Der Bürgermeister Der MARKTGEMEINDE MATREI in OSTTIROL

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Der Bürgermeister Der MARKTGEMEINDE MATREI in OSTTIROL Der Bürgermeister der MARKTGEMEINDE MATREI IN OSTTIROL Bezirk Lienz – A-9971 – Rauterplatz 1 Mitglieder der koalitionären Arbeitsgruppe „Natura 2000“ in der Tiroler Landesregierung, z.Hd. LH-Stv. Josef Geisler (Energie, Wasserwirtschaft und Landwirtschaft) LRin Patrizia Zoller-Frischauf (Wirtschaft) LR Mag. Johannes Tratter (Raumordnung und Gemeinden) LH-Stv. Mag.a Ingrid Felipe (Umwelt und Naturschutz) Matrei in Osttirol, am 11.08.2014 Sehr geehrte Damen und Herren! In Ergänzung der, Ihnen bereits im Mail-Wege bzw. persönlich zugestellten Unterlagen (erste parzellenscharfe, fachlich-wissenschaftliche „Erhebung und Bewertung der Deutschen Tamariske“ – FFH- Lebensraumtyp 3230 „Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria Germanica“ an der Isel und deren Zubringern Tauernbach, Schwarzach und Kalserbach, durch die eb&p Umweltbüro GmbH Klagenfurt, „Raumordnungsfachlicher Ausweisungsvorschlag der Architektengemeinschaft Lienz für ein Natura 2000- Gebiet in der Iselregion zum ausreichenden Schutz des FFH-Lebensraumtyps 3230“, mit Textteil und Planunterlagen IVa – IVd – persönlich übergeben an LH-Stv. Josef Geisler und LH-Stv. Ingrid Felipe – sowie meines Schreibens vom 28.07.2014 an LH-Stv. Mag.a Ingrid Felipe [Naturschutz und Umwelt]) mit der einzigen, bislang raumordnungsfachlich und naturschutzrechtlich aussagekräftigen Planbeilage (Flächendarstellung[!], welche als ANLAGE I diesem Schreiben nochmals beigeschlossen wird1), darf ich namens des Planungsverbandes 34 sowie der Gemeinden Ainet und Schlaiten noch einmal folgendes festhalten: 1. MAHNSCHREIBEN DER EU-KOMMISSION (UMWELTKOMMISAR JANEZ POTOCNIK) VOM 30.05.2013: In diesem, an den damaligen „Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten“, Dr. Michael Spindelegger ergangenen Schreiben, wird in Anlage A für die Tallagen der Iselregion ausdrücklich nur der FFH-Lebensraumtyp 3230 eingemahnt bzw. werden neben den, bislang bereits vier(!) erfolgten Meldungen und Unterschutzstellungen für diesen natürlichen Lebensraumtyp in Österreich (Obere Drau und Gail in Kärnten, Tiroler Lech in Nordtirol und Kalserbach im Nationalpark Hohe Tauern in Osttirol) „als weitere geeignete Gebiete im, zur Alpinen Biogeografischen Region Österreichs gehörenden Teil“ vorgeschlagen: „Öffentliches Wassergut der Isel und ihrer Zubringer Schwarzach, Tauernbach und Kalserbach (T) sowie Karwendel (T): 1 Anmerkung: Alle diese Informationen sind für die Öffentlichkeit auf der homepage der Marktgemeinde Matrei in Osttirol (www.matrei-ost.tirol.gv.at) sowie den meisten homepages der anderen Osttiroler Iselregionsgemeinden abrufbar. -2- -3- -4- -5- -6- Des Weiteren werden in Osttirol, im vorhin zitierten Anhang A des gegenständlichen Mahnschreibens für den FFH-Lebensraumtyp 6520 „Bergmähwiesen“, noch eine Erweiterung des Nationalparks Hohe Tauern Tirol, „auf Bergmähwiesen südlich des Nationalparks“ (T), sowie für die Arten 7240 „Alpine Pionierformationen des „Caricion bicoloris-atrofuscae“ (Lappländischer Spitzkiel, Zweifärbige Segge, Schwarzbraune Segge, Grannen Segge, Arktische Simse, Nordische Simse, Kastanienbraune