962 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007

Bekanntmachung der Neufassung des Bundeswasserstraßengesetzes

Vom 23. Mai 2007

Auf Grund des Artikels 14 des Gesetzes zur Beschleunigung von Planungs- verfahren für Infrastrukturvorhaben vom 9. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2833, 2007 I S. 691) wird nachstehend der Wortlaut des Bundeswasserstraßengeset- zes in der seit dem 17. Dezember 2006 geltenden Fassung bekannt gegeben. Die Neufassung berücksichtigt: 1. die Bekanntmachung der Neufassung des Gesetzes vom 4. November 1998 (BGBl. I S. 3294), 2. den am 1. September 1998 in Kraft getretenen Artikel 12 des Gesetzes vom 25. August 1998 (BGBl. I S. 2489), 3.denam15.Dezember2000inKraftgetretenen§2derVerordnung vom 28. November 2000 (BGBl. I S. 1679), 4. den am 3. August 2001 in Kraft getretenen Artikel 16 des Gesetzes vom 27. Juli 2001 (BGBl. I S. 1950), 5. den am 7. November 2001 in Kraft getretenen Artikel 267 der Verordnung vom 29. Oktober 2001 (BGBl. I S. 2785), 6. den am 1. Januar 2002 in Kraft getretenen Artikel 20 des Gesetzes vom 15. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3762), 7. den am 4. April 2002 in Kraft getretenen Artikel 3 Abs. 7 des Gesetzes vom 25. März 2002 (BGBl. I S. 1193), 8. den am 25. Juni 2002 in Kraft getretenen Artikel 2a des Gesetzes vom 18. Juni 2002 (BGBl. I S. 1914), 9. den am 28. November 2003 in Kraft getretenen Artikel 238 der Verordnung vom 25. November 2003 (BGBl. I S. 2304), 10. den am 30. April 2005 in Kraft getretenen Artikel 1 des Gesetzes vom 22. April 2005 (BGBl. I S. 1128), 11. den am 10. Mai 2005 in Kraft getretenen Artikel 4 des Gesetzes vom 3. Mai 2005 (BGBl. I S. 1224), 12. den am 14. Juni 2005 in Kraft getretenen § 2 der Verordnung vom 25. Mai 2005 (BGBl. I S. 1537), 13. den am 1. Oktober 2006 in Kraft getretenen Artikel 41 des Gesetzes vom 19. September 2006 (BGBl. I S. 2146), 14. den am 17. Dezember 2006 in Kraft getretenen Artikel 3 des eingangs ge- nannten Gesetzes.

Berlin, den 23. Mai 2007

Der Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung W. Tiefensee Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 963

Bundeswasserstraßengesetz (WaStrG)

Abschnitt 1 (5) Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird vorbehaltlich des § 2 ermächtigt, Bundeswasserstraßen die Anlage 1 durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates so zu ändern, dass dort aufgeführte §1 Bundeswasserstraßen ganz oder teilweise zusammen- Binnenwasserstraßen, Seewasserstraßen gefasst oder getrennt, Bezeichnungen für sie festge- setzt oder geändert werden. (1) Bundeswasserstraßen nach diesem Gesetz sind 1. die Binnenwasserstraßen des Bundes, die dem all- §2 gemeinen Verkehr dienen; als solche gelten die in Bestandsänderung der Anlage 1 aufgeführten Wasserstraßen; dazu ge- hören auch alle Gewässerteile, die (1) Soll ein Gewässer Bundeswasserstraße werden oder soll ein Gewässer die Eigenschaft als Bundeswas- a) mit der Bundeswasserstraße in ihrem Erschei- serstraße verlieren, bedarf es einer Vereinbarung zwi- nungsbild als natürliche Einheit anzusehen sind, schen dem Bund, dem Land und dem bisherigen oder b) mit der Bundeswasserstraße durch einen Was- dem künftigen Eigentümer. Den Übergang bewirkt ein serzu- oder -abfluss in Verbindung stehen, Bundesgesetz; das Bundesministerium für Verkehr, Bau c) einen Schiffsverkehr mit der Bundeswasserstraße und Stadtentwicklung wird ermächtigt, im Einverneh- zulassen und men mit dem Bundesministerium der Finanzen den Übergang von Gewässern oder Gewässerstrecken mit d) im Eigentum des Bundes stehen, nur örtlicher Bedeutung durch Rechtsverordnung zu 2. die Seewasserstraßen. bewirken. (2) Seewasserstraßen sind die Flächen zwischen der (2) In Rechtsvorschriften nach Absatz 1 ist die An- Küstenlinie bei mittlerem Hochwasser oder der seewär- lage 1 zu ändern. tigen Begrenzung der Binnenwasserstraßen und der seewärtigen Begrenzung des Küstenmeeres. Zu den §3 Seewasserstraßen gehören nicht die Hafeneinfahrten, Erweiterung und Durchstiche die von Leitdämmen oder Molen ein- oder beidseitig (1) Werden Landflächen an einer Bundeswasser- begrenzt sind, die Außentiefs, die Küstenschutz-, Ent- straße zum Gewässer und wird dadurch das Gewässer- wässerungs-, Landgewinnungsbauwerke, Badeanlagen bett der Bundeswasserstraße für dauernd erweitert, so und der trockenfallende Badestrand. ist das Gewässer ein Teil der Bundeswasserstraße. (3) Soweit die Erfüllung der Verwaltungsaufgaben (2) Das Eigentum an der Erweiterung wächst dem des Bundes nicht beeinträchtigt wird, kann das jewei- Bund zu. Ist die Erweiterung künstlich herbeigeführt, lige Land das Eigentum des Bundes an den Seewas- hat derjenige, der sie veranlasst hat, den bisherigen Ei- serstraßen und an den angrenzenden Mündungstrich- gentümer zu entschädigen. tern der Binnenwasserstraßen unentgeltlich nutzen, (3) Die Absätze 1 und 2 gelten auch für Durchstiche 1. wenn die Nutzung öffentlichen Interessen dient, ins- an Bundeswasserstraßen. besondere zur Landgewinnung, Boden- und Was- serentnahme, Errichtung von Hafenanlagen, zu Maß- Abschnitt 2 nahmen für den Küstenschutz und für den Wasser- abfluss sowie für die Durchführung des Badebetrie- Wahrung der Bedürfnisse der bes, Landeskultur und der Wasserwirtschaft 2. zur Ausübung des Jagdrechts, der Muschelfischerei, der Schillgewinnung, der Landwirtschaft sowie der §4 aus dem Eigentum sich ergebenden Befugnisse zur Einvernehmen mit den Ländern Nutzung von Bodenschätzen. Bei der Verwaltung, dem Ausbau und dem Neubau Das Land wird Eigentümer der nach Nummer 1 gewon- von Bundeswasserstraßen sind die Bedürfnisse der nenen Land- und Hafenflächen und errichteten Bau- Landeskultur und der Wasserwirtschaft im Einverneh- werke. Es kann die Nutzungsbefugnisse nach Num- menmitdenLändernzuwahren. mer 1 und 2 im Einzelfall auf einen Dritten übertragen. Rechte Dritter bleiben unberührt. Abschnitt 3 (4) Zu den Bundeswasserstraßen gehören auch Befahren mit Wasserfahrzeugen 1. die bundeseigenen Schifffahrtsanlagen, besonders und Gemeingebrauch Schleusen, Schiffshebewerke, Wehre, Schutz-, Liege- und Bauhäfen sowie bundeseigene Talsper- §5 ren, Speicherbecken und andere Speisungs- und Befahren mit Wasserfahrzeugen Entlastungsanlagen, Jedermann darf im Rahmen der Vorschriften des 2. die ihrer Unterhaltung dienenden bundeseigenen Schifffahrtsrechts einschließlich des Schifffahrtabga- Ufergrundstücke, Bauhöfe und Werkstätten. benrechtssowiederVorschriftendiesesGesetzesdie 964 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007

Bundeswasserstraßen mit Wasserfahrzeugen befahren. nach §§ 25a bis 25d des Wasserhaushaltsgesetzes Das Befahren der bundeseigenen Talsperren und Spei- maßgebenden Bewirtschaftungsziele berücksichtigen cherbecken ist nur zulässig, soweit es durch Rechts- und werden so durchgeführt, dass mehr als nur gering- verordnung nach § 46 Nr. 2 gestattet wird. Das Befah- fügige Auswirkungen auf den Hochwasserschutz ver- ren der Bundeswasserstraßen in Naturschutzgebieten mieden werden. und Nationalparken nach den §§ 23 und 24 des Bun- (2) Wenn es die Erhaltung des ordnungsgemäßen desnaturschutzgesetzes kann durch Rechtsverord- Zustands nach Absatz 1 erfordert, gehören zur Unter- nung, die das Bundesministerium für Verkehr, Bau und haltung besonders die Räumung, die Freihaltung, der Stadtentwicklung im Einvernehmen mit dem Bundesmi- Schutz und die Pflege des Gewässerbettes mit seinen nisterium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher- Ufern. Dabei ist auf die Belange der Fischerei Rücksicht heit erlässt, geregelt, eingeschränkt oder untersagt zu nehmen. werden, soweit dies zur Erreichung des Schutzzweckes erforderlich ist. (3) Die Erhaltung der Schiffbarkeit umfasst nicht die Zufahrten zu den Lösch-, Lade- und Anlegestellen so- §6 wie zu den Häfen außer den bundeseigenen Schutz-, Liege- und Bauhäfen. Gemeingebrauch (4) Zur Unterhaltung gehören auch Arbeiten zur Be- DurchRechtsverordnungnach§46Nr.3kannder seitigung oder Verhütung von Schäden an Ufergrund- Gemeingebrauch geregelt, beschränkt oder untersagt stücken, die durch die Schifffahrt entstanden sind oder werden, soweit es zur Erhaltung der Bundeswasser- entstehen können, soweit die Schäden den Bestand straßen in einem für die Schifffahrt erforderlichen Zu- der Ufergrundstücke gefährden. stand notwendig ist. Unter der gleichen Voraussetzung können die Behörden der Wasser- und Schifffahrtsver- (5) Die Unterhaltung der Seewasserstraßen (§ 1 waltung des Bundes durch Verfügung den Gemeinge- Abs. 1 Nr. 2) umfasst nur die Erhaltung der Schiffbarkeit brauch regeln, beschränken oder untersagen. der von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes gekennzeichneten Schifffahrtswege, soweit es wirtschaftlich zu vertreten ist. Hierzu gehören auch Ar- Abschnitt 4 beiten und Maßnahmen zur Sicherung des Bestandes Unterhaltung der der Inseln Helgoland (ohne Düne), Wangerooge und Bundeswasserstraßen und Betrieb Borkum. Absatz 1 Satz 2 und 3 ist anzuwenden. der bundeseigenen Schifffahrtsanlagen (6) Weitergehende Verpflichtungen zur Unterhaltung nach dem Nachtrag zu dem Gesetz über den Staats- §7 vertrag betreffend den Übergang der Wasserstraßen Allgemeine Vorschriften von den Ländern auf das Reich vom 18. Februar 1922 über Unterhaltung und Betrieb (RGBl. I S. 222) bleiben unberührt.

