Jahrbuch Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Band 4

2001/2002

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I. Die versäumte Italienreise

»Nicht ohne inniges Gefühl von Ehrerbietung betrete ich nochmals den classischen Boden, und mehr als je voll Begierde nach neuem Unterricht. […] Welche Stadt darf sich mit Dir, o Rom, bis jetzt in Vergleichung setzen? […] London und sind doch gegen dich nur Neulinge auf dem grossen Schauplatze.«1 Es war nicht Prinz Heinrich von Preußen, der diesen Hymnus auf Rom verfasste, sondern 1789 Friedrich Wilhelm von Erd- mannsdorff (1736–1800) auf seiner vierten Italienreise, auf der er dem Erbprinzen Karl Georg August von Braunschweig-Wolfenbüttel (1766–1811) und damit einem Großneffen des Prinzen Heinrich als Begleiter auf seiner Grand Tour in Italien und Rom diente.2 Hier sollte er auch bald den Auftrag von König Friedrich Wilhelm II., dem Neffen des Prinzen, erhalten, für den Berliner Hof Skulpturen und Kamine zu erwerben.3 Prinz Heinrich ist nie in Italien gewesen. Allerdings hat er bei seinem zweiten und letz- ten Aufenthalt in Paris im Jahre 1789, in dem Erdmannsdorff Rom besuchte, offenbar zumin- dest erwogen, »gelegentlich, vielleicht in einigen Jahren« den Kirchenstaat zu besuchen.4 Er hatte auch beim Nuntius in Paris angefragt, ob sein Besuch in Rom genehm wäre. Dar- auf antwortete Pius VI. (1775–1799), dass er den Prinzen mit Ungeduld erwarte, sowohl wegen seiner hervorragenden persönlichen Eigenschaften, als auch weil er einem könig- lichen Hause angehöre, das Seiner Heiligkeit so teuer und verehrungswürdig sei.5 Die Antwort des Papstes dürfte kaum mehr als eine diplomatische Floskel zu werten sein. Geld- mangel zwang den Prinzen, aus Paris nach Rheinsberg zurückzukehren, an eine Fortset- zung der Reise von Paris durch Südfrankreich nach Italien und Rom war nicht zu denken.6 Inwieweit sein Interesse an einer Reise nach Italien tatsächlich erlosch, auch die politi- schen Umstände in Italien ihn abhielten, mag dahingestellt sein. Charakteristisch ist jedoch seine Begründung, warum er nicht nach Italien reise, die er Elzéar, dem Sohn der Com- tesse de Sabran, in einem Brief nach Italien nannte: »Auch ich liebe Italien, nur der Umstand, meinen Weg fortwährend mit Priestern besäet zu sehen, würde mir jenes Land 78 Sepp-Gustav Gröschel verleiden«7. Mit der Attitüde des Freigeistes suchte also der Prinz den Verzicht auf den Besuch Italiens zu rechtfertigen. Den wahren Grund, zumindest für die späten Lebensjahre des Prinzen, hat Richard Krauel genannt: Nicht Rom, sondern Paris erschien Prinz Heinrich »als geistige Hauptstadt der Welt, als Mittelpunkt aller künstlerischen und litterarischen Bestrebungen […]. Prinz Heinrich betrachtete Paris […] als seine geistige Heimat, die Stadt seiner Sehnsucht, die hohe Schule für alles Edle und Wissenswerte.«8 Diese Stadt hatte er zweimal gesehen, daher konnte er es verschmerzen, die nach seiner Meinung zweitrangige, nämlich Rom, nicht zu sehen. Daraus müssen wir auch schließen, dass er die unmittelbare Konfrontati- on mit den Hinterlassenschaften der Antike anders als Johann Joachim Winckelmann, Johann Wolfgang von Goethe und der oben genannte Erdmannsdorff für sich als Person für nicht so bedeutsam erachtete, dass sie seine Abneigung gegen katholischen Sitten und Gebräuche des Landes aufzuwiegen vermochte. Für seine Jugendzeit war jedoch ein anderer Grund entscheidend. Im Gegensatz zu den üblichen Verhaltensweisen des europäischen Adels, für den spätestens seit dem 16. Jahr- hundert die Grand Tour durch Europa mit dem Höhepunkt eines Aufenthaltes in Rom am Ende der Ausbildung junger Adliger stand9, befand Friedrich II. in seinem Testament von 1752: »Ich würde nicht dazu raten, den künftigen Prinzen Reisen ins Ausland machen zu lassen.«10 Da Friedrich II. seine an sich für die Erziehung des Kronprinzen niedergelegten Maximen auch bei Prinz Heinrich anwandte11 , durfte Prinz Heinrich nicht ins Ausland, damit nicht nach Italien reisen. Selbst seine erste Parisreise 1784, also noch im Alter von 58 Jahren, musste er sich durch einen Trick gegenüber seinem restriktiven Bruder erschlei- chen.12 Heinrichs Schwestern und ihre Nachkommen, sofern sie außerhalb des unmittelbaren Einflussbereichs des Berliner Hofs standen, konnten sich anders verhalten: Bereits 1753 rei- ste die Nichte des Prinzen Elisabeth Friederike Sophie von Bayreuth (1732–1780) mit ihrem Gatten Herzog Carl Eugen von Württemberg (1728–1793) nach Italien13 , es folgte 1754/55 die Schwester Wilhelmine von Preußen (1709–1758)14, 1766 der Neffe Karl Wilhelm Fer- dinand, Erbprinz von Braunschweig-Lüneburg-Bevern (1735–1806), Sohn der Schwester Philippine Charlotte, der von Winckelmann in Rom geführt und wegen seines Eifers für die Antike als Achilleus und Tydeus bezeichnet wurde15 , 1775/76 der Neffe Maximilian Julius Leopold Prinz von Braunschweig (1752–1785), der sich Gotthold Ephraim Lessing zum Begleiter gewählt hatte16, und schließlich 1783/84 der Sohn der Schwester Ulrike von Schweden, König Gustav III. von Schweden.17

II. Die fehlende Antikensammlung

Nach dem Inventar für Rheinsberg von 1802 lassen sich im Besitz des Prinzen Heinrich mit einer gewissen Sicherheit nur zwei Antiken nachweisen, die man als eine Art Nippes für den Schreibtisch bezeichnen könnte: Es sind zum einen im Schreibka- Prinz Heinrich von Preußen und die Antike 79 binett (Raum 33) im Obergeschoss des Klingenbergflügels ein »Engl. Secretair von Maha- goni Holz und weiße Marmor-Platte, worauf 1 Antique von Marmor«18 und zum anderen in der Schreibkammer im Erdgeschoss des 1786 errichteten Südostflügels »Ein englischer Secretair fournirt, worauf 1 bronze Hetrusque«19, also eine etruskische (oder archaisch groß- griechische) Bronzestatuette. Prinz Heinrich hat also selbst gezielt keine Antiken gesammelt; sie wurden ihm allen- falls geschenkt wie z. B. die Statue einer »Fortuna mit dem Steuerruder […], welche ein schönes antikes Stück ist«, die ihm sein Bruder Friedrich II. 1766 aus dem Ankauf einiger Stücke aus der römischen Sammlung des Cavaliere Pietro Natali überließ.20 Auch von Anti- kenkopien lässt sich nur die Marmorkopie der Venus Medici21 nachweisen, die um 1778 ausgerechnet in den »Zimmern für Damen« im ersten Stock des Hauptflügels, später im Gar- ten aufgestellt war.22 Anders sein regierender Bruder Friedrich II.: Er erwarb z. B. 1742 die bedeutende Samm- lung antiker Skulpturen des Kardinals Melchior de Polignac aus Paris23 und 1764 die nicht minder berühmte Gemmensammlung des verstorbenen Barons Philipp von Stosch aus Flo- renz, deren Katalog Johann Joachim Winckelmann 1760 veröffentlicht hatte.24 Auch Wilhelmine, vornehmlich, aber nicht erst durch ihre Italienreise angeregt, sam- melte Antiken, und zwar Skulpturen, Mosaiken, gefälschte Wandmalereien, aber auch Gemmen, eine Sammlung, die 1758 nach ihrem Tod testamentarisch an ihren Bruder Fried- rich II. fiel.25 In Braunschweig, dem Herrschaftssitz der Schwester Philippine Charlotte, bemühte man sich 1755 in Holland und Frankreich Antiken zu erwerben26, und schließlich ließ auch Ulrike von Schweden sich in ihrem Schloss in Drottningholm in einem neu errich- teten Flügel ein Naturalien- und ein Medaillenkabinett einrichten, in denen wie in ihrer Bibliothek sich ebenfalls zahlreiche antike Skulpturen befanden.27 Bei seinem Besuch Schwedens 1768 zeigte sich Prinz Heinrich von der Sammlung, in der ihn der Ministerial- direktor und Numismatiker Carl Reinhard Berch (1706–1777) führte, allerdings nicht begei- stert.28 Trotz der distanzierten Haltung Heinrichs zum Sammeln antiker Kunst ist das Interes- se des Prinzen an archäologischen Funden bemerkenswert, die im Gebiet von Rheinsberg selbst, also auf seinem Territorium, gemacht wurden. Es handelte sich um Zufallsfunde, die bei Bauarbeiten im Boberow, auf der Remusinsel im Rheinsberger See oder bei der Anlage des Aha um Schloss und Garten gemacht wurden. Carl Wilhelm Hennert nennt in seiner Beschreibung von Rheinsberg29 Urnen, Münzen, Fragmente von Eisengerät, Bruchstücke von Waffen, sogar ein »übermäßig großes« und offenbar rezentes Menschengerippe, das mit einem Pferdekopf und einer Pike aus Eisen in einem Sumpfgebiet, dem sogenannten Backofenberg, gefunden wurde. Besonders ausführlich würdigt Hennert eine Dolchklinge, die im Boberow an einem seit Jahrhunderten unbesiedelten Ort aus einer Tonschicht in etwa 2,80 m Tiefe ausgegraben wurde. Das Material ist nicht genannt, möglicherweise Eisen, da im Text zuvor nur von »Eisenwerk« die Rede ist, denkbar wäre auch Bronze. Die Maße sind ca. 18,2 cm Länge und 2,6 cm Breite am oberen Abschluss. Verziert war die Klinge durch drei eingetiefte, mit Gold ausgelegte Rinnen, die zur Spitze hin zusammen- 80 Sepp-Gustav Gröschel liefen. Dieses heute offenbar verschollene Stück wurde in der öffentlichen Prinzlichen Bibliothek im Marstall aufbewahrt, zusammen mit »200 Stück Marmorarten und Verstei- nerungen, die bei Reinsberg gefunden worden« waren.30 Die 1763 von Prinz Heinrich gegründete und für den Hof bestimmte Bibliothek enthielt also auch eine Art Lokalmuse- um, in dem der Prinz den Besuchern Funde aus seinem Territorium vorführen konnte.31 Demnach haben die Geschwister des Prinzen Heinrich, wenn sie Regenten oder Regen- tinnen waren, Antiken gesammelt, die übrigen Mitglieder der Familie jedoch nicht. Auf- fällig ist, dass Prinz Heinrich Ausgrabungsfunde aus seinem Gebiet gesammelt hat. In der älteren Literatur wird der Umstand, dass die im Einflussbereich des Berliner Hofs stehen- den Geschwister Friedrich II. keine Antiken gesammelt haben, mit ihren geringeren Ein- künften erklärt.32 Es sei hier zumindest die Frage gestellt, ob nicht Friedrich II. das Sam- meln von Antiken als sein Privileg, als das des Königs, angesehen hat. Zwar sollten ihm die Antiken nicht mehr im barocken Sinn als Zeichen einer von der Antike abgeleiteten Kon- tinuität und Legitimität der Herrschaft dienen, aber ihr Besitz sollte die Gleichrangigkeit des preußischen Königtums gegenüber den anderen europäischen Mächten auch auf die- sem Gebiet manifestieren33 und war daher unter den Familienmitgliedern offenbar etwas Exklusives.

