Zeitschrift Der Deutschen in Der Slowakei

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Zeitschrift Der Deutschen in Der Slowakei Karpatenblatt 12 Dezember 2019 28. Jahrgang ČASOPIS NEMCOV NA SLOVENSKU | ZEITSCHRIFT DER DEUTSCHEN IN DER SLOWAKEI Ondrej Pöss Die Magie Beliebt Ehrenbürger der und heilsam von Krickerhau Weihnachtszeit - Honig Inhalt Infoservice Dr. Ondrej Pöss Ehrenbürger von Krickerhau 3 Aus den Regionen Volkstrauertag in Pressburg 4 Regionalsitzung in Deutsch Proben 5 Nikolaus und Advent in Schmöllnitz Hütte 6 Oktoberausflug nach Važec 7 Wertvolle Besuche in Krickerhau Die tapfere Pfarrerin Emilia Hreško wird 90 Jahre 8 Steffi Richter feierte 80. Geburtstag 9 Deutsches Handwerk in Deutsch Proben 2019 Literaturkränzchen in Einsiedel an der Göllnitz 10 Kultur Beliebt und heilsam - Honig 11 Deutsche Sprache Redewendungen auf den Zahn gefühlt 12 Berühmte Zipser Theologe und Historiker - Johann Samuel Klein (1748 - 1820) 13 Kolumne Schmidts Kater Lojzl 14 Gedanken zur Zeit Monatsgruß von Thomas Herwing 15 Im Strom der Zeit: Bösing Ursprung, Sinn und Magie des Advents 16 Magie und Merkmale der Weihnachtszeit 17 Nachrichten aus Heim und Familie Wir gratulieren 18-19 In stiller Trauer Kaleidoskop Editorial 20 Neujahrswunsch Impressum Die Katharinen-Kirche in Krickerhau Unser Dezemberheft ziert ein Foto der Katharinen-Kirche in Handlová/Krickerhau. Aus dem Ort im Hauerland stammt der Vorsitzende des Karpatendeutschen Vereins Dr. Ondrej Pöss. Er erhielt vor kurzem die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt. Mehr darüber lesen Sie auf Seite 3. 2 Infoservice Dr. Ondrej Pöss Ehrenbürger von Handlová/Krickerhau Der Vorsitzende des Karpatendeutschen Vereins ist Ende November mit der höchsten Aus- zeichnung der Gemeinde Handlová/Krickerhau ausgezeichnet worden. Für sein lebenslanges Engagement erhielt er die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt. Seit dem Jahre 2006 werden Ende November in Handlová/Kri- ckerhau im Hauerland Preise verliehen. Im Rahmen der Tage der hl. Katha rina werden Krickerhauer ausgezeichnet, die zur Entwick- lung und zum guten Ruf der Bergbau-Stadt im In- und Ausland ihren Beitrag leiste(te)n. Bis 2018 wurden insgesamt 161 Auszeichnungen verliehen. Im Jahre 2019 wurden zehn Persönlichkeiten gewürdigt. Dieses Jahr war für den KDV von großer Bedeutung, denn der Vor- sitzende des KDVs, Herr Dr. Ondrej Pöss, wurde am Freitag, den 22. November 2019, zum Ehrenbürger seiner Geburtsstadt ernannt. Die Ehrenbürgerschaft ist die höchste Auszeichnung, die eine Ge- meinde verleihen kann. Die Preisverleihung fand im Kulturhaus statt. Die Bürgermeisterin, Frau Silvia Grúberová, sagte, man sei in bester Gesellschaft, nämlich unter Menschen, denen es gelang, dank Ausbildung, Fleiß, Engage- ment und Beharrlichkeit etwas Außerordentliches zu erreichen. Nominierungen konnte die breite Öffentlichkeit einreichen, über © handlova.sk die Vorschläge wurde im Stadtrat und anschließend in der Stadtver- waltung entschieden. Ergebnis sind dieses Jahr zehn Namen, seien es Einzelpersonen oder Gruppen, die den Preis der Stadt oder der Bürgermeisterin Silvia Grúberová ernannte Dr. Ondrej Pöss zum Ehrenbürger von Handlová/Krickerau. Bürgermeisterin