(1) Die Unterhaltung der Bundeswasserstraßen und §9 der Betrieb der bundeseigenen Schifffahrtsanlagen sind Hoheitsaufgaben des Bundes. Maßnahmen in Landflächen an Bundeswasserstraßen (2) Die Unterhaltung der Bundeswasserstraßen und der Betrieb der bundeseigenen Schifffahrtsanlagen (1) Maßnahmen in Landflächen an Bundeswasser- kann im Einzelfall Dritten zur Ausführung übertragen straßen, die notwendig sind, um für die Schifffahrt werden; dabei gehen hoheitliche Befugnisse des Bun- nachteilige Veränderungen des Gewässerbettes zu ver- des nicht über. hindern oder zu beseitigen, bedürfen der vorherigen Planfeststellung. Die §§ 14 bis 21 sind anzuwenden. (3) Maßnahmen innerhalb der Bundeswasserstra- ßen, die der Unterhaltung der Bundeswasserstraßen (2) (aufgehoben) oder der Errichtung oder dem Betrieb der bundeseige- nen Schifffahrtsanlagen dienen, bedürfen keiner was- §10 serrechtlichen Erlaubnis, Bewilligung oder Genehmi- Anlagen und Einrichtungen Dritter gung. Anlagen und Einrichtungen in, über oder unter einer (4) Bei der Unterhaltung der Bundeswasserstraßen Bundeswasserstraße oder an ihrem Ufer sind von ihren sowie der Errichtung und dem Betrieb der bundeseige- Eigentümern und Besitzern so zu unterhalten und zu nen Schifffahrtsanlagen sind die Erfordernisse des betreiben, dass die Unterhaltung der Bundeswasser- Denkmalschutzes zu berücksichtigen. straße, der Betrieb der bundeseigenen Schifffahrtsan- lagen oder der Schifffahrtszeichen sowie die Schifffahrt §8 nicht beeinträchtigt werden. Umfang der Unterhaltung §11 (1) Die Unterhaltung der Binnenwasserstraßen (§ 1 Abs. 1 Nr. 1) umfasst die Erhaltung eines ordnungsge- Besondere Pflichten mäßen Zustandes für den Wasserabfluss und die Erhal- im Interesse der Unterhaltung tung der Schiffbarkeit. Bei der Unterhaltung ist den Be- (1) Soweit es zur Unterhaltung einer Bundeswasser- langen des Naturhaushalts Rechnung zu tragen; Bild straße erforderlich ist, haben die Anlieger und die Hin- und Erholungswert der Gewässerlandschaft sind zu be- terlieger nach vorheriger Ankündigung zu dulden, dass rücksichtigen. Die natürlichen Lebensgrundlagen sind Beauftragte des Bundes die Grundstücke betreten, vor- zu bewahren. Unterhaltungsmaßnahmen müssen die übergehend benutzen und aus ihnen Bestandteile ent- Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 965 nehmen, wenn diese sonst nur mit unverhältnismäßig Wasserhaushaltsgesetzes maßgebenden Bewirtschaf- hohen Kosten beschafft werden können. tungsziele berücksichtigen. Ausbau- oder Neubaumaß- (2) Die Anlieger haben das Bepflanzen der Ufer zu nahmen werden so durchgeführt, dass mehr als nur ge- dulden, soweit es für die Unterhaltung der Bundeswas- ringfügige Auswirkungen auf den Hochwasserschutz serstraße erforderlich ist. Die Anlieger können durch vermieden werden. Verfügung der Behörden der Wasser- und Schifffahrts- verwaltung des Bundes verpflichtet werden, die Ufer- §13 grundstücke in erforderlicher Breite so zu bewirtschaf- Planungen ten, dass die Unterhaltung nicht beeinträchtigt wird; sie (1) Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und haben bei der Nutzung die Erfordernisse des Ufer- Stadtentwicklung bestimmt im Einvernehmen mit der schutzes zu beachten. zuständigen Landesbehörde die Planung und Linien- (3) Entstehen durch Handlungen nach Absatz 1 führung der Bundeswasserstraßen. Bei der Bestim- oder 2 Schäden, hat der Geschädigte Anspruch auf mung der Linienführung sind die von dem Vorhaben Schadenersatz. berührten öffentlichen Belange einschließlich der Um- (4) Der Inhaber einer strom- und schifffahrtspolizei- weltverträglichkeit im Rahmen der Abwägung zu be- lichen Genehmigung (§ 31) hat ohne Anspruch auf Ent- rücksichtigen. schädigung zu dulden, dass die Ausübung der Geneh- (2) (weggefallen) migung durch Arbeiten zur Unterhaltung vorüberge- (3) Diese Bundesplanung hat Vorrang vor der Orts- hend behindert oder unterbrochen wird. Auf die Interes- planung. Entstehen der Gemeinde infolge der Durch- sen des zur Duldung Verpflichteten ist Rücksicht zu führung von Maßnahmen nach Absatz 1 Aufwendungen nehmen. für Entschädigungen, so sind sie ihr vom Träger der Maßnahmen zu ersetzen. Muss infolge dieser Maßnah- Abschnitt 5 men ein Bebauungsplan aufgestellt, geändert, ergänzt Ausbau und Neubau oder aufgehoben werden, so sind ihr auch die dadurch der Bundeswasserstraßen entstandenen Kosten zu ersetzen.

§12 §14 Allgemeine Vorschriften Planfeststellung, über Ausbau und Neubau vorläufige Anordnung (1) Der Ausbau und der Neubau der Bundeswas- (1) Der Ausbau, der Neubau oder die Beseitigung serstraßen als Verkehrswege sind Hoheitsaufgaben von Bundeswasserstraßen bedarf der vorherigen Plan- des Bundes. feststellung. Bei der Planfeststellung sind die von dem Vorhaben berührten öffentlichen und privaten Belange (2) Ausbau sind die Maßnahmen zur wesentlichen einschließlich der Umweltverträglichkeit im Rahmen der Umgestaltung einer Bundeswasserstraße, einer Kreu- Abwägung zu berücksichtigen. Anhörungs- und Plan- zung mit einer Bundeswasserstraße, eines oder beider feststellungsbehörde ist die Wasser- und Schifffahrts- Ufer, die über die Unterhaltung hinausgehen und die direktion; sie ist auch Genehmigungsbehörde. Erstreckt Bundeswasserstraße als Verkehrsweg betreffen. Für sich das Vorhaben auf den Bereich mehrerer Wasser- die Beseitigung einer Bundeswasserstraße gelten die und Schifffahrtsdirektionen, bestimmt das Bundes- Vorschriften über den Ausbau entsprechend. ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung eine (3) Gesetzliche oder vertragliche Bestimmungen, die der beteiligten Wasser- und Schifffahrtsdirektionen zur zum Ausbau oder Neubau Beitragsleistungen Dritter zuständigen Behörde. Für das Planfeststellungsverfah- vorsehen oder nach denen die Leistungen Dritten auf- ren gelten die §§ 72 bis 78 des Verwaltungsverfahrens- erlegt werden können, bleiben unberührt. gesetzes nach Maßgabe dieses Gesetzes. (4) Ausbauverpflichtungen des Bundes nach dem (1a) (weggefallen) Nachtrag zu dem Gesetz über den Staatsvertrag betref- fend den Übergang der Wasserstraßen von den Län- (1b) (weggefallen) dern auf das Reich vom 18. Februar 1922 (RGBl. I (2) Ist das Planfeststellungsverfahren eingeleitet, S. 222) bleiben unberührt. kann die Wasser- und Schifffahrtsdirektion nach Zu- (5) Der Ausbau oder der Neubau kann im Einzelfall stimmung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau Dritten zur Ausführung übertragen werden; dabei gehen und Stadtentwicklung und nach Anhörung der zustän- hoheitliche Befugnisse des Bundes nicht über. digen Landesbehörde und der anliegenden Gemeinden und Gemeindeverbände eine vorläufige Anordnung er- (6) Maßnahmen, die dem Ausbau oder dem Neubau lassen, in der Teilmaßnahmen zum Ausbau oder Neu- einer Bundeswasserstraße dienen, bedürfen keiner bau festgesetzt werden, wenn Gründe des Wohls der wasserrechtlichen Erlaubnis, Bewilligung oder Geneh- Allgemeinheit den alsbaldigen Beginn der Arbeiten migung. erfordern und die nach § 74 Abs. 2 des Verwaltungs- (7) Beim Ausbau oder dem Neubau einer Bundes- verfahrensgesetzes und nach § 14b Nr. 6 zu berück- wasserstraße sind in Linienführung und Bauweise Bild sichtigenden Interessen gewahrt werden. In der vorläu- und Erholungseignung der Gewässerlandschaft sowie figen Anordnung sind die Auflagen zur Sicherung dieser die Erhaltung und Verbesserung des Selbstreinigungs- Interessen und der Umfang der vorläufig zulässigen vermögens des Gewässers zu beachten. Die natürli- Bauarbeiten festzulegen. Die vorläufige Anordnung be- chen Lebensgrundlagen sind zu bewahren. Ausbau- rechtigt nicht zu einer wesentlichen Veränderung des maßnahmen müssen die nach §§ 25a bis 25d des Wasserstandes oder der Strömungsverhältnisse. Sie 966 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 ist den anliegenden Gemeinden und Gemeindeverbän- des Verwaltungsverfahrensgesetzes zu beteiligen. den sowie den Beteiligten zuzustellen und ortsüblich Für Vereinigungen, die sich nicht in der sich aus öffentlich bekannt zu machen. Die vorläufige Anord- Nummer 3 in Verbindung mit § 73 Abs. 4 Satz 1 nung tritt außer Kraft, wenn nicht binnen sechs Mona- des Verwaltungsverfahrensgesetzes ergebenden ten nach ihrem Erlass mit den Arbeiten begonnen wird. Frist geäußert haben, und im Falle des § 73 Abs. 8 Sie ersetzt nicht die Planfeststellung. Soweit die Teil- Satz 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes erfolgt maßnahmen durch die Planfeststellung für unzulässig die Benachrichtigung von der Planänderung und erklärt sind, ist der frühere Zustand wiederherzustellen. der Frist zur Stellungnahme in entsprechender An- Der Betroffene ist zu entschädigen, soweit ein Schaden wendung der Nummer 2 Satz 2. Im Regelfall kann eingetreten ist, der durch die Wiederherstellung des frü- von der Erörterung im Sinne des § 73 Abs. 6 des heren Zustandes nicht ausgeglichen wird. Verwaltungsverfahrensgesetzes und des § 9 Abs. 1 (3) Soweit das Vorhaben Belange der Landeskultur Satz 3 des Gesetzes über die Umweltverträglich- oder der Wasserwirtschaft berührt, bedürfen die Fest- keitsprüfung abgesehen werden. stellung des Planes, die Genehmigung und die vorläu- 7. Einwendungen gegen den Plan oder – im Falle des fige Anordnung des Einvernehmens mit der zuständi- § 73 Abs. 8 des Verwaltungsverfahrensgesetzes – gen Landesbehörde. Über die Erteilung des Einverneh- dessen Änderung sind nach Ablauf der Einwen- mens ist innerhalb von drei Monaten nach Übermittlung dungsfrist ausgeschlossen. Einwendungen und Stel- des Entscheidungsentwurfs zu entscheiden. lungnahmen der Vereinigungen sind nach Ablauf der Äußerungsfrist nach den Nummern 3 und 6 ausge- § 14a schlossen. Auf die Rechtsfolgen der Sätze 1 und 2 Anhörungsverfahren ist in der Bekanntmachung der Auslegung oder bei der Bekanntgabe der Einwendungs- oder Stellung- Für das Anhörungsverfahren gilt § 73 des Verwal- nahmefrist sowie in der Benachrichtigung der Ver- tungsverfahrensgesetzes mit folgenden Maßgaben: einigungen hinzuweisen. Abweichend von § 73 1. Die Auslegung nach § 73 Abs. 2 des Verwaltungs- Abs. 3a Satz 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes verfahrensgesetzes erfolgt in den Gemeinden, in können Stellungnahmen der Behörden, die nach Ab- denen sich das Vorhaben voraussichtlich auswirkt. lauf der Frist des § 73 Abs. 3a Satz 1 des Verwal- tungsverfahrensgesetzes eingehen, auch noch nach 2. Die Anhörungsbehörde benachrichtigt innerhalb der Fristablauf berücksichtigt werden; sie sind stets zu Frist des § 73 Abs. 2 des Verwaltungsverfahrensge- berücksichtigen, wenn später von einer Behörde setzes die nach § 59 des Bundesnaturschutzgeset- vorgebrachte öffentliche Belange der Planfeststel- zes oder nach landesrechtlichen Vorschriften im lungsbehörde auch ohne ihr Vorbringen bekannt Rahmen des § 60 des Bundesnaturschutzgesetzes sind oder hätten bekannt sein müssen oder für die anerkannten Vereine sowie sonstige Vereinigungen, Rechtmäßigkeit der Entscheidung von Bedeutung soweit diese sich für den Umweltschutz einsetzen sind. und nach in anderen gesetzlichen Vorschriften zur Einlegung von Rechtsbehelfen in Umweltangelegen- heiten vorgesehenen Verfahren anerkannt sind, (Ver- § 14b einigungen) von der Auslegung des Plans und gibt Planfeststellungs- ihnen Gelegenheit zur Stellungnahme. Die Benach- beschluss, Plangenehmigung richtigung erfolgt durch die ortsübliche Bekanntma- Für Planfeststellungsbeschluss und Plangenehmi- chung der Auslegung nach § 73 Abs. 5 Satz 1 des gung gilt § 74 des Verwaltungsverfahrensgesetzes mit Verwaltungsverfahrensgesetzes in den Gemeinden folgenden Maßgaben: nach Nummer 1. Unbeschadet davon bleibt die Be- teiligung anderer Vereinigungen nach den allgemei- 1. § 74 Abs. 6 des Verwaltungsverfahrensgesetzes nen Vorschriften. – auch in Verbindung mit Nummer 2 – gilt nur, wenn zusätzlich zu den dort genannten Voraussetzungen 3. Für Vereinigungen gilt § 73 Abs. 4 des Verwaltungs- für das Vorhaben nach dem Gesetz über die Um- verfahrensgesetzes entsprechend. § 73 Abs. 6 des weltverträglichkeitsprüfung keine Umweltverträg- Verwaltungsverfahrensgesetzes gilt entsprechend, lichkeitsprüfung durchzuführen ist. wenn die Vereinigungen fristgerecht Stellung ge- nommen haben. Sie sind von dem Erörterungstermin 2.Ergänzendzu§74Abs.6Satz1Nr.1desVerwal- zu benachrichtigen. tungsverfahrensgesetzes kann eine Plangenehmi- gung auch dann erteilt werden, wenn Rechte ande- 4. Nicht ortsansässige Betroffene, deren Person und rer nur unwesentlich beeinträchtigt werden. Aufenthalt bekannt sind, sollen auf Veranlassung der Anhörungsbehörde von der Auslegung in der 3. Die Plangenehmigung hat die Rechtswirkungen der GemeindemitdemHinweisnach§73Abs.5Satz2 Planfeststellung. des Verwaltungsverfahrensgesetzes benachrichtigt 4. Fälle unwesentlicher Bedeutung im Sinne des § 74 werden. Abs. 7 des Verwaltungsverfahrensgesetzes liegen 5. Die Anhörungsbehörde kann auf eine Erörterung ver- nur vor, wenn es sich bei dem Vorhaben zusätzlich zichten. Findet eine Erörterung statt, so hat die An- nicht um ein Vorhaben handelt, für das nach dem hörungsbehörde die Erörterung innerhalb von drei Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung eine Monaten nach Ablauf der Einwendungsfrist abzu- Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen ist. schließen. 5. Planfeststellungsbeschluss und Plangenehmigung 6. Soll ein ausgelegter Plan geändert werden, so sind sind dem Träger des Vorhabens, den Vereinigun- auch Vereinigungen entsprechend § 73 Abs. 8 Satz 1 gen, über deren Einwendungen und Stellungnah- Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 967

