Mai 2011

Mühlennachrichten aus und Brandenburg

Deutscher Mühlentag am 13. Juni 2011 · alle Mühlen · alle Besichtigungen · alle Aktionen · alle Marktstände für regionale Produkte

Uckermark Ein Landkreis und sein Mühlenerbe Inhalt Vorwort 1 Nachruf 4 Rechenschaftsbericht 5 Protokoll 9 Mühlen in der Uckermark 14 Deutscher Mühlentag am 13. Juni 2011 23 Brandenburg Karte 24/25

Neue Mitglieder der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg Monika Liebchen, 12685 Berlin (über den Mühlenverein Berlin-Marzahn e.V.) Ines Nolte, 12439 Berlin (Eigentümerin der Hermsdorfer Mühle) Jens Hettler, 10315 Berlin Ralf de Silva, 12685 Berlin (über den Mühlenverein Berlin-Marzahn e.V.) Förderverein Bockwindmühle Bamme e.V., 14715 Nennhausen, OT Bamme

Impressum Mühlennachrichten aus Berlin und Brandenburg, Heft 15 – Mai 2011 Herausgeber: Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e . V. Maulbeerallee 5, 14469 Potsdam, Tel.: 0331/550 68 51, Fax: 0331/550 68 53 [email protected], www.muehlenvereine-online.de Bankverbindung: Kto 331 85 00, Bank f. Sozialwirtschaft Berlin, BLZ 100 205 00 Redaktion: Stephan Theilig, Torsten Rüdinger Layout/Gestaltung/Karten: terra press GmbH, Jana Kotte Albrechtstraße 18, 10117 Berlin, www.terra-press.de Bildernachweis: Jana Kotte Titel (Scheunenwindmühle in Saalow); Bettina Husemann/Eberhardt Neufink S. 4; Stephan Theilig S. 9; Torsten Rüdinger S. 11, 12, 13; Thomas Sommer, Untere Denkmalschutzbehörde LK Uckermark S. 14–22 Verantwortlich für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Verfasser.

2 Liebe Mühlenfreunde, am 16. April fand in der Heidemühle in Fahrewalde die diesjährige Mitglie- derversammlung statt, zu der, trotz der teilweise langen Anreise, zahlreiche Mitglieder kommen konnten. Im Mittelpunkt stand die Rechenschaft für das letzte Jahr der Vorstandsarbeit, aber auch die Neuwahlen des Vorstandes. Bernd Xenodochius schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus, dem er lange Jahre angehörte. Ihm sei an dieser Stelle herzlich dafür gedankt. Neu in den Vorstand wurden Bettina Husemann und Günther Hasenberg von der Mitgliedschaft gewählt. Der Vorstand besteht nun wieder aus sieben Mitgliedern. Das Protokoll und der Rechenschaftsbericht des Vorstandes sind in diesem Heft abgedruckt.

Neu an diesem Heft ist das Redaktionsteam, da Peter Strzelczyk aus berufli- chen Gründen die Mühlennachrichten nicht mehr betreuen kann. Ihm sei aber im Namen der gesamten Mühlenvereinigung für die Mitneugestaltung und Mitarbeit ebenfalls herzlichst gedankt.

Auch dieses Jahr findet wieder ein Mühlentag deutschlandweit am Pfingst- montag, dem 13. Juni 2011, statt, an dem sich zahlreiche Mühlen aus Berlin und Brandenburg beteiligen. Die Rückmeldungen sind auch dieses Jahr nicht pünktlich beim Vorstand eingetroffen. Das ist wieder einmal ein Missstand, den der Vorstand kontinuierlich in den letzten Jahren kritisiert hat – jedoch ohne Erfolg. Das Verzeichnis der gemeldeten Mühlen ist ebenfalls im Heft abgedruckt. Daneben findet sich ein Artikel von Thomas Sommer von der unteren Denkmalschutzbehörde Uckermark. Darin beschreibt er die Vielfalt, aber auch die Probleme der Mühlen im Landkreis Uckermark.

Ab sofort wird auch die neue Homepage der Mühlenvereinigung Berlin- Brandenburg e . V. online sein. Sie ist unter www.muehlen-in-brandenburg.de sowie www.muehlen-in-berlin.de zu erreichen.

Die im letzten Heft vorgestellte Patenaktion für die Kämme des Stirnrades der Historischen Mühle in Potsdam ist übrigens erfolgreich beendet worden. Alle 108 Kämme fanden einen Paten. In einer kleinen Feierstunde, an der auch die Wissenschaftsministerin des Landes Brandenburg Frau Prof. Dr. Kunst teil- nahm, wurde den Kammpaten herzlichst von Torsten Rüdinger gedankt. Zuletzt noch eine traurige Nachricht. Leider ist im letzten Jahr der Mitbegründer und ehemalige Vorstandsvorsitzende der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e . V. Friedhelm Nicks verstorben. Ihm ist ein Nachruf von Torsten Rüdinger und Jürgen Wolf gewidmet. Unsere Gedanken sind bei ihm und seiner Familie.

Glück zu! Ihr Stephan Theilig

3 Nachruf auf Friedrich Wilhelm (Friedhelm) Nicks (1928–2010)

Friedrich Wilhelm Nicks wurde am 8. Oktober 1928 in Hohenkränick (heute Gorny Kreinik) jenseits von Schwedt an der Oder in eine Müllerfamilie geboren. Sein Großvater Hermann Nicks hatte eine Bockwindmühle besessen, die jedoch bereits 1893 abgebrannt war. Der Enkel erlernte das Müllerhandwerk ab 1946 unter zeittypisch schweren Arbeitsbedin- gungen in der Wassermühle von Hans Krüger im uckermärkischen Werbelow.

Nach seiner Zeit in der Müllerschule Dippoldiswalde ging Friedhelm Nicks in den pädagogischen Dienst nach Berlin. Infolge einer gesundheitlich bedingten Frühberentung erschloss sich für ihn im Märkischen Museum ein neues Tätigkeitsfeld, das u.a. den Aufbau einer Außenstelle im Dorfmuseum Marzahn umfasste. Im Rahmen der Rekonstruktion des alten Angerdorfes Marzahn sollte das Agrarmuseum für Ostberlin entstehen und mit einer produzierenden Mühle ausgestattet werden, die bereits 1987 zur 750-Jahrfeier in Betrieb gehen sollte. Geplant war zunächst, eine Holländermühle, später eine Bockwindmühle aus dem Gebiet der DDR zu erwerben und umzusetzen, wozu es jedoch nach zahlreichen vergeblichen Umsetzungsver- suchen nicht kam. Nicks gehörte in der 1980er Jahren dem Mühlenaktiv/Ar- beitskreis Mühlen beim Kulturbund der DDR an und war 1990 Mitbegründer der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e . V. , deren Vorsitz er bis 1993 inne hatte. Beruflich engagierte er sich in diesen Jahren für den Aufbau der Mühlen im Deutschen Technikmuseum Berlin. Nach seiner Pensionierung 1993 war er weiterhin noch viele Jahre als wichtiger Ratgeber in Mühlenfra- gen und als Vorstandsmitglied tätig.

Die heutige Marzahner Bockwindmühle entstand 1993 als ein Neubau, durch den Nicks z.B. am Deutschen Mühlentag regelmäßig Besucher führte und zu deren Ehrenmüller er ernannt wurde. In den letzten Jahren erlaubte sein Gesundheitszustand leider keine aktive Vereinsmitarbeit mehr, doch mit der Unterstützung seiner Familie konnte er u.a. auch seine alte Lehrmühle in Werbelow, die inzwischen neue Besitzer gefunden hatte, nochmals aufsuchen. Friedrich Wilhelm Nicks hinterlässt eine große Lücke und wird stets als ein unermüdlicher Verfechter der inhaltlich wie technisch fundierten Mühlener- haltung in Erinnerung bleiben. (Jürgen Wolf, Marzahn/Berlin; Torsten Rüdinger, Potsdam)

4 Rechenschaftsbericht des Vorstands der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V. für das Jahr 2010/2011

Liebe Mitglieder, es ist schon interessant, manchmal etwas ernüchternd, zuweilen erfreulich, leider aber auch teilweise traurig, nach einem Jahr über das Erreichte und nicht Erreichte nachzudenken, dieses zu sammeln und zu notieren. Überschattet war das letzte Jahr besonders durch den Verlust vom Mitbe- gründer und jahrelangen Vorstandsvorsitzenden Friedhelm Nicks, der am 3. Dezember 2010 verstarb. Angesichts dessen ist es schwer, auf die vielen anderen Dinge einzugehen, die uns bewegten. Da wäre zum Beispiel eine seit 2009 fast stabile Mitgliederzahl. Waren es 2009 und 2010 jeweils 214 Mitglieder, so sind es zu Beginn diesen Jahres 215. Die Zahl der Austritte und Eintritte gleicht sich aus. Es sollte jedoch eines jeden Mitgliedes Aufgabe sein, weiter für den Verein zu werben.

Der Vorstand traf sich in der letzten Wahlperiode nach der Mitglieder- versammlung am 17.04.2010 insgesamt vier Mal: 10.07.2010, 25.09.2010, 27.11.2010, 15.01.2011. Die Protokolle der Sitzungen sind jeder Zeit in der Geschäftsstelle zugänglich.

Aktivitäten Lassen Sie mich nun auf die vielfältigen Aktivitäten im Verein zurückblicken, die ein Zeichen für aktives Engagement im Verein sind: Über den Mühlentag 2010 hinaus fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, von denen nur eine kleine Auswahl hier Erwähnung finden soll. Von vielen anderen, und ich gehe hierbei von der Mehrzahl aus, wusste der Vorstand leider nichts oder erfuhr nur aus der Presse:

Am 31.7.2010 wurde in Straupitz ein Mühlenfest anlässlich 1.160 Jahre Holländerwindmühle, 2.125 Jahre Sägewerk und 3.100 Jahre Straupitzer Leinöl gefeiert. Währenddessen wurde an Klaus Rudolph die Ehrenmitglied- schaft im Verein herangetragen.

Am 10. September fand ein Konzert der Berliner Combo „Jazzbo“ in der Wassermühle Werbelow statt.

Am 12. September, dem „Tag des offenen Denkmals“ unter dem Motto „Kultur in Bewegung“, öffnete unter anderem die Britzer Mühle ihre Pforten. Es gab einen Vor trag mit Gerald Bost zum Thema „Mühlenspionage in der Mitte des 19. Jahrhunderts.“ Er handelte von den Zöglingen des preußischen

5 Gewerbeinstituts Friedrich Ganzel und Friedrich Wulff, die im Auftrag von Beuth und der preußischen Administration nach Amerika reisten, um dort das Mühlwesen „zu studieren“. Auf der Grundlage dieser Informationen ent- wickelte sich eine moderne Mühlenindustrie und eine Mühlenbauindustrie, die erst viele Jahre später den Weltmarkt dominierte.

Am 25. September feierte der Mühlenverein Schönwalde sein „Dreschkastenfest“. Eigentlich war zu diesem Tag auch die 20-Jahr-Feier der MÜV geplant. Wie Sie alle wissen, wurde diese aber zu einer Vorstandssitzung umMobiltioniert. Dafür gab es eine Sonderausgabe der Mühlennachrichten zum Jubiläum. Gründe für die Absage waren vielfältig, im Protokoll der Sitzung heißt es: „Das Vorbereitungsteam ist aufgrund von zeitlicher Dis- krepanzen recht zügig auseinander gebrochen. Ein weiterer entscheidender Aspekt, der für eine Absage des Festes stand. Aus der Mitgliedschaft war keinerlei Reaktion in Hinblick auf das bevorstehende Fest zu entnehmen. Niemand aus der Mitgliedschaft hat sich scheinbar dafür oder auch dagegen ausgesprochen. Hinzu kam auch noch, dass alle anvisierten Festredner ihre Teilnahme am Festakt absagten.“

Daraus ergab sich die Konsequenz, dass wir uns sehr intensiv Gedanken über Sinn und Zweck des Vereins gemacht haben. Frederic Schüler schlug vor, „dass die Mitglieder auf der nächsten Mitgliederversammlung gefragt werden sollten, wie sie sich die Vereinsarbeit vorstellen und wünschen.“

Projekte und Beratungen Es waren aber nicht nur Feiern und Veranstaltungen, die das Vereinsle- ben ausmachten. Zahlreich waren auch dieses Jahr wieder Projekte und Beratungen: So fand ein Treffen in der Trepliner Wassermühle statt, bei dem sich die Vorstandsmitglieder Thomas Krebs und Bernd Thiel mit dem Dorfentwicklungsverein „Glück Auf 98 e . V. “ trafen. Ziel war es, Möglichkeiten auszuloten, um eventuell den Mühlteich so weit herzurichten, dass über ein neues Wasserrad Strom erzeugt werden kann.

In der Bockwindmühle Cammer fand im Januar 2011 eine Bauabnahme statt. Der zuständige Mitarbeiter der Amtsverwaltung Brück, Andre Bergholz, sagte in diesem Zusammenhang: „Es ist saubere Arbeit abgeliefert worden“.

In Potsdam dominierten die Bauarbeiten in und an der Historischen Mühle. Erst am 1. Juli konnte eine Wiedereröffnung erfolgen. Insgesamt wurden etwa 250.000 Euro durch die SPSG verbaut, demgegenüber steht aber ein Einnah- meverlust von mehreren Monaten. Es fand auch eine eingehende Finanz- und Verwendungsprüfung der Kulturförderung für das Jahr 2006 und die Verwen- dung der 16.000 Euro für die Dauerausstellung der Historischen Mühle statt.

6 Dabei wurde die Verwendung als rechtmäßig eingestuft. Im Dezember fanden zum ersten Mal die „Jahresgespräche“ mit der SPSG statt. Über deren ernüch- terndes Ergebnis liegt ein Protokoll vor, dass in der Geschäftsstelle eingesehen werden kann. Klar ist nur: Es werden zahlreiche intensive Baumaßnahmen um die Mühle herum stattfinden, was bestimmt kein zusätzlicher Anreiz für Besucher, sondern eher ein Hindernis für diese sein wird, auf den Mühlen- berg zu kommen. Finanzielle Hilfe kann die Stiftung jedoch nicht gewähren. Ein Highlight war wohl die Aktion „Neue Kämme braucht das Rad“, bei der Kammpaten für das dringend zu reparierende Stirnrad und die auszuwech- selnden Kämme gesucht wurden. Diese Suche war sehr erfolgreich, wie man auch der Berichterstattung in Potsdam T V, dem Blickpunkt und der PNN ent- nehmen konnte. Anlässlich der „Einweihung“ am 2. April 2011 konnte sogar die neue Bildungsministerin Frau Prof. Dr. Kunst als Laudatorin gewonnen werden.

