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REFLEKTOR YARON HERMAN

8.–10. MÄRZ 2018 ELBPHILHARMONIE WILLKOMMEN

Für den hypervirtuosen französisch-israelischen Pianisten Yaron Herman ist Musik keine One- Man-Show. Sein ästhetisches Credo: »Leute mit unterschiedlichen musikalischen Einflüssen zu- sammenführen, die aber gemeinsame Wurzeln haben.« Nun gestaltet er ein eigenes, langes »Reflektor«-Wochenende hier in der Elbphilhar- monie. Dazu hat er viele Freunde eingeladen, die Musik wie er als grenzenloses, vereinendes Projekt begreifen. Jazz-Kollegen sind ebenso dabei wie klassische Musiker. Zum großen Finale trifft er zur gemeinsamen Improvisa- tion sogar auf Mitstreiter, die er erst kurz zuvor kennenlernt. Motto: »Wenn man weiß, was kommt, ist es kein Jazz mehr.«

7339 BMW Story_of_Luxury_7er HH Elbphil 148x210 Programmheft 20171109.indd 1 15.11.17 09:58 DAS PROGRAMM

Donnerstag, 8. März 2018 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Freitag, 9. März 2018 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal

CLASSICAL & JAZZ MADNESS YARON HERMAN TRIO GENEVA CAMERATA YARON HERMAN PIANO KLAVIER UND LEITUNG SAM MINAIE DOUBLE BASS YARON HERMAN KLAVIER ZIV RAVITZ DRUMS ZIV RAVITZ SCHLAGZEUG Mit seinem neu formierten, aber bereits perfekt aufeinander Yaron Herman und die Geneva Camerata schlagen in einem intelligent eingespielten Trio stellt Yaron Herman das neue Album »Y« vor. konzipierten Programm Brücken zwischen Barockmusik und Jazz.

Samstag, 10. März 2018 | 18 Uhr | Elbphilharmonie Kaistudio Donnerstag, 8. März 2018 | 22:30 Uhr | Elbphilharmonie Kleiner Saal ABSCHLUSS KREATIV-CAMP ELINA DUNI Die Teilnehmer des Kreativ-Camps präsentieren die Ergebnisse ELINA DUNI VOCALS ihres einwöchigen Workshops. ROB LUFT GUITAR FRED THOMAS PIANO Im Projekt »Songs of Love and Exile« trifft das Singer-Songwriter-Duo Samstag, 10. März 2018 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Elina Duni & Rob Luft zu später Stunde auf den Pianisten Fred Thomas.

YARON HERMAN TRIFFT … ELINA DUNI VOCALS NILS WÜLKER TRUMPET DOMINIC MILLER GUITAR JÜRGEN ATTIG DOUBLE BASS ITAMAR DOARI PERCUSSION ZIV RAVITZ DRUMS Yaron Herman lädt sechs Gäste zur spontanen Impro-Session – ohne Netz und doppelten Boden. YARON HERMAN IM PORTRÄT

MASTERMIND DER IMPROVISATION

»Wenn man weiß, was kommt, ist es kein Jazz mehr.« Über die verblüffende Kunst des Pianisten Yaron Herman

Fast schüchtern wirkt der Mann am Klavier. Dann spielt er drei Töne, langsam und zögernd, den Anfang einer Tonleiter, spielt die sechs Möglichkeiten durch, wie diese drei Töne aufeinander folgen können. Deutet den Effekt an, wenn man die Töne im tiefen Register verdoppelt, legt Harmonien oder einen ostinaten Rhythmus in der linken Hand darunter, variiert, verzögert, beschleunigt und ent- wickelt aus den drei Tönen eine ganze Welt von Möglichkeiten. Es ist kein Konzert, das in dem kleinen Video zu sehen ist, sondern ein Vortrag im Rahmen der TEDx-Talks (auf Youtube nach »Three Note Symphony« suchen). Darin erläutert der aus Israel stammende Pianist Yaron Herman die Prinzipien, die ihn in kurzer Zeit vom Klaviernovizen zu einem der führenden Jazzpianis- ten Europas machten. Herman ist ein Virtuose mit wunderbar differenziertem Anschlag, er hat die mitreißende Wucht des Grooves und ein umfangreiches melodisches und harmonisches Vokabular, und er hat die Mühelosigkeit des- jenigen, der ohne Rückhalt voll und ganz in die Situation eingesunken ist, die anfängliche Schüchternheit ist wie weggeblasen. Schnell hat Herman sein Pub- likum mitgerissen, in Schwingung versetzt und für die Botschaft seiner Musik geöffnet. Nun formuliert er sie – mit Tönen, nicht mit Worten – auch in der Elb- philharmonie, an den drei Abenden seines verlängerten »Reflektor«-Wochen- endes, in ganz verschiedenen Formationen und Facetten.

Vom Basketball zum Klavier Geboren wird Yaron Herman am 12. Juli 1981 in Tel Aviv, Israel. In seiner Jugend interessiert er sich nicht besonders für Musik. Er ist Sportler, Basketball, er ist sehr begabt und schafft es bis in die Jugendnationalmannschaft, bevor – er ist gerade 15 Jahre alt – eine Knieverletzung seine Sportlerkarriere beendet, bevor sie richtig begonnen hat. Ein Schock. Mit 16 beschließt Yaron Herman dann, Kla- vier zu spielen. Nur so, aus einem plötzlichen Interesse heraus. Er sucht einen Lehrer, der ihn dabei unterstützt, sich die Grundlagen des Klavierspiels anzu- eignen und findet den Richtigen: Opher Brayer, Gründer der Jazzabteilung an der elitären Thelma Yellin High School of the Arts in Tel Aviv. Yaron Herman YARON HERMAN IM PORTRÄT

