^^^m £//- OöZ MUSIK NACHRICHTEN AUS i PRAG

GRUNDPROBLEME DER KUNSTLERISCHEN UND VOR ALLEM DER KONZERTTÄTIGKEIT #\i DER CSSR

Vor kurzem berichteten wir in den Musiknachrichten aus Prag über einige Erfahrungen aus den soziologi­ schen Forschungen auf dem Gebiet der Musik. Heute wollen wir über weitere Ergebnisse der Arbeiten auf diesem Gebiet, die in der ganzen Welt immer größeres Interesse erweckten, berichten, die vielleicht auch im internationalen Sinn breitere und allgemeinere Gültigkeit haben, obwohl sie begreiflicherweise von bestimm­ ten, ganz spezifischen Voraussetzungen des Musiklebens in der Tschechoslowakei ausgehen.

In dieser Abhandlung werden wir uns nur mit der quantitativen rung mit der künstlerischen Aktivität. Noch geringer ist dieser Analyse der künstlerischen Tätigkeit befassen, die w!r für Prozentsatz auf dem Gebiet der Konzerttätigkeit, weil, wie wichtig halten und als Ausgangspunkt für in der Anschrift an­ übrigens auch aus einigen nachfolgenden Angaben hervorgeht, gegebenen Problematik betrachten. Unsere Untersuchungen bei uns die Theatervorstellungen eine dominierende Stellung waren ausschließlich auf Theater, Musik und bildende Kunst einnehmen. gerichtet, das heißt auf öffentliche Theatervorstellungen, Kon­ Aus der erwähnten Tatsache geht es hervor, daß es bei uns zerte und Kunstausstellungen, ohne Rücksicht auf ihr Niveau immer noch maximale Reserven an Zuschauern und Zuhören auf ihre Organisation oder Einstellung. Aus dem Gesamtkomplex gibt die durch intensive und gut organisierte ästhetische Er­ der gegenwärtigene Kunstgattungen wurden nur drei - man ziehung den Besuch, eventuell auch die Produktion der künst­ könnte sagen dis klassischen Sparten mit jahrhundertalter lerischen Einrichtungen wesentlich steigern könnten, und daß Tradition und ausgeprägten Formen herausgegriffen. Nicht die künstlerische Aktivität bei weitem nicht ausreicht, um die entscheidend war dabei, ob es sich um professionelle Künsler Nachfrage zu befriedigen. Indirekt kann man aus dieser Tat ^Ëàvr um Amateure handelt. Die Krage lautete nicht „wie", da . sache den Schluß ableiten, daß bei besserer Ausstattung der ^^ßt. in welcher Qualität die Nachfrage nach künstlerischer Gemeinden mit Räumen für die kulturelle Tätikeit mit einer Aktivität in den erforschten Absctvvt'en befriedigt wurde, wesentlichen Steigerung der künstlerischen Tätigkeit gerechnet sondern wie oft und unter welchen Bedingungen. werden könnte. Die Forschungen wurden territorial auf dem ganzen Gebiet von Die zweite Frage, die uns interessierte, bestand darin, festzu­ Böhmen und Mähren durchgeführt, das heißt also auf mehr als stellen, in welchem Maß die Konzentration der Bevölkerung zwei Dritteln des gesamten Staatsgebietes, und zwar während und die Größe der Gemeinden auf die künstlerische Tätigkeit der ganzen Saison 1962—63. Einfluß hat. Zu diesem Zweck teilten wir die Gemeinden in Hier werden wir uns vorwiegend mit der Konzerttätigkeit be­ folgende Gruppen ein: fassen; Unterlagen aus anderen Gebieten verwenden wir nur 1. Gemeinden bis zu 1000 Einwohnern (vorwiegend landwirt­ als Vergleichsmaterial. schaftliche Gebiete mit Grundschulen vom 1. bis zum 5. Jahr­ Die erste Frage betrifft den Umfang der Saturation. Konkret: gang); wieviel Gemeinden aus der Gesamtzahl (der Siedlungen) im 2. Gemeinden mit 1 001 1rs 5 000 Einwohnern (vorwiegend land­ erforschten Gebiet weisen eine minimale künstlerische Akti- wirtschaftliche Gebiete mit Neunjahrschulen); vitä auf, d.h. in wie vielen von ihnen wenigstens einmal im 3. Gemeinden mit 5 001 bis 10 000 Einwohnern (vorwiegend [ahr eine künstlerische Aktion durchgeführt wird (gleich, ob landwirtschaftliche Gebiete mit kleineren Industriebetrieben, Theatervorstellung, Konzert oder Ausstellung). Von nicht ent­ mit Zwölf jahrschulen); scheidender Bedeutung ist auch die Größe der Aggloméra 4. Gemeinden mit 10 001 bis 50 000 Einwohnern (vorwiegend tionen oder ihre Ausstattung, so daß jedes Dorf ebenso wie Industriegebiete mit allgemeinbildenden oder Fach-Mittel­ eine große Stadt als gleiche E'nheit Bewertet wurde. Als Vor schulen); aussetzung galt, daß jede Gemeinschaft von Menschen, vor 5. Gemeinden mit 50 001 bis 100 000 Einwohnern (vorwiegend allem also jede territoriale