In der Holländerwindmühle Niemegk sind auch dieses Jahr mit sehr viel Fleiß und Ausdauer zahlreiche Förderanträge sowie Anträge für Ausgleich- zahlungen gestellt worden, die für die weitere Sanierung genutzt werden sollen. Weiterhin läuft ein Antrag auf Fördermittel für „Kleintouristische Anlagen“. Damit sollen Ferienwohnungen auf dem Mühlengelände ge- schaffen werden, um die Attraktivität zu erhöhen. Die Fenstersanierung des Holländers ist fast abgeschlossen. Lediglich im unteren Bereich fehlen noch Fenster und die Verfugung ist noch nicht ganz geschafft.

Die MÜV konnte dem Hornower Mühlenverein eine (kleine) finanzielle Unterstützung für die Restaurierung der Motormühle Hornow gewähren.

Die Bauarbeiten an der Bockwindmühle Bamme wurden weiterhin durch Herrn Hasenberg betreut und beraten.

Für die Elstermühle Plessa wurde eine detaillierte Dokumentation angefertigt.

In Schönwalde berieten wir über den Neubau des Flügelkreuzes der Paltrock- windmühle. Weiterhin berieten wir den Mühlenverein hinsichtlich der Umsetzung der Paltrockwindmühle Neuerstadt nach Schönwalde.

Nicht zu vergessen ist unsere Mitwirkung bei der Erarbeitung der Studie Industriekultur in Brandenburg.

Herr Hasenberg bildete auch dieses Jahr zusammen mit Herrn Xenodochius die Projektgruppe „Denkmalschutz und Mühlenerhalt“. Dazu fanden erneute Gespräche mit den Denkmalschutzbehörden statt.

7 Die Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Potsdam, der Technischen Universität Cottbus sowie der Technischen Universität Berlin wurde weiter gefestigt.

Eine erste zaghafte Kontaktaufnahme mit dem Technikmuseum wegen der drei dortigen, dahindämmernden Mühlen fand statt.

Publikationen Das Jahr 2010 kann aber auch als das Jahr der Publikationen betrachtet wer- den: Im Mai erschien das von Torsten Rüdinger und Philipp Oppermann ver- fasste Buch: „Kleine Mühlenkunde“; der mit Edition Ter ra herausgebrachte Mühlenkalender 2011 war sehr schnell ausverkauft, die Mühlennachrichten erschienen zwei Mal.

Der letzte Punkt liegt mir sehr am Herzen. Peter Strzelczyk betreute bisher die Mühlennachrichten und war zusammen mit Jana Kotte von terra press mit an der gelungenen Neugestaltung beteiligt. Dafür möchten wir ihm von Herzen danken. Leider kann er aus arbeitstechnischen Gründen dies nun nicht mehr tun. Ich möchte daher eine neue Redaktion zusammenstellen, die zumindest drei Ausgaben pro Jahr bewerkstelligen kann.

Die bereits im vergangenen Jahr angesprochene Baustelle der MÜV-Website ist nun kurz vor dem Relaunch und wird innerhalb der nächsten Wochen fertiggestellt.

Das Mühlenarchiv konnte durch einen bewilligten Förderantrag in Höhe von 3.000 Euro durch die Mittelbrandenburgische Sparkasse neue Anschaffungen für das Mühlenarchiv wie auch den Ankauf von Büchern und Archivalien finanzieren.

Vielleicht ist es Ihnen beim Hören oder Lesen der Zeilen aufgefallen: Vieles ist passiert und angeschoben, eines jedoch fehlt. Wenn ich nun nach drei Jahren im Vorstand zurückblicke, haben wir unser größtes gestecktes Ziel verfehlt: eine Reformierung der Vereinsstrukturen zur Entlastung der Geschäfts- stelle, besonders jedoch zur Entlastung der Historischen Mühle und deren Team. Die Idee von Regionalvertretern, also Ansprechpartnern der MÜV in den einzelnen Regionen, ist noch nicht gestorben. Sie kann aber auch nicht umgesetzt werden, wenn nach vielfältigen Aufrufen keine Resonanz von der Mitgliedschaft kommt. Es bleiben die bereits angeklungenen Fragen: Wie wünscht bzw. stellt sich die Mitgliedschaft die Vereinsarbeit vor? Was ist sie selbst bereit dafür zu geben?

Stephan Theilig, Vorsitzender Berlin, den 15. April 2011

8 Protokoll zur Mitgliederversammlung der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V. am 16. April 2011 in Fahrenwalde

Gaststätte Heidemühle, Landkreis Uckermark Beginn: 10.20 Uhr, Ende: 13 Uhr, Teilnehmer: siehe Liste Es werden 27 stimmberechtigte Mitglieder und 5 Gäste festgestellt. Es lagen keine Stimmübertragungen vor.

TOP 1: Begrüßung durch den Vorsitzenden Stephan Theilig, Feststellung der Beschlussfähigkeit, der ordnungsgemäßen Ladung, Vorstellung der Tagesordnung und Abstimmung darüber, Wahl des Versammlungsleiters. Herr Stephan Theilig begrüßt um 10.20 Uhr alle Anwesenden. Anschließend stellt er fest, dass durch die anwesenden Mitglieder Beschlussfähigkeit herrscht und dass zur Versammlung fristgerecht geladen wurde.

Theilig stellt die Tagesordnung vor und erläutert diese. Ergänzungen zur Tagesordnung liegen nicht vor. Die Tagesordnung wird ohne Gegen- stimmen angenommen.

Für die Versammlungsleitung stellt sich Herr Theilig zur Verfügung. Die Mehrheit der Mitgliedschaft spricht sich für die Versammlungsleitung durch Theilig aus. Heidemühle in Fahrenwalde

TOP 2: Abnahme des Protokolls der Mitgliederversammlung 2010 Das Protokoll zur Mitgliederversammlung 2010 steht zur Abstimmung. Dieses Protokoll war von jedem Mitglied einsehbar, unter anderem wurde es in der Mai-Ausgabe der Mühlennachrichten abgedruckt. Das Protokoll wird mehrheitlich angenommen, es gab weder Enthaltungen noch Gegenstimmen.

TOP 3: Rechenschaftsbericht und Finanzbericht für das Jahr 2010 Herr Stephan Theilig trägt den Rechenschaftsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2010 vor. Der Bericht ist als Anlage beigefügt und Bestandteil

9 dieses Protokolls. Zum Bericht waren keine Fragen oder Anmerkungen aus der Mitgliedschaft wahrzunehmen.

Im Anschluss an den Rechenschaftsbericht ergreift Torsten Rüdinger das Wor t und erläutert den Finanzbericht für das zurückliegende Geschäftsjahr 2010. Durch die Sanierung der Historischen Mühle in Potsdam und dem damit verbundenen Einnahmeausfall hat die Mühlenvereinigung Berlin- Brandenburg e . V. in diesem Jahr einen etwas höher ausfallenden Verlust hin- zunehmen. Der Verein ist jedoch dank gebildeter Rücklagen aus vorherigen Geschäftsjahren liquide. Herr Rüdinger beantwortet zügig und souverän die Fragen aus der Mitgliedschaft zum Bericht. Der Finanzbericht ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

TOP 4: Bericht der Kassenprüfer für das Geschäftsjahr 2010 Der Kassenprüfer Sven Thiede trägt den Bericht der Kassenprüfer vor. Stich- probenartig wurden Einzelbelege auf Sinn- und Zweckmäßigkeit überprüft, alle Stichproben waren fehlerfrei. Es gab keine Beanstandungen. Die Konten- bewegungen des Zweckbetriebes Historische Mühle Potsdam waren alle ord- nungsgemäß gebucht und einwandfrei. Die Kassenprüfer Pärsch und Thiede bescheinigen dem Vorstand und dem Geschäftsstellenleiter eine einwandfreie Kassenführung und Vermögensverwaltung.

Herrn Thiede fiel auf, dass es nur spärliche Rückmeldungen zur Teilnahme an der Mitgliederversammlung gab. Er wünscht sich hier Besserung und mehr Kontinuität.

TOP 5: Aussprache zu den Vorstandsberichten Aus der Mitgliedschaft gab es keine Anregungen, Anmerkungen oder Ein- wände. Somit konnte die Versammlung zügig fortfahren.

TOP 6: Entlastung des Vorstandes für das Jahr 2010 Der Kassenprüfer Sven Thiede spricht sich in der Mitgliedschaft für die Entlastung des Vorstandes aus. Die Entlastung des Vorstandes erfolgt ohne Gegenstimmen bei Enthaltung des Vorstandes.

TOP 7: Vorstellung des Haushalts 2011, Diskussion und Abstimmung Herr Torsten Rüdinger trägt die Etatplanung für das laufende Geschäftsjahr vor. Der Haushaltsplan ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

Herr Gerd Kehling vom Mühlenverein Fläming e . V. ergreift das Wor t und bittet die Mitgliedschaft um Erlassung seiner Mitgliedsbeiträge, da der Verein nur sehr klein ist und über wenig finanzielle Mittel verfügt. Es entsteht eine Diskussion darüber. Einige Mitglieder des Vereins sprechen sich gegen die

10 Mühlteich der Heidemühle in Fahrenwalde

Erlassung aus und begründen ihre Argumentationen. Torsten Rüdinger erläutert die generellen Möglichkeiten im Umgang mit Mitgliedsbeiträgen. Eine eventuelle Neuordnung der Beiträge und deren Höhe ist ein Thema der nächsten Vorstandssitzung. Der Haushalt für das laufende Geschäftsjahr wird mehrheitlich angenommen.

TOP 8: Wahlen zum Vorstand Der Versammlungsleiter Stephan Theilig schlägt Philipp Oppermann als Wahlleiter vor. Dies wird von der Mitgliedschaft auch so bestätigt. Herr Oppermann trägt die Namen der zur Wahl stehenden Kandidaten vor. Bernd Xenodochius hat sich im Vorfeld der Wahl gegen eine erneute Kandidatur ausgesprochen. Oppermann bedankt sich bei Xenodochius für sein Engage- ment im Vorstand. Stephan Theilig kandidiert ein weiteres Mal für den Vor- sitz, Marcel Wendt ein weiteres Mal für den stellv. Vorsitz. Bettina Husemann, Torsten Rüdinger, Bernd Thiel, Günther Hasenberg und Thomas Krebs stehen als Beisitzer zur Wahl. Oppermann fragt, ob es weitere Kandidaturen aus der Mitgliedschaft gibt. Dies ist nicht der Fall.

Um zu einem zügigen Wahlergebnis zu gelangen, regt Oppermann zur Wahl im Blockverfahren an. Die Mitgliedschaft trägt diesen Vorschlag und geht diesem nach.

Es stimmen 26 Mitglieder für den neuen Vorstand, es gab keine Enthaltungen und keine Gegenstimmen. Herr Gerd Kehling war zum Zeitpunkt der Abstim- mung abwesend.

11 TOP 9: Satzungsänderung Stephan Theilig trägt die diesjährigen Satzungsänderungen vor. Neben einer Detaillierung zur Regelung und Entrichtung der Beiträge soll auch die Beschlussfassung innerhalb des Vorstandes erleichtert werden. Die Satzungsänderung wird bei einer Enthaltung beschlossen.

TOP 10: Mühlen in der Uckermark, Ergebnisse und Probleme im Land- kreis, Fachvortrag von Thomas Sommer, Untere Denkmalschutzbehörde des LK Uckermark Herr Thomas Sommer von der unteren Denkmalschutzbehörde des Land- kreises Uckermark trägt seinen Fachvortrag vor und spricht anhand verschie- dener Mühlenbeispiele über Probleme aber auch Erfolge in der Erhaltung der Mühlen in der Uckermark. Eine Zusammenfassung des Vor trages soll in den Mühlennachrichten veröffentlicht werden.

TOP 11: Projektberichte Herr Fichtmüller von der Greiffenberger Mühle berichtet über die Vereins- aktivitäten. Nach wie vor ist kein Geld für den Neubau des Erdholländers in Sicht. Der Verein ist jedoch hoch motiviert und macht weiter. Die gesteckten Ziele des Vereins wurden erheblich gestrafft. Das ehemalige Fundament der Mühle soll saniert werden und auch der alte Dieselmotor der Mühle befindet sich derzeit in Restauration. Herr Hasenberg weiß zu berichten, dass sich um die Bockwindmühle in Bamme ein Verein gegründet hat. Die Britzer Mühle in Berlin bekommt einen neuen Sechskantsicher. Die Qualität des Mehles soll dadurch weiter verbessert werden.

TOP 12: Sonstiges Dieser Teil wird aus Zeitgründen auf den Nachmittag verlegt. Das Mittagessen wartet auf den Verzehr. Der Versammlungsleiter schließt den offiziellen Teil der Mitgliederversammlung um 13 Uhr. Nach dem Mittages- sen werden die Wassermühle Werbelow und die Wassermühle Besichtigung der Wassermühle in Werbelow Gollmitz besucht.

22. April 2011

Stephan Theilig Marcel Wendt Versammlungsleiter Protokollführer

12 … und so ging es weiter: Nach einem gemütlichen Mittages- sen in der Heidemühle Fahrenwalde begab sich der gesamte Mühlentross in Richtung Werbelow zur Wassermühle von Bettina Husemann und Eberhard Neufink. Dort erwartete die Gäste, nach einer Führung von Frederic Schüler durch das imposante Mühlengebäu- de, eine umso imposantere Auswahl an Kuchenspezialitäten, die Bettina Husemann extra für die Mitgliedschaft gebacken hatte. Bettina Husemann empfängt ihre Gäste

Bei herrlichem Wetter fanden im Garten der Werbelower Wassermühle inte- ressante Gespräche statt, die beim anschließenden Besuch der Wassermühle von Kai Rogozinski in Gollmitz und dem dortigen Abendessen fortgesetzt wurden. Beim Rauschen des Wassers in die Schaufeln des illuminierten Wasserrades endete nach einigen Stunden der Geselligkeit auch dieser Teil der Mitgliederversammlung 2011. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle noch einmal herzlich für das Gelingen gedankt!

Wassermühle in Gollmitz

13 7

1 Luckow 5 Ziethen 3 2 Glambeck 6 Vierraden 8 1 4 3 Gollmitz 7 Werbelow 4 Salveymühle 8 Zichow 5 6 2 Mühlen in der Uckermark Probleme und Ergebnisse im Landkreis

Der Landkreis Uckermark befindet sich im Nord-Osten Brandenburgs und ist mit 3.058,08 km2 der größte und mit 131 Tausend Einwohnern (das sind 43 Einwohner auf 1 km2) der am dünnsten besiedelte Landkreis in der Bundesrepublik.

