Auszüge aus dem

Nahverkehrsplan des Ilm-Kreises

1997-2001

bestätigt

am 20.11.1996

mit BeschlußNr. 372 /96

vom Kreistag des Ilm-Kreises

Vorbemerkung

0. gesetzliche Grundlagen, Zuständigkeiten, Ermächtigungen

1. Analyse und Bewertung desÖPNV im Ilm-Kreis

1.1. der Nahverkehrsraum Ilm-Kreis

Fläche, Gestalt Einwohner, Siedlungsdichte, Siedlungsverteilung

Regionale Funktionsgliederung, Verkehrsquellen und-Senken (Handel, Gewerbe, Industrie, Landwirtschaft, Fremdenverkehr),

Erschließung durch Verkehrswege (Schiene, Straße.)

Verkehrliche Verflechtungen zu benachbarten Nahverkehrsräumen

Standorte der Schulen

Dichte individueller Verkehrsmittel

Verkehrsdichte / Verkehrsströme

1.2. Entwicklungen im Ilm-Kreis 1997-2001

Entwicklungen Einwohner, Siedlungsverteilung

Entwicklung Schulen

Veränderungen Verkehrswege

Entwicklungen sonstige Infrastruktur

Entwicklung MIV-Verkehrsmitteldichte

1.3. Verkehrsplanungen bis 1996

Nahverkehrskonzept ARN [6]

Nahverkehrskonzept IL [7]

Verkehrsentwicklungskonzeption ARN [8]

Verkehrskonzept Region IL [9]

Entwicklungskonzeption der Landkreise / [10]

1.4. die Ausgangslage im Ilm-Kreis grundlegende KT-Beschlüsse politische Kontrolle unternehmerische Verantwortung nach Personenbeförderungsrecht

Organisation von Durchführung und Betrieb betriebliche Infrastruktur Fahrzeugbestand

Infrastruktur in den Gemeinden( Zustand der Fahrwege, Zustand und Lage der Zugangsstellen)

Fahrpläne

Linienangebote, Charakter und Wertung der Linien

Linien des Ilm-Kreises bei anderen AT

Schülerbeförderung als Hauptdienstleistung

Tarife

Kostendeckungsgrade

Finanzierungsquellen

Linien anderer AT im Ilm-Kreis

Beförderungsleistungen [14]

Schwachstellen

Inanspruchnahme der Angebote (Auswertungsübersichten der Fahrscheindrucker)

2. Verkehrspolitische Zielstellung

2.1. Entwicklung Verkehrsnachfrage

Auswirkungen Siedlungsstrukturveränderungen

Auswirkungen Autobahn, ICE, Taktangebote der DB AG,

Auswirkungen Fremdenverkehr im südlichen Ilm-Kreis

Auswirkungen MIV-Dichte

Hinweis auf Schulnetzplanung

2.2. Forderungen von Beteiligten und Betroffenen

2.3. Entwicklungsziele für denÖPNV im Ilm-Kreis bis 2001

Grundsätzliches, Angebotsgestaltung

Fahrpläne, Tarife Finanzierung, Organisation

ÖPNV in Verantwortung anderer Aufgabenträger

3. Realisierungskonzeption

3.1. Bedienungskonzept, Leistungen, Erschließung, Angebot

Grundsätze

Spezielle Erschließungen

Ergänzungsangebote

Vermittlung und Umsetzung der Angebote

3.2. Organisation desÖPNV im Ilm-Kreis

Grundkonzeption

Organisationsstruktur

Nebengeschäfte

3.3. Tarifrahmen, Kostendeckung, Finanzierung

Tarifentwicklung, Tarifsystem

Kostendeckung, Eigenwirtschaftlichkeit

Finanzierung

3.4. Infrastruktur, Netze, Fahrzeuge

Infrastrukturentwicklung

Netzgestaltung, Umsteigepunkte

Fahrzeugkonzepte

Quellenhinweise

Abkürzungsverzeichnis

Begriffe

Anlagen

Vorbemerkung

Bereits im Gesetzüber die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR v. 25. Mai 1990 war die Gewährleistung desöffentlichen Verkehrs als Selbstverwaltungsaufgabe der Kommunen festgeschrieben. Sowohl die Vorläufige Kommunalordnung als auch die Thüringer Kommunalordnung von 1993 setzen diese Linie fort und zählen die Gewährleistung desöffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu den Pflichtaufgaben des eigenen Wirkungskreises der Kommunen. Insoweit geht dieThüringer Kommunalverfassungüber den in anderen Bundesländern bisher vorhandenen Standard hinaus. Neben diesen kommunalrechtlichen Vorgaben unterliegt straßengebunderÖPNV den Vorschriften des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG). Das PBefG regelt i.w. den Zugang der Unternehmer zumÖPNV, unterwirft ihr Beförderungsangebot einer Genehmigungspflicht und verpflichtet sie zur Einhaltung von Fahrplänen und Tarifen sowie zur Beförderung ohne Ansehen der Person.

Der Zusammenschlußder Nationalstaaten zur Europäischen Gemeinschaft erfordert auch eine Harmonisierung im Verkehrsbereich. Die entsprechenden Forderungen der EG-Komission seit 1969 (EG-VO 1191/69 idF. der VO 1893/91) wurden in BRD durch die "Bahnreform" (Änderungen des Grundgesetzes, Regionalisierungsgesetz für die Deutsche Bahn und angrenzende Vorschriften) umgesetzt. U.a. ist im Regionalisierungsgesetz erstmals durch Gesetz der BegriffÖffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) definiert (Reiseweite, Reisedauer). Die Bahnreform trennt den überregionalen Verkehr (weiterhin Bundessache) vomÖPNV und weist denÖPNV den Ländern zu (nicht ohne einen Finanzierungsausgleich).

Die Thüringer Landkreise und kreisfreie Städte sind in der Folge der Bahnreform ab 01. Januar 1996 durch Landesgesetz Aufgabenträger (Planung, Organisation, Finanzierung) des straßengebundenenöffentlichen Personennahverkehrs. Der schienengebundenÖPNV steht seit diesem Zeitpunkt in Aufgabenträgerschaft des Freistaats.

Durch die Rechtslage ist ein Regelungsbedürfnis gegeben. Einschränkungen der Regelungsfreiheit bestehen durch die Bundesgesetzgebung (PBefG) und das EG-Recht.

Regelungsinstrument ist der Nahverkehrsplan (bundesweit gefordert durch§8 (3) PBefG).

Der Nahverkehrsplan soll nach der Definition des§6 ThürÖPNVG auf der Basis der verkehrspolitischen Zielstellung den mittel-und langfristige Rahmen für die Entwicklung desÖPNV vorgeben.

Er ist bedarfsgemäß,ggf. jährlich fortzuschreiben.

0. gesetzliche Grundlagen, Zuständigkeiten, Ermächtigungen

Nach§87 ThürKO ist derÖPNV eigene Aufgabe (und Pflichtaufgabe) des Landkreises (soweit nicht nach§2 ThürKO die Gemeinden denörtlichenÖPNV selbst gewährleisten);

§3 ThürÖPNVGüberträgt den Landkreisen die Trägerschaft für den StPNV und weist ihnen die entsprechenden Aufgaben zu;

nach§3 Absatz (1) Ziffer 2. ThürÖPNVG könnte die Große kreisangehörige Stadt Ilmenau die Aufgabenträgerschaft für den Stadtverkehrübernehmen, da ihr Stadtrat jedoch am 10.06.1996 mit BeschlußNr. 357/23/96 auf die Übernahme dieser Trägerschaft bis zum Jahr 2006 verzichtet hat, ist der Ilm-Kreis somit auch Aufgabenträger für den Stadtverkehr in Ilmenau;

§5 ThürÖPNVG verpflichtet die Aufgabenträger zur Aufstellung eines Nahverkehrsplans und regelt die Einbeziehung von Beteiligten und Betroffenen in den Planungsprozeß;

§6 ThürÖPNVG nennt die Inhalte, Sachverhalte und Zielstellungen, die der Nahverkehrsplan zu enthalten hat;

die§§8 (3) und 13 (2a) PBefG regeln die Bindung der Genehmigungsbehörde für Linienverkehre imÖPNV an den Nahverkehrsplan;

nach§98 ThürKO regeln die Landkreise eigene Angelegenheiten durch Satzung;

mit BeschlußNr. 268/96 hat der Kreistag des Ilm-Kreises am 28. Februar 1996 die Aufstellung eines NVP beschlossen;

im BeschlußNr. 268/96 sind Zeiten, Termine und Verfahren (u.a. Auslegung nach§73 (3) u.(4) ThürVwVfG) festgelegt, außerdem wird eine inhaltliche Gliederung des NVP vorgegeben.

1. Analyse und Bewertung desÖPNV im Ilm-Kreis

1.1. der Nahverkehrsraum Ilm-Kreis Fläche, Gestalt

Fläche 843 km²,Ausdehnung 40 km x 28 km,

Landschaftstypen:

-ackerbaulich intensiv genutzte Keuperlandschaft des Thüringer Beckens nördlich, westlich undöstlich von Arnstadt,

-Muschelkalklandschaft der Saale-Ilm-Platte in den Bereichen Ohrdrufer Scholle, Gosseler Scholle, Reinsberge

-Buntsandsteinlandschaft im Gebiet Martinroda / Branchewinda / Singen / Pennewitz

-Ackerbaugebiet Deubesenke südlich

-mittlerer Thüringer Wald südwestlich der Linie Geschwenda, Ilmenau, Gehren

-Schiefergebirgshochflächeöstlich des Langen Berges (Herschdorf, Großbreitenbach)

Einwohner, Siedlungsdichte, Siedlungsverteilung

Einwohner 123 862 (Stand 30.6.1994),

Siedlungsdichte:

-7 Städte, 43 Gemeinden

-jeweils knapp 30.000 EW haben Arnstadt und Ilmenau

-Orte mit 2.000 bis 5.000 EW sind: Stadtilm, Gräfenroda, Gehren, Ichtershausen, Großbreitenbach, Langewiesen, Geschwenda, Geraberg, Gräfinau-Angstedt, Schmiedefeld, Stützerbach sowie die Flächengemeinden Wipfratal und Wolfsberg

-in den bisher nicht genannten 31 anderen Gemeinden wohnen ca. 35.000 Einwohner, die Siedlungen verteilen sich im nördlichen Teil des Ilm-Kreises und auf der Schiefergebirgs-Hochfläche nahezu gleichmäßigüber das landwirtschaftlich genutzte Flachland, im gebirgigen Süden des Kreises sind dagegen die Siedlungen auf die Kerbtäler des Thüringer Waldes konzentriert.