men entschieden worden ist, und denjenigen, über 3. Für die Zustellung und Auslegung sowie die Anfech- deren Einwendungen entschieden worden ist, mit tung der Entscheidung über die Verlängerung sind Rechtsbehelfsbelehrung zuzustellen. die Bestimmungen über den Planfeststellungsbe- 6. Die Planfeststellungsbehörde hat dem Träger des schluss entsprechend anzuwenden. Vorhabens Vorkehrungen oder die Errichtung und 4. Als Beginn der Durchführung des Plans gilt jede Unterhaltung von Anlagen auch dann aufzuerlegen, erstmals nach außen erkennbare Tätigkeit von mehr wenn erhebliche Nachteile dadurch zu erwarten als nur geringfügiger Bedeutung zur plangemäßen sind, dass Verwirklichung des Vorhabens; eine spätere Unter- a) der Wasserstand verändert wird oder brechung der Verwirklichung des Vorhabens berührt den Beginn der Durchführung nicht. b) eine Gewässerbenutzung, die auf einer Erlaubnis oder anderen Befugnis beruht, beeinträchtigt § 14d wird. Planänderung vor 7. Die Regelung einer Entschädigung bleibt dem Ent- Fertigstellung des Vorhabens schädigungsverfahren vorbehalten. Für die Planergänzung und das ergänzende Verfah- 8. Müssen vorhandene Anlagen infolge des Planfest- ren im Sinne des § 75 Abs. 1a Satz 2 des Verwaltungs- stellungsbeschlusses oder der Plangenehmigung verfahrensgesetzes und für die Planänderung vor Fer- ersetzt oder geändert werden, hat der Träger des tigstellung des Vorhabens gilt§76desVerwaltungsver- Vorhabens die Mehrkosten der Unterhaltung zu tra- fahrensgesetzes mit der Maßgabe, dass im Falle des gen. § 76 Abs. 1 des Verwaltungsverfahrensgesetzes von 9. Zur Sicherung des Beweises von Tatsachen, die für einer Erörterung im Sinne des § 73 Abs. 6 des Verwal- den Planfeststellungsbeschluss oder eine Plange- tungsverfahrensgesetzes und des § 9 Abs. 1 Satz 3 des nehmigung von Bedeutung sein können, besonders Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung ab- zur Feststellung des Zustandes einer Sache, kann gesehenwerdenkann.ImÜbrigengeltenfürdasneue die Planfeststellungsbehörde – auch vor Erlass des Verfahren die Vorschriften dieses Gesetzes. Planfeststellungsbeschlusses oder der Plangeneh- migung – durch eine selbständige Beweissiche- § 14e rungsanordnung die erforderlichen Maßnahmen an- Rechtsbehelfe ordnen, wenn sonst die Feststellung unmöglich (1) § 50 Abs. 1 Nr. 6 der Verwaltungsgerichtsord- oder wesentlich erschwert werden würde. nung gilt für Vorhaben im Sinne des § 14 Abs. 1 Satz 1, 10. Für Anträge auf Fortsetzung des Verfahrens bei vor- soweit die Vorhaben Bundeswasserstraßen betreffen, behaltenen Entscheidungen ist § 75 Abs. 3 des Ver- die wegen waltungsverfahrensgesetzes anzuwenden. 1. der Herstellung der Deutschen Einheit, 11. Die Planfeststellung ist zu versagen, wenn von dem 2. der Einbindung der neuen Mitgliedstaaten in die Ausbau oder Neubau Europäische Union, a) eine Beeinträchtigung des Wohls der Allgemein- 3. der Verbesserung der seewärtigen Zufahrten zu den heit zu erwarten ist, die nicht durch Auflagen ver- deutschen Seehäfen und deren Hinterlandanbin- hütet oder ausgeglichen werden kann, oder dung, b) nachteilige Wirkungen auf das Recht eines an- 4. ihres sonstigen internationalen Bezuges oder deren oder der in Nummer 6 bezeichneten Art zu erwarten sind, die nicht durch Auflagen ver- 5. der besonderen Funktion zur Beseitigung schwer- hütet oder ausgeglichen werden können, der Be- wiegender Verkehrsengpässe rechtigte fristgemäß Einwendungen erhoben hat in der Anlage 2 aufgeführt sind. und der Ausbau oder Neubau nicht dem Wohl (2) Die Anfechtungsklage gegen einen Planfeststel- der Allgemeinheit dient. lungsbeschluss oder eine Plangenehmigung für den Neubau oder Ausbau der in Anlage 2 genannten Bun- § 14c deswasserstraßen hat keine aufschiebende Wirkung. Rechtswirkungen der Der Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung Planfeststellung und der Plangenehmigung der Anfechtungsklage gegen einen Planfeststellungs- beschluss oder gegen eine Plangenehmigung nach Für die Rechtswirkungen der Planfeststellung und § 80 Abs. 5 Satz 1 der Verwaltungsgerichtsordnung Plangenehmigung gilt § 75 des Verwaltungsverfahrens- kann nur innerhalb eines Monats nach der Zustellung gesetzes mit folgenden Maßgaben: des Planfeststellungsbeschlusses oder der Plangeneh- 1. Wird mit der Durchführung des Plans nicht innerhalb migung gestellt und begründet werden. Darauf ist in der von zehn Jahren nach Eintritt der Unanfechtbarkeit Rechtsbehelfsbelehrung hinzuweisen. § 58 der Verwal- begonnen, so tritt er außer Kraft, es sei denn, er wird tungsgerichtsordnung gilt entsprechend. vorher auf Antrag des Trägers des Vorhabens von (3) Ist in anderen Fällen als denen des Absatzes 2 der Planfeststellungsbehörde um höchstens fünf die sofortige Vollziehung des Planfeststellungsbe- Jahre verlängert. schlusses oder der Plangenehmigung für den Neubau 2. Vor der Entscheidung nach Nummer 1 ist eine auf oder den Ausbau von Bundeswasserstraßen angeord- den Antrag begrenzte Anhörung nach dem für die net, so kann der Antrag nach § 80 Abs. 5 Satz 1 der Planfeststellung oder für die Plangenehmigung vor- Verwaltungsgerichtsordnung auf Wiederherstellung der geschriebenen Verfahren durchzuführen. aufschiebenden Wirkung der Anfechtungsklage nur in- 968 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 nerhalb eines Monats nach der Anordnung der soforti- dürfen nur mit Zustimmung des Wohnungsinhabers be- gen Vollziehung gestellt und begründet werden. Darauf treten werden. Satz 2 gilt nicht für Arbeits-, Betriebs- ist in der Rechtsbehelfsbelehrung hinzuweisen. § 58 oder Geschäftsräume während der jeweiligen Arbeits-, der Verwaltungsgerichtsordnung gilt entsprechend. Geschäfts- oder Aufenthaltszeiten. (4)TretenindenFällenderAbsätze2und3später (2) Die Absicht, Vorarbeiten im Sinne des Absatzes 1 Tatsachen ein, die die Anordnung der Wiederherstel- Satz 1 auszuführen, ist dem Eigentümer oder sonstigen lung der aufschiebenden Wirkung rechtfertigen, so Nutzungsberechtigten mindestens zwei Wochen vorher kann der durch den Planfeststellungsbeschluss oder unmittelbar oder durch ortsübliche Bekanntmachung in die Plangenehmigung Beschwerte einen hierauf ge- den Gemeinden, in deren Bereich die Vorarbeiten stützten Antrag nach § 80 Abs. 5 Satz 1 der Verwal- durchzuführen sind, bekannt zu geben. tungsgerichtsordnung innerhalb einer Frist von einem (3) Ein Eigentümer oder sonstiger Nutzungsberech- Monat stellen und begründen. Die Frist beginnt mit tigter kann eine Entschädigung verlangen, wenn ihm dem Zeitpunkt, in dem der Beschwerte von den Tatsa- durch eine Maßnahme nach Absatz 1 unmittelbare Ver- chen Kenntnis erlangt. mögensnachteile entstehen. (5) Der Kläger hat innerhalb einer Frist von sechs (4) § 11 Abs. 4 gilt entsprechend. Wochen die zur Begründung seiner Klage dienenden Tatsachen und Beweismittel anzugeben. § 87b Abs. 3 §17 der Verwaltungsgerichtsordnung gilt entsprechend. (weggefallen) (6) Mängel bei der Abwägung der von dem Vorhaben berührten öffentlichen und privaten Belange sind nur §18 erheblich, wenn sie offensichtlich und auf das Abwä- (weggefallen) gungsergebnis von Einfluss gewesen sind. Erhebliche Mängel bei der Abwägung oder eine Verletzung von §19 Verfahrens- oder Formvorschriften führen nur dann zur Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses oder der (weggefallen) Plangenehmigung, wenn sie nicht durch Planergänzung oder durch ein ergänzendes Verfahren behoben werden §20 können; die §§ 45 und 46 des Verwaltungsverfahrens- Vorzeitige Besitzeinweisung gesetzes bleiben unberührt. (1) Ist der sofortige Beginn von Bauarbeiten geboten und weigert sich der Eigentümer oder Besitzer, den Be- §15 sitz eines für den Neubau oder den Ausbau einer Bun- Veränderungssperre, Vorkaufsrecht deswasserstraße benötigten Grundstücks durch Ver- einbarung unter Vorbehalt aller Entschädigungsansprü- (1) Sobald der Plan ausgelegt oder andere Gelegen- heit gegeben ist, den Plan einzusehen (§ 73 Abs. 3 des che zu überlassen, so hat die Enteignungsbehörde den Verwaltungsverfahrensgesetzes), dürfen auf den vom Träger des Vorhabens auf Antrag nach Feststellung des Planes oder Erteilung der Plangenehmigung in den Be- Plan betroffenen Flächen bis zu ihrer Inanspruchnahme wesentlich wertsteigernde oder die geplanten Baumaß- sitz einzuweisen. Der Planfeststellungsbeschluss oder nahmen erheblich erschwerende Veränderungen nicht die Plangenehmigung müssen vollziehbar sein. Weite- rer Voraussetzungen bedarf es nicht. vorgenommen werden (Veränderungssperre). Verände- rungen, die in rechtlich zulässiger Weise vorher begon- (2) Die Enteignungsbehörde hat spätestens sechs nen worden sind, Unterhaltungsarbeiten und die Fort- Wochen nach Eingang des Antrags auf Besitzeinwei- führung einer bisher ausgeübten Nutzung werden da- sung mit den Beteiligten mündlich zu verhandeln. von nicht berührt. Unzulässige Veränderungen bleiben Hierzu sind der Träger des Vorhabens und die Betroffe- bei der Anordnung von Vorkehrungen und Anlagen nen zu laden. Dabei ist den Betroffenen der Antrag auf (§ 74 Abs. 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes, Besitzeinweisung mitzuteilen. Die Ladungsfrist beträgt § 14b Nr. 6) und im Entschädigungsverfahren unbe- drei Wochen. Mit der Ladung sind die Betroffenen auf- rücksichtigt. zufordern, etwaige Einwendungen gegen den Antrag vor der mündlichen Verhandlung bei der Enteignungs- (2) Dauert die Veränderungssperre über vier Jahre, behörde einzureichen. Sie sind außerdem darauf hinzu- können die Eigentümer für die dadurch entstandenen weisen, dass auch bei Nichterscheinen über den Antrag Vermögensnachteile Entschädigung verlangen. auf Besitzeinweisung und andere im Verfahren zu erle- (3) In den Fällen des Absatzes 1 Satz 1 steht dem digende Anträge entschieden werden kann. Bund an den betroffenen Flächen ein Vorkaufsrecht zu. (3) Soweit der Zustand des Grundstücks von Bedeu- tung ist, hat die Enteignungsbehörde diesen bis zum §16 Beginn der mündlichen Verhandlung in einer Nieder- Besondere Pflichten schrift festzustellen oder durch einen Sachverständigen im Interesse des Vorhabens ermitteln zu lassen. Den Beteiligten ist eine Abschrift (1) Eigentümer und sonstige Nutzungsberechtigte der Niederschrift oder des Ermittlungsergebnisses zu haben zur Vorbereitung der Planung und der Baudurch- übersenden. führung notwendige Vermessungen, Boden- und (4) Der Beschluss über die Besitzeinweisung ist dem Grundwasseruntersuchungen einschließlich der vor- Träger des Vorhabens und den Betroffenen spätestens übergehenden Anbringung von Markierungszeichen zwei Wochen nach der mündlichen Verhandlung zuzu- und sonstige Vorarbeiten durch den Träger des Vorha- stellen. Die Besitzeinweisung wird in dem von der Ent- bens oder von ihm Beauftragte zu dulden. Wohnungen eignungsbehörde bezeichneten Zeitpunkt wirksam. Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 969

