Demenz für den Landkreis Alzey-Worms 2015, S. 54. 30 Vgl. Projektbeschreibung, online unter: https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/ demstepcare-hausarztbasierte-demenzversorgung-mit-koordinierter-kooperation-und-risikostratifiziertem-einsatz- spezialisierter-pflegekraefte.279 (letzter Zugriff am 28. 05. 2020). 31 Landeskrankenhaus AöR (Hrsg.) (2019): Dem Step Care. Ein hausarztbasiertes Versorgungskonzept für Menschen mit Demenz, Mainz, ohne Seitenangabe. 32 Vgl. „Palliativversorgung“ im Lexikon des AOK-Bundesverbandes: https://www.aok-bv.de/lexikon/p/index_00150. html, letzter Zugriff am 12. 12. 2019.

57 Bedarfsermittlung: Prognosen bis 2040

7 Bedarfsermittlung: Prognosen bis 2040

7.1 Zusammenfassung + 17.000 Personen pro Jahr aus.33 Auf Ebe- ne des Landkreises Alzey-Worms weist die Die Zahl der ab 80-Jährigen und auch ihr untere Variante bis 2040 eine Abnahme Anteil an der Gesamtbevölkerung wird bis der Bevölkerung um 6.574 Personen aus, 2040 deutlich zunehmen. Davon ausge- die obere Variante prognostiziert eine Zu- hend kann gleichermaßen ein Anstieg der nahme um 5.430 Einwohner / innen. In der Zahl der Pflegebedürftigen erwartet wer- mittleren Variante ist zunächst ein Anstieg den. Im berechneten Basis-Szenario liegt der Bevölkerung um 1.753 Personen bis die Zahl im Jahr 2030 bei 5.165 Pflegebe- 2030 ausgewiesen, bis 2040 ist ein Rück- dürftigen, bis zum Jahr 2040 ist ein weite- gang in etwa auf den Ausgangswert des rer Anstieg auf dann 6.530 pflegebedürfti- Basisjahres 2017 verzeichnet. ge Einwohner / innen zu erwarten. Die langfristigen Tendenzen weisen über Parallel dazu wird das Pflegepotential, das Jahr 2040 hinaus in der unteren und also die Zahl der 20- bis 79-Jährigen je ab mittleren Variante der Bevölkerungsent- 80-jähriger Person von rund 14 Personen wicklung einen konstanten Rckgang der im Jahr 2017 auf 7 Personen im Jahr 2040 Einwohnerzahl aus. Die untere Variante zurckgehen. Das heißt, weniger jngere prognostiziert einen Rckgang der Bevl- Einwohner / innen im Landkreis stehen kerung bis 2040 um etwa 5 Prozent ge- vor der Aufgabe, eine höhere Zahl älterer genüber dem Basisjahr 2017, bis zum Jahr Menschen zu versorgen als dies heute der 2070 würde dieser bei knapp 23 Prozent Fall ist. liegen; die Prognose der mittleren Varian- te nimmt eine Abnahme der Bevölkerung um 9,6 Prozent bis zum Jahr 2017 an. Die 7.2 Bevlkerungsprognose obere Variante weist eine Zunahme der Bevölkerung um rund 4 Prozent bis 2040 Die Bevölkerungsvorausberechnung des aus; im Jahr 2070 wird sich dieser Wert Statistischen Landesamtes stellt drei Va- auf gut 2 Prozent verringert haben wie rianten der Bevlkerungsentwicklung die nachstehende Abbildung zeigt. Das dar: Alle drei Varianten gehen von iden- heißt nur unter der Annahme des oberen tischen Entwicklungen der Geburtenrate positiven Wanderungssaldos wird fr den sowie der Lebenserwartung aus. Variabel Landkreis Alzey-Worms langfristig kein hingegen sind die Annahmen zum Wan- Rckgang der Bevlkerungszahlen prog- derungsgeschehen ab dem Jahr 2025: nostiziert. die untere Variante nimmt ab diesem Zeitpunkt ein landesweites Wanderungs- saldo von jährlich 0 an, in der mittleren Variante liegt dieses bei + 9.000 Perso- nen jährlich, die obere Variante geht von

33 Vgl. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2019): Demografischer Wandel in Rheinland-Pfalz. Fünfte re- gionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisjahr 2017), S. 38–39.

58 Bevölkerungsprognose

Mittelfristige Bevölkerungsprognosen für den Landkreis Alzey-Worms (2030 und 2040) Tabelle 23

Basisjahr Untere Variante Mittlere Variante Obere Variante Jahr 2017 2030 2040 2030 2040 2030 2040 Einwohner / innen 128.519 127.176 121.945 130.272 128.341 132.886 133.949 Veränderung zu 2017 abs. -1.343 -6.574 1.753 -178 4.367 5.430

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019: Demografischer Wandel (Berechnung und Dar- stellung transfer)

Langfristige Bevölkerungsentwicklungen im Landkreis Alzey-Worms bis 2070 Abbildung 27

10,0% 5,0% 2,2% 0,0% -5,0% -10,0% -9,6% -15,0% -20,0% -22,8% -25,0% Basisjahr 2030 2040 2050 2060 2070 2017 Untere Variante 0% -1,0% -5,1% -11,0% -17,3% -22,8% r- r + r i Mittlere Variante 0% 1,4% -0,1% -3,3% -7,0% -9,6% r- r + r i - Obere Variante 0% 3,4% 4,2% 3,5% 2,3% 2,2% Untere Variante Mittlere Variante Obere Variante

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019: Demografischer Wandel (Berechnung und Dar- stellung transfer)

Neben der Prognose zur Entwicklung der Altersgruppen aus, wobei vorliegend auf Gesamtbevölkerung, weist das Statisti- die mittlere Variante als die realistischste sche Landesamt mittelfristig auch Pro- zurückgegriffen wird. gnosen zur Entwicklung verschiedener

Entwicklung der Bevölkerungszahlen bis 2040 nach Altersgruppen (mittlere Variante) Tabelle 24

2017 2030 2040 Altersgruppe EW EW Änderung zu 2017 EW Änderung zu 2017 0 bis 20 Jahre 24.902 24.686 −216 −0,9 % 23.028 −1.874 −7,5 % 20 bis 65 Jahre 78.376 70.008 −8.368 −10,7 % 66.349 −12.027 −15,3 % 65 bis 80 Jahre 18.461 26.592 8.131 44,0 % 25.722 7.261 39,3 % 80 Jahre und älter 6.780 8.986 2.206 32,5 % 13.242 6.462 95,3 % Gesamt 128.519 130.272 1.753 1,4 % 128.341 -178 -0,1 %

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019: Demografischer Wandel (Berechnung und Dar- stellung transfer)

59 Bedarfsermittlung: Prognosen bis 2040

Hierbei fällt insbesondere die erwartete jedoch noch immer rund 39 Prozent über Zunahme in den hchsten Altersgruppen dem Ausgangswert von 2017. Die Zahl der auf.34 So wird für die Gruppe der 65 bis ab 80-Jährigen wird sich bis zum Jahr 2040 80-jährigen Einwohner / innen im Land- nahezu verdoppeln, so die Prognose; hier kreis Alzey-Worms bis 2030 zunächst ein wird eine Zunahme um 6.462 Personen Anstieg um 8.131 Personen bzw. knapp bzw. 95 Prozent ausgewiesen, wie auch 44 Prozent erwartet. Ihre Zahl verringert der folgenden Abbildung zu entnehmen sich bis zum Jahr 2040 wieder leicht, liegt ist. Abbildung 28 Veränderung der Einwohnerzahlen nach Altersgruppen gegenüber 2017 (mittlere Variante) 100% 95,3%

80%

60% 44,0% 39,3% 40% 32,5%

20%

0% -0,9% -20% -7,5% -10,7% - - --15,3% -40% 0 bis 20 Jahre 20 bis 65 Jahre 65 bis 80 Jahre 80 Jahre und älter

■ 2030 ■ 2040

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019: Demografischer Wandel (Berechnung und Dar- stellung transfer)

Die Verschiebungen in den Altersgruppen der Bevlkerung werden auch in der Dar- stellung je 1.000 Einwohner / innen deut- lich. Sind heute 144 von 1.000 Bürger / in- nen zwischen 65 bis unter 80 Jahre alt, werden es 2040 200 Personen sein, bei den über 80-Jährigen steigt die Zahl im gleichen Zeitraum von 53 auf 103 Perso- nen je 1.000 Einwohner / innen.

34 Diese Entwicklung wäre in allen Varianten gleich.

60 Pflegepotential

Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Alzey-Worms je 1.000 EW (mittlere Variante) Abbildung 29

700 610 600 537 517 500

400

300 204 200 194 189 179 200 144 103 100 53 69 0 III 0 bis 20 Jahre 20 bis 65 Jahre 165 bis1 80 Jahre1 80- Jahre· und· älter

■ 2017 ■ 2030 ■ 2040

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019: Demografischer Wandel (Berechnung und Dar- stellung transfer)

Entsprechend verändern sich auch das 7.3 Pfegepotential Medianalter sowie der Altenquotient im Landkreis Alzey-Worms; liegt 2017 das Mit zunehmendem Alter und insbesonde- Medianalter bei 46 Jahren, wird bis 2040 re bei Hochaltrigkeit steigt die Wahrschein- ein Anstieg auf 50 Jahre erwartet. Der lichkeit des Eintritts einer Pflegebedürftig- Anteil der über 65-jährigen Bevölkerung keit an. Es wurde bereits dargestellt, dass steigt von rund 32 Personen je 100 Ein- der Anteil der hochaltrigen Menschen im wohner / innen im erwerbstätigen Alter Landkreis Alzey-Worms mittelfristig deut- auf knapp 59 Personen im Jahr 2040 an. lich zunimmt, zugleich wird die Zahl der Der Jugendquotient weist bis 2030 zu- Einwohner / innen im erwerbstätigen Alter nächst eine leicht steigende Tendenz auf zurückgehen. In der folgenden Abbildung und verbleibt bis 2040 in etwa auf diesem sind die Anteile der Altersgruppen an der Niveau. Gesamtbevölkerung für 2017, 2030 und 2040 noch einmal vergleichend darge- Prognose zu Medianalter, Jugendquotient und stellt. Tabelle 25 Altenquotient (mittlere Variante)

Mittlere Variante 2017 2030 2040 Medianalter 46 Jahre 48 Jahre 50 Jahre Jugendquotient 31,8 35,3 34,7 Altenquotient 32,2 50,8 58,7

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019: Demografischer Wandel (Darstellung trans- fer)

61 Bedarfsermittlung: Prognosen bis 2040

Abbildung 30 Prognose zur mittelfristigen Entwicklung der Altersgruppenanteile (mittlere Variante)

70% 61,0% 60% 53,7% 51,7% 50%

40%

30% 19,4% 18,9% 20,0% 20,4% 17,9% 20% 14,4% 10,3% 6,9% 10% 5,3%

0% 0 bis 20 Jahre 20 bis 65 Jahre 65 bis 80 Jahre 80 Jahre und älter

■ 2017 ■ 2030 ■ 2040

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019: Demografischer Wandel (Berechnung und Dar- stellung transfer)

An dieser Stelle kann ergänzend der In- nis von 14,3 Menschen zwischen 20 bis dikator „Pflegepotential“ herangezogen 79 Jahre zu einer ab 80-jährigen Person.35 werden, der angibt, wie viele Einwoh- Im Jahr 2040 liegt der Wert nur noch bei ner / innen der jüngeren Generationen es 7,0 Jüngeren je ab 80-jähriger Person. im Verhältnis zu den ab 80-Jährigen gibt. Hierüber können die gesellschaftlichen Ressourcen, die zumindest potentiell zur Versorgung pflegebedürftiger Menschen zur Verfügung stehen, abgebildet werden. Ob dieser Personenkreis tatsächlich in der Pflege oder Betreuung tätig ist oder wird, bleibt dabei offen. Unbestritten ist aller- dings, dass ein sinkender Anteil jngerer Menschen an der Gesamtbevölkerung dazu führt, dass für die Erbringung der er- forderlichen professionellen wie auch pri- vaten Pflegeleistungen insgesamt weniger Menschen zur Verfügung stehen.

Die Bevölkerungsprognose (mittlere Va- riante) ergibt ein sinkendes Pflegepoten- tial. So gibt es im Landkreis Alzey-Worms im Jahr 2017 rein rechnerisch ein Verhält-

35 Diese Variante geht wie die beiden anderen davon aus, dass Pflegeleistungen auch von 65 bis 79-jährigen Perso- nen erbracht werden.

62 Zukünftige Entwicklungen im Bereich Pflege

Entwicklung des Pflegepotentials im Landkreis Alzey-Worms, 2017 bis 2040 Abbildung 31

16,0 14,3 14,0 2,7 12,0 10,8

10,0 3,0 8,0 7,0 8,5 6,0 1,9 5,7 4,0 3,7 2,0 3,1 2,0 1,4 0,0 2017 2030 2040 -20 bis 35 Jahre -35 bis 65 Jahre -65 bis 79 Jahre Gesamt 20 bis 79 Jahre Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019: Demografischer Wandel (Berechnung und Dar- stellung transfer)

7.4 Zuknftige Entwicklungen Interventionen substanziellen Einfluss“36 im Bereich Pfege haben, Faktoren also, die heute mitunter noch nicht bekannt sind.

Zukünftige Pflegebedarfe, notwendige In den folgenden Unterkapiteln werden Unterstützungs- und Pflegeleistungen, die folgende Szenarien zur Entwicklung der Ausgestaltung des Pflegeangebots – dies Zahl der Pflegebedürftigen und der Inan- alles ist u. a. mit der demografischen spruchnahmeraten berechnet: Entwicklung im Landkreis Alzey-Worms verbunden. Ausgehend von der Bevöl- kerungsprojektion des Statistischen Lan- desamtes knnen verschiedene Szena- rien zur Pflegeprävalenz einerseits und zu damit verbundenen Auswirkungen auf das Leistungsgeschehen andererseits be- rechnet werden. Zu beachten ist dabei, dass solch langfristig angelegte Szena- rien (hier bis 2040) in ihrer Aussagekraft immer limitiert sind. „Je längerfristig die Prognosen sind, umso mehr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass gesellschaftli- che Wandlungsprozesse und gesetzliche

36 Jacobs, Klaus; Kuhlmey, Adelheid; Greß, Stefan; Klauber, Jürgen; Schwinger, Antje (Hg.) (2020): Pflege-Report 2019, S. 8.

63 Bedarfsermittlung: Prognosen bis 2040

Tabelle 26 Annahmen der Szenarienberechnungen

Szenario Annahmen Basis-Szenario ■ Bevölkerungsentwicklung gem. mittlerer Variante der 5. Bevöl- (Status-Quo-Modell) kerungsvorausberechnung ■ Pflegeprävalenz und Inanspruchnahme gleichbleibend wie Basisjahr 2017 Variante a) ■ Bevölkerungsentwicklung gem. mittlerer Variante der 5. Bevöl- Professionalisierung kerungsvorausberechnung ■ Pflegequoten gleichbleibend wie Basisjahr 2017 ■ sinkendes familiäres / privates Pflegepotential führt zur Abnah- me des Anteils der Pflegegeldempfänger / innen um 10 Pro- zent Variante b) ■ Bevölkerungsentwicklung gem. mittlerer Variante der 5. Bevöl- Ambulantisierung kerungsvorausberechnung ■ Pflegequoten gleichbleibend wie Basisjahr 2017 ■ hhere Auslastung der vorhandenen vollstationären Kapazi- täten; Anstieg der Zahlen Pflegegeldempfänger / innen und Nutzer / innen amb. Sachleistung zu gleichen Teilen Szenario Nachfragereduktion ■ Bevölkerungsentwicklung gem. mittlerer Variante der 5. Bevöl- kerungsvorausberechnung ■ sinkende Pflegequoten (Kompressionsthese); Pflegequote in 2030 und 2040 jeweils 1,5 Prozent geringer als im Basis-Sze- nario ■ Inanspruchnahme Leistungen gleichbleibend wie Basisjahr 2017 Kombiniertes Szenario ■ Bevölkerungsentwicklung gem. mittlerer Variante der 5. Bevöl- kerungsvorausberechnung ■ Mittelwerte der o. g. Szenarien

Quelle: IEGUS-Institut / RWI (2015): S. 59 (eigene Ergänzungen und Darstellung transfer)

7.4.1 Basis-Szenario Diesen Annahmen folgend würde die Ge- samtzahl der Pflegebedürftigen im Land- Das Basis-Szenario nimmt, wie oben er- kreis Alzey-Worms von 4.025 auf 5.165 läutert, eine Übertragung der Pflegeprä- im Jahr 2030 (+1.140 Pflegebedürftige valenzen, die mit der aktuellen Pflege- bzw. +28 Prozent) und 6.530 Personen im statistik zum Basisjahr 2017 dargestellt Jahr 2040 (+2.505 Pflegebedürftige bzw. wurden, auf die prognostizierten Bevl- +62 Prozent) ansteigen. kerungszahlen (mittlere Variante) der Jah- re 2030 und 2040 vor. Es wird in diesem Szenario zudem angenommen, dass sich Pflegebedürftige unverändert häufig für den reinen Pflegegeldbezug, die Nutzung ambulanter Sachleistungen und die voll- stationäre Dauerpflege entscheiden, die Inanspruchnahmeraten also ebenfalls konstant im Vergleich zum Basisjahr 2017 bleiben.