Gemeinschaft, bestimmte spezi Industriegebiete mit allgemeinbildenden Mittel- und Fach­ fische Beziehungen schafft, die auch das kulturelle Gebiet schulen und professionellen künstlerischen Einrichtungen); berühren, und daß diese Beziehungen eine bestimmte „Kultur 6. Gemeinden mit mehr als 100 001 Einwohnern (vorwiegend atmosphäre" bilden, die nur für die gegebene territoriale Ge Industriegebiete mit Mittelschulen aller Art, Hochschulen meinschaft charakteristisch ist, unabhängig von ihrer Größe. und Kunstinstituten). Dabei wurde festgestellt, daß In dieser Hinsicht sehr wichtige kulturpolitische Aufgaben erstehen, denn nicht ganz ein (Anmerkung: die Zeilen 4 und 5 werden in manchen Fällen zusammen- Zehntel der Gemeinden (Siedlungen) steht in direkter Beruh sezählt.) Vor allem wurde das gegenseitige Verhältnis der erforschten Gemeinden (in Bezug auf die Einwohnerzahl) nicht das al­ Kunstsparten (d.h. Theatervorstellungen, Konzerte und Aus­ leinige Kriterium und der einzige Stimulator der kulturellen stellungen) in den einzelnen Siedlungstypen festgestellt. Dieses Aktivität überhaupt ist, sondern daß hier eine Reihe anderer Verhältnis ist wichtig, und zwar wegen der gleichmäßigen Faktoren mitwirkt. Einer dieser Faktoren ist zum Beispiel die Durchführungsmöglichkeiten der künstlerischen Aktivität. Schule. Wir untersuchten deshalb ihren Einfluß, und zwar so­ Diese Gleichmäßigkeit erwies sich jedoch als unreal. Die fol wohl den des Bildungsniveaus, als auch den der Arbeit der gende Tabelle bietet einen Überblick vom Kunstbetrieb in den Schule als Institut, respektive den Einfluß der Lehrer und einzelnen Siedlungsgruppen. ihrer organisatorischen Tätigkeit auf die kulturellen Aktionen. y Es scheint, daß der Bildungsfaktor keinen so markanten Ein­ Tabelle I. fluß ausübt wie die organisatorische Tätigkeit der Lehrer (100 % = Gesamtzahl der beobachteten künstlerischen Aktio­ außerhalb des Rahmens ihrer eigentlichen Aufgabe, d.h. des nen in den einzelnen Siedlungstypen) Unterrichtes. Wir wenden uns nun wieder der Konzerttätigkeit, beziehungs­ Grösse der Siedlungen Konzerte Theater Ausstellungen Insgesamt (Einwohnerzahl) (in°/o) (in»/») (in»/o) (in»/o) weise der musikalischen Tätigkeit zu. In der Palette ihrer Sparten treten zwei Typen dominierend 1 — 1000 4,6 91,7 3,7 100,0 hervor: die Sinfonie- und Solistenkonzerte, die zusammen mehr 1001 — 5 000 9,1 83,5 7,4 100,0 als die Hälfte der Gesamtaktivität auf diesem Gebiet aus­ 5 001 — 10 000 10,0 82,0 8,0 100,0 machen. Einen kleineren Teil bilden Kammermusikkonzerte, 10 001 — 100 000 12,7 82,3 5,0 100,0 Konzerte von Tanz- und Jazz Musik, populäre Musik, Dar bietungen von Gesangschören und folkloristischen Gruppen. über 100 000 14,1 82,0 3,9 100,0 Man kann also annehmen, daß diese Tendenz mit dem rapiden Ein noch bedenklicheres Bild zeigt die folgende Tabelle, auf Rückgang der eigenen aktiven Ausübung der Musik zu­ der die Agglomeration nicht nur der Größe nach, sondern auch sammenhängt; wenn nämlich überhaupt noch Interesse für nach der Zahl der einzelnen Klassen eingeteilt ist, und im Ver­ Musik besteht, so konzertiert sich dieses auf eine passive Auf­ gleich dazu auch die künstlerische Aktivität. nahme, die von Ansprüchen auf hohes Interpretationsniveau beglitet wird. Damit läßt sich auch das schwindende Interesse Tabelle II. für die Sparten erklären, die auf der breiten Grundlage der Laienkunst basieren (Folklore und Chorgesang erklären, ob­ Ausstel­ Siedlung mit % von der Gesamtzahl Konzerte Theatervor­ wohl gerade die Musikerziehung an den Schulen besonders auf Einwohnerzahl der Agglomeration *) stellungen lungen ") + ) + t) diese Genres eingestellt ist. Die Armut in den Genres erscheint noch deutlicher, wenn wir 1— 1 000 82,92 2,55 7,08 4,54 eine tiefere Analyse der Solistenkonzerte durchführen, ^^k 1 001— 5 000 14,77 8,32 10,87 15,25 denen ungefähr ein Drittel von Klaviervorträgen ausgeflBr 5 001— 10 000 1,32 6,88 5,83 9,20 sind, das zweite Drittel von sogenannten gemischten Konzerten 10 001— 50 000 0,86 30,54 21,41 29,92 (mit Gesang und mit ein bis zwei Soloinstrumenten), und erst 50 001—100 000 0,09 11,25 16,60 10,78 das restliche Drittel von Darbietungen auf allen übrigen In­ über 100 001 0,04 40,46 38,21 30,31 strumenten. Was die musikdramatischen