III. Die Bibliothek

Der Zugriff des Prinzen Heinrich auf die von ihm als vorbildhaft emp- fundene Antike geschah im wesentlichen über die Literatur. Noch im hohen Greisenalter empfahl er der Königin Luise, die ihn nach angemessener, nützlicher Bildungslektüre befragt hatte, für die Ethik die Werke der Stoiker Epiktet und Mark Aurel, für die Kenntnis der Alten Geschichte die Parallelbiographien Plutarchs, für die Dichtkunst die Werke Homers, Vergils und des Horaz, alles natürlich in französischer Übersetzung, und als ein- zigen Roman Fénelons »Aventures de Télémaque«, also ein Werk nach der Antike.34 Hennert rühmte 1778 die »ziemlich vollständigen Sammlungen von Uebersetzungen der Alten« in Heinrichs Bibliothek.35 Der nach dem Tod des Prinzen 1803 verfasste »Cata- logue de la Bibliothèque du Feu Son Altesse Royale le Prince Henry de Prusse«36 der Bücher in Schloss Rheinsberg bestätigte diese Wertschätzung. In der Tat erweist sich der Bestand an antiken Autoren – sei es im lateinischen Original37 (Werke im griechischen Original feh- len, da Prinz Heinrich wohl Latein, aber nicht Griechisch beherrschte), seien es französi- sche Übersetzungen von griechischen wie lateinischen Autoren – als außerordentlich umfangreich.38 Es fehlen allerdings, bis auf Werke Tertullians39 und den Dialog Octavius des Minucius Felix40, sämtliche antiken christlichen Autoren, aber auch spätantike Texte sind spärlich. Ebenso fehlt weitgehend Spezialliteratur, und auch die Abhandlungen zu Landwirtschaft und Gartenbau eines M. Porcius Cato41, eines Columella42 oder eines Palla- dius43 besaß der Prinz nur im lateinischen Original. Auffälliger ist schon das Fehlen des Geschichtswerks des Polybios, obwohl Prinz Heinrich sonst an der Geschichtsschreibung Prinz Heinrich von Preußen und die Antike 81 der Antike besonderes Interesse zeigte, und der Umstand, dass trotz der Neigung des Prin- zen zur antiken Philosophie von Aristoteles nur ein ihm fälschlich zugeschriebenes Werk vorhanden war.44 Andererseits sind zahlreiche Autoren in mehrfachen Ausgaben und Über- setzungen vertreten. Griechische und lateinische Autoren halten sich in etwa die Waage. Vorhanden sind vor allem die gängigen griechischen Autoren, z. B. die Epiker Homer und Hesiod, der Chorly- riker Pindar und in zwei Anthologien Anakreon, Sappho, Moschos, Bion und Tyrtaios45, die drei Tragödiendichter Aischylos, Sophokles und Euripides sowie der Vertreter der attischen Komödie Aristophanes.46 Von den Philosophen sammelte Heinrich besonders Platon, die Stoiker Epiktet und Mark Aurel, aber auch ein Werk über Epikur47 sowie von den Rednern Demosthenes, Isokrates und Lysias.48 Zur griechischen Geschichte besaß er Werke von Herodot, Thukydides, Xenophon und Diodorus Siculus49, zur römischen Geschichte Cas- sius Dio und Herodian50, weiterhin die Parallelviten des Plutarch, dessen Moralia ebenfalls vertreten sind, Sammelwerke wie die des Polyain oder des Claudius Aelianus und auch die Geschichte der Juden des Flavius Josephus.51 Die Aufnahme der drei idyllischen Liebesro- mane des Achilleus Tatios, des Longos und des Heliodor sowie die Deutung der Hierogly- phen des Horapollon dürfte dem Zeitgeschmack des Rokoko und der beginnenden »Ägyp- tomanie« der Epoche geschuldet sein.52 Bei den Lateinern zeigt sich ein ähnliches Bild, es überwiegen die Vertreter der soge- nannten goldenen und silbernen Latinität, und hier sind Mehrfachausgaben besonders häu- fig. Natürlich sind die Komödiendichter Plautus und Terenz vertreten53, deren in Nischen aufgestellte angebliche Porträts in Büstenform die Front des 1774 errichteten Theaters noch heute zieren. Bei den Dichtern reicht die Palette von Lukrez, Vergil, Horaz, Ovid, Catull, Tibull über Lukan, Silius Italicus, Statius, Martial, Persius, Iuvenal bis zu Ausonius und Claudian.54 Die Werke Ciceros sind vollständig vorhanden, ebenso in zahlreichen Ausga- ben das Oeuvre Senecas.55 Von den Geschichtsschreibern finden sich Gesamtausgaben der Werke C. Iulius Caesars, des Livius, Sallusts, besonders aber des Tacitus, weiterhin Suetons, des Valerius Maximus, aber auch die Alexanderbiographie des Curtius Rufus und die Res gestae des Ammianus Marcellinus.56 Ansonsten finden sich das Satyrikon des Petronius Arbiter, die Briefe Plinius des Jüngeren, der Trost der Philosophie des Boethius, aber auch Handfestes wie die Institutio oratoria des Quintilian, die Abhandlung über die Militärein- richtungen des Vegetius und die Naturgeschichte Plinius des Älteren.57 Die hier vorgestellte Auswahl antiker Autoren aus dem Besitz des Prinzen belegt die spe- ziellen literarischen Interessen, aber auch die politisch-geschichtlichen und die ethisch-phi- losophischen ihres Eigners. Ergänzt wird die Sammlung antiker Quellen durch zahlreiche Werke zur Alten Geschichte wie der von den Zeitgenossen enthusiastisch aufgenommenen »Voyage de jeune Anacharsis en Grèce« des Abbé Jean Jacques Barthélemy oder der Abhand- lung von Charles de Secondat, Baron de Labrède et de Montesquieu »Considérations sur les causes de la grandeur des Romains et de leur décadence«.58 Auch der Bestand an archäologischer Literatur ist für die Bibliothek eines Nichtfach- mannes außerordentlich ambitioniert. Vorhanden war die Griechenlandbeschreibung des 82 Sepp-Gustav Gröschel

Pausanias, aber auch die für den französischen Raum grundlegende zweiten Auflage der »Les dix livres d‘architecture » von Vitruv von 1684, die der führende klassizistische Archi- tekt und Bautheoretiker des 18. Jahrhunderts in Paris, Claude Perrault »korrigiert und über- setzt« hatte.59 Vom Bildhauer Maurice Étienne Falconet, dem späteren Präsidenten der Pari- ser Kunstakademie, den Prinz Heinrich im Oktober 1770 in St. Petersburg in seinem Atelier besucht hatte, als dieser die Statue Peters des Großen fertigte60, besaß er eine Übersetzung der Bücher 34 bis 36 der Naturgeschichte des Plinius, in denen die Erzbildnerei, die Malerei und Steinskulptur abgehandelt werden, und das Werk »Observations sur la statue de Marc- Aurèle« über die Reiterstatue des Kaisers Mark Aurel in Rom.61 Mit der zweiten Auflage der »L’antiquité expliquée et répresentée en figures« in 15 Bänden (einschließlich der Sup- plemente) des Benediktinerpaters Bernard de Montfaucon, den sieben Bänden des »Recueil d’antiquités égyptiennes, étrusques, grecques et romaines« des Grafen Anne Claude Phi- lippe de Thubières, Comte de Caylus und den Werken Winckelmanns, insbesondere mit den dem Prinzen verehrten »Monumenti antichi inediti« und einer französischen Über- setzung der »Geschichte der Kunst des Alterthums«, besaß der Prinz die entscheidenden Werke, die die Entwicklung der Archäologie im 18. Jahrhundert von der Realienkunde bis zur Kunstarchäologie markierten.62 An Ausgrabungspublikationen besaß Prinz Heinrich von insgesamt neun Bänden sieben der »L’Antichità di Ercolano esposte«, der Ausgrabungspublikation der Funde von Hercu- laneum, Stabiae und Pompeji63 – ein Werk, das stilbildend wirkte und auch in Rheinsberg als Vorlagenwerk genutzt wurde. Dem neuen Interesse der gebildeten Welt an Griechen- land und dem Vorderen Orient zollte der Prinz mit dem Besitz von David Le Roys »Les rui- nes des plus beaux monuments de la Grèce« und des Ausgrabungsberichts von Robert Wood und James Dawkins »Les ruines de Palmyre, autrement dite Tedmar, au desert« Rechnung.64 Es fehlten aber die heute sehr hoch eingeschätzten »The Antiquities of Athens« von James Stuart und Nicholas Revett. Dem höfischen Geschmack dürften eher Vedutenwerke entsprochen haben wie Jean Barbaults »Les plus beaux monuments de Rome ancienne«, das die römischen Ruinen in malerischer Weise wiedergibt, oder A. von Nidecks »Antiquitez Sacrées & Profanes des Romains expliquées«, das Statuen, vor allem aber Grabaltäre in südliche Landschaften oder Renaissance-Parks versetzt, zu Capricchios vereinigt oder, falls als Einzelstücke gezeigt, auf angerissenen oder ähnlich beschädigten Blättern wiedergibt. Auch diese beiden Publika- tionen wurden in Rheinsberg als Vorlagenwerke genutzt.65 Natürlich gehörten zur Bibliothek eine Sammlung von Reiseberichten. Für die Epoche besonders charakteristisch war Claude Étienne Savarys »Lettres sur l’Égypte«. Das Buch begründete die frühromantischen Vorstellung von Ägypten als eines fruchtbaren orientali- schen Paradieses voll von Zeugnissen einer großartigen untergegangenen Kultur, die sich in besonderer Weise dem Totenkult gewidmet habe, mit. Nach Savarys Meinung hätte die ägyptische Landschaft mit ihren Pyramiden und Kanälen die Vorstellung der Griechen vom Totenreich, den elysischen Gefilden geprägt, vielleicht ein Hinweis, warum Prinz Heinrich sich in einer Pyramide bestatten ließ.66 Prinz Heinrich von Preußen und die Antike 83

Schließlich sind die klassischen Reiseberichte aus Italien des Kupferstechers Charles Nicolas Cochin »Voyage d’Italie«, des Astronomen Joseph Jerôme de LaLande, genannt Le Français »Voyage d’un François en Italie fait dans les années 1765 et 1766« und des Histo- rikers Charles Pinot Duclos »Voyage en Italie, ou considerations sur l’Italie« ein Beleg für des Prinzen Interesse an einem Besuch Italiens, wenn es nicht so katholisch gewesen wäre.67 Ähnlichem Zweck wie Stichwerke und Reiseberichte, nämlich der Vergegenwärtigung der antiken Monumente und der italienischen Landschaft, sollten auch die Serien von sechs zwar gerahmten, aber nicht gehängten Kupferstichen, »welche Rudera von Tempel, Triumph- bögen und Beiden [?] zu Rom vorstellen« und von zwölf ebenfalls gerahmten Gouachen mit »Vuen von Neapel und Sicilien, die Feuer speienden Berge Vesuv und Aetna, und ver- schiedene Rudera von Tempeln« dienen.68 Antike Texte und Vorlagenwerke prägten die Vorstellung des Prinzen Heinrich von der Antike. Ihre Abbildungen dienten als Vorlagen für die künstlerische Produktion in Schloss und Park Rheinsberg. Das gilt ebenfalls für in den antiken Texten geschilderte Ereignisse, die in bildliche Darstellung umgesetzt wurden.