64 Zukünftige Entwicklungen im Bereich Pflege

Basis-Szenario: Pflegebedürftige und Pflegequoten nach Altersgruppen für die Jahre 2030 und Tabelle 27 2040

2017 2030 2040 EW Pflegebedürftige EW Pflegebedürftige EW Pflegebedürftige Alter Anzahl abs. in % Anzahl abs. in % Anzahl abs. in % 0 bis 19 24.902 182 0,73 % 24.686 180 0,73 % 23.028 168 0,73 % 20 bis 64 78.376 521 0,66 % 70.008 465 0,66 % 66.349 441 0,66 % 65 bis 79 18.461 1.013 5,49 % 26.592 1.459 5,49 % 25.722 1.411 5,49 % 80 u. älter 6.780 2.309 34,06 % 8.986 3.060 34,06 % 13.242 4.510 34,06 % Gesamt 128.519 4.025 3,13 % 130.272 5.165 3,96 % 128.341 6.530 5,09 % Veränderung zu 2017 +1.753 +1.140 +0,83 % -178 +2.505 +1,96 %

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019: Demografischer Wandel (Berechnung und Dar- stellung transfer)

Mit Blick auf die Altersgruppen wird der der absoluten Zahl der Pflegebedürftigen prognostizierte demografische Wandel abzeichnet, ist für die Altersgruppe ab der Bevlkerung deutlich. Während sich 80 Jahre im abgebildeten Basis-Szenario in den jüngeren Altersgruppen bis 64 Jah- bis 2040 nahezu eine Verdopplung zu er- re bereits ab dem Jahr 2030 ein Rückgang warten.

Basis-Szenario: Prognose zur Zahl der Pflegebedürftigen nach Altersgruppen Abbildung 32

5.000 4.510 4.500 4.000 3.500 3.060 3.000 2.500 2.309 2.000 1.459 1.411 1.500 1.013 1.000 521 465 441 500 182 180 168 0 . 111 --0 bis 19 Jahre-- 20■• bis 64 Jahre• 65 bis 79 Jahre 80 Jahre und älter

■ 2017 ■ 2030 ■ 2040

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019: Demografischer Wandel (Berechnung und Dar- stellung transfer)

65 Bedarfsermittlung: Prognosen bis 2040

Das Basis-Szenario folgt des Weiteren der im Jahr 2030 und bis 2040 auf 3.855 Per- Annahme, dass die Pflegebedürftigen in sonen steigen. Die Zahl der ambulanten den Jahren 2030 und 2040 die Leistungen Sachleistungsempfänger / innen wür- der Pflegeversicherung in gleichem Maße de bis 2040 um 498 Personen auf dann nachfragen wie im Jahr 2017, also zu rund 1.298 Leistungsbeziehende anwachsen. 59 Prozent ausschließlich Pflegegeld bzw. Waren zum Jahresende 2017 849 Plätze zu 20 Prozent ambulante Sachleistungen in den Einrichtungen der vollstationären und zu 21 Prozent vollstationäre Dau- Dauerpflege im Landkreis belegt, wären erpflege beziehen. Dies vorausgesetzt, es 2030 1.090 Plätze und 1.377 Plätze im würde die Zahl der Pflegegeldempfän- Jahr 2040. ger / innen von 2.376 auf 3.049 Personen

Abbildung 33 Basis-Szenario: Prognose zum Leistungsbezug

Pflegebedürftige mit Pflegegeldbezug 2017 2030 2040 5.000 3.855 abs. in % abs. in % abs. in % 4.000 3.049 Gesamt 2.376 59,03 % 3.049 59,03 % 3.855 59,03 % 3.000 2.376 Veränderung zu 2017 +673 +28 % +1.479 +62 % 2.000 1.000 0 1 1 2017 2030 2040

■ Pflegegeldempfänger/innen

Pflegebedürftige mit amb. Sachleistungen 2017 2030 2040 1.500 1.298 abs. in % abs. in % abs. in % 1.027 Gesamt 800 19,88 % 1.027 19,88 % 1.298 19,88 % 1.000 800 Veränderung zu 2017 +227 +28 % +498 +62 % 500 0 1 1 2017 2030 2040

■ amb. Sachleistung

66 Zukünftige Entwicklungen im Bereich Pflege

Pflegebedürftige in stationärer Dauerpflege 2017 2030 2040 1.500 1.377 abs. in % abs. in % abs. in % 1.090 Gesamt 849 21,09 % 1.090 21,09 % 1.377 21,09 % 1.000 849 Veränderung zu 2017 +241 +28 % +528 +62 % 500

0 2017 2030 2040

■ stat. Dauerpflege

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019: Demografischer Wandel (Berechnung und Dar- stellung transfer)

7.4.2 Variante A: Professionalisierung von Pflegegeldempfänger / innen zur pro- fessionellen Pflege um 10 Prozent geben Mit dem oben dargestellten Basis-Sze- wird, die zu gleichen Teilen der ambulan- nario wurde der Status quo des Jahres ten und der stationären Pflege zugerech- 2017 unter Berücksichtigung der Bevölke- net wird. rungsvorausberechnung des Statistisches Landesamtes für die Zahl der Pflegebe- Die Gesamtzahl der Pflegebedürftigen drftigen insgesamt, nach Altersgruppen liegt auch im Szenario Professionalisie- und nach Leistungsarten fortgeschrieben. rung bei 5.165 im Jahr 2030 und 6.530 Ebenfalls wurde vorab im Kapitel „Pflege- im Jahr 2040. Anders als im Basis-Szena- potenzial“ auf die prognostizierte sinken- rio wird hier nun ein um 10 Prozent ver- de Zahl an jüngeren Menschen (20 bis minderter Anteil der Pflegegeldempfän- unter 80 Jahre) je über 80-jähriger Person ger / innen in Höhe von knapp 49 Prozent hingewiesen. Das Pflegepotential im Land- angenommen, die Anteile der ambulan- kreis sinkt demnach zum Jahr 2030 um ten Sachleistungsempfänger / innen und etwa 25 Prozent von rund 14 20- bis unter der Personen in stationärer Dauerpflege 80-Jährigen im Jahr 2017 auf etwa 11 Per- werden mit ca. 25 bzw. 26 Prozent ange- sonen; 2040 liegt die Zahl im Vergleich zu setzt wie der nachfolgenden Tabelle zu 2017 sogar um ca. die Hälfte niedriger und entnehmen ist. bei nur noch sieben 20- bis unter 80-Jähri- gen je über 80-jähriger Person.

Entsprechend werden mit dem folgenden Szenario die Auswirkungen eines sinken- den familiären / privaten Pflegepoten- tials und einer steigenden Inanspruch- nahme professioneller Pflege, also einer zunehmenden Professionalisierung der Leistungserbringung berechnet. Ange- nommen wird, dass es eine Verschiebung

67 Bedarfsermittlung: Prognosen bis 2040

Tabelle 28 Szenario Professionalisierung: Pflegebedürftige nach Leistungsarten

2017 2030 2040 Pflegebedürftige mit Bezug … abs. in % abs. in % abs. in % … Pflegegeld 2.376 59,03 % 2.533 49,03 % 3.202 49,03 % … amb. Sachleistung 800 19,88 % 1.285 24,88 % 1.625 24,88 % … stat. Dauerpflege 849 21,09 % 1.348 26,09 % 1.704 26,09 % Gesamt 4.025 100,00 % 5.165 100,00 % 6.530 100,00 %

Quelle: Berechnung und Darstellung transfer

Die folgende Abbildung zeigt die aus- Im Szenario Professionalisierung wrden gehend vom Basisjahr 2017 angenom- demnach die Zahlen der durch professio- mene Verschiebung von Pflegegeldemp- nelle Leistungserbringer versorgten Pfle- fänger / innen hin zu ambulanter und gebedürftigen entsprechend stärker zu- vollstationärer Sachleistung im Vergleich nehmen als im Basis-Szenario. zum Basis-Szenario in absoluten Zahlen.

Abbildung 34 Szenario Professionalisierung und Basis-Szenario im Vergleich

100% 90% 1.090 1.348 1.377 1.704 80% 70% 1.027 1.298 60% 1.285 1.625 50% 40% 30% 3.049 3.855 2.533 3.202 20% 10% 0% Basis Professionalisierung Basis Professionalisierung

Szenario 2030 Szenario 2040

■ Pflegegeldempfänger/innen ■ ambulante Sachleistung ■ stat. Dauerpflege

Quelle: Berechnung und Darstellung transfer

7.4.3 Variante B: Ambulantisierung barrierefreien Ausgestaltung von priva- tem Wohnraum und der konsequenten Das Szenario Ambulantisierung folgt der Anwendung des gesetzlichen Grundsat- Annahme, dass der Anteil ambulant ver- zes „ambulant vor stationär“, z. B. durch sorgter Pflegebedürftiger zunehmen wird, den Auf- und Ausbau von Wohn-Pflege- bspw. auf Grund fortschreitender tech- Gemeinschaften. In der Berechnung des nischer und baulicher Möglichkeiten zur Szenarios wird weiter davon ausgegan-

68 Zukünftige Entwicklungen im Bereich Pflege

gen, dass die Zahl der Pflegebedürftigen lastung der vollstationären Kapazitäten in stationärer Dauerpflege nur im Rahmen würde damit von 84 Prozent im Jahr 2017 der im Basisjahr 2017 vorhandenen voll- auf 93 Prozent im Jahr 2040 ansteigen. stationären Kapazitäten zunimmt. Hierzu wurde ein Anstieg der Zahl der Pflegebe- Im Vergleich zum Basis-Szenario wäre die dürftigen, ausgehend vom Basisjahr 2017 Zahl der Personen im vollstationären Leis- (849 Pflegebedürftige in vollstationären tungsbezug um 198 (2030) bzw. 444 (2040) Einrichtungen im Landkreis Alzey-Worms) niedriger; die Differenz wird jeweils hälftig um jeweils 5 Prozent für die Jahre 2030 den Kategorien „Pflegegeldempfänger / in- und 2040 angenommen. Im Jahr 2030 nen“ und „ambulante Sachleistungen“ wrde die Zahl der vollstationär versorg- zugeteilt, sodass sich im Ambulantisie- ten Pflegebedürftigen demnach bei 891 rungsszenario folgende Zahlen nach Leis- und im Jahr 2040 bei 934 liegen; die Aus- tungsarten ergeben:

Szenario Ambulantisierung: Pflegebedürftige nach Leistungsarten Tabelle 29

2017 2030 2040 Pflegebedürftige mit Bezug … abs. in % abs. in % abs. in % … Pflegegeld 2.376 59,03 % 3.148 60,95 % 4.077 62,43 % … amb. Sachleistung 800 19,88 % 1.126 21,79 % 1.520 23,27 % … stat. Dauerpflege 849 21,09 % 891 17,26 % 934 14,30 % Gesamt 4.025 100,00 % 5.165 100,00 % 6.530 100,00 %

Quelle: Berechnung und Darstellung transfer

Im Szenario Ambulantisierung steigt der Anteil der ambulant versorgten Pflege- bedürftigen von knapp 79 Prozent auf 86 Prozent an, die Zahl der Pflegegeld- empfänger / innen würde demzufolge bis zum Jahr 2040 auf 4.077 Personen stei- gen, die Zahl der Empfänger / innen am- bulanter Sachleistungen würde um knapp 500 Personen zunehmen auf 1.520 Per- sonen im Jahr 2040. Die Zahlen des Am- bulantisierungsmodells im Vergleich zum Basis-Szenario knnen der nachstehen- den Abbildung entnommen werden.

69 Bedarfsermittlung: Prognosen bis 2040

Abbildung 35 Szenario Ambulantisierung und Basis-Szenario im Vergleich

100% 934 90% 1.090 891 1.377 80% 1.520 70% 1.027 1.126 1.298 60% 50% 40% 30% 3.049 3.148 3.855 4.077 20% 10% 0% Basis Ambulantisierung Basis Ambulantisierung

Szenario 2030 Szenario 2040

■ Pflegegeldempfänger/innen ■ ambulante Sachleistung ■ stat. Dauerpflege

Quelle: Berechnung und Darstellung transfer

7.4.4 Szenario Nachfragereduktion Ob und inwieweit die Pflegequoten ab- sinken ist umstritten und fhrt je nach Während das Basis-Szenario und die da- Berechnungsmodell zu mitunter deutli- von ausgehend berechneten Varianten chen Unterschieden in den prognostizier- „Professionalisierung“ und „Ambulantisie- ten Gesamtzahlen der Pflegebedürftigen. rung“ von unveränderten Pflegequoten Pattloch gibt einen Überblick über ver- im Vergleich zum Basisjahr 2017 ausge- schiedene Kompressionsmodelle, ergänzt hen, geht das Szenario Nachfragereduk- diese um eine eigene Methode und be- tion von niedrigeren Pflegequoten aus. rechnet mit allen Modellen Prognosen zur Argumentiert wird hierbei mit der Kom- Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland pressionsthese, die besagt, „dass immer für die Jahre 2020, 2025 und 2030. Es wur- mehr Menschen relativ gesund alt wer- den je nach Reduktionsmodell fr das Jahr den und erst als Hochbetagte in ihren 2030 zwischen 2,59 Mio. (Minimalwert) letzten Lebensjahren einen hohen Bedarf und 3,00 Mio. Pflegebedürftige (Maximal- an medizinischen Leistungen haben. Die wert) ermittelt.38 Die noch vor Einführung Phase ausgeprägter Multimorbidität wer- des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes de in ein hheres Alter verlegt, zugleich ermittelten Werte sind mit den Zahlen nähmen bei älteren Menschen die früher der Pflegestatistik 2017, die bundesweit typischen Belastungen durch Krankheit 3,4 Mio. Pflegebedürftige ausweist, be- und Behinderung ab.“37 Dies wrde sich reits überholt. entsprechend in den Pflegequoten nie- derschlagen, so die Annahme im Szenario Für den Zeitraum 1999 bis 2007 haben Nachfragereduktion. die Statistischen Ämter des Bundes und

37 AOK-Bundesverband GbR (Hrsg.) (2019): Lexikon, Eintrag „Kompressionsthese“, online unter: https://aok-bv.de/ lexikon/k/index_06430.html (letzter Zugriff am 19. 12. 2019). 38 Pattloch (2010): Pflegebedürftigkeitsfreie Lebenserwartung in Deutschland, S. 157–165.

70 Zukünftige Entwicklungen im Bereich Pflege

der Länder anhand einer altersstandardi- 1,5 Prozent niedrigeren Entwicklung der sierten Berechnung39 eine um ein bis zwei Zahl der Pflegebedürftigen im Landkreis Prozent niedrigere Gesamtzahl an Pflege- Alzey-Worms für die Jahre 2030 und 2040 bedürftigen ermittelt; dies sei „auf einen ausgegangen. Demnach wrde die Zahl leichten Rückgang der Pflegequoten in der Pflegebedürftigen im Jahr 2030 bei den jeweiligen Altersgruppen zurckzu- 5.088 Personen liegen und im Jahr 2040 fhren“40. Diese Größe wird für das im vor- bei 6.433 Personen; dies sind 77 Pflegebe- liegenden Bericht abgebildete Szenario dürftige (2030) bzw. 98 Pflegebedürftige Nachfragereduktion aufgegriffen und von (2040) weniger als im Basis-Szenario. einer im Vergleich zum Basis-Szenario um

Szenario Nachfragereduktion: Pflegebedürftige und Pflegequoten nach Altersgruppen Tabelle 30

2017 2030 2040 EW Pflegebedürftige EW Pflegebedürftige EW Pflegebedürftige Alter Anzahl abs. in % Anzahl abs. in % Anzahl abs. in % 0 bis 19 24.902 178 0,73 % 24.686 178 0,72 % 23.028 166 0,72 % 20 bis 64 78.376 458 0,66 % 70.008 458 0,65 % 66.349 434 0,65 % 65 bis 79 18.461 1.437 5,49 % 26.592 1.437 5,40 % 25.722 1.390 5,40 % 80 u. älter 6.780 3.014 34,06 % 8.986 3.014 33,55 % 13.242 4.442 33,55 % Gesamt 128.519 5.088 3,13 % 130.272 5.088 3,91 % 128.341 6.433 5,01 % Veränderung zu 2017 +1.753 1.063 +0,77 % -178 2.408 0,77 %

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019: Demografischer Wandel (Berechnung und Dar- stellung transfer)

Auch im nachfragereduzierten Szenario ist ein Anstieg der Zahl der Pflegebedürf- tigen ermittelt worden bei jedoch leicht niedrigeren Pflegequoten. Entsprechend sind die Zahlen der Inanspruchnahme in den Leistungsarten ebenfalls etwas gerin- ger an als im Basis-Szenario, wie der nach- folgenden Abbildung zu entnehmen ist.

39 „Bei der Altersstandardisierung werden die Pflegequoten nach Alter und Geschlecht getrennt auf die Bevölke- rungsstruktur des Jahres 1999 übertragen. Man erhält so einen Vergleichsmaßstab, ob das Ausmaß der Pflegebedürf- tigkeit – unabhängig von Änderungen in der Bevölkerungszusammensetzung – angestiegen ist oder auch nicht.“ Statis- tische Ämter des Bundes und der Länder (Hrsg.) (2010): Demografischer Wandel in Deutschland, S. 27. 40 Statistische Ämter des Bundes und der Länder (Hrsg.) (2010): Demografischer Wandel in Deutschland, S. 27.

71 Bedarfsermittlung: Prognosen bis 2040

Abbildung 36 Szenario Nachfragereduktion und Basis-Szenario im Vergleich

100% 90% 1.090 1.073 1.377 1.357 80% 70% 1.027 1.011 1.298 1.279 60% 50% 40% 30% 3.049 3.003 3.855 3.797 20% 10% 0% Basis Nachfragereduktion Basis Nachfragereduktion

Szenario 2030 Szenario 2040

■ Pflegegeldempfänger/innen ■ ambulante Sachleistung ■ stat. Dauerpflege

Quelle: Berechnung und Darstellung transfer

7.4.5 Kombiniertes Szenario In allen berechneten Szenarien steigt die Zahl der Pflegebedürftigen im Landkreis Im folgenden Kapitel werden die Werte Alzey-Worms zu den Zeitpunkten 2030 der einzelnen Modellberechnungen zu- und 2040 an. Der ermittelte Mindestwert sammengefhrt und nach Leistungsar- liegt für das Jahr 2040 bei 6.433 Pflegebe- ten getrennt ausgewiesen; es wurde zu- drftigen, dies entspricht einem Anstieg dem jeweils ein Mittelwert der einzelnen gegenüber 2017 um 59,8 Prozent. Der Ma- Szenarien ermittelt, um so ein mgliches ximalwert beträgt 6.530 Pflegebedürftige, kombiniertes Szenario zu projizieren. dies wäre ein Anstieg um 62,2 Prozent.