Bis vor gut 50 Jahren war das Gebiet des Landkreises rein landwirtschaftlich geprägt, ab- gesehen von einigen Betrieben, die landwirtschaftliche Produkte verarbeiteten. In den sechziger Jahren des 20. Jh. wurde in Schwedt/Oder mit der Errich- tung einer großen Raffinerie und Papierfabriken in dieser Region eine industrielle Entwicklung eingeleitet, die auch heute noch Schwedt/Oder maßgeblich bestimmt. In der Landwirtschaft jedoch begannen bereits in den Bockwindmühle in Luckow 50er Jahren mit den Landwirt- schaftlichen Produktionsge- nossenschaften Konzentrationsprozesse, die bis heute andauern und seit der Wende zu einer zunehmenden Entvölkerung und Verödung der Landschaft führen.

Ganz anders sah die Region zum Anfang des 18. Jh. aus. In einer Karte aus dieser Zeit werden an der Welse 16 Wassermühlen dargestellt. Von diesen Mühlen sind heute noch zwei erhalten.

Lieselott Enders führt dazu aus, „dass das Zeitalter der Agrarkonjunktur und Siedlung im hohen Mittelalter auch die Blütezeit der Mühlen und Krüge war. Bis 1320 sind in der Uckermark 40 Mühlen urkundlich belegt, bis 1375 weitere 71. Im Landbuch von 1375 kommen bei 208 beschriebenen Orten 80

14 Mühlen vor (einschließlich der wüsten), das bedeutet ein Verhältnis von 2,6 Orten zu einer Mühle. Das ist im Vergleich zum Barnim mit 3,8 Orten und dem Havelland mit 7,2 Orten sehr dicht, zeugt für eine sehr starke Agrar- produktion und vergleichsweise hohe Erträge. Geographisch verteilten sich die Mühlen verschieden, reihten sich an den Fließen mit hohem Gefälle oder Staumöglichkeiten, wie sie die Welse gewährte und die Uckerzuflüsse; auf den Hochflächen wurde der Wind zum Mühlenbetrieb genutzt.“ Schiffsmühlen sind mir in der Uckermark nicht bekannt.

Der größte Teil dieser Mühlen aus dieser Zeit sind inzwischen nicht mehr erhalten und werden als Fundplätze in der Liste der Bodendenkmale geführt. Nicht alle Mühlen sind in der Liste für die Bau- und Kunstdenkmale des Landkreises Uckermark verzeichnet oder können auf dem ersten Blick in der Liste gefunden werden. Das liegt zum einen am Stand der Bearbeitung der Erfassung von Denkmalen und zum anderen daran, dass es Mühlen unter anderem auch in Speicher- oder Wirtschaftsgebäuden gibt, die keine extra Position als Mühle in der Denkmalliste erhalten.

Ein Auszug aus der Denkmalliste des Landes Brandenburg, hier des Land- kreises Uckermark, hat für die Denkmale übriger Gattungen, unter denen auch die Mühlen zu suchen sind, insgesamt 43 Seiten mit 784 Denkmalpositi- onen. Ein Auszug der Denkmalbeschreibungen zu Mühlen aus der Datenbank für diese Liste verzeichnet 19 Mühlen, mehr oder weniger beschrieben. Bei einer Recherche nach „Mühle“ in dieser Datenbank werden 54 genannt, wobei da auch Mühlen in Speichern und Gutsanlagen mit gezählt wurden. Eine dritte Suchfunktion nennt alle Orte in der Uckermark, 57 an der Zahl, die in ihrer Gemarkung einen Hinweis auf Mühlen haben, wie Mühlhof, Straßenna- men und andere. Im Folgenden möchte ich verschiedene Mühlen und deren Entwicklung in den letzten zwanzig Jahren mehr oder weniger ausführlich darstellen.

15 Nachdem Ende der siebziger Jahre des 20. Jh. der letzte Bewohner aus der Glambecker Wassermühle (2) (ein Denkmal, an der Welse) ausgezogen war, stand das Gebäude, die Mühle war schon lange nicht mehr in Betrieb, lange leer, bis es Anfang der neunziger Jahre des 20. Jh. von der Biosphärenreser- vatsverwaltung Schorfheide-Chorin für Übernachtungen und die Aufbe- wahrung von Geräten genutzt wurde. Mitte der neunziger Jahre erwarb eine Naturschutzstiftung die Anlage und sanierte aufwändig das Mühlengebäude, die Scheune, die Fischteiche und den Hof. Heute wird das Gebäude durch die Stiftung für die Unterbringung von Praktikanten, Volontären und Wissen- schaftlern im Naturschutzbereich genutzt. Mit dem Wasserrad wurde Energie bis in die sechziger Jahre des 20. Jh. für die eigene Stromversorgung genutzt, der Generator steht noch im Haus. Die neue wasserbauliche Anlage wurde für die Stromversorgung mit einem Riemengetriebe konzipiert. Der Generator ist noch nicht angeschlossen, inzwischen zeigt das Wasserrad schon erste Schäden.

Der Betrieb in der Breitenteicher Wassermühle (in der Denkmalliste auf- geführt, ebenfalls an der Welse) wurde Mitte der sechziger Jahre aufgegeben, die Technik war bis in die neunziger Jahre hinein unversehrt im Gebäude erhalten. Die neuen Eigentümer ab Anfang der neunziger Jahre des 20. Jh. waren sich uneins über die Entwicklung der Mühle, so dass erst einmal nur das Müllerwohnhaus genutzt, gesichert und aus denkmalpflegerischer Sicht vorbildlich instandgesetzt wurde. Am Mühlengebäude gab es schon erhebliche Schäden, insbesondere am Dach, die eine Reparatur der Mühle schon als fast aussichtslos erscheinen ließen. Vor einigen Jahren gab es einen Eigentümerwechsel bei der Mühle und der neue Besitzer investierte inzwi- schen beträchtlich. Statt der Turbine wird es zukünftig ein Wasserrad geben, welches auch Energie für eine Wärmepumpe liefern soll und als Schauanlage im Gebäude integriert wird. Bei der Mühle selbst werden nur die Grundmau- ern bis teilweise zur Traufe erhalten bleiben, ansonsten ist alles neu im und am Haus. Es durfte Wasserrecht vom Land Brandenburg gepachtet werden und damit ist das Ensemble im Wesentlichen fortgeführt (ein Teil der ehema- ligen Wirtschaftsgebäude fehlt).

Dass die Salvey Mühle III (4) am Salveybach in der Nähe von Gartz (Oder) heute noch steht ist Zufall. Ein Naturschutzverein wollte die Mühle Anfang der neunziger Jahre des 20. Jh. kaufen, um sie abzubrechen und das Salveytal als ein besonderes Naturschutzgebiet zu entwickeln. Dieser Verein hatte bei der unteren Denkmalschutzbehörde angefragt, ob die Mühle unter Schutz steht. Da ich diese Mühle damals persönlich noch nie gesehen hatte und somit auch nicht kannte, wurde ein gemeinsamer Ter min vereinbart, um die Anlage hinsichtlich des Denkmalwertes einschätzen zu können. Die notwendige Unterschutzstellung erfolgte bald darauf und mit Gerd Hampel

16 Salvey Mühle, September 2010 fand sich auch unmittelbar danach jemand, der sich sehr intensiv für die Instandsetzung und Nutzung einsetzte. Inzwischen gibt es Ferienwohnungen im Gebäude, das Horizontalsägegatter läuft zu besonderen Anlässen und es ist die Entwicklung weiterer Ferienzimmer geplant, um die Anlage auf eine wirtschaftlich solide Basis zu stellen. Das Wasserrecht ist hier noch nicht gegeben und es gibt Probleme mit dem Mühlenteich, in dem sich Munition aus dem Zweiten Weltkrieg befinden soll.

Mitte der neunziger Jahre des 20. Jh. waren Photovoltaikanlagen noch recht neu. Da gab es Mitte der neunziger Jahre die Anfrage von Gerd Hampel, ob so etwas auch auf der Salvey Mühle möglich wäre. Da Mühlen aber immer zur Energiegewinnung errichtet wurden, die PV-Anlage von den üblichen An- sichtseiten nicht zu sehen ist und ein kleiner Teil der Kosten für das Ensemble damit gedeckt werden kann, hab ich in diesem konkreten Fall dem Vorhaben zugestimmt. Diese Entscheidung war unter uns Denkmalpflegern heftig diskutiert und bleibt auch umstritten.

Wenn die Wende nicht gekommen wäre, würde die Luckower Bock- windmühle (1) (schon zu DDR- Zeiten ein Denkmal, in Luckow-Pe- tershagen, westlich von Gartz(Oder), am Ortsteil Luckow) heute anstelle der neuen Windmühle in Marzahn stehen. Nur dank der in den Jahren nach der Wende sehr reichlich flie-

Luckower Bockwindmühle, um 1920

17 ßenden Förderungen und dem Engagement der Luckower gelang es damals, die Mühle im Ort (richtig vor dem Dorf) zu belassen und komplett instand zu setzen. Da das Thema der Windmühleninstandsetzung für mich damals sehr neu war, hatte ich Architekten, Mühlenbauer, Müller, Denkmalpfleger und die Luckower eingeladen, um die Art und Weise der konkreten Instandsetzung zu besprechen. Im Ergebnis wurde die Mühle zerlegt und nicht in situ durchre- pariert. Die Arbeiten waren schon beeindruckend. Die Mühle macht nach der erfolgten Wiedererrichtung Mitte der neunziger Jahre des 20. Jh. heute immer noch einen guten baulichen Eindruck, ist trocken und dicht. Es wurde bei der Instandsetzung nicht die gesamte vorhandene Mühlentechnik wieder hinein- gestellt, so dass zwei Weizenstühle und weitere Technik immer noch im Freien stehen oder liegen und regelrecht verrosten, verrotten. Bei starkem Wind bewegt sich der Mühlenkörper, so dass er ab und zu wieder zurückgerichtet werden muss. Die Mühle sollte an den vier Stützen besser gesichert werden.

Verschiedene Versuche, die Ziethener Wassermühle (5) (ein Denkmal, an der Welse) wieder zu beleben, blieben ohne Erfolg. Auch der Versuch der damaligen Eigentümer, das Ensemble (das Müllerwohnhaus steht seit den sechziger Jahren des 20. Jh. nicht mehr) dem Naturschutzbund (NABU) anstelle des Neubaus an der Blumberger Mühle als Informationszentrum anzubieten, hatte keinen Erfolg. Inzwischen gibt es kaum noch Hoffnung für eine Sicherung, die Schäden sind erheblich.

Die Wassermühle in Passow (an der Welse), eine große Industriemühle, ist ebenfalls schon schwer geschädigt, verschiedene Anbauten sind bereits abge- tragen. Von der Potzlower Wassermühle (am Mühlgraben, der in die Ucker fließt) mussten im Rahmen von Straßenbauarbeiten einige, schon desolate Anbauten und Pultdächer abgerissen werden. Das Hauptgebäude macht noch einen guten Eindruck, bedarf aber demnächst einer Sicherung.

Wassermühle in Ziethen, März 2011

18 Am Vorstadtbahnhof in Prenzlau befindet sich die ehemalige Dampfmühle, eine große Industriemühle. Sie steht mit den imposanten Nebengebäuden bereits seit Jahren leer und hat in den Dächern Schäden, die mal vor Jahren provisorisch behoben wurden, inzwischen aber den Gebäuden wieder schwer zusetzen. Auch hier ist die Zukunft ungewiss.

An der Welse ist die Vierradener Wassermühle (6) die letzte, inzwischen muss man schreiben, gewesen. Im vorigen Jahr ist das Dach eingestürzt, das noch zu verwendende Holz ist herausgeholt. Der Mühlenstandort, der mal einer wichtigen Stadt den Namen gab, ist noch ein großer Schutthaufen.

Wassermühle in Vierraden, 1992

Im Juli 2006 stürzte die Greiffenberger Windmühle, ein Erdholländer, ein. Der Versuch des Mühlenvereins, den Erdholländer aus Wehrhain (Land- kreis Elbe-Elster, Brandenburg) zu kaufen, gelang nicht, da zum einen der Eigentümer unglaubliche Preisvorstellungen hatte und die Werhainer Mühle dann Silvester 2010 abbrannte. Inzwischen wurde durch den sehr aktiven Mühlenverein vor Ort ein Antrag für die neuen Fundamente gestellt und viele Eigenmittel gesammelt, um die Windmühle wieder zu errichten.

Ein weiteres, überaus großes Mühlengebäude in der Uckermark ist die Wassermühle in Werbelow (7) (an der Beeke, südlich von Straßburg/UM). Mit dem Erwerb durch Frau Husemann und Herrn Neufink im April 2007 wurde die Mühle aus dem Dornröschen-Schlaf geweckt und es begann eine behutsame Sicherung und Instandsetzung der Substanz.

Die Scheune, gegenüber dem Mühlengebäude, wurde für Veranstaltungen hergerichtet, um damit einen kleinen Ertrag für den Unterhalt des Ensembles zu erzielen.

19 Wassermühle in Werbelow, April 2011

Die Wassermühle in Gollmitz (3) (am Strom) wurde in den vergangenen Jahren aufwändig instand gesetzt, bietet heute schöne Ferienwohnungen, interessante Kulturveranstaltungen und Vorführungen der Mühlentechnik und erzeugt Strom. Als Museum dient die Boitzenburger Klostermühle, eine Wassermühle (ebenfalls am Strom).

Die Wassermühle in Vietmannsdorf (am Vietmannsdorfer Graben, der in den Polssensee mündet) und die Klosterwalder Wassermühle (zwischen Gleuensee und Kleinen Dolgensee, nordöstlich von Templin) sind schon seit vielen Jahren zu Wohnhäusern umgebaut worden.

Die Zichower Windmühle (8) wurde in den zwanziger Jahren des 20. Jh. auf Strom umgestellt und damit waren die Windmühlenflügel überflüssig. Der Motor, wie auch fast die komplette alte Technik haben sich gut erhalten und befinden sich noch in der Mühle. Das Dach der Haube wurde 1992 neu mit Titanzinkblech belegt. In den letzten vier, fünf Jahren hat der Ortsbürger- meister, Herr Giersch, nach und nach Fensterstürze, Fußböden, Treppen und Fenster reparieren lassen. Zu den Mühlentagen, zum Tag des offenen

Windmühle in Zichow, um 1920

20 Denkmals und auf Anfrage wird die Mühle, wie auch die meisten anderen Mühlen im Landkreis, für Besucher geöffnet.

Bei der Beschäftigung mit dem Thema fiel mir auf, dass es bisher keine zusammenfassende Darstellung der Mühlen in der UM gibt. Schwierigkeiten hatte ich auch mit den unterschiedlichen Aussagen der jeweiligen Quellen hinsichtlich der Qualität und Quantität zu den noch bestehenden Mühlen oder Mühlenanlagen, so dass ich konstatieren muss, eine Darstellung der derzeit im Landkreis Uckermark vorhandenen Mühlen (einzelne Positionen in der Denkmalliste, Teilpositionen in der Denkmalliste wie Mühlen in Speicher usw. sowie bereits eingetragene Denkmale und Objekte, die nicht in der Denkmalliste eingetragen sind) kann man zur Zeit nicht erstellen. Sehr anschaulich wird das bei den unterschiedlichen Suchfunktionen in den unter- schiedlichen Quellen und Datenbanken.

