01.2012 Sommer/Herbst viadiREISEN IN GRAUBÜNDEN

Eröffnung des Bahnmuseums

Rein in den Rhein mit dem Funyak

Das Blaue Wunder Quelle des Rheins

Hängebrücke Trin durch die Ruinaulta inhalt

8 22

28

41

4 Editorial 22 Bergwaldprojekt Trin

5 Gastkommentar 26 Biketour von Flims hinauf nach Bargis 6 Eröffnung des Bahnmuseums 28 Erlebnisweg im Val S-charl

8 Rein in den Rhein 31 Auf zur Walenseeumrundung

12 Das Blaue Wunder 38 3-Länder-Reise: drei Kulturen 16 Ruinaulta: Wandern durch Geschichte(n) 41 Ein verlängertes Wanderglück

18 Im Gespräch mit RhB-Direktor Hans Amacker 44 Graubünden Events

20 RhB-Jubiläum: 100 Jahre Ilanz–Disentis 46 viadi-Wettbewerb

Amt für Energie und Verkehr Kanton Graubünden Abteilung öffentlicher Verkehr

IMPRESSUM: viadi – Reisen in Graubünden. Ein Magazin des öffentlichen Verkehrs Graubünden. Beteiligte Unternehmen: Rhätische Bahn, SBB, Matterhorn Gotthard Bahn, PostAuto Schweiz AG, Stadtbus Chur AG mit Engadin Bus, Verkehrsbetrieb der Landschaft , AEV/Abteilung öffentlicher Verkehr herausgeber: Stefan Bühler, Casanova Druck und Verlag AG, Rossbodenstrasse 33, CH-7004 Chur, Tel. +41 81 258 33 33, Fax +41 81 258 33 34, [email protected]; Karin Huber, Pressebüro kh-media, Zedernweg 4, CH-7000 Chur, Tel. +41 81 353 85 85, Fax +41 81 353 85 62, [email protected] redaktion: Karin Huber (Leitung), Pressebüro kh-media, Zedernweg 4, CH-7000 Chur, Tel. +41 81 353 85 85, Fax +41 81 353 85 62, [email protected] Erweiter- te Redaktion: Franz Bamert Verlag: Casanova Druck und Verlag AG, Rossbodenstrasse 33, CH-7004 Chur, Tel. +41 81 258 33 33, Fax +41 81 258 33 34, [email protected] Abonnemente: Casanova Druck und Verlag AG, Rossbodenstrasse 33, CH-7004 Chur, Tel. +41 81 258 33 33, Fax +41 81 258 33 34, [email protected]; Inland: Fr. 15.– (2 Ausgaben), Ausland: Euro 10.– (plus Versandkosten) Inserate: Josy Mattle, Casanova Druck und Verlag AG, Rossbodenstrasse 33, CH-7004 Chur, Tel. +41 81 258 33 33, Fax +41 81 258 33 34, [email protected] gesamtherstellung: Casanova Druck und Verlag AG, Rossbodenstrasse 33, CH-7004 Chur, Tel. +41 81 258 33 33, Fax +41 81 258 33 34, [email protected] copyright: Herausgeber Stefan Bühler, Karin Huber titelfoto: Karin Huber website: www.viadi.ch editorial

Wasser, Berge und ein herzliches Welcome

Während diese Zeilen aufs Papier gebracht werden, scheint vor dem Bürofenster die Sonne. Doch die Berge tragen noch viel Weiss. Und mitten im April fragen wir uns darum noch etwas bang, ob sich das meiste Weiss bis im Juni, wenn unsere ersten Sommergäste anreisen, in Wasser umgewandelt und die Flüsse gefüllt hat. Vermutlich wird es im «Jahr des Wassers» genauso sein. viadi möchte dem diesjährigen «Jahr des Wassers» auch ein bisschen gerecht werden: Wir haben darum eini- ge Seen besucht und streckenweise auch den Rhein erkundet. Wir haben auch einen Seitensprung gemacht: Der Walensee zählt geografisch zwar nicht zu Graubünden, aber er wird bestens von den SBB-Zügen erschlos- sen. Zudem bildete der Walensee im Frühmittelalter die Sprachgrenze zwischen den Alemannen im Westen und den Rätoromanen im Osten. Als der Bündner (und Schweizer) Wasserbotschafter Ernst Bromeis am 2. Mai an der Rheinquelle am Tomasee das «Blaue Wunder – Rhein 2012» eingeläutet und begonnen hatte, den Rhein bis zur Mündung bei Rotterdam abwärts zu schwimmen, wurde seine «Rheinreise» mit Sicherheit von vielen guten Gedanken begleitet. Unter- wegs, bis zum Abbruch des Rheinprojekts aus gesundheitlichen Gründen, erzählte der Bündner Wasserbot- schafter den Leuten von den Schönheiten Graubündens und der Schweiz und auch davon, wie wichtig das Wasser für uns alle ist und dass wir Sorge zum Wasser tragen sollen. Die Einzigartigkeit des Elements Wasser mit all seinen Facetten zwischen Umweltschutz und Wassernutzung, Mythologie und Naturphänomen, Kunst- schneeproduktion und Wellness rückte er damit ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Im Frühling und Frühsommer führen Graubündens Flüsse naturgemäss viel Wasser. Ihre Uferzonen und die Täler sind wie die Wiesen grün und geschmückt mit farbenprächtiger Flora. Ziehen wir doch die Wander- oder auch die Bikeschuhe an und entdecken unsere einzigartige Natur. Im Rucksack sollten dann jedoch das Bade- kleid und die Badehose nicht fehlen: Denn Sie kommen garantiert an einem der 615 Seen oder zahlreichen Flüsse vorbei. Vielleicht denken wir dann wieder an das «Blaue Wunder» und daran, dass Wasser Leben ist. Wasser ist ebenso ein Jungbrunnen für Körper, Geist und Seele und sorgt auch für viel Spass. Lesen Sie also unsere Ausflugtipps im viadi und besorgen Sie sich die passenden Bahn- und Busbillette.

Einen unvergesslichen Sommer in Graubünden wünscht Ihnen Ihr viadi-Team Karin Huber, viadi-Redaktionsleiterin

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Neues Rollmaterial wirkt sich auf den Zugverkehr aus

Die Erfolgsgeschichte des öffentlichen Verkehrs in der Danach wird der Halbstundentakt auch zwischen dem Schweiz bringt neben vielen Chancen auch Herausforde- Goms und der Surselva zum Ziel gesetzt. rungen mit sich. Die Frequenzen bei der Matterhorn Gott- hard Bahn sind mit der Eröffnung des Lötschberg-Basis- Die Niederflur-Zwischenwagen im tunnels im Jahr 2007 stark gestiegen, sodass die Bahn mit Einsatz von und nach Disentis Kapazitätsengpässen konfrontiert ist. Um die Kapazitäten Ab Ende 2014 erhalten die bestehenden Pendelkompo­- zu erhöhen, aber auch um die Anforderungen des Behin- si­tionen (Deh-Pendel) Visp–Göschenen/Disentis min­ dertengleichstellungsgesetzes zu erfüllen, hat die Matter- destens einen Niederflur-Zwischenwagen je Komposi­tion. horn Gotthard Bahn im Dezember 2011 bei der Stadler Diese neuen Zwischenwagen verfügen über grosse Rail AG eine Rollmaterialbestellung im Wert von CHF 106 Schwenkschiebetüren, einen niveaugleichen Einstieg, Roll- Mio. ausgelöst. Diese Neubeschaffung, die auch Auswir- stuhlplätze und behindertengerechte Toiletten. Damit wird kungen auf den Zugverkehr von und nach Disentis haben ein weiterer Schritt zur Erfüllung des Behindertengleich- wird, setzt sich folgendermassen zusammen: stellungsgesetzes gemacht. Die neuen Wagen verfügen auch über ein modernes, den heutigen Ansprüchen ge- n 1 vierteiliger und 6 dreiteilige KOMET-Triebzüge rechtes Fahrgastinformationssystem, welches dazu dient, n 4 Gelenksteuerwagen die Kunden zeitnah über Angebote, Anschlüsse, etwaige n 11 Niederflur-Zwischenwagen Verspätungen etc. zu informieren. Mit dieser Neubestellung kann der Komfort erhöht und die Erhöhung der Kapazitäten Anforderungen an das Behindertengleichstellungsgeset- Die KOMET-Triebzüge (KOMET steht dabei für Komfortabler zes auch auf der Strecke Visp–Disentis erfüllt werden. Meter Triebzug) und die Gelenksteuerwagen dienen dabei vor allem der Behebung der Kapazitätsengpässe. Neu wer- Komfortable Fahrten wünscht Ihnen. den auf dem Streckenabschnitt Brig–Zermatt Neun-Wa- gen-Züge eingesetzt. Um die Kapazitäten zusätzlich zu Hans-Rudolf Mooser erhöhen, wird eine Taktverdichtung auf dem gesamten Vorsitzender der Geschäftsleitung der Streckennetz angestrebt. So soll zwischen Fiesch und Zer- Matterhorn Gotthard Bahn matt bis 2018 der Halbstundentakt eingeführt werden. www.matterhorngotthardbahn.ch

viadi-Wettbewerb – herzliche Gratulation

Liebe viadi-Leserin, lieber viadi-Leser, toll, dass Sie so zahlreich an unserem Wettbewerb teilgenommen haben. Herzlichen Dank dafür! Gewonnen haben dieses Mal: 1. Preis: Hans Martin Kasper-Ragettli, Felsberg: Eine Glacier-Express-Fahrt mit der Matterhorn Gotthard Bahn/RhB für 2 Personen von Zermatt nach St. Moritz oder umgekehrt im Gesamtwert von 530 Franken. 2. Preis: Marianne Mauch, Bremgarten: Eine Tagesschneeschuhtour mit Vivatrail für 2 Personen im Wert von 210 Franken. 3. Preis: Rita Reichmuth, Brunnen: 1 GraubündenPASS der RhB. 4. Preis: Daniel Powils, Bremgarten: 1 GraubündenPASS. 5. Preis: Margrit Spreiter, Malans: Lama-Vollmond-Trekking & Fondue Plausch für 2 Personen. 6. Preis: Thomas Bossi, Alvaneu-Dorf: 1 SBB-Tageskarte 1. Klasse. 7. Preis: Isa Arrocho, Bern; Hildegard Leder-Hanser, Samedan: Je 2 Skitickets der Belalpbahnen, Blatten. 8. Preis: Pia Staubli, Amden: 2 PostAuto-Tageskar- ten. 9. Preis: Mirjam Köppel, Trimmis: Stadtbus Chur: 1 Monatsabonnement. 10. Preis: Flurina Venzin, Basel: 1 Pendlertasche von PostAuto. 11. Preis: Hildegard Brunschwiler, Wil: 1 SIGG-Trinkflasche von PostAuto. 12. Preis: Martin Koch, Dietikon: 1 Sackmesser der Stadtbus Chur AG. bahnmuseum bergün

Die spektakulärste Bahnstrecke der Schweiz eröffnet ihr Museum

Ob man sich für Eisenbahnen oder für Ingenieurskunst, für Natur oder Geologie, für Geschichte, Architektur oder Kultur interessiert – die Albulabahn bietet das ganze Spektrum an. Mit dem neuen Bahnmuseum in Bergün erhält das Unesco-Welterbe eine weitere Attraktion.  ■ Text: Rob Neuhaus*, Bilder: Anton Reinhardt

Seit 2008 steht die Bahnstrecke in der Landschaft Albula/ Bernina – von nach St. Moritz und weiter nach Tira- no – auf der Liste der Unesco Welterben. «Die Rhätische Bahn der Albula- und Berninalinie stellt ein herausragen- des technisches, architektonisches und landschaftliches Ensemble dar», heisst es unter anderem in der Begrün- dung. Dieses gelobte Ensemble lässt sich vor Ort und jetzt auch im neuen Bahnmuseum in Bergün vorzüglich erleben. Die beliebteste Art, die Albulabahn zu erleben, ist wohl eine Bahnfahrt von Thusis nach Samedan. Die eindrück- lichste Art aber ist sicher eine Wanderung entlang der Bahnlinie. Wer will, kann sich den Weitwanderweg von Thusis nach Tirano vornehmen (1)*. Es muss nicht der ganze Weg sein, der im Wanderführer von Stefan Baran- dun (2)* in zehn Etappen aufgeteilt ist, denn fast jeder Abschnitt der Bahnstrecke offenbart die Einzigartigkeit des Bauwerks. Bis es, von 1898 bis 1904, realisiert wurde, musste es gegen eine Reihe von Konkurrenzprojekten be- stehen.