Binse, usw.) , als weitere geeignete Gebiete u.a. das „Umbaltal (Iseltal) westlich der Ochsnerhütte“ (T), „die Lasörling- Gruppe süd-südwestlich von Prägraten im Umfeld des Berger Sees“ (T), „im Ostteil der Venedigergruppe, östlich vom Amertaler See und nördlich vom Nordportal der Felbertauernstraße“ (T), „im Tal des Kalserbaches West-Nord-West von Kals am Großglockner“ (T) und „im Defereggergebirge in einem Seitental des Villgratentales“ (T), vorgeschlagen. Dabei handelt es sich um einen prioritären FFH-Lebensraumtyp, welcher u.a. auch im umstrittenen Bereich des Piz Val Gronda (T) vorkommt: Details und geographische Verbreitungskarten (auch für Osttirol) können dem „Naturschutzfachlichen Gutachten zu den ‚Alpinen Pionierformationen des Caricion bicoloris-atrofuscae‘ in Österreich und im Gebiet des Piz Val Gronda /Tirol“, von Dr. Helmut Wittmann, Institut für Ökologie, Elsbethen Salzburg, und Dr. Luise Schratt-Ehrendorfer, Institut für Botanik, Universität Wien, Mai 2013, entnommen werden. Die angebliche Unterlassung Österreichs, neben anderen Gebieten auch das Vesil- sowie das hintere Fimbatal als Natura 2000-Gebiet zu nominieren und seitens des Landes Tirols als Besonderes Schutzgebiet auszuweisen, ist ebenso Gegenstand von mehreren Beschwerden und Klagen bei der Europäischen Kommission (EuGH?) sowie nach der Alpenkonvention. Dass am Piz Val Gronda technische Schierschließungen nach nationalem Recht (Landesrecht) bewilligt worden wären, widerspreche nach Ansicht mehrerer NGO’s massiv geltendem EU-Recht bzw. stehe in diametralem Widerspruch dazu. Da für die FFH-Lebensraumtypen 6520 „Bergmähwiesen“ und 7240 „Alpine Pionierformationen des Caricion bicoloris-atrofuscae“ auch zahlreiche andere Vorkommen in Österreich vorgeschlagen werden können und diese LR-Typen bereits auch vielfach innerhalb des Nationalparks Hohe Tauern (T, S und K) unter Natura 2000-Schutz stehen, spricht sich der Planungsverband 34 auf seinem Gebiet gegen eine weitere Nominierung dieser LR-Typen in Osttirol aus. Entsprechende fachlich-wissenschaftliche Unterlagen werden noch ausgearbeitet und wird für die Klärung dieser Fragen gegenüber dem Land Tirol ein längerer Diskussions- und Informationsprozess gefordert, wie beim FFH-Lebensraumtyp 3230. Diese Frage muss auch in Zusammenhang mit der Verpflichtung des Mitgliedsstaates Österreich gesehen werden, eine periodische Überprüfung bzw. allfällige Anpassung der Nationalen Liste im Lichte der Erkenntnisse der, in Artikel 11 genannten Überwachung (Anträge auf Deklassifizierung aus der Osttiroler Nationalparkregion?) vorzunehmen. Bei der Art 1927 „Stephanopachys substriatus“, wird vom Planungsverband 34 für seine Mitgliedsgemeine St. Veit in Defereggen eine eigene Stellungnahme (Expertise) vorgelegt werden. Laut vorerwähntem Gutachten sollten legislative Maßnahmen zum Schutz des „Caricion bicolaris- atrosfuscae“ in Österreich zumindest folgende Verbote beinhalten: Keine Veränderung der hydrologischen Situation (weder Wasserableitung durch Quell-, noch durch Kraftwerksfassungen…). Verbot der Errichtung jeglicher Anlagen, die die Lebensraumdynamik einschränken bzw. verändern könnten (Bachverbauungen[!], Bachregulierungen, Aufschüttungen, Abgrabungen oder Materialentnahmen…). Verbot der Errichtung von Anlagen (wie Wege, Furten, Parkplätze oder ähnliches…). Keine Anlage von Schierschließungen (Aufstiegshilfen, Pisten, usw….). Verbot der Beweidung in Schwemmlandbereichen („aus diesen Bereichen ist das Weiderecht völlig auszusperren, da der mit der Beweidung verbundene Nährstoffeintrag die Konkurrenzverhältnisse radikal fördert und damit zu einem Aussterben der arktisch-alpinen Schwemmlandarten führt…!