Brayer hat einen umfassenden eigenen Lehransatz entwickelt, in den mathe- sich einmal gesteckt hat, mit eiserner Disziplin zu verfolgen. Wie besessen stürzt matische Prinzipien ebenso eingehen wie psychologische und philosophische er sich in die Arbeit und genießt die schnellen Fortschritte, die er auf diesem Denkmodelle: Real Time Composition. Seiner Meinung nach ist musikalisches für ihn völlig neuen Terrain macht. Er ist fasziniert von der mathematischen Talent keine fixe Kategorie für sich, sondern ein Zusammenspiel von vier geisti- Klarheit musikalischer Regeln und dem Reichtum der Kombinatorik, er schult gen Kapazitäten: der Fähigkeit, im Moment bestimmte Muster zu erkennen und seine Ohren und liest alles, was über das Klavier und die Kunst der Improvisation aktiv umzuformen; der gedanklichen Beweglichkeit, eigene kreative Assoziati- gedruckt zu finden ist. Und er wendet alles, was er gebrauchen kann, sofort auf onen zu entwickeln; dem Vermögen, den Kontakt zum Publikum herzustellen; sein eigenes Spiel an. schließlich der fokussierten Beharrlichkeit, sich in all diesen Bereichen perma- nent zu verbessern, zu üben. Diese Facetten von Talent lassen sich schulen und Der Nährboden eines wachen Geistes entwickeln; Brayer hat dafür Hunderte von Übungen konzipiert, die er mittler- weile weit über den Bereich der Musik hinaus von der Kindererziehung bis zur In Israel sind die Jahre vor der Jahrtausendwende geprägt von den Spannun- Managementberatung mit großem Erfolg propagiert. gen zwischen jüdischen und palästinensischen Bürgern, von Entspannungs- und Yaron Herman kommt, sieht – und wird zu Brayers Meisterschüler. Er hat Krisenphasen, von Friedensverhandlungen und ihren Abbrüchen, Anschlägen alles, wonach Real Time Composition verlangt: analytischen Scharfsinn, spru- und Vergeltungsmaßnahmen, Rebellion und militärischer Repression, die sich delnde Fantasie, offenporige Empathie und die Determination, ein Ziel, das er in einer allgemeinen Ungewissheit niederschlagen. Gleichzeitig gibt es ein unge- heuer reges, flirrendes kulturelles Leben: Künstler bauen Brücken zwischen den Bevölkerungsgruppen, eine Transsexuelle gewinnt den Euro­vision Song Contest, und in der internationalen Jazzszene staunt man über die vielen Talente aus Yaron Herman zwischen den Welten Israel. Für Yaron Herman bedeutet dies alles vor allem Inspiration: »Wenn du in einem so angespannten Land lebst, wo jederzeit alles passieren kann, versetzt dich das in einen intensiveren geistigen Zustand. Und diese Intensität, diese rohe Energie muss irgendwie durch Musik oder Kunst, Tanz, Theater oder was auch immer kanalisiert werden. Das ist kein Hobby, sondern eine Notwendigkeit. Es hat mit dem Überleben zu tun.« Hinzu kommt, dass Israel als Einwanderungsgesellschaft ausgesprochen viel- fältige kulturelle Erfahrungswelten beheimatet, was zu sehr besonderen Begeg- nungen und Verschmelzungen führt. »Israel ist ein melting pot«, erklärt Her- man, »es gibt dort so viele Kulturen auf so engem Territorium. Im Radio hörst du marokkanische Musik gemischt mit Klezmer, mit afrikanischer Musik, Gnawa- Musik, griechischer Musik – es ist eine einzige, große Mischung.« Nach drei Jahren ist der spätbekehrte Pianist so weit, dass ihm ein Stipen- dium für die Jazzhochschule Berklee in Boston angetragen wird, die Kader- schmiede des Jazz-Establishments. Doch nach kurzer Zeit bricht er das Studium wieder ab. Es interessiert ihn nicht, was dort gelehrt und gelernt wird, es ist ihm zu formell, zu selbstgewiss, zu kompetitiv aufgeblasen. »Ich habe nichts gegen Wettbewerb, und Jazz ist meine Lieblingsmusik. Ich komme aus der Tradition, ich habe jede Menge Hardcore-Jazz gespielt, Bebop und so was. Aber ich denke, Jazz ist heute etwas ganz anderes als dieses starre Festhalten an Vorgaben. Jazz ist eher eine Art zu denken als ein Stil.« YARON HERMAN IM PORTRÄT

