Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg

University of Applied Sciences

Büsingen am Hochrhein – ein Dorf im Zwiespalt der Nationen. Eine empirische Untersuchung.

BACHELORARBEIT

Zur Erlangung des Grades einer Bachelor of Arts (B.A.) im Studiengang gehobener Verwaltungsdienst – Public Management

vorgelegt von

Miriam Filkorn

Studienjahr 2012/2013

Erstgutachter: Prof. Dr. Oliver Sievering Zweitgutachter: Ass. Iur. Matthias Kreuzinger Vorwort II

Vorwort

An dieser Stelle möchte ich mich bei Herrn Prof. Dr. Oliver Sievering und Herrn Ass. Iur. Matthias Kreuzinger für die Unterstützung und Betreuung während der Entstehung dieser Arbeit bedanken. Außerdem danke ich Herrn Gunnar Lang, Bürgermeister a.D. der Gemeinde Büsingen am Hochrhein, Frau Giuseppina LetoGüntert und Herrn Roland Güntert als Vertreter der Bürgerinitiative Büsingen am Hochrhein und Herrn Günter Eiglsperger, die mich vor Ort tatkräftig unterstützten und denen ich viele Anregungen für die Erstellung dieser Arbeit verdanke. Ich möchte mich ebenfalls bei allen Einwohnern und Bürgern der Gemeinde Büsingen für die zahlreiche Teilnahme an meiner Umfrage bedanken. Ein weiterer Dank gilt meinen Korrekturlesern sowie Herrn Holger Feldmann und meinen Eltern.

Zum besseren Verständnis sowie aus Vereinfachungsgründen wird in der vorliegenden Bachelorarbeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Dies dient lediglich als Abkürzung beider Geschlechtsformen.

Heiningen, den 11. September 2012

Miriam Filkorn Inhaltsverzeichnis III

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ...... II

Inhaltsverzeichnis ...... III

Abkürzungsverzeichnis ...... VI

Abbildungsverzeichnis ...... IX

Verzeichnis der Anlagen ...... X

1. Einleitung ...... 1

2. Enklaven und Exklaven ...... 3 2.1 Begriffsbestimmungen ...... 3 2.2 Historische Deutsche Exklaven ...... 5 2.3 Bestehende Deutsche Exklaven ...... 6 2.4 Bestehende Deutsche Enklaven ...... 7

3. Büsingen am Hochrhein ...... 8 3.1 Geographische Lage und Eckdaten ...... 8 3.2 Historie ...... 10 3.3 Besonderheiten ...... 14 3.3.1 Euro oder Franken ...... 14 3.3.2 Telefonanschluss & Postleitzahl ...... 14 3.3.3 Ein Dorf mit eigenem Kennzeichen ...... 15 3.3.4 Schulsystem und Kindergeld ...... 15 3.3.5 Einkommensteuer ...... 16 3.3.6 Umsatzsteuer ...... 17 3.4 Der Abwanderung auf der Spur ...... 18

4. Methodik der empirischen Untersuchung ...... 19 4.1 Aufbau und Konzeption des Fragebogens ...... 19 4.1.1 Pretest ...... 22 4.1.2 Auswertungsinstrument ...... 22 4.2 Durchführung der Befragung ...... 23 4.2.1 Anonymität der Umfrage ...... 24 4.2.2 Werbung ...... 25 Inhaltsverzeichnis IV

4.3 Stichprobe und Grundgesamtheit ...... 25 4.4 Hypothesen ...... 26

5. Auswertung der empirischen Untersuchung ...... 28 5.1 Biographische Daten ...... 28 5.1.1 Geschlechterverteilung ...... 28 5.1.2 Alter ...... 29 5.1.3 Nationalitätenverteilung ...... 30 5.2 Gefühlte Staatsangehörigkeit ...... 31 5.2.1 Deutscher ...... 31 5.2.2 Schweizer ...... 32 5.2.3 Büsinger ...... 33 5.2.4 Sonstiger ...... 34 5.2.5 Sind Büsinger stolz Büsinger zu sein? ...... 35 5.3 Arbeitsplatz ...... 36 5.3.1 Berufliche Situation der Teilnehmer ...... 36 5.3.2 Ort der Tätigkeitsausübung der Teilnehmer ...... 36 5.3.3 Relation des Schulabschlusses zum Arbeitsort ...... 37 5.4 Lebenslage Büsingen am Hochrhein ...... 39 5.4.1 Wie lange leben Büsinger bereits in Büsingen? ...... 39 5.4.2 Aus welchem Grund leben Büsinger in Büsingen? ...... 39 5.4.3 Warum ziehen Büsinger nicht nach Deutschland? ...... 40 5.4.4 Warum ziehen Büsinger nicht in die Schweiz? ...... 40 5.4.5 Vorteile für Büsinger ...... 41 5.4.6 Nachteile für Büsinger ...... 41 5.5 Die Zukunft Büsingens ...... 42 5.5.1 Wegzug aus Büsingen ...... 42 5.5.2 Geplante Zuzugsorte ...... 43 5.5.3 Zukunftsvorstellungen bzgl. Büsingen ...... 44 5.6 Mitteilungen von Büsingern an die Initiatoren ...... 46 5.7 Überprüfung der Hypothesen ...... 47

6. Handlungsempfehlungen ...... 49 6.1 Für die Büsinger Verwaltung ...... 49 6.1.1 Hilfestellung in besonderen Lebenslagen ...... 49 6.1.2 Erneuerung der Büsinger Homepage ...... 51 Inhaltsverzeichnis V

6.1.3 Werbung junger Familien ...... 52 6.1.4 Altengerechtes Büsingen ...... 53 6.2 Für die Politik...... 54 6.2.1 Mehr Aufmerksamkeit Deutscher Politiker ...... 54 6.2.2 Steuerproblematik ...... 55 6.2.3 Angleichung der Schulferien ...... 56 6.2.4 Anpassung des DeutschSchweizer Staatsvertrages ...... 57

7. Fazit ...... 59

Anlagen ...... 61

Literaturverzeichnis ...... 62

Erklärung...... 69

Abkürzungsverzeichnis VI

Abkürzungsverzeichnis

A a. D. außer Dienst Ass. Iur. Rechtsassessor Abs. Absatz

B BRD Bundesrepublik Deutschland Büs Büsingen am Hochrhein BW BadenWürttemberg bzgl. bezüglich bzw. beziehungsweise

C ca. circa CH Schweiz

D D Deutschland d. h. das heißt DDR Deutsche Demokratische Republik Dr. Doktor

E EFTA Europäische Freihandelsassoziation EStG Einkommensteuergesetz EU Europäische Union EU15 Staaten Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien und Vereinigtes Königreich Abkürzungsverzeichnis VII

EU8 Staaten Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn F f. folgende ff. fortfolgende

I i. w. S. im weiteren Sinne

J J. Jahre

K k. A. keine Angaben KFZ Kraftfahrzeug

N n. Chr. nach Christus

O ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr

P PLZ Postleitzahl Prof. Professor

S SFr. Schweizer Franken S. Seite

U u. a. und andere Abkürzungsverzeichnis VIII

V v. Chr. vor Christus v. H. vom Hundert vgl. vergleiche

Z z. B. zum Beispiel

Abbildungsverzeichnis IX

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Karte Büsingen ...... 8 Abbildung 2: Büsinger Logo ...... 9 Abbildung 3: Telefonzellen der Swisscom und Telekom ...... 14 Abbildung 4: Geschlechterverteilung der Teilnehmer ...... 29 Abbildung 5: Altersverteilung der Teilnehmer ...... 29 Abbildung 6: Nationalität der Teilnehmer ...... 30 Abbildung 7: Gefühlslage der Teilnehmer ...... 34 Abbildung 8: Stolz der Büsinger ...... 35 Abbildung 9: Berufliche Situation der Teilnehmer ...... 36 Abbildung 10: Arbeitsplatz der Berufstätigen...... 37 Abbildung 11: Relation des Schulabschlusses zum Arbeitsort ...... 38 Abbildung 12: Wohnjahre in Büsingen ...... 39 Abbildung 13: Wegzug aus Büsingen geplant, nach Alter ...... 43 Abbildung 14: Neue Wohnorte der wegziehenden Büsinger nach Alter ... 44 Abbildung 15: Büsingen soll in Zukunft...... 45 Abbildung 16: Vergleichsberechnung Einkommensteuerbelastung zwischen und Büsingen für das Jahr 2011 . 55

Verzeichnis der Anlagen X

Verzeichnis der Anlagen

Alle nachfolgenden Anlagen sind auf der beigelegten CD einsehbar.

Anlage 1: Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der schweizerischen Eidgenossenschaft Anlage 2: Gemeinde Büsingen: Wir über uns Anlage 3: Bürgermeisterwahl: Kandidaten ernten nicht nur Applaus Anlage 4: Wawamalawi: Die Inselexklave Likoma Anlage 5: Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz: Vor 200 Jahren Anlage 6: Deutsch-Polnischer Grenzvertrag vom 14.11.1990 Anlage 7: Gemeinde Roetgen: Lokales- Geschichte Anlage 8: Bevölkerungspyramide der Gemeinde Büsingen, Stand 31.12.2011 Anlage 9: Statistisches Landesamt Anlage 10: Gemeinde Büsingen: Postleitzahl Anlage 11: Landtag Baden-Württemberg: Stellungname des Wirtschaftsministeriums Anlage 12: Gemeine Büsingen: Steuerregelungen Anlage 13: Auszug aus dem Haushaltsplan 2011 der Gemeinde Büsingen Anlage 14: Eidgenössische Zollverwaltung: Zoll-Info Anlage 15: Eidgenössische Zollverwaltung: Einfuhrbestimmungen Anlage 16: Einkommensteuergesetz Anlage 17: Fragebogen Anlage 18: Gemeindebrief der Gemeinde Büsingen, April 2012 Anlage 19: Schweizerische Konferenz der Erziehungsdirektoren: Bildungssystem der Schweiz Anlage 20: Kodierung Anlage 21: Gemeindebrief der Gemeinde Büsingen, Mai 2012 Anlage 22: Privathaushalte in Büsingen, Stand 2006 Anlage 23: Flugblätter der Bürgerinitiative Büsingen Verzeichnis der Anlagen XI

Anlage 24: Plakat Anlage 25: Büsinger Befindlichkeiten auf der Spur, Schaffhausener Nachrichten Anlage 26: Interview Radio Munot Anlage 27: Auswertungstabelle Anlage 28: Schulferien Schaffhausen, Baden-Württemberg, Schweiz Anlage 29: Gemeinde Büsingen- Geschichte Anlage 30: Vorstellung auf der Büsinger Homepage Anlage 31: Exklave Büsingen: Keine Spur von Trauminsel

Einleitung 1

1. Einleitung

Büsingen am Hochrhein 1 ist eine kleine 1.300 Einwohner Gemeinde im badenwürttembergischen Landkreis und liegt dennoch inmitten der Schweiz. Büsingen am Hochrhein ist eine deutsche Exklave und zugleich Schweizer Enklave. Mit dem Staatsvertrag 2 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der schweizerischen Eidgenossenschaft, welcher am 23. November 1964 unterzeichnet und drei Jahre später am 04. Oktober 1967 in Kraft getreten ist, wurde Büsingen offiziell in das Schweizer Zollgebiet eingegliedert. Die Gemeinde ist seitdem politisch gesehen zwar deutsch, wirtschaftlich gesehen gehört sie dem Schweizer Wirtschaftsgebiet an. 3 Büsingen ist deutsches Zollausschlussgebiet. Diese Tatsache führte damals wie auch heute noch zu heftigen Auseinandersetzungen der betroffenen Bürger mit der Politik.

Diese Problematik ist auch der Grund für die vorliegende Bachelorarbeit. In der kleinen Gemeinde am Hochrhein herrschen aufgrund der verschiedenen rechtlichen Rahmenbedingungen Deutschlands und der Schweiz viele Problematiken. „Ein schwieriges Thema in Büsingen ist nach wie vor die ungünstige steuerliche Situation. Die Büsinger bezahlen die relativ teuren Schweizer Lebenshaltungskosten und dazu noch die höheren deutschen Steuern.“4 Dies soll auch der Grund dafür sein, dass viele, vor allem junge Familien, Alleinerziehende und junge Arbeitnehmer in die Schweiz abwandern, da ein Leben in der deutschen Exklave für sie nicht mehr finanzierbar ist. Dem kleinen Ort droht die vollkommene Überalterung mit den daraus resultierenden Problemen. Schulen sowie Kindergärten stehen, aufgrund von fehlenden Kindern, vor dem Aus.

1 Aus Vereinfachungsgründen wird Büsingen am Hochrhein in der gesamten Bachelorarbeit als Büsingen bezeichnet. 2 Anlage 1: Staatsvertrag zwischen der BRD und der schweizerischen Eidgenossenschaft. 3 Vgl. Eiglsperger: Gemeinde Büsingen Wir über uns. 4 Vgl. Emser: Bürgermeisterwahl Kandidaten ernten nicht nur Applaus. Einleitung 2

Zielsetzung dieser Bachelorarbeit ist es, die Kritik der Büsinger, sowie Vor und Nachteile hinsichtlich des Exklavenstatus mit Hilfe einer empirischen Untersuchung zu analysieren, Erkenntnisse für den Wegzug junger Menschen zu erlangen und aus diesen Ergebnissen Handlungsempfehlungen für die Politik und für die Verwaltung zu entwickeln, welche zu einer Verbesserung der Situation in Büsingen und zu einer steigenden Lebensqualität für Büsinger führen.

Die vorliegende Arbeit ist in sieben Kapitel unterteilt. Anschließend an die Einleitung in Kapitel eins befasst sich die Arbeit in Kapitel zwei zunächst mit dem Thema Exklaven. Die Begriffsbestimmungen Exklave und Enklave werden erklärt und Definitionen daraus abgeleitet. Danach folgt ein Überblick über vergangene und noch bestehende deutsche En und Exklaven. Nachfolgend wird in Kapitel drei auf die Gemeinde Büsingen eingegangen. Das Kapitel befasst sich mit der geographischen Lage und den Eckdaten, der Geschichte Büsingens von der frühen Bronzezeit über die erste Erwähnung im Jahr 1090 bis heute und der Entstehung des Exklavenstatusses. Anschließend werden die Besonderheiten des Dorfes aufgezeigt, dabei lassen sich diverse Kuriosa feststellen. Die nächsten beiden Kapitel befassen sich, als empirischer Teil dieser Arbeit, mit der empirischen Untersuchung der Büsinger Einwohner und Bürger zum Thema "Leben in einer Exklave". In Kapitel vier wird zunächst das methodische Vorgehen der empirischen Untersuchung beschrieben, darauf folgt in Kapitel fünf die Auswertung der erhobenen Daten. Abschließend werden die Ergebnisse aus den Kapiteln vier und fünf, in Kapitel sechs zu Handlungsempfehlungen für die Politik und für die Verwaltung zusammengefasst. Ein kurzes Fazit beschließt in Kapitel sieben die erarbeiteten Ergebnisse der Bachelorarbeit. Enklaven und Exklaven 3

2. Enklaven und Exklaven

In diesem Kapitel werden zunächst die Begriffe Exklave und Enklave erläutert, die Wortherkunft geklärt und durch Beispiele verdeutlicht. Nachfolgend werden historische deutsche Exklaven näher beleuchtet und noch bestehende deutsche En und Exklaven aufgezeigt.

2.1 Begriffsbestimmungen

Der Begriff Exklave leitet sich aus dem französischen Wort „exclusion“ und dem lateinischen Wort „exclusio“ ab und bedeutet wörtlich übersetzt „Ausschluss“. Eine Exklave ist ein „Gebietsteil eines Staates, das von einem anderen Staat völlig umschlossen oder aufgrund natürlicher Gegebenheiten nur über das Territorium des anderen Staates erreichbar ist.“5 Das Staatsgebiet ist somit vom Hauptterritorium eines Staates ausgeschlossen. Das Pendant zur Exklave bildet der Begriff der Enklave. Dieser Begriff leitet sich ebenfalls aus der französischen Sprache ab. Das Wort „une enclave“ wurde als „eine Enklave“ in den deutschen Wortschatz aufgenommen. Eine Enklave ist somit ein „Gebietsteil eines anderen Staates, das vom eigenen Staat völlig umschlossen ist und aufgrund natürlicher Gegebenheiten nur über das eigene Territorium erreicht werden kann.“ 6

Aus diesen beiden Definitionen lässt sich zunächst ableiten, dass Gebiete, die zwar außerhalb des eigenen Staatsterritoriums liegen, aber nicht völlig von einem anderen Staat umgeben sind, keine vollständigen Exklaven darstellen. Diese Gebiete sind zwar Exklaven, aber keine Enklaven und grenzen dabei zum Beispiel an zwei verschiedene Länder oder haben einen direkten Seezugang. Man spricht in diesem Zusammenhang von Exklaven i. w. S. Ein Beispiel auf internationaler Ebene ist der US Amerikanische Bundesstaat Alaska. Alaska wird durch das Staatsgebiet

5 Vgl. Schubert / Klein, S. 105f. 6 Vgl. Schubert/ Klein, S. 88. Enklaven und Exklaven 4 von Kanada vollständig von den Vereinigten Staaten abgetrennt, trotzdem kann Alaska über den Seeweg von den USA aus erreicht werden. Dasselbe gilt für die russische Exklave Kaliningrad, welche von Russland aus, nur über die Ostsee erreicht werden kann. Ein innerdeutsches Beispiel ist die Bremer Exklave Bremerhaven. Diese ist von Bremen aus, nur über niedersächsisches Gebiet erreichbar. Weiter lässt sich aus der Definition der Exklave ableiten, dass Stadtstaaten oder Kleinstaaten, die ausschließlich innerhalb eines Landes liegen, nicht als Exklave zu bezeichnen sind, da sie selbst keine exterritorialen Gebiete besitzen. Sie können deshalb als Enklave des umschließenden Staates bezeichnet werden. Beispiele hierfür sind der Vatikan und San Marino in Italien, aber auch das Königreich Lesotho in Südafrika, auf Bundesebene kann Berlin als eine Enklave in Brandenburg erwähnt werden. Als funktionelle Exklaven können Gebiete bezeichnet werden, die zwar geographisch mit dem „Mutterland“ verbunden sind, bei denen jedoch keine Möglichkeit besteht diese Gebiete auf dem Verkehrsweg des eigenen Staates zu erreichen. Ein Beispiel hierfür ist das österreichische Kleinwalsertal, dessen einzige Straßenverbindung ins deutsche Oberstdorf führt. Auf Inseln können die Begriffsbestimmungen der En und Exklaven nicht generell übertragen werden. Inseln können dann als Exklaven eines Staates bezeichnet werden, wenn diese nur über fremde Hoheitsgewässer erreichbar sind. Sind die Inseln über eigene oder internationale Gewässer erreichbar, sind diese keine Exklaven. Ein Beispiel einer Inselexklave ist die malawische Insel Likoma im Malawisee, welche komplett von mosambikischem Hoheitsgewässer umgeben ist. 7 Die Kanarischen Inseln hingegen sind kein Beispiel für Exklaven, da diese von Spanien aus, über internationale Gewässer angesteuert werden können.

7 Vgl. Wawamalawi: Die Inselexklave Likoma. Enklaven und Exklaven 5

2.2 Historische Deutsche Exklaven

Bereits im Mittelalter gab es im damaligen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation unzählige En und Exklaven. Das unendliche Gewirr dieser mittelalterlichen und teilweise neuzeitlicher Gebietsabtrennungen ist auf diverse Schenkungen von Landesteilen, Erbschaftsabkommen und Lehnsverhältnisse, aber auch auf Heirat und Verpfändungen zurückzuführen. 8 Im Frieden von Lunéville im Jahre 1801 wurde die Annexion der linksrheinischen Gebiete an Frankreich, welche zuvor durch Napoleon erfolgte, bestätigt und völkerrechtlich legalisiert. 9 Dieses Ereignis mit Eingriff in die innere Struktur des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurde zum Anlass genommen um im Jahre 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss die rechtsrheinischen Gebietssplitterungen zu entschärfen. 10 Dadurch haben etwa 110 Territorien aufgehört zu existieren. 11 Zu Beginn der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, also etwa ein Jahrzehnt nach Beendigung des ersten Weltkrieges, besaß Deutschland noch rund 170 En und Exklaven 12 , diese waren sowohl innerhalb, als auch außerhalb Deutschlands zu verzeichnen. Als eine der wohl bekanntesten Exklaven i. w. S. in Zeiten des Deutschen Reiches kann Ostpreußen genannt werden. Diese Exklave gelangte im Jahr 1945 durch das Potsdamer Abkommen unter polnische und russische Verwaltung und ging mit dem DeutschPolnischen Grenzvertrag im Jahr 1990 staatsrechtlich endgültig an diese beiden Länder über. 13 Mit Ende des zweiten Weltkrieges wurden etliche Gebietssplitter Deutschlands bereinigt, sodass nur noch wenige En und Exklaven in Deutschland bestanden. Darunter auch Verenahof, ein Gebiet mit drei Gutshöfen nahe Büsingen. Diese deutsche Exklave gehörte der Gemeinde Wiechs am Randen an und lag im Schweizer Kanton

8 Vgl. Siedentop, S. 12. 9 Vgl. Willms, S. 300; Landesarchivverwaltung RheinlandPfalz: Vor 200 Jahren. 10 Vgl. Landesarchivverwaltung RheinlandPfalz: Vor 200 Jahren. 11 Vgl. StollbergRilinger, S. 113. 12 Vgl. Siedentop, S. 12. 13 Vgl. Khan, S. 315 f; DeutschPolnischer Grenzvertrag vom 14.11.1990. Enklaven und Exklaven 6

Schaffhausen. Mit dem DeutschSchweizer Staatsvertrag wurde Verenahof im Jahr 1967 vollständig in die Schweiz eingegliedert. Die heute noch bekannteste Exklave der BRD war WestBerlin in der DDR, welche bis zur Wiedervereinigung der beiden Länder im Jahr 1990 existierte.

2.3 Bestehende Deutsche Exklaven

Deutschland hat heute noch sechs bestehende Exklaven. Eine dieser Exklaven ist die Gemeinde Büsingen, welche auch das Kernthema dieser Bachelorarbeit bildet und in den folgenden Kapiteln näher betrachtet wird. Die weiteren fünf bestehenden Exklaven sind die Gehöfe und Gemeinden Ruitzhof, Mützenich, Rückschlag sowie Teile von Lammersdorf und Roetgen. 14 Diese gehören alle dem Bundesland NordrheinWestfalen an und wurden mit dem Versailler Vertrag im Jahre 1920 zu deutschen Exklaven in Belgien. Nach dem ersten Weltkrieg wurden die Grenzen zwischen Deutschland und Belgien neu gezogen, sodass die Kreise Eupen und Malmedy Belgien zugesprochen wurden. 15 Die Gebiete rund um diese fünf heutigen Exklaven wurden somit zum Grenzgebiet. Zu Exklaven wurden die fünf Dörfer und Gehöfe allerdings erst durch die Vennbahn, einer heutzutage stillgelegten Eisenbahnstrecke zwischen Aachen und St. Vith. Die Eisenbahnstrecke wurde 1882 vom deutschen Kaiser Wilhelm I. in Auftrag gegeben und wurde, wie die Kreise Eupen und Malmedy, nach dem ersten Weltkrieg mit dem in Kraft treten des Versailler Vertrag im Jahr 1920 belgisches Hoheitsgebiet. 16 Heute ist diese Eisenbahnstrecke nicht mehr aktiv und zum größten Teil in einen autofreien Fahrradweg umgebaut.17 Dieser ist ebenso belgisches Hoheitsgebiet und macht Ruitzenhof, Mützenich, Rückschlag sowie die Teile von Lammersdorf und Roetgen unverändert zu deutschen Exklaven

14 Vgl. Schmidt, S. 61, Exklaven und Enklaven. 15 Vgl. Gemeinde Roetgen: Lokales, Geschichte. 16 Vgl. David, S. 46. 17 Vgl. Oswald, S. 24. Enklaven und Exklaven 7 in Belgien. Anders als Büsingen gehören diese fünf Exklaven jedoch wirtschaftlich weiterhin zu Deutschland und bilden daher kein deutsches Zollausschlussgebiet.

2.4 Bestehende Deutsche Enklaven

Neben den sechs bestehenden deutschen Exklaven gibt es im Süden des Freistaats Bayern noch fünf funktionelle Enklaven. Alle fünf deutschen Enklaven sind Exklaven der Bundesrepublik Österreich. Darunter befinden sich die bekannten Orte Kleinwalsertal im Bundesland Vorarlberg und Jungholz im Bundesland Tirol. Außerdem gibt es noch die Almgemeinden Hinterriß, Bärchental und Eng, welche der Marktgemeinde Vomp in Tirol angehören. Hinterriß gehört zusätzlich noch der Gemeinde Eben am Achensee an. Während das Almdorf Eng nur im Sommer, aufgrund von Lawinengefahr im Winter, bewohnt wird, zählt Hinterriß ca. 45 Einwohner und Bärchental ca. 10 Einwohner. 18 Die Gemeinden Jungholz und Kleinwalsertal hingegen stellen eine Besonderheit dar. Beide österreichischen Gemeinden sind deutsches Zollanschlussgebiet. 19 Jungholz wurde bereits im Jahr 1868 durch einen Zollvertrag wirtschaftlich an das Königreich Bayern gebunden, 1891 folgte das Kleinwalsertal. 20 Alle vier österreichischen Exklaven sind lediglich als funktionelle Enklaven Deutschlands zu bezeichnen, da die Erreichung der Orte von Österreich aus, nur über deutsche Bundesstraßen möglich ist. 21

Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass es auf Bundesebene trotz Flurbereinigung noch andere kleine En und Exklaven zwischen verschiedenen Bundesländern und Provinzen gibt. Auf diese Gebiete wird in dieser Arbeit, aufgrund der Größe des Themas jedoch nicht eingegangen.

18 Vgl. Schmidt, S. 76, Exklaven und Enklaven. 19 Vgl. Tuma, S. 155. 20 Vgl. Schmidt, S. 71ff, Geographische Kuriositäten. 21 Vgl. Tuma, S. 158. Büsingen am Hochrhein 8

3. Büsingen am Hochrhein

Im nun folgenden dritten Kapitel geht es um die deutsche Exklave Büsingen am Hochrhein. Zunächst werden die geographische Lage und einige Eckdaten zu Büsingen aufgezeigt, anschließend folgt ein kleiner Überblick über den geschichtlichen Hintergrund von Büsingen. Zudem wird erläutert, wie Büsingen zum Sonderstatus „Exklave“ kam und welche Besonderheiten sich daraus ergeben.

3.1 Geographische Lage und Eckdaten

In der kleinen Gemeinde am Ufer des Hochrheins leben derzeit 1324 Einwohner 22 , die auf ca. 7,62 Quadratkilometer 23 verteilt sind. Büsingen gehört dem badenwürttembergischen Landkreis Konstanz an und ist somit deutsches Hoheitsgebiet, dennoch liegt die Gemeinde inmitten der Schweiz. Rechtsrheinisch wird Büsingen vom Kanton Schaffhausen umgeben, am gegenüberliegenden Ufer liegen die Kantone Zürich und Thurgau. 24 Abbildung 1: Karte Büsingen

Quelle: http://www.buesingen.de/Bild.bues./Grafiken/grafikbuesgross.gif

22 Anlage 8: Bevölkerungspyramide der Gemeinde Büsingen, Stand 31.12.2011. 23 Vgl. Statistisches Landesamt BadenWürttemberg: Gemeindegebiet Büsingen, Stand 31.12.2010. 24 Vgl. Scherrer, S. 26. Büsingen am Hochrhein 9

Büsingen ist aus deutscher Sicht gesehen eine Exklave. Sie ist vom Mutterland, wenn auch nur über einen 700 Meter langen Korridor, getrennt und vollständig von einem fremden Staat, hier der Schweiz, umschlossen. Politisch gesehen gehört Büsingen der Bundesrepublik Deutschland an, wirtschaftlich wurde Büsingen jedoch mit dem Staatsvertrag von 1967 dem Schweizer Zollgebiet angeschlossen. Büsingen stellt somit ein deutsches Zollausschlussgebiet dar. Zusätzlich zur Staatsgrenze zählt die Büsinger Gemarkungsgrenze zur EUAußengrenze.

Aus Schweizer Sicht ist Büsingen eine Enklave. Büsingen stellt fremdes Staatsgebiet dar, welches vollständig vom Schweizer Staatsgebiet umschlossen ist. Aufgrund dessen, dass Büsingen zum Schweizer Wirtschaftsgebiet gehört, stellt die Enklave aus Schweizer Sicht ein Zollanschlussgebiet dar.

Diese besondere Situation zeigt auch das Büsinger Gemeindelogo. Darauf ist das deutsche Gemeindegebiet, in Form der deutschen Flagge, zu sehen, welches von der Schweiz umgeben ist. Zusätzlich kann man den Rhein, welcher an Büsingen entlang fließt und die ländliche Region um Büsingen herum erkennen. Das Logo wird durch warme Sonnenstrahlen abgerundet, welche das besondere Klima am Hochrhein wiederspiegeln sollen. Der Exklavenstatus wird durch den Slogan „Ex/ Enklave die deutsche Insel in der Schweiz“ deutlich gemacht.

Abbildung 2: Büsinger Logo

Quelle: Gemeinde Büsingen (gescannter Aufkleber) Büsingen am Hochrhein 10

3.2 Historie

Wie Büsingen zu einer deutschen Exklave wurde, lässt sich nur durch einen gezielten Blick in die Vergangenheit klären.

Die topographisch und klimatisch günstige Lage am Hochrhein wurde bereits früh zur Besiedelung genutzt. Archäologen endeckten verschiedene Scherben und Metallfunde, welche bereits auf eine Besiedelung der Büsinger Gemarkung in der Bronze 25 und der frühen Eisenzeit 26 schließen lassen. 27

In der Römerzeit wurde unter Kaiser Valentinian I. 28 das linke Rheinufer von Basel bis zum Bodensee mit Wachtürmen gesichert. Diese Grenzlinie hielt im 5. Jahrhundert den vordringenden Alemannen jedoch nicht mehr stand, sodass diese sich nach und nach auf beiden Rheinseiten niederließen. Die im 6. Jahrhundert n. Chr. gegründete Siedlung wurde nach dem alemannischen Sippenoberhaupt „Buoisinga“ benannt. 29

Zum Zeitpunkt der nächsten bekannten Überlieferung war Büsingen bereits in den Händen der Grafen Nellenburg, den Herren des benachbarten Schaffhausens. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde das Dorf in einer Schenkungsurkunde am 14. April 1090, demnach vermachte Graf Burkhard von Nellenburg, Büsingen, mit all seinen Rechten, Besitzen und Einkünften, dem Kloster Allerheiligen zu Schaffhausen. 30

Ab 1361 waren die Inhaber der Ortsherrschaft nachweislich österreichische Lehensleute. 1406 wurde die Büsinger Vogtei, aufgrund massiver Schulden, an einen Schaffhausener Münzmeister und im Jahr

25 1250 750 v. Chr. 26 750 450 v. Chr. 27 Vgl. Götz u. a., S. 13. 28 364 375 v. Chr. 29 Vgl. Götz u.a. S. 14. 30 Vgl. Götz u.a. S. 15. Büsingen am Hochrhein 11

1437 an das Dominikanerinnenkloster St. Katharinental bei Diessenhofen verpfändet. Schließlich wurde die Gerichtsbarkeit Büsingens im Jahre 1463 an den Schaffhausener Bürgermeister Heinrich Barter verkauft und aus der Pfandschaft gelöst. 31 Nur zwei Jahre später ging die Landeshoheit als Teil der österreichischen Landgrafschaft Nellenburg an Österreich über. 32

Nach zehnjähriger Unterbrechung belehnte 33 König Ferdinand I. Büsingen erneut und übergab das Dorf der Familie „im Thurn“, eines der ältesten und vornehmsten Geschlechter der Stadt Schaffhausen. 34 Ein Familienstreit der im Thurns führte zu den, bis heute anhaltenden politischen Konsequenzen. Die Ursache dieses damals hochpolitischen Streits war der Gerichtsherr Eberhardt im Thurn. Diesem wurde vorgeworfen, er zeige im protestantischen Schaffhausen katholisierende Neigungen, zudem stehe er mit der nellenburgischösterreichischen Regierung auf zu gutem Fuße. Aus diesem Grund wurde Eberhardt im Thurn am 10. April 1693 entführt und in Schaffhausen gefangen gehalten. Er entging dabei nur knapp der Todesstrafe, wurde allerdings zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilt. Die nellenburgische Regierung sah dieses Vorgehen als einen unberechtigten Eingriff in die Landeshoheit Österreichs an, welche durch die Pfandschaft im Jahr 1651 weiter bestand. 35 Schaffhausen gab jedoch nicht klein bei und so begann Österreich 1694 mit Repressalien. Die Getreideausfuhr in die Schweiz wurde versperrt oder mit hohen Zöllen belastet. Später wurde die Pfandschaft über die nellenburgischen Orte im Reiath 36 von Österreich gekündigt und der Pfandschilling 37 von Schaffhausen zurückgefordert.

31 Vgl. Götz u. a., S. 19. 32 Vgl. Götz u. a., S. 15. 33 Hier: Jemanden ein Stück Land verleihen. 34 Vgl. Götz u. a., S. 20. 35 Vgl. Götz u. a., S. 23. 36 Bezirk der Stadt Schaffhausen, welcher heute an Baden grenzt. 37 Hier: Erträge von Herrschaftsrechten. Büsingen am Hochrhein 12

Eberhardt im Thurn kam im Jahre 1699 frei und verstarb im Jahr 1728. 38

Der Streit um die Rechte auf dem Reiath ging daraufhin weiter. Mit dem so genannten Reiather Jurisdiktionskauf konnte Schaffhausen im Jahr 1723 schließlich den Österreichern die Rechte am Reiath abkaufen. Büsingen, trotz seiner geringen Entfernung zur Stadt Schaffhausen, wurde jedoch vom Kaufvertrag ausgeschlossen. Es sollte „zum ewigen Ärgernis“ Schaffhausens österreichisch bleiben. 39 Zu einer Exklave wurde Büsingen jedoch erst im Jahr 1770, nachdem Österreich seine Rechte an den rechtsrheinischen Gemeinden Dörflingen und Ramsen an Zürich verkaufte. 40 Im Jahr 1805 verlor Österreich im Preßburger Frieden, als Folge der Niederlage im 3. Koalitionskrieg gegen Napoleon, sämtliche Gebiete. 41 Unter diesen Gebieten befand sich auch die Landgrafschaft Nellenburg, welche fortan zum Königreich Württemberg kam. Nur fünf Jahre später wurde die Landgrafschaft Nellenburg und somit auch Büsingen mit dem Staatsvertrag zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Königreich Württemberg badisch. 42 Auch der Wiener Kongress 43 , bei welchem die Grenzen Europas neu gezogen wurden, änderte an der Situation Büsingen nichts. Schaffhausen konnte das lang ersehnte Ziel, Büsingen zurückzugewinnen, nicht erreichen.

Bereits 1835 wurde Büsingen mit der Gründung des deutschen Zollvereins, aufgrund seiner Lage zu deutschem Zollausland erklärt, zusätzlich zählte Büsingen jedoch nicht zum Schweizer Zollinland, der fällige Zoll bei der Einfuhr von Waren in die Schweiz wurde mit immer höher werdenden Tarifen zum großen Problem vieler Büsinger Landwirte. Eine Erleichterung ergab sich im Jahr 1895 mit der „Übereinkunft zwischen dem Deutschen Reich und der Schweiz betreffend die

38 Vgl. Götz u. a., S. 24. 39 Vgl. Götz u. a., S. 24. 40 Vgl. Götz u. a., S. 25. 41 Vgl. Schieder, S. 22. 42 Vgl. Götz u. a., S. 25. 43 Im Jahr 1814/1815. Büsingen am Hochrhein 13

Großherzoglich badische Gemeinde Büsingen“. Bei dieser Übereinkunft wurden verschiedene Zollvereinbarungen geschlossen. So durften nun bestimmte Produkte, wie Brennholz, Eichenrinde und Trauben, zollfrei in die Schweiz ausgeführt werden, für andere Produkte wurden verminderte Zollabgaben fällig. 44

Eine im Jahr 1918 durchgeführte Volksabstimmung ergab, dass 96% der Büsinger Bürger eine Angliederung ihres Dorfes an die Schweiz bevorzugen würden. Doch auch dieser Versuch, Büsingen an die Schweiz anzugliedern scheiterte, aufgrund eines fehlenden Austauschgebiets der Schweiz an Deutschland.45 Weitere Verhandlungen blieben bis heute erfolglos.

Durch den Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der schweizerischen Eidgenossenschaft von 1967, mit letztmaliger Änderung von 1997, wurde die rechtliche Stellung Büsingens neu geregelt. Büsingen wurde, unbeschadet der politischen Zugehörigkeit zur Bundesrepublik Deutschland, offiziell dem Schweizer Zollgebiet angeschlossen.46 Dieser Vertrag hat auch heute noch Bestand.

Eines der jüngsten Ereignisse, welches auch Büsingen betrifft, ist das 1999 geschlossene Freizügigkeitsabkommen zwischen der Schweiz, der EU und den EFTA Staaten. Dieses ist seit 2002 rechtsgültig und vereinfacht die Lebens und Arbeitsbedingungen für Europäer in der Schweiz und umgekehrt. 47

44 Vgl. Götz u. a., S.50. 45 Vgl. Gemeinde Büsingen: Geschichte. 46 Vgl. Staatsvertrag zwischen der BRD und der schweizerischen Eidgenossenschaft, Artikel 1. 47 Das Freizügigkeitsabkommen galt ab dem Jahr 2002 für die EU15 Staaten zzgl. Zypern und Malta. Im Jahr 2006 wurde das Abkommen auf die EU8 Staaten und im Jahr 2010 auf Rumänien und Bulgarien erweitert. Büsingen am Hochrhein 14

3.3 Besonderheiten

3.3.1 Euro oder Franken

Büsingen gehört, obwohl es dem Schweizer Wirtschaftsgebiet angehört, zum deutschen Währungsgebiet, d.h. in Büsingen ist die offizielle Währung der Euro. In der Praxis sieht dies allerdings anders aus. Sämtliche Geldtransaktionen werden in Schweizer Franken getätigt. Dies beginnt in den Restaurants im Dorf und endet bei sämtlichen Mietverträgen und Nebenkostenabrechnungen. Für viele Büsinger ist die inoffizielle Währung von Vorteil. Schwierig wird es für diejenigen, die ihr Einkommen in Euro erhalten, denn sie sind den ständigen Wechselkursschwankungen ausgeliefert. In Zeiten des immer schwächer werdenden Euros verschärft sich die Lage entsprechend.

3.3.2 Telefonanschluss & Postleitzahl

Büsinger haben die Wahl zwischen einem deutschen Telefonanschluss mit der Vorwahl 00497734 oder einem schweizerischen Telefonanschluss mit der Vorwahl 004152. Auf dem Rathausvorplatz kann man auf ca. 3 qm, zwei Telefonzellen, zweier verschiedener Länder und Anbieter betrachten und auch damit telefonieren.

Abbildung 3: Telefonzellen der Swisscom und Telekom

Quelle: http://www.buesingen.de/Bild.bues./Bues.telefon.gif

Büsingen am Hochrhein 15

Dasselbe Bild zeigt sich bei der Postleitzahl. Bis zum Jahr 1986 hatte Büsingen lediglich die deutsche PLZ 78266. Jedoch kam es immer wieder zu großen Verirrungen von Postsendungen aus der Schweiz. Briefe und Päckchen wurden über Winterthur nach Romanshorn und mit dem Schiff über den Bodensee an das Deutsche Postzentrum in Friedrichshafen verschickt. Von dort aus wurden sie mit dem Zug zurück nach gebracht und kamen irgendwann wieder in Büsingen an. 48 Um diese Missstände zu beheben bekam Büsingen eine zweite, schweizerische PLZ (8238).

3.3.3 Ein Dorf mit eigenem Kennzeichen

Auch das KFZKennzeichen von Büsingen ist ein Alleinstellungsmerkmal. Keine Gemeinde in Deutschland mit einer Größenordnung von 1300 Einwohnern besitzt ein eigenes Kennzeichen. Der Grund hierfür ist einfach: es dient lediglich zur Vereinfachung an den Zollpassagen, welche sehr oft von Büsingern durchfahren werden. Die Zollbeamten können Büsinger mit den KFZKennzeichen BÜS: A xxx und BÜS: Z xxx 49 ohne größere Kontrollen passieren lassen. Mit etwa 700 gemeldeten Fahrzeugen ist BÜS: A/Z das seltenste Kennzeichen Deutschlands. Die KFZ Steuer wird zum Schaffhausener Steuersatz an das Finanzamt in Singen bezahlt. 50

3.3.4 Schulsystem und Kindergeld

Während in BadenWürttemberg, Schulkinder und deren Eltern in der vierten Klasse entscheiden müssen, welche weiterführende Schulart sie besuchen, kommt für Büsinger Schulkinder noch die Frage des Landes hinzu. Sie haben nämlich die Wahl zwischen dem baden württembergischen und dem schweizerischen Schulsystem. Meist hängt die Entscheidung vom sozialen Umfeld und der Herkunft der Familie ab.

48 Vgl. Gemeinde Büsingen Postleitzahl. 49 Dieses Kennzeichen haben Autos, welche unverzollt nach Büsingen eingeführt wurden. In diesem Status darf maximal zwei Jahre gefahren werden. 50 Vgl. Staatsvertrag zwischen der BRD und der schweizerischen Eidgenossenschaft Artikel 23. Büsingen am Hochrhein 16

Nach Artikel 21 des Staatsvertrages sind in der Schweiz erwerbstätige Arbeitnehmer in Bezug auf die gewährten Familienzulagen den in der Schweiz wohnenden Arbeitnehmern gleichgestellt. Somit erhalten Büsinger Kindergeld nach dem kantonalen Satz von Schaffhausen. Dies ist im Vergleich zum deutschen Kindergeld jedoch deutlich weniger, sodass diese Differenz von deutscher Seite aus, auf deutsches Niveau aufgestockt werden kann. 51

3.3.5 Einkommensteuer

Laut § 1 Abs. 1 S. 1 EStG ist jede natürliche Person unbeschränkt einkommensteuerpflichtig, welche ihren Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Inland hat. Als Inland in diesem Sinne ist das ganze Bundesgebiet Deutschlands zu betrachten, somit unterliegen auch Büsinger der deutschen Einkommensteuerpflicht. Im Vergleich zu Deutschland hat der Kanton Schaffhausen einen deutlich niedrigeren Steuersatz. 52 Zusätzlich leben die Büsinger im vergleichsweise teuren Schweizer Wirtschaftsraum und bezahlen daher auch höhere Schweizer Lebenshaltungskosten. Bereits 1984 gelang es einigen Büsinger Gemeinderäten, bei der baden württembergischen Landesvertretung im Bund in Bonn, einen Büsinger Freibetrag heraus zu handeln. Dieser wurde zum 01.01.2001 noch einmal erhöht und besagt, dass Einwohnern mit Hauptsitz in Büsingen ein Freibetrag gewährt wird, der 30. v. H des zu versteuernden Einkommens, jedoch nicht mehr als 30 v. H. von 10.225 € bei Ledigen und 20.450 € bei Verheirateten beträgt. Für jedes Kind erhöht sich diese Bemessungsgrundlage um weitere 5.113 €. 53

51 Vgl. Landtag BadenWürttemberg: Stellungnahme des Wirtschaftsministeriums. 52 Die Schweiz hat allgemein eine Steuer und Sozialabgabenlast auf das durchschnittliche Arbeitseinkommen eines Alleinverdieners ohne Kinder im Jahr 2011 von 21% Deutschland im Vergleich 49,8% (Quelle: OECD). 53 Vgl. Gemeinde Büsingen: Steuerregelungen. Büsingen am Hochrhein 17

3.3.6 Umsatzsteuer

Anders als bei der Einkommensteuer, gilt nach Artikel 2 Abs. 1g) des Staatsvertrags für die Umsatzsteuer der Schweizer Steuersatz. Für Büsinger Firmen bedeutet dies, dass sie ihre Steuerschuld an die Eidgenössische Steuerverwaltung in Bern abführen müssen. Der Vorteil dabei ist, dass der Steuersatz in der Schweiz lediglich 8% (2,5% reduzierter Steuersatz) beträgt. Jedoch sind Dienstleistungen und Produkte aus Büsingen keinesfalls billiger als in Deutschland. Sie haben das Niveau des Schweizer Wirtschaftsgebietes. Auch die Gemeinde Büsingen profitiert von Artikel 2 Abs. 1g) des Staatsvertrages. Seit dem Jahr 1999 erhält Büsingen einen Anteil der in Büsingen erhobenen Umsatzsteuer, durch die Schweiz erstattet. Im Jahr 2011 wurde in Büsingen mit einer Erstattung von 1,5 Millionen Euro gerechnet. 54 Diese hohe Summe ist wohl auch einer der entscheidenden Gründe dafür, das Büsingen schuldenfrei ist. 55 Büsingen hat somit auch die Möglichkeit, seinen Bürgern die Grundsteuer zu erlassen. Außerdem wird das Schweizer Schulgeld für Büsinger Schüler, die in die Schweiz zur Schule gehen, übernommen. Im Vergleich zu anderen Gemeinden in Deutschland ist zusätzlich die Kindergartengebühr relativ gering.56 Für die übrige Bevölkerung ergibt sich zusätzlich noch ein weiterer Vorteil. Bei Einkäufen im nahegelegenen Deutschland bekommen sie, soweit die Schweizer Freigrenze von 300 SFr.57 nicht überschritten wird, ihre Mehrwertsteuer komplett erstattet. Bei Überschreitung der Freigrenze werden die Waren mit dem Schweizer Steuersatz besteuert. 58 Zusätzlich müssen die Ausfuhrbegrenzungen für hauptsächlich landwirtschaftliche Erzeugnisse beachtet werden. 59

54 Vgl. Auszug aus dem Haushaltsplan 2011 der Gemeinde Büsingen, Verwaltungshaushalt. 55 Vgl. Statistisches Landesamt BadenWürttemberg: Schuldenstand der Gemeinden und deren Eigenbetriebe in BW zum 31.10.2011. 56 Vgl. Auszug aus dem Haushaltsplan 2011 der Gemeinde Büsingen, Kindergartengebühren. 57 Entspricht ca. 249,65 €, Wechselkurs vom 29.Juni 2012. 58 Vgl. Eidgenössische Zollverwaltung: ZollInfo. 59 Vgl. Eidgenössische Zollverwaltung: Einfuhrbestimmungen. Büsingen am Hochrhein 18

3.4 Der Abwanderung auf der Spur

Wie sich im letzten Kapitel gezeigt hat, ergeben sich für Büsinger Bürger zahlreiche finanzielle Vergünstigungen und Vorteile, welche auch gezielt genutzt werden. Dennoch gleichen die Vergünstigungen und Freibeträge die Mehrbelastungen des Schweizer Wirtschaftsraumes wohl nicht aus. In Büsingen ist seit Jahren ein deutlicher Abwanderungstrend von überwiegend jungen Arbeitnehmern und Familien in die Schweiz zu verzeichnen. Bis ins Jahr 2005 wurde in Büsingen kein negatives Abwanderungssaldo bemerkbar. Der Grund dafür ist vermutlich, dass bis zu diesem Zeitpunkt Renten in Deutschland relativ niedrig besteuert wurden. Außerdem muss, im Vergleich zur Schweiz, keine Vermögenssteuer entrichtet werden. Diese Tatsache zog vor allem Schweizer Rentner nach Büsingen, sodass die Abwanderungszahlen junger Menschen durch Zuzugszahlen Schweizer Rentner kompensiert wurden. Dies hat schlussendlich zur Folge, dass Büsingen mit einem Durchschnittsalter von 50,7 Jahren, die Gemeinde mit den zweitältesten Bewohnern in BadenWürttemberg ist. 60 Der Landesdurchschnitt lag gegen Ende des Jahres 2010 bei 42,8 Jahren. 61 Am 01.01.2005 trat jedoch eine Änderung im Einkommensteuergesetz in Kraft. Demnach werden auch in Deutschland die Renten deutlich höher besteuert. 62 Büsingen ist seitdem für Schweizer Rentner deutlich unattraktiver geworden und Zuzüge dieser Personengruppe bleiben vermehrt aus. Das statistische Landesamt Baden Württemberg führte eine Bevölkerungsvorausrechnung durch, welche ergab, dass im Jahr 2015 noch 1324 Einwohner in Büsingen leben werden. Exakt dieser Wert wurde jedoch bereits im Jahr 2011 erreicht. 63

60 Vgl. Statistisches Landesamt BadenWürttemberg: Durchschnittsalter Bevölkerung Büsingen; Durchschnittsalter Bevölkerung Gemeinden in BW im Vergleich. 61 Vgl. Statistisches Landesamt BadenWürttemberg: Durchschnittsalter Bevölkerung BW. 62 Vgl. § 22 EStG. 63 Vgl. Statistisches Landesamt BadenWürttemberg: Bevölkerungsvorausrechnung bis ins Jahr 2030. Methodik der empirischen Untersuchung 19

Sicherlich ist die schwindende Einwohnerzahl der kleinen Gemeinde am Hochrhein auf den demografischen Wandel zurückzuführen. Zweifellos lässt das Ergebnis aber auch vermuten, dass Büsingen von enormer Abwanderung geprägt ist. Um den Anlass der Abwanderung zu ergründen, wurde im Jahr 2012 eine empirische Untersuchung der Einwohner durchgeführt. Die Vorgehensweise und Ergebnisse werden in den nachfolgenden Kapiteln ausführlich erläutert.

4. Methodik der empirischen Untersuchung

Aufbauend auf dem einleitenden Teil, sowie der Betrachtung der Geschichte und der Besonderheiten Büsingens, wird nun die empirische Untersuchung in den Fokus der Betrachtung gestellt. Die empirischen Forschung beschäftigt sich mit der Beschreibung der sozialen Wirklichkeit. Die Fragestellung des zu erforschenden Gegenstands ergibt sich meist aus Alltagsproblemen.64 Das methodische Vorgehen der empirischen Untersuchung wird in diesem Kapitel beschrieben und die aufgestellten Hypothesen vorgestellt.

4.1 Aufbau und Konzeption des Fragebogens

Der empirische Teil der Arbeit basiert auf einem standardisierten Fragebogen 65 . Dieser Fragebogen umfasst ein Din A4 Blatt, welches beidseitig bedruckt und in sechs Themen unterteilt ist. Mit nur zwei Din A4 Seiten ist der Fragebogen recht kurz gehalten, sodass dieser von den Büsingern mit einem geringen Zeitaufwand bearbeitet werden konnte. Ein längerer Fragebogen hätte einige Teilnehmer womöglich von der Beantwortung abgehalten. Zu Beginn des Fragebogens wird in einem kleinen Text der Sinn der Umfrage erläutert. Die Bürger finden Informationen zur Anonymität, den Initiatoren der Bürgerumfrage, zum Abgabezeitpunkt und zum Abgabeort. 66 Außerdem wird auf weitere Umfragebögen im Rathaus und

64 Vgl. Klammer, S. 24. 65 Anlage 17: Fragebogen. 66 Vgl. Kirchhoff u. a., S. 29. Methodik der empirischen Untersuchung 20 auf der Büsinger Homepage verwiesen. Gleichzeitig erfolgte eine Vorstellung der Autorin und dieser Arbeit im Büsinger Gemeindebrief 67 sowie auf der Büsinger Homepage 68 .

Im ersten Abschnitt des Fragebogens werden die „Biographischen Daten“ der Büsinger Bürger abgefragt. Dabei sollen Angaben zum Geschlecht, zum Alter und zur Nationalität gemacht werden. Zusätzlich soll auf Wunsch der Gemeindeverwaltung Büsingen der Name angegeben werden. Die Abfrage der biographischen Daten dient als Einstiegsfrage, da jeder Büsinger die Fragen ohne weiteres beantworten kann.

In Abschnitt zwei wurde die Frage zur gefühlten Staatsangehörigkeit gestellt. Dabei sollen die Teilnehmer angeben, in wie weit sie sich als Deutscher, Schweizer, Büsinger oder Angehöriger einer nicht genannten Nation fühlen. Außerdem wurden die Büsinger gefragt, ob sie stolz darauf sind, Büsinger zu sein.

Im dritten Abschnitt werden Fragen zur beruflichen Situation, zum Arbeitsort und zum Schulabschluss gestellt. Da es unterschiedliche Schulsysteme in Deutschland und der Schweiz gibt, wurde bei Punkt 3.2 mit den Antwortmöglichkeiten versucht, möglichst alle deutschen und schweizerischen Abschlussarten abzudecken. Eine vollständige Abdeckung der Abschlussarten konnte jedoch nicht gewährleistet werden, da innerhalb der Schweiz die Verantwortung des Bildungssystems bei den Kantonen liegt. Demzufolge gibt es in der Schweiz viele unterschiedliche Schulsysteme, welche in ihrer Bezeichnung und Dauer variieren. 69 Um keine Informationslücken zu erhalten wurde Punkt 3.2 durch die Antwortmöglichkeit „Sonstiges“ ergänzt. Dadurch hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, eine nicht genannte Abschlussart zu nennen.

67 Anlage 18: Gemeindebrief der Gemeinde Büsingen, April 2012. 68 Anlage 30: Vorstellung auf der Büsinger Homepage. 69 Vgl. Schweizerische Konferenz der Erziehungsdirektoren: Bildungssystem Schweiz.

Methodik der empirischen Untersuchung 21

In Abschnitt vier werden die Teilnehmer gefragt, wie lange und warum sie in Büsingen leben. Im Hinblick auf die Mehrbelastungen der Büsinger Bürger werden die Teilnehmer gefragt, warum sie nicht in die Schweiz bzw. nach Deutschland ziehen. Darüber hinaus werden Vor und Nachteile erfragt, welche für Büsinger Bürger bestehen.

Im fünften und vorletzten Abschnitt sollen die Teilnehmer Angaben über einen möglichen Wegzug machen. Falls ein Wegzug bevor steht, sollen Angaben zum neuen Wohnort gemacht und der Grund für den Wegzug genannt werden. Die wohl interessanteste Frage wird am Schluss gestellt. Dort sollen die Teilnehmer angeben ob Büsingen in Zukunft 1. weiterhin eine deutsche Exklave in der Schweiz bleiben, 2. vollständig zu Deutschland gehören, 3. vollständig in die Schweiz eingegliedert werden oder 4. ein selbstverwalteter, souveräner Kleinstaat werden soll.

Am Ende des Fragebogens wird den Büsingern die Gelegenheit gegeben, den Initiatoren noch etwas mitzuteilen. Außerdem wird den Teilnehmern für die Mitarbeit gedankt und noch einmal auf das Abgabedatum und den Abgabeort hingewiesen.

Bei der Fragestellung wurde versucht, überwiegend auf geschlossene Fragen zurückzugreifen. Lediglich bei der vierten Frage zu „Büsingen am Hochrhein“ mussten fast ausschließlich offene Fragen gestellt werden. Dies war notwendig um ein vollständiges Meinungsbild zu erhalten. Der Vorteil von geschlossenen Fragen ist, dass diese von den Bürgern leichter ausgefüllt und im Zuge der Datenanalyse besser ausgewertet und verglichen werden können. Dem Messvorgang wurden Nominal und Ordinalskalen zugrunde gelegt. Nominalskalen stellen das niedrigste Messniveau dar.70 Dabei werden meist qualitative Merkmale, wie z.B. das Geschlecht oder der Berufsstand, klassifiziert. 71 Ordinalskalen stehen im

70 Vgl. Petersohn, S. 64. 71 Vgl. Clauß u. a., S. 8. Methodik der empirischen Untersuchung 22

Messniveau eine Stufe über den Nominalskalen. Bei Ordinalskalen besteht zusätzlich zur Möglichkeit, Objekte auf ihre Gleichheit zu untersuchen, die Möglichkeit Rangordnungen, wie z. B. in Frage 2.1 des Fragebogens, festzulegen.72

4.1.1 Pretest

Um die Brauchbarkeit und Qualität des Fragebogens zu testen, wurde vor der Durchführung der Umfrage ein Pretest durchgeführt. 73 Dabei wurden mehrere Personen mit verschiedenem Alter, Geschlecht und Wohnort, ausgewählt. Diese sollten den Fragebogen vor allem im Hinblick auf die Eindeutigkeit, Verständlichkeit, Vollständigkeit und auf die Übersichtbarkeit der Fragen beantworten. 74 Die Anregungen aus dem Pretest wurden anschließend in den Fragebogen eingearbeitet. Darüber hinaus wurde im Zuge des Pretests die Befragungsdauer ermittelt. Je nach Schreibumfang in Kategorie 4. „Büsingen am Hochrhein“, dauerte die Befragung zwischen 10 und 20 Minuten.

4.1.2 Auswertungsinstrument

Die Auswertung der Daten wurde in Microsoft Excel, mit Hilfe dessen PivotFunktion vorgenommen. Um die geschlossenen Fragen auswerten zu können, mussten die Antworten zu Beginn kodiert 75 werden, d.h. allen Antworten wurde ein bestimmter Zahlenwert oder ein Kürzel zugeordnet, sodass die Auswertung mit Excel erfolgen konnte. Die Antworten der offenen Fragen wurden systematisiert und in den jeweiligen Kategorien zusammengefasst. 76 Nach Eingabe der Daten wurde die Auswertungstabelle auf mögliche Kodierungsfehler überprüft.

72 Vgl. Schnell u. a., S. 143. 73 Vgl. RaabSteiner/Benesch, S. 58. 74 Vgl. Mayer, S. 98. 75 Anlage 20: Kodierung. 76 Vgl. RaabSteiner/Benesch, S. 48. Methodik der empirischen Untersuchung 23

4.2 Durchführung der Befragung

Die drei grundlegenden Formen der Befragung sind das persönliche Interview, das Telefoninterview und die schriftliche Befragung mittels Fragebogen.77 Für die Bürgerumfrage wurde die schriftliche Befragung mittels standardisiertem Fragebogen gewählt. Diese Form der Datenerhebung hat den Vorteil, dass in kurzer Zeit kostengünstig, relativ viele Teilnehmer mit den Fragebögen erreicht werden können. Ein wesentlicher Nachteil von schriftlichen Befragungen ist die geringe Rücklaufquote.78 Bei der Erhebung handelt es sich um eine Primärforschung, da bisher keine Analyse mit einer solchen Fragestellung stattgefunden hat und somit bisher keine Daten erfasst wurden.

Die Erhebung in Büsingen war im Zeitraum von Anfang April bis 04. Mai 2012 geplant. Aufgrund örtlicher Ereignisse 79 wurde die Umfrage um zwei Wochen verlängert. Die Bürger hatten somit die Möglichkeit bis zum 18. Mai 2012, 12 Uhr an der Bürgerumfrage teilzunehmen.80 Die Verteilung des Fragebogens erfolgte über den Büsinger Gemeindebrief von April 2012 81 . Dieser wird in Büsingen jeweils zum Anfang eines Monats verteilt und erreicht ca. 750 Haushalte 82 . Somit wurde bei der Umfrage ein Abdeckungsgrad der Haushalte von annähernd 100% erreicht. Um den Fragebogen optisch vom Amtsblatt hervorzuheben, wurde der Fragebogen auf auffälligem grünem Papier gedruckt. Als zusätzliche Option konnte der Umfragebogen bequem von Zuhause ausgedruckt werden, da der Umfragebogen im PDFFormat auf der Büsinger Gemeindehomepage 83 unter der Rubrik „Büsingen aktuell“ bereit gestellt wurde.

77 Vgl. Sönke, Albers u.a., S. 38. 78 Vgl. Mayer, S. 100. 79 Bürgermeisterwahl am 22. April 2012, zweiter Wahlgang am 13. Mai 2012. 80 Anlage 21: Gemeindebrief der Gemeinde Büsingen, Mai 2012. 81 Vgl. Gemeindebrief der Gemeinde Büsingen, April 2012. 82 Anlage 22: Privathaushalte Büsingen, Stand 2006. 83 www.buesingen.de . Methodik der empirischen Untersuchung 24

Für Personen ohne Internet und/ oder Druckmöglichkeit wurde der Umfragebogen zusätzlich auf dem InfoTisch im Büsinger Rathaus ausgelegt. Diese zusätzlichen Optionen waren nötig, da davon auszugehen war, dass in manchen Haushalten mehrere Personen an der Umfrage teilnehmen wollten. Bewusst wurde auf die zusätzliche Option der Onlinebefragung verzichtet. Die Kombination aus postalischer und onlinebasierter Befragung verbirgt verstärkt die Gefahr von Mehrfachnennungen und Manipulation. Eine reine Onlineumfrage schied aufgrund der Altersstruktur in Büsingen aus. Büsingen ist, wie bereits in Kapitel 3 geschildert wurde, das Dorf mit der zweitältesten Bevölkerung in Baden Württemberg.84 Folglich konnte das vollständige Erreichen der Büsinger Bürger mittels Onlineumfrage nicht gewährleistet werden. Für den Rücklauf der Fragebogen wurde im Büsinger Rathaus eine verschlossene Wahlurne aufgestellt. Der Fragebogen konnte somit während den Öffnungszeiten des Rathauses Montag bis Mittwoch und Freitagvormittag von 08.30 Uhr bis 12.00 Uhr und Donnerstagnachmittag von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr abgegeben werden.

4.2.1 Anonymität der Umfrage

Ein Problem der Umfrage war die Anonymität. Von der Gemeindeverwaltung in Büsingen wurde ausdrücklich gewünscht, dass die Teilnehmer ihren Namen auf den Umfragebogen schreiben. Hintergrund dieser Maßnahme war der Verdacht auf gezielte Manipulation. Um die Bürger dennoch von der Teilnahme zu überzeugen, wurde im Einleitungstext des Fragebogens explizit darauf hingewiesen, dass die Daten bei der Auswertung anonymisiert werden und der absoluten Geheimhaltung unterliegen. Diese Tatsache hat sicherlich dennoch einige Teilnehmer von der Mitwirkung an der Umfrage abgehalten.

84 Vgl. Statistisches Landesamt BadenWürttemberg: Durchschnittsalter Bevölkerung Gemeinden in BW im Vergleich. Methodik der empirischen Untersuchung 25

4.2.2 Werbung

Um die Beteiligung der Umfrage zu steigern, wurde die Umfrage bereits vor Beginn ausgiebig beworben. Von der Bürgerinitiative Büsingen wurden Flugblätter 85 verschickt und Plakate 86 im Dorf ausgehängt. Überregional berichteten die Schaffhausener Nachrichten über die geplante Bürgerumfrage in Büsingen. 87 Zusätzlich wurde von Herrn Roland Güntert, Vertreter der Bürgerinitiative Büsingen, ein Interview 88 mit dem Radio Munot mit Sitz in Schaffhausen geführt. Von der Gemeindeverwaltung Büsingen wurde im Gemeindebrief mehrmals auf die Befragung hingewiesen.

