Mühlennachrichten Aus Berlin Und Brandenburg
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Mai 2011 Mühlennachrichten aus Berlin und Brandenburg Deutscher Mühlentag am 13. Juni 2011 · alle Mühlen · alle Besichtigungen · alle Aktionen · alle Marktstände für regionale Produkte Uckermark Ein Landkreis und sein Mühlenerbe Inhalt Vorwort 1 Nachruf 4 Rechenschaftsbericht 5 Protokoll 9 Mühlen in der Uckermark 14 Deutscher Mühlentag am 13. Juni 2011 23 Brandenburg Karte 24/25 Neue Mitglieder der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg Monika Liebchen, 12685 Berlin (über den Mühlenverein Berlin-Marzahn e.V.) Ines Nolte, 12439 Berlin (Eigentümerin der Hermsdorfer Mühle) Jens Hettler, 10315 Berlin Ralf de Silva, 12685 Berlin (über den Mühlenverein Berlin-Marzahn e.V.) Förderverein Bockwindmühle Bamme e.V., 14715 Nennhausen, OT Bamme Impressum Mühlennachrichten aus Berlin und Brandenburg, Heft 15 – Mai 2011 Herausgeber: Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e . V. Maulbeerallee 5, 14469 Potsdam, Tel.: 0331/550 68 51, Fax: 0331/550 68 53 [email protected], www.muehlenvereine-online.de Bankverbindung: Kto 331 85 00, Bank f. Sozialwirtschaft Berlin, BLZ 100 205 00 Redaktion: Stephan Theilig, Torsten Rüdinger Layout/Gestaltung/Karten: terra press GmbH, Jana Kotte Albrechtstraße 18, 10117 Berlin, www.terra-press.de Bildernachweis: Jana Kotte Titel (Scheunenwindmühle in Saalow); Bettina Husemann/Eberhardt Neufink S. 4; Stephan Theilig S. 9; Torsten Rüdinger S. 11, 12, 13; Thomas Sommer, Untere Denkmalschutzbehörde LK Uckermark S. 14–22 Verantwortlich für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Verfasser. 2 Liebe Mühlenfreunde, am 16. April fand in der Heidemühle in Fahrewalde die diesjährige Mitglie- derversammlung statt, zu der, trotz der teilweise langen Anreise, zahlreiche Mitglieder kommen konnten. Im Mittelpunkt stand die Rechenschaft für das letzte Jahr der Vorstandsarbeit, aber auch die Neuwahlen des Vorstandes. Bernd Xenodochius schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus, dem er lange Jahre angehörte. Ihm sei an dieser Stelle herzlich dafür gedankt. Neu in den Vorstand wurden Bettina Husemann und Günther Hasenberg von der Mitgliedschaft gewählt. Der Vorstand besteht nun wieder aus sieben Mitgliedern. Das Protokoll und der Rechenschaftsbericht des Vorstandes sind in diesem Heft abgedruckt. Neu an diesem Heft ist das Redaktionsteam, da Peter Strzelczyk aus berufli- chen Gründen die Mühlennachrichten nicht mehr betreuen kann. Ihm sei aber im Namen der gesamten Mühlenvereinigung für die Mitneugestaltung und Mitarbeit ebenfalls herzlichst gedankt. Auch dieses Jahr findet wieder ein Mühlentag deutschlandweit am Pfingst- montag, dem 13. Juni 2011, statt, an dem sich zahlreiche Mühlen aus Berlin und Brandenburg beteiligen. Die Rückmeldungen sind auch dieses Jahr nicht pünktlich beim Vorstand eingetroffen. Das ist wieder einmal ein Missstand, den der Vorstand kontinuierlich in den letzten Jahren kritisiert hat – jedoch ohne Erfolg. Das Verzeichnis der gemeldeten Mühlen ist ebenfalls im Heft abgedruckt. Daneben findet sich ein Artikel von Thomas Sommer von der unteren Denkmalschutzbehörde Uckermark. Darin beschreibt er die Vielfalt, aber auch die Probleme der Mühlen