Das Welterbe erleben Brücken, Tunnel, Rampen, aber auch Stützmauern, Lawi- nenverbauungen und die Bahnhofgebäude – das Zusam- menspiel von Landschaft, Ingenieurskunst und Architektur Landwasserviadukt bei 1901/02 während des Baus. Dieses Foto zeigt, dass der Baufortschritt vom Tunnel her erfolgte.

machen die Bahnstrecke zu einer Art Gesamtkunstwerk. Wie das Bahntrassee und die Kunstbauten in die Land- schaft eingefügt sind, zeugt von raffinierter Planung, ho- hem technischem Können, aber auch von ökonomischem Denken und von Respekt gegenüber der Schönheit der Natur, aber auch deren Gefahren wie Steinschlag, Rüfen und Lawinen. Ingenieur Hans Moser hatte eine Linienfüh- rung mit höchsten 35 0/00 Steigung erarbeitet; damit konnte das Gelände optimal gemeistert werden, die Bahn- höfe kamen in erreichbarer Distanz zu den Dörfern zu ste- hen und die Züge erreichten schon damals bergwärts eine Das neue Bahnmuseum in Bergün. Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h.

6 viadi | 1 | 2012 bahnmuseum bergün

Blick über die Viadukte Albula II, Albula III und Albula IV und auf Bauarbeiter beim Mauern der Fundamentpfeiler­ des ­ die Baubaracke. viadukts im Frühjahr 1901.

An den Brücken – es sind 135 auf der Albulastrecke! – Landschaft im Modell und als lässt sich die Bautechnik ablesen: Fast alle sind mit Natur- Simulation steinen gemauert, die in nahen Steinbrüchen gewonnen Wer die Landschaft mit der Bahnlinie überschaubar haben wurden. Der Solisviadukt besteht aus Kieselkalksteinen will, findet dies im Bahnmuseum Albula im ehemaligen aus der Schinschlucht, der Landwasserviadukt aus Kalk- Zeughaus beim Bahnhof Bergün (4)*. Hier hat die Modell- dolomit, der ganz in der Nähe gebrochen wurde. Um den eisenbahn von Bernhard Tarnutzer ihre neue Heimat ge- Bau der Viadukte zu vereinfachen und um deren Sicherheit funden. Die Anlage in Spur H0 im Massstab 1:87, verblüf- zu garantieren, entwickelten die Ingenieure Normen, wel- fend in Präzision und Detailgenauigkeit, zeigt die Albulalinie che die Art des Mauerwerks, die Grösse der Steine, die im Zustand der 1950er- und 1960er-Jahre. Genauigkeit der Steinkanten wie auch die Dimension und die Lage der Mörtelfugen sowie die Mörtelmischung defi- Der Topografiesimulator mit virtuellem Kartentisch und ei- nierten. nem Relief zeigt nicht nur, wie der geopolitische Entscheid für die Albulabahn getroffen wurde, sondern auch, welche Für die Gebäude entlang der Bahnlinie unterschied die geologischen und bahntechnischen Feinanpassungen der RhB zwischen Hauptstationen, wie Thusis oder Samedan Streckenführung in das Gelände erfolgten. Dabei werden mit individueller Architektur, und den Zwischenstationen die Überlegungen zu Streckendistanz, Höhendistanz, Ge- mit weitgehend standardisierten Gebäuden im Schweizer steinsbeschaffenheit, Lawinengefahr, Mindestradien in Holzstil – auch das machte das Gesamtkunstwerk aus. Am den Kurven, benötigte Leistung des Rollmaterials und Bau- besten erhalten, und zu Fuss gut erreichbar, ist heute noch kosten anschaulich erläutert. die Station Stugl/Stuls unterhalb Bergün. *Rob Neuhaus (1955) ist freischaffender Texter und PR-Manager.

Bergün–Preda: Bahnerlebnis hautnah Wander-Tipps Gut zwei Stunden dauert die Wanderung von Bergün nach (1)* Weitwanderweg Via Albula/Bernina. Preda (oder umgekehrt). Sie bietet nicht nur eine wunder- www.rhb.ch/Via-Albula-Bernina.1317.0.html schöne Landschaft, sondern auch ein Bahnerlebnis vom (2)*Stefan Barandun, Wanderführer Albula/Bernina, Feinsten (3)*. Gleich nach Bergün ist gut sichtbar, wie zu- Herausgeber: Rhätische Bahn erst der Talboden ausgenützt wird, um in einer Schleife (3)*Informationen und Flyer gibt es bei Ferienregion Bergün Filisur: anzusteigen, dann erreicht die Bahn nach einem Tunnel www.berguen-filisur.ch/bahnland/bahnwandern/ eine Rampe am nördlichen Hang, verschwindet kurz ins bahnlehrpfad.html Val Tuors und gelangt dann wieder ins Haupttal. Bis zum (4)*Das Bahnmuseum Albula Bergün eröffnete am 2. Juni 2012. Bau der Bahn war Preda ein Maiensäss; für den Tunnelbau Infos, Öffnungszeiten etc: www.bahnmuseum-albula.ch wurde hier eine Siedlung für r und 5000 Arbeiter gebaut. Literatur: Eine ausführliche Beschreibung der Bahnlinie bietet etwa das Bündner Monatsblatt 4/2008 «Unesco Welterbe Seither ist das Dorf mit seinem Gasthaus ganzjährig be- Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina». wohnt.

1 | 2012 | viadi 7 Wasserspass im Rhein

Rein in den Rhein und flussabwärts im Funyak

So verrückt wie wir sind sonst höchstens die «Vergifteten». Jene also, denen es egal ist, wie kalt es ist. «Vergiftet» waren wir bestimmt nicht. Aber als blutige Anfänger wollten wir unbedingt eine Funyak-Tour auf dem Rhein machen. Unglaublich schön wars. Und unglaublich kalt, aber nur zuerst.

 ■ Text: Karin Huber, Bilder: Karin Huber, Maud Verboven

Ein Herbsttag, einer wie er so gar nicht im Buche steht: Spass aber wirklich beginnt, müssen manche kleinen Grau, wolkenverhangen, erste Reifspuren auf den Wiesen. Angstmomente überwunden werden … Egal, wir befinden Aber wir wollten unbedingt noch kurz vor Saisonende auf uns ja schliesslich im «Tourismusjahr des Wassers». den Fluss. Wir sind angemeldet zu einer Funyak-Tour bei Gleich vis-à-vis der RhB-Station Versam sticht ein neues der Kanuschule Versam. Funyaks sind grösser und viel Holzgebäude ins Auge. Auf einem Gestell davor liegen um- weniger kippelig als die Kajaks. Für Anfänger und Erlebnis- gekippt wenigstens ein gutes Dutzend Kajaks. Von den suchende genau das Richtige. Schliesslich soll das Wild- Funyaks ist nur eine schlaffe Hülle sichtbar. Daneben Kis- wasserfahren ja auch noch Spass machen. Bevor der ten voller Turnschuhe in sämtlichen Grössen. Drinnen reiht

Funyak fahren auf dem macht viel Spass.

8 viadi | 1 | 2012 Wasserspass im Rhein

sich Neoprenanzug an Neoprenanzug. Hundertfach. Eben- so viele Neoprenjacken, Helme auch, Füsslinge, alles, was Funyak fahren auf dem Rhein man so braucht für eine Kajaktour. Das ist nicht wenig. Wie hinkommen: Mit der Rhätischen Bahn ab Chur, Ilanz oder ab Reichenau bis zur Station Versam. Dort befindet sich die Kanuschule Versam. RhB-Anreise im Tourenpreis inklusive. Sicherheit zuerst www.rhb.ch, www.kanuschule.ch, [email protected], Claudia ist da mit Tochter Lara und deren Freundin Julia, www.paddlershop.ch, www.ruinaulta.ch und Sonja aus Valendas, die Feriengästen «Schlafen im Wie bleiben: In und in der Nähe von Versam gibt es kleine Ho- Stroh» anbietet und ab diesem Sommer wohl auch Funyak- tels, Ferienwohnungen oder Maiensässe. «Schlafen im Stroh» kann Touren empfiehlt … weil sie die selbst so toll gefunden hat. man beispielsweise bei Sonja und Bruno Walther in Valendas. Maud, Sportlehrerin, Gesundheitsberaterin und Kajakleh- Buchen: Kanadier-, Rafting-, Kajak- und Funyak-Touren inklusive Barbeques etc. bei der Kanuschule Versam. Tagestour Funyak: 1 rerin, wird uns heute instruieren. Seit drei Jahren zeigt die bis 2 Personen CHF 400.–, ab 3 Pers. CHF 170.–. Die Schule ist Holländerin mutigen und weniger mutigen Anfängern je- Mitglied bei Swiss Outdoor Association und zertifiziert «Safety in den Alters das Kajak- und Funyakfahren und auch River­ Adventures». rafting. Sie hat alle Wildwasser-Sicherheitskurse gemacht, Wichtig zu wissen: Voraussetzung für die Touren: Die Teil­ die es gibt. Und darum auch fühlen wir uns so sicher wie in nehmenden müssen schwimmen können und über eine normale körperliche Verfassung verfügen. Saison: Anfang Mai bis Mitte Ok- Abrahams Schoss. Winters, wenn die Kanuschule Versam tober. Wildwasserfahrten zwischen Ilanz und Reichenau (20 km). ihre Türen dicht macht, reist sie nach Südamerika, nicht, Weitere Wassersport-Anbieter: um sich auf die faule Haut zu legen, sondern um Neulin- zum Beispiel: Swiss River Adventures gen, wie wir es sind, das Kajakfahren beizubringen. www.swissriveradventures.ch, www.wasserchraft.ch Die Kanuten, Kanadierfahrer und Alpinpaddler, die in der Kanuschule oft seit Jahren Kurse leiten und Touren beglei- Maud lacht, fährt selbst hinein in die Strömung, zeigt, in ten, sind «Vergiftete», sind zumindest so begeistert, dass welchem Winkel wir den Funyak hinein- und vor allem wie- sie nur breit grinsen, wenn wir etwas von kalter Witterung der hinausmanövrieren. Basics, die jeder wissen muss, um faseln. «Warm wird’s euch bald», trösten sie. Im «normalen» das Boot auch aus ungemütlicheren Lagen heraus ins ru- Leben sind sie Student, Koch, Ingenieur, Pfarrer, Designer, hige Gewässer zu steuern. Sportlehrer oder sonst was. Heute, an diesem garstig kal- ten Herbsttag haben fast alle schon die Saison abge- Spaghetti im Geäst schlossen. Aber Thomas und Maud erwarten uns. Blechtas- Julia und ich haben etwas verpasst, beide sind wir ins sen mit Tee und Kaffee stehen auf dem Holztisch. Sie Fliesswasser geraten; die Strömung treibt die Boote rasch erwärmen die klammen Finger kaum. Wir sitzen dort, dick flussabwärts, 30 bis 40 Meter in Nullkommanichts. Maud in unsere Jacken eingemummelt, und hören den Instruk­ ruft «paddle, paddle». Die Arme fallen fast ab. Plötzlich ist tionen von Maud zu. das Wasser wieder ruhig, die rettende Sandbank erreicht. «Es ist wichtig, dass ihr eure Entscheidungen früh genug Jetzt geht’s los trefft, bevor euch die Strömung zu weit weg zieht.» Hat Bald zwängen wir uns in zwei Neopren-Anzüge zum man erst einmal die Angst verloren, empfindet man solch Schutz gegen das eiskalte Rheinwasser. Darüber kom- unfreiwilliges Abdriften als sportliche Herausforderung … men zwei (!) Neoprenjacken. So muss sich eine Wurst fühlen … Wir pumpen die schlaffen Funyaks zu ihrer vol- Angebote len Grösse auf, tragen sie mit den Paddeln entlang den PostAuto/RhB Geleisen 100 Meter flussaufwärts. Unbekannte in den warmen RhB-Wagen winken, denken wohl, die spinnen Ruinaulta-Ticket allesamt. Wir, die Würste, laufen zum «Sandy Beach», ei- Ein Erlebnistag im «Swiss Grand Canyon» nem winzigen Sandstrand am Rheinufer. Erste praktische Die Ruinaulta – Rheinschlucht zwischen Ilanz und Reichenau – ist Sicherheitsübungen folgen: Schwimmen im kalten Wild- eine der grossartigsten und vielfältigsten Landschaften der Alpen. wasser, liegend auf dem Rücken, Beine gestreckt. «Nicht PostAuto-Haltestellen und RhB-Bahnhöfe sind Ausgangspunkte für schöne Wanderungen und Mountainbike-Touren. anwinkeln wegen den Steinen im Wasser», hören wir Mauds Stimme. Wir üben mit dem Wurfsack, einem Ret- Entdecken Sie mit dem «Ruinaulta-Ticket» eine wilde Schlucht mit einem reissenden Fluss, weissen Steilwänden und weiten Wäldern tungsgerät, bevor wir unsere Funyaks im seichten Kehr- und geniessen Sie einen Tag lang freie Fahrt mit der Rhätischen wasser wassern. Die Füsse klemmen wir in die Riemen Bahn und PostAuto im Gebiet der Ruinaulta. Diese Tageskarte für sicheren Halt. Wir paddeln ein bisschen herum. Ist erhalten Sie schon ab CHF 8.00 (mit Halbtax-Abo) beim PostAuto- doch easy. Und dann geht’s hinein in die Strömung. Fahrpersonal oder bei den Verkaufsstellen von RhB und PostAuto. Action pur. Bloss: Wie kommt man eigentlich aus der Strö- www.postauto.ch (Webcode 10311) www.rhb.ch/ruinaulta mung wieder heraus?

