Hans Günther 1926 - 1996
KALENDER-EINTRÄGE VON HANS GÜNTHER 1926 - 1996 "Es ging aber alles gut" Übersicht: 1926-1938 Komplette Abschrift: 1939-1945 "Zweiter Weltkrieg" Übersicht: 1946-1996 Erstellt von seinem Sohn Hartmut, Hergensweiler, 2005 - 2008 - 2014. Mein Vater Hans Günther, er lebte von 1904 bis 1996, bildet nicht nur durch seine Lebenszeit, sondern vor allem und wohl einzigartig durch seine lückenlosen Kalendereinträge von 1924 bis an sein Ende - zweiundsiebzig Bändchen! - fast das ganze zwanzigste Jahrhundert ab. Natürlich nur sein Jahrhundert, in dem "alles gut ging", während die Welt um ihn herum jahrelang die Hölle war. - Gut ging es bei den vielen Skiabfahrten im schweizer Hochgebirge 1930-34 sowie beim Bergsteigen, dann beim Segelfliegen, und vor allem im Krieg, als er, zum letzten Aufgebot befohlen, auf den Seelower Höhen ("im Erdloch gut geschlafen bei starkem Beschuß") und in Berlin bis ganz zuletzt der Roten Armee Widerstand leisten sollte, schließlich in der russischen Kriegsgefangenschaft, aus der er nach nur vier Monaten entlassen wurde - und heimkehren konnte zu seiner geliebten Frau Inge und seinen beiden Söhnen. 1 Hans war von ausgeglichener, ruhiger, heiterer Art, mäßig betreffs der Genüsse des Lebens, dafür umso fleißiger. Überraschend dabei war ein gewisser künstlerischer Zug: er wollte immer schöpferisch, für einen Ingenieur heißt das: erfinderisch, tätig sein, finanzielle Risiken dabei in Kauf nehmend. Auf Grund seiner hohen mathematisch-technischen Begabung erreichte er dieses Ziel mit der Erfindung des Litzenschweißgeräts und dann mit der des automatischen Magnetgürtel - Schweißverfahrens für Pipelines. Hinten im Kalender 1927 fand ich 3 vom Dreiundzwanzigjährigen beschriebene Zettelchen: "dein Beruf wird dich berühmt machen" "die Welt wird dich noch bewundern" "du wirst nie einsam sein" - die ersten beiden Vorsätze gingen mit Einschränkung, der letzte aber uneingeschränkt ab 1937 in Erfüllung! Hans im Glück..
[Show full text]