Dieser Zeitpunkt soll auf höchstens zwei Wochen nach §25 Zustellung der Anordnung über die vorzeitige Besitzein- Verantwortliche Personen weisung an den unmittelbaren Besitzer festgesetzt wer- den. Durch die Besitzeinweisung wird dem Besitzer der (1) Strompolizeiliche Maßnahmen, die durch das Besitz entzogen und der Träger des Vorhabens Besit- Verhalten von Personen erforderlich werden, sind ge- zer. Der Träger des Vorhabens darf auf dem Grundstück gen die Personen zu richten, die die Gefahr oder die das im Antrag auf Besitzeinweisung bezeichnete Bau- Störung verursacht haben. Sie können auch gegen die- vorhaben durchführen und die dafür erforderlichen jenigen gerichtet werden, die für die Personen auf- Maßnahmen treffen. sichtspflichtig sind. (5) Der Träger des Vorhabens hat für die durch die (2) Wer einen anderen zu einer Verrichtung bestellt, vorzeitige Besitzeinweisung entstehenden Vermögens- ist neben diesem dafür verantwortlich, dass sich der nachteile Entschädigung zu leisten, soweit die Nach- andere bei der Ausführung der Verrichtung ordnungs- teile nicht durch die Verzinsung der Geldentschädigung gemäß verhält. für die Entziehung oder Beschränkung des Eigentums (3) Strompolizeiliche Maßnahmen, die durch das oder eines anderen Rechts ausgeglichen werden. Art Verhalten oder den Zustand eines Tieres oder durch und Höhe der Entschädigung sind von der Enteig- den Zustand einer Sache erforderlich werden, sind ge- nungsbehörde in einem Beschluss festzusetzen. gen den Eigentümer zu richten. Strompolizeiliche Maß- (6) Wird der festgestellte Plan oder die Plangenehmi- nahmen können auch gegen den gerichtet werden, der gung aufgehoben, so ist auch die vorzeitige Besitzein- die tatsächliche Gewalt ausübt; die Maßnahmen sind weisung aufzuheben und der vorherige Besitzer wieder nur gegen diesen zu richten, wenn er die tatsächliche in den Besitz einzuweisen. Der Träger des Vorhabens Gewalt gegen den Willen des Eigentümers oder eines hat für alle durch die Besitzeinweisung entstandenen anderen Verfügungsberechtigten ausübt, oder wenn er besonderen Nachteile Entschädigung zu leisten. auf einen im Einverständnis mit dem Eigentümer schriftlich gestellten Antrag als allein verantwortlich an- (7) Ein Rechtsbehelf gegen eine vorzeitige Besitzein- erkannt worden ist. weisung hat keine aufschiebende Wirkung. Der Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung nach § 80 §26 Abs. 5 Satz 1 der Verwaltungsgerichtsordnung kann nur innerhalb eines Monats nach der Zustellung des Besitz- Inanspruchnahme einweisungsbeschlusses gestellt und begründet wer- nicht verantwortlicher Personen den. (1) Zur Abwehr einer unmittelbar bevorstehenden Gefahr oder zur Beseitigung einer bereits eingetretenen §21 Störung können die Behörden der Wasser- und Schiff- Ausschluss von Ansprüchen fahrtsverwaltung des Bundes strompolizeiliche Maß- Dient der Ausbau oder der Neubau dem Wohl der nahmen auch gegen andere als die in § 25 bezeichne- Allgemeinheit und ist der festgestellte Plan unanfecht- ten Personen treffen und sie besonders zur Hilfeleis- bar, gilt § 11 des Wasserhaushaltsgesetzes entspre- tung anhalten, wenn chend. a) nach § 25 verantwortliche Personen nicht in An- spruch genommen werden können, §22 b) Maßnahmen durch die Behörden der Wasser- und (weggefallen) Schifffahrtsverwaltung des Bundes selbst oder durch beauftragte Dritte nicht möglich oder ausrei- §23 chend sind und (weggefallen) c) die heranzuziehenden Personen ohne erhebliche ei- gene Gefahr oder Verletzung überwiegender ander- Abschnitt 6 weitiger Verpflichtungen in Anspruch genommen werden können. Ordnungsvorschriften Der Betroffene kann für den ihm durch die Maßnahme §24 entstandenen Schaden eine angemessene Entschädi- gung in Geld verlangen. Strompolizei (2) Maßnahmen nach Absatz 1 dürfen nur solange (1) Die Behörden der Wasser- und Schifffahrtsver- und soweit getroffen und aufrechterhalten werden, als waltung des Bundes haben die Aufgabe, zur Gefahren- nicht andere Maßnahmen zur Beseitigung der Gefahr abwehr Maßnahmen zu treffen, die nötig sind, um die oder der Störung getroffen werden können. Bundeswasserstraßen in einem für die Schifffahrt erfor- derlichen Zustand zu erhalten (Strompolizei). §27 (2) Zur strompolizeilichen Überwachung der Bun- Strompolizeiverordnungen deswasserstraßen dürfen Beauftragte der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Grundstücke, Anlagen und Ein- (1) Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und richtungen sowie Wasserfahrzeuge betreten. Das Stadtentwicklung wird ermächtigt, Rechtsverordnun- Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung (Arti- genzurGefahrenabwehrnach§24Abs.1(Strompoli- kel 13 Abs. 1 des Grundgesetzes) wird insoweit einge- zeiverordnungen) zu erlassen. schränkt. (2) Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und (3) Die Hafenaufsicht (Hafenpolizei) bleibt unberührt. Stadtentwicklung kann durch Rechtsverordnung die Er- 970 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 mächtigung nach Absatz 1 auf die Wasser- und Schiff- bende, festgekommene, gestrandete oder gesunkene fahrtsdirektionen übertragen. Fahrzeuge oder schwimmende Anlagen oder durch an- (3) Strompolizeiverordnungen müssen in ihrem Inhalt dere treibende oder auf Grund geratene Gegenstände bestimmt sein. beeinträchtigt, können die Behörden der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes das Hindernis be- (4) Zuständig für die Änderung oder Aufhebung einer seitigen, wenn ein sofortiges Einschreiten erforderlich Strompolizeiverordnung ist die im Zeitpunkt der Ände- ist und wenn ein nach § 25 Verantwortlicher nicht oder rung oder Aufhebung für ihren Erlass zuständige Be- nicht rechtzeitig herangezogen werden kann oder wenn hörde. zu besorgen ist, dass dieser Verantwortliche das Hin- dernis nicht oder nicht wirksam beseitigen wird. §28 (2) Hat das Wasser- und Schifffahrtsamt erkennbar Strompolizeiliche Verfügungen mit der Beseitigung begonnen, so dürfen ohne seine (1) Die Wasser- und Schifffahrtsämter können zur Er- Zustimmung das Hindernis nicht mehr beseitigt und füllung der Aufgaben nach § 24 Abs. 1 Anordnungen Gegenstände nicht mehr von diesem fortgeschafft wer- erlassen, die an bestimmte Personen oder an einen be- den. Soweit möglich, sind die nach § 25 Verantwortli- stimmten Personenkreis gerichtet sind und ein Gebot chen und die Eigentümer der beseitigten Gegenstände oder Verbot enthalten (Strompolizeiliche Verfügungen). darüber unverzüglich zu unterrichten. (2) Strompolizeiliche Verfügungen können mündlich, (3) Ist das Hindernis beseitigt, ist den nach § 25 Ver- schriftlich oder durch Zeichen erlassen werden. Sie antwortlichen, den Eigentümern der beseitigten Gegen- müssen inhaltlich hinreichend bestimmt sein. Schriftlich ständeunddenInhabernvonRechtenandenGegen- erlassene Verfügungen sind zu begründen. ständen, soweit sie bekannt und alsbald zu erreichen (3) Ist der nach § 25 Verantwortliche nicht oder nicht sind, von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion anheim- rechtzeitig zu erreichen, kann das Wasser- und Schiff- zugeben, binnen einer von ihr zu bestimmenden Frist fahrtsamt die notwendige Maßnahme ausführen. Der zur Vermeidung der Zwangsvollstreckung die Kosten Verantwortliche ist von der Maßnahme unverzüglich zu der Beseitigung zu erstatten oder für sie Sicherheit zu unterrichten. Entstehen durch die Maßnahme Kosten, leisten. können sie ihm auferlegt werden. (4) Soweit die Kosten der Beseitigung nicht erstattet (4) Die Vorschriften der §§ 486 bis 487e des Han- werden oder nicht Sicherheit für sie geleistet wird, sind delsgesetzbuchs sowie der §§ 4 bis 5m des Binnen- sie aus den beseitigten Gegenständen zu zahlen. Ab- schifffahrtsgesetzes bleiben unberührt. satz 12 bleibt unberührt. (5) Die Vollstreckung in die Gegenstände erfolgt im §29 Wege des Verwaltungszwangsverfahrens. Vollstre- Verhältnismäßigkeit, Wahl der Mittel ckungsbehörde ist die Wasser- und Schifffahrtsdirek- tion. Vollstreckungsschuldner sind die Eigentümer der (1) Eine strompolizeiliche Verfügung darf nicht zu beseitigten Gegenstände, die als solche jedoch nur zur einem Schaden führen, der zu dem beabsichtigten Er- Duldung der Zwangsvollstreckung in die Gegenstände folg erkennbar außer Verhältnis steht. Die Wasser- und verpflichtet sind. Der Anspruch des Bundes wegen der Schifffahrtsämter sollen das Mittel zur Abwehr der Ge- Kosten der Beseitigung und der Verwertung geht allen fahr oder zur Beseitigung der Störung bestimmen, anderen Rechten an dem Erlös vor. wenn dieses für den Betroffenen nach den Umständen nicht ohne weiteres erkennbar ist. Kommen für die Er- (6) Die Vollstreckung darf, wenn eine Aufforderung füllung einer Aufgabe mehrere Maßnahmen in Betracht, nach Absatz 3 ergangen ist, nicht vor dem Ablauf der haben die Wasser- und Schifffahrtsämter nach pflicht- Frist angeordnet werden, die den in Absatz 3 genann- gemäßem Ermessen die Maßnahmen zu wählen, die ten Personen zur Abwendung der Zwangsvollstreckung den einzelnen und die Allgemeinheit am wenigsten be- gesetzt ist. einträchtigen. (7) Beseitigte Gegenstände, die nicht der Zwangs- (2) Dem Betroffenen ist auf Antrag zu gestatten, an vollstreckung in das unbewegliche Vermögen unterlie- Stelle eines durch strompolizeiliche Verfügung ange- gen, kann die Wasser- und Schifffahrtsdirektion auch drohten oder festgesetzten Mittels ein von ihm ange- öffentlich versteigern lassen. Die §§ 979 und 980 des botenes anderes Mittel anzuwenden, das die Gefahr Bürgerlichen Gesetzbuches gelten entsprechend. Aus ohne Beeinträchtigung der Allgemeinheit ebenso wirk- dem Erlös sind die Kosten der Beseitigung und der Ver- sam abwehren kann. Der Antrag kann nur bis zum Ab- wertung vorweg zu entnehmen. lauf einer Frist gestellt werden, die dem Betroffenen zur (8) Ein Überschuss bei der Verwertung der beseitig- Ausführung der Verfügung gesetzt wird, spätestens bis ten Gegenstände ist unter Verzicht auf das Recht der zum Ablauf der Frist für die Erhebung der verwaltungs- Rücknahme zu hinterlegen. gerichtlichen Anfechtungsklage. (9) Die Absätze 2 bis 7 gelten nicht für die Habe der §30 Besatzung, für das Reisegut der Reisenden und die Post. Besondere Befugnisse zur Beseitigung von Schifffahrtshindernissen (10) Verfahren die Behörden der Wasser- und Schiff- fahrtsverwaltung des Bundes nach den Vorschriften der (1) Wird der für die Schifffahrt erforderliche Zustand Absätze 2 bis 8, ist § 28 Abs. 3 Sätze 2 und 3 nicht einer Bundeswasserstraße oder die Sicherheit oder anzuwenden. Leichtigkeit des Verkehrs auf einer Bundeswasser- straße durch in der Bundeswasserstraße hilflos trei- (11) (weggefallen) Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 971