1 | 2012 | viadi 9 Wasserspass im Rhein

Hat man sich in die warmen Neoprenanzüge und in die Schwimmweste gezwängt, spürt man das kalte Wasser nicht mehr.

Die ersten Strömungsübungen haben wir gemeistert. Lang- hängen bleibst, steuerst du dein Boot nicht zu nah ans sam paddeln wir den Rhein hinunter Richtung Reichenau. Ufer. Und dreht euer Boot immer in Fahrtrichtung, damit ihr Immer wieder halten wir, versuchen zumindest dem leicht vom Ufer wegpaddeln könnt.» Ufer und den Rheininseln anzuhalten. Maud gibt Tipps. Wir sind am Sandy Beach bei grauem Himmel gegen 11 «Damit du nicht wie ein Spaghetti im Sieb in den Ästen Uhr gestartet. Um halb 12 schon kommen die ersten wär- menden Sonnenstrahlen. Die Temperaturen steigen, das Grau löst sich auf. Wir paddeln und paddeln. Die Anstren- gung wird spürbar. Und die Armmuskeln wachsen parallel dazu. Irgendwann picknicken wir am Ufer, das nicht zum Schutzgebiet gehört. Mitgebrachtes Brot, Käse und Ku- chen sorgen für neue Energie. Hätten wir die ganze Tour gebucht, hätten wir sicher auch das BBQ mitgebucht. Dazwischen erzählen wir uns erste Wassergeschichten. Lachen. Jetzt ist Funyakfahren schon Fun. Immer öfter bleibt Zeit, die Augen über die Rheinauen mit ihren Wei- sserlen und über die steilen Wände der Ruinaulta wandern zu lassen, einer unerschrockenen Wasseramsel beim Fi- schen zuzuschauen. Und auch einfach den Fluss, die Kies- bänke, das Schwemmholz zu beobachten. Als würde sie in unseren Gesichtern lesen, sagt Maud: «Wenn du schöne Erlebnisse auf dem Vorderrhein haben möchtest, dann bist du bei uns am richtigen Ort … Aber wenn du Adrenalinschü- Mit dem Funyak rheinabwärts. be brauchst, musst du woanders hin …»

1 | 2012 | viadi 11 Rheinquelle

Vom Blauen Wunder und anderen Naturwundern

Das Blaue Wunder 2012 beginnt an der Rheinquelle. Sie entspringt am Tomasee beim Oberalppass. Dort beginnt aber auch eine Wanderung, die durch eine bizarre Felsenlandschaft führt. Wir laden Sie ein, uns ein Stück weit auf den Wunderwegen zu begleiten.  ■ Text und Bilder: Karin Huber

Viele waren schon lange vor uns da, haben den doch etwas Ernst Bromeis wanderte am 2. Mai also über den gleichen anstrengenden Weg vom Oberalppass aus bis zur Rhein- schmalen Bergpfad beim Oberalppass hinauf zum 2345 m quelle beim Tomasee unter die Wanderschuhe genommen. ü. M. gelegenen Lai da Tuma. Auf Schneeschuhen und mit Auch Ernst Bromeis, Botschafter des Wasserlandes den Tourenski. Dort hat er sich ins Eiswasser gestürzt; im Schweiz. Bloss hat sich Bromeis Anfang Mai mit den warmen Schwimm­anzug natürlich, denn lebensmüde ist Schneeschuhen noch durch Schnee gekämpft, während der Wasserbotschafter der Schweiz schliesslich nicht. wir uns in schneelosen Zeiten aufmachten, gemächlich Denn er will uns ja sagen, dass das Wasser unsere wich- über den Wanderweg marschieren. tigste Ressource ist. Genau darum hat der Wasserbot-

Das Blaue Wunder startete am Tomasee, der Quelle des Rheins.

12 viadi | 1 | 2012 Rheinquelle

Oberalp aus dem Zug gestiegen sind. Schnell war klar: Dieser Tag ist einer jener speziellen Tage, welche spürbar Göttliches in sich tragen. Oben beim Leuchtturm (2044 m) staunen wir in die Runde. Eigentlich hätte hier seit Mai 2012 beim Leuchtturm noch ein Rheinfrachter stehen sollen. Doch der Rheinfrachter wird wohl erst im nächsten Jahr in Rotterdam losfahren … Doch auch der Leuchtturm wirkt bereits als Tourismusma- gnet. Hier beginnt auch der schmale Wanderweg, den wir uns vorerst noch mit ein paar Bikern teilen. Nahe der Pass- strasse geht’s zuerst noch leichtfüssig abwärts. Der Weg steigt parallel zur Sonne langsam an. Er führt vorbei und hindurch durch eine bizarre Felsenlandschaft. Manchmal verliert sich der Pfad im Fels. Die Augen suchen immer wieder einmal die aufgemalten Wegweiser.

Ein kaltes Juwel Es wird steiler und steiler. Untrainierte kommen jetzt etwas in Atemnot. Kleine Pausen helfen die kleinen Schwäche­ anfälle überbrücken. Noch eine Wegkurve. Der Tomasee liegt eingebettet wie ein Juwel zwischen felsiger Bergland- schaft, kleine Schneeflecken spiegeln sich im Türkis des

Wasserbotschafter Ernst Bromeis durchschwimmt den Rhein von der Quelle beim Tomasee bis zur Mündung. Am Ende des ersten Tages seiner Rheinreise kommt er nach 25 Kilometern erschöpft in Disentis an.

schafter an der Quelle des Rheins seine 30-tägige Rhein- reise begonnen. Es war gleichzeitig der Startpunkt für das Projekt Das Blaue Wunder – Rhein 2012. Zuerst kämpfte sich Ernst Bromeis ein paar Kilometer weit Anziehungspunkt Tomasee: Dorthin führen vom Oberalppass aus rutschend, ausrutschend und gehend durch die Wasser schöne Wanderwege. des Rheins. Kurz vor Ilanz dann konnte er wie geplant sei- ne Wasserreise meist schwimmend fortsetzen. Die Reise endete dann aber nicht wie geplant nach 1230 km in Hoek Quelle des Rheins van Holland, sondern bereits nach 400 km. Bromeis, der Wie hinkommen: Mit der Rhätischen Bahn ab Chur und Ilanz Extremschwimmer, machte das kalte Wasser stark zu bis Disentis und weiter mit der Matterhorn Gotthard Bahn bis schaffen. «Die 30 Tage im Rhein werden so intensiv sein zur Haltestelle Oberalppass. Oder in umgekehrter Richtung mit der Matterhorn Gotthard Bahn. www.rhb.ch, www.mgb.ch, wie sonst nur ein ganzes Menschenleben sein kann», sag- www.vision-rheinquelle.ch, www.disentis-sedrun.ch te er schon lange vor dem Start. Es ist einer jener Schlüs- Wie bleiben? Zwischen Disentis, Sedrun, Tschamutt und An- selsätze von Bromeis, die erklären, warum er derartige dermatt: viele Hotels. Oder für Wanderfreudige auch Berghütten. Strapazen auf sich nehmen wollte. Am Anfang seiner www.andermatt.ch, www.disentis-sedrun.ch schwimmenden Rheinreise wusste er, was ihn erwartete, Das Blaue Wunder: www.graubuenden.ch, und wusste es doch auch nicht … http://de.graubuenden.ch/wasser Was tun? Im Oberalpgebiet gibt es zahlreiche schöne Wander- Göttliche Tage in der Bergwelt routen. Im Vorderrhein, im Medelser und im Sumvitger Rhein wird auch nach Gold gewaschen. Das Val Curnera ist auch beliebtes Wir konnten besser einschätzen, was uns erwarten würde, weil ergiebiges Strahlergebiet. www.disentis-sedrun.ch als wir eines wunderschönen Sonntagmorgens auf dem

1 | 2012 | viadi 13 rheinquelle

Kleine Verschnaufpause mit atemberaubendem Ausblick. Badespass sogar im eiskalten Wasser des Tomasees.