Genres betrifft (Oper, Operette Anmerkung: und Ballett), so bilden diese ungefähr 18 Prozent aller Bühnen­ •) 100 % = Gesamtzahl der Gemeinden im erforschten Gebiet *•) 100 °/o = Gesamtzahl der Konzerte im erforschten Gebiet darbietungen, was - mit Rücksicht auf die technischen An­ + ) 100% = Gesamtzahl der Theatervorstellungen im erforschten Gebiet sprüche solcher Vorstellungen - ein verhältnismäßig tragbarer tt) 100 "/o = Gesamtzahl der Austellungen im erforschten Gebiet Anteil ist. Interessant ist auch der Besuch solcher Veranstal­ tungen, von dem uns die folgende Tabelle ein Überblick bie­ Aus der Tabelle II. sind einige wichtige Tatsachen ersichtlich: tet: vor allem, daß das Kunstleben im erforschten Gebiet sich auf ungefähr 87 Orte konzentriert, was nicht ganz ein Prozent der Tabelle IV. Zahl der Gemeinden in Böhmen und Mähren ausmacht. Diese Klassen Besuch von Besuch vun 87 Gemeinden reißen mehr als 75 Prozent aller künstlerischen der Besuche Konzerten Theatervarstellungen Aktivität mancher Sparten an sich; in der Konzerttätigkeit sogar 82 Prozent. Davon konzentriert sich in den vier größten 0 20 % 1,66 0,97 Städten (über 100 001 Einwohner) ungefähr 40 % aller künst­ 40 6,78 4,84 lerischen Tätigkeit in Böhmen und Mähren überhaupt. 21 - 50 % 5,97 5,34 Eine gewisse Korrektur dieses ungünstigen, aus den obenan­ 41 51 — 60 % 4,85 8,47 geführten Tabellen ersichtlichen Standes erhalten wir, wenn 5,67 8,66 wir die Zahl der in den verschiedenen Gemeindetypen lebenden 61 70 o/o 30,77 16,72 Einwohner berücksichtigen. 71 80 81 - 90 % 7,90 16,72 Tabelle III. 91 -100 % 28,50 36,16 über 100 % 5,90 63 ^ In Gemeinden von der Grösse lebende Einwohner d.s.%

1 — 1000 2,675.926 27,98 Die Tabelle zeigt, daß die meisten Konzerte einen ungefähr 70 1001 — 5 000 2,485.103 25,69 prozentigen Besuch aufweisen, während sich bei den Theatern 5 001 — 10 000 799.221 8,55 die höchste Besucherzahl um 90 Prozent bewegt. Im Zusam­ 10 001 — 50 000 983.154 10,35 menhang damit wurde auch die Frequenz der Konzert- und 50 001 — 100 000 733.530 7,73 Theatertätigkeit beobachtet, d.h. die Zahl der Veranstaltungen 100 000 und mehr 1,694.306 19,63 in einer bestimmten Zeiteinheit. Die Frage bestand darin, ob bei steigender Zahl von Konzerten und Theatervorstellungen Obwohl die Ergebnisse in dieser Relation günstiger sind, so ist die Besucherzahl fällt oder nicht. Es zeigte sich aber, daß dies doch die Disproportion zwischen der Einwohnerzahl in den nicht der Fall ist, daß die Besucherzahl auch in den exponier­ Städten mit mehr als 10 000 Einwohnern (d.s. insgesamt nicht testen Monaten keine wesentliche Abweichung vom Durch­ ganz 40 Prozent) und der Zahl der künstlerischen Aktionen schnitt aufweist. Das bedeutet, daß wir bei weitem noch nicht (mehr als drei Viertel aller Aktionen) im gesamten erforschten die Höchstgrenze der Entwicklung und der Konsumation kul­ Gebiet bedeutend. tureller Tätigkeit erreicht haben, die einerseits durch gleich­ Bei genauerer Analyse ergab es sich, daß die Zahl der künst­ mäßige Auslastung der ganzen Saison, anderseits durch die lerischen Aktionen in den einzelnen Gemeindetypen bestimm­ Gesamtsteigerung der Zahl von Aktionen in ihr erhöht werden ten Schwankungen unterliegt. So steht fest, daß die Größe der kann. Milos Chyba

Neue Werke tschechoslowakischer Komponisten

]an Bedrich II. Sterichquartett Alois Pinos Konflikte Pavel Cotek Drei Kompositionen für Flöte und Klavier Sonate für Waldhorn Petr Eben Suite für Oboe und Harfe „Ordo modalis" Zdenëk Pololânik Concertus resonabilis Jan Kapr Dialoge für Flöte und Harfe Ivan Rezâc Verwandlungen, für Violoncello und Klavier Vaclav Kucera Hie sunt homines Sechs Präludien für Klavier Karel Kupka Kontraste für Orchester Zdenëk Zouhar Zwei Schwestern, Ballett für Kinder Svatopluk Novak Cinque frammenti melodici FLORENZ WARSZAWA Milos Wasserbauer (Regisseur): Kathari­ Ladislav Stross (Regisseur): Don Carlos na Ismajlowa WEIMAR FREIBERG Jindf ich Capek (C ) Karel Bïm (C) WEXFORD G ALATZ A Festival — Ivana Mixovâ: Don Uuijote; Viktor Kocï: Barbier von Sevilla, Bohème Albert Rosen (Dirigent): Don Uuijote Zdenëk Svehla: Madame Butterfly, Rigo- WIESBADEN die tschechoslowakische letto, La Traviata Oldfich Spisar: ; Vâclav Kaslïk GENUA (Regisseur) und