(12) Für die Kosten der Beseitigung haften persön- 3. für Anlagen, die beim Inkrafttreten dieses Gesetzes lich rechtmäßig vorhanden sind, 1. der nach § 25 Abs. 1 Verantwortliche, sofern er 4. für Maßnahmen im Rahmen des Gemeingebrauchs. Schiffseigentümer, Schiffseigner, Charterer, Reeder (4) Die Genehmigung kann unter Bedingungen und oder Ausrüster eines Schiffes ist und das Hindernis Auflagen erteilt werden, die eine Beeinträchtigung des in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Betrieb für die Schifffahrt erforderlichen Zustandes der Bun- des Schiffes verursacht worden ist, deswasserstraße oder die Sicherheit und Leichtigkeit 2.dernach§25Abs.3Verantwortliche,sofernessich des Verkehrs verhüten oder ausgleichen. bei dem beseitigten Gegenstand um ein Schiff han- delt und der Verantwortliche Schiffseigentümer, (5) Die Genehmigung darf nur versagt werden, wenn Schiffseigner, Charterer, Reeder oder Ausrüster des durch die beabsichtigte Maßnahme eine Beeinträchti- Schiffes ist. gung des für die Schifffahrt erforderlichen Zustandes der Bundeswasserstraße oder der Sicherheit und Mehrere Verpflichtete haften als Gesamtschuldner. Die Leichtigkeit des Verkehrs zu erwarten ist, die durch Be- Vorschriften der §§ 486 bis 487e des Handelsgesetz- dingungen und Auflagen weder verhütet noch ausge- buchs sowie der §§ 4 bis 5m des Binnenschifffahrtsge- glichen werden kann. Sind diese Bedingungen und Auf- setzes bleiben unberührt. lagen nicht möglich, darf die Genehmigung gleichwohl aus Gründen des Wohls der Allgemeinheit erteilt wer- §31 den. Strom- und schifffahrts- (6) Die Genehmigung ersetzt nicht die nach anderen polizeiliche Genehmigung Rechtsvorschriften erforderlichen Verwaltungsakte. (1) Einer strom- und schifffahrtspolizeilichen Geneh- migung des Wasser- und Schifffahrtsamtes bedürfen §32 1. Benutzungen (§ 3 des Wasserhaushaltsgesetzes) Rücknahme einer Bundeswasserstraße, und Widerruf der strom- und 2. die Errichtung, die Veränderung und der Betrieb von schifffahrtspolizeilichen Genehmigung Anlagen einschließlich des Verlegens, der Verände- (1) Das Wasser- und Schifffahrtsamt kann die strom- rung und des Betriebs von Seekabeln in, über oder und schifffahrtspolizeiliche Genehmigung ganz oder unter einer Bundeswasserstraße oder an ihrem Ufer, teilweise widerrufen, wenn es zur Erhaltung der Bun- wenn durch die beabsichtigte Maßnahme eine Beein- deswasserstraße in einem für die Schifffahrt erforderli- trächtigung des für die Schifffahrt erforderlichen Zu- chen Zustand oder zur Abwehr von Gefahren für die standes der Bundeswasserstraße oder der Sicherheit Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs notwendig und Leichtigkeit des Verkehrs zu erwarten ist. ist. Wenn ein Verwaltungsakt, der nach anderen (1a) Anlagen, die am 31. Dezember 1994 im Bereich Rechtsvorschriften für die Maßnahme erlassen ist der Erweiterung des Küstenmeeres nach dem Be- (§ 31 Abs. 6), nur gegen Entschädigung ganz oder teil- schluss der Bundesregierung vom 19. Oktober 1994 weise widerrufen werden kann, ist auch bei gänzlichem (BGBl. I S. 3428) vorhanden sind, sind dem Wasser- oder teilweisem Widerruf der strom- und schifffahrtspo- und Schifffahrtsamt anzuzeigen. Sie bedürfen keiner lizeilichen Genehmigung Entschädigung zu leisten. strom- und schifffahrtspolizeilichen Genehmigung, (2) Das Wasser- und Schifffahrtsamt kann die Ge- wenn das Wasser- und Schifffahrtsamt binnen eines nehmigung ferner ohne Entschädigung ganz oder teil- Monates nach Eingang der Anzeige nichts anderes mit- weise zurücknehmen, wenn der Unternehmer den teilt. Ist eine strom- und schifffahrtspolizeiliche Geneh- Zweck der Maßnahme so geändert hat, dass er mit migung erforderlich, ersetzt die Anzeige den Antrag auf den Antragsunterlagen nicht mehr übereinstimmt. Erteilung dieser Genehmigung. (3) Das Wasser- und Schifffahrtsamt kann die Ge- (2) Wer eine Bundeswasserstraße benutzen oder An- nehmigung ferner ohne Entschädigung widerrufen, lagen in, über oder unter einer solchen Wasserstraße wenn der Unternehmer oder an ihrem Ufer errichten, verändern oder betreiben will, hat dies dem Wasser- und Schifffahrtsamt anzuzei- 1. die Benutzung über den Rahmen der Genehmigung gen. Die Maßnahme bedarf keiner strom- und schiff- erheblich ausgedehnt hat, fahrtspolizeilichen Genehmigung, wenn das Wasser- 2. ihre Ausübung binnen einer ihm gesetzten angemes- und Schifffahrtsamt binnen eines Monats nach Eingang senen Frist nicht begonnen oder die Genehmigung der Anzeige nichts anderes mitteilt. Telekommunika- drei Jahre ununterbrochen nicht ausgeübt hat. tionslinien im Sinne des § 3 Nr. 26 des Telekommunika- tionsgesetzes sind anzeigepflichtig, aber genehmi- §33 gungsfrei. Ist eine strom- und schifffahrtspolizeiliche Besondere Pflichten Genehmigung erforderlich, ersetzt die Anzeige den An- im Interesse der Überwachung trag auf Erteilung dieser Genehmigung. (3) Eine Anzeige oder eine strom- und schifffahrts- (1) Überprüft das Wasser- und Schifffahrtsamt, ob polizeiliche Genehmigung ist nicht erforderlich die Bedingungen und Auflagen der strom- und schiff- fahrtspolizeilichen Genehmigung erfüllt werden, hat der 1. für das Einbringen von Stoffen zu Zwecken der Fi- Inhaber der Genehmigung das Betreten von Grundstü- scherei, cken zu gestatten, die Anlagen und Einrichtungen zu- 2. für Benutzungen, die beim Inkrafttreten dieses Ge- gänglich zu machen, Auskünfte zu erteilen, die erforder- setzes in zulässiger Weise ausgeübt werden, lichen Arbeitskräfte, Unterlagen und Werkzeuge zur 972 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007

