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Fortuna Düsseldorf Die Meisterschaft 1933 Bearbeitet von Stephan Vogel 1. Auflage 2013. Taschenbuch. 136 S. Paperback ISBN 978 3 8495 5114 8 Format (B x L): 14 x 21 cm Weitere Fachgebiete > Sport, Tourismus, Freizeit > Sport, Sportwissenschaft > Geschichte des Sports, Biographien Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte. 1 2 Tradition kann man nicht kaufen! 3 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Da- ten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Stephan Vogel >>Fortuna Düsseldorf Die Meisterschaft 1933<< 1. Auflage: November 2013 © 2013 Stephan Vogel (www.mythos1895.de/studiojester) Alle Rechte vorbehalten Umschlaggestaltung, Illustration: Tanja Pätzold-Vogel Lektorat: Tanja Legov Herstellung und Verlag: tredition GmbH, 20144 Hamburg Printed in Germany ISBN: 978-3-8495-5114-8 4 Stephan Vogel Fortuna Düsseldorf Die Meisterschaft 1933 5 Inhalt Vorwort………………………………………………………………………………………………..8 Düsseldorf im Nationalsozialismus……………………………………………………….9 Fortuna Düsseldorf im Nationalsozialismus…………………………………………12 Der Meisterschaftsmodus 1932/33…………………………………………………….15 Der Pokal: Die Viktoria………………………………………………………………………..19 Die Saison 1932/33……………………………………………………………………………..21 - Regel-/Taktikunterschiede…………………….…………………………25 - Training……………………………………………………………………………27 - Bezirksliga Bergisch-Mark…………………………………………………28 - Endspiele Bezirksmeisterschaft………………………..………………69 - Westdeutsche Meisterschaft……………………………………………72 - Deutsche Meisterschaft……………………………………………………81 - Das Endspiel………………………………………………………………….…92 - Bezirkspokal………………………………………………………………..…111 Spielerporträts der Meisterelf…………………………………………………………..117 Der Trainer……………………………………………………………………………….………123 6 Der Präsident……………………………………………………………………………………126 Saisonstatistiken………………………………………………………….……………………129 Quellen- / Literaturnachweis………………………………………………………….…131 Fotonachweis……………………………………………………………………………………133 Danksagung………………………………………………………………………………………133 Über den Autor…………………………………………………………………………………134 In eigener Sache……………………………………………………………………………….135 7 Vorwort Nach acht Monaten Recherche habe ich irgendwann aufgehört die Stun- den zu zählen, die man am „35 mm Reader-Printer“ in einer Bibliothek zwischen zahlreichen Studenten verbringt und dabei mehr als 20.000 Zei- tungsseiten im Mikrofilmformat an sich vorbei scrollen sieht. Auch die heimischen Stunden am Laptop, in denen man den Wust an Infos zusam- mengefasst hat, wage ich ebenfalls nicht nachzuzählen. Letztendlich standen 703 Presse-Artikel aus 22 verschiedenen Tageszeitungen Pate für den Inhalt dieses Buches. Mal waren es nur 2-3 Zeilen pro Spiel, ein anderes Mal konnte ich 2-3 Seiten zusammentragen. Oft kaum lesbar und doch trug jedes einzelne Wort dazu bei, ein anspruchsvolles Puzzle mit dem Namen „Meisterschaftssaison 32/33“ erkennbar zu machen! Am Ende kann ich, nein muss ich, mit dem Forschungsergebnis zufrieden sein – mehr war mit meinen Möglichkeiten einfach nicht drin: Zu 59 von 60 Spielen konnten Informationen gesammelt werden, die zu mindestens eine kurze Spielanalyse möglich machten. Bei eine Aufklärungsquote (Torschützen, Mannschaftsaufstellungen) von nahezu 90 % erwartet euch aber noch jede Menge weitere interessante Einblicke in unserem wohl größten Vereinserfolg! Ich hoffe, dass ich mit meiner 2. Publikation allen geschichtsinteressier- ten Fortuna-Fans eine längst vergessene Zeit näher bringen kann. Denn gerade diese Jahre sind es, warum wir heute von Traditionsverein spre- chen. Wir sollten gut darauf achten, dass diese Zeit nicht auf einem trost- losen Briefkopf versauert und zu Marketingzwecken missbraucht wird! Getreu dem Motto: Tradition kann man nicht kaufen! In diesem Sinne, 8 Düsseldorf im Nationalsozialismus Düsseldorf hatte sich in der Weimarer Republik, trotz sozialer Spannun- gen, zu einer Industriemetropole ersten Ranges entwickelt. Wie kaum eine andere Stadt gelang es Industrie und Gewerbe, Verwaltung und Bü- rokratie, aber auch Kunst und Kultur miteinander zu verbinden. Mit der Eröffnung des Flughafens im Jahre 1927 sowie die großen Eingemeindun- gen von 1929 wurden weitere zukunftsorientierte Maßnahmen zur Stär- kung der Stadt eingeleitet. Mit den „neuen“ Stadtteilen Kaiserswerth, Lu- denberg, Lohausen, Benrath-Reisholz und Garath erreichte man fast 500.000 Einwohner. Die Stadt galt als vornehm und wurde bereits Ende der 1920´iger Jahre als „Schreibtisch des Ruhrgebiets“ bezeichnet. Mit der Weltwirtschaftskrise (1928-1932) und der daraus resultierenden Massenkrise gelang es den