4.3 Stichprobe und Grundgesamtheit

Zur Grundgesamtheit zählen alle Büsinger Einwohner und Bürger. Laut statistischem Landesamt sind zum Stichtag 31.12.2011 in Büsingen am Hochrhein 1324 Bewohner zu verzeichnen.89 Darunter sind 51% weibliche und 49% männliche Bewohner, welche zwischen den Jahren 1910 und 2011 geboren sind. In Büsingen lebten zum Stichtag 175 männliche und 205 weibliche Ausländer, was ca. 29% der Bevölkerung darstellt. Es sollten nach Möglichkeit Bewohner aller Altersklassen und Bevölkerungsgruppen befragt werden. Alle Büsinger Bewohner hatten die gleiche Möglichkeit an der Bürgerumfrage teilzunehmen. Aus diesem Vorgehen heraus, ergibt sich eine Zufallsstichprobe. Jeder Büsinger hatte die gleiche Wahrscheinlichkeit an der Umfrage teilzunehmen.90 Die Stichprobe definiert sich in der vorliegenden Bachelorarbeit mit 250. So viele Fragebögen wurden abgegeben und konnten auch ausgewertet werden. Die Stichprobe entspricht ca. 19% der Grundgesamtheit. In der analytischen Statistik soll der Schluss von der Stichprobe auf die

85 Anlage 23: Flugblätter. 86 Anlage 24: Plakat. 87 Anlage 25: Büsinger Befindlichkeiten auf der Spur, Schaffhauser Nachrichten. 88 Anlage 26: Interview Radio Munot. 89 Vgl. Bevölkerungspyramide der Gemeinde Büsingen, Stand 31.12.2011. 90 Vgl. RaabSteinert/ Benesch, S. 17. Methodik der empirischen Untersuchung 26

Grundgesamtheit erfolgen.91 Dabei muss eine Zufallsstichprobe vorliegen, welche ein verkleinertes Abbild der Grundgesamtheit darstellt. Ist dies der Fall, so ist die Stichprobe repräsentativ. Die Größe der Stichprobe spielt für die Repräsentativität der Umfrage keine Rolle. Sie muss lediglich groß genug sein, um die relevanten Gruppen der Grundgesamtheit abzubilden. 92 Bei den in der Bürgerumfrage erhobenen Daten ist eine Repräsentativität der Ergebnisse nicht vollständig gegeben. Dies liegt vor allem daran, dass zwar alle Büsinger die gleiche Möglichkeit hatten, an der Umfrage teilzunehmen, aber speziell der Bereich mit den Bewohnern unter 18 Jahren minimal unterrepräsentiert ist. Deshalb ergibt sich eine leichte Verschiebung in die höheren Altersgruppierungen. Die Geschlechterverteilung der Stichprobe spiegelt exakt dieselbe Verteilung der Grundgesamtheit wieder. Auch wenn die Repräsentativität nicht vollständig gegeben ist, so können dennoch Tendenzen zum Wohlbefinden der Bewohner und den Problematiken vor Ort abgeleitet werden.

4.4 Hypothesen

Die Basis eines Fragebogens ist die Bildung von sogenannten Hypothesen. Hypothesen bestehen aus Aussagen, welche mindestens zwei widerspruchsfreie, semantisch gehaltvolle Begriffe enthalten. Diese Aussagen müssen widerspruchsfrei sein und die Geltungsbestimmungen 93 explizit im Einzelnen aufzählen. 94 Hypothesen werden gebildet, um die Übereinstimmung von theoretischen Aussagen mit der Realität zu überprüfen. Sind die Aussagen mit der Realität nicht identisch, so wird die Hypothese falsifiziert. Stimmen sie überein, so sind sie verifiziert.95 Das heißt die Aussagen werden vorläufig als „bewährt“ akzeptiert, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Aussage falsifiziert werden kann. 96

91 Vgl. RaabSteinert/ Benesch, S. 19. 92 Vgl. Möhring, S. 37. 93 Hier: alle in Büsingen wohnenden Personen. 94 Vgl. Atteslander, S. 42. 95 Vgl. Mayer, S. 17ff. 96 Vgl. Schumann, S. 10. Methodik der empirischen Untersuchung 27

Die grundlegende Fragestellung der Arbeit ist es, herauszufinden ob übermäßig viele Büsinger, Büsingen in nächster Zeit verlassen werden. Welchen Altersklassen diese Personen angehören, wohin die Abwanderung erfolgt und welche Beweggründe vorliegen. Im Hinblick der Abwanderung soll die Alterssituation der in Büsingen verbleibenden Bevölkerung aufgedeckt werden. Außerdem soll in Anlehnung an die im Jahr 1918 durchgeführte Volksabstimmung 97 herausgefunden werden, ob Büsinger es auch heute noch begrüßen würden, Büsingen in Zukunft in die Schweiz einzugliedern. Im Zuge dessen, wurden in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative folgende Hypothesen aufgestellt:

Hypothese 1: Die absolute Mehrheit 98 der Büsinger ist stolz darauf, Büsinger zu sein.

Hypothese 2 : Die Bevölkerung Büsingens setzt sich zur relativen Mehrheit 99 aus Rentner zusammen.

Hypothese 3: Die absolute Mehrheit der berufstätigen Büsinger arbeitet in der Schweiz.

Hypothese 4: Die absolute Mehrheit der Personen, die aus Büsingen wegziehen, gehört der Altersgruppe zwischen 18 und 30 Jahren an.

Hypothese 5: Wenn Büsinger wegziehen, dann überwiegend (absolute Mehrheit) in die Schweiz.

Hypothese 6: Die relative Mehrheit der Büsinger möchte, dass Büsingen in Zukunft vollständig in die Schweiz eingegliedert werden soll.

97 Siehe hierzu Kapitel 3.2. 98 Mehr als 50% der abgegebenen Stimmen, vereinen sich auf eine Antwort. 99 Von allen abgegebenen Stimmen, vereinen sich die meisten Stimmen auf eine Antwort. Auswertung der empirischen Untersuchung 28

5. Auswertung der empirischen Untersuchung

Die Auswertung der empirischen Untersuchung erfolgt als deskriptive Statistik. 100 Für die Auswertung der Daten wurde überwiegend von einer Stichprobe mit dem Umfang von 250 Teilnehmern ausgegangen. Weicht diese Anzahl ab, wird ausdrücklich darauf hingewiesen. Die Vorstellung und Zusammenfassung der gewonnen Ergebnisse erfolgt auf den nachfolgenden Seiten in Wort und teilweise in Diagrammform. Die Grundlage der Darstellung ist die Auswertungstabelle 101 des Fragebogens.

5.1 Biographische Daten

An der Bürgerumfrage haben sich 250 Personen beteiligt, davon nannten 234 Personen ihren Namen, lediglich 16 Fragebögen wurden anonym abgegeben. Die anonymen Fragebögen wurden sorgsam auf extreme Meinungsbilder und Auffälligkeiten überprüft, jedoch konnten keine bedenklichen Äußerungen festgestellt werden, sodass auch diese 16 Fragebögen in die Auswertung mit einflossen. Dies entspricht ca. 19% der Bevölkerung der Gemeinde Büsingen.

5.1.1 Geschlechterverteilung

Unter den Teilnehmern waren 128 weibliche (51,2%) und 121 männliche (48,4%) Personen zu verzeichnen. Eine Person (0,4%) machte bei dieser Frage keine Angaben. Der Frauen und Männeranteil ist daher nahezu ausgeglichen und entspricht exakt der Verteilung in der Gesamtbevölkerung von Büsingen. 102

100 Vgl. RaabSteinert/ Benesch, S. 11. 101 Anlage 27: Auswertungstabelle. 102 Vgl. Bevölkerungspyramide der Gemeinde Büsingen, Stand 31.12.2011. Auswertung der empirischen Untersuchung 29

Abbildung 4: Geschlechterverteilung der Teilnehmer

Quelle: Eigene Darstellung

5.1.2 Alter

Alle Befragten machten Angaben zum Alter. Unter den Teilnehmern waren neun Personen (3,6%) unter 18 Jahren , 20 Personen (8,0%) zwischen 18 und 30 Jahren, 17 Personen (6,8%) zwischen 31 und 40 Jahren und 34 Personen (13,6%) zwischen 41 und 50 Jahren alt. Die beiden am häufigsten genannten Altersgruppen, bildeten die 51 bis 64 Jährigen und diejenigen die über 65 Jahre alt sind. Im Einzelnen nannten 66 Personen (26,4%) die Antwortmöglichkeit zwischen 51 und 64 Jahren und 104 die Antwortmöglichkeit über 65 Jahren . Demnach sind 41,6% der Teilnehmer über 65 Jahre alt.

Abbildung 5: Altersverteilung der Teilnehmer

Quelle: Eigene Darstellung Auswertung der empirischen Untersuchung 30

5.1.3 Nationalitätenverteilung

Als Letztes sollten die Teilnehmer in der Kategorie „biographische Daten“ Angaben zu ihrer Staatsangehörigkeit machen. Unter den Teilnehmern hatten mit 144 Nennungen und somit 57,6% die meisten Personen die deutsche Staatsbürgerschaft. 59 Personen und folglich 23,6% sind Schweizer Staatsbürger. Die deutsche und zugleich Schweizer Staatsbürgerschaft haben 39 Personen, dies entspricht 15,6% der Teilnehmer. Eine Person (0,4%) hat drei Staatsbürgerschaften, darunter die Deutsche sowie die Schweizer Staatsbürgerschaft und eine EU Staatsbürgerschaft. Sieben Teilnehmer (2,8%) hatten weder die Deutsche noch die Schweizer Staatsbürgerschaft. Darunter waren überwiegend Personen aus Europa und jeweils eine Person vom nordamerikanischen und vom asiatischen Kontinent. Abbildung 6: Nationalität der Teilnehmer

Quelle: Eigene Darstellung

Mit der im Fragebogen unter 1.4 genannten Nationalität wurden 217 Personen (86,6%) geboren, 17 Personen (6,8%) hatten zuvor eine andere Staatsbürgerschaft. Zu dieser Frage machten zwei Personen (0,8%) keine Angaben, die restlichen 14 Personen (5,6%) wurden mit einer Nationalität geboren und entschieden sich mit der Heirat für die doppelte Staatsbürgerschaft.

Auswertung der empirischen Untersuchung 31

Zu den Gründen für den Wechsel der Staatsbürgerschaft wurde überwiegend die Abstammung als Grund genannt. Einige Personen entschieden sich nach der Heirat ausschließlich für die jeweilige Staatsbürgerschaft des Ehepartners, andere gaben einen langjährigen Aufenthalt in Deutschland oder der Schweiz als Grund an.

5.2 Gefühlte Staatsangehörigkeit

Im zweiten Abschnitt des Fragebogens hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit auszudrücken, in wie weit sie sich einer Nationalität angehörig fühlen. Zur Auswahl standen die Deutsche sowie die Schweizer Staatsbürgerschaft, außerdem wurde die Gefühlslage als Büsinger erfragt. Personen einer anderen Staatsangehörigkeit konnten die Fragen zusätzlich an vierter Stelle beantworten. Als „Ausweichposition“ konnte „ das kann ich nicht beurteilen “ angegeben werden. Allerdings haben viele Teilnehmer einfach keine Antwort gegeben, sodass davon auszugehen ist, dass diese Personen ihr Zugehörigkeitsgefühl nicht eindeutig beurteilen können. Aus diesem Grund wurden die Nennungen der „Ausweichposition“ sowie „keine Nennungen“ zusammengefasst.

5.2.1 Deutscher

Zu Beginn wurde die Gefühlslage zur deutschen Staatszugehörigkeit näher beleuchtet. 53 Personen (21,2%) gaben „trifft völlig zu“ als Antwort, die Antwortmöglichkeit „trifft zu“ nannten 45 Personen (18%), „Trifft teilweise zu“ wurde 51 Mal (20,4%) erwähnt. Etwas weniger Nennungen vereinen sich mit 15 Antworten (6%) auf „trifft nicht zu“ und mit zwölf Antworten (4,8%) auf „trifft absolut nicht zu“ . Insgesamt konnten 74 Teilnehmer (29,6%) die Gefühlslage zur deutschen Nationalität nicht beurteilen. Interessant ist es, dass nur Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit sich völlig als Deutscher ansehen. Zwei Personen haben zusätzlich die Schweizer Staatsbürgerschaft. Die Antwortmöglichkeit „trifft zu“ wurde auch hier überwiegend von deutschen Staatsbürgern angekreuzt. Nur drei Auswertung der empirischen Untersuchung 32

Schweizer fühlen sich auch als Deutsche. Unter den Teilnehmern die „trifft teilweise zu“ als Antwort gaben, waren 37% Doppelstaater (19 von 51 Nennungen). Zusätzlich fühlen sich sieben Schweizer und 25 Deutsche teilweise als Deutsche. Nach der vorangegangenen Analyse ist zu erwarten, dass die Antworten „trifft nicht zu“ und „trifft absolut nicht zu“ überwiegend von Schweizern gegeben wurden. Die Antwortmöglichkeit „trifft nicht zu“ wurde von fünf Schweizern und sogleich von fünf DeutschSchweizern gewählt. Auch drei deutsche Bürger und zwei Bürger sonstiger Nationen haben diese Aussage getroffen. Die am wenigsten genannte Antwort war „trifft absolut nicht zu“ und wurde, wie vermutet, überwiegend von Schweizern (8 von 12 Nennungen) gewählt. Außerdem nannten drei DeutschSchweizer und eine Person mit einer sonstigen Nationalität dies als Antwort. Kein Deutscher fühlt sich absolut nicht als Deutscher.

5.2.2 Schweizer

Als Zweites wurde die gefühlte Schweizer Staatsangehörigkeit in den Fokus der Betrachtung gestellt. Die Antwortmöglichkeit „trifft völlig zu“ wurde von 61 Personen (24,4%) ausgewählt und somit etwas mehr als bei der deutschen Staatsangehörigkeit. „Trifft zu“ wurde 40 Mal (16%) und „trifft teilweise zu“ 44 Mal (17,6%) angekreuzt. Auf der anderen Seite setzten 16 Personen (6,4%) ihr Kreuz bei „trifft nicht zu“ und acht Personen (3,2%) bei „trifft absolut nicht zu“ . Wie auch bei der deutschen Staatsangehörigkeit überwiegend von Deutschen genannt, wurde „trifft völlig zu“ mit 39 von 61 Antworten (63,9%) überwiegend von Schweizern genannt. Weitere 14 Personen haben die deutsche und Schweizer Staatsbürgerschaft. Anders als bei der gefühlten deutschen Staatsangehörigkeit sagten zusätzlich sieben Deutsche aus, sich völlig als Schweizer zu fühlen. Dasselbe spiegelt sich bei der Antwortmöglichkeit „trifft zu“ wieder. Hier überwiegt mit 16 Nennungen der Anteil der Deutschen, gefolgt von den Deutsch Auswertung der empirischen Untersuchung 33

Schweizern mit zwölf Nennungen und den Schweizern mit elf Nennungen. Eine Person einer sonstigen Nation fühlt sich als Schweizer. Ihr Kreuz bei „trifft teilweise zu“ setzten mit 66% (29 von 44 Nennungen) erstaunlich viele Deutsche. Außerdem wurde diese Antwort von zehn DeutschSchweizern gegeben. Lediglich vier Schweizer und eine Person einer sonstigen Nation gaben diese Antwort. Die Antwortmöglichkeit „trifft nicht zu“ wurde 15 Mal von deutschen Staatsbürgern und einmal von einer Person einer sonstigen Nation gegeben. Ein absolut identisches Bild zeigt sich bei „trifft absolut nicht zu“ . Acht Personen gaben dies zur Antwort, darunter sieben Deutsche und eine Person einer sonstigen Nation. Kein Schweizer kreuzte eine der beiden zuletzt genannten Antwortmöglichkeiten an. 81 Personen (31,6%) konnten die Gefühlslage nicht beurteilen.

5.2.3 Büsinger

An dritter Stelle konnte die Gefühlslage der Büsinger zu ihrem Wohnort ausgedrückt werden. Mit 101 Nennungen (40,4%) bei „trifft völlig zu“ wurde diese Antwort am häufigsten genannt. Diese Antwort wurde dabei mit etwas mehr als der Hälfte (57% und 58 Nennungen) von Deutschen gegeben. Außerdem beantworteten 26 Personen mit deutscher und zugleich Schweizer Staatsbürgerschaft diese Frage mit „trifft völlig zu“ . 15 Schweizer und zwei Personen einer sonstigen Nation gaben dies ebenfalls als Antwort. „Trifft zu“ wurde insgesamt 54 Mal (21,6%) erwähnt, auch hier wurde die Antwort am häufigsten von Deutschen gegeben (33 Mal). Desweiteren beantworteten 15 Schweizer, vier DeutschSchweizer und zwei Personen einer sonstigen Nation die Frage mit „trifft zu“ . Die Antwortmöglichkeit „trifft teilweise zu“ wurde insgesamt 28 Mal (11,2%) erwähnt. Davon gaben 16 Deutsche, acht Schweizer, drei DeutschSchweizer und eine Person einer sonstigen Nation, dies als Antwort. Jeweils sehr selten wurden die Antwortmöglichkeiten „trifft nicht zu“ mit sechs Nennungen (2,4%) und „trifft absolut nicht zu“ mit vier Auswertung der empirischen Untersuchung 34

Nennungen (1,6%), gegeben. Die Gefühlslage zum Wohnort Büsingen konnten 57 Personen (21,6%) nicht beurteilen. Es stellt sich heraus, dass Personen, welche entweder „trifft nicht zu“ oder „trifft absolut nicht zu“ als Antwort gewählt haben, alle nicht stolz darauf sind Büsinger zu sein. Von diesen zehn Personen gaben sieben „weder noch“ zur Antwort. Zwei Personen antworteten eindeutig mit „Nein“ und eine Person gab keine Antwort zu dieser Frage. Die hohe Anzahl abgegebener Stimmen von Deutschen lässt sich auf die Nationalitätenverteilung zurückzuführen. 103

Abbildung 7: Gefühlslage der Teilnehmer

Quelle: Eigene Darstellung

5.2.4 Sonstiger

Als Letztes hatten die Personen, welche einer sonstigen Nationalität angehören bzw. sich einer sonstigen Nationalität verbunden fühlen, die Möglichkeit dies zum Ausdruck zu bringen. Insgesamt haben 28 Personen (9,6%) ein Kreuz gesetzt. Sechs Personen (2,4%) gaben „trifft absolut zu“ als Antwort. Darunter sind zwei Personen, die sich als Europäer und eine Person die sich als Mensch bezeichnen, sowie zwei Italiener und ein Nepalese.

103 Siehe hierzu: Nationalitätenverteilung in Kapitel 5.1.3. Auswertung der empirischen Untersuchung 35

Die Antwortmöglichkeit „trifft zu“ wurde insgesamt fünf Mal (2%) ausgewählt. Und zwar von drei Italienern, einer Person die sich als Europäer und einer Person, die sich als Weltbürger bezeichnet. Auf „trifft teilweise zu“ vereinen sich vier Stimmen (1,6%). Dies als Antwort gaben jeweils ein Däne und zugleich Europäer und ein Inder. Zwei Personen setzten in dieser Kategorie zwar ihr Kreuz, machten aber keine Angaben zu einer sonstigen Nationalität. „Trifft nicht zu“ wurde von keinem der Teilnehmer angekreuzt. Ein ähnliches Bild wie bei „trifft teilweise zu“ zeichnet sich bei der Antwortmöglichkeit „trifft absolut nicht zu“ . Hier setzten zwar neun Personen (3,6%) ihr Kreuz, aber nur eine Person (Italiener) machte genauere Angaben. Die restlichen Antworten vereinen sich mit 226 Nennungen (88,8%) auf „das kann ich nicht beurteilen“.

5.2.5 Sind Büsinger stolz Büsinger zu sein?

Die Frage, ob Büsinger stolz darauf sind Büsinger zu sein, konnte von den Teilnehmern wieder einfacher beantwortet werden. Demnach wurden 238 Antworten gegeben, zwölf Personen (4,8%) machten keine Angaben. Erfreulich ist, dass etwa 2/3 der Büsinger stolz ist Büsinger zu sein (149 von 250 Nennungen, 59,6%). 80 Personen (32%) gaben „Weder noch“ als Antwort. Mit Abstand die wenigsten Nennungen vereinen sich auf die Antwort „Nein“ . Diese Antwort gaben lediglich neun Teilnehmer (3,6%).

Abbildung 8: Stolz der Büsinger

Quelle: Eigene Darstellung Auswertung der empirischen Untersuchung 36

5.3 Arbeitsplatz

Ob Büsinger bevorzugt in der Schweiz oder in Deutschland arbeiten wurde im dritten Abschnitt der Umfrage geklärt. Es wurden dabei Fragen zur beruflichen Situation, zum Ausübungsort und zum Schulabschluss gestellt.

5.3.1 Berufliche Situation der Teilnehmer

Bei der beruflichen Situation gaben 107 Personen an, Rentner zu sein. Dies entspricht 42,8% der Teilnehmer. 119 Personen (47,6%) sind berufstätig und 13 Personen (5,2%) studieren oder gehen noch zur Schule . Lediglich fünf Personen gaben an arbeitssuchend zu sein, was nur 2% der Teilnehmer ausmacht und als guter Wert anzusehen ist. Weitere vier Teilnehmer (1,6%) gaben eine sonstige Antwort, darunter wurde zum Beispiel die Kombination berufstätig und gleichzeitig Student, aber auch die Kombination berufstätig, aber bereits Rentner genannt. Zwei Personen (0,8%) machten keine Angaben zu dieser Frage.

Abbildung 9: Berufliche Situation der Teilnehmer

Quelle: Eigene Darstellung

5.3.2 Ort der Tätigkeitsausübung der Teilnehmer

Aus der Auswertung ergab sich, dass 65 der 119 berufstätigen Teilnehmer (54,6%) und somit mehr als die Hälfte, in der Schweiz arbeiten. Weitere 42 Teilnehmer (35,3%) arbeiten direkt vor Ort in Büsingen . Auswertung der empirischen Untersuchung 37

Lediglich elf der berufstätigen Teilnehmer (9,2%) arbeiten in Deutschland . Eine Person (0,8%) gab an, in Europa berufstätig zu sein.

Abbildung 10: Arbeitsplatz der Berufstätigen

Quelle: Eigene Darstellung

Von den 13 teilnehmenden Schülern und Studenten gaben acht Personen (61,5%) an, ihre Tätigkeit in Deutschland auszuführen. Nur fünf Teilnehmer (38,5%) gehen in der Schweiz zur Schule oder studieren dort. In Büsingen geht keiner der Teilnehmer mehr zur Grundschule, dies ergibt sich aus der Altersstruktur der Teilnehmer. Da sich kein Teilnehmer im Grundschulalter befindet. Außerdem lässt sich schlussfolgern, dass alle Teilnehmer, die angaben Rentner zu sein, dies auch in Büsingen sind.

5.3.3 Relation des Schulabschlusses zum Arbeitsort

Auffällig ist, dass von den 9,2% der Teilnehmer, die in Deutschland arbeiten, mehr als die Hälfte (sechs Personen, 54,6%) einen Universitätsabschluss vorzuweisen hat. Zwei Personen (18,2%) haben Abitur , eine Person (9,1%) die Fachhochschulreife und zwei Personen (18,2%) die mittlere Reife . Keiner der Befragten mit Hauptschulabschluss arbeitet in Deutschland. Es zeigt sich deutlich, dass Teilnehmer mit Haupt- oder Realschulabschluss den Schweizer Arbeitsmarkt deutlich attraktiver finden als den deutschen Arbeitsmarkt. Demnach arbeiten 19 der teilnehmenden, berufstätigen Personen (29,4%) mit Auswertung der empirischen Untersuchung 38

Hauptschulabschluss und 21 Personen (32,3%) mit mittlerer Reife in der Schweiz, zusammen entspricht dies ca. 62%. Die Fachhochschulreife besitzen zwei Personen (3,1%), das Abitur haben vier Personen (6,2%) und den Universitätsabschluss können zehn Personen (15,4%) vorweisen. Sechs Personen (9,2%) gaben an, einen „sonstigen Schulabschluss“ gemacht zu haben. Die Mehrzahl dieser durchlief das Schweizer Schulsystem und schloss die Sekundarstufe ab. Für den Büsinger Arbeitsmarkt zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Elf berufstätige Personen (26,2%) mit Hauptschulabschluss und 17 Personen (40,5%) mit mittlerer Reife arbeiten in Büsingen. Zusammen entspricht dies ca. 67%. Fünf Personen (11,9%) haben die Fachhochschulreife und eine Person (2,4%) das Abitur . Ein in Büsingen Berufstätiger besitzt den Universitätsabschluss (2,4%). Vier Personen (9,5%) gaben einen sonstigen Schulabschluss an, auch hier wurde überwiegend das Schweizer Schulsystem durchlaufen.

Abbildung 11: Relation des Schulabschlusses zum Arbeitsort

Quelle: Eigene Darstellung

Auswertung der empirischen Untersuchung 39

5.4 Lebenslage Büsingen am Hochrhein

5.4.1 Wie lange leben Büsinger bereits in Büsingen?

Die Teilnehmer leben vorwiegend von Geburt an oder 21 Jahre und länger in Büsingen. Im Einzelnen gaben 62 Personen (24,8%) an, von Geburt an in Büsingen zu wohnen, 73 weitere Teilnehmer (29,2%) leben 21 Jahre und länger in Büsingen. Zuzüge in den letzten 4 Jahren (Kategorie 0-4 Jahre ) sind 32 (12,8%) zu verzeichnen. Zwischen 5 und 10 Jahren leben 47 Personen (18,8%) in Büsingen. Die mit Abstand kleinste Personengruppe mit 16 Nennungen (6,4%) ist die Gruppe der 11- 15 Jahre in Büsingen wohnhaften Teilnehmern. gefolgt von 19 Personen (7,6%), die angaben zwischen 16 und 20 Jahre in Büsingen zu leben. Eine Person (0,4%) machte keine Angabe.

Abbildung 12: Wohnjahre in Büsingen

Quelle: Eigene Darstellung

5.4.2 Aus welchem Grund leben Büsinger in Büsingen?

In der ersten offenen Frage wurden die Teilnehmer gefragt, aus welchem Grund sie in Büsingen leben. Wie zu erwarten war, wurden sehr viele verschiedene Angaben gemacht. 104 Die häufigsten Nennungen bezogen sich auf soziale Faktoren wie die Familie, Freunde oder Bekannte in Büsingen zu bleiben, zudem wurde

104 Es werden hauptsächlich die Gründe aufgezählt, welche mehrfach genannt wurden. Alle Nennungen können in Anlage 27 nachgelesen werden. Auswertung der empirischen Untersuchung 40

Büsingen von vielen als Heimat bezeichnet. Für Büsingen spricht zudem die schöne Rheinlandschaft und die daraus resultierende Lebensqualität. Außerdem leben viele Büsinger in Büsingen, da diese dort ihr Eigentum oder die Arbeitsstelle in unmittelbarer Nähe haben. Einige gaben an, aufgrund der Nähe zur Schweiz oder der Steuervorteile wegen in Büsingen zu leben.

5.4.3 Warum ziehen Büsinger nicht nach Deutschland?

Als häufigste Nennungen sind auch hier soziale Faktoren wie das Heimatgefühl, die Familie vor Ort sowie die hohe Lebensqualität aufgrund der schönen Natur um Büsingen zu verzeichnen. Viele der Teilnehmer erwähnen das Eigentum und den Arbeitsplatz vor Ort oder in der Schweiz als Grund für den Standort Büsingen. Andere möchten nicht nach Deutschland ziehen, da sie Schweiz orientiert oder mit Deutschland unzufrieden sind. Oftmals wurde erwähnt, dass es für die Teilnehmer keine Vorteile mit sich bringen würde, in Deutschland zu wohnen.

5.4.4 Warum ziehen Büsinger nicht in die Schweiz?

Bei der Frage, warum die Teilnehmer nicht in die Schweiz ziehen, zeichnet sich ein ähnliches Bild ab wie bei der Frage, warum die Teilnehmer nicht nach Deutschland ziehen. Am häufigsten wurde die hohe Lebensqualität durch die schöne Rheinlandschaft erwähnt. Zusätzlich verbinden das Heimatgefühl, das Eigentum und die Familie vor Ort, die Teilnehmer mit Büsingen. Viele der Teilnehmer möchten oder können nicht in die Schweiz ziehen, da die Lebenshaltungskosten, sowie Miet und Immobilienpreise beachtlich höher sind als in Büsingen. Einige wenige Personen gaben an, deutsch orientiert zu sein und deshalb keinen Grund sehen, in die Schweiz zu ziehen. Ansonsten wurde selten, aber überwiegend von Rentnern, angegeben aufgrund steuerlicher Vorteile in Büsingen zu bleiben. Darüber hinaus gaben einzelne Teilnehmer an, dass es vor dem Freizügigkeitsabkommen, zwischen der EU und der Schweiz, für Nicht Auswertung der empirischen Untersuchung 41

Schweizer nicht möglich war, eine Aufenthalts oder Arbeitsgenehmigung in der Schweiz zu bekommen. Als Person mit Wohnort in Büsingen war dieses Vorhaben deutlich einfacher zu realisieren.

5.4.5 Vorteile für Büsinger

Bei den Vorteilen sind die Büsinger sich einig. Knapp die Hälfte der Befragten gab die schöne Landschaft und die dörfliche Wohnlage mit unmittelbarer Nähe zur Stadt Schaffhausen und zu Deutschland als Vorteil an. Außerdem sehen knapp ein Viertel der Teilnehmer die Mehrwertsteuerrückerstattung als Vorteil an. Als dritthäufigste Nennung wurde der Einkommensteuerfreibetrag als Vorteil angegeben, gefolgt von der entfallenden Grund und der niedrigen KFZSteuer. Einige Personen begrüßen es, Leistungen wie z. B. Lebensmittel und Krankenversorgungen aus beiden Ländern beziehen zu können. Von Familien und Schülern wurde die Wahl zwischen deutschen oder schweizerischen weiterführenden Schulen genannt. Zusätzlich wird der ÖPNV nach Schaffhausen gelobt.

5.4.6 Nachteile für Büsinger

Als Nachteil wird von fast der Hälte der Teilnehmer die hohe deutsche Einkommensteuer angesehen, gefolgt von den hohen EU Krankenkassenprämien. Als belastend wurde der schwankende Wechselkurs und die mangelnde Rechtssicherheit in rechtlichen, verwaltungs oder versicherungstechnischen Fragen angesehen. Es wird bemängelt, dass sich kaum einer für diese Fragen zuständig sieht. Als weiteren Nachteil nannten einige Teilnehmer die fehlende Zollfreiheit nach Deutschland und den daraus resultierenden Grenzübertritt. Besorgniserregend ist, dass einige Teilnehmer explizit die Überalterung des Dorfes, aufgrund der Abwanderung junger Menschen, erwähnen. Von Familien wurde die schlechte Busverbindung zu weiterführenden Schulen in Deutschland und die fehlende Übereinstimmung von Baden Württembergischen und Schaffhausener Schulferien genannt. Auswertung der empirischen Untersuchung 42

5.5 Die Zukunft Büsingens

5.5.1 Wegzug aus Büsingen

In dieser Kategorie wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie planen in den nächsten sechs Monaten aus Büsingen wegziehen. Erfreulich ist, dass 222 Teilnehmer und somit 88,8% nicht in Erwägung ziehen Büsingen zu verlassen. 16 Teilnehmer (6,4%) ziehen in den nächsten sechs Monaten aus Büsingen fort, vier Personen (1,6%) gaben „Vielleicht“ als Antwort und fünf Personen (2%) machten keine Angabe zu dieser Frage. Auffällig ist, dass von 16 Personen, die ihren Wegzug in den nächsten sechs Monaten definitiv vollziehen werden, 56,3% (9 Personen) zwischen 18 und 30 Jahren alt sind. Von den unter 18jährigen und den Personen zwischen 31 und 40 Jahren plant keiner einen Umzug. Jeweils zwei Personen (12,5%) aus den Kategorien 41 50 Jahren und 51 64 Jahren und drei Personen (18,8%) über 65 Jahre ziehen weg. Unter den Personen, die „Vielleicht“ als Antwort gaben, überlegen eine Person zwischen 31 und 40 Jahren und drei Personen zwischen 41 und 50 Jahren Büsingen zu verlassen. Bei dieser Frage antworteten drei Personen mit „Nein“, gaben aber zusätzlich an, später in die Schweiz ziehen zu wollen. Alle drei Teilnehmer befinden sich derzeit in der Lehre und wohnen im Moment noch bei ihren Eltern, da sie ein Leben in der Schweiz noch nicht finanzieren können. Zwei der drei Personen sind unter 18 Jahren und eine Person ist zwischen 18 und 30 Jahren alt.

Auswertung der empirischen Untersuchung 43

Abbildung 13: Wegzug aus Büsingen geplant, nach Alter

Quelle: Eigene Darstellung

5.5.2 Geplante Zuzugsorte

Bei der Frage, wohin der Umzug stattfinden soll, wurden zunächst die Aussagen der Personen, die „Ja“ und „Vielleicht“ zur Antwort gegeben haben, betrachtet. Dabei lässt sich feststellen, dass 12 von 20 Personen (60,0%) ihren Umzug in Richtung Schweiz planen. Lediglich fünf Personen (25,0%) möchten nach Deutschland ziehen und drei Personen (15,0%) machten sonstige Angaben. Von den fünf Personen, die nach Deutschland ziehen, sind zwei Personen zwischen 18 und 30 Jahren alt. Als Grund nannten diese Teilnehmer den Beginn eines Studiums oder einer Ausbildung. Die drei anderen Teilnehmer, welche planen nach Deutschland zu ziehen sind alle über 65 Jahre alt und gaben als Gründe an, aufgrund geringerer Lebenshaltungskosten und Mieten nach Deutschland zu ziehen.

Unter den Teilnehmern, welche angaben, in den nächsten sechs Monaten in die Schweiz zu ziehen, waren mehr als die Hälfte (7 von 12; 58,3%) im Alter zwischen 18 und 30 Jahren alt. Außerdem gab eine Person (8,3%) im Alter zwischen 31 und 40 Jahren, drei Personen (25%) im Alter zwischen 41 und 50 Jahren sowie eine Person (8,3%) im Alter zwischen Auswertung der empirischen Untersuchung 44

51 und 64 Jahren an, in die Schweiz ziehen zu wollen. Von den Personen über 65 Jahren sieht keiner der Teilnehmer einen Umzug in die Schweiz vor. Als Gründe für den Umzug in die Schweiz wurde sehr häufig die Antwort „geringere Steuern“ gegeben. Außerdem werden der höhere Lebensstandard und die berufliche Perspektive als Grund genannt.

Als Nächstes werden die Aussagen der drei Personen betrachtet, welche nach der Ausbildung aus Büsingen wegziehen möchten. Alle drei Personen (100%) haben vor, in die Schweiz zu gehen. Die Gründe sind auch hier finanzieller Herkunft.

Abbildung 14: Neue Wohnorte der wegziehenden Büsinger nach Alter 105

Quelle: Eigene Darstellung

5.5.3 Zukunftsvorstellungen bzgl. Büsingen

Wohl eine der spannendsten Fragen des Umfragebogens ist die Zukunft Büsingens. Die Teilnehmer sollten angeben, ob Büsingen in Zukunft weiterhin eine „deutsche Exklave in der Schweiz“ bleiben oder „vollständig zu Deutschland gehören“ soll. Als weitere Antwortmöglichkeit konnte „vollständig in die Schweiz eingegliedert werden“ oder „ein selbstverwalteter, souveräner Kleinstaat werden“

105 Betrachtet wurden die Angaben derer Personen, die „Ja“ und „Vielleicht“ zur Antwort gaben. Zusätzlich fließen die drei Antworten der Personen mit ein, welche sich noch in der Ausbildung befinden. Auswertung der empirischen Untersuchung 45 gewählt werden. Einige Personen konnten sich bei dieser Frage nicht eindeutig zwischen den Antwortmöglichkeiten entscheiden. Die 250 Teilnehmer haben dabei insgesamt 272 Kreuze (=100%) gesetzt, sodass bei dieser Frage eine Stichprobe in Höhe von 272 Antworten vorliegt. Die Variante, dass Büsingen in Zukunft weiterhin eine deutsche Exklave in der Schweiz bleiben soll, fanden 121 Teilnehmer attraktiv. Dies entspricht 44,5%. Mit 107 Nennungen liegt die Variante, dass Büsingen in Zukunft vollständig in die Schweiz eingegliedert werden soll, mit 39,3% an zweiter Stelle. Die Idee eines selbstverwalteten, souveränen Kleinstaates fanden 32 Teilnehmer und somit 11,8% interessant. Dass Büsingen in Zukunft vollständig zu Deutschland gehören soll, betrachten mit Abstand die wenigsten Teilnehmer als sinnvoll. Nur fünf Mal wurde diese Alternative angegeben, dies entspricht 1,8%. Keine Angabe zu dieser Frage machten sieben Personen (2,6%). Zu erwähnen ist ebenfalls, dass von 32 gesetzten Kreuzen bei der Antwortmöglichkeit „ein selbstverwalteter, souveräner Kleinstaat werden“ , genau die Hälfte der Teilnehmer ein zweites Kreuz bei einer weiteren Antwortmöglichkeit setzten. Daraus lässt sich schließen, dass diese Personen die Idee eines selbstverwalteten, souveränen Kleinstaates für gut empfinden, diese aber für unrealistisch halten.

Abbildung 15: Büsingen soll in Zukunft...

Quelle: Eigene Darstellung Auswertung der empirischen Untersuchung 46

5.6 Mitteilungen von Büsingern an die Initiatoren

Zum Schluss konnten die Teilnehmer der Umfrage, in Abschnitt sechs, den Initiatoren noch etwas mitteilen. Diese Möglichkeit nahmen insgesamt 114 Personen (45,6%) in Anspruch. Viele der Teilnehmer übten hierbei Kritik am Steuersystem. Ihrer Meinung nach müsste der Steuersatz der Büsinger auf das Schaffhausener Niveau angepasst werden, sodass weitere Wegzüge der Jugend verhindert werden könnten. Besonders im Hinblick auf die daraus folgende Überalterung des Dorfes wird von einigen Teilnehmern ein altersgerechtes Wohnheim gefordert. Zusätzliche Kritik wurde an den deutschen Politikern geübt. Diese wüssten laut einigen Umfrageteilnehmern nicht einmal, wo Büsingen liege und kennen demnach auch die Probleme nicht. 106 Bezüglich der kommunalen Politik wurde der Büsinger Gemeinderat mehrmals aufgefordert wieder sachlicher zu diskutieren. Die Idee eines selbstverwalteten, souveränen Kleinstaates wurde von einigen Teilnehmern für möglich gehalten, von anderen lediglich belächelt. Aber es gab auch positives Feedback. Viele der Teilnehmer freuen sich über die Bachelorarbeit zum Thema Büsingen sowie über die Arbeit der Bürgerinitiative und wünschten hierfür viel Erfolg. Zusätzlich sind einige Teilnehmer gespannt auf die vollständige Auswertung. Die gesamten Nennungen zu dieser Frage können in Anlage 27 im Detail eingesehen werden.

106 Vgl. Büsinger Bürger 2012, Auswertungstabelle Laufnummer 159. Auswertung der empirischen Untersuchung 47

5.7 Überprüfung der Hypothesen

Die in Kapitel 4.4 aufgestellten Hypothesen sollen nun auf Grundlage der in Kapitel fünf gewonnenen Ergebnisse überprüft werden.

Hypothese 1: Die absolute Mehrheit der Büsinger ist stolz darauf Büsinger zu sein. Die Auswertung in Kapitel 5.2.5 zeigt, dass unter den 250 Teilnehmern, 149 Personen zur Antwort gaben, sie seien Stolz darauf Büsinger zu sein. Dies entspricht 59,6% aller Teilnehmer. Mit knapp 60% ist die absolute Mehrheit der Teilnehmer stolz darauf Büsinger zu sein. Die Hypothese eins ist somit bestätigt.

Hypothese 2: Die Bevölkerung Büsingens setzt sich zur relativen Mehrheit aus Rentnern zusammen. Über diese Hypothese gibt Kapitel 5.3.1 Aufschluss. Demnach sind unter den Teilnehmern der Umfrage 42,8% Rentner. Dieser Wert wird nur knapp von den berufstätigen Teilnehmern übertroffen. Berufstätig zu sein, gaben 47,6% der Teilnehmer an. Die relative Mehrheit ist deshalb bei den berufstätigen Teilnehmen und nicht bei der Gruppe der Rentnern gegeben. Hypothese zwei ist somit falsifiziert.

Hypothese 3: Die absolute Mehrheit der berufstätigen Büsinger arbeitet in der Schweiz. Insgesamt gaben in Kapitel 5.3.1 von 250 Teilnehmern, 119 an, berufstätig zu sein. Von diesen 119 Personen gaben bei Punkt 5.3.2 nur elf an, in Deutschland berufstätig zu sein. 42 üben ihre Tätigkeit direkt in Büsingen aus. Mit 65 Nennungen wurde die Schweiz als Arbeitsort der Berufstätigen am häufigsten genannt. Dies entspricht mit 54,62% knapp der absoluten Mehrheit. Hypothese drei gilt als bewiesen.

Auswertung der empirischen Untersuchung 48

Hypothese 4: Die absolute Mehrheit der Personen, die aus Büsingen wegziehen, ist in der Altersgruppe zwischen 18 und 30 Jahren. Kapitel 5.5.1 gibt Aufschluss über diese Hypothese. Insgesamt möchten 16 Teilnehmer definitiv aus Büsingen wegziehen. Vier Teilnehmer sind sich noch unschlüssig und gaben „Vielleicht“ als Antwort. Drei Teilnehmer befinden sich noch in der Ausbildung, möchten Büsingen danach aber verlassen. Betrachtet man nun diese drei Personengruppen, so sind zehn von 23 Teilnehmern im Alter zwischen 18 und 30 Jahren. Zwar machten Teilnehmer dieser Altersgruppe am Häufigsten die Aussage, dass sie Büsingen verlassen werden, jedoch entspricht der Anteil der zwischen 18 und 30jährigen insgesamt nur 43,48% und somit nicht der absoluten Mehrheit. Hypothese vier wird damit widerlegt.

Hypothese 5: Wenn Büsinger wegziehen, dann überwiegend (absolute Mehrheit) in die Schweiz. Von 23 Personen, welche in Kapitel 5.5.2 angaben aus Büsingen wegzuziehen, haben insgesamt 15 Personen vor, in die Schweiz zu ziehen. Dies entspricht 65,22%. Betrachtet man die Altersstruktur genauer, so fällt auf, dass die Mehrheit aller unter 18jährigen bis zu den 51 bis 64jährigen einen Umzug in die Schweiz präferiert. Nur die Personengruppe über 65 Jahren bevorzugt einen Wegzug nach Deutschland. Die Hypothese kann im Bereich der über 65 Jährigen falsifiziert werden. Insgesamt wird Hypothese fünf jedoch verifiziert, da mit 65,22% die absolute Mehrheit erreicht ist.

Hypothese 6: Die relative Mehrheit der Büsinger möchte, dass Büsingen in Zukunft vollständig in die Schweiz eingegliedert werden soll. Kapitel 5.5.3 zeigt, dass sich die Einstellung der Büsinger im Vergleich zur Volksabstimmung von 1918 geändert hat. Damals wollten 96% der Büsinger einen Anschluss Büsingens an die Schweiz. Die Handlungsempfehlungen 49

Umfrageergebnisse der Untersuchung im Jahr 2012 ergab kein deutliches Ergebnis. Nur 39% der Befragten gaben zur Antwort, dass Büsingen vollständig in die Schweiz eingegliedert werden soll. Mit 44% am Häufigsten genannt wurde jedoch die Antwortmöglichkeit, dass Büsingen weiterhin eine deutsche Exklave in der Schweiz bleiben soll. Insgesamt wurde keine Aussage von der absoluten Mehrheit getroffen. Die relative Mehrheit vereint sich auf die Antwortmöglichkeit, dass Büsingen weiterhin eine deutsche Exklave in der Schweiz bleiben soll und nicht auf die Antwortmöglichkeit, dass Büsingen vollständig in die Schweiz eingegliedert werden soll. Hypothese sechs wird deshalb widerlegt.

6. Handlungsempfehlungen

Die in Büsingen durchgeführte empirische Untersuchung gibt sowohl Aufschluss über die Belastungen der Bürger in Büsingen, als auch über den Abwanderungstrend der Büsinger. Ausgehend von den vorliegenden Untersuchungsergebnissen sollen zunächst Handlungsempfehlungen für die Büsinger Verwaltung aufgeführt werden. Daraufhin folgen Handlungsempfehlungen für die Schweizer und deutsche Politik. Ziel ist es, junge Menschen in Büsingen zu halten und junge Familien zu werben. Außerdem soll die Situation in Büsingen den besonderen Lebenslagen und dem demographischen Wandel mit einer immer älter werdenden Gesellschaft angepasst werden.

6.1 Für die Büsinger Verwaltung

6.1.1 Hilfestellung in besonderen Lebenslagen

Zwar gibt es neuerdings in Büsingen eine Broschüre für neu zugezogene Bürger, allerdings lässt sich aus den Umfrageergebnissen ableiten, dass auch viele Büsinger gerne mehr Unterstützung seitens der Büsinger Verwaltung in rechtlichen, verwaltungs und versicherungstechnischen Fragen bekommen würden. In Büsingen herrscht eine große Unübersichtlichkeit von Zuständigkeitsproblematiken. Einmal ist die Handlungsempfehlungen 50

Schweiz zuständig, ein anderes Mal Deutschland, manchmal beide 107 und im ungünstigsten Fall gar niemand. Um den hilfebedürftigen Büsingern gerecht zu werden ist es empfehlenswert, ein Mal pro Woche eine Bürgersprechstunde zu typischen sowie untypischen Exklavenproblemen anzubieten. Dies könnte von Seiten der Verwaltung, aber auch in Kooperation mit Krankenversicherungen und anderen Institutionen erfolgen. Zusätzlich sollten auch Vertreter des benachbarten Kantons Schaffhausen anwesend sein. Mit Sorgfalt sollte hierbei auch das Problem der erhöhten EU Krankenkassenprämien angegangen werden. In der Umfrage beklagt sich eine Vielzahl der Teilnehmer über die gestiegenen Kosten der Krankenkassenbeiträge seit dem Freizügigkeitsabkommen. Der Grund für die gestiegenen Prämien ist, dass Büsinger bei den Krankenkassen als Grenzgänger gelten. Grenzgänger mit Wohnort in Deutschland und Arbeitsort in der Schweiz sind grundsätzlich dazu verpflichtet, sich zum gesetzlichen Grenzgängertarif in der Schweiz zu versichern. Zusätzlich können Grenzgänger per Antrag eine deutsche Krankenversicherungskarte erhalten. Mit dieser Karte können alle ärztlichen Dienstleistungen in Deutschland in Anspruch genommen werden, obwohl diese Personen nicht Mitglied in einer deutschen Krankenkasse sind. Die deutsche Krankenversicherung rechnet die in Deutschland anfallenden Kosten direkt mit der Schweizer Versicherung ab. Dabei entstehen erhebliche Mehrkosten, da die Schweizer Kassen für alle Leistungen aufkommen müssen, welche in Deutschland üblich sind. Es werden zum Beispiel die Kosten für Zahnbehandlungen und Zahnersatz getragen. Diese Leistungen gehen über die übliche Grundversicherung der Schweiz hinaus und erfordern dadurch einen höheren Krankenkassenbeitrag. Die Büsinger Verwaltung sollte es zu ihrer Aufgabe machen, die Büsinger

107 Vgl. Artikel 4, Artikel 14 Abs. II, Artikel 15 Abs. I b) und d) des Staatsvertrages zwischen der BRD und der schweizerischen Eidgenossenschaft. Handlungsempfehlungen 51

über die gestiegenen Kosten der Krankenkassen zu informieren und zu erläutern, warum ein höherer Beitrag zu leisten ist und wie die Bürger durch eine eventuelle Befreiung aus der Schweizer Versicherungspflicht Geld einsparen können. Zusätzlich können Grenzgängermodelle der Krankenkassen in Anspruch genommen werden. Dabei erhalten die Grenzgänger einen privaten Schweizer Tarif und eine deutsche Zusatzversicherung für Zähne, Krankenhaus und Pflege.

Für die Bürger ist es somit wichtig zu wissen, wer für was zuständig ist und welche rechtlichen Regelungen gelten. Dies geht weder aus der Broschüre für neue Bürger, noch aus dem Staatsvertrag explizit hervor. Zusätzlich könnte die Gemeindeverwaltung Büsingen ein Bürgerbüro einrichten, das sich mit diesen Schwierigkeiten in Büsingen auseinandersetzt. Sinnvoll wäre es, dafür mindestens eine halbe Stelle zu schaffen. Die Rathausmitarbeiter des Bürgerbüros sollten explizit zu den diversen Problemen der Exklavensituation in Büsingen geschult werden. Die Infobroschüre könnte ebenfalls überarbeitet und um die genannten Punkte ergänzt werden.

6.1.2 Erneuerung der Büsinger Homepage

Zur weiteren Vereinfachung der Lebenslagen in Büsingen muss die Homepage überarbeitet werden. Aufgrund der Altersstruktur wäre eine barrierefreie Homepage sinnvoll. Dabei sollen die Bürger die Möglichkeit erhalten, die Schriftgröße der Homepage individuell auf ihre Bedürfnisse anzupassen. Außerdem sollte die Möglichkeit bestehen, dass die Textinhalte der Homepage vorgelesen werden. Zusätzlich zur Barrierefreiheit sollte die neue Homepage mit dem Service BW verknüpft werden. Dort haben die Bürger die Möglichkeit, Informationen über staatliche und kommunale Leistungen der Behörden in BadenWürttemberg zu erhalten. Der Behördengang kann bereits online von Zuhause und rund um die Uhr vorbereitet werden. Außerdem können bereits viele Formulare online heruntergeladen werden. Handlungsempfehlungen 52

6.1.3 Werbung junger Familien

Früher wurde Werbung betrieben, um Schweizer Rentner in das „Steuerparadies Büsingen“ zu locken. Nach der Anpassung der Rentenbesteuerung im Jahr 2005 wurde Büsingen schließlich unattraktiv für diese Personengruppe. Dennoch sind die Folgen der damaligen Werbekampagne in Büsingen deutlich zu spüren. Um die Überalterung des Dorfes zu stoppen, muss die Büsinger Verwaltung nun gezielt junge Familien ansprechen. In einer neu angelegten Werbekampagne könnten die Vorzüge Büsingens direkt angesprochen werden. Zu diesen zählen z. B. die ländliche Gegend, welche für Kinder ein wahres Paradies ist, die Nähe zum Rhein und zum Bodensee, aber auch zu den Schweizer Alpen. Büsingen ist infrastrukturell sehr gut angebunden und es bestehen sehr gute Verbindungen in die Schweiz und nach Deutschland. Für Familien mit Kleinkindern sollte Büsingen besonders attraktiv sein, denn in Büsingen ist ein Kindergartenplatz garantiert. Zusätzlich überzeugt die vergleichsweise niedrige Kindergartenplatzgebühr. Eine Grundschule ist vor Ort und nach der vierten Klasse haben Schüler die Wahl zwischen deutschen und schweizerischen weiterführenden Schulen. Für letztere entfallen sogar die in der Schweiz fällig werdenden Schulgebühren, da diese durch gut situierte Gemeindefinanzen beglichen werden. Diese bereits hervorragenden Angebote der Gemeinde Büsingen für Eltern mit Kindern im Kindergarten und Grundschulalter, könnten durch Angebote wie die verlässliche Grundschule sowie Ferien und Kleinkindbetreuung ergänzt werden. Ein letzter Vorteil bietet sich für Familien mit Wunsch vom Eigenheim, da in Büsingen keine Grundsteuer erhoben wird. Zusätzlich könnte die Gemeinde Büsingen junge Familien mit Kindern durch gezielte Vergünstigungen bei der Bauplatzvergabe anwerben. Dabei gibt es verschiedene Varianten der Vergünstigung. So könnte z. B. ein Kaufpreisnachlass von 5.000 € pro Kind (bis maximal 3 Kinder) auf den Bauplatz in Büsingen gewährt oder für das erste Kind werden 2%, für jedes weitere Kind werden 3% des Bauplatzkaufpreises erlassen. Eine Handlungsempfehlungen 53 weitere Variante wäre eine Vergünstigung von 510€ /m² für jedes Kind. Die Vergünstigungen sollten bis etwa 10 Jahre nach Vertragsabschluss gewährt werden. So können auch Paare mit Kinderwunsch angeworben werden.

6.1.4 Altengerechtes Büsingen

Angesichts des demographischen Wandels und den deutlich sichtbaren Abwanderungen junger Menschen aus Büsingen ist es wichtig, sich auf eine immer älter werdende Gesellschaft einzustellen. Viele Teilnehmer wünschten sich in der Umfrage explizit ein altersgerechtes Wohnen, ansonsten müsste auch diese Bevölkerungsgruppe Büsingen irgendwann verlassen. Es wäre deshalb seitens der Verwaltung angebracht, über besondere altengerechte Wohnformen nachzudenken. Es könnten z.B. betreute Wohnheime oder SeniorenWohngemeinschaften, welche unter ambulanter Betreuung stehen, eingerichtet werden. Zusätzlich könnten Mehrgenerationenhäuser verwirklicht und die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe ausgebaut werden. Im Hinblick auf die zukünftigen Bauleit und Verkehrsplanungen im Ort, könnte speziell auf die Bedürfnisse der älteren Mitbürger, durch barrierefreies Bauen, eingegangen werden. Gehsteige könnten z. B. abgesenkt und rollstuhlgeeignet geplant werden. Durch die einfache Anpassung der Oberflächenstruktur oder der Oberflächenmaterialien sowie einer geeigneten Breite der Gehwege, könnte dies einfach erreicht werden. Außerdem könnte man einen „Einkaufsbus“ für ältere Personen einrichten, um die Nahversorgungsinfrastruktur weiter auszubauen. Die Idee eines Einkaufsbusses ist, dass ein Kleinbus an bestimmten Tagen zu festgelegten Zeiten, älteren und nicht mobilen Büsingern die Möglichkeit bietet, zu ausgewählten Einkaufsmärkten, wie zum Beispiel im nahegelegenen Gailingen, zu gelangen. Sicherlich wären die Büsinger bereit, dafür einen angemessenen Preis zu bezahlen und vielleicht gibt es in Büsingen den einen oder anderen freiwilligen Helfer, welcher auf ehrenamtlicher Basis die Fahrten übernehmen würde. Handlungsempfehlungen 54

Als Letztes ist die Beibehaltung des guten ÖPNVs zu erwähnen. Da es in Büsingen relativ wenige Freizeitaktivitäten gibt, gilt es in Zukunft darauf zu achten, dass die bereits guten ÖPNVVerbindungen bestehen bleiben und evtl. weiter ausgebaut werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass auch ältere und nicht mobile Bürger Büsingens, die Möglichkeit haben, voll und ganz am gesellschaftlichen und kulturellen Leben, auch außerhalb Büsingens, teilzunehmen.

6.2 Für die Politik

6.2.1 Mehr Aufmerksamkeit Deutscher Politiker

Büsingen ist eine deutsche Exklave und laut Artikel 1 des Staatsvertrages politisch zugehörig zu Deutschland. Viele Büsinger wünschen sich gerade deshalb mehr Aufmerksamkeit der deutschen Politiker. Die Probleme Büsingens werden von der übergeordneten Politik häufig nur von Seiten der Schweiz angegangen. Von Deutscher Seite aus wird das Thema Büsingen lediglich von den Politikern des eigenen Wahlkreises aufgearbeitet. Aus diesem Grund fühlen sich Büsinger von der Landes und Bundespolitik vernachlässigt. Selbst die Bürgerinitiative Büsingen stieß bei diversen Gesprächen in der Vergangenheit, mit deutschen Politikern an ihre Grenzen. Meist wurden die Vertreter der Bürgerinitiative nur für wenige Minuten empfangen. Klar ist auch, dass in so einer geringen Zeit keine Lösungen für die Büsinger Probleme gefunden werden können. Die mangelnde Aufmerksamkeit der deutschen Politiker zeigt sich auch deutlich im Umfrageergebnis zur Zukunft Büsingens. Gerade einmal 1,8% der Umfrageteilnehmer möchte, dass Büsingen zu einer vollwertigen deutschen Gemeinde wird. Um eine weitere Entfremdung der Büsinger vom deutschen Staat aufzuhalten und die steigende Zahl an Abwanderungen in die Schweiz zu verhindern, muss sich die übergeordnete Politik Deutschlands auch mit der Gemeinde Büsingen und deren Besonderheiten und Problematiken auseinandersetzen. Handlungsempfehlungen 55

6.2.2 Steuerproblematik

Einer der Hauptgründe, warum vor allem junge Menschen Büsingen verlassen, ist definitiv die hohe deutsche Einkommensteuer. Im Vergleich zu den Schaffhausener Steuersätzen, müssen vor allem Büsinger mit Steuerklasse 1 eine deutlich höhere Mehrbelastung in Kauf nehmen. Auch der Einkommensteuerfreibetrag und die erstattete Mehrwertsteuer gleichen die Mehrbelastung im Schweizer Wirtschaftsgebiet nicht aus.

Abbildung 16: Vergleichsberechnung Einkommensteuerbelastung zwischen Schaffhausen und Büsingen für das Jahr 2011 108

Quelle: Informationsbroschüre der Bürgerinitiative Büsingen

Gerade deshalb ist Büsingen hauptsächlich für eine junge, kinder und grundstückslose Gesellschaft nicht attraktiv genug. Doch der Wunsch der Umfrageteilnehmer ist es, genau diese Personengruppe im Dorf zu behalten, um die völlige Überalterung der Gemeinde zu verhindern. Eine Lösung der Problematik, könnte sich durch die Angleichung der Einkommensteuersätze der Büsinger auf Schaffhausener Niveau ergeben. Dies hätte den Vorteil, dass Büsingen für junge Menschen genauso attraktiv wird wie die Schweizer Nachbarumgebung. Somit müssten viele Bürger nicht über einen Wegzug aus finanziellen Gründen nachdenken. Zusätzlich würde der deutsche Staat von mehr Steuerzahlern profitieren. Denn in Büsingen sind zurzeit lediglich 177 Steuerpflichtige gemeldet. 109

108 Die Vergleichsberechnung beruht auf folgenden Grundlagen: Umrechnungskurs Franken/Euro = 122%; der Berechnung der Schweizer Steuerbelastung wurden die Steuersätze der Kantonshauptstadt Schaffhausen zugrunde gelegt; Bei der Berechnung der deutschen Steuerbelastung wurden alle Freibeträge und die für Büsingen gültige Billigkeitsmaßnahme (Einkommensteuerfreibetrag) berücksichtigt. 109 Vgl. Biehler: Exklave Büsingen: Keine Spur von Trauminsel. Handlungsempfehlungen 56

Es scheint, als ob viele Personen Schlupflöcher kennen und diese auch gezielt nutzen. Mit einem angepassten Steuersatz würde Deutschland vom Einzelnen zwar weniger Steuern erheben, umgerechnet auf die dazugewonnene Masse würde jedoch sicherlich kein Nachteil entstehen. Eine Anpassung des Steuersatzes würde Büsingen auch definitiv zu keinem Steuerparadies machen, da es den Europäern und den Mitgliedern der EFTAStaaten seit dem Freizügigkeitsabkommen im Jahr 2005 möglich ist, ohne Einschränkungen ihren Wohnsitz direkt in die Schweiz zu verlegen. Für Deutsche wird Büsingen auch trotz angepasster Steuersätze nicht mehr oder weniger attraktiv sein, wie die Schweiz selbst, denn im Vergleich zu Deutschland, sind die Lebenshaltungskosten in Büsingen deutlich höher. Im Moment sind die Leidtragenden in Büsingen diejenigen, die ehrlich sind und Büsingen nicht den Rücken kehren wollen. Um dies zu verhindern muss der langwierige Prozess um die Steuerproblematik von den Finanzministerien des Landes Baden Württemberg und Deutschland angegangen werden.

6.2.3 Angleichung der Schulferien

Sobald ein Kind in Deutschland zur Schule geht und ein weiteres Kind in der Schweiz, wird es für Büsinger Familien problematisch. Denn die Schaffhausener Ferien weichen deutlich von den baden württembergischen Ferien ab. Die Schaffhausener Sommerferien 110 beginnen z. B. im Jahr 2012 am 07.07. und enden mit dem 11.08. Mit Ferienbeginn zum 26.07. startet das Land BadenWürttemberg 111 im Jahr 2012 deutlich später in die sechswöchigen Sommerferien. Ausschließlich die Weihnachtsferien fallen in beiden Ländern zusammen. Abgesehen von einer kaum zu überwindenden Schwierigkeit der Eltern, beide Kinder während der Ferien zu organisieren und zu betreuen, bleibt nur geringe Zeit für einen gemeinsamen Urlaub. Für diese Familien lässt sich maximal ein zweiwöchiger Urlaub realisieren. Um die in der Umfrage aufgeführte

110 Vgl. Schulferien: Schaffhausen. 111 Vgl. Schulferien: BadenWürttemberg. Handlungsempfehlungen 57

Problematik zu umgehen, wäre eine gewisse Angleichung der Schulferien des Kantons Schaffhausen und des Landes BadenWürttemberg angebracht. Am Sinnvollsten wäre es, wenn die Schulferien des Kantons Schaffhausen um ca. zwei Wochen nach hinten verlegt werden würden. Die Ferien fallen somit nicht aus dem GesamtSchweizer Ferienzeitraum 112 , würden den Familien einen längeren gemeinsamen Sommerurlaub ermöglichen und den Eltern weniger organisatorische Fähigkeiten abverlangen. Eine weitere Möglichkeit zur Angleichung der Schulferien, wäre eine Sonderregelung des Kultusministeriums BadenWürttembergs für die Sommerferien der Grundschule in Büsingen. Dabei könnte der Sommerferienbeginn für die Grundschule in Büsingen um zwei Wochen vorverlegt oder verlängert werden.

