Im Wartesaal. Studien Zur Pressegeschichte Der Ungarischen Emigration in Wien 1919–1926

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Im Wartesaal. Studien Zur Pressegeschichte Der Ungarischen Emigration in Wien 1919–1926 Im Wartesaal. Studien zur Pressegeschichte der ungarischen Emigration in Wien 1919–1926 Vorwort I. Öffentlichkeiten der Emigration 1. Präsenz der Absenz. Schauplätze der ungarischen Emigration 2. Aktionspläne. Pressekontrolle und Presseprofile 3. Die Wahlkampfungarn. Die Position der Arbeiter-Zeitung und der Bécsi Magyar Ujság zu Kommunismus und Antisemitismus im Jahre 1920 4. Farben des Terrors. Die Erinnerung von 1919 in Literatur und Film in Ungarn 5. Epochale Emigranten. Das Jahr 1924 in Publizistik und Belletristik 6. Im Wartesaal der Weltrevolution. Zur Darstellung der Wiener Emigration in der Belletristik der 1920er Jahre II. Béla Balázs’ Publizistik in Wien 1. Entfernungen. Zur Biografie und Rezeptionsgeschichte 2. »Bühne der anarchistischen Ironie«. Konturen des Begriffs »Moderne« 3. Zur Taktik und Ethik. Balázs’ Feuilletonpoetik und kulturpolitische Publizistik in der Tageszeitung Der Tag 4. Bildung und Kanon im Tag und in der Bécsi Magyar Ujság 5. Aus der Geschichte. Zum Begriff der Episode bei Balázs und Kracauer Vorwort Sie schrieben weiterhin auf Ungarisch für die eigens gegründeten Blätter, viele unter ihnen auch auf Deutsch, erleichtert durch den Umstand, dass sie zweisprachig aufgewachsen sind, standen einander in parteipolitischen Fragen nicht feindlicher gegenüber als Zuhause und wurden vergleichsweise früh mit der Tatsache konfrontiert, dass die Regierungen ihres Heimat- und Gastlandes in alter Freundschaft weiterwerkeln, was einigen von ihnen die Möglichkeit der Heimkehr eröffnete, anderen jedoch mit ein Grund war, den Standort zu wechseln. Dieses grob vereinfachte Bild der Wiener Emigration schöpft seine Reize für die Forschung aus der Gleichzeitigkeit von konservierenden und progressiven Momenten – ein verlängerter Augenblick, dessen Ursprung in der politischen Symbolik der Oktoberrevolution von 1918 bzw. der Ausrufung der Räterepublik im März 1919, literaturgeschichtlich im spannungsreichen Verhältnis von Moderne und Avantgarde liegt. Ein kultureller Transfer im wortwörtlichen Sinne, mit dem Zusatz, dass die methodologische Definition dieses Begriffs zugleich die Grenzen der einschlägigen Forschungen anzeigt. Die Verankerung der Emigration in Wien als Frageperspektive ist vor diesem Hintergrund alles andere als evident. Die von der Migrationstheorie entwickelten Instrumentarien lassen sich auf diese spezielle historische Konstellation nicht einmal bedingt anwenden, weil für sie 1923 noch immer die Diagnose bezeichnend war: »Für die Ungarn beginnt das Ausland bei Passau, an der deutschen Grenze. Wien – es gehört noch zu den Außenbesitztümern Ungarns. Der Wiener Ungar ist interessant, paradox. Einerseits fühlt er sich wie Zuhause in der österreichischen Hauptstadt, andererseits weiß er aber, dass er in der Fremde ist. Er fühlt sich also heimisch, aber in einem Zuhause, wo ihn niemand kennt. Man könnte sagen, er bewegt sich im vertrauten Umfeld, aber in Inkognito.«1 Dass die Frage nach der Integration der Emigranten in die zeitgleich installierte Erste Republik den auch anderorts häufig widersprüchlichen Sachverhalt der interferierenden, identitätsstiftenden Transferbewegungen exemplifizieren könnte, stellt allerdings den Angelpunkt der vorliegenden Fallstudien dar, die die Integration als Teil des Mottos »der Rest ist Österreich« im Sinne der transnationalen 2 Migrationsforschung positionieren wollen. 1 Aladár Komlós: Magyarok külföldön [Ungarn im Ausland]. In: Bécsi Magyar Ujság v. 31.3.1923, S. 5. 2 Vgl. Nina Glick Schiller: A global perspective on transnational migration: Theorising migration without methodological nationalism. In: Rainer Bauböck, Thomas Faist (Hg.): Diaspora and Transnationalism: Concepts, Theories and Methods. Amsterdam: Amsterdam University Presse 2010, S. 109-129. 1 Diese Perspektive, der Spagat zwischen politischem Exil und Binnenemigration,3 ist weitgehend den Arbeiten von György Litván verpflichtet, der die Impulse für die ersten drei Kapitel gaben und die federführend zur kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte der Sozialdemokratie seit den 1970er Jahren beitrug. Das Fortleben der von den Emigranten mitgebrachten Dispositionen, wie es Litván am Beispiel der wichtigsten Akteure der Oktoberrevolution herausgearbeitete, wird in diesem Sinne mit Blick auf die ambivalente innen- und außenpolitische Handhabung der österreichischen Migrationspolitik untersucht: erstens hinsichtlich der Strategien der Überwachung der Emigranten, die sie von österreichischer und ungarischer Seite als souveräne Enklave mit dem entsprechenden Gefahrpotenzial ausweisen wollten, zweitens als Problem der selber formulierten Anknüpfung an bestehende Traditionen, die die Brüche im Selbstverständnis der