Regionale Funktionsgliederung, Verkehrsquellen und-Senken (Handel, Gewerbe, Industrie, Landwirtschaft, Fremdenverkehr),

Raumordnerische Bedeutungen:

-die funktionelle Einstufung der Siedlungen ist im Regionalen Raumordnungsplan Mittelthüringen festgeschrieben [3], dort sind ebenfalls die raumordnungsplanerisch bedeutsamen Verkehrsachsen definiert.

Funktionalbereiche:

-nördlicher Bereich um die Kreisstadt Arnstadt:überregional verkehrsgünstig gelegen, mehrere Gewerbeflächen in unmittelbarer Nähe der A4, Altstandort von Industrie-und Gewerbeunternehmen verschiedener Branchen, Wohnbebauungsflächen vor allem zur Abdeckung des Wohnbedarfs aus dem Ballungsgebiet Erfurt;

-mittlerer Bereich um die Universitätsstadt Ilmenau und entlang der B88: Altstandorte kleinerer Industrie-und Gewerbeunternehmen, Gewerbeflächenangebot auf Bedarf nach Verkehrsfreigabe der A71 ausgelegt (derzeit nicht ausgelastet), TU-Standort Ilmenau schafft Anlässe für Ansiedlung von High-Tech-Unternehmen, Bereich profiliert sich zunehmend als Einstieg in die Tourismusgebiete des südlichen Ilm-Kreises;

-südlicher Bereich (südlich der B88 bis zum Rennsteig): hoher Freizeit-und Erholungswert, Schwerpunkt für den Fremdenverkehr -östlicher Bereich um Stadtilm:überwiegend landwirtschaftlich zu nutzen, Wohnstandorte für die Zentren Arnstadt, Ilmenau, Erfurt, Weimar

Erschließung durch Verkehrswege (Schiene, Straße.)

Schienenwege (bei Ansatz eines 1,5 km-Radius um den jeweiligen Haltepunkt sind (nach Stand 1993 , vgl. [6] u. [7]) im Altkreisgebiet IL 79 %, im Altkreisgebiet ARN 72 % der Einwohner durch den Eisenbahnverkehr erschlossen):

-(Erfurt-Neudietendorf)-Arnstadt-Gräfenroda-(-Meiningen/Schweinfurt); Zugangsstellen im Landkreis sind: Sülzenbrücken, Haarhausen, Arnstadt Hbf. (Busse und Taxen am Bahnhof), Arnstadt-Süd, , Gräfenroda, Dörrberg, Gehlberg;

-Plaue-Ilmenau-Bahnhof Rennsteig-(Schleusingen-Themar); Zugangsstellen im Landkreis sind: Plaue, Martinroda, Geraberg, , Ilmenau-Roda, Ilmenau-Pörlitzer Höhe, Ilmenau Hbf. (Busse und Taxen am Bahnhof), Ilmenau-Bad, Manebach, Stützerbach, Bhf. Rennsteig, Schmiedefeld; (Haltepunkt Thomasmühle-wird nicht mehr bedient-ca. 100 m südlich der Kreisgrenze);

-Arnstadt-Stadtilm-(Rottenbach-Saalfeld); Zugangsstellen im Landkreis sind: Arnstadt Hbf., Marlishausen, Niederwillingen, Stadtilm, Singen;

-Gräfenroda-(Georgenthal-Gotha); Zugangsstellen im Landkreis sind: Gräfenroda, Gräfenroda Ort, Frankenhain;

-Ilmenau-Großbreitenbach mit den Zugangsstellen: Ilmenau Hbf., Ilmenau-Grenzhammer, Langewiesen, Gehren (Stadt), Gehren, Möhrenbach, Neustadt-Gillersdorf, Großbreitenbach;

Das Straßennetz gliedert sich in:

-109 km Bundesstraßen,

-307 km Landesstraßen (ehemals 1. und 2. Ordnung),

-100 km Kreisstraßen,

-567 km kommunale Orts-und Ortsverbindungsstraßen.

Die BAB 4 (Anschlußstellen Thörey / Erfurt-West) hat für den Nahverkehr keine Bedeutung.

Die Linienführungen des Straßennetzes orientieren sich vor allem sternförmig an den Zentren Arnstadt, Ilmenau und Stadtilm. Darüber hinaus ist im flachen nördlichen Teil des Ilm-Kreises durch die Verbindung jeweils benachbarter Orte eine netzartige Struktur vorhanden, während die Linien im südlichen Kreisteil die Kerbtäler nur selten verlassen und die auf die Zentren ausgerichtete Radialstruktur nur mit relativ wenige Tangenten ergänzt wird.

Die Netzdichte (ohne kommunale Straßen) beträgt 61,2 km/100 km².

Verkehrliche Verflechtungen zu benachbarten Nahverkehrsräumen

Enge Verflechtungen bestehen mit dem Nahverkehrsraum Erfurt, verursacht vor allem durch die infrastrukturelle Anziehungskraft des Ballungsgebiets, teilweise auch durch die Funktion Erfurts als Umsteigepunkt in den Fernverkehr (Schiene, Luft).

In vergleichsweise etwas geringerem Umfang existiert eineähnliche Verflechtung des südlichen Teils des Ilm-Kreises mit dem Nahverkehrsraum Suhl / Zella-Mehlis.

Nachrangig zu diesen beiden prägenden Verflechtungen ist als besonders wichtig für den südlichen Ilm-Kreis die Wechselwirkung in den Raum Saalfeld-Rudolstadt (Ballungsgebiete Rinnetal, Mittelzentrum Saalfeld / Rudolstadt / Bad Blankenburg, Saaletalbahn) zu nennen, außerdem sind alle sonstigen Wechselwirkungen zu benachbarten Nahverkehrsräumen als wichtig einzustufen.

Standorte der Schulen Entsprechend der Siedlungsstruktur sind Grund-und Regelschulen sowie Gymnasien, Berufsbildende Schulen und Sonderschuleinrichtungen so in den Siedlungszentren verteilt, daßdie Vorgaben des Thür. Kultusministeriums zur Schulentwicklungsplanung i.w. eingehalten werden können. Dabei entstehen wegen der Kleinsiedlungsstruktur im Nordosten des Landkreises Einzugsgebiete, die bis zu 20 Wohnorte umfassen können. Schulstandorte und der jeweilige Sitz der Verwaltungsbehörde sind nicht in jedem Fall identisch (dann können Synergieeffekte zw. Schülerbeförderung undÖPNV-Anbindung der Ortschaften an den zugehörigen Sitz der Verwaltung nicht genutzt werden).

Die gegenwärtig vorhandene Standort-und Funktionalorganisation sowie die geplanten Veränderungen sind dem Schulentwicklungsplan des Ilm-Kreises für den Zeitraum 1996-2001 [1] zu entnehmen.

Dichte individueller Verkehrsmittel

Am 31.12.1995 waren im Ilm-Kreis 63.644 Kfz zugelassen, davon 55.676 PKW. Je 1000 Einwohner existieren damit 438 PKW, etwas weniger als der thüringenweite Durchschnitt von 471 PKW und deutlich weniger gegenüber dem bundesweiten Durchschnittswert von 522 PKW je 1000 Einwohner [2]. Ob die im Ilm-Kreis unterdurchschnittliche Ausstattung mit MIV-Verkehrsmitteln auf die Nutzung derÖPNV-Angebote zurückgeführt werden kann, ist zu vermuten.

Verkehrsdichte / Verkehrsströme

Im Rahmen der weiträumigen Voruntersuchungen und des Planungsverfahrens zur A71/A73 sind die Belegungsdichten des Straßennetzes sehr genau untersucht, danach sind auf einigen Straßenzügen derzeit Belegungen zu finden, die das Fassungsvermögen und den Ausbauzustand dieser Straßen weitüberschreiten (B4 im Bereich Arnstadt-Erfurt sowie im Bereich Ilmenau-Schmiedefeld, B88 im gesamten Linienverlauf im Ilm-Kreis, einige Teilstrecken der L1044, L1045, L1046, L1047, L1048, L1049; sowie viele Ortsdurchfahrten). [13]

Die Deutsche Bahn AG hat im April 1996 eine Studie der Deutschen Eisenbahn-Consult zur Bewertung von Bahnlinien und Zugangsstellen in Thüringen vorgelegt, danach werden die Strecken und Bahnhöfe im Ilm-Kreis (mit Ausnahme der Strecke 567 sowie der Haltepunkte Martinroda und Niederwillingen) in annehmbaren Umfang in Anspruch genommen. [4]

1.2. Entwicklungen im Ilm-Kreis 1997-2001

Entwicklungen Einwohner, Siedlungsverteilung

Die Einwohnerzahlen sind seit 1990 stetig zurückgegangen, der Rückgang hat sich zwar verlangsamt bzw. ist in einigen Orten zum Stillstand gekommen. Eine Trendwende ist derzeit jedoch noch nicht eindeutig erkennbar.