6.2.4 Anpassung des Deutsch-Schweizer Staatsvertrages

Der 1967 in Kraft getretene DeutschSchweizer Staatsvertrag über die Einbeziehung der Gemeinde Büsingen in das Schweizer Zollgebiet wurde letztmalig im Jahr 1997 verändert. Der im Jahr 1964 niedergeschriebene Staatsvertrag ist auf die Umstände der landwirtschaftlichen Nachkriegszeit ausgelegt. Etliche Artikel handeln von Viehzucht und Landwirtschaft 113 sowie diverser Waffenvereinbarungen und Erlaubnissen 114 , z. B. zur Herstellung von Pulver und Sprengstoff, die nicht unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen. Die Veränderungen welche sich seit 1967 ergeben haben, sind nur spärlich verankert und seit 1997 gar nicht mehr auf die aktuellen politischen Situationen angepasst worden. Die Forderung einiger Bürger auf Überarbeitung und Aktualisierung des Staatsvertrages ist demnach berechtigt und sollte von der deutsch schweizerischen Kommission angegangen und auf die heutige Situation angepasst werden. Zusätzlich sollten die Vertreter des Landkreises Konstanz und des Kantons Schaffhausen in die Überarbeitung mit

112 Vgl. Schulferien: Schweiz. 113 Vgl. Artikel 68 des Staatsvertrages. 114 Vgl. Artikel 12 und 13 des Staatsvertrages. Handlungsempfehlungen 58 einbezogen werden, da Büsingen direkt an beide Bezirke gebunden ist. Als Erstes müssen die Grenzen für Büsingen klar und neu strukturiert werden. Es gilt festzulegen, dass Büsinger insgesamt und in allen Bereichen als Grenzgänger zur Schweiz oder als im Wirtschaftsgebiet der Schweiz Lebende bezeichnet und dementsprechend behandelt werden. Die heutige Situation ist für die Büsinger Bevölkerung weitgehend unbefriedigend und birgt zusätzliche Probleme. Zur Verdeutlichung soll hier das Beispiel zur Situation der EU Krankenkassenprämie noch einmal aufgegriffen werden. Für die Krankenkassen zählen Büsinger als in Deutschland Lebende und sind somit Grenzgänger bei Arbeitsaufnahme in der Schweiz. Die Folge ist, dass diese Personengruppe eine höhere EUPrämie zu begleichen hat, da Leistungen in beiden Ländern in Anspruch genommen werden können. Offiziell sind Büsinger jedoch in das Schweizer Zollgebiet eingegliedert und queren formal keinerlei Grenzen zur Schweiz. Faktisch sind Sie deshalb keine Grenzgänger und auch nicht als solche zu behandeln. Die Begriffsbestimmungen müssen klar und deutlich geregelt sein. Ein Volk muss wissen, wo es hingehört. 115 Zusätzlich wäre zu überlegen, ob eine Sonderregelung für Schweizer Bürger für die Teilnahme an Kommunalwahlen in Büsingen in den Staatsvertrag aufzunehmen ist. Die Umfrage ergab, dass unter den Teilnehmern ca. ¼ Schweizer Bürger sind. Diese sind, aufgrund der Staatsangehörigkeit zur Schweiz, von Kommunal, Landtags, Bundestags und Europawahlen ausgeschlossen. Das Wahlrecht haben lediglich Bürger mit der Nationalität eines Mitgliedstaates der EU. Angesichts der hohen Anzahl in Büsingen wohnhafter Schweizer wäre dies sicherlich eine Bereicherung für die Büsinger Kommunalpolitik. Eine Veränderung des deutschschweizerischen Staatsvertrages ist ein längerfristiges Ziel und bedarf der entsprechenden Vorbereitung und Gespräche. Zu einer kurzfristigen Änderung kann dies jedoch nicht führen.

115 Vgl. Büsinger Bürger 2012, Auswertungstabelle Laufnummer 141. Fazit 59

7. Fazit

Ziel der Bachelorarbeit war es, die Kritik der Büsinger sowie die Vor und Nachteile für Bewohner der deutschen Exklave zu analysieren und vor allem den Anlass für den Wegzug junger Büsinger zu finden. Zu diesem Zweck wurde eine empirische Untersuchung der Büsinger Bürger durchgeführt.

Schlussendlich ergab sich, dass Büsinger besonders von der hohen deutschen Einkommensteuerlast und den zugleich teuren Schweizer Lebenshaltungskosten betroffen sind. Zusätzlich treten hohe Kosten durch einen EUZuschlag bei den Krankenkassen auf. Am Stärksten von den Abgabenlasten geprägt sind die jungen Büsinger Bürger, welche auch überwiegend aus finanziellen Motiven Büsingen verlassen. Das Durchschnittsalter der verbleibenden Büsinger wächst aus diesem Grund stetig an. Viele der Büsinger empfinden diese Überalterung ihres Dorfes sehr bedrückend und fordern die Verwaltung und Politik explizit auf, die Abwanderung junger Menschen zu stoppen.

Was die Vorteile betrifft, so konnte anhand der Untersuchung herausgefunden werden, dass die Büsinger vor allem die schöne ländliche Landschaft mit hervorragendem Klima herrlich finden. Dies und die sozialen Faktoren lassen hauptsächlich ältere Personen in Büsingen verweilen. Im Allgemeinen haben sich die Büsinger mit ihrer Exklaven Situation arrangiert und durch die gezielte Nutzung der Vorteile, können Nachteile in gewissem Maße ausgeglichen werden.

Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen auf der einen Seite, wie gern Büsinger in ihrem Heimatort leben und dies auch selbstverständlich weiterhin tun möchten. Andererseits muss die Abwanderung der jungen Generation gestoppt und das Dorf auf die immer älter werdende Gesellschaft eingestellt werden. Es gilt die Probleme seitens der Verwaltung und vor allem der übergeordneten Politik akribisch anzugehen Fazit 60 und zu lösen. Mit den in der Bachelorarbeit erarbeiteten Handlungsempfehlungen könnte der erste Schritt in eine positive Zukunft getan werden und eine Sonderregelung mehr, zu Gunsten der Büsinger, ist sicherlich verkraftbar.

Anlagen 61

Anlagen Literaturverzeichnis 62

Literaturverzeichnis

Atteslander, Peter: Methoden der empirischen Sozialforschung, 13. Auflage, 2010

Biehler, Matthias: Exklave Büsingen: Keine Spur von Trauminsel, erschienen am 20.04.2012 im Südkurier Online verfügbar unter: http://www.suedkurier.de/region/kreiskonstanz/buesingen/ExklaveBuesingenKeine SpurvonTrauminsel;art372435,5470278 [26.07.2012] (Anlage 31)

Clauß, Günter/ Finze, Falk-Rüdiger/ Partzsch Lothar: Statistik für Soziologen, Pädagogen, Psychologen und Mediziner, Band 1, 2004

David, Bernhard: Die Vennbahn, in: Lokrundschau 195, 2001, S. 46 – 51

Deutsch-Polnischer Grenzvertrag: Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen vom 14. November 1990 über die Bestätigung der zwischen ihnen bestehenden Grenze, Blätter für deutsche und internationale Politik Nr. 12/90 Online verfügbar unter: http://www.2plus4.de/chronik.php3?date_value=14.11.90&sort=000000 [24.07.2012] (Anlage 6)

Eidgenössische Zollverwaltung: ZollInfo Online verfügbar unter: http://www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/zu_beachten/00350/index.html?lang=de [25.06.2012] (Anlage 14)

Literaturverzeichnis 63

Einfuhrbestimmungen Online verfügbar unter: http://www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/essen_trinken/00356/index.html?lang=de [25.06.2012] (Anlage 15)

Eiglsperger, Günter: Gemeinde Büsingen Wir über uns Online verfügbar unter: http://www.buesingen.de/wirueberuns/wirueberuns.html [25.04.2012] (Anlage 2)

Einkommensteuergesetz (EStG) Online verfügbar unter: http://www.gesetzeiminternet.de/bundesrecht/estg/gesamt.pdf [24.07.2012] (Anlage 16)

Emser, Julia: Bürgermeisterwahl: Kandidaten ernten nicht nur Applaus, erschienen am 19.04.2012 im Südkurier Online verfügbar unter: http://www.suedkurier.de/region/kreiskonstanz/buesingen/Buergermeisterwahl KandidatenerntennichtnurApplaus;art372435,5468089 [25.04.2012] (Anlage 3)

Gemeinde Büsingen: Postleitzahl Online verfügbar unter: http://www.buesingen.de/politik/postleitzahl.html [25.07.2012] (Anlage 10) Steuerregelungen Online verfügbar unter: http://www.buesingen.de/politik/steuerregelung.html [25.07.2012] (Anlage 12) Geschichte Online verfügbar unter: http://buesingen.info/geschichte/ [26.06.2012] (Anlage 29)

Literaturverzeichnis 64

Gemeinde Roetgen: Lokales Geschichte Online verfügbar unter: http://www.roetgen.de/lokales/geschichte03.php [22.06.2012] (Anlage 7)

Götz, Franz/ Schiendorfer, Andreas/ Eiglsperger, Günter: 900 Jahre Büsingen 1090 bis 1990. Eine deutsche Gemeinde in der Schweiz, Band. 73 der Reihe HegauBibliothek, 1990

Khan, Daniel-Erasmus: Die deutschen Staatsgrenzen, 2004

Kichhoff, Sabine/ Kuhnt, Sonja/ u.a.: Der Fragebogen Datenbasis, Konstruktion und Auswertung, 5. Auflage, 2010

Klammer, Bernd: Empirische Sozialforschung Eine Einführung für Kommunikationswissenschaftler und Journalisten, 2005

Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz: Vor 200 Jahren Online verfügbar unter: http://www.landeshauptarchiv.de/index.php?id=463 [18.07.2012] (Anlage 5)

Landtag Baden-Württemberg: Stellungnahme des Wirtschaftsministeriums zu den Auswirkungen der bilateralen Verträge zwischen der EU und der Schweiz auf die Exklave Büsingen vom 17.05.2000, Drucksache 12/5200 Online verfügbar unter: http://www2.landtagbw.de/WP12/Drucksachen/5000/12_5200_d.pdf [25.07.2012] (Anlage 11)

Literaturverzeichnis 65

Mayer, Horst: Interview und schriftliche Befragung, 5. Auflage, 2009

Möhring, Wiebke/ Schlütz, Daniela: Die Befragung in der Medien und Kommunikationswissenschaft: Eine praxisorientierte Einführung, 2. Auflage, 2010

Oswald, Ralf: Radfahren in der Städteregion Aachen: 15 Touren vom Wurmrevier bis in die Eifel, 2011

Petersohn, Helge: Data Mining: Verfahren, Prozesse, Anwendungsarchitektur, 2005

Raab-Steiner, Elisabeth/ Benesch Michael: Der Fragebogen Von der Forschungsidee zur SPSSAuswertung, 2008

Scherrer, Rudolf Eugen: Der Zollanschluß der deutschen Enklave Büsingen an die Schweiz. Zugleich ein Beitrag zur Lehre von der Gebietshoheit, 1973

Schieder, Theodor: Handbuch der europäischen Geschichte, Band 5: Europa von der Französischen Revolution zu den nationalstaatlichen Bewegungen des 19. Jahrhunderts, 2. Auflage, 1998

Schmidt, Manfred: Exklaven und Enklaven: Und andere territoriale Anomalien, 2008

Schmidt, Manfred: Geographische Kuriositäten, 2008

Literaturverzeichnis 66

Schnell, Rainer/ Hill, Paul B./ Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung, 8. Auflage, 2008

Schubert, Klaus/ Klein, Martina: Das Politiklexikon Begriffe, Fakten, Zusammenhänge, 5. Auflage, 2011

Schulferien: Schaffhausen Online verfügbar unter: http://www.schulferien.org/Ferien_Schweiz/schulferien_Schaffhausen.html [10.07.2012] BadenWürttemberg Online verfügbar unter: http://www.schulferien.org/BadenWurttemb_/badenwurttemb_.html [10.07.2012] Schweiz Online verfügbar unter: http://www.schulferien.org/Ferien_Schweiz/schulferien_schweiz.html [25.07.2012] (Alle in Anlage 28 einsehbar)

Schumann, Siegfried: Repräsentative Umfrage: Praxisorientierte Einführung in empirische Methoden und statistische Analyseverfahren, 5. Auflage, 2011

Schweizerische Konferenz der Erziehungsdirektoren: Bildungssystem der Schweiz Online verfügbar unter: http://www.edk.ch/dyn/14861.php [22.06.2012] (Anlage 19)

Siedentop, Irmfried: Geographie der Enklaven und Exklaven, in: Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie 12, 1968 S.12 14

Sönke, Albers/ Klapper, Daniel/ u.a .: Methodik der empirischen Sozialforschung, 3. Auflage, 2009

Literaturverzeichnis 67

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Gemeindegebiet Büsingen, Stand: 31.12.2010 Online verfügbar unter: http://www.statistik.badenwuerttemberg.de/SRDB/Tabelle.asp?H= BevoelkGebiet&U=02&T=01515023&E=GE&K=335&R=GE335015 [25.07.2012] Schuldenstand der Gemeinden und deren Eigenbetriebe in BW zum 31.10.2011 Online verfügbar unter: http://www.statistik.badenwuerttemberg.de/FinSteuern/Landesdaten/SCGEEB.asp [25.07.2012] Durchschnittsalter Bevölkerung Büsingen, Stand 31.12.2010 Online verfügbar unter: http://www.statistik.badenwuerttemberg.de/SRDB/Tabelle.asp? H=BevoelkGebiet&U=02&T=01035075&E=GE&K=335&R=GE335015 [25.07.2012] Bevölkerungsvorausrechnung bis ins Jahr 2030 Online verfügbar unter: http://www.statistik.badenwuerttemberg.de/SRDB/Tabelle.asp? H=BevoelkGebiet&U=03&T=98015017&E=GE&K=335&R=GE335015 [25.07.2012] Durchschnittsalter Bevölkerung BW, Stand 31.12.2010 Online verfügbar unter: http://www.statistik.badenwuerttemberg.de/SRDB/Tabelle.asp? H=BevoelkGebiet&U=02&T=01035075&E=LA&R=LA [25.07.2012] Durchschnittsalter Bevölkerung Gemeinden in BW im Vergleich, Stand 2011 Online verfügbar unter: http://www.statistikbw.de/Pressemitt/2011294.asp [25.07.2012] (Alle in Anlage 9 einsehbar)

Stollberg-Rilinger, Barbara: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation: Vom Ende des Mittelalters bis 1806, 3. Auflage 2007

Tuma, Renate: Das Problem der territorialen Integrität Österreichs, 19451947 Unter besonderer Berücksichtigung der Grenzbeziehungen gegenüber Deutschland, der Tschechoslowakei und Ungarn, Universität Wien, 1989

Literaturverzeichnis 68

Wawamalawi: Die Inselexklave Likoma Online verfügbar unter: http://www.wawamalawi.com/northlikoma [18.07.2012] (Anlage 4)

Willms, Johannes: Napoleon: Eine Biographie, 2007

Erklärung 69

Erklärung

Ich versichere, dass ich diese Bachelorarbeit selbstständig und nur unter Verwendung der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt habe.

Dienstag, 11. September 2012 ______Datum Miriam Filkorn

     

       /0 .% &'1 .  % 00  2   3/  '&   4&  0 . % &'5  /0  / +*64 6/     .% &'''      6   ' .        #% &' .  0+&/ 0   ! 8/.4    4.    '   6  : / ,     . &/        12      4. /6   .& & .  /0  ./%/00 /&/ 0  08 ./    00  /.  &       0, 5/4; 8  . & 4    .&     .   .  /0   < / = / .  &4  '. >    '&004  .../  &  40   +&/   /06/      0 <'    0       . ? 04 15 2@ 46  /    4 /'      3'%/  A4 +&/ ..% ' & '  6     B    0  >     0    0E/0'&   'F%4E '/ F'  '   ;      .' . &/ '. /

"#  $%     &! '

   Druckansicht: Bürgermeisterwahl: Kandidaten ernten nicht nur Applaus | SÜDKUR ... Seite 1 von 2

Büsingen Bürgermeisterwahl: Kandidaten ernten nicht nur Applaus

19.04.2012 Von JULIA EMSER

Hart umkämpftes Amt: Im Vorfeld der Bürgermeisterwahl am kommenden Sonntag in Büsingen lieferten sich die sechs Kandidaten bei der gestrigen Podiumsdiskussion lebhafte Wortgefechte.

Die Exklavengemeinde scheint einen besonderen Reiz zu haben. Gleich sechs Kandidaten stehen am Sonntag zur Wahl. Bei einer Podiumsdiskussion stellten sie sich den Fragen von SÜDKURIER, Schaffhauser Nachrichten und natürlich der Bürger.

Einig sind sich die Kandidaten, dass die Beziehungen zu Deutschland und der Schweiz künftig eine noch wichtigere Rolle spielen sollen. „Man muss die Beziehungen erhalten und intensivieren“, findet etwa Markus Möll und fügt hinzu: „Vor allem persönliche Gespräche und Auseinandersetzungen sind wichtig. “ Die typische Schweizer Mundart beherrscht allerdings nur Ursula Leutenegger, die derzeit noch im Büsinger Gemeinderat sitzt. In den dortigen Diskussionen vermisst sie gelegentlich die notwendige Sachlichkeit: „Man muss persönliche Angriffe unbedingt vermeiden“, fordert sie.

Ein schwieriges Thema in Büsingen ist nach wie vor die ungünstige steuerliche Situation. Die Büsinger bezahlen die relativ teuren Schweizer Lebenshaltungskosten und dazu noch die höheren deutschen Steuern. „Es ist unzureichend, nur die Steuerfreibeträge zu erhöhen, aber durchaus denkbar, den Steuerzahlern zielgerichtet einen Teil des Gemeindegeldes zukommen zu lassen“, schlägt Wolfgang Welle vor, derzeit Hauptamtsleiter und Kämmerer im Büsinger Rathaus. Damit stößt er allerdings nicht nur auf Wohlwollen. „Man sollte lieber in die Zukunft investieren“, findet Joachim Widera, „mit einer aktiven Unternehmenspolitik.“ Langfristig jedoch, stimmen alle zu, muss eine Steueränderung Abhilfe schaffen.

Das hilft allerdings den vielen älteren Büsingern wenig, für sie steht eher das Problem des altersgerechten Wohnens im Mittelpunkt. Der 29-jährige Kandidat Georg Höfer kennt die Problematik von seinem Großvater: „Die älteren Menschen wollen gar nicht weg“, daher wäre für ihn eine Form des betreuten Wohnens die beste Alternative. Damit aber auch Familien sich in Büsingen wohl fühlen schlägt Michael Schönle vor, ihnen einen Nachlass auf das ansonsten teure Bauland zu gewähren: „Die Gemeinde kann hier Anreize schaffen“, findet er.

Wenn man Widera Glauben schenkt, würden durch den Bau eines „Gewerbeparks mit innovativer Technologie“ Familien angelockt werden. „Man muss hier nichts neu erfinden“, findet hingegen Möll, „sondern die vorhandenen

http://www.suedkurier.de/region/kreis -konstanz/buesingen/Buergermeisterwahl -Kandi ... 25.04.2012 Druckansicht: Bürgermeisterwahl: Kandidaten ernten nicht nur Applaus | SÜDKUR ... Seite 2 von 2

Einrichtungen aktivieren und Büsingen bekannter machen.“ Hierfür wäre der Ausbau des Tourismusangebots eine Möglichkeit. Die Kandidaten setzen, zur Freude der Büsinger Bürger, eher auf „sanften Tourismus“, etwa in Form von Rad-, Wander- und Wassersport.

Für den Büsinger Viktor Sperling war die Diskussion wahlentscheidend. „Ich hatte zwei Favoriten, aber jetzt bin ich mir sicher“, erklärt er zufrieden. Er ist mit seiner Familie nach Büsingen gezogen, weil der Ort ihnen gefällt. Die Exklavensituation empfindet er nicht als so problematisch. Man könne auch die Vorteile nutzen, anstatt nur die Nachteile zu betonen.

Diesen Optimismus erhoffen sich die Bürger auch von ihrem Gemeindevorsteher. Roland Güntert von der Bürgerinitiative bringt es auf den Punkt: „Wer gewählt wird, soll das Vertrauen, das er von den Bürgern erhalten hat, ernst nehmen, und sich für diese einsetzen.“

http://www.suedkurier.de/region/kreis -konstanz/buesingen/Buergermeisterwahl -Kandi ... 25.04.2012 Likoma Malawi | Travel Guide | Tourist Information Seite 1 von 2

Likoma District is an exclave of Malawi situated within Mozambique consisting of two main islands, Likoma and Chizumulu in Lake Malawi (as known in Malawi but known in Tanzania as Lake Nyasa). It is a district in the Northern Region of Malawi. The capital is Likoma.

The district covers an area of 18 km² and has a population of 13,000.

The island of Likoma is 8km long and 3 km wide and lies within the eastern part of Malawi within Mozambican waters. Likoma as a beautiful Island, it’s used by tourists as a relaxed getaway alternatively for honeymoons. Massive baobab trees and shady mango trees populate the area. Likoma was a large missionary station in the late 1800’s, and was the only settlement with 100% literacy rate. Likoma is probably one of the least visited areas in Malawi, however offers one of the most spectacular innovative resorts and lodges, sandy rooms, private cottage on individual islands, magnificent snorkelling, beautiful sunsets and much more. The best way to get to Likoma island is to fly from Lilongwe, please ensure you check with your tour operator about times and costs.

Chitipa Accommodation Karonga If you require any further details with regards to accommodation please email Likoma [email protected] and we will happily recommend a place. Mzimba Mzuzu Nkhata Bay Rumphi

Dedza Dowa Kasungu Lilongwe Mchinji Nkhotakota Ntcheu Ntchisi Salima

Landesarchivverwaltung: 09.02.0 Seite 1 von 3

Ansicht: größer | normal | kleiner | Druckansicht

Suchanfrage

Erweiterte Suche

AKTUELLES

WIR ÜBER UNS

ARCHIVNUTZUNG

BESTÄNDE

DIGITALISIERTE BESTÄNDE

EMPFEHLUNGEN FÜR BEHÖRDEN

PERSONENSTANDSARCHIV RHEINLAND-PFALZ > Startseite > Landesgeschichte im Archiv > Blick in die Geschichte > Archiv am Erscheinungstag

INFORMATIONEN FÜR KOMMUNEN Vor 200 Jahren

ARCHIVE IM SÜDWESTEN Der 9. Februar 1801. Der Frieden von Lunéville. ARCHIVISCHE BILDUNGSARBEIT Am 9. Februar 1801 wurde der Frieden von Lunéville beschlossen, der die faktische Annexion der linksrheinischen Gebiete durch Frankreich bestätigte und völkerrechtlich legalisierte. Gleichzeitig sah der ÖFFENTLICHKEITSARBEIT / Vertrag eine Entschädigung der weltlichen Territorialfürsten für ihre linksrheinischen Gebiete zu Lasten PUBLIKATIONEN der geistlichen Reichsstände für ihre linksrheinischen Gebiete vor, wodurch der massivste Umbruch für LANDESGESCHICHTE IM die innere Verfassungsstruktur des Reiches seit 1648 eingeleitet und im Reichsdeputationshauptschluß ARCHIV vom 24. März 1803 festgeschrieben wurde. Diese besondere politische und rechtliche Bedeutung des Friedens von Lunéville wurde in der öffentlichen Meinung wenig kommentiert. Hier überwog eine Schätze aus dem Archiv weitgehende Anpassung an die jetzt verfassungsrechtlich untermauerten Verhältnisse, die aus der Landesgeschichte Sehnsucht nach Frieden und stabilen politischen Verhältnissen resultierte.

Historische Karten "Eine der größten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen der Neuzeit" wurde nicht durch die Revolution eingeleitet, sondern durch den Einfluß der napoleonischen Herrschaft. Napoleon, der durch den Blick in die Geschichte Staatsstreich vom 18. Brumaire des Jahres 1799 das Direktorium beseitigt und sich als erster Konsul an die Archiv am Erscheinungstag Spitze einer Militärdiktatur gestellt hatte, war zum "General der Revolution" und zu ihrem "Bändiger" geworden. Der Verlauf des sog. Zweiten Koalitionskrieges legte nach dieser "Machtergreifung" die Grundlagen für eine Archiv nach Jahrgang "legale Revolution" im Deutschen Reich. Das Bündnis gegen Frankreich bestehend aus Österreich, England und Lexikon Rußland mußte nach anfänglichen Erfolgen in Norditalien und Süddeutschland in den Schlachten von Marengo und Hohenlinden schwere Niederlagen hinnehmen. Daraufhin war Österreich bereit, auch ohne eine Beteiligung der Bündnispartner einen Frieden mit Frankreich zu schließen. Ansprechpartner Kontakt Am 26. Oktober 1800 hatten die Verhandlungen zwischen dem Grafen Ludwig von Cobenzl als österreichischem Startseite und Josef Bonaparte, dem ältesten Bruder des Ersten Konsuls, als französischem Vertreter begonnen. Ergebnis Impressum dieser Verhandlungen war der Frieden von Lunéville, der am 9. Februar 1801 unterzeichnet wurde. Das Datenschutzerklärung Abkommen, das im Namen des Kaisers für das Reich geschlossen wurde, ging über die Bedingungen des Friedens von Campo Formio hinaus, der im Jahre 1797 ebenfalls zwischen Frankreich und Österreich vereinbart worden war, allerdings keine Geltung für das Reich gehabt hatte.

Die Rheinlande, die sich wie Köln, Bonn, Koblenz und Trier [Teil 1] [Teil 2] [Teil 3] [Teil 4] teilweise seit 1794 ununterbrochen in französischer Hand befunden hatten, wurden bis zum Frieden von Campo Formio als "okkupierte Gebiete" behandelt. Danach vollzogen die französischen Behörden eine faktische Annexion. Neben einer Territorialreform, die das bis dahin in eine Vielzahl größerer und kleinerer Herrschaften zerfallende Gebiet in vier Departements einteilte, wurde eine umfassende Verwaltungsreform sowie eine Rechts- und Wirtschaftsreform eingeleitet. Der Friede von Lunéville bedeutete nun die völkerrechtliche Anerkennung dieser Annexion. Die Vereinbarungen über das Schicksal der linksrheinischen Gebiete wurden in Artikel 6 und 7 des Vertrages aufgenommen. In Anlehnung an den Artikel 1 der Verbreitung einer Prokl. der Konsuln an die Geheimakte des Vertrages von Campo Forio traten Kaiser und Bewohner der vier rheinischen Departements Reich das linke Rheinufer in Artikel 6 an Frankreich ab. nach dem Frieden v. Lunéville o.D. Dagegen verzichtete Frankreich auf alle Gebiete rechts des (LHAKo Bestand 276 ) Rheins. Artikel 7 sah wie bereits Artikel 12 der geheimen Vereinbarungen von Campo Formio eine Entschädigung der Territorialfürsten für ihre linksrheinischen Verluste vor. Dieser weitgehende Eingriff in die innere Struktur des Reiches - der Reichsdeputationshauptschluß - wurde am 25. Februar 1803 beschlossen und am 24. März des gleichen Jahres verabschiedet. "Daraus wurde eine Fürstenrevolution des alten Deutschland. Die geistlichen Herrschaftsgebiete wurden "säkularisiert"; die meisten bis dahin "reichsunmittelbaren" Reichsstädte und eine Reihe kleinerer weltlicher Herrschaften wurden "mediatisiert", d.h. als politische Einheiten aufgehoben und den größeren und mittleren Territorialstaaten zugeschlagen; die deutsche Landkarte wurde vereinfacht: das war der

http://www.landeshauptarchiv.de/index.php?id=463 18.07.2012 Landesarchivverwaltung: 09.02.0 Seite 2 von 3

"Reichsdeputationshauptschluß". Die Abtretung des linken Rheinufers wurde als Anlaß genommen, um auch das übrige Reichsgebiet einer vollständigen territorialen Umgestaltung und Neuordnung zu unterziehen.

Diese besondere politische und rechtliche Bedeutung des Friedensvertrages von Lunéville, der in Wahrheit ein krasser Klicken Sie hier, um die ganze Quelle zu sehen. Bruch der Reichsverfassung war, beschäftigte die Bevölkerung der vor allem betroffenen rheinischen Gebiete vorerst wenig. Die in Koblenz erscheinenden Tageszeitungen, wie z. B. die "Koblenzer Zeitung", die seit dem 1. Januar 1801 von dem jungen Journalisten Franz Georg Joseph von Lassaulx herausgegeben wurde oder der "Koblenzer Anzeiger" gaben den Verlauf des Koalitionskrieges wieder und dementsprechend auch die verlustreichen Niederlagen bei Marengo und Hohenlinden. Über die Friedensverhandlungen waren lediglich Gerüchte im Umlauf, die erst nach der endgültigen Verkündigung des Friedensvertrages beendet wurden. Allgemein überwog die Koblenzer Anzeiger v. 1ten Ventose IX. Freude, daß die Hoffnungen auf einen Frieden endlich erfüllt Jahrs der Fränkischen Republik waren. "Das Verlangen nach Ruhe und Ordnung überwog alle anderen Empfindungen". Eine Kommentierung des Vertrages bzw. eine intensive Diskussion fand in den vorliegenden Zeitungen nicht statt.

Während nach dem Abkommen von Campo Formio noch Klicken Sie hier, um die ganze Quelle zu sehen. wochenlang die Meinung verbreitet war, daß der Friede die Rückkehr der geistlichen Kurfürsten von Köln und Trier ermögliche, setzte sich nach Bekanntwerden des Lunéviller Vertrages endgültig die Erkenntnis durch, daß mit dem so ersehnten Frieden auch der Abschied vom Reich und der angestammten Fürstenherrschaft gekommen war. "Die alte Landeszugehörigkeit geriet ziemlich schnell in Vergessenheit. Als sich die Verhältnisse zu stabilisieren begannen und man sich deswegen auch nicht mehr rückzuversichern brauchte, wurde, so scheint es, auch der Hang schwächer, aus der Gegenwart in die Erinnerung an die guten Tage der alten Fürstenherrlichkeit zu entfliehen." Auch in der Proklamation der Konsuln an die Bewohner Berichterstattung der französischen Beamtenschaft kam der der vier rheinischen Departements, o.D. Stimmungswandel nach der definitiven Vereinnahmung der (LHAKo Bestand 276, Nr. 60 ) linksrheinischen Gebiete zum Ausdruck. Während die Stimmung der Bevölkerung bis 1801 intensive Beachtung fand, war sie nach dem Abschluß des Friedensvertrages nicht mehr ein "für die Etablierung der französischen Herrschaft wichtiger Faktor." Insgesamt blieb die öffentliche Stimmung ruhig, wobei dies weniger auf einer breiten und aktiven Zustimmung für die jetzt völkerrechtlich untermauerten politischen Verhältnisse basierte als vielmehr auf einer allgemeinen Anpassung, die aus der Sehnsucht nach Frieden und stabilen politischen Verhältnissen resultierte.

Der Frieden von Lunéville bewirkte für die innere Struktur des Reiches den massivsten Umbruch seit dem Jahre 1648. Seine verfassungsrechtliche Bedeutung ging angesichts der Liquidation eines Teils der Reichsstände durch den anderen über die des Westfälischen Friedens noch hinaus, der an der territorialen Gliederung des Reiches und an dem Nebeneinander von geistlichen und weltlichen Fürsten festhielt. Die französische Eroberung der linksrheinischen Gebiete und ihre völkerrechtliche Legalisierung in dem Friedensvertrag waren Anlaß für eine vollständige territoriale Umwälzung, die mit umfassenden politischen, gesellschaftlichen und nicht zuletzt verfassungsrechtlichen Veränderungen verbunden war.

Quellen

• LHAKo Bestand 48, Nr. 2959. Politische Berichterstattung aus Wien durch den Korrespondenten Johann Franz v. Rothlein, 1796-1803 • LHAKo Bestand 256, Nr. 1713. Acta betr. die Nachweisung der Güter welche die Gemeinden der Bürgermeisterei Beilstein auf der rechten Rheinseite besahsen und in Folge des Lüneviller Friedens verloren haben • LHAKo Bestand 276, Nr. 60. Verbreitung einer Proklamation der Konsuln an die Bewohner der vier rheinischen Departements nach dem Frieden v. Lunéville o.D. • LHAKo Bestand 276, Nr. 1692. Acta betr. Fest zur Verkündigung des Friedens vom 9. Februar 1801 • LHAKo Bestand 441 Nr. 1689. Acta betr. die Reclamation der von dem Hospital zu Boppard durch den Lunéviller Frieden und den Reichs-deputations-Regest von 1803 verlorenen Weingüter auf der rechten Rheinseite, 1817 • Stadtbibliothek Koblenz, Koblenzer Anzeiger, Februar 1801 • Stadtbibliothek Koblenz, Koblenzer Zeitung, Februar 1801 • J. Hansen (Hg.): Quellen zur Geschichte des Rheinlandes im Zeitalter der Französischen Revolution 1780 -1801, Bd. 4, 1797-1801, Bonn 1938

Literatur

• A. Buschmann: Kaiser und Reich. Verfassungsgeschichte des heiligen Römischen Reiches deutscher Nation vom Beginn des 12. Jahrhunderts bis zum Jahre 1806, o.O. 1994 • E. Fehrenbach: Vom Ancien Régime zum Wiener Kongreß. Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bd. 12, München, Wien 1981 • J. Hansen: Das linke Rheinufer und die französische Revolution 1789- 1801, in: Mitteilungen der Akademiezur wissenschaftlichen Erforschung und zur Pflege des deutschtums, Nr. 12, München 1927, S. 421-455

http://www.landeshauptarchiv.de/index.php?id=463 18.07.2012 Landesarchivverwaltung: 09.02.0 Seite 3 von 3

• E.R. Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789. Bd. I, Reform und Restauration 1789 bis 1830, Stuttgart 1961 • H. Molitor: Vom Untertan zum Administré. Studien zur französischen Herrschaft und zum Verhalten der Bevölkerung im Rhein-Mosel Raum von den Revolutionskriegen bis zum Ende der Napoleonischen Zeit, Wiesbaden 1980 • H. Molitor: Franzosen und Deutsche am Rhein 1789-1918-1945, Essen 1989 • K. Julku: Die revolutionäre Bewegung im Rheinland am Ende des 18. Jh., Bd. 2. Die Revolution im Rheinland während der Franzosenherrschaft (1792-1801), Helsinki 1969 • L. Käss: Die Organisation der allgemeinen Staasverwaltung auf dem linken Rheinufer durch die Franzosen während der Besetzung 1792 bis zum Frieden von Lunéville, Diss. jur, Gießen 1929 • Th. Nipperdey: Deutsche Geschichte 1800-1866, München 1983 • J.J. Sheehan: Der Ausklang des alten Reiches. Deutschland seit dem Ende des siebenjährigen Krieges bis zur gescheiterten Revolution 1763- 1850. Propyläen Geschichte Deutschlands, Bd. 11, München 1994 • H.A. Winkler: Der lange Weg nach Westen. Bd. 1. Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik, München 2001

http://www.landeshauptarchiv.de/index.php?id=463 18.07.2012 Text 2+4 Chronik Seite 1 von 1

14. November 1990 Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen vom 14. November 1990 über die Bestätigung der zwischen ihnen bestehenden Grenze Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik Nr. 12/90

Blätter für deutsche und internationale Politik Nr. 12/90 Dokumente zum Zeitgeschehen Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen vom 14. November 1990 über die Bestätigung der zwischen ihnen bestehenden Grenze (Wortlaut) Die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Polen - in dem Bestreben, ihre gegenseitigen Beziehungen in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht, insbesondere der Charta der Vereinten Nationen, und mit der in Helsinki unterzeichneten Schlußakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa sowie den Dokumenten der Folgekonferenzen zukunftsgewandt zu gestalten, entschlossen, gemeinsam einen Beitrag zum Aufbau einer europäischen Friedensordnung zu leisten, in der Grenzen nicht mehr trennen und die allen europäischen Völkern ein vertrauensvolles Zusammenleben und umfassende Zusammenarbeit zum Wohle aller sowie dauerhaften Frieden, Freiheit und Stabilität gewährleistet, in der tiefen Überzeugung, daß die Vereinigung Deutschlands als Staat mit endgültigen Grenzen ein bedeutsamer Beitrag zu der Friedensordnung in Europa ist, unter Berücksichtigung des am 12. September 1990 unterzeichneten Vertrags über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland, eingedenk dessen, daß seit Ende des Zweiten Weltkriegs 45 Jahre vergangen sind, und im Bewußtsein, daß das schwere Leid, das dieser Krieg mit sich gebracht hat, insbesondere auch der von zahlreichen Deutschen und Polen erlittene Verlust ihrer Heimat durch Vertreibung oder Aussiedlung, eine Mahnung und Herausforderung zur Gestaltung friedlicher Beziehungen zwischen den beiden Völkern und Staaten darstellt, in dem Wunsch, durch die Entwicklung ihrer Beziehungen feste Grundlagen für ein freundschaftliches Zusammenleben zu schaffen und die Politik der dauerhaften Verständigung und Versöhnung zwischen Deutschen und Polen fortzusetzen - sind wie folgt übereingekommen: ARTIKEL 1: Die Vertragsparteien bestätigen die zwischen ihnen bestehende Grenze, deren Verlauf sich nach dem Abkommen vom 6. Juli 1950 zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Republik Polen über die Markierung der festgelegten und bestehenden deutsch-polnischen Staatsgrenze und den zu seiner Durchführung und Ergänzung geschlossenen Vereinbarungen (Akt vom 27. Januar 1951 über die Ausführung der Markierung der Staatsgrenze zwischen Deutschland und Polen; Vertrag vom 22. Mai 1989 zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Volksrepublik Polen über die Abgrenzung der Seegebiete in der Oderbucht) sowie dem Vertrag vom 7. Dezember 1970 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Polen über die Grundlagen der Normalisierung ihrer gegenseitigen Beziehungen bestimmt. ARTIKEL 2: Die Vertragsparteien erklären, daß die zwischen ihnen bestehende Grenze jetzt und in Zukunft unverletzlich ist und verpflichten sich gegenseitig zur uneingeschränkten Achtung ihrer Souveränität und territorialen Integrität. ARTIKEL 3: Die Vertragsparteien erklären, daß sie gegeneinander keinerlei Gebietsansprüche haben und solche auch in Zukunft nicht erheben werden. ARTIKEL 4: (1) Dieser Vertrag bedarf der Ratifikation; die Ratifikationsurkunden werden so bald wie möglich in Bonn ausgetauscht. (2) Dieser Vertrag tritt am Tage des Austausches der Ratifikationsurkunden in Kraft. Zu Urkund dessen haben die Vertreter der Vertragsparteien diesen Vertrag unterzeichnet und mit Siegeln versehen. Geschehen zu Warschau am 14. November 1990 in zwei Urschriften, jede in deutscher und polnischer Sprache, wobei jeder Wortlaut gleichermaßen verbindlich ist. Für die Bundesrepublik Deutschland Für die Republik Polen Blätter für deutsche und internationale Politik Nr. 12/90

Kontakt Last modified: Fri Apr 26 13:04:20 CEST 2002

http://www.2plus4.de/chronik.php3?date_value=14.11.90&sort=000 -000 24.07.2012 Roetgen - Das Tor zur Eifel - Touristik - Geschichte Seite 1 von 2

Stausee

Nach der endgültigen Niederlage Napoleons gelangte das Gebiet mit der späteren Rheinprovinz durch Beschluß des Wiener Kongresses am 15. April 1815 an Preußen. Im Jahre 1816 schlossen sich die selbständigen Gemeinden Roetgen und Rott zur Bürgermeisterei zusammen. Die selbständige Bürgermeisterei Zweifall, wozu Mulartshütte gehörte, wurde später ebenfalls von Roetgen aus mitverwaltet. 1934 bildeten die drei selbständigen Gemeinden Roetgen, Rott und Zweifall das Amt Roetgen.

Der von Napoleon 1809 aus strategischen und wirtschaftlichen Gründen begonnene Ausbau der heutigen B 258 wurde unter preußischer Herrschaft 1816 - 1818 beendet.

Am 1.7.1885 wurde Roetgen an das Eisenbahnnetz Aachen - St. Vith, angeschlossen. 1909 wurde mit dem Bau der Dreilägerbachtalsperre begonnen. Das Wasser dieses Baches und sein 11 qkm großes Niederschlagsgebiet wurden am Fuße des Struffelt durch den Bau der Sperrmauer gestaut. Weite Teile des Kreises und der Stadt Aachen wurden von der unterhalb der Mauer liegenden Filteranlage mit Trinkwasser versorgt.

Am 15.9.1926 wurde die Dreilägerbachtalsperre durch einen Stollen mit dem Obersee der Rurtalsperre verbunden. Die Bauzeit für den Stollen betrug 21 Monate. Die Staumauer wurde in den Jahren 1990-1993 saniert und zu diesem Zweck die Talsperre entleert. Durch die Abtretung der Kreise Eupen und Malmedy an Belgien nach dem 1. Weltkrieg wurde Roetgen Grenzort. Besonders die Verkehrsverbindung zu den übrigen Orten des Kreises wurde problematisch, die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde war in Frage gestellt.

Am 12. September 1944 um 14.30 Uhr marschierten die Amerikaner, über Petergensfeld kommend, in Roetgen ein. Es war "die erste deutsche Stadt", die von den Amerikanern eingenommen wurde - so berichtete die New York Times am 14.9.1944. Herr Schleicher aus Roetgen wurde von den Amerikanern zum Bürgermeister ernannt.

Bereits im Jahre 1969 schlossen sich die noch selbständigen Gemeinden des Amtes Roetgen freiwillig zu einer Gemeinde zusammen. Durch die kommunale Neugliederung des Aachener Raumes wurde 3 Jahre später - am 1. Januar 1972 - die erneute Änderung vorgenommen. Im Gegensatz zur allgemeinen Vergrößerung von Städten und Gemeinden wurde die bereits bestehende Gemeinde Roetgen durch Abtretung der Ortschaft Zweifall ohne Mulartshütte an die Stadt Stolberg verkleinert. Dies lag jedoch weniger an der jetzigen Struktur der Gemeinde als an ihrer geographischen Lage, wonach eine Zuordnung nach Süden oder Norden nicht günstig erscheint.

Seit dem 1.1.1972 bilden die Ortschaften Roetgen, Rott und Mulartshütte die Gemeinde Roetgen. Um die Funktionen, die ihr als Naherholungsgebiet im Landesentwicklungsplan zugewiesen sind, besser erfüllen zu können, kam die Landesregierung am 1.1.1974 dem Wunsch der Gemeinde nach, indem sie aus Anlaß der Grenzregulierung die Ortsteile Münsterbildchen und Rotterdell der Gemeinde zuordnete.

Die Gemeinde Roetgen umfaßt heute ein Gebiet von 39,18 qkm. Die außerordentliche Beliebtheit der Gemeinde Roetgen als Wohnort macht die Entwicklung ihrer Einwohnerzahl deutlich: 1970: 4799, 1988: 6567, 1990: 7342, 1995; 7900, 1997: 8100 Einwohner. Partnergemeinden sind seit dem Jahre 1975 die Gemeinde Wervicq-Sud in Frankreich und seit dem Jahre 1990 die Gemeinde Neumark im Vogtland.

Zurück 1 2 3

http://www.roetgen.de/lokales/geschichte03.php 22.06.2012 Roetgen - Das Tor zur Eifel - Touristik - Geschichte Seite 2 von 2

http://www.roetgen.de/lokales/geschichte03.php 22.06.2012

Fläche, Bevölkerung - Tabellenabruf - Statistisches Landesamt Baden -Württemberg Seite 1 von 1

Bevölkerung 2008 (bis unter 27 Jahre) und voraussichtliche Entwicklung bis 2030 nach 11 Altersgruppen - ohne Wanderungen -

Büsingen am Hochrhein (Kreis Konstanz)

Insgesamt 2008 1) in % 2010 in % 2015 in % 2020 in % 2025 in % 2030 in % Insgesamt 1419 100 1398 100 1324 100 1255 100 1178 100 1100 100 Altersgruppe unter 1 9 0,6 7 0,5 8 0,6 8 0,6 7 0,6 6 0,5 1 bis unter 3 17 1,2 15 1,1 16 1,2 16 1,3 16 1,4 12 1,1 3 bis unter 5 22 1,6 17 1,2 16 1,2 16 1,3 16 1,4 14 1,3 5 bis unter 6 9 0,6 13 0,9 7 0,5 8 0,6 8 0,7 7 0,6 6 bis unter 10 38 2,7 34 2,4 32 2,4 32 2,5 32 2,7 32 2,9 10 bis unter 12 30 2,1 22 1,6 22 1,7 13 1,0 16 1,4 16 1,5 12 bis unter 14 19 1,3 30 2,1 18 1,4 18 1,4 16 1,4 16 1,5 14 bis unter 16 30 2,1 19 1,4 17 1,3 21 1,7 15 1,3 16 1,5 16 bis unter 18 23 1,6 30 2,1 27 2,0 18 1,4 15 2,5 16 1,5 18 bis unter 21 44 3,1 41 2,9 34 2,6 26 2,1 30 2,5 23 2,1 21 bis unter 27 90 6,3 95 6,8 84 6,3 78 6,2 56 4,8 54 4,9 1) Die der Vorausrechnung zugrunde liegende Ausgangsbevölkerung.

Zur Methode der Vorausrechnung

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2011

http://www.statistik.baden -wuerttemberg.de/SRDB/Tabelle.asp?H=BevoelkGebiet&U ... 25.07.2012 Fläche, Bevölkerung - Tabellenabruf - Statistisches Landesamt Baden -Württemberg Seite 1 von 1

Durchschnittsalter der Bevölkerung sowie Bevölkerung nach ausgewählten Altersgruppen am 31.12.2010

Land Baden-Württemberg

Insgesamt Männlich Weiblich Durchschnittsalter der Bevölkerung in Jahren 42,8 41,6 44,0 Bevölkerung in der Altersgruppe von .. bis unter .. Jahren in % unter 15 14,2 14,8 13,6 15 - 25 11,8 12,2 11,3 25 - 45 26,6 27,2 26,0 45 - 65 28,0 28,6 27,4 65 und mehr 19,4 17,1 21,7

Tabelle abrufen für die Jahre: 1995 » 1996 » 1997 » 1998 » 1999 » 2000 » 2001 » 2002 » 2003 » 2004 » 2005 » 2006 » 2007 » 2008 » 2009 2010

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2011

http://www.statistik.baden -wuerttemberg.de/SRDB/Tabelle.asp?H=BevoelkGebiet&U ... 25.07.2012 Fläche, Bevölkerung - Tabellenabruf - Statistisches Landesamt Baden -Württemberg Seite 1 von 1

Durchschnittsalter der Bevölkerung sowie Bevölkerung nach ausgewählten Altersgruppen am 31.12.2010

Büsingen am Hochrhein (Kreis Konstanz)

Insgesamt Männlich Weiblich Durchschnittsalter der Bevölkerung in Jahren 50,7 50,2 51,2 Bevölkerung in der Altersgruppe von .. bis unter .. Jahren in % unter 15 10,2 10,7 9,8 15 - 25 8,7 9,0 8,3 25 - 45 16,8 17,0 16,7 45 - 65 30,7 30,2 31,2 65 und mehr 33,5 33,1 34,0

Tabelle abrufen für die Jahre: 1995 » 1996 » 1997 » 1998 » 1999 » 2000 » 2001 » 2002 » 2003 » 2004 » 2005 » 2006 » 2007 » 2008 » 2009 2010

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2011

http://www.statistik.baden -wuerttemberg.de/SRDB/Tabelle.asp?H=BevoelkGebiet&U ... 25.07.2012 Durchschnittsalter der Bevölkerung im Südwesten auf 42,8 Jahre angestiegen - Stati ... Seite 1 von 6

Stuttgart, 25. August 2011 – Nr. 294/2011 Durchschnittsalter der Bevölkerung im Südwesten auf 42,8 Jahre angestiegen Älteste Bevölkerung im Stadtkreis Baden-Baden, jüngste im Landkreis Tübingen – Redaktionsservice zum Durchschnittsalter für alle 1 102 Gemeinden Die Alterung der Bevölkerung in Baden-Württemberg setzt sich weiter fort. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes waren die Einwohner des Landes zum Jahresende 2010 im Durchschnitt 42,8 Jahre alt. Seit Mitte der 1990er-Jahre bis zum Jahr 2003 lag der jährliche Anstieg bei etwa 0,2 Jahren. Abgesehen vom Jahr 2008 fiel danach die Zunahme des Durchschnittsalters gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Jahre etwas höher aus (vgl. Schaubild 1). Das Alter der männlichen Bevölkerung lag Ende 2010 im Durchschnitt bei 41,6 Jahren. Maßgeblich bedingt durch die im Allgemeinen niedrigere Lebenserwartung waren die Männer somit durchschnittlich um 2,4 Jahre jünger als die baden -württembergischen Frauen (44 Jahre). Nach wie vor deutliche regionale Unterschiede ergaben die Berechnungen des Durchschnittsalters für die 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg, wie das Statistische Landesamt weiter mitteilte. Hierbei lebt im Stadtkreis Baden-Baden , unverändert gegenüber den zurückliegenden Jahren, mit durchschnittlich 47,5 Jahren die älteste Bevölkerung (Frauen: 49,3 Jahre, Männer: 45,5 Jahre). Dagegen hat die im Durchschnitt jüngste Bevölkerung (40,9 Jahre), wie in den Vorjahren auch, der Landkreis Tübingen aufzuweisen (vgl. Schaubild 2), was unter anderem auf einen hohen Anteil an Studierenden zurückzuführen ist. Für die 1 102 Gemeinden Baden-Württembergs fielen die regionalen Unterschiede beim Durchschnittsalter sogar noch höher aus als auf der Ebene der Stadt- und Landkreise. Hierbei wiesen zum Jahresende 2010 drei kleinere Kommunen ein durchschnittliches Alter ihrer Einwohner auf, das unter 37 Jahren liegt. In der Gemeinde Wörnersberg (Landkreis Freudenstadt) lebt mit einem Altersdurchschnitt von 36 Jahren, wie in den beiden letzten Jahren, die jüngste Bevölkerung des Landes. Es folgten die Kommunen Riedhausen (36,2 Jahre), Fleischwangen (36,6 Jahre) und Boms (37,3 Jahre) – alle aus dem Landkreis Ravensburg. Auf der anderen Seite der Skala haben insgesamt 8 Gemeinden den hohen Wert der Stadt Baden-Baden (47,5 Jahre) noch übertroffen. Dies waren mit 48,4 Jahren die Gemeinden Ibach (Landkreis Waldshut) und Beuron (Landkreis Sigmaringen), die vom Kurbetrieb geprägten Kommunen Bad Dürrheim (48,5 Jahre) im Schwarzwald-Baar-Kreis, Bad Herrenalb (48,8 Jahre) im Landkreis Calw, Badenweiler (49,5 Jahre) im Landkreis Breisgau- Hochschwarzwald, das zum Jahresende 2010 noch bestehende und bewohnte, gemeindefreie Gebiet »Gutsbezirk Münsingen « (50 Jahre) im Landkreis Reutlingen sowie die Ex- bzw. Enklave Büsingen am Hochrhein (50,7 Jahre) im Landkreis Konstanz. Die Ende 2010 älteste Bevölkerung im Land mit im Durchschnitt 50,8 Jahren hat, wie in den beiden Vorjahren, die Gemeinde Untermarchtal im Alb-Donau-Kreis, deren Ergebnis sicherlich wesentlich von den Bewohnern des dort ansässigen Klosters geprägt wird. Die starken regionalen Unterschiede beim Altersdurchschnitt haben vielfältige Ursachen. Maßgeblichen Einfluss auf die Altersstruktur und damit auch auf das Durchschnittsalter der Bevölkerung hat die Geburtenrate. Ebenso bestimmen die Anzahl der Wanderungsbewegungen von Familien mit Kindern sowie die zuvor genannten Sondereinflüsse, wie ein hoher Anteil an Studierenden, der Sitz eines Klosters oder die Prägung einer Kommune durch Kurbetrieb, die Höhe des Durchschnittsalters in einem Teilraum. Sowohl eine hohe Geburtenrate als auch der Zuzug junger Menschen wirken sich hierbei »dämpfend« auf den Alterungsprozess aus. Auch wenn die Bevölkerungsentwicklung insgesamt in den Gemeinden bzw. Stadt- und Landkreisen Baden- Württembergs unterschiedlich ausfällt, wird die Zahl der älteren Menschen in Zukunft absolut als auch relativ im Vergleich zur Zahl junger Menschen ansteigen. Damit steigt auch das Durchschnittsalter im Südwesten weiter an und es ergeben sich so genannte Basiseffekte: In Gebieten mit einer heute noch jungen Bevölkerung wird der Alterungsprozess in der Regel dynamischer verlaufen. Dies ist dadurch begründet, dass derzeit stark besetzte jüngere Altersjahrgänge in ein höheres Alter hineinwachsen und nicht durch nachwachsende Generationen »ausgeglichen« werden. Dagegen wird in Gebieten, die bereits heute einen hohen Altersdurchschnitt aufweisen (z. B. Stadtkreis Baden-Baden), die Alterung eher langsamer ablaufen.

http://www.statistik -bw.de/Pressemitt/2011294.asp 25.07.2012 Durchschnittsalter der Bevölkerung im Südwesten auf 42,8 Jahre angestiegen - Stati ... Seite 2 von 6

http://www.statistik -bw.de/Pressemitt/2011294.asp 25.07.2012 Durchschnittsalter der Bevölkerung im Südwesten auf 42,8 Jahre angestiegen - Stati ... Seite 3 von 6

Entwicklung des Durchschnittsalters der Bevölkerung in Baden-Württemberg seit 1995 Jahr Durchschnittsalter 1995 39,3 1996 39,4 1997 39,6 1998 39,8 1999 40,0 2000 40,2 2001 40,4 2002 40,6 2003 40,8 2004 41,1 2005 41,4 2006 41,7 2007 42,0 2008 42,2 2009 42,5 2010 42,8

http://www.statistik -bw.de/Pressemitt/2011294.asp 25.07.2012 Durchschnittsalter der Bevölkerung im Südwesten auf 42,8 Jahre angestiegen - Stati ... Seite 4 von 6

http://www.statistik -bw.de/Pressemitt/2011294.asp 25.07.2012 Durchschnittsalter der Bevölkerung im Südwesten auf 42,8 Jahre angestiegen - Stati ... Seite 5 von 6

Durchschnittsalter der Bevölkerung in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs am 31.12.2010 Stadt- und Landkreise Durchschnittsalter in Jahren Tübingen (LKR) 40,9 im Breisgau (SKR) 41,0 Biberach (LKR) 41,4 Heidelberg (SKR) 41,4 Alb-Donau-Kreis (LKR) 41,7 Schwäbisch Hall (LKR) 42,0 Ravensburg (LKR) 42,0 Ulm (SKR) 42,1 (LKR) 42,1 Hohenlohekreis (LKR) 42,1 Tuttlingen (LKR) 42,1 Sigmaringen (LKR) 42,2 Ostalbkreis (LKR) 42,5 Böblingen LKR) 42,5 Ludwigsburg (LKR) 42,6 Stuttgart (SKR) 42,6 Freudenstadt (LKR) 42,6 Reutlingen (LKR) 42,8 (SKR) 42,8 Baden-Württemberg 42,8 Emmendingen (LKR) 42,8 Rottweil (LKR) 42,8 Ortenaukreis (LKR) 42,9 Heilbronn (SKR) 42,9 Calw (LKR) 43,0 Lörrach (LKR) 43,0 Mannheim (SKR) 43,0 Esslingen (LKR) 43,0 Waldshut (LKR) 43,0 Enzkreis (LKR) 43,1 Rems-Murr-Kreis (LKR) 43,1 Breisgau-Hochschwarzwald (LKR) 43,2 Konstanz (LKR) 43,3 Karlsruhe (LKR) 43,3 Neckar--Kreis (LKR) 43,3 Pforzheim (SKR) 43,4 Bodenseekreis (LKR) 43,4 Göppingen (LKR) 43,5 Rhein-Neckar-Kreis (LKR) 43,5 (LKR) 43,6 (LKR) 43,7 Heidenheim (LKR) 43,8 Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR) 43,9 Main-Tauber-Kreis (LKR) 43,9 Baden-Baden (SKR) 47,5

http://www.statistik -bw.de/Pressemitt/2011294.asp 25.07.2012 Durchschnittsalter der Bevölkerung im Südwesten auf 42,8 Jahre angestiegen - Stati ... Seite 6 von 6

Weitere Informationen

• Regionaldaten: Durchschnittsalter der Bevölkerung sowie Bevölkerung i nach ausgewählten Altersgruppen • Interaktive Karten: Durchschnittsalter der Bevölkerung Redaktionsservice: Auf Wunsch erhalten Sie regionale Ergebnisse zum Durchschnittsalter aus der Struktur- und Regionaldatenbank (SRDB) des Landesinformationssystems (LIS) Baden-Württemberg über den Zentralen Auskunftsdienst des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg Auskunftsdienst Tel.: 0711-641-2833 Fax: 0711-641-2973 E-Mail: Auskunftsdienst Pressestelle Tel.: 0711/641-2451 E-Mail: Pressestelle Fachliche Rückfragen Thomas Hoffmann Tel.: 0711/641-2102 E-Mail: Thomas Hoffmann

URI: http://www.statistik-bw.de/Pressemitt/2011294.asp Ihre Pressemitteilung per Mail! Tragen Sie sich bitte einfach in den automatischen Mail-Versand ein. Senden Sie uns unter [email protected] ihre bisherige Postadresse mit der Bitte um Streichung zu. Vielen Dank. Ihre Pressestelle im Statistischen Landesamt

Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg . Nachdruck mit Quellenangabe erwünscht.

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2011

http://www.statistik -bw.de/Pressemitt/2011294.asp 25.07.2012 Fläche, Bevölkerung - Tabellenabruf - Statistisches Landesamt Baden -Württemberg Seite 1 von 1

Gemeindegebiet, Bevölkerung und Bevölkerungsdichte 1997 bis 2010 (jährlich) Fortschreibungen (31.12.)

