UNIVERZA V MARIBORU FILOZOFSKA FAKULTETA Oddelek za germanistiko

DIPLOMSKO DELO

Rami Alkara

Maribor, 2015 PHRASEOLOGIE IN DER DEUTSCHEN SPORTBERICHTERSTATTUNG

PHRASEOLOGIE IN DER DEUTSCHEN SPORTBERICHTERSTATTUNG

UNIVERZA V MARIBORU FILOZOFSKA FAKULTETA Oddelek za germanistiko

Diplomsko delo FRAZEOLOGIJA V NEMŠKIH ŠPORTNIH POROČILIH

Mentorica: Kandidat: red. prof. dr. Vida Jesenšek Rami Alkara

Maribor, 2015

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UNIVESITÄT IN MARIBORU PHILOSOPHOSCHE FAKULTÄT Abteilung für Germanistik

Diplomarbeit PHRASEOLOGIE IN DER DEUTSCHEN SPORTBERICHTERSTATTUNG

Mentorin: Kandidat: Prof. dr. Vida Jesenšek Rami Alkara

Maribor, 2015

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ZAHVALA

Na tem mestu bi se prav posebno zahvalil mentorici Vidi Jesenšek za strokovno pomoč ter njene dragocene nasvete. Zahvaljujem se tudi vsem, ki so mi v času študija pomagali in me podpirali.

DANKSAGUNG

An dieser Stelle möchte ich mich bei Mentorin Frau Vida Jesenšek für ihre fachliche Leitung und wertvollen Ratschläge bedanken. Ich bedanke mich auch bei allen, die mir während des Studiums geholfen haben und mich unterstützten.

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IZJAVA

Podpisani Rami Alkara, rojen 10.9.1992, študent Filozofske fakultete Univerze v

Mariboru, študijskega programa Germanistika, izjavljam, da je diplomsko delo z naslovom PHRASEOLOGIE IN DER DEUTSCHEN SPORTBERICHTERSTATTUNG pri mentorici Prof. dr. Vidi Jesenšek avtorsko delo.

V diplomskem delu so uporabljeni viri in literatura korektno navedeni; teksti niso prepisani brez navedbe avtorjev.

Kraj, Maribor

Datum, 18.8.2015

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(podpis študenta)

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KRATEK POVZETEK

Namen diplomskega dela je predstaviti povezavo med frazeologijo in športnimi besedili. Pojma frazeologija in športno besedilo sta bila razjasnjena. Raziskan je bil pojem funkcionalnost frazemov v omenjeni besedilni vrsti in s kakšnim namenom je avtor besedila uporabil določen frazem. Veliko frazemov izhaja iz športnih disciplin, prav zaradi tega je težko najti športno besedilo, ki ne vsebuje vsaj enega frazema. V empiričnem delu je sledil izpis frazemov iz besedila in razlaga njihovega pomena. Potrebno je bilo le še določil funkcijo frazema v besedilu in vse prikazal v tabeli.

Ključne besede: frazeologija, športno besedilo, frazem, funkcionalnost

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KURZE ZUSAMMENFASSUNG

Der Zweck der Diplomarbeit ist es, den Zusammenhang zwischen Phraseologie und Sportberichten vorzustellen. Die Begriffe Phraseologie und Sportbericht wurden erläutert. Der Begriff Funktionalität der Phraseme in Sportberichten wurde erkundet und es wurde auch erforscht, mit welcher Absicht der Autor des Textes eine bestimmte Redewendung nutzte. Viele Redewendungen stammen aus Sportarten, genau deshalb ist es schwer, einen Sporttext zu finden, der keine Phraseme beinhaltet. In dem empirischen Teil wurden Phraseme aus dem Text ausgesucht und ihre Bedeutung wurde erklärt. Danach wurde die Funktion der Phraseme bestimmt und alles wurde in einer Tabelle dargestellt.

Schlüsselwörter: Phraseologie, Sportbericht, Phrasem, Funktionalität

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Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG ...... 1 2. ZWECK UND ZIEL ...... 2 3. THEORETISCHER TEIL ...... 3 3.1 Phraseologie ...... 3 3.2 Sportberichte...... 4 3.3 Phraseologie in den Sportberichten ...... 4 3.4 Funktion von Phrasemen in den Sportberichten ...... 5 4. EMPIRISCHER TEIL ...... 7 4.1 Phraseme in deutschsprachigen Sportberichten ...... 7 4.2 Funktion der Phraseme ...... 16 4.3 Übersicht...... 21 4.4 Aus der Sportbranche stammende Phraseme ...... 21 5. SCHLUSSFOLGERUNG ...... 23 6. ZUSAMMENFASSUNG ...... 24 7. LITERATUR...... 25 8. LISTE DER ANHÄNGE ...... 26

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1. EINLEITUNG

Phraseologie ist eine Teildisziplin der Linguistik, die sich mit festen Wortverbindungen beschäftigt und in der letzten Zeit immer mehr an Interesse gewinnt. Deshalb habe ich mich auch entschieden, meine Diplomarbeit im Bereich Phraseologie zu machen. Ich wurde in den letzten Jahren auf die Anwendung der phraseologischen Einheiten in allen Bereichen aufmerksam gemacht. Aber ganz besonders bemerkte ich, dass die phraseologischen Einheiten in der Welt des Sportjournalismus verwendet werden. In der Sportpublizistik kann man sich eine Welt ohne phraseologische Einheiten und Idiome nur sehr schwer vorstellen, weil fast jede Aussage eines Sportkommentators ein phraseologisches Mittel beinhaltet.

Phraseologische Einheit ist nur einer der Ausdrucke, der in der Linguistik gebraucht wird. Man findet auch Benennungen wie Phrasem, Phraseolexem, Redewendung, Idiom, Phraseologismus, feste Wortverbindung, feste Wortgruppe … Im Verlauf der Diplomarbeit wird unter diesen Begriffen der Phraseologismus als Betrachtungsgegenstand in der Sportpublizistik dargestellt. Also eine feste Wortverbindung, die in dieser Textsorte die Aufgabe hat, dem Text Bildhaftigkeit bzw. Subjektivität zu geben.

Die vorliegende Diplomarbeit besteht aus dem theoretischen und dem empirischen Teil. Im theoretischen Teil wird der Frage nachgegangen, was Begriffe wie Phraseologie und Sportbericht bedeuten und wie sie in Beziehung zueinander stehen. Im empirischen Teil werden die gewählten Phraseme aus der Textsorte Sportbericht aufgezählt und analysiert. Die Phraseme werden angeführt, es wird gezeigt, welche Funktion und welche Semantik sie im Hinblick auf den Kontext haben. Danach wird auch ihr Sprachgebrauch in der ausgewählten Textsorte gezeigt. Es werden sportpublizistische Texte aus Internetquellen benutzt, weil sie leichter zugänglich sind.

Der Schwerpunkt dieser Abschlussarbeit soll die Analyse der Funktionalität von Phrasemen in der Sportpublizistik sein. Es wird erläutert, welche Phraseme aus der Sportwelt stammen und welche sich einen Platz in der Sportwelt gemacht haben, ohne einen sportlichen Hintergrund zu haben. Zum Schluss werden natürlich Feststellungen erläutert und Schlüsse gezogen.

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2. ZWECK UND ZIEL

Wie alle Sprachen ist auch die deutsche Sprache durch die Verwendung von Phrasemen geprägt, die überall zu finden sind. Diese wissenschaftliche Abschlussarbeit konzentriert sich auf die Phraseme in der Textsorte Sportbericht. Da die Anfänge des Sportjournalismus auf dem deutschsprachigen Gebiet schon im früheren 18. Jahrhundert gelegt wurden, sind Phraseme in Berichten und Reportagen von Sportereignissen sehr präsent. Die Absicht der Diplomarbeit ist es, zu analysieren, was für eine Bedeutung die Phraseme in der Welt von Sportpublizistik haben und was für eine Rolle sie dabei spielen. Nämlich im Sport trifft man alltäglich auf Phraseologie.

Das Ziel der Diplomarbeit ist es, vorzustellen, in welchem Zusammenhang Phraseologie und Sportberichte stehen. Im empirischen Teil wird untersucht, welche Funktion Phraseme in der deutschsprachigen Sportpublizistik tragen. Des Weiteren soll der Frage nachgegangen werden, mit welchem Zweck der Autor des Berichts phraseologische Einheiten benutzt hat und warum er sich für genau diese entschieden hat.

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3. THEORETISCHER TEIL

3.1 Phraseologie

Phraseologie ist eine Teildisziplin der Linguistik, die sich mit Phraseologismen befasst. Phraseologismen, auch Phraseme oder phraseologische Einheiten genannt, sind feste Wortverbindungen, die mindestens aus zwei Wörtern bestehen, wobei die jeweilige Zusammenfügung nicht einmalig ist, denn sie ist genau in dieser Variante bekannt. Außerdem gleicht die Gesamtbedeutung nicht der Summe von Bedeutungen einzelner Bestandteile. (vgl. Burger 2010, S. 11–13)

Wie schon erwähnt, muss ein Phrasem aus mindestens zwei Komponenten bestehen. Eine Obergrenze der Komponenten kann nicht definiert werden, weil die Wortmenge eines Phraseologismus nicht lexikalisch, sondern syntaktisch bestimmt wird. Die Obergrenze einer phraseologischen Wortverbindung ist also der Satz. Dieses Merkmal nennt man Polylexikalität. (vgl. Burger 2010, S. 15–16)

Bei festen Phrasemen wie z.B. den Löffel abgeben, kann man nicht genau wissen, ob die wortwörtliche oder die übertragene Bedeutung gemeint wird, weil phraseologische Einheiten bei der isolierten Nennung zweideutig sind. Aber Phraseme kommen selten isoliert vor, denn sie sind meistens in einen Text eingebaut und deshalb ist die Bedeutung auch davon abhängig, wie man den Kontext versteht. (vgl. Jesenšek 2013, S. 81–82) Die wortwörtliche Bedeutung wird durch das Verstehen von einzelnen Wörtern deutlich gemacht und stellt die physische Abgabe eines Löffels dar. Aber wenn im übertragenen Sinne gemeint ist, dass jemand den Löffel abgibt, dann meint man damit, dass irgendjemand gestorben ist. Man muss also das Phrasem als eine Ganzheit betrachten und so wie bei einzelnen Wörtern seine Bedeutung kennen und wissen, in welchem Zusammenhang man es benutzt.

Die Mehrheit der Phraseme weist in bestimmten Grenzen Ersetzungsmöglichkeiten auf. Es gibt nur wenige absolute lexikalisch feste Phraseme. Ein Phrasem kann also in mehreren ähnlichen Variationen erscheinen. Die Variationen können sich grammatisch (seine Hand/seine Hände im Spiel haben) und lexikalisch (bis an/über den Hals in Schulden stecken) unterscheiden. Es können auch kürzere und längere Varianten eines Phraseologismus entstehen, wie z. B. sich etwas im Kalender anstreichen/sich etwas rot im Kalender anstreichen. So wie die Länge kann auch die Reihenfolge der Komponenten

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variieren (aussehen wie Milch und Blut/wie Milch und Blut aussehen). Phraseme werden meistens auch durch Modifikation verändert, damit sie dem Zweck des Textes entsprechen. Bei der Modifikation weicht das Phrasem von seiner originalen Form ab. Meistens geschieht es, dass in der Werbung oder populären Texten Phraseme modifiziert werden, z. B. Ende gut, alles gut wird zu Ente gut alles gut, damit sie dem Kontext der Werbung entsprechen. (vgl. Burger 2010, S. 25–26)

3.2 Sportberichte

Seit es organisierte Sportveranstaltungen gibt, existieren auch der Bedarf nach Sportberichterstattung und ein journalistisches Genre, das sich mit Sport befasst. Heute findet man Sportberichte alltäglich in jeder Zeitung, wie auch Sportnachrichten im Fernsehen und Radio. Sport ist zu einem Bestandteil geworden, der überall in den Medien präsent ist. Ein Sportbericht muss ein sportliches Ereignis sehr spezifisch beschreiben, um dem Rezipienten ein klares Bild über das Geschehen zu machen. Solch ein Artikel kann nicht nur ein Fazit der Ereignisse sein, der den Rezipienten informiert, sondern auch eine Meldung an einen ganz bestimmten Sportler oder Mannschaft, die den oder die später motivieren oder auch entkräften kann. Sportberichte können sehr mächtig sein und werden von vielen auch mit der Absicht benutzt, um anderen vor einem wichtigen Auftritt zu schaden. Neben den Eigenschafen eines Berichts, die über einen Sachverhalt oder Ereignis zu informieren sind und sogenannte W-Fragen beantworten, hat der Sportbericht noch die Eigenschaft, tadelnd bzw. lobend über jemanden oder etwas zu schreiben. Dazu sind Spotberichte auch ausdruckstärker geschrieben und diese Ausdrucksstärke und Kritik stellt man viel leichter dar, wenn man phraseologische Einheiten benutzt.

3.3 Phraseologie in den Sportberichten

Wie überall wird auch beim Sport ein Jargon verwendet, sowohl von den im Sportbereich Tätigen als auch von Betrachtern. Aus diesem Jargon haben sich auch viele Phraseme entwickelt, die auch außerhalb des Sportbereiches benutzt werden (durch die Glocke gerettet). (Jargon ist eine Sondersprache, die in einer beruflich, gesellschaftlich oder kulturell abgegrenzten Gruppe oder Gesellschaftsschicht verwendet wird.) (vgl. Duden 2006, S. 545) Phraseme in Sport können auch ein Slogan oder Motto eines Vereins sein, wodurch man die Mannschaft erkennt (Weck den Wolf in Dir! – Slogan von VfL Wolfsburg) und dadurch erinnert man sich sofort an die Mannschaft, sobald man

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das Phrasem hört. Sportjournalismus ist in allen Medienträgern präsent, aber seit es audiovisuelle Übertragungen von Sportereignissen gibt, sind die schriftlichen Berichterstattungen in den Hintergrund geschubst worden. Das heißt aber nicht, dass die Phraseologie in den Hintergrund vertrieben worden ist. Es werden noch mehr Phraseme in live Übertragungen verwendet und damit bleiben Phraseme leichter in unserem Gedächtnis und werden immer wieder benutzt. (vgl. Tesarova 2009, S. 20–25)

3.4 Funktion von Phrasemen in den Sportberichten

Nach dem deutschen Linguist Klaus Brinker unterscheidet man unter dem kommunikativ-funktionalen Aspekt der interpersonalen Beziehung zwischen fünf verschiedenen textuellen Grundfunktionen: die Informations-, Appell-, Obligations-, Kontakt- und Deklarationsfunktion. Jeder der fünf Grundfunktionen kann man noch Subfunktionen zuordnen, die als Verben indiziert sind. (vgl. Brinker 2010, S. 97–98)

Grundfunktionen Subfunktionen Informationsfunktion Wissen vermitteln, über etwas mitteilen, informieren informieren, melden, eröffnen, berichten, benachrichtigen, unterrichten Appellfunktion Meinungsbeeinflussung, auffordern, Verhaltensbeeinflussung anordnen, befehlen, bitten, raten, empfehlen fragen, beantragen, verlangen, beauftragen Obligationsfunktion Selbstverpflichtung (Vertrag, versprechen, Vereinbarung, Angebot …) verpflichten, schwören, übernehmen, sich bereit erklären, garantieren, verbürgen, wetten, anbieten Kontaktfunktion Herstellung und Erhaltung des danken, um persönlichen Kontakts Entschuldigung bitten, beglückwünschen,

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gratulieren, sich bescheren, willkommen heißen, Beileid aussprechen, verfluchen Deklarationsfunktion Einführung eines bestimmten urkunden, Faktums bescheinigen, (vgl. Brinker 2010, S. 98–112)

Phraseme in den Sportberichten können aber eine ganz spezifische Funktion tragen. Eine der Funktionen ist es natürlich, den Leser anzulocken und ihn zu motivieren, weiter zu lesen (Appellfunktion), wie auch den Text interessant und bunt zu machen, weil Texte, die mehr Phraseme beinhalten, auch stärker auf den Leser wirken. In Sportberichten können Phraseme auch Träger von vielen anderen Funktionen sein. Zum Beispiel können sie eine Rat gebende, lobenswerte oder bloßstellende Funktion haben. Wie Texte können auch Phraseme mehr als nur eine Funktion tragen.

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4. EMPIRISCHER TEIL

In dem empirischen Teil werden ausgewählte Phraseme aus der Textsorte Sportbericht, die im Text oder Titel zu finden sind, analysiert und vorgestellt. Den angeführten Phrasemen werden die Funktion und die Bedeutung im Hinblick auf die Semantik zugeteilt. Auch ihr Sprachgebrauch wird im Beleg gezeigt.

4.1 Phraseme in deutschsprachigen Sportberichten

Phrasem: jemanden in den Schatten stellen Textbeleg: Durant stellt Anthony klar in den Schatten. Das Duell der beiden Topscorer der NBA war eine einseitige Angelegenheit: Kevin Durant war beim 112:100-Erfolg seiner Oklahoma City Thunder gegen Carmelo Anthony und die New York Knicks einmal mehr nicht aufzuhalten. (Basketball) Semantik: etwas/jemanden überbieten/übertreffen; besser sein Das Phrasem in den Schatten stellen bedeutet, dass man jemanden übertrifft, oder kurz gesagt, dass man auf eine Weise besser als jemand anderer ist, dass man ihn gar nicht bemerkt. In den Schatten stellen wird sehr häufig im Sport benutzt, nicht nur, wenn man besser als der Gegner ist, sondern auch, wenn man seine Mitspieler übertrifft, die gar nicht bemerkt wurden, weil man so gut spielte.

Phrasem: sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen Textbeleg: Auch wenn die Knicks zu Beginn des Schlussabschnitts noch einmal bis auf vier Punkte herankamen, ließ OKC sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. (Basketball) Semantik: sich nichts gefallen lassen; seine eigenen Interessen wahrnehmen Sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen bedeutet, dass man sich nichts gefallen lässt. Bei Sport will das Phrasem aber ausdrucken, dass man alles von sich gibt und nicht mehr in der Lage des Verlierenden sein will.

Phrasem: hohe Wellen schlagen Textbeleg: Die Wellen schlagen hoch und es weht eine steife Brise in Bremen: Werder hat nach der 1:5-Klatsche gegen Dortmund Schlagseite und steckt mitten im Abstiegssog. Hoffnung macht die Rückkehr des Kapitäns – Clemens Fritz meldete sich nach immer wiederkehrenden Leistenproblemen am Montag zurück auf der Brücke und absolvierte das komplette Mannschaftstraining beschwerdefrei. (Fußball) Semantik: für Aufregung/Aufsehen/Diskussion sorgen

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Dieses Phrasem wird schon seit Langem in der Literatur und im Alltag benutzt. Hohe Wellen werden meistens mit etwas Schlechtem assoziiert, aber das Phrasem bedeutet einfach, dass man für Aufregung sorgt. Z. B. wenn ein Außenseiter einen Favoriten schlägt und damit für Aufsehen sorgt, oder wenn eine Mannschaft kurz vor einer Niederlage steht, dann schlagen die Wellen für sie hoch und sie müssen sich verbessern.

Phrasem: etwas auf den Punkt bringen Textbeleg: Die Mannschaft entwickelt sich nicht, denn die Abwehr bleibt löchrig (schon 45 Gegentore) und der Angriff harmlos (erst 24 Tore). Oder wie es Mittelfeldmann Zlatko Junuzovic auf den Punkt bringt: "Der gleiche Sch**ß wie im Vorjahr." (Fußball) Semantik: etwas zusammenfassen; treffend formulieren Das Phrasem bedeutet, etwas kurz, ohne unnötige Beschreibungen, zu erklären. Einen Fazit zu ziehen oder einen ganz kurzen Kommentar zu machen, ohne zu übertreiben. Bei Sportkommentaren wird ständig etwas auf den Punkt gebracht, weil meistens kurze Aussagen gemacht werden.

Phrasem: jemanden ins Herz treffen Textbeleg: Im Kellerduell zwischen Braunschweig und Hamburg traf Kumbela dreimal ins HSV-Herz. (Fußball) Semantik: jemanden zutiefst verletzen Bei der Redewendung ins Herz treffen drückt man aus, dass jemand jemanden mit etwas zutiefst verletzt hat, aber nicht im Sinne einer physischen Verletzung, sondern eher auf der psychologischen Ebene. Wie z. B. ein gebrochenes Herz. Oder in diesem Fall eine Niederlage bei einem Fußballspiel.

Phrasem: den Spieß umdrehen Textbeleg: Knoche und Caligiuri drehen den Spieß um. Strich war der Auswärtsdreier etwas schmeichelhaft für die Mannschaft von Trainer , die erst nach dem Ausgleichstreffer durch Knoches wuchtigen Kopfball (58.) im Anschluss an eine Ecke aufwachte. (Fußball) Semantik: die Rollen vertauschen; die Mittel und Methoden des Gegners gegen ihn selbst verwenden Ein in der Sportwelt sehr populäres Phrasem den Spieß umdrehen bedeutet, mit den Mitteln seines Gegners zurückzuschlagen und den Kampf für sich zu entscheiden. Es kann aber auch einfach bedeuten, dass man nach einer Zeit als Außenseiter zurück in das Spiel kommt und gewinnt.

Phrasem: unter dem Strich

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Textbeleg: Unter dem Strich war der Auswärtsdreier etwas schmeichelhaft für die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking, die erst nach dem Ausgleichstreffer durch Knoches wuchtigen Kopfball (58.) im Anschluss an eine Ecke aufwachte. (Fußball) Semantik: nach Schlussrechnung; insgesamt; zusammengefasst Dieses Phrasem kann mehrere Bedeutungen tragen. Mit „Strich“ kann man den Strich meinen, der bei einer Additionsaufgabe gezogen wird und einen Fazit bedeutet. Es kann aber auch eine schlechte Leistung unter dem Durchschnitt bedeuten. Eine dritte Bedeutung stammt aus der Zeitungswelt und ist schon veraltet, denn unter dem Strich fand man in der Zeitung eine lustige Geschichte, die nichts mit der Zeitungsseite zu tun hatte.

Phrasem: sich eine Blöße geben Textbeleg: Die Münchner erhöhten indes den Druck auf Platz sechs. Hier bleiben gerade noch die Nürnberger stehen. Während sich der Tabellenführer Hamburg abermals keine Blöße gab, lieferten sich Mannheim und Köln ein enges Verfolgerduell. (Eishockey) Semantik: eine Schwäche zeigen; sich einer peinlichen Situation aussetzen; einen Fehler machen Ein aus dem Sportbereich stammendes Phrasem, und zwar aus der Fechtersprache. Mit Blöße ist die Fläche der oberen Brust gemeint und beim Fechten gilt es als eine Blamage, wenn man in die obere Brust getroffen wird. Diese Redewendung verbreitete sich schnell in andere Sportbereiche und wird heutzutage auch sehr in der politischen Sprache verwendet.

Phrasem: den Grundstein zu etwas legen Textbeleg: Die amerikanischen Eistänzer Meryl Davis und Charlie White haben den Grundstein für das erste Eistanz-Gold bei Olympischen Winterspielen für ihr Land gelegt. (Eistanzen) Semantik: etwas ist ein wichtiger Ausgangspunkt; die Grundlage für etwas Einen Grundstein legt man symbolisch als den ersten Stein der Grundmauer eines Gebäudes. Die Redewendung einen Grundstein legen bedeutet, dass man einen wichtigen Ausgangspunkt erreicht hat. Im Sport wird diese Phrase oft benutzt, wenn sich ein Sportler einen guten Ausgang für den nächsten Wettkampf erschaffen hat.

Phrasem: etwas auf den Kopf stellen Textbeleg: Auch wenn im Sommer Profitum am Würzburger Dallenberg einziehen sollte, stellt Wirsching klar: Wir werden nicht das ganze Team auf den Kopf stellen. (Fußball)

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Semantik: etwas durcheinander bringen/stark verändern/ins Gegenteil verkehren Zum einen kann das Phrasem eine Bedeutung tragen, wobei etwas unrichtig dargestellt wird. Eine zweite Bedeutung ist aber etwas völlig durcheinanderbringen. Wie z. B. beim Sport kann eine Mannschaft auf den Kopf gestellt werden, wenn sich alle ihre Mitglieder verändern.

Phrasem: jemanden auf die Hörner nehmen Textbeleg: Osasuna nimmt Atletico auf die Hörner. Atletico kassierte am Sonntag in der Stierkämpferstadt Osasuna eine herbe Pleite – 0:3! (Fußball) Semantik: scharf angreifen Es handelt sich ebenfalls um ein Phrasem, das aus der Sportwelt stammt, genauer aus den Stierkämpfen. Wenn ein Stier jemanden auf die Hörner nahm, hat er ihn sehr stark angegriffen und verletzt. Heute wird dieses Phrasem genutzt, wenn jemand eine große Niederlage erlebt. In dem oberen Beispiel kommt dieses Phrasem noch besonders zum Ausdruck, weil Osasuna ein Verein aus Pamplona ist, die Stadt der Stierkämpfer, und wenn eine Mannschaft dort verliert, wird sie so gesagt auf die Hörner genommen.

Phrasem: unter die Räder kommen Textbeleg: In der Halbzeit beschwerte sich Barça-Coach Gerardo Martino zu lautstark beim Schiedsrichter und musste fortan das Spiel von der Tribüne beobachten. Ohne ihren Trainer kamen die Gäste so richtig unter die Räder: Ein weiter Abschlag von Torhüter Bravo landete bei Vela, der auf den freistehenden Griezmann spielte – der Franzose bugsierte die Kugel im Rutschen ins Tor (54.). (Fußball) Semantik: sittlich verkommen; moralisch sinken; keine Berücksichtigung finden; zu Grunde gehen Wer unter die Räder kommt, der kommt in moralischer, sozialer oder finanzieller Hinsicht herunter oder macht eine schwierige Zeit durch. Im Sport wird mit der Phrase eine Niederlage bezeichnet, die ganz besonders empfindlich ist.

Phrasem: mit Mann und Maus Textbeleg: Mut machte der Anschlusstreffer durch Matmour, der nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus flach ins Tor traf. Nun kochte der Betzenberg und die Aalener verteidigten ihren Vorsprung mit Mann und Maus – und das mit Glück und Geschick erfolgreich. (Fußball) Semantik: mit allen Beteiligten; vollständig Das Phrasem lautet eigentlich mit Mann und Maus untergehen und bedeutet, dass bei einem Schifffahrtsunglück alle ums Leben kommen. Aber wenn man mit

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Mann und Maus zur Verfügung steht oder verteidigt, dann bedeutet das mit allen verfügbaren Kräften und Mitteln.

Phrasem: hier gehen die Lichter aus Textbeleg: Aus gehen die Lichter hingegen langsam, aber sicher in Catania. Aus gehen die Lichter hingegen langsam, aber sicher in Catania. Trotz Bergessios früher Führung (2.) mussten sich die Sizilianer dem FC Turin mit 1:2 geschlagen geben. (Fußball) Semantik: uns geht es sehr schlecht; die Lage ist düster Mit diesem Phrasem wird ausgesagt, dass in einem betreffenden Ort die Lage sehr düster ist. Eigentlich wird damit die wirtschaftliche Lage einer Stadt gemeint und mit Lichtern meint man die Lichter der Fabriken bzw. Werkstätten, die gescheppert werden. Im sportlichen Kontext meint man aber die miserable Lage eines Sportlers bzw. Sportvereins. Im obigen Beispiel gehen bei der Mannschaft Catania die Lichter aus, weil sie nach mehreren schlechteren Auftritten in die zweite Liga regrediert werden.

Phrasem: einen Dämpfer bekommen Textbeleg: Inter Mailand musste am Samstag im Kampf um die Europa-League- Plätze erneut einen Dämpfer hinnehmen. Die Nerazzurri kamen gegen den abstiegsbedrohten FC Bologna nicht über ein 2:2 hinaus. (Fußball) Semantik: eine Rüge einstecken; eine Enttäuschung erfahren Einen Dämpfer benutzt man, wenn man die Tonstärke abschwächen will. Aber wer umgangssprachlich einen Dämpfer bekommt, kriegt meistens eine Rüge, die die bisherige Begeisterung stark abschwächt. Einen Dämpfer bekommt meistens ein Sportler, der nach einer Serie von Siegen eine unerwartete Niederlage einstecken muss. Eine Niederlage, zu der es meistens kommt, weil man den Gegner nicht ernst nahm.

Phrasem: die Rechnung ohne den Wirt machen Textbeleg: Im Schatten der Alhambra wurde aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn Granadas Trainer Lucas Alcaraz hatte einen Plan geschmiedet, um Barcelona beizukommen – nämlich mit "Bestimmtheit, Vorsicht und Effektivität". (Fußball) Semantik: ohne das Einverständnis einer wichtigen Person handeln Wer die Rechnung ohne den Wirt macht, geht etwas ein, ohne dass die entscheidende Person etwas davon mitbekommt und deswegen erreicht man das Erwünschte auch nicht. Wenn aber dieses Phrasem im Sportbereich verwendet wird, kann es auch bedeuten, dass man den Gegner unterschätzt. Oder, dass man

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das Spiel auf eigene Faust gewinnen will, ohne sich vorher mit dem Trainer oder den Mitspielern zu beraten.