Wassers, ertränken sich quasi selbst. Ein Stück Rütli-ähnli- dürfen. «Besser als Kino», höre ich die Stimme eines Kolle- che hinten am See. An den Ufern sitzen die Wanderer. gen. Wir schauen weit ins Tal hinaus, bis nach Tschamutt Eine Schar junger Leute wirft die Rucksäcke auf die Fels- und Sedrun. Bis zur Hütte ist es nicht mehr weit. Aber wir platten, Shirts und Wanderhosen folgen. Die erste setzt den sind doch etwas müde. Bald fünf Stunden sind wir unter- Fuss ins Wasser, Iiih. Und schon taucht sie unter. Eiskalt ist wegs gewesen. Jetzt freuen wir uns auf ein Glas Wein; der Bergsee. Als Bromeis da war, war er sogar gefroren. Die darauf, die müden Beine auszustrecken und darauf zu Badenixe­ lässt sich nichts anmerken. Ihre Wanderkollegen warten, bis die Sonne untergeht und die Nacht den 2773 folgen ihr, spritzen die Kälte von sich, zeigen sich unerschro- Meter hohen Schneehühnerstock verschluckt. cken. Der Tomasee ist zum Wanderparadies geworden, weil hier Das Val Curnera der Rhein entspringt – auch wenn manche Wissenschafter Die Hütte füllt sich. Jeder sucht zuerst seinen Schlafplatz den längeren Quell-Arm im Val Cadlimo als Ursprungsrhein inmitten der Massenlager. Ich weiss, dass die Nacht lang bezeichnen … Wir wandern weiter östlich zum Abfluss. wird, denn auch wenn nur die Hälfte schnarcht, wird’s laut Wenig Wasser ergiesst sich über die Felsen. Gerade erst werden. An Schlafen ist nicht zu denken … Aber am Ende ist Ernst Bromeis auch dort hinunter. Nun, unser Weg in ist es dann doch nicht ganz so schlimm. Als wir anderntags Richtung Maighels führt hinauf. Eine Dreiviertelstunde zu einem üppigen Frühstück erwartet werden, vergessen später sehen wir das Val Maighels, dieses traumhafte wir die nächtlichen Geräusche. Die meisten sind schon südliche Seitental des mit seinen kleinen Seen, weg, als wir aufbrechen und östlich in Richtung des Curnera- den sumpfigen Wiesen drum herum und der SAC-Hütte, in Stausees, der seit 1966 Strom liefert, wandern. Der liegt der wir übernachten wollen. auch um 11 Uhr zwischen den Bergflanken noch voll im Noch aber stehen wir auf hoch droben auf dem Wander- Schatten, während wir die Sonne im Gesicht spüren. weg und geniessen die Aussicht. Vor uns ein riesiger Stein- Das Val Curnera gilt heute als gletscherreichstes Seitental tisch, eine Steinbank. Welch ein Luxus, hier picknicken des Tujetsch. Es ist unbewohnt. Die Schlucht selbst ist und die Stein-, Seen- und Sumpflandschaft geniessen zu unzugänglich. Die beiden Rheinarme Rein da Curnera und Rein da Maighels speisen den Lai da Curnera mit ihrem Wasser. Der Bergpfad zieht sich bis zum Grat hinauf. Wir setzen Fuss um Fuss. Es ist einsam und still. Kein Verkehrslärm, Fluglärm, Menschenlärm durchbricht die Stille. Nur unsere festen Tritte auf unebenem Untergrund, Vogelgesang, das ferne Rauschen des Curnera-Rheins sind zu hören. Dürre im Wind sich wiegende Gräser, veilchenblauer Himmel, gelbe Blümchen, Kotspuren von Wild, fröhliche Heugumper geben das Panorama und wir fühlen: Glückseligkeit, Leich- tigkeit, Ruhe, Unendlichkeit. Wir sitzen auf einem Felsen hoch über dem Stausee. Wir sind. Blick auf die Surselva.  Siehe Angebote MG Bahn auf Seite 36

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Im Wald arbeiten und erfahren, wie die Natur «funktioniert»: Das ist für Kinder und Erwachsene spannend.

Weisstannen, Borkenkäfer und Vronis gute Küche

Wälder sind komplexe Lebensgemeinschaften, die das globale Klima mitbestimmen. Das und viel mehr erfahren Familien während ihrer Bergwaldprojekt-Ferien in Trin. Es sind Aktivferien, in denen Bäume gefällt und Wildschutzzäune gebaut werden und der Wald sinnlich erfahren wird.  ■ Text und Bilder: Karin Huber

Zwölf selbst gebaute Wildschutzzäune für die Weisstan- Sie alle haben sich gezielt für eine Ferien-Arbeitswoche der nen-Schösslinge zählt Mara. «Die haben wir an zwei Tagen Stiftung Bergwaldprojekt angemeldet. Viele nicht zum ers- gebaut. Wir haben aber auch Bäume gefällt, auf den Wald- ten Mal. Das Bergwaldprojekt arbeitet seit 1987 mit Frei- weiden Haselstauden rausgeschnitten, Borkenkäfer, Rehe willigen und den lokalen Forstdiensten in verschiedenen und Eichhörnchen entdeckt», erzählt das Mädchen an ih- Bergwäldern der Schweiz zusammen. Auch im Wald von rem letzten Ferientag begeistert. Eine Woche lang hat Trin. Die Kinder und mit ihnen die Erwachsenen finden, Mara mit ihren Eltern eine Ferien-Arbeitswoche in Trin ver- dass sie in Trin eine wahnsinnig spannende Woche erleben bracht. Mit dieser Familie arbeiteten noch weitere 27 Bu- durften. Bevor sie kamen, wussten sie genau, dass so ein ben, Mädchen, Mütter und Väter im Trinser Schutzwald Einsatz nichts ist für Langschläfer und Hängemattenan- und erlebten den Wald mit allen Sinnen. hänger …

22 viadi | 1 | 2012 Bergwaldprojekt Trin

Lebensraum Bergwald eine Holzflöte. Handschuhe schützen die kleinen Kinder- «Statt über Wald zu debattieren, soll der Wald im Wald er- hände. Mit dem Schweizer Sackmesser geht sie geschickt lebt werden», erklärt Bergwaldprojekt-Mitarbeiterin Ursi Di um. Auch ein paar andere Kinder haben sich bereits einfa- Giuliantonio die Grundidee. «All jene, welche sich hier in che Holzinstrumente geschnitzt, mit denen sie imaginäre ihren Ferien engagieren, lernen beim Arbeiten automa- Waldkonzerte geben und die Waldgeister friedlich stim- tisch den Lebensraum Bergwald sowie seine Chancen und men. Probleme aus der Nähe kennen.» Mit grosser Begeisterung sind auch Sarah (9), Lina (10) Ein Mann muss her … und Anna (6) dabei. Die drei Mädchen gehen in Steffisburg Rund um Anna herum wird gehämmert und gesägt, was in die Schule und verbringen jetzt mit ihren Eltern «Arbeits- das Zeug hält. Dazwischen gibt es immer wieder grosse ferien» im Wald. «Bäume fällen, das macht am meisten Heiterkeitsausbrüche. Andrea, die mit ihren Kindern aus Spass», befinden sie. Sie wissen jetzt aber auch, wie Deutschland angereist ist, lacht laut, als sie auch den drit- man einen Wildschutzzaun um die kleinen Weisstannen- ten Nagel krumm schlägt. «Jetzt muss ein Mann her», Schösslinge herum baut und weshalb das so wichtig ist. denkt sie laut. Doch wer den Frauen über die Schultern «Die Rehe fressen die jungen Triebe wahnsinnig gerne, da- schaut, sieht, dass die keineswegs zwei linke Hände ha- rum müssen wir die kleinen Weisstannen schützen.» Mit ben. Meistens sitzt jeder Hammerschlag perfekt. Mitten- ihren Vätern und Müttern graben sie Löcher für das Zaun- drin im Hammerlärm bauen Marvin und sein Bruder eine gerüst in den verwurzelten und teils steinigen Waldboden, Schatzkiste aus Holzresten und Ästen. «Ein Geschenk für messen die Drahtmenge aus, die sie brauchen, sägen unsere Köchin Vroni. Weil das Vroni so gut kocht.» Später Bretter zu und schlagen mit viel Kraft die langen Nägel mit wird die Schatzkiste gefüllt mit Moos, Zweigen, einem dem Hammer in das Zaunholz für eine stabile Verbindung. Schneckenhäuschen und vielen kleinen Dingen, die sie im Dazwischen setzt sich Anna immer wieder einmal auf ei- Wald finden. «Geld legen wir aber auch noch hinein», verra- nen Baumstamm und schnitzt mit Hingabe aus einem Ast ten sie.

Alles packt an. Die kleinen Weisstannen werden vor Wildtierfrass geschützt. Dafür bauen die «Bergwaldprojekt-Familien» Schutzzäune. Die Kinder bereiten das Waldpicknick vor.

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«Irgendwie chrampfen wir hier wie verrückt. Aber wenn ich mich umschaue und den riesigen Wald sehe, denke ich auch, was wir tun, ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein.» Aber immerhin ist es ein ganz wichtiger, findet Ursi. Sie baut gerade mit Maggie, der Lehrerin aus Deutschland, das Zaungerüst. Es ist gefühlte 14 Grad kalt – Ende Juli, TEX-MEX fett hängen die Wolken im nahen Flimserstein. Aber die beiden Frauen tragen nur T-Shirts. Und schwitzen erst Auch den noch.

ganzen Nachmittag Ein kleiner Schreck «Dass ich von morgens bis abends in der Natur sein kann, finde ich echt toll», strahlt Maggie. «Es ist ein guter Aus- gleich zu meinen Job. Hier finde ich meine innere Ruhe.» In diesem Moment wird die Ruhe jäh unterbrochen durch ei- nen durchdringenden Schrei. Ein Holzsplitter ist wie ein Geschoss auf Giselles Stirn gespickt. Zum Glück ist der Schreck grösser als die kleine Wunde. Tiefer im Wald versucht Sarah, einen Holzkeil am Zaun- STARS STRIPES pfosten anzuketten. «Das hilft, den langen Pflock leichter AMERICAN BAR & RESTAURANT in den Boden zu schlagen», erklärt Christian, der hier mit in Brütten,Chur • Theaterweg Chur, Mutschellen 7 • beim und Kinocenter St.Gallen Frank und seinen beiden Töchtern Sarah und Arani gleich um drei Weisstannen-Schösslinge einen Schutzzaun er- www.starsandstripes.ch stellen. 2012 Festungsmuseum Crestawald 2012 2012 ... mehr als eIn museum Sonderausstellung über die «Fliegenden Festungen» im Festungsmusem Crestawald · freie oder geführte Besichtigungen Sonderausstellung · ausstellung zur schweizer militärgeschichte mit Wrackteilen abgestürzter US-Bomber, zeitgenössischen über die «Fliegenden Festungen»2012 im Festungsmusem Crestawald · sonderausstellung über «Fliegende Festungen» Dokumenten,mit Wrackteilen abgestürzter Film und US-Bomber, Fotos. zeitgenössischen Sonderausstellung mit wrackteilen abgestürzter us-Bomber, Dokumenten, Film und Fotos. über die zeitgenössischen«Fliegenden dokumenten, Festungen» Fotos und Filmim Festungsmusem Crestawald · audio guides in d/e/i •Öffnungszeiten freie oder geführte Besichtigungen mit Wrackteilen... und vieles mehr! abgestürzter US-Bomber, zeitgenössischenÖffnungszeiten• Ausstellung zur Schweizer Militärgeschichte 2.Sonderausstellung Juni – 27. Oktober 2012 •über Zeitzeugen die «Fliegenden zum 2. Weltkrieg Festungen» und zum im FestungsmusemKalten Krieg Crestawald Dokumenten,öFFnungsZeI tenFilm Juni – Oktober,und SamstagsFotos. 10 – 17 Uhr samstags von 10 – 17 Uhr … und vieles mehr! FerIensaIson 22. Juli bis 12. August 2012 täglich von 10 – 17 Uhr 2.mit Juni Wrackteilen – abgestürzter 27. Oktober US-Bomber, zeitgenössischen2012 Führungen für Gruppen auf Anfrage, auch ausserhalb der FeriensaisonDokumenten, Film 22. und Juli Fotos. – 12. August 2012 offiziellen Öffnungszeiten Tel. +41 (0)81 650 90 30 samstagstäglich von 10 –von 17 Uhr 10 – 17 Uhr Öffnungszeiten FührungenÖffnungszeiten für Gruppen auf Anfrage, auch ausserhalb san Bernardino route 13 neu auch im socialmedia Feriensaison2.der Juni offiziellen – 27. Öffnungszeiten Oktober 22.2012 Tel Juli+41 (0)81 – 650 12. 90 30August 2012 ausfahrt avers oder sufers AUDIO GUIDE auf D / E / I für die Führung durch das Museum 2. Juniwww.crestawald.ch – 27. Oktober 2012 täglichsamstags von 10 10 – 17 –Uhr 17 Uhr San Bernardino Route A13 / Ausfahrt Avers oder Sufers samstags von 10 – 17 Uhr Feriensaison 22. Juli – 12. August 2012 FührungenNEUtäglich auch von auf 10 Social – 17für Uhr Media Gruppen auf Anfrage, auch ausserhalb Feriensaison 22. Juli – 12. August 2012 derwww.crestawald.chFührungen offiziellen für Gruppen Öffnungszeitenauf Anfrage, auch ausserhalb Tel +41 (0)81 650 90 30 täglich von 10 – 17 Uhr der offiziellen Öffnungszeiten Tel +41 (0)81 650 90 30 AUDIOAUDIO GUIDE GUIDE auf D /auf E / I für D die/ E Führung / I für durch die das Führung Museum durch das Museum SanSan BernardinoBernardino Route A13 Route / Ausfahrt A13 Avers / oderAusfahrt Sufers Avers oder Sufers Führungen für Gruppen auf Anfrage, auch ausserhalbFMC_Flyer_museum.indd 1 27.04.12 12:36 der offiziellen Öffnungszeiten Tel +41 (0)81 650 90 30 NEU auch auf Social Media NEUwww.crestawald.ch auch auf Social Media AUDIO GUIDE auf D / E / I für die Führung durch das Museum