Arch. Josef Svoboda Konzert- und Theateragentur Antonin Svorc, Ludmila Dvofâkovâ: Fi­ (Bühnenbildner): Hoffmans Erzählungen; delio Rudolf Jedlicka: Don Giovanni (Festival) PRAHA-l, MALA S T R A N A, GÖRLITZ WIEN VALDSTEJNSKÄ 10 Milos Sich (C) Staatsoper — Karel Jernek (Regisseur) FRANKFURT am Main und Jaroslav Krombholc (Dirigent): Ivana Mixovâ: , Don Carlos Katharina Ismajlowa; Bohus Hanâk: HAMBURG Rigoletto, Othello, Carmen; Ivo Zïdek: gibt bekannt: Vllém Pfibyl: Fidelio, Zdenëk Kosler (Di­ Jenufa, Arabella, Die Verkaufte Braut; rigent): Figaros Hochzeit Jaroslav Krombholc (Dirigent): Die Im Jahre 1965 gastierten, so wie in HANNOVER verkaufte Braut, Jenufa; Zdenëk Kos­ früheren Jahren, zahlreiche führende Ludmila Dvofâkovâ (C), Nadëzda Kniplo- ler (Dirigent): ; Rudolf Jedlicka Solisten der tschechoslowakischen Opern­ vâ (C), Ivana Mixovâ (C), Antonîn Svorc: (C), Ludmila Dvofakovä IC) Volksoper — Karel Jernek (Regisseur) bühnen (Sänger, Dirigenten, Regisseure Fliegender Holländer; Vâclav Kaslïk (Re­ und Olga Filippi (Kostüme): Pique- u.a.) in verschiedenen ausländischen gisseur), Arch. Josef Svoboda (Bühnen­ Städten. Dame; Jaroslav Kachel: Pique-Dame; bild) und Jan Skalicky (Kostüme): Juliet- Libuse Domanïnskâ: ; Anna ta; Vaclav Kaslïk (Regisseur) Carmen; Perîaskovâ, Jaroslav Horâcek: ; Oldfich Spisar: Lohengrin, Meistersinger Jaroslav Krombholc (Dirigent): Rusal­ (Anmerkung: [C] bedeutet langfristiges von Nürnberg; Jarmila Rudolfovâ: Salome ka; Arch. Josef Svoboda (Bühnenbild): oder dauerndes Engagement) INTERLAKEN Freischütz; V. Mozartwoche — Rudolf Jedlicka: Don Theater an der Wien — Opernensemble Giovanni des Slowakischen Nationaltheaters aus KARL-MARX-STADT : Auferstehung ALMA ATA Vladislav Vajsejtl (C) Eduard Haken: Faust, Barbier von Sevilla WUPPERTAL KARLSRUHE ANKARA Vladimir Bauer, Jaroslav Kachel: Othello Rudolf Jedlicka: Don Giovanni, Fleder­ Gerhard Auer (Dirigent): Der Bauer als KASSEL maus; Rudolf Vasata (Dirigent): Die ver­ Kavalier, Jirl Zahradnïcek: Madame kaufte Braut Butterfly Rudolf Jedlicka: Don Giovanni BARCELONA KLAGENFURT 26 Mitglieder der Janâëek-Oper in Brno Karol Sekera (C), Andrej Kucharsky: (Solisten, Dirigent, Regisseur und andere) Bajazzo; Tibor Freso (Dirigent) Ausländische Gastspiele interpretierten auf zwei Tourneen in­ KÖLN am Rhein tschechoslowakischer nerhalb eines Jahres die Opern Jenufa, Ladislav Stross (Regisseur), Marcel Po Künstler im Februar 1966 Rusalka, Katharina Ismajlowa korny (Kostüme) und Vladimir Nyvlt BAYREUTH (Bühnenbild): Entführung aus dem — In den Vereinigten Staaten gastiert ab Festival — Ludmila Dvofâkovâ: Götter­ Serail; Rudolf Jedlicka (C) Januar das Prager Streichquartett das dämmerung, Tanhäuser. Internationales LEIPZIG Anfang März von hier nach England fährt; Jugendtreffen — Emil Vokâlek (Regis­ Jifï Bar (C), Anna Barovâ (C), Jurnj Hru — in Los Angeles wird der Dirigent der seur) und Ing. Arch. Prochâzka (Bühnen­ bant (C), Dr. Gustav Papp (C), Jaroslav Prager Sinfoniker, Dr. Vaclav Smetâcek, bildner): Zauberflöte Stfïska (C), Karel Berman (C), Vaclav einige Konzerte des dortigen Sinfonie­ BERLIN Neumann (Dirigent - C) orchesters dirigieren; Staatsoper — Ludmila Dvofâkovâ (C), LINZ — in Kanada wird das Foerster-Trio kon­ Rudolf Jedlicka (C), Ivana Mixovâ (C), Milos Wasserbauer (Regisseur) und Fran zertieren; Oldfich Spisar (C), Antonin Svorc (C), tisek Jilek (Dirigent): Katja Kabanowa; — nach Italien fährt das Bohuslav-Mar- Ivo Zfdek (C) Jarmila Rudolfovâ: Katja Kabanowa, tinfl Klavierquartett und der Chefdirigent Komische Oper — Rudolf Asmus (C), Salome der Tschechoslowakischen Philharmonie. Vladimir Bauer (C), Bonus Hanâk (C), LUXEMBURG Karel Ancerl, für den die Kritiker bei Jaroslav Kachel (C), Karel Petr (C), Vilém Pfibyl: Fidelio seiner Herbsttournee in den USA, in Ka­ Jarmila Rudolfovâ (C), Rudolf Vasata L WO W nada und England Worte höchster Aner­ (Dirigent) (C) Frantisek Sifta: Troubadour, Carmen kennung fanden. In Italien wird er das BONN MILANO Rundfunkorchester in Milano. Torino und Vilém Pfibyl: Fidelio Arch. Josef Svoboda (Bühnenbild): Der das Orchester Teatro Comunale in Firen BOSTON Atom-Tod 7e d'rigieren; Arch. Josef Svoboda (Bühnenbild I und MINSK - in Schweden spielt der Pianist Stani- Jan Skalick^ (Kostüme): Inloleranza Frantisek Sifta: Troubadour, Carmen slav Knor zehn Konzerte; BR ASO V MÜNCHEN — in der Bundesrepublik Deutschland Viktor Kocï: Barbier von Sevilla, Bohème Vaclav Kaslïk (Regisseur) und Arch. Jo wird das Prager Kammerorchester ohne Zdenëk Svehla: Madame Butterfly, Rigo- sef Svoboda (Bühnenbild): Carmen; Arch. Dirigenten und das Vlach-Quartett ga­ letto, La Traviata Josef Svoboda (Bühnenbild): Die ver­ stieren. BREMEN kaufte Braut; Ludmila Dvofâkovâ: Der Arch. Josef Svoboda (Bühnenbild | und fliegende Holländer, Lohengrin, Rosen Jan Skalick^ (Kostüme): Don Giovanni; kavaliei' Auf den tschechoslowakischen Jindfiska Hirschovâ (Kostüme): Carmen; NEW YORK Konzertpodien Arch. Josef Svoboda (Bühnenbild): Car Metropolitan —- Ludmila Dvofâko erscheinen im Februar: men, Die verkaufte Braut va (C): Fidelio BUDYSÎN NÜRNBERG - Aus Italien kommt der Dirigent An Jarmila Tuckovâ [C] Ivana Mixovâ tonio Pedrotti, der die Tschechische Phil­ BUKAREST ODESSA harmonie dirigieren wird, mit der der Viktor Kocï: Barbier von Sevilla, Bohème Frantisek Sifta: Troubadour, Carmen Pianist Arturo Mirhelangeli-Benedetti CLUJ SALZBURG spielen wird: Zdenëk Svehla: Madame Butterfly, Rigo- Andrej Kucharsky (C| — aus Spanien kommt der Pianist José letto, La Traviata STOCKHOLM Iturbi und wird mit den Prager Sinfoniker DRESDEN Bohumil Gregor (Dirigent): Die Sache konzertieren; Bohus Hanâk (C), Arnost Hruska (C], Makropulos - aus Frankreich kommt der Cellist Jan Lepaï (C), Zdenëk MatouS (C), Jifi SOLINGEN Maurice Gendron; Pavlicek (C), Tibor FreSo (Dirigent): Vilém Pfibyl: Fidelio — aus England die Pianistin Moura Onegin, Carmen LymDany. DÜSSELDORF Vaclav Kaslïk [Regisseur) und Zbynök — Eine endgültige Zusage kam auch von Jaroslav Kachel: Othello Kolâf (Bühnenbild): Die Bernauerin; der französischen Chansonicrin Juliette Vâclav Kaslïk (Regisseur): Carmen Greco. TASCHKENT Eduard Haken: Fausl, Barbier von Sevilla I Pi Orchestermaterialien 1 ^m m -\ 1 des Tschechischen INSTRUMENTALKONZERTE » Spieldauer 1 Musikfonds Bârta Lubor Konzert für Klavier und Orchester 19' M »-» B Praha 1, Pafizska 13 Eben Petr Konzert für Klavier und Orchester 25' Die angeführten Materialen leiht allen ausländischen Inte­ Feld Jindfich Konzertmusik für Oboe, Fagott und Or­ ressenten das Zentralarchiv des Tschechischen Musikfonds chester 13' Fischer J. F. Konzert für Klarinette und Orchester 19' Istvan Miloslav Konzert-Sinfonie für Klavier und Orche­ ster 18' Klega Miroslav Concerto-Partita für Violine und Orche­ 1 ster 16' 1. Matëj Josef Konzert für Trombon und Orchester 21' ORCHESTERWERKE Rezâc Ivan Sinfonische Komposition fUr Klavier und Orchester 19' Spieldl uer Buhâi: Josef Sinfonische Ouvertüre 8' 3. Bofkovec Pavel Silentium turbatum für Alt und Orche­ VOKALWERKE ster mit elektr. Gitarre 17' Spieldauer Burghauser larmil Wege, acht Kompositionen für großes Bohäc Josef Jasminblüten, vier Lieder nach alter in­ Orchester 15' discher Poesie für Sopran und Klavier 10» Ceremuga Josef Hommage aux étudiants, für großes Kabelàc Miloslav Eufemias Mysterion für Sopran und Orchester 10' Kammerorchester 12' Feld Jii-i Fresken für großes Orchester 17' Neumann Vëroslav Die Einsame, vier Lieder für Sopran und Klavier, nach alter chinesischer Flosman Oldrich Drei Studien für Streichorchester 12 Poesie 13' Gregor Cestinir III. Sinfonie „Choreographische" 29' Piiios Alois Ich kam, um zu leben, vier Gesänge Hanns Jan Fragmente aus der Oper „Die Fackel für mittlere Stimme und Klavier, nach des Prometheus" I. Suite 15 Worten von L. Askenâzy 9' Jirâsek Ivo Variationen für großes Orchester 19 Sommer Vladimir Vokal-Sinfonie für Alt, Rezitator, ge­ mischten Chor und großes Orchester Kaiabis Viktor Sinfonische Variationen auf ein eige- nach Texten von Fr. Kafka, F. Dosto- ïes Thema, für großes Orchester, op. 24 14 juwskij, C. Pavese 31' Krejci Isa II. Sinfonie für großes Orchester 26 Tausinger Jan Schwanfederchen, Zyklus von Kinder­ Vackäf Dalibor Smoking symphony für Orchester 32' liedern für Soli, Chor und Orchester 12'

Verlag des Verbandes TASCHENPARTITUREN 1 der tschechoslowakischen Häba Alois: La via della vita, poema sinfonico Ki:s 20.— Jirko Ivan: Suita per quintetto a fiato 9.— Komponisten Schulhoff Ervin: Concerto doppio „ 15.— Vackâr Dalibor: Smoking symphony „ 15.— Kaiabis Viktor: Musica de camera per archi „ 15.— Burghauser Jarmil : Sette rilievi per grande orchestra (Studienpartitur) „ 20.— Sommer Vladimir: Vokalsinfonie (Studienpartitur) „ 20.—