Phrasem: die bittere Pille schlucken Textbeleg: Ganze 40 Sekunden waren gegen Hertha gespielt, als Donati auf rechts frei zum Flanken kam und Kießling in der Mitte per Kopf einnetzte. Eine bittere Bayer-Pille für Hertha – und es gab noch eine zu schlucken. Castro (3.) und Boenisch (19., an die Latte) verpassten das 2:0 noch Knapp, Brandt hingegen nicht. (Fußball) Semantik: etwas Unangenehmes tun müssen; sich überwinden; ein Übel akzeptieren Das Einnehmen von Medikamenten ist oft etwas Unangenehmes, aber es muss trotzdem durchgezogen werden, damit es uns besser geht. Wer also eine bittere Pille schluckt, der muss sich mit etwas Unangenehmem abfinden. Im Beispiel oben musste das Hertha Team eine bittere Bayer-Pille schlucken, als sie zwei Tore in ihr Netz bekamen. Beim Sport schluckt man eine bittere Pille, wenn man einen heftigen Rucktritt erlebt.

Phrasem: sich mit Händen und Füßen gegen etwas sträuben Textbeleg: Doch die Franken, die den achten Abstieg ins Unterhaus – damit wäre der Club in diesem Punkt alleiniger Rekordhalter – unbedingt abwenden möchten, wehrten sich mit Händen und Füßen, allerdings ohne Pinola, der Vater einer Tochter geworden und deshalb nach Hause gereist war. (Fußball) Semantik: sich energisch gegen zur Wehr setzen Das Phrasem bedeutet, sich mit allen Mitteln heftig gegen etwas oder jemanden zu wehren. Diese Redewendung wird sehr gerne in der Literatur und im Journalismus verwendet. Auch im Sportjournalismus verwendet man diese Phrase sehr gerne, denn sie beschreibt die kämpferische und mutige Einstellung des Sportlers.

Phrasem: das Blatt hat sich gewendet Textbeleg: Die Hecking-Elf zeigte sich davon aber unbeeindruckt und wendete noch im ersten Durchgang das Blatt: Zuerst profitierte Olic (19.), dann sein kroatischer Landsmann Perisic (22.) von fränkischen Unzulänglichkeiten. (Fußball) Semantik: die Umstände ändern sich Wenn sich das Blatt wendet, dann verändert sich die Lage, zum Guten oder Schlechten. Das Phrasem wird in den Sportberichten sehr oft benutzt, bei Sportberichterstattung ist er so gesagt unverzichtbar. Man kann sich nur schwer

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einen Sportreporter ohne diese Phrase vorstellen, natürlich wenn es zu einer Wendung des Blattes kommt.

Phrasem: jemandem die Leviten lesen Textbeleg: Weiter auf Europa-Kurs befindet sich derweil der 1. FSV Mainz 05, der in einem einseitigen Duell desolaten Bremern gehörig die Leviten las. (Fußball) Semantik: jemanden zurechtweisen; ins Gewissen reden; zur Ordnung rufen Dieses Phrasem stammt aus der Bibel und bedeutet, dass man jemanden wegen eines tadelnswerten Verhaltens zur Rede stellt. In den Sportberichten wird das Phrasem ein bisschen anders benutzt. Ein Sportler bzw. eine Sportmannschaft kann jemandem die Leviten lesen, wenn er bzw. sie sehr überzeugend siegt oder wenn sich die andere Mannschaft für besser hält und verloren hat.

Phrasem: jemanden in die Pflicht nehmen Textbeleg: Nachdem er zuletzt 62-mal hinter sich zu greifen hatte, nimmt er seine Teamkollegen in die Pflicht: „Wir müssen als Mannschaft besser stehen.“ (Fußball) Semantik: dafür sorgen; dass jemand eine bestimmte Pflicht übernimmt Ein häufig verwendetes Phrasem in der Sportbranche. Besonders die Trainer verwenden diese Redewendung, wenn ihre Schützlinge eine schlechte Vorstellung hingelegt haben oder wenn jemand seine Mannschaft neuaufbauen will.

Phrasem: keinen Abbruch tun Textbeleg: Die Schlagzeilendichte ist jüngst durch die Dopingfälle von Daryl Impey und Diego Ulissi und den Verdacht gegen Roman Kreuziger aus dem Contador-Team jedenfalls erhöht worden. Der großen Radsport-Begeisterung in England kann dies keinen Abbruch tun. (Radsport) Semantik: nicht mindern; etwas nicht beeinträchtigen Dieses Phrasem wird meistens im Zusammenhang mit den Reaktionen von Sportbeobachtern bzw. Fans verwendet. Z. B. die Leistung der Sportler war schlecht, aber der guten Stimmung auf den Tribunen tat das keinen Abbruch. Meistens wird die Redewendung auch in Berichten verwendet, die über die Aufregung und das Warten auf ein Sportereignis berichten.

Phrasem: etwas auf die Beine bringen Textbeleg: "Ich habe seit 30 Jahren im Handball gewirkt, habe den Handball im Herzen, und es ist eine Herausforderung, dieses Top-Produkt 1. und 2. , worum uns alle europäischen Nationen beneiden, zu festigen, zu positionieren und für die Zukunft auf die Beine zu bringen." (Handball)

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Semantik: etwas in einen guten Zustand bringen Diese Redewendung darf nicht mit der Redewendung "jemanden auf die Beine bringen" verwechselt werden. Die bedeutet nämlich, jemanden zur Teilnahme zu veranlassen und nicht etwas in einen besseren Zustand zu bringen. Obwohl beide in Sportberichten sehr oft zu finden sind, wenn jemand einen Verein wieder aufbauen will.

Phrasem: jemandem im Nacken sitzen Textbeleg: "Wir waren immer eng an den Gegenspielern, waren sehr aufsässig, saßen den Franzosen ständig im Nacken und haben sie im Mittelfeld bearbeitet", meinte Löw, merkte aber zugleich auch an, dass "wir bis auf die Endphase selbst nicht so viele Chancen gehabt" hatten. (Fußball) Semantik: dicht hinter jemandem sein; jemanden bedrängen Das Phrasem kann Folgendes bedeuten: dicht hinter jemandem sein bzw. jemanden verfolgen oder bedrängen. Wenn das Phrasem in Bezug auf Sport verwendet wird, ist meist die zweite Bedeutung gemeint. Meistens findet man es bei den Rennsportarten auf, aber auch in Situationen, wo die Kontrahenten sehr ausgeglichen sind.

Phrasem: das Handtuch werfen Textbeleg: Es war die Entscheidung: Weil Nishikori das Handtuch werfen musste, schnappte sich Nadal mit ein wenig Glück doch noch seinen vierten Madrid- und seinen 27. Masters-Titel. (Tennis) Semantik: resignativ aufgeben Die Redewendung stammt aus dem Boxsport. Wenn im Boxen ein Handtuch geworfen wird, bedeutet, dass das man aufgibt und die Partei beendet wird. Inzwischen wird die Wendung auch bei anderen Sportarten genutzt und natürlich auch außerhalb des Sports. Aber die Bedeutung ist überall dieselbe.

Phrasem: den Ball flach halten Textbeleg: Wir haben nach einer langen Durststrecke mal wieder zwei Spiele hintereinander gewonnen. Deshalb müssen wir den Ball flach halten." (Fußball) Semantik: sich zurückhalten; unnötiges Risiko vermeiden Auch eine Wendung aus dem Fußballjargon. Bälle, die flach gehalten bzw. gespielt werden, sind leichter zu kontrollieren und schwerer wegzunehmen. Damit ist das Spiel sicherer und risikofrei. Das Phrasem wird häufig außerhalb des Fußballs benutzt, besonders in der Politik, wenn Politiker z. B. eine risikofreie Methode anwenden.

Phrasem: die Nase vorn haben

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Textbeleg: Die Entscheidung fiel im vierten Durchgang: Nach Break und Rebreak lieferten sich beide Spieler ein enges Rennen, in dem Djokovic letzten Endes doch noch die Nase vorn hatte und nun nach seinem 45. Titel auf der Tour greift. (Tennis) Semantik: den Sieg davontragen Bei Pferderennen wird bei Fotofinish die Nase des Pferdes beobachtet. Also gewinnt immer derjenige, der die Nase vorn hat. Eine ähnliche Wendung, die aber mit der obigen nicht verwechselt werden soll, ist mit einer Nasenlänge gewinnen, was eine ähnliche aber andere Bedeutung hat. Die Nase vorn haben bedeutet den Sieg davonzutragen oder einfach gesagt zu gewinnen.

Phrasem: sich in die Riemen legen Textbeleg: Als Meister und Pokalsieger gehen die Brose Baskets Bamberg abermals ambitioniert in die neue Saison. Hart bedrängt werden die Oberfranken sicherlich von Ligakrösus Alba Berlin. Alba muss sich mächtig in die Riemen legen, um den Titel in die Hauptstadt zu holen. (Basketball) Semantik: etwas mit großem Eifer tun Das Phrasem bedeutet, etwas mit großer Energie in Angriff zu nehmen. Denn durch das Zurücklegen des Oberkörpers unterstützt man beim Rudern den Armzug und setzt viel mehr Energie ein. Die Wendung wird mittlerweile nicht nur beim Rudern benutzt, aber auch, wenn die Lage nach Anstrengung verlangt.

Phrasem: kein Bein auf die Erde kriegen Textbeleg: In der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS) bringt der FC Toronto kaum ein Bein auf die Erde, dennoch wird der kanadische Verein in der nächsten Saison in der Champions League vertreten sein. (Fußball) Semantik: keine Möglichkeit zum Handeln haben; nicht aktiv werden können Umgangssprachlich bedeutet diese Redewendung, dass man nicht zum Zuge kommt. Es stammt aus der Ringersprache, wo man keine Möglichkeit zum Handeln hat, wenn einen der Gegner gehoben hat bzw. wenn man die Beine nicht auf dem Boden hat. Die Wendung wird beim Sportjournalismus auch angewendet, wenn man über andere Sportarten spricht, wo einer der Kontrahenten dem anderen keine Möglichkeit gibt, entscheidend aktiv zu werden.

Phrasem: jemandem den Wind aus den Segeln nehmen Textbeleg: Unabhängig vom Personal: Die Euphorie um die Taeguk Warriors ist hoch, der Anspruch bei der neunten Teilnahme auch. "Aber wir haben auch eine schwere Gruppe", nimmt Son den ganz großen Optimisten etwas den Wind aus den Segeln. Immerhin warten in der Gruppe H Geheimfavorit Belgien, die nur schwer einzuschätzenden Russen und Algerien. (Fußball)

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Semantik: jemandes Argumente entkräften; jemandem die Möglichkeit zum Handeln nehmen Die umgangssprachliche Bedeutung lautet, einem Kontrahenten die Voraussetzungen für seine Argumente zu nehmen. So wie man beim Segeln dem Gegner durch ein bestimmtes Manöver den Wind aus den Segeln nehmen kann. Das Phrasem wird sehr oft in der Sportseglersprache verwendet und mittlerweile auch außerhalb dieser Disziplin und der Sportwelt.

4.2 Funktion der Phraseme

Hier wird die Funktion der Phraseme mithilfe von Brinkers textfunktionaler Methode artikuliert. Neben den fünf Grundfunktionen (Informations-, Appell-, Obligations-, Kontakt- und Deklarationsfunktion) werden auch die Subfunktionen beachtet.

Sportart Phrasem Sprachgebrauch Funktion Basketball jemanden in den Durant stellt Anthony klar in den Informationsfunktion Schatten stellen Schatten. Das Duell der beiden Topscorer der NBA war eine einseitige Angelegenheit: Kevin Durant war beim 112:100-Erfolg seiner Oklahoma City Thunder gegen Carmelo Anthony und die New York Knicks einmal mehr nicht aufzuhalten. Basketball sich nicht die Auch wenn die Knicks zu Beginn Informationsfunktion, Butter vom Brot des Schlussabschnitts noch einmal Appellfunktion nehmen lassen bis auf vier Punkte herankamen, ließ OKC sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Fußball hohe Wellen Die Wellen schlagen hoch und es Appellfunktion, schlagen weht eine steife Brise in Bremen: Obligationsfunktion Werder hat nach der 1:5-Klatsche gegen Dortmund Schlagseite und steckt mitten im Abstiegssog. Hoffnung macht die Rückkehr des Kapitäns – Clemens Fritz meldete sich nach immer wiederkehrenden Leistenproblemen am Montag zurück auf der Brücke und absolvierte das komplette Mannschaftstraining beschwerdefrei.

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Fußball etwas auf den Die Mannschaft entwickelt sich Appellfunktion, Punkt bringen nicht, denn die Abwehr bleibt Deklarationsfunktion löchrig (schon 45 Gegentore) und der Angriff harmlos (erst 24 Tore). Oder wie es Mittelfeldmann Zlatko Junuzovic auf den Punkt bringt: "Der gleiche Sch**ß wie im Vorjahr." Fußball jemanden ins Im Kellerduell zwischen Informationsfunktion, Herz treffen Braunschweig und Hamburg traf Kontaktfunktion Kumbela dreimal ins HSV-Herz. Fußball den Spieß Knoche und Caligiuri drehen den Kontaktfunktion umdrehen Spieß um. Strich war der Auswärtsdreier etwas schmeichelhaft für die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking, die erst nach dem Ausgleichstreffer durch Knoches wuchtigen Kopfball (58.) im Anschluss an eine Ecke aufwachte. Fußball unter dem Strich Unter dem Strich war der Informationsfunktion Auswärtsdreier etwas schmeichelhaft für die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking, die erst nach dem Ausgleichstreffer durch Knoches wuchtigen Kopfball (58.) im Anschluss an eine Ecke aufwachte. Eishockey sich eine Blöße Die Münchner erhöhten indes den Kontaktfunktion, geben Druck auf Platz sechs. Hier Informationsfunktion bleiben gerade noch die Nürnberger stehen. Während sich der Tabellenführer Hamburg abermals keine Blöße gab, lieferten sich Mannheim und Köln ein enges Verfolgerduell. Eistanzen den Grundstein zu Die amerikanischen Eistänzer Informationsfunktion, etwas legen Meryl Davis und Charlie White Kontaktfunktion, haben den Grundstein für das Deklarationsfunktion erste Eistanz-Gold bei Olympischen Winterspielen für ihr Land gelegt. Fußball etwas auf den Auch wenn im Sommer Profitum Informationsfunktion, Kopf stellen am Würzburger Dallenberg Obligationsfunktion

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einziehen sollte, stellt Wirsching klar: Wir werden nicht das ganze Team auf den Kopf stellen. Fußball jemanden auf die Osasuna nimmt Atletico auf die Kontaktfunktion, Hörner nehmen Hörner. Atletico kassierte am Informationsfunktion Sonntag in der Stierkämpferstadt Osasuna eine herbe Pleite – 0:3! Fußball unter die Räder In der Halbzeit beschwerte sich Kontaktfunktion, kommen Barça-Coach Gerardo Martino zu Informationsfunktion lautstark beim Schiedsrichter und musste fortan das Spiel von der Tribüne beobachten. Ohne ihren Trainer kamen die Gäste so richtig unter die Räder: Ein weiter Abschlag von Torhüter Bravo landete bei Vela, der auf den freistehenden Griezmann spielte – der Franzose bugsierte die Kugel im Rutschen ins Tor (54.). Fußball mit Mann und Mut machte der Anschlusstreffer Kontaktfunktion Maus durch Matmour, der nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus flach ins Tor traf. Nun kochte der Betzenberg und die Aalener verteidigten ihren Vorsprung mit Mann und Maus – und das mit Glück und Geschick erfolgreich. Fußball hier gehen die Aus gehen die Lichter hingegen Informationsfunktion, Lichter aus langsam, aber sicher in Catania. Kontaktfunktion Aus gehen die Lichter hingegen langsam, aber sicher in Catania. Trotz Bergessios früher Führung (2.) mussten sich die Sizilianer dem FC Turin mit 1:2 geschlagen geben. Fußball einen Dämpfer Inter Mailand musste am Samstag Informationsfunktion bekommen im Kampf um die Europa-League- Plätze erneut einen Dämpfer hinnehmen. Die Nerazzurri kamen gegen den abstiegsbedrohten FC Bologna nicht über ein 2:2 hinaus. Fußball die Rechnung Im Schatten der Alhambra wurde Informationsfunktion ohne den Wirt aber die Rechnung ohne den Wirt machen gemacht, denn Granadas Trainer Lucas Alcaraz hatte einen Plan geschmiedet, um Barcelona beizukommen – nämlich mit

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"Bestimmtheit, Vorsicht und Effektivität". Fußball die bittere Pille Ganze 40 Sekunden waren gegen Kontaktfunktion, schlucken Hertha gespielt, als Donati auf Informationsfunktion rechts frei zum Flanken kam und Kießling in der Mitte per Kopf einnetzte. Eine bittere Bayer-Pille für Hertha – und es gab noch eine zu schlucken. Castro (3.) und Boenisch (19., an die Latte) verpassten das 2:0 noch Knapp, Brandt hingegen nicht. Fußball sich mit Händen Doch die Franken, die den achten Informationsfunktion, und Füßen gegen Abstieg ins Unterhaus – damit Appellfunktion etwas sträuben wäre der Club in diesem Punkt alleiniger Rekordhalter – unbedingt abwenden möchten, wehrten sich mit Händen und Füßen, allerdings ohne Pinola, der Vater einer Tochter geworden und deshalb nach Hause gereist war. Fußball das Blatt hat sich Die Hecking-Elf zeigte sich davon Kontaktfunktion gewendet aber unbeeindruckt und wendete noch im ersten Durchgang das Blatt: Zuerst profitierte Olic (19.), dann sein kroatischer Landsmann Perisic (22.) von fränkischen Unzulänglichkeiten. Fußball jemandem die Weiter auf Europa-Kurs befindet Informationsfunktion Leviten lesen sich derweil der 1. FSV Mainz 05, der in einem einseitigen Duell desolaten Bremern gehörig die Leviten las. Fußball jemanden in die Nachdem er zuletzt 62-mal hinter Obligationsfunktion, Pflicht nehmen sich zu greifen hatte, nimmt er Appellfunktion seine Teamkollegen in die Pflicht: "Wir müssen als Mannschaft besser stehen. Radsport keinen Abbruch Die Schlagzeilendichte ist jüngst Appellfunktion tun durch die Dopingfälle von Daryl Impey und Diego Ulissi und den Verdacht gegen Roman Kreuziger aus dem Contador-Team jedenfalls erhöht worden. Der großen Radsport-Begeisterung in England kann dies keinen

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Abbruch tun. Handball etwas auf die "Ich habe seit 30 Jahren im Appellfunktion, Beine bringen Handball gewirkt, habe den Obligationsfunktion Handball im Herzen, und es ist eine Herausforderung, dieses Top- Produkt 1. und 2. Bundesliga, worum uns alle europäischen Nationen beneiden, zu festigen, zu positionieren und für die Zukunft auf die Beine zu bringen." Fußball jemandem im "Wir waren immer eng an den Informationsfunktion Nacken sitzen Gegenspielern, waren sehr aufsässig, saßen den Franzosen ständig im Nacken und haben sie im Mittelfeld bearbeitet", meinte Löw, merkte aber zugleich auch an, dass "wir bis auf die Endphase selbst nicht so viele Chancen gehabt" hatten. Tennis das Handtuch Es war die Entscheidung: Weil Informationsfunktion, werfen Nishikori das Handtuch werfen Obligationsfunktion musste, schnappte sich Nadal mit ein wenig Glück doch noch seinen vierten Madrid- und seinen 27. Masters-Titel. Fußball den Ball flach Wir haben nach einer langen Appellfunktion halten Durststrecke mal wieder zwei Spiele hintereinander gewonnen. Deshalb müssen wir den Ball flach halten." Tennis die Nase vorn Die Entscheidung fiel im vierten Obligationsfunktion, haben Durchgang: Nach Break und Kontaktfunktion Rebreak lieferten sich beide Spieler ein enges Rennen, in dem Djokovic letzten Endes doch noch die Nase vorn hatte und nun nach seinem 45. Titel auf der Tour greift. Basketball sich in die Als Meister und Pokalsieger Appellfunktion Riemen legen gehen die Brose Baskets Bamberg abermals ambitioniert in die neue Saison. Hart bedrängt werden die Oberfranken sicherlich von Ligakrösus Alba Berlin. Alba muss sich mächtig in die Riemen legen, um den Titel in die

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Hauptstadt zu holen. Fußball kein Bein auf die In der nordamerikanischen Major Informationsfunktion Erde kriegen League Soccer (MLS) bringt der FC Toronto kaum ein Bein auf die Erde, dennoch wird der kanadische Verein in der nächsten Saison in der Champions League vertreten sein. Fußball jemandem den Unabhängig vom Personal: Die Appellfunktion, Wind aus den Euphorie um die Taeguk Warriors Obligationsfunktion Segeln nehmen ist hoch, der Anspruch bei der neunten Teilnahme auch. "Aber wir haben auch eine schwere Gruppe", nimmt Son den ganz großen Optimisten etwas den Wind aus den Segeln. Immerhin warten in der Gruppe H Geheimfavorit Belgien, die nur schwer einzuschätzenden Russen und Algerien.

4.3 Übersicht

Die Phraseme, die man in den vorliegenden Beispielen findet, haben die Aufgabe, das Lesen interessanter zu machen und den Leser über bestimmte Tatsachen zu informieren. Deshalb werden die meisten Phraseme aus den Beispielen in der Alltagsrede verwendet und somit tragen sie in dem Text auch die Appellfunktion und Informationsfunktion (wie im Punkt 3.4 erwähnt). Die Stilfunktion der Phraseme ist meistens Bildhaftigkeit, Subjektivität, Emotionalität oder Umgangssprache. Die meisten Phraseme tragen den Funktionalstil der Alltagsrede. Es gab auch einige Variationen und Modifikationen von Redewendungen.

Von Journalisten werden Phraseme in Sport sehr gerne verwendet, weil sie damit mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen und das Geschehen interessanter machen. Dabei können manche phraseologisch verstanden werden und manche wortwörtlich.

4.4 Aus der Sportbranche stammende Phraseme

Hier werden Phraseme angeführt, die ausschließlich aus der Sportwelt bzw. dem Sportjargon stammen und dort verwendet werden. Einige Phraseme wurden schon

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in dem vorigen Punkt beschrieben, die sind mit einem Sternchen (*) markiert. Die Wendungen sind alphabetisch nach Sportart sortiert.

Phrasem Sportart das Handtuch werfen* Boxen ein Schlag unter die Gürtellinie Boxen in den Seilen hängen Boxen mit harten Bandagen kämpfen Boxen über die Runde kommen Boxen sich eine Blöße geben* Fechten den Ball flach halten* Fußball die rote Karte zeigen Fußball ein Eigentor schießen Fußball aufs falsche/richtige Pferd setzen Pferderennen die Nase vorn haben* Pferderennen die Pace machen Pferderennen ein totes Rennen Pferderennen ferner liefen Pferderennen jemanden auf die Plätze verweisen Pferderennen sich in die Riemen legen* Rudern die Oberhand haben/behalten Ringen die Oberhand gewinnen/bekommen Ringen kein Bein auf die Erde kriegen* Ringen jemanden auf die Matte legen Ringen jemandem den Wind aus den Segeln Segeln nehmen* jemanden auf die Hörner nehmen* Stierkämpfe nach jemandes Pfeife tanzen Tanzen ganz großes Tennis Tennis

Wie man aus dem Graph herauslesen kann, stammen die meisten Phraseme aus Pferderennen und Kampfsportarten wie Boxen und Ringen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Boxen eine der beliebtesten Sportart des 20. Jahrhunderts war. Boxen war auch eine der ersten Sportarten, die man als live Übertragung im Radio und später Fernseher verfolgen konnte. Auch das Pferderennen war eine der ersten live übertragenen Sportarten. (vgl. Connors 2014)

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5. SCHLUSSFOLGERUNG

Die Quelle, die für die Auswahl der Phraseologismen in der deutschen Sportberichterstattung verwendet wurde, war das Internetportal von Kicker Sportmagazin, eine der größten deutschsprachigen Sportzeitschriften. Während der Suche nach den Phrasemen wurde festgestellt, dass meistens alle Sportberichte, einen oder mehrere Phraseologismen enthalten. Die Häufigkeit der Phraseologismen in Sportberichten liegt auch darin, dass viele Phraseme aus Sport stammen. Zuerst wurden die ausgewählten Phraseme im Hinblick auf den Sprachgebrauch analysiert und vorgestellt. Danach wurde die Funktion der Phraseme zugeteilt. Dabei wurde die textfunktionale Methode von Klaus Brinker berücksichtigt. Allen Phrasemen wurden eine oder mehrere der fünf Funktionen zugeteilt (Informations-, Appell-, Obligations-, Kontakt- und Deklarationsfunktion). Es stellte sich heraus, dass die meisten Phraseme aus den Beispielen eine Informationsfunktion tragen. Natürlich wird auch sichtbar, dass Phraseme zur Beeinflussung der Rezipienten gebraucht sind. Also eine Appellfunktion, die auch Merkmale von Emotionalität, Bildhaftigkeit und Subjektivität trägt. Die Klasse der Phraseme, die meistens vorkam, waren die nicht satzwertigen festen Wortverbindungen. Die Präsenz der Variationen und Modifikationen von Phrasemen war hoch. Die Phraseme werden so modifiziert, dass sie dem Kontext oder in diesem Fall der Sportart bzw. dem Sportereignis entsprechen. Es wurde eine Liste der Phraseme gestaltet, die aus der Sportbranche stammen und die noch heute überall verwendet werden. Dabei stellte sich heraus, dass die meisten Phraseme aus Kampfsportarten wie Boxen und Ringen kommen. Viele stammen auch von Pferdesportarten und das sind alles Sportarten, die sehr häufig über Radiofunk ausgestrahlt wurden.

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6. ZUSAMMENFASSUNG

In dieser Diplomarbeit wird die Phraseologie in der deutschen Sportberichterstattung erläutert, dabei wird der Zusammenhang zwischen Phraseologie und Sportberichten dargestellt. Die wichtigsten Begriffe der Diplomarbeit sind also Phraseologie und Sportbericht bzw. Sportberichterstattung. Über den Begriff Funktionalität der Phraseme in Sportberichten wurde erkundet, wie auch, mit welcher Absicht der Autor des Textes eine bestimmte Redewendung verwendete. Es kann zwischen vielen verschiedenen Klassen von Phrasemen unterschieden werden, wie z. B. Sagwörter, Sprichwörter, Lehnsprichwörter, geflügelte Wörter … Unter diesen stammen viele Redewendungen aus Sportarten, gerade deshalb ist es schwer, einen Sporttext zu finden, der keine Phraseologismen beinhaltet. In dem empirischen Teil wurden die Bedeutungen und Funktionen der Phraseme erklärt. Dabei wurden jedem der Phraseme eine oder mehrere der folgenden Grundfunktionen zugewiesen: Informations-, Appell-, Obligations-, Kontakt- und Deklarationsfunktion. Es lässt sich feststellen, dass ein Phrasem der Träger von mehreren Funktionen sein kann. Die Funktion einer phraseologischen Einheit ist von dem Kontext des Textes abhängig. Um einen leichteren Überblick zu verschaffen, wurde alles in einer Tabelle dargestellt. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Informationsfunktion am meisten vorkommt. Ohne Phraseme kann man sich Sporttexte, Kommentare und sogar Live-Übertragungen von Sportereignissen nicht vorstellen. Deshalb wurde nachgeschlagen, aus welchen Sportarten die meisten Phraseme stammen. Dabei haben sich Kampfsportarten und Pferdesportarten als Sieger erwiesen.