bekamen, wobei großer Wert auf Kinder und Ju- gendliche gelegt wurde. erwähnte die Geschichte seiner Familie, der Stadt und aller Karpa- tendeutschen. Er betonte, die Auszeichnung gehöre nicht nur ihm, Fünfter Ehrenbürger von Krickerhau sondern auch seiner Gattin Katarína, seiner Familie sowie allen Doktor Ondrej Pöss, Mitglied der Ortsgruppe Handlová/Krickerhau Landsleuten. des Karpatendeutschen Vereins, wurde nicht nur vom Regionalvor- Einen gemütlichen Ausklang fand der festliche Nachmittag bei ei- stand, sondern auch von den einzelnen OG im Hauerland einstimmig nem leckeren Abendessen im Hotel Baník, zu dem der neue Ehren- nominiert. Nach dem erfolgreichen Verfahren wurde er zum fünften bürger seine Landsleute einlud. Ehrenbürger von Handlová/Krickerhau ernannt. Für die Zukunft wünschen wir Dr. Pöss alles Gute, vor allem beste An der Feier im Kulturhaus nahmen die Regionalvorsitzende, Frau Gesundheit und noch viel Kraft und Vitalität, um seine Ideen ins Le- Hilda Steinhübl, sowie Vorsitzende der OG und Mitglieder aus dem ben rufen zu können. ganzen Hauerland teil: aus Nitrianske Pravno/Deutsch Proben, Ja- MUDr. Viliam Elischer nova Lehota/Drexlerhau, Tužina/Schmiedshau und aus Handlová/ Regionalvorstand Hauerland Krickerhau. Unseren Vorsitzenden, Herrn Dr. Pöss, braucht man nicht vorzu- stellen – er ist allen Karpatendeutschen in der alten und in der neuen Die Ehrenplakette Heimat wohl bekannt. Bewegende Dankesrede Für Herrn Dr. Pöss war die Ehrenbürgerschaft eine große Überra- schung. Auch in seiner Dankesrede auf der Bühne brachte er zum Ausdruck, wie sehr er von der verliehenen Würde berührt ist – er Mit den Hauerländern des Karpatendeutschen Vereins. K. Pössová, S. Grúberová, O. Pöss und H. Radovská. KB 12/2019 3 Aus den Regionen Volkstrauertag in Pressburg Die Feierlichkeit begann am 17. November 2019 um 9.30 Uhr auf dem deutschen Soldatenfried- hof Vrakuňa mit dem Antritt der Ehrengarde der Garnison Bratislava/Pressburg und einem Trom- petensolo. Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Slowakei Joa- chim Bleicker begrüßte die Anwesenden und sprach die Gedenkworte. Es folgte ein Beitrag der Schüler der Deutschen Schule Bratislava. Der oberste geistliche Vertreter der Streitkräfte der Slowakischen Republik Oberst ThDr. Marián Bodolló sprach ein Gebet und mahnende Worte. Der Verteidigungsattaché der Botschaft der Bundesrepublik Deutsch- land in der Slowakei Oberstleutnant i. G. Joachim Schmidt gedachte aller Opfer von Krieg und Gewalt. Danach folgten die Kranzniederlegungen. Die Feierlichkeit beendete das Trompetensolo mit dem Lied „Ich hatt´ einen Kameraden“ sowie die deutsche und slowakische Nationalhymne, vorgetragen vom Musikkorps der Garnison Bratislava. Bedeutung des Gedenkens Die Gedenkstunde an die allzu vielen Opfer beider Weltkriege stand in unseren Jahresplänen als wichtigste Veranstaltung an erster Stelle. Seit dem Bestehen des Karpatendeutschen Vereins in Pressburg haben wir Gedenkstunden alljährlich im November auf verschiedenen Friedhöfen in Pressburg und auch im benachbarten Österreich in Hainburg und Stoll- deutsche Soldatenfriedhöfe finden können, ist dem großzügigen Entge- hofen, mit großer Anteilnahme unserer Mitglieder, veranstaltet. genkommen