IV. Bildnisse à la antique

Auf Grund seines stark von der literarischen Überlieferung geprägten Zugangs zur Antike wird verständlich, dass es für Prinz Heinrich keine Option war, sich nach dem Vorbild antiker Kunstwerke abbilden zu lassen, etwa in antikem Habitus, in antikischer Körperhaltung oder mit antiken Attributen. Hier gibt es nur wenige Ausnahmen. Die gewichtigste ist die von Jean Antoine Houdon geschaffene, jetzt verschollene Mar- morbüste, die in einer von Pierre Philippe Thomire 1789 gegossenen Bronzebüste vorliegt (Abb. 1).69 Die ausladende Cäsarenbüste zeigt den Prinzen mit einem von einer Agraffe gehaltenem Feldherrnmantel und mit einem antikisierenden Muskelpanzer mit Schulter- pteryges. Prinz Heinrich hatte sich zwar 1784 von Houdon porträtieren lassen, aber in bür- gerlichem Habitus.70 Auf Wunsch von Ludwig XVI. schuf Houdon 1785/86 die antikisie- rende Variante des Porträts. Bemerkenswerterweise hat Prinz Heinrich also diese Version seines Porträts nicht initiiert, aber nachträglich akzeptiert, sie sogar als besonders ange- messen betrachtet und daher im Nachguss an seinen Bruder Ferdinand und seinen Neffen König Friedrich Wilhelm II. verschenkt.71 Gattungsbedingt zeigen auch auf den Prinz Heinrich geschlagene Medaillen auf ihren Rückseiten antikisierende allegorische Motive wie etwa die den Sieg des Prinz Heinrich bei Freiberg feiernde Silbermedaille von 1762 von Jacob Abraham (1723–1800).72 Hier schreibt, wie in der römischen Kunst geläufig, eine frontal stehende Victoria auf einen Schild, der auf einem mit einem Löwenfell, dem Attribut des Herkules, geschmückten Altar ruht, die Siegesnachricht vict·[oria] ad Friberg·[am], wobei die Szene obendrein durch die Legende FACTA AEMVLA HERCVLEI LABORIS (Taten, die mit der Arbeit des Herkules wetteifern) 84 Sepp-Gustav Gröschel

Abb. 1 Pierre Philippe Thomire nach Jean Antoine Houdon: Prinz Heinrich von Preußen, 1789, Bronze, Sockel vergoldet, SPSG, Skulpturensammlung 119 (GK III 528)

erläutert ist. Der Sieg des Prinzen Heinrich bei Freiberg wird damit nicht nur ganz allge- mein antiken Heldentaten angeglichen, sondern durch Gleichsetzung mit einer Tat des Herkules mythisch überhöht. Die Silbermedaille auf den 50. Geburtstag des Prinzen73 von 1776 von Abraham Abram- son (1754–1811) zeigt auf der Vorderseite ein mit Feldherrnmantel, Lorbeerkranz und geglät- teten Gesichtszügen klassizistisch überhöhte Porträtbüste des Prinzen Heinrich im Profil74 , auf der Rückseite einen Korinthischen Helm mit einer Sphinx als Helmbuschhalter, der auf einem mit einem Medusenhaupt verzierten Schild ruht. Beide Waffen sind die Attribute der Prinz Heinrich von Preußen und die Antike 85

Pallas Athene, der Göttin der Kriegskunst, und sollen auf die Feldherrnqualitäten des Prin- zen verweisen. Die Legende PROXIMOS OCCUPANS HONORES (er nimmt die [dem König] nächst höchsten Ehrenstellen ein) ist ein leicht variiertes Zitat aus einer Ode des Horaz: Proximos illi tamen occupavit / Pallas honores / proeliis audax75 (Die jenem [dem Ju- piter] nächst höchsten Ehren nahm dennoch Pallas ein, kühn in den Gefechten.) Dem Ken- ner des Horaz erschloss die Umschrift nicht nur die Deutung der Darstellung, sondern auch den Umstand, dass Friedrich II. sich hier auf subtile Weise mit Jupiter gleichsetzen ließ. Auch auf der Rückseite der auf den Tod des Prinzen geschlagenen Medaille von 1802, ebenfalls von Abramson76, werden das Horazzitat und die Waffen der Minerva, bereichert durch Schwert und Leier, wiederholt. Zusätzlich schwebt ein Adler, Bild des Hohenzol- lernprinzen Heinrich, über den Waffen empor zum Himmel, zu dem Stern seines verstor- benen Bruders. Die antikisierenden Darstellungen des Prinzen haben eines gemeinsam: sie gehen nicht auf seine Initiative zurück.

V. Die Inszenierung des Rheinsberger Schlosses

Während Prinz Heinrich weitgehend auf ein antikisierendes Porträt ver- zichtete, gab er sich bei dem Bild seines Rheinsberger Schlosses, das er der Öffentlichkeit präsentieren wollte, keineswegs so zurückhaltend. Im Jahre 1773 ließ Prinz Heinrich das von Christian Friedrich Ekel gezeichnete, von Johann Konrad Krüger gestochene und ihm gewidmete Stichwerk »Plan et Vues du Chateau, du Jardin et de la ville de Reinsberg« ver- öffentlichen.77 Bereits das Titelblatt (Abb. 2)78 ist Inszenierung: Auf ihm ist neben den übli- chen antikisierenden Ruinenzitaten wie der dorischen Säulentrommel eine der Sphingen der noch aus kronprinzlicher Zeit stammenden Sphinxtreppe im Park wiedergegeben, auf deren Sockel der Titel gleichsam eingemeißelt ist. Der Betrachter, der Rheinsberg nicht kennt, glaubt sich hier dem durch Stufen zu erschließenden, von Sphingen gerahmten Ein- gang zum Park gegenüber und einem Gang, der in der Ferne zu einem Obelisken führt, bei- des bewusst eingesetzte ägyptisierende Motive. Die Sphinx dürfte hier kaum als Symbol des Scharfsinns, der prudentia, zu interpretieren sein, sondern als geheimnisvolle Wächte- rin des zu betretenden Parks, als Bewahrerin seiner Geheimnisse, vielleicht auch als Ver- körperung der Schöpferkraft der Natur79, die das Besondere des Parks Rheinsberg symboli- sieren soll. Auch der Obelisk ist nicht nur einfaches Mal in der Landschaft, sondern soll eine an seine ägyptische Herkunft erinnernde, spezielle Stimmung hervorrufen und an die Ewigkeit gemahnen.80 Die Ansicht des Rheinsberger Schlosses von Südosten, also von der Stadtseite aus (»Vue et Perspective du Pont de Neptune, du Chateau et de la Maison des Cavaliers de Reinsberg«) (Abb. 3)81, zeigt im Vordergrund deutlich hervorgehoben eine Sonnenuhr, das Symbol der Zeitrechnung. Der Blick geht das Flüsschen Rhin entlang zur Neptunbrücke mit einer bron- zierten oder vergoldeten Holzfigur des Neptun von 1763. Die Brücke hatte 1765 der Thea- 86 Sepp-Gustav Gröschel

Abb. 2 Johannes Konrad Krüger nach Christian Friedrich Ekel: Plans et vues du chateau, du jardin et de la ville de Reinsberg. Dediés à son Altesse Roiale Mon- seigneur le Prince Henri de Prusse, Frére du Roi, 1773, Radierung, SPSG, Plansammlung, Neuer Zugangskatalog 6068 termaler Carl Friedrich Fechhelm »im Geschmack einer Gothischen Bauart gemalet«82. Die Brücke vertritt damit das Mittelalter. Der Neptun verweist nun mit seinem Dreizack auf das gegenüberliegende Ufer des Grienericksees, wo in der Mitte einer amphitheaterartigen Terrassenanlage eine Nachbildung der vom gleichen Maler bemalten Trajanssäule aufge- stellt war.83 Der Blick wird also vom Mittelalter zur Antike gelenkt. In diese geschichtliche Situation positioniert Prinz Heinrich sein Schloss, in diese Abfolge will er durchaus domi- nant eingeordnet sein. Eine weitere Radierung derselben Serie, diesmal mit einer Ansicht von Südwesten vom Ufer des Grienericksees aus (»Vue et Perspective du Chateau …«) (Abb. 4)84 zeigt ein ver- gleichbares Arrangement: bei genauem Hinsehen erkennt man links am anderen Ufer des Grienericksees einen antiken Tempel, das Bild des sogenannten Concordiatempels85 und rechts die sogenannten Billardbrücke, die mit »steinernen in antiken Geschmack gearbei- teten Vasen«86 geschmückt ist. Das Schloss ist somit von der Antike gerahmt, erscheint gleichsam als eine Fortsetzung von ihr. Prinz Heinrich von Preußen und die Antike 87

Abb. 3 Johannes Konrad Krüger nach Christian Friedrich Ekel: Vue et Perspective du Pont de Neptune, du Chateau, et de la Maison des Cavalliers de Reinsberg […], 1773, SPSG, Radierung, Plansammlung 9242

Abb. 4 Johannes Konrad Krüger nach Christian Friedrich Ekel: Vue et Perspective du Chateau […], 1773, SPSG, Radierung, Plansammlung 9243 88 Sepp-Gustav Gröschel VI. Der Park

Für die Gestaltung des Parks hat Michael Seiler zu Recht drei Phasen geschieden, nämlich 1753–1763, also bis zum Ende des Siebenjährigen Krieges, dann 1763 bis 1784/89, bis zur Rückkehr von den beiden Parisreisen, und die Schlussphase 1789–1802, wo die Bauten häufig Memorialcharakter annehmen bis hin zur 1801/1802 errichteten Grabpyramide, in der Prinz Heinrich bestattet wurde.87 Prinz Heinrichs erste eigene antikische Architektur ist eine Tempelruine als Kaschierung einer Eisgrube mit einer Urne auf einer Basis in der Mitte (Farbabb. 5) von 1753. Über sie und ihre Bedeutung haben wir eine Notiz aus einem Brief des Barons von Bielfeld an seine Schwester vom 12. Dezember 1754: »Se. königl. Hoheit haben […] bauen lassen […] eine ruinenhafte Kolonnade, die eine Eisgrube maskiert, und deren Erfindung zauberhaft ist. Man hat Rheinsberg schon lange aus Scherz Remusberg genannt, und behauptet, daß Remus von seinem Bruder Romulus in diese Gegend ins Exil geschickt wurde, welche damals das Sibirien des römischen Reiches gewesen sei. Der Prinz hat diese merkwürdige Idee aufgegriffen und angenommen, daß seine Eisgrube das Grabmal des Remus wäre. Er hat den Scheitelpunkt dieser Eisgrube mit gehauenen Steinen in Gestalt eines großen Posta- ments rustikaler Art decken lassen, auf welchem man eine Graburne erblickt, dazu bestimmt, die Asche eines berühmten Toten zu verwahren. Einige zerbrochene Säulen und einige verstümmelte Statuen, welche man in den alten Werkstätten zu Rheinsberg gefun- den hat, sind in der Runde ganz um dieses Mausoleum aufgerichtet worden; dies imitiert mit einer überraschenden Echtheit eine in Ruinen gefallene Kolonnade. Das Gelände, das dieses Stück umgibt, ist mit Eiben und Zypressen bepflanzt worden. Man hat alte zerbro- chene Kapitelle, große Steine, auf welche man sinnreiche Inschriften graviert hat, und alles, was die Idee eines durch die Zeit zerstörten Ortes vor Augen führen kann, verstreut.«88 Was hier vorliegt, ist also eine künstliche Ruinenlandschaft, eine antikisierendes Ruinencapric- cio zur Kaschierung einer Nutzarchitektur, das durch den Bezug auf das angebliche Remus- grab eine zusätzlich spielerische Note erhält. Das Spielerische endete mit dem Ende des Siebenjährigen Krieges. Direkt neben der Ruine in der Mitte eines achtstrahligen Wegesterns hatte Heinrich von 1761 bis 1763, also bis unmittelbar nach dem Siebenjährigen Krieg, einen Monopteros mit acht ionischen Säu- len, kassettierter Kuppel und einem Gedenkaltar in der Mitte errichten lassen (Farb- abb. 5).89 Der Tempel wird traditionell als Fortunatempel bezeichnet. In die Jahre 1764 bis 1773 fällt eine besonders reiche Gestaltung des Parks mit Antikenzitaten, und zwar des Geländes auf der gegenüberliegenden Seite des Grienericksees, wie der »Plan des Jardins et Environs de Reinsberg« von 1773 belegt (Abb. 5).90 1764 bestellte Prinz Heinrich in Carrara bei Giovanni Antonio Cybei einen Apollon sowie Statuen der vier Elemente und der vier Jahreszeiten für seinen Park. Von Heinrich vorge- geben war, dass der Apollon aus feinstem Marmor, die übrigen Statuen aus gutem Marmor, obendrein die Figuren »gute und neue Erfindungen« sein sollten. Über Mittelsmänner ließ Heinrich die Arbeiten kontrollieren und Veränderungen anordnen, die hauptsächlich die Prinz Heinrich von Preußen und die Antike 89