Für die verschiedensten Mühlen gibt es auch die unterschiedlichsten Entwicklungen. Mühlen im kommunalen Besitz wurden mehr oder weniger gut fortgeführt, wie Zichow oder Luckow. Es gibt Mühlen im privaten Besitz, die gut gesichert wurden, zum Teil auch aufwändig instandgesetzt und eine verträgliche Nutzung haben, wie die Salvey Mühle III oder die Gollmitzer Wassermühle. Bei vielen Mühlen aber stoßen die Eigentümer an Grenzen. Oft sind nicht mal mehr die notwendigsten Sicherungen möglich und damit sind die Verluste abzusehen, wie die Dampfmühle in Prenzlau oder die Vier- radener Wassermühle.

Inzwischen habe ich etliche Verluste verzeichnet, dazu zählen neben den bereits genannten die Salvey Mühlen II, I und die Stadtmühle in Gartz, die Bockwindmühle in Hohenselchow und die Wassermühlen Lemmersdorf und Kaakstedt. Der Erhalt und die Fortführung von Mühlen, ganz besonders aber die Entwicklung, brauchen engagierte Menschen vor Ort (Salvey Mühle, Gollmitz, Werbelow) oder eine Stiftung (Glambecker Mühle).

Probleme bereitet die demografische Entwicklung, einhergehend mit einer immer schlechteren Wirtschaftskraft in der Region. Daraus resultiert der deutlich nachlassende Einsatz und die Akzeptanz der Menschen und der Öffentlichkeit für ihre Kultur, für die Denkmale. Weiterhin sind die ungeklärte Nutzung und die Probleme mit der Erlangung des Wasserrechtes überaus große Hindernisse, um Wassermühlen wirtschaftlich betreiben zu können. Auch naturschutzrechtliche Belange, die gerade bei Wassermühlenensembles sich selbst kontakarieren, behindern die Revitalisierung der Wassermühlen wesentlich. Für eine halbwegs gute Betreuung von Vorhaben an denkmalge- schützten Mühlen gibt es in den Denkmalbehörden viel zu wenig Personal in Bezug auf die fachspezifischen Aufgaben und die Anzahl der Mitarbei-

21 ter. Dazu kommt, dass man als Denkmalpfleger die Orts-, Regional- und regionale Geschichtskenntnis nur im Verlauf vieler Jahre und intensiver Beschäftigung mit dem Thema erwirbt. Die Bürokratie nimmt zu. Viele Förderungen wurden reduziert, ganz besonders machte sich in den letzten Jahren aber bemerkbar, dass viele Eigentümer nicht mehr die Eigenmittel aufbringen können. Steuerliche Erleichterungen spielen in meiner Praxis eher eine geringe Rolle.

Der eigentliche Anteil der Erfolge geht nicht auf das Konto der Denkmal- behörden, sondern auf das der Denkmaleigentümer, der Mühlenbetreiber. Wir als Denkmalbehörde versuchen so gut es überhaupt geht, die Denkmal- eigentümer mit Beratungen, mit interdisziplinärem Wissen und Kontakten sowie weiteren Hilfen und Förderungen zu unterstützen. Dabei versuchen wir auch oft, andere Behörden und Verbände um Unterstützung zu bitten, wie das Arbeitsamt, das Grundsicherungsamt, die Wasser- und Bodenverbände, Landwirte und weitere.

Thomas Sommer 04.05.2011

Mitarbeiter in der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Uckermark, u.a. zuständig für Technische Denkmale Springende 7, OT Biesenbrow, 16278 Angermünde [email protected]

Literatur, Quellen · Denkmalakten der unteren Denkmalschutzbehörde, Landkreis Uckermark, · Lieselott Enders, Die Uckermark, Geschichte einer kurmärkischen Landschaft vom 12. bis zum 18. Jahrhundert, Verlag Böhlaus Nachfolger, Weimar, 1992 · Iris Berndt, Märkische Ansichten, Lukas Verlag, 2007 · Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, hier die Denkmalliste, Denkmalbegründungen · Schloß Boitzenburg in der Uckermark, Geschichte und Gegenwart, Beatrix Bluhm, Detlev von Heydebrand, Hans-Joachim Stahl, Verlagsbuchhandlung Ehm Welk, 2011 · Heimatkalender Angermünde, 1994

22 Deutscher Mühlentag Pfingstmontag, 13. Juni 2011 Teilnehmende Mühlen in Berlin-Brandenburg (siehe Karte Seiten 24/25)

Berlin 1. Bockwindmühle Berlin-Marzahn 12685 Berlin, Hinter der Mühle 4 Mühlenberg Landsberger Allee, Ecke Allee der Kosmonauten Müller Jürgen Wolf, Müllerhaus, Alt-Marzahn 63, 12685 Berlin Tel./Fax: 030/5458995, [email protected] Vierte Marzahner Bockwindmühle (Neubau von 1993) mit Jalousieflügeln, Windmahlsystem und elektrisch angetriebener automatischer Rückschüttmüh- le (Schrotgang, Mahlgang, Sechskantsichter, Askaniasichter, Elevatoren, Aspira- tion, Quetsche), produzierende Museumsmühle und Bildungsstätte, zusätzlich: „Kindermühle“ mit Handmühle, Siebe, handbetriebener Reinigung , Elevator und Förderschnecke, neben der Mühle: Kleinwindkraftwerk als Windmessstati- on, Außenstelle des Standesamtes Marzahn-Hellersdorf seit 1997. Aktivitäten: Mahlbetrieb, Verkauf von Mühlenbrot, Ausstellung zu den Vorgängermühlen und Windkraftwerken in Marzahn, Ausstellung mit großformatigen Originalfotos von großen deutschen Mühlenbetrieben um 1930–1940.(aus dem Bestand des Wetzig-Mühlenbauarchivs), vom 12. zum 13.06. Nachtmahlen bis 1 Uhr. Romantische Mühle, beleuchtete Flügel.

2. Bohnsdorfer Bockwindmühle im Deutschen Technikmuseum Berlin 10963 Berlin, Trebbiner Straße 9, Reiner Schipporeit Tel.: 030/90254157, Cord Dammann, [email protected] Bockwindmühle aus Berlin-Bohnsdorf umgesetzt, windgängig mit einem Schrotgang und Beutelwerk. Türenflügel. Aktivitäten: Besichtigung/Führung

3. Holländermühle Foline im Deutschen Technikmuseum Berlin 10963 Berlin, Trebbiner Straße 9, Reiner Schipporeit Tel.: 030/90254157, Cord Dammann, [email protected] Aus Ostfriesland umgesetzte Holländermühle, windgängig mit Jalousie- flügeln. Zusätzliche Ausrüstung als kleine Motormühle. Aktivitäten: Besichtigung/Führung

4. Schmiede im Deutschen Technikmuseum Berlin 10963 Berlin, Trebbiner Straße 9, Reiner Schipporeit Tel.: 030/90254157, Cord Dammann, [email protected] Nachgebaute historische Schlosserei mit Antrieb durch hölzernes unterschlächtiges Wasserrad. Aktivitäten: Besichtigung/Führung

23 Legende

Motormühle

Wassermühle

Bockwindmühle

Paltrockmühle

Holländermühle

Scheunenmühle

24 25 80. Bockwindmühle Gatow 14089 Berlin-Gatow, Buchwaldzeile 48, Windmühlenberg Ulrich Reinicke, 14089 Berlin, Buchwaldzeile 43 Tel./Fax: 030/3619143, [email protected] Bockwindmühle aus Metzelthin (Prignitz), um 1820 erbaut, sollte nahe Wriezen aufgebaut werden, 2004 Umsetzung der zerlegten Mühle nach Gatow. Am 06.09.2008 wurde die Mühle fertiggestellt. Aktivitäten: 12 Uhr interreligiöser Gottesdienst mit ev. + kath. Pfarrer, Imam und Rabbiner. Im Anschluss stündl. Mühlenbesichtigungen. Ab 15 Uhr Pro- gramm zum Thema Müller und Landwirtschaft mit dem Barden Peter Siche

7. Britzer Mühle (vormals Stechan‘sche Mühle) 12349 Berlin, Buckower Damm 130 Josef Raupach, Tel.: 030/604 20 57, Fax: 030/604 1270, [email protected] Galerieholländerwindmühle, Bj. 1865, 12-eckig, mit Jalousieflügeln und Windrose, technische Ausstattung: 2 Mahlgänge, Sichter, Doppelwalzenstuhl, Elevatoren, Sackaufzug, 5 Böden, Höhe 20 m, windgängig und mahlfähig. Flügeldurchmesser 25 m. Nutzung für Führungen, Mahlbetrieb, Ausbildungs- stätte für HobbymüllerInnen, Backvorführungen, Standesamt. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen – stündlich Informationen über die Hobby-Ausbildung, Verkauf von Mühlenprodukten und Andenken; Bewir- tung. Weitere Informationen sind über die Homepage des Vereins abrufbar.

144. Motormühle Märkisches Landbrot GmbH 12057 Berlin (Neukölln), Bergiusstraße 36 Jürgen Baumann, Tel.: 030/686 4424, Fax: 030/684 5184 [email protected] Kleine Motormühlenanlage in der Bäckerei Märkisches Landbrot GmbH mit Steinmahlgängen und Getreidereinigungsanlage, Durchmesser Mühlsteine 1200 und 1600 mm. Das über den Getreidereiniger mit Schwingsieb, den Rundkorntrieur, den Wendelausleser, den Trockensteinausleser und mehreren Magneten gereinigte und unter Umständen mit einem Jet-Pearler behan- delte Getreide wird über einen Walzenstuhl vorgebrochen und den Mühlen pneumatisch zugeführt. Die Beschickung erfolgt automatisch über einen Mahlplan. Die pneumatische Absaugung transportiert das Mehl in das im Mahlplan vorgegebene Tagessilo. Herstellung von Vollkornmehlen im Wesent- lichen für den Eigenbedarf, Jahresleistung etwa 1.100 t. Aktivitäten: 14 und 15 Uhr stündlicher Rundgang: Hier können die Besucher und Besucherinnen einen Einblick in die Abläufe unserer Bäckerei genießen. Lagerhaltung, Motormühle (Osttiroler Holzmühlen) und Backstube (während der Besuchszeit wird auch produziert) werden besichtigt. Wichtige spezielle Informationen zu Demeter und dem Märkischen Landbrot werden natürlich auch vermittelt. Eine Verkostung nach dem Rundgang ist inbegriffen.

26 145. Jungfernmühle Buckow 12351 Berlin, Goldammerstraße 34, OT Buckow, Restaurant Jungfernmühle, Inh.: Michael Franke, Goldammerstraße 34 12351 Berlin, Tel.: 030/6620272, [email protected] Holländerwindmühle, erbaut 1753 vor dem Nauener Tor in Potsdam als Erdhol- länder mit 4 Gängen, nach Besitzwechsel 1858 Umsetzung nach Berlin-Rixdorf, 1892 Umsetzung in den OT Buckow, Erhöhung des steinernen Unterbaus, 1926 Umstellung Elektroantrieb, Denkmalerklärung 1958, Mühlenbetrieb bis 1974, Nutzung als Restaurant, Attrappenflügel, nicht windgängig, ohne weitere Technik. Aktivitäten: Am Deutschen Mühlentag von 12 bis 22 Uhr geöffnet. Der öf- fentliche Teil der Mühle – das Restaurant – kann gern mit und ohne Verzehr besichtigt werden. Im Restaurant bieten wir auf zwei Etagen 80 Sitzplätze, bei schönem Wetter finden Sie Platz auf der Terrasse direkt vor der Mühle.

Brandenburg Barnim 113. Zainhammermühle Eberswalde 16225 Eberswalde, Am Zainhammer 3b, am Schwärze-Fluss in 15-min. Wandernähe vom Forstbotanischen Garten und dem Tierpark oder gegenüber dem Forßmann-Krankenhaus an der Bushaltestelle Anliegerweg ca. 150 m bis zum Zainhammerteich hinunterfahren Die Mühle e.V., Veronika Brodmann (Vereinsvorsitzende) Tel.: 03334/289580, [email protected] 1779 als Hammerwerk im Schwärzetal erbaut, ursprünglich drei Wasserräder. Herstellung u.a. von Werkzeugen, Hämmern, Ambossen und Modellen für den Kupferhammer. 1824 wurden die Hämmer von einem Knochenbrecher ersetzt, um Knochen zu Knochenkohle zu verarbeiten. Lagerhäuser, Unterkünfte, ein Gasthaus und eine Kegelbahn entstanden, am 2. Oktober 1866 brannte die Mühle ab. 1868 erwarb der Mühlenmeister Eduard Wolf das Zainhammer Grundstück, Aufbau einer Getreidemühle, ab 1878 Müllermeister Fritz Lorenz. Die Gaststätte wurde 1938 geschlossen. Die Mühlentätigkeit währte bis 1952. Zwischendurch Einbau einer Turbine und Versorgung der Goethe-Schule und der Poliklinik mit elektrischem Gleichstrom. Nach 1952 Aufkaufstelle für landwirtschaftliche Produkte und später Möbel- und Gerätelager. Mühlenin- ventar des dreigeschossigen Mühlengebäudes in den 1960er Jahren bis auf die Francis-Turbine und einige Mühlsteine demontiert. Seit 1987 Rettung des Mühlengebäudes vor dem Verfall durch die Mitglieder der Gruppe Holzgestal- tung und Junge Malerei des Kulturbundes Eberswalde. Laufende Sanierung des Gebäudes und Schaffung von Holzwerkstatt und Maleratelierräumen. Seit 1991 Nutzung des Gebäudes durch den Kunstverein „Die Mühle e.V.“ als Vereinssitz und für Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerte und Feste. Aktivitäten: Ab 14.30 Uhr MühleSPIELmeisterschaft mit handtellergroßen Mühlesteinen an tischgroßen Mühlenbrettern

27 129. Wassermühle Hohenfinow 16248 Hohenfinow, OT Struwenberg, Mühlenweg 12 5 Min. vom Bahnhof Hohenfinow entfernt an der Straße Richtung Karlswerk Katharina Klatt und Frank Menge, Tel.: 033362/61974 Fax: 033362/61976, [email protected] Wassermühle, 4-stöckig, Baujahr 1790, jetziges Aussehen von 1935, Mühle und Speicher mit Schrotgang, Aspirateur, Elevatoren. Nutzung für Veranstal- tungen und Übernachtungen. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen, Bewirtung.