Starke punktuelle Veränderungen der Einwohnerzahlen, die sich verändernd auf Verkehrsströme bzw. denÖPNV- Bedarf auswirken können, sind nicht zu erwarten.

Entwicklung Schulen

Bei Regelschulen, Berufsschulen, Sonderschulen und Gymnasien wird es keine Standortänderungen im Planzeitraum (abgesehen von Gebäudewechsel am Ort) geben.

Bei den Grundschulen werden gemäßder Entwicklung der Kinderzahlen einzelne Grundschulen durch Grundschulverbünde oder andere Organisationsformen an konzentrierten Standorten ersetzt. Die bisher existierenden 34 Grundschulstandorte werden auf noch 24 Standorte in 2001 (Schulentwicklungsplan des Ilm-Kreises [1]) reduziert.

Veränderungen Verkehrswege

Im Planungszeitraum werden die Verkehrsprojekte Deutsche Einheit Nr. 8 (ICE-Trasse Nürnberg-Erfurt-Berlin) und Nr.16 (Autobahn A71/A73 Schweinfurt / Lichtenfels-Erfurt) nur teilweise wesentliche Auswirkungen auf die Verkehrsströme und denÖPNV-Bedarf im Ilm-Kreis ausüben, einige andere mögliche Veränderungen sind jedoch zu berücksichtigen:

-Autobahn A71

Inbetriebnahme des Bündelungsabschnitts (Molsdorfer Kreuz-)Eischleben-Traßdorf bzw. Bücheloh Ende 1998, Verkehrsübergabe der Tunnels durch den Thüringer Wald bzw. des nördlich an die Bündelungsstrecke anschließenden Abschnitts bis zur B7 westlich von Erfurt voraussichtlich erst nach 2001 (außerhalb des Planungszeitraums). Der Bündelungsabschnitt wird vor allem die Ortsdurchfahrten Arnstadt in und aus allen Richtungen teilweise entlasten.

Während der Bauphase sind dagegen Mehrbelastungen des vorhandenen Straßennetzes zu erwarten. Auswirkungen auf denÖPNV bezüglich Fahrplantreue können nicht ausgeschlossen werden.

-ICE-Strecke und IR-Haltepunkt Ilmenau

Verkehrsübergabe des Streckenabschnitts Ebensfeld-Erfurt (damit auch des IR-Haltepunktes Ilmenau) nicht vor 2003, d.h. außerhalb des Planungszeitraums.

-L1044 neu

Gewerbegebiet Thörey-Gewerbegebiet Arnstadt-B4-Anschlußstelle Arnstadt-Nord an A71:

Mit Fertigstellung des Westabschnittes Thörey-B4 kann im Planungszeitraum gerechnet werden, es sind dann wesentliche Entlastungen der B4 im Bereich Rudisleben und Ichtershausen zu erwarten.

-Westspange Arnstadt

Als Kreisstraße (K13 Arnstadt-Rehestädt) zu realisierende Verbindung zw. dem Rehestädter Weg und der L1044 neu als Fortführung der Verbindungsstraße Rehestädter Weg-L1045. Realisierung voraussichtlich 1997/1998. Bei gleichzeitiger Verkehrsübergabe des Westteils der L1044 neu wesentliche Entlastung der B4-OD Arnstadt im Bereich Kreuzung Wachsenburgalle bis Kreuzung Bierweg.Übernahme der Baulast des Rehestädter Wegs durch die Stadt Arnstadt.

-neue OU’s und OD’s

Die OU Bechstedt-Wagd (Realisierung voraussichtlich Frühjahr 1997) verbessert die Durchlässigkeit der L1049 in Richtung Erfurt.

Die OD Ilmenau (Friesenstraße-Karl-Liebknecht-Straße) entlastet den Ortskern Ilmenau, ermöglicht neue Erschließungskonzepte der Innenstadt und erhöht die Durchlaßfähigkeit der B4.

Eine Teil-OU Gräfinau-Angstedt incl. außenörtlicher Ilmüberquerung verbessert die Durchlaßfähigkeit der L1047, Realisierung frühestens gegen Ende des Planzeitraums (Planfeststellungsverfahren!).

-B88 neu / OD Gehren L1047

Großräumige Planung einer Neutrassierung der B88 im Raum Pennewitz bis Bücheloh (Anschlußan A71), Führung im Versatz auf der A71 bis Geschwenda und Neutrassierung ab Geschwenda bis Ohrdruf; Teil-OU Gehren für L1047 in den Planungen enthalten; hätte immense Auswirkungen auf die Verkehrsberuhigung und die Durchlaßfähigkeit aller jetzt an der B88 liegenden Orte im Ilm-Kreis. Realisierung im Planungszeitraum nicht wahrscheinlich.

-AnschlußSLF/RU an A71

Mit Verkehrsübergabe der Bündelungstrasse werden sich zusätzliche Verkehrsströme aus dem Raum Saalfeld/Rudolstadt auf die Anschlußstellen der A71 Bücheloh bzw. Marlishausen herausbilden. Möglicherweise könnte damit zusätzlich zur neutrassierten B88 die Realisierung einer Ortsumgehung Stadtilm gegen Ende des Planungszeitraum notwendig werden.

-sonstige Straßenverbindungen

Verbreiterung und Erhöhung der Tragfähigkeit besonders für L2149 (Kehltal) und L2650 (Frauenwald-Steinbach) wünschenswert, dsgl. die durch Ausbau zu ermöglichende Nutzung einiger Ortsverbindungsstraßen im nördlichen Kreisgebiet (z.B. Rockhausen-Kirchheim); Realisierung im Planzeitraum jedoch nicht wahrscheinlich.

-Haltepunkt Niederwillingen Die Wirksamkeit des Haltepunktes könnte im Planungszeitraum durch Verlagerung in die Gemeinde Niederwillingen erhöht werden.

-Haltepunkt Martinroda

Eine Erhöhung der Wirksamkeit des Haltepunktes im Planungszeitraum ist nicht wahrscheinlich, trotzdem sollte die Zugangsstelle als bedarfshalt erhalten bleiben.

-Kursbuchstrecke 567

Mit dem Auslaufen der Betriebserlaubnis für die Eisenbahnbrückeüber die B88 und die Wohlrose im Planzeitraum ist zu rechnen, wegen der geringen Inanspruchnahme des Nahverkehrsangebots auf dieser Strecke (die auch durch unterstützende Maßnahmen kaum im erforderlichen Umfang gesteigert werden kann) ist die Sanierung der Brücke nicht wahrscheinlich; demnach ist die Einstellung der Leistung zu erwarten (Die Nahverkehrsservice-GmbH Thüringen hat Anfang Oktober 1996 die Einstellung der Personenbeförderungsleistungen zum Fahrplanwechsel 1997 angekündigt). [5]

Entwicklungen sonstige Infrastruktur

Die konkreten Ziele der Entwicklungen von Handel, Gewerbe, Industrie, Kultur und Tourismus sind dem Teil B des Regionalen Raumordnungsplans Mittelthüringen [3] (z.Z. noch in Aufstellung) zu entnehmen.

Mit Wirksamkeit der Bündelungstrasse bzw. der anderen o.g. Veränderungen von Verkehrswegen im Planungszeitraum ist eine (nicht quantifizierbare) Belebung der Gewerbestandorte im Einzugsbereich dieser Verkehrswege zu erwarten.

Stärkere und punktuelle Veränderungen bei den Standorten von Handel, Gewerbe und Industrie, die sich verändernd auf denÖPNV-Bedarf auswirken können, sind im Planungszeitraum nicht wahrscheinlich.

Außerhalb des Ilm-Kreises werden im Planzeitraumüberregional wirksame große Handelsstandorte am Schnittpunkt von A4 und B4 bei Waltersleben entstehen, diese sind durch vorhandene Linienbedienungen (Arnstadt-Erfurt) erschließbar.

Überproportional positiv zur Entwicklung in anderen Bereichen könnte sich der Tourismus im südlichen Kreisgebiet entwickeln.

In Verbindung mit der Funktion Weimars als Kulturhauptstadt Europa 1999 wird das Goethejahr 1999 im Planzeitraum beim Bedarf von Nahverkehrsleistungen (Kulturtourismus) zu berücksichtigen sein.

Entwicklung MIV-Verkehrsmitteldichte

Ein gewisser Sättigungsgrad mit individuellen Verkehrsmitteln ist erreicht, trotzdem mußmit einem, wenn auch langsamen weiteren Zuwachs gerechnet werden. Wenn zur Befriedigung be-oder entstehender Verkehrsbedürfnisse nichtÖPNV-Angebote, sondern individuelle Verkehrsmittel eingesetzt werden müssen, besteht die Gefahr einer Beschleunigung des Zuwachses des Kfz-Bestandes im Ilm-Kreis.