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FMC_Flyer_museum.indd 1 27.04.12 12:36 Bergwaldprojekt Trin

Anna schnitzt eine Holzflöte. Beim Nageln ist volle Konzentration gefragt.

«Das Zusammenleben mit den Menschen hier im Einklang mit der Natur macht diese Form von Ferien doch sehr spe- Das Bergwaldprojekt ziell», sagt Frank zwischen zwei Hammerschlägen. Bevor er Das Bergwaldprojekt wurde 1987 in der Schweiz und 1993 in nach Trin gekommen sei, habe er nicht gewusst, wie man Deutschland im Zusammenhang mit der Waldsterbens-Debatte einen Baum fachgerecht fällt und wie man fachgerecht mit gegründet. Später fanden auch im Fürstentum Liechtenstein, in Beil und Säge umgeht. «Ausserdem hat es sehr viel Quali- der Ukraine und in den spanischen Pyrenäen Bergwaldprojekt- Wochen statt. Unterstützt wurde die Idee von Anfang an von tät, in der Natur zusammen mit den eigenen Kindern zu Greenpeace; ab 1988 beteiligte sich auch der WWF. Die erste arbeiten», sinniert er. Auch für Christian ist das eine wun- Projektwoche fand in Malans (GR) statt. Seit 1990 ist das Berg- derschöne Erfahrung. «Miteinander draussen im Wald ein waldprojekt eine eigenständige Stiftung mit Sitz in Trin. Ziel ist es, Werk zu vollbringen, das kannst du nur hier erleben. Dar- die Kulturlandschaft im Bergwald zu erhalten, zu pflegen und zu um bin ich vom Bergwaldprojekt total überzeugt.» schützen durch Pflege- und Sanierungsarbeiten in Arbeitseinsät- zen. In der Öffentlichkeit soll auch das Verständnis für die Belange des Waldes gefördert werden. Die Stiftung organisiert jedes Jahr Eine Weisstanne ist keine Fichte Ferien-Arbeitswochen für Familien, Organisationen und Firmen.

«Kannst du eine Fichte von einer Weisstanne unterschei- Die Teilnehmenden der Projektwochen lernen nicht nur, mit Säge, den?», fragt mich Sarah. «Auf den Weisstannennadeln Keil und Vorschlaghammer umzugehen, sie lernen genauso die siehst du zwei weisse Streifen und die Fichtennadeln ha- alten Holzernte-Methoden kennen und erfahren viel über die ben dort, wo sie angewachsen sind, kleine ‹Füssli›.» Und ökologischen Zusammenhänge. «Mit ihren freiwilligen Einsätzen tragen die Teilnehmer dazu bei, dass Aufforstungen und Pflege- fügt gleich noch an, dass sie jetzt auch genau wisse, wie eingriffe, die sonst kaum gemacht werden könnten, fachgerecht ein Borkenkäfer aussehe… Die Kinder wissen nun aber durchgeführt werden und die Risiken von Naturgefahren nachhaltig ebenso, wie weh ein Wespenstich tun kann, wie gut Vroni’s verkleinern», schreibt Hans Telli, Trinser Gemeindepräsident, zum Pizza im Gasthaus Ringel schmeckt, wie unglaublich lässig Bergwaldprojekt. es ist, ganz hoch oben auf dem Berg in den Gletschermüh- Während den Projektwochen wohnen die Teilnehmer im ehema- len von Trin ein kaltes Bad zu nehmen, und wie aufregend ligen Gasthaus Ringel in Trin, wo sie auch verpflegt werden. Sie bezahlen einen kleinen Beitrag für Unterkunft und Verpflegung, es ist, am Lagerfeuer zu bräteln und eine heisse Suppe zu arbeiten aber gratis im Wald. kochen. Und sie wissen, wie es sich anfühlt, im kühlen Crestasee zu schwimmen, und wie es ist, mit anfänglich Infos: Stiftung Bergwaldprojekt, 7014 Trin, Tel. 081 650 40 40, [email protected], www.bergwaldprojekt.org fremden Menschen zusammenzuarbeiten, mit ihnen allen so viel zu erleben und mit manchen von ihnen sogar Anreise: Mit der Bahn bis Chur und weiter mit dem Postauto nach Trin Dorf. Freundschaften zu schliessen …

1 | 2012 | viadi 25 kurzfutter

lancierter Wettbewerb wurde von Paula Rehli Bergün–Tuors Chants täglich zwei Rufbuskur- RhB-Lokomotive im aus Trimmis gewonnen. Mit ihrer 1.-Klasse-Ta- se. Saisonstart 16. Juni, Saisonende 16. Sep- Verkehrshaus geskarte erhält sie die Möglichkeit, ganz Grau- tember. bünden zu bereisen und auch zu entdecken. Ab Ende Juni können auch Wanderungen zur www.rhb.ch, www.sbb.ch Gleich zwei historische Fahrzeuge der Rhä- mystischen Greina-Hochebene wieder mit dem tischen Bahn, die RhB-Lok Ge 4/4 I Nr. 602 öV unternommen werden. Es existieren Busan- «Bernina» (BJ 1947) und der Aussichtswagen gebote aus allen drei Zugangstälern Val Lum- Brunel Award für nezia, Val Sumvitg und Valle di Blenio (25. Juni bis 30. September). Linien: Vrin–Puzzatsch/ Bahnhof Chur Rabius–Runcahez/Ghirone–Pian Geirett. Eine schlichte Tafel am Bahnhofgebäude Chur Mit dem Parc Ela gibt es einen fünften Bus kündet nun von einer besonderen Auszeich- alpin-Naturpark, welcher ein öV-Angebot auf- nung: Der Brunel Award wurde für die kom- gebaut hat. Seit 2009 kann das Natur-Schatz- plexen städtebaulichen, verkehrsplanerischen kästchen Alp Flix mit dem Bus erreicht werden, und architektonischen Umbaumassnahmen was gerade viele ältere NaturliebhaberInnen (2001–2008) am Bahnhof Chur verliehen. sehr zu schätzen wissen (30. Juni bis 21. Ok- Dieser «Preis für Eisenbahndesign» verleiht tober), täglich während der Schulferien, sonst eine internationale Jury aus Designern und an Wochenenden mit jeweils vier Kursen pro Architekten alle vier Jahre. Enthüllt wurde die Tag. www.busalpin.ch Tafel am 20. März 2012. Origen Festival Cultural 2012 und PostAuto

B 2092 (BJ 1908), verbringen nun nach lang- Origen widmet sich 2012 dem «Mythos Baby- jährigem Einsatz ihr Pensionistenleben im Ver- lon» und erzählt in einem wuchtigen Zyklus kehrshaus der Schweiz in Luzern. von gigantischen Turmbauten, singenden 65 Jahre lang leistete die RhB-Lok Ge 4/41 Nr. Jünglingen in Feueröfen, legendären Löwen- 602 «Bernina» auf dem Streckennetz der Rhä- gruben und rauschenden Gastmählern, die tischen Bahn gute Dienste. Über sechs Millio- Königen ihr Leben kosten. Ob zeitgenössische nen Kilometer hat sie in verschiedenen Zugs- Remo Zberg, SBB-Immobilien-Leiter Region Ost Commedia, englischsprachige Oper, Suite in kompositionen die Fahrgäste transportiert. (Foto li), und RhB-Direktor Hans Amacker freuen der Kraftwerkkaverne, Freilicht-Musik-Theater sich über den Brunel Award. Foto K. Huber Zusammen mit dem Aussichtswagen B 2092 (BJ 1.1.1908) ist die Lok nun im Verkehrshaus integrierender Bestandteil der Sonderausstel- lung «Sonne bewegt» bis Oktober 2012. Bus alpin jetzt auch Nach der Sonderausstellung bleiben die bei- den Objekte für fünf Jahre als Leihgabe im Ver- in Bergün kehrshaus zur Besichtigung erhalten. Die Elek- trolok Ge 4/4 der RhB ist, neben der Ae 4/4 Der Verein Bus alpin ist seit 2005 in Regionen der BLS und der Ae 6/6 der SBB, eine von drei aktiv, welche über touristisch attraktive Aus- Vorzeigelokomotiven der Schweizer Bahnen flugsziele verfügen, die bis anhin nicht oder und der schweizerischen Maschinenbauindus- nur schlecht mit dem öV erschlossen sind. Auf oder Film – thematisiert wird die berühmte trie der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Ver- die Sommersaison hin kommt – nebst zwei Metropole des Altertums, um die sich unzähli- kehrshaus der Schweiz sind bereits heute zwei weiteren Regionen – auch die Region Bergün ge Sagen und Mythen ranken. PostAuto bringt Elektroloks der RhB vorhanden. Die Universal- Besucher mit Sonderfahrten ab verschiede- lok Ge 6/6 I, VHS-5223 (Baujahr 1921) und nen Regionen Graubündens nach Riom. eine meterspurige Gemischtzug-Elektrolok Ge 2/4, Nr. 207, VHS-7720 (Baujahr 1913). Die Burg im Qualm des Feuerofens www.rhb.ch Benjamin Britten hat ein Musikdrama mit ba- bylonischem Hintergrund geschrieben: Drei Jünglinge edelster Abstammung, allesamt RhB und SBB: in babylonischen Diensten, sollen hingerich- tet werden: König Nebukadnezar lässt sie Eine Verkaufsstelle in den Feuerofen werfen. Doch die Freunde überleben, singend, weil ein Engel ihnen die RhB und SBB kooperieren. Sie haben in der Flammen vom Leibe hält. Eine anrührende, Bahnhofunterführung in Chur eine gemeinsa- dazu. Damit unterstützt Bus alpin den Aufbau mystische Erzählung, streng inszeniert und me Verkaufsstelle eröffnet. Ein zur Eröffnung und die Weiterentwicklung von öV-Angeboten in einem Raum zur Aufführung gebracht, der in nun zehn Regionen des Berggebietes. Et- die Wucht eines Feuerofens hat: Origens Burg liche Ausflugsziele in den Bergen sind nicht Riom. optimal mit dem öV erreichbar. In diese Lücke springt Bus alpin, der so einen wichtigen Bei- Königsmord im Bauerndorf trag an den Klimaschutz leistet. Mitten in Riom, auf der charmanten Piazza, Die Wanderziele werden mit einem Busange- gibt König Belsazar, letzter Regent aus der Dy- bot von Bergün nach Tuors Chants seit 1982 nastie der babylonischen Könige, ein Fest. Es von der PostAuto Schweiz AG auch für den gibt Musik, dekorierte Häuser. Alles amüsiert öffentlichen Verkehr besser erschlossen. Wäh- sich – bis eine mysteriöse Schrift an der Wand rend der Sommersaison gibt es auf der Linie erscheint und vom Untergang des Reichs er-