Büsingen am Hochrhein (Kreis Konstanz)

Gemeindegebiet Bevölkerung Bevölkerungsdichte Jahr ha insgesamt Einw./qkm Landeswert 1997 762 1 456 191 291 1998 762 1 496 196 292 1999 762 1 464 192 293 2000 762 1 479 194 294 2001 762 1 497 196 297 2002 762 1 455 191 298 2003 762 1 464 192 299 2004 762 1 457 191 300 2005 762 1 429 187 300 2006 762 1 445 190 300 2007 762 1 449 190 301 2008 762 1 419 186 301 2009 762 1 435 188 301 2010 762 1 396 183 301 Tabelle abrufen für die Jahre: 1961 - 1971 » 1972 - 1984 » 1985 - 1996 » 1997 - 2010 » seit 2011

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2011

http://www.statistik.baden -wuerttemberg.de/SRDB/Tabelle.asp?H=BevoelkGebiet&U ... 25.07.2012 Schulden*) der Gemeinden und deren Eigenbetriebe in Baden-Württemberg am 31. Dezember 2011 Gemeinden und Gemeindena EWZ Eigenbetrieb Eigenbetrieb AGS me 30.06.2011 Gemeinden e e beim öffentlichen beim beim nicht- beim beim nicht- und nicht- öffentlichen öffentlichen öffentlichen öffentlichen öffentlichen Bereich Bereich Bereich Bereich Bereich Anzahl Euro 111000 Stuttgart, Landeshauptstadt609256 0 47081 201617 386025 634724 115001 Aidlingen 9015 0 299 2022 506 2826 115002 Altdorf 4544 0 2178 0 0 2178 115003 Böblingen, Stadt 46700 0 3600 0 20184 23784 115004 Bondorf 5881 0 474 0 0 474 115010 Deckenpfronn 3202 33 514 0 44 590 115013 Ehningen 7928 0 2186 4812 2431 9429 115015 Gärtringen 12214 50 3859 0 4368 8278 115016 Gäufelden 9306 0 2178 505 537 3221 115021 Herrenberg, Stadt 31254 0 10708 0 13549 24257 115022 Hildrizhausen 3590 0 512 50 245 807 115024 Holzgerlingen, Stadt 12694 0 371 0 6007 6379 115028 Leonberg, Stadt 45235 790 62083 3082 4969 70925 115029 Magstadt 8947 0 0 150 2401 2551 115034 Mötzingen 3675 0 1113 0 0 1113 115037 Nufringen 5392 0 0 0 0 0 115041 Renningen, Stadt 17347 0 987 398 3755 5140 115042 Rutesheim 10268 0 16 818 242 1075 115044 Schönaich 9665 192 7888 0 6237 14317 115045 Sindelfingen, Stadt 60419 1200 0 0 49508 50708 115046 Steinenbronn 6114 0 759 0 0 759 115048 Waldenbuch, Stadt 8541 0 2815 134 1570 4519 115050 Weil der Stadt, Stadt 18910 4220 6446 0 4638 15304 115051 Weil im Schönbuch 9848 0 2239 5434 4083 11756 115052 Weissach 7431 0 164 1994 0 2158 115053 Jettingen 7496 229 0 2179 0 2408 115054 Grafenau 6544 0 5479 0 1716 7195 116004 Altbach 5851 288 0 667 0 955 116005 Altdorf 1484 0 88 0 0 88 116006 Altenriet 1905 13 929 0 0 942 116007 Baltmannsweiler 5556 0 0 0 0 0 116008 Bempflingen 3334 0 436 0 0 436 116011 Beuren 3348 0 3248 0 4760 8008 116012 Bissingen an der Teck 3511 0 1756 0 816 2573 116014 Deizisau 6471 0 123 1009 1268 2399 116015 Denkendorf 10470 358 0 941 0 1299 116016 Dettingen unter Teck 5711 0 849 31 2573 3452 116018 Erkenbrechtsweiler 2098 0 1152 0 546 1698 116019 Esslingen am Neckar, 91947Stadt 0 57613 5818 221501 284932 116020 Frickenhausen 8761 1500 975 78 14026 16578 116022 Großbettlingen 4209 0 1611 0 2156 3766 116027 Hochdorf 4685 0 1998 0 1651 3650 116029 Holzmaden 2122 0 0 0 144 144 116033 Kirchheim unter Teck,39906 Stadt 0 7481 9211 2896 19587 116035 Köngen 9660 17 0 82 16663 16763 116036 Kohlberg 2268 0 1175 0 839 2013 116037 Lichtenwald 2465 0 451 0 849 1300 116041 Neckartailfingen 3753 0 3643 0 0 3643 116042 Neckartenzlingen 6223 7 3467 0 973 4447 116043 Neidlingen 1815 1563 149 0 693 2405 116046 Neuffen, Stadt 6123 0 311 2601 3556 6467 116047 Neuhausen auf den Fildern11347 0 3222 529 1301 5052 116048 Notzingen 3575 0 809 491 274 1574 116049 Nürtingen, Stadt 40371 7600 5000 0 0 12600 116050 Oberboihingen 5377 0 848 0 764 1612 116053 Ohmden 1707 163 437 91 123 813 116054 Owen, Stadt 3445 0 411 1804 1631 3845 116056 Plochingen, Stadt 14048 557 9450 2945 12934 25886 116058 Reichenbach an der Fils7911 0 3909 715 10579 15203 116063 Schlaitdorf 1787 0 382 0 0 382 116068 Unterensingen 4558 247 0 1758 0 2005 116070 Weilheim an der Teck, 9468Stadt 2112 419 1685 6729 10944 116071 Wendlingen am Neckar,16007 Stadt 0 555 1497 12038 14090 116072 Wernau (Neckar), Stadt12415 2568 806 5757 6577 15707 116073 Wolfschlugen 6311 0 4993 0 534 5526 116076 Aichwald 7506 0 0 592 0 592 116077 Filderstadt, Stadt 44516 0 0 138 5553 5691 116078 Leinfelden-Echterdingen,37338 Stadt 2651 133 2693 41270 46747 116079 Lenningen 8130 0 0 7152 3234 10385 116080 Ostfildern, Stadt 36327 176 10925 972 28058 40132 116081 Aichtal, Stadt 9682 0 3500 0 0 3500 117001 Adelberg 2003 0 927 992 3802 5721 117002 Aichelberg 1257 577 0 0 0 577 117003 Albershausen 4308 0 0 655 0 655 117006 Bad Ditzenbach 3665 0 4351 0 5254 9605 117007 Bad Überkingen 3836 0 2087 0 0 2087 117009 Birenbach 1869 22 536 0 0 558 117010 Böhmenkirch 5540 0 1760 0 7064 8824 117011 Börtlingen 1767 200 669 0 0 869 117012 Bad Boll 5202 0 0 0 871 871 117014 Deggingen 5442 0 4010 0 5227 9237 117015 Donzdorf, Stadt 10809 0 11563 3275 14190 29028 117016 Drackenstein 435 0 40 0 0 40 117017 Dürnau 2071 0 999 0 0 999 117018 Ebersbach an der Fils,15306 Stadt 0 3377 6927 12280 22584 117019 Eislingen/Fils, Stadt 20337 0 380 311 376 1067 117020 Eschenbach 2201 0 77 0 0 77 117023 Gammelshausen 1460 0 973 0 0 973 117024 Geislingen an der Steige,26796 Stadt 296 9574 0 40275 50146 117025 Gingen an der Fils 4299 0 0 0 383 383 117026 Göppingen, Stadt 56827 0 37743 24522 73578 135842 117028 Gruibingen 2070 0 1271 0 1014 2285 117029 Hattenhofen 2940 0 0 1715 1954 3669 117030 Heiningen 5232 11 1156 0 0 1167 117031 Hohenstadt 719 0 718 0 0 718 117033 Kuchen 5503 0 0 0 293 293 117035 Mühlhausen im Täle 970 0 1343 0 0 1343 117037 Ottenbach 2427 0 1800 0 0 1800 117038 Rechberghausen 5369 8 2978 25 627 3639 117042 Salach 7718 228 4662 0 0 4890 117043 Schlat 1713 0 210 0 0 210 117044 Schlierbach 3770 0 82 0 0 82 117049 Süßen, Stadt 9923 0 3960 131 1612 5702 117051 Uhingen, Stadt 13545 0 1855 0 2471 4327 117053 Wäschenbeuren 3980 145 500 0 0 645 117055 Wangen 3143 0 1768 0 0 1768 117058 Wiesensteig, Stadt 2102 6 803 0 0 810 117060 Zell unter Aichelberg 3026 0 1047 0 0 1047 117061 Lauterstein, Stadt 2687 0 790 0 0 790 118001 Affalterbach 4578 0 0 3736 0 3736 118003 Asperg, Stadt 13185 0 6040 0 4310 10350 118006 Benningen am Neckar 5795 0 794 0 3937 4731 118007 Besigheim, Stadt 11951 0 4386 0 10813 15200 118010 Bönnigheim, Stadt 7495 2601 1552 1590 318 6062 118011 Ditzingen, Stadt 24543 0 0 4640 15797 20437 118012 Eberdingen 6513 0 0 0 0 0 118014 Erdmannhausen 4734 0 0 325 1677 2002 118015 Erligheim 2716 13 329 0 0 343 118016 Freudental 2408 0 702 0 0 702 118018 Gemmrigheim 3961 0 0 0 0 0 118019 Gerlingen, Stadt 19092 0 3413 170 2806 6388 118021 Großbottwar, Stadt 8148 53 2388 216 1283 3941 118027 Hemmingen 7326 0 0 1711 2194 3905 118028 Hessigheim 2244 0 663 0 0 663 118040 Kirchheim am Neckar 5197 0 7621 1001 4107 12730 118046 Kornwestheim, Stadt 31391 222 6 13646 3139 17014 118047 Löchgau 5349 0 759 0 383 1141 118048 Ludwigsburg, Stadt 88051 0 9196 27454 16766 53416 118049 Marbach am Neckar, Stadt15487 26 3242 166 20144 23578 118050 Markgröningen, Stadt14440 0 7138 5001 18479 30618 118051 Möglingen 10726 0 373 0 772 1145 118053 Mundelsheim 3169 0 1456 0 1388 2844 118054 Murr 6190 0 0 0 0 0 118059 Oberriexingen, Stadt 3162 0 499 0 410 909 118060 Oberstenfeld 7891 0 3940 0 2704 6645 118063 Pleidelsheim 6273 83 1631 0 8199 9912 118067 Schwieberdingen 11504 0 546 0 1375 1921 118068 Sersheim 5297 0 0 0 0 0 118070 Steinheim an der Murr,12024 Stadt 0 578 1925 7640 10143 118071 Tamm 12310 74 7097 660 15595 23426 118073 Vaihingen an der Enz, 28823Stadt 0 22544 0 10916 33460 118074 Walheim 2972 0 959 0 0 959 118076 Sachsenheim, Stadt 17756 0 4909 0 3638 8548 118077 Ingersheim 6021 0 1066 40 96 1202 118078 Freiberg am Neckar, Stadt15770 448 6916 1748 16915 26026 118079 Bietigheim-Bissingen, 42860Stadt 0 0 0 0 0 118080 Korntal-Münchingen, 18667Stadt 64 4559 164 2976 7763 118081 Remseck am Neckar, Stadt23506 0 3405 1795 19405 24604 119001 Alfdorf 7151 0 1900 106 24 2030 119003 Allmersbach im Tal 4734 0 459 0 2330 2790 119004 Althütte 4179 0 0 0 0 0 119006 Auenwald 6892 0 2127 68 2265 4460 119008 Backnang, Stadt 35408 0 6465 30504 18491 55460 119018 Burgstetten 3394 43 1250 10 889 2193 119020 Fellbach, Stadt 44776 0 11982 2718 23690 38390 119024 Großerlach 2470 0 1687 0 0 1687 119037 Kaisersbach 2644 0 851 0 0 851 119038 Kirchberg an der Murr 3667 0 910 0 0 910 119041 Korb 10315 0 0 2631 8117 10748 119042 Leutenbach 10928 0 1694 0 1021 2715 119044 Murrhardt, Stadt 13883 0 7906 0 8000 15906 119053 Oppenweiler 4083 0 0 1063 0 1063 119055 Plüderhausen 9303 0 6182 2289 6773 15244 119061 Rudersberg 11338 16 435 8345 8080 16876 119067 Schorndorf, Stadt 39371 0 10647 3139 9539 23325 119068 Schwaikheim 9302 20 880 125 2633 3658 119069 Spiegelberg 2135 481 1027 0 0 1509 119075 Sulzbach an der Murr 5308 1560 920 0 0 2480 119076 Urbach 8692 135 1219 0 997 2351 119079 Waiblingen, Stadt 53140 0 35814 31544 10646 78004 119083 Weissach im Tal 7035 0 0 0 731 731 119084 Welzheim, Stadt 10990 0 3680 0 846 4527 119085 Winnenden, Stadt 27598 0 407 0 0 407 119086 Winterbach 7702 0 1578 352 1511 3441 119087 Aspach 8173 0 3781 3414 8962 16157 119089 Berglen 5968 0 711 665 1315 2691 119090 Remshalden 13361 0 3820 166 7518 11503 119091 Weinstadt, Stadt 26438 340 3829 2559 22836 29564 119093 Kernen im Remstal 15315 0 0 615 2337 2952 121000 Heilbronn, Stadt 123774 0 33614 14100 123105 170819 125001 Abstatt 4470 0 1413 0 182 1596 125005 Bad Friedrichshall, Stadt18713 0 2613 5214 20626 28453 125006 Bad Rappenau, Stadt 20597 4764 2637 16828 9096 33326 125007 Bad Wimpfen, Stadt 6921 0 6522 0 934 7456 125008 Beilstein, Stadt 6112 0 1450 0 1182 2632 125013 Brackenheim, Stadt 15193 0 0 0 5479 5479 125017 Cleebronn 2699 441 800 0 0 1241 125021 Eberstadt 3167 0 0 1020 0 1020 125024 Ellhofen 3358 0 0 414 562 976 125026 Eppingen, Stadt 21335 0 4627 5500 11281 21409 125027 Erlenbach 4951 0 0 617 213 830 125030 Flein 6683 0 166 44 2344 2553 125034 Gemmingen 4912 47 1909 0 0 1956 125038 Güglingen, Stadt 6063 0 990 698 1309 2997 125039 Gundelsheim, Stadt 7190 653 2513 0 1986 5152 125046 Ilsfeld 8534 0 2999 0 11160 14159 125047 Ittlingen 2389 0 1802 0 0 1802 125048 Jagsthausen 1616 33 0 0 0 33 125049 Kirchardt 5468 0 4444 0 0 4444 125056 Lauffen am Neckar, Stadt10977 803 3321 0 0 4124 125057 Lehrensteinsfeld 2195 0 0 292 0 292 125058 Leingarten 10782 0 4504 1547 1271 7322 125059 Löwenstein, Stadt 3130 0 0 0 536 536 125061 Massenbachhausen 3494 0 382 1562 3203 5147 125063 Möckmühl, Stadt 8103 0 0 0 0 0 125065 Neckarsulm, Stadt 26532 0 0 2077 18164 20241 125066 Neckarwestheim 3476 0 0 0 0 0 125068 Neudenau, Stadt 5173 29 1500 1945 2968 6442 125069 Neuenstadt am Kocher,9644 Stadt 0 1126 0 1834 2960 125074 Nordheim 7475 358 89 0 940 1387 125078 Oedheim 5961 0 0 622 352 974 125079 Offenau 2672 0 1185 0 0 1185 125081 Pfaffenhofen 2363 0 349 0 0 349 125084 Roigheim 1448 0 479 0 1285 1764 125086 Schwaigern, Stadt 11034 18 3881 3 2955 6857 125087 Siegelsbach 1629 0 0 791 1787 2578 125094 Talheim 4805 0 0 0 0 0 125096 Untereisesheim 4134 0 1448 0 0 1448 125098 Untergruppenbach 7874 0 2924 76 1038 4038 125102 Weinsberg, Stadt 11530 0 0 4805 0 4805 125103 Widdern, Stadt 1913 0 95 400 626 1121 125107 Wüstenrot 6612 0 3798 0 4675 8473 125108 Zaberfeld 3901 0 0 0 0 0 125110 Obersulm 13900 45 4426 7256 9256 20982 125111 Hardthausen am Kocher3950 0 1304 0 0 1304 125113 Langenbrettach 3661 0 0 0 0 0 126011 Bretzfeld 12134 177 0 3233 0 3410 126020 Dörzbach 2452 0 4654 89 624 5367 126028 Forchtenberg, Stadt 4961 23 109 0 0 131 126039 Ingelfingen, Stadt 5695 0 4067 1185 1375 6627 126045 Krautheim, Stadt 4713 0 5832 0 5327 11159 126046 Künzelsau, Stadt 14815 0 0 9310 12062 21372 126047 Kupferzell 5828 0 3405 0 0 3405 126056 Mulfingen 3725 0 3753 0 0 3753 126058 Neuenstein, Stadt 6242 1565 1281 0 0 2846 126060 Niedernhall, Stadt 3931 0 653 0 0 653 126066 Öhringen, Stadt 23040 9104 12543 26698 23067 71412 126069 Pfedelbach 8976 220 274 0 0 494 126072 Schöntal 5679 0 0 0 0 0 126085 Waldenburg, Stadt 3008 32 4541 0 0 4573 126086 Weißbach 2091 0 0 0 0 0 126094 Zweiflingen 1804 0 0 0 0 0 127008 Blaufelden 5195 2727 1920 0 0 4647 127009 Braunsbach 2319 15 3847 0 325 4187 127012 Bühlertann 3061 26 1180 0 0 1206 127013 Bühlerzell 2116 24 2807 0 0 2831 127014 Crailsheim, Stadt 33038 0 28209 0 0 28209 127023 Fichtenberg 2818 0 0 0 0 0 127025 Gaildorf, Stadt 12343 0 3585 6766 6113 16464 127032 Gerabronn, Stadt 4276 0 2507 0 0 2507 127043 Ilshofen, Stadt 6309 0 1745 0 0 1745 127046 Kirchberg an der Jagst, 4288Stadt 0 7350 0 0 7350 127047 Langenburg, Stadt 1781 29 3877 0 1686 5592 127052 Mainhardt 5717 60 3907 413 1755 6135 127056 Michelbach an der Bilz3363 12 2166 0 0 2179 127059 Michelfeld 3708 31 0 0 0 31 127062 Oberrot 3662 0 449 0 0 449 127063 Obersontheim 4733 8 3187 0 0 3195 127071 Rot am See 5247 26 1009 0 0 1035 127073 Satteldorf 5199 0 0 0 0 0 127075 Schrozberg, Stadt 5830 103 6328 0 686 7117 127076 Schwäbisch Hall, Stadt37207 0 0 9160 40488 49648 127079 Sulzbach-Laufen 2526 0 952 0 0 952 127086 Untermünkheim 2994 306 26 0 0 332 127089 Vellberg, Stadt 4222 46 1922 0 0 1968 127091 Wallhausen 3775 1 7793 0 0 7794 127099 Wolpertshausen 2033 0 4699 0 0 4699 127100 Rosengarten 5114 29 2041 0 1013 3083 127101 Kreßberg 3786 0 2603 0 0 2603 127102 Fichtenau 4515 0 4068 0 0 4068 127103 Frankenhardt 4670 35 4679 0 0 4714 127104 Stimpfach 2934 0 2910 0 0 2910 128006 Assamstadt 2071 0 2017 0 0 2017 128007 Bad Mergentheim, Stadt22414 205 14042 3689 30505 48442 128014 Boxberg, Stadt 6947 1316 1058 755 194 3323 128020 Creglingen, Stadt 4659 39 2370 0 8177 10586 128039 Freudenberg, Stadt 3865 0 6408 0 0 6408 128045 Großrinderfeld 4036 0 2555 0 0 2555 128047 Grünsfeld, Stadt 3684 0 2901 0 0 2901 128058 Igersheim 5664 847 4316 0 0 5163 128061 Königheim 3135 0 4039 0 0 4039 128064 Külsheim, Stadt 5480 104 5944 0 0 6048 128082 Niederstetten, Stadt 5198 0 2188 0 5478 7666 128115 Tauberbischofsheim, Stadt13108 0 3396 6366 20767 30528 128126 Weikersheim, Stadt 7384 0 6570 0 12741 19311 128128 Werbach 3451 0 260 0 0 260 128131 Wertheim, Stadt 23561 4145 9455 0 22627 36227 128137 Wittighausen 1699 0 1175 0 0 1175 128138 Ahorn 2252 0 2048 0 0 2048 128139 Lauda-Königshofen, Stadt14575 0 14583 0 4228 18812 135010 Dischingen 4402 0 1040 863 3320 5223 135015 Gerstetten 11659 554 1980 1687 16622 20842 135016 Giengen an der Brenz,19393 Stadt 261 16565 0 20752 37578 135019 Heidenheim an der Brenz,48246 Stadt 809 46191 0 0 47000 135020 Herbrechtingen, Stadt13048 830 2610 0 0 3440 135021 Hermaringen 2305 0 1766 0 1012 2778 135025 Königsbronn 7045 7 1952 138 6470 8568 135026 Nattheim 6240 13 3112 0 2876 6001 135027 Niederstotzingen, Stadt4595 0 1568 0 0 1568 135031 Sontheim an der Brenz5523 42 5873 0 1535 7450 135032 Steinheim am Albuch 8503 0 1579 16 13597 15192 136002 Abtsgmünd 7384 0 5526 0 2234 7760 136003 Adelmannsfelden 1819 0 1540 0 0 1540 136007 Bartholomä 2136 0 142 0 0 142 136009 Böbingen an der Rems 4612 0 0 0 0 0 136010 Bopfingen, Stadt 12134 144 5837 0 3322 9302 136015 Durlangen 2867 6 3680 0 0 3686 136018 Ellenberg 1691 0 363 0 0 363 136019 Ellwangen (Jagst), Stadt24585 123 6030 142 13409 19703 136020 Eschach 1787 0 1039 0 0 1039 136021 Essingen 6380 363 351 330 696 1739 136024 Göggingen 2445 0 317 0 0 317 136027 Gschwend 4960 0 1431 0 0 1431 136028 Heubach, Stadt 10023 0 8533 0 2862 11395 136029 Heuchlingen 1845 0 8 0 0 8 136033 Hüttlingen 5876 0 3230 0 0 3230 136034 Iggingen 2553 0 312 0 0 312 136035 Jagstzell 2399 50 1354 0 0 1404 136037 Kirchheim am Ries 1901 0 1178 0 0 1178 136038 Lauchheim, Stadt 4676 67 3271 0 0 3338 136040 Leinzell 2094 132 2083 837 383 3435 136042 Lorch, Stadt 11032 215 820 0 0 1035 136043 Mögglingen 4195 0 278 0 0 278 136044 Mutlangen 6574 37 4375 0 0 4412 136045 Neresheim, Stadt 7968 0 5748 80 1302 7130 136046 Neuler 3158 0 1743 0 0 1743 136049 Obergröningen 454 0 366 0 0 366 136050 Oberkochen, Stadt 7776 274 2 0 0 275 136060 Rosenberg 2602 0 963 0 0 963 136061 Ruppertshofen 1824 23 1540 0 0 1563 136062 Schechingen 2357 0 1436 0 0 1436 136065 Schwäbisch Gmünd, Stadt59735 5 77368 0 67504 144877 136066 Spraitbach 3357 0 1878 0 0 1878 136068 Stödtlen 1998 0 764 0 0 764 136070 Täferrot 1042 0 1046 0 0 1046 136071 Tannhausen 1856 0 1282 0 0 1282 136075 Unterschneidheim 4582 12 2474 0 0 2486 136079 Waldstetten 7139 0 1723 0 1627 3350 136082 Westhausen 5864 0 2412 0 0 2412 136084 Wört 1370 0 0 0 0 0 136087 Riesbürg 2201 858 1063 0 0 1922 136088 Aalen, Stadt 66193 1237 65096 0 47315 113648 136089 Rainau 3277 0 1582 0 0 1582 211000 Baden-Baden, Stadt 54432 0 24840 0 66604 91445 212000 Karlsruhe, Stadt 295062 32179 123370 0 0 155549 215007 Bretten, Stadt 28375 18 29280 4915 7942 42155 215009 Bruchsal, Stadt 43308 0 28017 0 43443 71460 215017 Ettlingen, Stadt 38536 0 4027 6464 35642 46133 215021 Forst 7879 0 1146 0 922 2069 215025 Gondelsheim 3352 23 1511 0 0 1534 215029 Hambrücken 5473 199 928 0 0 1127 215039 Kronau 5531 348 1441 0 576 2365 215040 Kürnbach 2281 0 1737 0 0 1737 215046 14636 6428 2920 327 3276 12951 215047 Marxzell 5337 0 949 41 1119 2109 215059 Oberderdingen 10416 0 11889 0 13435 25324 215064 Östringen, Stadt 12820 0 11674 4821 16224 32720 215066 Philippsburg, Stadt 12328 0 0 0 1550 1550 215082 Sulzfeld 4650 0 4048 1123 570 5741 215084 Ubstadt-Weiher 12897 67 1135 5684 11143 18029 215089 Walzbachtal 9164 89 3999 0 6778 10867 215090 Weingarten (Baden) 9996 0 4057 0 7442 11499 215094 Zaisenhausen 1691 0 411 0 0 411 215096 Karlsbad 15741 1293 9187 0 5398 15878 215097 Kraichtal, Stadt 14846 40 5402 0 18759 24201 215099 Graben-Neudorf 11578 0 873 0 7608 8481 215100 Bad Schönborn 12536 103 4990 322 1696 7111 215101 Pfinztal 17850 0 17221 0 5054 22274 215102 Eggenstein-Leopoldshafen16019 0 958 7872 7800 16629 215103 Karlsdorf-Neuthard 10008 240 1294 280 3508 5322 215105 Linkenheim-Hochstetten11961 0 0 480 0 480 215106 Waghäusel, Stadt 20657 0 6040 0 0 6040 215107 Oberhausen-Rheinhausen9537 0 0 3416 3221 6637 215108 Rheinstetten, Stadt 20547 16 3522 0 2877 6415 215109 Stutensee, Stadt 23691 61 7687 595 18323 26665 215110 Waldbronn 12406 0 17659 0 4248 21907 215111 Dettenheim 6500 18 566 0 138 722 216002 Au am Rhein 3333 19 2157 0 0 2175 216005 Bietigheim 6056 0 2793 0 825 3618 216006 Bischweier 3101 0 1215 0 0 1215 216007 Bühl, Stadt 29411 132 10848 9250 18611 38842 216008 Bühlertal 7987 104 4447 0 1787 6338 216009 Durmersheim 12433 54 1516 0 497 2066 216012 Elchesheim-Illingen 3274 17 135 0 0 152 216013 Forbach 5249 0 1225 0 1889 3114 216015 , Stadt 28973 132 2679 5969 25316 34096 216017 , Stadt 14330 489 10413 1013 5052 16968 216022 Hügelsheim 4960 0 4059 329 157 4545 216023 Iffezheim 4889 0 0 1513 63 1575 216024 Kuppenheim, Stadt 7900 0 4470 0 4356 8826 216028 Lichtenau, Stadt 5020 35 518 0 77 629 216029 Loffenau 2578 7 1201 860 0 2068 216033 Muggensturm 6164 0 283 0 0 283 216039 Ötigheim 4484 573 1181 0 4371 6125 216041 Ottersweier 6079 25 1256 0 1084 2366 216043 Rastatt, Stadt 47523 0 38832 49 32749 71629 216049 Sinzheim 11217 0 4020 0 4081 8101 216052 Steinmauern 2968 0 0 0 0 0 216059 Weisenbach 2549 38 1165 0 0 1203 216063 Rheinmünster 6617 0 0 2132 1618 3750 221000 Heidelberg, Stadt 147919 256 174009 0 70314 244578 222000 Mannheim, Universitätsstadt313442 139561 377872 31350 428798 977581 225001 Adelsheim, Stadt 5294 0 3996 0 1500 5496 225002 Aglasterhausen 4870 1334 3483 0 0 4816 225009 Billigheim 5706 0 3854 0 0 3854 225010 Binau 1386 0 1568 0 0 1568 225014 Buchen (Odenwald), Stadt18200 0 14962 0 835 15797 225024 Fahrenbach 2810 0 2646 0 0 2646 225032 Hardheim 7138 111 6206 0 4258 10574 225033 Haßmersheim 4877 0 1198 0 0 1198 225039 Höpfingen 3143 0 2050 0 2246 4296 225042 Hüffenhardt 2042 0 867 0 0 867 225052 Limbach 4503 0 5607 0 0 5607 225058 Mosbach, Stadt 24324 287 26639 43 1114 28082 225060 Mudau 4914 0 2339 39 1924 4303 225064 Neckargerach 2330 0 2364 0 0 2364 225067 Neckarzimmern 1536 5 1027 0 0 1032 225068 Neunkirchen 1836 0 1915 0 0 1915 225074 Obrigheim 5226 0 1986 0 0 1986 225075 Osterburken, Stadt 6467 121 3569 0 3584 7274 225082 Rosenberg 2129 0 2237 0 0 2237 225091 Seckach 4283 0 4101 0 1269 5371 225109 Walldürn, Stadt 11685 0 18510 0 0 18510 225113 Zwingenberg 660 0 735 0 0 735 225114 Ravenstein, Stadt 2985 0 3699 0 0 3699 225115 Schefflenz 4131 11 2449 0 1210 3670 225116 Schwarzach 3201 0 4156 0 0 4156 225117 Elztal 5946 0 754 2250 0 3004 225118 Waldbrunn 4824 0 4660 0 2651 7311 226003 Altlußheim 5258 0 3120 0 86 3206 226006 Bammental 6509 0 2633 0 1250 3884 226009 Brühl 14154 244 2307 0 0 2552 226010 Dielheim 8898 0 3617 0 1332 4949 226012 Dossenheim 12484 102 4372 0 2417 6890 226013 Eberbach, Stadt 14810 255 20577 806 14411 36048 226017 Epfenbach 2501 26 2059 0 0 2085 226018 Eppelheim, Stadt 15005 0 4115 0 4009 8124 226020 Eschelbronn 2493 31 2170 0 0 2202 226022 Gaiberg 2721 0 458 0 160 618 226027 Heddesbach 462 0 114 0 0 114 226028 Heddesheim 11589 0 4436 0 1459 5895 226029 Heiligkreuzsteinach 2915 1286 503 0 0 1789 226031 Hemsbach, Stadt 12249 0 7433 0 1251 8684 226032 Hockenheim, Stadt 21125 0 21631 0 4965 26596 226036 Ilvesheim 8618 0 1347 0 577 1924 226037 Ketsch 12763 0 460 5133 3258 8851 226038 Ladenburg, Stadt 11522 2 7780 0 982 8764 226040 Laudenbach 6046 0 2865 0 487 3353 226041 Leimen, Stadt 27290 335 37877 0 36564 74777 226046 Malsch 3496 0 2862 0 0 2862 226048 Mauer 3942 0 249 0 826 1075 226049 Meckesheim 5248 0 2818 32 1569 4418 226054 Mühlhausen 8224 54 6620 0 0 6674 226055 Neckarbischofsheim, Stadt3916 10 5503 0 0 5514 226056 Neckargemünd, Stadt13814 249 10386 0 0 10635 226058 Neidenstein 1825 0 2972 0 0 2972 226059 Neulußheim 6626 70 3523 0 358 3952 226060 Nußloch 10691 0 10108 1079 3092 14279 226062 Oftersheim 11277 1043 5736 0 0 6779 226063 Plankstadt 9685 0 4420 0 1416 5836 226065 Rauenberg, Stadt 7976 0 6249 1185 3670 11104 226066 Reichartshausen 2051 0 1391 0 0 1391 226068 Reilingen 7119 0 871 1990 4517 7378 226076 Sandhausen 14499 0 222 0 1778 2000 226080 Schönau, Stadt 4521 2628 825 0 1604 5057 226081 Schönbrunn 2911 0 1988 0 0 1988 226082 Schriesheim, Stadt 14880 67 6279 520 1593 8459 226084 Schwetzingen, Stadt 21871 0 7649 0 7416 15065 226085 Sinsheim, Stadt 35330 416 25885 0 55992 82293 226086 Spechbach 1792 0 619 0 0 619 226091 Waibstadt, Stadt 5717 52 7534 0 4996 12582 226095 Walldorf, Stadt 14943 0 804 0 0 804 226096 Weinheim, Stadt 43778 14 43554 0 31474 75042 226097 Wiesenbach 3040 0 1013 0 342 1356 226098 Wiesloch, Stadt 26067 8 39978 1000 11784 52771 226099 Wilhelmsfeld 3288 0 2174 0 0 2174 226101 Zuzenhausen 2170 0 1073 0 0 1073 226102 Angelbachtal 4956 14 3389 100 394 3897 226103 St. Leon-Rot 12866 0 0 11668 730 12398 226104 Lobbach 2388 0 886 0 0 886 226105 Edingen-Neckarhausen14389 0 5706 70 1305 7081 226106 Helmstadt-Bargen 3697 273 3851 0 0 4124 226107 Hirschberg an der Bergstraße9532 0 2425 0 1514 3939 231000 Pforzheim, Stadt 120052 4883 77932 25283 171169 279267 235006 Altensteig, Stadt 10838 4191 6761 0 10855 21807 235007 Althengstett 7851 0 19 5600 751 6370 235008 Bad Liebenzell, Stadt 9305 51 10191 0 19823 30065 235018 Dobel 2228 0 601 0 0 601 235020 Ebhausen 4742 23 1693 1597 0 3314 235022 Egenhausen 1891 0 0 0 0 0 235025 Enzklösterle 1199 0 2457 0 0 2457 235029 Gechingen 3792 0 0 0 0 0 235032 Haiterbach, Stadt 5697 0 106 0 1803 1909 235033 Bad Herrenalb, Stadt 7376 0 11560 0 0 11560 235035 Höfen an der Enz 1621 0 0 0 0 0 235046 Nagold, Stadt 22475 328 15736 307 38611 54982 235047 Neubulach, Stadt 5524 0 0 0 0 0 235050 Neuweiler 3108 69 1920 0 0 1989 235055 Oberreichenbach 2816 0 847 118 408 1374 235057 Ostelsheim 2456 0 0 0 0 0 235060 Rohrdorf 1929 0 102 0 0 102 235065 Schömberg 8532 31 2015 46 2593 4684 235066 Simmersfeld 2140 0 1173 0 0 1173 235067 Simmozheim 2838 0 0 0 0 0 235073 Unterreichenbach 2237 7 1216 0 308 1531 235079 Bad Wildbad, Stadt 10501 198 10428 4030 11717 26373 235080 Wildberg, Stadt 9915 0 8506 0 15673 24178 235084 Bad Teinach-Zavelstein,2941 Stadt 0 265 0 0 265 235085 Calw, Stadt 23158 0 29045 339 28986 58370 236004 Birkenfeld 10589 0 0 18134 2510 20644 236011 Eisingen 4514 210 115 0 2046 2371 236013 Engelsbrand 4268 12 185 1000 0 1197 236019 Friolzheim 3635 0 0 0 0 0 236025 Heimsheim, Stadt 5451 314 594 30 338 1275 236028 Illingen 7136 0 1236 241 1253 2730 236030 Ispringen 5957 0 0 0 1449 1449 236031 Kieselbronn 2945 0 0 400 382 782 236033 Knittlingen, Stadt 7702 0 5295 750 3183 9228 236038 Maulbronn, Stadt 6502 0 0 3063 1780 4844 236039 Mönsheim 2674 0 278 491 866 1635 236040 Mühlacker, Stadt 25321 18250 20117 0 0 38367 236043 Neuenbürg, Stadt 7508 0 1289 7230 8676 17195 236044 Neuhausen 5267 0 2670 0 0 2670 236046 Niefern-Öschelbronn 11852 0 0 19612 0 19612 236050 Ötisheim 4816 0 0 0 0 0 236061 Sternenfels 2780 877 1863 157 1266 4163 236062 Tiefenbronn 5300 0 1389 0 0 1389 236065 Wiernsheim 6464 0 621 0 3536 4157 236067 Wimsheim 2682 0 2000 0 0 2000 236068 Wurmberg 3017 0 2571 0 0 2571 236070 Keltern 9008 266 591 271 2328 3456 236071 Remchingen 11741 4070 0 1524 2049 7643 236072 Straubenhardt 10795 40 1960 4613 10544 17157 236073 Neulingen 6656 0 2903 0 6831 9734 236074 Kämpfelbach 6234 748 1757 1900 495 4900 236075 Ölbronn-Dürrn 3374 0 755 0 2190 2945 236076 Königsbach-Stein 9748 0 5939 0 2400 8339 237002 Alpirsbach, Stadt 6553 219 5184 2496 9313 17212 237004 Baiersbronn 15443 183 7624 2571 1986 12365 237019 Dornstetten, Stadt 7933 0 3836 0 0 3836 237024 Empfingen 4118 0 0 0 0 0 237027 Eutingen im Gäu 5429 0 3097 0 0 3097 237028 Freudenstadt, Stadt 23504 2270 5042 615 19303 27230 237030 Glatten 2328 0 203 0 0 203 237032 Grömbach 676 0 0 0 0 0 237040 Horb am Neckar, Stadt25404 6191 2073 26268 15819 50352 237045 Loßburg 7576 0 3824 595 10436 14855 237054 Pfalzgrafenweiler 7231 0 0 5963 669 6632 237061 Schopfloch 2625 0 0 0 0 0 237072 Wörnersberg 248 0 0 0 0 0 237073 Seewald 2315 0 0 0 0 0 237074 Waldachtal 5825 75 847 2946 4522 8390 237075 Bad Rippoldsau-Schapbach2245 0 4565 0 705 5270 311000 Freiburg im Breisgau,224994 Stadt 6801 237355 0 172423 416580 315003 Au 1454 592 699 0 0 1291 315004 Auggen 2511 0 3031 0 196 3227 315006 Bad Krozingen, Stadt 18636 0 7001 763 9373 17137 315007 Badenweiler 3906 0 0 0 581 581 315008 Ballrechten-Dottingen 2290 0 347 0 0 347 315013 Bötzingen 5317 0 0 1654 0 1654 315014 Bollschweil 2271 0 915 0 0 915 315015 Breisach am Rhein, Stadt14616 5 8274 0 5992 14271 315016 Breitnau 1978 0 1313 0 0 1313 315020 Buchenbach 3223 0 423 0 399 822 315022 Buggingen 3897 0 1795 0 1816 3611 315028 2784 15 1053 0 0 1067 315030 Eichstetten am Kaiserstuhl3345 0 0 0 0 0 315031 Eisenbach (Hochschwarzwald)2152 0 3222 0 1213 4435 315033 Eschbach 2423 0 1344 0 0 1344 315037 Feldberg (Schwarzwald)1843 0 4089 0 2316 6405 315039 Friedenweiler 1941 0 2440 0 0 2440 315041 Glottertal 3022 9 2264 0 1182 3455 315043 Gottenheim 2649 0 267 0 3042 3309 315047 Gundelfingen 11650 55 4916 0 0 4971 315048 Hartheim 4813 945 296 242 1929 3412 315050 Heitersheim, Stadt 6080 0 0 0 0 0 315051 Heuweiler 1087 0 386 0 0 386 315052 Hinterzarten 2610 977 3682 0 2973 7632 315056 Horben 1097 142 233 0 0 375 315059 Ihringen 5939 46 2487 0 10049 12582 315064 Kirchzarten 9800 0 1679 0 2502 4182 315068 Lenzkirch 5028 242 1776 23 817 2859 315070 Löffingen, Stadt 7650 0 4852 8448 6287 19587 315072 Merdingen 2555 0 1474 0 0 1474 315073 Merzhausen 4822 541 2201 0 0 2742 315074 Müllheim, Stadt 18412 321 7116 0 14732 22168 315076 Neuenburg am Rhein,12125 Stadt 0 4442 1096 16417 21956 315084 Oberried 2847 0 2389 0 0 2389 315089 Pfaffenweiler 2503 0 1311 0 0 1311 315094 St. Märgen 1863 0 1907 0 0 1907 315095 St. Peter 2532 0 1421 0 1309 2729 315098 Schallstadt 6004 0 0 787 696 1484 315102 Schluchsee 2600 0 30 646 260 936 315107 Sölden 1190 0 365 0 0 365 315108 Staufen im Breisgau, Stadt7608 0 1200 2251 4299 7749 315109 Stegen 4308 0 1365 0 5495 6860 315111 Sulzburg, Stadt 2721 0 1143 0 1457 2600 315113 Titisee-Neustadt, Stadt11912 0 4265 2477 23984 30726 315115 Umkirch 5186 0 4962 0 0 4962 315125 Wittnau 1443 0 255 0 0 255 315130 Münstertal/Schwarzwald5158 16 1813 40 1729 3598 315131 Ehrenkirchen 7264 0 0 0 0 0 315132 March 8774 0 7 0 1402 1410 315133 Vogtsburg im Kaiserstuhl,5695 Stadt 0 3356 0 1342 4698 316002 Bahlingen am Kaiserstuhl3972 0 358 0 0 358 316003 Biederbach 1752 0 471 0 0 471 316009 Denzlingen 13682 0 2579 2059 6706 11344 316010 Elzach, Stadt 6900 59 2500 0 9960 12518 316011 Emmendingen, Stadt 26905 0 5819 460 2272 8551 316012 Endingen am Kaiserstuhl,9097 Stadt 0 4089 0 8555 12643 316013 Forchheim 1233 0 0 0 0 0 316014 Gutach im Breisgau 4469 0 1290 0 0 1290 316017 Herbolzheim, Stadt 9961 0 15421 0 2200 17621 316020 Kenzingen, Stadt 9237 175 12962 0 1757 14893 316024 Malterdingen 3077 995 247 0 0 1242 316036 Reute 3042 0 521 0 0 521 316037 Riegel am Kaiserstuhl 3680 26 476 0 0 502 316038 Sasbach am Kaiserstuhl3362 25 2125 0 0 2149 316039 Sexau 3273 0 792 200 2104 3097 316042 Simonswald 3025 0 2074 0 0 2074 316043 Teningen 11720 96 3030 0 4454 7580 316045 Vörstetten 2970 0 1660 0 0 1660 316049 Weisweil 2121 0 2002 121 1770 3893 316051 Wyhl am Kaiserstuhl 3685 0 983 0 0 983 316053 Rheinhausen 3438 0 2858 0 0 2858 316054 Freiamt 4219 0 3254 0 636 3890 316055 Winden im Elztal 2846 20 719 0 2041 2780 316056 Waldkirch, Stadt 20907 0 5361 793 19516 25670 317001 Achern, Stadt 25020 402 10045 0 31683 42130 317005 Appenweier 9783 0 2012 684 2612 5308 317008 Bad Peterstal-Griesbach2698 25 3427 0 4586 8038 317009 Berghaupten 2424 0 959 0 0 959 317011 Biberach 3391 1969 2271 0 0 4240 317021 Durbach 3788 0 2380 0 474 2854 317026 Ettenheim, Stadt 12199 105 8408 0 7122 15635 317029 Fischerbach 1698 0 904 0 1407 2311 317031 Friesenheim 12822 16 451 37 7137 7641 317034 Gengenbach, Stadt 11006 0 5027 291 17282 22600 317039 Gutach (Schwarzwaldbahn)2160 0 1595 0 0 1595 317040 Haslach im Kinzigtal, Stadt6950 0 8442 2309 6106 16857 317041 Hausach, Stadt 5886 45 2700 432 288 3465 317046 Hofstetten 1701 0 2033 0 89 2123 317047 Hohberg 7842 113 5681 0 2307 8101 317051 Hornberg, Stadt 4279 0 2061 0 1693 3754 317056 Kappelrodeck 5823 0 1274 4112 4112 9498 317057 Kehl, Stadt 34812 0 5363 0 26417 31780 317059 Kippenheim 5171 0 957 173 1720 2850 317065 Lahr/Schwarzwald, Stadt43836 0 25286 41800 13262 80348 317067 Lautenbach 1879 0 1080 0 282 1362 317068 Lauf 3839 0 2528 0 0 2528 317073 Mahlberg, Stadt 4730 2004 0 0 987 2991 317075 Meißenheim 3764 5 1164 0 80 1248 317078 Mühlenbach 1662 0 1560 0 0 1560 317085 Nordrach 1975 17 1684 0 0 1701 317088 Oberharmersbach 2485 0 1010 0 300 1310 317089 Oberkirch, Stadt 20003 0 6044 6985 6579 19609 317093 Oberwolfach 2730 88 1489 1129 1806 4512 317096 Offenburg, Stadt 59261 265 25330 0 70623 96217 317097 Ohlsbach 3232 0 0 0 0 0 317098 Oppenau, Stadt 4840 0 3368 0 1399 4767 317100 Ortenberg 3332 0 934 0 0 934 317102 Ottenhöfen im Schwarzwald3240 7 2760 0 1204 3971 317110 Renchen, Stadt 7353 64 1031 0 3479 4573 317113 Ringsheim 2252 209 698 0 0 908 317114 Rust 3789 0 770 664 1893 3327 317116 Sasbach 5495 0 0 0 1278 1278 317118 Sasbachwalden 2468 0 3994 340 1633 5967 317121 Schuttertal 3221 0 1371 17 825 2213 317122 Schutterwald 7146 0 0 0 7872 7872 317126 Seebach 1431 0 1386 0 151 1537 317127 Seelbach 4997 10 3332 55 1556 4953 317129 Steinach 3949 27 4674 0 0 4700 317141 Willstätt 9144 15 2369 2480 6640 11505 317145 Wolfach, Stadt 5812 12 3487 31 4454 7983 317146 Zell am Harmersbach, Stadt8093 0 6663 0 1615 8278 317150 Schwanau 6875 62 598 6500 6382 13542 317151 Neuried 9412 0 0 0 23470 23470 317152 Kappel-Grafenhausen 4774 20 432 2537 439 3428 317153 Rheinau, Stadt 11279 0 140 4999 9333 14472 325001 Aichhalden 4066 0 5011 0 0 5011 325009 Bösingen 3494 7 1888 0 0 1895 325011 Dietingen 3951 0 73 0 0 73 325012 Dornhan, Stadt 6084 58 4461 0 1320 5839 325014 Dunningen 6007 0 1109 0 857 1965 325015 Epfendorf 3345 0 1164 918 0 2082 325024 Hardt 2542 0 135 1113 64 1312 325036 Lauterbach 3001 2 1416 0 329 1747 325045 Oberndorf am Neckar,14376 Stadt 378 1798 92 4133 6401 325049 Rottweil, Stadt 25650 0 1275 2924 42385 46584 325050 Schenkenzell 1785 0 1288 0 0 1288 325051 Schiltach, Stadt 3859 32 492 726 635 1885 325053 Schramberg, Stadt 21120 0 5130 1512 31231 37873 325057 , Stadt12179 22 2525 4397 9450 16393 325060 Villingendorf 3322 13 1582 0 0 1595 325061 Vöhringen 4122 0 3736 0 0 3736 325064 Wellendingen 3114 0 1900 0 0 1900 325069 Zimmern ob Rottweil 5903 0 4470 0 0 4470 325070 Fluorn-Winzeln 3180 0 423 0 0 423 325071 Eschbronn 2082 0 862 0 0 862 325072 Deißlingen 5995 0 928 31 925 1883 326003 Bad Dürrheim, Stadt 12957 0 384 1383 12263 14030 326005 Blumberg, Stadt 10069 116 3859 870 20205 25049 326006 Bräunlingen, Stadt 5974 71 4944 0 3245 8261 326010 Dauchingen 3653 0 5072 0 0 5072 326012 Donaueschingen, Stadt21116 0 0 7480 21072 28552 326017 Furtwangen im Schwarzwald,9244 Stadt 10 7752 0 10098 17861 326020 Gütenbach 1190 0 506 0 0 506 326027 Hüfingen, Stadt 7691 1939 0 2106 1155 5200 326031 Königsfeld im Schwarzwald6002 0 2160 0 824 2983 326037 Mönchweiler 3044 84 15 0 0 100 326041 Niedereschach 5922 0 498 563 1179 2239 326052 St. Georgen im Schwarzwald,13013 Stadt 41 5577 540 1164 7321 326054 Schönwald im Schwarzwald2389 11 3659 289 2322 6281 326055 Schonach im Schwarzwald3860 0 2075 0 986 3062 326060 Triberg im Schwarzwald,4761 Stadt 32 5186 2487 1148 8854 326061 Tuningen 2864 0 49 0 0 49 326065 Unterkirnach 2745 6 207 0 0 213 326068 Vöhrenbach, Stadt 3794 0 3550 0 0 3550 326074 Villingen-Schwenningen,80880 Stadt 410 48005 2465 62252 113132 326075 Brigachtal 5095 34 127 0 1160 1321 327002 Aldingen 7551 0 0 0 0 0 327004 Bärenthal 432 0 1227 0 0 1227 327005 Balgheim 1145 0 256 0 0 256 327006 Böttingen 1473 0 609 0 0 609 327007 Bubsheim 1173 0 1974 0 0 1974 327008 Buchheim 605 0 1379 0 0 1379 327009 Deilingen 1710 0 849 0 0 849 327010 Denkingen 2543 0 702 0 0 702 327011 Dürbheim 1681 0 570 0 0 570 327012 Durchhausen 903 0 578 0 0 578 327013 Egesheim 644 0 407 0 0 407 327016 Fridingen an der Donau,3128 Stadt 0 4297 0 1328 5624 327017 Frittlingen 2117 0 0 0 0 0 327018 Geisingen, Stadt 5971 0 1988 452 7630 10070 327019 Gosheim 3808 0 4329 0 0 4329 327020 Gunningen 711 0 1590 0 0 1590 327023 Hausen ob Verena 757 0 15 0 0 15 327025 Immendingen 6028 31 3469 0 2039 5540 327027 Irndorf 781 0 1317 177 0 1494 327029 Königsheim 558 0 874 0 0 874 327030 Kolbingen 1301 0 2456 0 0 2456 327033 Mahlstetten 729 0 0 0 0 0 327036 Mühlheim an der Donau,3495 Stadt 198 3080 0 3082 6360 327038 Neuhausen ob Eck 3845 0 789 0 0 789 327040 Reichenbach am Heuberg489 0 0 0 0 0 327041 Renquishausen 740 0 1326 0 163 1489 327046 Spaichingen, Stadt 12318 0 7294 0 2464 9757 327048 Talheim 1200 0 206 0 0 206 327049 Trossingen, Stadt 15306 122 13470 0 15664 29256 327050 Tuttlingen, Stadt 34262 0 14446 23574 27905 65926 327051 Wehingen 3601 0 2274 0 0 2274 327054 Wurmlingen 3795 0 0 1000 0 1000 327055 Seitingen-Oberflacht 2338 0 116 1463 0 1579 327056 Rietheim-Weilheim 2672 1500 0 892 0 2392 327057 Emmingen-Liptingen 4479 60 1649 758 1780 4247 335001 Aach, Stadt 2165 0 888 0 0 888 335002 7089 0 568 0 1515 2083 335015 Büsingen am Hochrhein1379 0 0 0 0 0 335021 3613 0 858 0 0 858 335022 Engen, Stadt 10233 0 0 0 0 0 335025 3252 0 1893 0 0 1893 335026 Gailingen am Hochrhein3131 0 1205 0 2021 3226 335028 10281 0 741 0 3508 4249 335035 8239 0 2559 18 3019 5597 335043 Konstanz, Universitätsstadt84822 1212 27966 2893 92672 124743 335055 Moos 3284 0 0 0 0 0 335057 Mühlingen 2318 0 1264 0 0 1264 335061 Öhningen 3638 0 1033 0 0 1033 335063 am Bodensee,30797 Stadt 325 12060 0 10547 22931 335066 Reichenau 5207 57 1634 0 735 2425 335075 Singen (Hohentwiel), Stadt46064 0 6888 0 53129 60017 335077 Steißlingen 4613 0 0 467 534 1001 335079 , Stadt 16628 0 5216 0 0 5216 335080 Tengen, Stadt 4596 0 777 1214 0 1991 335081 2945 0 400 0 0 400 335096 Hohenfels 1998 0 264 0 0 264 335097 Mühlhausen-Ehingen 3654 14 1536 0 0 1551 335098 Bodman-Ludwigshafen4429 0 2229 0 1193 3422 335099 Orsingen-Nenzingen 3196 0 504 0 0 504 335100 Rielasingen-Worblingen11916 0 0 0 2283 2283 336004 Aitern 558 0 717 0 0 717 336006 Bad Bellingen 3957 0 1883 0 0 1883 336008 Binzen 2906 0 0 0 0 0 336010 Böllen 96 0 0 0 0 0 336014 Efringen-Kirchen 8185 24 1085 2199 8407 11715 336019 Eimeldingen 2434 0 102 0 0 102 336024 Fischingen 694 0 208 0 0 208 336025 Fröhnd 481 0 277 0 0 277 336034 Hasel 1133 0 696 0 0 696 336036 Hausen im Wiesental 2360 8 1662 0 485 2155 336043 Inzlingen 2475 0 3509 0 1384 4893 336045 Kandern, Stadt 8090 56 5029 0 9091 14176 336050 Lörrach, Stadt 48471 0 15172 348 76294 91814 336057 Maulburg 4012 0 1100 0 876 1976 336069 Rheinfelden (Baden), 32334Stadt 0 8343 0 28641 36984 336073 Rümmingen 1633 0 105 0 0 105 336075 Schallbach 714 0 0 0 0 0 336078 Schliengen 5336 0 0 7409 0 7409 336079 Schönau im Schwarzwald,2390 Stadt 0 2597 0 307 2904 336080 Schönenberg 338 0 139 0 0 139 336081 Schopfheim, Stadt 18988 0 6175 99 26841 33116 336082 Schwörstadt 2415 0 2130 0 626 2756 336084 Steinen 10125 156 17090 0 0 17246 336087 Todtnau, Stadt 4861 0 4517 278 7768 12563 336089 Tunau 190 0 152 0 0 152 336090 Utzenfeld 632 0 753 0 0 753 336091 Weil am Rhein, Stadt 30073 0 12157 0 24995 37152 336094 Wembach 330 0 0 0 0 0 336096 Wieden 556 0 577 0 0 577 336100 Wittlingen 967 0 0 0 0 0 336103 Zell im Wiesental, Stadt5895 0 6430 0 11386 17816 336104 Malsburg-Marzell 1469 0 1767 0 0 1767 336105 Grenzach-Wyhlen 14006 8 0 1000 30497 31505 336106 Häg-Ehrsberg 857 0 736 0 0 736 336107 Kleines Wiesental 2916 0 3667 0 0 3667 337002 Albbruck 7310 61 966 223 1815 3065 337013 Bernau im Schwarzwald1884 0 0 0 116 116 337022 Bonndorf im Schwarzwald,6837 Stadt 0 328 0 0 328 337027 Dachsberg (Südschwarzwald)1405 0 0 0 0 0 337030 Dettighofen 1098 0 1060 0 0 1060 337032 Dogern 2276 0 2163 0 550 2712 337038 Görwihl 4306 0 502 377 294 1173 337039 Grafenhausen 2228 0 1562 0 0 1562 337045 Häusern 1245 0 966 0 376 1342 337049 Herrischried 2720 0 1391 0 0 1391 337051 Höchenschwand 2556 0 2433 0 1744 4176 337053 Hohentengen am Hochrhein3652 0 994 0 3830 4824 337059 Ibach 397 0 0 0 0 0 337060 Jestetten 5124 15 2686 0 791 3492 337062 Klettgau 7450 0 3280 1561 0 4841 337065 Lauchringen 7545 0 1941 3190 7968 13099 337066 Laufenburg (Baden), Stadt8627 0 2300 2291 6095 10686 337070 Lottstetten 2150 0 1461 0 0 1461 337076 Murg 6768 0 1588 0 1887 3475 337090 Rickenbach 3847 0 2832 0 0 2832 337096 Bad Säckingen, Stadt 16776 0 29956 0 12635 42591 337097 St. Blasien, Stadt 3915 0 6567 1001 7758 15326 337106 Stühlingen, Stadt 5175 77 2898 0 3346 6321 337108 Todtmoos 1967 0 256 1065 4423 5744 337116 Wehr, Stadt 12751 0 4825 0 6301 11126 337118 Weilheim 3069 0 2647 1663 152 4462 337123 Wutöschingen 6644 0 3259 0 0 3259 337124 Eggingen 1648 0 362 0 0 362 337125 Küssaberg 5446 0 452 433 84 969 337126 Waldshut-Tiengen, Stadt22920 0 6994 0 25049 32043 337127 Wutach 1215 45 412 0 0 457 337128 Ühlingen-Birkendorf 5133 0 2075 0 0 2075 415014 Dettingen an der Erms 9336 2040 714 314 980 4048 415019 Eningen unter Achalm11043 0 1702 3528 10681 15911 415027 Gomadingen 2210 0 287 0 0 287 415028 Grabenstetten 1531 0 402 0 0 402 415029 Grafenberg 2625 0 2776 0 3525 6301 415034 Hayingen, Stadt 2129 36 1242 596 193 2067 415039 Hülben 2805 891 263 0 0 1154 415048 Mehrstetten 1341 0 55 0 0 55 415050 Metzingen, Stadt 22137 4502 7642 0 4379 16523 415053 Münsingen, Stadt 14539 1639 10277 1679 9421 23015 415058 Pfronstetten 1527 0 617 0 0 617 415059 Pfullingen, Stadt 18686 39 20366 0 6811 27215 415060 Pliezhausen 9334 67 2947 0 2288 5301 415061 Reutlingen, Stadt 112618 8844 101240 83384 60108 253577 415062 Riederich 4240 0 1358 851 364 2573 415073 Trochtelfingen, Stadt 6424 658 5173 0 545 6376 415078 Bad Urach, Stadt 12367 252 9738 0 2337 12327 415080 Wannweil 5182 0 328 0 0 328 415085 Zwiefalten 2075 0 1818 0 648 2466 415086 Gutsbezirk Münsingen 0 0 0 0 0 0 415087 Walddorfhäslach 4845 0 2285 560 0 2845 415088 Römerstein 3919 61 1807 0 0 1868 415089 Engstingen 5296 3 3495 247 850 4595 415090 Hohenstein 3745 0 0 569 0 569 415091 Sonnenbühl 7006 0 0 359 1461 1820 415092 Lichtenstein 8875 0 0 86 2210 2296 415093 St. Johann 5144 0 726 330 3185 4242 416006 Bodelshausen 5717 0 49 990 1094 2133 416009 Dettenhausen 5410 1542 5216 715 3703 11175 416011 Dußlingen 5563 0 0 2170 4984 7154 416015 Gomaringen 8653 43 5465 141 6119 11769 416018 Hirrlingen 2934 0 864 0 0 864 416022 Kirchentellinsfurt 5571 0 2667 0 0 2667 416023 Kusterdingen 8228 572 220 1195 1039 3027 416025 Mössingen, Stadt 19978 376 2104 0 28552 31032 416026 Nehren 4264 0 4251 0 0 4251 416031 Ofterdingen 4587 790 2099 890 4858 8637 416036 Rottenburg am Neckar,42533 Stadt 0 26816 27361 8976 63154 416041 Tübingen, Universitätsstadt88241 5247 25462 4882 55918 91508 416048 Ammerbuch 11568 0 50 0 1718 1768 416049 Neustetten 3458 0 0 0 0 0 416050 Starzach 4424 0 4734 0 0 4734 417002 , Stadt 33961 123 30013 1500 15927 47563 417008 Bisingen 9238 101 15290 990 1923 18304 417010 3699 0 0 0 0 0 417013 , Stadt 12340 190 7281 78 4401 11950 417014 402 0 144 0 49 193 417015 1040 0 0 0 0 0 417016 1850 0 644 0 0 644 417022 Geislingen, Stadt 5989 33 1609 393 1204 3239 417023 2144 0 678 0 0 678 417025 , Stadt 10746 88 12528 0 2190 14807 417029 503 0 0 0 0 0 417031 , Stadt 19118 0 11508 635 28225 40368 417036 1401 0 167 0 0 167 417044 Meßstetten, Stadt 10440 0 0 0 2625 2625 417045 1809 0 101 0 0 101 417047 1439 582 413 0 0 996 417051 5195 0 0 591 0 591 417052 766 0 0 0 0 0 417054 Rosenfeld, Stadt 6440 67 1985 0 274 2325 417057 Schömberg, Stadt 4609 0 981 380 77 1438 417063 Straßberg 2590 0 0 0 0 0 417071 Weilen unter den Rinnen620 0 16 0 0 16 417075 6432 0 3589 0 0 3589 417078 Zimmern unter der Burg469 0 223 0 43 266 417079 , Stadt 44897 3190 56366 0 0 59555 421000 Ulm, Universitätsstadt123037 61 130825 35784 64190 230860 425002 Allmendingen 4429 1468 5597 0 779 7843 425004 Altheim 582 0 9 0 0 9 425005 Altheim (Alb) 1754 195 270 0 0 465 425008 Amstetten 3952 1095 0 0 0 1095 425011 Asselfingen 1011 437 0 0 0 437 425013 Ballendorf 660 0 0 0 0 0 425014 Beimerstetten 2512 0 625 0 0 625 425017 Berghülen 1891 0 30 0 0 30 425019 Bernstadt 2085 593 0 0 0 593 425020 Blaubeuren, Stadt 11794 0 3203 0 9677 12880 425022 Börslingen 177 16 0 0 0 16 425024 Breitingen 262 46 0 0 0 46 425028 Dietenheim, Stadt 6603 23 4299 0 1521 5844 425031 Dornstadt 8388 19 5196 0 944 6159 425033 Ehingen (Donau), Stadt25696 2052 5682 6948 2482 17165 425035 Emeringen 131 0 0 0 0 0 425036 Emerkingen 851 0 526 0 0 526 425039 Erbach, Stadt 13215 0 1039 9 527 1575 425050 Griesingen 1054 0 64 0 0 64 425052 Grundsheim 195 0 6 0 0 6 425055 Hausen am Bussen 273 10 178 0 0 188 425062 Holzkirch 268 0 0 0 0 0 425064 Hüttisheim 1355 0 1298 0 0 1298 425066 Illerrieden 3386 0 1499 0 0 1499 425071 Laichingen, Stadt 10913 92 1114 2765 7763 11734 425072 Langenau, Stadt 14559 0 11243 0 1381 12624 425073 Lauterach 576 0 226 0 0 226 425075 Lonsee 4720 101 4982 63 548 5693 425079 Merklingen 1851 0 295 0 0 295 425081 Munderkingen, Stadt 4897 68 2556 0 4170 6793 425083 Neenstetten 815 0 0 0 0 0 425084 Nellingen 1889 0 0 0 0 0 425085 Nerenstetten 346 120 0 0 0 120 425088 Oberdischingen 2010 0 187 0 391 578 425090 Obermarchtal 1251 0 448 0 0 448 425091 Oberstadion 1566 0 1784 0 0 1784 425092 Öllingen 521 0 0 0 0 0 425093 Öpfingen 2295 0 706 0 0 706 425097 Rammingen 1260 24 0 0 0 24 425098 Rechtenstein 273 0 57 0 0 57 425104 Rottenacker 2117 0 690 173 275 1138 425108 Schelklingen, Stadt 7088 1107 5313 0 1031 7451 425110 Schnürpflingen 1334 0 145 0 0 145 425112 Setzingen 627 64 0 0 0 64 425123 Untermarchtal 920 0 237 0 0 237 425124 Unterstadion 740 0 23 0 0 23 425125 Unterwachingen 203 0 15 0 0 15 425130 Weidenstetten 1271 0 0 0 0 0 425134 Westerheim 2874 6 1120 0 0 1126 425135 Westerstetten 2186 0 157 0 0 157 425137 Illerkirchberg 4752 0 0 0 0 0 425138 Staig 3153 0 279 0 0 279 425139 Heroldstatt 2769 0 0 0 0 0 425140 Balzheim 1997 0 0 0 0 0 425141 Blaustein 15484 131 7221 0 5069 12420 426001 Achstetten 4194 0 1350 0 0 1350 426005 Alleshausen 480 0 96 0 0 96 426006 Allmannsweiler 309 0 0 0 0 0 426008 Altheim 2275 0 157 0 0 157 426011 Attenweiler 1719 0 300 0 0 300 426013 Bad Buchau, Stadt 3999 0 0 310 1767 2077 426014 Bad Schussenried, Stadt8482 0 5650 900 8263 14813 426019 Berkheim 2672 0 1904 0 0 1904 426020 Betzenweiler 702 0 0 0 0 0 426021 Biberach an der Riß, Stadt32337 0 0 1168 30653 31821 426028 Burgrieden 3612 0 2096 0 0 2096 426031 Dettingen an der Iller 2320 0 0 0 0 0 426035 Dürmentingen 2601 941 2765 0 0 3706 426036 Dürnau 457 0 0 0 0 0 426038 Eberhardzell 4183 80 419 0 0 499 426043 Erlenmoos 1684 0 1331 0 0 1331 426044 Erolzheim 3184 0 469 0 1573 2041 426045 Ertingen 5396 2 2640 310 3285 6237 426058 Hochdorf 2143 0 3462 0 0 3462 426062 Ingoldingen 2630 0 0 0 0 0 426064 Kanzach 466 0 0 0 0 0 426065 Kirchberg an der Iller 1934 0 753 0 0 753 426066 Kirchdorf an der Iller 3462 0 965 0 0 965 426067 Langenenslingen 3502 0 828 0 0 828 426070 Laupheim, Stadt 19984 11254 6677 58 3709 21697 426071 Maselheim 4448 0 320 0 0 320 426073 Mietingen 4100 0 1620 0 0 1620 426074 Mittelbiberach 4069 0 120 0 0 120 426078 Moosburg 168 0 0 0 0 0 426087 Ochsenhausen, Stadt 8854 63 5596 0 313 5972 426090 Oggelshausen 893 0 0 0 0 0 426097 Riedlingen, Stadt 10241 0 0 1900 15518 17418 426100 Rot an der Rot 4442 0 3605 128 334 4067 426108 Schwendi 6246 0 7287 0 1268 8555 426109 Seekirch 287 0 0 0 0 0 426113 Steinhausen an der Rottum1927 0 292 0 0 292 426117 Tannheim 2315 0 0 0 0 0 426118 Tiefenbach 517 0 0 0 0 0 426120 Ummendorf 4358 0 195 0 0 195 426121 Unlingen 2433 0 463 0 0 463 426124 Uttenweiler 3580 0 696 0 0 696 426125 Wain 1521 0 1253 0 0 1253 426128 Warthausen 5031 0 1560 0 0 1560 426134 Schemmerhofen 7799 0 1902 284 777 2963 426135 Gutenzell-Hürbel 1818 0 746 0 0 746 435005 Bermatingen 3865 0 1752 0 538 2290 435010 Daisendorf 1604 0 69 0 0 69 435013 Eriskirch 4611 0 0 264 0 264 435015 Frickingen 2760 0 1840 0 0 1840 435016 Friedrichshafen, Stadt59117 0 48942 0 75799 124741 435018 Hagnau am Bodensee 1482 0 366 0 1405 1772 435020 Heiligenberg 2811 0 2368 269 1454 4090 435024 Immenstaad am Bodensee6075 0 772 0 1228 2000 435029 Kressbronn am Bodensee8291 0 2298 0 1469 3767 435030 Langenargen 7886 8 1139 1014 3416 5577 435034 Markdorf, Stadt 13057 0 6028 0 10970 16997 435035 Meckenbeuren 13730 150 10909 0 8758 19818 435036 Meersburg, Stadt 5695 0 0 474 3439 3913 435042 Neukirch 2672 0 670 0 0 670 435045 Oberteuringen 4466 41 518 718 2483 3759 435047 Owingen 4254 29 200 0 0 229 435052 Salem 11185 0 0 1760 0 1760 435053 Sipplingen 2082 0 766 0 417 1183 435054 Stetten 987 0 461 0 0 461 435057 Tettnang, Stadt 18909 11491 2752 0 3138 17381 435059 Überlingen, Stadt 22086 0 22351 0 0 22351 435066 Uhldingen-Mühlhofen 7974 0 2457 0 1136 3593 435067 Deggenhausertal 4308 0 808 0 0 808 436001 Achberg 1660 0 0 0 0 0 436003 Aichstetten 2729 0 749 0 0 749 436004 Aitrach 2501 0 1378 0 0 1378 436005 Altshausen 4652 1290 2028 1 19 3338 436006 Amtzell 3896 0 1729 0 0 1729 436008 Aulendorf, Stadt 9818 0 44678 0 10434 55112 436009 Bad Waldsee, Stadt 19874 0 1079 2840 25078 28997 436010 Bad Wurzach, Stadt 14475 1955 6313 6903 8586 23758 436011 Baienfurt 7167 0 855 0 972 1827 436012 Baindt 4854 0 0 1948 0 1948 436013 Berg 3937 53 177 0 786 1016 436014 Bergatreute 3150 0 1163 874 1492 3529 436018 Bodnegg 3134 0 660 0 0 660 436019 Boms 662 35 456 0 0 491 436024 Ebenweiler 1179 0 1040 0 0 1040 436027 Eichstegen 505 0 0 0 0 0 436032 Fleischwangen 652 0 0 0 0 0 436039 Grünkraut 3104 54 0 0 0 54 436040 Guggenhausen 181 0 0 0 0 0 436047 Hoßkirch 745 91 1240 0 0 1331 436049 Isny im Allgäu, Stadt 14383 0 8927 0 1978 10905 436052 Kißlegg 8523 575 1398 248 609 2830 436053 Königseggwald 682 0 831 0 0 831 436055 Leutkirch im Allgäu, Stadt22023 211 11562 6299 8667 26740 436064 Ravensburg, Stadt 49874 450 31944 0 46669 79063 436067 Riedhausen 644 0 385 0 0 385 436069 Schlier 3722 0 103 0 0 103 436077 Unterwaldhausen 292 0 0 0 0 0 436078 Vogt 4536 6 1302 0 0 1308 436079 Waldburg 3032 0 930 0 0 930 436081 Wangen im Allgäu, Stadt27448 77 5514 17210 3833 26634 436082 Weingarten, Stadt 24016 0 20636 0 17657 38293 436083 Wilhelmsdorf 4794 0 3131 706 3626 7463 436085 Wolfegg 3443 0 1596 0 0 1596 436087 Wolpertswende 4066 0 984 0 261 1246 436093 Ebersbach-Musbach 1761 74 0 0 0 74 436094 Argenbühl 6070 22 993 1104 0 2118 436095 Horgenzell 5062 14 521 171 536 1242 436096 Fronreute 4554 1764 670 0 492 2926 437005 Beuron 688 0 42 0 0 42 437008 Bingen 2777 0 1084 0 0 1084 437031 Gammertingen, Stadt 6434 0 2341 452 403 3197 437044 Herbertingen 4862 682 1769 0 540 2991 437047 Hettingen, Stadt 1856 0 466 0 0 466 437053 Hohentengen 4357 18 735 0 0 753 437056 Illmensee 1993 0 1627 0 830 2457 437059 Inzigkofen 2902 300 676 0 0 976 437065 Krauchenwies 5013 0 0 6474 97 6571 437072 Leibertingen 2232 0 1983 0 0 1983 437076 Mengen, Stadt 9902 988 0 10027 4033 15047 437078 Meßkirch, Stadt 8224 2 12297 0 2041 14340 437082 Neufra 1871 0 2018 0 0 2018 437086 Ostrach 6695 0 720 52 5182 5954 437088 Pfullendorf, Stadt 13019 173 14539 664 22646 38022 437100 Bad Saulgau, Stadt 17355 0 308 2737 40635 43680 437101 Scheer, Stadt 2536 0 1103 102 560 1766 437102 Schwenningen 1482 0 0 295 0 295 437104 Sigmaringen, Stadt 16273 0 1170 6467 29469 37106 437105 Sigmaringendorf 3647 0 0 0 1346 1346 437107 Stetten am kalten Markt5087 0 1788 0 229 2018 437114 Veringenstadt, Stadt 2209 650 0 0 0 650 437118 Wald 2720 0 1304 0 892 2196 437123 Sauldorf 2500 0 495 0 0 495 437124 Herdwangen-Schönach3334 0 0 0 0 0 Summe 10768624 401899 5000612 1297640 5858154 12558305 *) Kredite, Wertpapierschulden, Kassenkredite. Nachweis der Schulden in nicht-konsolidierter Form. Eur je Einw. 1042 313 479 509 81 184 1189 678 346 776 225 502 1568 285 303 0 296 105 1481 839 124 529 809 1194 290 321 1099 163 60 494 0 131 2392 733 371 124 604 809 3099 1892 895 779 68 491 1735 888 527 971 715 1325 1056 445 440 312 300 476 1116 1843 1922 214 440 1156 880 1265 876 79 128 1252 1277 1105 361 2856 459 152 2621 544 299 1593 492 167 1697 2686 92 482 1475 52 35 666 1871 89 2390 1104 1248 223 999 53 1384 742 678 634 123 22 575 319 162 562 385 346 294 816 785 816 1272 809 833 0 423 126 292 0 335 484 533 296 2449 542 213 607 1522 2120 107 897 0 287 842 1580 167 0 844 1903 1161 323 481 200 1650 0 416 1047 284 589 0 647 1566 646 857 683 322 248 1042 248 1146 260 1639 1488 592 393 707 467 270 1468 104 412 15 447 1977 451 861 1118 193 1380 357 1520 1618 1077 431 361 460 322 291 1003 168 382 398 494 717 1659 754 20 813 376 133 679 171 1473 0 763 0 1245 307 186 163 443 148 1219 621 1583 0 350 513 417 586 1281 0 1510 330 0 281 2189 26 1164 2368 1443 584 1008 456 166 3099 55 0 1520 0 0 895 1806 394 1338 854 0 1334 586 277 1714 3140 1073 648 8 123 675 197 0 1221 1334 377 111 466 2065 2311 603 688 901 1009 992 974 2161 478 2272 1658 633 788 912 1288 1104 1475 2329 2615 75 1538 691 909 1291 1187 1788 1938 974 264 1205 1216 962 341 1349 1787 1051 847 66 0 767 1286 215 801 582 273 130 289 1137 5 550 122 585 620 714 1640 94 66 671 895 552 807 35 370 857 609 2425 559 383 1004 691 543 469 411 0 873 1717 483 1680 527 1486 1650 1197 263 458 206 428 761 885 395 2431 2552 126 1235 1398 1186 1150 243 1009 1630 733 567 1248 1038 532 40 292 696 312 1126 1766 111 653 597 392 1321 794 166 46 593 1177 1184 916 322 1117 125 802 46 1366 389 1507 722 0 472 567 1653 3119 1038 989 676 1131 868 942 1481 246 1367 425 1245 1155 876 1014 672 1043 380 1125 1051 1254 1584 1114 1239 888 1298 505 1516 610 597 180 556 552 2434 834 541 883 227 246 509 614 709 1259 223 693 761 555 2740 819 273 842 812 1408 770 1628 596 1336 601 603 1392 678 1036 138 1119 683 568 689 2329 345 2201 54 1714 446 2024 661 495 786 964 371 492 1115 413 2326 2012 811 3231 270 699 0 2049 0 335 1567 0 2446 0 640 488 0 53 549 548 0 684 2511 2439 90 2521 1950 525 280 0 234 383 243 266 1198 745 611 1515 2290 507 1655 0 1497 262 643 746 852 384 651 1589 1462 786 873 855 2627 801 484 0 570 1159 87 0 1982 1961 917 0 0 0 1440 2348 1852 888 1285 920 149 152 311 403 976 664 255 927 383 0 2061 555 3475 1257 1143 1249 427 709 0 355 2924 342 2119 427 569 2560 577 569 1204 1811 839 524 1023 1078 247 360 307 1019 1592 955 2579 957 177 698 0 161 825 90 269 829 1814 318 1390 0 289 1769 1612 404 171 136 639 946 686 647 559 1835 267 831 922 977 1228 1684 543 2979 396 1250 753 1282 1361 596 2053 738 2425 589 1248 1033 877 1631 913 551 1833 725 658 632 332 938 861 527 980 1653 1624 0 985 280 1226 622 403 878 233 2418 687 1102 1074 991 1190 1258 1374 1023 1970 2494 718 1283 1232 542 19 960 327 623 516 582 445 1816 722 488 1793 1346 480 906 610 757 133 414 314 1083 2488 1383 1388 1352 1932 425 676 497 33 378 563 2629 793 1860 17 78 936 1399 259 0 2840 223 413 1683 2279 496 276 339 640 632 1798 0 1687 1137 2236 20 919 1913 1566 1888 0 1820 205 0 2012 792 172 1911 1924 632 264 676 895 948 410 294 0 238 0 582 1030 413 679 1471 0 545 284 745 466 1303 217 314 433 136 132 424 773 158 192 1284 476 0 0 1431 42 300 575 614 913 1977 1752 1894 493 1144 64 0 1388 1215 410 1744 1141 1703 2585 802 1192 1235 0 1038 0 3022 1203 2249 858 1258 419 62 48 0 965 1192 272 701 1078 511 1634 1321 0 682 650 1736 1239 680 513 736 2539 3915 1221 2920 873 1454 490 220 178 1398 376 404 434 1441 130 263 2400 971 411 41 746 1583 404 1456 568 2252 607 993 997 63 1188 0 587 477 868 152 260 259 825 373 2066 1286 1360 294 479 368 1553 997 1883 1485 1037 153 0 1070 1401 1981 0 968 479 0 348 541 316 1378 0 2112 119 251 56 692 114 0 361 312 0 26 558 567 1326 1876 1771 15 265 277 432 0 249 16 284 1092 91 177 885 734 668 0 618 119 61 32 689 0 958 443 1075 867 392 1206 159 1387 0 0 347 287 358 1139 0 308 19 209 538 1051 109 103 258 31 76 0 392 72 0 88 0 0 802 322 199 0 69 174 519 1746 712 0 984 580 0 1425 0 119 790 641 1156 1615 0 0 389 279 236 1086 72 395 29 0 675 0 1701 916 1370 0 152 0 0 45 190 195 824 310 380 410 592 43 57 667 2110 1196 1455 329 454 707 1302 1443 687 251 842 54 157 568 467 919 1012 451 187 0 274 551 717 444 5613 1459 1641 255 401 258 1120 210 742 882 0 0 17 0 1787 758 332 1218 1214 1585 598 28 0 288 307 970 1594 1557 464 306 42 349 245 642 61 390 497 615 251 173 1233 336 1311 888 1520 1744 1078 889 2920 2517 696 199 2280 369 397 294 807 198 0 1166 postleitzahl Seite 1 von 1