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7. LITERATUR

Burger, H. (2010). Phraseologie – eine Einführung am Beispiel des Deutschen. Berlin: Erich Schmidt Verlag

Hallsteinsdóttir, E. (2001). Das Verstehen idiomatischer Phraseologismen in der Fremdsprache Deutsch. Hamburg: Verlag Dr. Kovač

Brinker, K. (2010). Linguistische Textanalyse – Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden. Berlin: Erich Schmidt Verlag

Duden (2008). Redewendungen – Wörterbuch der deutschen Idiomatik 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Mannheim: Dudenverlag

Duden (2007). Das große Buch der Zitate und Redewendungen – Über 15000 klassische und moderne Zitate und feste Wendungen. Mannheim: Dudenverlag

Tesařová, V. (2009). Phraseologie und Metaphorik in den Sportartikeln der deutschen Zeitungen. Pridobljeno 19.7.2014, iz http://is.muni.cz/th/142712/ff_m/Phraseologie_und_Metaphorik_in_den_Sportarti keln_der_deutschen_Zeitungen.doc

Duden (2006). Die deutsche Rechtschreibung – Das umfassende Standardwerk auf der Grundlage der neuen amtlichen Regeln. Mannheim: Dudenverlag

Connors, O. (2014). Boxing and its idioms. Pridobljeno 21.7.2014, iz http://www.spotlight-online.de/blogs/the-spotlight-team/boxing-and-its-idioms

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8. LISTE DER ANHÄNGE

Anhang 1: Durant stellt Anthony klar in den Schatten Anhang 2: Hoffnungsträger Fritz: "Mir geht es gut" Anhang 3: Mainz pirscht sich weiter ran Anhang 4: Köln verliert wieder - kühle Freezers Anhang 5: Splitter: Nichts zu holen für Angerer & Co. Anhang 6: Kickers: "Jetzt oder nie!" Anhang 7: Barcelonas Anoeta-Fluch geht weiter Anhang 8: Punkteteilung im Topspiel: Fürth trotzt Köln Anhang 9: Osasuna nimmt Atletico auf die Hörner Anhang 10: "Olé!" Barça und Rekord-Messi tanzen wieder Anhang 11: Milans Serie hält an - Juve dankt Llorente Anhang 12: Atletico siegt im Derby - Aduriz-Doppelpack gegen Malaga Anhang 13: Bayer atmet durch - FCA verliert Europa aus den Augen Anhang 14: Lindemann: "Aufhören in die Tasche zu lügen" Anhang 15: HSV schließt Calhanoglu-Verkauf aus - Lasogga-Saisonaus? Anhang 16: Prinzen: "Herz in die Hand nehmen" Anhang 17: Ungewollt: HSV sorgt für viermal Planungssicherheit Anhang 18: "Veh weiß, was er will - das war zuletzt anders" Anhang 19: Tour unter britischer Flagge - oder nicht? Anhang 20: Schwenker ist neuer Präsident der Bundesliga Anhang 21: Nadal verteidigt gegen leidenden Nishikori seinen Titel Anhang 22: Nürnberg klettert weiter - Wölfe wehren die Hertha ab Anhang 23: Djokovic: Trotz Leistungsloch im Finale Anhang 24: Alle Neune! Hohe Ansprüche an die Taeguk Warriors

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Anhang 1: Durant stellt Anthony klar in den Schatten Kicker-online. (10.2.2014): Durant stellt Anthony klar in den Schatten. Kicker- online. Pridobljeno: 10.2.2014, http://www.kicker.de/news/basketball/startseite/599234/artikel_durant-stellt- anthony-klar-in-den-schatten.html#omrss_news_aktuell Durant stellt Anthony klar in den Schatten

Das Duell der beiden Topscorer der NBA war eine einseitige Angelegenheit: Kevin Durant war beim 112:100-Erfolg seiner Oklahoma City Thunder gegen Carmelo Anthony und die New York Knicks einmal mehr nicht aufzuhalten. Im zweiten Spiel am Sonntagnachmittag (Ortszeit) setzte es für die Los Angeles Lakers gegen die Chicago Bulls eine 86:92-Heimpleite - trotz der mit Abstand besten Saisonleistung von Chris Kaman.

Derzeit einfach nicht zu stoppen: Kevin Durant lief auch gegen die Knicks wieder heiß.

Die Frage, wer derzeit der beste Scorer der NBA ist, beantwortete Durant am Sonntag eindrucksvoll. 41 Punkte, zehn Rebounds und neun Assists standen in der Statistik des All-Star-Forwards, der in diesen Tagen richtig heiß läuft und ein eindrucksvolles Triple-Double nur knapp verpasste. Die Schuld dafür gab er seinem Teamkollegen Serge Ibaka. "Er hat (jeweils nach Assist von Durant, d.Red.) einen Dunk danebengesetzt und einmal noch weiter gepasst", lachte Durant nach dem Spiel. Ibaka verbuchte 16 Punkte und neun Rebounds, auch Reggie Jackson (19 Zähler, sechs Assists) zeigte sich gut aufgelegt. Bereits zum 31. Mal gelangen Durant in dieser Saison mindestens 30 Punkte - mit Abstand Liga-Spitzenwert. Anthony, hinter Durant der zweitbeste Scorer der Liga, verlebte hingegen einen durchwachsenen Nachmittag - auch weil sein Rivale ihn glänzend verteidigte. Der Star der Knicks traf nur fünf seiner 19 Würfe aus dem Feld und kam lediglich auf 15 Punkte (bei sieben Rebounds und fünf Assists). Raymond Felton und Amar'e Stoudamire erzielten bei den Knicks, die vier ihrer letzten fünf Spiele verloren, jeweils 16 Punkte.

War das Spiel zur Pause noch eine knappe Angelegenheit (58:53), setzten sich die Thunder im dritten Viertel klar ab. Auch wenn die Knicks zu Beginn des Schlussabschnitts noch einmal bis auf vier Punkte herankamen, ließ OKC sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Mit einer Bilanz von 41:12 liegen die Thunder weiterhin an der Spitze der NBA, die Knicks (20:31) sind Zehnter im Osten.

Kamans 27 Punkte reichen den Lakers nicht zum Sieg

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Die stark ersatzgeschwächten Lakers, bei denen Steve Nash während des Spiels erneut ausfiel, kassierten gegen die Bulls eine 86:92-Niederlage, bewiesen aber ein großes Kämpferherz. Einen 19-Punkte-Rückstand holten die Gastgeber im letzten Viertel fast noch auf. Am Ende war jedoch auch die bislang stärkste Saisonleistung von Chris Kaman (27 Punkte, zehn Rebounds) zu wenig für einen Erfolg gegen die Bulls, bei denen Joakim Noah (18 Punkte, 13 Rebounds) der entscheidende Faktor war. Taj Gibson, der bei den Gäste anstelle des an der Wade verletzten Carlos Boozer startete, verbuchte 18 Zähler, Kirk Hinrich steuerte 19 bei, D.J. Augustin 15.

Big Men unter sich: Chris Kaman im Duell mit Joakim Noah.

Bitter für die Lakers war der erneute Verlust von Nash, der zur Mitte des dritten Viertels aufgrund von Schmerzen im linken Bein, das er sich vergangene Saison gebrochen hatte, vom Parkett musste. Nachdem er 39 Spiele wegen Problemen mit einem Rückennerv verpasst hatte, spielte der Point Guard gerade erst sein drittes Spiel seit dem Comeback. Am Freitag hatte er an seinem 40. Geburtstag 19 Punkte beim Sieg in Philadelphia aufgelegt.

Schon vor der Halbzeitpause kamen die Lakers nach einem 15-Punkte-Rückstand bis auf drei Punkte heran. Nach der Halftime-Show lagen die Bulls dann sogar mit 72:53 in Front. Doch im Schlussviertel kämpften sich die Lakers durch einen Dunk von Wesley Johnson noch einmal auf 84:88 heran. Ein Steal von D.J. Augustin, der in den Schlusssekunden vier Freiwürfe versenkte, beendeten jedoch die Hoffnungen die Lakers. Von der Freiwurflinie war die Bilanz der Gäste makellos (17/17). Seinen jüngsten Auswärtstrip beendete Chicago damit mit drei Siegen aus drei Spielen.

Anhang 2: Hoffnungsträger Fritz: "Mir geht es gut" Kicker-online. (11.2.2014): Hoffnungsträger Fritz: "Mir geht es gut". Kicker- online. Pridobljeno: 11.2.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/599284/artikel_hoffnung straeger-fritz_mir-geht-es-gut.html#omrss_news_aktuell

Hoffnungsträger Fritz: "Mir geht es gut"

Die Wellen schlagen hoch und es weht eine steife Brise in Bremen: Werder hat nach der 1:5-Klatsche gegen Dortmund Schlagseite und steckt mitten im Abstiegssog. Hoffnung macht die Rückkehr des Kapitäns - Clemens Fritz meldete sich nach immer wiederkehrenden Leistenprobleme am Montag zurück auf der Brücke und absolvierte das komplette Mannschaftstraining beschwerdefrei. Hoffnungsträger in rauen Zeiten: Bremens Kapitän steht vor der Rückkehr.

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"Mir geht es gut. Mein Körper hat die Belastung gut verkraftet. Ich hoffe, es geht in dieser Woche so weiter", zog Fritz ein positives Fazit. Die Rückkehr des Kapitäns macht Werder Hoffnung. Diese verbreitet auch der 33-Jährige selbst und erinnert daran, "positiv in die kommenden Aufgaben zu gehen und nicht zu schauen, was passiert, wenn man verliert, sondern zu gucken, was möglich ist, wenn man gewinnt."

Verloren hat Bremen in der Rückrunde bislang jedes Spiel (1:3 in Augsburg, 1:5 gegen Dortmund). In den letzten neun Partien holt der SVW nur einen einzigen Sieg. Der Hauptkritikpunkt: Die Mannschaft entwickelt sich nicht, denn die Abwehr bleibt löchrig (schon 45 Gegentore) und der Angriff harmlos (erst 24 Tore). Oder wie es Mittelfeldmann Zlatko Junuzovic auf den Punkt bringt: "Der gleiche Scheiß wie im Vorjahr."

Eichin: "Die Bundesliga ist knallhart, nichts für schwache Nerven."

"Ich will nichts schönreden, jetzt stehen wir da unten drin", sagt Geschäftsführer Sport Thomas Eichin im kicker. "Wir gehen nicht ohne Sorge in die zweite Saisonhälfte, stellen uns der Herausforderung. Die Bundesliga ist knallhart, nichts für schwache Nerven." Starke Nerven beweisen die Verantwortlichen an der Weser mit Coach , der den schlechtesten Punkteschnitt aller Werder- Trainer vorweist (1,0 Punkte nach 20 Spielen). "Geschäftsführung und Aufsichtsrat stehen zu Robin Dutt", stellt Eichin klar.

Fritz: Rückkehr nach zehn Wochen?

Umso wichtiger für Dutt, das Fritz wieder voll mit angreifen kann und zumindest für einen Kurzeinsatz beim nächsten Liga-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zur Verfügung stehen wird. Der Rechtsverteidiger absolvierte in dieser Saison 13 Partien (kein Tor, zwei Vorlagen) und kommt auf einen kicker-Notenschnitt von 4,31. Seit dem 15. Spieltag konnte der 33-Jährige wegen Leistenproblemen nicht mehr eingesetzt werden. Am vergangenen Sonntag trainierte Fritz bereits mit den Reservespielern, seit Montag ist er zurück im Mannschaftstraining.

Anhang 3: Mainz pirscht sich weiter ran Kicker-online. (14.2.2014): Mainz pirscht sich weiter ran. Kicker-online. Pridobljeno: 14.2.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/599360/artikel_mainz- pirscht-sich-weiter-ran.html#omrss_news_aktuell

Mainz pirscht sich weiter ran

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Der 21. Bundesliga-Spieltag sah mit Mainz den ersten Sieger, der FSV fuhr am Freitag ein 2:0 gegen Hannover ein. Am Samstag kommt es zum Keller- Showdown: Braunschweig trifft auf den HSV! Stuttgart will in Hoffenheim erstmals 2014 punkten, Frankfurt sich in Dortmund fürs Pokal-Aus revanchieren. Die Bayern haben Freiburg, Werder Gladbach zu Gast. Am Abend gastiert Schalke in Leverkusen. Um den Europapokal geht es am Sonntag für Augsburg gegen Nürnberg sowie für Hertha gegen Wolfsburg.

Müller hat den Blick für Malli

Der Mainzer Malli (Mi.) jubelt über sein Tor gegen Hannover.

Zum Auftakt des 21. Spieltags feierte Mainz am Freitagabend einen verdienten 2:0-Heimsieg gegen Hannover 96. Den Führungstreffer markierte Malli nach einem schönen Zuspiel von Müller in der 51. Minute. In der ersten Hälfte gab es kaum Torchancen zu verzeichnen, nur nach einer Leichtsinnigkeit von Karius und Noveski hatte Bittencourt freie Bahn, doch der FSV-Schlussmann bügelte den Fehler dann wieder selbst aus. In der zweiten Hälfte nahm die Partie etwas an Fahrt auf, doch blieb das Spiel taktisch geprägt. Hannover agierte bei der Jagd nach dem Ausgleichstreffer zu ungenau, um die Mainzer Defensive zu gefährden, die Tuchel-Elf vergab den möglichen zweiten Treffer zunächst mehrfach, ehe Choupo-Moting mit der letzten Aktion zum Endstand traf. Nach zwei Siegen zum Auftakt der Rückrunde kassierten die 96 nun die zweite Niederlage in Folge und die zehnte insgesamt in der Fremde. Mainz hingegen schiebt sich mit dem dritten Sieg im vierten Spiel der Rückserie an die internationalen Plätze ran. Neuauflage nach nur vier Tagen Neuauflage des DFB-Pokal-Viertelfinales: Dortmund trifft mit Henrikh Mkhitaryan (re.) auf Frankfurt und Johannes Flum (li.).

Erst am Dienstag setzte sich Dortmund knapp mit 1:0 im DFB-Pokal in Frankfurt durch. Am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) kommt es zur Neuauflage auf Dortmunder Rasen. Gerade im heimischen Signal-Iduna-Park tat sich die Borussia aber in den letzten Wochen schwer, holte nur einen (!) Punkt aus den letzten vier Heimspielen und siegte zuletzt am 1. November 2013 (6:1 gegen Stuttgart). Wie man den BVB unter Bedrängnis bringt, zeigte die Eintracht schon im Pokal, als man mit hoher Aggressivität und Laufbereitschaft sowie intensiven Zweikämpfen lange erfolgreich dagegen hielt. Vor allem Zambrano und Lewandowski lieferten sich immer wieder heiße Privatduelle. Gut möglich, dass SGE-Trainer bewusst auf seinen Heißsporn verzichtet - es droht die 10. Gelbe Karte. Um in Westfalen zu punkten, müssen die Hessen mehr in ihre Offensive investieren. "Wir holen eher Punkte, wenn wir ein gewisses Risiko gehen", weiß Veh.

...und am Ende gewinnt immer Bayern München?

"Ein Spiel dauert immer 90 Minuten", war ein Spruch von Weltmeistertrainer Sepp Herberger. "Und am Ende gewinnt immer der FC Bayern", könnte nach

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dieser Saison hinzugedichtet werden. Zumindest in den letzten zwölf Ligapartien fand dieser Spruch Anwendung. Der in der Bundesliga noch immer ungeschlagene Spitzenreiter hatte den letzten Punktverlust am 5. Oktober (1:1 in Leverkusen) hinnehmen müssen. Tritt ausgerechnet Abstiegskandidat Freiburg in die großen Fußstapfen der Werkself? Der Sportclub steht knapp über dem Strich (15.), hat aber nur einen Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Nicht einkalkulierte Punkte kämen da gerade recht. Beim FCB wird der formstarke Stürmer Mandzukic (5. Gelbe) fehlen - bei einem auch in der Tiefe derart starken Kader ist das aber allenfalls eine kleine Randnotiz.

Fehlstarter-Duell zwischen Bremen und Gladbach

Ein mickriger Punkt sprang für Bremen in der bisherigen Rückrunde heraus. Werder steckt mitten im Abstiegskampf. "Ich will nichts schönreden, jetzt stehen wir da unten drin", sagt Geschäftsführer Sport Thomas Eichin, "die Bundesliga ist knallhart, nichts für schwache Nerven." Die Mängelliste bei den Hanseaten ist lang: "Überall sehe ich Ansatzpunkte. Hinten, vorne, in allen Belangen", analysiert Neuzugang Obraniak. "Nun dürfen wir nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir müssen nach vorne schauen. Und wir müssen hart arbeiten im Training, um uns zu verbessern." Hoffnung macht die Rückkehr von Kapitän Fritz (nach Leistenproblemen). Überraschend noch weniger Punkte als Bremen holte Gegner Mönchengladbach in der Rückrunde (null). Die Talfahrt nach drei Niederlagen soll nun endlich gestoppt werden. "Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen, wieder bessere Ergebnisse zu erzielen", sagt Borussen-Coach .

Jansen: "Habe noch nie eine so beschissene Situation erlebt"

Endzeitstimmung in Hamburg: René Adler, Heiko Westermann, Rafael van der Vaart und Marcel Jansen (v.l.n.r.).

Abstiegskampf pur bietet das Keller-Duell zwischen Braunschweig (18.) und Hamburg (17.). Letzter gegen Vorletzter - ein vorgezogenes Endspiel! "Es könnte ungemütlich werden. Ich werde die Trainingswoche noch intensiver sehen und in manchen Dingen noch rigoroser sein", sagt BTSV-Coach Torsten Lieberknecht, der vor allem die fehlende Aggressivität und das zaghafte Zweikampfverhalten aufpeppen möchte. Endzeitstimmung dagegen beim HSV, der sechsmal in Folge verlor. "Uns fehlt im Moment so vieles. Wir müssen eingestehen, dass wir zu Recht unten stehen", sagt Innenverteidiger Westermann. Linksverteidiger Jansen formuliert es noch krasser: "Ich habe schon Abstiegskämpfe mitgemacht. Aber ich habe noch nie eine so erdrückende und beschissene Situation erlebt. Wir haben im Moment nicht das Gefühl, dass wir zurückschlagen können."

Stuttgart im freien Fall - und ohne den Top-Torjäger

Ein Duell zweier abstiegsbedrohter Klubs steigt im Kraichgau: Hoffenheim hat fünf Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz, bei Gegner Stuttgart sind es nur

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noch deren zwei. Die TSG zeigte im Jahr 2014 ein echtes Stürmer-Roulette. Roberto Firmino? Schipplock? Modeste? Trainer mischte in der Spitze kräftig durch. Nun muss der Coach zwangsläufig im Mittelfeld umbauen: Rudy fehlt Gelb-gesperrt (5. Gelbe). Krisenstimmung herrscht im Schwabenland: Der VfB verlor die letzten fünf Spiele allesamt und befindet sich im freien Fall Richtung Abstiegsplätze. "Wir behalten die Nerven und stehen voll und ganz hinter unserer Philosophie", sagt Präsident Bernd Wahler. Gemeint ist der Weg, mit jungen Spielern Erfolg zu haben. Doch kann Stuttgarts Personal auch Abstiegskampf? Zuletzt lagen die Nerven blank - gut möglich, dass Trainer Thomas Schneider erfahrene Kräfte einbaut. Fehlen wird der mit zehn Treffern beste Schütze Ibisevic (Rot-Sperre).

Wenn Formstärke aufeinander trifft: Leverkusen gegen Schalke

Am Samstagabend (18.30 Uhr) messen sich mit Leverkusen und Schalke zwei formstarke Teams an der Tabellenspitze. "Diese Mannschaft strahlt Geist aus", schwärmt Bayer-Sportdirektor Rudi Völler von der Werkself, die zuletzt tatsächlich eine enorme mentale Stärke zeigte. Leverkusen überzeugt mit einer sattelfesten Defensive um das starke Innenverteidiger-Tandem Spahic/Toprak und spielt variabel, schnell und aggressiv nach vorne. Einen Traumstart (drei Partien, drei Siege) legten die Knappen hin. "Wer hätte gedacht, dass wir nach drei Spielen so dastehen", wundert sich selbst S04-Coach . Königsblau distanziert die Verfolger aus Gladbach und Wolfsburg immer weiter und verkürzt gleichzeitig den Rückstand auf Revier-Rivalen Dortmund. Allerdings muss Keller umbauen: Höwedes und Uchida fehlen verletzt (beide Muskelfaserriss), dafür steht Draxler (Sehnenanriss im Oberschenkel) vor der Rückkehr.

Weinzierl: "Die Mannschaft hat einen Lauf"

Steht stellvertretend für den Augsburger Lauf: Flügelflitzer André Hahn.

Seit acht Liga-Spielen (fünf Siege) ist Augsburg nun schon ungeschlagen - am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) soll dieser Lauf gegen Nürnberg fortgesetzt werden. Sinnbildlich für die Erfolgsgeschichte des FCA steht Flügelflitzer Hahn. Der Blondschopf war an sechs der neun Rückrundentreffer direkt beteiligt (drei Tore, drei Vorlagen). "Hahn steht stellvertretend dafür - aber die ganze Mannschaft hat einen Lauf", bestätigt Trainer . Die Fuggerstädter brauchen wohl nur noch drei Siege, um den Klassenerhalt zu sichern. Dabei will der Club sicherlich nicht helfen. Die Franken werden von einer Verletzungsseuche heimgesucht: Chandler (Einriss des Außenmeniskus im linken Knie) und Ginczek (Kreuzbandriss) fallen langfristig aus. "Das ist eine Katastrophe für einen Verein wie uns", sagt FCN-Coach . "Wir werden zusammenrücken und positiv an die Sache rangehen", verspricht Kapitän Schäfer.

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Hertha und Wolfsburg wieder in Hinrunden-Form

Im Kampf um die Europa-League-Plätze messen sich Hertha BSC und Wolfsburg am Sonntagabend (17.30 Uhr). Die Berliner sind nach zwei Auftaktniederlagen und dem darauf folgenden 3:0 in Hamburg zurück in der Spur. "Die Mannschaft hat sich als Team zurückgemeldet. Es war wieder die Leichtigkeit und das Leistungsniveau da, das wir aus der Hinserie kennen", lobte Trainer . Das soll nun auch Wolfsburg zu spüren bekommen. Der VfL erlebte einen fast identischen Auftakt ins Jahr 2014: auf zwei Niederlagen folgte ein 3:0 gegen Mainz. Coach Dieter Hecking muss jetzt aber seine Innenverteidigung umbauen, weil Naldo (5. Gelbe) gesperrt fehlt. Auch im Sturm hat sich der Trainer noch nicht festgelegt. Hier duellieren sich Olic (acht Tore, kicker-Notenschnitt 3,76) und Dost (zwei Treffer, kicker-Notenschnitt 2,75) um den Platz in der Spitze.

Anhang 4: Köln verliert wieder - kühle Freezers Kicker-online. (14.2.2014): Mainz pirscht sich weiter ran. Kicker-online. Pridobljeno: 15.2.2014, http://www.kicker.de/news/eishockey/startseite/599516/artikel_koeln-verliert- wieder---kuehle-freezers.html#omrss_news_aktuell

Köln verliert wieder - kühle Freezers

Mehr und mehr rast die DEL gen Play-off-Phase und mehr und mehr geraten die restlichen Partien zu hochspannenden Angelegenheiten - so auch am 45. Spieltag. Die Grizzly Adams sicherten sich am Freitag als erstes den Erfolg und festigten damit den Platz unter den direkten Qualifikationsrängen. Die Münchner erhöhten indes den Druck auf Platz sechs. Hier bleiben gerade noch die Nürnberger stehen. Während sich der Tabellenführer Hamburg abermals keine Blöße gab, lieferten sich Mannheim und Köln ein enges Verfolgerduell.

Die Adler Mannheim zeigten auch gegen Köln Biss - hier demonstriert durch Trainer Hans Zach.

2:2 - mit diesem Ergebnis überbrückte die Anzeigentafel zwischen den zwei DEL- Schwergewichten Mannheim und Köln die Phase zwischen dem regulären Ende der Spielzeit und dem Siegtreffer von Eric Schneider in der Overtime. Der Adler erlöste die heimischen Fans in der 63. Minute, sicherte dadurch einen wichtigen Erfolg im Kampf um die sicheren Play-off-Ränge. Die Rheinländer müssen dagegen aufpassen, nicht noch kurz vor Torschluss aus den angestrebten Plätzen zu rutschen. Die Rheinländer verloren nämlich fünf der letzten sechs Partien.

Dem Kurs treu bleiben hingegen die Hamburger. Die Freezers siegten gegen Ingolstadt zwar knapp mit 4:3 (siebter Sieg im achten Spiel), bauten den Vorsprung auf Rang zwei allerdings weiter aus - auf nunmehr zwölf Zähler.

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Warum? Weil sich der ärgste Verfolger Krefeld (81 Punkte) gegen die Münchner eine 2:4-Heimpleite einhandelte. Der EHC (73) hält durch den wichtigen Erfolg Anschluss an Rang sechs.

Nürnberg im freien Fall

Dort stagnieren die Nürnberger, die ihren anfänglichen Sahnestart in die Saison längst in den Schmelztiegel gelegt haben. Es droht der Absturz aus der sicheren Play-off-Qualifikation. Warum? Weil auch das Duell bei den Eisbären Berlin keine Besserung einbrachte - es hagelte zwischenzeitlich einen 1:5-Rückstand, der bis zum Ende immerhin noch zum 4:5 etwas versöhnlicher gestaltet wurde. Dennoch: Fünf Niederlagen in acht Partien sind eindeutig zu viel.

Die Hauptstädter indes behielten gegen die Mittelfranken den Notnagel der DEL (Rang zehn) vor den Augsburger Panthern, die 5:3 gegen Schwenningen gewannen.

Ferner spielten an diesem Spieltag noch Düsseldorf und Iserlohn, die ihre Partie allerdings schon vorgezogen am 12. November beendet hatten. Die DEG unterlag damals mit 3:4.

Anhang 5: Splitter: Nichts zu holen für Angerer & Co. Kicker-online. (16.2.2014): Olympia am Sonntag: Oranje räumt alles ab. Kicker- online. Pridobljeno: 16.2.2014, http://www.kicker.de/news/olympia/startseite/599573/artikel_splitter_nichts-zu- holen-fuer-angerer-26-co-.html#omrss_news_aktuell

Splitter: Nichts zu holen für Angerer & Co.

Die erste Entscheidung des Tages fiel beim Super-G, Kjetil Jansrud schnappte sich die Goldmedaille. Im Snowboardcross setzte sich überraschend Eva Samkova durch, in der Langlaufstaffel der Herren machte Schweden das Rennen. Das deutsche Team landete auf Rang neun. Die deutschen Eishockey-Damen mussten sich knapp geschlagen geben, die Bob-Pilotinnen haben noch nicht in die Spur gefunden. Entscheidungen fallen heute noch im Eisschnelllauf und im Biathlon.

Curling: Schweden folgt Kanada ins Halbfinale

Die schwedischen Curlerinnen haben auf ihrer Mission Gold-Hattrick vorzeitig das Halbfinale erreicht. Mit dem 5:4 gegen Gastgeber Russland verbuchte das Team um Skip Margaretha Sigfridsson den sechsten Sieg im achten Spiel und hat damit wie der ungeschlagene Tabellenführer Kanada das Ticket für die Vorschlussrunde in der Tasche. Ihr letztes Gruppenspiel bestreiten die

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Schwedinnen, die bei den Spielen 2006 in Turin und 2010 in Vancouver mit Skip Anette Norberg triumphiert hatten, am Montag (16.00/19.00 Uhr MEZ/OZ) gegen Japan. Das russische Team um Skip Anna Sidorowa ist mit nur drei Siegen aus acht Spielen so gut wie ausgeschieden.

Langlauf: Böhler und Herrmann laufen olympischen Team

Die Staffel-Bronzemedaillengewinnerinnen Stefanie Böhler aus Ibach und Denise Herrmann aus Oberwiesenthal bestreiten am Mittwoch in Krasnaja Poljana den olympischen Team-Sprint. Das gab Bundestrainer Frank Ullrich am Sonntag nach der Staffel-Entscheidung der Herren bekannt. Böhler ist derzeit die beste deutsche Klassikläuferin, Herrmann die beste Sprinterin. Das deutsche Duo rechnet sich Außenseiterchancen aus. Vor vier Jahren hatten Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad den Olympiasieg in dieser Disziplin errungen, allerdings im freien Stil.

Eisschnelllauf: Baumgärtner darf über 10.000 m starten

Aufgrund von Abmeldungen mehrere Langstreckler hat Eisschnellläufer Alexej Baumgärtner am Sonntag als Nachrücker einen Startplatz für das olympische 10 000-Meter-Rennen am Dienstag in Sotschi erhalten. "Das freut uns besonders, weil Alexej einen Startplatz für unseren Verband erkämpft hatte und dann aber aufgrund seiner 5000-Meter-Leistung von Moritz Geisreiter verdrängt wurde", meinte Teamchef Helge Jasch. Neben Baumgärtner und dem Inzeller Geisreiter wird der Erfurter Patrick Beckert im Feld der 16 Teilnehmer auf der längsten Olympia-Strecke am Start sein. Vor vier Jahren in Richmond hatte Beckert die Teilnahme über 10 000 Meter nur verpasst, weil er als Nachrücker zu spät über Abmeldungen der Konkurrenz informiert worden war.

Schweden gewinnt die Langlauf-Staffel - Deutschland Neunter

Pechvogel des deutschen Teams: Startläufer Jens Filbrich stürzte - vorbei war's mit den Medaillenträumen.