Elbe-Elster 146. Mühlgraben-Hufen-Mühle 04938 Drasdo, Langennaundorfer Straße 57, Timo und Gerhard Schöllner, Tel.: 035365/87334, [email protected] Die Mühle wurde 1723 von Beyern nach Drasdo umgesetzt und war Teil des Schankgutes Heyde. Nach mehreren Besitzern gelangte die Mühle 1888 in Eigentum der Fam. Schöllner, der sie heute in 5. Generation gehört. Tech- nische Ausstattung: 1 Schrotgang, 2 Walzenstühle (Schrot und Grieß), 2 Wurfsichter, Aspirateur, Trieur, Quetsche. Aktivitäten: Erstmals Mittagessen aus dem Gulaschkessel, Besichtigungen mit oder ohne Führung durch echten Müller, Bewirtung, Kaffee und Kuchen, Kinderbasteln, Unterhaltung, „sportliche Aktivität“ mit Preisen.

12. Paltrockwindmühle Schönewalde 04916 Schönewalde, Straße der Jugend 7 Erich Weber, Tel.: 035362/404, Fax: 035362/74702 Paltrockwindmühle, umfassend restauriert mit vollständiger Technik zur Getreideverarbeitung, 1939 Umbau zur Paltrockwindmühle. Technische Ausstattung: 1 Schrotgang mit Quetschstuhl, 1 Walzenstuhl 300 x 600 Fa. Wetzig, 1 Walzenstuhl 300 x 500 Fa. Felix Krause, 1 Walzenstuhl 300 x 400 Fa. Wetzig, 1 Quetschstuhl, 1 Schrägsichter Fa. Knieb, 2 Stehende Mischmaschinen, 1 Trieur, 1 Schälmaschine. Die Mühle besitzt derzeit keine Jalousieflügel, da diese wegen Baufälligkeit abgenommen werden mussten. Ein Neubau als Volljalousie ist geplant. Zusätzlich gibt es einen Motorantrieb. Sie wird zum Schroten und Quetschen von Getreide genutzt. Aktivitäten: Besichtigung/Führung, Schroten von Getreide, Mühlenfest mit Frühschoppen und Blasmusik, Nachmittagsprogramm, Bewirtung.

24. Elstermühle Plessa 04928 Plessa, An der Elstermühle 7, Ortsausgang Richtung Lauchhammer rechts, mit Mühlenstein gekennzeichnet Förderverein „Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft“ e.V.

28 Frau Weber und Herr Thron, Tel.: 03533/5206, Fax: 03533/511510 [email protected] Wassermühle an der Schwarzen Elster, nach Brand 1711 neu erbaut, seit 1925 3-stöckiges Mühlengebäude, technische Ausstattung: 2 Walzenstühle, 1 Quetsche, Reinigung (Aspirateur), 1 Sichter, 1 Schrotgang, 1 liegende Misch- maschine, Zuppinger-Wasserrad, leerlauffähige Schauanlage und Museum, im Nebengebäude kleines Sägewerk. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen; Mühlenfest.

27. Bockwindmühle Trebbus 03253 Doberlug-Kirchhain, OT Trebbus am Ortsausgang nach Arenzhain auf der rechten Seite Andreas Ritter (Ortsvorsteher), 03253 Doberlug-Kirchhain, OT Trebbus Dorfstraße 44, Tel.: 035322/51875, [email protected] Bockwindmühle, erbaut 1881 von Baumeister Lange, seit 1954 unter Denkmalschutz, bis 1957 Getreideverarbeitung mit Windkraft, Durchmesser Flügelkreuz 18 m, 1967–69 Restaurierung, seit 1969 Mühlenmuseum. Ausstattung: Schrotgang, Mahlgang, Hirsestampfe, Giebelhöhe 11 m. Ausstellung von Handwerkszeug und Gebrauchsgegenständen des Müllers. Leerlauffähige Schauanlage. Aktivitäten: ab 10 Uhr ev. Gottesdienst im Freien; anschließend Frühschop- pen mit Blasmusik – Mühlenführungen – Bratwurst vom Grill – frische Waffeln – Getränkeverkauf

46. Windmühle Lichtena 03253 Lichtena (b. Trebbus), Ausbau Windmühle 1 Mario Zieke, Tel.: 0335/539020, Fax: 0335/539021 [email protected] Bockwindmühle von ca. 1650 (!) mit fast komplett erhaltener Technik für Windantrieb. z.Zt. nicht betriebsfähig. Aktivitäten: Besichtigungen/Führungen

54. Bockwindmühle Altbelgern Stadt Mühlberg, Gemeinde 04895 Martinskirchen, OT Altbelgern ab Ortverbindung Mühlberg-Koßdorf ausgeschildert Frank Nitzsche, 04895 Martinskirchen, Elbstraße 6 Tel.: 035342/71254, [email protected] Bockwindmühle, Bj. 1834, technische Ausstattung: Mahlgang mit Elevator und Sechskantsichter mit Elektroantrieb von 1953 gängig. Rutenkreuz mit Hauptwelle im Leerlauf gängig. 1990–1998 umfassend restauriert. Aktivitäten: Bewirtung, Führungen, Vorführung der Mehlherstellung, Rückblick: Interessantes aus der Chronik von Altbelgern, Schauspiel am Nachmittag.

29 72. Paltrockmühle Oppelhain 03238 Rückersdorf, OT Oppelhain Gemeinde Rückersdorf, Hauptstraße 27, 03238 Rückersdorf OT Oppelhain, Wilfried Büchner (Bürgermeister), Tel.: 035325/212 Museum Paltrockmühle: Herr Feller, Hauptstraße 57 03238 Rückersdorf, OT Oppelhain, Mobil: 0163/766 3658 Herr Büchner, Mobil: 0151/1169 1242, [email protected] 1934 zur Paltrockmühle umgebaut, ursprünglich eine Bockwindmühle, die 1832 vom pommerschen Königsberg nach Grassau umgesetzt wurde, 1922 Kauf der Mühle von A. Neumann, nach Sturmschäden 1941 größere Repara- turen, bis um 1970 zum Futterschroten genutzt, 1997 Kauf der Mühle durch die Gemeinde Oppelhain und 1998 Umsetzung von Grassau nach Oppelhain, Wiederaufbau ab 1999/2000, Abschluss der Arbeiten im Mai 2001; technische Ausstattung: Walzenstuhl, Quetsche, 2 Schrotgänge, 1 Mahlgang und 1 Sechs- kantsichter; Jalousieflügel mit Vorbretter n aber ohne Klappen. Aktivitäten: Besichtigungen/Führungen durch die Paltrockwindmühle, ab 10 Uhr, 22. Mühlenmarkt 2011 unter der Schirmherrschaft von Herr Minister Vogelsänger, Bewirtung an der Mühle.

74. Bockwindmühle Elsterwerda 04910 Elsterwerda, Furtbrückwiese, im Erlebnis- und Miniaturpark Erlebnis- und Miniaturpark Elsterwerda gGmbH, Furtbrückwiese 1 04910 Elsterwerda, Tel.: 03533/487797, Fax: 03533/607744 [email protected] 2003/04 umgesetzte und rekonstruierte windgängige Bockwindmühle, 2 Gänge, Sichter, Flügel mit Federjalousie ausgerüstet. Nutzung als Schauanlage. Aktivitäten: kostenfreier Mühlenbesuch

97. Mühle Wahrenbrück 04924 Uebigau-Wahrenbrück, Am Park 1 Eingang zum „Kleinen Spreewald“, 800 m von der B 101 in Richtung Ortslage Wahrenbrück links gelegen, am Ufer der Kleinen Elster gelegen Marleen Mirbach, Am Park 1, 04924 Uebigau-Wahrenbrück Tel./Fax: 035341/94120, [email protected] Ehemalige Wassermühle an der Kleinen Elster, Ersterwähnung vermutlich 1248 als Mahlmühle, 1320 Eisenhammer, 1696–1858 Papiermühle, bis etwa 1920 Antrieb mittels Wasserkraft, danach Elektromotor, dreistöckiges Müh- lengebäude, technische Ausstattung: 2 Walzenstühle, Aspirateur, Quetsche, 1 Schrotgang, 2 stehende Mischmaschinen, ruhende Schauanlage. Aktivitäten: 10 Uhr Gottesdienst, ab 11 Uhr Frühschoppen, Mühlenfüh- rungen, Handwerks- und Händlermarkt, Bewirtung

30 Landkreis Dahme-Spreewald 14. Vordermühle Krossen 15938 Drahnsdorf, OT Krossen, Dietmar Scholz Tel.: 035453/288 Wassermühle zur Futtermittelherstellung (Gewerbebetrieb) mit Zuppinger-Wasserrad (1991). Stromerzeugung. Aktivitäten: Besichtigung/Führung, Bewirtung.

17. Holländermühle Straupitz 15913 Straupitz/Spreewald, Laasower Straße 11 a, Klaus Rudolph Tel.: 035475/16997, Fax: 035475/804673, [email protected] Turmholländer/Wallholländer von 1850 aus Backsteinen mit Holzverschinde- lung, Volljalousieflügeln und Windrose, windgängig, technische Ausstattung: 1.) Kornmühle: a) leerlauffähige Zweipassagen-Rückschüttmühle für 1,5 t Roggen/ Weizen mit Technik zwischen 1900 und 1935: 1 Schrotstuhl, 1 AHI-Ausmahlstuhl, 1 Doppelplansichter, 1 doppelter Mehlelevator, 5 Behäl- ter mit Klappkästen, 2 Sackbänke, liegende Mischmaschine mit Mischeleva- tor, Reinigung mit Aspirateur, Trieur, Netzschnecke mit Abstehbehälter, Schäl- u. Bürstmaschine, Quetsche, Blaumehlzylinder, Doppelelevator. b) betriebsfähiger Mahlgang mit 100er Kunststeinen, Rüttelschuhspeisung und Steinkran. c) betriebsfähiger Bremsfahrstuhl von 1912 mit Seilbetäti- gung. d) Flügelwelle und Kammrad mit hölzerner Bremse (Presse/Fang). e) eiserne Königswelle auf dem Sackboden, liegendes Vorgelege (Haupt- transmission) mit wahlweisem Antrieb durch Königsrad (Windkraft) oder E-Motor von 1923. f) handbetriebene „Sackausstäubemaschine“. g) originaler „Berliner“ Scheffel von 1812 und originale Metze. 2.) produzierende Leinöl- mühle (Bj. 1910), Transmissionsantrieb: a) Saatbeute, Ölkuchenbeute, doppel- stufiger Quetschstuhl, liegende Mischtrommel, holzbeheizte Röstpfanne mit Rührwerk, liegende hydraulische Seiherpresse, Doppelhydraulikpumpe, Kuchenbrecher. b) historische Wäge-, Mess- und Transportgeräte (Viertels- cheffel). c) 13 kg-Vorpresshammer aus Holz. 3.) betriebsfähiges Sägewerk (Bj. 1885) mit Transmissionsantrieb: a) 45er Vollgatter (Geb. Lein, Pirna). b) 90er Horizontalgatter ( Teicher t & Sohn, Liegnitz). c) Sägenschärfautomat für Gattersägen. 4.) Sonstiges: Zweitakt-Rohölmotor (Bj. 1920) (Wolff-Werke Buckau-Magdeburg), Nutzung als produzierendes technisches Denkmal mit staatl. anerkanntem Museumsbetrieb (gemeinnützig) und gewerblichem Mühlenbetrieb (privatwirtschaftlich). Aktivitäten: Mahlen, Ölpressen, Sägen, Bewirtung

31 135. Hohenbrücker Mühle 15913 Märkische Heide, OT Hohenbrück, Zur Mühle 11, vor Ortsschild rechts - Biolandhof, Eckart und Reglinde Kindel, 12207 Berlin Goerzallee 78a, Tel./Fax: 030/8177874, Mobil: 0171/6321522 bzw. 0160/3501861, [email protected] Bockwindmühle, Baujahr 1753, technische Ausstattung: Flügelkreuz mit Türenzeug (1997 erneuert), ursprünglich 2 Mahlgänge und 2 Kammräder, nur größerer Mahlgang mit Mahlsteinen vorhanden, Nutzung als Wohnmühle. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen

148. Schlossmühle Königs Wusterhausen (vormals VEB Kreismühlenbetrieb) 15711 Königs Wusterhausen, Schlossstraße 7, die Mühle befindet sich direkt im Stadtzentrum in unmittelbarer Nachbarschaft vom Schloss Rentlocation Andreas Jahn GmbH, Geschäftsführer: Andreas Jahn Langhansstraße 123, 13086 Berlin, Mobil: 0172/3173117 Tel.: 030/92378899, Fax: 030/92378900, [email protected] Erste Erwähnung der Schlossmühle im Jahr 1366. 1960 wurde der Mehlmahl- betrieb eingestellt und bis 1991 Mischfutter produziert; Herr Jahn übernahm 2003 die Mühle; Mühlentechnik weitestgehend erhalten und vollständig. Technische Ausstattung: 5 Walzenstühle (1x Wetzig, 4x Lohmen), mehrere Plansichter (teilweise demontiert), Filtereinrichtung mit mech. Filteruhr, liegende Mischmaschine, Absackung, Reinigung, Aspirateur, Kippwaage (100 kg); das Objekt wird gegenwärtig bautechnisch aufgearbeitet und steht nach Baufertigstellung der Öffentlichkeit nahezu unverändert zur Besichti- gung und als Eventraum sowie für Film, Video- und Fotokulisse zur Verfügung. Aktivitäten: Mühlenführungen

Havelland 66. Bockwindmühle Paretz 14669 Ketzin, OT Paretz, An der Mühle 6 Wilfried Schwetzke, 14641 Nauen, OT Berge, Behnitzer Weg 2c Mobil: 0176/40016931 bzw. Freunde der Paretzer Mühle e.V. An der Mühle 6, 14669 Ketzin, OT Paretz, [email protected] Umbaute Bockwindmühle mit Müllerwohnung, erbaut 1872, bis 1948 Mühlenbetrieb mittels Windkraft, 1958 Einstellung des Mahlbetriebs, technische Ausstattung: großes Kammrad, Stockgetriebe, Mahlgang, Sackauf- zug, Steinkran, Segelgatterflügel. Nutzung als Wochenendhaus und Mühlen- vereinsheim. Neben der Mühle Eisenbahnwaggon von 1900. Neben der Mühle stehen zwei Eisenbahnwaggons und eine Miniaturmühle, 5,5 Meter hoch, Flügelspanne 4,5 m Aktivitäten: Besichtigung/Mühlenführungen ab 11 Uhr, Zigeunermusik ab 13 Uhr, Bewirtung u.a. mit Pannekooken.