Tabelle 31 Überblick Szenarien: Pflegebedürftige nach Leistungsarten

2017 2030 2040 Basis Prof. Amb. N.red. Kombi Basis Prof. Amb. N.red. Kombi Pflegegeldemp- 2.376 3.049 2.533 3.148 3.003 2.933 3.855 3.202 4.077 3.797 3.733 fänger / innen amb. 800 1.027 1.285 1.126 1.011 1.112 1.298 1.625 1.520 1.279 1.430 Sachleistung stat. 849 1.090 1.348 891 1.073 1.100 1.377 1.704 934 1.357 1.343 Dauerpflege Gesamt 4.025 5.165 5.165 5.165 5.088 5.146 6.530 6.530 6.530 6.433 6.506 Erläuterung Abkürzungen: Basis = Basis-Szenario, Prof. = Szenario Professionalisierung, Amb. = Szenario Ambulantisierung, N.red. = Szenario Nachfragereduktion, Kombi = Kombiniertes Szenario

Quelle: Berechnung und Darstellung transfer

72 Zukünftige Entwicklungen im Bereich Pflege

Die Zahl der zusätzlichen Pflegegeldemp- ximal 825 Personen zu. In der vollstatio- fänger / innen liegt je nach Szenario im nären Dauerpflege würde die Nutzerzahl Jahr 2040 zwischen 826 und 1.701, die zwischen 85 und 855 Personen zum Jahr Zahl der ambulanten Sachleistungsemp- 2040 ansteigen; im kombinierten Szenario fänger / innen nimmt je nach Szenario liegt die Zahl bei 494. um mindestens 479 Personen und ma-

Veränderungen der Zahl der Pflegebedürftigen gegenüber 2017 nach Leistungsarten (absolut) Tabelle 32

2017 2030 2040 Basis Prof. Amb. N.red. Kombi Basis Prof. Amb. N.red. Kombi Pflegegeldemp- 2.376 673 157 772 627 557 1.479 826 1.701 1.421 1.357 fänger / innen amb. 800 227 485 326 211 312 498 825 720 479 630 Sachleistung stat. 849 241 499 42 224 251 528 855 85 508 494 Dauerpflege Gesamt 4.025 1.140 1.140 1.140 1.063 1.121 2.505 2.505 2.505 2.408 2.481 Erläuterung Abkürzungen: Basis = Basis-Szenario, Prof. = Szenario Professionalisierung, Amb. = Szenario Ambulantisierung, N.red. = Szenario Nachfragereduktion, Kombi = Kombiniertes Szenario

Quelle: Berechnung und Darstellung transfer

Die folgenden Abbildungen stellen die tigen nochmals getrennt nach Szenario prognostizierten Zahlen an Pflegebedürf- und Leistungsart dar.

Szenarien im Vergleich: Pflegbedürftige nach Leistungsarten 2030 und 2040 Abbildung 37

4.500 4.077 3.855 3.797 4.000 3.733 3.148 3.202 3.500 3.049 3.003 2.933

3.000 2.376 2.533 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0

Basis Basis Status quo Kombination Kombination Ambulantisierung Ambulantisierung Nachfragereduktion Nachfragereduktion Professionalisierung Professionalisierung

2017 2030 2040

■ Pflegegeldempfänger/innen

73 Bedarfsermittlung: Prognosen bis 2040

3.000 2.500

2.000 1.625 1.520 1.430 1.500 1.285 1.298 1.279 1.027 1.126 1.011 1.112 1.000 800 500 0

Basis Basis Status quo Kombination Kombination Ambulantisierung Ambulantisierung Nachfragereduktion Nachfragereduktion Professionalisierung Professionalisierung

2017 2030 2040

■ amb. Sachleistung

3.000 2.500 2.000 1.704 1.348 1.377 1.357 1.500 1.343 1.090 1.073 1.100 849 891 934 1.000 500 0

Basis Basis Status quo Kombination Kombination Ambulantisierung Ambulantisierung Nachfragereduktion Nachfragereduktion Professionalisierung Professionalisierung

2017 2030 2040

■ stat. Dauerpflege

Quelle: Berechnung und Darstellung transfer

74 Interview der Pflegestützpunkte und der Gemeindeschwester plus

8 Bedarfsermittlung: Befragung der Akteure vor Ort

8.1 Zusammenfassung schen sowie zu erwartende Entwicklun- gen beschreiben zu können. Hierdurch Gefragt nach den Gründen, weshalb älte- können Größenordnungen und statisti- re / pflegebedürftige Menschen ihre Orts- sche Indikatoren abgebildet werden, die gemeinde verlassen, gaben die befragten fr fundierte sozialplanerische Aktivitäten Ortsbürgermeister / innen am häufigsten unerlässlich sind. Diese geben jedoch zum an, dass der Pflegebedarf zu Hause nicht einen keine Auskunft über die subjektiven gedeckt werden knne, 66 Prozent der Erfahrungen der Akteure vor Ort, zum an- Befragten wählten diese Antwortmglich- deren handelt es sich um Stichtagserhe- keit aus. bungen, die die Frage nach aktuellen und zuknftigen Bedarfslagen vor Ort aus- Auch die Pflegestützpunkte, wiesen im klammert. Rahmen eines leitfadengesttzten Inter- views darauf hin, dass veränderte Fami- Einem partizipativen Forschungsansatz lienstrukturen (Single-Haushalte hoch- folgend wurde daher ein leitfadenge- altriger Menschen, grßere räumliche stütztes Experteninterview mit Mitarbei- Entfernung zu den Kindern, häufigere Er- terinnen der Pflegestützpunkte und der werbstätigkeit von Frauen) zu einem hö- Gemeindeschwester plus durchgeführt heren Bedarf an professionellen Dienst- sowie zwei Vollerhebungen konzipiert, die leistungen fhren. sich a) an die Ortsbürgermeister / innen im Landkreis Alzey-Worms und b) an die Die befragten Ortsbürgermeister / innen Anbieter pflegerischer Leistungen mit Sitz und Leistungsanbieter kamen unabhängig im Landkreis richteten. Dabei wurde die voneinander zu dem Ergebnis, dass der Zielsetzung verfolgt, praxisnahe Einschät- Auf- und Ausbau ambulanter Unterstüt- zungen zu aktuellen und zuknftigen Be- zungsformen in den nächsten 5 Jahren darfslagen im Bereich Pflege systematisch zur wichtigsten Aufgabe gehöre. Ebenfalls zu ermitteln. übereinstimmend wurde in keiner Erhe- bung der Ausbau vollstationärer Plätze und Einrichtungen als Handlungsbedarf 8.3 Interview der Pfegesttzpunkte formuliert. und der Gemeindeschwester plus

8.2 Vorbemerkung 8.3.1 Methodik

Im Rahmen der Ist-Analyse wie auch der Das zweistündige Interview wurde im Feb- berechneten Prognosen wurde bislang ruar 2020 mit insgesamt sieben Personen vielfach auf Statistiken (Pflegestatistik, geführt. Vertreten waren die Kreisverwal- Bevölkerungsstatistik) zurückgegriffen, tung Alzey-Worms mit der Leiterin der um die Themen Pflegebedarf, die Versor- Abteilung Soziales, Frau Maurer, und der gungssituation pflegebedürftiger Men- Mitarbeiterin Frau Burkard, die beiden im

75 Bedarfsermittlung: Befragung der Akteure vor Ort

Landkreis tätigen Gemeindeschwestern 8.4 Befragung der sowie die drei Pflegestützpunkte mit je Ortsbrgermeister/innen und der einer Mitarbeiterin. Leistungsanbieter im Landkreis Der Interviewleitfaden umfasste 12 Fra- gestellungen in fnf Themenkomplexen, 8.4.1 Methodik die Antworten wurden protokolliert und inhaltlich analysiert. Zwischen Mitte Juli und Mitte August 2020 wurden die beiden quantitativen Vollerhe- 8.3.2 Ergebnisse bungen als schriftliche Online-Befragun- gen umgesetzt; hierzu wurde die Software Die befragten Mitarbeiterinnen schilder- Limesurvey genutzt. Es wurden jeweils ten eine wachsende Nachfrage nach den Erhebungsbögen mit einem Mix aus offe- Beratungsangeboten der Pflegestütz- nen, halboffenen und geschlossenen Fra- punkte. Auch infolge der Pflegereformen gen entwickelt. Die Fragen befassten sich der vergangenen Jahre zeige sich, dass mit folgenden Themenschwerpunkten: pflegerische Ansprüche und Leistungs- Tabelle 33 system insgesamt sehr komplex seien; es Themen der Befragungen müssten mehr Informationen bereitge- Zielgruppe: Zielgruppe: stellt werden, die darüber aufklären, wel- Anbieter pflegeri- Ortsbürgermeister / innen che Unterstützungsbedarfe für die Einstu- scher Leistungen fung in einen Pflegegrad relevant sind und Demografischer Wandel Leistungsangebot welche Leistungen zur Verfügung gestellt Versorgungsangebot Angebotsnachfrage werden, so die Mitarbeiterinnen der Pfle- Pflegerische Unterstützung Personal gesttzpunkte weiter. Handlungsbedarfe Handlungsbedarfe

Mit Blick auf das bestehende Leistungs- Darstellung transfer angebot im Landkreis Alzey-Worms wur- de berichtet, dass schon heute benötigte Die Bearbeitungsdauer beider Bögen war Angebote fehlen würden; folgende Unter- auf maximal 15 Minuten angelegt. Die Be- sttzungsformen wurden als nicht ausrei- fragten erhielten per E-Mail einen Einla- chend bzw. fehlend beschrieben: dungslink zum Fragebogen, zwei Erinne- ■ Hauswirtschaftliche Leistungen, rungen wurden versandt. ■ Betreutes Wohnen / Wohnen mit nie- derschwelligen Hilfen, Die Auswertung der Antworten erfolgte ■ Altersgerechte / barrierefreie Wohnun- wo möglich automatisiert, offene Antwor- gen, ten wurden manuell kodiert und kategori- ■ Kurzzeitpflege, siert. Die Befragung der Ortsbürgermeis- ■ Nachtpflege, ter / innen wurde sowohl insgesamt auf ■ Tagespflege in der VG Eich, Landkreisebene, als auch auf Ebene der ■ Beratungsangebote hinsichtlich legaler Verbandsgemeinden ausgewertet, die Er- Beschäftigung fr eine 24-h-Präsenz- gebnisse der Stadt Alzey und der VG Alzey- kraft und deren Vermittlungsmöglich- Land werden zusammen ausgewiesen. keit.

76 Befragung der Ortsbürgermeister / innen und der Leistungsanbieter im Landkreis

8.4.2 Ergebnisse: Befragung der lauf von 46 Prozent. Die Beteiligungsquo- Ortsbrgermeister/innen te war in der VG Wöllstein mit 63 Prozent am hchsten, hier waren 5 von 8 Ortsge- 8.4.2.1 Rcklauf meinden in der Befragung vertreten; die absolute Zahl an teilnehmenden Gemein- Die Befragung der Ortsbürgermeister / in- den sowie der Rcklauf (Beteiligungsquo- nen sprach insgesamt 69 Personen an, te) je VG sind in der nachfolgenden Abbil- von diesen nahmen 32 Personen an der dung dargestellt. Erhebung teil. Dies entspricht einem Rück-

Beteiligung der Ortsgemeinden an der schriftlichen Befragung Abbildung 38

35 32 100% 30 80% 25 63% 57% 20 55% 60% 44% 46% 15 11 40% 40% 6 10 31% 5 4 4 20% 5 2 0 ■ ■ 1 - 0%

-Gemeinden, die an Befragung teilgenommen haben Beteiligungsquote je VG Darstellung transfer

8.4.2.2 Thema: Demografscher Wandel

Im Zuge einer ersten Einschätzung gaben knapp 85 Prozent der Ortsbürgermeis- ter / innen an, dass ihre Gemeinde vom demografischen Wandel betroffen sei, am häufigsten wurde die Ausprägung mit der Antwort „mäßig“ beschrieben (38 Prozent aller Antworten). In der VG Wonnegau gab hingegen die Hälfte der Befragten an, dass ihre Gemeinde nicht vom demografischen Wandel betroffen sei.

77 Bedarfsermittlung: Befragung der Akteure vor Ort

Abbildung 39 Demografie: Frage zum demografischen Wandel in den Ortsgemeinden

Im Zuge des demografischen Wandels nimmt die Zahl jngerer Einwohner /innen ab, die Zahl älterer Einwohner /innen nimmt zu. Was ist ihre erste Einschätzung zu dieser Aussage: Wie stark ist Ihre Gemeinde davon betroffen? 100% 80% 60% 40% 20% 1 0% r r Alzey/Alzey- VG VG VG VG Gesamt VG Eich Land Monsheim Wllstein Wrrstadt Wonnegau ~ ~ ■ Stark 22% 36% 50% 25% 20% 0% 0% + t t t ■ Mäßig 38% 18% 50% 50% 40% 75% 33% + t 1- 1- ■ Leicht 25% 36% 0% 25% 40% 0% 17%

■ Gar nicht 16% 9% 0% 0% 0% 25% 50%

Darstellung transfer

Ein Aspekt des demografischen Wandels viele ältere Menschen betreffe; in den besteht u. a. darin, dass die Zahl der allein Verbandsgemeinden Eich, Monsheim und lebenden über 80-Jährigen zunimmt. Ins- Wörrstadt wurde dies überdurchschnitt- gesamt schätzte die Hälfte der Befragten lich häufig als zutreffend eingeschätzt. ein, dass dies in der eigenen Gemeinde

Abbildung 40 Demografie: Frage zu alleinlebenden älteren Menschen

Viele alte Menschen (über 80 Jahre) wohnen allein. Teilen Sie uns auch zu dieser Aussage Ihre erste Einschätzung mit: Trifft das in Ihrer Gemeinde auch zu?

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 50% Ja, das betrifft hier viele ältere Menschen 41% Nein, das ist nur selten der Fall 9% Weiß ich nicht 1- ■ Gesamt ■ Alzey/Alzey-Land ■ VG Eich ■ VG Monsheim

■ VG Wöllstein ■ VG Wörrstadt ■ VG Wonnegau

Darstellung transfer

78 Befragung der Ortsbürgermeister / innen und der Leistungsanbieter im Landkreis

8.4.2.3 Thema: Versorgungsangebot vor Ort folgt von Angeboten im Freizeitbereich (30 von 32 Nennungen). Einkaufsmöglich- Gefragt nach dem vorhandenen Versor- keiten waren hingegen nur in der Hälfte, gungsangebot in den Gemeinden, gaben Möglichkeiten zur Geldversorgung nur in 53 Prozent der Befragten an, dass die- neun der 32 Ortsgemeinden vorhanden. ses nicht ausreichend sei, 47 Prozent be- Am seltensten vorhanden sind demnach schrieben es als ausreichend. Die folgende Apotheken und Seniorenvertretungen, Abbildung zeigt, dass für alle 32 befragten nur jeweils drei Ortsbürgermeister / innen Ortsgemeinden das Vorhandensein von machten hier eine entsprechende Anga- ÖPNV / Bürgerbus angegeben wurde, ge- be.

Versorgungsangebote in den Ortsgemeinden Abbildung 41

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32

Einkaufsmöglichkeit (inkl. Dorfladen… Gastronomie Geldversorgung Ärzte Apotheken ÖPNV/Bürgerbus - Organisierte Nachbarschaftshilfe Angebote Freizeit/Kultur/Sport Seniorenvertretung im Gemeinderat 1 1 1 1

■ Alzey/Alzey-Land ■- VG Eich ■ VG Monsheim ■ VG Wöllstein ■ VG Wörrstadt ■ VG Wonnegau

Darstellung transfer

8.4.2.4 Thema: Pfegerische Untersttzung

Im Rahmen der Befragung wurde ins- besondere das Thema der pflegerischen Untersttzungsleistungen untersucht, da das Vorhandensein passgenauer Hil- fen ein zentrales Kriterium für den Erhalt der eigenen Wohnform im Alter und bei Pflegebedürftigkeit ist. 53 Prozent der be- fragten Ortsbürgermeister / innen gaben zunächst an, dass die benötigte Hilfe und Untersttzung nur zum Teil vorhanden seien, 38 Prozent erklärten es gebe aus- reichend Hilfen.

79 Bedarfsermittlung: Befragung der Akteure vor Ort

Abbildung 42 Pflegerische Unterstützung: Einschätzung zu den Hilfen vor Ort

Viele Menschen wollen in Ihrer vertrauten Umgebung alt werden und benötigen dann Hilfen und Unterstützung zu Hause. Welcher Aussage stimmen Sie mit Blick auf Ihre Gemeinde am ehesten zu? 0% 20% 40% 60% 80% 100% 38% Es gibt ausreichend Hilfen und Unterstützungsangebote für ältere und… 53% Hilfe und Unterstützung ist teilweise vorhanden, zum Teil fehlen Angebote. 9% Die benötigten Hilfeleistungen für ältere Menschen sind überwiegend nicht vorhanden.

■ Gesamt ■ Alzey/Alzey-Land ■ VG Eich ■ VG Monsheim

■ VG Wöllstein ■ VG Wörrstadt ■ VG Wonnegau

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Gefragt nach den Gründen, weshalb älte- 66 Prozent der Befragten wählten diese re / pflegebedürftige Menschen ihre Orts- Antwortmöglichkeit aus. Gut ein Drittel gemeinde verlassen, wurde am häufigsten der befragten Ortsbürgermeister / innen darauf verwiesen, dass der Pflegebedarf gab an, das fehlende Barrierefreiheit zum zu Hause nicht gedeckt werden könne, Wegzug fhre.