Deutschlands Langläufer haben beim olympischen Langlauf- Staffelrennen über 4 x 10 Kilometer eine Medaille klar verfehlt. Jens Filbrich, Axel Teichmann, Tobias Angerer und Hannes Dotzler belegten am Sonntag in Krasnaja Poljana den neunten Platz. Startläufer Filbrich behielt die Spitze jederzeit im Blick, als er auf der zweiten Fünf-Kilometer-Schleife durch den Italiener Dietmar Noeckler in einen Sturz verwickelt wurde und entscheidend an Boden verlor. Dabei brach sogar ein Stück seines Skis heraus. Die Goldmedaille sicherte sich das Quartett aus Schweden, das damit den Olympiasieg von 2010 in Vancouver wiederholte. Silber ging an die Staffel aus Russland vor Frankreich. Gold: Schweden 1:28:42,0 Std. (Lars Nelson, Daniel Richardsson, Johan Olsson, Marcus Hellner) Silber: Russland + 0:27,3 Min. (Dmitri Japarow, Alexander Bessmertnych,

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Alexander Legkow, Maxim Wylegschanin) Bronze: Frankreich + 0:31,9 (Jean-Marc Gaillard, Maurice Manificat, Robin Duvillard, Ivan Perrillat Boiteux)

Eishockey: Österreich schlägt Norwegen Österreichs Eishockey-Nationalteam hat zum Abschluss der Vorrunde den ersten Sieg verbucht. Nach dem 3:1 (2:0, 0:1, 1:0) gegen Norwegen nehmen die Österreicher als Gruppendritter auf dem Weg ins Viertelfinale den Umweg über die K.o.-Zwischenrunde. Die NHL-Profis Michael Grabner (5./59.) und Michael Raffl (7.) trafen für Österreich, für Norwegen war Per-Age Skrøder (29.) erfolgreich. Den Gruppensieg machen am Abend Olympiasieger Kanada und Finnland (beide 6 Punkte) unter sich aus. Die drei Gruppenersten sowie der beste Gruppenzweite ziehen direkt in die Runde der letzten Acht ein, die restlichen Teams spielen in K.o.-Duellen die übrigen vier Viertelfinalisten aus.

Snowboardcross: Samkova Olympiasiegerin - Jacobellis patzt wieder

Erschöpft, aber glücklich: Eva Samkova gewann im Snowboardcross. Eva Samkova ist Olympiasiegerin im Snowboardcross. Die Tschechin gewann im Finale am Sonntag vor der Kanadierin Dominique Maltais und Chloe Trespeuch aus Frankreich. Die Zweite der X-Games zeigte sowohl in der Qualifikation als auch bei den drei K.o.-Läufen keine Schwächen und siegte souverän. Zuvor hatten zwei andere Favoritinnen gepatzt. Zunächst stürzte Vancouver-Olympiasiegerin Maelle Ricker aus Kanada in ihrem Viertelfinale. Dann ereilte US-Snowboarderin Lindsey Jacobellis im Halbfinale das gleiche Schicksal, obwohl die 28-Jährige kurz vor dem Ziel in der letzten Steilwandkurve klar in Führung lag. Die achtmalige Gewinnerin der X-Games und dreimalige Weltmeisterin erlebte damit einen weiteren olympischen Albtraum. Vor acht Jahren hatte sie im Olympia- Finale von Turin aus Leichtsinn die sicher geglaubte Goldmedaille verschenkt. Damals riskierte sie am letzten Sprung einen unnötigen Trick mit ihrem Brett und fiel so noch auf Platz zwei zurück. Deutsche Snowboaderinnen waren in dieser Disziplin nicht am Start.

Gold: Eva Samkova (Tschechien) Silber: Dominique Maltais (Kanada) Bronze: Chloe Trespeuch (Frankreich)

Eishockey: DEB-Damen bangen um Klassenverbleib Die deutschen Eishockey-Frauen müssen bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi nach einer Niederlage gegen Finnland um den Klassenverbleib bangen. Die DEB-Mannschaft verlor am Sonntag ihr erstes Platzierungsmatch gegen die Nordeuropäerinnen mit 1:2 (0:2, 1:0, 0:0) und spielt nun am Dienstag um Rang sieben. Sollten die Frauen von Bundestrainer Peter Kathan auch diese Partie verlieren und Turnier-Letzte werden, müssten sie im Herbst in die Relegation um den Verbleib in der A-Gruppe. Bettina Evers war in der 29. Minute das einzige

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deutsche Tor gelungen, für die Finnen trafen zuvor Jenni Hiirikoski (2.) und Michelle Karvinen (9.).

Super-G: Weibrecht lässt Jansrud nochmal zittern

Medaillengewinner im Super-G: Andrew Weibrecht, Kjetil Jansrud, Jan Hudec und Bode Miller (v.l.).

Der olympische Super-G bleibt eine Domäne norwegischer Skirennfahrer. Kjetil Jansrud gewann am Sonntag bei den Winterspielen von Sotschi und sorgte für den vierten norwegischen Olympiasieg nacheinander in dieser Disziplin. Der Olympia-Dritte in der Abfahrt lag in 1:18,14 Minuten drei Zehntelsekunden vor Andrew Weibrecht aus den USA. Mit der späten Startnummer 29 schockte der Amerikaner mit Zwischenbestzeiten die Führenden des spannenden Rennens. "Am Start war ich ganz ruhig, aber als Andrew gefahren ist, war ich sehr nervös", sagte Sieger Jansrud. Jan Hudec aus Kanada und US-Skistar Bode Miller wurden zeitgleich Dritte. Das Duo lag jeweils 0,53 Sekunden hinter Jansrud. Die Österreicher Otmar Striedinger und Max Franz verpassten ebenso wie Norwegens Mitfavorit Aksel Lund Svindal eine Medaille nur um wenige Hundertstelsekunden. Deutsche Speed-Fahrer hatten sich nicht für diese Winterspiele qualifiziert.

Gold: Kjetil Jansrud (Norwegen) Silber: Andrew Weibrecht (USA) Bronze: Jan Hudec (Kanada)/Bode Miller (USA)

Bob: Deutsche Pilotinnen im Training noch nicht in der Spur

Die deutschen Bob-Pilotinnen haben bei Olympia ein durchwachsenes Abschlusstraining hingelegt. Rekord-Weltmeisterin Sandra Kiriasis (Stuttgart) fuhr auf die Plätze fünf und acht, Cathleen Martini (Oberbärenburg) wurde Sechste und Elfte. Die Erfurterin Anja Schneiderheinze steuerte ihren Schlitten zweimal auf Rang neun. Die Zeiten im Bob-Training haben aber oft nur begrenzte Aussagekraft, weil meist noch in Sachen Material und Startzeiten gepokert wird. Das Rennen der Frauen findet am Dienstag und Mittwoch statt.

Snowboardcross: Olafsen und Hernandez verletzt

Die Norwegerin Helene Olafsen und Jacqueline Hernandez aus den USA haben sich bei den Olympischen Winterspielen von Sotschi zum Auftakt im Snowboardcross verletzt. Die 23-jährige Olafsen stürzte am Sonntag mit der Startnummer 1 im Vorkampf nach einer halben Minute Fahrzeit in den Wellen, ihre ersten Reaktionen deuteten auf eine Knieblessur hin. Die zwei Jahre jüngere Hernandez konnte einen Sprung im unteren Bereich der Strecke nicht stehen, sie schlug hart mit dem Hinterkopf auf die Piste. Dem Augenschein nach war sie für kurze Zeit bewusstlos. Beide Athletinnen wurden mit dem Akja ins Ziel gebracht. Im Training der Skicrosser hatte sich am Samstag die Russin Maria Komissarowa

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einen Brustwirbel gebrochen und war operiert worden. Wie Olafsen war sie alleine unterwegs.

Eisschnelllauf: Davis ist "innerlich kaputt" Nach seinen medaillenlosen Auftritten bei den Winterspielen in Sotschi denkt der amerikanische Eisschnelllauf-Olympiasieger Shani Davis ans Karriereende. "Ich schäme mich tief, bin innerlich kaputt", sagte der 31 Jahre alte Weltrekordhalter über 1000 m und 1500 m dem niederländischen Internetportal Nusport.nl. Davis hatte den ersten Olympia-Hattrick über 1000 m angepeilt, über 1500 m wollte er nach zwei zweiten Plätzen endlich Gold holen. Doch der Individualist aus Chicago stürzte auf die Plätze acht (1000 m) und elf (1500 m) ab. "Als ich über die 1000 m als Achter über die Ziellinie kam, war es um mein Selbstvertrauen geschehen. Ich wusste, dass ich nicht gut genug war." Die Saison will er noch zu Ende laufen, im Sommer wird er dann über seine Zukunft entscheiden.

Anhang 6: Kickers: "Jetzt oder nie!" Kicker-online. (19.2.2014): Kickers: "Jetzt oder nie!". Kicker-online. Pridobljeno: 19.2.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/regionalliga/startseite/599716/artikel_kickers _jetzt-oder-nie.html#omrss_news_aktuell

Kickers: "Jetzt oder nie!" Die Würzburger Kickers schielen auf die 3. Liga. Der Regionalligist will aufsteigen und hat sich einen Drei-Jahres-Plan zurechtgelegt. Der Etat soll erhöht und das Umfeld professionalisiert werden. Zudem soll der ehemalige Profi dem Projekt ein prominentes Gesicht geben - er könnte kommende Saison sogar Trainer am Dallenberg werden.

Ambitionen: Bernd Hollerbach möchte die Würzburger Kickers in die 3. Liga führen.

Bis zum 30. April haben sich die Kickers Zeit gegeben, um den angepeilten Saisonetat von jeweils 1,2 Millionen Euro für die kommenden drei Spielzeiten zu sichern. Gelingt das tatsächlich, sollen alsbald professionelle Strukturen geschaffen werden. "Jetzt oder nie", so lautet der Untertitel der Unterstützer- Kampagne, mit der die Kickers die Grundlage für Profifußball in Würzburg legen wollen. Andernfalls will man zwar weiter in der eine ordentliche Rolle spielen, ganz oben angreifen aber nicht mehr.

Doch von einem Scheitern will bei den Rothosen derzeit niemand ausgehen. Vorstandsvorsitzender Michael Schlagbauer berichtete bei der offiziellen Präsentation des Aufstiegsprojekts von fortgeschrittenen Gesprächen mit möglichen Geldgebern. Auch ein neuer Hauptsponsor soll möglichst bald präsentiert werden. Bislang leben die Kickers in erster Linie von den

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Zuwendungen ihres Mäzens Thorsten Fischer und seiner Online-Druckerei "flyeralarm". Fischer ist auch die treibende Kraft hinter den Aufstiegsambitionen und der von viel Werbung in der Region begleiteten neuen Kampagne, bei der sich nicht nur Sponsoren, sondern auch Dauerkartenkäufer für die kommenden drei Jahre verpflichten sollen. "Jeder soll sich beteiligen können. Wir wollen die ganze Region mitnehmen", erklärt Schlagbauer das Prinzip.

Bei der Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch präsentierten die Kickers Ex- Profi Bernd Hollerbach als das Gesicht zu ihrem Projekt. Hollerbach, der aus dem Würzburger Vorort Rimpar stammt, wird auch heiß als neuer Coach für die kommende Saison gehandelt. Doch der einstige Co-Trainer von beim VfL Wolfsburg und Schalke 04 will sich öffentlich nicht festlegen. "Wenn dieses Projekt erfolgreich ist und für die kommenden drei Spielzeiten Planungssicherheit herrscht, dann ist Würzburg für jeden Trainer eine interessante Adresse", meint er vielsagend.

Fest steht indes schon jetzt, dass der derzeit amtierende Übungsleiter Dieter Wirsching nach der laufenden Saison in die sportliche Leitung wechselt. Auch wenn im Sommer Profitum am Würzburger Dallenberg einziehen sollte, stellt Wirsching klar: "Wir werden nicht das ganze Team auf den Kopf stellen. Das würde keinen Sinn ergeben."

Anhang 7: Barcelonas Anoeta-Fluch geht weiter Kicker-online. (23.2.2014): Barcelonas Anoeta-Fluch geht weiter. Kicker-online. Pridobljeno: 23.2.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/599869/artikel_barcelonas- anoeta-fluch-geht-weiter.html#omrss_news_aktuell

Barcelonas Anoeta-Fluch geht weiter

Der FC Barcelona musste den nächsten Punktverlust im Baskenland hinnehmen: Die Katalanen kamen nach schwacher Leistung bei Real Sociedad San Sebastian mit 1:3 unter die Räder. Real Madrid profitierte davon und sprang durch ein lockeres 3:0 gegen den FC Elche auf Tabellenplatz eins. Atletico Madrid zieht schließlich am Sonntag mit der Auswärtspartie in Pamplona nach - und kann durch einen hohen Sieg selbst Tabellenprimus werden. Im Spätspiel des Samstags endete das Abstiegsduell zwischen Almeria und Schuster-Klub Malaga torlos.

Die Wechsel in Barças Hintermannschaft sollten sich im Nachhinein als Fehler herausstellen: Für Alves und Mascherano begannen die Eigengewächse Montoya und Bartra. Auch gingen es die Katalanen mit Song und Busquets im Mittelfeld vorsichtiger an als sonst. Das Spiel plätscherte so vor sich hin, die erste Chance hatten die Gäste nach 18 Minuten: Nach schönem Doppelpass mit Iniesta zirkelte Pedro die Kugel aber knapp am rechten Torwinkel vorbei. Nach rund einer halben Stunde die Führung für die bis dahin zurückhaltend agierenden Hausherren:

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Elustondo ging nach kurz ausgeführter Ecke gegen Song zum Kopfball, der Kameruner verlängerte die Kugel dabei unglücklich noch ins eigene Tor - 1:0!

Martino muss auf die Tribüne

Gewohntes Bild im Anoeta: Hinten jubelt "La Real", vorne hängt bei Barças Marc Bartra der Kopf.

Die Antwort Barcelonas ließ nicht lange auf sich warten: Busquets ließ einen Montoya-Pass geistesgegenwärtig durch die Beine rollen, Messi kam so an den Ball und traf trocken von der Strafraumgrenze ins lange Eck zum Ausgleich (36.). Fast wäre "La Real" vor der Pause erneut in Führung gegangen, allerdings verzog Vela nach Patzer von Pique freistehend (40.). In der Halbzeit beschwerte sich Barça-Coach Gerardo Martino zu lautstark beim Schiedsrichter und musste fortan das Spiel von der Tribüne beobachten. Ohne ihren Trainer kamen die Gäste so richtig unter die Räder: Ein weiter Abschlag von Torhüter Bravo landete bei Vela, der auf den freistehenden Griezmann spielte - der Franzose bugsierte die Kugel im Rutschen ins Tor (54.). Barcelona wirkte beeindruckt und musste den nächsten Nackenschlag hinnehmen: Griezmann wurde nicht attackiert und konnte seelenruhig in die Mitte flanken, Zurutuza spritze vor Valdes in den Ball und erzielte das 3:1. (59.).

Die Katalanen mühten sich fortan, fanden aber nie zu ihrem Spiel. Auch ein Umstellen auf eine Dreierkette brachte keinen Erfolg. Vela hätte in der 80. Minute sogar den vierten Treffer erzielen können, traf aber nur den Pfosten. So geht Barcelonas schwarze Serie im Baskenland weiter: Bereits beim Gastspiel bei Athletic Bilbao setzte es eine Niederlage (0:1), bei Osasuna nur eine Punkteteilung (0:0). Coach Martino zeigte sich nach der Partie selbstkritisch: "Ich habe das Spiel nicht richtig vorbereitet. Real war die bessere Mannschaft." Zu den Gründen seiner Hinausstellung wollte sich der Argentinier hingegen nicht äußern.

Madrid gewinnt locker gegen Elche - und springt auf Rang eins

Real Madrid feierte gegen Elche einen ungefährdeten 3:0-Sieg. Der Aufsteiger, der in den letzten sechs Partien nur eine Niederlage hinnehmen musste, wehrte sich zwar nach Kräften, hielt die Partie lange offen, kam selbst aber kaum zu Chancen. Nach einer Ecke landete der Ball bei Illarramendi, der aus 18 Metern zur 1:0 Halbzeitführung einschoss (34.).

Traumtor: Gareth Bale zeigte Augenmaß aus 30 Metern.

Nach dem Wechsel das gleiche Bild: Real hatte zahlreiche Chancen, erst Bale entschied die Partie, aber wie! Aus rund 30 Metern beförderte er den Ball mit einem satten Schuss an die Unterkante der Latte ins Netz (72.). Ein Traumtor. Damit war das Match entschieden. Als die Gegenwehr der Gäste mehr und mehr nachließ, erhöhte Isco aus spitzem Winkel auf 3:0 - Elche-Keeper Herrara sah

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dabei nicht sonderlich gut aus. So verbuchte Madrid standesgemäß die drei Punkte auf dem Konto. Real-Trainer Carlo Ancelotti war mit der Leistung seiner Mannschaft einverstanden: "Ich bin zufrieden, weil wir hinten nichts zugelassen haben. Wir hätten zwar besser spielen können, aber zu diesem Zeitpunkt der Saison muss man einfach stabil stehen - das haben wir getan."

Wiedererstarkte Colchoneros in Pamplona

Hat den Dreier in Osasuna fest im Visier: Atleticos Raul Garcia. Atletico Madrid hat wieder Selbstbewusstsein getankt. Nach der kleinen Talfahrt mit drei Pleiten in Folge wurden gegen Valladolid (3:0) und unter der Woche beim AC Milan (1:0) zwei wichtige Siege eingefahren. Besonders der Königsklassen-Erfolg bei den Italienern gibt den Rojiblancos gehörigen Auftrieb, auch in der Liga wieder mit breiter Brust anzugreifen. Raul Garcia, der gegen Osasuna an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, weist auf die Wichtigkeit des Ligaspiels hin: "Wir wissen, dass wir unsere Einstellung ändern müssen. Wir sind eine Einheit, wenn wir die Dinge richtig machen, können wir gemeinsam für alles kämpfen. Die Liga ist genau wie die Champions League ein sehr wichtiger Wettbewerb für uns."

Gegner Osasuna baut indes auf den Heimvorteil. "Wir haben zu Hause einige gute Ergebnisse erzielt. Mit Atletico kommt am Sonntag ein großartiges Team, das auswärts sehr gefährlich ist. Wir werden aber alles daran setzen, zu gewinnen", so Mittelfeldakteur Alvaro Cejudo. Bei den Colchoneros ist nach überstandener Oberschenkelverletzung Felipe Luis wieder im Mannschaftstraining. Der Linksverteidiger wurde zuletzt schmerzlich vermisst und könnte in Pamplona sein Comeback geben.

Anhang 8: Punkteteilung im Topspiel: Fürth trotzt Köln Kicker-online. (24.2.2014): Barcelonas Anoeta-Fluch geht weiter. Kicker-online. Pridobljeno: 24.2.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/2bundesliga/startseite/599721/artikel_punktet eilung-im-topspiel_fuerth-trotzt-koeln.html#omrss_news_aktuell

Punkteteilung im Topspiel: Fürth trotzt Köln Am Montagabend kam im Top-Spiel Köln nicht über ein 1:1 gegen Fürth hinaus. Am Sonntag musste Kaiserslautern gegen Aalen den nächsten Rückschlag hinnehmen, St. Pauli meldete sich mit dem 2:1 in Dresden zurück. Bochum gegen Düsseldorf endete torlos. Paderborn verschenkte am Samstag bei 1860 zwei Punkte, der KSC blieb gegen Sandhausen zum zwölften Mal in Serie ungeschlagen. Am Freitag schlug Union Frankfurt, Aue Cottbus und Ingolstadt Bielefeld.

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Wimmer behält im Fürther Chaos die Übersicht

Chaos im Fürther Strafraum: Kölns Innenverteidiger Kevin Wimmer (re.) trifft zum 1:0.

Vor dem Gipfeltreffen zwischen Köln und Fürth am Montag (20.15 Uhr) war vor allem der Norovirus in aller Munde: Neun Spieler der SpVgg hatten während der vergangenen Woche mit Brechdurchfall zu kämpfen gehabt. Mit Füllkrug, Mavraj, Sparv und Trinks standen vier betroffene Akteure in Köln aber sogar in der Startelf. Auf dem Rasen machten die Kleeblättler dennoch einen munteren Eindruck und hatten mit einer Doppelchance durch Füllkrug und Weilandt die Führung schon früh auf dem Fuß (6.). Ansonsten neutralisierten sich die beiden Spitzenklubs der 2. Liga lange im Mittelfeld. Bei einer Kölner Ecke behinderten sich Baba und Röcker dann aber gegenseitig im Strafraum. Wimmer bedankte sich und schob aus kurzer Distanz zum 1:0 ein (36.).

Im zweiten Durchgang lieferten die Geißböcke eine deutlich souveränere Vorstellung ab: Der FC hatte mehr Ballbesitz, gewann viele Zweikämpfe und ließ die Franken gar nicht ins Spiel kommen. In der Chancenverwertung zeigte sich der Spitzenreiter aber zu nachlässig und ließ einige Möglichkeiten liegen. So blieb die Partie lange offen, was Fürth kurz vor Schluss noch eiskalt ausnutzte: Joker Azemi traf zum 1:1-Endstand.

VfR überrascht die "Roten Teufel"

Der 1. FC Kaiserslautern muss nach dem 0:1 in Aue den nächsten Rückschlag im Aufstiegsrennen verkraften, verlor gegen den VfR Aalen mit 1:2. Die Pfälzer, die ohne ihren Stürmer Idrissou antraten, zeigten 25 Minuten klare Signale für eine Wiedergutmachung und drängten den VfR tief in dessen Hälfte.

Aalens Hübner nimmt die Glückwünsche zum 1:0 beim FCK entgegen.

Doch mit der ersten Offensivaktion der Gäste klingelte es im Kasten der Roten Teufel, weil Hübner nach einer Ecke unbedrängt einköpfen konnte. Dieses Gegentor wirkte wie ein Schock, von dem sich die Runjaic-Elf erst nach der Pause erholte. Wieder hatte Kaiserslautern einige vielversprechende Chancen, doch ins Tor trafen erneut die Aalener - Pohjanpalo drückte eine Leandro-Flanke überlegt in die Maschen. Der FCK reagierte wütend, aber noch ohne echte Struktur. Mut machte der Anschlusstreffer durch Matmour, der nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus flach ins Tor traf. Nun kochte der Betzenberg und die Aalener verteidigten ihren Vorsprung mit Mann und Maus - und das mit Glück und Geschick erfolgreich. Der FCK rutscht damit auf Platz 7 ab.

Halstenberg mit Maßarbeit St. Pauli nutzte seine Chance in Dresden, um ins Aufstiegsrennen wieder einzugreifen. Die Hamburger gewannen bei den Sachsen dank der Tore von Kringe und Halstenberg knapp mit 2:1. Die Kiez-Kicker waren im ersten

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Abschnitt aktiver, doch ließ die Vrabec-Elf nach dem Führungstor zu viele Gelegenheiten liegen, um schon frühzeitig auf die Siegerstraße zu kommen. Bestraft wurden diese Nachlässigkeiten durch Hartmann, der unmittelbar vor der Halbzeit den Ausgleich für Dynamo erzielte. Nach dem abermaligen Rückstand durch Halstenbergs maßgenauen Freistoß in den Winkel kämpften sich die Sachsen energisch in die Partie zurück, doch für einen Zähler reichte es nicht mehr. Vielmehr waren die Hamburger dem dritten Treffer näher. Unter dem Strich war es die verdiente erste Heimniederlage unter Dynamo-Coach Olaf Janßen.

Halstenberg (li.) trifft für St. Pauli genau in den Winkel.

Bochum lässt Punkte liegen

In Bochum trafen sich mit und dem Düsseldorfer Lorenz-Günther Köstner zwei Trainer-Haudegen. Heraus kam dabei ein wenig ansehnliches Spiel, in dem der VfL klare Vorteile hatte, doch die wenigen Chancen ausließ. Düsseldorf enttäuschte vor allem in der Offensive und darf den einen Zähler als Gewinn verbuchen.

SCP gibt Sieg gegen die "Löwen" wieder aus der Hand

Frühe Führung: Paderborns Mario Vrancic ist nach fünf Minuten zur Stelle. Der SC Paderborn sah am Samstag lange wie der sichere Sieger aus, führte souverän mit 2:0 bei 1860 und ließ sich doch die Butter wieder vom Brot nehmen, sodass am Ende ein enttäuschendes 2:2 zu Buche stand. Paderborn erwischte dabei die Defensive der Löwen in der Anfangsphase im absoluten Tiefschlaf. Die Hausherren - in der Situation eigentlich in Überzahl - überließen den Gästen das Feld, Vrancic bedankte sich und besorgte aus kurzer Distanz das 1:0 (5.). Auch in der Folge gab der SCP den Ton an, hatte gute Möglichkeiten nachzulegen. Meha war es schließlich, der per direktem Freistoß zum verdienten 2:0 einschoss (18.). Danach war die Partie schon fast gelaufen. München wusste mit reichlich Ballbesitz zunächst wenig anzufangen. Erst als Bierofka der Anschlusstreffer glückte (81.), kam plötzlich Hektik ins Spiel. Der SCP war völlig aus dem Spiel und Osaka besorgte sogar noch den Ausgleich (86.) für die Löwen. KSC baut seine Serie aus Der Karlsruher SC baut seine tolle Serie aus und blieb beim am Ende packenden 2:1-Sieg gegen Sandhausen zum zwölften Mal in Serie ungeschlagen. Die Partie lief aber sehr schleppend los. Adler gab nach einer halben Stunde aus rund 22 Metern den ersten gefährlichen Schuss der Partie ab. Ansonsten viel Leerlauf und Langeweile im Wildpark. Nach dem Wechsel wurde es aber besser und zwar deutlich. Erst landete ein Kopfball von Adler am Pfosten und auf der anderen Seite klingelte es. Peitz nutzte gleich die erste Chance zum 1:0 für die Karlsruher. Nur drei Minuten später hatte Alibaz bei einem Konter die Entscheidung auf dem Fuß, vergab letztlich aber recht kläglich. In der Schlussphase lief zunächst alles für den KSC: Erst flog Hübner mit Rot vom Platz, wenig später gab es einen

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Elfmeter, den Hennings zum 2:0 nutzte. Doch jetzt wurde es noch turbulenter: Adler verkürzte, verletzte sich aber und konnte nicht weitermachen. Mit acht Feldspielern versuchte der SVS verzweifelt, noch einen Treffer zu erzielen - vergeblich.

Union lässt Taten folgen

Unions Torsten Mattuschka trifft per Strafstoß zum 1:0 gegen FSV Frankfurt. "Unser Ziel ist der Aufstieg", sagte Union-Coach Uwe Neuhaus unter der Woche und ging damit verbal in die Offensive. Am Freitagabend ließen die Eisernen den Worten ihres Trainers Taten folgen: Dank eines Elfmetertreffers von Kapitän Mattuschka kamen die Köpenicker gegen den FSV Frankfurt auf die Siegerstraße, gewannen 2:0 und legten mit dem ersten Dreier im Jahr 2014 gegenüber den Konkurrenten im Aufstiegsrennen vor. Die Hessen stecken im hinteren Mittelfeld fest und müssen weiter mit mindestens einem Auge Richtung Tabellenkeller schauen.

Union Berlin übernahm von Beginn an die Initiative und dominierte nahezu den kompletten ersten Durchgang. Doch trotz aller Überlegenheit schafften es die Köpenicker nicht, sich Chancen zu erspielen. Bezeichnend, dass das einzige Tor durch Mattuschka (39.) aus einem Strafstoß resultierte. Im zweiten Abschnitt konnte der FSV die Partie etwas offener gestalten, aktiver und gefährlicher waren aber weiterhin die Eisernen. Nur die Durchschlagskraft fehlte weiterhin, erst Fabian Schönheim mit seinem schönen Treffer in der 76. Minute sorgte für Beruhigung.

Cottbus zeigt zwei Gesichter

Aues Doppeltorschütze Frank Löning (li.) empfängt die Glückwünsche seiner Kollegen.

In den beiden anderen Partien hieß das Motto Abstiegskampf pur. Zwei Gesichter zeigte dabei Energie Cottbus. Die Lausitzer verloren das Ostduell mit 2:3 gegen Erzgebirge.

Aue und kamen durch die zehnte Niederlage in den letzten elf Partien der 3. Liga wieder einen Schritt näher. Das Team von Trainer Stephan Schmidt zerfiel in Durchgang eins nach dem Doppelpack durch Aues Löning (15., 18.) in seine Einzelteilchen, kaum ein Mannschaftsteil erreichte auch nur annähernd Zweitliga- Niveau. Sylvestr ließ in der 36. Minute das 3:0 folgen, Energie-Keeper Rene Renno verhinderte bis zur Pause sogar noch Schlimmeres. Nach dem Seitenwechsel sorgte Stiepermann für das 1:3 in der 48. Minute. Hoffnung machte sich breit im Stadion der Freundschaft, die in der 72. Minute durch das zweite Tor durch Stiepermann noch zusätzliche Nahrung erhielt. Cottbus bewies weiterhin viel Moral, die Wende gelang aber nicht mehr. Während Cottbus am Abgrund

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steht, kann Aue nach dem zweiten Dreier in diesem Jahr im Kampf gegen den Abstieg erst einmal durchschnaufen.

Bielefeld kann Sperren nicht kompensieren - Krämer muss gehen

Eine Partie auf bescheidenem Niveau bekamen die Zuschauer in Bielefeld zu sehen, wo die Arminia den FC Ingolstadt empfing. Was nicht nur dem Tabellenstand beider Teams geschuldet war - die Ostwestfalen wurden vor dem Spieltag auf Rang 17, die Oberbayern auf Platz 14 notiert -, sondern auch der Personalsituation auf beiden Seiten. Den Arminen fehlten gleich vier, den Schanzern zwei Spieler wegen Sperren. Für Bielefeld kam es sogar noch dicker, Kapitän Hornig musste nach nur wenigen Minuten angeschlagen runter. Bielefeld konnte die Ausfälle nicht kompensieren und musste sich am Ende mit 0:2 beugen. Ingolstadt hat die größten Abstiegssorgen durch den zweiten Sieg im Jahr 2014 erst einmal vertrieben und sich ins Mittelfeld vorgearbeitet. Der Erfolg ging in Ordnung, die Schanzer präsentierten die bessere Spielanlage und besaßen ein Chancenplus. Die Arminen waren engagiert, doch durch den personellen Aderlass zu sehr geschwächt.