Liebe auf den ersten Blick: eine neue Heimat Yaron Herman bricht also seine Zelte in den USA ab und begibt sich auf den Rückweg nach Tel Aviv. In hat er einen Zwischenaufenthalt und gerät dort zufällig in eine Jam-Session. »Es ist einfach passiert«, rekapituliert er. »Ich habe ein paar tolle Leute getroffen, bin geblieben, und dann ging es immer weiter.« Ein paar Tage später spielt er mit einigen Musikern von der Session ein Konzert in einem besetzten Haus. Hier soll mitten in Paris ein alternatives, informelles Kulturleben entstehen, jung, erschwinglich und zwanglos. Man bietet ihm an, auf dem Klavier zu spielen, wann immer er will, zu experimentieren, zu üben. Yaron Herman hat seinen Ort gefunden und ist geblieben, bis heute. »Ich habe nicht danach gesucht, aber ich habe zur richtigen Zeit die richtigen Leute getroffen«, erklärt er heute, gut anderthalb Jahrzehnte später. »Diese Leute haben mir ihr Herz geöffnet und es mir ermöglicht, in Paris zu bleiben.« Von Paris aus macht Herman Karriere. Er findet einen Agenten, dann ein Label und später ein anderes. Er sammelt Preise und Auszeichnungen, spielt mit Musikern der ersten Garde und veröffentlicht Alben, mittlerweile sind es zehn Yaron Herman in seiner neuen Heimat Paris, zusammen mit dem anderen »Reflektor«-Künstler unter eigenem Namen. Sie weisen ihn als einen großen Stilisten aus, der sich dieser Saison, Bryce Dessner (The National) in allen erdenklichen pianistischen Gefilden der europäischen Klassik von Bach bis Rachmaninow ebenso zu Hause zu fühlen scheint wie in den festgezurrten Rhythmen aktueller Popmusik. Mit seiner ausgefeilten, unerhört dynamischen Anschlagstechnik und spielerischer Leichtigkeit übersetzt er Popsongs von bei der klassisch notierte Barockmusik und improvisierter Jazz ein Spiegelspiel Police, Radiohead oder Britney Spears ebenso selbstverständlich in seine musi- treiben. Der zweite Abend ist dem neu formierten Yaron Herman Trio mit Ziv kalische Welt wie das Eingangsmotiv aus Beethovens 5. Sinfonie. Ravitz und dem Bassisten Sam Minaie und dem neuen Album »Y« gewidmet. »Ich brauche Abwechslung, ich muss verschiedene Sachen machen«, sagt er. Der dritte Tag beginnt mit der Vorstellung eines starken Musikvermittlungs- »Das Trio ist im Jazz eine klassische, magische Form, und es gibt so viel, das Projekts – ein Bereich, in dem sich Herman schon lange engagiert. In einem man da erforschen kann. Ich liebe das. Aber ich muss auch Solo-Sachen machen »Kreativ-Camp« haben Hamburger Jugendliche eigene Ausdrucksformen er- und Nebenprojekte haben, ich muss auch mal mit Popmusikern arbeiten, um das arbeitet, auch unter Hermans Anleitung. Abends dann begibt er sich selbst in Leben so reich wie möglich zu halten.« Mit seinen mitreißenden Konzerten, die eine herausfordernde Situation: Auf der offenen Bühne des Großen Saals trifft er der pianistischen Raffinesse noch einen ordentlichen Schuss physischer Prä- zur Impro-Session sechs Musiker, von denen er zwei noch gar nicht kennt: den senz hinzufügen, hat sich Herman ein Publikum erarbeitet, das bereit ist, ihm Trompeter Nils Wülker und den Bassisten Jürgen Attig, die beide seit Jahren zur in jeden Winkel seines musikalischen Kosmos zu folgen. Hamburger Szene gehören. »Das wird spannend«, freut sich Herman, bekennt dann aber auch: »Man kann Improvisation nicht improvisieren. Meine Fähigkeit, mich auf neue Situationen einzulassen, ist etwas, woran ich seit Jahren arbeite. Auf zu neuen Ufern Ich bereite mich darauf vor, mich überraschen zu lassen. Ich folge nicht einfach Die Elbphilharmonie bietet dem Pianisten nun die Gelegenheit, den Reichtum irgendeinem Regenbogen; ich arbeite jeden Tag daran, einen Regenbogen zu seiner Improvisationsfähigkeit in geballter Form zu demonstrieren. Den Auftakt finden, auf ihn zu springen und ihm zu folgen.« macht die »Classical & Jazz Madness« mit dem Orchester Geneva Camerata, STEFAN HENTZ CLASSICAL & JAZZ MADNESS Donnerstag, 8. März 2018 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal

CLASSICAL & JAZZ MADNESS GENEVA CAMERATA DAVID GREILSAMMER KLAVIER UND LEITUNG YARON HERMAN KLAVIER ZIV RAVITZ SCHLAGZEUG

Jean-Baptiste Lully (1632–1687): Bourrée aus der Oper »Le Mariage Forcé« Massimo Pinca (*1978): Lully’s Diabolic Swing

Henry Purcell (1659–1695): Ouvertüre aus der Oper »The Fairy Queen« Massimo Pinca: Purcell in Transformation

Charles Ives (1874–1954): The Unanswered Question

MODERNE KULTUR IN Jean-Philippe Rameau (1683–1764): Contredanse aus der Oper »Les Boréades« EINZIGARTIGER GESTALT. Jonathan Keren (*1978): Rameau and the Flying Big Band

WARUM NICHT GEMEINSAM Jonathan Keren: Marais’ Night Ballad DIE ZUKUNFT FORMEN? Maurice Ravel (1875–1937): Klavierkonzert G-Dur Allegramente – Adagio assai – Presto juliusbaer.com

Marin Marais (1656–1728): Le Badinage

Ziv Ravitz: Rameau’s Secret Cavern (Improvisation) Jean-Philippe Rameau: L’Orage aus der Oper »Platée«

Jonathan Keren: Ives Asks the Moon PRINCIPAL SPONSOR Massimo Pinca: Purcell Danced with the Planets Henry Purcell: Hornpipe aus der Oper »The Fairy Queen«

Jonathan Keren: Lully’s Last Dream Jean-Baptiste Lully: Marche pour la Cérémonie des Turcs Julius Bär ist Principal Sponsor der Elbphilharmonie Hamburg. aus der Oper »Le Bourgeois Gentilhomme«

Julius Bär ist die führende Private-Banking-Gruppe der Schweiz und weltweit an rund 50 Standorten präsent. Von Dubai, Genf, Guernsey, Hamburg, Hongkong, , Lugano, Monaco, Montevideo, Moskau, Mumbai, Nassau, Singapur bis Zürich (Hauptsitz).

Elbphilharmonie_DE-ElbphilharmonieAbendprogramme-148x210-16022018.indd 1 16.02.18 15:38 DIE MUSIK