Abbildung 43 Pflegerische Unterstützung: Gründe für das Verlassen der Ortsgemeinde

Aus welchen Gründen verlassen ältere/pflegebedürftige Menschen Ihre Ortsgemeinde? (Mehrfach-Antworten möglich)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

Pflegebedarf kann zu Hause nicht gedeckt 66% werden

Wohnraum ist nicht barrierefrei 34%

Vereinsamung 9%

Weitere/andere Gründe - 9%

Trifft nicht zu - 9%

Weiß ich nicht - 25%

Darstellung transfer

80 Befragung der Ortsbürgermeister / innen und der Leistungsanbieter im Landkreis

Die Deckung des pflegerischen Bedarfes meister / innen beschrieben diese als oft erfolge im Landkreis Alzey-Worms am genutzte Angebote wie der folgenden häufigsten durch ambulante Pflegediens- Abbildung zu entnehmen ist. Tagesstät- te und die Angehörigen der Pflegebedürf- te / Tagespflege und Besuchsdienste wur- tigen, 88 bzw. 81 Prozent der Ortsbürger- den hier am seltensten ausgewählt.

Pflegerische Unterstützung: Oft genutzte Angebote Abbildung 44

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Pflege durch Angehrige 81%

Im Haus lebende (z.B. ausländische) 50% Pflegekräfte

Amb. Pflegedienste 88%

Nachbarschaftshilfe 47%

Bürgerbus 50%

Information/Beratung (z.B. durch 25% Pflegestützpunkte)

Ärztliche Hausbesuche 50%

Seniorentreff/Seniorencafé 53%

Freizeitangebote für ältere Menschen, z.B. in 50% Vereinen

Darstellung transfer

Im Anschluss wurde konkret nach fehlen- Eine weitere Frage befasste sich mit der den Angeboten gefragt; 14 Ortsbürger- pflegerischen Unterstützung, indem nach meister / innen machten hier Angaben. aktuellen Schwierigkeiten in der Versor- Am häufigsten wurde dabei der Wunsch gung der älteren und pflegebedürftigen nach einem gemeinsamen, ggf. generatio- Bevlkerung gefragt wurde. Die Antwor- nenübergreifenden Treffpunkt geäußert, ten wurden zunächst kategorisiert. Am der fr geselliges Beisammensein, Senio- häufigsten wurden Schwierigkeiten im Be- rencafé, Freizeitaktivitäten etc. genutzt reich der medizinischen Versorgung und werden könne. Entsprechende Angaben der allgemeinen Infrastruktur genannt, je- machten sechs Ortsbürgermeister / innen, weils 18 Prozent der 56 Antworten ließen viermal wurde auf fehlende professionel- sich diesen Kategorien zuordnen. In je- le Leistungsangebote wie z. B. Betreutes weils 11 Prozent der Antworten wurde auf Wohnen oder Tagespflege verwiesen, in fehlende Betreuungsangebote sowie feh- drei Fällen wurden fehlende medizinische lende Pflegekräfte bzw. die fehlende Zeit Angebote angeführt. der Pflegekräfte verwiesen. Als weitere Schwierigkeiten ließen sich die Kategorien

81 Bedarfsermittlung: Befragung der Akteure vor Ort

„Vereinsamung“, „Mobilität / ÖPNV“, „Feh- sowie nicht ausreichend „Barrierefreies lende Beratungsstellen / Informationen“ Wohnen“ ausmachen.

Abbildung 45 Pflegerische Unterstützung: Schwierigkeiten vor Ort

Welche Schwierigkeiten gibt es aktuell in der Versorgung von älteren und pflegebedürftigen Menschen im Landkreis? 18% 18% 20% 18% 14% 16% 11% 11% 14% 9% 9% 12% 10% 5% 5% 8% 6% 4% 2% 1 1 1 1 1 1 1 0%

Darstellung transfer

8.4.2.5 Thema: Handlungsbedarfe Nahversorgung fr die Bevlkerung zu Zum Abschluss der Befragung wurden die gewährleisten. Hierzu seien bspw. mehr Ortsbürgermeister / innen um einen Aus- Hausärzte und Hausbesuche erforderlich, blick gebeten. Sie wurden gefragt, was im auch wurden mobile Arztstationen oder Landkreis / in ihrer Ortsgemeinde in den die Durchfhrung von Sprechstunden im nächsten 5 Jahren getan werden mss- Gemeindehaus vorgeschlagen. te, damit ältere Menschen gut zu Hause versorgt sind. Insgesamt konnten hier- Mit 14 Prozent der Antworten wurde auf zu 63 Antworten ausgewertet werden. das Thema „Angebote für die alltägliche 35 Prozent dieser Antworten benannten Versorgung“ hingewiesen, hierbei wurde die Schaffung von Pflege- und Betreu- insbesondere auf fehlende Einkaufsmög- ungsangeboten vor Ort als Handlungsfeld lichkeiten verwiesen. Die Einrichtung von in den nächsten Jahren; es war den Orts- Dorfläden und rollenden / mobilen Ein- bürgermeister / innen damit das mit Ab- kaufsmglichkeiten wurden angeregt. stand wichtigste Thema, eine gesonderte Auswertung folgt dazu im nächsten Ab- schnitt. In 16 Prozent der Antworten wur- den Handlungsbedarfe in der ärztlichen Versorgung vor Ort beschrieben, um eine

82 Befragung der Ortsbürgermeister / innen und der Leistungsanbieter im Landkreis

Handlungsfelder: Themen in den nächsten 5 Jahren Abbildung 46

0% 10% 20% 30% 40%

Barrierefreiheit frdern 6% Beratungsangebote/Informationsaustausch… - 8% Geselligkeit/Freizeit 5% Pflege-und Betreuungsangebote vor Ort schaffen - 35% Mehr Angebote für alltägliche Versorgung… 14% Ärztliche Versorgung vor Ort 16% Sonstiges 16%

Darstellung transfer

Am häufigsten benannten die Ortsbür- wurde auf die Schaffung von ambulanten germeister / innen die Schaffung von Pfle- Wohnangeboten wie Wohngemeinschaf- ge- und Betreuungsangeboten als Hand- ten und Betreutes Wohnen verwiesen; lungsfeld fr die nächsten 5 Jahre. Allen Ortsbürgermeister / innen der VG Alzey- voran sollte die ambulante, häusliche Pfle- Land und Wörrstadt regten die Einrich- ge gestärkt werden, auch der Auf- / Aus- tung von Mehrgenerationen-Angeboten bau niedrigschwelliger Angebote, wie z. B. an. Die Schaffung von Tagespflege-Ange- Einkaufsservice oder Besuchsdienste wur- boten wurde als Handlungsfeld aus den de genannt. Aus vier Verbandsgemeinden VG Eich und Wörrstadt benannt.

Handlungsfeld: Schaffung von Pflege- und Betreuungsangeboten Abbildung 47

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%

Amb. Häusliche Pflege 26%

Niedrigschwellige Untersttzung 17%

Mehrgenerationen-Angebote 17%

WG/Betreutes Wohnen 17%

Tagespflege 13%

Ausbau Gemeindeschwestern 9%

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83 Bedarfsermittlung: Befragung der Akteure vor Ort

8.4.3 Befragung der Leistungsanbieter Hieraus ergibt sich eine Beteiligungsquo- im Bereich Pfege te von insgesamt 42 Prozent, dabei waren 75 Prozent der Tagespflegeangebote im 8.4.3.1 Rcklauf Landkreis vertreten sowie rund die Hälf- te der ambulanten Dienste und der An- Für die Befragung der Leistungsanbie- bieter von Entlastungsleistungen. Jeweils ter im Bereich Pflege wurden insgesamt ein Drittel der vollstationären Dauerpfle- 36 Personen angeschrieben, 15 Personen geeinrichtungen und der Anbieter des nahmen an der Befragung teil, sie mach- Betreuten Wohnens im Landkreis Alzey- ten dabei Angaben zu insgesamt 27 Leis- Worms nahmen an der Befragung teil. tungsangeboten.

Abbildung 48 Beteiligung der Leistungsangebote an der schriftlichen Befragung

80% 75% 70% 60% 53% 55% 50% 42% 40% 33% 33% 30% 20% 10% 0%

Darstellung transfer

8.4.3.2 Thema: Leistungsangebot Pflege auch für Wohngemeinschaften vor- zuhalten. In einem ersten Schritt wurden die Befrag- ten gebeten, Angaben zu den von ihnen angebotenen Leistungen zu machen. Am häufigsten wurde hier das Angebot der Entlastungsleistungen nach § 45 a SGB XI genannt, 11 von 15 Befragten gaben an, entsprechende Leistungen anzubieten, gefolgt von ambulanter, häuslicher Pfle- ge mit acht Nennungen. Zusätzlich gaben drei Anbieter an, Kurzzeitpflege anzubie- ten, zwei Anbieter erklärten ambulante

84 Befragung der Ortsbürgermeister / innen und der Leistungsanbieter im Landkreis

Teilnehmerkreis der schriftlichen Befragung gesamt und nach Leistungsangebot Abbildung 49

16 15 14 12 11 10 8 8 6 4 4 3 2 1 0 1 1 ■ -

Darstellung transfer

Ergänzend zu dieser Abfrage wurden der Anbieter gab an, palliative Pflegeleis- weitere Leistungen für spezifische Ziel- tungen zu erbringen, dies erfolge über- gruppen sowie ggf. vorhandene fachliche wiegend ohne vorliegendes Fachkonzept. Konzepte thematisiert. Dabei erklärten In vier Fällen wurden Leistungen fr Kin- 12 der 15 Leistungsanbieter, Leistungen der und Jugendliche benannt und zwei- für Menschen mit Demenz anzubieten; in mal ein intensivpflegerisches Angebot einem Drittel der Fälle liege auch ein ent- beschrieben, jeweils mit der Angabe, dass sprechendes Fachkonzept vor. Ein Drittel kein Fachkonzept vorliege.

Leistungsangebote: Leistungen für spezifische Zielgruppen Abbildung 50

Palliative Pflege 1-----4 -1 Menschen mit Demenz 8 4

Menschen mit intensivpflegerischem 2 Versorgungsbedarf

Kinder und Jugendliche 4

0 2 4 6 8 10 12 14

■ Ja, wir bieten Leistungen an (ohne Fachkonzept)

■ Ja, wir bieten Leistungen an (mit Fachkonzept)

Darstellung transfer

85 Bedarfsermittlung: Befragung der Akteure vor Ort

8.4.3.3 Thema: Angebotsnachfrage bis mäßige Nachfrage“ 82 Prozent aller Antworten, im Fall der Leistungen vollsta- Neben dem Vorhandensein von pflege- tionäre Dauerpflege, Kurzzeitpflege und rischen Leistungsangeboten sind deren ambulante pflegerische Leistungen sogar Kapazitäten und damit die Abrufbarkeit 100 Prozent. Im Bereich der hauswirt- der Leistungen von entscheidender Be- schaftlichen Leistungen ist der Anteil der deutung für die Versorgung pflegebedürf- sehr hohen, kapazitätsübersteigenden tiger Menschen. Die Befragten wurden Nachfrage am größten ausgeprägt; über daher gebeten, Angaben zur Nachfrage 60 Prozent der Leistungsanbieter wählten der von ihnen vorgehaltenen Leistungen diese Antwort aus. An zweiter Stelle liegen zu machen. Die folgende Abbildung stellt die Entlastungsleistungen nach § 45 a, hier die Antwortkategorien „sehr hohe Nach- gaben 45 Prozent der Leistungsanbieter frage (überstieg Kapazitäten)“ und „hohe an, dass die Nachfrage ihre Kapazitäten bis mäßige Nachfrage“ summiert dar; die übersteige. Überwiegend nur vereinzelt weiteren Antworten „vereinzelte Nachfra- nachgefragt seien die Betreuungsleistun- ge“ und „keine Nachfrage“ machten insge- gen ambulanter Dienste, so die Einschät- samt nur 18 Prozent aller Antworten aus. zung der Anbieter.

Durchschnittlich entfielen auf die Ant- worten „sehr hohe Nachfrage“ und „hohe

Abbildung 51 Nachfrage: Angebote mit sehr hoher und hoher bis mäßige Nachfrage

120% 120% 100% 100% 100% 91% 100% 83% 88% 86% 100% 73% 75% 80% 80%

60% 45% 60% 40% 40% 20% 20% 0% 0%

■ Sehr hohe Nachfrage (überstieg unsere Kapazitäten) ■ Hohe bis mäßige Nachfrage

Darstellung transfer

86 Befragung der Ortsbürgermeister / innen und der Leistungsanbieter im Landkreis

Im Rahmen einer Gesamteinschätzung 12 Angaben bzgl. fehlender Leistungsan- bejahten 60 Prozent der befragten An- gebote gemacht, am häufigsten wurde bieter, die Frage, ob das vorhandene pfle- mit vier Nennungen das Betreute Wohnen gerische Leistungsangebot im Landkreis angefhrt, gefolgt von Wohngemeinschaf- ausreiche; 40 Prozent gaben an, dass An- ten und Kurzzeitpflege mit je zwei Nen- gebote fehlen würden. Insgesamt wurden nungen.

Nachfrage: Fehlende Leistungsangebote im Landkreis Abbildung 52

0 1 2 3 4 5

Betreutes Wohnen 4

Wohngemeinschaften 2

Kurzzeitpflege 2

Hauswirtschaftliche Leistungen 1

Betreuungsleistungen 1

Palliative Versorgung 1

Intensivpflege 1

Darstellung transfer

8.4.3.4 Thema: Personal

Im Kontext pflegerischer Versorgung und der dafür zur Verfügung stehenden Leis- tungskapazitäten ist die personelle Situ- ation der Dienste und Einrichtungen ein zentraler Aspekt. Von den 15 befragten Leistungsanbietern im Landkreis Alzey- Worms gaben 11 Anbieter bzw. 73 Pro- zent an, dass sie im Jahr 2019 Personal gesucht hätten. Am häufigsten wurden von diesen Betreuungskräfte gesucht, 82 Prozent der Leistungsanbieter gaben dies entsprechend an. Eine schnellstmög- liche Einstellung war am häufigsten für Pflegehilfskräfte beabsichtigt, 64 Prozent der 11 suchenden Anbieter beschrieben dieses Einstellungsziel.

87 Bedarfsermittlung: Befragung der Akteure vor Ort

Abbildung 53 Personal: Gesuchtes Personal im Jahr 2019

100% 82% 73% 80% 64% 64% 64% 60% 40% 20% 0%

■ Perspektivisch (in 12-18 Monaten)

■ Innerhalb eines Jahres (in 3 bis 12 Monaten)

■ Schnellstmöglich (innerhalb von 0-3 Monaten)

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Knapp über die Hälfte der Leistungsan- tem Personal, wie z. B. qualifizierte Hilfs- bieter, die 2019 Personal neu eingestellt oder Betreuungskräfte benannt. An zwei- haben, konnten die Einstellungen wie ter Stelle wurde der allgemeine Mangel an gewünscht / wie benötigt vornehmen; Bewerber / innen angegeben, der sich u. a. 42 Prozent beschrieben hierbei Schwierig- im Desinteresse an pflegerischen / haus- keiten. Als häufigste Schwierigkeit wurde wirtschaftlichen Tätigkeiten zeige. das Fehlen von ausreichend qualifizier-

Abbildung 54 Personal: Schwierigkeiten bei der Personalsuche im Jahr 2019

6 5 5 4 3 3 2 1 1 1 0 Qualifiziertes Personal Bewerbermangel Sprachbarrieren Fehlende -- fehlt Kinderbetreuung

Darstellung transfer

88 Befragung der Ortsbürgermeister / innen und der Leistungsanbieter im Landkreis

8.4.3.5 Thema: Handlungsbedarfe sich auf Verbesserungen der personellen Situation bzw. der Arbeitsbedingungen in Mit Blick auf die Handlungsbedarfe der Diensten und Einrichtungen, zum Teil wur- nächsten 5 Jahre verwiesen die befragten de auf benötigte Pflegefachkräfte verwie- Leistungsanbieter am häufigsten auf den sen. Drei Leistungsanbieter beschrieben Ausbau von Leistungsangeboten, 40 Pro- als Handlungsfeld die Verbesserung des zent der Antworten ließen sich dieser Ka- Informationsaustauschs bzw. der Netz- tegorie zuordnen. Fr den vollstationären werke zwischen den Anbietern und weite- Bereich wurde einmal ein Bedarf an Kurz- ren Akteuren im Bereich Pflege, ebenfalls zeitpflege formuliert, die übrigen Anga- dreimal wurden Beratungs- und Aufklä- ben bezogen sich ausschließlich auf am- rungsbedarfe der Pflegebedürftigen the- bulante Unterstützungsformen, wie z. B. matisiert. Bereits an anderer Stelle erklär- den Auf- und Ausbau von Pflege-Wohnge- ten 53 Prozent der befragten Anbieter, meinschaften, Betreutem Wohnen oder dass die Pflegebedürftigen im Landkreis Angeboten der Tagesbetreuung. nicht ausreichend über das vorhandene Leistungsangebot im Landkreis informiert Knapp ein Viertel der Antworten bezog seien.

Handlungsbedarfe: Themenfelder der befragten Leistungsanbieter Abbildung 55

Was msste im Landkreis in den nächsten 5 Jahren getan werden, damit pflegebedürftige Menschen gut versorgt sind?