34 viadi | 1 | 2012 kurzfutter zählt. Ein vitales Spiel über Leben und Tod, in künstlerische Interventionen zu erleben. Das Natur und Kultur eindecken. Gleichzeitig wird dem getanzt, gesungen, gesprochen wird, mit Projekt versteht sich als unverbindliches An- der Sitz des Vereins Parc Ela in die umgebau- überraschend neuen Klängen. gebot, als eine Möglichkeit der Abwechslung, ten Räume an den Bahnhof Tiefencastel ver- verbunden mit dem Anspruch, im Fontanapark legt. Der grösste Naturpark der Schweiz wird Von Hollywood nach Riom Kunst mit der Natur zusammenzuführen. auf diese Art auch öffentlich wahrnehmbar Origen realisiert erstmals einen Film, der von Im Vordergrund steht der ganz konkrete Um- Fuss fassen in der Kernzone des UNESCO König Nebukadnezars Wahnsinn erzählt, in gang mit dem sorgfältig gestalteten und ge- Welterbes der Rhätischen Bahn. den Strassen Hollywoods sowie in den Wäl- pflegten Park, mit dessen Geschichte und Neu wird das Schalterpersonal der RhB Aus- dern Mittelbündens gedreht wird und den Gegebenheiten. Diese Aufgabenstellung bildet künfte zum Parc Ela erteilen. Im markanten ganzen Sommer in Riom läuft. Vera Kappeler zugleich die Ausgangslage für die teilnehmen- halbrunden Wartesaal wird ein kleiner Bücher- und Peter Conradin Zumthor komponieren den Kunstschaffenden (Judith Albert, Hans shop eingerichtet. «Damit sind wir dem Traum eine Suite für Schlagzeug und Piano, die von Josephsohn, Remo Albert Alig, Muriel Baum- eines Besucherzentrums, in dem der Parc Ela Hängenden Gärten, Wüstenlandschaften und gartner, huber. huber, Lutz&Guggisberg, Car- fassbar wird, einen Schritt näher», freut sich Tempeltürmen erzählt. Das Ensemble Cantori men Müller, Ursula Palla, Roman Signer, Katja Parc-Ela-Geschäftsleiter Dieter Müller. widmet sich erneut der Gregorianik, bei Son- Schenker und Not Vital). Der Projektname ent- Mit der Verleihung des Labels «Regionaler Na- nenaufgang in Mistail, am Abend in Kirchen stammt einem Essaytitel von Ute Woltron für turpark von nationaler Bedeutung» durch den und Kapellen der Region. Und natürlich ist die die Publikation «Carmen Müller, Notizen aus Bund ist die Zukunft des Parks zehn Jahre lang Commedia-Truppe aus dem Hause Dimitri wie- Gärten». Folio Verlag, Wien/Bozen 2009. gesichert. Gefeiert wird dies am 23. Juni 2012 der dabei: Mit einer gewohnt schrägen (und www.art-public.ch/projekt beim Schulhaus Tiefencastel zusammen mit historisch nicht allzu genauen) Interpretation Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Parc- der babylonischen Sagen: Auf dass der Turm Ela-Vereinspräsident Luzius Wasescha und gewitzt zusammenbreche! der Bevölkerung. www.parc-ela.ch Tickets und Informationen: Origen Festival Cul- Öffentliche Lesebänke tural, CH-7463 Riom, Tel. +41 (0)81 637 16 81, in Chur www.origen.ch Tell-Musical in Die Kantonsbibliothek Graubünden und die Walenstadt Bündner Volksbibliothek lancierten in Chur letzten Sommer das Projekt «Lesebänke». RhB-Gepäckversand Zwischen dem 18. Juli und 25. August fährt die Andri Perl stimmte mit einer Lesung auf das SBB Besucher des Musicals Tell günstig nach Projekt mit seinen fünf Lesebank-Standorten ins Unterengadin Walenstadt. ÖV-Benützer profitieren von einer ein. Auch in diesem Sommer werden die Bü- 20-Prozent-Ermässigung auf die Bahnfahrt cherkisten wiederum auf fünf Bänken bereit- Ab dem 1. Mai 2012 bietet Engadin Scuol und zehn Prozent auf das Musical-Ticket (Rail­ stehen. «Die Lesebank lädt ein, einen Moment Samnaun als schweizweit erste Destination Away-Kombi). Das Musical erzählt, ausgehend den Gepäcktransport bis ins Feriendomizil von Friedrich Schillers Drama, die bewegte an – ohne Zusatzkosten. Gäste können neu- Geschichte Wilhelm Tells. Die Entstehung des erdings ihr Feriengepäck vom Heimbahnhof Mythos um Tell begann Ende des 15. Jahr- bis in die Ferienwohnung oder ins Hotel liefern hunderts, ausgehend von Willkür und Macht- und dort auch wieder abholen lassen. Der Ver- demonstration seitens der Landvögte im 13. merk «Scuol domicil» garantiert dabei die «letz- Jahrhundert. Das Volk erhob sich und es kam te Meile». Das Angebot wird partnerschaftlich zum Schwur auf dem Rütli und zur Erneuerung von der Tourismus Engadin Scuol Samnaun des alten Bundes. Ein Werk freier Menschen, Val Müstair AG (TESSVM) mit der Rhätischen die bewusst und überlegt handelten. Bis heu- Bahn (RhB) und der Impraisa Mario GmbH si- te steht Tell für Einigkeit, Unabhängigkeit und innezuhalten und Abstand zu nehmen vom chergestellt. Selbstbestimmung. Mit dem Drama «Wilhelm Alltag mit einem Buch, das Erholung und Ent- Tell» von Friedrich Schiller kam Tell zu weltwei- spannung verspricht», so Christine Holliger, ter Berühmtheit und zu seinem Status als Na­ Kantonsbibliothekarin Graubünden. Fontanapark Chur: tionalheld der Schweiz. Lesebänke findet man im Fontanapark, im www.walenseebuehne.ch «Säen, ernten …» Friedhof Daleu, im Schwimmbad Sand, auf dem Spielplatz Quaderwiese und auf dem Ar- Unter der künstlerischen Leitung von Luciano cas. Die Bücherboxen sind mit einer abwechs- Fasciati und Nicole Rampa und in Zusammen- lungsreichen Auswahl an mehrsprachiger Lite- Rätoromanische arbeit mit dem Gartenbau der Stadt Chur führt ratur von Comics über Krimis bis zum Churer der Verein Art-Public Chur im Sommer 2012 Stadtführer bestückt. Weltmusik die temporäre Ausstellung «Säen, ernten, Ziel des Projekts ist, dass Einheimische wäh- glücklich sein» im Fontanapark in Chur durch. rend des Alltags in die Bücherwelt eintauchen Mit der neuen CD gelingt Corin Curschellas ein Vom 6. Mai bis 28. Oktober 2012 besteht die oder bekannt geglaubte Orte neu entdecken spannender Balanceakt zwischen Regionalem Möglichkeit, an einem aussergewöhnlichen Ort und Touristen Geschichten und Fakten über und Weltumspannendem, zwischen Verwur- Chur und Graubünden erfahren. zelung und Innovation. Die CD «a Grischa» ist eine Sammlung neu arrangierter Volksweisen aus dem rätoromanischen Graubünden in vier Infostelle Parc Ela am Idiomen. Corin Curschellas sieht sich als Kul- turbotschafterin, die dazu beitragen möchte, Bahnhof Tiefencastel dass das klangvolle Rätoromanische lebendigt bleibt. Begleitet wird die Sängerin von Multiin- Ab August 2012 erhalten Gäste am RhB-Schal- strumentalist Albin Brun, Patricia Draeger am ter am Bahnhof Tiefencastel Auskünfte über Akkordeon und Claudio Strebel am Bass. Ge- den Parc Ela. Auch können sie sich in einem plant ist auch eine Konzerttournee. Buchshop im Wartesaal mit Informationen zu www.exil.cl