DOPPELGÄNGER IN KLASSIK UND JAZZ

Zum Programm des heutigen Abends

Eine Welt im Wandel. Eine Welt, in der sich jedes Element, jede Stimme, jeder Klang ständig weiterentwickelt, radikal erneuert, unablässig bewegt. Ein Univer- sum, in dem jede Bewegung, jedes Licht, jeder Funke zur Veränderung drängt, sich befreien will, damit eine neue Ganzheit entsteht. Wie sich die Seidenraupe in einen herrlichen Schmetterling verwandelt, so birgt auch jedes musikalische Fragment in sich die Möglichkeit zur Auflösung, zum Durchlaufen einer Meta- Das Programm des heutigen morphose. Abends ist unter dem Titel In den vergangenen Jahren haben wir unablässig die Idee der musikalischen »Sounds of Transformation« als CD im Handel erhältlich. Verwandlung erkundet. Dabei blieb eines gewiss: Wir hatten nicht den Wunsch, klassische Stücke neu zu interpretieren oder zu versuchen, Meisterwerken der Vergangenheit mit Gewalt eine andere Bedeutung zu geben. Ganz im Gegenteil! Es ging uns darum, imaginäre »Zwillinge« historischer Musikstücke zu erschaf- sucht, enthüllt uns das Stück einen intimen Dialog zwischen fen, sie auf die Originale treffen zu lassen und durch diese Begegnungen Trompete, Klavier und Orchester. erstaunliche, unerwartete Zwiegespräche anzuregen. Nun brauchte es noch eine Spiegelachse, einen stabilen Doch wer Veränderung bewirkt und ungeahnte Berührungspunkte schafft, Kern, der die Elemente anziehen und zusammenhalten konnte kann sich leicht im Chaos verlieren. Während der Entwicklung der verschiedenen – wie ein Gravitationszentrum, um das die Planeten kreisen und Elemente wurde uns deshalb bald deutlich, dass wir dem aus Zwillingspaaren tanzen können, ohne ihre prächtige Bahn zu verlassen. Heute bestehenden Programm eine sehr klare, feste Struktur verleihen mussten. Und Abend bildet das Klavierkonzert G-Dur von Maurice Ravel die- wir erkannten, dass diese Struktur ein Palindrom sein musste. sen festen Punkt. Warum? Es ist eines der ersten Musikstü- Ein Palindrom ist eine Form, die sich von Anfang bis Ende oder umgekehrt cke, in dem sich traditionelle Klänge und Rhythmen in Jazz und lesen lässt, symmetrisch um eine zentrale Spiegelachse angeordnet. Deshalb Blues verwandeln dürfen. Sein faszinierender Mittelsatz wiede- erklingt im ersten Teil des Abends immer zuerst das historische Original, gefolgt rum steht nicht nur im Zentrum des dreisätzigen Klavierkon- von seinem Jazz-Zwilling, während es sich im zweiten Teil andersherum verhält. zerts, sondern bildet nun das Herz des gesamte Palindroms. Der Übergang von einem Stück zum nächsten kann abrupt, heftig und sogar »Zu meinen, alle Dinge in diesem Leben blieben stets unver- explosiv sein – oder subtil und fast unmerklich. Die größte Herausforderung ändert, heißt, an das Unmögliche glauben«, schrieb Cervantes bestand darin, die Brücken zu bauen, die die beiden Welten verbinden. in seinem erfindungsreichen Don Quixote. Wir wollen dem Weg Dank dieser ungeahnten Brücken können Komponisten der Barockzeit wie folgen, den Cervantes uns weist; wir wollen eine Tür öffnen, Lully, Purcell und Rameau uns neue Klänge zu Gehör bringen, uns an die Hand hinter der sich ein Universum verbirgt, in dem sich jeder Klang, nehmen und in eine Welt der Improvisation und der Freiheit führen. Charles jeder Rhythmus und jede Farbe jederzeit ändern können. Wohin Ives’ The Unanswered Question, ein emblematisches Werk der Moderne, das Zeit, wird dieser Weg uns führen? Raum und Dissonanz in der Musik neu definierte, erklingt ein erstes Mal und DAVID GREILSAMMER kehrt später in verwandelter Form wieder. Während es weiter nach einer Antwort ÜBERSETZUNG: FELIX SCHOEN DIE KÜNSTLER

DAVID GREILSAMMER KLAVIER UND LEITUNG ZIV RAVITZ SCHLAGZEUG Der Pianist und Dirigent David Greilsammer ist bekannt für seine ausgefalle- Ziv Ravitz gilt als einer der Taktgeber der israelischen Jazzszene. Der 1976 in nen Programme und gehört mit seinem breit gefächerten Repertoire zu den Be’er Scheva im Süden Israels geborene Drummer wuchs in einer Musiker­ vielseitigsten Musikern des heutigen Konzertlebens. Die New York Times familie auf und lernte schon im Kindesalter Klavier, Gitarre und schließlich auch kürte zwei seiner Alben zu Aufnahmen des Jahres und zählte sein Projekt Schlagzeug, auf das er sich mit neun Jahren gänzlich fokussierte. Mit 13 gab er Scarlatti:Cage:Sonatas zu den zehn wichtigsten Musikereignissen des Jahres. Zu bereits die ersten professionellen Konzerte, als Teenager tourte er mit einer seinen Projekten, die von Barock bis zu zeitgenössischer Musik reichen, gehört Mischung aus Jazz, Rock und Avantgarde durch die Clubs seiner Heimatstadt ein »Mozart-Marathon«, bei dem er in Paris sämtliche Klaviersonaten Mozarts und Tel Avivs. an einem Tag spielte. In Genf spielte und dirigierte er in einer Saison alle 27 Im Jahr 2000 siedelte er in die Vereinigten Staaten um und studierte – wie Mozart-Klavierkonzerte. Yaron Herman – am Berklee College of Music in Boston, wo er 2004 seinen Seit 2013 ist David Greilsammer Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Abschluss machte. Mehrere Jahre war Ziv Ravitz festes Mitglied im Lee Konitz Geneva Camerata. Mit diesem abenteuerlustigen Ensemble gibt er pro Saison Quartet und im Trio von Omer Klein. 2001 traf er auf den Jazzpianisten Florian mehr als 35 Konzerte und unternimmt internationale Tourneen, die ihn auf große Weber und den Bassisten Jeff Denson, mit denen er fortan das Minsarah Trio Bühnen wie die Berliner Philharmonie, das Théâtre du Châtelet in Paris, das bildete und zahlreiche Tourneen unternahm. Etliche CD-Produktionen doku- Kings Place in London oder das NCPA in Peking führten. Dabei arbeitet man mentieren diese Partnerschaften. 2011 gründete er ein weiteres Trio mit dem regelmäßig mit Tänzern, Choreografen, Schauspielern, visuellen Künstlern sowie Pianisten Shai Maestro und dem Kontrabassisten Jorge Roeder, mit denen er in Musikern aus Jazz, World, Rock und Folk zusammen. den großen Konzerthäusern und Festivals rund um den Globus auftrat. Für ihr Als Gastdirigent und Solist trat Greilsammer mit Orchestern wie dem BBC jüngstes Album The Stone Skipper erhielten sie zahlreiche Preise. Philharmonic, dem San Francisco Symphony, dem Mozarteumorchester Salzburg Ziv Ravitz lebt weiterhin als Freelancer in New York und spielt regelmäßig oder den Symphonikern Hamburg auf. Solokonzerte spielte er unter anderem in mit den Großen des Jazz, etwa Hal Crook, Joel Frahm, Tomasz Stańko, Avishai der Londoner Wigmore Hall und dem Concertgebouw in Amsterdam. Cohen, Aaron Goldberg oder Esperanza Spalding. DIE KÜNSTLER