1.3. Verkehrsplanungen bis 1996

Nahverkehrskonzept ARN [6]

Die wichtigsten Planziele des im Sommer 1993 durch den Kreistag Arnstadt beschlossenen Nahverkehrskonzept waren:

-Organisation desÖPNV in einem Zwei-Ebenen-Modell (politische Verantwortung beim Landkreis, Liniengenehmigungen sowie Planung und teilweise Betrieb in einer Eigengesellschaft des Kreises bei Anmietung von privaten Geschäftsbesorgern)

-Liniengenehmigungen ausschließlich in Hand einer kreiseigenen GmbH

-Bau einer funktionellen Basis (Verkehrshof Quenselstraße) -Abstimmung aller Entwicklungsmaßnahmen imÖPNV auf die (damals) im Sommer 1994 bevorstehende Kreisvereinigung mit dem Landkreis Ilmenau

-Festsetzung des Landkreises als unteilbarer Nahverkehrsraum

-einheitliches Tarifsystem im Landkreis, Entwicklungsrichtung: Einheitstarif mit Landkreis Ilmenau

-Mitwirkung im Verkehrsverbund Mittelthüringen

-Einrichtung eines zentralen Umsteigepunktes in Zentrumsnähe von Arnstadt

-Umsetzung aller genannten Maßnahmen beiäußerster Sparsamkeit nach wirtschaftlichen Aspekten

-Finanzierung eines Erlösausgleichs durch den Landkreis

Nahverkehrskonzept IL [7]

Das Nahverkehrskonzept des Landkreises Ilmenau, im Juli 1993 vom Landrat Dr.Kaufhold unterzeichnet, enthielt als wichtigste Planziele:

-Organisation desÖPNV in einem modifizierten Drei-Ebenen-Modell (politische Verantwortung beim Landkreis, planerische Verantwortung bei einer Eigengesellschaft, Durchführung und Betrieb durch ein mehrheitlich privates Unternehmen im Rahmen einer Betriebsübertragung)

-Liniengenehmigungen ausschließlich in der Hand einer kreiseigenen GmbH,

-Abstimmung aller Entwicklungsmaßnahmen imÖPNV auf die damals bevorstehende Vereinigung mit dem Landkreis Arnstadt,

-Gestaltung desÖPNV als attraktive Alternative zum MIV

-Einbeziehung aller Betroffenen bei allen Planungen

-Festsetzung des Landkreises als unteilbarer Nahverkehrsraum

-Gestaltung von Liniennetz, Fahrplan und Tarif unter Beachtung der Planungsziele des Nahverkehrskonzepts

-Verpflichtung zur Mitarbeit inüberkreislichen Kooperationen

-Finanzierung des Restdefizits durch den Landkreis, falls die Planziele des Nahverkehrskonzepts eingehalten werden.

Verkehrsentwicklungskonzeption ARN [8]

Das Verkehrsentwicklungskonzept des Landkreises Arnstadt wurde vor dem o.g. Nahverkehrskonzept im Frühjahr / Sommer 1992 erarbeitet und enthält vor allem Aussagen zu notwendigen oder wünschenswerten Infrastrukturentwicklungen im Straßen-und Schienennetz bis ins Jahr 2010. Es ist stark von den seinerzeit noch nicht endgültig entschiedenen Planungen zur A71 und zum ICE geprägt. Die Aussagen zumÖPNV aus Straße und Schiene sind demgegenüber allgemeinerer Art und beschränken sich auf wenige theoretische und kaum realisierbare Aussagen.

Verkehrskonzept Region IL [9]

Der Landkreis Ilmenau hat in der Endphase seiner Existenz im Frühjahr 1994 die Erarbeitung eines Verkehrskonzepts in Auftrag gegeben, daßin drei Bausteinen im Dezember 1994 vorlag. Auch dieses Verkehrskonzept ist vor allem auf Aussagen zur kurz-,mittel-und langfristig notwendigen Infrastrukturentwicklung im Straßennetz ausgerichtet, enthält jedoch im dritten Baustein auch eine Untersuchungüber den Eisenbahnverkehr in der Region Ilmenau. Die Ergebnisse sind denjenigen der neuesten Studie der Deutschen Eisenbahn-Consultäquivalent.

Aussagen zum Straßen-ÖPNV waren damals nicht enthalten. Entwicklungskonzeption der Landkreise Arnstadt/Ilmenau [10]

Zur unmittelbaren Vorbereitung der Kreisvereinigung haben beide Kreisverwaltungen im Sommer 1993 ein gemeinsames Entwicklungskonzept erarbeitet, dessen sehr qualifizierte Aussagen in vielen Punkten heute noch gültig sind.Über die Entwicklungsziele desÖPNV wurde damals u.a. gesagt:

-Aufgabe desÖPNV ist insbesondere die Schaffung attraktiver Alternativen zum MIV

-flächendeckendes Liniennetz, bessere Vernetzung der beiden Landkreise nach der Gebietsreform

-Förderung desÖPNV in den Mittelzentren durch Bevorrechtigungen gegenüber MIV

-Einsatz attraktiver Fahrzeuge

-Ausweitung des integrierten Taktfahrplans Thüringen in den Straßen-ÖPNV

-Einsatz alternativer Bedienungsformen (Sammeltaxi, Bürgerbus)

-Finanzierung der Betriebsdefizite durch den Ilm-Kreis

1.4. die Ausgangslage im Ilm-Kreis grundlegende KT-Beschlüsse

.....

politische Kontrolle

Seit Oktober 1994 arbeitet derÖPNV-Beirat auf der Basis der beiden KT-Beschlüsse Nr. 041/92, 042/92 und Nr. 088/92. Er kontrolliert die Realisierung des in eigener Verantwortung ausgeübtenÖPNV, bereitet Beschlüsse des Kreistags zur Planung desÖPNV vor undübernimmt Prüfungsfunktionen und Entscheidungsvorbereitungen für den Kreistag, z.B. vor der Bestätigung der wirtschaftlichen Jahresabschlüsse oder in Vorbereitung der Haushaltsplanungen (Subventionsgesamthöhe, Stützungssatz).

.....

unternehmerische Verantwortung nach Personenbeförderungsrecht

.....

Organisation von Durchführung und Betrieb

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betriebliche Infrastruktur

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Fahrzeugbestand

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Infrastruktur in den Gemeinden( Zustand der Fahrwege, Zustand und Lage der Zugangsstellen)

Zentrale Busbahnhöfe existieren in Arnstadt, Ilmenau (1990-92 neu angelegt) und Stadtilm. Die Busbahnhöfe Arnstadt und Ilmenau liegen günstig direkt am Hbf. der DB AG. Der Busbahnhof Stadtilm liegt weit außerhalb des Zentrums, er wird durch einen zentrumsnahen Umsteigeplatz ergänzt In Arnstadt ist ein zentraler Umsteigepunkt für den Stadtverkehr seit Anfang Oktober 1996 vorhanden.

Die Haltestellen in den Städten und im Kreisgebiet (seit 1992 wurden Haltestellenbaumaßnahmen in 35 Fällen durch den Freistaat gefördert) sindüberwiegend in annehmbaren Zustand-bei großen Unterschieden in Anlage und Ausführung. Teilweise gibt es sehr ansprechend gestaltete Haltestellenhäuschen, in manchen Fällen fehlt in kleineren Gemeinden, aber auch in den Städten ein Wetterschutz völlig.

Haltestellenbuchten sind in weniger als 50 % der Fälle vorhanden, eigene Fahrwege gibt es lediglich in einem Fall als Busspur vor einer denÖPNV bevorrechtigenden Lichtsignalanlage.

Die Fahrwege (öffentliche Straßen) sind teilweise in gutem, teilweise in sehr schlechtem Zustand. Dies führt u.a. zu einer statistisch um etwa 50 % verringerten Lebensdauer wichtiger, von der Qualität des Fahrwegs beeinflußter Verschleißteile an den Fahrzeugen.

Fahrpläne

Die Unternehmen sind derzeit Mitglied sowohl in den Kooperationsverbänden Südthüringen (IVRPV) als auch Mittelthüringen (RMT). Beide Verbände geben jeweils für ihr Planungsgebiet einen Taschenfahrplan heraus, der alle Linien der im Verband vertretenen Unternehmen enthält.

Die OAG hat zusätzlich dazu einen dünneren Auszug aus dem RMT-Fahrplan herausgegeben, der nur die Linien der OAG enthält. Ein solcher Auszug ist als "Ilm-Kreis-Taschenfahrplan" ab Oktober 1996 auf den gesamten Ilm-Kreis erweitert worden.

Linienangebote, Charakter und Wertung der Linien

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Linien des Ilm-Kreises bei anderen AT

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Schülerbeförderung als Hauptdienstleistung

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Tarife

Bei der OAG wird ein Zonentarif, bei der IOV ein Entfernungstarif angewendet. Beide Tarife ermitteln die Fahrpreise auf Basis eines im Ilm-Kreis einheitlichen Grundpreises von-,18 DM/km (bis 31.12.1996,-,20 DM/km ab 1.1.1997). Rabattierungen für Zeitkarten und Benutzergruppen sind teilweise noch mit kleinen Unterschieden behaftet. Auf den von beiden Unternehmen befahrenen Strecken sind die Entfernungszonen und Rabattierungen ab 1.1.1997 so definiert, daßFahrpreisunterschiede nicht mehr auftreten. Kostendeckungsgrade

.....

Finanzierungsquellen

.....

Linien anderer AT im Ilm-Kreis

.....