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45%

Leistungsangebote ausbauen 40%

Personelle Situation/Arbeitsbedingungen 23% verbessern

Beratung/Aufklärung d. Pflegebedürftigen 10%

Netzwerk/Informationsaustausch Anbieter 10%

Sonstiges 17%

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89 Bedarfsermittlung: Workshop zur Fortschreibung der Pflegestrukturplanung

9 Bedarfsermittlung: Workshop zur Fortschreibung der Pfegestrukturplanung die 30 Ziele und Vorstellungen umfassen. 9.1 Zusammenfassung Die Arbeitsgruppen waren auf Grund der der Ergebnisse einzuhaltenden Hygiene- und Abstand- regelungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bereits vorab durch Die Zukunftskonferenz fand am 18.09.2020 eine feste Sitzordnung festgelegt worden. in Alzey statt. Rund 40 Personen, unter ih- Jeweils acht Personen waren einem Tisch nen der Landrat Heiko Sippel, nahmen an und damit einer Region zugeordnet. In der Veranstaltung teil. Es waren Akteure folgenden Arbeitsgruppen (Tische) wurde der Kreisverwaltung und der Politik eben- die Zielentwicklung im Workshop umge- so vertreten wie Leistungserbringer des setzt: Landkreises, Pflegestützpunkte, Orts- und Tabelle 34 Arbeitsgruppen im Workshop am 18. 09. 2020 Verbandsgemeinden, Seniorenbeauftrag- Anzahl te und die Landeszentrale für Gesund- Anzahl Ziele Rückmel- Tisch Region und Ideen heitsfrderung Rheinland-Pfalz. debögen (n = 30) (n = 22) Nach der Begrßung durch den Landrat 1 Stadt Alzey 6 8 wurden im Workshop zunächst zentrale 2 VG Alzey-Land 6 6 Ergebnisse der Analyse des Ist-Standes VG Wöllstein / 3 6 7 präsentiert und diskutiert. In einer dann VG Wörrstadt folgenden Arbeitsgruppen-Phase waren 4 VG Monsheim 3 4 die Teilnehmenden des Workshops dann VG Eich / 5 1 5 aufgerufen, Zielsetzungen zu folgender VG Wonnegau Fragestellung zu entwickeln: Darstellung transfer

„Was muss in den Verbandsgemeinden ge- Die Rückmeldebögen wurden im Nach- tan werden, damit Pflegebedürftige heute gang inhaltlich ausgewertet und die und zukünftig gut versorgt sind? 30 Ideen und Ziele kategorisiert und dabei folgenden Themenfeldern zugeordnet: Entwickeln Sie dazu gemeinsam konkrete Ideen, die in den nächsten 5 Jahren umge- ■ Pflegerische und unterstützende Ange- setzt werden können.“ bote ■ Barrierefreiheit (Wohnen und öffentl. Der Austausch und die Zielentwicklung Raum) durch die Teilnehmenden erfolgte in ■ Betreutes Wohnen Arbeitsgruppen, die regional nach Ver- ■ Andere Wohnformen / -konzepte bandsgemeinden gegliedert waren. Die ■ Digitalisierung Ergebnisse wurden in einer Tischvorlage ■ Kurzzeitpflege festgehalten. Aus den fünf Arbeitsgruppen ■ Nachbarschaftshilfe liegen insgesamt 22 Rückmeldebögen vor, ■ Sonstiges.

90 Zusammenfassung der Ergebnisse

Wie die folgende Abbildung zeigt, ließen Angebote“ zuordnen (6 von 30 Angaben), sich die Ergebnisse am häufigsten der Ka- gefolgt von den Themen „Barrierefreiheit“ tegorie „Pflegerische und unterstützende und „Betreutes Wohnen“.

Workshop: Ideen und Ziele nach Themenfeld Abbildung 56

0 1 2 3 4 5 6 7

Pflegerische und unterstützende Angebote 6

Barrierefreiheit (Wohnen und öffentl. Raum) 4

Betreutes Wohnen 4

Andere Wohnformen/-konzepte 3

Digitalisierung 3

Kurzzeitpflege 2

Nachbarschaftshilfe 2

Sonstiges 6

Darstellung transfer

Im Folgenden werden die Themenfelder ■ Hauswirtschaftliche Dienstleistungen, der Ziele und Ideen inhaltlich genauer ■ Alltagsbegleiter, betrachtet, eine vollständige Auflistung ■ Familienpflege, nach Verbandsgemeinden findet sich im ■ Nachtpflege in häuslicher Umgebung, Anhang dieses Berichts. Da sich in der ■ Familienentlastende Dienste. Auswertung überwiegend keine regio- nalen Schwerpunkte ausmachen ließen, Im Themenfeld „Barrierefreiheit“ bezie- wird hier eine Gesamtdarstellung für den hen sich die Zielvorstellungen mehrheit- Landkreis vorgenommen. lich auf die Schaffung von barrierefreiem Wohnraum, in einem Fall wird ein barrie- Wie schon in den zuvor vorgestellten Er- refreier öffentlicher Raum angesprochen. hebungen zur Bedarfsermittlung, liegt auch in den im Rahmen des Workshops Ebenfalls viermal wurde als Zielsetzung entwickelten Zielen und Ideen der Fokus fr die kommenden fnf Jahre das Ange- auf dem ambulanten und teilstationären bot „Betreutes Wohnen / Service-Woh- Pflegebereich. So beziehen sich alle An- nen“ genannt, in einem Fall wurde das Ziel gaben der Kategorie „Pflegerische und formuliert, das Betreute Wohnen in Ver- unterstützende Angebote“ auf die Ver- bindung mit einer Tagespflege anzubie- sorgung in eigener Häuslichkeit. Als Ziel- ten. Die Zielsetzung wurde fr nahezu alle setzungen wurden die Schaffung bzw. der Regionen formuliert, Ausnahme bildete Ausbau folgender Angebote genannt: lediglich die Arbeitsgruppe VG Eich / Won- negau.

91 Bedarfsermittlung: Workshop zur Fortschreibung der Pflegestrukturplanung

Für die Verbandsgemeinden Eich und Der Aspekt der Beteiligung wurde eben- Wonnegau wurden hingegen ausnahms- falls im Feedback der Teilnehmenden los die Ideen der Kategorie „Andere Workshop mehrmals thematisiert. Folgen- Wohnformen / -konzepte“ vorgetragen, de Anregungen mit Bezug zur Fortschrei- die sich auf andere Wohnformen bezie- bung der Pflegestrukturplanung liegen hen und „Wohn-Pflegeeinrichtungen“, ge- von den Workshop-Teilnehmenden vor: nossenschaftliches Wohnen oder Haus- Wohnung-Tauschkonzepte ansprechen. ■ „Auch die Möglichkeit über die Inhalte der Workshops hinaus Kontakte zu knüpfen Mit dem Themenfeld „Digitalisierung“ war super!“ werden unterschiedliche Vorschläge ver- ■ „Gesamtkonzepte entwickeln, mit meh- bunden, die jedoch alle einen verstärkten reren Facetten (Selbsthilfe, Ehrenamt, Einsatz digitaler Konzepte anstreben. So Professionalität, Kommune, Träger), um sind in einem Fall digital zur Verfügung passgenaue Hilfen für den Landkreis auf stehende Informationen über die Versor- den Weg zu bringen (in die Fläche). Kon- gungsmöglichkeiten vor Ort als Ziel be- zeptionelle Arbeitsgruppe!“ schrieben worden, in einem anderen Fall ■ „Die Zukunft wird zeigen, ob die Ergeb- wurde angeregt, digitale Mglichkeiten in nisse umgesetzt werden, die Wiederho- der medizinischen Versorgung zu nutzen, lung eines solchen Workshops wäre wün- bspw. durch Angebote der Telemedizin. schenswert – nicht erst in 10 Jahren“ ■ „Zahlenrecherche sollte differenzierter Zweimal wurde die Schaffung von Ange- sein – für jede einzelne Verbandsgemein- boten der „Kurzzeitpflege“ als Ziel fest- de, gute Ideensammlung“ gehalten. Ebenfalls zweimal wurde der ■ „Wichtig sind auch Senioren ohne Pflege- Bereich der „Nachbarschaftshilfe“ the- grad“ matisiert. In einem Fall wurde diese als ■ „Wichtig ist, dass alle an einem Strang zie- Zielsetzung benannt, in einem anderen hen, miteinander reden, alle Aspekte be- Fall wurde auf aktuelle Erfahrungen im achten, dann umsetzen“ Zusammenhang mit Hilfen während der ■ „Folgeveranstaltung mit Evaluierung“ Corona-Situation hingewiesen, wonach ■ „Ein wenig zu viele Zahlen und zu wenig entsprechende Angebote nicht nachge- Diskussion.“ fragt worden seien. ■ „Ich hätte mir eine Vertiefung einzelner Themen gewünscht.“ Unter der Kategorie „Sonstiges“ wurden Einzelnennungen zusammengefasst, die zum Teil Ideen und Vorschläge beinhal- teten, zum Teil auf Probleme hinwiesen. Als Zielsetzung wurde bspw. die Einrich- tung einer Generationen-Beauftragten in der VG Wöllstein genannt, die Entwicklung neuer Gesamtkonzepte im Bereich Pflege sowie die Durchfhrung eines vertiefen- den Workshops bzw. eine regelmäßigere Beteiligung.

92 Angebote für ältere / pflegebedürftige Menschen im Sozialraum

10 Anhang

10.1 Angebote fr Senioren-Gymnastikgruppe des TV ältere/pfegebedrftige 1848 e. V. , jeden Don- Menschen im Sozialraum nerstag in Gimbsheim

■ VG Monsheim Die folgende, mit den Pflegestützpunkten ▶ MGH Monsheim: verschiedene An- abgestimmte Übersicht enthält Angebo- gebote für Senioren, wie z. B. Senio- te aus den Bereichen soziale Netzwerke rennachmittag, Vorträge, gemeinsa- und Ehrenamt, Freizeitangebote, Verei- mes Frühstück, Spieleabend ne, Nachbarschaftshilfe. Es handelt sich ▶ Seniorengymnastik Turngemeinde hierbei um eine Momentaufnahme, die 1904 Kriegsheim e. V. letztmals im November 2020 abgestimmt ▶ Computerkurse der AWO-Mons- wurde. Auf Grund des dynamischen Ge- heim fr Senioren schehens in diesem Bereich kann es sein, ▶ Seniorenessen jeden vierten Di. im dass eventuell nicht alle Angebote des So- Monat in zialraums bekannt waren. ▶ „Gemeinsam statt Einsam“ (gemein- samer Mittagstisch) jeden dritten Mi ■ Landkreis Alzey-Worms im Monat, Wachenheim ▶ Seniorennachmittage der Ortsge- ▶ Seniorengymnastik TV Mörstadt meinden, Kirchen, AWO etc. (Termi- 1963 e. V. in Mörstadt ne und Anbieter immer in den Amts- blättern / Nachrichtenblätter der ■ VG Wöllstein Verbandsgemeinden oder online ▶ „Zeitbank Wöllstein und Umgebung veröffentlicht) e. V.“ ▶ Bewegungskreis fr Senioren in ■ VG Alzey-Land Wllstein und in Pla- ▶ „Rentnerbande in Gau-Odernheim“ nung (hat sich durch Corona ver- schoben) ■ VG Eich ▶ Sicherheitsberater für Senioren , Di- ▶ Bewegungskurs der Gemeinde- gitalbotschafter für Senioren (Digi- schwester Plus in Eich, Hamm, Bo-Team) Gimbsheim (1 x pro Woche) ▶ Wöllsteiner Tischlein e. V. ▶ Mittagstisch der evangelischen Kir- che in Hamm (1 x pro Monat) ■ VG Wörrstadt ▶ „Die Wichtel der VG Eich“ ▶ Bewegungskreis fr Senioren Wrr- ▶ Gruppe „Aktiv bis 100“, TV 1864 Als- stadt heim e. V., (der Turnverein bietet bei ▶ Bewegungskreis fr Senioren Wal- Bedarf einen Fahrdienst zu dieser lertheim 2 x Stunde an), jeden Mittwoch in Als- ▶ Mittagstisch fr Senioren Wrrstadt heim ▶ Ma(h)lzeit Armsheim ▶ Gruppe „Fit und Gesund mit 60+“, ▶ Seniorensicherheitsberater / in

93 Anhang

▶ Digitalbotschafter / in kleinen Verrichtungen im Garten, ▶ Mitfahrbänke bei Behördenangelegenheiten ▶ „Ü80 Kurier“: Einkäufe für Menschen ■ VG Wonnegau Ü80 werden mit dem Fahrrad trans- ▶ Bewegungskurs der Gemeinde- portiert, in Westhofen schwester Plus in Westhofen ▶ „Gemeinsam statt Einsam“ (gemein- ▶ Lese-Erzähl-Café, jeden dritten Di. samer Mittagstisch) jeden dritten Do im Monat in Westhofen im Monat in Osthofen ▶ „Die Wichtel von Osthofen“: Ehren- ▶ Sicherheitsberater für Senioren, amtliche fhren Arztfahrten durch, Osthofen übernehmen Einkäufe, helfen bei

10.2 Übersicht der am 18.09.2020 im Workshop formulierten Ziele und Ideen

Nr. Region Ziel, Idee Kategorie Sensibilisierung auf Eigenverantwor- Sonstiges 1 tung 2 Kurzzeitpflege Kurzzeitpflege Alltagsbegleiter Pflegerische und unterstützende An- 3 gebote haushaltsnahe Dienstleister Pflegerische und unterstützende An- 4 gebote Stadt Alzey Familienpflege Pflegerische und unterstützende An- 5 gebote Nachtpflege in der häuslichen Umge- Pflegerische und unterstützende An- 6 bung gebote 7 Betreutes Wohnen Betreutes Wohnen Digitale Info über Versorgungsmöglich- Digitalisierung 8 keiten vor Ort Barrierefreies Wohnen, staatliche bar- Barrierefreiheit 9 rierefreie Wohnungen 10 Betreutes Wohnen (Service Wohnen) Betreutes Wohnen Kurzzeitpflegeeinrichtungen→ nur Kurzzeitpflege 11 VG Alzey-Land Kurzzeitpflege 12 Finanzierung in der Pflege Sonstiges 13 neue Gesamtkonzepte Sonstiges Vertiefender Workshop (öfter) / Mit- Sonstiges 14 sprache

94 Datenreport zur Pflegestatistik 2017

Nr. Region Ziel, Idee Kategorie 15 Barrierefreie Wohnungen Barrierefreiheit 16 Betreutes Wohnen (Definition) Betreutes Wohnen 17 Barrierefreier öffentl. Raum Barrierefreiheit Schaffung Angebote Hauswirtschafts- Pflegerische und unterstützende An-

18 VG Wöllstein / dienste fr Menschen mit und ohne gebote

VG Wörrstadt Pflegegrad VG Wöllstein → Einrichtung Generatio- Sonstiges 19 nen-Beauftragte Medizinische / therapeutische Versor- Digitalisierung 20 gung (Telemedizin) Familienentlastende Dienste ausbauen Pflegerische und unterstützende An- 21 gebote Erfahrung aus Corona: Es gibt Nach- Nachbarschaftshilfe 22 barschaftshilfen, aber keinen der sie nachfragt Wer soll es in Zukunft machen? Fach- Sonstiges 23 VG Monsheim kraftmangel Pflege 24 Eigentumswohnungen barrierefrei Barrierefreiheit Betreutes Wohnen, verbunden mit Betreutes Wohnen 25 Tagespflege, ambulant betreute Woh- nungen 26 Wohn-Pflegeeinrichtungen Andere Wohnformen / -konzepte Nachbarschaftshilfe (Wichtel) → Eigen- Nachbarschaftshilfe 27 initiative VG Eich / 28 Genossenschaft, Architekten, Investor Andere Wohnformen / -konzepte VG Wonnegau Tausch Haus (Senioren) → Wohnung Andere Wohnformen / -konzepte 29 (Kleinfamilie) 30 Digitale Anbindung Digitalisierung

Darstellung transfer

10.3 Datenreport zur tistischen Bundesamtes als gut bewertet. Pfegestatistik 2017 „Im Rahmen der Statistik über die Pflege- einrichtungen finden in den Statistischen Landesämtern umfangreiche Plausibili- 10.3.1 Methodische Hinweise tätsprfungen und eine durchgehende Qualitätskontrolle statt. Insofern sind die 10.3.1.1 Pfegestatistik Ergebnisse, zumal die Statistik als Voll- erhebung durchgeführt wird, von hoher In der herangezogenen Pflegestatistik Aussagekraft und Qualität.“41 Die Einrich- werden Leistungsanbieter und Leistungs- tungen und Dienste sind nach § 109, Ab- berechtigte der Pflegeversicherung nach satz 1 SGB XI gegenüber den statistischen SGB XI dargestellt. Die Datenqualität der Ämtern zur Auskunft verpflichtet, einige Statistik über ambulante und stationäre Angaben sind freiwillig. Pflegeeinrichtungen wird seitens des Sta-

41 Statistisches Bundesamt (Destatis) (Hrsg.) (2020): Qualitätsbericht. Pflegeeinrichtungen, S. 7.

95 Anhang

Alt: Systematik Pflegestufen Für die Statistik über die Empfängerinnen Neu: Eingeschränkte und Empfänger von Pflegegeldleistungen Pflegestufe Pflegegrad gilt dies mit Einschränkungen, da Daten Alltagskompetenz der Pflegekassen genutzt werden und die 0 ja 2 Datenqualität sehr stark von internen Pr- I ja 3 fungen der Kassen abhänge. „Die Qualität II ja 4 der Daten wird im Allgemeinen als gut III ja 5 eingeschätzt – zumal die Meldungen der III (Härtefall) ja 5 Pflegekassen auch auf den Statistiken zur I nein 2 sozialen Pflegeversicherung basieren. Al- lerdings ist die Datenqualität – aufgrund II nein 3 der geringeren Prfmglichkeiten fr die III nein 4 amtliche Statistik – etwas geringer als im III (Härtefall) nein 5 Bereich der Pflegeeinrichtungsstatistik einzuschätzen.“42 10.3.2 Pfegebedrftige mit 10.3.1.2 Überleitung Pfegestufen Pfegegeldbezug (nach § 37 SGB XI)

Mit Einführung des neuen Pflegebedürf- 2.376 Einwohner / innen im Landkreis tigkeitsbegriffs zum 01. 01. 2017 veränder- Alzey-Worms bezogen zum Jahresende ten sich auch die statistischen Auswertun- 2017 Pflegegeld nach § 37 SGB XI, dies sind gen. Durch den Wechsel von Pflegestufen 59 Prozent aller pflegebedürftigen Perso- zu Pflegegraden können Zeitreihen nur nen. Hiervon waren 60 Prozent (n = 1.419) bis 2015 dargestellt werden. Um eine An- weiblich, 40 Prozent (n = 957) männlich. schlussfähigkeit zu den aktuellen Daten mit den Stichtagen 15. bzw. 31. 12. 2017 zu Die Menschen im Landkreis Alzey-Worms, ermöglichen, wurden die Daten der Pfle- die die Leistung des Pflegegeldes bezie- gestatistik 2015 fiktiv in Pflegegrade über- hen, sind am häufigsten 80 Jahre und äl- geleitet. Hierzu wurden die Pflegestufen ter, 49 Prozent aller Pflegegeldempfän- von 2015 nach den Regelungen des § 140 ger / innen gehören dieser Altersgruppe SGB IX in die folgenden Pflegegrade um- an. Die jngeren Altersgruppen weisen gerechnet: jeweils Anteile zwischen 8 und 26 Prozent an allen Pflegegeldempfänger / innen auf, wie der nachstehenden Abbildung ent- nommen werden kann.