GENEVA CAMERATA

Die Geneva Camerata besteht derzeit aus rund 35 Musikern der jungen Generation, die sich einer innovativen und mutigen Pro- grammgestaltung verschrieben haben. Wie auch der heutige Abend zeigt, widmet sich das Ensemble der Musik aller Epochen – von Barock über Klassik bis zur zeitgenössischen Musik sowie Elektronik, Jazz, Rock und World. In interdisziplinären Projekten bringt die Geneva Camerata zudem Musik mit Theater, Zirkus und visuellen Künsten zusammen. Seit seinen Anfängen fördert das Orchester auch talentierte junge Komponisten und bringt oft neue Werke zur Aufführung. Geleitet wird das Orchester von David Greilsammer, der 2013 auch Gründungsmitglied war. Es arbeitet regelmäßig mit so bedeutenden klassischen Künstlern wie , Vik- VIOLINE FLÖTE TROMPETE toria Mullova, Christian Tetzlaff, Andreas Scholl, Anne Sofie von Timoti Fregni (Konzertmeister) Aaron Dan Sylvain Tolck Otter und Avi Avital zusammen; im Jazz-Bereich mit Größen wie Diego Castelli Ory Schneor Richard Galliano, Tigran Hamasyan und . Cécile Dorchêne POSAUNE Jonathan Keren OBOE Ronan Yvin In der aktuellen Saison spielt die Geneva Camerata unter Gemma Longoni Sergio Simón Álvarez anderem mit Thomas Hampson, Patricia Kopatchinskaja, Brad Jesús Merino Nicola Tapella HARFE Mehldau, Jean-Guihen Queyras und Gautier Capuçon zusam- Yumi Onda Giulia Ott men, außerdem mit dem französischen Schauspieler Lambert Katharina Paul KLARINETTE Wilson und dem DJ und Pianisten Francesco Tristano. Simone Roggen Mathieu Steffanus CEMBALO Andrea Vassalle Miquel Ramos Salvadó Justine Charlet Auf Tourneen waren die Musiker in Konzerthäusern wie der Berliner Philharmonie, dem Théâtre du Châtelet und Musée VIOLA FAGOTT SCHLAGWERK d’Orsay in Paris, dem Kings Place in London, bei Festivals in Caroline Donin Gabriele Gombi Damien Darioli Montreux, Gstaad und Eilat sowie in China und Mexiko zu Gast. Ada Meinich Fabio Gianolla Marion Fretigny Das Programm des heutigen Abends, das zu Beginn des Jahres Elia Portabales Nicolas Curti HORN auf CD erschienen ist, führt die Geneva Camerata unter ande- VIOLONCELLO Stéphane Mooser rem noch zum Rheingau Musik Festival, Istanbul International Bernadette Köbele Kathrin Williner Music Festival und Paris Classique au Vert Festival. Céline Barricault Mara Miribung

KONTRABASS Jérémy Bruyère Julie Stalder ELINA DUNI Donnerstag, 8. März 2018 | 22:30 Uhr | Elbphilharmonie Kleiner Saal

ES IST DAS BESONDERE, DAS WELLEN SCHLÄGT. ELINA DUNI ELINA DUNI VOCALS ROB LUFT GUITAR FRED THOMAS PIANO, DRUMS

»Songs of Love and Exile«

Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

ALS OFFIZIELLER WEINPARTNER DER ELBPHILHARMONIE BEGRÜSSEN WIR HAMBURGS NEUES WAHRZEICHEN FÜR KULTUR.

AZ_A5__Laeisz_Elbphilharmonie_Hawesko_Image_AZ_2016_148x210mm_RZ.indd 1 17.11.16 15:29 DIE KÜNSTLER

ELINA DUNI & ROB LUFT FEAT. FRED THOMAS

Geboren 1981 als Tochter einer Schriftstellerin und eines Regis- seurs in der albanischen Hauptstadt Tirana, stand Elina Duni mit fünf Jahren erstmals auf einer Bühne. Sie lernte Geige, nahm an Kinderfestivals teil und sang im Radio und Fernsehen. Nach dem Ende des kommunistischen Systems zog sie 1992 in die Schweiz, studierte in Genf klassisches Klavier, entdeckte dort aber auch den Jazz für sich. Nach Film-, Theater- und Jazzprojekten in Albanien und der Schweiz studierte sie in Bern Jazzgesang und Komposi- tion und gründete dort das Elina Duni Quartett mit Colin Vallon am Piano, Patrice Moret am Bass und Norbert Pfammatter am Schlagzeug. Mit dem Ensemble setzt sie sich mit den volks­ tümlichen Gesängen des Balkans auseinander und mischt sie mit Jazz. Zusammen haben die Musiker mehrere Alben veröf- fentlicht, etwa 2015 das Album Dallëndyshe (»Die Schwalbe«). Dafür hat sie einmal mehr traditionelle albanische Lieder adap- tiert, in denen sie musikalisch Geschichten über die Liebe und das Leben im Exil erzählt. 2017 wurde sie mit dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet. Bei ihrem neuen Projekt wird sie vom Gitarristen Rob Luft begleitet, der zu den aufstrebenden Stars der Londoner Jazz- Szene gehört. In seinem Spiel verbindet er westafrikanische Anklänge mit englischer Folk Music und Indie Rock und bildet einen idealen Gegenpart zu Elina Dunis Stimme. Für den heutigen Abend hat sich das Duo nun den Multi­ instrumentalisten Fred Thomas eingeladen, der die beiden bei den zeitlosen Folksongs an Klavier und Schlagzeug unterstützt.

Elina Duni & Rob Luft YARON HERMAN TRIO Freitag, 9. März 2018 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal

YARON HERMAN TRIO

YARON HERMAN PIANO SAM MINAIE DOUBLE BASS ZIV RAVITZ DRUMS

»Y«

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

Wir fördern für Sie die Musikstadt Hamburg.