Beförderungsleistungen [14]

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Schwachstellen nicht abgedeckterÖPNV-Bedarf, fehlende Erschließungen

Aus der Analyse-Befragung der Städte und Gemeinden im Ilm-Kreis, der Unternehmer und der benachbarten Aufgabenträger sind die folgenden Probleme zu nennen:

-Anbindung des Raums Riechheim / Bechstedt/Wagd / Rockhausen an den Stadtverkehr Erfurt

-Erschließung des Raumes Riechheimer Berg-Stausee Hohenfelden

-Verbindungen des Rennsteiggebiets nach Süden und Osten (Sonneberg, Neuhaus, Schwarzatal), vor allem für Belange von Urlaubern undÜbernachtungsgästen

-bestimmteöffentliche Einrichtungen in Einzelfällen (Verwaltungssitze in den neuerrichteten Gebietskörperschaften, Krankenhäuser aus einzelnen Gemeinden zu gewissen Besuchszeiten, Wohngebiet Arnstadt-Süd, Friedhof in Ilmenau)

-in mehreren Fällen wird allgemein eine Verbesserung der Angebote in verkehrsarmen Zeiten gefordert sonstigeÖPNV-Hemmnisse

Straßenzustand, Linienführung und bauliche Anlagen erschwerenÖPNV mitunter beträchtlich:

-Ortslage Arlesberg: OD B88 unzumutbar eng, kein Begegnungsverkehr möglich

-Ortslage Bücheloh: unzureichende Sichtverhältnisse und nicht ausreichende Fahrbahnbreite erschweren Ein-und Ausfahrt in und aus Bushaltestelle

-Ortslage Dienstedt: keine Buswendeschleife vorhanden

-Ortslage Eischleben: Buswendemöglichkeit nicht in ordnungsgemäßem Zustand

-Elgersburg: Eisenbahnbrückeüber B88 mit dahinter liegender starker Steigung (Winter !) -Ortslage Gräfenroda: Haltestellenbereiche unbefestigt und ohne Unterstellmöglichkeiten für Fahrgäste, im Ortsteil Dörrberg fehlt eine Buswendeschleife

-Ortslage Großbreitenbach: Engstelle auf L2648 im unteren Ortsteil behindert Begegnungsverkehr, in Abstimmung mit dem Straßenbaulastträger (Thüringer Straßenbauamt Erfurt) ist eine Lösung herbeizuführen

-Ilmenau:

-Kreuzung B87 mit K41 und Zufahrt Baumarkt, mußdringend mit LSA versehen werden

-Einbindung Zufahrt zur Pörlitzer Höhe auf die B87, braucht Abbiegespuren

-Ausfahrten aus Verkehrshof bzw. Breitscheidstraße

-Knoten Trieselsrand braucht LSA

-Ortslage Manebach: Straßenzustand B4

-Ortslage Möhrenbach: unzureichende Sichtverhältnisse, fehlende Buswendeschleife

-Ortslage Oberpörlitz: Abzweig nach Unterpörlitz ist für rechtsabbiegenden KOM nicht befahrbar (Kreisbogenfreiheit nach StVZO für abbiegende Kfz. nicht gewährleistet)

-Ortslage Pennewitz: OD B88 unzumutbar eng, kein Begegnungsverkehr möglich

-Ortslage Rippersroda: Buswendeschleife nicht vorhanden

Inanspruchnahme der Angebote (Auswertungsübersichten der Fahrscheindrucker) [11]

.....

2. Verkehrspolitische Zielstellung

2.1. Entwicklung Verkehrsnachfrage

Entsprechend der Analyse unter Pkt. 1.2. sind im Planzeitraum höchstens solche Auswirkungen nach Umfang und Richtung der individ. Verkehrsnachfrage zu erwarten, die vom gegenwärtig vorgehaltenen Bedienangebot (vgl. Pkt. 1.4.) aufgenommen werden können. Veränderungen in größerem Umfang werden erst nach 2003 eintreten.

Auswirkungen Siedlungsstrukturveränderungen

GravierendeÄnderungen sind nicht zu erwarten. Einige Großprojekte (Tropikpark Rudisleben, Möbel-Großkaufhäuser an der A 4) befinden sich in Planungsstadien, eine Realisierung im Planzeitraum ist nicht wahrscheinlich. Die Entwicklung in den beiden größeren Städten wird durch die Weiterentwicklung des Stadtverkehr-Angebots abgedeckt (TU-Anbindung in Ilmenau, Zentr. Umsteigepunkt Arnstadt).

Auswirkungen Autobahn, ICE, Taktangebote der DB AG,

Gegen Ende des Planzeitraums wird die bevorstehende Inbetriebnahme des IR-Haltes Wümbach/Ilmenau eine völlige Neuplanung des Liniennetzes/Fahrplanes mit Ausrichtung auf diesen Verknüpfungspunkt zum Interregio erfordern.

Auswirkungen Fremdenverkehr im südlichen Ilm-Kreis

Nachfrage nach Touristikangeboten zu Ausflugszielen in den benachbarten Kreisen / Gebieten ist zwar vorhanden, jedoch nicht in einem Umfang, der tägl. Linienangebote rechtfertigen kann. Die Abdeckung dieser Bedürfnisse sollte auf Mietbusbasis erfolgen. Auswirkungen MIV-Dichte

Die Ausstattung der Bevölkerung mit individuellen Verkehrsmitteln hat ersten Sättigungsgrad erreicht, stärkere Auswirkungen auf den Bedarf nachÖPNV-Leistungen sind weder in positiver noch negativer Hinsicht zu erwarten.

Hinweis auf Schulnetzplanung

Sinkende Schülerzahlen führen zu verminderter Inanspruchnahme der angebotenen Leistungen durch Schülerzeitkarteninhaber und damit zu Erlösausfällen. Die damit größer werdenden Probleme der Gesamtfinanzierung desÖPNV könnten zur Einschränkung von Angeboten führen. Eine Optimierung der Schulnetzplanung gegen Ende des Planungszeitraums unter Berücksichtigung erzielbarer Synergieeffekte (Schulstandorte am Standort der Verwaltungszentren, differenzierte Schulanfangs-und Endzeiten) ist erforderlich.

2.2. Forderungen von Beteiligten und Betroffenen

GemäßBegründung zum BeschlußNr. 331/96 des Kreistags war der Auslegungsentwurf des Nahverkehrsplans in analoger Anwendung der Absätze (3) und (4) des§73 des Thüringer Verwaltungsverfahrensgesetzes für einen Monat öffentlich auszulegen.

Der Beschlußzur Freigabe des Entwurfs zuröffentlichen Auslegung wurde unverzüglich nach der Kreistagssitzung vom 19. Juni 1996 in den Tageszeitungen und in allen Städten und Gemeinden des Landkreises in ortsüblicher Weise (durch Aushang) am 21. Juni 1996 veröffentlicht.

In dieseröffentlichen Bekanntmachung war als Auslegungsfrist die Zeit v. 28. 06.1996 bis 28. 07.1996 benannt. In allen Städten und Gemeinden sowie im Landratsamt standen Auslegungsexemplare zur Verfügung. Jedermann konnte sich während dieser Zeit sowie bis zwei Wochen nach Ende der Auslegungsfrist, d.h. bis zum 11.08.1996 zum Nahverkehrsplanäußern.

DerÖPNV-Beirat des Ilm-Kreises hat in seiner 10. Sitzung am 1.10.1996über dieÄußerungen-auch solche, die nach dem 11.08.1996 eingegangen sind-beraten und entschieden; die Entscheidungen sind in die vorliegende Fassung des Nahverkehrsplans eingearbeitet.

In der Anlage sind dieseÄußerungen in ihren wesentlichen Inhalten sowie die Entscheidung desÖPNV-Beirats aufgeführt.

2.3. Entwicklungsziele für denÖPNV im Ilm-Kreis bis 2001

Jede Maßnahme zur Weiterentwicklung desÖPNV im Ilm-Kreis ist an den nachfolgend genannten Zielen auszurichten.

Grundsätzliches, Angebotsgestaltung

Die Mobilität potentiellerÖPNV-Benutzer im Ilm-Kreis ist zu sichern ("jeder kann die für ihn wichtigen Ziele seiner Tagesplanung mit demÖPNV erreichen").

Die Angebote sind zu einem hierarchischenÖPNV auszurichten:überkreisliches Grundnetz durch SPNV bzw. StPNV- Linien in benachbarte Ballungszentren, Hauptlinien und Ergänzungslinien im Landkreis, Gewährleistung von Anschlüssen und kurzen Umsteigewartezeiten.

In ausgewählten Umsteigebahnhöfen (Arnstadt, Ilmenau, Gräfenroda, Stadtilm/Feldstraße, nach 2003 Wümbach) ist eine enge Anbindung an "integrierten Taktfahrplan Thüringen" zu sichern.

DerÖPNV in Ballungsräumen ist durch bauliche / verkehrsrechtliche Maßnahmen (techn. Zustand des Fahrwegs, Bevorrechtigung desÖPNV) zu beschleunigen.

Verwaltungssitze sollen aus den Mitgliedsgemeinden perÖPNV erreichbar sein (Synergieeffekte mit Schülerverkehr anstreben).

An Wochenenden / in den Nachtstunden sind, sofern derÖPNV aus wirtschaftlichen Gründen auf Hauptverbindungslinien konzentriert werden muß,Ergänzungen durch Taxizubringer vorzusehen. Als besonders durch denÖPNV zu erschließende Touristikzentren werden definiert: das gesamte Rennsteiggebiet, die Region Schmücke-Schneekopf-Beerberg, der Riechheimer Berg mit dem Stausee Hohenfelden. Gemeinsam mit dem Landkreis Gotha ist eine bessere touristische Erschließung des Drei-Gleichen-Gebiets anzustreben.

Der sanfte Tourismus in den Erholungsgebieten ist durch alternative Bedienangebote in Schwachlastzeiten zu fördern.

In Fremdenverkehrsgebieten sind touristische Ergänzungsangebote durch Lösungen im Gelegenheitsverkehr auf Basis von Anforderung derörtlichen Fremdenverkehrsämter zu schaffen. Auf diese Art sind auch andereÖPNV-Bedürfnisse (Fremdenverkehr-Tagestouristik zu benachbarten Zielen )durch Ergänzungs-und Sonderleistungen) abzudecken.

Die Schülerbeförderung ist auch zukünftig im Linienverkehr zu integrieren, wachsende Finanzierungsprobleme wegen sinkender Schülerzahlen sind intelligent zu lösen.

Arnstadt ist zum "ÖPNV-Modellort Thüringen" zu entwickeln.

Fahrpläne, Tarife

Auf den Stadtlinien sowie auf wichtigen Regionallinien ist ein Fahrplantakt anzubieten.

Städtische Ziele sind an das Umfeld der beiden großen Städte eng anzubinden.

Die Tarife sind sozialverträglich zu gestalten, im Rahmen einer langfristige Tarifentwicklungsplanung sind bei Tariferhöhungen Steigerungen von--,02 DM/km im Basistarif als Richtwert vorzusehen. Tarife sollten in der Regel eine Gültigkeitsdauer von zwei Jahren haben..