Verfügung zu stellen und technische Ermittlungen und (5) Für Maßnahmen zum Setzen, zur Unterhaltung Prüfungen zu dulden. oder zum Betrieb von Schifffahrtszeichen gelten § 7 Abs.3und§16entsprechend. (2) Werden besondere Überwachungsmaßnahmen, vor allem fachtechnische Untersuchungen, erforderlich, (6) Für die Ablieferung besitzlos gewordener bun- können dem Inhaber der strom- und schifffahrtspolizei- deseigener Schifffahrtszeichen einschließlich Zubehör lichen Genehmigung die Kosten dieser Maßnahmen und Anlageteile sowie bundeseigener meereskundli- auferlegt oder die Untersuchungen auf seine Kosten cher Messgeräte setzt das zuständige Wasser- und aufgegeben werden. Schifffahrtsamt auf Antrag des Bergers dieser Gegen- stände einen von dem Amt zu erstattenden Bergelohn (3) Der zur Erteilung einer Auskunft Verpflichtete nach Maßgabe der vom Bundesministerium für Verkehr, kann die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Bau und Stadtentwicklung im Einvernehmen mit dem Beantwortung ihn selbst oder einen der in § 383 Abs. 1 Bundesministerium der Finanzen und dem Bundesmi- Nr. 1 bis 3 der Zivilprozessordnung bezeichneten Ange- nisterium für Wirtschaft und Technologie festgelegten hörigen der Gefahr strafgerichtlicher Verfolgung oder Vergütungssätze fest. eines Verfahrens nach dem Gesetz über Ordnungswid- rigkeiten aussetzen würde. §35 (4) Auf die nach Absatz 1 erlangten Kenntnisse und Wasserstands- und Hochwassermeldedienst, Unterlagen sind die §§ 93, 97, 105 Abs. 1, § 111 Abs. 5 Eisbekämpfung und Feuerschutz in Verbindung mit § 105 Abs. 1 sowie § 116 Abs. 1 der Abgabenordnung nicht anzuwenden. Dies gilt nicht, so- (1) Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bun- weit die Finanzbehörden die Kenntnisse für die Durch- desunterhältnebenderihrnach§8obliegendenUn- führung eines Verfahrens wegen einer Steuerstraftat terhaltung, soweit möglich und zumutbar, einen Was- sowie eines damit zusammenhängenden Besteue- serstands- und Hochwassermeldedienst im Benehmen rungsverfahrens benötigen, an deren Verfolgung ein mit den Ländern, um zu einer rechtzeitigen und zuver- zwingendes öffentliches Interesse besteht, oder soweit lässigen Hochwasserwarnung und -vorhersage beizu- es sich um vorsätzlich falsche Angaben des Auskunfts- tragen. Sie soll, unbeschadet anderer besonderer Ver- pflichtigen oder der für ihn tätigen Personen handelt. pflichtungen, für die Eisbekämpfung auf den Bundes- wasserstraßen sorgen, soweit sie wirtschaftlich zu ver- Abschnitt 7 treten ist. (2) Soweit Brände auf den Seewasserstraßen und Besondere Aufgaben den angrenzenden Mündungstrichtern der Binnenwas- serstraßen den Verkehr behindern können, ist der Bund §34 zur Unterhaltung des Feuerschutzes nach Maßgabe ei- Schifffahrtszeichen ner mit den Ländern zu schließenden Vereinbarung zu- ständig. (1) Das Setzen und Betreiben von Schifffahrtszei- chen, die für die Schifffahrt auf Bundeswasserstraßen gelten, sind Hoheitsaufgaben des Bundes. Abschnitt 8 (2) Rechtliche Verpflichtungen Dritter, bestimmte Entschädigung Schifffahrtszeichen zu setzen oder zu betreiben, blei- ben unberührt. Wer ein Schifffahrtszeichen setzen oder §36 betreiben will, ohne dazu rechtlich verpflichtet zu sein, Allgemeine bedarf einer Genehmigung der Wasser- und Schiff- Vorschriften über Entschädigung fahrtsdirektion. Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion (1) Eine Entschädigung nach diesem Gesetz bemisst kann die Zuständigkeit zur Erteilung der Genehmigung sich nach dem Entgelt, das für eine vergleichbare Leis- auf das Wasser- und Schifffahrtsamt übertragen. Die tung im Wirtschaftsverkehr üblich ist. Fehlt es an einer Genehmigung kann unter Bedingungen und Auflagen vergleichbaren Leistung oder ist ein übliches Entgelt erteilt werden, die eine Beeinträchtigung der Sicherheit nicht zu ermitteln, ist die Entschädigung unter gerech- und Leichtigkeit des VerkehrsoderdesfürdieSchiff- ter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der fahrt erforderlichen Zustandes der Bundeswasser- Beteiligten zu bemessen. Wenn zur Zeit des Vorgangs, straße verhüten oder ausgleichen. Die Genehmigung der die Entschädigungspflicht auslöst, Nutzungen ge- kann befristet werden. Für die Überwachung gilt § 33 zogen werden, ist die Entschädigung nach deren Be- entsprechend. einträchtigung zu bemessen; der Entschädigungsbe- (3) Wer auf Grund einer rechtlichen Verpflichtung rechtigte kann ferner eine angemessene Entschädigung oder einer Genehmigung ein Schifffahrtszeichen setzt verlangen, soweit durch den die Entschädigungspflicht oder betreibt, nimmt damit keine hoheitliche Befugnis auslösenden Vorgang Aufwendungen an Wert verlieren, des Bundes wahr. mit denen er die Nutzung seines Grundstücks vorberei- (4) Anlagen und ortsfeste Einrichtungen aller Art dür- tet und die er im Vertrauen auf den Fortbestand des fen weder durch ihre Ausgestaltung noch durch ihren bisherigen Zustandes gemacht hat. Auch ist eine durch Betrieb zu Verwechslungen mit Schifffahrtszeichen An- den entschädigungspflichtigen Vorgang eingetretene lass geben, deren Wirkung beeinträchtigen, deren Be- Minderung des Verkehrswertes des Grundstücks zu trieb behindern oder die Schiffsführer durch Blendwir- berücksichtigen, soweit sie nicht nach Satz 3 bereits kungen, Spiegelungen oder anders irreführen oder be- berücksichtigt ist. hindern. Wirtschaftswerbung in Verbindung mit Schiff- (2) Die Entschädigung ist in Geld festzusetzen. Als fahrtszeichen ist unzulässig. Entschädigung können auch andere Maßnahmen fest- Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 973 gesetzt werden, wenn sie mit wirtschaftlich zumutbaren §39 Mitteln durchgeführt werden können und der Entschä- Rechtsweg digungsberechtigte zustimmt. Ist die Entschädigung in wiederkehrenden Leistungen festgesetzt und haben (1) Wegen der Festsetzung der Entschädigung kön- sich die tatsächlichen Verhältnisse, die der Festsetzung nen die Beteiligten binnen einer Frist von drei Monaten der Entschädigung zugrunde lagen, wesentlich geän- nach Zustellung des Bescheides Klage vor den ordent- dert, kann die Höhe der wiederkehrenden Leistungen lichen Gerichten erheben. Diese Frist ist eine Notfrist im neu festgesetzt werden, wenn es notwendig ist, um Sinne der Zivilprozessordnung. Die Klage kann auch eine offenbare Unbilligkeit zu vermeiden. erhoben werden, wenn die Wasser- und Schifffahrtsdi- rektion binnen sechs Monaten nach Erlass des Verwal- (3) Wird die Nutzung eines Grundstücks durch den tungsaktes oder nach dem Vorgang, der die Beein- entschädigungspflichtigen Vorgang unmöglich ge- trächtigung herbeigeführt hat, eine Entschädigung macht oder erheblich erschwert oder kann das Grund- nicht festgesetzt hat; ist eine Entschädigung nach stück nach seiner bisherigen Bestimmung nicht mehr § 22 Abs. 2 festzusetzen, beginnt die Frist von sechs zweckmäßig genutzt werden, kann der Grundstücksei- Monaten mit der Antragstellung. gentümer statt einer Entschädigung verlangen, dass der Entschädigungspflichtige das Grundstück zum Ver- (2) Für die Klage ist das Landgericht ohne Rücksicht kehrswert erwirbt. auf den Wert des Streitgegenstandes ausschließlich zu- ständig. Örtlich zuständig ist ausschließlich das Land- §37 gericht, in dessen Bezirk die Beeinträchtigung eintritt; § 36 Nr. 4 der Zivilprozessordnung gilt entsprechend. Einigung, Festsetzungsbescheid (3) Die Klage gegen den Entschädigungspflichtigen (1) Zuständig für die Festsetzung der Entschädigung wegen der Entschädigung in Geld ist auf Zahlung des ist die Wasser- und Schifffahrtsdirektion. Sie hat auf verlangten Betrages oder Mehrbetrages zu richten. Die eine gütliche Einigung hinzuwirken. Kommt vor Festset- Klage gegen den Entschädigungsberechtigten ist da- zung der Entschädigung eine Einigung zustande, ist rauf zu richten, dass die Entschädigung unter Aufhe- eine Niederschrift aufzunehmen. Die Niederschrift ent- bung oder Abänderung des Bescheides anders festge- hält: setzt wird. 1. Ort und Zeit der Verhandlung; (4) Das Gericht kann im Falle des Absatzes 3 Satz 2 2. die Bezeichnung der Beteiligten (Entschädigungsbe- auf Antrag des Berechtigten den Bescheid für vorläufig rechtigter und Entschädigungspflichtiger), ihrer ge- vollstreckbar erklären. setzlichen Vertreter und ihrer Bevollmächtigten; 3. die Erklärungen der Beteiligten. Abschnitt 9 Die Niederschrift ist den Beteiligten vorzulesen oder zur Kreuzungen Durchsicht vorzulegen. In der Niederschrift ist zu ver- mit öffentlichen Verkehrswegen merken, dass es geschehen und die Genehmigung er- teilt ist. §40 (2) Kommt keine Einigung zustande, setzt die Was- Duldungspflicht ser- und Schifffahrtsdirektion die Entschädigung fest. In den Festsetzungsbescheid sind die Angaben nach Ab- (1) Erfordert die Linienführung einer neu zu bauen- satz 1 Satz 4 Nr. 2 aufzunehmen. Er ist zu begründen den Bundeswasserstraße oder eines anderen neuen öf- und den Beteiligten mit einer Belehrung über den fentlichen Verkehrsweges eine Kreuzung, hat der an- Rechtsweg (§ 39) zuzustellen; § 58 der Verwaltungsge- dere Beteiligte die Kreuzungsanlage zu dulden. Seine richtsordnung gilt entsprechend. verkehrlichen und betrieblichen Belange sind angemes- sen zu berücksichtigen. Dies gilt auch für die Änderung §38 bestehender Kreuzungsanlagen. Vollstreckung (2) Öffentliche Verkehrswege sind (1) Die Zwangsvollstreckung nach der Zivilprozess- 1. die Eisenbahnen, die dem öffentlichen Verkehr die- ordnung findet statt nen, sowie die Eisenbahnen, die nicht dem öffentli- chen Verkehr dienen, wenn die Betriebsmittel auf Ei- 1. aus der Niederschrift über die Einigung, wenn die senbahnen des öffentlichen Verkehrs übergehen vollstreckbare Ausfertigung mindestens eine Woche können (Anschlussbahnen), und ferner die den An- vorher zugestellt ist; schlussbahnen gleichgestellten Eisenbahnen, 2. aus dem Festsetzungsbescheid, wenn die voll- 2. die öffentlichen Straßen, Wege und Plätze, streckbare Ausfertigung bereits zugestellt ist oder gleichzeitig zugestellt wird. 3. die sonstigen öffentlichen Bahnen auf besonderen Bahnkörpern. (2) Die vollstreckbare Ausfertigung wird von dem Ur- kundsbeamten der Geschäftsstelle des Amtsgerichts erteilt, in dessen Bezirk die Wasser- und Schifffahrtsdi- §41 rektion ihren Sitz hat. In den Fällen der §§ 731, 767 Kosten der bis 770, 785, 786 und 791 der Zivilprozessordnung ent- Herstellung von Kreuzungsanlagen scheidet das in Satz 1 bezeichnete Gericht. (1) Werden Bundeswasserstraßen ausgebaut oder (3) Die vollstreckbare Ausfertigung des Festset- neu gebaut und müssen neue Kreuzungen mit öffentli- zungsbescheides wird nur erteilt, wenn und soweit er chen Verkehrswegen hergestellt oder bestehende ge- für die Beteiligten unanfechtbar ist. ändert werden, hat die Wasser- und Schifffahrtsverwal- 974 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 tung des Bundes die Kosten der Kreuzungsanlagen gen. Hat ein Beteiligter nach § 41 Abs. 1 oder 2 Ände- oder ihrer Änderung zu tragen, soweit nicht ein anderer rungskosten getragen, ist er verpflichtet, dem anderen auf Grund eines bestehenden Rechtsverhältnisses Beteiligten die Mehrkosten für die Unterhaltung zu er- dazu verpflichtet ist. statten, die diesem durch die Änderung entstehen. Hat (2) Werden öffentliche Verkehrswege verändert oder ein Beteiligter nach § 41 Abs. 5 Änderungskosten an- neu angelegt und müssen neue Kreuzungen mit Bun- teilig getragen, ist er verpflichtet, dem anderen Beteilig- deswasserstraßen hergestellt oder bestehende geän- ten im Verhältnis seines Anteils die Mehrkosten für die dert werden, hat der Baulastträger des öffentlichen Ver- Unterhaltung zu erstatten, die diesem durch die Ände- kehrsweges die Kosten der Kreuzungsanlagen oder ih- rung entstehen. rer Änderungen zu tragen, soweit nicht ein anderer auf (3) Der nach Absatz 1 Satz 1 zur Unterhaltung Ver- Grund eines bestehenden Rechtsverhältnisses dazu pflichtete hat die Mehrkosten zu erstatten, die anderen verpflichtet ist. bei der Erfüllung ihrer Unterhaltungsaufgaben durch die (3) Zu den Kosten neuer Kreuzungen gehören auch Kreuzungsanlagen erwachsen. die Kosten der Änderungen, die durch die neue Kreu- (4) Ist die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des zung an dem Verkehrsweg des anderen Beteiligten un- Bundes zur Unterhaltung nach Absatz 1 verpflichtet, er- ter Berücksichtigung der übersehbaren Verkehrsent- streckt sich ihre Verpflichtung nur auf das Kreuzungs- wicklung notwendig sind. bauwerk. Die übrigen Teile der Kreuzungsanlagen ha- (4) Werden eine Bundeswasserstraße und ein öffent- ben die Beteiligten zu unterhalten, zu deren öffentlichen licher Verkehrsweg gleichzeitig neu angelegt, haben die Verkehrswegen sie gehören. Die Wasser- und Schiff- Beteiligten die Kosten der Kreuzungsanlage je zur fahrtsverwaltung des Bundes hat den Beteiligten die Hälfte zu tragen. Mehrkosten der Unterhaltung an den Kreuzungsanla- gen außerhalb des Kreuzungsbauwerks zu erstatten. (5) Wird eine Bundeswasserstraße ausgebaut und wird gleichzeitig ein öffentlicher Verkehrsweg geändert, (4a)IndenFällenderAbsätze2,3und4Satz3sind haben die beiden Beteiligten die dadurch entstehenden die Mehrkosten und die anteiligen Unterhaltungskosten Kosten in dem Verhältnis zu tragen, in dem die Kosten auf Verlangen eines Beteiligten abzulösen. Das Bun- bei getrennter Durchführung der Maßnahmen zueinan- desministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der stehen würden. Als gleichzeitig gelten die Maßnah- wird ermächtigt, mit Zustimmung des Bundesrates men, wenn beide Beteiligte sie verlangen oder hätten durch Rechtsverordnung die Berechnung und die Zah- verlangen müssen. lung von Ablösungsbeträgen näher zu bestimmen so- wie dazu ein Verfahren zur gütlichen Beilegung von (5a) Vorteile, die dem anderen Beteiligten durch Än- Streitigkeiten festzulegen. derungen im Sinne der Absätze 1, 2 oder 5 erwachsen, sind auszugleichen (Vorteilsausgleich). (5) Die Absätze 1 bis 4 gelten nicht, wenn bei dem Inkrafttreten dieses Gesetzes die Tragung der Kosten (6) Zu den Kosten der Kreuzungsanlage gehören die nach bestehenden Rechtsverhältnissen anders geregelt Kosten, die mit der Herstellung oder Änderung des ist oder wenn etwas anderes vereinbart wird. Kreuzungsbauwerks, sowie die Kosten, die mit der durch die Kreuzung notwendig gewordenen Änderung §43 oder Beseitigung öffentlicher Verkehrswege verbunden sind. Kommt über die Aufteilung der Kosten keine Eini- Durchfahrten unter Brücken gung zustande, so ist hierüber im Planfeststellungsbe- im Zuge öffentlicher Verkehrswege schluss (§ 14b) zu entscheiden. (1) Ist die Durchfahrt unter Brücken im Zuge öffentli- (7) Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und cher Verkehrswege durch Leitwerke, Leitpfähle, Dalben, Stadtentwicklung kann mit Zustimmung des Bundesra- Absetzpfähle oder ähnliche Einrichtungen zu sichern tes Rechtsverordnungen erlassen, durch die oder durch Schifffahrtszeichen zu bezeichnen, hat der Rechtsträger, auf dessen Kosten die Brücke errichtet 1. der Umfang der Kosten näher bestimmt wird und für oder geändert wird, auch die Kosten der Herstellung die Verwaltungskosten Pauschalbeträge festgesetzt dieser Einrichtungen zu tragen. werden; (2) Die Unterhaltung der Einrichtungen obliegt der 2. bestimmt wird, wie die bei getrennter Durchführung Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Die der Maßnahmen nach Absatz 5 entstehenden Kos- Unterhaltung umfasst auch spätere Erneuerungen und ten unter Anwendung von Erfahrungswerten für die den Betrieb der Einrichtungen. Der Rechtsträger, auf Baukosten in vereinfachter Form ermittelt werden. dessen Kosten die Einrichtungen hergestellt sind, hat der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes §42 die Unterhaltungskosten zu erstatten. Unterhaltung der Kreuzungsanlagen (3) Sind die Einrichtungen wegen der Entwicklung (1) Die Kreuzungsanlagen im Zuge öffentlicher Ver- der Schifffahrt oder bei einer Änderung von Rechtsvor- kehrswege hat der Beteiligte zu unterhalten, der die schriften durch andere Einrichtungen zu ersetzen, hat Kosten der Herstellung der Kreuzungsanlage ganz oder die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes die überwiegend getragen hat. Die Unterhaltung umfasst neuen Einrichtungen auf ihre Kosten herzustellen und auch spätere Erneuerungen und den Betrieb der be- zu unterhalten. Der nach Absatz 2 Satz 3 Verpflichtete weglichen Bestandteile der Kreuzungsanlagen. hat zu den weiteren Unterhaltungskosten bis zur Höhe (2) Hat ein Beteiligter nach § 41 Abs. 4 Herstellungs- seiner bisherigen Verpflichtungen beizutragen. kosten anteilig getragen, ist er verpflichtet, im Verhält- (4) Werden die Einrichtungen erst nach der Errich- nis seines Anteils zu den Unterhaltungskosten beizutra- tung der Brücke notwendig, hat sie die Wasser- und Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 975