Abb. 5 Friedrich Gottlieb Berger nach Carl Wilhelm Hennert: Plan de Jardin et Environs de Reinsberg, 1773, SPSG, Radierung, Plansammlung 9158

Attribute betrafen. 1766 wurden die Statuen geliefert, aber erst 1769 aufgestellt.91 Die Apol- lon-Figur war zweifellos einem antiken Vorbild, dem Meleager im Vatikan (Abb. 6) nach- gebildet.92 Die Feuer-Statue ist einer Statue von Jean Baptiste Poultier in Versailles nach- gebildet93, das »Element Luft« zeigt starke Einflüsse von Bernini. Da von Prinz Heinrich keine Vorbilder zur Auflage gemacht wurden, ist die Wahl der Vorbilder allein auf Cybei und seine Werkstatt zurückzuführen. Im Jahre 1765 wurde in den Boberow-Kabeln von Carl Friedrich Fechhelm »auf einer in den See hervorragenden Erdzunge ein Gemählde von den Ruinen des Tempels der Con- cordia« gemalt94, und zwar nach dem Vorbild einer Radierung von Jean Barbault aus seinem oben erwähnten Werk »Les plus beaux monuments de Rome ancienne« (Tafel 8). Abgebil- det ist der Saturntempel, der aber seit dem 16. Jahrhundert als Concordiatempel galt. Wei- ter im Landesinnern, auf der Hügelkette westlich des Sees, aber durch ein vom Ufer aus- gehende Allee als Blickpunkt erschlossen, wurde wohl gleichzeitig »eine hohe Säule von römischer Ordnung«95, d. h. mit Kompositkapitell errichtet. Auf halber Höhe zeigte sich weiter südlich, von Carl Friedrich Fechhelm 1765 gemalt »ein Gemählde von dem Tri- umphbogen des Constantins«96, von dem keine Abbildung überliefert ist, das aber wieder- um nach einer Vorlage aus dem genannten Werk Barbaults (Tafel 18) gefertigt sein könn- te.97 Direkt gegenüber dem Schloss sah man »in der Mitte dieser Anhöhe […] bogenförmige 90 Sepp-Gustav Gröschel

Abb. 6a Giovanni Antonio Cybei: Apollon, SPSG, Park Rheinsberg Abb. 6b Meleager, aus: Domenico de Rossi/Pavolo Alessandro Maffei: Raccolta di Statue antiche e moderne, Rom 1704, Tafel 141

Terrassen stuffenweiß übereinander, auf dessen Gipfel man die Säule des Trajans erblicket«, die ebenfalls 1765 vom Maler Fechhelm gemalt worden ist.98 Auf der Anhöhe erblickte man weiter südlich ein Bauwerk, von Hennert beschrieben als »eine abgekürzte große Pyramide […], in deren Fußgestell räumliche Zimmer und Woh- nungen sind, wobey Caroussels, Schunkeln und andere ländliche Belustigungen angebracht sind. Ein bequemer Aufgang führet auf die flache Decke dieser abgekürzten Pyramide, von welcher man die Gegend um Reinsberg, auf der Morgenseite, übersiehet. Dieses Gebäude ist eine Nachahmung der Pyramide, worinn das Grab des Virgils ist, und man nennet es daher Tombeau de Virgile; es wurde 1771 nach der von Sr. K. H. approbier- Prinz Heinrich von Preußen und die Antike 91 ten Zeichnung des Lieut. Hennert von ihm erbauet.«99 Das als Grab des Vergil bezeichne- te Grabmal auf dem Posilipp bei Neapel war eine der größten Touristenattraktionen und wurde von Erdmannsdorff sowie von Wilhelmine von Bayreuth besucht.100 Vergilgräber gehörten zur Ausstattung zeitgenössischer Parks, wie etwa in Kassel-Wilhelmshöhe. Schließlich wurde das Panorama auf der Höhe der genannten Hügelkette 1773 abge- schlossen durch einen Jupitertempel, der später in den Tempel der Freundschaft umge- widmet wurde.101 Sein Vorbild war das Mausoleum des Kaiser Diokletian in Split, das von Robert Adam und Charles-Louis Clerisseau, Ruins of the palace of the Emperor Diocletian in Spalatro in Dalmatia, London 1764, als Jupitertempel veröffentlicht wurde.102 Was sollte dieses Panorama? Zunächst ist offenkundig, dass es sich um Siegesmonu- mente handelt: die Trajanssäule, der Konstantinsbogen, auch die Säule wird man als Ehren- säule interpretieren dürfen. Der Concordiatempel ist schließlich nach Sueton, Tiberius 20 aus der Beute aus dem Triumph über Pannonier und Dalmatier von Tiberius gestiftet wor- den, also auch ein Siegesmal. Pannonien entsprach zum Teil dem Gebiet Österreichs. Ver- gil schließlich ist in der Aeneis der Sänger der Helden, aber auch der Sänger des Landle- bens, dem Prinz Heinrich sich in der Tradition der Staatsmänner und Feldherren der römischen Republik widmete. Darüber stand der Tempel des obersten Gottes Jupiter, des Jupiter Stator, der das Reich festigt und die gegnerische Schlachtreihe zum Halten bringt. Indem er das seinen Schloss gegenüberliegende Ufer zu einer Theaterkulisse mit Nach- bildungen römischer Siegesmonumente verwandelte, feierte Prinz Heinrich seine erfolg- reiche Feldherrntätigkeit im Siebenjährigen Krieg. Auch der Fortunatempel scheint in die- sem Zusammenhang eine neue Bedeutung zu bekommen: bemerkenswert ist die eindeutige Sichtachse, die vom Schloss zum Tempel führte. Könnte es sich bei diesem Fortunatempel nicht um einen Tempel der Fortuna Redux handeln, die den siegreichen Kaiser aus der Schlacht zurückführte, der Augustus einen Altar und Domitian einen Tempel weihte103, und die wohl auch den siegreichen Feldherrn Prinz Heinrich sicher nach Rheinsberg zurück- brachte? Nicht von ungefähr steht auch die Statue des Apoll, des Herren über die vier neben ihm aufgereihten Elemente, auf der Schlossinsel mit dem Rücken zu und vor diesem Panorama. Man wird in dem Gott eine Angleichung an den Prinzen erkennen dürfen, der sich selbst als Musagetes eines Musenhofes sah. In der Gestalt des Gottes steht der Prinz vor den Sie- geszeichen.