42 Statistisches Bundesamt (Destatis) (Hrsg.) (2005): Qualitätsbericht. Pflegegeldempfänger, S. 3.

96 Datenreport zur Pflegestatistik 2017

Altersstruktur der Pflegegeldempfänger / innen, 2017 Abbildung 57

1.400 49%; 1.168 1.200

1.000

800 26%; 625 600 17%; 403 400 8%; 180 200

0 0 bis 19 Jahre 20 bis 64 Jahre 65 bis 79 Jahre 80 Jahre und älter

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Insgesamt sieht die Verteilung der Pflege- pen und Geschlecht wie folgt aus: geldempfänger / innen nach Altersgrup-

Pflegegeldempfänger / innen nach Altersgruppen und Geschlecht Tabelle 35

Altersgruppen ge- Pflegegeldempfänger / innen Männer Frauen samt Stand: 31. 12. 2017 abs. % abs. % abs. % 0 bis 19 Jahre 118 66 % 62 34 % 180 8 % 20 bis 64 Jahre 198 49 % 205 51 % 403 17 % 65 bis 79 Jahre 299 48 % 326 52 % 625 26 % 80 Jahre und älter 342 29 % 826 71 % 1.168 49 % Gesamt 957 40 % 1.419 60 % 2.376 100 %

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Knapp über die Hälfte der Pflegegeldemp- fänger / innen im Landkreis Alzey-Worms erhält Leistungen nach Pflegegrad 2, wei- tere 31 Prozent bzw. 744 Personen nach Pflegegrad 3. Menschen mit einer Pfle- gebedürftigkeit im Sinne des Pflegegra- des 4 machen 12 Prozent der Pflegegeld- empfänger / innen aus. 59 Personen, die ausschließlich die Leistungen des Pflege- geldes beziehen, sind dem Pflegegrad 5 zugeordnet.

97 Anhang

Abbildung 58 Pflegegeldempfänger / innen nach Pflegegrad, 2017

1.400 54%; 1.286

1.200

1.000

800 31%; 744

600

400 12%; 287

200 2%; 59 0 Pflegegrad 2 Pflegegrad 3 Pflegegrad 4 Pflegegrad 5

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

10.3.3 Pfegebedrftige mit Bezug gruppe der über 80-Jährigen an, ihr Anteil von Pfegesachleistung (§36) liegt bei 67 Prozent wie in der nachste- und Kombileistungen (§38) henden Abbildung dargestellt ist. Knapp ein Viertel der Leistungsbezieher / innen Nach den Angaben des Statistischen Lan- ist 65 bis 79 Jahre alt. desamtes Rheinland-Pfalz hat die Zahl der Leistungsempfänger von ambulan- ten Pflegesachleistungen seit 1999 -zuge nommen. So wurden für das Jahr 1999 insgesamt 394 Nutzer / innen erfasst, im Jahr 2015 lag die Zahl bei 929 Personen. Zum Jahresende 2017 bezogen insgesamt 800 Pflegebedürftige ambulante Sachleis- tungen von im Landkreis Alzey-Worms an- sässigen Pflegediensten – damit hat sich der Ausgangswert des Jahres 1999 ver- doppelt.

359 der 800 Leistungsbezieher / innen nahmen anteilig die Leistungen des Pfle- gegeldes in Anspruch, in rund 45 Prozent der Fälle liegt also der Bezug einer Kombi- nationsleistung vor.

Die Mehrheit der Empfänger / innen am- bulanter Sachleistungen gehört der Alters-

98 Datenreport zur Pflegestatistik 2017

Altersstruktur der Leistungsbezieher/innen ambulanter Sachleistungen, 2017 Abbildung 59

600 67%; 538

500

400

300

24%; 188 200

100 9%; 72

0,3% 0 0 bis 19 Jahre 20 bis 64 Jahre 65 bis 79 Jahre 80 Jahre und älter

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Die Geschlechterverteilung liegt bei etwa her / innen ambulanter Sachleistungen zwei Drittel weibliche Pflegebedürftige zu nach Altersgruppen und Geschlecht wie einem Drittel männliche Pflegebedürftige. folgt aus: Insgesamt sieht die Verteilung der Bezie-

Empfänger / innen ambulanter Sachleistungen nach Altersgruppen und Geschlecht Tabelle 36

Empfänger / innen amb. Sach- Altersgruppen ge- Männer Frauen leistungen samt Stand: 15. 12. 2017 abs. % abs. % abs. % 0 bis 19 Jahre < 5 100 % 0 0 % < 5 0,3 % 20 bis 64 Jahre 22 31 % 50 69 % 72 9 % 65 bis 79 Jahre 85 45 % 103 55 % 188 24 % 80 Jahre und älter 165 31 % 373 69 % 538 67 % Gesamt 274 34 % 526 66 % 800 100 %

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Die 800 pflegebedürftigen Personen, die Pflegegrads 3. Insgesamt 17 Prozent der im Jahr 2017 ambulante Pflegesachleis- Empfänger / innen ambulanter Sachleis- tungen von im Landkreis Alzey-Worms tungen waren 2017 in den Pflegegraden 4 ansässigen Diensten bezogen, wiesen und 5 (12 Prozent und 5 Prozent) einge- am häufigsten eine anerkannte Pflege- stuft wie der folgenden Abbildung zu ent- bedürftigkeit im Sinne des Pflegegrades 2 nehmen ist. (46 Prozent) auf, weitere 33 Prozent bzw. 264 Personen bezogen Leistungen des

99 Anhang

Abbildung 60 Empfänger / innen ambulanter Sachleistungen nach Pflegegrad, 2017

400 46%; 364 350

300 33%; 264 250

200

150 12%; 99 100 5%; 41 50 4%; 32

0 _III_ Pflegegrad 1 Pflegegrad 2 Pflegegrad 3 Pflegegrad 4 --- Pflegegrad 5 Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

10.3.4 Pfegebedrftige in geangeboten dokumentiert. Für das Jahr teilstationären Angeboten (Tagespfege 2001 wurden 15 Nutzer / innen erfasst, in und Nachtpfege § 41 SGB XI) den Folgejahren bewegte sich die Zahl der Nutzer / innen zwischen 14 und 38 Perso- In der Pflegestatistik nach SGB XI werden nen. Seit 2013 ist ein deutlicher Anstieg die Leistungen der teilstationären Tages- zu verzeichnen auf zunächst 94 Perso- oder Nachtpflege im Bereich der vollstati- nen, die bislang höchste Zahl wurde mit onären Pflege abgebildet. Zielsetzung der 109 Pflegebedürftigen, die die Angebo- Leistungen ist es, pflegende Angehörige te der Tagespflege im Landkreis Alzey- zu entlasten und einen weiteren Verbleib Worms nutzten zum Jahresende 2017 er- in der ursprünglichen Häuslichkeit zu er- mittelt. halten bzw. zu ermöglichen. Da die pflege- bedürftigen Personen mit Bezug teilstati- onärer Leistungen in privater Häuslichkeit verbleiben, werden diese hier in einem eigenen Kapitel betrachtet und nicht ge- meinsam mit den Nutzer / innen der voll- stationären Dauerpflege.

Da es im Landkreis Alzey-Worms keine Angebote der Nachtpflege gibt, beinhaltet die nachfolgende Darstellung ausschließ- lich Leistungen teilstationärer Tagespfle- ge.

Insgesamt hat das Statistische Landes- amt seit 2001 die Nutzung von Tagespfle-

100 Datenreport zur Pflegestatistik 2017

Pflegebedürftige in Angeboten der Tagespflege, jeweils zum 15. 12. eines Jahres Abbildung 61

120 109

100 94 89

80

60

38 40 27 24 23 20 15 14

0 D D □ D ~ D 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Die Geschlechterverteilung der Tages- sie machen 64 Prozent der pflegebedürf- pflege-Nutzer / innen lag 2017 bei knapp tigen Nutzer / innen aus. Weitere 34 Pro- 38 Prozent Männern und 62 Prozent Frau- zent sind zwischen 65 und 79 Jahre alt, en. nur zwei Pflegebedürftige unter 65 Jahre wurden zum Jahresende 2017 in einem Die grßte Nutzergruppe der teilstationä- Tagespflege-Angebot verzeichnet. ren Leistungen sind die über 80-Jährigen,

Altersstruktur der Tagespflege-Nutzer / innen, 2017 Abbildung 62

80 64%; 70 70

60

50

40 34%; 37

30

20

10 2%; 2 0 20 bis 64 Jahre 65 bis 79 Jahre 80 Jahre und älter

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

101 Anhang

Insgesamt sieht die Verteilung der Nut- Tagespflege nach Altersgruppen und Ge- zer / innen teilstationärer Leistungen der schlecht wie folgt aus:

Tabelle 37 Nutzer / innen teilstationärer Leistungen nach Altersgruppen und Geschlecht

Altersgruppen ge- Nutzer / innen Tagespflege Männer Frauen samt Stand: 15. 12. 2017 abs. % abs. % abs. % 0 bis 19 Jahre 0 0 % 0 0 % 0 0 % 20 bis 64 Jahre 2 100 % 0 0 % 2 2 % 65 bis 79 Jahre 14 38 % 23 62 % 37 34 % 80 Jahre und älter 25 36 % 45 64 % 70 64 % Gesamt 41 38 % 68 62 % 109 100 %

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Mit Blick auf die Pflegegrade der Tages- einem Anteil von 22 Prozent vertreten. pflege-Nutzer / innen zeigt sich, dass die- Pflegebedürftige mit den Pflegegraden 3 se am häufigsten von Personen mit einer und 4 sind damit im Bereich der Tages- Pflegebedürftigkeit im Sinne des Grades 3 pflege überdurchschnittlich häufig - anzu (51 Personen bzw. 47 Prozent) genutzt treffen, da ihr Gesamtanteil an allen Pfle- werden, gefolgt von Nutzer / innen mit gebedürftigen im Landkreis mit 32 bzw. Pflegegrad 4 (28 Personen bzw. 26 Pro- 16 Prozent niedriger liegt. zent). Personen mit Pflegegrad 2 sind mit

Abbildung 63 Nutzer / innen der Tagespflege nach Pflegegrad, 2017

60 47%; 51 50

40

30 26%; 28 22%; 24

20

10 5%; 5 1%; 1 0 1111 Pflegegrad 1 Pflegegrad 2 Pflegegrad 3 Pflegegrad 4 Pflegegrad 5

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

In der Gesamtschau ist zu berücksichti- Jahresverlauf hher ausgefallen sein drf- gen, dass die Zahl der Nutzer / innen im te, da hier nur die Personen zum Stich-

102 Datenreport zur Pflegestatistik 2017

tag 15. 12. 2017 erfasst wurden. Nicht be- zent der Pflegebedürftigen männlich sind, rücksichtigt sind ebenfalls Nutzer / innen, sind es bei den über 80-Jährigen nur noch die die Leistungen aus Eigenmitteln (z. B. 22 Prozent. Insgesamt sind 71 Prozent Selbstzahler) finanzieren und nicht im aller Pflegebedürftigen in Einrichtungen Rahmen der Pflegestatistik erfasst sind. weiblich. Dies kann mit der statistisch ge- sehen längeren Lebensdauer von Frauen 10.3.5 Pfegebedrftige in vollstationärer zusammenhängen, die dadurch im hohen Dauerpfege (§43 SGB XI) Alter und einer eigenen Pflegebedürftig- keit eventuell seltener vom Ehepartner zu Zum Stichtag 15. 12. 2017 lebten im Land- Hause unterstützt werden können. Pfle- kreis Alzey-Worms 849 pflegebedürftige gebedürftige Männer können möglicher- Personen in einer vollstationären Ein- weise häufiger von der Ehepartnerin ver- richtung. Die Zahl der Leistungsempfän- sorgt werden. ger / innen hat sich seit 1999 von ursprüng- lich 509 Personen um rund 67 Prozent Der nähere Blick auf die Altersstruktur der bzw. 340 Personen erhöht. Der Anteil der Pflegebedürftigen in den vollstationären Pflegebedürftigen in vollstationärer Dau- Einrichtungen im Landkreis Alzey-Worms erpflege an allen Pflegebedürftigen ist im zeigt, dass dort zum Jahresende 2017 die gleichen Zeitraum nahezu unverändert Gruppe der über 80-Jährigen mit einem geblieben; 1999 lag dieser bei 22 Prozent, Anteil von 71 Prozent mit Abstand am zum Jahresende 2017 bei 21 Prozent. häufigsten vertreten war. 24 Prozent der Pflegebedürftigen in Pflegeeinrichtungen Insgesamt sind auch die Bezieher / innen gehörten der Altersgruppe der 65- bis vollstationärer Leistungen deutlich häufi- 79-Jährigen an, 46 Personen waren unter ger weiblich als männlich; während in den 65 Jahre alt. Altersgruppen unter 80 Jahre noch 46 Pro-

Altersstruktur der Pflegebedürftigen in stationären Einrichtungen, 2017 Abbildung 64

700 71%; 603 600

500

400

300 24%; 200 200

100 5%; 46

0 20 bis 64 J ahre 65 bis 79 J ahre 80 J ahre und älter

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

103 Anhang

Die Verteilung der Pflegebedürftigen in gruppen und Geschlecht sieht insgesamt vollstationärer Dauerpflege nach Alters- wie folgt aus:

Tabelle 38 Pflegebedürftige in stat. Dauerpflege nach Altersgruppen und Geschlecht

Altersgruppen ge- Pflegebedürftige Dauerpflege Männer Frauen samt Stand: 15. 12. 2017 abs. % abs. % abs. % 0 bis 19 Jahre 0 0 % 0 0 % 0 0 % 20 bis 64 Jahre 26 57 % 20 43 % 46 5 % 65 bis 79 Jahre 87 44 % 113 57 % 200 24 % 80 Jahre und älter 135 22 % 468 78 % 603 71 % Gesamt 248 29 % 601 71 % 849 100 %

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Menschen, die Leistungen der stationären gegrad 4 und 5 (zusammen: 40 Prozent) in Dauerpflege im Landkreis Alzey-Worms stationärer Dauerpflege deutlich häufiger beziehen, weisen am häufigsten eine Pfle- vertreten als im ambulanten Leistungsbe- gebedürftigkeit im Sinne der Pflegegra- zug. Im Vergleich dazu weisen nur 14 Pro- de 3 und 4 auf (35 bzw. 29 Prozent), weite- zent der Pflegegeldempfänger / innen und re 24 Prozent sind dem Pflegegrad 2 sowie 17 Prozent der Bezieher / innen ambulan- 11 Prozent dem Pflegegrad 5 zugeordnet. ter Sachleistungen die Pflegegrade 4 und Insgesamt sind Pflegebedürftige mit Pfle- 5 auf.

Abbildung 65 Pflegebedürftige in vollstationärem Leistungsbezug nach Pflegegrad, 2017

350 35%; 296 300 29%; 244 250 24%; 204 200

150 11%; 91 100

50 1%; 11 0 Pflegegrad- 1 Pflegegrad 2 Pflegegrad 3 Pflegegrad 4 Pflegegrad 5

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

104 Datenreport zur Pflegestatistik 2017

10.3.6 Pfegebedrftige in gebedürftige im Landkreis Alzey-Worms Kurzzeitpfege (§42 SGB XI) Leistungen der Kurzzeitpflege, wie hoch die Gesamtnutzerzahl im Jahresverlauf Die Leistungen der Kurzzeitpflege können 2017 war, ist nicht bekannt. Die 30 Kurz- längstens bis zu acht Wochen pro Kalen- zeitpflege-Empfänger / innen waren zu derjahr genutzt werden, in der Regel durch zwei Dritteln weiblichen Geschlechts vorübergehende Betreuung in einer Ein- (67 Prozent) und gehörten mehrheitlich richtung der vollstationären Dauerpflege. der Altersgruppe der über 80-Jährigen Zum Stichtag 15. 12. 2017 nutzten 30 Pfle- (63 Prozent bzw. 19 Personen) an.

Altersstruktur der Pflegebedürftigen in Kurzzeitpflege am 15. 12. 2017 Abbildung 66

20 63%; 19 18 16 14 12 10 30%; 9 8 6 4 7%; 2 2 0 20- bis 64 J ahre 65 bis 79 J ahre 80 J ahre und älter Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Die Nutzer / innen der Kurzzeitpflege zum Jahresende 2017 wiesen am häufigsten Pflegebedarfe im Sinne der Pflegegrade 2 und 3 (50 Prozent bzw. 33 Prozent) auf, Personen mit den Pflegegraden 1, 4 und 5 waren deutlicher seltener vertreten.