Anhang 9: Osasuna nimmt Atletico auf die Hörner Kicker-online. (24.2.2014): Barcelonas Anoeta-Fluch geht weiter. Kicker-online. Pridobljeno: 25.2.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/599869/artikel_osasuna- nimmt-atletico-auf-die-hoerner.html#omrss_news_aktuell

Osasuna nimmt Atletico auf die Hörner

Atletico kassierte am Sonntag in der Stierkämpferstadt Osasuna eine herbe Pleite - 0:3! Bilbao hat durch einen 2:0-Sieg bei Betis Rang vier gefestigt, profitierte dabei aber von einigen zweifelhaften Schiedsrichterentscheidungen. Barcelona verlor nach schwacher Leistung bei Real Sociedad mit 1:3, Real Madrid profitierte davon und sprang durch ein lockeres 3:0 gegen Elche auf Rang eins. Das Abstiegsduell zwischen Almeria und Schuster-Klub Malaga endete torlos. Am Montag meldete sich Villarreal zurück.

Der FC Villarreal beendete am Montagabend seine Negativserie von zuletzt zwei Niederlagen in Folge. Bei Espanyol Barcelona feierte der Aufsteiger einen 2:0- Erfolg und bleibt damit weiter aussichtsreich im Rennen um die Europa-League- Plätze. Moi Gomez schloss einen Konter der Gäste in der 36. Minute mustergültig ab und brachte das "Gelbe U-Boot" im Nou Estadi Cornella-El Prat in Führung. Nach dem Seitenwechsel konterten die Gäste abermals erfolgreich, diesmal traf Perbet und markierte bereits in der 51. Minute den Treffer zum vorentscheidenden 2:0. Cordoba verkürzte zwar noch zum 1:2 (78.), das war aber nicht mehr als

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Ergebniskosmetik, auch weil Espanyols Sergio Garcia in der 90. Minute einen Elfmeter nicht verwandelte.

Colchoneros verpassen den Sprung auf Platz eins

Juanfran traute seinen Augen nicht: Osasuna ließ Atletico keine Chance.

Atletico Madrid hatte nach Siegen gegen Valladolid (3:0) und unter der Woche beim AC Mailand (1:0) wieder Selbstvertrauen getankt und hätte am Sonntag mit einem hohen Sieg in Pamplona bei CA Osasuna sogar die Tabellenführung übernehmen können. Doch die Madrilenen, die unter anderem mit dem Ex- Wolfsburger Diego und dem lange verletzten Filipe Luis begannen, wurden in der Stierkämpferstadt übel auf die Hörner genommen. Nach einer kurz ausgeführten Ecke stand Cejudo am langen Pfosten völlig blank und ließ sich die Chance nicht nehmen (6.). Doch damit nicht genug: Armenteros erhöhte mit einem satten Distanzschuss auf 2:0 für die Gastgeber (21.). Diego Costa schüttelte nur noch den Kopf - und da war das 0:3 noch gar nicht gefallen. Den Treffer kurz vor der Pause steuerte Torres per Kopf bei, die Abwehr Atleticos (vor der Partie mit 16 Gegentoren die mit Abstand beste der Liga) machte keine gute Figur.

Diego Simeone reagierte zur Pause und brachte Koke für Mario Suarez. Als das auch nichts half, durften sich auch Arda Turan für Diego (59.) und Raul Garcia für Villa (61.) versuchen. Doch wirkliche Durchschlagskraft entwickelten die Rot- Weißen zu keinem Zeitpunkt. Erst in der 77. Minute wurde es einmal brenzlig für Osasuna, als Raul Garcia mit einer spektakulären Volleyabnahme knapp das Tor verfehlte. Überraschend problemlos brachte das Team von Javi Gracia die Partie über die Zeit, so dass die Fans genügend Zeit hatten, die Welle durch "El Sadar" schwappen zu lassen. Atletico reiht sich damit punktgleich mit Barça drei Zähler hinter dem neuen Tabellenführer Real Madrid ein.

Zwei Ampelkarten und zwei strittige Strafraumsituationen

Traf für Bilbao nach einem umstrittenen Elfmeter: Iker Muniain.

Athletic Bilbao siegte beim Tabellenletzten Betis mit 2:0, allerdings gab es dabei einige Kontroversen. Doch der Reihe nach: Betis-Keeper Adan parierte im Eins- gegen-eins gegen Sola früh (10.), kurz darauf wäre N'Diaye beinahe per Querschläger ein Eigentor unterlaufen. Bilbao hatte alles im Griff und anschließend gute Möglichkeiten durch Muniain sowie San Jose, die beide den Torwinkel knapp verfehlten. Perquis soll Muniain anschließend im Strafraum in die Hacken gelaufen sein, Schiedsrichter Gil Manzano gab dem Betis- Mittelfeldmann die Gelbe Karte und zeigte auf den Punkt. Den Strafstoß verwertete der Gefoulte locker in die Mitte (34.). Perquis übertrieb es anschließend mit dem Einsatz und sah sieben Minuten später völlig zurecht für eine Grätsche die Ampelkarte.

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Nach der Pause mühten sich die Hausherren nach Kräften und waren sogar die bessere Mannschaft, bis Lolo Reyes für ein Handspiel ebenso mit Gelb-Rot vom Platz musste (58.). Erstaunlicherweise gaben die Grün-Weißen auch anschließend nicht nach, die doppelte Unterzahl merkte man ihnen zu keiner Zeit an. Betis hätte sogar einen Elfmeter bekommen müssen, als Balenziaga den Ball auf der Torlinie per Hand zur Ecke abwehrte. Die wütenden Proteste der Sevillanos wurden aber nicht erhört. So machte schließlich zehn Minuten vor dem Ende der frisch eingewechselte Guillermo per Kopfball zum 2:0 alles klar - und schoss Betis weiter Richtung 2. Liga.

Barça verliert erneut im Anoeta - Martino muss auf die Tribüne

Gewohntes Bild im Anoeta: Hinten jubelt "La Real", vorne ein fassungsloser Spieler Barças (Marc Bartra).

Die Wechsel in Barças Hintermannschaft sollten sich im Nachhinein als Fehler herausstellen: Für Alves und Mascherano begannen die Eigengewächse Montoya und Bartra. Auch gingen es die Katalanen mit Song und Busquets im Mittelfeld vorsichtiger an als sonst. Das Spiel plätscherte so vor sich hin, nach rund einer halben Stunde die Führung für die bis dahin zurückhaltend agierenden Hausherren: Elustondo ging nach kurz ausgeführter Ecke gegen Song zum Kopfball, der Kameruner verlängerte die Kugel dabei unglücklich noch ins eigene Tor - 1:0!

Die Antwort Barcelonas ließ nicht lange auf sich warten: Busquets ließ einen Montoya-Pass geistesgegenwärtig durch die Beine rollen, Messi kam so an den Ball und traf trocken von der Strafraumgrenze ins lange Eck zum Ausgleich (36.). Fast wäre "La Real" vor der Pause erneut in Führung gegangen, allerdings verzog Vela nach Patzer von Pique freistehend (40.). In der Halbzeit beschwerte sich Barça-Coach Gerardo Martino zu lautstark beim Schiedsrichter und musste fortan das Spiel von der Tribüne beobachten.

Ohne ihren Trainer kamen die Gäste so richtig unter die Räder: Ein weiter Abschlag von Torhüter Bravo landete bei Vela, der auf den freistehenden Griezmann spielte - der Franzose bugsierte die Kugel im Rutschen ins Tor (54.). Barcelona wirkte beeindruckt und musste den nächsten Nackenschlag hinnehmen: Griezmann wurde nicht attackiert und konnte seelenruhig in die Mitte flanken, Zurutuza spritze vor Valdes in den Ball und erzielte das 3:1. (59.).

Die Katalanen mühten sich fortan, fanden aber nie zu ihrem Spiel. Auch ein Umstellen auf eine Dreierkette brachte keinen Erfolg. Vela hätte in der 80. Minute sogar den vierten Treffer erzielen können, traf aber nur den Pfosten. So geht Barcelonas schwarze Serie im Baskenland weiter: Bereits beim Gastspiel bei Athletic Bilbao setzte es eine Niederlage (0:1), bei Osasuna nur eine Punkteteilung (0:0). Coach Martino zeigte sich nach der Partie selbstkritisch: "Ich habe das Spiel nicht richtig vorbereitet. Real war die bessere Mannschaft." Zu den

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Gründen seiner Hinausstellung wollte sich der Argentinier hingegen nicht äußern. Auch Keeper Valdes gestand: "Real war in allem besser, sie verdienen den Sieg."

Madrid gewinnt locker gegen Elche - und springt auf Rang eins

Traumtor: Gareth Bale zeigte Augenmaß aus 30 Metern.

Real Madrid feierte gegen Elche einen ungefährdeten 3:0-Sieg. Der Aufsteiger, der in den letzten sechs Partien nur eine Niederlage hinnehmen musste, wehrte sich zwar nach Kräften, hielt die Partie lange offen, kam selbst aber kaum zu Chancen. Nach einer Ecke landete der Ball bei Illarramendi, der aus 18 Metern zur 1:0 Halbzeitführung einschoss (34.).

Nach dem Wechsel das gleiche Bild: Real hatte zahlreiche Chancen, erst Bale entschied die Partie, aber wie! Aus rund 30 Metern beförderte er den Ball mit einem satten Schuss an die Unterkante der Latte ins Netz (72.). Ein Traumtor. Damit war das Match entschieden. Als die Gegenwehr der Gäste mehr und mehr nachließ, erhöhte Isco aus spitzem Winkel auf 3:0 - Elche-Keeper Herrara sah dabei nicht sonderlich gut aus. So verbuchte Madrid standesgemäß die drei Punkte auf dem Konto. Real-Trainer Carlo Ancelotti war mit der Leistung seiner Mannschaft einverstanden: "Ich bin zufrieden, weil wir hinten nichts zugelassen haben. Wir hätten zwar besser spielen können, aber zu diesem Zeitpunkt der Saison muss man einfach stabil stehen - das haben wir getan."

Anhang 10: "Olé!" Barça und Rekord-Messi tanzen wieder Kicker-online. (17.3.2014): "Olé!" Barça und Rekord-Messi tanzen wieder. Kicker-online. Pridobljeno: 18.3.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/601065/artikel_olc3a9- barc3a7a-und-rekord-messi-tanzen-wieder.html#omrss_news_aktuell

"Olé!" Barça und Rekord-Messi tanzen wieder

Am 28. Spieltag gab sich das Führungstrio in der Primera Division keine Blöße. Während Real Madrid (beim FC Malaga) und Stadtrivale Atletico (gegen Espanyol) ihre Aufgaben ohne viel Glanz erledigten, feuerte Barcelona endlich mal wieder ein Feuerwerk ab und fertigte Osasuna mit 7:0 ab. zeigte sich dabei in Hochform und holte sich wieder einen Rekord. Nächsten Sonntag darf man sich also auf den Clasico bei Real Madrid freuen.

Zum Abschluss des 28. Spieltags gastierte am Montag der Vierte Athletic Bilbao beim Sechsten Villarreal. Die Basken gingen als Favorit ins Rennen, gerade weil der Aufsteiger zuletzt ein wenig aus dem Tritt gekommen war - drei der letzten

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fünf Begegnungen gingen verloren. Jetzt wollte das "Gelbe U-Boot" aber die Wende einläuten, und hätte das beinahe geschafft. Villarreal führte bis in die Schlussphase dank eines Tores von Pina (47.) in Unterzahl (Paulista sah in der 65. Minute Gelb-Rot) mit 1:0, konnte den Dreier letztlich aber nicht über die Zeit bringen. Schuld daran war Aduriz, der ein Wechselbad der Gefühle erlebte. Der 33-Jährige hatte zunächst einen Elfmeter nicht nutzen können (40.), rettete mit seinem Tor in der 83. Minute seinen Farben dann aber doch noch einen Punkt.

Barça zaubert auch mal wieder in "La Liga"

Seltenes Glück: Andres Iniesta freut sich über sein zweites Saisontor. Am Mittwoch schlug Barcelona Manchester City in der Königsklasse (2:1) - die Rückkehr zu alter Größe? Die Zeitungen sind sich noch nicht ganz einig. "Großartiger Messi - großartiges Barça", jauchzte die in Barcelona beheimatete Zeitung Sport. In der Hauptstadt sah man das ganze etwas differenzierter: "Schizophrenie - Barça schwankt zwischen Euphorie und Verzweiflung", titelte die Marca in Anspielung auf die Leistungsdiskrepanz in Liga und Königsklasse. Am Sonntag knüpften die Katalanen an die gute Vorstellung an. Bereits nach 45 Minuten war die Partie gegen Osasuna nach 3:0-Führung entschieden. Messi eröffnete mit seinem 16. Saisontor in der 18. Minute. Nach Hereingabe von Sanchez, staubte er am kurzen Pfosten ab.

Wenige Minuten später war es Sanchez selbst, der nach Vorarbeit von Jordi Alba aus kurzer Distanz auf 2:0 erhöhte. Und weil Iniesta reichlich Platz hatte, zog er aus 20 Metern einfach mal ab - 3:0. Es war erst sein zweites Saisontor, denn er sieht sich eher in der Rolle des Vorbereiters und so tanzte er gemeinsam mit Messi beim 4:0 die Defensive von Osasuna aus. Das Tor durfte dann Messi schießen, die Zuschauer fanden es toll. "Olé" hallte es durch das weite Rund. Spieler wie Fans hatten mal wieder richtig Freude an dem Spiel. Und dann gelingt halt alles, Tello brachte einen Sonntagsschuss aus 20 Metern zum 5:0 im Tor unter. Messi schraubte das Ergebnis mit seinem dritten Treffer weiter nach oben und Pedro sorgte schließlich für den Schlusspunkt: 7:0! Die Katalanen scheinen bereit zu sein für den Clasico am kommenden Sonntag.

Messi ist Rekordtorschütze

Ganz nebenbei holte sich Messi mal wieder eine neue Rekordmarke. Der Argentinier ist mit seinen nunmehr 371 Pflichtspieltreffern alleiniger Rekordtorschütze des FC Barcelona. Messi überholte den legendären Paulino Alcantara, der in seiner aktiven Zeit zwischen 1912 und 1927 in 357 Spielen für die Katalanen 369 Tore erzielt hatte. Der 26 Jahre alte Messi benötigte für die 371 Tore 453 Pflichtspiele.

Legenden: Messi löst Paulino Alcantara als Rekordtorschütze bei Barcelona ab.

Marin bringt Sevilla in die Spur

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Im Kampf um die internationalen Startplätze würde der FC Sevilla gerne ein Wörtchen mitreden und hat auf diesem Weg einen souveränen 4:1-Sieg gegen Real Valladolid eingefahren. Dabei spielte Marin in der ersten Hälfte eine Hauptrolle. Zunächst holte er einen Elfmeter heraus, den Rakitic verwandelte (23.). Und den Assist für den zweiten Treffer holte sich der Ex-Bremer ebenfalls. Gameiro schoss zum 2:0 ein (41.). Per Elfmeter entschied der Franzose die Partie schließlich in der zweiten Hälfte (66.). Doch Sevilla hatte richtig Spaß und Diogo Figueiras schloss einen schönen Konter zum 4:0 ab. Javi Guerra durfte noch den Ehrentreffer für die Gäste erzielen. Beto rutschte der Schuss aus 18 Metern unter dem Körper durch.

Real Sociedad San Sebastian bleibt nach dem knappen 1:0-Erfolg gegen Valencia vorerst aber vor Sevilla. In der 61. Minute erzielte Agirretxe aus elf Metern per Kopfball den einzigen Treffer des Spiels. José Angel hatte mit einer punktgenauen Flanke aufgelegt.

Ancelotti philosophiert über das Tierreich

"Wir müssen eine Gewinner-Mentalität an den Tag legen und uns darauf konzentrieren, frech zu spielen", gab Malagas Torhüter Willy Caballero vor dem Duell mit Real Madrid die Marschroute vor. Real-Coach Carlo Ancelotti forderte derweil volle Konzentration und wollte Gedanken und Diskussionen über den in einer Woche stattfindenden Clasico nicht aufkommen lassen.

Es gäbe da eine Fabel von einer Gazelle und einem Löwen, die der Italiener seinem Team mitgeteilt habe, erzählte er großväterlich vor dem Spiel bei den Malaguistas: "Die Gazelle erwacht jeden Morgen in dem Wissen, rennen zu müssen, um nicht von dem Löwen gefressen zu werden. Der Löwe wiederum erwacht in dem Wissen, rennen zu müssen, um die Gazelle zu fangen und so lebensnotwendige Nahrung zu erhalten. Ich habe meinen Spielern gesagt, dass es egal ist, ob man die Gazelle ist oder der Löwe. Wichtig ist, dass man rennt."

Real mit glanzlosem Arbeitssieg

Traf in Malaga zum Tor des Tages: Cristiano Ronaldo.

Gerannt sind seine Mannen in Malaga anfänglich auch. Jedoch nur bis zum Führungstreffer. Mit zunehmender Spielzeit hat man jedoch den Eindruck bekommen können, dass der Clasico doch eine kleine Rolle im Hinterkopf einnahm. Doch der Reihe nach: Bereits nach sechs Minuten wurde Bale von Malagas Angeleri unsanft im Strafraum zu Fall gebracht, der fällige Pfiff blieb jedoch aus. Für das 1:0 sorgte dann aber Ballermann Ronaldo per Flachschuss ins lange Eck (23.). Nach 30 Minuten eine kleine Schrecksekunde: Benzema ging angeschlagen vom Platz - für ihn kam Di Maria. Und dieser sollte in der Folgezeit ein richtig belebendes Element sein: In der 51. Minute spurtete der Argentinier

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mit einem traumhaften Solo über den ganzen Platz und setzte Isco in Szene. Der Mittelfeldmann verzog alleine vor Caballero aber über das Tor.

Es sollte die einzige Aktion des Rückkehrers sein, in der 62. Minute wurde der ehemalige Malaga-Akteur mit leicht hängendem Kopf vom Platz genommen. Real tat auch danach nur das Nötigste und schien schon längst mit den Gedanken bei Barça zu sein, Malaga fehlte wie so oft im Angriff die Durchschlagskraft. Zwar gehörte fast die gesamte zweite Hälfte den Hausherren, entscheidend durchsetzten konnten sie sich nicht, so dass es beim arg schmucklosen 1:0 für den alten und neuen Tabellenführer blieb.

Atletico müht sich gegen Espanyol

Die alte Gier auf Erfolg hat Atletico Madrid beim 4:1 gegen Milan in der Champions League unter Beweis gestellt. "Unsere Unermüdlichkeit hat uns so weit gebracht, und wir haben den Ehrgeiz, mehr zu erreichen", erklärte Linksverteidiger Filipe Luis. Auch in der Liga gelang dies, die Pflichtaufgabe Espanyol wurde knapp mit 1:0 erfüllt. Dabei taten sich die Rojiblancos aber lange schwer, erst Diego Costa tankte sich in der 55. Minute durch und schlug im Eins- gegen-Eins eiskalt zu. Die Gäste aus Barcelona hielten auch kämpferisch gut dagegen und stellten Atleti vor einige Probleme - allerdings retteten die Hausherren das Resultat über die Zeit.

Atletico Madrids Sturmtank Diego Costa traf auch gegen Espanyol Barcelona wieder.

Spektakel in Getafe Den Spieltag eröffnen durften am Freitagabend hingegen Getafe und Granada - den Fans im Coliseum Alfonso Perez wurde dabei ein wahres Spektakel geboten. Dem ehemaligen Stuttgarter und Schalker Marica gelang dabei der Startschuss für die Hausherren (6.). Riki besorgte in der 35. Minute den ersten Ausgleich, den Lisandro allerdings drei Minuten später wieder in die neuerliche Führung verwandelte. Doch auch diese konnte nicht gehalten werden, da El-Arabi zu stechen wusste (62.). Der marokkanische Angreifer war es auch, der final das 3:3 beisteuerte (77.) - damit schaffte es Getafe auch ein drittes Mal nicht, an diesem Tag die abermalige Führung (Lafita, 73.) zu halten. Während Granada mit dem Punkt letztlich ohnehin gut leben kann und weiterhin im Mittelfeld steht, hat der Gastgeber sicherlich zwei Punkte im Kampf gegen den Abstieg verloren.

Anhang 11: Milans Serie hält an - Juve dankt Llorente Kicker-online. (7.4.2014): Milans Serie hält an - Juve dankt Llorente. Kicker- online. Pridobljeno: 8.4.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/602283/artikel_milans- serie-haelt-an---juve-dankt-llorente.html#omrss_news_aktuell

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Milans Serie hält an - Juve dankt Llorente

Auch wenn Juve (2:0 gegen Livorno) wohl nicht mehr einzuholen ist, kann die Roma für die Champions League planen: Die Römer siegten erstmals seit 19 Jahren in Cagliari und haben nun zwölf Punkte Vorsprung auf Neapel, das 0:1 in Parma verlor. Der einstige Europacup-Sieger zog mit Inter gleich, das gegen Bologna mal wieder patzte. Auch Lazio (ohne Klose 2:0 gegen Sampdoria) ist der Qualifikation zur ungeliebten Europa League ein Stück näher gekommen. Milan strebte in Genua mit Erfolg den dritten Sieg in Folge an - das gelang diese Saison noch nie.

Der Doppelpacker schraubt sich nach seinem 2:0 zum Jubelsprung hoch: Fernando Llorente.

Doppelpacker Llorente

Die "Alte Dame", deren Serie ohne Niederlage nach 22 Spielen in Neapel letzte Woche mit 0:2 endete, wollte am Montag im Heimspiel gegen Kellerkind Livorno nach dem 1:0 in Lyon in der Europa League wieder erfolgreich in den Ligaalltag einsteigen. Dabei war Top-Torjäger Tevez nach abgesessener Gelbsperre wieder dabei. Doch es war sein Sturmkollege Llorente, der den Turinern den Sieg einbrachte. Der Spanier brauchte dafür nur rund vier Minuten: Beim 1:0 wurde der Spanier im Strafraumzentrum von Tevez bedient, staubte demnach aus der Nahdistanz ab (32.). Beim 2:0-Endstand verwertete Llorente eine präzise Pirlo-Flanke mit dem Kopf (35.). Mit den drei Punkten vergrößerte Juve den Abstand zum Verfolger AS Rom wieder auf acht Punkte. Damit rückt der 30. Meistertitel immer näher.

Wieder eine Einheit: AC Mailand (hier v.l.n.r. mit de Jong, Torschütze Taarabt und Mexes).

Milan zwischen Serie und Prozenten

Zum Abschluss des 32. Spieltags stieg der AC Mailand ins Rennen ein. Zu tun bekam es die Mannschaft von Trainer und Ex-Spieler Clarence Seedorf mit dem CFC Genua 1893. Die Zielsetzung dabei: Den dritten Dreier in Serie eintüten und damit die kleine Chance auf die ungeliebte, aber zur Not akzeptierte, Europa League am Leben halten. Den Rossoneri gelang dieses Unterfangen letztlich mit 2:1. Im ersten Durchgang brachte Taarabt die Gäste mit einem Distanzschuss in Front (20.), der Japaner Honda erhöhte im zweiten Durchlauf aus ähnlicher Position auf 2:0 (56.). Der Anschlusstreffer machte die Partie zwar noch einmal spannend (Eigentor Abbiati, 73.), den Dreier schnappte sich Milan aber - wenn auch etwas glücklich, da die Hausherren final ein Torschussverhältnis von 20:5 (!)

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verzeichneten. Zwar steht der AC weiterhin auf einem schwachen zehnten Rang, doch zum internationalen Geschäft fehlen nur noch fünf Zähler.

Derweil meldete sich Barbara Berlusconi, Tochter von Klubboss Silvio Berlusconi zu Wort: "Wir sind nicht daran interessiert, 51 Prozent der Anteile zu verkaufen, sondern nur 20 bis 30, um den Bau unseres Stadionprojektes zu realisieren." Jüngst waren Gerüchte aufgekommen, der italienische Traditionsverein wolle die Mehrheit an Anteilen für rund 300 Millionen Euro an den Unternehmer Peter Liam aus Singapur verkaufen. "Diese Zahlen haben keinen Bezug zum Wert des Klubs", verstärkte Berlusconi nochmals ihr Statement. "Die 300 Millionen entsprechen vielleicht 30 Prozent des Klubwertes, aber sicher nicht 51."

Ohne Klose: Lazio rückt auf

Lazios Antonio Candreva jubelt über sein Führungstor gegen Sampdoria.

Am Sonntagmittag nutzte Lazio Rom den Ausrutscher Inter Mailands gegen Bologna und rückte durch einen 2:0-Erfolg gegen Sampdoria Genua näher an die Nerazzurri heran. Dabei mussten die Laziali noch vor Anpfiff eine bittere Pille schlucken, denn kurzfristig musste Klose aufgrund von Oberschenkelproblemen einmal mehr passen.

Für den deutschen Nationalstürmer rückte Helder Postiga in die Startelf. Die Führung gelang kurz vor der Pause aber durch Nationalspieler Antonio Candreva, der nach feiner Vorarbeit von Youngster Keita zum 1:0 einschoss. Nach dem Seitenwechsel schwächte sich Lazio selbst, als der Argentinier Biglia mit der Ampelkarte vorzeitig vom Feld musste. Doch das Team von Trainer Edy Reja ließ sich auch in Unterzahl die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, Senad Lulic markierte in der 74. Minute den 2:0-Endstand.

Sassuolo beendet Bergamos Serie - In Catania gehen die Lichter aus

Durch den Sieg verbesserte sich Lazio in der Tabelle, weil Atalanta Bergamo, das zuletzt sechsmal in Folge gewonnen hatte, eine überraschende 0:2-Heimpleite gegen Abstiegskandidat Sassuolo kassierte. Sansones Doppelpack (33./71.) lässt den Liga-Neuling im Tabellenkeller wieder hoffen.

Aus gehen die Lichter hingegen langsam, aber sicher in Catania. Trotz Bergessios früher Führung (2.) mussten sich die Sizilianer dem FC Turin mit 1:2 geschlagen geben. Der frühere Stuttgarter Farnerud (79.) und WM-Kandidat Immobile (83.) drehten die Partie spät. Sieben Punkte trennen Catania nun schon vom rettenden Ufer.

Destro beendet lange Roma-Durststrecke in Cagliari

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Dreierpack beim Sieg in Cagliari: Mattia Destro ließ die Roma jubeln.

Vergangene Saison wurde das wegen der Stadion-Querelen kurzfristig abgesagte Gastspiel der Roma in Cagliari am grünen Tisch mit 3:0 für die Giallorossi gewertet. Doch sportlich? Hatten die Römer seit 1995 nicht mehr auf Sardinien gewonnen. Die lange Durststrecke endete am Sonntag dank Mattia Destro. Mit einem Dreierpack (31./56./73.) untermauerte der formstarke Angreifer seine Ambitionen auf einen Platz im italienischen WM-Kader. Nach dem 3:1-Erfolg, bei dem Kapitän Totti geschont wurde, verkürzten die Römer den Rückstand auf Spitzenreiter Juve vorerst auf fünf Punkte - auch wenn die "Alte Dame" am Montag gewann.

Platz zwei ade: Napoli verliert in Parma

Auch wenn es mit dem Scudetto wohl nichts mehr wird, die Rückkehr in die Champions League ist den Giallorossi so gut wie sicher: Der SSC Neapel verlor am Abend in Parma mit 0:1 und hat sechs Spieltage vor Schluss damit zwölf Punkte Rückstand auf die Roma. Nationalspieler Parolo erzielte zehn Minuten nach Wiederanpfiff den Siegtreffer für Parma, das in der Tabelle dadurch mit Inter gleichzog und der Europa League wieder ein Stück näher kam.

Toni schießt Hellas zum Sieg im Veroneser Derby

Traf mit Hellas im Derby auf Chievo und ebenso zum 1:0 ins Tor: Luca Toni.

Inter Mailand musste am Samstag im Kampf um die Europa-League-Plätze erneut einen Dämpfer hinnehmen. Die Nerazzurri kamen gegen den abstiegsbedrohten FC Bologna nicht über ein 2:2 hinaus. Dabei reichte dem Champions-League-Sieger von 2010 eine zweimalige Führung durch Icardi (6., 63.) nicht, denn Pazienza (35.) und Kone (73.) glichen für die abstiegsbedrohten Gäste jeweils aus und sicherten so einen im Abstiegskampf wichtigen Zähler.