VII. Die Bibliothekszimmer

Friedrich Nicolai berichtete aus dem Jahre 1786: »der [Pavillon] nach der Gartenseite ist zu der Prinzl. Bibliothek bestimmet. Dagegen wird die bisherige Bibliothek zum [Parade-] Schlafzimmer eingerichtet.«104 Von 1747 bis 1769 war die Bibliothek des Prin- zen Heinrich im Turmkabinett (Raum 35) untergebracht, wo bereits Kronprinz Friedrich seine Bibliothek hatte.105 Das Deckengemälde von ca. 1737/39 von Antoine Pesne zeigt eine 92 Sepp-Gustav Gröschel sitzende Minerva, die ein Buch mit den Namen Voltaires und des Horaz hält, die bevor- zugten Dichter Friedrichs II.106 Um 1786 ließ Prinz Heinrich den inzwischen mit einer Boi- serie an den Wänden versehenen Raum in klassisch-strengem Grauweiß ausmalen und im oberen Teil der Wand vier vergoldete Konsolen anbringen, die bronzierte Gipsbüsten von Voltaire, Rousseau, Diderot (alle drei von Houdon geschaffen) und von Cicero trugen.107 Über den Verbleib und das Aussehen der Cicerobüste ist nichts bekannt. Man könnte fast von einem Paradigmenwechsel reden: statt des geistvollen Oden- und Satirendichters Horaz im Gemälde wird der Philosoph und Staatsmann Cicero als Vertreter der Antike den Phi- losophen der Gegenwart gegenübergestellt. Von 1769 bis Ende 1785/Anfang 1786 kamen die Bücher in die zweite Bibliothek, danach in die im südöstlichen Pavillon eingerichtete dritte Bibliothek.108 Dieser Raum ist durch eine Reihe von vier, in der Mitte in größerem Abstand zueinander aufgestellten ionischen Säu- len aus Holz auf attischen Basen mit doppelt gestuften Plinthen, mit unkannelierten, aber marmorierten Schäften und den in Schloss Rheinsberg üblichen, an allen vier Seiten mit Voluten geschmückten, letztendlich auf das Vorbild des Saturntempels auf dem Forum Romanum zurückgehenden ionischen Kapitellen in einen nördlichen und einen südlichen Bereich unterteilt. Beide Deckenfelder (Farbabb. 6) sind durch eine gemalte schmale Rand- zone gerahmt. Auf ihr wechseln Girlanden und insgesamt 22 quadratische Felder mit Medaillons ab. Sie zeigen durch Beischriften benannte Porträts antiker und zeitgenössi- scher Persönlichkeiten des Geisteslebens, und zwar Vertreter der Dichtung, der Geschichts- schreibung, der Philosophie und der Naturwissenschaften (Farbabb. 7). Kein bildender Künstler oder Architekt ist also in diesen Zyklus aufgenommen worden. Ausgewählt wurden sechs Griechen, sechs Römer, acht Franzosen und mit Sir Isaac Newton und Gottfried Wilhelm Leibniz je ein Engländer und ein Deutscher. Auf dem nördlichen Deckenbild sind als Exponenten der Geschichtsschreibung und -philosophie zum einen Gaius Sallustius Crispus und Titus Livius, zum anderen Charles de Secondat, Baron de Labrède et de Montesquieu zu sehen, als Dichter zum einen Homer (Farbabb. 7a), zum anderen Pierre Corneille, Jean Baptiste Racine und Jean-Baptiste Poque- lin, genannt Molière, als Philosophen Pythagoras und René Descartes sowie schließlich als Naturwissenschaftler Gaius Plinius Secundus d. Ältere (Farbabb. 7b) und Georges Louis Leclerc, Comte de Buffon. Auf dem südlichen Deckenfeld überwiegen die Geistesgrößen aus der Antike. Den fünf Philosophen Sokrates (Farbabb. 7d), Platon, Aristoteles, Epikur und Marcus Tullius Cicero (Farbabb. 7c) steht von den Modernen nur Leibniz gegenüber, dafür hat der Dichter Jean de La Fontaine kein antikes Pendant. Hingegen bilden bei den Vertretern der Geschichts- schreibung Publius Cornelius Tacitus und Jacques Auguste de Thou sowie bei den Natur- wissenschaftlern der Epikureer Titus Carus und Sir Isaac Newton je ein Paar.109 Auf eine Ähnlichkeit der Porträts mit antiken Vorlagen kann nur knapp eingegangen wer- den.110 Von Sallust, Livius, Plinius, Tacitus, Lukrez und von Pythagoras sind keine gesi- cherten antiken Bildnisse überliefert. Die Darstellung von Platon, Aristoteles und Epikur entspricht nicht den identifizierten antiken Porträts, und auch das Bild Homers, das einen Prinz Heinrich von Preußen und die Antike 93 blinden Greis mit langem Bart, Sängerbinde und einer Kappe (?) zeigt, wird man kaum mit den tradierten Bildnistypen in Einklang bringen können. Hingegen entspricht das Bild des Sokrates ziemlich genau einem 1736 in Tusculum aus- gegrabenen, heute einer modernen Büste aufgesetzten Kopf des Philosophen in der Villa Albani in Rom, dessen Vorbild in die 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. datiert wird.111 Charakteristisch und vergleichbar sind die halbkugelige Glatze, die gefurchte, im unteren Teil vorspringende Stirn, die stark geschwungenen Augenbrauen und wulstigen Orbital- polster sowie das Nasenprofil. Dieser Kopf galt bis in das 19. Jahrhundert als bedeutendstes Sokratesporträt. Auch das Bild Ciceros gibt ein antikes Vorbild wieder, nämlich das um 1626 in Rom gefundene und bereits bei seiner Ausgrabung fälschlich als Ciceroporträt identifizierte spät- republikanische Porträt eines unbekannten Römers, jetzt in den Uffizien in Florenz.112 Von dieser Büste gab es in Deutschland Gipsabgüsse, und zwar nach einer ca. 1690 in Italien gefertigten, aber als antik geltenden Bronzekopie in Schloss Herrenhausen bei Hannover. Einen dieser Gipsabgüsse mit der Aufschrift Cicero hatte 1767 Christian Gottlob Heyne für die Göttinger Universität erworben.113 Die erwähnte, im Turmkabinett, der ersten Biblio- thek Prinz Heinrichs, seit 1786 aufgestellte Gipsbüste Ciceros dürfte daher ein Gipsabguss nach dem angeblichen Cicero in den Florentiner Uffizien sein. In der Mitte jedes Deckenfeldes befindet sich ein feinstrahliges Sonnenmotiv, das im nördlichen Raumteil von einer gefassten Girlande, im südlichen von einem Zodiakus gerahmt ist und als Sinnbild Apolls in seiner Funktion als Helios und Musagetes zu deuten ist. Neben den Sonnen sind jeweils zwei kleinere Medaillons gemalt, die folgende Darstel- lungen zeigen: 1. Einen epischen Dichter, kenntlich an der Sängerbinde, der Blindheit (?), der Schrift- rolle und der Leier, aber auch an dem Schiffsheck im Hintergrund und den Waffen zu sei- nen Füßen, die die Themen seiner Werke symbolisieren sollen (möglicherweise ist Homer, der Dichter der Odyssee und Ilias gemeint), bekränzt eine Muse, die durch den Globus neben ihr als Urania, die Muse der Astronomie und der Naturwissenschaften, ausgewiesen ist (Farbabb. 8a). 2. Orpheus, die Leier schlagend, führt die verschleierte Eurydike am Ker- beros vorbei aus der Unterwelt (Farbabb. 8b). 3. Auf dem Grabmal eines korinthischen Mädchens, neben dem die trauernde Amme sitzt, entdeckt der Bildhauer Kallimachos nach dem Bericht des Vitruv, de architectura IV, 1, 9–10 das Vorbild des Korinthischen Kapitells: einen Korb (Kalathos) mit einer Platte (der spätere Abacus) darauf, um den eine Akanthus- pflanze emporwächst, und zeichnet das Motiv (Farbabb. 8c). 4. Sokrates sitzt vor einer ste- henden Frau, die auf ihn mit erhobener Rechte einredet. Dargestellt ist sehr wahrschein- lich die Begegnung des Sokrates mit der fiktiven Diotima, der Priesterin aus Mantinea, die nach Platon, Symposion 201 D ff. den Philosophen über das Wesen des Eros und den Weg zur Schau des Schönen, d. h. über grundlegende Elemente der platonischen Philosophie, aufklärt.114 Damit sind die vier Darstellungen, für die es übrigens keine direkten Vorbilder in der antiken Kunst gibt, als die Allegorien der Dichtkunst, Musik, Architektur und Philo- sophie zu deuten, der Künste und Wissenschaften, die Prinz Heinrich besonders pflegte, 94 Sepp-Gustav Gröschel wie das Theater mit seinen Opern- und Dramenaufführungen115 , die immer wieder verän- derte Gestaltung von Schloss und Garten sowie die philosophische Lektüre und Diskussion in Rheinsberg belegen. Starke Anregungen für Einzelmotive der Deckengestaltung stammen aus dem Wörlitz- Dessauer Kulturkreis. So nimmt ein von einem Zodiakus gefasstes Sonnenmotiv ebenfalls die Mitte der Decke in der Bibliothek des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt- Dessau in Schloss Wörlitz ein. In seinem Entwurf von 1771 hatte Erdmannsdorff dieses Motiv ausdrücklich als Sonne Apolls bezeichnet.116 An den Oberwänden der Wörlitzer Bibliothek sind insgesamt 92 Porträts von Geistesgrößen (110 waren vorgesehen) gemalt117 , so dass auch das Vorbild für diesen Rheinsberger Deckenschmuck hier zu greifen ist. Die Auswahl der einzelnen Personen in Rheinsberg ist jedoch eine andere als in Wörlitz. Das gilt selbst für die an sich kanonisierten Denker aus der Antike: Plinius, Sallust, Epikur und Lukrez fehlen in Wörlitz, wobei die beiden Epikureer Epikur und Lukrez in Rheinsberg an die Stelle der in Wörlitz abgebildeten Stoiker Zenon, Epiktet und Seneca treten. Da Prinz Heinrich, wie oben erwähnt, der Königin Luise die Stoiker Epiktet und Mark Aurel zur Lek- türe empfahl, wird man sein Bekenntnis zur epikureischen Philosophie als einen auf das Dasein in Rheinsberg bezogenen Eklektizismus betrachten können. Bei Personen der Gegenwart ist die Übereinstimmung mit Wörlitz noch geringer, sie beschränkt sich auf Leibniz, Newton und Montesquieu, die Frankomanie des Prinzen hat man im kleinen, von Preußen abhängigen Fürstentum nicht geteilt. Die vier Medaillons mit den Allegoriedarstellungen schließlich sind in drei Fällen sei- tenverkehrte, im Falle der Philosophie eine seitenrichtige Kopie entsprechender Rondos im Deckenschmuck des Bibliothekszimmers im Luisium bei Dessau118 , dessen Innendekoration in den Jahren 1778 bis 1780 entstand.119 Innerhalb eines schirmförmigen Mittelmotivs sind hier sieben Medaillons eingefügt, die Allegorien der Malerei, der Bildhauerkunst, des Tan- zes und, wie in Rheinsberg, der Philosophie, der Architektur, der Dichtkunst und der Musik wiedergeben. Von den Medaillons waren bis Kriegsende die Vorzeichnungen Erdmannsdorffs erhal- ten.120 Ausführender Künstler war der Berliner Johann Fischer121, der bereits an der Aus- malung von Bauten in Wörlitz, aber auch an der des Palais des Prinzen Heinrich beteiligt gewesen war. Seit 1786 wirkte er unter Erdmannsdorff an der Ausmalung der Königskam- mern des Berliner Schlosses. Die Übernahme von Motiven der Innendekoration der Biblio- thekszimmer des Dessau-Wörlitzer Kreises bis hin zu Kopien bei gleichzeitiger Bindung an den Prinzen Heinrich könnte auf Fischer als Ausführenden der Wandmalerei des Rheinsber- ger Bibliothekszimmers von 1785 deuten. Von den sieben Medaillonvorlagen hat Prinz Heinrich also Bilder von nur vier Künsten ausgewählt und damit die Darstellungen der bildenden Künste beiseite gelassen. Da er auch an der Decke keine bildenden Künstler oder Architekten in seine Galerie bedeutender Geis- tesgrößen aufnahm – anders übrigens als in Wörlitz, wo an der Bibliothekswand auch Por- träts von Palladio, Mengs oder Hamilton erscheinen –, kann man hier durchaus von einer Hierarchisierung der Künste sprechen. Gegenüber dem geistvollen, vielleicht sogar philo- Prinz Heinrich von Preußen und die Antike 95 sophischen Diskurs, der Dichtkunst, auch der im Theater, der Musik, schließlich der Gestal- tung in Park und Schloss besaßen die bildenden Künste für den Prinzen nur eine geringere Bedeutung. Von hier aus ergibt sich ganz zwanglos ein weiterer Grund für seinen Verzicht auf eine Reise nach Rom – hier gab es keinen philosophischen Diskurs, sondern nur Kunst. Hinge- gen erschloss sich Prinz Heinrich die Vorbildlichkeit der Antike in den Taten großer Män- ner, die er aus Epen und der Geschichtsschreibung kannte, wie auch aus den Leistungen der geistigen antiken Elite in Dichtkunst, in Philosophie und den Naturwissenschaften, die er verehrte.

Anmerkungen

1 August Rode: Leben des Herrn Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff, Dessau 1801 [Nachdruck 1994], S. 97. 2 Rode, 1801 (Anm. 1), S. 71–202. – Zu Erdmannsdorffs Reisen allgemein: Michael Rüffer: Grand Tour. Die Reisen Leopolds III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau und Friedrich Wilhelms von Erd- mannsdorff, in: Weltbild Wörlitz. Entwurf einer Kulturlandschaft, hrsg. von Frank-Andreas Bechtold/Thomas Weiss, Ausstellung, Frankfurt a. M., Deutsches Architektur-Museum, 1996, Stuttgart 1996, S. 117–130. – Ralf -Torsten Speler: Zur Einführung, in: Ralf-Torsten Speler (Hrsg.): Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff. Kunsthistorisches Journal einer fürstlichen Bildungsreise nach Italien 1765/66, München/Berlin 2001, S. 21–77. 3 Sibylle Harksen: Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorffs Ankäufe von Skulpturen für Berlin und Potsdam, in: Staatliche Museen zu Berlin – Forschungen und Berichte, 18, 1977, S. 131–154. – Sepp- Gustav Gröschel: Der Skulpturenankauf Erdmannsdorffs in Rom, in: Friedrich Wilhelm II. und die Künste. Preußens Weg zum Klassizismus, hrsg. v. der SPSG, Ausstellung, Potsdam, SPSG, Potsdam 1997, S. 321–337. 4 Chester V. Easum: Prinz Heinrich von Preußen. Bruder Friedrichs des Großen, Göttingen 1958, S. 491–492. 5 Richard Krauel: Prinz Heinrich von Preußen in Paris während der Jahre 1784 und 1788 bis 1789. Nach ungedruckten archivalischen Quellen, Berlin 1901, S. 68. 6 Wolfgang Griep: »Man kann sich keine Vorstellung davon machen, wie ich hier geehrt werde.« Die Frankreichreisen des Prinzen Heinrich 1784 und 1788/1789, in: Prinz Heinrich von Preußen. Ein Europäer in Rheinsberg, hrsg. v. der SPSG, Ausstellung, Rheinsberg, SPSG, 2002, München/Ber- lin 2002, S. 223–224. 7 Krauel, 1901 (Anm. 5), S. 68. 8 Krauel, 1901(Anm. 5), S. 8. 9 Grand Tour. Il fascino dell’Italia del XVIII. secolo, hrsg. v. Andrew Wilton/Ilaria Bignamini, Aus- stellung, Rom, Palazzo delle Esposizioni, 1997, Mailand 1997. – Astrid Müller: Reisende der Grand Tour in den Sammlungen Roms – Winckelmann als Cicerone, in: Römische Antikensammlungen im 18. Jahrhundert, hrsg. v. Max Kunze, Ausstellung, Wörlitz, Winckelmann-Gesellschaft Stendal, 1998, Mainz 1998, S. 155–163, 170–173, Kat.-Nr. VI. 9–12. 10 Friedrich II. von Preußen: Politisches Testament (1752), in: Richard Dietrich (Hrsg.): Politische Testamente der Hohenzollern, München 1981, S. 254. 96 Sepp-Gustav Gröschel