Über die Ermäßigungssysteme sind Rabattierungen für Viel-und Mehrfachfahrer zu sichern.

Als mittel-und langfristiges Ziel ist eine Tarifkooperation im gesamten Einzugsgebiet von RMT und IVRPV sowie DB AG anzustreben.

Fahrpläne sind zeitlich und sachlich mit den Nachbarn und der DB abzustimmen.

Fahrgäste und Zielgruppen sind neben den bisherigen Wegen (Fahrplanheft, Aushang) durch neue Konzepte (für andere Erzeugnisse und in anderen Branchen erprobte Werbeverfahren), durch Datenaustausch,über ISDN, BTX, Internet, durch Aushang der Fahrpläne auf den Bahnhöfen der DB AG undüber neue Fahrplanvertriebswegeüber das Angebot zu informieren.

Finanzierung, Organisation

Es sind alle technischen und organisatorischen Möglichkeiten zur Kostenreduzierung sowie zur Reduzierung von Schadstoffausstoßund Lärmemission zu nutzen und durchzusetzen, soweit dies in der Kompetenz des AT liegt

Nach Maßgabe der Haushaltsplanung des Landkreises ist der StPNV im Ilm-Kreis finanziell zu sichern.

Der Aufgabenträger hat alle Fachplanungen auf die Belange desÖPNV auszurichten.

Unternehmer und Aufgabenträger haben durch aktives Marketing das Image desÖPNV zu pflegen und dieÖPNV- Benutzung unter Ausnutzung aller Möglichkeiten zu fördern.

Die Angebote sind in ihren Aspekten auf die Vorgaben der ISO-Qualitätssicherung auszurichten: Schnelligkeit, Sicherheit, Zuverlässigkeit, Sauberkeit, Komfort, Information, Flexibilität, Wirkung (Kompetenz, Erscheinungsbild, Sachlichkeit, Freundlichkeit) des Personals.

Die Organisationsstrukturen sind so auszurichten, daßfür den Benutzer im Ilm-Kreis ein einheitlicherÖPNV (ein Fahrplan, ein Fahrschein, ein Tarif) entsteht, die Ausdehnung einer solchen benutzerorientierten Vereinheitlichung über das Territorium des Ilm-Kreises hinaus ist anzustreben.

ÖPNV in Verantwortung anderer Aufgabenträger Freistaat Thüringen

Die Leistungen im schienengebundenenÖPNV innerhalb des Landkreises und in der Anbindung an die Umsteigepunkte zumüberregionalen Schienverkehr und Fernverkehr, insbesondere nach Erfurt und Saalfeld sollten mindestens im bisherigen Umfang beibehalten werden; der integrale Taktfahrplan ist auf alle Strecken im Ilm-Kreis auszudehnen. Die Fahrwege sollten so instandgesetzt werden, daßkürzeste Fahrzeiten erzielbar werden. Bahnhöfe und Zugangsstellen sowie das rollende Material sollten sauber und freundlich werden, die Tarife sollten mit dem Tarif im StPNV der Umgebung vergleichbar gehalten werden. Die Fahrpläne im Nahverkehr sollten besser auf den Fernverkehr ausgerichtet werden.

Auf der Strecke Ilmenau-Großbreitenbach sollte auch nach der Einstellung des Personenverkehrs die Infrastruktur für möglicherweise entstehenden Gütertransportbedarf erhalten werden.

Arnstadt sollte in den Nahbereichstakt der Landeshauptstadt (Stadtverkehr) einbezogen werden.

Ilmenau sollte wegen der Bedeutung der Technischen Universität mindestens mit einem Stundentakt an die Landeshauptstadt und den Fernverkehr angebunden werden.

Die Strecke Ilmenau-Rennsteig-Schleusingen sollte zusätzlich zum Taktverkehr mit speziellen Angeboten (Winter, Steilstrecken-Dampf) besonders für die touristische Erschließung genutzt werden benachbarte Landkreis und kreisfreie Städte

Mit allen benachbarten Landkreisen sowie kreisfreien Städten konnteÜbereinstimmung darin erreicht werden, daßdie bestehenden gebietsüberschreitenden Linienverkehre auch zukünftig in der Verantwortung weiter betrieben werden, in welcher sie sich gegenwärtig befinden; dies betrifft auch die finanzielle Verantwortung. Einzige Ausnahme: die Verbindung zw. Gehlberg Ort und Gehlberg Bahnhof fällt, da sie sich vollständig auf dem Territorium des Ilm-Kreises befindet, in die finanzielle Verantwortung des Ilm-Kreises.

Entsprechende Vereinbarungen nach§5 Absatz (4) und§9 Absatz (5) ThürÖPNVG mit den benachbarten Aufgabenträgern sind in der Anlage beigefügt.

Die oben für die Entwicklung derÖPNV im Ilm-Kreis aufgestellten Ziele gelten auch für die im Territorium des Ilm- Kreises existierenden Linien anderer Aufgabenträger.

Darüber hinaus ist als besonderes Entwicklungsziel der Abbau von Bedienungsverboten vorzugeben: diese sind bei gegenseitigen Gleichbehandlung möglichst unter Einsatz neuer technischer Lösungen zum Ausgleich der Erlöse und der Kosten mit dem Hauptbetreiber der Linie abzubauen.

Überregional wirksame Handelseinrichtungen in Nachbarkreisen sind auf mit den benachbarten Aufgabenträger abgestimmter Art und Weise in dasÖPNV-Angebot einzubeziehen.

Große kreisangehörige Stadt Ilmenau

Ilmenau hat am 10.06.1996 mit StadtratsbeschlußNr. 357/23/96 auf die Aufgabenträgerschaft imÖPNV bis zum Jahre 2006 verzichtet, demnach gelten die hier aufgestellten Grundsätze und Ziele auch für die Entwicklung desÖPNV im Stadtgebiet von Ilmenau.

3. Realisierungskonzeption

3.1. Bedienungskonzept, Leistungen, Erschließung, Angebot

Grundsätze

Das unter 1.4. beschriebene Angebot vonÖPNV-Leistungen ist im Sinne der unter 2.3. genannten Entwicklungsziele im Rahmen der finanziellen Leistungsfähigkeit des Aufgabenträgers weiterzuentwickeln. Insbesondere ist das Gesamtangebot desÖPNV im Kreisgebiet als hierarchische System auszurichten. Das Nahverkehrs-Angebot der DB AG ist in den unter 3.4. definierten Umsteigepunkten als Grundangebot und Verbindungsangebot zumöffentlichen Fernverkehr anzusehen. Am Angebot in diesen Umsteigepunkten ist das Angebot des in Kreisverantwortung stehendenÖPNV auszurichten. Dabei sind Anschlüsse zu sichern und Wartezeiten kurz zu halten. Insbesondere auf den Relationen zur Landeshauptstadt sind unter der Voraussetzung marktfähiger Tarife und gemeinsam mit der DB AG bei guter Fahrplanabstimmung attraktiveÖPNV-Angebote zu schaffen. Die Erreichbarkeit der Mittelzentren aus dem Umland ist ebenso wie die Rückfahrt zu sichern, auch in verkehrsschwachen Zeiten und am Wochenende, dann jedoch ggf. unter Zuhilfenahme vonÖPNV-Ergänzungsangeboten.

Die Beförderung von Schülern und Auszubildenden im Linienverkehr ist auch zukünftig als die entscheidende Grundlage für die Angebotsgestaltung zu berücksichtigen.

Spezielle Erschließungen

In Arnstadt ist der Stadtverkehr auf den zentralen Umsteigepunkt auszurichten und durch die Einführung eines Taktverkehres zu ergänzen, in Ilmenau ist der gesamte Campus der Technischen Universität in den Stadtverkehr einzubinden.

Neue Bedürfnisse im Stadtverkehr (veränderte Ladenschlußzeiten) sind abzudecken.

In den Gebieten mit Erholungsfunktion (Rennsteiggebiet, Schmücke-Schneekopf-Beerberg, Riechheimer Berg- Stausee Hohenfelden) ist dasÖPNV-Angebot auf die Erfordernisse von Touristik und Fremdenverkehr (Ferientickets, Skilinie, Rennsteig-Wanderlinie) auszurichten.

Neu entstehenderÖPNV-Bedarf infolge Veränderungen der Siedlungsstruktur (neue Wohngebiete) ist abzudecken.

Die Erreichbarkeitöffentlicher Einrichtungen ist zu sichern.

Ergänzungsangebote

Das Linienangebot imÖPNV ist für zusätzlich entstehende Bedürfnisse sowie in Schwachlastzeiten durch Ergänzungsangebote (Diskobusse, Mietomnibusfahrten) und Sonderformen desÖPNV (z.B. Bürgerbus, Anruf- Sammel-Taxi) zu ergänzen, dies betrifft insbesondere Verbindungen am späten Abend. Dabei sind in Zusammenarbeit mit der Genehmigungsbehörde neue Möglichkeiten zu suchen und zu erproben.

Die Vermittlung weiterführenderöffentlicher Verkehrsangebote (z.B. Taxifahrten ab den Haltestellen zu individuellen Zielpunkten) ist aus den Fahrzeugen desÖPNV heraus zu ermöglichen.

Vermittlung und Umsetzung der Angebote

Die Information der potentiellen Benutzer derÖPNVüber das Angebot ist zu verbessern, neben den klassischen Fahrplanheften und zielgruppenspezifischen Fahrplanauszügen sind andere Möglichkeiten von Kundeninformation, Werbung und Marketing zu nutzen. Die Fahrpläne sind auf zusätzlich zu schaffenden Vertriebswegen zu veröffentlichen.