Im Stadtduell untermauerte Hellas dank des früheren Bayern-Stürmers Toni die Vormachtstellung in Verona. Beim 1:0-Sieg im Derby beim Stadtrivalen Chievo erzielte der 36-jährige Routinier in der 65. Minute bereits seinen 16. Saisontreffer.

Anhang 12: Atletico siegt im Derby - Aduriz-Doppelpack gegen Malaga Kicker-online. (11.4.2014): Atletico siegt im Derby - Aduriz-Doppelpack gegen Malaga. Kicker-online. Pridobljeno: 11.4.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/602625/artikel_barc3a7a- leckt-seine-wunden-im-schatten-der-alhambra.html#omrss_news_aktuell

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Atletico siegt im Derby - Aduriz- Doppelpack gegen Malaga

Das Titelrennen in "La Liga" spitzt sich zu: Am Samstag zog Real Madrid (4:0 gegen Almeria) am FC Barcelona (0:1 in Granada!) vorbei auf Platz zwei, Champions-League-Halbfinalist Atletico Madrid untermauerte mit einem Pflichtsieg beim FC Getafe den Spitzenplatz. Zur Mittagszeit entschied der FC Sevilla das nächste Derby bei Schlusslicht Betis mit 2:0 für sich. Der FC Valencia schlug den FC Elche durchaus glücklich. Am Montag unterstrich Athletic Bilbao gegen den FC Malaga seine Champions-League-Ambitionen.

Im Montagabendspiel benötigten die Basken aus Bilbao gegen das Team von keinen großen Anlauf: Bereits nach vier Minuten nickte Aritz Aduriz eine Ecke am kurzen Pfosten zur Führung ein. Rund zwanzig Minuten später verpasste der Angreifer seinen Doppelpack, als er freistehend haarscharf am Pfosten vorbeischob (25.).

Besser machte es Aduriz nach dem Seitenwechsel - und zeigte sich abermals als Frühstarter: Nach einem schönen Pass von Herrera in die Schnittstelle auf Susaeta bediente dieser Aduriz, der am Ende nur noch den Fuß hinhielt - 2:0 (46.). In der 62. Minute schlug es erneut im Gäste-Tor ein. Diesmal sah Torhüter Willy Caballero alles andere als gut aus. Einen harmlosen Volleyschuss von Herrera ließ der Malaga-Schlussmann durch die Hosenträger rutschen. Die Mannen von Bernd Schuster hatten dem nichts entgegenzusetzen, die beste und einzige Chance vergab Amrabat per Kopf (55.), so dass es letztlich beim 3:0 für Bilbao blieb. "Los Leones" haben durch den Heimerfolg gute Aussichten, nächstes Jahr in Europas Königsklasse zu spielen.

Atletico gewinnt bei Getafe

Brachte Atletico in Front: Abwehrhaudegen Diego Godin.

In Madrid war - genauso wie in Sevilla - Derbyzeit. Atletico gastierte am Sonntagabend beim Vorstadtklub Getafe. In einer vor allem in der ersten Halbzeit bissigen Partie siegten die Rojiblancos mit 2:0, mussten aber einen Schockmoment überstehen. Doch der Reihe nach: Die Hausherren fielen zu Beginn hauptsächlich durch Fouls auf, Getafe hatte es vornehmlich auf Rückkehrer Diego Costa abgesehen, der häufig das Ziel der unfairen Attacken war.

Fußball wurde zwar auch ab und an gespielt, aber nicht sonderlich hochklassig. So war es zweimal Verteidiger Godin vorbehalten, für gute Möglichkeiten per Kopf zu sorgen. Die erste hielt Getafes Schlussmann Codina aus kurzer Distanz noch, beim zweiten Mal beschenkte Codina Atletico jedoch: Der Torhüter kam bei einer

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harmlosen, weiten Flanke unentschlossen aus dem Kasten und blieb auf halber Strecke stehen, so dass Godin die Kugel diesmal ins verwaiste Tor köpfte - 1:0 (40.).

Schockmoment für Rückkehrer Costa

Nach der Pause hatte Rodriguez nach einer Ecke die beste Chance für Getafe, scheiterte jedoch an Courtois. In der 66. Minute dann die große Chance für Atleti, auf 2:0 zu erhöhen: Nachdem Lafita den einschussbereiten Miranda fünf Meter vor dem Tor zu Boden riss, zeigte Schiedsrichter Borbalan auf den Punkt und Lafita den Roten Karton. Costa lief an, scheiterte jedoch an Codina, der auch den Nachschuss von Raul Garcia hielt.

Kurze Zeit später erzielte Atletico das Tor, auf das sie am liebsten verzichtet hätten: Costa grätschte den Ball zum 2:0 über die Linie, rauschte dabei aber voll mit dem Schienbein gegen den Torpfosten. Der Stürmer wurde sofort mit schmerzverzerrtem Gesicht per Trage vom Platz gebracht. Atletico brachte die Partie anschließend problemlos über die Zeit und verkündete unmittelbar nach dem Schlusspfiff die erleichternde Diagnose: Costa zog sich lediglich eine tiefe Fleischwunde zu. Wie lange er ausfällt, ist nicht bekannt. Durch den Erfolg bleibt Atletico weiterhin Tabellenführer. Vier Siege aus den letzten fünf Partien würden den Colchoneros zum ersten Titelgewinn seit 1996 reichen.

Krachte beim Tor zum 2:0 voll gegen den Pfosten und verletzt sich: Atleticos Diego Costa.

Glücklicher Arbeitssieg für Valencia

Am späten Nachmittag traf Valencia, das in der Europa League ein 0:3 in Basel zuhause mit einem furiosen 5:0 n.V. beantwortete, auf Aufsteiger Elche. Piatti brachte Valencia dabei per Linksschuss in Führung (22.) - die aber nicht lange währte, denn Coro grätschte die Kugel sechs Minuten später zum Ausgleich ins Tor. Fast mit dem Halbzeitpfiff hatte Elches Sanchez die Riesenmöglichkeit zur Führung für den Underdog, allerdings brachte er das Kunststück fertig, aus einem Meter über das Tor zu schaufeln. Ein Fehlschuss, der stark an den von Mario Gomez bei der Europameisterschaft 2008 erinnerte.

Nach der Pause traf Parejo schließlich zur Führung für "Los Che". In der 71. Minute bot sich Elche eine weitere große Möglichkeit - als Schiedsrichter Izquierdo nach einem vermeintlichen Foul von Piatti auf den Punkt zeigte. Keeper Guaita hielt den nicht sonderlich stark geschossenen Ball von Suarez jedoch. So sollte die Führung auch bis zum Schluss Bestand haben, die Gelb-Rote Karte für Barragan in der dritten Minute der Nachspielzeit hatte keinerlei Auswirkungen mehr.

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Nächste Derbyschlappe: Betis so gut wie abgestiegen

Ein Derbysieg für die Seele? Dieses Vorhaben misslang Real Betis am Sonntagmittag gegen den Lokalrivalen FC Sevilla. Die Gastgeber, im Europa- League-Achtelfinale im Elfmeterschießen bereits an Rakitic & Co. gescheitert und abgeschlagen Letzter in "La Liga", unterlagen dem Tabellenfünften im bereits vierten direkten Duell 2013/14 mit 0:2. Als Juan Carlos mit Rot runter musste und Gameiro den fälligen Elfmeter zur Führung verwandelte (30.), war die Entscheidung eigentlich schon gefallen. Kurz vor Schluss machte Sevillas französischer Angreifer mit seinem 13. Saisontor dann selbst alles klar, er musste nur den Fuß hinhalten. Betis ist so gut wie abgestiegen - es war das vorerst letzte Derby.

Am Samstag rückte in Spanien zunächst das Rennen um die Europa League in den Vordergrund. San Sebastian und Villarreal lieferten sich ein Fernduell um Platz sechs, das das Gelbe U-Bott für sich entschied. Während der Aufsteiger dank eines Last-Minute-Treffers von Perbet (90.+4) gegen Levante drei Punkte einfuhr, kam "La Real" bei Celta Vigo nicht über ein 2:2 hinaus und musste Villarreal deshalb in der Tabelle vorbeiziehen lassen.

Nächster Rückschlag für den FC Barcelona

Gestoppt: Granadas Schlussmann Karnezis pariert gegen Neymar (Mi.).

Es sind nicht die Tage des FC Barcelona! Erst kam das Champions-League-Aus im Viertelfinale gegen Atletico Madrid und nun mussten die Blaugrana einen vielleicht vorentscheidenden Rückschlag im Rennen um die spanische Meisterschaft einstecken. Am Samstag unterlagen die Katalanen sensationell beim FC Granada mit 0:1, dabei war doch eigentlich Wunden lecken angesagt. Nach dem für die stolzen Katalanen blamablen Champions-League-Aus sollte unbedingt das Double aus Meistertitel und Pokalsieg her. "Wir haben die Liga und das Pokalfinale. Der Schmerz ist heute da und morgen verflogen, so ist das im Fußball und im Sport", hatte Andres Iniesta nach vorne geblickt und drei Punkte beim Tabellen-15. FC Granada fest eingeplant.

Im Schatten der Alhambra wurde aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn Granadas Trainer Lucas Alcaraz hatte einen Plan geschmiedet, um Barcelona beizukommen - nämlich mit "Bestimmtheit, Vorsicht und Effektivität". Und dieser ging voll auf: Yacine Braimi schloss in der 16. Minute einen Konter mustergültig ab und brachte den Underdog überraschend in Führung und igelte sich anschließend ein. Barcelona drückte, hatte gewohnt viel Ballbesitz, spielte aber wie so häufig in der laufenden Saison ohne zündende Ideen und kreierte daher nur wenige klare Chancen, die dann nicht genutzt wurden - Neymar zielte zu ungenau, während Busquets und Messi per Freistoß am starken griechischen Schlussmann Orestis Karnezis scheiterten. Während Granada einen wichtigen und wohl nicht eingeplanten Dreier im Abstiegskampf einfuhr, verpasste es der FC Barcelona die Konkurrenz aus Madrid unter Druck zu setzen.

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LaOla Highlights- 12.04., 23:38 Uhr

Barça strauchelt in Granada

Nach dem verpassten Champions-League-Halbfinale setzte es für den FC Barcelona den nächsten Nackenschlag. In der Primera Division unterlagen die Katalanen überraschend beim FC Granada mit 0:1 und kassierten damit einen herben Rückschlag im Meisterschaftsrennen.

Real löst Pflichtaufgabe auch ohne Ronaldo

Direkt im Anschluss machte es Verfolger Real Madrid besser und löste auch ohne den rekonvaleszenten Cristiano Ronaldo seine Pflichtaufgabe gegen den Vorletzten Almeria souverän. In der 28. Minute war di Maria zur Stelle, um die Königlichen in Führung zu bringen. Diese gab Real anschließend nicht mehr aus der Hand, schoss vielmehr über Bale (53.), Isco (56.) und Morata (85.) einen standesgemäßen 4:0-Sieg heraus und schob sich in der Tabelle wieder auf Platz zwei vor. Das "Weiße Ballett" ist nun punktgleich mit Stadtrivale Atletico, hat aber den direkten Vergleich mit den Colchoneros verloren. Nichtsdestotrotz bleibt festzustellen, dass Real die Generalprobe für den bevorstehenden Clasico im Finale der Copa del Rey am kommenden Mittwoch (LIVE! ab 21.30 Uhr bei kicker.de) erfolgreich bestritt und sich auch nicht von dem anstehenden Duell gegen den FC Bayern München im Champions-League-Halbfinale ablenken ließ.

Keine Tore im Kellerduell Wie schon in der vergangenen Woche startete "La Liga" am Freitagabend mit einem Kellerduell. Und wieder war Osasuna beteiligt: Allerdings reichte es für das Team aus Pamplona, in der Vorwoche bei Almeria noch mit 2:1 siegreich, gegen den Tabellennachbarn Real Valladolid nur zu einem torlosen Remis. In einem Spiel mit nur wenigen Höhepunkten ging das Unentschieden in Ordnung. Für Valladolid war es bereits die 14. Punkteteilung der Saison. Zwar konnte sich kein Team in der Tabelle groß verbessern, doch der eine Zähler könnte am Ende noch ganz wichtig werden.

Anhang 13: Bayer atmet durch - FCA verliert Europa aus den Augen Kicker-online. (13.4.2014): Bayer atmet durch - FCA verliert Europa aus den Augen. Kicker-online. Pridobljeno: 14.4.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/602625/artikel_barc3a7a- leckt-seine-wunden-im-schatten-der-alhambra.html#omrss_news_aktuell

Bayer atmet durch - FCA verliert Europa aus den Augen

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Leverkusen hat am Sonntag mit Interimstrainer in die Erfolgsspur zurückgefunden, Bayer gewann gegen Hertha BSC mit 2:1. Augsburg ging in Hoffenheim als Verlierer vom Platz, Europa liegt damit in weiter Ferne. Am Samstag setzte es für Braunschweig, Hamburg und Nürnberg im Keller Nackenschläge, Hannover und Freiburg atmeten dagegen auf. Der BVB schoss den Meister in München mit 3:0 ab.

Es kehrt wieder Ruhe ein: Stefan Kießling und Heung-Min Son genießen den Sieg gegen Berlin gemeinsam.

Besser hätte der Einstand von Leverkusens Interimscoach Sascha Lewandowski am Sonntag nicht verlaufen können. Ganze 40 Sekunden waren gegen Hertha gespielt, als Donati auf rechts frei zum Flanken kam und Kießling in der Mitte per Kopf einnetzte. Eine bittere Bayer-Pille für Hertha - und es gab noch eine zu schlucken. Castro (3.) und Boenisch (19., an die Latte) verpassten das 2:0 noch Knapp, Brandt hingegen nicht. Mit einem sehenswerten Lupfer überwand der Youngster Keeper Kraft (24.), Son hatte ihn eingesetzt. Unmittelbar zuvor hatte allerdings auch Hertha Pech, dass Ben-Hatiras Ball an die Latte ging. Ramos- Vertreter Wagner hingegen brachte nach einer Standardsituation das Leder zum 1:2-Halbzeitstand unter. Auch die zweite Hälfte hatte ihre kuriosen Höhepunkte. Wagner traf fast ins eigene Tor (70.), zweimal forderte Leverkusen vergebens einen Handelfmeter (74., 77.) - es reichte aber auch so für die Werkself. Berlin blieb damit zum achten Mal in Folge ohne Sieg.

Rückschlag für Augsburg - weil Grahl alles hält

Munter und abwechslungsreich ging es in der letzten Spieltagspartie in Hoffenheim zu, wo der FC Augsburg seine Visitenkarte abgab - und Boris Vukcevic unter den Zuschauern war. Mölders traf schon kurz nach Anpfiff den Pfosten, doch Hoffenheim blieb davon unbeeindruckt und erhöhte sofort die Schlagzahl. Mit Erfolg: In der 19. Minute stellte Freistoßspezialist Salihovic auf 1:0, doch noch war der FCA nicht geschlagen. Grahl musste gegen Hahn (23., 28.) und Altintop (27.) sein ganzes Können zeigen. Kurz vor der Pause schlugen dann wieder die Hausherren gegen die fahrige Abwehr der Fuggerstädter zu. Vestergaard nutzte die Verwirrung, die Keeper Hitz mit einem Blindflug nach einer Ecke ausgelöst hatte, und staubte erfolgreich ab (41.). Augsburg hätte nach Wiederanpfiff durchaus noch einmal in die Partie finden können, hätte Grahl nicht einen Sahnetag erwischt. Auch die eingewechselten Bobadilla (75., knapp vorbei) und Holzhauser (79.) schafften es nicht, den Keeper zu überwinden. Trotz zahlreichen Chancen auf beiden Seiten blieb es beim 2:0, die Chancen auf einen Europa-League-Platz haben sich damit für den FCA deutlich verschlechtert.

Dreierpack: Dortmund stürmt die Bastion München

Schneller Streich: Mkhitaryan trifft zum 1:0.

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Das Topspiel am Samstagabend stieg in München zwischen dem FC Bayern und Dauerrivale Borussia Dortmund. Sportlich hatte die Partie zwar nicht mehr allzu viel Wert, vor allem für die Bayern, die keinen Hehl daraus machen, dass die Bundesliga nach der errungenen Meisterschaft nicht mehr allhöchste Priorität besitzt. Das hatte Pep Guardiola beim 0:1 in Augsburg eindrucksvoll zur Schau gestellt, indem er eine B-Elf aufs Feld schickte. Gegen den BVB sah das aber anders aus, den Bayern war das Prestige dann doch wichtig. Ähnlich sah es bei den von Verletzungen gebeutelten Schwarz-Gelben aus, die noch Platz zwei sichern wollen und ebenfalls in vermeintlicher Bestbesetzung antraten, wobei der zukünftige Münchner Lewandowski auf der Bank Platz nahm. Personell war demnach nur das Feinste vom Feinsten auf dem Rasen, spielerisch entwickelte sich die Partie dann aber zu einem durchschnittlichen Bundesliga-Spiel. Die Bayern hatten zwar gewohnt viel Ballbesitz, kamen gegen das aggressive und laufintensive Gegenpressing der Dortmunder nicht entscheidend an.

Das Problem: Dortmund stellte die Passwege gekonnt zu - und traf dann auch noch ins Schwarze: Mkhitaryan überwand nach 20 Minuten Neuer, der in Rückstand liegend mit Wadenproblemen in der Halbzeit in der Kabine blieb. Somit kam der Ex-Schalker Lukas Raeder (20) ausgerechnet gegen Dortmund zu seinem Bundesliga-Debüt und musste bald den Ball aus dem Netz holen: Wieder einmal konterte der BVB rasend schnell über Mkhitaryan, Aubameyang und Reus, der schließlich auf 2:0 erhöhte (49.). Damit nicht genug, denn der FCB ließ kein echtes Aufbäumen erkennen - offenbar hatten die Bayern Mühe mit der eigenen Motivation - und kassierte daher bald das nächste Gegentor: Hofmann durfte jubeln - 3:0 (56.). Damit war die Messe in der Allianz-Arena gelesen. Der FCB bewies zwar Moral und drängte anschließend noch einmal in Richtung Weidenfeller, an der Niederlage rütteln konnte er letztlich aber nicht mehr. Zu allem Überfluss sah dann auch noch Rafinha wegen einer Tätlichkeit an Mkhitaryan in der ersten Minute der Nachspielzeit zu Recht Rot und wird sich deshalb wohl auf ein Nachspiel gefasst machen müssen. Ansonsten blieb festzustellen, dass der BVB durch den Sieg den Schalker Angriff souverän abwehrte und als Tabellenzweiter weiterhin drei Zähler Vorsprung auf S04 hat.

Hamburg verliert Westermann und van der Vaart

Gefühl im Fuß: Calhanoglu (li.) trifft per Freistoß.

Der Samstagnachmittag stand ganz klar im Zeichen des Abstiegskampfes. Alle Teams aus dem Keller waren gefordert. Spannung pur verhieß die Partie zwischen Hannover und Hamburg. Für zusätzliche Würze sorgte dann auch noch die Rückkehr von an seine alte Wirkungsstätte, wo er seinem "Auswärtsfluch" - der 46-Jährige hat in der laufenden Saison weder mit den 96ern noch mit dem HSV in der Fremde gewonnen - endlich ein Ende bereiten wollte, das allerdings ohne Badelj und Torjäger Lasogga (beide Muskelfaserriss). Die Rechnung hatte der Fußballlehrer aber ohne die Niedersachsen gemacht, die extrem aggressiv auftraten und sichtlich Wiedergutmachung für das Derby- Debakel gegen Braunschweig (0:3) leisten wollten. Das gelang auch: Stindl stand

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nach neun Minuten goldrichtig und sorgte für die verdiente Führung, ehe Westermann auch noch vom Platz humpelte.

Ohne den Abwehrrecken kam die HSV-Deckung noch mehr ins Wanken, hatte aber Glück, dass van der Vaart auf der Linie klärte (26.) und Bittencourt am Pfosten scheiterte (31.). Zu allem Überfluss blieb dann auch noch Kapitän van der Vaart mit einer Zerrung in der Kabine, Maggio wurde von Slomka ins kalte Wasser geworfen und durfte etwas später Calhanoglus direkten Freistoß zum durchaus überraschenden 1:1 bejubeln (48.). Das Tor zeigte Wirkung: Zwar blieben die Hannoveraner auch im weiteren Verlauf tonangebend, allerdings kam ihnen ein wenig die Zielstrebigkeit abhanden. Hüben wie drüben war die Angst vor einer etwaigen Niederlage greifbar, sodass sowohl 96 als auch der HSV das letzte Risiko scheuten. Kurz vor Schluss schlugen die Gastgeber dann aber doch noch zu: Ya Konan avancierte zum Helden des Tages und sorgte dafür, dass seine Farben nun ein sattes Fünf-Punkte-Polster auf den Relegationsrang haben (86.).

Didavi bedankt sich für Stevens' Vertrauen

Der VfB Stuttgart hatte mit dem Auswärtsspiel in Gladbach ein besonders schweres Los, kam aber nach dem 2:0-Derbysieg gegen Freiburg mit Selbstvertrauen ins Rheinland und hatte sich dort etwas vorgenommen. "Es war ein kleiner Schritt, mehr nicht", stellte Trainer klar, der kurzerhand Didavi (nach Zehenverletzung) in die Startelf beorderte. Der Mittelfeldmann bedankte sich direkt für das Vertrauen und brachte die Schwaben bereits in der zwölften Minute in Front. Der Champions-League-Aspirant war eiskalt abgeduscht worden, tat sich auch in der Folge gegen konterstarke Gäste enorm schwer und war die schlechtere Mannschaft. Das dann auch über das gesamte Spiel hinweg, sodass es nach einer Niederlage für die Fohlenelf roch. Der VfB ließ aber mehrfach gute Möglichkeiten ungenutzt, so traf Traoré nur das Aluminium (87.). Das rächte sich bitter, als Arango per Kopf nach Kruse-Flanke den 1:1-Endstand markierte (89.). Durch das Remis rutschte Gladbach auf Platz fünf ab, während den Stuttgartern der erhoffte Befreiungsschlag misslang.

Nürnberg gibt Führung aus der Hand

Da geht's lang: Wolfsburgs Arnold und Olic (re.) bejubeln das 1:1.

Der VfL Wolfsburg hat das internationale Geschäft als Ziel und befindet sich damit mit Mainz, Leverkusen und Gladbach in bester Gesellschaft. Gegen Nürnberg, das mit sechs Niederlagen aus den vergangenen sieben Spielen im Gepäck in die VW-Stadt reiste, sollte unbedingt ein Dreier her. Doch die Franken, die den achten Abstieg ins Unterhaus - damit wäre der Club in diesem Punkt alleiniger Rekordhalter - unbedingt abwenden möchten, wehrten sich mit Händen und Füßen, allerdings ohne Pinola, der Vater einer Tochter geworden und deshalb nach Hause gereist war. Das tat dem Spiel der Nürnberger zunächst aber keinen Abbruch, Feulner narrte Naldo und überwand anschließend den ehemaligen Fürther Schlussmann Grün, der auch diesmal für den verletzten

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Benaglio zwischen den Pfosten der Wölfe stand. Die Hecking-Elf zeigte sich davon aber unbeeindruckt und wendete noch im ersten Durchgang das Blatt: Zuerst profitierte Olic (19.), dann sein kroatischer Landsmann Perisic (22.) von fränkischen Unzulänglichkeiten. Nach der Pause hatte Junior Malanda bei einem Konter zu viel Raum und nutzte diesen, um alle Restzweifel aus dem Weg zu räumen, ehe Perisic mit seinem zweiten Treffer zum 4:1-Endstand (82.) alles klar machte. Durch den Sieg und die gleichzeitige Niederlage der Gladbacher sprangen die Niedersachsen auf Platz vier und dürfen nun mehr denn je von der Königsklasse träumen.

Freiburg steht das Glück zur Seite

Ein direktes Kellerduell stieg im Breisgau zwischen dem Sportclub und Braunschweig. Es sollte ein Duell zweier ähnlicher Mannschaften werden, was Freiburgs Trainer im Vorfeld bereits prophezeit hatte. "Die Eintracht ist wie wir. Die gibt nie auf!" Das Glück stand diesmal aber den Hausherren zur Seite, die in der achten Minute Einwurf hatten. Diesen warf Sorg von links weit nach innen, wo Vrancic per Kopf klären wollte, den Ball dann aber ins eigene Netz beförderte. Das Tor gab dem SC Auftrieb, der in der Folge gegen couragierte und gewohnt lauffreudige Braunschweiger seine spielerischen Stärken ausspielte und sich auf diese Art die Führung redlich verdiente, auch wenn weitere klare Chancen absoluten Seltenheitswert hatten. Bitter für die Eintracht: Topstürmer Kumbela musste noch in Durchgang eins mit Adduktorenzerrung raus (26.). Nach der Pause folgte der nächste Nackenschlag für die Löwen: Schuster nahm aus der Distanz Maß und traf per abgefälschtem Fernschuss in die Maschen zum 2:0 (48.). Die Eintracht versuchte es danach zwar noch, hatte aber nichts mehr im Köcher und musste die Heimreise schließlich mit leeren Händen antreten.

Bremer Rückfall in alte Zeiten

Jubel, Trubel, Heiterkeit: Mainzer nach dem 3:0-Sieg gegen Bremen.

Weiter auf Europa-Kurs befindet sich derweil der 1. FSV Mainz 05, der in einem einseitigen Duell desolaten Bremern gehörig die Leviten las. Für den SVW, der sich zuletzt mit Leidenschaft, Engagement, technischen Feinheiten und einer stabilen Defensive vermeintlich gefestigt und Luft im Abstiegskampf verschafft hatte, war es ein herber Rückfall in alte Zeiten. Es begann mit einer äußerst unglücklichen Aktion von Stürmer Petersen, der in Abwesenheit von di Santo (Gelb-Sperre) die offensive Verantwortung tragen sollte. Er erwies sich jedoch als echter Unglücksrabe, als er nach einer Ecke seinen eigenen Schlussmann mit einem Querschläger überwand (5.). Das Eigentor war Wasser auf die Mühlen der Mainzer, die furios aufspielten und rasch über Moritz (16.) und Malli (39.) einen komfortablen 3:0-Halbzeitvorsprung herausschossen. Im zweiten Durchgang fingen sich die Bremer zwar wieder, die Niederlage abwenden konnten sie jedoch nicht mehr.

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Schalke kommt der Königsklasse näher

Obenauf: Schalkes Julian Draxler (re.) gegen Frankfurts Carlos Zambrano.

Am Freitagabend bekamen die Zuschauer auf Schalke zunächst Magerkost geboten, S04 und Frankfurt neutralisierten sich in Durchgang eins weitestgehend. Doch dann nahmen vor allem die Königsblauen Fahrt auf - mit durchschlagendem Erfolg. Meyer staubte zum 1:0 ab (59.). Draxler erhöhte wenig später, stand aber im Abseits. Für das 2:0 und ein ruhigeres Ende hätte dann Huntelaar sorgen können, der scheiterte aber vom Punkt an Trapp. Goretzka nahm es in der 80. Minute zu genau und traf nur die Latte. So blieb es bis zum Schluss spannend. Da Eintrachts Lanig den Ball per Kopf um Zentimeter am S04-Gehäuse vorbeisetzte und Farfan bei einem ruhenden Ball Maß nahm, durfte Schalke den fünften Sieg aus den letzten sieben Partien bejubeln (4/2/0) und nähert sich mit großen Schritten der Königsklasse. Die Hessen bleiben trotz des 0:2 im relativ gesicherten Tabellenmittelfeld hängen.

Anhang 14: Lindemann: "Aufhören in die Tasche zu lügen" Kicker-online. (15.4.2014): Lindemann: "Aufhören in die Tasche zu lügen". Kicker-online. Pridobljeno: 15.4.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/regionalliga/startseite/602829/artikel_lindema nn_aufhoeren-in-die-tasche-zu-luegen.html#omrss_news_aktuell

Lindemann: "Aufhören in die Tasche zu lügen"

Gut eine Woche ist Jenas Präsident im Amt, bereits am Sonntag beurlaubte er Trainer , der wegen der schlechten Rückrunde nicht mehr überzeugen konnte. Um den Posten bis zum Saisonende auszufüllen, installierte er mit einen alten Bekannten.

Ein alter Bekannter übernimmt bei Carl Zeiss Jena wieder das Steuer: Lothar Kurbjuweit.

Dass es schlimm sei, habe er ja vor Amtsantritt vermutet. "Aber das übertrifft alles", sagt Jenas neuer Präsident Lindemann. Nach dem 0:1 gegen den VfB Auerbach entband der 64-jährige Lindemann Trainer Zimmermann von seinen Aufgaben. Der hatte nach Spielschluss noch von einem "guten Spiel" gesprochen. Derlei Realitätsverlust des Übungsleiters kam bei Lindemann nicht gut an: "Wir müssen aufhören, uns in die Tasche zu lügen."