Es gibt nur eine Regel - und das ist der Rhythmus. Kreativ BeatObsession lädt Kinder und Jugendliche zum Schlagzeugworkshop ein. In den Ferien wird in verschiedenen Stadtteil- und Kulturzentren sowie im Elbphilharmonie Kaistudio experimentiert – mit Perkussionsinstrumenten, Alltagsgegenständen, Bodypercussion oder der eigenen Stimme. Zusammen mit professionellen Percussionisten proben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis zum gemeinsamen Abschlusskonzert in der Elbphilharmonie. Preisgekrönt und mitreißend!

Nach dem Motto „WIR für Hamburg“ übernehmen wir regionale Verantwortung und engagieren uns zusammen mit Elbphilharmonie Instrumentenwelt für die Musikkultur in Hamburg. Infos unter www.hamburger-volksbank.de Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

Sie rufen lieber an? Dann wählen Sie 040/ 30 91–00 DIE MUSIK

DIE MAGIE DER DREI STRICHE

»Yaron Herman gehört zur Riege der jungen Virtuosen, die die lange uner- reichten großen Alten von Art Tatum bis Oscar Peterson wieder in den Fingern haben«, befand die Süddeutsche Zeitung im Jahr 2009. »Kaum ein anderer ver- mag die gesamte Jazztradition so geballt und im rasenden Wechsel in seine Soli einzuverleiben.« Diese Einschätzung liegt bald zehn Jahre zurück, aber sie gilt immer noch. Schon zum damaligen Zeitpunkt hat sich Herman in unterschiedlichen Kontex- ten ausprobiert. Nach einem Duo- und einem Solo-Album veröffentlicht er 2007 mit A Time for Everything seine erste Platte in der klassischen Trio-Besetzung, die zur allgemeinen Begeisterung unter anderem auch Coverversionen von Brit- ney Spears’ Toxic und Message in a Bottle von The Police enthält. An seiner Seite: Yaron Herman: Y Matt Brewer am Bass und Drummer Gerald Cleaver, mit denen er noch die CD Muse folgen lässt. Mit dem Wechsel zum Label ACT ändern sich beim nächsten Trio-Album Follow the White Rabbit auch die Mitstreiter. Es folgen vier weitere Platten in unterschiedlichen Besetzungen, unter anderem Everyday, ein Duo mit Und so steht das Y auch für die Synthese all jener Einflüsse, seinem »musikalischen Bruder« Ziv Ravitz, der auch am gesamten »Reflektor«- die den heute 36-Jährigen beeinflusst haben und aus denen Wochenende omnipräsent ist. er so selbstverständlich schöpft. Sie umfassen Jazz und Klas- Nun hat Yaron Herman erneut eine CD im Trio aufgenommen, wieder für ein sik ebenso wie Rock und Elektro, reichen von Sufjan Stevens neues Label (Blue Note) und wieder mit neuen Sidemen: dem erwähnten Ziv über Steve Reich bis hin zu Keith Jarrett. Coverversionen spie- Ravitz und dem Bassisten/Gitarristen Bastien Burger von der Pariser Indie-Pop- len dabei keine so große Rolle mehr; Herman schreibt nun Band The Dø. An seiner Stelle spielt heute Sam Minaie. eigene Songs mit Ohrwurm-Qualität. Die einzige Reprise auf Der Titel lautet schlicht Y, und man fragt sich natürlich, was es mit diesem dem Album ist das alte traditionelle jiddische Lied Fun Groys Namen auf sich hat. Y wie Yaron, schon klar. Vielleicht möchte er sich am Vor- Dasad. Herman begleitet hier das Sample einer Frauenstimme: bild seines Freundes Matthieu Chedid orientieren, der seine Popstar-Karriere »Es ist eine Aufnahme einer Frau, die in der Küche singt. Sie unter dem Pseudonym-Kürzel -M- betreibt und auf diesem Album als Gast in stammt aus den 1920er Jahren; amerikanische Forscher sam- Erscheinung tritt. Andererseits besteht ein Y schlicht und einfach aus drei Linien, melten damals Material über das Leben in alten jüdischen die sich treffen – wie drei Musiker, die zusammenkommen. Schtetln in Osteuropa.« Ein Fragment der Vergangenheit, das Yaron Herman selbst sieht darin noch ein anderes Symbol: »Wenn ich das Y verwandelt und zu einem Klang der Zukunft geformt wird – es betrachte, dann sehe ich einen Baum.« Ein Bild, das gut in seine Musikphiloso- ist eine vorwärtsgewandte Definition des Jazz und eine Bewe- phie passt: »Es ist mir ein großes Anliegen, Leute mit ganz unterschiedlichen gung, nach der Herman in all seinen Projekten strebt. Auch am musikalischen Einflüssen, die aber gemeinsame Wurzeln haben, zusammen- heutigen Abend. zuführen.« FRÄNZ KREMER DIE KÜNSTLER

ZIV RAVITZ DRUMS SAM MINAIE DOUBLE BASS Ziv Ravitz gilt als einer der Taktgeber der israelischen Jazzszene. Der 1976 im Die ausführliche Biografie von Der iranisch-amerikanische Bassist und Produzent Sam Minaie südlichen Be’er Scheva geborene Drummer wuchs in einer Musikerfamilie auf Yaron Herman finden Sie am wurde in Nevada geboren und begann mit acht Jahren, Klavier und lernte schon im frühen Kindesalter Klavier, Gitarre und schließlich auch Beginn dieses Programmheftes. zu spielen. Mit 14 wechselte er zu Kontrabass und E-Bass und Schlagzeug. Mit 13 gab er bereits die ersten professionellen Konzerte, als Teen- gab erste Konzerte. Er studierte an der University of Nevada und ager tourte er mit einer Mischung aus Jazz, Rock und Avantgarde durch die anschließend in Los Angeles beim großen Bassisten Charlie Clubs seiner Heimatstadt und Tel Avivs. Haden. Im Jahr 2000 siedelte er in die Vereinigten Staaten um und studierte – wie Von der Westküste zog Sam Minaie 2009 nach New York, wo Yaron Herman – am Berklee College of Music in Boston, wo er 2004 auch seinen er seitdem zu Hause ist. Für seine unterschiedlichen musika- Abschluss machte. Mehrere Jahre war Ravitz festes Mitglied im Lee Konitz Quar- lischen Projekte ist er jedoch weltweit unterwegs. Konzert­ tet und im Trio von Omer Klein. 2001 traf er auf den Jazz-Pianisten Florian Weber tourneen und Albumaufnahmen brachten ihn mit Künstlern und den Bassisten Jeff Denson, mit denen er fortan das Minsarah Trio bildete. wie Tigran Hamasyan, Kneebody, Donny McCaslin, Dhafer Yous- Etliche CD-Produktionen dokumentieren diese Partnerschaften. 2011 gründete sef, Jeff Ballard, Mark Guiliana, Shai Maestro, Patti Austin und er ein weiteres Trio mit dem Pianisten Shai Maestro und dem Kontrabassisten Melody Gardot zusammen. Jorge Roeder, mit denen er rund um den Globus auftrat. Für ihr jüngstes Album Als Produzent und Toningenieur hat Minaie zahlreiche Alben The Stone Skipper erhielten sie zahlreiche Preise. gemischt und produziert. An einigen Aufnahmen ist er nicht nur Ziv Ravitz lebt in New York und spielt regelmäßig mit Jazz-Größen wie Hal als Bassist, sondern auch als Cellist beteiligt; in Charlie Hadens Crook, Joel Frahm, Tomasz Stańko, Avishai Cohen, Aaron Goldberg oder Espe- Liberation spielte er sogar Tuba. In New York City ranza Spalding. gründete er das Studio birdFood. KREATIV- CAMP IMPROVISATION Samstag, 10. März 2018 | 18 Uhr | Elbphilharmonie Kaistudio