Das Informationssystem des RMT ist zu nutzen, mit der DB AG ist der gegenseitige Aushang der Fahrpläne bzw. Anschlußfahrpläne auf den Bahnhöfen und Umsteigepunkten zu vereinbaren.

Die Lesbarkeit der Informationen ist zu verbessern, einÖPNV-einheitliches Erscheinungsbild ist anzustreben.

DenÖPNV-Benutzern sind die Leistungen mit hoher Bedienkultur (Komfort, Freundlichkeit des Personals, kompetente und zuverlässige Kundenbetreuung, Pünktlichkeit, Sauberkeit) entgegen zu bringen.

Die Möglichkeit der Mitnahme von Kinderwagen und Fahrrädern ist ständig zu sichern.

3.2. Organisation desÖPNV im Ilm-Kreis

Grundkonzeption

-Der Kreistag gibt den politischen Auftrag (SelbstverwaltungsaufgabeÖPNV) mittels des Nahverkehrsplans an die Inhaber der Genehmigungen nach PBefG sowie an die durchführenden Unternehmen.

-Die Betriebsgenehmigungen nach PBefG bleiben (wegen der weiterhin gültigen Grundsatzbeschlüsse zumÖPNV aus den Jahren 1991 und 1992) zu 100% bei im Eigentum des Landkreises stehenden Kapitalgesellschaften (GmbH).

-Der politische Auftrag istfür den Kunden (ein Fahrplan, ein Tarif, ein den gesamten Ilm-Kreisüberspannendes Netz mit gut aufeinander abgestimmten Angeboten, einüberall im Ilm-Kreis gültiger Fahrschein, dies alles zu günstigem Aufwand) umzusetzen.

-Die Kontrolle der Umsetzung des politischen Auftrags sowie der Durchführung desÖPNV erfolgt durch denÖPNV- Beirat, darüber hinaus sind zwecks Rückkopplung der Meinung der Betroffenen und zur Marktforschungöffentliche Sitzungen (Anhörungen) in regelmäßigem Abstand durchzuführen.

-DerÖPNV wird gemäßden politischen Vorgaben auf dieökonomisch sinnvollste Weise auch unter Einbeziehung privater Unternehmer, wo dies sinnvoll und für beide Seiten vorteilhaft ist, durchgeführt.

-Die Doppelfunktion des Landkreises als einerseits Aufgabenträger mit Verantwortung für einen finanziell tragbaren ÖPNV und andererseits Gesellschafter von Verkehrsunternehmen mit Verantwortung für das wirtschaftliche Ergebnis dieser Unternehmen bedingt Organisationsformen, die Interessenkonflikte vermeiden.

-Die wirtschaftliche Betätigung der Verkehrsunternehmen mit kommunaler Beteiligung kontrollieren die Gesellschafterversammlungen, die GmbH-Beiräte und Aufsichtsräte. Beratend und empfehlend wirkt derÖPNV- Beirat.

-Die Verkehrsunternehmen erreichen durch eigenverantwortliche unternehmerische Gestaltung ihrer zu erbringenden Verkehrsleistungen einen maximalen Kostendeckungsgrad.

-Aspekte eines gesunden Wettbewerbs und die Möglichkeiten einer Leistungsstimulierung sollen diese Unternehmensaufgabe fördern.

-Die Organisation darf weder beim Landkreis noch bei den Verkehrsunternehmen zu einer Erhöhung des Personalbestands führen.

-Eine Fusionierung der existierenden Verkehrsunternehmen wird nicht zwingend vorausgesetzt, solange der oben konkret benannte politische Auftrag durch ein multilaterales Organisationsmodell nicht gefährdet ist.

Organisationsstruktur [12]

.....

Nebengeschäfte

Generell werden auch in Zukunft verlustmindernde Nebengeschäfte (vor allem Gelegenheits-und Ausflugsverkehr mit Omnibussen, aber auch unternehmerisches Engagement im Taxi-.und Mietwagenbereich) nicht ausgeschlossen, wenn sie den Zwecken desÖPNV dienlich und nach den für die teilweise oderüberwiegend in kommunalem Besitz befindlichenÖPNV-Gesellschaften nicht ausgeschlossen sind

3.3. Tarifrahmen, Kostendeckung, Finanzierung

Tarifentwicklung, Tarifsystem

Die Tarifsysteme der Unternehmen OAG und IOV sind schrittweise weiter zu vereinheitlichen, spätestens im Jahr 1999 ist nach einem im gesamten Ilm-Kreis einheitlichen Tarifsystem-als Vorstufe zu einem Tarifverbund Mittel-und Südthüringen-zu verfahren.

Der Bezugstarif (Grundpreis) ist sozialverträglich zu gestalten, unumgänglich notwendige Steigerungen dürfen die prozentual entsprechenden Steigerungsraten der durchschnittlichen Einkommensentwicklung nichtüberschreiten.

Rabattierungen sind außer auf Vielfahrer, Auszubildende und besondere Fahrgastzielgruppen (Senioren, Fahrgäste in Schwachlastzeiten) auch auf andere Benutzergruppen (z.B.: "Classic-Card", Wochenendeticket, Ferienticket) auszudehnen, sofern damit die Eigenwirtschaftlichkeit nicht gefährdet wird.

Im Territorium der beiden großen Städte sind Umsteigetarife von Regionalverkehr in die Stadtverkehre (und umgekehrt) einzuführen.

Bis 1999 ist-unter vorgezogener Realisierung möglicher Teilschritte-die umfassende gegenseitige Anerkennung von Fahrausweisen im Ilm-Kreis zwischen den Unternehmen OAG und IOV (ggf. mit Einbeziehung des Nahverkehrs der DB AG unter Anwendung von Sonderformen von Fahrausweisen und Kostenausgleichen) zu sichern.

Bis 2001 ist im Kooperationsraum Süd-und Mittelthüringen einschließlich des Nahverkehrsangebots der Deutschen Bahn eine einheitliche Tarifbasis anzustreben.

Spätestens für die Zeit nach 2001 ist die Bildung eines Tarifverbundes im Koperationsraum Süd-und Mittelthüringen incl. der DB AG vorzubereiten.

Der Zugang zumÖPNV ist mittels moderner Fahrscheinsysteme (z.B.: Magnetkarte / Chipkarte / Paycard (Telekom iVm DB AG und VDV)) zu erleichtern.

Kostendeckung, Eigenwirtschaftlichkeit

Die Unternehmen im Ilm-Kreis haben denÖPNV eigenwirtschaftlich, d.h. unter Einbeziehung der Einnahmen nach§8 Absatz 4 Satz 2 PBefG (Beförderungserlöse, Erträge aus gesetzlichen Ausgleichs-und Erstattungsleistungen im Tarif- und Fahrplanbereich sowie sonstige Unternehmenserträge im handelsrechtlichen Sinne) kostendeckend zu betreiben.

Der Grad der Deckung der Gesamtkosten durch die aus Fahrscheinverkauf erzielten Einnahmen ist zu erhöhen.

Zu den Erträgen aus gesetzlichen Ausgleichsleistungen sind die nach§9 ThürÖPNVG vom Landkreis zu leistenden Ausgleichsleistungen zu zählen, daneben gehören hierzu auch die Ausgleichsleistungen nach§45 a PBefG und§62 SchwBehG.

Finanzierung

Der Landkreis hat seine Finanzplanung (Haushaltsplanung) im Bereich der nach§9 ThürÖPNVG zu leistenden Ausgleichszahlungen im Einvernehmen mit den Unternehmen aufzustellen.

Die Finanzplanungen haben unter Berücksichtigung der vom Freistaat gemäß §9 Absatz 1 ThürÖPNVG dem Landkreis als Aufgabenträger gewährten Teilsummen die Eigenwirtschaftlichkeit des im Ilm-Kreis durchzuführenden ÖPNV zu gewährleisten.

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3.4. Infrastruktur, Netze, Fahrzeuge

Infrastrukturentwicklung

In Verantwortung der IOV sollte der Omnibusbetriebshof Ilmenau bis zum Herbst 1997 fertiggestellt werden.

Die Einrichtung von Erdgastankstellen an den Betriebshofstandorten in Arnstadt ist erfolgt.

In Verantwortung der Stadt Arnstadt wurde der zentrale Umsteigepunkt für den Stadtverkehr (An der Weiße) verkehrswirksamübergeben.

Die Gemeinden sollten die Haltestellen in ihrem Verantwortungsbereich ansprechend instand setzen bzw. modernisieren, ggf. sollten die Haltestellen mit Fahrradabstellanlagen ausgestattet werden.

In Abstimmung zwischen den Gemeinden, den Verkehrsunternehmen, den Verkehrsbehörden und den zuständigen Straßenbaulastträgern sind die Standorte und Ausführungen der Haltestellen regelmäßig zuüberprüfen. Veränderungen sollten nur so erfolgen, daßAkzeptanz und Sicherheit (sowohl für denÖPNV und seine Benutzer, als auch für den anderen Straßenverkehr) erhöht wird.

Für die Zeiträume nach 2003 ist die Einbindung des IR-Haltepunkts Wümbach/Ilmenau planerisch vorzubereiten.

Neue Straßenverkehrswege (K 51, L1044neu, K13neu, neue Ortsverbindungsstraßen) sind in die Fahrweg-und Netzplanung einzubeziehen.

Die zuständigen Straßenbaulastträger sollten bei allen städtebaulichen Veränderungen die Herstellung/Einrichtung von Beschleunigungsmaßnahmen in Ballungsgebieten (Busspuren, Lichtsignal-Vorrang-Steuerungen) vorsehen und umsetzen.

Netzgestaltung, Umsteigepunkte

Die Netze von OAG und IOV sind bei allen Entscheidungen als Einheit zu betrachten, sie sind unter Beibehaltung der unter 1.4. dargestellten Beziehungen nach den unter 2.3. genannten Prinzipien weiterzuentwickeln.