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Am Sonntag teilte der Klubchef der Mannschaft die Entscheidung mit. Interimstrainer der Profis wird ein echter Profi: Lothar Kurbjuweit. Der Fußballlehrer, bislang Trainer der Reserve, betreute die Jenaer bereits in den 1980er-Jahren, führte sie dort mehrfach in den Europapokal. Jetzt erfolgt die späte Rückkehr des Olympiasiegers von 1976 auf diesen Trainerstuhl. Er stand in vielen Europapokal-Schlachten gemeinsam mit dem Präsidenten auf dem Feld. "Das verbindet. Und jetzt hilft er. Wir können das nur gemeinsam anpacken", so Lindemann. Für die Zeit danach befindet sich der Klub derzeit auf der Suche. Als ein Kandidat gilt Rico Schmitt, aktuell Trainer der .

Duchatelet: "Der Klub ist für sich selbst verantwortlich"

Gegen Auerbach sah auch Investor Roland Duchatelet erstmals ein Spiel seines FCC. Der Belgier lobte die tolle Nachwuchsarbeit in Jena. "Dass die jungen Spieler auch spielen, hat Priorität", sagt der 67-Jährige, der zudem seine Bereitschaft erklärt, beim Stadionbau tatkräftig zu helfen. "Da gab es interessante Gespräche mit Vertretern der Stadt." Dass er nun direkten Einfluss ausüben möchte, verneinte er ausdrücklich: "Der Klub ist für sich selbst verantwortlich. Wenn meine Meinung gefragt ist, werde ich sie äußern. Aber entscheiden müssen die Verantwortlichen."

Duchatelet regte einen Erfahrungsaustausch auf allen Ebenen an. Fünf weitere Klubs in Europa sind schließlich Teil seines Netzes. Und jeder könne vom anderen profitieren. Die sportliche Lage in Jena sei "nicht angenehm, aber eine Tatsache. Und wir müssen es künftig eben besser machen", sagt der Investor. Wahrhaftig: Schlimmer geht es auch nicht mehr.

Michael Ulbrich

Anhang 15: HSV schließt Calhanoglu-Verkauf aus - Lasogga-Saisonaus? Kicker-online. (15.4.2014): HSV schließt Calhanoglu-Verkauf aus - Lasogga- Saisonaus?. Kicker-online. Pridobljeno: 15.4.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/602857/artikel_calhanog lu-weckt-begehrlichkeiten.html#omrss_news_aktuell

HSV schließt Calhanoglu-Verkauf aus - Lasogga-Saisonaus?

Torgefährliche Mittelfeldspieler sind rar. Hakan Calhanoglu gehört zu dieser Spezies, schon in seiner Debüt-Saison hat sich der 20-Jährige als Stammkraft beim Hamburger SV etabliert und avancierte mit bislang zehn Treffern und drei Assists zu einer Art Lebensversicherung für die Hanseaten. Und schon soll der Standardspezialist auf dem Zettel internationaler Klubs stehen. "Wenig überraschend", findet Berater Bektas Demirtas, "aber Konkretes gibt es nicht."

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Feines Füßchen: Hakan Calhanoglu versteht es, dem Ball eine besondere Flugkurve zu geben.

Ohnehin will Calhanoglu, der am Dienstag wegen einer Grippe nicht trainierte, aber gegen Wolfsburg dabei sein soll, seinen Vertrag erfüllen. Und auch der klamme Liga-Dino schließt einen Transfer derzeit aus. Gegenüber der "Hamburger Morgenpost" betonte der HSV-Sportchef Oliver Kreuzer am Dienstag: "Ein Verkauf von Hakan ist gar keine Option."

Auch Demirtas gab derlei Spekulationen auf dpa-Anfrage keine Nahrung: "Dazu gibt es auch überhaupt keinen Anlass. Hakan hat bewusst einen langfristigen Vertrag unterschrieben und sieht seine Zukunft in Hamburg", sagte der Berater. Erst im Februar hatte der schussgewaltige Mittelfeldakteur trotz der akuten Abstiegsgefahr beim HSV vorzeitig bis 2018 verlängert - ohne Ausstiegsklausel und mit Gültigkeit für die 2. Liga.

Adler fliegt schon wieder - Hoffnung bei Westermann

Calhanoglu soll also gegen Wolfsburg auf jeden Fall dabei sein, auch wenn Training am Dienstag nicht möglich war. Der Youngster holte sich am Vereinsgelände Medikamente ab. Mirko Slomka: "An eine Belastung war nicht zu denken. Wir hoffen, dass es mit den Mitteln und genügend Schlaf schnell wieder besser geht", so der Coach auf der HSV-Website. Am Mittwoch stand er wieder auf dem Übungsplatz.

Derweil trainierte Keeper René Adler problemlos, seine Knieprellung ist abgeklungen. Auch Milan Badelj ist auf dem Weg der Besserung, hat seinen Muskelfaserriss weitgehend auskuriert. Der Kroate, der eine Laufeinheit absolvierte, könnte so zur Alternative werden für Rafael van der Vaart, dessen Einsatz wegen einer Wadenzerrung stark auf der Kippe steht. "Es wird verdammt eng", so Slomka. Am Mittwoch konnte der Niederländer erneut nicht trainieren.

Besser sieht es aus bei Heiko Westermann, der aufgrund seiner Adduktorenprobleme auch am Mittwoch nur individuell trainierte. Der Abwehrspieler ist aber zuversichtlich, rasch fit zu sein. Slomka: "Bei ihm sehe ich gute Chancen, dass er gegen Wolfsburg dabei ist."

Lasogga droht angeblich Saisonaus

Definitiv fehlen im Nord-Duell wird Pierre-Michel Lasogga. Die Hertha-Leihgabe fällt weiterhin mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel aus. Laut "Hamburger Abendblatt" kann der 22-Jährige in den restlichen Spielen der Bundesliga nicht mehr eingesetzt werden. Zu möglichen Relegationsspielen gegen den Dritten der 2. Liga soll der beste Torschütze des HSV (zwölf Tore) aber wieder fit sein.

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Lasogga hatte in den letzten Wochen immer wieder mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen. Erst am Wochenende bestätigte HSV-Manager Oliver Kreuzer, dass die Verletzung "von Anfang an ein Faserriss" gewesen sei.

Anhang 16: Prinzen: "Herz in die Hand nehmen" Kicker-online. (27.4.2014): Prinzen: "Herz in die Hand nehmen". Kicker-online. Pridobljeno: 27.4.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/603447/artikel_prinzen_ herz-in-die-hand-nehmen.html#omrss_news_aktuell

Prinzen: "Herz in die Hand nehmen"

Schon vor diesem Spiel sprachen allen von einer Herkulesaufgabe. Doch was Verbeek-Nachfolger Roger Prinzen in den letzten beiden Partien der Saison nach dem 0:2 in Mainz vor sich hat, verlangt nach nichts anderem als einem Wunder. Ein Nothelfer muss zum Club-Retter werden, sonst droht der Gang ins Unterhaus. Der Kapitän glaubt nicht mehr daran.

Prinzen-Effekt ist verpufft: Auch unter dem neuen Interimstrainer gab es keine Punkte.

Der Prinzen-Effekt - ist er schon verpufft? Wie bereits nach der Entlassung von war der etatmäßige U-23-Coach eingesprungen, um den 1. FCN noch vor dem Abstieg in Liga zwei zu bewahren. Defensiver wollte er spielen lassen, die Balance finden zwischen Angriff und Abwehr. In der Aufstellung äußerte sich das mit drei defensiven Mittelfeldspielern, die in der Rückwärtsbewegung einen Dreierriegel vor der Viererkette bildeten. Die "Raute" bestand mit Hanno Balitsch, Mike Frantz und Niklas Stark damit aus gleich drei Abwehrkämpfern. Die Folge: Hiroshi Kiyotake fand in der Offensive selten Kollegen, die auch wirklich vorne mitspielen wollten."Wir hatten uns viel vorgenommen und wollten heute punkten. Die ersten 20 Minuten konnten wir das Spiel offen gestalten", sagte Prinzen nach der Partie. Nach den Standardsituationen habe man aber gemerkt, "dass die Mannschaft registriert, wieder einen Rückschlag erhalten zu haben. Das 0:2 nach einem weiteren Standard und so kurz vor der Pause war ärgerlich." Die zweiten 45 Minuten, in denen die Franken agierten wie ein Absteiger, fasste der 45-Jährige so zusammen: "Wir waren nicht so effektiv, wie wir es erhofft haben und haben den Ball zu schnell verloren."

Für die kommenden zwei Aufgaben muss sich Prinzen nun nochmal etwas Neues überlegen. Direkt nach dem Mainz-Spiel sagte er dazu noch nichts. Stattdessen appellierte er auf Sky an seine Profis: "Es geht jetzt darum, alles zu geben und gegen Hannover alles reinzuschmeißen. Das Herz in die Hand nehmen."

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Wenn ich nicht mehr an den Klassenerhalt glauben würde, könnten wir den Laden zusperren.Mike Frantz

Es ist aber nicht so, als hätten seine Nürnberger in Mainz nicht gekämpft. Auch Mike Frantz, der doch vor allem kämpfen kann. Und so richtete der 27-Jährige seinen Blick nach dem Abpfiff in Mainz schon gleich wieder auf das nächste Wochenende: "Gegen Hannover haben wir ein absolutes Endspiel zuhause. Von der ersten Sekunde an müssen wir alles geben. Wenn ich nicht mehr an den Klassenerhalt glauben würde, könnten wir den Laden zusperren." Zum Vergleich beim FSV sagte er lediglich: "Die Gegentore nach Standards sind ärgerlich, da wir die Qualitäten von Mainz gut abgefangen haben."

Wie sehr diese Pleite an den Nürnbergern nagte, zeigte Josip Drmic: "Die Niederlage tut weh. Ich bin persönlich sehr traurig und enttäuscht, weil wir es nicht geschafft haben, zu gewinnen."

Wir stoßen derzeit einfach an unsere Grenzen.Raphael Schäfer

Einer ging weiter. Einer, der keine standardisierten Phrasen zu Protokoll gab, sondern aussprach, was viele dachten: "Wir stoßen derzeit einfach an unsere Grenzen und kommen nicht weiter. Es ist völlig egal, welcher Trainer auf der Bank sitzt." Raphael Schäfer, der Kapitän, der noch nie mit dem Club abgestiegen ist, gab sich nach dem 0:2 desillusioniert: "Man sieht, dass uns zur Zeit durch die Verletzten die Qualität einfach fehlt, um in der Bundesliga erfolgreich Fußball zu spielen."

Mit neun Niederlagen in den vergangenen zehn Spielen und ausstehenden Partien gegen Hannover 96 und beim FC Schalke 04 schwindet die Hoffnung beim FCN mehr und mehr.

Anhang 17: Ungewollt: HSV sorgt für viermal Planungssicherheit Kicker-online. (28.4.2014): Ungewollt: HSV sorgt für viermal Planungssicherheit. Kicker-online. Pridobljeno: 28.4.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/603470/artikel_ungewoll t_hsv-sorgt-fuer-viermal-planungssicherheit.html#omrss_news_aktuell

Ungewollt: HSV sorgt für viermal Planungssicherheit

Alle Augen waren am Sonntag in der Bundesliga auf Augsburg gerichtet. Dort war der Hamburger SV zu Gast und die gastgebenden Fuggerstädter spielten im Abstiegskampf für einige Vereine das berühmte Zünglein an der Waage. Rettung oder weiter zittern? Der FCA hat die Sorgen des HSV vergrößert und lässt Bremen, Frankfurt, Freiburg und Hannover aufatmen. Die können weiter für das deutsche Oberhaus planen.

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Die Niederlage von Heiko Westermann und Co. in Augsburg hat unmittelbare Folgen.

"Nach sechs Minuten war ich schon relativ beruhigt", berichtete Dirk Dufner. Der 46-Jährige ist Manager in Hannover, und 96 ist einer der vier Vereine, die bislang 36 Punkte gesammelt hatten. In der besagten 6. Minute hatte Altintop für Augsburg erstmals gegen den HSV zugeschlagen, der mit 27 Punkte auf dem Relegationsplatz rangiert. Nach weiteren zwei FCA-Toren wurde schnell klar, dass der HSV keinen weiteren Zähler dazugewinnen würde und alle Teams mit 36 Zählern ein weiteres Jahr in der Bundesliga vertreten sein werden.

"Jetzt haben wir Sicherheit", meinte Dufner, der nun die Planungen für die kommende Spielzeit in der höchsten deutschen Spielklasse vorantreiben kann. Das können auch Frankfurt, Bremen und Freiburg. Der scheidende Eintracht- Coach Armin Veh wollte am Samstag noch den theoretischen Rechenschieber bemühen, den kann er nun einpacken. "Wenn die Mannschaft das schafft, dann hat sie Großes geleistet", hatte Veh vor Wochen erklärt, nachdem die Hessen sich auch aufgrund der Europa League nicht vom Tabellenkeller hatten absetzen können.

Bei der Eintracht kann jetzt ebenso gefeiert werden wie in Freiburg. Die Breisgauer, nach dem 24. Spieltag auf einem Abstiegsplatz abgerutscht, starteten eine bemerkenswerte Aufholjagd: 17 Punkte aus den zurückliegenden acht Spielen. "Ein schöner Tag", ließ der SCF-Vorsitzende Fritz Keller wissen: "Vor allem ist wichtig, dass sich die Arbeit des Trainerteams und der gesamten Mannschaft ausgezahlt hat."

Eichin: "Schön, dass es jetzt geklärt ist" Auch in Bremen. "Wir werden jetzt keine Korken knallen lassen", nahm Trainer Robin Dutt den Klassenerhalt eher gelassen hin: "Schön, dass es jetzt geklärt ist", freute sich Werder-Sportchef Thomas Eichin, der es witzig fand, "dass vier Mannschaften jetzt Augsburg-Fans waren". Mit Nürnberg (26 Punkte), Braunschweig (25) und auch Stuttgart (32) haben sich drei weitere Vereine in die Fan-Schar des FCA eingereiht und der Weinzierl-Elf die Daumen gedrückt.

Anhang 18: "Veh weiß, was er will - das war zuletzt anders" Kicker-online. (3.7.2014): "Veh weiß, was er will - das war zuletzt anders". Kicker-online. Pridobljeno: 3.7.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/607378/artikel_veh- weiss-was-er-will---das-war-zuletzt-anders.html#omrss_news_aktuell

"Veh weiß, was er will - das war zuletzt anders"

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Der VfB Stuttgart ist am Donnerstag mit einer Trainingseinheit in die neue Saison gestartet, über die Torhüter Sven Ulreich sagt: "Das war kein lockerer Aufgalopp." Ein neuer Wind soll von nun an wehen im "Ländle", die letzte Saison vergessen gemacht werden. Jenes "Durcheinander" will Ulreich nicht noch einmal erleben - dafür setzt er voll auf Armin Veh.

Seit dem Sommer nicht mehr nur mit seinem VfB verheiratet: Sven Ulreich, im Verein seit 1998.

Warmlaufen, Kraft- und Passübungen, ein Spielchen, in dem Mo Abdellaoue das erste Tor gelang, danach Steigerungsläufe und Auslaufen: Knapp zwei Stunden dauerte die erste Trainingseinheit des VfB Stuttgart vor etwa 300 Fans am Donnerstag. 18 Feldspieler und drei Torhüter machten mit. Die aus Nürnberg bzw. Salzburg verpflichteten Adam Hlousek und Florian Klein präsentierten sich dabei nach zwei Tagen mit Leistungstests erstmals dem VfB-Anhang.

Neuzugang Nummer drei, Daniel Ginczek, befindet sich noch in der Reha nach seinem Kreuzbandriss, genau wie Martin Harnik nach seiner Schulter-OP. Ansonsten fehlten Rückkehrer Armin Veh nur die WM-Fahrer Vedad Ibisevic, Carlos Gruezo und Gotoku Sakai. Daniel Schwaab trainierte individuell mit Reha- Trainer Christos Papadopoulos, weil er noch mit den Nachwirkungen einer Fersenverletzung aus der alten Saison kämpft.

Eine Ausgliederung könnte 40 Millionen Euro bringen

Weitere Nachwirkungen sind ungewünscht: Der VfB versucht sich nach dem Fast-Abstieg neu aufzustellen, im Aufsichts- und Ehrenrat ebenso wie im neu geplanten Sportausschuss, in den Ex-Profis wie oder Karl Allgöwer als sportliche Ratgeber der Führung eingebunden werden sollen. Auch die Ausgliederung, die bis zu 40 Millionen Euro bringen könnte, soll bei der Mitgliederversammlung am 28. Juli thematisiert werden.

Die sichtbarste Veränderung haben die Schwaben längst vollzogen: Armin Veh soll den VfB sportlich voranbringen. "Ich bin froh, dass durch den Trainer wieder frischer Wind kommt", sagte Keeper Ulreich nach dem Trainingsauftakt. "Der Trainer hat in der ersten Einheit gleich Reizpunkte gesetzt. Das war kein lockerer Aufgalopp, wir waren alle hochmotiviert. In den Spielformen war Zug drin."

Im letzten Jahr herrschte Durcheinander.Sven Ulreich

Der bald 26-jährige Ur-Stuttgarter, der im Sommer geheiratet und seine Flitterwochen in Istanbul und auf den Malediven verbracht hat ("Ich habe mein Programm konsequent durchgezogen und einiges getan"), setzt voll auf die Karte Veh: "Es ist wichtig, wenn ein Trainer eine klare Linie hat, wenn er weiß, was er will. Das war in den letzten Jahren nicht so."

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Was Veh genau will? "Dass wir als Mannschaft diszipliniert sind, dass wir als Team funktionieren, dass wir ein effektives System spielen mit Akzenten nach vorne und dass wir wieder Zweikämpfe gewinnen. Da haben wir letztes Jahr die Konsequenz vermissen lassen", so Ulreich rückblickend: "In den letzten Jahren hatten wir Probleme - als Mannschaft und im kompletten Verein. Da waren wir nicht konsequent genug. Im letzten Jahr herrschte Durcheinander."

Ein konkretes Saisonziel steckt sich Ulreich nur persönlich

Nun, mit der Installation von Veh und , dem neuen Sportlichen Leiter der U 17 bis U 23 ("Er ist sehr professionell, hat ein Gespür für junge Spieler und ist immer ehrlich"), seien "die ersten Schritte getan", glaubt Ulreich. "Das ist wichtig."

Ein konkretes Saisonziel formuliert er trotzdem lieber nicht. "Erstmal erfolgreich spielen", fordert der Führungsspieler nach der Chaos-Saison 2013/14. Und selbst? "Weniger Gegentore kassieren!" Nachdem er zuletzt 62-mal hinter sich zu greifen hatte, nimmt er seine Teamkollegen in die Pflicht: "Wir müssen als Mannschaft besser stehen. So eine Saison wie letztes Jahr will ich kein drittes Mal mitmachen müssen."

Anhang 19: Tour unter britischer Flagge - oder nicht? Kicker-online. (4.7.2014): Tour unter britischer Flagge - oder nicht?. Kicker- online. Pridobljeno: 4.7.2014, http://www.kicker.de/news/radsport/startseite/607394/artikel_tour-unter- britischer-flagge---oder-nicht.html#omrss_news_aktuell

Tour unter britischer Flagge - oder nicht?

Der Tour-Start in Leeds, der Topfavorit ein Brite, und auch das erste Gelbe Trikot winkt den Stars der neuen Radsport-Großmacht von der Insel: Wenn am Samstag der Startschuss für die 101. Tour de France fällt, ist alles für die nächste Radsport- Party in England bereitet. Doch der Spanier Alberto Contador, der Italiener Vincenzo Nibali sowie die deutschen Sprinter könnten sich als Spielverderber erweisen.

Stehen im Mittelpunkt des britischen Tour-Hypes: Superstprinter Mark Cavendish und Titelverteidiger Chris Froome.

Die ersten drei Etappen durch die Yorkshire-Region und dem Showdown vor dem Buckingham Palace in London dürften vor mehreren Millionen Zuschauern zur großen Jubelshow von Titelverteidiger und Topfavorit Chris Froome werden. Für die ersten Etappensiege will der alles andere als bescheidene britische Ex-

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Weltmeister Mark Cavendish sorgen und sich dabei nicht noch einmal wie 2013 vom deutschen Rivalen Marcel Kittel die Show stehlen lassen.

"Wir haben wahrscheinlich das stärkste Team im Feld und ich bin in der Verfassung, in der ich sein sollte", äußerte sich Froome zuversichtlich, glaubt aber nicht an einen Alleingang wie im Vorjahr: "Ich bin nicht der klare Favorit und Alberto Contador ist nicht der Außenseiter." Speziell der zweimalige Toursieger aus Spanien, der mit seinen Kollegen stilvoll im Privatjet des Team-Sponsors Oleg Tinkow nach Leeds angereist ist, präsentierte sich in dieser Saison fast schon so stark wie vor seiner Dopingsperre, die 2012 auslief.

Froome hatte "einige Herausforderungen" im Vorfeld der Rundfahrt zu bewältigen. "Mein Leben hat sich als Tour-Champion geändert. Dazu hatte ich mehr Probleme mit Krankheiten und Stürzen", ergänzte der 29-Jährige und erinnert an seinen Crash beim Critérium du Dauphiné, als er Verletzungen am Ellenbogen, Knie, und an der Hüfte erlitt. "Eine offene Tour" mit "mehreren großen Champions" sei es, sagt Froome und spricht auch Vincenzo Nibali an, der Giro-Sieger von 2013 kehrt nach einem Jahr Tour-Pause zurück.

Dazu musste Froome noch unangenehme Fragen wegen einer medizinischen Sondergenehmigung beantworten, die ihm zuletzt die Benutzung eines kortekoidhaltigen Sprays erlaubte. Das Thema Doping - seit Jahren ohnehin ein ständiger Begleiter der Branche - könnte auch diesmal wieder für Unruhe sorgen. Die Schlagzeilendichte ist jüngst durch die Dopingfälle von Daryl Impey und Diego Ulissi und den Verdacht gegen Roman Kreuziger aus dem Contador-Team jedenfalls erhöht worden.

Volksfeststimmung in England

Selbst der "schwarze Prinz" Edward von Woodstock, trägt in diesen Tagen Gelb.

Der großen Radsport-Begeisterung in England kann dies keinen Abbruch tun. Volksfeststimmung wird an den drei Tagen erwartet, so wie bei den Olympischen Spielen 2012 in London. "Das wird gigantisch", prophezeit Kittel. Sogar die Schafe müssen für die neue Boom-Sportart herhalten. Mitunter haben Bauern ihre Vierbeiner entsprechend der Tour-Trikots gefärbt. Und die Engländer können sich nach dem schmachvollen Aus der Fußballer bei der WM und dem Scheitern von Tennisstar Andy Murray in Wimbledon ganz auf ihren zweiten Grand Départ nach 2007 (London) konzentrieren.

Dabei ist der Auslöser des britischen Radsport-Hypes gar nicht dabei. Für Sir Bradley Wiggins, der Tour- und Olympiasieger von 2012, ist kein Platz mehr im Sky-Team, wofür sich Froome rechtfertigen musste. "Um eines mal klarzustellen. Ich habe keine Rolle bei der Selektion gespielt", sagte der Brite, der mit Wiggins nie auf einer Wellenlänge lag.

Auf den 3663,5 Kilometern bis Paris müssen die Favoriten bereits an den ersten Tagen höllisch aufpassen. Das zweite Teilstück führt durch enge Straßen und über

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giftige Anstiege nach Leeds. Ähnlich knifflig wird es an Tag fünf mit der Arenberg-Etappe und den gut 15 Kilometern an Kopfsteinpflasterpassagen. Entschieden wird die Rundfahrt wohl in den Pyrenäen mit den Bergankünften in Pla d'Adet und Hautacam.

Diesbezüglich dürfte die deutsche Zehn-Mann-Fraktion keine Rolle spielen, trotzdem wollen sie wie im Vorjahr wieder für Furore sorgen. Sechs Etappensiege waren es anno 2013, vier davon holte Kittel. "Ich habe die Messlatte sehr hoch gelegt", sagt der Sympathieträger. Aber auch der deutsche Doppelmeister André Greipel und Tony Martin wollen wieder zuschlagen. Der dreimalige Zeitfahr- Weltmeister muss aber bis zum vorletzten Tag auf seine Spezialdisziplin warten - oder er probiert es gleich zum Auftakt mit einem Alleingang, wenn sein Teamkollege Cavendish in der hügeligen Mittelpassage der Etappe schwächeln sollte.

Voigt schreibt Geschichte

Bereits zum Auftakt fährt Altmeister Jens Voigt in die Geschichtsbücher. Mit seiner 17. Tour-Teilnahme zieht er mit George Hincapie (USA) und Stuart O'Grady (Australien) gleich. Erstmals nach vier Jahren ist mit NetApp-Endura auch wieder ein deutscher Rennstall dabei. Noch ohne große Ambition, was sich nach dem Einstieg des neuen deutschen Sponsors nächstes Jahr ändern könnte. Vielleicht heben dann ja auch die öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten ihren Bann wieder auf.

Anhang 20: Schwenker ist neuer Präsident der Bundesliga Kicker-online. (4.7.2014): Schwenker ist neuer Präsident der Bundesliga. Kicker- online. Pridobljeno: 4.7.2014, http://www.kicker.de/news/handball/startseite/607402/artikel_schwenker-ist- neuer-praesident-der-bundesliga.html#omrss_news_aktuell

Schwenker ist neuer Präsident der Bundesliga

Das Votum war sehr deutlich: Mit nur zwei Gegenstimmen ist Uwe Schwenker zum Präsidenten der Handball-Bundesliga gewählt worden. Trotz Unmuts über die Lizenzentscheidung für Hamburg wollen die Clubs künftig eine größere Einigkeit.

Der neue Präsident der HBL: Uwe Schwenker.

Gegenüber einem Gemälde mit dem Titel "Havarie" hat die Handball-Bundesliga einen Neuanfang gestartet. Zwei Tage nach dem Ende des Lizenz-Hickhacks um den HSV Hamburg ist Uwe Schwenker am Donnerstag zum neuen Präsidenten des Ligaverbandes HBL gewählt worden und hat den 39 Vertretern der Erst- und

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Zweitliga-Clubs das Versprechen nach größerer Solidarität untereinander abgenommen. "Das Wichtigste ist, dass wir ein großes Miteinander haben müssen und dass wir die Gesamtinteressen über die Einzelinteressen stellen müssen. Die letzten Wochen haben dazu geführt, dass sich dieses Bewusstsein in die Köpfe aller festgesetzt hat", sagte der 55 Jahre alte Kieler.

Mit insgesamt nur zwei Gegenstimmen sowie zwei Enthaltungen aus der 1. Bundesliga wurde der ehemalige Meister-Manager des THW Kiel im Düsseldorfer Hilton Hotel zum Nachfolger von Reiner Witte gewählt. Dieser hatte aus privaten und gesundheitlichen Gründen nicht wieder kandidiert.

Apell an Gemeinschaftssinn

Schwenker steht künftig einem achtköpfigen Führungsgremium vor, dem als Vizepräsidenten Gerd Hofele (Göppingen), Marc-Hendrik Schmedt (Magdeburg) und Christian Fitzek (Bad Schwartau) angehören sowie Klaus Ellwardt (Kiel), Benjamin Chatton (Hannover), Gerald Oberbeck (Hildesheim) und Karsten Günther (Leipzig) als Beisitzer angehören. Eine Gegenstimme in der offenen Abstimmung kam von Flensburgs Geschäftsführer Dierk Schmäschke, der dennoch seine Zusammenarbeit signalisiert hat.

Zehn Monate nach dem DHB hat damit auch die Bundesliga eine neue Führung, die die sportlich und in ihrer Außenwirkung angeschlagene Sportart wiederbeleben soll. Eine Wirkung wie bei einem Befreiungsschlag wollte dennoch nicht so recht aufkommen. "Wir haben uns darauf eingeschworen, dass es keine Grüppchenbildung geben darf. Wir müssen alle an einem Strang ziehen. Eine Aufbruchstimmung ist es nicht. Nennen wir es einen Neuanfang, den wir machen", sagte Kiels Manager Klaus Ellwardt.

Das Wichtigste ist, dass wir die Gesamtinteressen über die Einzelinteressen stellen müssen.Uwe Schwenker

Auf Uwe Schwenker wartet derweil eine große Zahl gewaltiger Aufgaben: Er soll die Clubs im Ligaverband einen, die zuletzt unterkühlte Kommunikation mit der Europäischen Handball-Föderation (EHF) wieder intensivieren und die Liga auf die Stärkung der zuletzt erfolglosen Nationalmannschaft einschwören.

"Wir müssen ein großes Interesse daran haben, die Lokomotive unserer Sportart wieder flott zu machen", sagte Schwenker. Und weiter: "Ich habe seit 30 Jahren im Handball gewirkt, habe den Handball im Herzen, und es ist eine Herausforderung, dieses Top-Produkt 1. und 2. Bundesliga, worum uns alle europäischen Nationen beneiden, zu festigen, zu positionieren und für die Zukunft auf die Beine zu bringen."