ABSCHLUSSPRÄSENTATION KREATIV-CAMP »IMPROVISATION«

NIS KÖTTING KLAVIER MATTHIAS FRIEDEL SCHLAGZEUG Etwas aus sich selbst heraus erschaffen, seinen eigenen Aus- druck finden – darum geht es im Kreativ-Camp, das die Elbphil- FRIEDERIKE LAMPERT CHOREOGRAFIE harmonie schon seit mehreren Jahren während der Schulferien für Schüler und junge Erwachsene anbietet. Angelehnt an das BENJAMIN HOLZAPFEL KONZEPT »Reflektor«-Wochenende von und mit Yaron Herman steht dies-

mal das Thema »Improvisation« im Mittelpunkt, bezogen sowohl

auf die Musik als auch auf den Tanz.

Seit Beginn der Woche haben sich die Teilnehmer zwischen

15 und 22 Jahren dazu täglich in den Kaistudios getroffen, eigene Die Teilnehmer des Kreativ-Camps präsentieren Ideen entwickelt und gemeinsam praktisch erprobt. So erhielten die Ergebnisse ihres einwöchigen Workshops sie Einblick in die individuelle Herangehensweise unterschied- Aila KLARINETTE, GESANG licher Künstler und erfuhren neue Wege, sich auf ihrem Ins- Ami trument und mit ihrem Körper spontan auszudrücken. Dabei Carlo KLARINETTE beleuchten sich die beiden Sparten Musik und Tanz gegensei- Clara KLAVIER, GITARRE, GESANG tig und ermöglichen einen ganzheitlichen Blick auf das Thema. Clara TANZ Für Anregungen und Hilfestellungen sorgten drei Dozenten, Elisa KLAVIER, GESANG allesamt erfahrene Künstler mit großem pädagogischen Einfüh- Gaia FLÖTE, KLAVIER lungsvermögen. Sie erarbeiteten mit den Teilnehmern etwa eine Hashmat Bik KLAVIER, GESANG Art grafische Partitur, die einen Rahmen und Anhaltspunkte für Henri KLAVIER, E-GITARRE, MELODICA die freien Elemente der Improvisation bieten kann, sowohl im Joel Sharon GESANG, TANZ Tanz wie in der Musik. Yaron Herman schaute sogar höchst- Konstantin KLAVIER, GESANG persönlich vorbei, um seinerseits auszuprobieren, wie er diese Leonard QUERFLÖTE Partitur in Klänge umsetzen würde – eine Erfahrung, die für Lilith TANZ, GITARRE, GESANG ihn vermutlich genauso spannend war wie für die Teilnehmer. Lilly GEIGE In der heutigen Abschlusspräsentation stellen die Teilneh- Mara TANZ mer ihre Ergebnisse nun als Performance der Öffentlichkeit vor. Marie-Claire KLAVIER, SCHLAGZEUG Max KLAVIER, TANZ Maxim POSAUNE Sarah TANZ Tim Andrew SAXOFON, GITARRE, GESANG Yasmin TANZ YARON HERMAN TRIFFT … Minol Connect orchestriert Samstag, 10. März 2018 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal alle digitalen Ströme eines Gebäudes.

YARON HERMAN PIANO

TRIFFT …

ELINA DUNI VOCALS NILS WÜLKER TRUMPET DOMINIC MILLER GUITAR JÜRGEN ATTIG DOUBLE BASS ITAMAR DOARI PERCUSSION ZIV RAVITZ DRUMS

Yaron Herman lädt sechs Gäste zur spontanen Impro-Session – ohne Netz und doppelten Boden. Bild: powell83

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Anzeigen_ElbPhilharmonie_17_18_final.indd 1 26.10.2017 12:32:42 DIE KÜNSTLER