Nationalsozialisten „aus dem Nichts“ ein bei- spielloser Aufstieg. Galt die Stadt bis Anfang 1932 noch als Kommunisti- sche Hochburg, so erreichte die NSDAP bei der Reichstagswahl im Juni 1932 bereits 84.548 Stimmen und wurde stärkste Partei. In den Jahren 1930-1932 entwickelte sich auf den Straßen Düsseldorfs ein gewalttäti- ger politischer Kampf um die Vorherrschaft. In dieser Zeit zählte man al- leine zwölf Tote und unzählige Verletzte durch politische Auseinander- setzungen. Mit Hitlers Machtergreifung am 30. Januar 1933 und der am 4. Februar 1933 verabschiedete Notverordnung konnten die Nationalso- zialisten mit Hilfe ihrer Truppen aus SA, SS und Stahlhelmern mit offiziel- ler Genehmigung gegen ihre Feinde massiv vorgehen. Diese wurden ver- haftet und misshandelt. Andere auf offener Straße ermordet. Mit unge- heurer Aggression gingen die Nationalsozialisten gegen die Gewerkschaf- ten, etablierte Politiker, demokratische Beamten sowie gegen Juden und Künstler vor. In Düsseldorf wurden unmittelbar nach dem Reichstags- brand, welcher in der Nacht vom 27.02.1933 auf den 28.02.1933 von den Nationalsozialisten initiiert wurde, um die 350 Kommunisten verhaftet. In den kommenden zwei Monaten waren es weitere 500 Personen. Ob 9 es noch mehr Verhaftungen gab ist unklar, da die Gefangenen nicht nur im Polizeigefängnis verwahrt wurden. Mit dem Terror, gerade in den ersten Wochen nach der Machtergrei- fung, verfolgten die Nationalsozialisten die Strategie der Panik und Verunsicherung in- nerhalb der Bevölkerung. Andererseits stell- ten sie sich als wirkungsvolle und durchgrei- fende Staatsmacht dar. Dies wurde durch gezielte Pressemeldungen vermittelt. Ab März 1933 gingen Hitlers-Schergen auch ge- gen Amtsinhaber der Stadtrepräsentanz und der Verwaltung vor. So ließ sich Bürgermeister Gustav Reuter am 10. März 1933 nach massiven Dro- hungen beurlauben. Mit der Ernennung von NSDAP-Gauleiter Florian zum Staatskommissar für Düsseldorf wurde die Stadtverwaltung neu ge- ordnet. Mit der Verhaftung von Oberbürgermeister Dr. Lehr und Stadtkämmerer Dr. Odenkirchen am 12. April 1933, wegen angebli- cher Vorteilsnahme, war der Weg den Nationalsozialisten unter der Führung von Regierungsrat Dr. Hans Wagenführ (Bild oben) zum kommissarischen Oberbürgermeis- ter frei. Nach weniger als einem Jahr schafften sie es die Stadt „zu säubern“. SA-Standartenführer Her- mann Lohbeck (Bild rechts) prägte durch seinen brutalen Aktionismus die Phase der Machtergreifung in Düsseldorf maßgeblich. Beide Herren ge- hörten, neben weiteren NS-Größen, zu den Ehrengästen bei der Meister- feier am 05. August 1933. 10 Abschließend kann man sagen, dass der Nationalsozialismus in Düssel- dorf vom ersten Tag an eine Herrschaft der Gewalt war. Zeitschiene der Machtergreifung: 30.01.1933 Ernennung Hitlers zum Reichskanzler Fackelzug der Düsseldorfer-SA 22.02.1933 SA, SS und der rechtsradikale Verband Stahlhelm über- nimmt die Aufgabe der Düsseldorfer „Hilfspolizei“ 05.03.1933 Reichstagswahlen: 321.238 gültige Stimmen NSDAP erhält 116.679 Stimmen 10.03.1933 Beurlaubung des Bürgermeisters Gustav Reuter 01.04.1933 Ernennung von Friedrich Karl Florian (NSDAP) zum Staatskommissar von Düsseldorf. 12.04.1933 Verhaftung von Oberbürgermeister Dr. Robert Lehr und Stadtkämmerer Dr. Friedrich Odenkirchen 13.04.1933 Dr. Hans Wagenführ (NSDAP) wird zum kommissarischen Oberbürgermeister ernannt. 26.04.1933 Einrichtung der GESTAPO-Stelle Regierungsbezirk Düssel- dorf 14.08.1933 Wahl des kommissarischen Oberbürgermeisters Wagen- führ zum Oberbürgermeister 11 Fortuna Düsseldorf im Nationalsozialismus Die Endphase der 26. Deutschen Fußballmeisterschaft fand bereits nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten statt. Von den um- wälzenden Veränderungen und Gleichschaltungen blieb auch der Fußball nicht verschont. Am 28. April 1933 wurde der Posten des Reichskommis- sars für Turnen und Sport geschaffen und mit dem SA-Mitglied Hans von Tschammer und Osten besetzt. Der bisher bestehende Deutsche Reichs- ausschuss für Leibesübungen löste sich „freiwillig" auf. Die Vereine mussten sich im Mai 1933 alle eine Einheitssatzung geben. Wesentliche Punkte waren dabei die Einführung des Führerprinzips und der Aus- schluss jüdischer Mitglieder. Da For- tuna zu diesem Zeitpunkt bereits zu den Meisterschaftsfavoriten zählte, war der Verein besonders im Focus der Nazis. Sicherlich auch ein Grund, warum die Satzung bei hochrangigen Vereinsfunktionären sehr zügig um- gesetzt wurde. Prominentes Düssel- dorfer Opfer war der damalige Leiter der Fußballabteilung