Reiner Karel: I. Sonata per pianoforte „ 14.— Trojan Vaclav: Tarantella per due aecordeoni „ 11 — PRAHA 1, BESEDNl 3 Flosman Oldrich: Suita fantasia per violino e piano „ 17.— BRATISLAVA, SLADKOVICOVA 11 Suction Eugen: Poema macabre per violino e pianoforte „ 17.— Zuzana Vojiïovâ, Oper Bestellungen nehmen Pauer Jifi: (Klavierauszug) „ 74,— die oben angeführten Verlange entgegen Tanzalbum aus dem Film „Die schreckliche Frau" „ 11.50 Tanzalbum „Zum erstenmal BÜCHER Apollo" „ 10- Urban Stëpân: Auf der Gitare ohne Noten IV. Miroslav Nedbal: Bohuslav Martinü Ki:s 6.50 Auflage 7.— Havelkas 5)Musik zu einem Gedicht55

Zu den bedeutendsten Quellen, von denen sich der Komponist Svatopluk Havelka inspirierten läßt, gehören dichterische Schöpfun­ gen der Gegenwart. Wahrend dies in seinen früheren Werken vor allem tschechische Poesie war, wendet er sich in seinem letzten, „Schaum" genannten Orchesterwerk dem Schaffen des deutschen Dichters Hans Magnus Enzensberger zu. Diese Begegnung ist bestimmt kein Zufall. Svatopluk Havelka, der in der gegenwärtigen tschechischen Musik einen markanten kom- umierenden Denkertyp darstellt, ist immer bemüht, mit dem Inhalt seiner Musik etwas über die Welt auszusagen, in der er lebt, "•^^es Werk ist eine persönlich engagierte Aussage von breiter allgemeiner Tragweite. Ein solches Zeugnis unserer Zelt land IIa velka in der Poesie Hans Magnus Enzensbergers, im Werk eines Dichters, über dessen Bedeutung kein Zweifel besteht. Die umfang­ reiche dichterische Schöpfung „Schaum", die Havelka als Vorlage für seine Komposition diente, stammt aus Enzensbergers im Jahre 1960 erschienenen Sammlung „Landessprache". Vielleicht deuten einige der Schlußverse den Sinn dieses bitteren Gedichtes an, das mit dem gereizten Aufschrei endet: "wäre ich frei davon, von uns, von diesem schäum. diesem triefenden schmunzelnden süßen schäum vor der'i mund des Jahrhunderts, der steigt und steigt una bläht sich in den tresoren, in den brautbetten, in den gedichten, und, warum nicht? in meinem schaumigen Herzen. . ." Die reiche Bildhaftigkeit, die gedankliche Breite und suggestive Eindringlichkeit der Verse Enzensbergers fanden einen gleich­ klingenden Ausdruck in Havelkas einsätziger Komposition für großes Orchester, für deren Aufführung der Autor die vorangehende Rezitation des Gedichtes vorschreibt. Die typischen Merkmale der Musik Havelkas - thematischer Ausdruck, erfinderische klang­ liche Lösungen und vor allem emotionell wirksame Beredsamkeit - kennzeichen auch das neue Werk des Komponisten, dessen Ur­ aufführung die Mährische Philharmonie in Olomouc übernommen hat. Svatopluk Havelka, geboren am 2. Mai in Vrbice bei Ostrava, Kompositionsschüler von K. B. Jiräk, erweckte bereits durch seine im Jahre 1956 aufgeführte I. Sinfonie außergewöhnliche Aufmerksamkeit. Das Werk mit einer an Schostakowitsch erinnernden Breite und Tiefe macht den Autor mit einem Schlag bekannt. Die folgenden Werke überraschten durch den weiteren Aufschwung der schöpferischen Potenz des Komponisten und durch das suchende Streben nach einer neuen individuellen Musiksprache. Erwähnens- l^fci isi vor allem die Kantate „Lob des Lichtes" nach Gedichten von S. K. Neumann, ein Werk von beschaulicher Konzeption, das im Jahre 1960 uraufgeführt wurde und für das der Autor mit dem Klement-Gottwald Staatspreis ausgezeichnet wurde. Die letzte aufgeführte Komposition Svatopluk Havelkas ist die Kantate „Heptameron", eine begeisterte Verherrlichung der elementaren Lebenskräfte. Für dieses Werk verwendete der Autor Gedichte von S. K. Neumann, J. Wolker, V. Nezval und Verlaine. Havelka widmet sich auch intensiv der Filmmusik. Besonders bedeutsam ist seine Mitarbeit an dem beim Festival in Cannes preis­ gekrönten Film „Wenn der Kater kommt". Ivan Jirko

IN DER ZEIT VOM 14. BIS 21. MÄRZ 1966 FINDET IN PRAG DIE WOCHE ZEITGENÖSSISCHER MUSIK VON PRAGER KOMPONISTEN STATT. BEI FÜNF ORCHESTER- UND DREI KAMMERMUSIKKONZERTEN WERDEN FÜHRENDE PRAGER UND AUCH AUSWÄRTIGE ORCHES­ TER, KAMMERMUSIKENSEMBLES UND KÜNSTLER AUFTRETEN.