“). -7- Für die Art 1084 „Osmoderma eremita“ (Eremit oder Juchtenkäfer) werden neben den drei, bereits erfolgten Meldungen (Wienerwald – Thermenregion/NÖ, Nordöstliche Randalpen: Hohe Wand – Schneeberg – Rax/NÖ sowie Tiroler Lech/T) als weitere geeignete Gebiete u.a. auch der Raum „Dölsach – Stribach“ bei Lienz (T) und für die Art 1927 „Stephanopachys substriatus“ (Gekörnter Bergwald- Bohrkäfer) neben der bereits erfolgten Meldung (Nationalpark Kalkalpen/OÖ) als weitere geeignete Gebiete u.a. die Bereiche „Nikolsdorf-Lienz“ (T) und „St. Veit im Defereggental“ (T) vorgeschlagen. Für den Juchtenkäfer wären bislang keine FFH-Gebiete im südlichen Alpenraum gemeldet worden, obwohl ein Vorkommen dieser Art sowohl in Osttirol, als auch in Kärnten belegt sei… 2. RECHTLICHE BEURTEILUNG FÜR DIE VERPFLICHTUNGEN ÖSTERREICHS AUS DER ERSTEN PHASE DES AUSWEISUNGSVERFAHRENS GEMÄß ARTIKEL 4 ABSATZ 1 DER HABITATRICHTLINIE, WÖRTLICH ZITIERT AUS SEITE 3 DES EU-MAHNSCHREIBENS VOM 30.05.2013: „Der EuGH hat bei mehreren Gelegenheiten folgendermaßen geurteilt: Um einen Entwurf einer Liste der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung zu erstellen, der zur Errichtung eines kohärenten europäischen ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete führen kann, muss die Kommission über ein umfassendes Verzeichnis der Gebiete verfügen, denen auf nationaler Ebene erhebliche ökologische Bedeutung für das Ziel der Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen im Sine der Habitatrichtlinie zukommt.2 Aus dieser Interpretation folgt, dass ein Mitgliedsstaat nur die Gebiete von der Mitteilung an die Kommission ausnehmen darf, in denen keiner der in Anhang I angeführten Lebensraumtypen und keine der in Anhang II genannten Arten vorkommen, oder solche Gebiete, innerhalb deren sich die Zonen, die die für das Leben und die Fortpflanzung der geschützten Tier- und Pflanzenarten ausschlaggebenden physischen oder biologischen Elemente aufweisen, nicht klar abgrenzen lassen3…“ 3. EUGH-URTEIL VOM 07.11.2000 IN DER RECHTSSACHE C-371/98 („SEVERN URTEIL“): In dieser Entscheidung wird klar dargelegt, welche Kriterien in Phase 1 der Gebietsnominierung zum Tragen kommen (und welche nicht…). Jeder Mitgliedsstaat hat anhand der, in Anhang III (Phase 1) festgelegten Kriterien und einschlägigen wissenschaftlichen Informationen eine Liste vorzulegen, in denen die, in diesen Gebieten vorkommenden, natürlichen Lebensraumtypen des Anhanges I und einheimischen Arten des Anhanges II aufgelistet sind. Die Mitgliedsstaaten schlagen gegebenenfalls die Anpassung dieser Liste im Lichte der Erkenntnisse der, in Artikel 11 genannten Überwachung vor. Diese Liste ist der Kommission gleichzeitig mit den Informationen über die einzelnen Gebiete zuzuleiten: Diese Informationen umfassen eine kartographische
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