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Diskussionen um den "Fall HSV"

Doch allein die Malaise um die Lizenz für den HSV Hamburg und die Aufstockung der Liga auf 19 Mannschaften sorgte für Unmut. "Das ist kontrovers diskutiert worden", berichtete Schwenker aus der Versammlung hinter verschlossenen Türen. Denn alle Clubs haben bereits Dauerkarten verkauft, die das zusätzliche Heimspiel nicht beinhalten. "Das ist eine Katastrophe", erklärte Ellwardt stellvertretend. Er produziere Kosten in Höhe von 100.000 Euro, die er nur über den Kartenverkauf an der Abendkasse refinanzieren könne. Zudem müsse ein Termin gefunden werden, an dem die Halle verfügbar ist. "Das ist bei anderen auch so", sagte Ellwardt.

Dennoch haben sich die 39 Profi-Handball-Clubs den Aufbruch in eine bessere Zukunft auf die Fahnen geschrieben. "Die Besetzung im Präsidium ist auf die Zukunft gerichtet", urteilte DHB-Präsident Bernhard Bauer. Sein künftiges Präsidiumsmitglied Schwenker kann sich zumindest einer extrem großen Mehrheit der Vereine sicher sein. "Zumindest was das Wahlergebnis betraf, ist es eine breite und große Unterstützung", sagte er.

Erst einmal aber will er sich nun mit seinen zahlreichen Aufgaben vertraut machen. Dazu gehört auch eine Übergabe von seinem Freund und Vorgänger Reiner Witte. "Das wird sehr unkompliziert. Wahrscheinlich werden wir eine Runde Golf spielen, die Frauen werden sich zurückziehen und Reiner und ich werden dann noch ein paar Arbeitsstunden haben", sagte Schwenker.

Anhang 21: Nadal verteidigt gegen leidenden Nishikori seinen Titel Kicker-online. (11.5.2014): Nadal verteidigt gegen leidenden Nishikori seinen Titel. Kicker-online. Pridobljeno: 8.7.2014, http://www.kicker.de/news/tennis/startseite/604255/artikel_nadal-verteidigt- gegen-leidenden-nishikori-seinen-titel.html#omsearchresult

Nadal verteidigt gegen leidenden Nishikori seinen Titel

Wie schon 2013 hat Rafael Nadal das ATP-Masters in Madrid gewonnen - doch souverän war das nicht: Im Finale brachte ihn Kei Nishikori zunächst zur Verzweiflung, ehe sein Rücken streikte und ihn zur Aufgabe zwang. Bei den Damen besiegte Maria Sharapova Aufsteigerin Simona Halep nach 1:6- Satzrückstand. Und in Rom setzte Philipp Kohlschreiber ein nervenstarkes Ausrufezeichen.

Profitierte auch vom Rückenleiden seines Gegners: Rafael Nadal, erfolgreicher Titelverteidiger in Madrid.

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Der Bann ist gebrochen: Nach überraschenden Niederlagen in Monte Carlo und Barcelona hat Sandplatzkönig Rafael Nadal sein erstes French-Open- Vorbereitungsturnier gewonnen und gleichzeitig sichergestellt, dass er als Nummer eins in Paris antreten wird. Beim Masters in Madrid triumphierte er am Sonntag nach einem Finale mit Höhen und Tiefen gegen den Japaner Kei Nishikori, der beim Stand von 6:2, 4:6, 0:3 aufgeben musste.

Zunächst hatte der Underdog, der seine bisherigen sechs Duelle gegen Nadal allesamt verloren, im Halbfinale aber schon David Ferrer (nach zehn vergebenen Matchbällen und drei Stunden) ausgeschaltet hatte, groß aufgespielt, seinen Gegner aus Mallorca zum Dauer-Reagieren gezwungen und ihm den ersten Satz im Turnierverlauf abgeknöpft. Als Nishikori gegen einen genervten Titelverteidiger auch im zweiten Satz schnell mit Break führte, schien der erste Masters-Titel eines Asiaten nahe zu sein - doch Nadal zeigte einmal mehr Kämpferqualitäten und minimierte seine Fehlerquote.

Mit einem Netzroller kassierte Barcelona-Champion Nishikori schließlich das Rebreak zum 4:4, schon vorher hatte er sich aber am Rücken behandeln müssen. Und die Probleme wurden schlimmer: Der 24-Jährige konnte sich nicht mehr frei bewegen, warf nach dem 4:6 seinen Schläger, quälte sich in den Entscheidungssatz, den der jetzt aufmerksame und coole Nadal gleich mit einer 3:0-Führung eröffnete. Es war die Entscheidung: Weil Nishikori das Handtuch werfen musste, schnappte sich Nadal mit ein wenig Glück doch noch seinen vierten Madrid- und seinen 27. Masters-Titel. Nishikoris Trost: Er steht ab Montag erstmals in den Top Ten, klettert von Rang zwölf auf neun.

Sharapova beißt sich durch und überholt Kerber

Bei den Damen unterstrich Maria Sharapova ihre bestechende Form auf Sand: Seit 2011 hat die Russin auf diesem Untergrund gegen keine andere Spielerin als die Nummer eins Serena Williams verloren (Gesamtbilanz 46:3) - daran konnte auch Shootingstar Simona Halep nichts ändern. Die Rumänin, die binnen eines Jahres in der Rangliste von 64 auf 5 durchstartete und in dieser Zeit ihre ersten sieben Titel gewann, unterlag in ihrem ersten Finale der hochdotierten "Premier Mandatory"-Serie mit 6:1, 2:6, 3:6.

Sharapova hatte das Finale an gleicher Stelle voriges Jahr gegen Williams verloren, und auch diesmal startete sie katastrophal. Aber: "Ich wusste, dass es nicht vorbei ist, bis der letzte Punkt gespielt ist." Und so schaffte die Stuttgart- Siegerin, die ab dem zweiten Satz zu ihrem Spiel fand, die Wende. Die Durchgänge zwei und drei waren glasklare Angelegenheiten, nach knapp zwei Stunden war ihr 31. Turniersieg perfekt. "Eine fantastische Woche", jubelte Sharapova, die im WTA-Ranking an Angelique Kerber und Jelena Jankovic vorbei auf Platz sieben klettern wird.

Kohlschreiber wehrt Matchbälle ab und stürzt den Riesen Janowicz Madrid oder Rom - Hauptsache Masters! In Italien hat am Sonntag schon das nächste Sand-Masters, die ultimative Generalprobe für die French Open (25. Mai

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bis 8. Juni), begonnen. Philipp Kohlschreiber setzte sich in der ersten Runde mit 4:6, 7:6 (8:6), 6:2 gegen den 2,03 Meter großen Polen Jerzy Janowicz durch und bewies dabei gute Nerven: Im Tiebreak wehrte er zwei Matchbälle ab. Nach 2:18 Stunden hatte der Augsburger gegen die Nummer 21 der Welt die nächste Runde erreicht, die ihm ein Duell mit Tommy Robredo beschert. Tommy Haas startet gegen den Südtiroler Andreas Seppi.

Anhang 22: Nürnberg klettert weiter - Wölfe wehren die Hertha ab Kicker-online. (16.2.2014): Nürnberg klettert weiter - Wölfe wehren die Hertha ab. Kicker-online. Pridobljeno: 8.7.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/599360/artikel_nuernber g-klettert-weiter---woelfe-wehren-die-hertha-ab.html#omsearchresult

Nürnberg klettert weiter - Wölfe wehren die Hertha ab

Augsburg verlor am Sonntag gegen Nürnberg mit 0:1, womit die beeindruckende FCA-Serie von acht Partien ohne Pleite endete, Hertha unterlag zum Abschluss gegen Wolfsburg 1:2. Der FC Bayern und Dortmund marschieren. Die Münchner gewannen gegen Freiburg 4:0, Shaqiri schnürte einen Doppelpack. Für den BVB war Aubameyang beim 4:0 gegen Frankfurt der Doppeltorschütze. Im Kellerduell zwischen Braunschweig und Hamburg traf Kumbela dreimal ins HSV-Herz. In Bremen schaffte Werder in der Schlussphase ein 1:1 gegen Gladbach. Der VfB verlor in Sinsheim gegen Hoffenheim 1:4. Schalke setzte seinen Siegeszug in Leverkusen fort.

Drmic ist Nürnbergs Lebensversicherung

Wieder zur Stelle: Nürnbergs Drmic traf per Kopf.

Im ersten Sonntagsspiel feierte der 1. FC Nürnberg seinen dritten Sieg in der Rückrunde und beendete gleichzeitig die Serie der zuletzt achtmal ungeschlagenen Augsburger. Den entscheidenden Treffer für die Franken erzielte einmal mehr Drmic, der seinen elften Saisontreffer mit einem mustergültigen Kopfball erzielte. Die Partie kam nur schwer in die Gänge, der erste Abschnitt verlief weitestgehend ereignislos, doch als die Verbeek-Elf in Front ging, entwickelte sich ein flottes und kampfbetontes Duell. Der FCA drückte nun die Nürnberger energisch in deren Hälfte, der Club seinerseits lauerte auf Chancen. Allerdings kam die Weinzierl-Elf kaum mehr zu guten Chancen, so dass Nürnberg den knappen Vorsprung über die Zeit brachte. Bemerkenswert noch eine Aktion von FCN-Trainer Verbeek: Er wechselte den eingewechselten Gebhart nach 26 Minuten wieder aus.

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Knoche und Caligiuri drehen den Spieß um

In der letzten Partie des 21. Spieltags unterlag Hertha BSC dem VfL Wolfsburg mit 1:2. Unter dem Strich war der Auswärtsdreier etwas schmeichelhaft für die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking, die erst nach dem Ausgleichstreffer durch Knoches wuchtigen Kopfball (58.) im Anschluss an eine Ecke aufwachte. Fast eine ganze Stunde waren die Herthaner aktiver und zielstrebiger und wurden dafür auch schon in der ersten Hälfte durch Skjelbreds Treffer belohnt. Zu mehr reichte es jedoch trotz einiger guter Chancen (zweimal Ramos, Cigercis Flatterball) für die Luhukay-Elf nicht. Schlimmer noch, auf der anderen Seite packte Joker Caligiuri die ganze Wucht in einen Gewaltschuss, der für Keeper Kraft unhaltbar ins kurze Ecke zum 2:1-Siegtreffer einschlug.

FC Bayern marschiert weiter unbeirrt

Kleiner Imperator: Bayerns Shaqiri traf gegen Freiburg doppelt.

Der FC Bayern, mit fünf Personalwechseln gestartet, brauchte gegen den SC Freiburg rund 15 Minuten, um sich auf die forsche Spielweise der Breisgauer einzustellen. Am effektivsten gelang dies durch das eiskalte Verwerten von Torchancen. Dante nutzte die erste per Kopf, Shaqiri legte mit den nächsten beiden Gelegenheiten locker auf 3:0 nach und sorgte schon vor dem Seitenwechsel für klare Verhältnisse. Nach dem Seitenwechsel lief die Partie nach dem bekannten Muster ab: Die Münchner ließen gewohnt sicher den Ball zirkulieren und Trainer Pep Guardiola ein paar Reservisten Spielpraxis sammeln. Unter anderem Schweinsteiger, der nach seinem Comeback im Pokal in Hamburg erneut eingewechselt wurde, sowie Götze, der vor dem CL-Duell beim FC Arsenal geschont wurde. Am Ergebnis änderte nur Pizarro in Durchgang zwei noch etwas und vollstreckte zum 4:0-Endstand.

Aubameyang nicht zu halten - Jojic braucht 17 Sekunden

Borussia Dortmund, am vergangenen Dienstag verdienter Pokalsieger gegen Eintracht Frankfurt, ließ auch im Ligaspiel gegen die Hessen nichts anbrennen und fuhr einen verdienten 4:0-Heimsieg ein. Die Veh-Elf, die ohne Zambrano antrat, um den Peruaner nach dem hitzigen Pokalspiel zu schützen, bekam vor allem Aubameyang nicht in den Griff. Doppelpack zur 2:0-Halbzeitführung, speziell das erste Tor war dabei ein Hingucker, als Mkhitaryan den Ball perfekt durch die Frankfurter Abwehrreihe steckte. Wer gedacht hätte, die Klopp-Elf würde nach der Pause ihren Heimkomplex bekommen, sah sich schnell getäuscht. Djakpa schubste Lewandowski im Strafraum und der Pole markierte per Strafstoß souverän seinen 14. Saisontreffer. Den Schlusspunkt besorgte dann Joker Jojic, der nur 17 Sekunden nach seiner Einwechslung brauchte, um den 4:0-Endstand zu besorgen. Ein perfekter Bundesliga-Einstand für den Neuzugang von Partizan Belgrad.

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Kumbela schießt den HSV und van Marwijk ab zum Thema

Im brisanten Kellerduell zwischen Eintracht Braunschweig und dem Hamburger SV setzte sich in einem packenden und hitzigen Spiel der Aufsteiger aus Niedersachsen mit 4:2 durch. Zwar schoss der HSV in der Rückrunde wieder mal ein Tor, doch zu Punkten reichte es erneut nicht. Das Führungstor für die Hanseaten erzielte Lasogga im ersten Abschnitt, indem er einen Einwurf per Hinterkopf im Gehäuse der Niedersachsen unterbrachte. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Braunschweiger unter anderem mit dem Joker Kumbela die Zielstrebigkeit und konnten sich schon früh bei HSV-Keeper Adler bedanken, der eine Flanke vor die Füße von Kumbela klatschte, der so nur noch zum 1:1 einschieben musste. Nun hatte die Lieberknecht-Elf Blut geleckt und drängte den HSV weiter in die Defensive. Wieder kam eine Flanke vom rechten Flügel rein und wieder stand Kumbela goldrichtig, drückte das Leder zum 2:1 in die Maschen. Nun bäumte sich der HSV auf und kam durch Ilicevic zurück, doch die Hamburger hatten die Rechnung ohne Kumbela und den eigenen Keeper gemacht. Erneut patzte Adler, so dass Kumbela mit Tor Nummer drei die Eintracht auf die Siegerstraße schoss.

Einschlag beim HSV: Kumbela trifft zum 2:1.

Es sollte jedoch noch schlimmer kommen, denn Hochscheidt schraubte das Ergebnis noch auf 4:2. Für den HSV war es die vierte Niederlage in der Rückserie, insgesamt die achte in Folge. Die Chaostage beim Bundesliga- Dinosaurier fanden so in sportlicher Hinsicht ihre Fortsetzung und endeten am Samstagabend um kurz nach 21 Uhr mit Bert van Marwijks Entlassung.

Obraniak schlägt spät zu

Gegen Borussia Mönchengladbach holte der SV Werder einen späten Zähler, nachdem Neuzugang Obraniak in der Schlussphase einen Freistoß sehenswert in den Winkel schlenzte. Angefangen hatte das Spiel für die Bremer mit alptraumhaften Aussetzern. Besonders Lukimya erwischte einen rabenschwarzen Tag, sein Trainer Robin Dutt erlöste den Abwehrmann früh. Zuvor hatte der Innenverteidiger den Ball für Raffael aufgelegt, der eiskalt vollstreckte. Nach der Pause hatte Bremen den Schock verdaut und öffnete das Visier deutlich, allerdings blieb ihnen das Schussglück lange Zeit verwehrt, auch wenn sie mit enorm viel Engagement nach vorne stürmten. Belohnt wurde dies letztlich durch Obraniak, der nach dem 1:1-Ausgleich von seinen Kollegen förmlich erdrückt wurde.

VfB ohne Auftrag in Sinsheim

Abstiegsangst - das ist auch das Thema beim VfB Stuttgart. Die Schwaben verloren die Partie in Sinsheim mit 1:4 und müssen immer weiter nach unten

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blicken. Die Tore für die TSG Hoffenheim erzielte der Ex-Stuttgarter Schippock (2), der agile Volland und Firmino per Elfmeter. Die Stuttgarter zeigten in der Defensive erneut große Abstimmungsprobleme, zudem fehlte der Schneider-Elf in der Offensive ohne den Rot-gesperrten Ibisevic jegliche Durchschlagskraft. Als Rüdiger zum 1:3 traf, beendete sein Kollege Leitner mit einer übermotivierten Grätsche und der Ampelkarte die Aufholjagd.

Dank Huntelaar: Schalke siegt einfach weiter

Effektive Zusammenarbeit: Flanke Farfan, Huntelaar vollstreckt zum 2:1 in Leverkusen.

In einem sehr ansehnlichen Topspiel am Samstagabend feierte Schalke mit 2:1 in Leverkusen seinen vierten Sieg im vierten Rückrundenspiel und greift weiter oben an. In den ersten 45 Minuten hatte zunächst Leverkusen ein bisschen mehr vom Spiel, doch Boenisch und Kießling vergaben gute Chancen. Als dann Bender sich in der eigenen Hälfte eine Blackout leistete und den Ball an Goretzka verlor, ging es ganz schnell - der Schalker Youngster lupfte den Ball frech zur nicht unverdienten Halbzeitführung über Leno in die Maschen. Nach dem Seitenwechsel war die Hyypiä-Elf sichtlich bemüht Druck aufzubauen, doch machten es Kießling & Co. im Abschluss zumeist zu umständlich. Dennoch wurden die Leverkusener belohnt: Erst rettete S04-Abwehrmann Santana mit dem Kopf auf der Linie, um den Ball bei der anschließenden Ecke unglücklich ins eigene Tor zum 1:1 abzufälschen. Mit diesem Erfolgserlebnis hatte der Tabellenzweite deutlich Oberwasser, aber Castro verließen alleine vor Torwart Fährmann die Nerven. Fast im Gegenzug servierte Farfan einen Freistoß tief in den Strafraum der Leverkusener, wo Huntelaar den Ball leicht über den Scheitel ins Netz gleiten ließ - es sollte der 2:1-Siegtreffer für die Königsblauen sein, der die Keller-Elf bis auf zwei Punkte an Dortmund und drei Zähler an Leverkusen heranbringt.

Müller hat den Blick für Malli

Der Mainzer Malli (Mi.) jubelt über sein Tor gegen Hannover.

Zum Auftakt des 21. Spieltags feierte Mainz am Freitagabend einen verdienten 2:0-Heimsieg gegen Hannover 96. Den Führungstreffer markierte Malli nach einem schönen Zuspiel von Müller in der 51. Minute. In der ersten Hälfte gab es kaum Torchancen zu verzeichnen, nur nach einer Leichtsinnigkeit von Karius und Noveski hatte Bittencourt freie Bahn, doch der FSV-Schlussmann bügelte den Fehler dann wieder selbst aus. In der zweiten Hälfte nahm die Partie etwas an Fahrt auf, doch blieb das Spiel taktisch geprägt. Hannover agierte bei der Jagd nach dem Ausgleichstreffer zu ungenau, um die Mainzer Defensive zu gefährden, die Tuchel-Elf vergab den möglichen zweiten Treffer zunächst mehrfach, ehe Choupo-Moting mit der letzten Aktion zum Endstand traf. Nach zwei Siegen zum Auftakt der Rückrunde kassierten die 96 nun die zweite Niederlage in Folge und

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die zehnte insgesamt in der Fremde. Mainz hingegen schiebt sich mit dem dritten Sieg im vierten Spiel der Rückserie an die internationalen Plätze ran.

Anhang 23: Djokovic: Trotz Leistungsloch im Finale Kicker-online. (6.6.2014): Djokovic: Trotz Leistungsloch im Finale. Kicker- online. Pridobljeno: 8.7.2014, http://www.kicker.de/news/tennis/startseite/605765/artikel_djokovic_trotz- leistungsloch-im-finale.html#omsearchresult

Djokovic: Trotz Leistungsloch im Finale

Novak Djokovic ist ins Finale der French Open eingezogen und trifft dort auf seinen Dauerrivalen und Sandplatzkönig Rafael Nadal (Spanien). Nole löste sein Ticket für das Endspiel als erster, und zwar mit einem Viersatzsieg gegen den Überraschungshalbfinalisten Ernests Gulbis aus Lettland. 6:3, 6:3, 3:6, 6:3 für den Weltranglistenzweiten stand am Ende auf der Anzeigewand.

Schreiend ins Finale: Novak Djokovic.

In den ersten zwei Sätzen dominierte Djokovic seinen Gegner nach Belieben und führte daher rasch mit 2:0 nach Sätzen. Doch dann fiel der Djoker in ein kleines Leistungsloch, was Gulbis umgehend nutzte. Der Lette, der zuvor sensationell Roger Federer ausgeschaltet hatte und mit beherztem und couragiertem Tennis die Herzen der Fans im Sturm erobert hatte, verkürzte kurzerhand auf 1:2. Die Entscheidung fiel im vierten Durchgang: Nach Break und Rebreak lieferten sich beide Spieler ein enges Rennen, in dem Djokovic letzten Endes doch noch die Nase vorn hatte und nun nach seinem 45. Titel auf der Tour greift.

Es wäre der erste in Roland Garros, wo Djokovic bisher noch nie gewinnen konnte, weshalb er in der Vergangenheit immer wieder auch ein wenig verkrampft wirkte. Diesmal soll es anders kommen. "Ich bin äußerst motiviert", sagte der 27- jährige Serbe nach seinem Sieg über Gulbis. "Es ist der einzige Titel, der mir noch fehlt." Um das zu schaffen, müsste er allerdings den Weltranglistenersten, Rafael Nadal, in dessen Wohnzimmer bezwingen. Kein leichtes Unterfangen, immerhin greift der Mallorquiner nach seinem neunten Titel bei den French Open. Niemand weiß besser, wie es sich in anfühlt, in Paris zu gewinnen.

So oder so: Es wird ein Finale der Superlativen: Nadal gegen Djokovic ist derzeit nämlich das Beste, was das Herren-Tennis derzeit zu bieten hat. Nur ein paar Zahlen: 41-mal trafen sich die beiden Ausnahmespieler bisher, davon 21-mal in Endspielen. Am Sonntag wird es zudem das zwölfte Aufeinandertreffen dieser beiden bei einem Grand-Slam geben - Rekord in der Open Era. Das sind nur einige markante Kennziffern, die diese Paarung ausmachen. Insgesamt führt Nadal in der Bilanz mit 22:19-Siegen, dafür ist Djokovic in Finals bisher der

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bessere gewesen (12:9). Bei Major-Turnieren hat wieder der Spanier die Nase vorne (8:3), während es bei Grand-Slam-Finals ausgeglichen steht 3:3.

In diesem Jahr trafen sich die beide in Miami (Hardcourt) und in Rom (Sand) - jeweils im Finale, beide Male setzte sich der Djoker durch, der die letzten vier Duelle gegen seinen Dauerrivalen gewonnen hat. Bei den French Open hat Nadal gegen Djokovic aber noch eine blütenweiße Weste: fünf Spiele, fünf Siege - so auch im Vorjahr im Halbfinale oder im Endspiel 2012. Unabhängig vom Ausgang des Finales der French Open 2014 wird es ein weiterer Punkt in der ewig jungen Fehde Djokovic-Nadal werden, oder wie Nadal sagte: "Das wird ein großes Match!"

Anhang 24: Alle Neune! Hohe Ansprüche an die Taeguk Warriors Kicker-online. (9.7.2014): Alle Neune! Hohe Ansprüche an die Taeguk Warriors. Kicker-online. Pridobljeno: 18.5.2014, http://www.kicker.de/news/fussball/wm/starfuerbrasilien/startseite/604585/artikel _alle-neune-hohe-ansprueche-an-die-taeguk-warriors.html#omsearchresult

Alle Neune! Hohe Ansprüche an die Taeguk Warriors

"Die Erwartungen in Korea sind sehr, sehr hoch, aber damit müssen wir leben." Das sagt Leverkusens Heung-Min Son, einer der Stars von Südkorea, vor der WM in Brasilien. Das Überstehen der Gruppenphase ist das Minimalziel der Taeguk Warriors, die zum neunten Mal an den Titelkämpfen teilnehmen - zum achten Mal in Folge. Rekordnationalspieler Myung-Bo Hong geht in seine fünfte WM, das erste Mal als Trainer. Und er baut auf vier Bundesliga-Legionäre.

Alles klar für Brasilien: Son und Co. wollen auch am Zuckerhut jubeln.

1954 tauchte Südkorea erstmals im Teilnehmerfeld bei einer WM-Endrunde auf. Allerdings war nach herben Schlappen (0:9 gegen Ungarn, 0:7 gegen die Türkei) schnell wieder Schluss für die Asiaten, die den nächsten Anlauf erst 32 Jahre später nahmen. Mit dem 1:1 gegen Bulgarien gab es in Mexiko auch den ersten Punktgewinn. Nach der Vorrunde war wieder Schluss, dennoch war Südkorea angekommen im Kreis der Arrivierten. Denn seit 1986 sind die Tiger von Asien Dauergast bei der Weltmeisterschaft. Der größte Erfolg gelang 2002 bei der Heim-WM. Dort schafften es die Südkoreaner unter Trainer Guus Hiddink, angetrieben von Myung-Bo Hong, bis in das Halbfinale. Nach der 0:1-Pleite gegen die DFB-Auswahl um Michael Ballack gab es im Spiel um Platz drei gegen die Türkei ein 2:3. Platz vier ließ die Ansprüche 2006 und 2010 in die Höhe schnellen, doch lediglich 2010 kam das ostasiatische Land über die Gruppenphase hinaus. Im Achtelfinale folgte das Aus gegen Uruguay (1:2).

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Die Qualifikation

2014 nehmen die Taeguk Warriors einen neuen Anlauf Richtung Achtelfinale. Möglich wurde dies, weil in der 3. Runde der Qualifikation nach einer überraschenden Niederlage im Libanon (1:2) gegen Kuwait im abschließenden Spiel ein 2:0 folgte. Kuwait war raus, für die Südkoreaner ging es in der 4. Runde weiter. Auch da hatte der Dritte der Asienmeisterschaft 2011 und Ostasienmeisterschaft 2013 Probleme und kassierte gegen Iran zwei 0:1-Pleiten. Gegen Katar markierte Son erst in der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer. In der entscheidenden Partie gegen das am Ende punktgleiche Usbekistan siegte das Team durch ein Eigentor der Usbeken 1:0 - Platz zwei hinter Iran und das Ticket für Brasilien.

Die fünfte WM, die erste als Trainer: Myung-Bo Hong.

Der Trainer

Obwohl Choi Kang Hee die Tiger von Asien zur WM-Endrunde geführt hatte, nahm er nach zwei Jahren auf der sportlichen Kommandobrücke seinen Hut. Das Sagen hat seit Juni 2013 Myung-Bo Hong. Ein bekanntes Gesicht in Südkorea. Schließlich ist der 45-Jährige mit 136 Partien (zehn Tore) der Rekordnationalspieler des Landes. Der Coach, der einen Zweijahresvertrag erhielt, bringt reichlich WM-Erfahrung mit. 1990 in Italien, 1994 in den USA (zwei Tore), 1998 in Frankreich und vor allem 2002 im eigenen Land war er als (Abwehr-)Spieler dabei. Dort führte er sein Team mit starken Leistungen (kicker- Notendurchschnitt 2,71 und bronzener Ball für den drittbesten Akteur des Turniers) als Spielführer bis ins Halbfinale, wo Deutschland Endstadion war. Nun also geht der ehemalige Kapitän in Brasilien als Trainer voran. Erfahrung hat er aber auch auf der Bank bei einem großen Turnier schon gesammelt. Die Olympiamannschaft führte er 2012 in London zur ersten Bronzemedaille für Südkorea.

Wir haben eine junge Mannschaft und gute Spieler, von denen viele in Europa spielen.Heung-Min Son, Südkoreas Fußballer des Jahres

Das Team

Einige Bronzemedaillengewinner sind auch am Zuckerhut dabei. "Wir haben eine junge Mannschaft und gute Spieler, von denen viele in Europa spielen. Es herrscht viel Konkurrenz", erklärte Son, der ein Quartett aus der Bundesliga anführt. Der 21-Jährige ist der Kopf der Mannschaft, spätestens nach dem erster Dreierpack eines Asiaten in Europa beim 5:3 gegen Ex-Klub Hamburger SV wird er wie ein Popstar gefeiert. Neben dem Leverkusener soll Augsburgs Dong-Won Ji die Offensive beleben, in der Abwehr ist Jis Vereinskollege Jeong-Ho Hong eine Alternative. Der Mainzer Ja-Cheol Koo wird im defensiven Mittelfeld gebraucht. Der Großteil der Südkoreaner verdient sein Brot im Ausland, insgesamt 17 Legionäre berief Hong in sein Aufgebot. Drei sind es auch von der Insel: Suk-

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Young Yun (Queens Park Rangers), Sung-Yueng Ki (FC Sunderland) und Chu- Young Park (FC Watford) kicken in England. Nur auf der Torhüterposition setzt der Nationalcoach auf Spieler aus der Heimat: Sung-Ryong Jung (Suwon Bluewings), Seung-Gyu Kim (Ulsan Hyundai) und Bum-Young Lee (Busan IPark) stehen in der K-League zwischen den Pfosten.

Die Ausgangslage

Unabhängig vom Personal: Die Euphorie um die Taeguk Warriors ist hoch, der Anspruch bei der neunten Teilnahme auch. "Aber wir haben auch eine schwere Gruppe", nimmt Son den ganz großen Optimisten etwas den Wind aus den Segeln. Immerhin warten in der Gruppe H Geheimfavorit Belgien, die nur schwer einzuschätzenden Russen und Algerien.

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