70 Jahre Ende Des Zweiten Weltkrieges 16 Das Ende Des Zweiten Weltkrieges: Schicksalsmonat Mai 1945 17
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05 Mai 2015 24. Jahrgang Mesačník Nemcov na Slovensku • Monatsblatt der Deutschen in der Slowakei Das ehemaligegg Lager Nováky y 7700 JJahreahre EEndende desdes ZweitenZweiten WWeltkriegeseltkrieges WarumWarWarum ddasas recrechtehhtte EErinnernrinnern guguttti iistst Es gibt keinen Weg zum Frieden, wenn nicht der Weg schon Frieden ist. Martin Luther (1483 - 1546) Inhalt KB 05/2015 Infoservice Besuch vom Deutschen Bundestag bei den Karpatendeutschen 3 Klaus Brähmig: „Vertriebenenpolitik ist ein Bohren dicker Bretter“ Vorsitzender des EU-Ausschusses des Deutschen Bundestages 4 zu Besuch in Pressburg Berlin: Konferenz zur Geschichte der Deutschen in der Slowakei Aus den Regionen Anerkennung der Verdienste von Frau Rosina Stolár-Hoffmann 5 Ein Blick zurück und zwei nach vorne – Jahresversammlung in Pressburg 6 Von der Glashütte in das Tal des Baches Parna 7 Pressburgerkipferl.sk auf Deutsch vorgestellt Jahreshauptversammlung in Kaschau 8 34. Bundestreffen in Karlsruhe 9 Jugendblatt Besuch der karpatendeutschen Jugend im rumänischen Oradea 10 Berühmte Zipser Metzenseifner in Amerika – John Gabel (1872-1955) 11 Mundartecke Mundarten im Hauerland 12 Gedanken zur Zeit Warum das rechte Erinnern gut ist 13 Geschichtskapitel Das ehemalige Lager Nováky 14-15 Erinnerungen 70 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges 16 Das Ende des Zweiten Weltkrieges: Schicksalsmonat Mai 1945 17 Nachrichten aus Heim und Familie Wir gratulieren 18 - 19 In stiller Trauer 19 Kaleidoskop Hopgarten lädt ein 20 Kultur - und Begegnungsfest Editorial Impressum Ein einzigartiger TERMINE karpatendeutscher im Juni Künstler 7. Juni, Hopgarten – 23. Tag der Zipser- Stefan Weißer ist 1920 in Königsberg an der Gran (Nová Baňa) geboren. Die Jugend hat er deutschen Kultur in Kesmark verbracht und studierte dann an der 19. – 20. Juni, Prerau/Přerov, Kunstakademie in Prag. Ein Jahr unterrichtete er Mähren – Erinnerung in Kesmark, nach dem Krieg kam er nach Pfarr- an die Hinrichtung der kirchen in Bayern, wo er im Schuldienst tätig Karpatendeutschen war. Er war ein besonders vielseitiger Künstler, vor 70 Jahren neben der Malerei beschäftigte er sich auch mit Gebrauchsgraphik und Restaurierungsarbeiten. 26. – 27. Juni, Kesmark – 20. Dieses Aquarell zeigt den Alten Markt mit dem Kultur- und Begeg- Rathausturm in Kesmark. nungsfest 2 KB 05/2015 Infoservice Besuch vom Deutschen Bundestag bei den Karpatendeutschen Vom 14. bis 16. April besuchten die Slowa- nach Ungarn und einer Besichtigung der Alt- hin wurde über die Lage und Pläne des Mu- kei die Abgeordneten der CDU/CSU-Fraktion stadt von Pressburg traf die Delegation im Mu- seums und die Unterstützung der kulturellen des Deutschen Bundestages Uta Bertram und seum der Kultur der Karpatendeutschen ein. Aktivitäten der deutschen Minderheit gespro- Klaus Brähmig. Nach einem kurzen Abstecher Sie besichtigten die Ausstellung und darauf- chen. Am Regierungsamt der Slowakischen Republik trafen die Gäste die Beauftragte des Bevollmächtigten für nationale Minderheiten Mária Jedličková. Im slowakischen National- rat hat die Parlamentarier der