Von sinfonischen Werken erklingen Kompositionen Kammermusik und Vokalwerke: folgender Autoren: J. Dvorâcek Neue Furchen, vier lyrische Gesänge für |. Bohrte Sinfonietta Frauenchor J. F. Fischer Konzert für Klarinette und Orchester P. Eben Bläserquintett V. Hanousek Mascaron V. Felix Knaben und Männer | Hanns Doppelkonzert für Oboe, Harfe und Orchester E. Hlubil I. Sonate für Streicher I. Hurnik Pastorale Sv. Havelka Sinfonische Dichtung „Schaum" | Kapr Dialoge für Flöte und Harfe Fr. Cliaun Das Erlebnis des Landvermessers K. I. Krejci Bläserquintett Fr. KovaHcek Konzert für Klarinette und Orchester M. Kabelâc Eufemias Mysterion Zd. Lukas III. Sinfonie Dove sta amore M. Kopelent Die Mutter, gemischter Chnr Ot. Mâcha Variationen über ein Thema von Jan Rychlik V. Kucera Hie sunt homines VI. Soukup III. Sinfonie M. Sokola IV. Streichquartett ]. Tausinger Confrontazione I, II, III Die Musikerziehung • gehört zu den Problemen der Pädagogik und der allge­ meinen Bildung. Der Staatliche Musik­ Prager verlag in Prag gab eine Reihe von 1966 Publikationen heraus, die sich mit der Lösung zahlreicher Spezialfragen auf Frühling hfl diesem Gebiet befassen. Als neuestes Buch in der Edition Musikpädagogik er­ schien ein Werk Hudebni vychova (Musikerziehung), dessen Autoren die Nach dem zwanzigsten internationalen Jubiläumsfestival Prager Frühling in der beiden erfahrenen Musikpädagogen Prof. Hauptstadt der Tschechoslowakei ist als neues Moment in den zwei letzten Jahr­ J. Plavec und L. Daniel sind. Die nicht gängen ein merklicher Zustrom von Ausländern aus den verschiedensten euro­ sehr umfangreiche Publikation ist ein päischen und überseeischen Ländern zu verzeichnen (auch für das Jahr 1966 sind methodisch durchdachtes Lehrbuch für zahlreiche Mitglieder der australischen Musica Viva Society angemeldet), die den Musikunterricht an Schulen der 1. beim Prager Frühling vor allem spezifische Werte der tschechoslowakischen Stufe. Musik suchen. Das Festival bleibt jedoch auch weiterhin der Höhepunkt der ganz­ jährigen Konzertsaison der Stadt Prag, mit dem Ziel, den Bewohneren neue und Musikalische Lesebücher für Jugend­ ungewöhnliche Kunstwerte zu übermitteln. liche • sind in der Welt noch kein üblicher Typ von Büchern über Musik. Der Autor einer so benannten Publika­ Bei der Fülle der Musikfestivals in Europa ist man natürlich bestrebt, jedem von tion, Vratislav Beränek, verstand es, in ihnen eine charakteristische Linie und ein bestimmtes Gesicht zu geben. Es ist seinem Büchlein das vielseitige Interesse allerdings nicht immer leicht unter Berücksichtigung aller Interessen ein klares junger Menschen für die Musik und das Profil herauszuarbeiten. Trotzdem strebt man beim Prager Frühling nach etwas Musikleben der Vergangenheit und der Ähnlichem; man will in großen Umrissen und mit markanten Beispielen daran Gegenwart zu erwecken. Das in sorg­ erinnern, was in der Entwicklung der Musik des zwanzigsten Jahrhunderts bereits fältiger Aufmachung vom Staatlichen an dauernden Werten geschaffen wurde. Man will aber auch den Beitrag jener Mus'kverlag in Prag herausgegebene Komponisten zeigen, die in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts Träger Buch enthält neben belehrenden und der Entwicklung der neuen modernen Musik waren. Deshalb werden in die unterhaltenden Erzählungen und authen­ Programme des nächsten Prager Musikfestivals zielbewußt Kompositionen von tischen Aussprüchen berühmter tscjsehe; - Bêla Bartok, Alban Berg, Feruccio Busoni, Paul Hindemith, Arthur Honegger, chischer Komponisten und Schrittst^ Darius Milhaud (der für Frag eine neue Komposition geschrieben hat, die er selbst auch sehr inressantes Bildmaterial, dirigieren will), Serge Prokofjew, Arnold Schönberg, Igor Strawinsky, Anton gänzt wird der Inhalt noch durch zeit­ Webern und anderen Autoren eingereiht. Dazu kommen allerdings auch die Haupt­ genössische Zeichnungen und Fotos, aber repräsentanten neuzeitlicher tschechoslowakischer Musik, vor allem Leos Janacek auch durch Abbildungen historisch denk­ und Bohuslav Martinû. würdiger Orte (zum Beispiel der Haupt­ stadt Prag) in Verbindung mit ihrer Ge­ schichte und Gegenwart. Die jungen Im Jahre des 125. Geburtstages Antonïn DvoFâks, der vor 70 Jahren das erste ordent­ Leser können anhand von Lageskizzen liche Konzert der Tschechischen Philharmonie dirigierte, erklingen natürlich bei der Suche nach den musikalisch be­ viele Werke dieses großen Meisters der tschechischen Musik. Auch die neueste deutsamsten Orten