unserer ehemaligen Kriegsgegner, aber auch dem Volks- Seit dem Jahr der Eröffnung des deutschen Soldatenfriedhofs in bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu verdanken, der im Rahmen Pressburg haben wir diese Tradition beibehalten und auf Einladung der von bilateralen Vereinbarungen mit den jeweiligen Ländern mit großem Botschaft der Bundesrepublik Deutschland gedenken wir seither ge- Engagement seine Aufgabe erfüllt. (...) Auch nach nunmehr 100 Jahren meinsam, anlässlich des Volkstrauertages, aller Opfer von Krieg und hat unser Volkstrauertag immer noch seine unbedingte Daseinsberechti- Gewalt. So lange wir konnten, haben wir uns auch an der Gestaltung gung. Er reiht sich dabei ein in das Gedenken anderer Nationen an deren dieser Gedenkstunden beteiligt. Leider sind viele Mitglieder aus der Er- „Armistice Day“ oder „Remembrance Day“, der sich aus den gleichen lebnisgeneration gestorben und altersbedingt haben wir nur noch die Quellen speist. Wollen wir den Tag und diese Gedenkstunde zum Anlass Möglichkeit, an dieser mit unseren Erinnerungen dabei zu sein. nehmen, uns der Schrecken von Kriegen und Gewaltherrschaft zu erin- nern. Dies ist unser kleiner Appell für Frieden auf der Welt.“ Erinnerung – Mahnung! Unsere Einstellung zu den schrecklichen Geschehnissen des 20. Jahr- Oberst ThDr. Marián Bodolló, oberster geistlicher Vertreter hunderts haben wir auch diesmal mit der Beteiligung unserer Mitglieder der Streitkräfte der Slowakischen Republik dokumentiert. Auf dem Kranz zu Ehren aller Toten, den einer unserer „Als Zeichen des Endes des Ersten Weltkrieges, erschallten in die weite Ältesten, Julius Bruckner, und einer der Jüngsten, Samuel Stolár, aus Stille die Glocken. Es sollte eine Erleichterung auftreten. Der Schlag der unserer Gemeinschaft zum Ehrenkreuz brachten, standen diesmal die Glocken schaffte es aber nicht innere Stimmen von vielen Zuhörenden zu Worte „Erinnerung – Mahnung!“ Zu Erinnerung, Versöhnung, Verzei- überschallen, die gefragt haben, wo war eigentlich Gott zu dieser Zeit? hung wollten wir mit diesen Blumen alle Beteiligten auffordern. Die Mah- Wie konnte Gott zulassen, dass so viele unschuldige Menschen, viele nung geht an alle Menschen unserer so bewegten Zeit. schutzlose Alte, Kinder, Frauen sterben mussten? (...) Viele der Überle- Rosína Stolár benden haben Gott verworfen. Es könne doch nicht einen Gott geben, (Fotos: Michael Stolár) der solches Leid zulässt und auf die Menschen zukommen lässt. Aber ein großer Teil der Überlebenden hat ihren Glauben an Gott gefestigt (...) In die ermartende Angst sollen uns die Worte des Apostels Paulus Mut geben. In seinem Brief an die Römer schrieb Paulus: „Was sollten wir nun sagen? Wenn Gott für uns ist, wer sollte gegen uns sein?“ Und die Worte Jesu Christi schaffen uns inneren Frieden. „Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde... und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Joachim Schmidt, Verteidigungsattaché der Bundesrepublik Deutschland „Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkrie- gen fielen, der Menschen, die durch Kampfhandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren. 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