Die Schweizer Postleitzahl CH -8238 Büsingen

Die Gemeinde Büsingen hat natürlich eine deutsche Postleitzahl. Sie lautet: D-78266. Und diese Postleitzahl sorgte bis ins Jahr 1986 bei Postsendungen aus dem Schweizer Wirtschaftsgebiet Am Eingang zur deutschen für Irrungen und Wirrungen. Wurde in der Schweiz ein Poststelle sind beide Päckchen mit der Postleitzahl D-78266 für Büsingen Postleitzahlen plakatiert. aufgegeben, so erreichte das Päckchen seinen Empfänger erst nach einer Irrfahrt über zwei Staatsgrenzen. Das Päckchen wurde über Winterthur nach Romanshorn spediert. Von dort aus wurde es mit dem Schiff über den Bodensee nach dem deutschen Friedrichshafen geschaukelt und dem deutschen Zoll vorgelegt. Anschliessend wurde es nach Singen weitergeleitet und kam mit dem Zug wieder zurück in die Schweiz nach Schaffhausen. Dort wurde das Päckchen wiederum, diesmal dem Schweizer Zoll vorgelegt und . . . eventuell mit Zollabgabe belastet (weil es ja offensichtlich aus Deutschland kam). Schliesslich wurde das Päckchen in Schaffhausen ganz unkonventionell in einen Postsack gesteckt und erreichte den Büsinger Empfänger schliesslich mit dem Postautokurs Schaffhausen–Büsingen–Dörflingen. Diese missliche Situation wäre wahrscheinlich noch heute gleich, wenn nicht Kurt Schüle, ein schweizerischer Nationalrat, der sich in seiner Freizeit in Büsingen wie zuhause fühlt, sich der Auch die Telefonhäuschen der Sache angenommen hätte. Er sprach sich mit der Telekom und der Swisscom Eidgenössischen Postdirektion in Bern ab, und die wiederum stehen einträchtig nahm Verbindung mit der deutschen Postbehörde auf. nebeneinander. Die Problemlösung kam ruckzuck: Die Schweizer Postleitzahl CH-8238 Büsingen. Die Büsinger sind glücklich darüber.

http://www.buesingen.de/politik/postleitzahl.html 25.07.2012 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 12 / 5200 12. Wahlperiode 17. 05. 2000

Antrag der Abg. Veronika Netzhammer u. a. CDU und

Stellungnahme des Wirtschaftsministeriums

Auswirkungen der bilateralen Verträge zwischen der EU und der Schweiz auf die Exklave Büsingen

Antrag

Der Landtag wolle beschließen, die Landesregierung zu ersuchen

I. zu berichten:

1. Inwieweit tangieren die in der Begründung genannten bilateralen Verträge Sonderabkommen für Büsingen? Welche Regelung hat Vorrang?

2. Büsingen unterliegt aufgrund der Auswirkungen des Staatsvertrages einem starken Abwanderungstrend in die Schweiz. Gibt es Möglichkeiten diesem Trend entgegenzuwirken? Welche zusätzlichen Möglichkeiten der Struk- turförderung bestehen?

3. Welche Auswirkungen haben die bilateralen Verträge auf den Unterneh- mensstandort Büsingen? Bestehen Chancen für bestimmte Branchen auf Grund der einmaligen Rechtssituation?

4. Ist eine Überarbeitung der Sonderabkommen für Büsingen erforderlich?

5. Einwohner der Exklave sind aufgrund ihrer Berufstätigkeit in der Schweiz fast ausschließlich in das schweizerische Sozialversicherungssystem inte- griert. Sind insofern Änderungen vorgesehen? Besteht weiterhin ein direk- ter Anspruch auf Leistungen aus der Schweiz?

Eingegangen: 17. 05. 2000 / Ausgegeben: 09. 08. 2000 1 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 12 / 5200

II.

Sich dafür einzusetzen, dass die bilateralen Verträge keinen negativen Aus- wirkungen auf die Büsinger Bevölkerung haben.

16. 05. 2000 Veronika Netzhammer, Dr. Steim, Bloemecke, Behringer, Haas CDU

Begründung

Am 19. Juli 1967 wurde zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft der Vertrag über die Einbeziehung der Gemeinde Büsingen am Hochrhein in das schweizerische Zollgebiet ge- schlossen. (BGBl. Teil II, Nr. 33 S. 2029). Geändert gemäß Abkommen (Re- gierungsabkommen) vom 19. März 1997 (BGBl. 1998 II S. 1130). Diese Ver- einbarungen haben auf das Leben der Exklave Büsingen ganz bedeutende Auswirkungen, da Büsingen nicht nur Schweizer Zoll-, sondern faktisch auch Schweizer Währungs- und Wirtschaftsgebiet darstellt. Weiterhin bestehen für die Exklave Sonderregelungen im § 9 b des Schlussprotokolles zum Abkom- men zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über Soziale Sicherheit vom 25. Februar 1964 (BGB 1965 II S. 1294) i. d. F. des Ersten Zusatzabkommens vom 9. September 1975 (BGBl 1976 II S. 1372) und des Zweiten Zusatzabkommens vom 2. März 1989 (BGBl 1980 II S. 892). Die bilateralen Verträge zwischen der EU und der Schweiz werden derzeit von den betroffenen Ländern ratifiziert.

Stellungnahme*)

Mit Schreiben vom 28. Juli 2000 Nr. 2–4252.2–SCZ/60 nimmt das Wirt- schaftsministerium im Einvernehmen mit dem Finanzministerium, dem Sozi- alministerium und dem Ministerium Ländlicher Raum Baden-Württemberg sowie – federführend für die Bundesbehörden – mit dem Bundesministerium für Finanzen wie folgt Stellung:

Abschnitt I: Frage 1 Inwieweit tangieren die in der Begründung genannten bilateralen Verträge Sonderabkommen für Büsingen? Welche Regelung hat Vorrang?

Anwort:

Die sieben Sektorenabkommen bezüglich

– Personenverkehr – Luftverkehr – Landverkehr – Landwirtschaft – Öffentliches Beschaffungswesen – Technische Handelshemmnisse/Konformität – Forschung

*) Der Überschreitung der Drei-Wochen-Frist wurde zugestimmt. 2 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 12 / 5200

werden nach ihrer Ratifizierung sowohl in der Schweiz als auch in sämt- lichen EU-Mitgliedsstaaten gelten und daher auch auf Büsingen Anwendung finden, ohne dass dies ausdrücklich in den Abkommen erwähnt werden müsste.

Die einzelnen Sektorenabkommen gehen jeweils als „lex posterior“ grund- sätzlich allen älteren Abkommen in ihrem Regelungsbereich vor. Soweit be- stehende Abkommen im Regelungsbereich mit den Sektorenabkommen ver- einbar sind, bleiben sie davon unberührt, andernfalls werden sie von Letzte- ren verdrängt.

Nach Artikel 20 des Abkommens über die Freizügigkeit werden, sofern An- hang II nichts Gegenteiliges bestimmt, die Bilateralen Abkommen über die soziale Sicherheit zwischen der Schweiz und den Mitgliedsstaaten der Euro- päischen Gemeinschaft insoweit ausgesetzt, als derselbe Sachbereich gere- gelt wird.

Mit Inkrafttreten des Abkommens wird das deutsch-schweizerische Sozial- versicherungsabkommen vom 25. Februar 1964 in der Fassung des ersten und zweiten Zusatzabkommens einschließlich des Schlussprotokolls weitge- hend durch die europarechtlichen Regelungen zur Koordinierung der Sy- steme der Sozialsicherheit ersetzt. Dies würde auch für die bisher in Bezug auf die Exklave Büsingen bestehenden Sonderregelungen gelten. In bilatera- len Verhandlungen zwischen Deutschland und der Schweiz ist es aber gelun- gen, die für die Einwohner Büsingens bestehenden Sonderregelungen des Schlussprotokolls – soweit erforderlich – in den Anhang II des Abkommens und damit in die europarechtlichen Koordinierungsregelungen zu überneh- men, so dass sie anwendbar bleiben. Das gilt auch für Artikel 8 Absatz 5 des deutsch-schweizerischen Abkommens über die Arbeitslosenversicherung, der Büsinger Bürgern einen Anspruch auf schweizerisches Arbeitslosengeld ein- räumt, wenn sie vor Eintritt der Arbeitslosigkeit in der Schweiz gearbeitet ha- ben und dort zur erneuten Arbeitsaufnahme berechtigt sind. Damit wird der besonderen Situation Büsingens Rechnung getragen; im Übrigen vgl. dazu auch Frage 5.

Die Ratifizierung der Verträge durch die EU-Mitgliedsstaaten ist noch nicht abgeschlossen. Die Schweiz, die ihnen durch Volksentscheid bereits am 21. Mai 2000 zugestimmt hat, geht von einer EU-weiten Ratifizierung bis zum 1. Januar 2001 aus.

Frage 2

Büsingen unterliegt aufgrund der Auswirkungen des Staatsvertrags einem starken Abwanderungstrend in die Schweiz. Gibt es Möglichkeiten, diesem Trend entgegenzuwirken? Welche zusätzlichen Möglichkeiten der Strukturför- derung bestehen?

Anwort:

Die Bürger von Büsingen sind aufgrund der besonderen geographischen Lage mit spezifischen Einschränkungen konfrontiert und unterliegen damit anderen Rahmenbedingungen als die übrigen Bundesbürger, auch die im Grenzbereich zur Schweiz.

Der Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz vom 23. November 1964 diente dazu, diese sich aus der besonderen geographischen Lage ergebenden Beziehungen zur Schweiz den beiderseiti- gen Interessen anzupassen.

3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 12 / 5200

Die Bilateralen Sektorenabkommen werden durch die mit ihnen verbundene gegenseitige Anerkennung von Berufen und Ausbildungsgängen zusätzlich dazu beitragen, weitere Erleichterungen für die betroffenen Bürger zu schaf- fen. Der als Folge des Artikels 19 des Vertrags zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Einbezie- hung der Gemeinde Büsingen am Hochrhein in das schweizerische Zollge- biet vom 19. Juli 1967 beklagte Abwanderungstrend in die Schweiz wird sich mit Inkrafttreten des Abkommens über die Personenfreizügigkeit künftig auch auf die Bewohner anderer deutscher Grenzgemeinden auswirken und insoweit den „Abwanderungsdruck“ von der Gemeinde Büsingen nehmen. Dieser Trend wird im Übrigen angesichts der sehr positiven Beschäftigungs- bilanz der Schweiz (Arbeitslosigkeit derzeit um 2,6 %) generell kaum aufzu- halten sein.

Zu den Möglichkeiten des Landes, die integrierte Strukturentwicklung der Gemeinden insgesamt zu unterstützen, zählt insbesondere das Entwicklungs- programm Ländlicher Raum (ELR).

Ziel des ELR ist es, in Dörfern und Gemeinden vor allem des ländlichen Raums die Lebens- und Arbeitsbedingungen durch strukturverbessernde Maßnahmen zu erhalten und fortzuentwickeln, der Abwanderung entgegen- zuwirken, den landwirtschaftlichen Strukturwandel abzufedern und dabei sorgsam mit den natürlichen Lebensgrundlagen umzugehen.

Vorrangig werden dabei solche Maßnahmen gefördert, die zu einer Struktur- verbesserung des Ortes in seiner Gesamtheit führen. Dabei wird besonderer Wert auf die Stärkung der Ortskerne sowie die Umnutzung bestehender Ge- bäude, die Schließung von Baulücken, die Entflechtung umweltverträglicher Gemengelagen sowie insbesondere auch auf die Wiedernutzung von Gewer- bebrachen gelegt. Die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Ar- beitsplätze haben bei den strukturfördernden Maßnahmen eine hohe Priorität.

Mit den Förderschwerpunkten

– Arbeiten – Grundversorgung – Gemeinschaftseinrichtungen und – Wohnen

werden zentrale Aufgabenfelder staatlicher Struktur und gemeindlicher Ent- wicklungspolitik angesprochen. Den Gemeinden wird dadurch die Möglich- keit geboten, Strukturentwicklung aus einem Guss zu betreiben.

Das gilt auch bezüglich der Nutzung von EU-Programmen. Die Gemeinde Büsingen gehört zwar nicht zu den von der Europäischen Kommission aner- kannten EU-Fördergebieten nach Ziel 2 (EU-Strukturfondsverordnung Nr. 1260/1999) in Baden-Württemberg. Eine Beteiligung an Projekten der EU- Gemeinschaftsinitiative INTERREG III, insbesondere der Ausrichtungen III A und B – grenzübergreifende Zusammenarbeit mit dem Ziel einer nachhalti- gen räumlichen Entwicklung und der Schaffung grenzübergreifender wirt- schaftlicher und sozialer Pole – ist allerdings künftig durchaus möglich.

Im Übrigen wird darauf hingewiesen, dass Unternehmen, die ihren Betriebs- sitz auf der Gemarkung Büsingen und damit in Baden-Württemberg haben, an allen landesweit einsetzbaren Förderprogrammen des Wirtschaftsministe- riums partizipieren können, soweit im Einzelfall die Fördervoraussetzungen vorliegen. Das Wirtschaftsministerium ist außerdem bereit, bei Vorhaben der Gemeinde zur Erschließung von Gewerbe- und Industriegebieten, die eine besondere strukturpolitische Bedeutung haben, ausnahmsweise das Pro-

4 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 12 / 5200

gramm zur Förderung des Ausbaus der wirtschaftlichen Infrastruktur außer- halb der regionalen Fördergebiete einzusetzen, soweit die Mittellage dies er- laubt und die weiteren Fördervoraussetzungen vorliegen.

Frage 3

Welche Auswirkungen haben die bilateralen Verträge auf den Unternehmens- standort Büsingen? Bestehen Chancen für bestimmte Branchen aufgrund der einmaligen Rechtssituation?

Antwort:

Zunächst wird auf die Antworten zu den Fragen 1 und 2 verwiesen. Chancen für bestimmte Branchen werden sich bei Inkrafttreten der Sektorenabkom- men insbesondere aus der erweiterten Möglichkeit der Berufsausübung für deutsche Arbeitnehmer und Selbständige aus dem Abkommen für die Perso- nenfreizügigkeit ergeben.

Ferner wird durch das Abkommen über die gegenseitige Anerkennung von Konformitätsbescheinigungen ein erleichterter Zugang deutscher Produkte auf dem Schweizer Markt eröffnet, von dem auch Büsingen profitieren kann.

Schließlich werden künftig im Falle von Beschaffungen und Ausschreibun- gen vonseiten der Schweizer Kommunen sowie von bestimmten privaten Firmen in den Bereichen Wasser, Energie, Verkehr und Telekommunikation von festgelegten Schwellenwerten an auch deutsche Anbieter einzubeziehen sein.

Frage 4

Ist eine Überarbeitung der Sonderabkommen für Büsingen erforderlich?

Anwort:

Bisher sind keine Umstände bekannt geworden, die eine Überarbeitung des Büsinger Vertragswerkes wegen der Sektorenabkommen notwendig erschei- nen lassen würden. Dies schließt allerdings nicht aus, dass im Einzelfall die Anwendungsmodalitäten der Abkommen auf die besonderen örtlichen Gege- benheiten von Büsingen geprüft und ggf. festgelegt werden müssen.

So laufen derzeit Gespräche zwischen der schweizerischen und der deutschen Seite über die Anwendung der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) auf Büsingen.

Unabhängig davon werden in der sog. Gemischten Kommission für Büsingen (Artikel 41 des Staatsvertrages vom 23. November 1964 zwischen der Bundes- republik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Einbeziehung der Gemeinde Büsingen am Hochrhein in das schweizerische Zollgebiet in der Fassung des Änderungsabkommens vom 19. März 1997) re- gelmäßig die büsingen-spezifischen steuerlichen und sozialversicherungsrecht- lich relevanten Sachverhalte erörtert und Verbesserungen für Büsingen und seine Bürger auf den Weg gebracht. Hier sind beispielhaft zu nennen:

– Die Berücksichtigung der Exklavesituation für die Büsinger Bürger, insbe- sondere für die Büsinger Landwirte, bei der Einkommensteuer,

5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 12 / 5200

– die pauschale Erstattung der in Büsingen erhobenen Schweizer Umsatz- steuer und

– die Auffüllung des Schweizer Kindergeldes auf das deutsche Niveau.

Dazu nachstehende Anmerkungen:

Einkommensbesteuerung

Zur Abgeltung der durch die Einbindung Büsingens in den Schweizer Wirt- schaftsraum zwangsläufig entstehenden höheren Lebenshaltungskosten wurde den Büsinger Bürgern erstmals im Jahr 1984 mit Zustimmung des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) im Rahmen einer allgemeinen Bil- ligkeitsmaßnahme ein zusätzlicher Freibetrag gewährt. Dabei wurden 10.000 DM je Steuerpflichtigen und 3.000 DM je Kind als Bemessungsobergrenze angesetzt, von denen 20 % als sog. „Büsinger Freibetrag“ steuerlich berück- sichtigt werden konnten. Die Bemessungsobergrenze wurde 1994 verdoppelt. Zu Beginn diesen Jahres hat das Finanzministerium das BMF um Zustim- mung zu einer Erhöhung von 20.000 DM auf 30.000 DM je Steuerpflichtigen und von 6.000 DM auf 10.000 DM je Kind gebeten – eine Entscheidung hier- über steht jedoch noch aus.

Die weitergehende Förderung einer Büsinger Bürgerinitiative, jedem Steuer- pflichtigen pauschal einen Freibetrag in Höhe von 30 % des zu versteuernden Einkommens zu gewähren, hat das BMF unter Hinweis auf die damit verbun- dene Verletzung der Gleichmäßigkeit der Besteuerung abgelehnt.

Die Büsinger Landwirte begehren seit Jahren eine steuerrechtliche Anrech- nung hinsichtlich der von der Schweiz vorgenommenen Kürzungen bei den Direktzahlungen an Landwirte. Hintergrund ist der faktische Zwang für die Büsinger Landwirte, ihre Produkte im Schweizer Wirtschaftsraum zu ver- markten. Zum Ausgleich der damit verbundenen Einbußen erhalten die Land- wirte Direktzahlungen, die die Büsinger Landwirte im Gegensatz zu Schwei- zer Landwirten nur zu 80 % ausbezahlt bekommen. Die Schweiz kürzt nach Auffassung der Büsinger Landwirte die Direktzahlung im Hinblick darauf, dass ihr bezüglich der Einkommen der Büsinger Landwirte nicht das Besteu- erungsrecht zustehe. Die Büsinger Landwirte drängen daher darauf, dass in Höhe des Fehlbetrages eine Anrechnung auf die deutsche Einkommenssteuer erfolgt. Aus steuerrechtlichen Gründen konnte dem Begehren der Büsinger Landwirte nicht nachgekommen werden.

Schweizer Mehrwertsteuer-Rückerstattung

Zwischenzeitlich abgeschlossen sind die Verhandlungen über die Rückerstat- tung der Schweizer Mehrwertsteuer an die Gemeinde Büsingen. Büsingen soll von der Schweiz rückwirkend ab 1. Januar 1999 jährliche Erstattungsbe- träge aus dem Schweizer Mehrwertsteueraufkommen erhalten, die entspre- chend dem Beschluss des Büsinger Gemeinderats zur Minderung der Ex- klave-bedingten Lasten eingesetzt werden. Die Zustimmung des schweizeri- schen Parlaments zu dem Abkommen steht noch aus.

Auffüllung des in der Schweiz bezogenen Kindergeldes auf deutsches Niveau

Ein wichtiger Schritt für die Büsinger Familien stellt die Auffüllung des Kin- dergeldes auf deutsches Niveau dar. Mit der Neuregelung des Bundeskinder- geldgesetzes ab dem 1. Januar 1996 konnte bei Büsinger Arbeitnehmern, die Schweizer Einkommen beziehen, das niedrigere Schweizer Kindergeld nicht

6 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 12 / 5200

mehr durch die Bundesrepublik auf deutsches Niveau aufgefüllt werden. Durch die Vorwegnahme der Inhalte des Bilateralen Abkommens zwischen der Europäischen Union und der Schweiz wurde eine Auffüllung des niedri- geren in der Schweiz erhaltenen Kindergeldes durch Deutschland ab dem 1. März 1999 wieder möglich.

Frage 5

Einwohner der Exklave sind aufgrund ihrer Berufstätigkeit in der Schweiz fast ausschließlich in das schweizerische Sozialversicherungssystem inte- griert. Sind insofern Änderungen vorgesehen? Besteht weiterhin ein direkter Anspruch auf Leistungen aus der Schweiz?

Antwort:

Nach der unter vorstehender Ziffer 1 dargelegten Regelung in dem Abkom- men über Freizügigkeit ist nach Auffassung der Landesregierung nicht mit Nachteilen für die Einwohner Büsingens zu rechnen. Für sie wird wie bisher der ungehinderte Leistungsbezug aus der gesetzlichen Krankenversicherung sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland gewährleistet. Büsinger Bür- ger, die in der Schweiz gearbeitet haben und dort arbeitslos werden, werden unter denselben Voraussetzungen wie bisher Anspruch auf schweizerisches Arbeitslosengeld haben. Künftig können sie auch an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zur beruflichen Wiedereingliederung in der Schweiz teilneh- men, weil die Gemeinde Büsingen sich bereit erklärt hat, sich in Höhe des nach den schweizerischen Rechtsvorschriften vorgesehenen kantonalen Bei- trags an den Wiedereingliederungskosten bei Arbeitslosigkeit zu beteiligen. Damit wird den Büsinger Bürgern bei Arbeitslosigkeit eine Wiedereingliede- rung nach schweizerischem Recht ermöglicht.

Zu Abschnitt II:

Die Landesregierung wird sich auch künftig dafür einsetzen, dass die Bilate- ralen Verträge keine negativen Auswirkungen auf die Büsinger Bevölkerung haben werden.

Dr. Döring Wirtschaftsminister

7 steuerregelung Seite 1 von 1

Spezielle Steuerregelungen für Büsingen

Büsinger Freibetrag bei der Einkommensteuer Beispiele Berechnung Freibeträge

In Büsingen findet das deutsche Ledig, ohne Kinder, zu versteuerndes Einkommen Einkommensteuergesetz Anwendung. Zur 40.000 Euro Abgeltung der höheren Schweizer 30 % aus 10.225 Euro = 3.068 Euro Lebenshaltungskosten hat der Bundesminister der Finanzen (Aktenzeichen: Ledig, ein Kind, zu versteuerndes Einkommen IV C 4 – S 2284 – 78/01) bei der 30.000 Euro Einkommensteuer als Billigkeitsregelung 30 % aus 15.338 Euro (10.125 + 5.113) = 4.602 spezielle Freibeträge verfügt. Euro

Seit dem 1. Januar 2001 gilt folgende Verheiratet, ohne Kinder, zu versteuerndes Regelung: Einkommen 60.000 Euro 30 % aus 20.450 Euro = 6.135 Euro Den Einwohnern mit Hauptwohnsitz in Büsingen wird ein Freibetrag gewährt, der 30 Verheiratet, drei Kinder, zu versteuerndes v. H: des zu versteuernden Einkommens, Einkommen 30.000 Euro jedoch nicht mehr als 30 v. H. von 10.225 30 % aus 35.789 Euro, jedoch höchstens Euro bei Ledigen und 20.450 Euro bei aus 30.000 Euro = 9.000 Euro Verheirateten beträgt. Für jedes Kind erhöht sich diese Bemessungsgrundlage um 5.113 Euro.

Die Mehrwertsteuer in Büsingen

Obwohl die Gemeinde Büsingen deutsches Hoheitsgebiet ist, gilt hinsichtlich der Mehrwertsteuer voll umfänglich Schweizer Recht (Artikel 2 Abs. 1 Buchst. g des Staatsvertrages). Dies bedeutet u.a., dass der Mehrwertsteuersatz nur 8 % beträgt und die Steuerschuld von den Büsinger Firmen an die Eidgenössische Steuerverwaltung nach Bern abzuführen ist. Bei der Einfuhr von Waren aus Deutschland ist am Schweizer Zoll, soweit die Freibeträge überschritten sind, Schweizer Mehrwertsteuer zu bezahlen.

http://www.buesingen.de/politik/steuerregelung.html 25.07.2012

Im Ausland abgabenfrei einkaufen Seite 1 von 2

Eidgenössische Zollverwaltung (EZV)

Im Ausland abgabenfrei einkaufen

Die folgenden Freimengen und Freigrenzen gelten für Waren des Reiseverkehrs, die Sie persönlich für den eigenen Bedarf oder als Geschenk mitführen.

Diese Freimengen und Freigrenzen werden nur einmal pro Person und Tag gewährt. Es können ohne Zollabgaben und Steuern eingeführt werden:

Persönliche Gebrauchsgegenstände Gebrauchte, persönliche Gegenstände wie· Kleider, Wäsche, Toilettenartikel, Sportgeräte, Foto-, Film- und Videokameras, tragbare Computer, Musikinstrumente und sonstige Gebrauchsgegenstände, welche in der Schweiz wohnhafte Reisende bei der Ausreise mitgenommen haben oder im Ausland wohnhafte Reisende während des Aufenthaltes in der Schweiz benützen und wieder ausführen.

Reiseproviant Genussfertige Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke für den Reisetag.

Barmittel Bei der Ein-, Durch- und Ausfuhr von Barmitteln (Bargeld, Wertpapieren u. a.) im Wert von über CHF 10 000.- muss auf Befragung hin Auskunft über die Herkunft, den Verwendungszweck und die wirtschaftlich berechtigte Person erteilt werden. Weitere Massnahmen zur Verbrechensbekämpfung bleiben vorbehalten.

Alkoholische Getränke und Tabak Die Freimengen gelten nur für Personen ab 17 Jahren.

a) Alkoholische Getränke:

bis 15% Vol. 2 Liter und über 15% Vol. 1 Liter

b) Tabak:

Zigaretten 200 Stück oder Zigarren 50 Stück oder Schnitttabak 250 Gramm 1)

1) inkl. Pfeifen, Kau, Mund- und Schnupftabak

Andere Waren Andere Waren des Reiseverkehrs sind bis zu einem Gesamtwert von CHF 300.- pro Person abgabenfrei.

Ausgenommen von dieser Wertfreigrenze sind alkoholische Getränke, Tabakwaren und sensible landwirtschaftliche Erzeugnisse wie z.B. Fleisch und Fleischwaren, Milch und Milchprodukte (ohne Käse und Quark), Öle und Fette, die gewisse Höchstmengen überschreiten.

Übersteigt der Gesamtwert der mitgeführten Waren oder der im Ausland ausgeführten Reparatur - und Unterhaltsarbeiten (z. B. am eigenen Fahrzeug) CHF 300.–, so sind alle Waren und Kosten abgabenpflichtig. Ein Zusammenrechnen (Kumulation) der Wertfreigrenze für mehrere Personen ist ausgeschlossen.

Einzelne Waren, die für sich eine ganze Einheit bilden, (sog. Warenposten wie z. B. Modelleisenbahn-Startset, Besteckkoffer, Satz Sommerreifen, zerlegtes Bett, Parkett und

http://www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/zu_beachten/00350/index.html?lang=de 25.06.2012 Im Ausland abgabenfrei einkaufen Seite 2 von 2

Fliesen) können wertmässig nicht auf mehrere Personen aufgeteilt werden. Solche Warenposten sind, wenn sie die Wertfreigrenze von CHF 300.- übersteigen, als Ganzes abgabenpflichtig.

Abgaben Waren des Reiseverkehrs, welche die Wertfreigrenze von CHF 300.- übersteigen und damit grundsätzlich abgabenpflichtig sind, können zollfrei eingeführt werden (Ausnahmen: alkoholische Getränke, Tabakwaren und sensible landwirtschaftliche Erzeugnisse). Indessen ist die Mehrwertsteuer von 2.5 % resp. 8.0 % des Wertes zu entrichten.

Das Vorweisen einer Quittung oder eines anderen Wertnachweises (z. B. bei Internetkäufen) erleichtert die Zollveranlagung.

Abgabenpflichtige Waren sind unaufgefordert mündlich oder schriftlich zur Zollveranlagung anzumelden (s. a. Merkblatt 18.50 "Ihr Weg durch den Schweizer Zoll").

Zuletzt aktualisiert am: 29.12.2010

Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) Kontakt | Rechtliches

http://www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/zu_beachten/00350/index.html?lang=de

http://www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/zu_beachten/00350/index.html?lang=de 25.06.2012 Nahrungsmittel Seite 1 von 3

Eidgenössische Zollverwaltung (EZV)

Nahrungsmittel

1. Grundsätzliches

Im Rahmen der Wertfreigrenze von Fr. 300.– sind Nahrungsmittel (ausg. alkoholische Getränke) für den privaten Gebrauch im eigenen Haushalt grundsätzlich abgabenfrei, sofern sie persönlich im Reiseverkehr eingeführt werden.

Für sensible landwirtschaftliche Erzeugnisse gemäss Ziffer 2 gelten indessen die genannten Höchstmengen.

Darüber hinausgehende Mengen sind ungeachtet ihres Wertes immer abgabenpflichtig. Übersteigt im Weiteren der Gesamtwert der mitgeführten Waren Fr. 300.–, so sind alle Waren abgabenpflichtig. Ein Zusammenrechnen (Kumulation) der Wertfreigrenze für mehrere Personen ist ausgeschlossen.

Die Freimengen und Freigrenzen werden nur einmal pro Person und Tag gewährt.

2. Abgabenfreie Höchstmengen/Zollabgaben für Mehrmengen

abgabenfreie 5) Höchstmenge je Zollansatz in Fr. Person/Tag, sofern Produkt für Mehrmengen innerhalb der je l/kg 5) Wertfreigrenze von Fr. 300.- Butter und Rahm (inkl. Kaffee-, Halb-, Saucen- oder Sauerrahm, Schmand, Obers; mit über 15 % Milchfettgehalt) insgesamt 1 l/kg 2) 16.-2) Milch und andere Milchprodukte (ohne Käse und Quark) insgesamt 5 l/kg 2) 3.-2)

Eier 2,5 kg 2) 3.70 2) Gemüse 1) Je Sorte 20 kg 3.70 Äpfel, Birnen, Quitten, Pflaumen, Zwetschgen, Reineclauden, Mirabellen, Aprikosen, Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren und Cassis 1) Je Sorte 20 kg 3.50 A) Fleisch und geniessbare Schlachtnebenprodukte von Rind, Kalb, Schwein, Schaf, Ziege, Pferd, Esel, Maultier oder Maulesel, frisch, gekühlt oder gefroren. insgesamt 0,5 kg 2) 20.- 2) 4) B) Fleisch und geniessbare Schlachtnebenprodukte von Tieren der Gruppe A, gesalzen (konservierend), getrocknet oder geräuchert;

Fleisch und geniessbare Schlachtnebenprodukte von Hausgeflügel aller Art;

Würste und ähnliche Erzeugnisse aus Fleisch, geniessbaren Schlachtnebenprodukten oder Blut; insgesamt 3,5 kg 2) 13.- 2) 4)

http://www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/essen_trinken/00356/index.html?lang=de 25.06.2012 Nahrungsmittel Seite 2 von 3

Fleischzubereitungen 3) und Fleischkonserven von Tieren der Gruppe A und Hausgeflügel Getreide und Müllereierzeugnisse je Sorte 20 kg 1.50 Kartoffelerzeugnisse (Pommes chips, Pommes frites u.a.) 2,5 kg 7.50 Öle, Fette und Margarine insgesamt 4 l/kg 2) 2.10 2) Apfel-, Birnen- und Traubensaft; Apfel- und Birnenwein insgesamt 3 l -.90

Massgebend ist das Gewicht der Ware inkl. allfälliger Verpackungen. Nicht aufgeführte Nahrungsmittel (Käse, Fische u. a.) unterliegen im Rahmen der Wertfreigrenzen keinen Höchstmengen.

1) Einfuhren aus anderen als EU- und EFTA-Staaten unterliegen pflanzenschutzrechtlichen Massnahmen (vgl. Merkblatt 18.51"Einfuhr von Pflanzen durch Private"). Auskunft über die geltenden Bestimmungen erteilt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW).

2) Vorbehalten bleiben die unter Ziffer 3 aufgeführten Bestimmungen für Waren tierischer Herkunft

3) Mit einem Fleischgehalt von mehr als 20 Gewichtsprozenten

4) max. 20 kg

5) Massgebend ist das Gewicht der Ware inkl. allfälliger Verpackung.

3. Besondere Bestimmungen für Waren tierischer Herkunft (inkl. Milchprodukte, Honig, Meeresfrüchte u.a.)

Aus EU-Ländern und Norwegen können Waren tierischer Herkunft zum privaten Gebrauch (die Waren dürfen nicht in den Verkauf gelangen) ohne Kontrolle durch den Grenztierarzt eingeführt werden.

Die Einfuhr von Waren tierischer Herkunft aus Drittländern ist grundsätzlich verboten.

Folgendes ist für den Eigengebrauch dennoch erlaubt :

Bis 20 kg pro Person: ausgenommene Fische, Muscheln und andere tote Fischereierzeugnisse. Einen einzelnen Fisch, der mehr als 20 kg wiegt, können Sie ebenfalls mitnehmen. Aus Island und den Färöer Inseln dürfen Sie so viele Fischereierzeugnisse mitnehmen, wie Sie und Ihre Familie verzehren können.

Bis 10 kg pro Person: sämtliche Lebensmittel und Tiernahrung für Heimtiere aus Kroatien, den Färöer Inseln, Grönland und Island.

Bis 2 kg pro Person/Tier:

- Honig

- lebende Muscheln, Schnecken

- Säuglingsmilchpulver, Säuglingsnahrung, medizinische Spezialnahrung und medizinische Tiernahrung, sofern es sich um noch verpackte Markenprodukte handelt, die nicht gekühlt werden müssen.

Unbeschränkt: Backwaren ohne Fleisch, Schokolade.

Eine vollständige Liste finden Sie unter http://www.bvet.admin.ch/themen/01614/01886/index.html?lang=de .

Die Einfuhr von Fleisch und Fleischwaren von Schildkröten sowie von Störprodukten ist aus allen Ländern verboten. Für Kaviar besteht im Reiseverkehr eine Einfuhrtoleranz von 125g pro Person und Tag.

4. Mehrwertsteuer

Die Mehrwertsteur beträgt 2.5 %. Das Vorweisen einer Quittung oder eines anderen Wertnachweises (z. B. bei Internetkäufen) erleichtert die Zollveranlagung.

http://www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/essen_trinken/00356/index.html?lang=de 25.06.2012 Nahrungsmittel Seite 3 von 3

Nachricht an Experte Zuletzt aktualisiert am: 29.12.2010

Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) Kontakt | Rechtliches

http://www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/essen_trinken/00356/index.html?lang=de

http://www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/essen_trinken/00356/index.html?lang=de 25.06.2012 Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Einkommensteuergesetz (EStG)

EStG

Ausfertigungsdatum: 16.10.1934

Vollzitat:

"Einkommensteuergesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Oktober 2009 (BGBl. I S. 3366, 3862), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 8. Mai 2012 (BGBl. I S. 1030) geändert worden ist"

Stand: Neugefasst durch Bek. v. 8.10.2009 I 3366, 3862; zuletzt geändert durch Art. 3 G v. 8.5.2012 I 1030

Fußnote

(+++ Textnachweis Geltung ab: 30.12.1981 +++) (+++ Zur Anwendung vgl. §§ 52 ff. +++)

Überschrift: IdF d. Art. 1 Nr. 1 G v. 16.5.2003 I 660 mWv 21.5.2003

Inhaltsübersicht

I. Steuerpflicht § 1 Steuerpflicht § 1a II. Einkommen 1. Sachliche Voraussetzungen für die Besteuerung § 2 Umfang der Besteuerung, Begriffsbestimmungen § 2a Negative Einkünfte mit Bezug zu Drittstaaten 2. Steuerfreie Einnahmen § 3 § 3a (weggefallen) § 3b Steuerfreiheit von Zuschlägen für Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit § 3c Anteilige Abzüge 3. Gewinn § 4 Gewinnbegriff im Allgemeinen § 4a Gewinnermittlungszeitraum, Wirtschaftsjahr § 4b Direktversicherung § 4c Zuwendungen an Pensionskassen § 4d Zuwendungen an Unterstützungskassen § 4e Beiträge an Pensionsfonds § 4f (weggefallen) § 4g Bildung eines Ausgleichspostens bei Entnahme nach § 4 Absatz 1 Satz 3 § 4h Betriebsausgabenabzug für Zinsaufwendungen (Zinsschranke) § 5 Gewinn bei Kaufleuten und bei bestimmten anderen Gewerbetreibenden § 5a Gewinnermittlung bei Handelsschiffen im internationalen Verkehr § 5b Elektronische Übermittlung von Bilanzen sowie Gewinn- und Verlustrechnungen § 6 Bewertung § 6a Pensionsrückstellung § 6b Übertragung stiller Reserven bei der Veräußerung bestimmter Anlagegüter § 6c Übertragung stiller Reserven bei der Veräußerung bestimmter Anlagegüter bei der Ermittlung des Gewinns nach § 4 Absatz 3 oder nach Durchschnittssätzen

- Seite 1 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 6d Euroumrechnungsrücklage § 7 Absetzung für Abnutzung oder Substanzverringerung § 7a Gemeinsame Vorschriften für erhöhte Absetzungen und Sonderabschreibungen § 7b Erhöhte Absetzungen für Einfamilienhäuser, Zweifamilienhäuser und Eigentumswohnungen § 7c Erhöhte Absetzungen für Baumaßnahmen an Gebäuden zur Schaffung neuer Mietwohnungen § 7d Erhöhte Absetzungen für Wirtschaftsgüter, die dem Umweltschutz dienen § 7e (weggefallen) § 7f Bewertungsfreiheit für abnutzbare Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens privater Krankenhäuser § 7g Investitionsabzugsbeträge und Sonderabschreibungen zur Förderung kleiner und mittlerer Betriebe § 7h Erhöhte Absetzungen bei Gebäuden in Sanierungsgebieten und städtebaulichen Entwicklungsbereichen § 7i Erhöhte Absetzungen bei Baudenkmalen § 7k Erhöhte Absetzungen für Wohnungen mit Sozialbindung 4. Überschuss der Einnahmen über die Werbungskosten § 8 Einnahmen § 9 Werbungskosten § 9a Pauschbeträge für Werbungskosten 4a. Umsatzsteuerrechtlicher Vorsteuerabzug § 9b 5. Sonderausgaben § 10 § 10a Zusätzliche Altersvorsorge § 10b Steuerbegünstigte Zwecke § 10c Sonderausgaben-Pauschbetrag § 10d Verlustabzug § 10e Steuerbegünstigung der zu eigenen Wohnzwecken genutzten Wohnung im eigenen Haus § 10f Steuerbegünstigung für zu eigenen Wohnzwecken genutzte Baudenkmale und Gebäude in Sanierungsgebieten und städtebaulichen Entwicklungsbereichen § 10g Steuerbegünstigung für schutzwürdige Kulturgüter, die weder zur Einkunftserzielung noch zu eigenen Wohnzwecken genutzt werden § 10h Steuerbegünstigung der unentgeltlich zu Wohnzwecken überlassenen Wohnung im eigenen Haus § 10i Vorkostenabzug bei einer nach dem Eigenheimzulagengesetz begünstigten Wohnung 6. Vereinnahmung und Verausgabung § 11 § 11a Sonderbehandlung von Erhaltungsaufwand bei Gebäuden in Sanierungsgebieten und städtebaulichen Entwicklungsbereichen § 11b Sonderbehandlung von Erhaltungsaufwand bei Baudenkmalen 7. Nicht abzugsfähige Ausgaben § 12 8. Die einzelnen Einkunftsarten a) Land- und Forstwirtschaft (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1) § 13 Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft § 13a Ermittlung des Gewinns aus Land- und Forstwirtschaft nach Durchschnittssätzen § 14 Veräußerung des Betriebs § 14a Vergünstigungen bei der Veräußerung bestimmter land- und forstwirtschaftlicher Betriebe b) Gewerbebetrieb (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2) § 15 Einkünfte aus Gewerbebetrieb § 15a Verluste bei beschränkter Haftung § 15b Verluste im Zusammenhang mit Steuerstundungsmodellen

- Seite 2 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 16 Veräußerung des Betriebs § 17 Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften c) Selbständige Arbeit (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3) § 18 d) Nichtselbständige Arbeit (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4) § 19 e) Kapitalvermögen (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 5) § 20 f) Vermietung und Verpachtung (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 6) § 21 g) Sonstige Einkünfte (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7) § 22 Arten der sonstigen Einkünfte § 22a Rentenbezugsmitteilungen an die zentrale Stelle § 23 Private Veräußerungsgeschäfte h) Gemeinsame Vorschriften § 24 § 24a Altersentlastungsbetrag § 24b Entlastungsbetrag für Alleinerziehende III. Veranlagung § 25 Veranlagungszeitraum, Steuererklärungspflicht § 26 Veranlagung von Ehegatten § 26a Einzelveranlagung von Ehegatten § 26b Zusammenveranlagung von Ehegatten § 27 (weggefallen) § 28 Besteuerung bei fortgesetzter Gütergemeinschaft §§ 29 und 30 (weggefallen) IV. Tarif § 31 Familienleistungsausgleich § 32 Kinder, Freibeträge für Kinder § 32a Einkommensteuertarif § 32b Progressionsvorbehalt § 32c Tarifbegrenzung bei Gewinneinkünften § 32d Gesonderter Steuertarif für Einkünfte aus Kapitalvermögen § 33 Außergewöhnliche Belastungen § 33a Außergewöhnliche Belastung in besonderen Fällen § 33b Pauschbeträge für behinderte Menschen, Hinterbliebene und Pflegepersonen § 34 Außerordentliche Einkünfte § 34a Begünstigung der nicht entnommenen Gewinne § 34b Steuersätze bei Einkünften aus außerordentlichen Holznutzungen V. Steuerermäßigungen 1. Steuerermäßigung bei ausländischen Einkünften § 34c § 34d Ausländische Einkünfte 2. Steuerermäßigung bei Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft § 34e 2a. Steuerermäßigung für Steuerpflichtige mit Kindern bei

- Seite 3 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Inanspruchnahme erhöhter Absetzungen für Wohngebäude oder der Steuerbegünstigungen für eigengenutztes Wohneigentum § 34f 2b. Steuerermäßigung bei Zuwendungen an politische Parteien und an unabhängige Wählervereinigungen § 34g 3. Steuerermäßigung bei Einkünften aus Gewerbebetrieb § 35 4. Steuerermäßigung bei Aufwendungen für haushaltsnahe Beschäftigungsverhältnisse und für die Inanspruchnahme haushaltsnaher Dienstleistungen § 35a Steuerermäßigung bei Aufwendungen für haushaltsnahe Beschäftigungsverhältnisse, haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen 5. Steuerermäßigung bei Belastung mit Erbschaftsteuer § 35b Steuerermäßigung bei Belastung mit Erbschaftsteuer VI. Steuererhebung 1. Erhebung der Einkommensteuer § 36 Entstehung und Tilgung der Einkommensteuer § 37 Einkommensteuer-Vorauszahlung § 37a Pauschalierung der Einkommensteuer durch Dritte § 37b Pauschalierung der Einkommensteuer bei Sachzuwendungen 2. Steuerabzug vom Arbeitslohn (Lohnsteuer) § 38 Erhebung der Lohnsteuer § 38a Höhe der Lohnsteuer § 38b Lohnsteuerklassen, Zahl der Kinderfreibeträge § 39 Lohnsteuerabzugsmerkmal § 39a Freibetrag und Hinzurechnungsbetrag § 39b Einbehaltung der Lohnsteuer § 39c Einbehaltung der Lohnsteuer ohne Lohnsteuerabzugsmerkmale § 39d (weggefallen) § 39e Verfahren zur Bildung und Anwendung der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale § 39f Faktorverfahren anstelle Steuerklassenkombination III/V § 40 Pauschalierung der Lohnsteuer in besonderen Fällen § 40a Pauschalierung der Lohnsteuer für Teilzeitbeschäftigte und geringfügig Beschäftigte § 40b Pauschalierung der Lohnsteuer bei bestimmten Zukunftssicherungsleistungen § 41 Aufzeichnungspflichten beim Lohnsteuerabzug § 41a Anmeldung und Abführung der Lohnsteuer § 41b Abschluss des Lohnsteuerabzugs § 41c Änderung des Lohnsteuerabzugs §§ 42 und 42a (weggefallen) § 42b Lohnsteuer-Jahresausgleich durch den Arbeitgeber § 42c (weggefallen) § 42d Haftung des Arbeitgebers und Haftung bei Arbeitnehmerüberlassung § 42e Anrufungsauskunft § 42f Lohnsteuer-Außenprüfung 3. Steuerabzug vom Kapitalertrag (Kapitalertragsteuer)

- Seite 4 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 43 Kapitalerträge mit Steuerabzug § 43a Bemessung der Kapitalertragsteuer § 43b Bemessung der Kapitalertragsteuer bei bestimmten Gesellschaften § 44 Entrichtung der Kapitalertragsteuer § 44a Abstandnahme vom Steuerabzug § 44b Erstattung der Kapitalertragsteuer § 45 Ausschluss der Erstattung von Kapitalertragsteuer § 45a Anmeldung und Bescheinigung der Kapitalertragsteuer § 45b Erstattung von Kapitalertragsteuer auf Grund von Sammelanträgen § 45c (weggefallen) § 45d Mitteilungen an das Bundeszentralamt für Steuern § 45e Ermächtigung für Zinsinformationsverordnung 4. Veranlagung von Steuerpflichtigen mit steuerabzugspflichtigen Einkünften § 46 Veranlagung bei Bezug von Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit § 47 (weggefallen) VII. Steuerabzug bei Bauleistungen § 48 Steuerabzug § 48a Verfahren § 48b Freistellungsbescheinigung § 48c Anrechnung § 48d Besonderheiten im Fall von Doppelbesteuerungsabkommen VIII. Besteuerung beschränkt Steuerpflichtiger § 49 Beschränkt steuerpflichtige Einkünfte § 50 Sondervorschriften für beschränkt Steuerpflichtige § 50a Steuerabzug bei beschränkt Steuerpflichtigen IX. Sonstige Vorschriften, Bußgeld-, Ermächtigungs- und Schlussvorschriften § 50b Prüfungsrecht § 50c (weggefallen) § 50d Besonderheiten im Fall von Doppelbesteuerungsabkommen und der §§ 43b und 50g § 50e Bußgeldvorschriften; Nichtverfolgung von Steuerstraftaten bei geringfügiger Beschäftigung in Privathaushalten § 50f Bußgeldvorschriften § 50g Entlastung vom Steuerabzug bei Zahlungen von Zinsen und Lizenzgebühren zwischen verbundenen Unternehmen verschiedener Mitgliedstaaten der Europäischen Union § 50h Bestätigung für Zwecke der Entlastung von Quellensteuern in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder der Schweizerischen Eidgenossenschaft § 51 Ermächtigungen § 51a Festsetzung und Erhebung von Zuschlagsteuern § 52 Anwendungsvorschriften § 52a Anwendungsvorschriften zur Einführung einer Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge und Veräußerungsgewinne § 52b Übergangsregelungen bis zur Anwendung der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale § 53 Sondervorschrift zur Steuerfreistellung des Existenzminimums eines Kindes in den Veranlagungszeiträumen 1983 bis 1995 § 54 (weggefallen) § 55 Schlussvorschriften (Sondervorschriften für die Gewinnermittlung nach § 4 oder nach Durchschnittssätzen bei vor dem 1. Juli 1970 angeschafftem Grund und Boden) § 56 Sondervorschriften für Steuerpflichtige in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet § 57 Besondere Anwendungsregeln aus Anlass der Herstellung der Einheit Deutschlands § 58 Weitere Anwendung von Rechtsvorschriften, die vor Herstellung der Einheit Deutschlands in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet gegolten haben

- Seite 5 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§§ 59 bis 61 (weggefallen) X. Kindergeld § 62 Anspruchsberechtigte § 63 Kinder § 64 Zusammentreffen mehrerer Ansprüche § 65 Andere Leistungen für Kinder § 66 Höhe des Kindergeldes, Zahlungszeitraum § 67 Antrag § 68 Besondere Mitwirkungspflichten § 69 Überprüfung des Fortbestehens von Anspruchsvoraussetzungen durch Meldedaten-Übermittlung § 70 Festsetzung und Zahlung des Kindergeldes § 71 (weggefallen) § 72 Festsetzung und Zahlung des Kindergeldes an Angehörige des öffentlichen Dienstes § 73 (weggefallen) § 74 Zahlung des Kindergeldes in Sonderfällen § 75 Aufrechnung § 76 Pfändung § 76a (weggefallen) § 77 Erstattung von Kosten im Vorverfahren § 78 Übergangsregelungen XI. Altersvorsorgezulage § 79 Zulageberechtigte § 80 Anbieter § 81 Zentrale Stelle § 81a Zuständige Stelle § 82 Altersvorsorgebeiträge § 83 Altersvorsorgezulage § 84 Grundzulage § 85 Kinderzulage § 86 Mindesteigenbeitrag § 87 Zusammentreffen mehrerer Verträge § 88 Entstehung des Anspruchs auf Zulage § 89 Antrag § 90 Verfahren § 91 Datenerhebung und Datenabgleich § 92 Bescheinigung § 92a Verwendung für eine selbst genutzte Wohnung § 92b Verfahren bei Verwendung für eine selbst genutzte Wohnung § 93 Schädliche Verwendung § 94 Verfahren bei schädlicher Verwendung § 95 Sonderfälle der Rückzahlung § 96 Anwendung der Abgabenordnung, allgemeine Vorschriften § 97 Übertragbarkeit § 98 Rechtsweg § 99 Ermächtigung Anlage 1 (zu § 4d Absatz 1) Tabelle für die Errechnung des Deckungskapitals für lebenslänglich laufende Leistungen von Unterstützungskassen Anlage 2 (zu § 43b) Gesellschaften im Sinne der Richtlinie 90/435/EWG Anlage 3 (zu § 50g)

- Seite 6 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

I. Steuerpflicht

§ 1 Steuerpflicht

1 (1) Natürliche Personen, die im Inland einen Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, sind 2 unbeschränkt einkommensteuerpflichtig. Zum Inland im Sinne dieses Gesetzes gehört auch der der Bundesrepublik Deutschland zustehende Anteil am Festlandsockel, soweit dort Naturschätze des Meeresgrundes und des Meeresuntergrundes erforscht oder ausgebeutet werden oder dieser der Energieerzeugung unter Nutzung erneuerbarer Energien dient.

1 (2) Unbeschränkt einkommensteuerpflichtig sind auch deutsche Staatsangehörige, die 1. im Inland weder einen Wohnsitz noch ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben und

2. zu einer inländischen juristischen Person des öffentlichen Rechts in einem Dienstverhältnis stehen und dafür Arbeitslohn aus einer inländischen öffentlichen Kasse beziehen,

sowie zu ihrem Haushalt gehörende Angehörige, die die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen oder keine 2 Einkünfte oder nur Einkünfte beziehen, die ausschließlich im Inland einkommensteuerpflichtig sind. Dies gilt nur für natürliche Personen, die in dem Staat, in dem sie ihren Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, lediglich in einem der beschränkten Einkommensteuerpflicht ähnlichen Umfang zu einer Steuer vom Einkommen herangezogen werden.

1 (3) Auf Antrag werden auch natürliche Personen als unbeschränkt einkommensteuerpflichtig behandelt, die im Inland weder einen Wohnsitz noch ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, soweit sie inländische Einkünfte 2 im Sinne des § 49 haben. Dies gilt nur, wenn ihre Einkünfte im Kalenderjahr mindestens zu 90 Prozent der deutschen Einkommensteuer unterliegen oder die nicht der deutschen Einkommensteuer unterliegenden Einkünfte den Grundfreibetrag nach § 32a Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 nicht übersteigen; dieser Betrag ist zu kürzen, soweit es nach den Verhältnissen im Wohnsitzstaat des Steuerpflichtigen notwendig und angemessen 3 ist. Inländische Einkünfte, die nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung nur der Höhe nach beschränkt besteuert werden dürfen, gelten hierbei als nicht der deutschen Einkommensteuer unterliegend. 4 Unberücksichtigt bleiben bei der Ermittlung der Einkünfte nach Satz 2 nicht der deutschen Einkommensteuer unterliegende Einkünfte, die im Ausland nicht besteuert werden, soweit vergleichbare Einkünfte im Inland 5 steuerfrei sind. Weitere Voraussetzung ist, dass die Höhe der nicht der deutschen Einkommensteuer unterliegenden Einkünfte durch eine Bescheinigung der zuständigen ausländischen Steuerbehörde nachgewiesen 6 wird. Der Steuerabzug nach § 50a ist ungeachtet der Sätze 1 bis 4 vorzunehmen.

(4) Natürliche Personen, die im Inland weder einen Wohnsitz noch ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, sind vorbehaltlich der Absätze 2 und 3 und des § 1a beschränkt einkommensteuerpflichtig, wenn sie inländische Einkünfte im Sinne des § 49 haben.