105 Anhang

Abbildung 67 Pflegebedürftige in Kurzzeitpflege nach Pflegegrad am 15. 12. 2017

16 50%; 15

14

12 33%; 10 10

8

6

4 7%; 2 7%; 2 2 3%; 1 ■ ■ Pflegegrad 1 Pflegegrad 2 Pflegegrad 3 Pflegegrad 4 Pflegegrad- 5 Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

10.3.7 Ambulante Pfegedienste Die Einzugsgebiete der Dienste sind in den Rahmenvereinbarungen mit den Pfle- Die aktuelle Pflegestatistik weist zum gekassen bzw. deren Verbänden und den Stichtag 15. 12. 2017 erst 13 ambulante überörtlichen Trägern geregelt. Im Mus- Dienste aus. Von diesen standen sieben ter-Versorgungsvertrag nach § 72 SGB XI unter privater Trägerschaft, fnf Dienste ist bspw. ein Umgebungsradius von 20 km wurden von Trägern der Wohlfahrtspflege zitiert.43 Innerhalb des Einzugsbereiches betrieben, in einem Fall ist ein sonstiger sind die Dienste im Rahmen ihrer perso- öffentlicher Träger angegeben. Alle Diens- nellen Möglichkeiten verpflichtet, die Pfle- te haben zudem eine Zulassung nach gebedürftigen zu versorgen, die die Pfle- SGB V und können so auch die Leistungen geleistungen des Dienstes in Anspruch der häuslichen Krankenpflege erbringen. nehmen wollen. Sie können zudem über Sieben der 13 Dienste gaben an, weitere ihren Einzugsbereich hinaus Kunden und ambulante Hilfeleistungen zu erbringen. Kundinnen betreuen. Zu diesen weiteren Hilfeleistungen zählen nach dem Katalog des Erhebungsbogens Die Auswertung der Zahlen der Pflegesta- „ambulant“ der Statistischen Ämter des tistik 2017 für den Landkreis Alzey-Worms Bundes und der Länder beispielsweise hat ergeben, dass die Pflegebedürftigen, Mobile Soziale Dienste, familienentlasten- die von im Landkreis ansässigen Diensten de Dienste oder Mahlzeitendienste. versorgt werden, auch mehrheitlich (ca. 86 Prozent) im Landkreis wohnhaft sind. Seit 1999 gibt es mindestens 12 ambu- lante Dienste im Landkreis, der Höchst- Insgesamt versorgten die 13 Dienste wert lag in den Jahren 2003 und 2005 bei im Landkreis Alzey-Worms zum Stich- 15 Diensten. tag 15. 12. 2017 800 Kunden / innen mit

43 Vgl. Muster-Versorgungsvertrag nach § 72 SGB XI, § 4 Abs. 1, online unter: https://www.aok-gesundheitspartner. de/imperia/md/gpp/rp/pflege/zulassung/rp_rahmenvertrag_ambulant_sgb_xi.pdf (letzter Zugriff am 19. 05. 2020).

106 Datenreport zur Pflegestatistik 2017

Leistungen nach SGB XI, im Durchschnitt Der Anteil der weiblichen Mitarbeitenden ergibt dies einen Wert von etwa 62 Kun- liegt seit 1999 konstant bei über 85 Pro- den / innen je Dienst. Die Vergleichswer- zent (1999: 86 Prozent; 2017: 92 Prozent). te in Rheinland-Pfalz lagen bei knapp 70 Kunden / innen und bundesweit bei ca. Mit Blick auf die verschiedenen Tätigkeits- 59 betreuten Pflegebedürftigen pro am- bereiche der Pflegedienste zeigt sich, dass bulantem Dienst. Die Spannweite der ver- die Mehrheit der Mitarbeitenden stets sorgten Pflegebedürftigen lag zwischen im Bereich Grundpflege eingesetzt wur- 11 und 207 Personen je ambulantem Pfle- de, gefolgt vom Bereich Hauswirtschaft. gedienst. Beide Bereiche machten zum Jahresen- de 2017 79 Prozent der Mitarbeiterschaft Die Zahl der versorgten Pflegebedürfti- aus. Im Zeitverlauf lag der Anteil der in der gen ist im Vergleich zu 2015 insgesamt Grundpflege tätigen Mitarbeitenden min- um 129 Personen zurückgegangen; zeit- destens bei 51 Prozent (2001) und maxi- gleich ist die Zahl der ambulanten Dienste mal bei 77 Prozent (2013), aktuell liegt der von 12 auf 13 gestiegen. In acht Diensten Wert bei 62 Prozent (2017). nahm die Zahl der Klienten / innen zu, in fnf Diensten ging die Zahl zurck, in zwei Fällen war der absolute Rückgang mit 124 und 69 Personen überdurchschnittlich hoch. Die Zahl der Pflegebedürftigen, die von einem in den Nachbarlandkreisen ansässigen Dienst versorgt wurde, blieb im gleichen Zeitraum stabil, Ende 2015 waren dies 107 Personen, zum Stichtag 15. 12. 2017 waren es 109 Personen.

10.3.7.1 Personal in ambulanten Pfegediensten

Gemäß den Vorgaben zur Zulassung eines ambulanten Dienstes nach SGB XI muss das Personal für die Leistungserbringung fachlich qualifiziert und eine Mindestbe- setzung zur Leitung und Stellvertretung gewährleistet sein.

Im Jahr 1999 wurden für die damaligen 14 Dienste 176 Mitarbeitende statistisch erfasst; 2017 lag die Zahl der Mitarbeiten- den in den 13 ambulanten Diensten um 88 Prozent höher bei 330 Personen. Im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl der versorgten Pflegebedürftigen um 103 Pro- zent bzw. 406 Personen erhöht.

107 Anhang

Abbildung 68 Eingesetztes Personal nach Tätigkeitsbereichen,1999 bis 2017

80% 62% 70% 59% 60% 50% 40% 30% 22% 17% 20% 6% 7% 7% 5% 5% 6% 10% 0% 4% 0% ···-·· -•• ··-···

■ 1999 ■ 2001 ■ 2003 ■ 2005 ■ 2007 ■ 2009 ■ 2011 ■ 2013 ■ 2015 ■ 2017

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Zum Jahresende 2017 waren von den fassen. Dies deutet darauf hin, dass sich 330 Mitarbeiter / innen der im Landkreis die mit den Pflegestärkungsgesetzen vor- ansässigen Pflegedienste 206 Personen genommene Veränderung bzw. Erwei- im Tätigkeitsfeld Grundpflege und weite- terung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes re 55 Mitarbeitende im Bereich der haus- und der in diesem Zusammenhang ver- wirtschaftlichen Versorgung (zusammen: änderte Leistungsrahmen zu diesem Zeit- 79 Prozent) tätig, obwohl die nach § 36 punkt noch nicht im Leistungsgeschehen SGB XI abrechenbaren Leistungen auch widergespiegelt hat. pflegerische Betreuungsleistungen um- Abbildung 69 Mitarbeitende ambulanter Pflegedienste nach Tätigkeitsfeldern, 2017

250 206 200

150

100 55 50 22 18 17 12 0 2017

■ Verwalt.,Geschäftsführung ■ Pflegedienstleitung ■ Grundpflege

■ Hauswirtschaft ■ Häusliche Betreung ■ Sonstiger Bereich

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

108 Datenreport zur Pflegestatistik 2017

Der Anteil von Pflegefachkräften mit Be- liegt für das Erhebungsjahr 2013 mit ei- rufsabschlüssen vor allem als Altenpfle- nem Fachkräfteanteil von 67 Prozent vor. ger / in und Gesundheits- / Krankenpfle- Der zweitgrößte Gruppe der Beschäftig- ger / in hat seit 1999 zugenommen. Lag ten fällt in die Kategorie „Sonstiger Berufs- ihr Anteil im ersten Erhebungsjahr der abschluss“, ihr Anteil an allen Mitarbeiten- Pflegestatistik noch bei 52 Prozent aller den lag 1999 bei 25 Prozent und 2017 bei Mitarbeiter / innen, lag er zum Jahresende 18 Prozent; dieser Wert ist seit 2013 von 2017 bei 57 Prozent, wobei sich der Anteil damals 8 Prozent wieder angestiegen. ab 2015 verringert hat. Der höchste Wert

Qualifikation des eingesetzten Personals in ambulanten Pflegediensten Abbildung 70

80% 70% 57% 60% 52% 50% 40% 30% 25% 17% 16% 18% 20% 5% 10% 0% 2%0% 0%3% 3% 2% 0% 1111111 ------•---• .111.11 1111.1. ~ ~ r::-·· ~ ~ 12,•· 'i>?f 'i>?f '::,...;§ '::,..Vo/ '::,...;§ ~~ ,r-:,'-f ?S ?S 0 ':-_7J.o' -~~ # f,,o' '$)", e; ~ ~'?' ~"' ~ ~12, ~12,~ ~e; ~cf c.,0~ ~ "'~e; '<:""lj

■ 1999 ■ 2001 ■ 2003 ■ 2005 ■ 2007 ■ 2009 ■ 2011 ■ 2013 ■ 2015 ■ 2017

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Mit Blick auf die Beschäftigungsverhältnis- zent auf 17 Prozent zum Jahresende 2017 se wird deutlich, dass die Mitarbeiter / in- gesunken. nen der Pflegedienste im Landkreis am häufigsten einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen (79 Prozent aller Beschäfti- gungsverhältnisse). Innerhalb der Teilzeit- beschäftigungen haben die Arbeitsver- hältnisse mit einem Stellenumfang über 50 Prozent über die Jahre deutlich zuge- nommen; ihr Anteil an allen Teilzeitbe- schäftigungen liegt aktuell bei 52 Prozent (1999: 20 Prozent). Im gleichen Zeitraum ist der Anteil der geringfgig Beschäftig- ten zurückgegangen. Der Anteil der Voll- zeitbeschäftigten ist seit 1999 von 45 Pro-

109 Anhang

Abbildung 71 Eingesetztes Personal nach Beschäftigungsverhältnissen, 1999 bis 2017

90% 79% 80%

70%

60% 51% 50% 45% 40% 30% ---.....__,___...., ,...... ______17% 20% '------10% 4% 4% 0% - 1999 2001 2003 2005 2007------2009 2011 2013 2015 2017

Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte Sonstige

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

10.3.8 Voll- und teilstationäre erfasst. Einrichtungen Ein Vergleich der Einrichtungen unter- 10.3.8.1 Einrichtungen vollstationärer Dauerpfege einander kann u. a. anhand der Zahl der (Einrichtungen mit umfassendem Leistungsangebot) vorgehaltenen Plätze sowie der Anzahl an Plätzen pro Zimmer erfolgen. Insge- Im Landkreis Alzey-Worms gab es mit Ein- samt standen zum Stichtag 15. 12. 2017 führung der Pflegeversicherung sieben 1.009 vollstationäre Plätze zur Verfügung, Einrichtungen vollstationärer Dauerpfle- die durchschnittliche Platzzahl liegt bei ge, aktuell (Februar 2020) liegt die Zahl rund 84 Plätzen je Einrichtung. Seit 1999 bei 12 Einrichtungen. Vier Einrichtungen hat sich die Platzzahl in Dauerpflegeein- befinden sich in der VG Wonnegau, drei richtungen im Landkreis Alzey-Worms von Einrichtungen in der Stadt Alzey, in der 789 auf 1.009 Plätze erhöht (+220 Plätze). VG Wörrstadt gibt es zwei Einrichtungen, Der Anteil der 1-Bett-Zimmer hat sich im in den VG Eich, Monsheim und Wöllstein gleichen Zeitraum von 28 Prozent aller liegt jeweils eine Einrichtung. In der VG Al- Plätze auf 55 Prozent erhht, 45 Prozent zey-Land gibt es keine Einrichtung der der Plätze werden in 2-Bett-Zimmern vor- vollstationären Dauerpflege. gehalten. Mit der Pflegestatistik 2017 wird noch ein 3-Bett-Zimmer ausgewiesen. Im Jahr 2017 wurden acht der 12 Einrich- tungen von privaten Trägern betrieben, in drei Fällen ist ein Träger der Wohlfahrts- pflege angegeben, in einem Fall ist statis- tisch ein sonstiger gemeinntziger Träger

110 Datenreport zur Pflegestatistik 2017

Entwicklung vollstationärer Dauerpflegeplätze, 1999 bis 2017 Abbildung 72

1200 70%

1000 60% 50% 800 40% 600 30% 400 20%

200 10% 0 :1 . 0% 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 t t t t ■ Plätze gesamt 789 650 643 745 822 826 832 932 910 1009 t t t t t ■ Anteil 1-Bett-Zimmer 28% 34% 35% 43% 47% 45% 47% 52% 51% 55% t t t t t ■ Anteil 2-Bett-Zimmer 48% 65% 64% 56% 52% 54% 52% 47% 48% 45% t t t t t ■ Anteil 3-Bett-Zimmer 7% 1,4% 1,4% 1,2% 1,1% 1,0% 0,7% 0,6% 0,7% 0,3%

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Im Gegensatz zu Nordrhein-Westfalen 10.3.8.2 Teilstationäre Einrichtungen gibt es in Rheinland-Pfalz derzeit keine rechtliche Vorgabe für eine 1-Bett-Zim- Die in der Pflegestatistik zum Jahresende mer-Quote in Einrichtungen stationärer 2017 ausgewiesenen 109 Nutzer / innen Dauerpflege. der Tagespflege verteilten sich auf fünf teilstationäre Angebote, d. h. eines der zu- Kurzzeitpflege gelassenen Angebote betreute zum Stich- Seit 1999 werden in der Pflegestatistik für tag keine Pflegebedürftigen. den Landkreis Alzey-Worms feste Kurz- zeitpflegeplätze ausgewiesen. Der höchs- Drei der fünf umgesetzten Tagespflege- te Wert mit 18 Plätzen ist im Jahr 2009 angebote befanden sich Ende 2017 in der verzeichnet, zum Jahresende 2017 sind VG Wonnegau und je eines in der Stadt Al- insgesamt fünf Plätze aufgeführt. Neben zey und in der VG Monsheim. 49 Prozent der fixen Freihaltung von Plätzen für die der 109 Tagespflege-Nutzer / innen wur- Kurzzeitpflege haben die Träger vollsta- den in der VG Wonnegau versorgt (53 Per- tionärer Einrichtungen auch die Mög- sonen), 34 Prozent in Alzey (37 Personen) lichkeit, sog. eingestreute Plätze flexibel und rund 17 Prozent in der VG Monsheim für die Kurzzeitpflege zu nutzen. In allen (19 Personen). Die Einrichtung in der 12 Einrichtungen werden Kurzzeitpfle- VG Monsheim wurde 2019 geschlossen, geplätze vorgehalten. Die Auflistung der vom selben Träger wurde 2018 ein neues AOK Rheinland-Pfalz / Saarland weist zum Tagespflegeangebot in der VG Wörrstadt 11. 02. 2020 71 eingestreute Plätze und eröffnet. Eine weitere Tagespflegeeinrich- 10 feste Plätze aus. tung mit 15 Plätzen der Caritas Worms hat im ersten Quartal 2020 in Mörstadt (VG Monsheim) eröffnet. In den VG Alzey-

111 Anhang

Land, Eich und Wöllstein gibt es keine teil- Die folgende Abbildung zeigt, dass es seit stationäre Einrichtung mit Tagespflege. 2001 einen deutlichen Anstieg der Zahl der Tagespflege-Nutzer / innen gegeben Über die Einzugsgebiete der Tagespflege- hat, hier ist eine Steigerung um 94 Per- Einrichtungen liegen keine Erkenntnisse sonen zu verzeichnen (+627 Prozent). Im vor, da im Rahmen der Pflegestatistik die gleichen Zeitraum hat die Zahl der vor- Wohnorte der Nutzer / innen nicht erfasst gehaltenen Plätze um 180 Prozent bzw. werden. 36 Plätze zugenommen.

Abbildung 73 Zugelassene teilstationäre Plätze und Nutzer / innen im Zeitverlauf, 1999 bis 2017

120 109 100

80

59 60 56 42 42 42 40 35 32 29 20 20 15 0 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 -Plätze Tagespflege - Anzahl Nutzer/innen Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

10.3.8.3 Personal in voll- und liegt seit 1999 konstant bei mindestens teilstationären Einrichtungen 85 Prozent, der zuletzt ermittelte Wert zum Jahresende 2017 lag bei 86 Prozent. Im Jahr 1999 waren insgesamt 376 Perso- nen in den damals sieben vollstationären Die große Mehrheit der Mitarbeiter / innen Einrichtungen im Landkreis Alzey-Worms in voll- und teilstationären Einrichtungen beschäftigt. Bis zum Jahresende 2017 ist im Bereich „Pflege und Betreuung“ tä- ist die Zahl der Mitarbeiter / innen auf tig, der Anteil lag seit 1999 zwischen 80 792 Personen in insgesamt 15 voll- und und zuletzt 62 Prozent. Der Anteil der Mit- teilstationären Einrichtungen gestiegen. arbeiter / innen des hauswirtschaftlichen Die Zahl der Mitarbeiter / innen im sta- Bereiches hat im Zeitverlauf zugenom- tionären Bereich hat sich damit seit 1999 men von rund 7 Prozent (1999) auf zuletzt mehr als verdoppelt (+111 Prozent). 15 Prozent (2017); auch der Anteil der Be- schäftigten in den Bereichen „soziale Be- Der Anteil der weiblichen Mitarbeitenden treuung“ und „zusätzliche Betreuung nach

112 Datenreport zur Pflegestatistik 2017

§ 43b SGB XI“ ist gestiegen. Für zusammen zum Jahresende 2017 eine Tätigkeit in ei- rund 13 Prozent aller Beschäftigen wurde nem der beiden Bereiche angegeben.