1 | 2012 | viadi 35 kurzfutter

Domino-Züge für Buchtipps Irene Schuler, «Walserweg Graubünden». In 19 Etap- pen vom in den Rätikon. Rotpunktverlag Zürich, 2. Auflage 2010, ISBN 978-3-85869-421-8. Südostschweiz CHF 38.–. Das Buch kann direkt bei der Walserver- In der Bergbahn von einigung Graubünden oder über den Buchhandel Jetzt verkehren die modernen, behinderten- der Muse geküsst bezogen werden. gerechten Domino-Züge auch auf der Strecke Infos zu buchbaren Wanderangeboten mit Ziegelbrücke–Sargans–Chur. Gepäcktransporten auf dem Walserweg unter Die berühmteste Linie der RhB, jene zwi- Seit dem Frühling fahren Bahnkunden in der www.walserweg.ch schen Thusis und Tirano, zählt seit 2008 zum Südostschweiz noch bequemer. Auf der Stre- UNESCO Weltkulturerbe. Die beiden kühnen cke Ziegelbrücke–Sargans–Chur sind die neu- Gleisstränge haben wie die übrigen Strecken en Domino-Züge im Einsatz. Und damit auch der RhB ihren reichen kulturellen Nieder- mehr Komfort bei der Bahnfahrt. Der - schlag in Erzählungen, Gedichten, Reporta- Stimmungsvoll: nisierte Domino ersetzt die ältere Regionalver- gen, aber auch auf Gemälden, Zeichnungen kehrs-Flotte und ist mit neuen Niederflurwa- und Plakaten gefunden. «Mein Chur» gen ergänzt. Im Buch «Die kühnste Bahn der Welt» von Hans Damit das Reisen im Zug noch komfortabler Peter Häberli findet man interessante Texte In diesem Bild- und Textband porträtieren ver- wird, sind die Fahrzeuge der 1. und 2. Klasse und Bilder. Sie decken alle drei Sprachgebiete schiedene Autorinnen und Autoren ihr ganz klimatisiert und mit neuer Sitzpolsterung aus- des Kantons ab und reichen zeitlich vom Bau- persönliches Chur. Fotograf Andrea Badrutt gestattet. Die neuen, behindertengerechten beginn bis zur Gegenwart. Karten der verschie- realisierte stimmungsvolle Bilder dazu. Die Niederflur-Zwischenwagen im Mittelteil des denen Bahnstrecken verschaffen dem Leser Macherinnen und Ma- Zuges erleichtern das Ein- und Aussteigen und einen schnellen Überblick. Gesammelte Texte cher versuchten mit dem verfügen über ein Multifunktions-Abteil für Kin- der hohen Literatur – von Thomas Mann bis Chur-Buch, die Alpen- derwagen, Rollstühle, Fahrräder und Gepäck. Rut Plouda und Oscar stadt auf eine etwas an- Zudem verfügt der Domino über Monitore zur Peer – stehen neben dere Art zu dokumentie- Kundeninformation. Businessreisende finden volkstümlichen Versen ren: Anstelle von knallig in der 1. Klasse Steckdosen. Kameraüberwa- von Hans Roelli oder bunten Farbfotos sind es chung sowie Notrufeinrichtungen im Domino spontanen Lobeshym- die sinnlichen Schwarz- erhöhen die Sicherheit für alle Passagiere. Die nen auf die «kühnste, Weiss-Bilder, die dem Trieb- und Steuerwagen verkehren im neuen, frechste Bahn der Buch eine zeitgemässe rotweissen Farbkleid. Welt». Diese Vielstim- Zurückhaltung verleihen. In den Texten geht migkeit, gepaart mit immer (auch) um Menschen: Personen, die Bildern, macht den man kennt und solche, die sonst nie im Ram- Reiz des Buches aus. penlicht stehen. «Mein Chur»: ISBN 978-3-905939-03-3, 143 Seiten, Angebote MG Bahn herausgeber.ch, Auflage 2010, CHF 48.–. Erhältlich «Die kühnste Bahn der Welt» – die Rhätische Bahn in beim Verlag herausgeber.ch (www.herausgeber.ch) Literatur und Kunst, Hans Peter Häberli (Hg.), 2010, oder im Buchhandel. 276 Seiten, 49 farbige und 2 schwarz-weisse Abb., mehrere Karten, Format 15 x 23 cm, gebunden mit weicher Decke. ISBN 978-3-03919-143-7, CHF 48.–, Euro 38,–. «Mummetta – ein Wanderführer Frauenschicksal …» «Walserweg Graubünden» Dumeni Capeder kennt seine Mummetta, sein Mütterchen, und liest in ihrem Leben Der Wanderführer «Walserweg Graubünden» wie in einem offenen Buch. Öfters stellt der von Irene Schuler bietet umfassende Informa- Autor das Wesen dieser liebenswerten und tionen zur Tourenplanung und viel Wissens- vom Schicksal bereits wertes zur Geschichte und Gegenwart der in jungen Jahren schwer Walser: Einwanderung, Sprache, Architektur, heimgesuchten Frau in Viel Spass mit der historische Wege, Landwirtschaft, Mythen und den Mittelpunkt. Cape- Erlebnis Card Alltag. der erkennt mit einem Rheinwald, Safien, Vals, verschmitzt zwinkernden Ein Mehrtagespass für attraktive Ausflüge in Mutten, Avers, Val Faller, Auge ihre menschlichen den Regionen Oberwallis, Surselva, Ursern Alp Flix, Jenisberg, Monst- Schwächen in sich selber und im Berner Oberland. Mit der Erlebnis- ein, Sertig, Davos, Arosa, und fühlt sich ihr darum card der Matterhorn Gotthard Bahn, BLS Sapün, Langwies, Strass- so nahe. So gesehen ist AG und PostAuto können Gäste an 2, 3 oder berg, , Schlappin, dem Autor der Brückenschlag zu dieser tüch- 5 Tage frei wählbaren Tagen die freie Fahrt St. Antönien – hinter all tigen, lebensfrohen und im späteren Leben auf 510 Kilometer der Matterhorn Gotthard diesen Namen verbirgt bestandenen Mutter auf berührende Weise Bahn und PostAuto im Oberwallis geniessen. sich eine gemeinsame gelungen. Und dies bereits ab CHF 55.–/Euro 36,–. Geschichte, die im 13. Dumeni Capeder ist am 1. Mai 1934 in Trun Zusätzlich gibt es 50 Prozent Ermässigung Jahrhundert ihren Anfang nahm. Der Leser er- geboren. Seit seiner Pensionierung Ende 1997 auf 564 Kilometer weitere Bahn-, Schiffs- fährt auch, wie sich die Einheimischen in den veröffentlichte Dumeni Capeder auf Roma- und Buslinien. Ermässigung bei mehr als Tälern mit grossem Engagement gegen die Ab- nisch und Deutsch verschiedene Bücher. 70 Bergbahnen und 80 Partnern (Erlebnis- wanderung, gegen die Vereinnahmung durch points) für Tennis, Minigolf, Museumseintrit- «Mummetta, ein Frauenschicksal aus den Bünd- die grossen Zentren, für die kulturelle Eigen- ner Bergen» von Dumeni Capeder, 175 Seiten, te etc. Infos zur Erlebnis Card ständigkeit und eine nachhaltige Zukunft ein- Broschur, CHF 24.–/EUR 18,– (D), ISBN 978-3- www.erlebniscard.ch setzen. Das Buch bietet somit auch eine um- 905688-90-0, erhältlich im Buchhandel oder im Buchverlag Südostschweiz, www.suedostschweiz- fassende Einführung in die Walserthematik. buchverlag.ch

36 viadi | 1 | 2012 24h-Wanderung Rätikon

Ein verlängertes Wanderglück – nicht nur für Spinner

Zum 4. Mal findet in diesem Jahr die 24-Stunden-Wanderung im Rätikon statt. Statt Spitzensport versprechen die einheimischen Bergführer ein unvergessliches Erlebnis ohne schädliche Nebenwirkungen. Was es braucht: Ein bisschen Mut, sich auf dieses Abenteuer einzulassen. Ein Rückblick.  ■ Text und Bilder: Walter Tschopp

24 Stunden wandern. Ohne Schlaf. Mit Pausen. «Spinnt ihr. Ein Ding wirklich für jedermann? Vielleicht nicht ganz, aber Das könnte ich nie. Hält man das denn durch? Das ist fast. Jedenfalls für alle, die gerne länger wandern. Ein doch nur was für Spitzensportler …» Diese und ähnliche Bergführer beschreibt die Anforderungen so: «Wer fünf Kommentare hören die Organisatoren immer wieder. Was Stunden ohne Beschwerden wandern kann, schafft auch soll ich sagen. Ich war schon dabei und weiss aus Erfah- 24 Stunden ohne Überforderung und körperliche Schä- rung: Hier geht es nicht um Leistung und Wettkampf, hier den.» Verantwortlich dafür sind die Bergführer, die dieses erlebt man abschalten, loslassen und geniessen. Wirklich. Projekt leiten, sie sind für Tempo und Sicherheit besorgt. Und nach 24 Stunden wandern ist man zudem etwas stolz Ein anderer Bergführer spricht gar von «Genusswandern». auf sich und seine Füsse: 50 Kilometer und 4000 Höhen- Schliesslich werde bewusst auch der Puls nicht an sein meter hat man geschafft. Limit gepuscht.

Abendstimmung auf dem Weg von Schuders nach St. Antönien, im Hintergrund Eggberg und Rätschenflue.

1 | 2012 | viadi 41 24h-Wanderung Rätikon

Eine Augenweide: Der Lünersee liegt auf 1970 m ü. M. am Fusse 24 Stunden durch schönste Naturlandschaften wandern und über der Schesaplana im Montafongebiet. sich selbst hinauswachsen.

Viele Neulinge wagen es Hinein in die «Putzchamere» Ich bin nur einer von 55, aber zum zweiten Mal dabei. Mitternacht ist vorbei. Vor uns liegt die «Putzchamere». Es Viele andere sind Neulinge. Sie warten an diesem August- ist der steilste Aufstieg unserer Route aufs Gafierjoch. Ich abend, an dem wir in Schuders loswandern, etwas ange- habe vorgesorgt und kaue Gummibärchen. Das ist mein spannt, bis es endlich losgeht. Die Ausrüstung ist indivi­ legales Kohlenhydrat-Doping. Und plötzlich zeigt sich der duell und doch ähnlich: Gute Bergschuhe, Rucksack mit Vollmond. Er zieht uns hinauf auf die österreichische Gar- «Zwischenfutter» und Regenschutz. gellenalp. Der Mond leuchtet helle. Die Stirnlampen knip- Schuders, diese kleine Gemeinde oberhalb von Schiers im sen wir aus. Prättigau ist Schauplatz dieser Rätikon-Wanderung. Auf Bald wandern wir abwärts, zurück in die Schweiz zum Früh- 1300 Meter Höhe öffnet sich die Arena des Rätikon mit stück nach Partnun. Es ist Halbzeit. Wer ist müde? Kaum atemberaubenden Felswänden, die unsere Landesgrenze jemand. Also geniessen wir den Prättigauer Höhenweg abstecken: Drusenfluh, Sulzfluh, bis zur Gargellenmadrisa. unter den imposanten Felswänden des Rätikons im Son- Knappe 3000er, die im Abendrot ihrem Ruf als Dolomiten nenschein. der Schweiz gerecht werden. Berühmt sind sie in Kletter- In der Carschinahütte gibt’s Aprikosenwähe mit Rahm kreisen dank weltmeisterlichen Routen und als grenzüber- und ein kleines Nickerchen, und bald ersteigen wir einen schreitendes Wanderparadies mit unzähligen Möglichkei- der Höhepunkte: Das Schweizertor, bekannter Übergang ten zwischen dem österreichischen Montafon und dem nach Österreich. Bündner Prättigau. Im benachbarten Ausland, hinunter zum Lünersee am frü- hen Nachmittag des zweiten Tages, erlauben die heissen Ich gehöre zur ersten von vier Gruppen, die nach 19 Uhr Fusssohlen und müden Oberschenkel keinen Freudentanz mit «Forti», unserem Bergführer, Richtung St. Antönien mehr. Es ist allerhand los auf dieser «Wanderstrasse» um starten. Die drei anderen Gruppen wählen andere Routen. den Lünersee. Die tüchtigen Österreicher haben ihre Berg- Wir werden uns erst in 24 Stunden wiedersehen. Locker, hütte gewaltig ausgebaut, allein auf der Terasse haben fast ein wenig übermütig leiten uns die letzten Sonnen- über 300 Besucher Platz! Wir zweigen aber vorher ab und strahlen. Im Weiler Salfsch blicken wir ein letztes Mal zu- zum letzten Mal geht’s «naufi» zurück zur Schweizergrenze. rück nach Schuders. Hier beginnt der Wanderweg, den ich Die folgende Pause haben wir verdient und wir freuen uns, im Hochsommer besonders liebe, denn er ist weich zu be- dass sie etwas länger ist als auch schon. Jetzt wo wir Rich- gehen, er schlängelt sich im Sunniwald dahin und über- tung Schuders und das Ende sehen, schleicht sich auch quert eine elegante Seilbrücke. Wir sind seit drei Stunden bei mir eine sanfte Müdigkeit von den Zehen bis zu den unterwegs. Die erste Pause ist angesagt. Nur der angekün- Haarspitzen hinauf. Nicht, dass mir ein Körperteil Schmer- digte Vollmond lässt auf sich warten. Bald wandern wir zen bereiten würde, aber die Aussicht auf einen kühlen weiter hinein ins Gafiental bis zum hintersten Maiensäss Schluck, einen warmen Teller und eine Umarmung meiner und damit bis zur urgemütlichen Wirtschaft «Edelweiss». Frau setzen sich in meinem Kopf fest und ziehen meinen Marianne erwartet uns mit einer Suppe. Körper vorwärts.