DOMINIC MILLER GUITAR ITAMAR DOARI PERCUSSION NILS WÜLKER TRUMPET Geboren in Argentinien als Sohn eines ame- Itamar Doari wurde in Israel geboren. Bereits in JÜRGEN ATTIG DOUBLE BASS 1977 in Bonn geboren, erhielt Nils Wülker mit rikanischen Vaters und einer irischen Mutter, jungen Jahren erlernte er traditionelle Schlag­ sieben Jahren Klavierunterricht. Im zehnten lebte und studierte Dominic Miller in jungen Jürgen Attig, ehemaliger Mitstreiter von Bands instrumente wie die Trommeln Darbuka und Lebensjahr wechselte er zur (klassischen) Jahren größtenteils in den USA und England. wie Felix De Luxe und Rainbirds, gilt als inter- Riq. Schon als Teenager tourte er mit einigen Trompete; während eines Austauschjahres in Heute ist Miller in Frankreich ansässig, aber national herausragender Bassist im Dreieck der bekanntesten Musiker Israels durch die den USA entdeckte er den Jazz. seit drei Jahrzehnten als Musiker in der gan- von Pop, Jazz und Musical. Seine Stationen Welt. Heute spielt Itamar Doari eine bedeu- Zurück in Deutschland, studierte er an der zen Welt unterwegs. führten von House-Projekten mit Roisin Mur- tende Rolle in der weltweiten Perkussion- Berliner Musikhochschule »Hanns Eisler« und Besondere Bekanntheit erlangte Miller durch phy und Mousse T. über Dennis Chambers und Szene. Er musiziert auf vielen Instrumenten spielte im Bundesjazzorchester und der RIAS seine langjährige Zusammenarbeit mit Sting, die NDR Bigband, mit der er ein Jaco-Pasto- und in ganz verschiedenen Stilrichtungen. Bigband. Mittlerweile hat er acht sehr erfolg- in dessen Band er seit über 20 Jahren nicht rius-Programm umsetzte, bis zu Jazz-Ikonen Drei Jahre tourte er mit dem Bassisten Avis- reiche eigene Alben veröffentlicht, zuletzt Up. nur Gitarrist, sondern auch des Leaders rechte wie Buddy DeFranco und James Moody. hai Cohen, mit dem auch CD-Aufnahmen ent- Es wurde – ebenso wie der Vorgänger Safely Hand ist. Daneben hat Miller mit so unter- Aber Jürgen Attig ist eben viel mehr als eine standen, darunter das gefeierte Album Seven Falling – mit dem German Jazz Award in Gold schiedlichen Künstlern wie Paul Simon, den Allzweckwaffe, deren Ladung sich an großen Seas. Zudem spielt Itamar Doari in der Band ausgezeichnet. Bereits 2013 erhielt Wülker den Chieftains und Plácido Domingo gearbeitet. Namen festmachen ließe. So offenbart er sich Yemen Blues, ein noch recht junges Projekt ECHO Jazz als »Instrumentalist des Jahres«. Ersterer lobt Miller für seinen »wunderbaren etwa auf seinem Debüt-Album Aventureiro als mit Musikern aus Israel und New York, die im Neben seinen eigenen Projekten ist Nils Stil, mit einem Hauch von Jazz und englischer ein sensibler Klangpoet, der Schubladen wie Sommer 2017 bereits in der Elbphilharmonie zu Wülker ein gefragter Gastmusiker. So arbeitete Folkmusik«. Zuletzt erschien 2017 sein Album Jazz, Rock oder Pop längst aus seinem musi- Gast waren. er mit Gregory Porter, Klaus Doldinger, Cécile Silent Light, auf dem er all seine verschiedenen kalischen Bewusstsein verbannt hat – Musik, Verny, Ulita Knaus Ute Lemper, Samy Deluxe, Lebensstationen Revue passieren lässt. die von ungebremster Lebensfreude sprüht Die Biografien von Elina Duni und Ziv Ravitz finden Sie Xavier Naidoo und Max Mutzke zusammen. und sich sofort auf den Hörer überträgt. auf den Seiten der vorangegangen Konzerte. VORSCHAU

IN DER SPHÄRE DER ELEKTRONAUTEN WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN Als Manuel Göttsching 1981 mit Sequencer, Keyboards und E-Gitarre das knapp einstündige Stück »E2–E4« aufnahm, ahnte er nicht, dass er damit ein Manifest der elektronischen Musik PRINCIPAL SPONSORS PRODUCT SPONSORS FÖRDERSTIFTUNGEN schuf, das geradewegs zu Techno und Trance führen sollte. Die BMW Coca-Cola Klaus-Michael Kühne Stiftung Elbphilharmonie widmet ihm und weiteren »Elektronauten« Montblanc Hawesko Körber-Stiftung SAP Lavazza Hans-Otto und nun ein dreitägiges Festival, das auch ein Wiederhören mit der Julius Bär Meßmer Engelke Schümann Stiftung Musik von Göttschings Krautrock-Band Ash Ra Tempel bringt. Ricola Haspa Musik Stiftung Ausgehend von den Pionieren der 70er und 80er richtet es den Ruinart Hubertus Wald Stiftung Blick auf eine Gegenwart, in der statt wandschrankgroßer Syn- Störtebeker Ernst von Siemens Musikstiftung thesizer schon ein Smartphone genügt, um neue, unbekannte Cyril & Jutta A. Palmer Stiftung Mara & Holger Cassens Stiftung Sphären zu erreichen. CLASSIC SPONSORS Stiftung Elbphilharmonie Aurubis Bankhaus Berenberg Freundeskreis Elbphilharmonie 15.–17. Juni 2018 | Vorverkauf ab 13. März | www.elbphilharmonie.de Commerzbank AG + Laeiszhalle e.V. DG HYP GALENpharma Hamburger Feuerkasse MEDIENPARTNER Hamburger Sparkasse NDR Hamburger Volksbank Der Spiegel Es ist nicht gestattet, während der Konzerte zu filmen oder zu fotografieren. HanseMerkur Versicherungsgruppe Byte FM HSH Nordbank VAN Magazin IMPRESSUM Jyske Bank A/S NDR Kultur Herausgeber: HamburgMusik gGmbH KRAVAG-Versicherungen Geschäftsführung: M.M.Warburg & CO Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jack F. Kurfess, Jochen Margedant Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Fränz Kremer Lektorat: Reinhard Helling ELBPHILHARMONIE CIRCLE Gestaltung und Satz: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer Druck: Flyer-Druck.de

Anzeigenvertretung: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

BILDNACHWEIS Yaron Herman im Porträt (beide Sébastien Vincent); Yaron Herman in Paris (Claudia Höhne); CD-Cover »Sounds of Transformation« (Sony Music); David Greilsammer (Julien Mignot); Ziv Ravitz (Bastien Burger); Geneva Camerata (unbezeichnet); Elina Duni & Rob Luft (Pedro Velasco); CD-Cover »Y« (Blue Note Records); Sam Minaie (unbezeichnet); Ziv Ravitz (Bastien Burger); Nils Wülker, Dominic Miller, Jürgen Attig, Itamar Doari (unbezeichnet); Manuel Göttsching (MG Art) WWW.ELBPHILHARMONIE.DE