32 136. Bockwindmühle Bamme 14715 Nennhausen, OT Bamme, hinter der Kirche bzw. dem Friedhof Förderverein Bockwindmühle e.V., Frau Cornelia Großmann Brandenburger Straße 3, 14715 Nennhausen, Tel.: 03385/505319 Fax: 03385/516237, [email protected] Eine der ältesten Bockwindmühlen des Havellandes, vermutlich 1569 erbaut, Teile der technischen Ausstattung erhalten, wie Flügelwelle, 2 Gänge, Transmission usw. Aktivitäten: Besichtigung der Mühle mit Führung, Geschichten um die Müllerei

Landkreis Oder-Spree 63. Schwerzkoer Mühle 15898 Neuzelle, OT Schwerzko, Schwerzkoer Straße 41 im Dorchetal, Sieghard Lang, Tel.: 033655/59866, Fax: 59866 Mobil: 0172/3171396, [email protected] Wassermühle an der Dorche, Sägewerk mit Horizontalgatter (Bj. um 1900) und Antrieb durch oberschlächtiges Wasserrad oder E-Motor, 1420 erstmals urkundlich erwähnt, Mahlbetrieb bis um 1920, Nutzung des elektrisch betriebenen Sägewerks nebengewerblich bis in die 1980er Jahre. Umfang- reiche Restaurierung bis 1999, u.a. Neubau des oberschlächtigen Wasserrades, Restaurierung des Sägewerks und des Horizontalgatters. Im Mühlengebäude kleines Mühlenmuseum und Ausflugsgaststätte, Mühlenladen. Aktivitäten: Schausägen mit Mühlenführung 11 und 14 Uhr, Mühlenladen und Mühlenklause geöffnet, im Angebot z.B. ofenfrisches Mühlenbrot, Blech- kuchen aus dem Steinbackofen.

102. Ragower Mühle 15890 Siehdichum, OT Schernsdorf außerhalb des Ortes im Schlaubetal, über Mixdorf Asphaltstraße und Radwanderweg von Müllrose-Kaisermühl Baldur Börner, Tel.: 033655/721, Fax: 033655/59610 [email protected] Wassermühle an der Schlaube, 2-stöckiges Mühlengebäude, Baujahr um 1810, Ersterwähnung um 1600, seit 1743 auch Schneidemühle und später Rohrmühle (beide nicht mehr erhalten), bis 1968 Mühlenbetrieb, technische Ausstattung um 1920: 1 Mahlgang, 1 Quetsche, 1 Plansichter, Reinigung (Aspirateur, Trieur, Schälmaschine), 1 Mischmaschine, 1 Sechskantsichter, 1 Auflöser, Fahrstuhl, Antrieb über Francisturbine mit stehender Welle (2006 restauriert), Nutzung als leerlauffähige Schauanlage geplant. Aktivitäten: Führungen durch die Mühle und Erläuterungen zur Wasser- kraftnutzung 10 Uhr und 15 Uhr und ggf. nach weiterer Anfrage.

33 116. Schlaubemühle 15898 Neuzelle, OT Treppeln an der Landstraße von Treppeln nach Groß Muckrow BUND Naturschutz-Zentrum Schlaubemühle Tel.: 033673/5952, Fax: 033673/69162, BUND Landesverband Branden- burg, Vors.: Burkhard Voß, Geschäftsführer: Axel Kruschat Tel.: 0331/23700141, [email protected] Die Schlaubemühle war die erste Mühle, die an der Schlaube errichtet wurde. Ihre erste Erwähnung stammt von 1420 als „dy mole zu Werchenow“. Bauern aus den umliegenden Dörfern brachten bis zum Ende des Zweiten Welt- krieges ihr Korn zum Mahlen in die Mühle. Der letzte Müller wurde nicht weit vom Haus bestattet. Sein Grab ist mit einem Gedenkstein gekennzeichnet, so dass man es noch heute finden kann. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Schlaubemühle als Gasthaus, bis sie in den 70er Jahren in Staatsbesitz überging. Im Jahr 1993 wurde auf dem Gelände ein Naturschutz- und Informationszentrum des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eröffnet. Aktivitäten: Mühlenfest, Markttreiben mit verschiedenen Gewerken, geführte Wanderung, Spiel und Spaß mit den Clowns Peppi und Freddy.

153. Gut Klostermühle Alt Madlitz 15518 Madlitz-Wilmersdorf, Mühlenstraße 11 Jens Dünnbier, Tel.: 033607/59290, Fax: 033607/5929123 [email protected] Ehemalige Wassermühle zur Getreideverarbeitung, erstmals um 1441 als „madelnische mohle“ durch Anstau des Madlitzer Sees erwähnt, zeitweilig gehörte sie wie der Ort der Universität „Viadrina“ in Frankfurt/Oder, 2005 Neubau eines rückschlächtigen Wasserrades (Schaufelrad) aus Cortenstahl mit automatischer Steuerung und Stauregulierung zur Stromerzeugung, Generatorleistung 10 kW, Nutzung des Mühlenanwesens als Hotel und Gast- stätte, keine sonstige Mühlentechnik erhalten. Aktivitäten: 11–16 Uhr öffentliche Führungen über das Gut Klostermühle, welche auch die historischen Seiten des Anwesens zeigen (Voranmeldung erwünscht)

Landkreis Spree-Neiße 49. Holländermühle Turnow 03185 Turnow-Preilack, OT Turnow, Ausbau-Windmühle 5 von Peitz kommend in Richtung Lieberose auf der B 168 am Ortseingang Turnow links abbiegen (Wegweiser) ca. 1 km, von Lieberose kommend auf B168 Richtung Peitz nach Ortsdurchfahrt Turnow rechts abbiegen (Wegweiser) ca. 1 km Ernst und Steffen Dubrau, Dorfstraße 12, 03185 Turnow-Preilack

34 OT Turnow, Tel.: 035601/31670, Mobil: 0151/58859148 [email protected] Zur Motormühle umgebaute ehem. Turmwindmühle, vormals Bockwind- mühle, dann Holländerwindmühle aus Holz, im Jahr 1854 als massive Hol- länderwindmühle mit Windantrieb und später mit Wind- und Dampfantrieb errichtet. Seit 1936 elektrisch betrieben. Komplette Mühleneinrichtung aus den 1930er Jahren mit angebautem 60 t Getreidesilo, Reinigung, 1 Quetsche, 1 doppelter Walzenstuhl, 1 einfacher Walzenstuhl (Fa. Hipkow), 1 einteiliger Plansichter, 1 Mahlgang, 6 stehende Mischmaschinen, 1 Hochleistungs- schrotmühle HSM55 (Bj. 1962) zum Schroten von Futtergetreide, 1 Aufzug (Bj.1893), Antrieb über Schleifringläufermotor. Aktivitäten: Mühle geöffnet am 12.06 und 13.06.2011 von 10–17 Uhr mit stündlich sachkundigen Führungen mit dem Müller. Gastronomische Bewir- tung auf dem Mühlenvorplatz

50. Alte Mühle Proschim 03130 Proschim, Mühlenweg, am Ortsausgang Manfred Fentrohs, 03119 Welzow, Liesker Weg 7, Tel.: 035751/12445 bzw. Traditionelle Landtechnik und bäuerliche Lebensart Proschim e.V. Herr Erhard Lehmann, Vereinsvors., Tel.: 035751/2113 Motormühle mit Resten der Mühlentechnik aus den 1920–30er Jahren, u.a. Getreidereinigung, Hammermühle, Elevatoren, Aufzug, diverse weitere Ausstellungsstücke, wie Schrotmühlen und Mühlenmodelle. Nutzung als ländliches Museum zu den Themen: Geschichte der Mühle, Landwirtschaft, ländliches Handwerk, ländliche Alltagskultur. Von 1800–1924 Bockwindmüh- le. Ursprüngliche Ausstattung der Motormühle Heinrich Rauch bis 1958 als 5 t halbautomatische Roggenund Weizenmühle, u.a. Reinigung, Quetsche, 2 Walzenstühle 300/800, Plansichter, liegende Mischmaschine, Elevatoren. Nach 1958 weitgehende Demontage der Technik und Mühle von der LPG zum Schroten genutzt. Aktivitäten: Besichtigung/Führung, Bewirtung

53. Paulick‘s Mühle 03096 Burg, OT Müschen, Vetschauer Straße 26, Dirk Paulick Tel.: 035603/60671, Fax: 035603/61603, [email protected] Produzierende kombinierte Roggen- und Weizenmühle, Antrieb durch Francis-Wasserturbine. Aktivitäten: Verkauf von Bio-Erzeugnissen, Mühlenführungen, Bewirtung

35 104. Mühle Hornow 03130 Hornow, Spremberger Straße 65a Irene Nitschke, Tel.: 035698/422, [email protected] Ehemalige Bockwindmühle von 1787, 1929/30 Umbau zur Motormühle, mit vollständiger Technik zur Getreideverarbeitung als Zwei-Passagen-Anlage, u.a. Walzenstuhl, Plansichter, ruhende Schauanlage. Restaurierung geplant. Mühlenhülle wurde in 2010 erneuert. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen

Märkisch-Oderland 15. Bockwindmühle Wilhelmsaue 15324 Letschin, OT Wilhelmsaue, Dorfstraße Detlef Sommerfeldt, Tel.: 033475/50291, Mobil: 0162/6318478 Beschreibung: Bockwindmühle mit Türenflügel, Baujahr 1880, technische Ausstattung: Walzenstuhl, Schrotgang, Quetsche, Sechskantsichter, Reini- gung, Spitzgang. Als betriebsfähige Schauanlage genutzt, mit der gelegentlich geschrotet wird. Die Mühle gehört zum Museum Altranft. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen, Mahlbetrieb, Mühlenfest

52. Wassermühle Worin 15306 Worin, Lösnitzstraße 20 Frau Nawroth (Vereinsvorsitzende), Tel.: 033477/4268 Gisela Seifert, Am See 1, 15306 Vierlinden/OT Worin, Tel.: 033477/49115 oder 033477/229, Fax: 033477/548900, [email protected] Kleine dörfliche Mühle (Ersterwähnung 1398), dreigeschossiger Bau von 1825, u.a. Schrot- und Mahlgänge, Walzenstühle, Reinigung, Mischmaschine (Technik um 1890) mit musealer Nutzung. Bis 1960 Herstellung von Mehl, bis 1972 Schrotproduktion, von 1993–2001 Restaurierung. Ausstellungen u.a. in der Müllerwohnung und der Gesellenkammer. Aktivitäten: Von 10 bis 18 Uhr auf dem Mühlenhof der Woriner Wassermüh- le mit Blasmusik, polnischem Volkschor, selbstgebackenem Kuchen und Spaß für die Kleinen, Bewirtung

Oberhavel 47. Bockwindmühle Vehlefanz 16727 Oberkrämer, OT Vehlefanz, Lindenallee 71, Ortsaus- gang Richtung Schwante, linke Seite, Gemeinde Oberkrämer Perwenitzer Weg 2, 16727 Oberkrämer, Frau Draeger, Tel.: 03304/393235 Fax: 03304/393239, [email protected] Bockwindmühle von 1815 mit Segelgatterflügel, 1935 Generalüberholung, bis 1945 zur Herstellung von Mehl und anschließend bis 1965 zum Schroten genutzt, technische Ausstattung: 2 Mahlgänge, Sichter, Sackaufzug, nach Restaurierung wird die Mühle seit 1991 als Außenstelle des Kreismuseums

36 Oranienburg genutzt. Aufwendige Sanierung 2007–2010, seit 2011 ist die Mühle wieder im Eigentum der Gemeinde Oberkrämer Aktivitäten: Besichtigung, evtl. Mühlenbetrieb bei Wind

155. Mühle Tornow Mühle Tornow Neue Straße 1, 16798 Fürstenberg, OT Tornow Herr Schneider, Tel.: 033080/404850 Fax: 033080/404851 [email protected] 3-stöckiges Mühlengebäude, erbaut 1870, 1 Walzenstuhl und kompl. Aufzugs- anlage sind noch vorhanden. Derzeit wird die Mühle als solche nicht genutzt. Aktivitäten: Geöffnetes Restaurant, Führungen durch das Mühlengebäude sind möglich, Fotoausstellung über die Geschichte der Mühle ist frei zugänglich.

Oberspreewald-Lausitz 125. Sägewerk und Getreidemühle Merbeth 01945 Kroppen, Heinersdorfer Straße 16, Wolfgang Merbeth Tel.: 035755/402, Fax: 035755/700, [email protected] Getreide- und Sägemühle an der Pulsnitz gelegen. Getreidemühle – Motor- mühle/früher Turbinenantrieb, dreistöckiges Mühlengebäude mit 2 Walzen- stühlen,1 Plansichter, Reinigung, 1 Schrotgang, 1994 stillgelegt, Sägemühle – Wassermühle mit Turbine zur Stromerzeugung, Vollgatter, Horizontalgatter, Hobel- u. Spundmaschine. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen durch die Getreidemühle und das Sägewerk, Vorführungen am Sägegatter und Besichtigung der Turbine, musikal. Darbietungen, Hau den Lukas, Angebote für Kinder, Bewirtung

142. Mühle Neudöbern 03229 Luckaitztal, OT Neudöbern, Altdöberner Straße 5 Uwe Zozmann, Tel.: 0172/3506085, Fax: 035434/12840 [email protected] Wassermühle, dreistöckiges Mühlengebäude von ca. 1902, ehemals mit Wasserrad zur Getreideverarbeitung, Ersterwähnung um 1680, bis in die 1960er Jahre betrieben, technische Ausstattung: 2 Walzenstühle, 1 Quetsche, 1 Plansichter. Aktivitäten: Mühlenführungen, gastronomische Versorgung, kleines Rahmenprogramm

37 131. Ehemalige Bockwindmühle Zwietow 03229 Luckaitztal, OT Gosda, Mühlenstraße 3 gelegen an der Hauptstraße zwischen Gosda und Zwietow in der Calauer Schweiz, Alfred und Lotte Weise, Tel.: 03541/802754 Ehemalige Bockwindmühle, 1860 erbaut, 1937 Umbau zur Motormühle, technische Ausstattung: 1 Schrotgang, 3 Walzenstühle, ruhende Schauanlage, derzeitige Nutzung als Museum ländlicher Alltagskultur mit kleinbäuerlichen Gerätschaften und hauswirtschaftlichen Gegenständen. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen

Ostprignitz-Ruppin 57. Wassermühle Wustrau 16818 Wustrau, An der Mühle 5, Mühlenverein Ruppiner Land e.V., Geschäftsstelle „Mühle Wustrau“, An der Mühle 5, 16818 Wustrau, Postanschrift: Bernd Evers 16515 Zühlsdorf, Mühlenstraße 10, Tel./Fax: 033397/71376 Große industrielle Mühlenanlage (stillgel.), Müllereitechnik z.T. vorhanden, großes Zuppinger-Wasserrad zur Gewinnung von Elektroenergie (25 kW), altes Getriebe mit Haupttransmission noch in Betrieb. Umgesetzte Mühlen- technik aus der Motormühle Lindenberg derzeit im Aufbau. Im Hofbereich befindet sich ein wiedererrichtetes altes Sägegatter. Die Mühle ist äußerlich fast vollständig saniert. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen, Brot backen, Bewirtung

59. Mühlenmuseum Dorf Zechlin 16837 Dorf Zechlin Bernd-Dieter Krüger, 16837 Dorf Zechlin, Am Kunkelberg 14, Tel.: 033923/70267, Fax: 033923/71267, [email protected] Dörfliche Wassermühle, technische Ausstattung: Walzenstuhl, Schrotgang, Hammermühle, Mischmaschine, Reinigung, Fahrstuhl, Plansichter, Wasser- rad. Bis 1989 Mühlenbetrieb, Nutzung seit 1993 als museale Schauanlage und Gaststätte. Aktivitäten: Besichtigung/Führung, Bewirtung

122. Motormühle Hans Friese 16818 Kränzlin, Kleine Straße 32, Sven Thiede, Tel.: 03391/504700 Motormühle, 2-stöckig, stillgelegt, Baujahr 1937, errichtet unter Verwendung von Teilen einer 1937 abgebrochenen Bockwindmühle (Bj. 1817). Bis 1961 Lohn- und Handelsmüllerei, danach Futtermittelproduktion für die LPG bis ca. 1980, Teile der Technik, wie z.B. 2 Walzenstühle der Fa. Wetzig, Schrotgang (Steindurchmesser 1,40 m), Steinkran, Teile der Mischmaschine, Reinigung, Quetsche, Elevatoren, Absackung u.a. erhalten. Derzeit Restaurierung als leerlauffähige Schauanlage, u.a. 2006 Erneuerung von Dach und Fenstern.