42 viadi | 1 | 2012 24h-Wanderung Rätikon

Das Finale heisst für unsere Gruppe einen Abstieg von Die Voraussetzungen sind einfach 900 Höhenmetern vom Cavelljoch nach Schuders, vorbei «Wer gesund ist und 5 Stunden in den Bergen ohne Beschwerden an alten Militäranlagen und neugierigen Kühen. Das ken- wandern kann, schafft auch die 24 Stunden.» ne ich auch von anderen Wanderungen: «Höhe vernichten» nenn ich das und hoffe, dass es nicht allzu steil abwärts geht. Zum Schluss einen Aufstieg wie andere Gruppen, wär das besser? Kaum, denn die Schlussphase hat es meis- tens in sich, Reserven aktivieren und sich freuen, dass das Ziel bald erreicht ist. Und so war es dann auch: Fast pünkt- lich kommt eine nach der anderen Gruppe an den Aus- gangspunkt zurück, Kuhglocken, Bravorufe und strahlende Gesichter empfangen die vielen Wanderer. Die grosse

Müdigkeit kann warten, jetzt muss jeder erzählen, essen, Zum Programm der 24h-Wanderung Rätikon: trinken und sich freuen, dass alles so glücklich abgelaufen 3./4. August 2012 ist. Stolz ist auch dabei, weniger über eine super Sports- 18.00 Essen in Schuders leistung, vielmehr über ein Gruppenerlebnis, das einmalig 19.00 Abmarsch in Gruppen (links- oder rechtsherum); Route: ist und zusammen erwandert wurde. Schuders–Salfsch–St. Antönien–Cafiertal, Rast mit Suppe (22.00) Diese Wanderung gehört zum schönsten und besten, was –Cafierjoch–Gargällen (01.00) (A)–Riedchopf–Silbertäli–Partnun, Morgenessen (07.30)–unter der Sulzfluh–Carschinahütte Rast mit ich in meinem Leben schon erwandert habe. Carschiner Hüttenwähe (11.00)–unter der Drusenfluh–Schweizer- tor (A)–Lünersee­Cavelljoch (15.00)–Schuders Ankunft 19.00 Uhr. Es gibt also immer wieder Pausen, aber keine Übernachtung. Die 24h-Wanderung Rätikon findet jährlich bei Sommer- Das geht eigentlich ganz gut. Am eindrücklichsten ist es (bei Son- Vollmond statt, das nächste Mal am 3./4. August 2012. nenaufgang) auf dem Riedchopf und natürlich unter den grossen Wänden der Sulz- und Drusenfluh, schön beim Partnunsee. Infos: [email protected] oder Tel. 081 330 44 37.

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1 | 2012 | viadi 43 Graubünden-events

Ausflugserlebnisse: Die viadi-Tipps

Juni 23. 13. bis 13.08. Savognin: Origen : 10. Graubünden-Marathon St. Moritz: Festival da Jazz Vielfältiges Sommer-Kulturprogramm Rothorn-Run mit Halbmarathon-Strecke www.festivaldajazz.ch www.origen.ch www.graubuenden-marathon.ch 20. 09. bis 16. 24. Zuoz/Zernez: Chapella Openair Davos: AlpenFieber Lenzerheide: Graubünden-Walking www.chapella.ch www.davos.ch www.graubuenden-walking.ch 20. und 21. 10. bis 31.08. 28. Val Lumnezia: Arosa: Musik-Kurswochen Brigels: 15. Pfingstmontag-Berglauf 28. Openair Val Lumnezia www.musikkurswochen.ch Tavanasa–Brigels www.openair-lumnezia.ch www.berglauf-brigels.ch 21. 30. bis 14.07. St. Moritz/Davos: Alpinathlon 2012 St. Moritz: Opera St. Moritz www.alpinathlon.ch www.opera-stmoritz.ch 21. und 22. Juli Flims Laax Falera: 13. Kinderfest Laax 01. www.kinderfest-laax.ch Valposchiavo: StraMangiada Valposchiavo 21. und 22. 10. www.stramangiada.ch Davos: Bündner-Glarner Kantonal- Valposchiavo: schwingfest (100 Jahre Davoser 11. International Sky Race 07. und 08. Schwingerverband) www.international-skyrace.org Rheinwald: 18. Openair Rheinwald www.schwingerverband-davos.ch www.openair-rheinwald.ch 16. Zernez: Nationalpark Kino – Openair Arosa: 08. www.nationalpark.ch Rad: Tour de Suisse Etappenankunft Zernez: 7. Engadin Radmarathon www.arosa.ch www.engadin-radmarathon.com 21. und 22. Prättigau: 18. Swiss Bike Masters 18. bis 22. 08. bis 19. www.eurobike.ch Valposchiavo: Flims Laax Falera: Flimserstein, Uncool, Valposchiavo, Jazzfestival das Flimser Musikfestival 26. bis 05.08. www.uncool.ch www.flimserstein.ch Flims Laax Falera: 10. bis 15. Festival «Waldhaus Konzerte» 21. bis 24. Davos: Davos Sounds Good mit Marcus Bosch Flims Laax Falera: 10. Trailfox Flims www.davos-sounds-good.ch www.waldhauskonzerte-flims.ch www.flims.com 12. bis 20. 22. und 23. Flims: 112. Schweizer Schach- Arosa: Einzelmeisterschaft 2012 Trampolin: Nissen-Cup (Weltcup) www.flims.com www.arosa.ch 13. bis 15. 23. und 24. St. Moritz: 19. British Classic Davos: 24h-Mountainbike-Rennen Car Meeting www.124davos.ch www.www.stmoritz.ch

44 viadi | 1 | 2012 Graubünden-Events

28. 24. bis 02.09. 29. bis 07.10. Davos/Bergün: St. Moritz: St. Moritz Art Masters Flims Laax Falera: 27. Swiss Alpine Marathon www.stmoritzartmasters.com 38. Int. Alpine Heissluftballonwoche www.alpine-davos.ch www.ballonwoche-flims.ch 25. Scuol: 11. Nationalpark Bike Marathon www.bike-marathon.com Oktober 28. bis 02.09 06. St. Moritz: Match Race Savognin: 8. Schafschur, Das Fest www.stmoritz-matchrace.ch www.savognin.ch

30. bis 02.09 Arosa: 8. Arosa ClassicCar 28. bis 12.08. www.arosaclassiccar.ch Obersaxen: Opera Viva www.operaviva.ch september 02. august Bergün: slowUp Mountain Albula 04. bis 12. www.slowup.ch /Thusis: Domleschger Sommerkonzerte 09. www.dosoko.ch Chur: Radbergrennen Chur–Arosa 06. bis 21. www.rustix.ch/rmv-chur/ Bergell: Kastanienfestival 04. bis 18. www.bergell.ch Davos: 27. Davos Festival 14. bis 16. «young artists in concert» Lenzerheide: Trail Trophy 07. und 14. www.davosfestival.ch http://lenzerheide.com/de/sommer Maienfeld/Bad Ragaz: 54. Internationale Pferderennen 05. 15. bis 22. www.pferderennen-maienfeld.ch Val Lumnezia: Bikemarathon St. Moritz: www.bikemarathon-lumnezia.ch 10. Int. Kulturfest RESONANZEN 11. bis 14. www.laudinella.ch Prättigau: 6. Prättigauer Alpspektakel 10. bis 12. www.alpspektakel.ch Lenzerheide: TREK BIKE ATTACK 28. bis 30. www.lenzerheide.com Jenins: Weinfest 21. www.graubuendenwein.ch Thusis/Viamala: 18. und 19. Transviamala run & walking Lenzerheide: ewz Alpen-Challenge (Coppa Capricorn), www.alpen-challenge.ch www.transviamala.ch

19. November Chur: Churer Fest und 01. Alpenbarttreffen Chur: Langer Samstag www.churerfest.ch www.langersamstag.ch

19. 29. St. Moritz: Chur: Für die Event-Termine keine Gewähr. 32. Engadiner Sommerlauf 16. Schlagerparade Bitte konsultieren Sie zusätzlich die www.engadiner-sommerlauf.ch www.schlagerparade.ch jeweilige Website der Veranstalter.

1 | 2012 | viadi 45 wettbewerb

Mitmachen beim viadi-Wettbewerb

Wenn Sie unsere Fragen richtig beantworten, Und das sind die Preise haben Sie die Chance, attraktive Preise zu 1. Preis: 2 Tageskarten 1. Klass St. Moritz–Zermatt inklu- sive Sitzplatzreservation. Es erwartet Sie eine wundervolle gewinnen: Glacier-Express-Fahrt. Diesen Preis stellen die beiden Gla- cier-Express-Partnerbahnen Matterhorn Gotthard Bahn 1. Wo kann man ab jetzt die gesamte RhB-Albulabahn­ und Rhätische Bahn zur Verfügung. Gesamtwert 530 Fran- linie samt Landschaft auf «einen Blick» überschauen? ken (Winter 490 Franken). www.mgbahn.ch. 2. Preis: 1 2. auf welcher Strecke kann die RhB im Sommer 2012 Übernachtung inkl. Frühstück für 2 Personen im Gasthaus den 100. Geburtstag feiern? Mayor in S-charl sowie zwei Eintritte ins Bergbau- und Bä- 3. welche der vier Haupt-Ortschaften steuert das Post- renmuseum S-charl (Wert rund 180 Franken) in Zusam- auto auf der 3-Länder-Reise an? menarbeit mit Engadin Scuol Tourismus. www.engadin. 4. ab welcher RhB-Station startet die Kanuschule ihre com, www.gasthaus-mayor.ch. 3. bis 5. Preis: Origen: 3 x Funyakfahrten? 2 Tickets (je 2er-Ticket 180 Franken) für die Origen-Weih- 5. In welchem Tal können Wanderer auf dem Bärenweg nachtskonzerte vom 21., 22., 23. Dezember 2012 in den «Bekanntschaft» mit Bären schliessen? Werkhallen der Rhätischen Bahn in Landquart. Inkl. Bahn- fahrt 1. Klasse ab einem beliebigen RhB-Bahnhof nach Bitte schreiben Sie Ihre Antworten auf eine Postkarte und Landquart und zurück (vgl. S. 36). www.origen.ch. 6. senden Sie diese bis 10. Oktober 2012 an: Preis: Funyak-Tour in einer Gruppe, offeriert von der Kanu- Redaktion Viadi, Wettbewerb, Zedernweg 4, 7000 Chur. schule Versam, im Wert von 170 Franken. www.kanuschu- Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. le.ch. 7. Preis: 2 Tageskarten 1. Klasse für das gesamte Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich be- RhB-Streckennetz im Wert von 160 Franken. www.rhb.ch. nachrichtigt. 8. Preis: 2 PostAuto-Tageskarten im Wert von je 10 429 km, www.postauto.ch. 9. Preis: 1 SBB-Tageskarte 1. Klas- se im Wert von 108 Franken.www.sbb.ch. 10. Preis: 2 Tageskarten 2. Klasse für das gesamte RhB-Strecknnetz im Wert von 100 Franken. www.rbh.ch. 11. Preis: Stadt- bus Chur: 1 Monatsabonnement (Wert 59 Franken), www. buschur.ch. 12. bis 13. Preis: Je zwei Tageskarten der Schiffsbetriebe Walensee (Wert 2 Billette: 54 Franken). www.walenseeschiff.ch. 14. Preis: 1 Buch Wanderführer «Walserweg Graubünden» von Irene Schuler im Wert von 38 Franken. www.walserweg.ch. 15. Preis: 1 Pendlerta- sche von PostAuto. www.postauto.ch. 16. Preis: 1 SIGG- Trinkflasche von PostAuto. www.postauto.ch. 17. Preis: 1 Sackmesser der Stadtbus Chur AG. www.buschur.ch

Mit der Berninabahn ins Val Poschiavo, vorbei am See und hinunter nach Tirano. Bild: Foto K. Huber

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