Schifffahrtsverwaltung des Bundes auf ihre Kosten her- den Ländern auf das Reich vom 18. Februar 1922 zustellen und zu unterhalten. (RGBl. I S. 222) – Zusatzvertrag mit Hamburg – und (5) Die Absätze 1 bis 4 gelten nicht, wenn bei dem Zweiter Nachtrag zu dem Gesetz über den Staatsver- Inkrafttreten dieses Gesetzes die Tragung der Kosten trag betreffend den Übergang der Wasserstraßen von nach bestehenden Rechtsverhältnissen anders geregelt den Ländern auf das Reich vom 22. Dezember 1928 – ist. (RGBl. 1929 II S. 1) Nachtrag zum Zusatzvertrag mit Hamburg – inVerbindungmit§1Abs.1Satz4des (6) Wenn es die besonderen Verhältnisse einer Brü- Gesetzes über die vermögensrechtlichen Verhältnisse cke erfordern, kann die Wasser- und Schifffahrtsverwal- der Bundeswasserstraßen vom 21. Mai 1951 (BGBl. I tung des Bundes mit dem für die Brücke zuständigen S. 352), § 1 der Verordnung über die Verwaltung der Rechtsträger vereinbaren, dass dieser Einrichtungen Elbe im Gebiete Groß-Hamburg vom 30. Juni 1937 ganz oder teilweise herstellt, betreibt oder andere Auf- (RGBl. I S. 727) und § 1 der Verordnung über die Ver- gaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des waltung der Elbe und anderer Reichswasserstraßen Bundes zu ihrer Unterhaltung wahrnimmt. Durch die durch die Hansestadt Hamburg vom 31. Dezember Vereinbarung werden die Obliegenheiten der Wasser- 1938 (RGBl. 1939 I S. 3) – bleiben unberührt. und Schifffahrtsverwaltung des Bundes nach den Ab- sätzen2bis4nichtberührt. §46 Abschnitt 10 Rechtsverordnungen Durchführung des Gesetzes Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadt- §44 entwicklung wird ermächtigt, Rechtsverordnungen zu Enteignung für Zwecke erlassen über der Bundeswasserstraßen 1. die Regelung des Betriebs von Anlagen nach § 1 (1) Für Zwecke der Unterhaltung, des Ausbaus und Abs. 4 Nr. 1, des Neubaus von Bundeswasserstraßen durch den Bund, für die Errichtung von bundeseigenen Schiff- 2. die Zulassung des Befahrens von Talsperren und fahrtsanlagen und bundeseigenen Schifffahrtszeichen Speicherbecken mit Wasserfahrzeugen (§ 5), sowie für Maßnahmen in Landflächen an Bundeswas- serstraßen nach § 9 ist die Enteignung zulässig, soweit 3. die Regelung, Beschränkung oder Untersagung des sie zur Ausführung des Vorhabens notwendig ist. Einer Gemeingebrauchs im Rahmen des § 6, weiteren Feststellung der Zulässigkeit bedarf es nicht. 4. die Zuständigkeiten der Behörden der Wasser- und (2) Ist nach diesem Gesetz für das Vorhaben eine Schifffahrtsverwaltung des Bundes, wenn ihre Zu- Planfeststellung durchzuführen, ist dem Enteignungs- ständigkeiten nicht bereits im Gesetz festgelegt verfahren der festgestellte Plan zugrunde zu legen; er sind. ist für die Enteignungsbehörde bindend. (3) Die Enteignung wird von den zuständigen Lan- Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtent- desbehörden nach Landesrecht durchgeführt. wicklung kann durch Rechtsverordnung diese Ermäch- tigung auf die Wasser- und Schifffahrtsdirektionen §45 übertragen. Zuständigkeiten (1) Die Behörden der Wasser- und Schifffahrtsver- §47 waltung des Bundes führen dieses Gesetz durch, wenn es nichts anderes bestimmt. Kostenregelung (2) (weggefallen) (1) Für Amtshandlungen nach den §§ 14, 14b, 14d, (3) Als fachtechnische Behörden stehen der Wasser- 28, 31, 32, 34, 37 dieses Gesetzes und § 75 Abs. 2 und Schifffahrtsverwaltung des Bundes die Bundesan- Satz 2 und 4 des Verwaltungsverfahrensgesetzes sowie stalt für Wasserbau, die Bundesanstalt für Gewässer- nach den auf Grund der §§ 5, 27 und 46 erlassenen kunde und, soweit Fragen der Fischerei berührt wer- Rechtsverordnungen werden Kosten (Gebühren und den, auch die Bundesforschungsanstalt für Fischerei Auslagen) erhoben. zur Verfügung. (2) Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und (4) Die nach diesem Gesetz begründeten Zuständig- Stadtentwicklung wird ermächtigt, im Einvernehmen keiten bestehen auch in den Teilen einer Bundeswas- mit dem Bundesministerium der Finanzen durch serstraße, die in einen Hafen einbezogen sind, der nicht Rechtsverordnung die Gebühren für die einzelnen vom Bund betrieben wird. Die Zuständigkeiten für die Amtshandlungen im Sinne des Absatzes 1 zu bestim- Hafenaufsicht (Hafenpolizei) bleiben unberührt. men und dabei feste Sätze oder Rahmensätze vorzu- (5) Die Aufgaben und Zuständigkeiten der Freien sehen. Die Gebührensätze sind so zu bemessen, dass und Hansestadt Hamburg nach den mit Hamburg und der mit den Amtshandlungen verbundene Personal- Preußen abgeschlossenen Zusatzverträgen zum und Sachaufwand gedeckt wird; bei begünstigenden Staatsvertrag betreffend den Übergang der Wasser- Amtshandlungen kann daneben die Bedeutung, der straßen von den Ländern auf das Reich und ihre Ergän- wirtschaftliche Wert oder der sonstige Nutzen für den zungen – Nachtrag zu dem Gesetz über den Staatsver- Gebührenschuldner angemessen berücksichtigt wer- trag betreffend den Übergang der Wasserstraßen von den. 976 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007

§48 (3) Verwaltungsbehörde im Sinne des § 36 Abs. 1 Anforderungen Nr. 1 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten ist die der Sicherheit und Ordnung Wasser- und Schifffahrtsdirektion. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ist dafür verantwortlich, dass die bundeseigenen §§ 51 bis 55 Schifffahrtsanlagen und Schifffahrtszeichen sowie die (weggefallen) bundeseigenen wasserbaulichen Anlagen allen Anfor- derungen der Sicherheit und Ordnung genügen. Be- §56 hördlicher Genehmigungen, Erlaubnisse und Abnah- men bedarf es nicht. Überleitungsbestimmungen (1) Wenn bei dem Inkrafttreten dieses Gesetzes Tal- Abschnitt 11 sperren und Speicherbecken mit Wasserfahrzeugen Bußgeldvorschriften, Schlussvorschriften befahren werden dürfen, ist eine neue Zulassung nach deraufGrunddes§46Nr.2erlassenenRechtsverord- §49 nung nicht nötig. (weggefallen) (2) Für die Fortführung der beim Inkrafttreten dieses Gesetzes anhängigen Verfahren zum Ausbau oder Neu- §50 bau einer Bundeswasserstraße gelten die Bestimmun- Ordnungswidrigkeiten gen dieses Gesetzes, wenn eine Sachentscheidung bis zum Inkrafttreten dieses Gesetzes noch nicht ergangen (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder ist. fahrlässig (3) Soweit bei dem Inkrafttreten dieses Gesetzes die 1. entgegen § 5 eine Talsperre oder ein Speicherbe- Rhein-Main-Donau Aktiengesellschaft, die Neckar Akti- cken mit Wasserfahrzeugen befährt, engesellschaft, die Donaukraftwerk Jochenstein Akti- 2. einer Vorschrift einer nach § 5 Satz 3, § 27 oder § 46 engesellschaft und die Mittelweser-Aktiengesellschaft Nr. 1 bis 3 ergangenen Rechtsverordnung zuwider- vertraglich verpflichtet sind, Bundeswasserstraßen handelt, soweit die Rechtsverordnung für einen be- auszubauen oder neu zu bauen, ist eine neue Übertra- stimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift gung nach § 12 Abs. 5 nicht nötig. verweist, (4) Die der Rhein-Main-Donau Aktiengesellschaft in 3. entgegen der Vorschrift des § 30 Abs. 2 ein Hinder- Durchführung des Main-Donau-Staatsvertrages vom nis beseitigt oder Gegenstände von diesem fort- 13. Juni 1921 übertragene Aufgabe wird durch die Auf- schafft, hebung des Rhein-Main-Donau-Gesetzes vom 11. Mai 4. entgegen § 31 Abs. 1 ohne strom- und schifffahrts- 1938 (§ 57 Abs. 1 Nr. 5) nicht berührt. polizeiliche Genehmigung eine Bundeswasserstraße benutzt oder Anlagen errichtet, verändert oder be- (5) Vor dem 17. Dezember 2006 beantragte Planfest- treibt oder einer nach § 31 Abs. 4 erteilten Auflage stellungsverfahren und Plangenehmigungsverfahren nicht nachkommt, werden nach den Vorschriften dieses Gesetzes in der ab dem 17. Dezember 2006 geltenden Fassung weiter- 5. entgegen der Vorschrift des § 33 Abs. 1 geführt. § 11 Abs. 2 des Verkehrswegeplanungsbe- a) das Betreten von Grundstücken nicht gestattet, schleunigungsgesetzes bleibt unberührt. Anlagen oder Einrichtungen nicht zugänglich (6) § 14c gilt auch für Planfeststellungsbeschlüsse macht oder technische Ermittlungen ohne Prü- und Plangenehmigungen, die vor dem 17. Dezember fungen nicht duldet, 2006 erlassen worden sind, soweit der Plan noch nicht b) die erforderlichen Arbeitskräfte, Unterlagen oder außer Kraft getreten ist. Werkzeuge nicht zur Verfügung stellt oder c) die Auskunft nicht, unrichtig, unvollständig oder §57 nicht rechtzeitig erteilt, (weggefallen) 6. ohne die nach § 34 Abs. 2 erforderliche Genehmi- gung ein Schifffahrtszeichen setzt oder betreibt oder §58 7. der Vorschrift des § 34 Abs. 4 über die Ausgestal- tung oder den Betrieb von Anlagen, ortsfesten Ein- (weggefallen) richtungen oder Schifffahrtszeichen zuwiderhandelt. §59 (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu fünftausend Euro geahndet werden. (Inkrafttreten) Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 977

Anlage 1 (zu§1Abs.1Nr.1undAbs.5und§2Abs.2)

Verzeichnis der dem allgemeinen Verkehr dienenden Binnenwasserstraßen des Bundes

Lfd. Bezeichnung der Wasserstraße Endpunkte der Wasserstraße Nr.

1 Aller Mühlenwehr in Celle (km 0,25) Weser

2 Altmühl 90 m oberhalb der Brückenachse Main-Donau-Kanal des Wehres Dietfurt

3 Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal -Oder-Wasserstraße Spree-Oder-Wasserstraße, mit [Spandauer Havel] Humboldthafen Westhafen-Verbindungskanal, Westhafenkanal nebst Charlottenburger Verbindungskanal (zur Spree)

4 Dahme-Wasserstraße Prieros (km 25,00) Spree-Oder-Wasserstraße, [Dolgensee, Krüpelsee, Krimnicksee, Schmöckwitz Sellenzugsee, Zeuthener See] mit Storkower Gewässer [Scharmützelsee, Storkower See, Storkower Kanal, Wolziger See, Langer See], Möllenzugsee, Wernsdorfer Seenkette [Wernsdorfer See südlich Oder-Spree-Kanal, Krossinsee, Gr. Zug]

5 Datteln-Hamm-Kanal Dortmund-Ems-Kanal, Datteln Schmehausen (km 47,20)

6 Donau Kelheim (km 2 414,72) deutsch-österreichische [Regen vom Schleusenkanal Regensburg Grenze bei Jochenstein bis zum Donau-Nordarm] mit Donau-Südarm in Regensburg

7 Dortmund-Ems-Kanal Hafen Dortmund (km 1,44) Ems, [Ems von Gleesen bis Hanekenfähr, und Verbindungslinie bei Papen- Hase vom Dortmund-Ems-Kanal Einmündung des burg zwischen dem Diemer bis zur Ems, Ems von Meppen Rhein-Herne-Kanals bei Schöpfwerk und dem Deich- bis Papenburg] Henrichenburg (km 15,45) durchlass bei Halte mit Ersten Fahrten

8 Eider oberhalb der Einmündung des Nordsee, Gieselaukanals (km 22,64) Verbindungslinie zwischen der Mitte der Burg (Tränke) und dem Kirchturm von Vollerwiek 978 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007

Lfd. Bezeichnung der Wasserstraße Endpunkte der Wasserstraße Nr.

9 Elbe deutsch-tschechische Grenze Nordsee, [Norderelbe] bei Schöna Verbindungslinie zwischen der mit Kugelbake bei Döse und der Süderelbe und Köhlbrand, westlichen Kante des Deichs Bützflether Süderelbe des Friedrichskoogs (von km 0,69 bis zur Elbe), (Dieksand) Ruthenstrom (von km 3,75 bis zur Elbe), Wischhafener Süderelbe (von km 8,03 bis zur Elbe)

10 Elbe-Havel-Kanal Mittellandkanal, Untere Havel-Wasserstraße [Gr. ] Ende des unteren Schleusen- [] mit vorhafens Hohenwarthe Niegripper Verbindungskanal (zur Elbe), Pareyer Verbindungskanal (zur Elbe) nebst Baggerelbe (von km 0,31 bis zum Pareyer Verbindungskanal), Roßdorfer Altkanal (von der westlichen Abzweigung bis km 0,90), Woltersdorfer Altkanal

11 Elbe-Lübeck-Kanal Trave, Elbe 71 m nordöstlich der Achse der Geniner Straßenbrücke

12 Elbe-Seitenkanal Mittellandkanal Elbe

13 Ems Hanekenfähr (km 84,41) Nordsee, (ohne Abschnitt des Verbindungslinie der nord- Dortmund-Ems-Kanals von östlichen Deichecke bei Meppen bis Papenburg) Het Oude Schip (ungefähre Lage 53° 26' 5" N und 6° 52' 4" 0) und der vorsprin- genden Deichecke westlich Pilsum (ungefähre Lage 53° 29' 8" N und 7° 1' 52" O)

14 Ems-Seitenkanal Ems, Oldersum Unterhaupt der Borßumer Schleuse in Emden

15 Este Unterwasser der Schleuse Elbe Buxtehude (km 0,25) [Mühlenberger Loch]

16 Freiburger Hafenpriel Ostkante der Deichschleuse in Elbe Freiburg an der Elbe

17 Fulda Kiesgrube bei Kassel Weser (km 76,78)

18 Gieselaukanal Nord-Ostsee-Kanal Eider

19 Hase unterhalb der Einmündung des Dortmund-Ems-Kanal Ems-Hase-Kanals (km 165,07) Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 979

Lfd. Bezeichnung der Wasserstraße Endpunkte der Wasserstraße Nr.