im Landkreis Uckermark. Ab sofort wird auch die neue Homepage der Mühlenvereinigung Berlin- Brandenburg e . V. online sein. Sie ist unter www.muehlen-in-brandenburg.de sowie www.muehlen-in-berlin.de zu erreichen. Die im letzten Heft vorgestellte Patenaktion für die Kämme des Stirnrades der Historischen Mühle in Potsdam ist übrigens erfolgreich beendet worden. Alle 108 Kämme fanden einen Paten. In einer kleinen Feierstunde, an der auch die Wissenschaftsministerin des Landes Brandenburg Frau Prof. Dr. Kunst teil- nahm, wurde den Kammpaten herzlichst von Torsten Rüdinger gedankt. Zuletzt noch eine traurige Nachricht. Leider ist im letzten Jahr der Mitbegründer und ehemalige Vorstandsvorsitzende der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e . V. Friedhelm Nicks verstorben. Ihm ist ein Nachruf von Torsten Rüdinger und Jürgen Wolf gewidmet. Unsere Gedanken sind bei ihm und seiner Familie. Glück zu! Ihr Stephan Theilig 3 Nachruf auf Friedrich Wilhelm (Friedhelm) Nicks (1928–2010) Friedrich Wilhelm Nicks wurde am 8. Oktober 1928 in Hohenkränick (heute Gorny Kreinik) jenseits von Schwedt an der Oder in eine Müllerfamilie geboren. Sein Großvater Hermann Nicks hatte eine Bockwindmühle besessen, die jedoch bereits 1893 abgebrannt war. Der Enkel erlernte das Müllerhandwerk ab 1946 unter zeittypisch schweren Arbeitsbedin- gungen in der Wassermühle von Hans Krüger im uckermärkischen Werbelow. Nach seiner Zeit in der Müllerschule Dippoldiswalde ging Friedhelm Nicks in den pädagogischen Dienst nach Berlin. Infolge einer gesundheitlich bedingten Frühberentung erschloss sich für ihn im Märkischen Museum ein neues Tätigkeitsfeld, das u.a. den Aufbau einer Außenstelle im Dorfmuseum Marzahn umfasste. Im Rahmen der Rekonstruktion des alten Angerdorfes Marzahn sollte das Agrarmuseum für Ostberlin entstehen und mit einer produzierenden Mühle ausgestattet werden, die bereits 1987 zur 750-Jahrfeier Berlins in Betrieb gehen sollte. Geplant war zunächst, eine Holländermühle, später eine Bockwindmühle aus dem Gebiet der DDR zu erwerben und umzusetzen, wozu es jedoch nach zahlreichen vergeblichen Umsetzungsver- suchen nicht kam. Nicks gehörte in der 1980er Jahren dem Mühlenaktiv/Ar- beitskreis Mühlen beim Kulturbund der DDR an und war 1990 Mitbegründer der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e . V. , deren Vorsitz er bis 1993 inne hatte. Beruflich engagierte er sich in diesen Jahren für den Aufbau der Mühlen im Deutschen Technikmuseum Berlin. Nach seiner Pensionierung 1993 war er weiterhin noch viele Jahre als wichtiger Ratgeber in Mühlenfra- gen und als Vorstandsmitglied tätig. Die heutige Marzahner Bockwindmühle entstand 1993 als ein Neubau, durch den Nicks z.B. am Deutschen Mühlentag regelmäßig Besucher führte und zu deren Ehrenmüller er ernannt wurde. In den letzten Jahren erlaubte sein Gesundheitszustand leider keine aktive Vereinsmitarbeit mehr, doch mit der Unterstützung seiner Familie konnte er u.a. auch seine alte Lehrmühle in Werbelow, die inzwischen neue Besitzer gefunden hatte, nochmals aufsuchen. Friedrich Wilhelm Nicks hinterlässt eine große Lücke und wird stets als ein unermüdlicher Verfechter der inhaltlich wie technisch fundierten Mühlener- haltung in Erinnerung bleiben. (Jürgen