Parallelangebote zu anderen Anbietern sind unter Beachtung der Gesamtauswirkungen und im Rahmen der Gleichbehandlung abzubauen.

Als Umsteigepunkte im straßengebundenenÖPNV werden definiert: Busbahnhof Arnstadt, zentraler Umsteigepunkt Arnstadt (nur für den Stadtverkehr), Busbahnhof Ilmenau, Busbahnhof Stadtilm/Kastanienallee.

Umsteigepunkte von und zum Schienen-ÖPNV sind: Arnstadt Hbf., Ilmenau Hbf., Gräfenroda, Stadtilm/Feldstraße, IR- Bahnhof Wümbach.

Kreisübergreifende Leistungen der Unternehmen des Ilm-Kreises sind im bisherigem Umfang aufrecht zu erhalten.

Leistungen anderer Aufgabenträger im Ilm-Kreis sollen in den bisher bestehenden Leistungen bestehen bleiben.

Eine stärkere Anbindung des Bereichs Rockhausen-Bechstedt-Wagd-Riechheim an den Stadtverkehr Erfurt ist zu sichern.

Die Erschließung des Raums Riechheimer Berg-Hohenfelden ist in Abstimmung mit der Stadt Erfurt und dem Landkreis Weimarer Land zu sichern.

Fahrzeugkonzepte

Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge soll nicht wesentlich weiter gesenkt werden, es ist jedoch eine wirtschaftlich gesunde Streuung in der Altersverteilung der Fahrzeuge anzustreben.

Im Linienverkehr sind KOM in Linienausführung einzusetzen, KOM in Reiseausführung dürfen nur im Havariefall als kurzzeitige Ersatzlösung eingesetzt werden.

Grundsätzlich ist die Mitnahme von Kinderwagen und Fahrrädern und Rollstühlen zu ermöglichen, die Fahrzeuge sind entsprechend zu kennzeichnen.

In Schwachlastzeiten ist der Einsatz von Mini-und Kleinbussen zulässig.

Sofern die Einhaltung der Beförderungspflicht auch bei plötzlich auftretendem Bedarf gesichert werden kann, ist auch der Einsatz von besonders gekennzeichneten Taxen als Ersatz für Linienverkehrsleistungen zulässig.

Die technische Ausrüstung der Fahrzeuge ist an die besonderen Bedingungen im Ilm-Kreis (Straßenzustand, Gebirgsgegend) bzw. die Bedingungen des Stadtverkehrs anzupassen; die Innenausstattung ist komfortbetont weiterzuentwickeln.

Bei Erfüllungökonomischer und techn. Bedingungen sind KOM mit alternativen Energieträgern (Erdgas, Biodiesel, Hybridantriebe etc.) einzusetzen, es ist zu prüfen, ob der Einsatz nur einer Art von alternativen Energieträgern im Ilm- Kreis Vorteile bietet. Der Einsatz von Sonderformen desÖPNV zur Ergänzung oder Erweiterung des Linienverkehrsangebots (z.B. Anruf- Sammel-Taxis, Bürgerbus und andere Modelle) ist zulässig, wenn damit die Eigenwirtschaftlichkeit des Gesamtangebots nicht gefährdet wird und die Akzeptanz desÖPNV erhöht werden kann.

Der Aufgabenträger hat schnellstmöglich zu prüfen, unter welchen konkreten technischen, organisatorischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Voraussetzungen im Ilm-Kreis zu welcher Zeit, an welcher Stelle und in welcher Art alternative Bedienungsformen imÖPNV eingesetzt werden können. Hierunter fällt auch der Einsatz vorhandener Taxis. Positive Ergebnisse sind im Planungszeitraum umzusetzen.

Die Qualitätssicherungsvorschriften nach ISO 9002 sind einzuhalten.

Quellenhinweise

[1] Schulentwicklungsplan des Ilm-Kreises

Landratsamt des Ilm-Kreises, Arnstadt, Januar 1996

[2] zugelassene Kfz im Ilm-Kreis

aus: statistische Mitteilungen des Kraftfahr-Bundesamtes, Sonderheft 1 zur Reihe 2, Flensburg, Januar 1996

[3] Regionaler Raumordnungsplan Mittelthüringen

Thüringer Staatsanzeiger, Nr. 50 /1995, S. 1954 ff.

[4] Scoring-Bewertung der Infrastruktur der DB AG in Thüringen

(im Auftrag der DB AG erstellt) Deutsche Eisenbahn-Consulting GmbH, Berlin, 1996

[5] Bewertung der Verkehrswirksamkeit der Kursbuchstrecke 567

aus: "Konzeption für die Gestaltung desÖPNV im Ilm-Kreis in Kooperation der bestehenden Verkehrsunternehmen" (im Auftrag des Ilm-Kreises erstellt), GVC Gesellschaft für Verkehrsconsulting mbH, Jena ,1996

[6] Nahverkehrskonzept des Landkreises Arnstadt

Kreisverwaltung Landkreis Arnstadt, Arnstadt, Juli 1993

[7] Nahverkehrskonzept des Landkreises Ilmenau

Landratsamt Landkreis Ilmenau, Ilmenau, Juli 1993

[8] Verkehrsentwicklungskonzeption für den Landkreis Arnstadt

(im Auftrag des Landkreises Arnstadt erstellt) SNV Studiengesellschaft Nahverkehr mbH, Niederlassung Thüringen, Jena, Oktober 1992

[9] Verkehrskonzept Region Ilmenau

(im Auftrag des Ilm-Kreises erstellt) Lomb-Consult Suhl Ingenieurgesellschaft mbH, Suhl, November 1994

[10] allgemeine Entwicklungskonzeption des Ilm-Kreises

Kreisverwaltung Arnstadt und Landratsamt Ilmenau, Arnstadt/Ilmenau, Juni 1993

[11] Auswertung der Fahrscheindrucker von OAG und IOV im März 1996 aus: "Konzeption für die Gestaltung desÖPNV im Ilm-Kreis...", a.a.O.

[12] Variantenuntersuchung zur Organisationsstruktur desÖPNV im Ilm-Kreis

aus: "Konzeption für die Gestaltung desÖPNV im Ilm-Kreis...", a.a.O.

[13] Verkehrsmengenkarte Thüringen

Landesamt für Straßenbau Thüringen, Erfurt, 1995

[14] Personenbeförderung der Straßenverkehrsunternehmen in Thüringen, 2. Vierteljahr 1996

Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt, September 1996

Abkürzungsverzeichnis

ARN Landkreis Arnstadt

AT Aufgabenträger

AST Anruf-Sammeltaxi

DB AG Deutsche Bahn AG

IC Inter-City-Zug der DB AG

ICE Inter-City-Express-Schnellverkehrszug der DB AG

IL Landkreis Ilmenau

IOV IOV Omnibusverkehr GmbH Ilmenau

IPV Ilmenauer Personenverkehrsgesellschaft mbH

IR Inter-Regio-Zug der DB AG

ISO ISO 9002-intern. Qualitäts-Zertifizierungs-Richtlinien

IVRPV Interessenverband Regionaler Personenverkehr Südthüringen e.V.

KOM Omnibus

KT Kreistag

LSA Lichtsignalanlage

MIV motorisierter Individualverkehr

NVP Nahverkehrsplan OAG Omnibusbetrieb Arnstadt GmbH

OD Ortsdurchfahrt

OU Ortsumgehung

ÖPNVöffentlicher Personennahverkehr

PBefG Personenbeförderungsgesetz

RMT Anbietergemeinschaft Regionalfahrplan Mittelthüringen

SchwBehG Schwerbehindertengesetz

SPNV schienengebundenerÖPNV

StPNV straßengebundenerÖPNV

StVZO Straßenverkehrs-Zulassungsordnung

ThürKO Thüringer Gemeinde-und Landkreisordnung

ThürÖPNVG Thüringer Gesetzüber denöffentlichen Personennahverkehr

ThürVwVfG Thüringer Verwaltungsverfahrensgesetz

TÖB Trägeröffentlicher Belange

TU Technische Universität Ilmenau

VDV Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V.

Begriffe

Bedienverbot Verbot, Fahrgäste an bestimmten Haltestellen aufzunehmen oder aussteigen zu lassen (bei teilweise identischer Streckenführung kann der Inhaber einer bereits bestehenden Linie von der Genehmigungsbehörde verlangen, daßeine neue Liniengenehmigung für dieses Teilstück nur mit einer solchen Auflage erteilt wird)

Beförderungsfälle Anzahl der beförderten Personen in einem Zeitraum

Ergänzungslinie Linie, die ein vom Aufgabenträger definiertes Hauptnetz für Beziehungen geringeren Aufkommens ergänzt

Fahrplankilometer Entfernungen laut Fahrplan, hier Summe aller lt. Fahrplan zurückgelegten Entfernungskilometer in einem Zeitraum

Hauptverbindung vom Aufgabenträger definierte Linie, die gemeinsam mit anderen Hauptverbindungen dasÖPNV-Grundnetz bildet

Leistung/d Anzahl täglicher Fahrten auf einer Linie (auch Teilverbindungen)

Personenkilometer Summe der Entfernungen, die von Einzelpersonen im ÖPNV zurückgelegt wurden

Tarifkooperation freiwillige Zusammenarbeit mehrererÖPNV-Unternehmen und/oder Aufgabenträger. Ziele: gemeinsam herausgegebener Fahrplan, (mindestens) gegenseitige Anerkennung der Fahrausweise (ggf. mit gegenseitiger Verrechnung und Erlösausgleich), (maximal) einheitlicher Tarif und einheitliche Fahrscheine im gesamten gemeinsamen Verkehrsgebiet

Anlagen

.....