20 Havelkanal Havel-Oder-Wasserstraße, Untere Havel-Wasserstraße, Nieder Neuendorf Paretz

21 Havel-Oder-Wasserstraße Spreemündung, Spandau deutsch-polnische Grenze bei [Spandauer Havel (Spandauer See, Mescherin Nieder Neuendorfer See), Oder-Havel-Kanal (Lehnitzsee), Oderberger Gewässer (Lieper See, Oderberger See, Alte Oder), Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße, Westoder von der Einmündung der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße] mit Tegeler See, Veltener Stichkanal, Oranienburger Havel (von km 2,81 bis zur Havel-Oder-Wasserstraße), Malzer Kanal (bei Malz) (von der unteren Trenndamm- spitze der Schleuse Malz bis zur Havel-Oder-Wasserstraße), Werbelliner Gewässer [Werbellinsee, Werbellinkanal nördlich Oder-Havel-Kanal, Pechteichsee], Wriezener Alte Oder (von km 2,53 bis zur Havel-Oder-Wasserstraße), Verbindungskanal Hohensaaten Ost (zur Oder), Verbindungskanal Schwedter Querfahrt (zur Oder), Westoder (von der Oder bis zur Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße)

22 Hunte 140 m unterhalb der Weser Amalienbrücke in Oldenburg

23 Ilmenau Nordwestkante der Elbe Brausebrücke an der Abtsmühle in Lüneburg

24 Krückau Südwestkante der im Verlauf Elbe der Straße Wedenkamp [Pagensander Nebenelbe] liegenden Straßenbrücke in Elmshorn

25 Küstenkanal 140 m unterhalb der Dortmund-Ems-Kanal [Hunte von 140 m unterhalb der Amalienbrücke in Oldenburg [Ems] Amalienbrücke in Oldenburg bis zur Einmündung des Landesgewässers Hunte] mit Stichkanal Dörpen (bis km 64,47)

26 Lahn Wetzlar (km 12,22) Rhein 980 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007

Lfd. Bezeichnung der Wasserstraße Endpunkte der Wasserstraße Nr.

27 Leda Einmündung des Ems und Sagter Ems (vom Elisabethfehn- Elisabethfehnkanals in die kanal bis zum Zusammenfluss mit dem Sagter Ems Dreyschloot)

28 Leine Einmündung des Schnellen Brückenachse des Wehres und Ihme (vom Schnellen Graben Grabens in die Ihme Herrenhausen bis zur Leine) oberhalb der Einmündung des Aller Schleusenkanals Hademstorf der Aller (km 110,00)

29 Lesum Zusammenfluss von Hamme Weser und Wümme (km 0,00)

30 Lühe Unterwasser der Au-Mühle in Elbe Horneburg (km 0,00)

31 Main oberhalb der Eisenbahnbrücke Rhein bei Hallstadt (km 387,69)

32 Main-Donau-Kanal Main Donau [Regnitz vom Main bis unterhalb der Schleuse Bamberg und von ober- halb des Hochwassersperrtores Neuses bis unterhalb der Schleuse Hausen, Altmühl von unterhalb der Schleuse Dietfurt bis zur Donau]

33 Mittellandkanal Dortmund-Ems-Kanal Elbe-Havel-Kanal, mit Ende des unteren Schleusen- Ersten Fahrten, vorhafens Hohenwarthe Stichkanal Ibbenbüren (bis km 1,11), Stichkanal Osnabrück (bis km 13,00), Verbindungskanal Nord zur Weser, Verbindungskanal Süd zur Weser, Stichkanal Hannover-Linden (bis km 10,75) nebst Verbindungskanal zur Leine, Stichkanal Misburg (bis km 0,92), Stichkanal Hildesheim (bis km 14,40), Stichkanal Salzgitter (bis km 17,96), Rothenseer Verbindungskanal (zur Elbe)

34 Mosel deutsch-französische Grenze Rhein bei Apach

35 Müritz-Elde-Wasserstraße Buchholz (km 180,00) Elbe [Mecklenburgische Oberseen (Müritz, Kölpinsee, Fleesensee, Malchower See, Petersdorfer See, Plauer See), Elde-Seitenkanal] mit Verbindungskanal Elde-Dreieck, Stör-Wasserstraße [Schweriner See, Störkanal] nebst Ziegelsee Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 981

Lfd. Bezeichnung der Wasserstraße Endpunkte der Wasserstraße Nr.

36 Müritz-Havel-Wasserstraße Müritz-Elde-Wasserstraße Obere Havel-Wasserstraße, [Mirower Kanal (Sumpfsee, Ragunsee), [Kl. Müritz] Priepert Zotzensee, Mössensee, Vilzsee Ostteil, Kl. Peetschsee, Labussee, Canower See, Kl. Pälitzsee Ostteil, Gr. Pälitzsee Nordteil, Ellbogensee Westteil] mit Mirower Adlersee und Vilzsee Westteil, Gr. Peetschsee, Rheinsberger Gewässer [Kl. Pälitzsee Südteil, Wolfsbrucher Kanal]

37 Neckar Gemeindegrenze Rhein Wernau – Plochingen

38 Nord-Ostsee-Kanal Elbe, Ostsee [Kieler Förde], [Audorfer See, Schirnauer See] Verbindungslinie zwischen den Verbindungslinie zwischen mit Molenköpfen in Brunsbüttel den Einfahrtsfeuern in Obereidersee mit Enge, Kiel-Holtenau Borgstedter See mit Enge, Flemhuder See, Stichkanal Achterwehrer Schifffahrtskanal

39 Obere Havel-Wasserstraße Zierker See, Neustrelitz Havel-Oder-Wasserstraße [Kammerkanal (Zierker See), Obere Havel (Woblitzsee, Finowsee, Kl. und Gr. Priepertsee, Ellbogensee Ostteil, Ziernsee, Röblinsee, Baalen- see, Stolpsee), Voßkanal, Malzer Kanal] mit Menowsee, Schwedtsee, Lychener Gewässer [Stadtsee, Gr. Lychensee, Woblitz, Haussee], Templiner Gewässer [Zaarsee, Fährsee, Bruchsee, Templiner See, Templiner Kanal, Röddelinsee, Kl. Lankensee, Kuhwallsee, Templiner Wasser] nebst Gleuensee [Gleuenfließ] und Gr. Lankensee, Wentow-Gewässer [Kl. und Gr. Wentowsee, Wentowkanal] nebst Tornowfließ

40 Oder deutsch-polnische Grenze bei deutsch-polnische Grenze an Ratzdorf der Abzweigung der Westoder

41 Oste Nordostkante des Mühlen- Elbe wehres Bremervörde 982 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007

Lfd. Bezeichnung der Wasserstraße Endpunkte der Wasserstraße Nr.

42 Peene Einmündung des Malchiner Ostsee [Peenestrom], [Westpeene, Kummerower See, Peenekanals in die Westpeene Verbindungslinie zwischen Richtgraben] (km 2,50) dem Oberfeuer Jahnkenort mit und dem Unterfeuer Pinnow Mündungsstrecke Peene

43 Pinnau Südwestkante der Elbe Eisenbahnbrücke in Pinneberg [Pagensander Nebenelbe]

44 Regen (km 0,44) Schleusenkanal Regensburg

45 Regnitz 270 m oberhalb der Brücken- Main-Donau-Kanal achse des Wehres Hausen

Main-Donau-Kanal 150 m unterhalb des Wehres Neuses (km 21,79)

170 m oberhalb der Brücken- Main-Donau-Kanal achse des Wehres Bamberg

46 Rhein deutsch-schweizerische Grenze deutsch-niederländische mit bei Basel Grenze bei Millingen Lampertheimer Altrhein (von km 4,75 bis zum Rhein), Altrhein Stockstadt-Erfelden (von km 9,80 bis zum Rhein),

47 Rhein-Herne-Kanal Ruhrorter Hafen, Einmündung Dortmund-Ems-Kanal, mit des Beckens C (km 0,16) unterer Vorhafen des alten Verbindungskanal zur Ruhr Hebewerks Henrichenburg

48 Rüdersdorfer Gewässer oberhalb der Abzweigung des Gosener Kanal [Strausberger Mühlenfließ, Hohler See, Langerhanskanals (km 9,85) Stolpgraben, Kalksee, Flakensee, Dämeritzsee] mit Stichkanal Langerhanskanal [Kriensee]

49 Ruhr oberhalb der Schlossbrücke in Rhein Mülheim (km 12,21)

50 Ryck Ostkante der Steinbecker Ostsee Brücke in Greifswald [Greifswalder Bodden], Verbindungslinie der See- kanten der Molenköpfe

51 Saale Bad Dürrenberg (km 124,16) Elbe

52 Saar deutsch-französische Grenze Mosel bei Saargemünd Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 983

Lfd. Bezeichnung der Wasserstraße Endpunkte der Wasserstraße Nr.

53 Schifffahrtsweg Rhein-Kleve Hafen Kleve (km 1,78) Rhein [Spoykanal vom Hafen Kleve bis zum Unterwasser der Schleuse Brienen, Griethauser Altrhein vom Unterwasser der Schleuse Brienen bis zum Rhein]

54 Schwinge Nordkante der Salztorschleuse Elbe in Stade

55 Spree-Oder-Wasserstraße Havel-Oder-Wasserstraße, Oder [Untere Spree, Berliner Spree, Spandau Treptower Spree, Dahme (Langer See), Oder-Spree-Kanal, Fürstenwalder Spree] mit Ruhlebener Altarm, Landwehrkanal, Spreekanal, Rummelsburger See, Müggelspree [Gr. Müggelsee] (von Köpenick bis km 11,85 und vom Unterwasser des Wehres Gr. Tränke (km 44,85) bis zur Spree-Oder-Wasserstraße), Wasserstraße Seddinsee und Gosener Kanal, Neuhauser Speisekanal (bis zum Ende des unteren Schleusenvorhafens Neuhaus), Kl. Müllroser See (von der Schlaube bis zur Spree-Oder-Wasserstraße)

56 Stör Pegel Rensing Elbe

57 Teltowkanal Potsdamer Havel Spree-Oder-Wasserstraße [Glienicker Lake, Griebnitzsee, [Dahme] Kleinmachnower See] mit Griebnitzkanal [Stölpchensee, Pohlesee, Kl. Wannsee], Britzer Verbindungskanal (zur Spree)

58 Trave Elbe-Lübeck-Kanal, Ostsee [Lübecker Bucht], [Kanaltrave, Untertrave] 71 m nordöstlich der Achse der Verbindungslinie der Köpfe mit Geniner Straßenbrücke der Süderinnenmole und Nebenarm An der Lachswehr, Norderaußenmole Nebenarm Stadttrave, den beiden Altarmen an der Teerhofinsel, Dassower See, Pötenitzer Wiek

59 Uecker Südwestkante der Straßen- Ostsee [Stettiner Haff], brücke in Ueckermünde Verbindungslinie der See- kanten der Molenköpfe 984 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007

Lfd. Bezeichnung der Wasserstraße Endpunkte der Wasserstraße Nr.

60 Untere Havel-Wasserstraße Spreemündung, Spandau Einmündung des [Pichelsdorfer Havel (Pichelssee), Havelberger Schleusenkanals Kladower Seestrecke, Jungfernsee, in die Elbe Sacrow-Paretzer Kanal (Weißer See), Brandenburger Oberhavel (Trebelsee), Silokanal, , Plauer See] mit Gr. Wannsee, Potsdamer Havel [Tiefer See, Templiner See, Gr. und Kl. Zernsee] nebst Schwielowsee, Ketziner Havel, Brandenburger Stadtkanal, Beetzsee-Riewendsee-Wasserstraße (von der Ostkante der Pählbrücke bis zur Unteren Havel-Wasserstraße), Brandenburger Niederhavel, und Möserscher See, Rathenower Havel [Rathenower Stadtkanal], Mündungsstrecke Untere Havel (bis km 156,75)

61 Warnow Südkante der Eisenbahnbrücke Ostsee [Unterwarnow], (ohne Nebenarm westlich der Rostock — Stralsund Verbindungslinie zwischen der Badewieseninsel in Rostock) nördlichen Böschungsunter- kante auf der Landzunge zwischen Osthafen und Warnow (ungefähre Lage 54° 05' 41" N und 12° 09' 09" O) und der nordwestlichen Böschungs- unterkante am östlichen Ende des Stadthafens Rostock (ungefähre Lage 54° 05' 47" N und 12° 09' 14" O)

62 Werra Unterwasser der Staustufe Weser „Letzter Heller“ (km 84,00)

63 Wesel-Datteln-Kanal Rhein Dortmund-Ems-Kanal, Datteln

64 Weser Zusammenfluss von Fulda und Nordsee, mit den Nebenarmen: Werra Verbindungslinie zwischen Kleine Weser in Bremen dem Kirchturm von Lang- (von der unterstromigen Kante warden und der Mündung der Wehranlage am Teerhof bis des Arenschen zur Weser), Baches Westergate, Rekumer Loch, Rechter Nebenarm, Schweiburg Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil I Nr. 24, ausgegeben zu Bonn am 6. Juni 2007 985

Anlage 2 (zu § 14e Abs. 1)

Bundeswasserstraßen mit erstinstanzlicher Zuständigkeit des Bundesverwaltungsgerichts

Lfd. Bezeichnung Nr.

1 Mittellandkanal (Hannover – Magde- burg)/Elbe-Havel-Kanal/Untere Havel- Wasserstraße/Berliner Wasserstraßen

2 Havel-Oder-Wasserstraße und Hohen- saaten-Friedrichsthaler Wasserstraße

3 Dortmund-Ems-Kanal (Südstrecke)

4 Main-Donau-Wasserstraße

5 Unter- und Außenelbe

6 Unter- und Außenweser