ihr Talent als „De­ tschechische und slowakische Musik kommt nicht zu kurz, und beim Festival tektive" bewähren. werden einige der besten Werke aus letzter Zeit vertreten sein. Die Prager Oper bereitet einen Zyklus von fünf Janaöek-Opern und die Premiere der Oper Der See Ein Lehrbuch über Kontrapunkt • in Ukerewe von Otmar Mâcha vor. zwei Bänden erschien im Staatlichen Musikverlag in Prag. Autor des umfang­ reichen, wissenschaftlich fundierten Wer Ein interessanter Programmbeitrag zum Prager Frühling verspricht die Erstauf­ kes ist Zdenëk Hûla, Professor am Kon­ führung der preisgekrönten Kompositionen (Quartette, sinfonische Musik und servatorium in Prag. Seine bereits früher Chorwerke) des Internationalen Wettbewerbs junger Komponisten zu werden, erschienene Harmonielehre ist ein bei dessen Ergebnisse in nächster Zeit dem Publikum bekanntgegeben werden. Musikern und Laien gesuchter Studien­ behelf geworden. Der erste Band der Einen weiteren Beitrag zum Prager Frühling bedeuten die Konzerte in historischen Kontrapunktlehre behandelt die Poly­ Bauten und Gärten. Kaum eine andere Festivalstadt hat eine so reiche und einzig­ phonie von Bach, die Technik Palestrinas artige Auswahl von verlockenden Plätzen und malerischen Gärten zur Verfügung und Lassos und ihrer Zeitgenossen. Der wie Prag, ob es sich nun um die prunkvollen Innenräume der Prager Burg, um zweite Band befaßt sich vorwiegend mit altertümliche Kirchen und herrliche Paläste, oder um die dazugehörenden Gärten instrumentaler Polphonie, mit der Tech­ handelt. Mehr als zehn Konzerte des Prager Frühlings finden in geradezu be­ nik des Barocks und des Kiussizistj^fcf zauberndem, Natur und Kunst harmonisch verbindendem milieu statt. wobei der Autor sein HauptaugenmWK auf die eingehend dokumentierte Poly- phon'e Bachs und vor allem auf die Fuge In den folgenden Musikinformationen bringen wir ein genaues Programm des richtet. Der Wert des Buches besteht Prager Frühlings, der wieder am 12. Mai beginnt und am 4. Juni endet. Bis dahin nicht nur in der Menge der Notenbei­ sei nur angedeutet daß bereits folgende Zusagen aus dem Ausland vorliegen: spiele aus Werken der größten Meister ein jugoslawisches Opernensemble und die Berliner Philharmoniker mit Herbert des Kontrapunkts (über 4H0 Beispiele), von Karajan, ferner das English Chamber Orchestra, der bulgarische Chor Obre- sondern auch in der methodisch über­ tenov, die Rumänischen Madrigalisten und der Chor der Wiener Singakademie. sichtlichen Anordnung des Stoffes in Zahlreiche ausländische Dirigenten, unter anderen Erich Leinsdorf, Serge Baudo, ! Kapitel, an deren Schluß jeweils ein Ver­ Mario Rossi Clad o Abbado Kirill Kondraschin. Alberto Erede und Lovro Mata*ic, zeichnis der für die behandelte Frage werden fünf tschechoslowakische Orchester dirigieren. Aus der großen Zahl der typischen Kompositionen angeführt ist. angemeldeten Solisten erwähnen wir vorläufig nur David Oistrach, Swja'oslaw Richter (zum erstenmal in Prag mit Dvoraks Klavierkonzert), Arthur Rubinstein, Henryk Szeryng, Nikita Magaloff, Georgij Fejgin und Emil Mogilevski. Lieder­ abende veranstalten Evelyn Lear, Christia Ludwig und Walter Berry, Fritz Wun Herausgegeben vom Musik-Informationszentrum derlich, Gerard Souzay, Vera Soukupovâ und Ivo Zïdek. Auch für die Opernvor­ des Tschechischen Musikfonds, Praha 1. Redaknon: Dr. Pavel Eckstein mit Beirat. stellungen im Nationaltheater und Smetana-Theater wurden ausländische Sänger Anschrift der Redaktion: Praha 1, Besedni 3. eingeladen. Von den tschechoslowakischen Dirigenten werden Karel Ancerl und Nachdruck des gesamten Inhalts gestattet. Vaclav Neuman, Vaclav Smetäcek, Zdenëk Kosler und Jindïich Rohan, Vâclav Bestellungen für kostenlose Zusendung Jirâëek, Zdenëk Mâcal (Sieger des Wettbewerbs in Besançon) und Martin Turnov- an obenangeführte Adresse. sky sinfonische Konzerte dirigieren. Deutsch von Adolf Langer

Das Eröffnungskonzert mit dem traditionellen Zyklus der sinfonischen Dichtungen MUSIK Mein Vaterland (Ma Vlast) von Bedfich Smetana spielt beim Prager Frühling 1966 zum erstenmal die Slowakische Philharmonie aus Bratislava unter der Leitung NACHRICHTEN von Ladislav Slovak. Nach Prag kommen auch die Staatlichen Philharmonischen Orchester aus Brno und Bratislava, und auf der Prager Burg konzertiert das be­ AUS rühmte Prager Kammerorchester. Über die Programme und über die tschecho PRAG slowakischen Solisten, die das Profil des Prager Frühlings bereichern, berichten wir nächstens. Pavel Eckstein