11 Das ergibt sich aus der Bestimmung, die das Hochzeitsalter des Prinzen auf 25 bis 26 Jahre festlegt (vgl. ebenda, S. 253 f.). In demselben Alter musste auch Prinz Heinrich heiraten. 12 Griep, 2002 (Anm. 6), S. 218 f. 13 Italienische Reisen. Herzog Carl Eugen von Württemberg in Italien, hrsg. v. Carla Fandrey/Klaus Merten, Ausstellung, Ludwigsburg, Oberfinanzdirektion Stuttgart, 1993, Weissenhorn 1993. 14 Gordian A. Weber: Die Antikensammlung der Wilhelmine von Bayreuth, München 1996, S. 20–44. – Helke Kammerer-Grothaus: ‚Voyage d’Italie‘ (1755). Markgräfin Wilhelmine im Königreich Nea- pel, in: Wilhelmine und Friedrich II. und die Antiken (Schriften der Winckelmann-Gesellschaft, XV), Stendal 1998, S. 7–41. 15 Selma Stern: Karl Wilhelm Ferdinand, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Hildesheim 1921 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hannover, Oldenburg, Braunschweig, Schaumburg-Lippe und Bremen, 6), S. 28–44, bes. 37–44, 391. – Johann Joachim Winckelmann: Briefe, Bd. 3, hrsg. v. Walter Rehm in Zusammenarbeit mit Hans Diepolder, Berlin 1956, S. 515 f. – Winckelmanns Bezeichnungen für den Herzog: ebenda, S. 217 f., S. 219–221, S. 223, 372, 375: »Braunschweigischer Achilleus«, »Nordischer Held«, »Tydeus«. 16 Eine Reise der Aufklärung. Lessing in Italien 1775, hrsg. v. Lea Ritter Santini, 2 Bde., Ausstellung, Wolfenbüttel, Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Herzog-Anton-Ulrich-Museum Braun- schweig, 1993, Berlin 1993 (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek, 70). 17 Magnus Olausson: Gustaf:s resa till Italien 1783–1784, Ausstellung, Uppsala, Universitätsbibliothek Uppsala, 1984, Uppsala 1984 (Universitetsbibliotekets Utställningskataloger, 14). – Im Blickpunkt der Zeit: Gustaf III. von Schweden, hrsg. v. Björn R. Kommer, Ausstellung, Augsburg, Städtische Kunstsammlungen Augsburg, 1995, Augsburg 1995, S. 30, 109–115. – Anne-Marie Leander Touati: Eighteenth Century Collecting of Ancient Sculpture in Scandinavia (Sweden), in: Antikensamm- lungen des europäischen Adels im 18. Jahrhundert als Ausdruck einer europäischen Identität, Inter- nationales Kolloquium in Düsseldorf vom 7. 2 .–10. 2 . 1996, hrsg. v. Dietrich Boschung/Henner von Hesberg, Mainz 2000, S. 175–178. 18 Inventarium über sämtliche Königl: Emmeublements-Stücke, und zwar im Prinzl: Schlosse, Caval- lier und Domestiquen-Hause, (1802), fol. 13, Nr. 9., in: GStAPK, I. HA, Rep. 133, Nr. 190. 19 Inventarium, 1802 (Anm. 18), fol. 16, Nr. 7. 20 Matthias Oestereich: Beschreibung und Erklärung der Grupen, Statüen, ganzen und halben Brust- stücke […], welche die Sammlung Sr. Majestät, des Königs von Preußen ausmachen, Berlin 1775 [Nachdruck Potsdam 1990], S. 117, Anm. 21 Florenz, Uffizien, Inv.-Nr. 224. – Francis Haskell/Nicholas Penny: Taste and the Antique, 2. Auf- lage, New Haven/London 1982, S. 325–328, Nr. 88, Abb. 173. 22 Carl Wilhelm Hennert: Beschreibung des Lustschlosses und Gartens Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Heinrichs Bruders des Königs, zu Reinsberg, wie auch der Stadt und der Gegend um dieselbe, Ber- lin 1778, S. 23. – Gebäude- und Garten-Inventarium von Rheinsberg, den 14ten September 1802, fol. 3, in: GStAPK, I. HA Rep. 133, Nr. 190. 23 Gerald Heres: Die Anfänge der Berliner Antiken-Sammlung. Zur Geschichte des Antikenkabinetts 1640–1830, in: Staatliche Museen zu Berlin – Forschungen und Berichte, 18, 1977, S. 106–109. – Astrid Dostert: Die Antikensammlung des Kardinals Melchior de Polignac, in: Antikensammlun- gen, 2000 (Anm. 17), S. 191–198, Tafel 54, 55, 1–2. – Weitere Hinweise in Astrid Dostert: Recueil de Scultures antiques grecques et romaines. Der Bildhauer Lambert-Sigisbert Adam und die Skulp- turen des Kardinals Melchior de Polignac, in: Von der Schönheit weissen Marmors. Zum 200. Todes- tag Bartolomeo Cavaceppis, hrsg. v. Thomas Weiss, Dessau 1999 (Wissenschaftliche Bestandskata- Prinz Heinrich von Preußen und die Antike 97

loge der Kulturstiftung Dessau Wörlitz, 2), S. 35–49. – Zur Aufstellung der Antiken der Sammlung Polignac vgl. Detlev Kreikenbom: Die Aufstellung antiker Skulpturen in Potsdam-Sanssouci unter Friedrich II., in: Wilhelmine und Friedrich II. (Anm. 14), S. 43–98. 24 Johann Joachim Winckelmann: Description des pierres gravées du feu Baron de Stosch dédiée à Son Eminence Monseigneur le Cardinal Aléxandre Albani par M. L’Abbé Winckelmann, Florenz 1760. – Zum Ankauf vgl. Heres, 1977 (Anm. 23), S. 108. – Peter und Hilde Zazoff: Gemmensammler und Gemmenforscher. Von einer noblen Passion zur Wissenschaft, München 1983, S. 131–134. 25 Lorenz Seelig: Friedrich und Wilhelmine von Bayreuth. Die Kunst am Bayreuther Hof 1732–1763, München/Zürich 1982, S. 66–71. – Gordian A. Weber: Die Antikensammlung der Wilhelmine von Bayreuth, München 1996. 26 Hans Rupprecht Goette: Kunst der Antike (Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig Bilder- heft, 7), Braunschweig 1985, S. 3. 27 Leander Touati, 2000 (Anm. 17), S. 174 f., Tafel 51, 2. 28 Magnus Olausson: Die Schwedenreise Prinz Heinrichs von Preußen im Sommer 1770, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 164. 29 Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 83, Anm. e, S. 93 f. 30 Hennert, 1778 (Anm. 22) S. 92. 31 Hennert, 1778 (Anm. 22) S. 94. 32 Paul Seidel: Die Kunstsammlungen des Prinzen Heinrich, Bruders Friedrichs des Grossen, in: Jahr- buch der Königlich Preußischen Kunstsammlungen, 13, 1892, S. 55. 33 Kreikenbom, 1998 (Anm. 23), S. 51, 67, 82 f. 34 Eva Ziebura: Prinz Heinrich von Preußen. Preußische Köpfe, Berlin 1999, S. 441–444. 35 Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 16. 36 Catalogue de la Bibliothèque du Feu Son Altesse Royale le Prince Henry de Prusse 1803 (im fol- genden abgekürzt: Catalogue), in: SBBPK, Handschriftenabteilung, Ms. Cat. A 359. – Vgl. hierzu Gerhard Knoll, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 242, Kat.-Nr. VI. 2. – Die Publi- kation des »Catalogue« wird zur Zeit von Gerhard Knoll vorbereitet. 37 Catalogue, Nr. 1526–1545. – Im Catalogue sind unter den einzelnen Positionen Einzelwerke, häu- fig aber auch Gesamtwerke aufgezählt, so in einem Band z. B. unter Nr. 1527 Marcus Porcius Cato: De re rustica liber. Scriptores rei rusticae veteres Latini Bd. 1, ed. Johann Matthias Gesner, Mart- hemic 1781, aber unter Nr. 1528 das Œvre Ciceros in 20 Bänden. 38 Catalogue, Nr. 1097–1226. – Vorläufig hierzu Sepp-Gustav Gröschel: Prinz Heinrich, Schloss Rheins- berg und die Antike, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 308. 39 Catalogue, Nr. 1211: Quintus Septimius Florens Tertullianus, Traités sur l’ornement des femmes, les spectacles, le batême et la patience, Paris 1733. – Gerhard Knoll, in: Prinz Heinrich von Preus- sen, 2002 (Anm. 6), S. 258 (unvollständig). 40 Catalogue, Nr. 1131: Marcus Minucius Felix, L’Octavius de Minucius Felix de la traduction de Mr. [Nicolas Perrot] d’Ablancourt, Paris 1677. 41 Catalogue, Nr. 1527 (Anm. 37). 42 Catalogue, Nr. 1529: Lucii Iunii Moderati Columellae de re rustica libri XII, ed. Johannes Matthias Gesner, Bd. I., II. Scriptores rei rusticae veteres Latini Bd. 2, 3, Mannheim 1781. 43 Catalogue, Nr. 1537: Rutilius Taurus Aemilianus Palladius, De re rustica, Leipzig 1795. 44 Catalogue, Nr. 1106: (Hrsg.): Lettre d‘ Aristote à Alexandre, sur le systeme du monde, avec la traduction française et des remarques par M. l’Abbé Batteux, Paris 1768. 45 Homeros: Catalogue, Nr. 1133–1135. – Hesiodos: Catalogue, Nr. 1142, 1143. – Pindaros: Catalogue, 98 Sepp-Gustav Gröschel