Eingesetztes Personal stationärer Einrichtungen (voll- und teilstationär) nach Tätigkeitsbereichen Abbildung 74

90% 80% 80% 70% 62% 60% 50% 40% 30% 15% 20% 6% 5% 3% 6%7% 3% 7% 10% 2% 0% 2% II ■■ ■■ 111111 0% ...... -··--- ■■■ II

■ 1999 ■ 2001 ■ 2003 ■ 2005 ■ 2007 ■ 2009 ■ 2011 ■ 2013 ■ 2015 ■ 2017

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Die absoluten Beschäftigtenzahlen nach Tätigkeitsbereich für das Jahr 2017 sind der nachstehenden Abbildung zu entneh- men. Im Bereich „Pflege und Betreuung“ arbeiteten zuletzt 494 Personen, dies sind 192 Personen mehr als im Jahr 1999. Die zweitgrßte Beschäftigtengruppe ist mit 120 Personen im Bereich Hauswirtschaft zu finden, diese hat seit 1999 um 93 Mit- arbeitende zugenommen. Der Bereich „zusätzliche Betreuung“ wird seit 2009 statistisch erfasst, seitdem ist die Beschäf- tigtenzahl von 30 auf 59 Personen gestie- gen.

113 Anhang

Abbildung 75 Beschäftigte stationärer Einrichtungen nach Tätigkeitsbereichen, 2017

600 494 500 400 300

200 120 100 42 48 59 17 12 0 -2017 ■ Verwalt.,Geschäftsführung ■ Pflege u. Betreuung ■ Soziale Betreuung

■ Hauswirtschaft ■ Haustechnik ■ Sonstiger Bereich

■ zusätzl. Betreuung

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Mit Blick auf die Qualifikation des einge- setzten Personals zeigt sich im Zeitver- lauf eine Verringerung des Anteils von Beschäftigten ohne Berufsabschluss bzw. Ausbildung, lag ihr Anteil 1999 noch bei 27 Prozent aller Beschäftigten, ist er zum Jahresende 2017 auf 20 Prozent zurückge- gangen, wobei die absolute Zahl der Be- schäftigten in diesem Bereich gestiegen ist (1999: 103 Personen; 2017: 162 Per- sonen). Zugenommen hat zuletzt der An- teil der Beschäftigten in der Berufsgrup- pe Pflege(hilfs)kraft; ihr Anteil lag 2015 noch bei 11 Prozent aller Beschäftigten, Ende 2017 lag der Wert bei 16 Prozent. Der Anteil der Pflegefachkräfte an allen Beschäftigten lag 1999 bei 35 Prozent, zum Stichtag 15. 12. 2015 ist ein Anteil von 37 Prozent verzeichnet, bis zum Jahresen- de 2017 ist dieser wieder auf 32 Prozent zurckgegangen.

114 Datenreport zur Pflegestatistik 2017

Qualifikation des eingesetzten Personals in stationären Einrichtungen Abbildung 76

40% 35% 35% 32% 30% 28%27% 25% 21% 20% 20% 16% 14% 15% 10% 5% 0111111% 1%1% 1% 1% 2% 111 0% . ·····•- -··•--- II 1 ~ ~-· -······ e,•· ~?i ,~ ·b<-,e; ~v"'"' ~v"'"' ~v"'"' ~~ ~ 0 ~1>(.) ~if # bo' bo' bo' e; ~ ~ ~ ,j> ~e,C/o ~ ~e,C/o ~ ~- ~e,C/o ·bo' ~?i qy,~ o'5

■ 1999 ■ 2001 ■ 2003 ■ 2005 ■ 2007 ■ 2009 ■ 2011 ■ 2013 ■ 2015 ■ 2017

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

Der Blick auf die Art der Beschäftigungs- verhältnisse zeigt, dass die Mitarbeitenden stationärer Einrichtungen am häufigsten in Teilzeit angestellt sind, der Anteil an al- len Beschäftigungsarten lag im Dezember 2017 bei 66 Prozent, der Wert hat sich im Vergleich zum Jahr 1999 erhöht, damals lag der Anteil der Teilzeitbeschäftigten bei 45 Prozent. Der Umfang der Teilzeitbe- schäftigungen ist am häufigsten mit „über 50 Prozent“ beschrieben, 53 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse fielen im De- zember 2017 in diese Kategorie.

Der Anteil der Vollzeitbeschäftigten ist von 41 Prozent im Jahr 1999 auf ca. 24 Prozent im Jahr 2017 gesunken. Zugleich ist der Anteil höher als im Bereich der ambulan- ten Dienste mit einem Vollzeit-Anteil von zuletzt 17 Prozent. Der Anteil der sonsti- gen Beschäftigungsverhältnisse in den stationären Einrichtungen lag Ende 2017 bei 9 Prozent bzw. 72 Personen; hierunter fallen bspw. die Anstellungsverhältnisse von Schüler / innen und Praktikanten / in- nen.

115 Anhang

Abbildung 77 Personal stationärer Einrichtungen nach Beschäftigungsverhältnissen, 1999 bis 2017

80% 66% 70%

60%

50% 45%

40% 41% 30% 24%

...... 20% 13% ------9% 10%

0% 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017

Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte Sonstige

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Pflegestatistik (Berechnung u. Darstellung transfer)

116 Quellenverzeichnis

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Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2019): Pflegeeinrichtungen und Pflegegeldempfän- ger / innen zum 15. bzw. 31. Dezember 2017. Ergebnisse der Pflegestatistik, 2. korrigierte Fassung vom 06. 05. 2019, Bad Ems, online abrufbar unter: https://www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/be- richte/K/2013/K2013_201701_2j_K.pdf, letzter Aufruf am 28. 05. 2020.

Verkehrsverbund Rhein-Neckar / Landkreis Alzey-Worms (Aufgabenträger) / Büro Stadtverkehr Planungs- gesellschaft mbH (Auftragnehmer) (2018): Nahverkehrsplan Landkreis Alzey-Worms 2018, Mann- heim / Alzey, online unter: https://www.vrn.de/mam/verbund/planung/dokumente/vrn_alzey-worms_ lr.pdf, letzter Aufruf am 28. 05. 2020.

120 Tabellenverzeichnis

11.2 Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Veränderung der Zahl der Pflegebedürftigen nach Leistungsarten 11

Tab. 2: Pflegebedürftige und Inanspruchnahme von Leistungen nach Verbandsgemeinden 12

Tab. 3: Zahl der Pflegebedürftigen je 1.000 EW nach Leistungsart und Verbandsgemeinde, 2017 13

Tab. 4: Leistungsangebote im Landkreis Alzey-Worms, Stand: August 2020 16

Tab. 5: Regionale Verteilung der pflegerischen Leistungsangebote und demographische Kennziffern 17

Tab. 6: Bevlkerung nach Altersgruppen LK Alzey-Worms, Rheinland-Pfalz und Deutsch- land zum 31. 12. 2019 26

Tab. 7: Bevölkerung nach Altersgruppen und Geschlecht im LK Alzey-Worms zum 30. 06. 2020 27

Tab. 8: Anzahl Haushalte nach Lebensform, Stand: Zensus 2011 29

Tab. 9: Anzahl Haushalte nach Seniorenstatus, Stand: Zensus 2011 29

Tab. 10: Bürgerbus-Angebote im Landkreis Alzey-Worms, Stand: August 2020 31

Tab. 11: Pflegequoten zum Jahresende 2017 im Vergleich 35

Tab. 12: Pflegebedürftige im Landkreis Alzey-Worms nach Alter und Geschlecht 37

Tab. 13: Bevölkerung und Anteil pflegebedürftiger Personen nach Altersgruppe und Geschlecht 38

Tab. 14: Inanspruchnahme von Leistungen und Pflegegrade, 2017 40

Tab. 15: Inanspruchnahme pflegerischer Leistungen im Vergleich, 2017 41

Tab. 16: Ambulantisierungsgrad (inkl. Pflegegeld) nach Alter und Geschlecht, 2017 43

Tab. 17: Ambulante Pflegedienste im Landkreis Alzey-Worms, Stand August 2020 50

Tab. 18: Anerkannte Angebote zur Unterstützung im Alltag im Landkreis Alzey-Worms, Stand August 2020 51

Tab. 19: Vollstationäre Einrichtungen im Landkreis Alzey-Worms, Stand Oktober 2020 52

Tab. 20: Teilstationäre Tagespflege-Einrichtungen im Landkreis Alzey-Worms, Stand Januar 2021 53

Tab. 21: Betreutes Wohnen / Service-Wohnen im Landkreis Alzey-Worms 55

Tab. 22: Pflegestützpunkte im Landkreis Alzey-Worms 55

Tab. 23: Mittelfristige Bevölkerungsprognosen für den Landkreis Alzey-Worms (2030 und 2040) 59

Tab. 24: Entwicklung der Bevölkerungszahlen bis 2040 nach Altersgruppen (mittlere Variante) 59

Tab. 25: Prognose zu Medianalter, Jugendquotient und Altenquotient (mittlere Variante) 61

Tab. 26: Annahmen der Szenarienberechnungen 64

Tab. 27: Basis-Szenario: Pflegebedürftige und Pflegequoten nach Altersgruppen für die Jahre 2030 und 2040 65

Tab. 28: Szenario Professionalisierung: Pflegebedürftige nach Leistungsarten 68

Tab. 29: Szenario Ambulantisierung: Pflegebedürftige nach Leistungsarten 69

Tab. 30: Szenario Nachfragereduktion: Pflegebedürftige und Pflegequoten nach Altersgruppen 71

121 Verzeichnisse

Tab. 31: Überblick Szenarien: Pflegebedürftige nach Leistungsarten 72

Tab. 32: Veränderungen der Zahl der Pflegebedürftigen gegenüber 2017 nach Leistungs- arten (absolut) 73

Tab. 33: Themen der Befragungen 76

Tab. 34: Arbeitsgruppen im Workshop am 18. 09. 2020 90

Tab. 35: Pflegegeldempfänger / innen nach Altersgruppen und Geschlecht 97

Tab. 36: Empfänger / innen ambulanter Sachleistungen nach Altersgruppen und Geschlecht 99

Tab. 37: Nutzer / innen teilstationärer Leistungen nach Altersgruppen und Geschlecht 102

Tab. 38: Pflegebedürftige in stat. Dauerpflege nach Altersgruppen und Geschlecht 104

122 Abbildungsverzeichnis

11.3 Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Zuwachsraten der Zahl der Einwohner, der ab 80-Jährigen und der Pflegebedürfti- gen seit 2010 10

Abb. 2: Anzahl der ab 80-Jährigen je 1.000 EW zum Stichtag 30. 06. 2020 11

Abb. 3: Pflegebedürftige in eigener Häuslichkeit im Landkreis Alzey-Worms, Stichtag 31. 12. 2017 12

Abb. 4: Wohnorte Pflegegeldempfänger / innen, 2017 14

Abb. 5: Regionale Verteilung ambulanter Sachleistungsempfänger / innen, 2017 15

Abb. 6: Früherer Wohnort der Pflegebedürftigen in stationärer Dauerpflege, 2017 16

Abb. 7: Prognosen: Zunahme der ab 80-Jährigen und der Pflegebedürftigen im Landkreis 19

Abb. 8: Bevölkerung nach Gebietskörperschaften zum 30. 06. 2020 25

Abb. 9: Bevölkerung nach Gebietskörperschaft und Altersgruppen zum 30. 06. 2020 26

Abb. 10: Verteilung der Altersgruppe ab 80 Jahre in den Verbandsgemeinden, 30. 06. 2020 28

Abb. 11: Bevölkerung in Singlehaushalten nach Altersgruppen, Stand: Zensus 2011 30

Abb. 12: Empfänger / innen Pflegeleistungen nach Leistungsart, 2017 34

Abb. 13: Pflegebedürftige nach Geschlecht und Leistungsart, 2017 35

Abb. 14: Pflegebedürftige Personen im Landkreis Alzey-Worms, insgesamt und je 1.000 EW 35

Abb. 15: Pflegebedürftige im Landkreis Alzey-Worms nach Altersgruppen, 2017 36

Abb. 16: Pflegebedürftige an der Gesamtbevölkerung nach Altersgruppen, 2017 36

Abb. 17: Geschlechterverteilung der Pflegebedürftigen nach Altersgruppen, 2017 37

Abb. 18: Pflegebedürftige nach Pflegegraden, 2017 39

Abb. 19: Verteilung der Pflegegrade nach Leistungsarten, 2017 40

Abb. 20: Entwicklung des Ambulantisierungsgrades im Zeitverlauf 42

Abb. 21: Zahl der Pflegebedürftigen in stat. Dauerpflege und ihr Anteil an allen Pflegebedürftigen 43

Abb. 22: Zeitreihe: Geschlechterverteilung 44

Abb. 23: Zeitreihe: Anteile verschiedener Altersgruppen an allen Pflegebedürftigen 45

Abb. 24: Zeitreihe: Verteilung der Pflegestufen 1999 bis 2015 46

Abb. 25: Vergleich der Verteilung der Pflegegrade in 2015 (Überleitung) und 2017 46

Abb. 26: Pflegebedürftige nach Leistungsarten im Zeitverlauf 47

Abb. 27: Langfristige Bevölkerungsentwicklungen im Landkreis Alzey-Worms bis 2070 59

Abb. 28: Veränderung der Einwohnerzahlen nach Altersgruppen gegenüber 2017 (mittlere Variante) 60

Abb. 29: Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Alzey-Worms je 1.000 EW (mittlere Variante) 61

Abb. 30: Prognose zur mittelfristigen Entwicklung der Altersgruppenanteile (mittlere Variante) 62

Abb. 31: Entwicklung des Pflegepotentials im Landkreis Alzey-Worms, 2017 bis 2040 63

123 Verzeichnisse

Abb. 32: Basis-Szenario: Prognose zur Zahl der Pflegebedürftigen nach Altersgruppen 65

Abb. 33: Basis-Szenario: Prognose zum Leistungsbezug 66

Abb. 34: Szenario Professionalisierung und Basis-Szenario im Vergleich 68

Abb. 35: Szenario Ambulantisierung und Basis-Szenario im Vergleich 70

Abb. 36: Szenario Nachfragereduktion und Basis-Szenario im Vergleich 72

Abb. 37: Szenarien im Vergleich: Pflegbedürftige nach Leistungsarten 2030 und 2040 73

Abb. 38: Beteiligung der Ortsgemeinden an der schriftlichen Befragung 77

Abb. 39: Demografie: Frage zum demografischen Wandel in den Ortsgemeinden 78

Abb. 40: Demografie: Frage zu alleinlebenden älteren Menschen 78

Abb. 41: Versorgungsangebote in den Ortsgemeinden 79

Abb. 42: Pflegerische Unterstützung: Einschätzung zu den Hilfen vor Ort 80

Abb. 43: Pflegerische Unterstützung: Gründe für das Verlassen der Ortsgemeinde 80

Abb. 44: Pflegerische Unterstützung: Oft genutzte Angebote 81

Abb. 45: Pflegerische Unterstützung: Schwierigkeiten vor Ort 82

Abb. 46: Handlungsfelder: Themen in den nächsten 5 Jahren 83

Abb. 47: Handlungsfeld: Schaffung von Pflege- und Betreuungsangeboten 83

Abb. 48: Beteiligung der Leistungsangebote an der schriftlichen Befragung 84

Abb. 49: Teilnehmerkreis der schriftlichen Befragung gesamt und nach Leistungsangebot 85

Abb. 50: Leistungsangebote: Leistungen für spezifische Zielgruppen 85

Abb. 51: Nachfrage: Angebote mit sehr hoher und hoher bis mäßige Nachfrage 86

Abb. 52: Nachfrage: Fehlende Leistungsangebote im Landkreis 87

Abb. 53: Personal: Gesuchtes Personal im Jahr 2019 88

Abb. 54: Personal: Schwierigkeiten bei der Personalsuche im Jahr 2019 88

Abb. 55: Handlungsbedarfe: Themenfelder der befragten Leistungsanbieter 89

Abb. 56: Workshop: Ideen und Ziele nach Themenfeld 91

Abb. 57: Altersstruktur der Pflegegeldempfänger / innen, 2017 97

Abb. 58: Pflegegeldempfänger / innen nach Pflegegrad, 2017 98

Abb. 59: Altersstruktur der Leistungsbezieher/innen ambulanter Sachleistungen, 2017 99

Abb. 60: Empfänger / innen ambulanter Sachleistungen nach Pflegegrad, 2017 100

Abb. 61: Pflegebedürftige in Angeboten der Tagespflege, jeweils zum 15. 12. eines Jahres 101

Abb. 62: Altersstruktur der Tagespflege-Nutzer / innen, 2017 101

Abb. 63: Nutzer / innen der Tagespflege nach Pflegegrad, 2017 102

Abb. 64: Altersstruktur der Pflegebedürftigen in stationären Einrichtungen, 2017 103

124 Abbildungsverzeichnis

Abb. 65: Pflegebedürftige in vollstationärem Leistungsbezug nach Pflegegrad, 2017 104

Abb. 66: Altersstruktur der Pflegebedürftigen in Kurzzeitpflege am 15. 12. 2017 105

Abb. 67: Pflegebedürftige in Kurzzeitpflege nach Pflegegrad am 15. 12. 2017 106

Abb. 68: Eingesetztes Personal nach Tätigkeitsbereichen,1999 bis 2017 108

Abb. 69: Mitarbeitende ambulanter Pflegedienste nach Tätigkeitsfeldern, 2017 108

Abb. 70: Qualifikation des eingesetzten Personals in ambulanten Pflegediensten 109

Abb. 71: Eingesetztes Personal nach Beschäftigungsverhältnissen, 1999 bis 2017 110

Abb. 72: Entwicklung vollstationärer Dauerpflegeplätze, 1999 bis 2017 111

Abb. 73: Zugelassene teilstationäre Plätze und Nutzer / innen im Zeitverlauf, 1999 bis 2017 112

Abb. 74: Eingesetztes Personal stationärer Einrichtungen (voll- und teilstationär) nach Tätigkeitsbereichen 113

Abb. 75: Beschäftigte stationärer Einrichtungen nach Tätigkeitsbereichen, 2017 114

Abb. 76: Qualifikation des eingesetzten Personals in stationären Einrichtungen 115

Abb. 77: Personal stationärer Einrichtungen nach Beschäftigungsverhältnissen, 1999 bis 2017 116

125