Wolf, Marzahn/Berlin; Torsten Rüdinger, Potsdam) 4 Rechenschaftsbericht des Vorstands der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V. für das Jahr 2010/2011 Liebe Mitglieder, es ist schon interessant, manchmal etwas ernüchternd, zuweilen erfreulich, leider aber auch teilweise traurig, nach einem Jahr über das Erreichte und nicht Erreichte nachzudenken, dieses zu sammeln und zu notieren. Überschattet war das letzte Jahr besonders durch den Verlust vom Mitbe- gründer und jahrelangen Vorstandsvorsitzenden Friedhelm Nicks, der am 3. Dezember 2010 verstarb. Angesichts dessen ist es schwer, auf die vielen anderen Dinge einzugehen, die uns bewegten. Da wäre zum Beispiel eine seit 2009 fast stabile Mitgliederzahl. Waren es 2009 und 2010 jeweils 214 Mitglieder, so sind es zu Beginn diesen Jahres 215. Die Zahl der Austritte und Eintritte gleicht sich aus. Es sollte jedoch eines jeden Mitgliedes Aufgabe sein, weiter für den Verein zu werben. Der Vorstand traf sich in der letzten Wahlperiode nach der Mitglieder- versammlung am 17.04.2010 insgesamt vier Mal: 10.07.2010, 25.09.2010, 27.11.2010, 15.01.2011. Die Protokolle der Sitzungen sind jeder Zeit in der Geschäftsstelle zugänglich. Aktivitäten Lassen Sie mich nun auf die vielfältigen Aktivitäten im Verein zurückblicken, die ein Zeichen für aktives Engagement im Verein sind: Über den Mühlentag 2010 hinaus fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, von denen nur eine kleine Auswahl hier Erwähnung finden soll. Von vielen anderen, und ich gehe hierbei von der Mehrzahl aus, wusste der Vorstand leider nichts oder erfuhr nur aus der Presse: Am 31.7.2010 wurde in Straupitz ein Mühlenfest anlässlich 1.160 Jahre Holländerwindmühle, 2.125 Jahre Sägewerk und 3.100 Jahre Straupitzer Leinöl gefeiert. Währenddessen wurde an Klaus Rudolph die Ehrenmitglied- schaft im Verein herangetragen. Am 10. September fand ein Konzert der Berliner Combo „Jazzbo“ in der Wassermühle Werbelow statt. Am 12. September, dem „Tag des offenen Denkmals“ unter dem Motto „Kultur in Bewegung“, öffnete unter anderem die Britzer Mühle ihre Pforten. Es gab einen Vor trag mit Gerald Bost zum Thema „Mühlenspionage in der Mitte des 19. Jahrhunderts.“ Er handelte von den Zöglingen des preußischen 5 Gewerbeinstituts Friedrich Ganzel und Friedrich Wulff, die im Auftrag von Beuth und der preußischen Administration nach Amerika reisten, um dort das Mühlwesen „zu studieren“. Auf der Grundlage dieser Informationen ent- wickelte sich eine moderne Mühlenindustrie und eine Mühlenbauindustrie, die erst viele Jahre später den Weltmarkt dominierte. Am 25. September feierte der Mühlenverein Schönwalde sein „Dreschkastenfest“. Eigentlich war zu diesem Tag auch die 20-Jahr-Feier der MÜV geplant. Wie Sie alle wissen, wurde diese aber zu einer Vorstandssitzung umMobiltioniert. Dafür gab es eine Sonderausgabe der Mühlennachrichten zum Jubiläum. Gründe für die Absage waren vielfältig, im Protokoll der Sitzung heißt es: „Das Vorbereitungsteam ist aufgrund von zeitlicher Dis- krepanzen recht zügig auseinander gebrochen. Ein weiterer entscheidender Aspekt, der für eine Absage des Festes stand. Aus der Mitgliedschaft war keinerlei Reaktion in Hinblick auf das bevorstehende Fest zu entnehmen. Niemand aus der Mitgliedschaft