Fußnote

(+++ § 1: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 1a +++)

§ 1a

(1) Für Staatsangehörige eines Mitgliedstaates der Europäischen Union oder eines Staates, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum anwendbar ist, die nach § 1 Absatz 1 unbeschränkt einkommensteuerpflichtig sind oder die nach § 1 Absatz 3 als unbeschränkt einkommensteuerpflichtig zu behandeln sind, gilt bei Anwendung von § 10 Absatz 1 Nummer 1, 1a und 1b und § 26 Absatz 1 Satz 1 Folgendes: 1. Unterhaltsleistungen an den geschiedenen oder dauernd getrennt lebenden Ehegatten (§ 10 Absatz 1 Nummer 1) sind auch dann als Sonderausgaben abziehbar, wenn der Empfänger nicht unbeschränkt 2 einkommensteuerpflichtig ist. Voraussetzung ist, dass der Empfänger seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Hoheitsgebiet eines anderen Mitgliedstaates der Europäischen Union oder eines Staates 3 hat, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum Anwendung findet. Weitere

- Seite 7 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Voraussetzung ist, dass die Besteuerung der Unterhaltszahlungen beim Empfänger durch eine Bescheinigung der zuständigen ausländischen Steuerbehörde nachgewiesen wird;

1a. auf besonderen Verpflichtungsgründen beruhende Versorgungsleistungen (§ 10 Absatz 1 Nummer 1a) sind auch dann als Sonderausgaben abziehbar, wenn der Empfänger nicht unbeschränkt 2 einkommensteuerpflichtig ist. Nummer 1 Satz 2 und 3 gilt entsprechend;

1b. Ausgleichszahlungen im Rahmen des Versorgungsausgleichs nach den §§ 20, 21, 22 und 26 des Versorgungsausgleichsgesetzes, §§ 1587f, 1587g, 1587i des Bürgerlichen Gesetzbuchs und § 3a des Gesetzes zur Regelung von Härten im Versorgungsausgleich (§ 10 Absatz 1 Nummer 1b) sind auch dann als Sonderausgaben abziehbar, wenn die ausgleichsberechtigte Person nicht unbeschränkt 2 einkommensteuerpflichtig ist. Nummer 1 Satz 2 und 3 gilt entsprechend;

2. der nicht dauernd getrennt lebende Ehegatte ohne Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Inland wird auf Antrag für die Anwendung des § 26 Absatz 1 Satz 1 als unbeschränkt einkommensteuerpflichtig 2 3 behandelt. Nummer 1 Satz 2 gilt entsprechend. Bei Anwendung des § 1 Absatz 3 Satz 2 ist auf die Einkünfte beider Ehegatten abzustellen und der Grundfreibetrag nach § 32a Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 zu verdoppeln.

(2) Für unbeschränkt einkommensteuerpflichtige Personen im Sinne des § 1 Absatz 2, die die Voraussetzungen des § 1 Absatz 3 Satz 2 bis 5 erfüllen, und für unbeschränkt einkommensteuerpflichtige Personen im Sinne des § 1 Absatz 3, die die Voraussetzungen des § 1 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 und 2 erfüllen und an einem ausländischen Dienstort tätig sind, gilt die Regelung des Absatzes 1 Nummer 2 entsprechend mit der Maßgabe, dass auf Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Staat des ausländischen Dienstortes abzustellen ist.

Fußnote

(+++ § 1a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 2 +++) II. Einkommen 1. Sachliche Voraussetzungen für die Besteuerung

§ 2 Umfang der Besteuerung, Begriffsbestimmungen

1 (1) Der Einkommensteuer unterliegen 1. Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft,

2. Einkünfte aus Gewerbebetrieb,

3. Einkünfte aus selbständiger Arbeit,

4. Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit,

5. Einkünfte aus Kapitalvermögen,

6. Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung,

7. sonstige Einkünfte im Sinne des § 22,

die der Steuerpflichtige während seiner unbeschränkten Einkommensteuerpflicht oder als inländische Einkünfte 2 während seiner beschränkten Einkommensteuerpflicht erzielt. Zu welcher Einkunftsart die Einkünfte im einzelnen Fall gehören, bestimmt sich nach den §§ 13 bis 24.

1 (2) Einkünfte sind 1. bei Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb und selbständiger Arbeit der Gewinn (§§ 4 bis 7k und 13a),

2. bei den anderen Einkunftsarten der Überschuss der Einnahmen über die Werbungskosten (§§ 8 bis 9a).

2 Bei Einkünften aus Kapitalvermögen tritt § 20 Absatz 9 vorbehaltlich der Regelung in § 32d Absatz 2 an die Stelle der §§ 9 und 9a.

- Seite 8 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

(3) Die Summe der Einkünfte, vermindert um den Altersentlastungsbetrag, den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende und den Abzug nach § 13 Absatz 3, ist der Gesamtbetrag der Einkünfte.

(4) Der Gesamtbetrag der Einkünfte, vermindert um die Sonderausgaben und die außergewöhnlichen Belastungen, ist das Einkommen.

1 (5) Das Einkommen, vermindert um die Freibeträge nach § 32 Absatz 6 und um die sonstigen vom Einkommen abzuziehenden Beträge, ist das zu versteuernde Einkommen; dieses bildet die Bemessungsgrundlage für die 2 tarifliche Einkommensteuer. Knüpfen andere Gesetze an den Begriff des zu versteuernden Einkommens an, ist für deren Zweck das Einkommen in allen Fällen des § 32 um die Freibeträge nach § 32 Absatz 6 zu vermindern.

1 (5a) Knüpfen außersteuerliche Rechtsnormen an die in den vorstehenden Absätzen definierten Begriffe (Einkünfte, Summe der Einkünfte, Gesamtbetrag der Einkünfte, Einkommen, zu versteuerndes Einkommen) an, erhöhen sich für deren Zwecke diese Größen um die nach § 32d Absatz 1 und nach § 43 Absatz 5 zu besteuernden Beträge sowie um die nach § 3 Nummer 40 steuerfreien Beträge und mindern sich um die nach § 2 3c Absatz 2 nicht abziehbaren Beträge. Knüpfen außersteuerliche Rechtsnormen an die in den Absätzen 1 bis 3 genannten Begriffe (Einkünfte, Summe der Einkünfte, Gesamtbetrag der Einkünfte) an, mindern sich für deren Zwecke diese Größen um die nach § 10 Absatz 1 Nummer 5 abziehbaren Kinderbetreuungskosten.

(5b) Soweit Rechtsnormen dieses Gesetzes an die in den vorstehenden Absätzen definierten Begriffe (Einkünfte, Summe der Einkünfte, Gesamtbetrag der Einkünfte, Einkommen, zu versteuerndes Einkommen) anknüpfen, sind Kapitalerträge nach § 32d Absatz 1 und § 43 Absatz 5 nicht einzubeziehen.

1 (6) Die tarifliche Einkommensteuer, vermindert um die anzurechnenden ausländischen Steuern und die Steuerermäßigungen, vermehrt um die Steuer nach § 32d Absatz 3 und 4, die Steuer nach § 34c Absatz 5 und den Zuschlag nach § 3 Absatz 4 Satz 2 des Forstschäden-Ausgleichsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. August 1985 (BGBl. I S. 1756), das zuletzt durch Artikel 18 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung, ist die festzusetzende 2 Einkommensteuer. Wurde der Gesamtbetrag der Einkünfte in den Fällen des § 10a Absatz 2 um Sonderausgaben nach § 10a Absatz 1 gemindert, ist für die Ermittlung der festzusetzenden Einkommensteuer der Anspruch auf Zulage nach Abschnitt XI der tariflichen Einkommensteuer hinzuzurechnen; bei der Ermittlung der dem Steuerpflichtigen zustehenden Zulage bleibt die Erhöhung der Grundzulage nach § 84 Satz 2 außer Betracht. 3 Wird das Einkommen in den Fällen des § 31 um die Freibeträge nach § 32 Absatz 6 gemindert, ist der Anspruch auf Kindergeld nach Abschnitt X der tariflichen Einkommensteuer hinzuzurechnen.

1 2 (7) Die Einkommensteuer ist eine Jahressteuer. Die Grundlagen für ihre Festsetzung sind jeweils für ein 3 Kalenderjahr zu ermitteln. Besteht während eines Kalenderjahres sowohl unbeschränkte als auch beschränkte Einkommensteuerpflicht, so sind die während der beschränkten Einkommensteuerpflicht erzielten inländischen Einkünfte in eine Veranlagung zur unbeschränkten Einkommensteuerpflicht einzubeziehen.

Fußnote

(+++ § 2: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 2 +++)

§ 2a Negative Einkünfte mit Bezug zu Drittstaaten

1 (1) Negative Einkünfte 1. aus einer in einem Drittstaat belegenen land- und forstwirtschaftlichen Betriebsstätte,

2. aus einer in einem Drittstaat belegenen gewerblichen Betriebsstätte,

3. a) aus dem Ansatz des niedrigeren Teilwerts eines zu einem Betriebsvermögen gehörenden Anteils an einer Drittstaaten-Körperschaft oder

b) aus der Veräußerung oder Entnahme eines zu einem Betriebsvermögen gehörenden Anteils an einer Drittstaaten-Körperschaft oder aus der Auflösung oder Herabsetzung des Kapitals einer Drittstaaten- Körperschaft,

4. in den Fällen des § 17 bei einem Anteil an einer Drittstaaten-Kapitalgesellschaft,

- Seite 9 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

5. aus der Beteiligung an einem Handelsgewerbe als stiller Gesellschafter und aus partiarischen Darlehen, wenn der Schuldner Wohnsitz, Sitz oder Geschäftsleitung in einem Drittstaat hat,

6. a) aus der Vermietung oder der Verpachtung von unbeweglichem Vermögen oder von Sachinbegriffen, wenn diese in einem Drittstaat belegen sind, oder

b) aus der entgeltlichen Überlassung von Schiffen, sofern der Überlassende nicht nachweist, dass diese ausschließlich oder fast ausschließlich in einem anderen Staat als einem Drittstaat eingesetzt worden sind, es sei denn, es handelt sich um Handelsschiffe, die aa) von einem Vercharterer ausgerüstet überlassen oder

bb) an in einem anderen als in einem Drittstaat ansässige Ausrüster, die die Voraussetzungen des § 510 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs erfüllen, überlassen oder

cc) insgesamt nur vorübergehend an in einem Drittstaat ansässige Ausrüster, die die Voraussetzungen des § 510 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs erfüllen, überlassen

worden sind, oder

c) aus dem Ansatz des niedrigeren Teilwerts oder der Übertragung eines zu einem Betriebsvermögen gehörenden Wirtschaftsguts im Sinne der Buchstaben a und b,

7. a) aus dem Ansatz des niedrigeren Teilwerts, der Veräußerung oder Entnahme eines zu einem Betriebsvermögen gehörenden Anteils an

b) aus der Auflösung oder Herabsetzung des Kapitals,

c) in den Fällen des § 17 bei einem Anteil an

einer Körperschaft mit Sitz oder Geschäftsleitung in einem anderen Staat als einem Drittstaat, soweit die negativen Einkünfte auf einen der in den Nummern 1 bis 6 genannten Tatbestände zurückzuführen sind,

dürfen nur mit positiven Einkünften der jeweils selben Art und, mit Ausnahme der Fälle der Nummer 6 Buchstabe b, aus demselben Staat, in den Fällen der Nummer 7 auf Grund von Tatbeständen der jeweils selben Art 2 aus demselben Staat, ausgeglichen werden; sie dürfen auch nicht nach § 10d abgezogen werden. Den 3 negativen Einkünften sind Gewinnminderungen gleichgestellt. Soweit die negativen Einkünfte nicht nach Satz 1 ausgeglichen werden können, mindern sie die positiven Einkünfte der jeweils selben Art, die der Steuerpflichtige in den folgenden Veranlagungszeiträumen aus demselben Staat, in den Fällen der Nummer 7 auf Grund von 4 Tatbeständen der jeweils selben Art aus demselben Staat, erzielt. Die Minderung ist nur insoweit zulässig, als die negativen Einkünfte in den vorangegangenen Veranlagungszeiträumen nicht berücksichtigt werden konnten 5 (verbleibende negative Einkünfte). Die am Schluss eines Veranlagungszeitraums verbleibenden negativen Einkünfte sind gesondert festzustellen; § 10d Absatz 4 gilt sinngemäß.

1 (2) Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 ist nicht anzuwenden, wenn der Steuerpflichtige nachweist, dass die negativen Einkünfte aus einer gewerblichen Betriebsstätte in einem Drittstaat stammen, die ausschließlich oder fast ausschließlich die Herstellung oder Lieferung von Waren, außer Waffen, die Gewinnung von Bodenschätzen sowie die Bewirkung gewerblicher Leistungen zum Gegenstand hat, soweit diese nicht in der Errichtung oder dem Betrieb von Anlagen, die dem Fremdenverkehr dienen, oder in der Vermietung oder der Verpachtung von Wirtschaftsgütern einschließlich der Überlassung von Rechten, Plänen, Mustern, Verfahren, Erfahrungen und Kenntnissen bestehen; das unmittelbare Halten einer Beteiligung von mindestens einem Viertel am Nennkapital einer Kapitalgesellschaft, die ausschließlich oder fast ausschließlich die vorgenannten Tätigkeiten zum Gegenstand hat, sowie die mit dem Halten der Beteiligung in Zusammenhang stehende Finanzierung gilt als Bewirkung gewerblicher Leistungen, wenn die Kapitalgesellschaft weder ihre Geschäftsleitung noch ihren 2 Sitz im Inland hat. Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 und 4 ist nicht anzuwenden, wenn der Steuerpflichtige nachweist, dass die in Satz 1 genannten Voraussetzungen bei der Körperschaft entweder seit ihrer Gründung oder während der letzten fünf Jahre vor und in dem Veranlagungszeitraum vorgelegen haben, in dem die negativen Einkünfte bezogen werden.

1 (2a) Bei der Anwendung der Absätze 1 und 2 sind 1. als Drittstaaten die Staaten anzusehen, die nicht Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind;

2. Drittstaaten-Körperschaften und Drittstaaten-Kapitalgesellschaften solche, die weder ihre Geschäftsleitung noch ihren Sitz in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union haben.

- Seite 10 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2 Bei Anwendung des Satzes 1 sind den Mitgliedstaaten der Europäischen Union die Staaten gleichgestellt, auf die das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum anwendbar ist, sofern zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem anderen Staat auf Grund der Richtlinie 77/799/EWG des Rates vom 19. Dezember 1977 über die gegenseitige Amtshilfe zwischen den zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten im Bereich der direkten Steuern und der Mehrwertsteuer (ABl. EG Nr. L 336 S. 15), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/98/EWG des Rates vom 20. November 2006 (ABl. EU Nr. L 363 S. 129) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung oder einer vergleichbaren zwei- oder mehrseitigen Vereinbarung Auskünfte erteilt werden, die erforderlich sind, um die Besteuerung durchzuführen.

Fußnote

(+++ § 2a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 3 +++) 2. Steuerfreie Einnahmen

§ 3

Steuerfrei sind

1. a) Leistungen aus einer Krankenversicherung, aus einer Pflegeversicherung und aus der gesetzlichen Unfallversicherung,

b) Sachleistungen und Kinderzuschüsse aus den gesetzlichen Rentenversicherungen einschließlich der Sachleistungen nach dem Gesetz über die Alterssicherung der Landwirte,

c) Übergangsgeld nach dem Sechsten Buch Sozialgesetzbuch und Geldleistungen nach den §§ 10, 36 bis 39 des Gesetzes über die Alterssicherung der Landwirte,

d) das Mutterschaftsgeld nach dem Mutterschutzgesetz, der Reichsversicherungsordnung und dem Gesetz über die Krankenversicherung der Landwirte, die Sonderunterstützung für im Familienhaushalt beschäftigte Frauen, der Zuschuss zum Mutterschaftsgeld nach dem Mutterschutzgesetz sowie der Zuschuss bei Beschäftigungsverboten für die Zeit vor oder nach einer Entbindung sowie für den Entbindungstag während einer Elternzeit nach beamtenrechtlichen Vorschriften;

2. das Arbeitslosengeld, das Teilarbeitslosengeld, das Kurzarbeitergeld, das Winterausfallgeld, die Arbeitslosenhilfe, der Zuschuss zum Arbeitsentgelt, das Übergangsgeld, das Unterhaltsgeld, die Eingliederungshilfe, das Überbrückungsgeld, der Gründungszuschuss, der Existenzgründungszuschuss nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch oder dem Arbeitsförderungsgesetz sowie das aus dem Europäischen Sozialfonds finanzierte Unterhaltsgeld und die aus Landesmitteln ergänzten Leistungen aus dem Europäischen Sozialfonds zur Aufstockung des Überbrückungsgeldes nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch oder dem Arbeitsförderungsgesetz und die übrigen Leistungen nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch oder dem Arbeitsförderungsgesetz und den entsprechenden Programmen des Bundes und der Länder, soweit sie Arbeitnehmern oder Arbeitsuchenden oder zur Förderung der Ausbildung oder Fortbildung der Empfänger gewährt werden, sowie Leistungen auf Grund der in § 141m Absatz 1 und § 141n Absatz 2 des Arbeitsförderungsgesetzes oder § 169 und § 175 Absatz 2 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch genannten Ansprüche, Leistungen auf Grund der in § 115 Absatz 1 des Zehnten Buches Sozialgesetzbuch in Verbindung mit § 117 Absatz 4 Satz 1 oder § 134 Absatz 4, § 160 Absatz 1 Satz 1 und § 166a des Arbeitsförderungsgesetzes oder in Verbindung mit § 157 Absatz 3 oder § 198 Satz 2 Nummer 6, § 335 Absatz 3 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch genannten Ansprüche, wenn über das Vermögen des ehemaligen Arbeitgebers des Arbeitslosen das Konkursverfahren, Gesamtvollstreckungsverfahren oder Insolvenzverfahren eröffnet worden ist oder einer der Fälle des § 141b Absatz 3 des Arbeitsförderungsgesetzes oder des § 165 Absatz 1 Nummer 2 oder 3 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch vorliegt, und der Altersübergangsgeld-Ausgleichsbetrag nach § 249e Absatz 4a des Arbeitsförderungsgesetzes in der bis zum 31. Dezember 1997 geltenden Fassung;

2a. die Arbeitslosenbeihilfe und die Arbeitslosenhilfe nach dem Soldatenversorgungsgesetz;

2b. Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts und zur Eingliederung in Arbeit nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch;

- Seite 11 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3. a) Rentenabfindungen nach § 107 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch, nach § 21 des Beamtenversorgungsgesetzes oder entsprechendem Landesrecht und nach § 43 des Soldatenversorgungsgesetzes in Verbindung mit § 21 des Beamtenversorgungsgesetzes,

b) Beitragserstattungen an den Versicherten nach den §§ 210 und 286d des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch sowie nach den §§ 204, 205 und 207 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch, Beitragserstattungen nach den §§ 75 und 117 des Gesetzes über die Alterssicherung der Landwirte und nach § 26 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch,

c) Leistungen aus berufsständischen Versorgungseinrichtungen, die den Leistungen nach den Buchstaben a und b entsprechen,

d) Kapitalabfindungen und Ausgleichszahlungen nach § 48 des Beamtenversorgungsgesetzes oder entsprechendem Landesrecht und nach den §§ 28 bis 35 und 38 des Soldatenversorgungsgesetzes;

4. bei Angehörigen der Bundeswehr, der Bundespolizei, des Zollfahndungsdienstes, der Bereitschaftspolizei der Länder, der Vollzugspolizei und der Berufsfeuerwehr der Länder und Gemeinden und bei Vollzugsbeamten der Kriminalpolizei des Bundes, der Länder und Gemeinden a) der Geldwert der ihnen aus Dienstbeständen überlassenen Dienstkleidung,

b) Einkleidungsbeihilfen und Abnutzungsentschädigungen für die Dienstkleidung der zum Tragen oder Bereithalten von Dienstkleidung Verpflichteten und für dienstlich notwendige Kleidungsstücke der Vollzugsbeamten der Kriminalpolizei, und der Zollfahndungsbeamten,

c) im Einsatz gewährte Verpflegung oder Verpflegungszuschüsse,

d) der Geldwert der auf Grund gesetzlicher Vorschriften gewährten Heilfürsorge;

5. die Geld- und Sachbezüge sowie die Heilfürsorge, die Soldaten auf Grund des § 1 Absatz 1 Satz 1 des Wehrsoldgesetzes und Zivildienstleistende auf Grund des § 35 des Zivildienstgesetzes erhalten;

6. Bezüge, die auf Grund gesetzlicher Vorschriften aus öffentlichen Mitteln versorgungshalber an Wehrdienstbeschädigte und Zivildienstbeschädigte oder ihre Hinterbliebenen, Kriegsbeschädigte, Kriegshinterbliebene und ihnen gleichgestellte Personen gezahlt werden, soweit es sich nicht um Bezüge handelt, die auf Grund der Dienstzeit gewährt werden;

7. Ausgleichsleistungen nach dem Lastenausgleichsgesetz, Leistungen nach dem Flüchtlingshilfegesetz, dem Bundesvertriebenengesetz, dem Reparationsschädengesetz, dem Vertriebenenzuwendungsgesetz, dem NS-Verfolgtenentschädigungsgesetz sowie Leistungen nach dem Entschädigungsgesetz und nach dem Ausgleichsleistungsgesetz, soweit sie nicht Kapitalerträge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 7 und Absatz 2 sind;

8. Geldrenten, Kapitalentschädigungen und Leistungen im Heilverfahren, die auf Grund gesetzlicher 2 Vorschriften zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts gewährt werden. Die Steuerpflicht von Bezügen aus einem aus Wiedergutmachungsgründen neu begründeten oder wieder begründeten Dienstverhältnis sowie von Bezügen aus einem früheren Dienstverhältnis, die aus Wiedergutmachungsgründen neu gewährt oder wieder gewährt werden, bleibt unberührt;

8a. Renten wegen Alters und Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit aus der gesetzlichen Rentenversicherung, die an Verfolgte im Sinne des § 1 des Bundesentschädigungsgesetzes gezahlt 2 werden, wenn rentenrechtliche Zeiten auf Grund der Verfolgung in der Rente enthalten sind. Renten wegen Todes aus der gesetzlichen Rentenversicherung, wenn der verstorbene Versicherte Verfolgter im Sinne des § 1 des Bundesentschädigungsgesetzes war und wenn rentenrechtliche Zeiten auf Grund der Verfolgung in dieser Rente enthalten sind;

9. Erstattungen nach § 23 Absatz 2 Satz 1 Nummer 3 und 4 sowie nach § 39 Absatz 4 Satz 2 des Achten Buches Sozialgesetzbuch;

10. Einnahmen einer Gastfamilie für die Aufnahme eines behinderten oder von Behinderung bedrohten Menschen nach § 2 Absatz 1 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch zur Pflege, Betreuung, Unterbringung und Verpflegung, die auf Leistungen eines Leistungsträgers nach dem Sozialgesetzbuch beruhen. 2 Für Einnahmen im Sinne des Satzes 1, die nicht auf Leistungen eines Leistungsträgers nach dem Sozialgesetzbuch beruhen, gilt Entsprechendes bis zur Höhe der Leistungen nach dem Zwölften 3 Buch Sozialgesetzbuch. Überschreiten die auf Grund der in Satz 1 bezeichneten Tätigkeit bezogenen Einnahmen der Gastfamilie den steuerfreien Betrag, dürfen die mit der Tätigkeit in unmittelbarem

- Seite 12 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

wirtschaftlichen Zusammenhang stehenden Ausgaben abweichend von § 3c nur insoweit als Betriebsausgaben abgezogen werden, als sie den Betrag der steuerfreien Einnahmen übersteigen;

11. Bezüge aus öffentlichen Mitteln oder aus Mitteln einer öffentlichen Stiftung, die wegen Hilfsbedürftigkeit oder als Beihilfe zu dem Zweck bewilligt werden, die Erziehung oder Ausbildung, die Wissenschaft 2 oder Kunst unmittelbar zu fördern. Darunter fallen nicht Kinderzuschläge und Kinderbeihilfen, die auf Grund der Besoldungsgesetze, besonderer Tarife oder ähnlicher Vorschriften gewährt werden. 3 Voraussetzung für die Steuerfreiheit ist, dass der Empfänger mit den Bezügen nicht zu einer bestimmten wissenschaftlichen oder künstlerischen Gegenleistung oder zu einer bestimmten Arbeitnehmertätigkeit 4 verpflichtet wird. Den Bezügen aus öffentlichen Mitteln wegen Hilfsbedürftigkeit gleichgestellt sind Beitragsermäßigungen und Prämienrückzahlungen eines Trägers der gesetzlichen Krankenversicherung für nicht in Anspruch genommene Beihilfeleistungen;

12. aus einer Bundeskasse oder Landeskasse gezahlte Bezüge, die in einem Bundesgesetz oder Landesgesetz oder einer auf bundesgesetzlicher oder landesgesetzlicher Ermächtigung beruhenden Bestimmung oder von der Bundesregierung oder einer Landesregierung als Aufwandsentschädigung 2 festgesetzt sind und als Aufwandsentschädigung im Haushaltsplan ausgewiesen werden. Das Gleiche gilt für andere Bezüge, die als Aufwandsentschädigung aus öffentlichen Kassen an öffentliche Dienste leistende Personen gezahlt werden, soweit nicht festgestellt wird, dass sie für Verdienstausfall oder Zeitverlust gewährt werden oder den Aufwand, der dem Empfänger erwächst, offenbar übersteigen;

13. die aus öffentlichen Kassen gezahlten Reisekostenvergütungen, Umzugskostenvergütungen 2 und Trennungsgelder. Die als Reisekostenvergütungen gezahlten Vergütungen für Verpflegungsmehraufwendungen sind nur insoweit steuerfrei, als sie die Pauschbeträge nach § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 5 nicht übersteigen; Trennungsgelder sind nur insoweit steuerfrei, als sie die nach § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 5 und Absatz 5 sowie § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 5 abziehbaren Aufwendungen nicht übersteigen;

14. Zuschüsse eines Trägers der gesetzlichen Rentenversicherung zu den Aufwendungen eines Rentners für seine Krankenversicherung und von dem gesetzlichen Rentenversicherungsträger getragene Anteile (§ 249a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch) an den Beiträgen für die gesetzliche Krankenversicherung;

15. (weggefallen)

16. die Vergütungen, die Arbeitnehmer außerhalb des öffentlichen Dienstes von ihrem Arbeitgeber zur Erstattung von Reisekosten, Umzugskosten oder Mehraufwendungen bei doppelter Haushaltsführung erhalten, soweit sie die beruflich veranlassten Mehraufwendungen, bei Verpflegungsmehraufwendungen die Pauschbeträge nach § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 5 und bei Familienheimfahrten mit dem eigenen oder außerhalb des Dienstverhältnisses zur Nutzung überlassenen Kraftfahrzeug die Pauschbeträge nach § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 4 nicht übersteigen; Vergütungen zur Erstattung von Mehraufwendungen bei doppelter Haushaltsführung sind nur insoweit steuerfrei, als sie die nach § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 5 und Absatz 5 sowie § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 5 abziehbaren Aufwendungen nicht übersteigen;

17. Zuschüsse zum Beitrag nach § 32 des Gesetzes über die Alterssicherung der Landwirte;

18. das Aufgeld für ein an die Bank für Vertriebene und Geschädigte (Lastenausgleichsbank) zugunsten des Ausgleichsfonds (§ 5 des Lastenausgleichsgesetzes) gegebenes Darlehen, wenn das Darlehen nach § 7f des Gesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. September 1953 (BGBl. I S. 1355) im Jahr der Hingabe als Betriebsausgabe abzugsfähig war;

19. (weggefallen)

20. die aus öffentlichen Mitteln des Bundespräsidenten aus sittlichen oder sozialen Gründen gewährten Zuwendungen an besonders verdiente Personen oder ihre Hinterbliebenen;

21. (weggefallen)

22. (weggefallen)

23. die Leistungen nach dem Häftlingshilfegesetz, dem Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz, dem Verwaltungsrechtlichen Rehabilitierungsgesetz und dem Beruflichen Rehabilitierungsgesetz;

24. Leistungen, die auf Grund des Bundeskindergeldgesetzes gewährt werden;

25. Entschädigungen nach dem Infektionsschutzgesetz vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045);

26. Einnahmen aus nebenberuflichen Tätigkeiten als Übungsleiter, Ausbilder, Erzieher, Betreuer oder vergleichbaren nebenberuflichen Tätigkeiten, aus nebenberuflichen künstlerischen Tätigkeiten oder der nebenberuflichen Pflege alter, kranker oder behinderter Menschen im Dienst oder im Auftrag

- Seite 13 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

einer juristischen Person des öffentlichen Rechts, die in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder in einem Staat belegen ist, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum Anwendung findet, oder einer unter § 5 Absatz 1 Nummer 9 des Körperschaftsteuergesetzes fallenden Einrichtung zur Förderung gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke (§§ 52 bis 54 der 2 Abgabenordnung) bis zur Höhe von insgesamt 2 100 Euro im Jahr. Überschreiten die Einnahmen für die in Satz 1 bezeichneten Tätigkeiten den steuerfreien Betrag, dürfen die mit den nebenberuflichen Tätigkeiten in unmittelbarem wirtschaftlichen Zusammenhang stehenden Ausgaben abweichend von § 3c nur insoweit als Betriebsausgaben oder Werbungskosten abgezogen werden, als sie den Betrag der steuerfreien Einnahmen übersteigen;

26a. Einnahmen aus nebenberuflichen Tätigkeiten im Dienst oder Auftrag einer juristischen Person des öffentlichen Rechts, die in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder in einem Staat belegen ist, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum Anwendung findet, oder einer unter § 5 Absatz 1 Nummer 9 des Körperschaftsteuergesetzes fallenden Einrichtung zur Förderung gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke (§§ 52 bis 54 der Abgabenordnung) bis zur Höhe von insgesamt 500 2 Euro im Jahr. Die Steuerbefreiung ist ausgeschlossen, wenn für die Einnahmen aus der Tätigkeit – ganz 3 oder teilweise – eine Steuerbefreiung nach § 3 Nummer 12, 26 oder 26b gewährt wird. Überschreiten die Einnahmen für die in Satz 1 bezeichneten Tätigkeiten den steuerfreien Betrag, dürfen die mit den nebenberuflichen Tätigkeiten in unmittelbarem wirtschaftlichen Zusammenhang stehenden Ausgaben abweichend von § 3c nur insoweit als Betriebsausgaben oder Werbungskosten abgezogen werden, als sie den Betrag der steuerfreien Einnahmen übersteigen;

26b. Aufwandsentschädigungen nach § 1835a des Bürgerlichen Gesetzbuchs, soweit sie zusammen mit den steuerfreien Einnahmen im Sinne der Nummer 26 den Freibetrag nach Nummer 26 Satz 1 nicht 2 überschreiten. Nummer 26 Satz 2 gilt entsprechend;

27. der Grundbetrag der Produktionsaufgaberente und das Ausgleichsgeld nach dem Gesetz zur Förderung der Einstellung der landwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit bis zum Höchstbetrag von 18 407 Euro;

28. die Aufstockungsbeträge im Sinne des § 3 Absatz 1 Nummer 1 Buchstabe a sowie die Beiträge und Aufwendungen im Sinne des § 3 Absatz 1 Nummer 1 Buchstabe b und des § 4 Absatz 2 des Altersteilzeitgesetzes, die Zuschläge, die versicherungsfrei Beschäftigte im Sinne des § 27 Absatz 1 Nummer 1 bis 3 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch zur Aufstockung der Bezüge bei Altersteilzeit nach beamtenrechtlichen Vorschriften oder Grundsätzen erhalten sowie die Zahlungen des Arbeitgebers zur Übernahme der Beiträge im Sinne des § 187a des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch, soweit sie 50 Prozent der Beiträge nicht übersteigen;

29. das Gehalt und die Bezüge, a) die die diplomatischen Vertreter ausländischer Staaten, die ihnen zugewiesenen Beamten und die in 2 ihren Diensten stehenden Personen erhalten. Dies gilt nicht für deutsche Staatsangehörige oder für im Inland ständig ansässige Personen;

b) der Berufskonsuln, der Konsulatsangehörigen und ihres Personals, soweit sie Angehörige des 2 Entsendestaates sind. Dies gilt nicht für Personen, die im Inland ständig ansässig sind oder außerhalb ihres Amtes oder Dienstes einen Beruf, ein Gewerbe oder eine andere gewinnbringende Tätigkeit ausüben;

30. Entschädigungen für die betriebliche Benutzung von Werkzeugen eines Arbeitnehmers (Werkzeuggeld), soweit sie die entsprechenden Aufwendungen des Arbeitnehmers nicht offensichtlich übersteigen;

31. die typische Berufskleidung, die der Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer unentgeltlich oder verbilligt überlässt; dasselbe gilt für eine Barablösung eines nicht nur einzelvertraglichen Anspruchs auf Gestellung von typischer Berufskleidung, wenn die Barablösung betrieblich veranlasst ist und die entsprechenden Aufwendungen des Arbeitnehmers nicht offensichtlich übersteigt;

32. die unentgeltliche oder verbilligte Sammelbeförderung eines Arbeitnehmers zwischen Wohnung und Arbeitsstätte mit einem vom Arbeitgeber gestellten Beförderungsmittel, soweit die Sammelbeförderung für den betrieblichen Einsatz des Arbeitnehmers notwendig ist;

33. zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn erbrachte Leistungen des Arbeitgebers zur Unterbringung und Betreuung von nicht schulpflichtigen Kindern der Arbeitnehmer in Kindergärten oder vergleichbaren Einrichtungen;

34. zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn erbrachte Leistungen des Arbeitgebers zur Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und der betrieblichen Gesundheitsförderung, die

- Seite 14 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

hinsichtlich Qualität, Zweckbindung und Zielgerichtetheit den Anforderungen der §§ 20 und 20a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch genügen, soweit sie 500 Euro im Kalenderjahr nicht übersteigen;

35. die Einnahmen der bei der Deutsche Post AG, Deutsche Postbank AG oder Deutsche Telekom AG beschäftigten Beamten, soweit die Einnahmen ohne Neuordnung des Postwesens und der Telekommunikation nach den Nummern 11 bis 13 und 64 steuerfrei wären;

36. Einnahmen für Leistungen zur Grundpflege oder hauswirtschaftlichen Versorgung bis zur Höhe des Pflegegeldes nach § 37 des Elften Buches Sozialgesetzbuch, wenn diese Leistungen von Angehörigen des Pflegebedürftigen oder von anderen Personen, die damit eine sittliche Pflicht im Sinne des § 33 2 Absatz 2 gegenüber dem Pflegebedürftigen erfüllen, erbracht werden. Entsprechendes gilt, wenn der Pflegebedürftige Pflegegeld aus privaten Versicherungsverträgen nach den Vorgaben des Elften Buches Sozialgesetzbuch oder eine Pauschalbeihilfe nach Beihilfevorschriften für häusliche Pflege erhält;

37. (weggefallen)

38. Sachprämien, die der Steuerpflichtige für die persönliche Inanspruchnahme von Dienstleistungen von Unternehmen unentgeltlich erhält, die diese zum Zwecke der Kundenbindung im allgemeinen Geschäftsverkehr in einem jedermann zugänglichen planmäßigen Verfahren gewähren, soweit der Wert der Prämien 1 080 Euro im Kalenderjahr nicht übersteigt;

39. der Vorteil des Arbeitnehmers im Rahmen eines gegenwärtigen Dienstverhältnisses aus der unentgeltlichen oder verbilligten Überlassung von Vermögensbeteiligungen im Sinne des § 2 Absatz 1 Nummer 1 Buchstabe a, b und d bis l und Absatz 2 bis 5 des Fünften Vermögensbildungsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 4. März 1994 (BGBl. I S. 406), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 7. März 2009 (BGBl. I S. 451), in der jeweils geltenden Fassung, am Unternehmen des 2 Arbeitgebers, soweit der Vorteil insgesamt 360 Euro im Kalenderjahr nicht übersteigt. Voraussetzung für die Steuerfreiheit ist, dass die Beteiligung mindestens allen Arbeitnehmern offensteht, die im Zeitpunkt der Bekanntgabe des Angebots ein Jahr oder länger ununterbrochen in einem gegenwärtigen 3 Dienstverhältnis zum Unternehmen stehen. Als Unternehmen des Arbeitgebers im Sinne des Satzes 1 4 gilt auch ein Unternehmen im Sinne des § 18 des Aktiengesetzes. Als Wert der Vermögensbeteiligung ist der gemeine Wert anzusetzen;

40. 40 Prozent a) der Betriebsvermögensmehrungen oder Einnahmen aus der Veräußerung oder der Entnahme von Anteilen an Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen, deren Leistungen beim Empfänger zu Einnahmen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1 und 9 gehören, oder an einer Organgesellschaft im Sinne der §§ 14, 17 oder 18 des Körperschaftsteuergesetzes, oder aus deren Auflösung oder Herabsetzung von deren Nennkapital oder aus dem Ansatz eines solchen Wirtschaftsguts mit dem Wert, der sich nach § 6 Absatz 1 Nummer 2 Satz 3 ergibt, soweit sie zu den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft, aus Gewerbebetrieb oder aus selbständiger Arbeit 2 gehören. Dies gilt nicht, soweit der Ansatz des niedrigeren Teilwerts in vollem Umfang zu einer Gewinnminderung geführt hat und soweit diese Gewinnminderung nicht durch Ansatz eines Werts, 3 der sich nach § 6 Absatz 1 Nummer 2 Satz 3 ergibt, ausgeglichen worden ist. Satz 1 gilt außer für Betriebsvermögensmehrungen aus dem Ansatz mit dem Wert, der sich nach § 6 Absatz 1 Nummer 2 Satz 3 ergibt, ebenfalls nicht, soweit Abzüge nach § 6b oder ähnliche Abzüge voll steuerwirksam vorgenommen worden sind,

b) des Veräußerungspreises im Sinne des § 16 Absatz 2, soweit er auf die Veräußerung von Anteilen an Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen entfällt, deren Leistungen beim Empfänger zu Einnahmen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1 und 9 gehören, oder an einer 2 Organgesellschaft im Sinne der §§ 14, 17 oder 18 des Körperschaftsteuergesetzes. Satz 1 ist in den 3 Fällen des § 16 Absatz 3 entsprechend anzuwenden. Buchstabe a Satz 3 gilt entsprechend,

2 c) des Veräußerungspreises oder des gemeinen Werts im Sinne des § 17 Absatz 2. Satz 1 ist in den Fällen des § 17 Absatz 4 entsprechend anzuwenden,

d) der Bezüge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1 und der Einnahmen im Sinne des § 20 Absatz 2 1 Nummer 9. Dies gilt für sonstige Bezüge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1 Satz 2 und der Einnahmen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 9 Satz 1 zweiter Halbsatz nur, soweit sie das Einkommen der leistenden Körperschaft nicht gemindert haben (§ 8 Absatz 3 Satz 2 3 des Körperschaftsteuergesetzes). Satz 1 Buchstabe d Satz 2 gilt nicht, soweit die verdeckte Gewinnausschüttung das Einkommen einer dem Steuerpflichtigen nahe stehenden Person erhöht hat

- Seite 15 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

und § 32a des Körperschaftsteuergesetzes auf die Veranlagung dieser nahe stehenden Person keine Anwendung findet,

e) der Bezüge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 2,

f) der besonderen Entgelte oder Vorteile im Sinne des § 20 Absatz 3, die neben den in § 20 Absatz 1 Nummer 1 und Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe a bezeichneten Einnahmen oder an deren Stelle gewährt werden,

g) des Gewinns aus der Veräußerung von Dividendenscheinen und sonstigen Ansprüchen im Sinne des § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe a,

h) des Gewinns aus der Abtretung von Dividendenansprüchen oder sonstigen Ansprüchen im Sinne des § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe a in Verbindung mit § 20 Absatz 2 Satz 2,

i) der Bezüge im Sinne des § 22 Nummer 1 Satz 2, soweit diese von einer nicht von der Körperschaftsteuer befreiten Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse stammen.

2 3 Dies gilt für Satz 1 Buchstabe d bis h nur in Verbindung mit § 20 Absatz 8. Satz 1 Buchstabe a, b und d bis h ist nicht anzuwenden für Anteile, die bei Kreditinstituten und Finanzdienstleistungsinstituten nach § 1a des Kreditwesengesetzes dem Handelsbuch zuzurechnen sind; Gleiches gilt für Anteile, die von Finanzunternehmen im Sinne des Gesetzes über das Kreditwesen mit dem Ziel der kurzfristigen Erzielung 4 eines Eigenhandelserfolges erworben werden. Satz 3 zweiter Halbsatz gilt auch für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Finanzunternehmen mit Sitz in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaft oder in einem anderen Vertragsstaat des EWR-Abkommens;

40a. 40 Prozent der Vergütungen im Sinne des § 18 Absatz 1 Nummer 4;

41. a) Gewinnausschüttungen, soweit für das Kalenderjahr oder Wirtschaftsjahr, in dem sie bezogen werden, oder für die vorangegangenen sieben Kalenderjahre oder Wirtschaftsjahre aus einer Beteiligung an derselben ausländischen Gesellschaft Hinzurechnungsbeträge (§ 10 Absatz 2 des Außensteuergesetzes) der Einkommensteuer unterlegen haben, § 11 Absatz 1 und 2 des Außensteuergesetzes in der Fassung des Artikels 12 des Gesetzes vom 21. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2310) nicht anzuwenden war und der Steuerpflichtige dies nachweist; § 3c Absatz 2 gilt entsprechend;

b) Gewinne aus der Veräußerung eines Anteils an einer ausländischen Kapitalgesellschaft sowie aus deren Auflösung oder Herabsetzung ihres Kapitals, soweit für das Kalenderjahr oder Wirtschaftsjahr, in dem sie bezogen werden, oder für die vorangegangenen sieben Kalenderjahre oder Wirtschaftsjahre aus einer Beteiligung an derselben ausländischen Gesellschaft Hinzurechnungsbeträge (§ 10 Absatz 2 des Außensteuergesetzes) der Einkommensteuer unterlegen haben, § 11 Absatz 1 und 2 des Außensteuergesetzes in der Fassung des Artikels 12 des Gesetzes vom 21. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2310) nicht anzuwenden war, der Steuerpflichtige dies nachweist und der Hinzurechnungsbetrag ihm nicht als Gewinnanteil zugeflossen ist.

2 Die Prüfung, ob Hinzurechnungsbeträge der Einkommensteuer unterlegen haben, erfolgt im Rahmen der gesonderten Feststellung nach § 18 des Außensteuergesetzes;

42. die Zuwendungen, die auf Grund des Fulbright-Abkommens gezahlt werden;

43. der Ehrensold für Künstler sowie Zuwendungen aus Mitteln der Deutschen Künstlerhilfe, wenn es sich um Bezüge aus öffentlichen Mitteln handelt, die wegen der Bedürftigkeit des Künstlers gezahlt werden;

44. Stipendien, die aus öffentlichen Mitteln oder von zwischenstaatlichen oder überstaatlichen Einrichtungen, denen die Bundesrepublik Deutschland als Mitglied angehört, zur Förderung der Forschung oder zur Förderung der wissenschaftlichen oder künstlerischen Ausbildung oder Fortbildung gewährt werden. 2 Das Gleiche gilt für Stipendien, die zu den in Satz 1 bezeichneten Zwecken von einer Einrichtung, die von einer Körperschaft des öffentlichen Rechts errichtet ist oder verwaltet wird, oder von einer Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse im Sinne des § 5 Absatz 1 Nummer 9 des 3 Körperschaftsteuergesetzes gegeben werden. Voraussetzung für die Steuerfreiheit ist, dass a) die Stipendien einen für die Erfüllung der Forschungsaufgabe oder für die Bestreitung des Lebensunterhalts und die Deckung des Ausbildungsbedarfs erforderlichen Betrag nicht übersteigen und nach den von dem Geber erlassenen Richtlinien vergeben werden,

- Seite 16 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

b) der Empfänger im Zusammenhang mit dem Stipendium nicht zu einer bestimmten wissenschaftlichen oder künstlerischen Gegenleistung oder zu einer bestimmten Arbeitnehmertätigkeit verpflichtet ist;

45. die Vorteile des Arbeitnehmers aus der privaten Nutzung von betrieblichen Datenverarbeitungsgeräten und Telekommunikationsgeräten sowie deren Zubehör, aus zur privaten Nutzung überlassenen System- und Anwendungsprogrammen, die der Arbeitgeber auch in seinem Betrieb einsetzt, und aus den im Zusammenhang mit diesen Zuwendungen erbrachten Dienstleistungen;

46. (weggefallen)

47. Leistungen nach § 14a Absatz 4 und § 14b des Arbeitsplatzschutzgesetzes;

48. Leistungen nach dem Unterhaltssicherungsgesetz, soweit sie nicht nach dessen § 15 Absatz 1 Satz 2 steuerpflichtig sind;

49. (weggefallen)

50. die Beträge, die der Arbeitnehmer vom Arbeitgeber erhält, um sie für ihn auszugeben (durchlaufende Gelder), und die Beträge, durch die Auslagen des Arbeitnehmers für den Arbeitgeber ersetzt werden (Auslagenersatz);

51. Trinkgelder, die anlässlich einer Arbeitsleistung dem Arbeitnehmer von Dritten freiwillig und ohne dass ein Rechtsanspruch auf sie besteht, zusätzlich zu dem Betrag gegeben werden, der für diese Arbeitsleistung zu zahlen ist;

52. (weggefallen)

53. die Übertragung von Wertguthaben nach § 7f Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 des Vierten Buches 2 Sozialgesetzbuch auf die Deutsche Rentenversicherung Bund. Die Leistungen aus dem Wertguthaben durch die Deutsche Rentenversicherung Bund gehören zu den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit 3 im Sinne des § 19. Von ihnen ist Lohnsteuer einzubehalten;

54. Zinsen aus Entschädigungsansprüchen für deutsche Auslandsbonds im Sinne der §§ 52 bis 54 des Bereinigungsgesetzes für deutsche Auslandsbonds in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 4139-2, veröffentlichten bereinigten Fassung, soweit sich die 2 Entschädigungsansprüche gegen den Bund oder die Länder richten. Das Gleiche gilt für die Zinsen aus Schuldverschreibungen und Schuldbuchforderungen, die nach den §§ 9, 10 und 14 des Gesetzes zur näheren Regelung der Entschädigungsansprüche für Auslandsbonds in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 4139-3, veröffentlichten bereinigten Fassung vom Bund oder von den Ländern für Entschädigungsansprüche erteilt oder eingetragen werden;

55. der in den Fällen des § 4 Absatz 2 Nummer 2 und Absatz 3 des Betriebsrentengesetzes vom 19. Dezember 1974 (BGBl. I S. 3610), das zuletzt durch Artikel 8 des Gesetzes vom 5. Juli 2004 (BGBl. I S. 1427) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung geleistete Übertragungswert nach § 4 Absatz 5 des Betriebsrentengesetzes, wenn die betriebliche Altersversorgung beim ehemaligen und neuen Arbeitgeber über einen Pensionsfonds, eine Pensionskasse oder ein Unternehmen der 2 Lebensversicherung durchgeführt wird. Satz 1 gilt auch, wenn der Übertragungswert vom ehemaligen Arbeitgeber oder von einer Unterstützungskasse an den neuen Arbeitgeber oder eine andere 3 Unterstützungskasse geleistet wird. Die Leistungen des neuen Arbeitgebers, der Unterstützungskasse, des Pensionsfonds, der Pensionskasse oder des Unternehmens der Lebensversicherung auf Grund des Betrags nach Satz 1 und 2 gehören zu den Einkünften, zu denen die Leistungen gehören würden, wenn die Übertragung nach § 4 Absatz 2 Nummer 2 und Absatz 3 des Betriebsrentengesetzes nicht stattgefunden hätte;

55a. die nach § 10 des Versorgungsausgleichsgesetzes vom 3. April 2009 (BGBl. I S. 700) in der jeweils geltenden Fassung (interne Teilung) durchgeführte Übertragung von Anrechten für die 2 ausgleichsberechtigte Person zu Lasten von Anrechten der ausgleichspflichtigen Person. Die Leistungen aus diesen Anrechten gehören bei der ausgleichsberechtigten Person zu den Einkünften, zu denen die Leistungen bei der ausgleichspflichtigen Person gehören würden, wenn die interne Teilung nicht stattgefunden hätte;

55b. der nach § 14 des Versorgungsausgleichsgesetzes (externe Teilung) geleistete Ausgleichswert zur Begründung von Anrechten für die ausgleichsberechtigte Person zu Lasten von Anrechten der ausgleichspflichtigen Person, soweit Leistungen aus diesen Anrechten zu steuerpflichtigen Einkünften 2 nach den §§ 19, 20 und 22 führen würden. Satz 1 gilt nicht, soweit Leistungen, die auf dem begründeten

- Seite 17 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Anrecht beruhen, bei der ausgleichsberechtigten Person zu Einkünften nach § 20 Absatz 1 Nummer 6 3 oder § 22 Nummer 1 Satz 3 Buchstabe a Doppelbuchstabe bb führen würden. Der Versorgungsträger der ausgleichspflichtigen Person hat den Versorgungsträger der ausgleichsberechtigten Person über 4 die für die Besteuerung der Leistungen erforderlichen Grundlagen zu informieren. Dies gilt nicht, wenn der Versorgungsträger der ausgleichsberechtigten Person die Grundlagen bereits kennt oder aus den bei ihm vorhandenen Daten feststellen kann und dieser Umstand dem Versorgungsträger der ausgleichspflichtigen Person mitgeteilt worden ist;

55c. Übertragungen von Altersvorsorgevermögen im Sinne des § 92 auf einen anderen auf den Namen des Steuerpflichtigen lautenden Altersvorsorgevertrag (§ 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 10 Buchstabe b des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes), soweit die Leistungen zu steuerpflichtigen Einkünften 2 nach § 22 Nummer 5 führen würden. Dies gilt entsprechend a) wenn Anwartschaften der betrieblichen Altersversorgung abgefunden werden, soweit das Altersvorsorgevermögen zugunsten eines auf den Namen des Steuerpflichtigen lautenden Altersvorsorgevertrages geleistet wird,

b) wenn im Fall des Todes des Steuerpflichtigen das Altersvorsorgevermögen auf einen auf den Namen des Ehegatten lautenden Altersvorsorgevertrag übertragen wird, wenn die Ehegatten im Zeitpunkt des Todes des Zulageberechtigten nicht dauernd getrennt gelebt haben (§ 26 Absatz 1) und ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder einem Staat hatten, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum anwendbar ist;

55d. Übertragungen von Anrechten aus einem nach § 5a Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetz zertifizierten Vertrag auf einen anderen auf den Namen des Steuerpflichtigen lautenden nach § 5a Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetz zertifizierten Vertrag;

55e. die auf Grund eines Abkommens mit einer zwischen- oder überstaatlichen Einrichtung übertragenen Werte von Anrechten auf Altersversorgung, soweit diese zur Begründung von Anrechten auf 2 Altersversorgung bei einer zwischen- oder überstaatlichen Einrichtung dienen. Die Leistungen auf Grund des Betrags nach Satz 1 gehören zu den Einkünften, zu denen die Leistungen gehören, die die übernehmende Versorgungseinrichtung im Übrigen erbringt;

56. Zuwendungen des Arbeitgebers nach § 19 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 Satz 1 aus dem ersten Dienstverhältnis an eine Pensionskasse zum Aufbau einer nicht kapitalgedeckten betrieblichen Altersversorgung, bei der eine Auszahlung der zugesagten Alters-, Invaliditäts- oder Hinterbliebenenversorgung in Form einer Rente oder eines Auszahlungsplans (§ 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes) vorgesehen ist, soweit diese Zuwendungen im Kalenderjahr 1 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen 2 Rentenversicherung nicht übersteigen. Der in Satz 1 genannte Höchstbetrag erhöht sich ab 1. Januar 2014 auf 2 Prozent, ab 1. Januar 2020 auf 3 Prozent und ab 1. Januar 2025 auf 4 Prozent der 3 Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung. Die Beträge nach den Sätzen 1 und 2 sind jeweils um die nach § 3 Nummer 63 Satz 1, 3 oder Satz 4 steuerfreien Beträge zu mindern;

57. die Beträge, die die Künstlersozialkasse zugunsten des nach dem Künstlersozialversicherungsgesetz Versicherten aus dem Aufkommen von Künstlersozialabgabe und Bundeszuschuss an einen Träger der Sozialversicherung oder an den Versicherten zahlt;

58. das Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz, die sonstigen Leistungen aus öffentlichen Haushalten oder Zweckvermögen zur Senkung der Miete oder Belastung im Sinne des § 11 Absatz 2 Nummer 4 des Wohngeldgesetzes sowie öffentliche Zuschüsse zur Deckung laufender Aufwendungen und Zinsvorteile bei Darlehen, die aus öffentlichen Haushalten gewährt werden, für eine zu eigenen Wohnzwecken genutzte Wohnung im eigenen Haus oder eine zu eigenen Wohnzwecken genutzte Eigentumswohnung, soweit die Zuschüsse und Zinsvorteile die Vorteile aus einer entsprechenden Förderung mit öffentlichen Mitteln nach dem Zweiten Wohnungsbaugesetz, dem Wohnraumförderungsgesetz oder einem Landesgesetz zur Wohnraumförderung nicht überschreiten, der Zuschuss für die Wohneigentumsbildung in innerstädtischen Altbauquartieren nach den Regelungen zum Stadtumbau Ost in den Verwaltungsvereinbarungen über die Gewährung von Finanzhilfen des Bundes an die Länder nach Artikel 104a Absatz 4 des Grundgesetzes zur Förderung städtebaulicher Maßnahmen;

59. die Zusatzförderung nach § 88e des Zweiten Wohnungsbaugesetzes und nach § 51f des Wohnungsbaugesetzes für das Saarland und Geldleistungen, die ein Mieter zum Zwecke der Wohnkostenentlastung nach dem Wohnraumförderungsgesetz oder einem Landesgesetz zur Wohnraumförderung erhält, soweit die Einkünfte dem Mieter zuzurechnen sind, und die Vorteile aus

- Seite 18 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

einer mietweisen Wohnungsüberlassung im Zusammenhang mit einem Arbeitsverhältnis, soweit sie die Vorteile aus einer entsprechenden Förderung nach dem Zweiten Wohnungsbaugesetz, nach dem Wohnraumförderungsgesetz oder einem Landesgesetz zur Wohnraumförderung nicht überschreiten;

60. Leistungen aus öffentlichen Mitteln an Arbeitnehmer des Steinkohlen-, Pechkohlen- und Erzbergbaues, des Braunkohlentiefbaues und der Eisen- und Stahlindustrie aus Anlass von Stilllegungs-, Einschränkungs-, Umstellungs- oder Rationalisierungsmaßnahmen;

61. Leistungen nach § 4 Absatz 1 Nummer 2, § 7 Absatz 3, §§ 9, 10 Absatz 1, §§ 13, 15 des Entwicklungshelfer-Gesetzes;

62. Ausgaben des Arbeitgebers für die Zukunftssicherung des Arbeitnehmers, soweit der Arbeitgeber dazu nach sozialversicherungsrechtlichen oder anderen gesetzlichen Vorschriften oder nach einer auf gesetzlicher Ermächtigung beruhenden Bestimmung verpflichtet ist, und es sich nicht um 2 Zuwendungen oder Beiträge des Arbeitgebers nach den Nummern 56 und 63 handelt. Den Ausgaben des Arbeitgebers für die Zukunftssicherung, die auf Grund gesetzlicher Verpflichtung geleistet werden, werden gleichgestellt Zuschüsse des Arbeitgebers zu den Aufwendungen des Arbeitnehmers a) für eine Lebensversicherung,

b) für die freiwillige Versicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung,

c) für eine öffentlich-rechtliche Versicherungs- oder Versorgungseinrichtung seiner Berufsgruppe,

wenn der Arbeitnehmer von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung befreit 3 worden ist. Die Zuschüsse sind nur insoweit steuerfrei, als sie insgesamt bei Befreiung von der Versicherungspflicht in der allgemeinen Rentenversicherung die Hälfte und bei Befreiung von der Versicherungspflicht in der knappschaftlichen Rentenversicherung zwei Drittel der Gesamtaufwendungen des Arbeitnehmers nicht übersteigen und nicht höher sind als der Betrag, der als Arbeitgeberanteil bei Versicherungspflicht in der allgemeinen Rentenversicherung oder in der knappschaftlichen 4 Rentenversicherung zu zahlen wäre. Die Sätze 2 und 3 gelten sinngemäß für Beiträge des Arbeitgebers zu einer Pensionskasse, wenn der Arbeitnehmer bei diesem Arbeitgeber nicht im Inland beschäftigt ist und der Arbeitgeber keine Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung im Inland leistet; Beiträge des Arbeitgebers zu einer Rentenversicherung auf Grund gesetzlicher Verpflichtung sind anzurechnen;

63. Beiträge des Arbeitgebers aus dem ersten Dienstverhältnis an einen Pensionsfonds, eine Pensionskasse oder für eine Direktversicherung zum Aufbau einer kapitalgedeckten betrieblichen Altersversorgung, bei der eine Auszahlung der zugesagten Alters-, Invaliditäts- oder Hinterbliebenenversorgungsleistungen in Form einer Rente oder eines Auszahlungsplans (§ 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes vom 26. Juni 2001 (BGBl. I S. 1310, 1322), das zuletzt durch Artikel 7 des Gesetzes vom 5. Juli 2004 (BGBl. I S. 1427) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung) vorgesehen ist, soweit die Beiträge im Kalenderjahr 4 Prozent der 2 Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung nicht übersteigen. Dies gilt nicht, soweit der Arbeitnehmer nach § 1a Absatz 3 des Betriebsrentengesetzes verlangt hat, dass die 3 Voraussetzungen für eine Förderung nach § 10a oder Abschnitt XI erfüllt werden. Der Höchstbetrag nach Satz 1 erhöht sich um 1 800 Euro, wenn die Beiträge im Sinne des Satzes 1 auf Grund einer 4 Versorgungszusage geleistet werden, die nach dem 31. Dezember 2004 erteilt wurde. Aus Anlass der Beendigung des Dienstverhältnisses geleistete Beiträge im Sinne des Satzes 1 sind steuerfrei, soweit sie 1 800 Euro vervielfältigt mit der Anzahl der Kalenderjahre, in denen das Dienstverhältnis des Arbeitnehmers zu dem Arbeitgeber bestanden hat, nicht übersteigen; der vervielfältigte Betrag vermindert sich um die nach den Sätzen 1 und 3 steuerfreien Beiträge, die der Arbeitgeber in dem Kalenderjahr, in dem das Dienstverhältnis beendet wird, und in den sechs vorangegangenen Kalenderjahren erbracht hat; Kalenderjahre vor 2005 sind dabei jeweils nicht zu berücksichtigen;

64. bei Arbeitnehmern, die zu einer inländischen juristischen Person des öffentlichen Rechts in einem Dienstverhältnis stehen und dafür Arbeitslohn aus einer inländischen öffentlichen Kasse beziehen, die Bezüge für eine Tätigkeit im Ausland insoweit, als sie den Arbeitslohn übersteigen, der dem Arbeitnehmer 2 bei einer gleichwertigen Tätigkeit am Ort der zahlenden öffentlichen Kasse zustehen würde. Satz 1 gilt auch, wenn das Dienstverhältnis zu einer anderen Person besteht, die den Arbeitslohn entsprechend den im Sinne des Satzes 1 geltenden Vorschriften ermittelt, der Arbeitslohn aus einer öffentlichen Kasse 3 gezahlt wird und ganz oder im Wesentlichen aus öffentlichen Mitteln aufgebracht wird. Bei anderen für einen begrenzten Zeitraum in das Ausland entsandten Arbeitnehmern, die dort einen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben, ist der ihnen von einem inländischen Arbeitgeber gewährte

- Seite 19 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Kaufkraftausgleich steuerfrei, soweit er den für vergleichbare Auslandsdienstbezüge nach § 55 des Bundesbesoldungsgesetzes zulässigen Betrag nicht übersteigt;

65. a) Beiträge des Trägers der Insolvenzsicherung (§ 14 des Betriebsrentengesetzes) zugunsten eines Versorgungsberechtigten und seiner Hinterbliebenen an eine Pensionskasse oder ein Unternehmen der Lebensversicherung zur Ablösung von Verpflichtungen, die der Träger der Insolvenzsicherung im Sicherungsfall gegenüber dem Versorgungsberechtigten und seinen Hinterbliebenen hat,

b) Leistungen zur Übernahme von Versorgungsleistungen oder unverfallbaren Versorgungsanwartschaften durch eine Pensionskasse oder ein Unternehmen der Lebensversicherung in den in § 4 Absatz 4 des Betriebsrentengesetzes bezeichneten Fällen und

c) der Erwerb von Ansprüchen durch den Arbeitnehmer gegenüber einem Dritten im Fall der Eröffnung des Insolvenzverfahrens oder in den Fällen des § 7 Absatz 1 Satz 4 des Betriebsrentengesetzes, soweit der Dritte neben dem Arbeitgeber für die Erfüllung von Ansprüchen auf Grund bestehender Versorgungsverpflichtungen oder Versorgungsanwartschaften gegenüber dem Arbeitnehmer und dessen Hinterbliebenen einsteht; dies gilt entsprechend, wenn der Dritte für Wertguthaben aus einer Vereinbarung über die Altersteilzeit nach dem Altersteilzeitgesetz vom 23. Juli 1996 (BGBl. I S. 1078), zuletzt geändert durch Artikel 234 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407), in der jeweils geltenden Fassung oder auf Grund von Wertguthaben aus einem Arbeitszeitkonto in den im ersten Halbsatz genannten Fällen für den Arbeitgeber einsteht.