Nr. 1176. – Anthologien mit den Lyrikern Anakreon, Sappho, Moschos, Bion, Tyrtaios: Catalogue, Nr. 1100, 1101. 46 Aischylos: Catalogue, Nr. 1129. – Sophokles: Catalogue, Nr. 1197. – Euripides: Catalogue, Nr. 1130. – Aristophanes: Catalogue, Nr. 1104, 1105. 47 Platon: Catalogue, Nr. 1177–1179. – Epiktetos: Catalogue, Nr. 1126, 1127. – Marcus Aurelius Anto- ninus: Catalogue, Nr. 1108. – Catalogue, Nr. 1128: Charles Batteux, La morale d’Epicure, tirée de ses propres écrits, Paris 1758. 48 Demosthenes: Catalogue, Nr. 1120, 1121. – Isokrates: Catalogue, Nr. 1145. – Lysias: Catalogue, Nr. 1155. 49 Herodotos: Catalogue, Nr. 1141. – Thukydides: Catalogue, Nr. 1217. – Xenophon: Catalogue, Nr. 1222–1225. – Diodoros: Catalogue, Nr. 1147. 50 Cassius Dio Cocceianus: Catalogue, Nr. 1122. – Herodianos: Catalogue, Nr. 1140. 51 Catalogue, Nr. 1185: Plutarchos: Les vies des hommes illustres de Plutarque traduites en François, avec des remarques historiques critiques, par M. [André] Dacier […]. Nouvelle edition, revue & cor- rigée, Paris 1762. Supplément aux vies des hommes illustres de Plutarque, […] traduites de l’Ang- lois de Thomas Rowe par M. l’Abbé Bellenger, Paris 1762. – Catalogue, Nr. 1186: Plutarchos, Tra- duction des differents traités de morale de Plutarque, par M. ***, Paris 1777. – Catalogue, Nr. 1187: Plutarchos: Essai d‘une traduction nouvelle des œuvres de Plutarque, Berlin 1767. – Catalogue, Nr. 1188: Polyainos: Les ruses de guerre de Polyen: […] avec les stratagemes de Frontin, traduites du Grec en François, avec des notes par [Guy Alexis Lobineau], Paris 1743. – Detlef Fuchs: in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 251, Kat.-Nr. VI.30. – Catalogue, Nr. 1125: Claudius Aelia- nus: Diversités historiques traduites du Grec d’Elien et enrichies de remarques par M. [Jean Henry Samuel] Formey, Berlin 1764. – Catalogue, Nr. 1132: Flavius Josephus: Histoire des Juifs par Flavius Joseph. […] Traduite par Arnauld D‘Andilly, Paris 1776 [?]. 52 Catalogue, Nr. 1097: Achilleus Tatios: Les amours de Clitophon et de Leucippe. Traduction libre du Grec d’Achilles Tatius. Avec des notes par le Sieur Charles-Philippes Monthenault d’Egly, den Haag 1735. – Catalogue, Nr. 1148: Longos: Les amours pastorales de Daphnis et Chloé, Paris 1745. – Cata- logue, Nr. 1139: Heliodoros: Amours de Theagénes et Chariclée. Histoire Ethiopique, London [d.i. Paris] 1743. – Catalogue, Nr. 1144: Horapollon: Hieroglyphes, dits d’Horapolle, ouvrage traduit par M. Reguier, Paris 1779. 53 Titus Maccius Plautus: Catalogue, Nr. 1180. – Gerhard Knoll, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 251, Kat.-Nr. VI. 29. – Publius Terentius Afer: Catalogue, Nr. 1210. 54 Titus Lucretius Carus: Catalogue, Nr. 1152, 1153. – Publius Vergilius Maro: Catalogue, Nr. 1120, 1121, 1545. – Michael Seiler, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 354, Kat.-Nr. VI. 143. – Quintus Horatius Flaccus: Catalogue, Nr. 1136–1138, 1532. – Gerhard Knoll, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 250, Kat.-Nr. VI. 27. – Publius Ovidius Naso: Catalogue, Nr. 1161, 1162–1166. – Gerhard Knoll, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 250, Kat.-Nr. VI. 28. – Gaius Valerius Catullus: Catalogue, Nr. 1111. – Albius Tibullus: Catalogue, Nr. 1214, 1215. – Mar- cus Annaeus Lucanus: Catalogue, Nr. 1149, 1150, 1535. – Tiberius Catius Asconius Silius Italicus: Catalogue, Nr. 1196. – Publius Papirius Statius: Catalogue, Nr. 1199, 1540. – Marcus Valerius Mar- tialis: Catalogue, Nr. 1156, 1536. – Aulus Persius Flaccus: Catalogue, Nr. 1168–1170, 1534. – Deci- mus Iunius Iuvenalis: Catalogue, Nr. 1168, 1170, 1534. – Decimus Magnus Ausonius: Catalogue, Nr. 1109, 1526. – Claudius Claudianus: Catalogue, Nr. 1116. 55 Marcus Tullius Cicero: Catalogue, Nr. 1115, 1528. – Lucius Annaeus Seneca: Catalogue 1192–1195. 56 Gaius Iulius Caesar: Catalogue, Nr. 1112–1114, 1533. – Titus Livius: Catalogue, Nr. 1216, 1543. – Prinz Heinrich von Preußen und die Antike 99

Gaius Sallustius Crispus: Catalogue, Nr. 1191, 1539. – Publius Cornelius Tacitus: Catalogue, Nr. 1203–1209, 1542. – Gaius Suetonius Tranquillus: Catalogue, Nr. 1200–1202, 1541. – Valerius Maximus: Catalogue, Nr. 1218. – Quintus Curtius Rufus: Catalogue, Nr. 1189. – Ammianus Mar- cellinus: Catalogue, Nr. 1098, 1099. 57 Catalogue, Nr. 1171: Gaius Petronius Arbiter, Satyre de Petrone par Mr. Boispreaux, Bd. 1.2, Lon- don 1742. – Catalogue, Nr. 1183: Gaius Plinius Caecilius Secundus, Les lettres de Pline le Jeune. Nouvelle edition, revue & corigée, Paris 1721. – Catalogue, Nr. 1110: Anicius Manlius Torquatus Severinus Boethius, La consolation philosophique de Boece: nouvelle traduction avec la vie de l’au- teur, des remarques historiques et critiques, Bd. 1.2, den Haag 1744. – Catalogue, Nr. 1190: Mar- cus Fabius Quintilianus, Quintilien, De l’institution de l’orateur, traduit par M. l’Abbé Gedoyn. Edi- tion fait d’après un exemplar corrigée par l’auteur, Bd. 1–4, Paris 1770. – Catalogue, Nr. 1219: Flavius Vegetius Renatus, Institutions militaires de Végèce, Amsterdam 1744. – Catalogue, Nr. 1181: Gaius Plinius Secundus, Histoire naturelle de Pline, traduit en françois avec le texte latin […], Bd. 1–12, Paris 1771–1782. 58 Catalogue, Nr. 141: Jean Jacques Barthélemy, Voyage de jeune Anacharsis en Grèce, dans le milieu du quatrième siecle avant l’ere vulgaire, Bd. 1–4, Paris 1788. – Sepp-Gustav Gröschel, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 322 Kat.-Nr. 96. – Catalogue, Nr. 158: Charles Louis de Secondat, Baron de la Brede et de Montesquieu, Considérations sur les causes de la grandeur des Romanis, et de leur décadence, Amsterdam 1746. 59 Catalogue, Nr. 1167: Pausanias, Pausanias, ou voyage de la Grèce, traduit en François. Avec des remarques par M. l’Abbé Gedoyn, Bd. 1.2, Paris 1731. – Catalogue, Nr. 983: Vitruvius Pollio, Char- les Perrault: Les dix livres d’architecture de Vitruve corrigez et traduits nouvellement en François, avec des notes & figures. Second edition reveuë, corrigée, & augmentée, Paris 1684. – Sepp-Gustav Gröschel, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 321 f., Kat.-Nr. VI. 94. 60 Wasilissa Pachomova-Göres: »Ich gestehe, dass kein fürstlicher Besuch mir angenehmer sein konn- te, als der seinige …«. Prinz Heinrich in Russland 1770/1771 und 1776, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 181. 61 Catalogue, Nr. 1182: Gaius Plinius Secundus, Traduction du 34, 35 et 36 livres de Pline l’Ancien. Avec notes par Falconet. On y a joint des réflexions sur la sculpture, déjà impr. en 1761, Amster- dam 1772. – Étienne Maurice Falconet: Observations sur la statue de Marc-Aurèle et sur d’autres objets relatifs aux beaux arts, Amsterdam 1771. 62 Catalogue, Nr. 1182: Bernard de Montfaucon, L‘Antiquité expliquée et representée en figures. 2 ed., revue et corrigée, Bd. 1–10, Paris 1722, Supplement, Bd. 1–5, Paris 1724. – Catalogue, Nr. 975: Anne Claude Philippe de Thubières, Comte de Caylus, Recueil d‘Antiquités égyptiennes, étrus- ques, grecques et romaines, Bd. 1–6, Paris 1752–1764, Supplement, Paris 1767. – Catalogue, Nr. 972: Johann Joachim Winckelmann: Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati, Rom 1767. – Sepp-Gustav Gröschel, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 320, Kat.-Nr. VI. 90. – Catalogue, Nr. 971: Johann Joachim Winckelmann: Histoire de l’art chez les anciens, par M. J. Winkelman […] ouvrage traduit de l’Allemand, Yverdon 1784. 63 Catalogue, Nr. 961: L’Antichità di Ercolano esposte, Bd. 1–6, 9: Le Pitture antiche d’Ercolano e con- torni incise con qualche spiegazione, Bd. 1–4, Neapel 1757, 1760, 1762, 1765. – De bronzi di Erco- lano e contorni incise con qualche spiegazione, Tomo primo: Busti, Neapel 1767; Tomo secundo: Statue, Neapel 1771. – Ottavio Antonio Bayardi: Catalogo degli antichi monumenti dissotterrati dalla discoperta città di Ercolano, Neapel 1755. – Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 16. – Sepp-Gustav Gröschel, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 320, Kat.-Nr. VI. 91. 100 Sepp-Gustav Gröschel

64 Catalogue, Nr. 1006: Julien-David Le Roy: Les ruines des plus beaux monuments de la Grèce: Ouvrage divisé en deux parties, ou l’on considere, dans la premiere, ces monuments du côte de l’histoire; et dans la seconde, du côte de la architecture, Paris 1758. – Sepp-Gustav Gröschel, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 322, Kat.-Nr. VI. 95. – Catalogue, Nr. 1007: Robert Wood/ James Dawkins: Les ruines de Palmyre, autrement dite Tedmor, au desert, London 1753. 65 Catalogue, Nr. 998: Jean Barbault, Les plus beaux monuments de Rome ancienne, ou recueil des plus beaux morceaux de l’antiquitè romaine qui existent encore, dessinés par M. Barbault, Bd. 1.2, Rom 1761. – Sepp-Gustav Gröschel, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 320, Kat.- Nr. VI. 89. – A. von Nideck, Antiquitez Sacrées & Profanes des Romains expliquées. Ou Discours Historiques, Mythologiques, & Philologiques. Sur divers monumens antiques, comme Statues, Autels, Tombeaux, Inscriptions &c.Ouvrage enrichi d’un grand nombre de Planches, tirées des plus célébres Antiquaires, den Haag 1726. – Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 64, Anm. o. 66 Catalogue, Nr. 77: Claude Étienne Savary: Lettres sur l’Égypte, Où l’on offre le parallèle des moeurs anciennes & modernes des ses habitans […], Bd. 1.2, Paris 1785–1786. – Dirk Syndram: Ägypten – Faszinationen. Untersuchung zum Ägyptenbild im europäischen Klassizismus bis 1800, Frankfurt a. M. 1990, S. 131–133, 225, 249. – Sepp-Gustav Gröschel, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 323, Kat.-Nr. VI. 98. – Zum Grabmal des Prinzen Heinrich vgl. Claudia Sommer: Das Grab in der Pyramide, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 525–528. 67 Catalogue, Nr. 30: Charles Nicolas Cochin: Voyage d’Italie, ou Recueil de Notes Sur les Ouvrages de Peinture & de Sculpture, qu’on voit dans les principales villes d’Italie, Paris 1758. – Catalogue, Nr. 31: Joseph Jerôme de LaLande, genannt le Français: Voyage d’un Français en Italie fait dans les années 1765 & 1766, Concernant l’Histoire & les Anecdotes les plus singulieres de l’Italie, & sa description […], Bd. 1–8, Venedig 1769. – Sepp-Gustav Gröschel, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 323, Kat.-Nr. VI. 100. – Catalogue, Nr. 32: Charles Pinot Duclos: Voyage en Ita- lie, ou considerations sur l’Italie, Paris 1791. 68 Verzeichniß derer Oehlgemählde, Zeichnungen und Kupferstiche auch Basreliefs, im Schloße und Cavallier-Hause zu Rheinsberg aufgenommen von Lajcke 1802, fol. 54 v.; fol. 55 r., in: GStAPK, I HA Rep. 133, Nr. 190. 69 Bronzebüste, SPSG, Skulpturensammlung 119. – Rita Hofereiter, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 231, Kat.-Nr. V. 66. 70 Gipsbüste, SPSG, Ks III 104. – Rita Hofereiter, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 38, Kat.-Nr. I. 36. 71 Rita Hofereiter: Französische Bildwerke in der Sammlung des Prinzen Heinrich, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 444–446. 72 Silbermedaille, SMBPK, Münzkabinett. – Tassilo Hoffmann: Jacob Abraham und Abraham Abram- son. 55 Jahre Berliner Medaillenkunst 1755–1810, Frankfurt 1927, S. 67, Nr. 51/52, Tafel 7. – Wolf- gang Steguweit, in: Prinz Heinrich von Preußen (Anm. 6), S. 109 f., Kat.-Nr. III. 37. 73 Silbermedaille, SMBPK, Münzkabinett. – Hoffmann, 1927 (Anm. 72), S. 67, Nr. 53, Tafel 7. – Wolf- gang Steguweit, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 528, Kat.-Nr. IX. 1. 74 Zur Silbermedaille auf die Genesung des Prinzen Heinrich (1776), vermutlich im Auftrag Friedrichs II. geschlagen, vgl. Hoffmann, 1927 (Anm. 72), S. 67, Nr. 54, Tafel 7. – Wolfgang Steguweit, in: Prinz Heinrich von Preußen (Anm. 6), S. 528 f., Kat.-Nr. IX. 2. –Die Medaille besitzt eine stem- pelgleiche Vorderseite. Auf der Rückseite überreicht der Genius des Lebens den Spinnrocken mit dem Lebensfaden des Prinzen auf dem Schild der Minerva an die Parze Klotho, die ihn mit dem Faden eines zu Ende gesponnenen Rockens verknotet. Auch hier ist die Legende SERUS IN COEL- Prinz Heinrich von Preußen und die Antike 101