Emigration als Platzhalter veranschaulichen dürfte, und drittens als Frage nach jenen Mechanismen, die zur Verfestigung der antisemitischen und antikommunistischen Evidenzen im Wahlkampf im Herbst 1920 führten, an der die sozialdemokratische Presse Österreichs ebenso beteiligt war wie weite Teile der ungarischen Emigrantenpresse. Diese auf den erhalten gebliebenen diplomatischen, polizeilichen Akten und der Profilierung der in Wien erschienenen Presseprodukte beruhenden Untersuchungen werden in den nächsten Kapiteln mit den erinnerungspolitisch wirksamen Strategien der Emigration in Beziehung gesetzt, die die Narrative ihrer Selbsthistorisierung von den Anfängen bis zur Gegenwart ausleuchten wollen, und zwar mit dem Vorsatz, das historische Bewusstsein der sich entlang der Parteidoktrinen organisierenden sozialdemokratischen und kommunistischen Erinnerungspolitik in ihrer für die jeweilige Handlungsstrategie folgenschweren Eigenart zu charakterisieren. Dass es dabei ein weiterer Schritt riskiert wird, die zeitgenössische und retrospektive Bedeutsamkeit der Emigration zu relativieren, bringt einen zusätzlichen Aspekt in den Vordergrund, und zwar das migrationsgeschichtlich nur marginal behandelte Thema des Scheiterns, das in den Fallstudien zu Béla Balázs gleichsam verifiziert und falsifiziert wird. Balázs’ Karriere als Feuilletonist bei den Wiener deutschsprachigen Blättern und parallel dazu seine Rolle als Literaturhistoriker und -kritiker in der Emigrantenpresse legen dabei jene Mechanismen offen, die jenseits der geläufigen Kategorien der Integration und Assimilation die Entstehung der Öffentlichkeit der Ersten Republik in ihrer Anfangsphase ebenso prägten wie die Effektivität jener Bestrebungen, die die Tradition der ungarischen Moderne in einem parteipolitisch stärker denn je infiltrierten Umfeld etablieren wollten. 3 Zur theoretischen Fundierung des Ansatzes vgl. Uzi Rebhun: The wandering Jew in America. Boston: Academic Studies Press 2011, S. 14ff. 2 Die einzelnen Beiträge zu einer kollektiven Biografie der Emigration waren insgesamt mit der Ambition verbunden, ihre Wahrnehmung genau auf jenen Punkt zu beziehen, über den der Schriftsteller Sándor Hunyadi 1926 auf Imre Békessy und Zsigmond Kunfi ironisch anspielend anmerkte: »Beim Galopprennen diktieren die ungarischen Magnaten. Und in der Presse? Der ständige Mitarbeiter und Verfasser der Leitartikel der Arbeiter-Zeitung ist ein Ungar. Der Chefredakteur und auch der Verlagsdirektor von zwei verbreiteten Wiener Blättern sind ebenfalls Ungarn. Ungarn, Ungarn! Was zum Teufel wollen die hier, etwa die Bach-Ära heimzahlen und das deutsche Theater aus der Gyapjú Straße?«4 4 Sándor Hunyady: Wien, das Arbeiterparadies. Übers. v. Gabriella Érdi. In: Drei Raben. Zeitschrift für ungarische Kultur 6 (2004), S. 57-59, hier S. 59. 3 1. Präsenz der Absenz. Schauplätze der ungarischen Emigration »Die Gründe, weshalb die zeitgenössischen Historiker eine Würdigung der Wiener ungarischen Emigration unterließen, sind wohl vielfältig und reichen sicher in die politische Lage des heutigen Ungarns hinein«, meinte der 1949 nach Wien geflohene Philosophiehistoriker Tibor Hanák in seiner in München publizierten Studie von 1986, die sich als erster »Überblick der Politik und des Kulturlebens der ersten Jahre der ungarischen Emigration in einer möglichst unparteiischen Einstellung« positioniert.1 Die Berechtigung dieser Selbstdiagnose wird mit einem Hinweis auf György Litváns zwei Jahre früher erschienene Auseinandersetzung mit dem politischen Umfeld der radikal-demokratischen Emigranten unterstreicht, die im Zeichen der noch ausstehenden Quellenkritik eingangs auf die Kluft zwischen der massenhaft vorhandenen Memoirenliteratur und der geringen Zahl der wissenschaftlichen Arbeiten aufmerksam macht, ohne dabei die Gründe für diese Diskrepanz deutlich herauszustellen.2 Was Litván als mögliche Erklärung andeutet, bezieht sich einerseits auf die äußerste Polarisierung der Emigration, die in der Retrospektive entweder die Ausklammerung der »echten Fragen« zugunsten der »interessanten Porträts und Episoden«3 oder die zusätzliche Verschärfung der Frontlinien als Legitimierung der einstigen Positionen zur Folge hatte, andererseits auf die jüngsten Ansätze in der Erforschung der Horthy-Zeit, die aus einem nicht näher angegebenen Grund die innen- und außenpolitische Bedeutung der Emigration nur marginal behandelt. Eine die nun zugänglich gewordenen Archivbestände berücksichtigende Gesamtschau, so Litván, könnte nicht nur zur präzisieren Bestimmung des Stellenwerts der einzelnen Gruppen beitragen, wie er es selber am Beispiel von Oszkár Jászi und Mihály Károlyi vorexerzierte, sondern jenen ideologischen Gehalt der Debatten in der Emigration zurückgewinnen, der in der Vielzahl der Anekdoten oder in den parteipolitisch motivierten autobiografischen und wissenschaftlichen Legitimationsversuchen
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