2 In den Fällen nach Buchstabe a, b und c gehören die Leistungen der Pensionskasse, des Unternehmens der Lebensversicherung oder des Dritten zu den Einkünften, zu denen jene Leistungen gehören 3 würden, die ohne Eintritt eines Falles nach Buchstabe a, b und c zu erbringen wären. Soweit sie zu den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit im Sinne des § 19 gehören, ist von ihnen Lohnsteuer 4 einzubehalten. Für die Erhebung der Lohnsteuer gelten die Pensionskasse, das Unternehmen der Lebensversicherung oder der Dritte als Arbeitgeber und der Leistungsempfänger als Arbeitnehmer;

66. Leistungen eines Arbeitgebers oder einer Unterstützungskasse an einen Pensionsfonds zur Übernahme bestehender Versorgungsverpflichtungen oder Versorgungsanwartschaften durch den Pensionsfonds, wenn ein Antrag nach § 4d Absatz 3 oder § 4e Absatz 3 gestellt worden ist;

67. das Erziehungsgeld nach dem Bundeserziehungsgeldgesetz und vergleichbare Leistungen der Länder, das Elterngeld nach dem Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz und vergleichbare Leistungen der Länder sowie Leistungen für Kindererziehung an Mütter der Geburtsjahrgänge vor 1921 nach den §§ 294 bis 299 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch und die Zuschläge nach den §§ 50a bis 50e des Beamtenversorgungsgesetzes oder den §§ 70 bis 74 des Soldatenversorgungsgesetzes;

68. die Hilfen nach dem Gesetz über die Hilfe für durch Anti-D-Immunprophylaxe mit dem Hepatitis-C-Virus infizierte Personen vom 2. August 2000 (BGBl. I S. 1270);

69. die von der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen“ nach dem HIV- Hilfegesetz vom 24. Juli 1995 (BGBl. I S. 972) gewährten Leistungen;

70. die Hälfte a) der Betriebsvermögensmehrungen oder Einnahmen aus der Veräußerung von Grund und Boden und Gebäuden, die am 1. Januar 2007 mindestens fünf Jahre zum Anlagevermögen eines inländischen Betriebsvermögens des Steuerpflichtigen gehören, wenn diese auf Grund eines nach dem 31. Dezember 2006 und vor dem 1. Januar 2010 rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen Vertrages an eine REIT-Aktiengesellschaft oder einen Vor-REIT veräußert werden,

b) der Betriebsvermögensmehrungen, die auf Grund der Eintragung eines Steuerpflichtigen in das Handelsregister als REIT-Aktiengesellschaft im Sinne des REIT-Gesetzes vom 28. Mai 2007 (BGBl. I S. 914) durch Anwendung des § 13 Absatz 1 und 3 Satz 1 des Körperschaftsteuergesetzes auf Grund und Boden und Gebäude entstehen, wenn diese Wirtschaftsgüter vor dem 1. Januar 2005 angeschafft oder hergestellt wurden, und die Schlussbilanz im Sinne des § 13 Absatz 1 und 3 des Körperschaftsteuergesetzes auf einen Zeitpunkt vor dem 1. Januar 2010 aufzustellen ist.

2 Satz 1 ist nicht anzuwenden, a) wenn der Steuerpflichtige den Betrieb veräußert oder aufgibt und der Veräußerungsgewinn nach § 34 besteuert wird,

b) soweit der Steuerpflichtige von den Regelungen der §§ 6b und 6c Gebrauch macht,

- Seite 20 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

c) soweit der Ansatz des niedrigeren Teilwerts in vollem Umfang zu einer Gewinnminderung geführt hat und soweit diese Gewinnminderung nicht durch den Ansatz eines Werts, der sich nach § 6 Absatz 1 Nummer 1 Satz 4 ergibt, ausgeglichen worden ist,

d) wenn im Fall des Satzes 1 Buchstabe a der Buchwert zuzüglich der Veräußerungskosten den Veräußerungserlös oder im Fall des Satzes 1 Buchstabe b der Buchwert den Teilwert übersteigt. 2 Ermittelt der Steuerpflichtige den Gewinn nach § 4 Absatz 3, treten an die Stelle des Buchwerts die Anschaffungs- oder Herstellungskosten verringert um die vorgenommenen Absetzungen für Abnutzung oder Substanzverringerung,

e) soweit vom Steuerpflichtigen in der Vergangenheit Abzüge bei den Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Wirtschaftsgütern im Sinne des Satzes 1 nach § 6b oder ähnliche Abzüge voll steuerwirksam vorgenommen worden sind,

f) wenn es sich um eine Übertragung im Zusammenhang mit Rechtsvorgängen handelt, die dem Umwandlungssteuergesetz unterliegen und die Übertragung zu einem Wert unterhalb des gemeinen Werts erfolgt.

3 Die Steuerbefreiung entfällt rückwirkend, wenn a) innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren seit dem Vertragsschluss im Sinne des Satzes 1 Buchstabe a der Erwerber oder innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren nach dem Stichtag der Schlussbilanz im Sinne des Satzes 1 Buchstabe b die REIT-Aktiengesellschaft den Grund und Boden oder das Gebäude veräußert,

b) der Vor-REIT oder ein anderer Vor-REIT als sein Gesamtrechtsnachfolger den Status als Vor-REIT gemäß § 10 Absatz 3 Satz 1 des REIT-Gesetzes verliert,

c) die REIT-Aktiengesellschaft innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren seit dem Vertragsschluss im Sinne des Satzes 1 Buchstabe a oder nach dem Stichtag der Schlussbilanz im Sinne des Satzes 1 Buchstabe b in keinem Veranlagungszeitraum die Voraussetzungen für die Steuerbefreiung erfüllt,

d) die Steuerbefreiung der REIT-Aktiengesellschaft innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren seit dem Vertragsschluss im Sinne des Satzes 1 Buchstabe a oder nach dem Stichtag der Schlussbilanz im Sinne des Satzes 1 Buchstabe b endet,

e) das Bundeszentralamt für Steuern dem Erwerber im Sinne des Satzes 1 Buchstabe a den Status als Vor-REIT im Sinne des § 2 Satz 4 des REIT-Gesetzes vom 28. Mai 2007 (BGBl. I S. 914) bestandskräftig aberkannt hat.

4 Die Steuerbefreiung entfällt auch rückwirkend, wenn die Wirtschaftsgüter im Sinne des Satzes 1 Buchstabe a vom Erwerber an den Veräußerer oder eine ihm nahe stehende Person im Sinne des § 1 Absatz 2 des Außensteuergesetzes überlassen werden und der Veräußerer oder eine ihm nahe stehende Person im Sinne des § 1 Absatz 2 des Außensteuergesetzes nach Ablauf einer Frist von zwei Jahren seit Eintragung des Erwerbers als REIT-Aktiengesellschaft in das Handelsregister an dieser mittelbar oder 5 unmittelbar zu mehr als 50 Prozent beteiligt ist. Der Grundstückserwerber haftet für die sich aus dem rückwirkenden Wegfall der Steuerbefreiung ergebenden Steuern.

Fußnote

(+++ § 3: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 4a, 4b, 4c, 4d, 4e, 4f, 4g, 5, 6, 7, 8, 16 +++) (+++ § 3: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 3 +++) § 3 Nr. 12 Satz 1 idF v. 26.7.1957: Nach Maßgabe der Entscheidungsformel mit Art. 3 Abs. 1 GG unvereinbar gem. BVerfGE v. 11.11.1998; 1999 I 370 - 2 BvL 10/95 -

§ 3a (weggefallen)

-

§ 3b Steuerfreiheit von Zuschlägen für Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit

(1) Steuerfrei sind Zuschläge, die für tatsächlich geleistete Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit neben dem Grundlohn gezahlt werden, soweit sie 1. für Nachtarbeit 25 Prozent,

- Seite 21 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2. vorbehaltlich der Nummern 3 und 4 für Sonntagsarbeit 50 Prozent,

3. vorbehaltlich der Nummer 4 für Arbeit am 31. Dezember ab 14 Uhr und an den gesetzlichen Feiertagen 125 Prozent,

4. für Arbeit am 24. Dezember ab 14 Uhr, am 25. und 26. Dezember sowie am 1. Mai 150 Prozent

des Grundlohns nicht übersteigen.

1 (2) Grundlohn ist der laufende Arbeitslohn, der dem Arbeitnehmer bei der für ihn maßgebenden regelmäßigen Arbeitszeit für den jeweiligen Lohnzahlungszeitraum zusteht; er ist in einen Stundenlohn umzurechnen und mit 2 3 höchstens 50 Euro anzusetzen. Nachtarbeit ist die Arbeit in der Zeit von 20 Uhr bis 6 Uhr. Sonntagsarbeit und 4 Feiertagsarbeit ist die Arbeit in der Zeit von 0 Uhr bis 24 Uhr des jeweiligen Tages. Die gesetzlichen Feiertage werden durch die am Ort der Arbeitsstätte geltenden Vorschriften bestimmt.

(3) Wenn die Nachtarbeit vor 0 Uhr aufgenommen wird, gilt abweichend von den Absätzen 1 und 2 Folgendes: 1. Für Nachtarbeit in der Zeit von 0 Uhr bis 4 Uhr erhöht sich der Zuschlagssatz auf 40 Prozent,

2. als Sonntagsarbeit und Feiertagsarbeit gilt auch die Arbeit in der Zeit von 0 Uhr bis 4 Uhr des auf den Sonntag oder Feiertag folgenden Tages.

§ 3c Anteilige Abzüge

(1) Ausgaben dürfen, soweit sie mit steuerfreien Einnahmen in unmittelbarem wirtschaftlichen Zusammenhang stehen, nicht als Betriebsausgaben oder Werbungskosten abgezogen werden; Absatz 2 bleibt unberührt.

1 (2) Betriebsvermögensminderungen, Betriebsausgaben, Veräußerungskosten oder Werbungskosten, die mit den dem § 3 Nummer 40 zugrunde liegenden Betriebsvermögensmehrungen oder Einnahmen oder mit Vergütungen nach § 3 Nummer 40a in wirtschaftlichem Zusammenhang stehen, dürfen unabhängig davon, in welchem Veranlagungszeitraum die Betriebsvermögensmehrungen oder Einnahmen anfallen, bei der Ermittlung der Einkünfte nur zu 60 Prozent abgezogen werden; Entsprechendes gilt, wenn bei der Ermittlung der Einkünfte der Wert des Betriebsvermögens oder des Anteils am Betriebsvermögen oder die Anschaffungs- 2 oder Herstellungskosten oder der an deren Stelle tretende Wert mindernd zu berücksichtigen sind. Für die Anwendung des Satzes 1 ist die Absicht zur Erzielung von Betriebsvermögensmehrungen oder Einnahmen im 3 Sinne des § 3 Nummer 40 oder von Vergütungen im Sinne des § 3 Nummer 40a ausreichend. Satz 1 gilt auch für Wertminderungen des Anteils an einer Organgesellschaft, die nicht auf Gewinnausschüttungen zurückzuführen 4 sind. § 8b Absatz 10 des Körperschaftsteuergesetzes gilt sinngemäß.

(3) Betriebsvermögensminderungen, Betriebsausgaben oder Veräußerungskosten, die mit den Betriebsvermögensmehrungen oder Einnahmen im Sinne des § 3 Nummer 70 in wirtschaftlichem Zusammenhang stehen, dürfen unabhängig davon, in welchem Veranlagungszeitraum die Betriebsvermögensmehrungen oder Einnahmen anfallen, nur zur Hälfte abgezogen werden.

Fußnote

(+++ § 3c: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 8a +++) (+++ § 3c: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 4 +++) 3. Gewinn

§ 4 Gewinnbegriff im Allgemeinen

1 (1) Gewinn ist der Unterschiedsbetrag zwischen dem Betriebsvermögen am Schluss des Wirtschaftsjahres und dem Betriebsvermögen am Schluss des vorangegangenen Wirtschaftsjahres, vermehrt um den Wert der 2 Entnahmen und vermindert um den Wert der Einlagen. Entnahmen sind alle Wirtschaftsgüter (Barentnahmen, Waren, Erzeugnisse, Nutzungen und Leistungen), die der Steuerpflichtige dem Betrieb für sich, für seinen 3 Haushalt oder für andere betriebsfremde Zwecke im Laufe des Wirtschaftsjahres entnommen hat. Einer Entnahme für betriebsfremde Zwecke steht der Ausschluss oder die Beschränkung des Besteuerungsrechts der Bundesrepublik Deutschland hinsichtlich des Gewinns aus der Veräußerung oder der Nutzung eines

- Seite 22 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

4 Wirtschaftsguts gleich. Ein Ausschluss oder eine Beschränkung des Besteuerungsrechts hinsichtlich des Gewinns aus der Veräußerung eines Wirtschaftsguts liegt insbesondere vor, wenn ein bisher einer inländischen Betriebsstätte des Steuerpflichtigen zuzuordnendes Wirtschaftsgut einer ausländischen 5 Betriebsstätte zuzuordnen ist. Satz 3 gilt nicht für Anteile an einer Europäischen Gesellschaft oder Europäischen Genossenschaft in den Fällen 1. einer Sitzverlegung der Europäischen Gesellschaft nach Artikel 8 der Verordnung (EG) Nr. 2157/2001 des Rates vom 8. Oktober 2001 über das Statut der Europäischen Gesellschaft (SE) (ABl. EG Nr. L 294 S. 1), zuletzt geändert durch die Verordnung (EG) Nr. 885/2004 des Rates vom 26. April 2004 (ABl. EU Nr. L 168 S. 1), und

2. einer Sitzverlegung der Europäischen Genossenschaft nach Artikel 7 der Verordnung (EG) Nr. 1435/2003 des Rates vom 22. Juli 2003 über das Statut der Europäischen Genossenschaft (SCE) (ABl. EU Nr. L 207 S. 1).

6 Ein Wirtschaftsgut wird nicht dadurch entnommen, dass der Steuerpflichtige zur Gewinnermittlung nach § 7 13a übergeht. Eine Änderung der Nutzung eines Wirtschaftsguts, die bei Gewinnermittlung nach Satz 1 keine 8 Entnahme ist, ist auch bei Gewinnermittlung nach § 13a keine Entnahme. Einlagen sind alle Wirtschaftsgüter (Bareinzahlungen und sonstige Wirtschaftsgüter), die der Steuerpflichtige dem Betrieb im Laufe des Wirtschaftsjahres zugeführt hat; einer Einlage steht die Begründung des Besteuerungsrechts der Bundesrepublik 9 Deutschland hinsichtlich des Gewinns aus der Veräußerung eines Wirtschaftsguts gleich. Bei der Ermittlung des Gewinns sind die Vorschriften über die Betriebsausgaben, über die Bewertung und über die Absetzung für Abnutzung oder Substanzverringerung zu befolgen.

1 (2) Der Steuerpflichtige darf die Vermögensübersicht (Bilanz) auch nach ihrer Einreichung beim Finanzamt ändern, soweit sie den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung unter Befolgung der Vorschriften dieses Gesetzes nicht entspricht; diese Änderung ist nicht zulässig, wenn die Vermögensübersicht (Bilanz) einer 2 Steuerfestsetzung zugrunde liegt, die nicht mehr aufgehoben oder geändert werden kann. Darüber hinaus ist eine Änderung der Vermögensübersicht (Bilanz) nur zulässig, wenn sie in einem engen zeitlichen und sachlichen Zusammenhang mit einer Änderung nach Satz 1 steht und soweit die Auswirkung der Änderung nach Satz 1 auf den Gewinn reicht.

1 (3) Steuerpflichtige, die nicht auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet sind, Bücher zu führen und regelmäßig Abschlüsse zu machen, und die auch keine Bücher führen und keine Abschlüsse machen, können 2 als Gewinn den Überschuss der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben ansetzen. Hierbei scheiden Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben aus, die im Namen und für Rechnung eines anderen vereinnahmt 3 und verausgabt werden (durchlaufende Posten). Die Vorschriften über die Bewertungsfreiheit für geringwertige Wirtschaftsgüter (§ 6 Absatz 2), die Bildung eines Sammelpostens (§ 6 Absatz 2a) und über die Absetzung 4 für Abnutzung oder Substanzverringerung sind zu befolgen. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten für nicht abnutzbare Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, für Anteile an Kapitalgesellschaften, für Wertpapiere und vergleichbare nicht verbriefte Forderungen und Rechte, für Grund und Boden sowie Gebäude des Umlaufvermögens sind erst im Zeitpunkt des Zuflusses des Veräußerungserlöses oder bei Entnahme im 5 Zeitpunkt der Entnahme als Betriebsausgaben zu berücksichtigen. Die Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens und Wirtschaftsgüter des Umlaufvermögens im Sinne des Satzes 4 sind unter Angabe des Tages der Anschaffung oder Herstellung und der Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder des an deren Stelle getretenen Werts in besondere, laufend zu führende Verzeichnisse aufzunehmen.

(4) Betriebsausgaben sind die Aufwendungen, die durch den Betrieb veranlasst sind.

1 (4a) Schuldzinsen sind nach Maßgabe der Sätze 2 bis 4 nicht abziehbar, wenn Überentnahmen getätigt 2 worden sind. Eine Überentnahme ist der Betrag, um den die Entnahmen die Summe des Gewinns und der 3 Einlagen des Wirtschaftsjahres übersteigen. Die nicht abziehbaren Schuldzinsen werden typisiert mit 6 Prozent der Überentnahme des Wirtschaftsjahres zuzüglich der Überentnahmen vorangegangener Wirtschaftsjahre und abzüglich der Beträge, um die in den vorangegangenen Wirtschaftsjahren der Gewinn und die Einlagen die Entnahmen überstiegen haben (Unterentnahmen), ermittelt; bei der Ermittlung der Überentnahme ist vom Gewinn ohne Berücksichtigung der nach Maßgabe dieses Absatzes nicht abziehbaren Schuldzinsen 4 auszugehen. Der sich dabei ergebende Betrag, höchstens jedoch der um 2 050 Euro verminderte Betrag der 5 im Wirtschaftsjahr angefallenen Schuldzinsen, ist dem Gewinn hinzuzurechnen. Der Abzug von Schuldzinsen für Darlehen zur Finanzierung von Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Wirtschaftsgütern des

- Seite 23 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

6 Anlagevermögens bleibt unberührt. Die Sätze 1 bis 5 sind bei Gewinnermittlung nach § 4 Absatz 3 sinngemäß anzuwenden; hierzu sind Entnahmen und Einlagen gesondert aufzuzeichnen.

1 (5) Die folgenden Betriebsausgaben dürfen den Gewinn nicht mindern: 2 1. Aufwendungen für Geschenke an Personen, die nicht Arbeitnehmer des Steuerpflichtigen sind. Satz 1 gilt nicht, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der dem Empfänger im Wirtschaftsjahr zugewendeten Gegenstände insgesamt 35 Euro nicht übersteigen;

2. Aufwendungen für die Bewirtung von Personen aus geschäftlichem Anlass, soweit sie 70 Prozent der Aufwendungen übersteigen, die nach der allgemeinen Verkehrsauffassung als angemessen anzusehen 2 und deren Höhe und betriebliche Veranlassung nachgewiesen sind. Zum Nachweis der Höhe und der betrieblichen Veranlassung der Aufwendungen hat der Steuerpflichtige schriftlich die folgenden Angaben 3 zu machen: Ort, Tag, Teilnehmer und Anlass der Bewirtung sowie Höhe der Aufwendungen. Hat die Bewirtung in einer Gaststätte stattgefunden, so genügen Angaben zu dem Anlass und den Teilnehmern der Bewirtung; die Rechnung über die Bewirtung ist beizufügen;

3. Aufwendungen für Einrichtungen des Steuerpflichtigen, soweit sie der Bewirtung, Beherbergung oder Unterhaltung von Personen, die nicht Arbeitnehmer des Steuerpflichtigen sind, dienen (Gästehäuser) und sich außerhalb des Orts eines Betriebs des Steuerpflichtigen befinden;

4. Aufwendungen für Jagd oder Fischerei, für Segeljachten oder Motorjachten sowie für ähnliche Zwecke und für die hiermit zusammenhängenden Bewirtungen;

5. Mehraufwendungen für die Verpflegung des Steuerpflichtigen, soweit in den folgenden Sätzen nichts 2 anderes bestimmt ist. Wird der Steuerpflichtige vorübergehend von seiner Wohnung und dem Mittelpunkt seiner dauerhaft angelegten betrieblichen Tätigkeit entfernt betrieblich tätig, ist für jeden Kalendertag, an dem der Steuerpflichtige wegen dieser vorübergehenden Tätigkeit von seiner Wohnung und seinem Tätigkeitsmittelpunkt a) 24 Stunden abwesend ist, ein Pauschbetrag von 24 Euro,

b) weniger als 24 Stunden, aber mindestens 14 Stunden abwesend ist, ein Pauschbetrag von 12 Euro,

c) weniger als 14 Stunden, aber mindestens 8 Stunden abwesend ist, ein Pauschbetrag von 6 Euro

abzuziehen; eine Tätigkeit, die nach 16 Uhr begonnen und vor 8 Uhr des nachfolgenden Kalendertags beendet wird, ohne dass eine Übernachtung stattfindet, ist mit der gesamten Abwesenheitsdauer 3 dem Kalendertag der überwiegenden Abwesenheit zuzurechnen. Wird der Steuerpflichtige bei seiner individuellen betrieblichen Tätigkeit typischerweise nur an ständig wechselnden Tätigkeitsstätten oder auf einem Fahrzeug tätig, gilt Satz 2 entsprechend; dabei ist allein die Dauer der Abwesenheit von der 4 Wohnung maßgebend. Bei einer Tätigkeit im Ausland treten an die Stelle der Pauschbeträge nach Satz 2 länderweise unterschiedliche Pauschbeträge, die für die Fälle der Buchstaben a, b und c mit 120, 80 und 40 Prozent der höchsten Auslandstagegelder nach dem Bundesreisekostengesetz vom Bundesministerium der Finanzen im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der Länder aufgerundet auf volle Euro festgesetzt werden; dabei bestimmt sich der Pauschbetrag nach dem Ort, den der Steuerpflichtige vor 24 Uhr Ortszeit zuletzt erreicht, oder, wenn dieser Ort im Inland liegt nach dem letzten Tätigkeitsort im 5 Ausland. Bei einer längerfristigen vorübergehenden Tätigkeit an derselben Tätigkeitsstätte beschränkt 6 sich der pauschale Abzug nach Satz 2 auf die ersten drei Monate. Die Abzugsbeschränkung nach Satz 1, die Pauschbeträge nach den Sätzen 2 und 4 sowie die Dreimonatsfrist nach Satz 5 gelten auch für den Abzug von Verpflegungsmehraufwendungen bei einer aus betrieblichem Anlass begründeten doppelten Haushaltsführung; dabei ist für jeden Kalendertag innerhalb der Dreimonatsfrist, an dem gleichzeitig eine Tätigkeit im Sinne des Satzes 2 oder 3 ausgeübt wird, nur der jeweils höchste in Betracht kommende Pauschbetrag abzuziehen und die Dauer einer Tätigkeit im Sinne des Satzes 2 an dem Beschäftigungsort, der zur Begründung der doppelten Haushaltsführung geführt hat, auf die Dreimonatsfrist anzurechnen, wenn sie ihr unmittelbar vorausgegangen ist;

6. Aufwendungen für die Wege des Steuerpflichtigen zwischen Wohnung und Betriebsstätte und für 2 Familienheimfahrten, soweit in den folgenden Sätzen nichts anderes bestimmt ist. Zur Abgeltung dieser Aufwendungen ist § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 4 und 5 Satz 1 bis 6 und Absatz 2 entsprechend 3 anzuwenden. Bei der Nutzung eines Kraftfahrzeugs dürfen die Aufwendungen in Höhe des positiven Unterschiedsbetrags zwischen 0,03 Prozent des inländischen Listenpreises im Sinne des § 6 Absatz 1 Nummer 4 Satz 2 des Kraftfahrzeugs im Zeitpunkt der Erstzulassung je Kalendermonat für jeden Entfernungskilometer und dem sich nach § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 4 oder Absatz 2 ergebenden

- Seite 24 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Betrag sowie Aufwendungen für Familienheimfahrten in Höhe des positiven Unterschiedsbetrags zwischen 0,002 Prozent des inländischen Listenpreises im Sinne des § 6 Absatz 1 Nummer 4 Satz 2 für jeden Entfernungskilometer und dem sich nach § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 5 Satz 4 bis 6 oder Absatz 2 ergebenden Betrag den Gewinn nicht mindern; ermittelt der Steuerpflichtige die private Nutzung des Kraftfahrzeugs nach § 6 Absatz 1 Nummer 4 Satz 1 oder Satz 3, treten an die Stelle des mit 0,03 oder 0,002 Prozent des inländischen Listenpreises ermittelten Betrags für Fahrten zwischen Wohnung und Betriebsstätte und für Familienheimfahrten die auf diese Fahrten entfallenden tatsächlichen Aufwendungen;

6a. (weggefallen)

2 6b. Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer sowie die Kosten der Ausstattung. Dies gilt nicht, wenn 3 für die betriebliche oder berufliche Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht. In diesem Fall wird die Höhe der abziehbaren Aufwendungen auf 1 250 Euro begrenzt; die Beschränkung der Höhe nach gilt nicht, wenn das Arbeitszimmer den Mittelpunkt der gesamten betrieblichen und beruflichen Betätigung bildet;

7. andere als die in den Nummern 1 bis 6 und 6b bezeichneten Aufwendungen, die die Lebensführung des Steuerpflichtigen oder anderer Personen berühren, soweit sie nach allgemeiner Verkehrsauffassung als unangemessen anzusehen sind;

8. von einem Gericht oder einer Behörde im Geltungsbereich dieses Gesetzes oder von Organen der Europäischen Gemeinschaften festgesetzte Geldbußen, Ordnungsgelder und Verwarnungsgelder. 2 Dasselbe gilt für Leistungen zur Erfüllung von Auflagen oder Weisungen, die in einem berufsgerichtlichen Verfahren erteilt werden, soweit die Auflagen oder Weisungen nicht lediglich der Wiedergutmachung des 3 durch die Tat verursachten Schadens dienen. Die Rückzahlung von Ausgaben im Sinne der Sätze 1 und 4 2 darf den Gewinn nicht erhöhen. Das Abzugsverbot für Geldbußen gilt nicht, soweit der wirtschaftliche Vorteil, der durch den Gesetzesverstoß erlangt wurde, abgeschöpft worden ist, wenn die Steuern vom Einkommen und Ertrag, die auf den wirtschaftlichen Vorteil entfallen, nicht abgezogen worden sind; Satz 3 ist insoweit nicht anzuwenden;

8a. Zinsen auf hinterzogene Steuern nach § 235 der Abgabenordnung;

9. Ausgleichszahlungen, die in den Fällen der §§ 14, 17 und 18 des Körperschaftsteuergesetzes an außenstehende Anteilseigner geleistet werden;

10. die Zuwendung von Vorteilen sowie damit zusammenhängende Aufwendungen, wenn die Zuwendung der Vorteile eine rechtswidrige Handlung darstellt, die den Tatbestand eines Strafgesetzes oder eines 2 Gesetzes verwirklicht, das die Ahndung mit einer Geldbuße zulässt. Gerichte, Staatsanwaltschaften oder Verwaltungsbehörden haben Tatsachen, die sie dienstlich erfahren und die den Verdacht einer Tat im Sinne des Satzes 1 begründen, der Finanzbehörde für Zwecke des Besteuerungsverfahrens und zur Verfolgung 3 von Steuerstraftaten und Steuerordnungswidrigkeiten mitzuteilen. Die Finanzbehörde teilt Tatsachen, die den Verdacht einer Straftat oder einer Ordnungswidrigkeit im Sinne des Satzes 1 begründen, der 4 Staatsanwaltschaft oder der Verwaltungsbehörde mit. Diese unterrichten die Finanzbehörde von dem Ausgang des Verfahrens und den zugrundeliegenden Tatsachen;

11. Aufwendungen, die mit unmittelbaren oder mittelbaren Zuwendungen von nicht einlagefähigen Vorteilen an natürliche oder juristische Personen oder Personengesellschaften zur Verwendung in Betrieben in tatsächlichem oder wirtschaftlichem Zusammenhang stehen, deren Gewinn nach § 5a Absatz 1 ermittelt wird;

12. Zuschläge nach § 162 Absatz 4 der Abgabenordnung;

13. Jahresbeiträge nach § 12 Absatz 2 des Restrukturierungsfondsgesetzes.

2 Das Abzugsverbot gilt nicht, soweit die in den Nummern 2 bis 4 bezeichneten Zwecke Gegenstand einer mit 3 Gewinnabsicht ausgeübten Betätigung des Steuerpflichtigen sind. § 12 Nummer 1 bleibt unberührt.

(5a) (weggefallen)

(5b) Die Gewerbesteuer und die darauf entfallenden Nebenleistungen sind keine Betriebsausgaben.

(6) Aufwendungen zur Förderung staatspolitischer Zwecke (§ 10b Absatz 2) sind keine Betriebsausgaben.

- Seite 25 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (7) Aufwendungen im Sinne des Absatzes 5 Satz 1 Nummer 1 bis 4, 6b und 7 sind einzeln und getrennt von 2 den sonstigen Betriebsausgaben aufzuzeichnen. Soweit diese Aufwendungen nicht bereits nach Absatz 5 vom Abzug ausgeschlossen sind, dürfen sie bei der Gewinnermittlung nur berücksichtigt werden, wenn sie nach Satz 1 besonders aufgezeichnet sind.

(8) Für Erhaltungsaufwand bei Gebäuden in Sanierungsgebieten und städtebaulichen Entwicklungsbereichen sowie bei Baudenkmalen gelten die §§ 11a und 11b entsprechend.

(9) Aufwendungen des Steuerpflichtigen für seine erstmalige Berufsausbildung oder für ein Erststudium, das zugleich eine Erstausbildung vermittelt, sind keine Betriebsausgaben.

Fußnote

(+++ § 4: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 8b, 9, 10, 11, 12 +++) § 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 6b (F. 19.7.2006): Nach Maßgabe der Entscheidungsformel mit Art. 3 Abs. 1 GG unvereinbar gem. BVerfGE v. 6.7.2010 I 1157 (2 BvL 13/09) § 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 8 (F. 25.7.1984): Mit GG insoweit vereinbar, als der auf die Abschöpfung des wirtschaftlichen Vorteils entfallende Teil der Geldbuße vom Abzug als Betriebsausgabe ausgeschlossen ist, BVerfGE v. 23.1.1990 I 913 (1 BvL 4/87, 1 BvL 5/87, 1 BvL 6/87, 1 BvL 7/87)

§ 4a Gewinnermittlungszeitraum, Wirtschaftsjahr

1 (1) Bei Land- und Forstwirten und bei Gewerbetreibenden ist der Gewinn nach dem Wirtschaftsjahr zu ermitteln. 2 Wirtschaftsjahr ist 2 1. bei Land- und Forstwirten der Zeitraum vom 1. Juli bis zum 30. Juni. Durch Rechtsverordnung kann für einzelne Gruppen von Land- und Forstwirten ein anderer Zeitraum bestimmt werden, wenn das aus wirtschaftlichen Gründen erforderlich ist;

2. bei Gewerbetreibenden, deren Firma im Handelsregister eingetragen ist, der Zeitraum, für den sie 2 regelmäßig Abschlüsse machen. Die Umstellung des Wirtschaftsjahres auf einen vom Kalenderjahr abweichenden Zeitraum ist steuerlich nur wirksam, wenn sie im Einvernehmen mit dem Finanzamt vorgenommen wird;

2 3. bei anderen Gewerbetreibenden das Kalenderjahr. Sind sie gleichzeitig buchführende Land- und Forstwirte, so können sie mit Zustimmung des Finanzamts den nach Nummer 1 maßgebenden Zeitraum als Wirtschaftsjahr für den Gewerbebetrieb bestimmen, wenn sie für den Gewerbebetrieb Bücher führen und für diesen Zeitraum regelmäßig Abschlüsse machen.

(2) Bei Land- und Forstwirten und bei Gewerbetreibenden, deren Wirtschaftsjahr vom Kalenderjahr abweicht, ist der Gewinn aus Land- und Forstwirtschaft oder aus Gewerbebetrieb bei der Ermittlung des Einkommens in folgender Weise zu berücksichtigen: 1. Bei Land- und Forstwirten ist der Gewinn des Wirtschaftsjahres auf das Kalenderjahr, in dem das Wirtschaftsjahr beginnt, und auf das Kalenderjahr, in dem das Wirtschaftsjahr endet, entsprechend dem 2 zeitlichen Anteil aufzuteilen. Bei der Aufteilung sind Veräußerungsgewinne im Sinne des § 14 auszuscheiden und dem Gewinn des Kalenderjahres hinzuzurechnen, in dem sie entstanden sind;

2. bei Gewerbetreibenden gilt der Gewinn des Wirtschaftsjahres als in dem Kalenderjahr bezogen, in dem das Wirtschaftsjahr endet.

§ 4b Direktversicherung

1 Der Versicherungsanspruch aus einer Direktversicherung, die von einem Steuerpflichtigen aus betrieblichem Anlass abgeschlossen wird, ist dem Betriebsvermögen des Steuerpflichtigen nicht zuzurechnen, soweit am Schluss des Wirtschaftsjahres hinsichtlich der Leistungen des Versicherers die Person, auf deren Leben die 2 Lebensversicherung abgeschlossen ist, oder ihre Hinterbliebenen bezugsberechtigt sind. Das gilt auch, wenn der Steuerpflichtige die Ansprüche aus dem Versicherungsvertrag abgetreten oder beliehen hat, sofern er sich der bezugsberechtigten Person gegenüber schriftlich verpflichtet, sie bei Eintritt des Versicherungsfalls so zu stellen, als ob die Abtretung oder Beleihung nicht erfolgt wäre.

- Seite 26 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 4c Zuwendungen an Pensionskassen

1 (1) Zuwendungen an eine Pensionskasse dürfen von dem Unternehmen, das die Zuwendungen leistet (Trägerunternehmen), als Betriebsausgaben abgezogen werden, soweit sie auf einer in der Satzung oder im Geschäftsplan der Kasse festgelegten Verpflichtung oder auf einer Anordnung der Versicherungsaufsichtsbehörde 2 beruhen oder der Abdeckung von Fehlbeträgen bei der Kasse dienen. Soweit die allgemeinen Versicherungsbedingungen und die fachlichen Geschäftsunterlagen im Sinne des § 5 Absatz 3 Nummer 2 Halbsatz 2 des Versicherungsaufsichtsgesetzes nicht zum Geschäftsplan gehören, gelten diese als Teil des Geschäftsplans.

(2) Zuwendungen im Sinne des Absatzes 1 dürfen als Betriebsausgaben nicht abgezogen werden, soweit die Leistungen der Kasse, wenn sie vom Trägerunternehmen unmittelbar erbracht würden, bei diesem nicht betrieblich veranlasst wären.

§ 4d Zuwendungen an Unterstützungskassen

1 (1) Zuwendungen an eine Unterstützungskasse dürfen von dem Unternehmen, das die Zuwendungen leistet (Trägerunternehmen), als Betriebsausgaben abgezogen werden, soweit die Leistungen der Kasse, wenn sie vom Trägerunternehmen unmittelbar erbracht würden, bei diesem betrieblich veranlasst wären und sie die folgenden Beträge nicht übersteigen: 1. bei Unterstützungskassen, die lebenslänglich laufende Leistungen gewähren: a) das Deckungskapital für die laufenden Leistungen nach der dem Gesetz als Anlage 1 beigefügten 2 Tabelle. Leistungsempfänger ist jeder ehemalige Arbeitnehmer des Trägerunternehmens, der von der Unterstützungskasse Leistungen erhält; soweit die Kasse Hinterbliebenenversorgung gewährt, ist Leistungsempfänger der Hinterbliebene eines ehemaligen Arbeitnehmers des Trägerunternehmens, 3 der von der Kasse Leistungen erhält. Dem ehemaligen Arbeitnehmer stehen andere Personen gleich, denen Leistungen der Alters-, Invaliditäts- oder Hinterbliebenenversorgung aus Anlass ihrer ehemaligen Tätigkeit für das Trägerunternehmen zugesagt worden sind;

b) in jedem Wirtschaftsjahr für jeden Leistungsanwärter, aa) wenn die Kasse nur Invaliditätsversorgung oder nur Hinterbliebenenversorgung gewährt, jeweils 6 Prozent,

bb) wenn die Kasse Altersversorgung mit oder ohne Einschluss von Invaliditätsversorgung oder Hinterbliebenenversorgung gewährt, 25 Prozent

der jährlichen Versorgungsleistungen, die der Leistungsanwärter oder, wenn nur Hinterbliebenenversorgung gewährt wird, dessen Hinterbliebene nach den Verhältnissen am Schluss des Wirtschaftsjahres der Zuwendung im letzten Zeitpunkt der Anwartschaft, spätestens zum Zeitpunkt des Erreichens der Regelaltersgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten können. 2 Leistungsanwärter ist jeder Arbeitnehmer oder ehemalige Arbeitnehmer des Trägerunternehmens, der von der Unterstützungskasse schriftlich zugesagte Leistungen erhalten kann und am Schluss des Wirtschaftsjahres, in dem die Zuwendung erfolgt, das 27. Lebensjahr vollendet hat; soweit die Kasse nur Hinterbliebenenversorgung gewährt, gilt als Leistungsanwärter jeder Arbeitnehmer oder ehemalige Arbeitnehmer des Trägerunternehmens, der am Schluss des Wirtschaftsjahres, in dem die Zuwendung erfolgt, das 27. Lebensjahr vollendet hat und dessen Hinterbliebene die 3 Hinterbliebenenversorgung erhalten können. Das Trägerunternehmen kann bei der Berechnung nach Satz 1 statt des dort maßgebenden Betrags den Durchschnittsbetrag der von der Kasse im Wirtschaftsjahr an Leistungsempfänger im Sinne des Buchstabens a Satz 2 gewährten Leistungen 4 zugrunde legen. In diesem Fall sind Leistungsanwärter im Sinne des Satzes 2 nur die Arbeitnehmer oder ehemaligen Arbeitnehmer des Trägerunternehmens, die am Schluss des Wirtschaftsjahres, 5 in dem die Zuwendung erfolgt, das 50. Lebensjahr vollendet haben. Dem Arbeitnehmer oder ehemaligen Arbeitnehmer als Leistungsanwärter stehen andere Personen gleich, denen schriftlich Leistungen der Alters-, Invaliditäts- oder Hinterbliebenenversorgung aus Anlass ihrer Tätigkeit für das Trägerunternehmen zugesagt worden sind;

c) den Betrag des Beitrages, den die Kasse an einen Versicherer zahlt, soweit sie sich die Mittel für ihre Versorgungsleistungen, die der Leistungsanwärter oder Leistungsempfänger nach den Verhältnissen am Schluss des Wirtschaftsjahres der Zuwendung erhalten kann, durch Abschluss

- Seite 27 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2 einer Versicherung verschafft. Bei Versicherungen für einen Leistungsanwärter ist der Abzug des Beitrages nur zulässig, wenn der Leistungsanwärter die in Buchstabe b Satz 2 und 5 genannten Voraussetzungen erfüllt, die Versicherung für die Dauer bis zu dem Zeitpunkt abgeschlossen ist, für den erstmals Leistungen der Altersversorgung vorgesehen sind, mindestens jedoch bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Leistungsanwärter das 55. Lebensjahr vollendet hat, und während dieser Zeit 3 jährlich Beiträge gezahlt werden, die der Höhe nach gleich bleiben oder steigen. Das Gleiche gilt für Leistungsanwärter, die das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, für Leistungen der Invaliditäts- oder Hinterbliebenenversorgung, für Leistungen der Altersversorgung unter der Voraussetzung, dass die 4 Leistungsanwartschaft bereits unverfallbar ist. Ein Abzug ist ausgeschlossen, wenn die Ansprüche aus 5 der Versicherung der Sicherung eines Darlehens dienen. Liegen die Voraussetzungen der Sätze 1 bis 4 vor, sind die Zuwendungen nach den Buchstaben a und b in dem Verhältnis zu vermindern, in dem die Leistungen der Kasse durch die Versicherung gedeckt sind;

d) den Betrag, den die Kasse einem Leistungsanwärter im Sinne des Buchstabens b Satz 2 und 5 vor Eintritt des Versorgungsfalls als Abfindung für künftige Versorgungsleistungen gewährt, den Übertragungswert nach § 4 Absatz 5 des Betriebsrentengesetzes oder den Betrag, den sie an einen anderen Versorgungsträger zahlt, der eine ihr obliegende Versorgungsverpflichtung übernommen hat.

2 Zuwendungen dürfen nicht als Betriebsausgaben abgezogen werden, wenn das Vermögen der Kasse ohne Berücksichtigung künftiger Versorgungsleistungen am Schluss des Wirtschaftsjahres das 3 zulässige Kassenvermögen übersteigt. Bei der Ermittlung des Vermögens der Kasse ist am Schluss des Wirtschaftsjahres vorhandener Grundbesitz mit 200 Prozent der Einheitswerte anzusetzen, die zu dem Feststellungszeitpunkt maßgebend sind, der dem Schluss des Wirtschaftsjahres folgt; Ansprüche aus einer Versicherung sind mit dem Wert des geschäftsplanmäßigen Deckungskapitals zuzüglich der Guthaben aus Beitragsrückerstattung am Schluss des Wirtschaftsjahres anzusetzen, und das übrige Vermögen ist mit 4 dem gemeinen Wert am Schluss des Wirtschaftsjahres zu bewerten. Zulässiges Kassenvermögen ist die Summe aus dem Deckungskapital für alle am Schluss des Wirtschaftsjahres laufenden Leistungen nach der dem Gesetz als Anlage 1 beigefügten Tabelle für Leistungsempfänger im Sinne des Satzes 1 Buchstabe a 5 und dem Achtfachen der nach Satz 1 Buchstabe b abzugsfähigen Zuwendungen. Soweit sich die Kasse die Mittel für ihre Leistungen durch Abschluss einer Versicherung verschafft, ist, wenn die Voraussetzungen für den Abzug des Beitrages nach Satz 1 Buchstabe c erfüllt sind, zulässiges Kassenvermögen der Wert des geschäftsplanmäßigen Deckungskapitals aus der Versicherung am Schluss des Wirtschaftsjahres; in diesem Fall ist das zulässige Kassenvermögen nach Satz 4 in dem Verhältnis zu vermindern, in dem die Leistungen 6 der Kasse durch die Versicherung gedeckt sind. Soweit die Berechnung des Deckungskapitals nicht zum Geschäftsplan gehört, tritt an die Stelle des geschäftsplanmäßigen Deckungskapitals der nach § 176 Absatz 3 des Gesetzes über den Versicherungsvertrag berechnete Zeitwert, beim zulässigen Kassenvermögen 7 ohne Berücksichtigung des Guthabens aus Beitragsrückerstattung. Gewährt eine Unterstützungskasse anstelle von lebenslänglich laufenden Leistungen eine einmalige Kapitalleistung, so gelten 10 Prozent der Kapitalleistung als Jahresbetrag einer lebenslänglich laufenden Leistung;

2. bei Kassen, die keine lebenslänglich laufenden Leistungen gewähren, für jedes Wirtschaftsjahr 0,2 Prozent der Lohn- und Gehaltssumme des Trägerunternehmens, mindestens jedoch den Betrag der von der Kasse in einem Wirtschaftsjahr erbrachten Leistungen, soweit dieser Betrag höher ist als die in den vorangegangenen fünf Wirtschaftsjahren vorgenommenen Zuwendungen abzüglich der in dem gleichen Zeitraum erbrachten 2 Leistungen. Diese Zuwendungen dürfen nicht als Betriebsausgaben abgezogen werden, wenn das 3 Vermögen der Kasse am Schluss des Wirtschaftsjahres das zulässige Kassenvermögen übersteigt. Als zulässiges Kassenvermögen kann 1 Prozent der durchschnittlichen Lohn- und Gehaltssumme der letzten 4 drei Jahre angesetzt werden. Hat die Kasse bereits 10 Wirtschaftsjahre bestanden, darf das zulässige Kassenvermögen zusätzlich die Summe der in den letzten zehn Wirtschaftsjahren gewährten Leistungen 5 nicht übersteigen. Für die Bewertung des Vermögens der Kasse gilt Nummer 1 Satz 3 entsprechend. 6 Bei der Berechnung der Lohn- und Gehaltssumme des Trägerunternehmens sind Löhne und Gehälter von Personen, die von der Kasse keine nicht lebenslänglich laufenden Leistungen erhalten können, auszuscheiden.

2 Gewährt eine Kasse lebenslänglich laufende und nicht lebenslänglich laufende Leistungen, so gilt 3 Satz 1 Nummer 1 und 2 nebeneinander. Leistet ein Trägerunternehmen Zuwendungen an mehrere Unterstützungskassen, so sind diese Kassen bei der Anwendung der Nummern 1 und 2 als Einheit zu behandeln.

- Seite 28 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (2) Zuwendungen im Sinne des Absatzes 1 sind von dem Trägerunternehmen in dem Wirtschaftsjahr als 2 Betriebsausgaben abzuziehen, in dem sie geleistet werden. Zuwendungen, die bis zum Ablauf eines Monats nach Aufstellung oder Feststellung der Bilanz des Trägerunternehmens für den Schluss eines Wirtschaftsjahres geleistet werden, können von dem Trägerunternehmen noch für das abgelaufene Wirtschaftsjahr durch eine 3 Rückstellung gewinnmindernd berücksichtigt werden. Übersteigen die in einem Wirtschaftsjahr geleisteten Zuwendungen die nach Absatz 1 abzugsfähigen Beträge, so können die übersteigenden Beträge im Wege der Rechnungsabgrenzung auf die folgenden drei Wirtschaftsjahre vorgetragen und im Rahmen der für diese 4 Wirtschaftsjahre abzugsfähigen Beträge als Betriebsausgaben behandelt werden. § 5 Absatz 1 Satz 2 ist nicht anzuwenden.

1 (3) Abweichend von Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 Satz 1 Buchstabe d und Absatz 2 können auf Antrag die insgesamt erforderlichen Zuwendungen an die Unterstützungskasse für den Betrag, den die Kasse an einen Pensionsfonds zahlt, der eine ihr obliegende Versorgungsverpflichtung ganz oder teilweise übernommen hat, nicht im Wirtschaftsjahr der Zuwendung, sondern erst in den dem Wirtschaftsjahr der Zuwendung folgenden zehn 2 Wirtschaftsjahren gleichmäßig verteilt als Betriebsausgaben abgezogen werden. Der Antrag ist unwiderruflich; der jeweilige Rechtsnachfolger ist an den Antrag gebunden.

Fußnote

(+++ § 4d: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 12a +++)

§ 4e Beiträge an Pensionsfonds

(1) Beiträge an einen Pensionsfonds im Sinne des § 112 des Versicherungsaufsichtsgesetzes dürfen von dem Unternehmen, das die Beiträge leistet (Trägerunternehmen), als Betriebsausgaben abgezogen werden, soweit sie auf einer festgelegten Verpflichtung beruhen oder der Abdeckung von Fehlbeträgen bei dem Fonds dienen.

(2) Beiträge im Sinne des Absatzes 1 dürfen als Betriebsausgaben nicht abgezogen werden, soweit die Leistungen des Fonds, wenn sie vom Trägerunternehmen unmittelbar erbracht würden, bei diesem nicht betrieblich veranlasst wären.

1 (3) Der Steuerpflichtige kann auf Antrag die insgesamt erforderlichen Leistungen an einen Pensionsfonds zur teilweisen oder vollständigen Übernahme einer bestehenden Versorgungsverpflichtung oder Versorgungsanwartschaft durch den Pensionsfonds erst in den dem Wirtschaftsjahr der Übertragung folgenden 2 zehn Wirtschaftsjahren gleichmäßig verteilt als Betriebsausgaben abziehen. Der Antrag ist unwiderruflich; 3 der jeweilige Rechtsnachfolger ist an den Antrag gebunden. Ist eine Pensionsrückstellung nach § 6a gewinnerhöhend aufzulösen, ist Satz 1 mit der Maßgabe anzuwenden, dass die Leistungen an den Pensionsfonds im Wirtschaftsjahr der Übertragung in Höhe der aufgelösten Rückstellung als Betriebsausgaben abgezogen werden können; der die aufgelöste Rückstellung übersteigende Betrag ist in den dem Wirtschaftsjahr der Übertragung folgenden zehn Wirtschaftsjahren gleichmäßig verteilt als Betriebsausgaben abzuziehen. 4 Satz 3 gilt entsprechend, wenn es im Zuge der Leistungen des Arbeitgebers an den Pensionsfonds zu Vermögensübertragungen einer Unterstützungskasse an den Arbeitgeber kommt.

Fußnote

(+++ § 4e: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 12b +++)

§ 4f (weggefallen)

-

§ 4g Bildung eines Ausgleichspostens bei Entnahme nach § 4 Absatz 1 Satz 3

1 (1) Ein unbeschränkt Steuerpflichtiger kann in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen dem Buchwert und dem nach § 6 Absatz 1 Nummer 4 Satz 1 zweiter Halbsatz anzusetzenden Wert eines Wirtschaftsguts des Anlagevermögens auf Antrag einen Ausgleichsposten bilden, soweit das Wirtschaftsgut infolge seiner Zuordnung zu einer Betriebsstätte desselben Steuerpflichtigen in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union 2 gemäß § 4 Absatz 1 Satz 3 als entnommen gilt. Der Ausgleichsposten ist für jedes Wirtschaftsgut getrennt

- Seite 29 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3 auszuweisen. Das Antragsrecht kann für jedes Wirtschaftsjahr nur einheitlich für sämtliche Wirtschaftsgüter 4 5 ausgeübt werden. Der Antrag ist unwiderruflich. Die Vorschriften des Umwandlungssteuergesetzes bleiben unberührt.

1 (2) Der Ausgleichsposten ist im Wirtschaftsjahr der Bildung und in den vier folgenden Wirtschaftsjahren zu 2 jeweils einem Fünftel gewinnerhöhend aufzulösen. Er ist in vollem Umfang gewinnerhöhend aufzulösen, 1. wenn das als entnommen geltende Wirtschaftsgut aus dem Betriebsvermögen des Steuerpflichtigen ausscheidet,

2. wenn das als entnommen geltende Wirtschaftsgut aus der Besteuerungshoheit der Mitgliedstaaten der Europäischen Union ausscheidet oder

3. wenn die stillen Reserven des als entnommen geltenden Wirtschaftsguts im Ausland aufgedeckt werden oder in entsprechender Anwendung der Vorschriften des deutschen Steuerrechts hätten aufgedeckt werden müssen.

1 (3) Wird die Zuordnung eines Wirtschaftsguts zu einer anderen Betriebsstätte des Steuerpflichtigen in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union im Sinne des Absatzes 1 innerhalb der tatsächlichen Nutzungsdauer, spätestens jedoch vor Ablauf von fünf Jahren nach Änderung der Zuordnung, aufgehoben, ist der für dieses Wirtschaftsgut gebildete Ausgleichsposten ohne Auswirkungen auf den Gewinn aufzulösen und das Wirtschaftsgut mit den fortgeführten Anschaffungskosten, erhöht um zwischenzeitlich gewinnerhöhend berücksichtigte Auflösungsbeträge im Sinne der Absätze 2 und 5 Satz 2 und um den Unterschiedsbetrag zwischen dem Rückführungswert und dem Buchwert im Zeitpunkt der Rückführung, höchstens jedoch mit dem 2 gemeinen Wert, anzusetzen. Die Aufhebung der geänderten Zuordnung ist ein Ereignis im Sinne des § 175 Absatz 1 Nummer 2 der Abgabenordnung.

1 (4) Die Absätze 1 bis 3 finden entsprechende Anwendung bei der Ermittlung des Überschusses der 2 Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben gemäß § 4 Absatz 3. Wirtschaftsgüter, für die ein Ausgleichsposten nach Absatz 1 gebildet worden ist, sind in ein laufend zu führendes Verzeichnis aufzunehmen. 3 Der Steuerpflichtige hat darüber hinaus Aufzeichnungen zu führen, aus denen die Bildung und Auflösung 4 der Ausgleichsposten hervorgeht. Die Aufzeichnungen nach den Sätzen 2 und 3 sind der Steuererklärung beizufügen.

1 (5) Der Steuerpflichtige ist verpflichtet, der zuständigen Finanzbehörde die Entnahme oder ein Ereignis im 2 Sinne des Absatzes 2 unverzüglich anzuzeigen. Kommt der Steuerpflichtige dieser Anzeigepflicht, seinen Aufzeichnungspflichten nach Absatz 4 oder seinen sonstigen Mitwirkungspflichten im Sinne des § 90 der Abgabenordnung nicht nach, ist der Ausgleichsposten dieses Wirtschaftsguts gewinnerhöhend aufzulösen.

§ 4h Betriebsausgabenabzug für Zinsaufwendungen (Zinsschranke)

1 (1) Zinsaufwendungen eines Betriebs sind abziehbar in Höhe des Zinsertrags, darüber hinaus nur bis zur Höhe 2 des verrechenbaren EBITDA. Das verrechenbare EBITDA ist 30 Prozent des um die Zinsaufwendungen und um die nach § 6 Absatz 2 Satz 1 abzuziehenden, nach § 6 Absatz 2a Satz 2 gewinnmindernd aufzulösenden und nach § 7 abgesetzten Beträge erhöhten und um die Zinserträge verminderten maßgeblichen Gewinns. 3 Soweit das verrechenbare EBITDA die um die Zinserträge geminderten Zinsaufwendungen des Betriebs übersteigt, ist es in die folgenden fünf Wirtschaftsjahre vorzutragen (EBITDA-Vortrag); ein EBITDA-Vortrag entsteht nicht in Wirtschaftsjahren, in denen Absatz 2 die Anwendung von Absatz 1 Satz 1 ausschließt. 4 Zinsaufwendungen, die nach Satz 1 nicht abgezogen werden können, sind bis zur Höhe der EBITDA-Vorträge aus vorangegangenen Wirtschaftsjahren abziehbar und mindern die EBITDA-Vorträge in ihrer zeitlichen Reihenfolge. 5 Danach verbleibende nicht abziehbare Zinsaufwendungen sind in die folgenden Wirtschaftsjahre vorzutragen 6 (Zinsvortrag). Sie erhöhen die Zinsaufwendungen dieser Wirtschaftsjahre, nicht aber den maßgeblichen Gewinn.

1 (2) Absatz 1 Satz 1 ist nicht anzuwenden, wenn a) der Betrag der Zinsaufwendungen, soweit er den Betrag der Zinserträge übersteigt, weniger als drei Millionen Euro beträgt,

b) der Betrieb nicht oder nur anteilmäßig zu einem Konzern gehört oder

- Seite 30 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

c) der Betrieb zu einem Konzern gehört und seine Eigenkapitalquote am Schluss des vorangegangenen 2 Abschlussstichtages gleich hoch oder höher ist als die des Konzerns (Eigenkapitalvergleich). Ein Unterschreiten der Eigenkapitalquote des Konzerns um bis zu zwei Prozentpunkte ist unschädlich. 3 Eigenkapitalquote ist das Verhältnis des Eigenkapitals zur Bilanzsumme; sie bemisst sich nach dem Konzernabschluss, der den Betrieb umfasst, und ist für den Betrieb auf der Grundlage des Jahresabschlusses 4 oder Einzelabschlusses zu ermitteln. Wahlrechte sind im Konzernabschluss und im Jahresabschluss oder Einzelabschluss einheitlich auszuüben; bei gesellschaftsrechtlichen Kündigungsrechten ist insoweit mindestens das Eigenkapital anzusetzen, das sich nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs 5 ergeben würde. Bei der Ermittlung der Eigenkapitalquote des Betriebs ist das Eigenkapital um einen im Konzernabschluss enthaltenen Firmenwert, soweit er auf den Betrieb entfällt, und um die Hälfte von Sonderposten mit Rücklagenanteil (§ 273 des Handelsgesetzbuchs) zu erhöhen sowie um das Eigenkapital, das keine Stimmrechte vermittelt – mit Ausnahme von Vorzugsaktien –, die Anteile an anderen Konzerngesellschaften und um Einlagen der letzten sechs Monate vor dem maßgeblichen Abschlussstichtag, soweit ihnen Entnahmen oder Ausschüttungen innerhalb der ersten sechs Monate 6 nach dem maßgeblichen Abschlussstichtag gegenüberstehen, zu kürzen. Die Bilanzsumme ist um Kapitalforderungen zu kürzen, die nicht im Konzernabschluss ausgewiesen sind und denen Verbindlichkeiten 7 im Sinne des Absatzes 3 in mindestens gleicher Höhe gegenüberstehen. Sonderbetriebsvermögen ist dem Betrieb der Mitunternehmerschaft zuzuordnen, soweit es im Konzernvermögen enthalten ist. 8 Die für den Eigenkapitalvergleich maßgeblichen Abschlüsse sind einheitlich nach den International 9 Financial Reporting Standards (IFRS) zu erstellen. Hiervon abweichend können Abschlüsse nach dem Handelsrecht eines Mitgliedstaats der Europäischen Union verwendet werden, wenn kein Konzernabschluss nach den IFRS zu erstellen und offen zu legen ist und für keines der letzten fünf Wirtschaftsjahre ein Konzernabschluss nach den IFRS erstellt wurde; nach den Generally Accepted Accounting Principles der Vereinigten Staaten von Amerika (US-GAAP) aufzustellende und offen zu legende Abschlüsse sind zu verwenden, wenn kein Konzernabschluss nach den IFRS oder dem Handelsrecht eines Mitgliedstaats der 10 Europäischen Union zu erstellen und offen zu legen ist. Der Konzernabschluss muss den Anforderungen an die handelsrechtliche Konzernrechnungslegung genügen oder die Voraussetzungen erfüllen, unter 11 denen ein Abschluss nach den §§ 291 und 292 des Handelsgesetzbuchs befreiende Wirkung hätte. Wurde der Jahresabschluss oder Einzelabschluss nicht nach denselben Rechnungslegungsstandards wie der Konzernabschluss aufgestellt, ist die Eigenkapitalquote des Betriebs in einer Überleitungsrechnung nach den 12 für den Konzernabschluss geltenden Rechnungslegungsstandards zu ermitteln. Die Überleitungsrechnung 13 ist einer prüferischen Durchsicht zu unterziehen. Auf Verlangen der Finanzbehörde ist der Abschluss oder die Überleitungsrechnung des Betriebs durch einen Abschlussprüfer zu prüfen, der die Voraussetzungen des § 319 des Handelsgesetzbuchs erfüllt. 14 Ist ein dem Eigenkapitalvergleich zugrunde gelegter Abschluss unrichtig und führt der zutreffende Abschluss zu einer Erhöhung der nach Absatz 1 nicht abziehbaren Zinsaufwendungen, ist ein Zuschlag 15 entsprechend § 162 Absatz 4 Satz 1 und 2 der Abgabenordnung festzusetzen. Bemessungsgrundlage für 16 den Zuschlag sind die nach Absatz 1 nicht abziehbaren Zinsaufwendungen. § 162 Absatz 4 Satz 4 bis 6 der Abgabenordnung gilt sinngemäß.

2 Ist eine Gesellschaft, bei der der Gesellschafter als Mitunternehmer anzusehen ist, unmittelbar oder mittelbar einer Körperschaft nachgeordnet, gilt für die Gesellschaft § 8a Absatz 2 und 3 des Körperschaftsteuergesetzes entsprechend.

1 (3) Maßgeblicher Gewinn ist der nach den Vorschriften dieses Gesetzes mit Ausnahme des Absatzes 1 ermittelte 2 steuerpflichtige Gewinn. Zinsaufwendungen sind Vergütungen für Fremdkapital, die den maßgeblichen 3 Gewinn gemindert haben. Zinserträge sind Erträge aus Kapitalforderungen jeder Art, die den maßgeblichen 4 Gewinn erhöht haben. Die Auf- und Abzinsung unverzinslicher oder niedrig verzinslicher Verbindlichkeiten 5 oder Kapitalforderungen führen ebenfalls zu Zinserträgen oder Zinsaufwendungen. Ein Betrieb gehört zu einem Konzern, wenn er nach dem für die Anwendung des Absatzes 2 Satz 1 Buchstabe c zugrunde gelegten Rechnungslegungsstandard mit einem oder mehreren anderen Betrieben konsolidiert wird oder werden könnte. 6 Ein Betrieb gehört für Zwecke des Absatzes 2 auch zu einem Konzern, wenn seine Finanz- und Geschäftspolitik mit einem oder mehreren anderen Betrieben einheitlich bestimmt werden kann.

1 2 (4) Der EBITDA-Vortrag und der Zinsvortrag sind gesondert festzustellen. Zuständig ist das für die gesonderte Feststellung des Gewinns und Verlusts der Gesellschaft zuständige Finanzamt, im Übrigen das für die

- Seite 31 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3 4 Besteuerung zuständige Finanzamt. § 10d Absatz 4 gilt sinngemäß. Feststellungsbescheide sind zu erlassen, aufzuheben oder zu ändern, soweit sich die nach Satz 1 festzustellenden Beträge ändern.

1 (5) Bei Aufgabe oder Übertragung des Betriebs gehen ein nicht verbrauchter EBITDA-Vortrag und ein nicht 2 verbrauchter Zinsvortrag unter. Scheidet ein Mitunternehmer aus einer Gesellschaft aus, gehen der EBITDA- Vortrag und der Zinsvortrag anteilig mit der Quote unter, mit der der ausgeschiedene Gesellschafter an der 3 Gesellschaft beteiligt war. § 8c des Körperschaftsteuergesetzes ist auf den Zinsvortrag einer Gesellschaft entsprechend anzuwenden, soweit an dieser unmittelbar oder mittelbar eine Körperschaft als Mitunternehmer beteiligt ist.

Fußnote

(+++ § 4h: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 12d +++)

§ 5 Gewinn bei Kaufleuten und bei bestimmten anderen Gewerbetreibenden

1 (1) Bei Gewerbetreibenden, die auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet sind, Bücher zu führen und regelmäßig Abschlüsse zu machen, oder die ohne eine solche Verpflichtung Bücher führen und regelmäßig Abschlüsse machen, ist für den Schluss des Wirtschaftsjahres das Betriebsvermögen anzusetzen (§ 4 Absatz 1 Satz 1), das nach den handelsrechtlichen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung auszuweisen ist, es sei denn, im Rahmen der Ausübung eines steuerlichen Wahlrechts wird oder wurde ein anderer Ansatz gewählt. 2 Voraussetzung für die Ausübung steuerlicher Wahlrechte ist, dass die Wirtschaftsgüter, die nicht mit dem handelsrechtlich maßgeblichen Wert in der steuerlichen Gewinnermittlung ausgewiesen werden, in besondere, 3 laufend zu führende Verzeichnisse aufgenommen werden. In den Verzeichnissen sind der Tag der Anschaffung oder Herstellung, die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, die Vorschrift des ausgeübten steuerlichen Wahlrechts und die vorgenommenen Abschreibungen nachzuweisen.

1 2 (1a) Posten der Aktivseite dürfen nicht mit Posten der Passivseite verrechnet werden. Die Ergebnisse der in der handelsrechtlichen Rechnungslegung zur Absicherung finanzwirtschaftlicher Risiken gebildeten Bewertungseinheiten sind auch für die steuerliche Gewinnermittlung maßgeblich.

(2) Für immaterielle Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens ist ein Aktivposten nur anzusetzen, wenn sie entgeltlich erworben wurden.

(2a) Für Verpflichtungen, die nur zu erfüllen sind, soweit künftig Einnahmen oder Gewinne anfallen, sind Verbindlichkeiten oder Rückstellungen erst anzusetzen, wenn die Einnahmen oder Gewinne angefallen sind.

1 (3) Rückstellungen wegen Verletzung fremder Patent-, Urheber- oder ähnlicher Schutzrechte dürfen erst gebildet werden, wenn 1. der Rechtsinhaber Ansprüche wegen der Rechtsverletzung geltend gemacht hat oder

2. mit einer Inanspruchnahme wegen der Rechtsverletzung ernsthaft zu rechnen ist.