UM REDEAT ein Zitat nach Horaz (carmina I, 2, 45) serus in caelum redeas (spät erst zum Him- mel kehre zurück), ein Wunsch, der sich bei Horaz auf den Kaiser Augustus bezieht. 75 Horaz, carmina I, 12, 19–21. 76 Silbermedaille, SMBPK, Münzkabinett, ebenso in: SPSG, Ks XII 897. – Hoffmann, 1927 (Anm. 72), S. 68, Nr. 57, Tafel 7. – Wolfgang Steguweit, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 533, Kat.-Nr. IX. 15. 77 Plans et vues du chateau, du jardin et de la ville de Reinsberg. Dediés à Son Altesse Roiale Mon- seigneur le Prince Henri de Prusse, Frére du Roi. 1773. – Michaela Völkel: Das Bild vom Schloss. Darstellung und Selbstdarstellung deutscher Höfe in Architekturstichserien 1600–1800, Mün- chen/Berlin 2001, S. 215–224. – Detlef Fuchs, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 298–302, Kat.-Nr. VI. 84a–i. 78 Fuchs, 2002 (Anm. 77), S. 298, Kat.-Nr. VI. 84. 79 Zur Deutung der Sphinx im Landschaftsgarten Syndram, 1990 (Anm. 66), S. 213–219. 80 Syndram, 1990 (Anm. 66), S. 220–224. 81 Fuchs, 2002 (Anm. 77), S. 301 f., Kat.-Nr. VI. 84h. 82 Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 33, 54. – Michael Seiler: Das Rheinsberger Gartenreich des Prinzen Heinrich, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 328. 83 Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 51, Anm. k. – Seiler, 2002 (Anm. 82), S. 328. – Gröschel, 2002 (Anm. 38), S. 315. 84 Fuchs, 2002 (Anm. 77), S. 300 f., Kat.-Nr. VI. 84e. 85 Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 51, 72. – Gröschel, 2002 (Anm. 38), S. 315. – Michael Seiler, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 334, Kat.-Nr. VI. 105. 86 Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 32 f., Anm. l. – Gröschel, 2002 (Anm. 38), S. 314. 87 Seiler, 2002 (Anm. 82), S. 325–331. – Michael Seiler: Der Garten. Ein Abbild des 18. Jahrhunderts, in: Porticus. Sonderheft Rheinsberg, Potsdam 2002, S. 12–17. 88 Zit. nach: Seiler, 2002 (Anm. 82), S. 326. – Michael Seiler, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 335 f., Kat.-Nr. VI. 108. 89 Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 60, 65, 67. – Ziebura, 1999 (Anm. 34), S. 162, 171. – Seiler, 2002 (Anm. 82) S. 328. – Seiler, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 335 f., Kat.-Nr. VI. 108. 90 Gröschel, 2002 (Anm. 38), S. 315. 91 Saskia Hüneke: Neun Marmorskulpturen von Giovanni Antonio Cybei im Park Rheinsberg, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 434–439. – Seiler, 2002 (Anm. 82), S. 329. 92 Vatikan, Sala degli Animali 40, Inv.-Nr. 490. – Haskell/Penny, 1982 (Anm. 21), S. 263–265, Nr. 60, Abb. 137, et passim. – Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae, Bd. VI, München/Zürich 1992, S. 415, Nr. 3 s. v. Meleagros (Susan Woodford). 93 Hüneke, 2002 (Anm. 91), S. 435 f. 94 Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 51, 72. 95 Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 70 f., 74. 96 Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 51. 97 Gröschel, 2002 (Anm. 38), S. 315. 98 Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 51, Anm. k. 99 Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 51, 70 f., 74. 100 Paolo Amalfitano (Hrsg.): I campi flegrei, un itinerario archeologico, Venedig 1990, S. 42–44. – Ste- fano di Caro: I campi flegrei, ischia, vivara. Storia e archeologia, Neapel 2002, S. 43 f. – Speler, 2001 (Anm. 2), S. 214. – Kammerer-Grothaus, 1998 (Anm. 14), S. 16, 28. 102 Sepp-Gustav Gröschel

101 Hennert, 1778 (Anm. 22), S. 51, 70 f., 74 f. – Gröschel, 2002 (Anm. 38), S. 315. – Michael Seiler, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 340 f., Kat.-Nr. 117, S. 343 f., Kat.-Nr. 121. 102 Louis Kropotic (Hrsg.): Antike Architektur in Kroatien in Berichten von Spon, Adam, Cassas, Lavallée, Hannover 1998, S. 71 f., 102–108, Abb. 33–46. 103 Filippo Coarelli, in: Eva Margareta Steinby (Hrsg.): Lexicon Topographicum Urbis Romae, Bd. II, Rom 1995, S. 275 f. s. v. Fortuna Redux, ara; Fortuna Redux, templum. 104 Friedrich Nicolai: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam, aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten, und der umliegenden Gegend, 3. Auflage, Berlin 1786, S. 1100. 105 Hennert, 1778 (Anm. 22),S. 19, Anm. s. 106 Rheinsberg. Eine märkische Residenz des 18. Jahrhunderts, Ausstellung, Rheinsberg, Staatliche Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, 1985, 2. Auflage, Potsdam 1990, S. 30, Kat.-Nr. 3, S. 70, Raum 35. – Claudia Sommer/Detlef Fuchs: Schloss Rheinsberg, 4. Auflage, Potsdam 2001, S. 33 f. – Vgl. auch die Abb. in: Gert Streidt/Peter Feierabend (Hrsg.): Preußen. Kunst und Architektur, Köln 1999, S. 165. 107 Inventarium, 1802 (Anm. 18), fol. 13 v. – Hofereiter, 2002 (Anm. 71), S. 442, 444 Abb. (Voltaire- büste). – Rita Hofereiter, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 262 f., Kat.-Nr. VI. 46, 47. 108 Rheinsberg, 1985 (Anm. 106), S. 66 f., Raum 30. – Gerhard Knoll: Prinz Heinrich und seine Bücher, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 238. – Gröschel, 2002 (Anm. 38), S. 309. – Wieb- ke Müller: Neuer Raumeindruck. Die Tapete in der Bibliothek des Prinzen Heinrich, in: Schloss und Garten Rheinsberg, Porticus. Sonderheft 2002, S. 10. 109 Da hierzu keine archivalischen Nachrichten vorliegen, sind diese Zuordnungen in einigen Fällen problematisch. Montesquieu z. B. und Naturwissenschaftler wie Newton werden in zeitgenössi- schen Quellen auch der Philosophie bzw. Sittenlehre zugerechnet. Vgl. die Gliederung der Porträts in der Bibliothek in Schloss Wörlitz in: Volker Michael Strocka: Kopie, Invention und höhere Absicht. Bildquellen und Bildsinn der Wörlitzer Raumdekorationen, in: Weltbild Wörlitz, 1996 (Anm. 2), S. 182. 110 Die Identifizierung wird durch die schlechte Erhaltung der Originalmalerei erschwert, welche 1973 restauriert wurde. 111 Rom, Villa Albani, Inv.-Br. 1040. – Gisela M. A. Richter: The Portraits of the Greeks, Bd. I, London 1965, S. 111, Nr. 3, Abb. 458, 460. – Luca Giuliani, in: Forschungen zur Villa Albani. Katalog der antiken Bildwerke, Bd. I, Berlin 1989, S. 466–469, Kat.-Nr. 153, Tafel 270, 271. – Paul Zanker: Die Maske des Sokrates, München 1995, S. 168 f., Abb. 92. 112 Florenz, Uffizien, Inv.-Nr. 393. – Guido A. Mansuelli: Galleria degli Uffizi. Le sculture, Bd. 2, Rom 1961, S. 46–48, Nr. 34, Abb. 34a,b. – Lucilla de Lachenal, in: Museo Nazionale Romano. Le scul- ture, Bd. I, 6: I marmi Ludovisi dispersi, Rom 1986, S. 107–112, Nr. III, 5. 113 Klaus Fittschen: Die Kaisergalerie von Herrenhausen und ihre Nachwirkungen, in: Antikensamm- lungen, 2000 (Anm. 17), S. 49–55, bes. S. 54, Tafel 10, 3. 114 In Gröschel, 2002 (Anm. 38), S. 308, hatte ich noch als Deutung auf die in Boethius, Philosophiae consolationis libri quinque geschilderte Begegnung des Philosophen mit der Allegorie der Philoso- phie verwiesen. Das Sokratesporträt macht die jetzige Deutung wahrscheinlicher, die ich Frau cand. phil. Ensikat verdanke. 115 Ingolf Sellack: »Rheinsberg, das er den Musen und Grazien geweiht hatte …« – Musik, Theater und Festkultur am Hof des Prinzen Heinrich von Preußen, in: Prinz Heinrich von Preussen, 2002 (Anm. 6), S. 359–368. Prinz Heinrich von Preußen und die Antike 103

116 Strocka, 1996 (Anm. 109), S. 182 f., Abb. 21. – Thomas Weiss, in: Weltbild Wörlitz (Anm. 2), S. 306, Kat.-Nr. 88. 117 Strocka, 1996 (Anm. 109), S. 182. 118 Anette Froesch: Das Luisium bei Dessau. Gestalt und Funktion eines fürstlichen Landsitzes im Zeit- alter der Empfindsamkeit, München/Berlin 2002, S. 141, Abb. S. 96. 119 Froesch, 2002 (Anm. 118), S. 119 f. 120 Froesch, 2002 (Anm. 118), S. 206 f., Anm. 124. 121 Froesch, 2002 (Anm. 118), S. 119 f.

Abbildungsnachweis: Abb. 1–6a, Farbabb. 5: SPSG. – Abb. 6b: Sepp-Gustav Gröschel. – Farbabb. 6–8: Jochen Hochsieder.