38 Ergänzung der Anlage durch umgesetzte Mühlentechnik aus einer Motor- mühle in Ketzür. 2009/2010 Einbau von Plansichter, Reinigung, Aspirateur, Schälmaschine. Aktivitäten: Besichtigung/Führung, Bewirtung, Handmühle und Handsieb für Kinder

130. Klostermühle Lindow (Mark) 16835 Lindow (Mark), Am Wutzsee 2 Ortsmitte, in der Nähe des ehemaligen Klosters Klaus Wiese, Müllermeister, Tel.: 033933/70271 oder 90397 Zweistöckiges Mühlengebäude aus dem Jahr 1848, technische Ausstattung ca. 1950, vormals Wassermühle mit Turbine, technische Ausstattung: Reinigung, Quetsche, Walzenstuhl, Ausmahlmaschine, zweiteiliger stehender Plansichter, stehende Mischmaschine, Fahrstuhl, Speicher. Nutzung als Landhandel, Quetschen von Getreide, Mühle als Schauanlage. Aktivitäten: Besichtigungen und Führungen in Mühle und Speicher, Kinder- betreuung, Bewirtung.

Potsdam 16. Historische Mühle im Park von Sanssouci 14469 Potsdam, Maulbeerallee 5, am Schloss Sanssouci Torsten Rüdinger, Frederic Schüler, Tel.: 0331/5506851, Fax: 0331/5506853, [email protected] Beschreibung: Galerieholländer (Neubau von 1983/93) mit Sterz und Segelflügeln (Stahlruten, Durchmesser des Flügelkreuzes: 24 m), windgängig, technische Ausstattung: Gang mit zweistufigem Askaniasichter, stehende Mischmaschine, Quetsche mit Flockenzylinder, Steinkran. Der Bereich der Mühlentechnik befindet sich auf dem 4.–6. Boden. Der gemauerte Turm wir für Ausstellungen zu den Themen: Die handwerkliche Windmühle des 18. und 19. Jh. (1. Boden), Geschichte der Historischen Mühle (2. Boden) und Mühlen in der Gegenwart (3. Boden) genutzt. Standort einer Mühle seit 1738 (Bockwindmühle), seit 1787/91 Galerieholländer, bis 1858 Mühlenbetrieb mit 3 Gängen, 2 Beutelkisten, 1 Sechskantsichter, Gang zur Graupenherstellung mit Sortierzylinder. Seit 1861 Denkmal, am 27.04.1945 Zerstörung durch Feuer/Kriegseinwirkung. Aktivitäten: Besichtigung der Mühle (Ausstellungen und Technik), Führungen, Bewirtung, Verkauf von Mühlenprodukten

39 Potsdam-Mittelmark 6. Bockwindmühle Cammer 14822 Planebruch, OT Cammer, Dorfeingang aus Richtung Golzow Dorfverein Cammer, Andreas Koska, Tel.: 033835/41308 Fax: 033835/60585, Gerhard Rettig, Im Park 3, 14822 Planebruch OT Cammer, Tel.: 033835/41317, [email protected] Umfassend restaurierte Bockwindmühle mit Jalousieflügeln und Ver mah- lungstechnik wie Schrotgang, Motormahlsystem mit Walzenstuhl und Wurfsichter, Quetsche. Die Mühle ist windgängig. Standort schon vor 1830 bekannt, Windbock 1894 aus Potsdam hierher versetzt. Mehrere Restaurie- rungen nach Verfall, letzte bis 2008. Aktivitäten: Mühlenbesichtigungen und Führungen. Rund um die Mühle ein großes Kinderfest mit vielen Mitmachaktivitäten. Reiten, Modellflugbau, Drachenbau, Schminktisch, Haustierzoo, Chorauftritt, Brücker Erntekönigin

8. Paltrockwindmühle Langerwisch 14552 Michendorf, OT Langerwisch, Bergholzer Straße 20 Jörg-Peter Melior, Tel.: 033205/45486, Fax: 033205/20478 [email protected] Paltrockwindmühle, 1879 Bockwindmühle, 1930 Umbau zum Paltrock, wind- gängig (Volljalousie), techn. Ausstattung: Reinigung, 1 Mahlgang, 1 Walzen- stuhl, 1 Mahlgang, 2 Askaniasichter, Aspiration, 2 stehende Mischmaschinen. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen

33. Inselmühle Werder 14542 Werder (Havel), Kirchstraße 6/7, Inselstadt Stadtverwaltung Werder bzw. Tourismusbüro, Tel.: 03327/783374 Fax: 03327/783322, [email protected] Bockwindmühle, mit Hechtschen Federjalousieflügeln (Neubau 2005) und div. technischen Inventar (Schrotgang, Wurfsichter), windgängig und mahl- fähig. Als Ersatz für die im Dezember 1973 abgebrannte Inselmühle wurde im November 1985 die jetzige Mühle aus Klossa nach Werder versetzt und ab September 1987 neu aufgebaut. Aktivitäten: Besichtigung, Führungen

79. Bockwindmühle Beelitz 14547 Beelitz, Trebbiner Str. 79, Mühlenhof an der Kreuzung B 246/B 2 Beelitzer Mühlenverein e.V., Brückerstraße 53, 14547 Beelitz, Tel./Fax: 033204/638999, Vors.: Ulrich Hyna, Mobil: 0175/1250354 [email protected] Sanierte Bockwindmühle mit Jalousieklappenflügeln, vormals Motormühle; Baujahr 1792, Sanierung 2006. Technische Ausstattung: Mahlgang, Walzen- stuhl, Quetsche, Askaniasichter, Sechskantsichter, Antrieb über E-Motor oder

40 Windkraft. Nutzung als funktionsfähiges Mühlenmuseum mit gelegentlichem Mahlbetrieb. Aktivitäten: Mühlenführungen, Bewirtung sowie kulturelle und musika- lische Umrahmung

109. Kleine Bockwindmühle Langerwisch 14552 Michendorf, OT Langerwisch, Bergholzer Straße 20 Jörg-Peter Melior, Tel.: 033205/45486, Fax: 033205/20478 [email protected] Miniaturbockwindmühle im Maßstab 1:4, Jalousieflügel, Schrotgang, windgängig. Die Mühle stand ursprünglich bis 1958 in Paretz-Ketzin, dann in Fahrland. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen

64. Bockwindmühle Ketzür 14778 Ketzür, Mühlenberg Förderverein zur Erhaltung der Bockwindmühle Ketzür e.V. Frau Monika Böhling-Fießinger, Unter den Linden 11, 14778 Ketzür Tel.: 033836/40650 oder 20986, Fax: 033836/20524 (Frau Rosemüller), [email protected] Bockwindmühle, 1861 von Potsdam-Bornim nach Ketzür umgesetzt, Müh- lenbetrieb bis 1955, technische Ausstattung: 2 Mahlgänge, windgetrieben, 1 Walzenstuhl, 1 Askaniasichter, Jalousieflügel, Restaurierung der Mühle als betriebsfähige Schauanlage von 2004–2007. Aktivitäten: Führungen durch die restaurierte Mühle, hoffentlich mit Wind, Harfenkonzert vor der Mühle, Ketzürer Töpferwaren sowie Garlitzer Käse, passend zum frischen Brot

67. Eulenmühle 14793 Ziesar, OT Glienecke, Eulenmühle, Otto Schmücker Tel.: 033830/61155, Fax: 033830/12112, [email protected] Wassermühle an der Buckau, Ersterwähnung 1408, Baujahr des heutigen Mühlengebäudes 1884. 1999 Neubau eines Zuppinger-Wasserrades mit einem Durchmesser von 6,50 m, einer Breite von 1,30 m und 40 Schaufeln, Leistung P = 18 kW, Nutzung zur netzgekoppelten Stromerzeugung. In den 1980er Jahren Umbau und betriebsfähige Restaurierung der Sägemühle, ausgestattet mit einem elektrisch betriebenen Sägegatter der Firma „Goede“ aus dem frühen 20. Jahrhundert. Zeitweilige Nutzung des Sägewerks zum Zuschneiden von Bäumen. Aktivitäten: Gastronomische Versorgung ab 10 Uhr, Vorführung der Sägemühle (ca. 12–14 Uhr) Mittagessen aus der Gulaschkanone sowie vom Grill, zum Kaffee und Kuchen: Blasmusik mit den Burgmusikanten Ziesar, Kutschfahrten, Oldtimer „Brockenhexe“ mit Betriebsvorführung.

41 134. Fläming Mühle (Großkopfs Mühle) 14823 Niemegk, Wittenberger Straße 23 von der A9 kommend an der Anschlussstelle Niemegk abfahren, rechts halten und den Ort Niemegk durchfahren, der Wittenberger Straße am Ortsschild Niemegk Richtung folgen, rechts die Mühle Großkopfs Turmwindmühle Niemegk e.V., Mittelstraße 17 14823 Niemegk, Vorsitzender: Andreas Wendt, Tel.: 033843/51050 [email protected] Turmholländerwindmühle, ohne Flügel, erbaut 1906, ursprünglich Jalousie- flügel, 1930er Jahre Einbau eines Dieselmotors Fa. Deutz als Hilfsantrieb, im Zweiten Weltkrieg Zerstörung des Windantriebs, bis 1974 Mehlproduktion, komplettes Mahlsystem mit Reinigung, 2 Walzenstühle (1x Bühler u. 1x Wetzig), Plansichter, Elevatoren, die Mühle wird seit 2005 wieder mit dem historischen Dieselmotor betrieben. Aktivitäten: 12. Mühlenfest im gemütlichen Ambiente. Ausrichter ist der Verein „Großkopfs Turmwindmühle Niemegk e.V.“ Beginn: 10 Uhr, Aktivi- täten: Besichtigung/Mühlenführungen und Schaumahlen, Besichtigung und Vorführung des Mühlenantriebes Deutz MIH 332, Bj. 1934, Musik, Bewirtung.

147. Krügermühle 14793 Bücknitz bei Ziesar, Bücknitzer Straße 6 Rolf Czapiewski & Katrin Ide-Lenski, 1. Vorsitzende des Vereines Industriedenkmal, Krügermühle Bücknitz e.V. Forststraße 12, 39291 Magdeburgerforth Tel.: 039225/63366 Fax: 039225/63494, [email protected] Die Krügermühle ist eine große industrielle Mühlenanlage. Sie verfügt über eine Wasserkraftturbine, die zur Stromerzeugung dient. Technik für die Getreideverarbeitung vorhanden. Die Mühle verfügt darüber hinaus über ein Friseurmuseum, ein Druckereimuseum sowie über eine historische Foto- und Filmausstellung. Aktivitäten: Mühlenführungen, Stände mit regionalen Produkten, Vorfüh- rung des Druckereihandwerkes und des Friseurhandwerkes, Oldtimerausstel- lung, Bewirtung

Prignitz 30. Bekemühle Dannenwalde 16866 Gumtow, OT Dannenwalde, Kolreper Damm 14 Frau Berger, Tel.: 033975/50292, Fax: 033975/50546 Dr. Ute Martens (Inhaberin), Tel.: 030/7033403, [email protected] Wassermühle, Ersterwähnung 1438, mit teilweise erhaltener und restaurierter Technik, zu denen u.a. Getriebe, Mahlgang, Steinkran, Walzenstuhl, Wurf- sichter und Elevator gehören. Ein Teil der Maschinengruppen kann mittels eines Elektromotors im Leerlauf betrieben werden. 2001 erfolgte die Erneue-

42 rung des Wasserrads, das einen Generator antreibt. Die Mühle wird als Hotel und für Tagungen genutzt. Nach Absprache ist auch eine Bewirtung möglich. Aktivitäten: Besichtigung, Mühlenführungen, Gewinnspiel, Bewirtung

100. Wassermühle Wolfshagen 19348 Wolfshagen/Prignitz, gegenüber dem Schloss Förderverein Wassermühle Wolfshagen/Prignitz e. V. Erster Vorsitzender Henri Kohlmetz, Tel.: 033983/70113 Fax: 033983/70688, [email protected] Ehemalige Getreidewassermühle an der Stepenitz, ohne Technik, Turbinenanlage erhalten, neben der Mühle großes Speichergebäude Aktivitäten: Besichtigung/Führung, Bewirtung

154. Koebemühle – Wassermühle Triglitz 16949 Triglitz, Zur Wassermühle 1, gelegen am Ortseingang von Putlitz kommend über den Jakobsdorfer Weg, Heinz und Petra Koebe Tel.: 033981/50840, [email protected] Erbaut 1702–1704 mit technischer Ausstattung von 1880 und 1922, kultur- historisch bedeutendes Mühlengebäude mit offenem Herd, Kuppelbackofen, Schrotmühle und Reste eines originalen Mahlganges. Ab Mai 2011 wird das Gebäude als Gasthaus und Pension genutzt. Aktivitäten: Besichtigung von „Haus und Hof“, gastronomische Versorgung, Ver tr ieb von Heil- und Wildkräuterspezialitäten sowie hausgebrautes Bio- Bier, Kutschfahrten

Teltow-Fläming 35. Schubertsche Scheunenwindmühle 15838 Am Mellensee, Dorfaue Saalow 19 Arbeitsgruppe Bürgerhaus Saalow e.V., 15838 Am Mellensee Dorfaue Saalow 2, Tel.: 03377/303031 oder 302260, Fax: 303032 Marianne Frey, [email protected] Aus Podemus bei Dresden auf Initiative von Bernd Maywald 1992/93 nach Saalow umgesetzte einzigartige Mühle von 1866. Technische Ausstattung: 2 Windräder hinter Scheunentoren. Das große Windrad mit zwei Kamm- rädern, das vordere Kammrad trieb Schrotgang im Obergeschoss an, am hinteren Kammrad Bremse. Das kleine Windrad wurde zum Antrieb des Sackaufzugs genutzt. Nutzung der Mühle als leerlauffähige Schauanlage und kleines Museum. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen, Saalower Mühlenfest mit Handwerks- und Marktständen auf der Dorfaue vor der Mühle. Angebote für Kinder, Musik, Bewirtung.