stellvertretende Parlamentsvorsitzende und Vorsitzende der Deutsch-Slowakischen Freundschaftsgruppe Miroslav Číž empfangen. Am Abend ging es weiter in die Ost- slowakei. Dort hatte die Delegation ein be- sonders reiches Programm: Stadtrundgang und Gespräche mit der Bürgermeisterin von Metzenseifen Valerie Flachbart, Besuch des Museums des ehemaligen Staatspräsiden- ten Rudolf Schuster und Gespräche mit den Klaus Brähmig (Dritter von rechts) spricht bei dem Empfang im Stadtamt Metzenseifen KDV-Mitgliedern und der Jugend. In Kaschau hat man noch kurz das besonders schöne Stadtzentrum besichtigt. Unterwegs nach Hopgarten wurde ein Kranz an der Kriegsgrä- berstätte des Volksbundes Deutsche Kriegs- gräberfürsorge in Preschau niedergelegt. Bei Alt-Lublau besuchte die Delegation ein erfolg- reiches Unternehmen, welches durch die Kar- patendeutsche Assoziation unterstützt wird. In Hopgarten erwarteten sie die Vereinsmit- glieder aus der Oberzips sowie die Bürger- meisterin und ehemalige Europaabgeordnete Zita Plaštinská. Kinder aus der Grundschule Hopgarten begrüßten die Gäste mit deut- schen Liedern. Nach angenehmen, lockeren Besuch im Museum der Kultur der Karpa- Im ostslowakischen Kaschau stand auch ein Stadt- tendeutschen in Pressburg (von links nach rundgang mit der karpatendeutschen Jugend auf Gesprächen übernachtete die Delegation in rechts: Ondrej Pöss, Klaus Brähmig, Ute Ber- dem Plan Oberrauschenbach. Früh am nächsten Tag tram, Brunhilde Reitmeier-Zwick, Botschafter fuhren sie dann nach Krakau weiter. Thomas Götz) Red Klaus Brähmig: „Vertriebenenpolitik ist ein Bohren dicker Bretter“ Der deutsche Bundestagsabge- die Vertriebenen haben eine Rechnung bezahlt, die sie teilweise über- ordnete Klaus Brähmig ist Vorsit- haupt nicht bestellt haben, wenn man davon ausgeht, dass die Vertrie- zender der soziologischen Gruppe benen im Wesentlichen das NS-Regime nicht gewählt haben konnten. der Vertriebenen, Aussiedler und Es ist für uns wichtig, dass wir den Menschen in all ihrer Betroffenheit deutschen Minderheiten der CDU/ Solidarität entgegenbringen, auch wenn das jetzt schon die dritte oder CSU-Fraktion. Bei seinem Besuch in teilweise die vierte Generation ist. der Slowakei stand er dem Karpaten- KB: Wie sieht denn konkret Ihre Zusammenarbeit mit der Slo- blatt Rede und Antwort. wakei aus? Brähmig: Der slowakische Botschafter in Deutschland ist sehr inte- KB: Ihre Arbeitsgruppe im deut- ressiert und das ist sehr wichtig. Ansonsten haben wir natürlich auch schen Bundestag trifft einmal pro Wo- durch die Landsmannschaft in Deutschland einen guten, engen Kontakt. che zusammen. Wie muss man sich Ich selber stelle mir vor, rein aus demographischen Gründen, dass wir ir- denn so eine Sitzung vorstellen? gendwie hinbekommen, dass die verschiedenen landsmannschaftlichen Klaus Brähmig: Weil parallel Termine Volksgruppen stärker zusammenarbeiten. Sie sind dadurch dann auch sind, kommen von den 71 Mitgliedern so absolut eine ganz andere Stimme, weil sie größere Zahlen darstellen und um die zehn bis fünfzehn Kollegen. Da versuchen wir dann Anträge, wir können aus dem Bundeshaushalt heraus dann auch ganz anders ar- die im Bundestag laufen, oder die Haushaltsplanung als soziologische gumentieren. Das muss jetzt die nächsten