„Verschwommenheiten und Widersprüche“. Familienkonzepte in Deutschland „um 1968“ am Beispiel der Fernsehserie Die Unverbesserlichen (1965-1971) Schriftliche Hausarbeit im Rahmen der Magisterprüfung an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln Gutachterin: Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze Historisches Seminar Vorgelegt von: Björn A. Schmidt
[email protected] Köln, den 24.02.2009 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Theoretische Grundlagen 6 2.1 Diskurs und Diskursanalyse 6 2.2 Gender und Performanz 8 2.3 Generation und Generationalität 10 3. Familien-Fernsehen: Die 1960er Jahre 12 3.1 Kulturgeschichtliche Aspekte des Fernsehens 12 3.2 Das Dispositiv Fernsehen 14 4. Fernseh-Familie: Die Unverbesserlichen 16 4.1 Genre 16 4.2 Handlung und sozialer Status 18 4.3 Reaktionen auf die Serie und ihren „Realismus“ 20 4.4 Raum 21 4.5. Inge Meysel als „Mutter der Nation“ 23 5. Die Unverbesserlichen und die „Krise der Familie“ 25 5.1 Die Nachkriegsfamilie: Stabilisierung und Normalität 25 5.2 Familiendiskurse in den 1960er Jahren: Brüche und Kontinuitäten 28 5.2.1 Die Doppelrolle der Frau 28 5.2.2 Die müden Männer in der vaterlosen Gesellschaft 40 5.2.3 Die junge Generation 53 6. Fazit 65 7. Literaturverzeichnis 67 1. Einleitung Im Jahre 1962 schaffte es das Thema „Ehe in Deutschland“ auf das Titelblatt des Spiegels. Im dazu gehörigen Artikel findet sich die folgende Beobachtung: „Genau darauf läuft die Krise der modernen Ehe hinaus: Daß in der Ehe von heute eine Frau, die nicht mehr so wie ihre Mutter Frau sein will und kann, mit einem Mann zusammengespannt wird, der nicht mehr so Mann sein kann wie sein Vater und ausgelacht werden würde, wenn er es versuchte.“1 Drei Jahre später sendete die ARD die erste Folge der Fernsehserie Die Unverbesserlichen.2 Die Serie, die von 1965 bis 1971 mit großem Erfolg lief, zeigte in insgesamt sieben Folgen das Leben der Familie Scholz, einer kleinbürgerlichen Familie aus West-Berlin, bestehend aus den Eltern und ihren drei Kindern.