43 10. Friedensmühle Petkus 15837 Baruth/Mark, OT Petkus, Petkuser Hauptstraße 36a Ortsausgang nach Wahlsdorf Helmut Behrendt, Weichpfuhl Straße 29, 14943 Luckenwalde Tel.: 0162/6422685, [email protected] Paltrockmühle mit Jalousieflügeln, erbaut 1837 als Bockwindmühle, Stillle- gung 1940, 1950 zur Paltrockmühle umgebaut, 1977 Einstellung des Mahlbe- triebs, ab 1991 umfangreiche Restaurierungen, techn. Ausstattung: Reinigung, 1 Schälmaschine, 1 Schrotgang, 3 Walzenstühle, Plansichter, 2 stehende Mischmaschinen. Aktivitäten: Mühlenführungen, Kutschfahrten mit Kaltblütern, Bewirtung (z.B. Schwein am Spieß) und mehr

20. Dammühle Wildau-Wentdorf 15936 Dahmetal, OT Wildau-Wentdorf, Ortsausgang Richtung Drahnsdorf rechts, Heinrich Kahlbaum Tel.: 035453/69983, Fax: 035453/69072, [email protected] Wassermühle, erbaut 1905, Restaurierung und Umbau 1995–1998, mit Zup- pinger-Wasserrad zur Erzeugung von Elektroenergie. Teile eines Stationär- motors im Erdgeschoss erhalten, seitlich zur Mühle ehemalige Francisturbine der Mühle als Schauobjekt. Nutzung für Wohnzwecke, Büro, Übernachtung nach Anfrage. Aktivitäten: Besichtigung/Führung zum Thema Stromerzeugung, Bewir- tung auf der Terrasse vor dem Wasserrad und in der Mühle, Kaffee, Kuchen, Getränke, Gebratenes, Bier

34. Holländermühle Schöna-Kolpien 04936 Schöna-Kolpien, Dahmer Straße, Knut Krause 04936 Schöna-Kolpien, Dahmer Straße 29, Tel.: 035364/72880 Fax: 035364/72881, Mobil: 0170/2719873, [email protected] Kleine Erdholländermühle, Baujahr 1840 mit Jalousieflügeln (Volljalousie) und div. Müllereimaschinen, ursprünglich auch mit Sägegatter im Unterge- schoss. 2006 Erneuerung der Außenhaut mit Lärchenschindeln. Aktivitäten: Besichtigung/Mühlenführungen, Ausstellung landwirtschaft- licher Geräte, Maschinen und Traktoren (Bulldogs und andere), Bewirtung.

37. Obermühle Gottsdorf 14947 Gottsdorf, An der Obermühle 12, Martin und Markus Röthel, Tel.: 033732/40314, Fax: 50954, [email protected] Wassermühle am Pfefferfließ, Ersterwähnung 1285 mit technischer Aus- stattung von 1920–1950, dreistöckiges Mühlengebäude mit 2 Walzenstüh- len, 1 Quetsche, 1 Plansichter, Reinigung (Trieur, Aspirateur, Windsichter, Steinausleser), 1 Schrotgang, 1 Mischmaschine, Fahrstuhl, Antrieb über ein

44 rückschlächtiges Wasserrad, das sich im Mühlengebäude befindet, Kraftü- bertragung durch Transmissionen sehr sehenswert. Die Mühle ist ein voll produzierender Handwerksbetrieb, der unter Denkmalschutz steht. Aktivitäten: Besichtigung/Führung, Bewirtung

40. Bockwindmühle Gölsdorf 14913 Niedergörsdorf (OT Gölsdorf), Reinhard Fromm, Gölsdorf 20 14913 Niedergörsdorf, Tel.: 033741/72212, [email protected] Sanierungsbedürftige Bockwindmühle, ohne Flügel, technische Ausstattung: 1 Walzenstuhl, 2 Mahlgänge, Sichter, Aufzug Aktivitäten: Beginn 10.30 Uhr, 11 sowie 13 Uhr Auftritt der Theatergruppe „Mühlengeister“, Angebote für Kinder, gastronomische Versorgung

55. Hochzeitsmühle (Bockwindmühle Dennewitz) 14913 Gemeinde Niedergörsdorf, OT Dennewitz, Wittenberger Straße Gemeinde Niedergörsdorf, Frau Martina Schlanke, Tel.: 033741/697-0 Fax: 033741/72215, Frau Brechlin, Wirtshaus „Zum Grafen Bülow“ 14913 Niedergörsdorf, Dennewitz 12, Tel.: 033741/72030 Fax: 033741/72032, [email protected] Aus Teilen anderer Mühlen zusammengebaute neue Bockwindmühle mit Flügeln, jedoch ohne Technik. Aktivitäten: Besichtigung der Hochzeitsmühle; ab 11 Uhr gastronomische Versorgung von Fam. Kießling; ab 14.30 Uhr Auftritt der „Dennewitzer Flämingtrachten“; musikalische Umrahmung

81. Bachmühle Görsdorf 15936 Dahmetal, OT Görsdorf, Bachmühle 41, Frank Zelmer Tel.: 035451/187019, Mobil: 0174/3505563, [email protected] Wassermühle, ehemals mit einer stehenden und einer liegenden Francis- turbine, seit 1945 ohne Technik, Haferquetsche vorhanden. Wiederhergerich- teter Mühlenteich, Aufbau eines Wasserrades und Umsetzung alter Mühlen- technik geplant. Das Mühlen- und Wohngebäude ist saniert und wird zum Wohnen und als Pension genutzt. Aktivitäten: Besichtigung, Schaumahlen sowie Selbstmahlen durch den Besucher mit einem Nachbau einer germanischen Handmühle mit echten Mahlsteinen aus der Eifel – vom letzten Mühlsteinhersteller, Herrn Strakosch, gefertigt, Vor trag zur Geschichte der Mühle um 13 Uhr, anschließend Lesung der Krabat-Sage, kleines Quiz zur Sage, Bewirtung

143. Neue Mühle Wildau-Wentdorf 15936 Dahmetal, Wildau-Wentdorf 31 Ortsausgang Richtung Kümmritz/Luckau auf der linken Seite Christina Berger und Matthias Kiekbusch, Wildau-Wentdorf 31

45 15936 Dahmetal, Tel.: 035453/679300, [email protected] Wassermühle an der Dahme mit innenliegendem mittelschlächtigem Wasser- rad aus Stahl im Radhaus und Generator, ohne weitere Mühlentechnik, vor- mals Getreide- und Sägemühle, im 18. Jh. erste Erwähnungen des Standortes. Aktivitäten: Besichtigung/Führung, Bewirtung

Uckermark 23. Salvey Mühle 3 16307 Gartz/Oder, OT Geesow, Rainer Hanke Tel.: 033333/30335, Fax: 033333/31899, [email protected] Wassermühle am Salveybach, Ersterwähnung 1248, mit mobiltionsfähig restauriertem Sägegatter (Bj. 1912), teilweise erhaltene leerlauffähige Getrei- demühlentechnik um 1930, z.B. Motorschrotgang, Behälter, Elevatoren, Trans- missionen, stehende Mischmaschine, da der Großteil der Maschinen in den 1960er Jahren in die Passower Mühle umgesetzt wurden. Ab dieser Zeit nur noch Herstellung von Futterschrot. Um 1970 Verfüllung des Turbinenschachts, Antrieb der Mühle über E-Motor bis 1992. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen im Rahmen eines Mühlenfestes, Vorführungen am Sägegatter, Unterhaltung, Bewirtung

70. Wassermühle Gollmitz 17291 Nord-Westuckermark, OT Gollmitz, Mühlenberg 12 Kai Rogozinski, 17291 Gollmitz, Mühlenberg 12, Tel.: 039852/49141 oder Tel. 030/56301334, Mobil: 0177/2151609, [email protected] Wassermühle (Bj. 1724–1745) mit neu erbautem (Ende 2005) Zuppinger- Wasserrad (6 m) am Strom, technische Ausstattung: 1 Mahlgang, 2 Walzenstühle, 1 Quetsche, 1 Schälmaschine, 1 Grießputzmaschine, Wasser- rad zur Stromerzeugung, vormals Turbinenantrieb. Nutzung als produzieren- de Schauanlage. Aktivitäten: Am Pfingstsonntag um 20 Uhr Konzert, Pfingstmontag: Schau- mahlen, Mühlenführungen, alte Handwerkskunst, Live-Musik, Bewirtung

128. Erdholländermühle Greiffenberg 16278 Angermünde, OT Greiffenberg Ortsausgang rechts Richtung Willmersdorf Horst Fichtmüller, Schönermarker St. 21, 16278 Angermünde OT Frauenhagen, Tel./Fax: 033335/41354, [email protected] Ehemalige Erdholländerwindmühle am Ortsrand von Greiffenberg, erbaut um 1830, ehemals mit Jalousieflügeln und Außenkrühwerk ausgestattet. Der Standort wurde einstmals von Peter Joseph Lenné bestimmt. Ruine nach Blitzschlag und Brand 2006 zusammengefallen. Wiederaufbau bzw. Restau- rierung unter der Leitung des Vereins zur Förderung von Landwirtschaft, Handwerk und Kultur im Bereich Oder-Welse e . V. geplant.

46 Aktivitäten: Mühlenfest ab 10 Uhr; in diesem Jahr stehen die Aktivitäten im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten der 750-jährigen Stadt Greiffenberg.

149. Wassermühle Werbelow Werbelow 54, 17337 Uckerland am Ortsausgang nach Brietzig Bettina Husemann und Eberhard Neufink Tel.: 039740/29726, [email protected] Wassermühle nicht mehr in Betrieb, mit alter Turbine. Ersterwähnung 1375, Umbauung des Lehmbaues um 1925. Vierstöckiges Mühlengebäude mit erhaltener Transmissionsanlage. Derzeit keine Nutzung Aktivitäten: Besichtigung/Führung, Bewirtung

151. Walzmühle Casekow Bahnhofstraße 3a, 16306 Casekow am Bahnhof Richtung Luckow vorbei, 200 Meter weiter linke Seite Dorfverein Casekow e.V., Maik Schablack (Vereinsvorsitzender) Dorfanger 4, 16306 Casekow, Tel.: 033331/66390, Thorsten Bolle Bahnhofstr. 6, 16306 Casekow, Tel.: 033331/64142, [email protected] Zweistöckiges Mühlengebäude mit Keller, (Erstausstattung bis 1953, jetzt nicht mehr vorhanden: 4 doppelte Walzenstühle, 1 Quetsche, 2 Plansichter, 1 Aspirateur, 1 Schrotgang mit eigenem Antrieb, 1 stehende Mischmaschine). Derzeit wird das Gebäude zur Archivierung von Geräten und Haushaltsge- genständen aus der Landwirtschaft genutzt. Aktivitäten: Bildvortrag zur 700-Jahrfeier in Casekow, Jagdhornbläser, Kaffeetafel verbunden mit allg. gastronomischer Versorgung

Wittenberg, Sachsen-Anhalt 76. Turmholländerwindmühle Naundorf 06917 , OT Naundorf, Naundorf bei Seyda Nr. 13 300 m vor dem östlichen Ortsausgang Hannelore Hilse (Ortsteilbeiratsvorsitzende), Mobil: 0173/4091685 Klaus Bolze, ehem. Eigentümer, Tel.: 035387/42468 Mobil: 0160/96520742, [email protected] Turmholländermühle, Bj. 1911, bis 1969 als Motormühle betrieben, technische Ausstattung (von 1955): Reinigung, Quetsche, Schrotgang, Walzenstuhl, Plansichter, stehende Mischmaschine, Sackaufzug, z.Zt. ohne Flügel. 2001 äußerlich saniert. Technischer Umbau auf Stand um 1911 mit windgängiger Technik geplant. Aktivitäten: Besichtigung/Führungen. Im Ort Blaskonzert

Alle Mühlen, die am Deutschen Mühlentag 2011 teilnehmen und deren Betreiber Mitglied in der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e . V. sind, sind LVM-haftpflichtversichert.

47 Jetzt auch für 2012: Der Mühlen-Kalender

Für jeden Mühlenfreund der ideale Begleiter durch das Jahr 2012. 13 weitere Zeichnungen der Wind-, Wasser- und Motormühlen von Rüdiger Hagen beeindrucken neben ihrer Farbigkeit durch Präzision und tech- nische Genauigkeit. Gerade Laien vermitteln sie den Aufbau der verschie- MÜHLEN denen Mühlenarten in großer Klarheit. Format 33 x 46 cm 19,80 Euro

Zeichnungen von ISBN 978-3-942917-00-1 Rüdiger Hagen 22012 011 www.terra-press.de

„Kleine Mühlenkunde“ Die „Kleine Mühlenkunde“ von Torsten Rüdinger und Phillipp Opper- mann beschreibt den Aufbau und die Funktion der wichtigsten Arten von historischen Wasser-, Wind- und Maschinenmühlen. In einem eigenen Kapitel werden zahlreiche Nutzungsarten von Mühlen in Vergangenheit und Gegenwart vorgestellt. Schließlich werben die Autoren für einen sorgsamen Umgang mit noch vorhandenen Mühlen als schützenswertes Kulturgut und geben Tipps aus der Praxis von Betreibern historischer Mühlen.

Der Verlag „Edition Terra“ hat sich ent- schlossen, das ursprünglich auf 160 Seiten konzipierte Buch auf 200 Seiten auszudehnen. Dies nicht zuletzt, um den rund 400 Fotos und Grafiken ausreichend Raum zu bieten. Format 15 x 21 cm 16,80 Euro ISBN 978-3-9811626-7-7 www.terra-press.de

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