Jahre organisiert werden, da Gruppe mit zu begleiten. Das macht unendlich viel Freude und Spaß. Wir sich in einigen Gebieten die Deutschen in Osteuropa eher assimilieren, haben nicht immer den Erfolg, den wir uns wünschen, aber es ist nun statt die deutsche Fahne hochzuhalten. mal in der Politik so, dass Vertriebenenpolitik auch ein Bohren dicker KB: Was haben Sie denn abgesehen von Ihrer Arbeit für einen Bretter ist. persönlichen Bezug zu der Thematik? KB: Dieses Jahr jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges Brähmig: Ich bin selber kein Vertriebener. Mein Wahlkreis ist ja die zum 70. Mal. Wie gehen Sie denn in der Arbeitsgruppe auf dieses Sächsische Schweiz und ich sag immer liebevoll, ich hab eine einhun- Jubiläum ein? dert Kilometer lange Grenze zu Altösterreich. Ich habe in meinem Fami- Brähmig: Damals haben ja im Grunde die großen Flüchtlingswellen lienumfeld Freunde und Bekannte, die allesamt Vertriebene waren. Sie begonnen. Unser Hauptanliegen ist die Stiftung Flucht, Vertreibung, müssen sich vorstellen, die Menschen, die nach 1945 aus ihrer Heimat Versöhnung soweit auszustatten, dass diesem Schicksal der deutschen verjagt worden sind, haben sich in den Grenz nahen Gebieten niederge- Heimatvertriebenen auch ordentlich Rechnung getragen wird. Das ist lassen, weil sie gehofft haben, dass sie so schnell wie möglich wieder in aus meiner Sicht eine ganz wichtige Aufgabe, weil ich mich nicht den die Heimatregionen zurück können. Ich habe mich schon immer für die- heutigen Flüchtlingsströmen reinen Herzens widmen kann, wenn ich ses Thema interessiert und es gibt in meinem Umfeld eine ganze Reihe zum Beispiel nicht das Schicksal des eigenen Volkes kenne. Ich denke, von Beziehungen. 3 Infoservice KB 05/2015 Vorsitzender des EU-Ausschusses des Deutschen Bundestages zu Besuch in Pressburg Der Vorsitzende des EU-Ausschusses sprächen standen die Vorbereitung auf die des Deutschen Bundestages, Gunther slowakische EU-Ratspräsidentschaft im Krichbaum, traf am 30. April 2015 mit dem zweiten Halbjahr 2016, die Situation in der Vorsitzenden des Europaausschusses des Eurozone und Entwicklungen in der östli- slowakischen Nationalrats, Luboš Blaha chen Nachbarschaft der EU im Mittelpunkt. (auf dem Foto links), dem Vorsitzenden der Bei der Deutsch-Slowakischen Industrie- KDH und stellvertretenden Nationalrats- und Handelskammer informierte sich MdB vorsitzenden Ján Figel‘ und dem Staatsse- Krichbaum über die Rolle der Slowakei als kretär im Außen- und Europaministerium Wirtschafts- und Investitionsstandort. © NRSR Peter Javorčík zusammen. Bei seinen Ge- DBP Konferenz zur Geschichte der Deutschen in der Slowakei Prof. Jörg Meier, der Vorsitzende des Karpatendeutschen Kulturwerkes, hat einen Vortrag über die deutsche Sprache im Kon- text der slowakischen Geschichte gehalten. Von der Comenius Universität in Pressburg referierten Professor Josef Tancer über die Sprachbiographien der Bewohner Press- burgs in der Zwischenkriegszeit und Juraj Šedivý über mittelalterliche deutsche Tex- te in der Slowakei im 14. bis 16. Jahrhun- dert. Von der Slowakischen Akademie der Wissenschaften haben die Historiker Peter Šoltés, Dušan Kováč, Dušan Segeš und Michal Schvarc und Ethnographin Gabri- ela Kiliánová Vorträge