View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by Hochschulschriftenserver - Universität Frankfurt am Main Otto Hahn und die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Zerrspiegel neuerer Kritik Martin Trömel, Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Max von Laue-Strasse 7, D-60438 Frankfurt am Main. e-mail:
[email protected] Summary: In recent publications Otto Hahn, last president of the Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, is charged with having favoured the Nazi regime, before World War II by politically purging institutes and suppressing Lise Meitner’s contribution to the discovery of nuclear fission, and during the war by contributing to the German war efforts, mainly to the development of nuclear weapons. These charges, however, which partly concern also the Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft and some of their institutes are based on ignorance or disregard of the historical sources. Schlüsselwörter: Otto Hahn, Lise Meitner, Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, Hitlers Atombombe Einleitung Die vorliegende Schrift nimmt Stellung zu zwei Vorabdrucken aus dem Forschungsprogramm „Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus“ (Ergebnisse 10: Mark Walker 2003; Ergebnisse 14: Ruth L. Sime 2004). Diese befassten sich mit Otto Hahn, dem letzten Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und ersten Präsidenten ihrer Nachfolgerin, der Max- Planck-Gesellschaft. Hahn nahm diese beiden Ämter erst nach dem zweiten Weltkrieg wahr. Aber schon was Walker über Hahns Verhalten in der Vorkriegszeit schreibt, fordert Kritik heraus. Die Betrachtung konzentriert sich dabei auf Walkers Text, und Simes Beiträge, auf die Walker sich in wesentlichen Punkten stützt, werden hier nur beiläufig behandelt. 1.