2 Eine nach Satz 1 Nummer 2 gebildete Rückstellung ist spätestens in der Bilanz des dritten auf ihre erstmalige Bildung folgenden Wirtschaftsjahres gewinnerhöhend aufzulösen, wenn Ansprüche nicht geltend gemacht worden sind.

(4) Rückstellungen für die Verpflichtung zu einer Zuwendung anlässlich eines Dienstjubiläums dürfen nur gebildet werden, wenn das Dienstverhältnis mindestens zehn Jahre bestanden hat, das Dienstjubiläum das Bestehen eines Dienstverhältnisses von mindestens 15 Jahren voraussetzt, die Zusage schriftlich erteilt ist und soweit der Zuwendungsberechtigte seine Anwartschaft nach dem 31. Dezember 1992 erwirbt.

1 2 (4a) Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften dürfen nicht gebildet werden. Das gilt nicht für Ergebnisse nach Absatz 1a Satz 2.

1 (4b) Rückstellungen für Aufwendungen, die in künftigen Wirtschaftsjahren als Anschaffungs- oder 2 Herstellungskosten eines Wirtschaftsguts zu aktivieren sind, dürfen nicht gebildet werden. Rückstellungen für die Verpflichtung zur schadlosen Verwertung radioaktiver Reststoffe sowie ausgebauter oder abgebauter radioaktiver Anlagenteile dürfen nicht gebildet werden, soweit Aufwendungen im Zusammenhang mit

- Seite 32 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

der Bearbeitung oder Verarbeitung von Kernbrennstoffen stehen, die aus der Aufarbeitung bestrahlter Kernbrennstoffe gewonnen worden sind und keine radioaktiven Abfälle darstellen.

1 (5) Als Rechnungsabgrenzungsposten sind nur anzusetzen 1. auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen;

2. auf der Passivseite Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

2 Auf der Aktivseite sind ferner anzusetzen 1. als Aufwand berücksichtigte Zölle und Verbrauchsteuern, soweit sie auf am Abschlussstichtag auszuweisende Wirtschaftsgüter des Vorratsvermögens entfallen,

2. als Aufwand berücksichtigte Umsatzsteuer auf am Abschlussstichtag auszuweisende Anzahlungen.

(6) Die Vorschriften über die Entnahmen und die Einlagen, über die Zulässigkeit der Bilanzänderung, über die Betriebsausgaben, über die Bewertung und über die Absetzung für Abnutzung oder Substanzverringerung sind zu befolgen.

Fußnote

(+++ § 5: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 12e, 13 +++)

§ 5a Gewinnermittlung bei Handelsschiffen im internationalen Verkehr

1 (1) Anstelle der Ermittlung des Gewinns nach § 4 Absatz 1 oder § 5 ist bei einem Gewerbebetrieb mit Geschäftsleitung im Inland der Gewinn, soweit er auf den Betrieb von Handelsschiffen im internationalen Verkehr entfällt, auf unwiderruflichen Antrag des Steuerpflichtigen nach der in seinem Betrieb geführten Tonnage zu 2 ermitteln, wenn die Bereederung dieser Handelsschiffe im Inland durchgeführt wird. Der im Wirtschaftsjahr erzielte Gewinn beträgt pro Tag des Betriebs für jedes im internationalen Verkehr betriebene Handelsschiff für jeweils volle 100 Nettotonnen (Nettoraumzahl) 0,92 Euro bei einer Tonnage bis zu 1 000 Nettotonnen, 0,69 Euro für die 1 000 Nettotonnen übersteigende Tonnage bis zu 10 000 Nettotonnen, 0,46 Euro für die 10 000 Nettotonnen übersteigende Tonnage bis zu 25 000 Nettotonnen, 0,23 Euro für die 25 000 Nettotonnen übersteigende Tonnage.

1 (2) Handelsschiffe werden im internationalen Verkehr betrieben, wenn eigene oder gecharterte Seeschiffe, die im Wirtschaftsjahr überwiegend in einem inländischen Seeschiffsregister eingetragen sind, in diesem Wirtschaftsjahr überwiegend zur Beförderung von Personen oder Gütern im Verkehr mit oder zwischen ausländischen Häfen, innerhalb eines ausländischen Hafens oder zwischen einem ausländischen Hafen und 2 der Hohen See eingesetzt werden. Zum Betrieb von Handelsschiffen im internationalen Verkehr gehören auch ihre Vercharterung, wenn sie vom Vercharterer ausgerüstet worden sind, und die unmittelbar mit ihrem Einsatz oder ihrer Vercharterung zusammenhängenden Neben- und Hilfsgeschäfte einschließlich der Veräußerung 3 der Handelsschiffe und der unmittelbar ihrem Betrieb dienenden Wirtschaftsgüter. Der Einsatz und die Vercharterung von gecharterten Handelsschiffen gilt nur dann als Betrieb von Handelsschiffen im internationalen Verkehr, wenn gleichzeitig eigene oder ausgerüstete Handelsschiffe im internationalen Verkehr betrieben 4 werden. Sind gecharterte Handelsschiffe nicht in einem inländischen Seeschiffsregister eingetragen, gilt Satz 3 unter der weiteren Voraussetzung, dass im Wirtschaftsjahr die Nettotonnage der gecharterten Handelsschiffe das Dreifache der nach den Sätzen 1 und 2 im internationalen Verkehr betriebenen Handelsschiffe nicht übersteigt; für die Berechnung der Nettotonnage sind jeweils die Nettotonnen pro Schiff mit der Anzahl der Betriebstage 5 nach Absatz 1 zu vervielfältigen. Dem Betrieb von Handelsschiffen im internationalen Verkehr ist gleichgestellt, wenn Seeschiffe, die im Wirtschaftsjahr überwiegend in einem inländischen Seeschiffsregister eingetragen sind, in diesem Wirtschaftsjahr überwiegend außerhalb der deutschen Hoheitsgewässer zum Schleppen, Bergen oder zur Aufsuchung von Bodenschätzen eingesetzt werden; die Sätze 2 bis 4 sind sinngemäß anzuwenden.

1 (3) Der Antrag auf Anwendung der Gewinnermittlung nach Absatz 1 ist im Wirtschaftsjahr der Anschaffung oder Herstellung des Handelsschiffs (Indienststellung) mit Wirkung ab Beginn dieses Wirtschaftsjahres zu 2 stellen. Vor Indienststellung des Handelsschiffs durch den Betrieb von Handelsschiffen im internationalen

- Seite 33 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Verkehr erwirtschaftete Gewinne sind in diesem Fall nicht zu besteuern; Verluste sind weder ausgleichsfähig 3 4 noch verrechenbar. Bereits erlassene Steuerbescheide sind insoweit zu ändern. Das gilt auch dann, wenn der Steuerbescheid unanfechtbar geworden ist; die Festsetzungsfrist endet insoweit nicht, bevor die Festsetzungsfrist für den Veranlagungszeitraum abgelaufen ist, in dem der Gewinn erstmals nach Absatz 1 ermittelt wird. 5 Wird der Antrag auf Anwendung der Gewinnermittlung nach Absatz 1 nicht nach Satz 1 im Wirtschaftsjahr der Anschaffung oder Herstellung des Handelsschiffs (Indienststellung) gestellt, kann er erstmals in dem Wirtschaftsjahr gestellt werden, das jeweils nach Ablauf eines Zeitraumes von zehn Jahren, vom Beginn 6 7 des Jahres der Indienststellung gerechnet, endet. Die Sätze 2 bis 4 sind insoweit nicht anwendbar. Der Steuerpflichtige ist an die Gewinnermittlung nach Absatz 1 vom Beginn des Wirtschaftsjahres an, in dem er 8 den Antrag stellt, zehn Jahre gebunden. Nach Ablauf dieses Zeitraumes kann er den Antrag mit Wirkung für 9 den Beginn jedes folgenden Wirtschaftsjahres bis zum Ende des Jahres unwiderruflich zurücknehmen. An die Gewinnermittlung nach allgemeinen Vorschriften ist der Steuerpflichtige ab dem Beginn des Wirtschaftsjahres, in dem er den Antrag zurücknimmt, zehn Jahre gebunden.

1 (4) Zum Schluss des Wirtschaftsjahres, das der erstmaligen Anwendung des Absatzes 1 vorangeht (Übergangsjahr), ist für jedes Wirtschaftsgut, das unmittelbar dem Betrieb von Handelsschiffen im internationalen Verkehr dient, der Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und Teilwert in ein besonderes 2 Verzeichnis aufzunehmen. Der Unterschiedsbetrag ist gesondert und bei Gesellschaften im Sinne des § 15 3 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 einheitlich festzustellen. Der Unterschiedsbetrag nach Satz 1 ist dem Gewinn hinzuzurechnen: 1. in den dem letzten Jahr der Anwendung des Absatzes 1 folgenden fünf Wirtschaftsjahren jeweils in Höhe von mindestens einem Fünftel,

2. in dem Jahr, in dem das Wirtschaftsgut aus dem Betriebsvermögen ausscheidet oder in dem es nicht mehr unmittelbar dem Betrieb von Handelsschiffen im internationalen Verkehr dient,

3. in dem Jahr des Ausscheidens eines Gesellschafters hinsichtlich des auf ihn entfallenden Anteils.

4 Die Sätze 1 bis 3 sind entsprechend anzuwenden, wenn der Steuerpflichtige Wirtschaftsgüter des Betriebsvermögens dem Betrieb von Handelsschiffen im internationalen Verkehr zuführt.

1 (4a) Bei Gesellschaften im Sinne des § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 tritt für die Zwecke dieser Vorschrift an 2 die Stelle des Steuerpflichtigen die Gesellschaft. Der nach Absatz 1 ermittelte Gewinn ist den Gesellschaftern 3 entsprechend ihrem Anteil am Gesellschaftsvermögen zuzurechnen. Vergütungen im Sinne des § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 und Satz 2 sind hinzuzurechnen.

1 2 (5) Gewinne nach Absatz 1 umfassen auch Einkünfte nach § 16. §§ 34, 34c Absatz 1 bis 3 und § 35 sind nicht 3 anzuwenden. Rücklagen nach den §§ 6b und 6d sind beim Übergang zur Gewinnermittlung nach Absatz 1 dem Gewinn im Erstjahr hinzuzurechnen; bis zum Übergang in Anspruch genommene Investitionsabzugsbeträge nach 4 § 7g Absatz 1 sind nach Maßgabe des § 7g Absatz 3 rückgängig zu machen. Für die Anwendung des § 15a ist der nach § 4 Absatz 1 oder § 5 ermittelte Gewinn zugrunde zu legen.

(6) In der Bilanz zum Schluss des Wirtschaftsjahres, in dem Absatz 1 letztmalig angewendet wird, ist für jedes Wirtschaftsgut, das unmittelbar dem Betrieb von Handelsschiffen im internationalen Verkehr dient, der Teilwert anzusetzen.

Fußnote

(+++ § 5a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 15 +++)

§ 5b Elektronische Übermittlung von Bilanzen sowie Gewinn- und Verlustrechnungen

1 (1) Wird der Gewinn nach § 4 Absatz 1, § 5 oder § 5a ermittelt, so ist der Inhalt der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung zu übermitteln. 2 Enthält die Bilanz Ansätze oder Beträge, die den steuerlichen Vorschriften nicht entsprechen, so sind diese Ansätze oder Beträge durch Zusätze oder Anmerkungen den steuerlichen Vorschriften anzupassen und nach 3 amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung zu übermitteln. Der Steuerpflichtige kann auch eine den steuerlichen Vorschriften entsprechende Bilanz nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz

- Seite 34 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

4 5 durch Datenfernübertragung übermitteln. § 150 Absatz 7 der Abgabenordnung gilt entsprechend. Im Fall der Eröffnung des Betriebs sind die Sätze 1 bis 4 für den Inhalt der Eröffnungsbilanz entsprechend anzuwenden.

1 (2) Auf Antrag kann die Finanzbehörde zur Vermeidung unbilliger Härten auf eine elektronische Übermittlung 2 verzichten. § 150 Absatz 8 der Abgabenordnung gilt entsprechend.

Fußnote

(+++ § 5b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 15a +++)

§ 6 Bewertung

(1) Für die Bewertung der einzelnen Wirtschaftsgüter, die nach § 4 Absatz 1 oder nach § 5 als Betriebsvermögen anzusetzen sind, gilt das Folgende: 1. Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die der Abnutzung unterliegen, sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder dem an deren Stelle tretenden Wert, vermindert um die Absetzungen für Abnutzung, erhöhte Absetzungen, Sonderabschreibungen, Abzüge nach § 6b und ähnliche Abzüge, 2 anzusetzen. Ist der Teilwert auf Grund einer voraussichtlich dauernden Wertminderung niedriger, so 3 kann dieser angesetzt werden. Teilwert ist der Betrag, den ein Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises für das einzelne Wirtschaftsgut ansetzen würde; dabei ist davon auszugehen, 4 dass der Erwerber den Betrieb fortführt. Wirtschaftsgüter, die bereits am Schluss des vorangegangenen Wirtschaftsjahres zum Anlagevermögen des Steuerpflichtigen gehört haben, sind in den folgenden Wirtschaftsjahren gemäß Satz 1 anzusetzen, es sei denn, der Steuerpflichtige weist nach, dass ein niedrigerer Teilwert nach Satz 2 angesetzt werden kann.

1a. Zu den Herstellungskosten eines Gebäudes gehören auch Aufwendungen für Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen, die innerhalb von drei Jahren nach der Anschaffung des Gebäudes durchgeführt werden, wenn die Aufwendungen ohne die Umsatzsteuer 15 Prozent der Anschaffungskosten 2 des Gebäudes übersteigen (anschaffungsnahe Herstellungskosten). Zu diesen Aufwendungen gehören nicht die Aufwendungen für Erweiterungen im Sinne des § 255 Absatz 2 Satz 1 des Handelsgesetzbuchs sowie Aufwendungen für Erhaltungsarbeiten, die jährlich üblicherweise anfallen.

2. Andere als die in Nummer 1 bezeichneten Wirtschaftsgüter des Betriebs (Grund und Boden, Beteiligungen, Umlaufvermögen) sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder dem an deren Stelle tretenden 2 Wert, vermindert um Abzüge nach § 6b und ähnliche Abzüge, anzusetzen. Ist der Teilwert (Nummer 1 Satz 3) auf Grund einer voraussichtlich dauernden Wertminderung niedriger, so kann dieser angesetzt werden. 3 Nummer 1 Satz 4 gilt entsprechend.

2a. Steuerpflichtige, die den Gewinn nach § 5 ermitteln, können für den Wertansatz gleichartiger Wirtschaftsgüter des Vorratsvermögens unterstellen, dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirtschaftsgüter zuerst verbraucht oder veräußert worden sind, soweit dies den handelsrechtlichen 2 Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung entspricht. Der Vorratsbestand am Schluss des Wirtschaftsjahres, das der erstmaligen Anwendung der Bewertung nach Satz 1 vorangeht, gilt mit seinem 3 Bilanzansatz als erster Zugang des neuen Wirtschaftsjahres. Von der Verbrauchs- oder Veräußerungsfolge nach Satz 1 kann in den folgenden Wirtschaftsjahren nur mit Zustimmung des Finanzamts abgewichen werden.

2b. Steuerpflichtige, die in den Anwendungsbereich des § 340 des Handelsgesetzbuchs fallen, haben die zu Handelszwecken erworbenen Finanzinstrumente, die nicht in einer Bewertungseinheit im Sinne des § 5 Absatz 1a Satz 2 abgebildet werden, mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich eines Risikoabschlages (§ 2 340e Absatz 3 des Handelsgesetzbuchs) zu bewerten. Nummer 2 Satz 2 ist nicht anzuwenden.

3. Verbindlichkeiten sind unter sinngemäßer Anwendung der Vorschriften der Nummer 2 anzusetzen und mit 2 einem Zinssatz von 5,5 Prozent abzuzinsen. Ausgenommen von der Abzinsung sind Verbindlichkeiten, deren Laufzeit am Bilanzstichtag weniger als zwölf Monate beträgt, und Verbindlichkeiten, die verzinslich sind oder auf einer Anzahlung oder Vorausleistung beruhen.

3a. Rückstellungen sind höchstens insbesondere unter Berücksichtigung folgender Grundsätze anzusetzen: a) bei Rückstellungen für gleichartige Verpflichtungen ist auf der Grundlage der Erfahrungen in der Vergangenheit aus der Abwicklung solcher Verpflichtungen die Wahrscheinlichkeit zu berücksichtigen,

- Seite 35 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

dass der Steuerpflichtige nur zu einem Teil der Summe dieser Verpflichtungen in Anspruch genommen wird;

b) Rückstellungen für Sachleistungsverpflichtungen sind mit den Einzelkosten und den angemessenen Teilen der notwendigen Gemeinkosten zu bewerten;

c) künftige Vorteile, die mit der Erfüllung der Verpflichtung voraussichtlich verbunden sein werden, sind, soweit sie nicht als Forderung zu aktivieren sind, bei ihrer Bewertung wertmindernd zu berücksichtigen;

d) Rückstellungen für Verpflichtungen, für deren Entstehen im wirtschaftlichen Sinne der laufende 2 Betrieb ursächlich ist, sind zeitanteilig in gleichen Raten anzusammeln. Rückstellungen für gesetzliche Verpflichtungen zur Rücknahme und Verwertung von Erzeugnissen, die vor Inkrafttreten entsprechender gesetzlicher Verpflichtungen in Verkehr gebracht worden sind, sind zeitanteilig in gleichen Raten bis zum Beginn der jeweiligen Erfüllung anzusammeln; Buchstabe e ist insoweit nicht 3 anzuwenden. Rückstellungen für die Verpflichtung, ein Kernkraftwerk stillzulegen, sind ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Nutzung bis zum Zeitpunkt, in dem mit der Stilllegung begonnen werden muss, zeitanteilig in gleichen Raten anzusammeln; steht der Zeitpunkt der Stilllegung nicht fest, beträgt der Zeitraum für die Ansammlung 25 Jahre;

e) Rückstellungen für Verpflichtungen sind mit einem Zinssatz von 5,5 Prozent abzuzinsen; 2 Nummer 3 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden. Für die Abzinsung von Rückstellungen für 3 Sachleistungsverpflichtungen ist der Zeitraum bis zum Beginn der Erfüllung maßgebend. Für die Abzinsung von Rückstellungen für die Verpflichtung, ein Kernkraftwerk stillzulegen, ist der sich aus Buchstabe d Satz 3 ergebende Zeitraum maßgebend; und

f) bei der Bewertung sind die Wertverhältnisse am Bilanzstichtag maßgebend; künftige Preis- und Kostensteigerungen dürfen nicht berücksichtigt werden.

4. Entnahmen des Steuerpflichtigen für sich, für seinen Haushalt oder für andere betriebsfremde Zwecke sind mit dem Teilwert anzusetzen; in den Fällen des § 4 Absatz 1 Satz 3 ist die Entnahme mit dem gemeinen 2 Wert anzusetzen. Die private Nutzung eines Kraftfahrzeugs, das zu mehr als 50 Prozent betrieblich genutzt wird, ist für jeden Kalendermonat mit 1 Prozent des inländischen Listenpreises im Zeitpunkt der 3 Erstzulassung zuzüglich der Kosten für Sonderausstattung einschließlich Umsatzsteuer anzusetzen. Die private Nutzung kann abweichend von Satz 2 mit den auf die Privatfahrten entfallenden Aufwendungen angesetzt werden, wenn die für das Kraftfahrzeug insgesamt entstehenden Aufwendungen durch Belege und das Verhältnis der privaten zu den übrigen Fahrten durch ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch 4 nachgewiesen werden. Wird ein Wirtschaftsgut unmittelbar nach seiner Entnahme einer nach § 5 Absatz 1 Nummer 9 des Körperschaftsteuergesetzes von der Körperschaftsteuer befreiten Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse oder einer juristischen Person des öffentlichen Rechts zur Verwendung für steuerbegünstigte Zwecke im Sinne des § 10b Absatz 1 Satz 1 unentgeltlich überlassen, 5 so kann die Entnahme mit dem Buchwert angesetzt werden. Satz 4 gilt nicht für die Entnahme von Nutzungen und Leistungen.

5. Einlagen sind mit dem Teilwert für den Zeitpunkt der Zuführung anzusetzen; sie sind jedoch höchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten anzusetzen, wenn das zugeführte Wirtschaftsgut a) innerhalb der letzten drei Jahre vor dem Zeitpunkt der Zuführung angeschafft oder hergestellt worden ist,

b) ein Anteil an einer Kapitalgesellschaft ist und der Steuerpflichtige an der Gesellschaft im Sinne des § 17 Absatz 1 oder Absatz 6 beteiligt ist; § 17 Absatz 2 Satz 5 gilt entsprechend, oder

c) ein Wirtschaftsgut im Sinne des § 20 Absatz 2 ist.

2 Ist die Einlage ein abnutzbares Wirtschaftsgut, so sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um Absetzungen für Abnutzung zu kürzen, die auf den Zeitraum zwischen der Anschaffung oder Herstellung 3 des Wirtschaftsguts und der Einlage entfallen. Ist die Einlage ein Wirtschaftsgut, das vor der Zuführung aus einem Betriebsvermögen des Steuerpflichtigen entnommen worden ist, so tritt an die Stelle der Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Wert, mit dem die Entnahme angesetzt worden ist, und an die Stelle des Zeitpunkts der Anschaffung oder Herstellung der Zeitpunkt der Entnahme.

5a. In den Fällen des § 4 Absatz 1 Satz 8 zweiter Halbsatz ist das Wirtschaftsgut mit dem gemeinen Wert anzusetzen.

- Seite 36 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

6. Bei Eröffnung eines Betriebs ist Nummer 5 entsprechend anzuwenden.

7. Bei entgeltlichem Erwerb eines Betriebs sind die Wirtschaftsgüter mit dem Teilwert, höchstens jedoch mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten anzusetzen.

1 (2) Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder der nach Absatz 1 Nummer 5 bis 6 an deren Stelle tretende Wert von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, können im Wirtschaftsjahr der Anschaffung, Herstellung oder Einlage des Wirtschaftsguts oder der Eröffnung des Betriebs in voller Höhe als Betriebsausgaben abgezogen werden, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag (§ 9b Absatz 1), oder der nach Absatz 1 Nummer 5 bis 6 an deren Stelle tretende Wert für das einzelne Wirtschaftsgut 410 Euro nicht 2 übersteigen. Ein Wirtschaftsgut ist einer selbständigen Nutzung nicht fähig, wenn es nach seiner betrieblichen Zweckbestimmung nur zusammen mit anderen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens genutzt werden kann und die in den Nutzungszusammenhang eingefügten Wirtschaftsgüter technisch aufeinander abgestimmt sind. 3 Das gilt auch, wenn das Wirtschaftsgut aus dem betrieblichen Nutzungszusammenhang gelöst und in einen 4 anderen betrieblichen Nutzungszusammenhang eingefügt werden kann. Wirtschaftsgüter im Sinne des Satzes 1, deren Wert 150 Euro übersteigt, sind unter Angabe des Tages der Anschaffung, Herstellung oder Einlage des Wirtschaftsguts oder der Eröffnung des Betriebs und der Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder des nach Absatz 1 Nummer 5 bis 6 an deren Stelle tretenden Werts in ein besonderes, laufend zu führendes Verzeichnis 5 aufzunehmen. Das Verzeichnis braucht nicht geführt zu werden, wenn diese Angaben aus der Buchführung ersichtlich sind.

1 (2a) Abweichend von Absatz 2 Satz 1 kann für die abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, im Wirtschaftsjahr der Anschaffung, Herstellung oder Einlage des Wirtschaftsguts oder der Eröffnung des Betriebs ein Sammelposten gebildet werden, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag (§ 9b Absatz 1), oder der nach Absatz 1 Nummer 5 bis 6 an deren Stelle tretende Wert für das einzelne Wirtschaftsgut 150 Euro, 2 aber nicht 1 000 Euro übersteigen. Der Sammelposten ist im Wirtschaftsjahr der Bildung und den folgenden 3 vier Wirtschaftsjahren mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufzulösen. Scheidet ein Wirtschaftsgut im 4 Sinne des Satzes 1 aus dem Betriebsvermögen aus, wird der Sammelposten nicht vermindert. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder der nach Absatz 1 Nummer 5 bis 6 an deren Stelle tretende Wert von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, können im Wirtschaftsjahr der Anschaffung, Herstellung oder Einlage des Wirtschaftsguts oder der Eröffnung des Betriebs in voller Höhe als Betriebsausgaben abgezogen werden, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag (§ 9b Absatz 1), oder der nach Absatz 1 Nummer 5 bis 5 6 an deren Stelle tretende Wert für das einzelne Wirtschaftsgut 150 Euro nicht übersteigen. Die Sätze 1 bis 3 sind für alle in einem Wirtschaftsjahr angeschafften, hergestellten oder eingelegten Wirtschaftsgüter einheitlich anzuwenden.

1 (3) Wird ein Betrieb, ein Teilbetrieb oder der Anteil eines Mitunternehmers an einem Betrieb unentgeltlich übertragen, so sind bei der Ermittlung des Gewinns des bisherigen Betriebsinhabers (Mitunternehmers) die Wirtschaftsgüter mit den Werten anzusetzen, die sich nach den Vorschriften über die Gewinnermittlung ergeben; dies gilt auch bei der unentgeltlichen Aufnahme einer natürlichen Person in ein bestehendes Einzelunternehmen sowie bei der unentgeltlichen Übertragung eines Teils eines Mitunternehmeranteils auf eine natürliche Person. 2 Satz 1 ist auch anzuwenden, wenn der bisherige Betriebsinhaber (Mitunternehmer) Wirtschaftsgüter, die weiterhin zum Betriebsvermögen derselben Mitunternehmerschaft gehören, nicht überträgt, sofern der Rechtsnachfolger den übernommenen Mitunternehmeranteil über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren 3 nicht veräußert oder aufgibt. Der Rechtsnachfolger ist an die in Satz 1 genannten Werte gebunden.

(4) Wird ein einzelnes Wirtschaftsgut außer in den Fällen der Einlage (§ 4 Absatz 1 Satz 8) unentgeltlich in das Betriebsvermögen eines anderen Steuerpflichtigen übertragen, gilt sein gemeiner Wert für das aufnehmende Betriebsvermögen als Anschaffungskosten.

1 (5) Wird ein einzelnes Wirtschaftsgut von einem Betriebsvermögen in ein anderes Betriebsvermögen desselben Steuerpflichtigen überführt, ist bei der Überführung der Wert anzusetzen, der sich nach den Vorschriften über die Gewinnermittlung ergibt, sofern die Besteuerung der stillen Reserven sichergestellt ist; § 4 Absatz 1 Satz 2 4 ist entsprechend anzuwenden. Satz 1 gilt auch für die Überführung aus einem eigenen Betriebsvermögen des Steuerpflichtigen in dessen Sonderbetriebsvermögen bei einer Mitunternehmerschaft und umgekehrt

- Seite 37 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

sowie für die Überführung zwischen verschiedenen Sonderbetriebsvermögen desselben Steuerpflichtigen bei 3 verschiedenen Mitunternehmerschaften. Satz 1 gilt entsprechend, soweit ein Wirtschaftsgut 1. unentgeltlich oder gegen Gewährung oder Minderung von Gesellschaftsrechten aus einem Betriebsvermögen des Mitunternehmers in das Gesamthandsvermögen einer Mitunternehmerschaft und umgekehrt,

2. unentgeltlich oder gegen Gewährung oder Minderung von Gesellschaftsrechten aus dem Sonderbetriebsvermögen eines Mitunternehmers in das Gesamthandsvermögen derselben Mitunternehmerschaft oder einer anderen Mitunternehmerschaft, an der er beteiligt ist, und umgekehrt oder

3. unentgeltlich zwischen den jeweiligen Sonderbetriebsvermögen verschiedener Mitunternehmer derselben Mitunternehmerschaft

4 übertragen wird. Wird das nach Satz 3 übertragene Wirtschaftsgut innerhalb einer Sperrfrist veräußert oder entnommen, ist rückwirkend auf den Zeitpunkt der Übertragung der Teilwert anzusetzen, es sei denn, die bis zur Übertragung entstandenen stillen Reserven sind durch Erstellung einer Ergänzungsbilanz dem übertragenden Gesellschafter zugeordnet worden; diese Sperrfrist endet drei Jahre nach Abgabe der Steuererklärung des 5 Übertragenden für den Veranlagungszeitraum, in dem die in Satz 3 bezeichnete Übertragung erfolgt ist. Der Teilwert ist auch anzusetzen, soweit in den Fällen des Satzes 3 der Anteil einer Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse an dem Wirtschaftsgut unmittelbar oder mittelbar begründet wird oder dieser sich erhöht. 6 Soweit innerhalb von sieben Jahren nach der Übertragung des Wirtschaftsguts nach Satz 3 der Anteil einer Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse an dem übertragenen Wirtschaftsgut aus einem anderen Grund unmittelbar oder mittelbar begründet wird oder dieser sich erhöht, ist rückwirkend auf den Zeitpunkt der Übertragung ebenfalls der Teilwert anzusetzen.

1 (6) Wird ein einzelnes Wirtschaftsgut im Wege des Tausches übertragen, bemessen sich die Anschaffungskosten 2 nach dem gemeinen Wert des hingegebenen Wirtschaftsguts. Erfolgt die Übertragung im Wege der verdeckten Einlage, erhöhen sich die Anschaffungskosten der Beteiligung an der Kapitalgesellschaft um den Teilwert des 3 eingelegten Wirtschaftsguts. In den Fällen des Absatzes 1 Nummer 5 Satz 1 Buchstabe a erhöhen sich die 4 Anschaffungskosten im Sinne des Satzes 2 um den Einlagewert des Wirtschaftsguts. Absatz 5 bleibt unberührt.

(7) Im Fall des § 4 Absatz 3 sind bei der Bemessung der Absetzungen für Abnutzung oder Substanzverringerung die sich bei Anwendung der Absätze 3 bis 6 ergebenden Werte als Anschaffungskosten zugrunde zu legen.

Fußnote

(+++ § 6: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 16, 16a +++) (+++ § 6: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 5 +++)

§ 6a Pensionsrückstellung

(1) Für eine Pensionsverpflichtung darf eine Rückstellung (Pensionsrückstellung) nur gebildet werden, wenn und soweit 1. der Pensionsberechtigte einen Rechtsanspruch auf einmalige oder laufende Pensionsleistungen hat,

2. die Pensionszusage keine Pensionsleistungen in Abhängigkeit von künftigen gewinnabhängigen Bezügen vorsieht und keinen Vorbehalt enthält, dass die Pensionsanwartschaft oder die Pensionsleistung gemindert oder entzogen werden kann, oder ein solcher Vorbehalt sich nur auf Tatbestände erstreckt, bei deren Vorliegen nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen unter Beachtung billigen Ermessens eine Minderung oder ein Entzug der Pensionsanwartschaft oder der Pensionsleistung zulässig ist, und

3. die Pensionszusage schriftlich erteilt ist; die Pensionszusage muss eindeutige Angaben zu Art, Form, Voraussetzungen und Höhe der in Aussicht gestellten künftigen Leistungen enthalten.

(2) Eine Pensionsrückstellung darf erstmals gebildet werden 1. vor Eintritt des Versorgungsfalls für das Wirtschaftsjahr, in dem die Pensionszusage erteilt wird, frühestens jedoch für das Wirtschaftsjahr, bis zu dessen Mitte der Pensionsberechtigte das 27. Lebensjahr vollendet oder für das Wirtschaftsjahr, in dessen Verlauf die Pensionsanwartschaft gemäß den Vorschriften des Betriebsrentengesetzes unverfallbar wird,

2. nach Eintritt des Versorgungsfalls für das Wirtschaftsjahr, in dem der Versorgungsfall eintritt.

- Seite 38 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 2 (3) Eine Pensionsrückstellung darf höchstens mit dem Teilwert der Pensionsverpflichtung angesetzt werden. Als Teilwert einer Pensionsverpflichtung gilt 1. vor Beendigung des Dienstverhältnisses des Pensionsberechtigten der Barwert der künftigen Pensionsleistungen am Schluss des Wirtschaftsjahres abzüglich des sich auf denselben Zeitpunkt ergebenden Barwerts betragsmäßig gleich bleibender Jahresbeträge, bei einer Entgeltumwandlung im Sinne von § 1 Absatz 2 des Betriebsrentengesetzes mindestens jedoch der Barwert der gemäß den Vorschriften des Betriebsrentengesetzes unverfallbaren künftigen Pensionsleistungen am Schluss des 2 Wirtschaftsjahres. Die Jahresbeträge sind so zu bemessen, dass am Beginn des Wirtschaftsjahres, in dem das Dienstverhältnis begonnen hat, ihr Barwert gleich dem Barwert der künftigen Pensionsleistungen ist; die künftigen Pensionsleistungen sind dabei mit dem Betrag anzusetzen, der sich nach den Verhältnissen am 3 Bilanzstichtag ergibt. Es sind die Jahresbeträge zugrunde zu legen, die vom Beginn des Wirtschaftsjahres, in dem das Dienstverhältnis begonnen hat, bis zu dem in der Pensionszusage vorgesehenen Zeitpunkt 4 des Eintritts des Versorgungsfalls rechnungsmäßig aufzubringen sind. Erhöhungen oder Verminderungen der Pensionsleistungen nach dem Schluss des Wirtschaftsjahres, die hinsichtlich des Zeitpunktes ihres Wirksamwerdens oder ihres Umfangs ungewiss sind, sind bei der Berechnung des Barwerts der künftigen 5 Pensionsleistungen und der Jahresbeträge erst zu berücksichtigen, wenn sie eingetreten sind. Wird die Pensionszusage erst nach dem Beginn des Dienstverhältnisses erteilt, so ist die Zwischenzeit für die Berechnung der Jahresbeträge nur insoweit als Wartezeit zu behandeln, als sie in der Pensionszusage 6 als solche bestimmt ist. Hat das Dienstverhältnis schon vor der Vollendung des 27. Lebensjahres des Pensionsberechtigten bestanden, so gilt es als zu Beginn des Wirtschaftsjahres begonnen, bis zu dessen Mitte der Pensionsberechtigte das 27. Lebensjahr vollendet; in diesem Fall gilt für davor liegende Wirtschaftsjahre als Teilwert der Barwert der gemäß den Vorschriften des Betriebsrentengesetzes unverfallbaren künftigen Pensionsleistungen am Schluss des Wirtschaftsjahres;

2. nach Beendigung des Dienstverhältnisses des Pensionsberechtigten unter Aufrechterhaltung seiner Pensionsanwartschaft oder nach Eintritt des Versorgungsfalls der Barwert der künftigen Pensionsleistungen am Schluss des Wirtschaftsjahres; Nummer 1 Satz 4 gilt sinngemäß.

3 Bei der Berechnung des Teilwerts der Pensionsverpflichtung sind ein Rechnungszinsfuß von 6 Prozent und die anerkannten Regeln der Versicherungsmathematik anzuwenden.

1 (4) Eine Pensionsrückstellung darf in einem Wirtschaftsjahr höchstens um den Unterschied zwischen dem Teilwert der Pensionsverpflichtung am Schluss des Wirtschaftsjahres und am Schluss des vorangegangenen 2 Wirtschaftsjahres erhöht werden. Soweit der Unterschiedsbetrag auf der erstmaligen Anwendung neuer oder geänderter biometrischer Rechnungsgrundlagen beruht, kann er nur auf mindestens drei Wirtschaftsjahre gleichmäßig verteilt der Pensionsrückstellung zugeführt werden; Entsprechendes gilt beim Wechsel 3 auf andere biometrische Rechnungsgrundlagen. In dem Wirtschaftsjahr, in dem mit der Bildung einer Pensionsrückstellung frühestens begonnen werden darf (Erstjahr), darf die Rückstellung bis zur Höhe des Teilwerts der Pensionsverpflichtung am Schluss des Wirtschaftsjahres gebildet werden; diese Rückstellung kann 4 auf das Erstjahr und die beiden folgenden Wirtschaftsjahre gleichmäßig verteilt werden. Erhöht sich in einem Wirtschaftsjahr gegenüber dem vorangegangenen Wirtschaftsjahr der Barwert der künftigen Pensionsleistungen um mehr als 25 Prozent, so kann die für dieses Wirtschaftsjahr zulässige Erhöhung der Pensionsrückstellung 5 auf dieses Wirtschaftsjahr und die beiden folgenden Wirtschaftsjahre gleichmäßig verteilt werden. Am Schluss des Wirtschaftsjahres, in dem das Dienstverhältnis des Pensionsberechtigten unter Aufrechterhaltung seiner Pensionsanwartschaft endet oder der Versorgungsfall eintritt, darf die Pensionsrückstellung stets bis zur Höhe des Teilwerts der Pensionsverpflichtung gebildet werden; die für dieses Wirtschaftsjahr zulässige Erhöhung der Pensionsrückstellung kann auf dieses Wirtschaftsjahr und die beiden folgenden Wirtschaftsjahre gleichmäßig 6 verteilt werden. Satz 2 gilt in den Fällen der Sätze 3 bis 5 entsprechend.

(5) Die Absätze 3 und 4 gelten entsprechend, wenn der Pensionsberechtigte zu dem Pensionsverpflichteten in einem anderen Rechtsverhältnis als einem Dienstverhältnis steht.

Fußnote

(+++ § 6a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 16b, 17 +++)

§ 6b Übertragung stiller Reserven bei der Veräußerung bestimmter Anlagegüter

- Seite 39 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (1) Steuerpflichtige, die Grund und Boden, Aufwuchs auf Grund und Boden mit dem dazugehörigen Grund und Boden, wenn der Aufwuchs zu einem land- und forstwirtschaftlichen Betriebsvermögen gehört, Gebäude oder Binnenschiffe veräußern, können im Wirtschaftsjahr der Veräußerung von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten der in Satz 2 bezeichneten Wirtschaftsgüter, die im Wirtschaftsjahr der Veräußerung oder im vorangegangenen Wirtschaftsjahr angeschafft oder hergestellt worden sind, einen Betrag bis zur Höhe des bei der Veräußerung 2 entstandenen Gewinns abziehen. Der Abzug ist zulässig bei den Anschaffungs- oder Herstellungskosten von 1. Grund und Boden, soweit der Gewinn bei der Veräußerung von Grund und Boden entstanden ist,

2. Aufwuchs auf Grund und Boden mit dem dazugehörigen Grund und Boden, wenn der Aufwuchs zu einem land- und forstwirtschaftlichen Betriebsvermögen gehört, soweit der Gewinn bei der Veräußerung von Grund und Boden oder der Veräußerung von Aufwuchs auf Grund und Boden mit dem dazugehörigen Grund und Boden entstanden ist,

3. Gebäuden, soweit der Gewinn bei der Veräußerung von Grund und Boden, von Aufwuchs auf Grund und Boden mit dem dazugehörigen Grund und Boden oder Gebäuden entstanden ist, oder

4. Binnenschiffen, soweit der Gewinn bei der Veräußerung von Binnenschiffen entstanden ist.

3 4 Der Anschaffung oder Herstellung von Gebäuden steht ihre Erweiterung, ihr Ausbau oder ihr Umbau gleich. Der Abzug ist in diesem Fall nur von dem Aufwand für die Erweiterung, den Ausbau oder den Umbau der Gebäude zulässig.

1 (2) Gewinn im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 ist der Betrag, um den der Veräußerungspreis nach Abzug der Veräußerungskosten den Buchwert übersteigt, mit dem das veräußerte Wirtschaftsgut im Zeitpunkt der 2 Veräußerung anzusetzen gewesen wäre. Buchwert ist der Wert, mit dem ein Wirtschaftsgut nach § 6 anzusetzen ist.

1 (3) Soweit Steuerpflichtige den Abzug nach Absatz 1 nicht vorgenommen haben, können sie im Wirtschaftsjahr 2 der Veräußerung eine den steuerlichen Gewinn mindernde Rücklage bilden. Bis zur Höhe dieser Rücklage können sie von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten der in Absatz 1 Satz 2 bezeichneten Wirtschaftsgüter, die in den folgenden vier Wirtschaftsjahren angeschafft oder hergestellt worden sind, im Wirtschaftsjahr ihrer Anschaffung oder Herstellung einen Betrag unter Berücksichtigung der Einschränkungen des Absatzes 1 Satz 2 3 bis 4 abziehen. Die Frist von vier Jahren verlängert sich bei neu hergestellten Gebäuden auf sechs Jahre, wenn mit ihrer Herstellung vor dem Schluss des vierten auf die Bildung der Rücklage folgenden Wirtschaftsjahres 4 5 begonnen worden ist. Die Rücklage ist in Höhe des abgezogenen Betrags gewinnerhöhend aufzulösen. Ist eine Rücklage am Schluss des vierten auf ihre Bildung folgenden Wirtschaftsjahres noch vorhanden, so ist sie in diesem Zeitpunkt gewinnerhöhend aufzulösen, soweit nicht ein Abzug von den Herstellungskosten von Gebäuden in Betracht kommt, mit deren Herstellung bis zu diesem Zeitpunkt begonnen worden ist; ist die Rücklage am Schluss des sechsten auf ihre Bildung folgenden Wirtschaftsjahres noch vorhanden, so ist sie in diesem Zeitpunkt gewinnerhöhend aufzulösen.

1 (4) Voraussetzung für die Anwendung der Absätze 1 und 3 ist, dass 1. der Steuerpflichtige den Gewinn nach § 4 Absatz 1 oder § 5 ermittelt,

2. die veräußerten Wirtschaftsgüter im Zeitpunkt der Veräußerung mindestens sechs Jahre ununterbrochen zum Anlagevermögen einer inländischen Betriebsstätte gehört haben,

3. die angeschafften oder hergestellten Wirtschaftsgüter zum Anlagevermögen einer inländischen Betriebsstätte gehören,

4. der bei der Veräußerung entstandene Gewinn bei der Ermittlung des im Inland steuerpflichtigen Gewinns nicht außer Ansatz bleibt und

5. der Abzug nach Absatz 1 und die Bildung und Auflösung der Rücklage nach Absatz 3 in der Buchführung verfolgt werden können.

- Seite 40 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2 Der Abzug nach den Absätzen 1 und 3 ist bei Wirtschaftsgütern, die zu einem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb gehören oder der selbständigen Arbeit dienen, nicht zulässig, wenn der Gewinn bei der Veräußerung von Wirtschaftsgütern eines Gewerbebetriebs entstanden ist.

(5) An die Stelle der Anschaffungs- oder Herstellungskosten im Sinne des Absatzes 1 tritt in den Fällen, in denen das Wirtschaftsgut im Wirtschaftsjahr vor der Veräußerung angeschafft oder herstellt worden ist, der Buchwert am Schluss des Wirtschaftsjahres der Anschaffung oder Herstellung.

1 (6) Ist ein Betrag nach Absatz 1 oder 3 abgezogen worden, so tritt für die Absetzungen für Abnutzung oder Substanzverringerung oder in den Fällen des § 6 Absatz 2 und Absatz 2a im Wirtschaftsjahr des Abzugs der 2 verbleibende Betrag an die Stelle der Anschaffungs- oder Herstellungskosten. In den Fällen des § 7 Absatz 4 Satz 1 und Absatz 5 sind die um den Abzugsbetrag nach Absatz 1 oder 3 geminderten Anschaffungs- oder Herstellungskosten maßgebend.

(7) Soweit eine nach Absatz 3 Satz 1 gebildete Rücklage gewinnerhöhend aufgelöst wird, ohne dass ein entsprechender Betrag nach Absatz 3 abgezogen wird, ist der Gewinn des Wirtschaftsjahres, in dem die Rücklage aufgelöst wird, für jedes volle Wirtschaftsjahr, in dem die Rücklage bestanden hat, um 6 Prozent des aufgelösten Rücklagenbetrags zu erhöhen.

1 (8) Werden Wirtschaftsgüter im Sinne des Absatzes 1 zum Zweck der Vorbereitung oder Durchführung von städtebaulichen Sanierungs- oder Entwicklungsmaßnahmen an einen der in Satz 3 bezeichneten Erwerber übertragen, sind die Absätze 1 bis 7 mit der Maßgabe anzuwenden, dass 1. die Fristen des Absatzes 3 Satz 2, 3 und 5 sich jeweils um drei Jahre verlängern und

2. an die Stelle der in Absatz 4 Nummer 2 bezeichneten Frist von sechs Jahren eine Frist von zwei Jahren tritt.

2 Erwerber im Sinne des Satzes 1 sind Gebietskörperschaften, Gemeindeverbände, Verbände im Sinne des § 166 Absatz 4 des Baugesetzbuchs, Planungsverbände nach § 205 des Baugesetzbuchs, Sanierungsträger nach § 157 des Baugesetzbuchs, Entwicklungsträger nach § 167 des Baugesetzbuchs sowie Erwerber, die städtebauliche Sanierungsmaßnahmen als Eigentümer selbst durchführen (§ 147 Absatz 2 und § 148 Absatz 1 Baugesetzbuch).

(9) Absatz 8 ist nur anzuwenden, wenn die nach Landesrecht zuständige Behörde bescheinigt, dass die Übertragung der Wirtschaftsgüter zum Zweck der Vorbereitung oder Durchführung von städtebaulichen Sanierungs- oder Entwicklungsmaßnahmen an einen der in Absatz 8 Satz 2 bezeichneten Erwerber erfolgt ist.

1 (10) Steuerpflichtige, die keine Körperschaften, Personenvereinigungen oder Vermögensmassen sind, können Gewinne aus der Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften bis zu einem Betrag von 500 000 Euro auf die im Wirtschaftsjahr der Veräußerung oder in den folgenden zwei Wirtschaftsjahren angeschafften Anteile an Kapitalgesellschaften oder angeschafften oder hergestellten abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgüter oder auf die im Wirtschaftsjahr der Veräußerung oder in den folgenden vier Wirtschaftsjahren angeschafften oder 2 hergestellten Gebäude nach Maßgabe der Sätze 2 bis 10 übertragen. Wird der Gewinn im Jahr der Veräußerung auf Gebäude oder abnutzbare bewegliche Wirtschaftsgüter übertragen, so kann ein Betrag bis zur Höhe des bei der Veräußerung entstandenen und nicht nach § 3 Nummer 40 Satz 1 Buchstabe a und b in Verbindung mit § 3c Absatz 2 steuerbefreiten Betrags von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten für Gebäude oder abnutzbare 3 bewegliche Wirtschaftsgüter abgezogen werden. Wird der Gewinn im Jahr der Veräußerung auf Anteile an Kapitalgesellschaften übertragen, mindern sich die Anschaffungskosten der Anteile an Kapitalgesellschaften in Höhe des Veräußerungsgewinns einschließlich des nach § 3 Nummer 40 Satz 1 Buchstabe a und b in 4 Verbindung mit § 3c Absatz 2 steuerbefreiten Betrags. Absatz 2, Absatz 4 Satz 1 Nummer 1, 2, 3, 5 und Satz 5 2 sowie Absatz 5 sind sinngemäß anzuwenden. Soweit Steuerpflichtige den Abzug nach den Sätzen 1 bis 4 nicht vorgenommen haben, können sie eine Rücklage nach Maßgabe des Satzes 1 einschließlich des nach § 3 6 Nummer 40 Satz 1 Buchstabe a und b in Verbindung mit § 3c Absatz 2 steuerbefreiten Betrags bilden. Bei der 7 Auflösung der Rücklage gelten die Sätze 2 und 3 sinngemäß. Im Fall des Satzes 2 ist die Rücklage in gleicher Höhe um den nach § 3 Nummer 40 Satz 1 Buchstabe a und b in Verbindung mit § 3c Absatz 2 steuerbefreiten 8 Betrag aufzulösen. Ist eine Rücklage am Schluss des vierten auf ihre Bildung folgenden Wirtschaftsjahres 9 noch vorhanden, so ist sie in diesem Zeitpunkt gewinnerhöhend aufzulösen. Soweit der Abzug nach Satz 6 nicht vorgenommen wurde, ist der Gewinn des Wirtschaftsjahres, in dem die Rücklage aufgelöst wird, für jedes volle Wirtschaftsjahr, in dem die Rücklage bestanden hat, um 6 Prozent des nicht nach § 3 Nummer 40 Satz 1 Buchstabe a und b in Verbindung mit § 3c Absatz 2 steuerbefreiten aufgelösten Rücklagenbetrags zu erhöhen. 10 Für die zum Gesamthandsvermögen von Personengesellschaften oder Gemeinschaften gehörenden Anteile an

- Seite 41 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Kapitalgesellschaften gelten die Sätze 1 bis 9 nur, soweit an den Personengesellschaften und Gemeinschaften keine Körperschaften, Personenvereinigungen oder Vermögensmassen beteiligt sind.

Fußnote

(+++ § 6b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 18, 18a, 18b +++)

§ 6c Übertragung stiller Reserven bei der Veräußerung bestimmter Anlagegüter bei der Ermittlung des Gewinns nach § 4 Absatz 3 oder nach Durchschnittssätzen

1 (1) § 6b mit Ausnahme des § 6b Absatz 4 Nummer 1 ist entsprechend anzuwenden, wenn der Gewinn nach § 4 2 Absatz 3 oder die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft nach Durchschnittssätzen ermittelt werden. Soweit nach § 6b Absatz 3 eine Rücklage gebildet werden kann, ist ihre Bildung als Betriebsausgabe (Abzug) und ihre Auflösung als Betriebseinnahme (Zuschlag) zu behandeln; der Zeitraum zwischen Abzug und Zuschlag gilt als Zeitraum, in dem die Rücklage bestanden hat.

1 (2) Voraussetzung für die Anwendung des Absatzes 1 ist, dass die Wirtschaftsgüter, bei denen ein Abzug von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder von dem Wert nach § 6b Absatz 5 vorgenommen worden ist, 2 in besondere, laufend zu führende Verzeichnisse aufgenommen werden. In den Verzeichnissen sind der Tag der Anschaffung oder Herstellung, die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, der Abzug nach § 6b Absatz 1 und 3 in Verbindung mit Absatz 1, die Absetzungen für Abnutzung, die Abschreibungen sowie die Beträge nachzuweisen, die nach § 6b Absatz 3 in Verbindung mit Absatz 1 als Betriebsausgaben (Abzug) oder Betriebseinnahmen (Zuschlag) behandelt worden sind.

Fußnote

(+++ § 6c: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 19 +++)

§ 6d Euroumrechnungsrücklage

1 (1) Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten im Sinne des Artikels 43 des Einführungsgesetzes zum Handelsgesetzbuch, die auf Währungseinheiten der an der europäischen Währungsunion teilnehmenden anderen Mitgliedstaaten oder auf die ECU im Sinne des Artikels 2 der Verordnung (EG) Nr. 1103/97 des Rates vom 17. Juni 1997 (ABl. EG Nr. L 162 S. 1) lauten, sind am Schluss des ersten nach dem 31. Dezember 1998 endenden Wirtschaftsjahres mit dem vom Rat der Europäischen Union gemäß Artikel 109l Absatz 4 Satz 1 des EG-Vertrages unwiderruflich festgelegten Umrechnungskurs umzurechnen und mit dem sich danach ergebenden 2 Wert anzusetzen. Der Gewinn, der sich aus diesem jeweiligen Ansatz für das einzelne Wirtschaftsgut ergibt, 3 kann in eine den steuerlichen Gewinn mindernde Rücklage eingestellt werden. Die Rücklage ist gewinnerhöhend aufzulösen, soweit das Wirtschaftsgut, aus dessen Bewertung sich der in die Rücklage eingestellte Gewinn 4 ergeben hat, aus dem Betriebsvermögen ausscheidet. Die Rücklage ist spätestens am Schluss des fünften nach dem 31. Dezember 1998 endenden Wirtschaftsjahres gewinnerhöhend aufzulösen.

1 (2) In die Euroumrechnungsrücklage gemäß Absatz 1 Satz 2 können auch Erträge eingestellt werden, die sich aus der Aktivierung von Wirtschaftsgütern auf Grund der unwiderruflichen Festlegung der Umrechnungskurse 2 ergeben. Absatz 1 Satz 3 gilt entsprechend.

(3) Die Bildung und Auflösung der jeweiligen Rücklage müssen in der Buchführung verfolgt werden können.

Fußnote

(+++ § 6d: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 20 +++)

§ 7 Absetzung für Abnutzung oder Substanzverringerung

1 (1) Bei Wirtschaftsgütern, deren Verwendung oder Nutzung durch den Steuerpflichtigen zur Erzielung von Einkünften sich erfahrungsgemäß auf einen Zeitraum von mehr als einem Jahr erstreckt, ist jeweils für ein Jahr der Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzusetzen, der bei gleichmäßiger Verteilung dieser Kosten auf die Gesamtdauer der Verwendung oder Nutzung auf ein Jahr entfällt (Absetzung für Abnutzung in 2 gleichen Jahresbeträgen). Die Absetzung bemisst sich hierbei nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer

- Seite 42 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3 des Wirtschaftsguts. Als betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Geschäfts- oder Firmenwerts eines 4 Gewerbebetriebs oder eines Betriebs der Land- und Forstwirtschaft gilt ein Zeitraum von 15 Jahren. Im Jahr der Anschaffung oder Herstellung des Wirtschaftsguts vermindert sich für dieses Jahr der Absetzungsbetrag nach Satz 1 um jeweils ein Zwölftel für jeden vollen Monat, der dem Monat der Anschaffung oder Herstellung 5 vorangeht. Bei Wirtschaftsgütern, die nach einer Verwendung zur Erzielung von Einkünften im Sinne des § 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 bis 7 in ein Betriebsvermögen eingelegt worden sind, mindert sich der Einlagewert um die Absetzungen für Abnutzung oder Substanzverringerung, Sonderabschreibungen oder erhöhte Absetzungen, die bis zum Zeitpunkt der Einlage vorgenommen worden sind, höchstens jedoch bis zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten; ist der Einlagewert niedriger als dieser Wert, bemisst sich die weitere 6 Absetzung für Abnutzung vom Einlagewert. Bei beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, bei denen es wirtschaftlich begründet ist, die Absetzung für Abnutzung nach Maßgabe der Leistung des Wirtschaftsguts vorzunehmen, kann der Steuerpflichtige dieses Verfahren statt der Absetzung für Abnutzung in gleichen Jahresbeträgen anwenden, wenn er den auf das einzelne Jahr entfallenden Umfang der Leistung nachweist. 7 Absetzungen für außergewöhnliche technische oder wirtschaftliche Abnutzung sind zulässig; soweit der Grund hierfür in späteren Wirtschaftsjahren entfällt, ist in den Fällen der Gewinnermittlung nach § 4 Absatz 1 oder nach § 5 eine entsprechende Zuschreibung vorzunehmen.

1 (2) Bei beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die nach dem 31. Dezember 2008 und vor dem 1. Januar 2011 angeschafft oder hergestellt worden sind, kann der Steuerpflichtige statt der Absetzung für Abnutzung in gleichen Jahresbeträgen die Absetzung für Abnutzung in fallenden Jahresbeträgen bemessen. 2 Die Absetzung für Abnutzung in fallenden Jahresbeträgen kann nach einem unveränderlichen Prozentsatz vom jeweiligen Buchwert (Restwert) vorgenommen werden; der dabei anzuwendende Prozentsatz darf höchstens das Zweieinhalbfache des bei der Absetzung für Abnutzung in gleichen Jahresbeträgen in Betracht 3 kommenden Prozentsatzes betragen und 25 Prozent nicht übersteigen. Absatz 1 Satz 4 und § 7a Absatz 8 4 gelten entsprechend. Bei Wirtschaftsgütern, bei denen die Absetzung für Abnutzung in fallenden Jahresbeträgen bemessen wird, sind Absetzungen für außergewöhnliche technische oder wirtschaftliche Abnutzung nicht zulässig.

1 (3) Der Übergang von der Absetzung für Abnutzung in fallenden Jahresbeträgen zur Absetzung für Abnutzung 2 in gleichen Jahresbeträgen ist zulässig. In diesem Fall bemisst sich die Absetzung für Abnutzung vom Zeitpunkt des Übergangs an nach dem dann noch vorhandenen Restwert und der Restnutzungsdauer des einzelnen 3 Wirtschaftsguts. Der Übergang von der Absetzung für Abnutzung in gleichen Jahresbeträgen zur Absetzung für Abnutzung in fallenden Jahresbeträgen ist nicht zulässig.

1 (4) Bei Gebäuden sind abweichend von Absatz 1 als Absetzung für Abnutzung die folgenden Beträge bis zur vollen Absetzung abzuziehen: 1. bei Gebäuden, soweit sie zu einem Betriebsvermögen gehören und nicht Wohnzwecken dienen und für die der Bauantrag nach dem 31. März 1985 gestellt worden ist, jährlich 3 Prozent,

2. bei Gebäuden, soweit sie die Voraussetzungen der Nummer 1 nicht erfüllen und die a) nach dem 31. Dezember 1924 fertiggestellt worden sind, jährlich 2 Prozent,

b) vor dem 1. Januar 1925 fertiggestellt worden sind, jährlich 2,5 Prozent

2 der Anschaffungs- oder Herstellungskosten; Absatz 1 Satz 5 gilt entsprechend. Beträgt die tatsächliche Nutzungsdauer eines Gebäudes in den Fällen des Satzes 1 Nummer 1 weniger als 33 Jahre, in den Fällen des Satzes 1 Nummer 2 Buchstabe a weniger als 50 Jahre, in den Fällen des Satzes 1 Nummer 2 Buchstabe b weniger als 40 Jahre, so können anstelle der Absetzungen nach Satz 1 die der tatsächlichen Nutzungsdauer 3 entsprechenden Absetzungen für Abnutzung vorgenommen werden. Absatz 1 letzter Satz bleibt unberührt. 4 Bei Gebäuden im Sinne der Nummer 2 rechtfertigt die für Gebäude im Sinne der Nummer 1 geltende Regelung weder die Anwendung des Absatzes 1 letzter Satz noch den Ansatz des niedrigeren Teilwerts (§ 6 Absatz 1 Nummer 1 Satz 2).

1 (5) Bei Gebäuden, die in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder einem anderen Staat belegen sind, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR-Abkommen) angewendet wird, und die vom Steuerpflichtigen hergestellt oder bis zum Ende des Jahres der Fertigstellung angeschafft worden sind, können abweichend von Absatz 4 als Absetzung für Abnutzung die folgenden Beträge abgezogen werden:

- Seite 43 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1. bei Gebäuden im Sinne des Absatzes 4 Satz 1 Nummer 1, die vom Steuerpflichtigen auf Grund eines vor dem 1. Januar 1994 gestellten Bauantrags hergestellt oder auf Grund eines vor diesem Zeitpunkt rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen Vertrags angeschafft worden sind,

– im Jahr der Fertigstellung und in den folgenden 3 Jahren jeweils 10 Prozent, – in den darauf folgenden 3 Jahren jeweils 5 Prozent, – in den darauf folgenden 18 Jahren jeweils 2,5 Prozent,

2. bei Gebäuden im Sinne des Absatzes 4 Satz 1 Nummer 2, die vom Steuerpflichtigen auf Grund eines vor dem 1. Januar 1995 gestellten Bauantrags hergestellt oder auf Grund eines vor diesem Zeitpunkt rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen Vertrags angeschafft worden sind,

– im Jahr der Fertigstellung und in den folgenden 7 Jahren jeweils 5 Prozent, – in den darauf folgenden 6 Jahren jeweils 2,5 Prozent, – in den darauf folgenden 36 Jahren jeweils 1,25 Prozent,

3. bei Gebäuden im Sinne des Absatzes 4 Satz 1 Nummer 2, soweit sie Wohnzwecken dienen, die vom Steuerpflichtigen a) auf Grund eines nach dem 28. Februar 1989 und vor dem 1. Januar 1996 gestellten Bauantrags hergestellt oder nach dem 28. Februar 1989 auf Grund eines nach dem 28. Februar 1989 und vor dem 1. Januar 1996 rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen Vertrags angeschafft worden sind,

– im Jahr der Fertigstellung und in den folgenden 3 Jahren jeweils 7 Prozent, – in den darauf folgenden 6 Jahren jeweils 5 Prozent, – in den darauf folgenden 6 Jahren jeweils 2 Prozent, – in den darauf folgenden 24 Jahren jeweils 1,25 Prozent,

b) auf Grund eines nach dem 31. Dezember 1995 und vor dem 1. Januar 2004 gestellten Bauantrags hergestellt oder auf Grund eines nach dem 31. Dezember 1995 und vor dem 1. Januar 2004 rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen Vertrags angeschafft worden sind,

– im Jahr der Fertigstellung und in den folgenden 7 Jahren jeweils 5 Prozent, – in den darauf folgenden 6 Jahren jeweils 2,5 Prozent, – in den darauf folgenden 36 Jahren jeweils 1,25 Prozent,

c) auf Grund eines nach dem 31. Dezember 2003 und vor dem 1. Januar 2006 gestellten Bauantrags hergestellt oder auf Grund eines nach dem 31. Dezember 2003 und vor dem 1. Januar 2006 rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen Vertrags angeschafft worden sind,

– im Jahr der Fertigstellung und in den folgenden 9 Jahren jeweils 4 Prozent, – in den darauf folgenden 8 Jahren jeweils 2,5 Prozent, – in den darauf folgenden

- Seite 44 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

32 Jahren jeweils 1,25 Prozent,

2 der Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Im Fall der Anschaffung kann Satz 1 nur angewendet werden, wenn der Hersteller für das veräußerte Gebäude weder Absetzungen für Abnutzung nach Satz 1 vorgenommen noch 3 erhöhte Absetzungen oder Sonderabschreibungen in Anspruch genommen hat. Absatz 1 Satz 4 gilt nicht.

(5a) Die Absätze 4 und 5 sind auf Gebäudeteile, die selbständige unbewegliche Wirtschaftsgüter sind, sowie auf Eigentumswohnungen und auf im Teileigentum stehende Räume entsprechend anzuwenden.

(6) Bei Bergbauunternehmen, Steinbrüchen und anderen Betrieben, die einen Verbrauch der Substanz mit sich bringen, ist Absatz 1 entsprechend anzuwenden; dabei sind Absetzungen nach Maßgabe des Substanzverzehrs zulässig (Absetzung für Substanzverringerung).

Fußnote

(+++ § 7: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 21, 21a, 21b, 21c +++)

§ 7a Gemeinsame Vorschriften für erhöhte Absetzungen und Sonderabschreibungen

1 (1) Werden in dem Zeitraum, in dem bei einem Wirtschaftsgut erhöhte Absetzungen oder Sonderabschreibungen in Anspruch genommen werden können (Begünstigungszeitraum), nachträgliche Herstellungskosten aufgewendet, so bemessen sich vom Jahr der Entstehung der nachträglichen Herstellungskosten an bis zum Ende des Begünstigungszeitraums die Absetzungen für Abnutzung, erhöhten Absetzungen und Sonderabschreibungen nach den um die nachträglichen Herstellungskosten erhöhten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. 2 3 Entsprechendes gilt für nachträgliche Anschaffungskosten. Werden im Begünstigungszeitraum die Anschaffungs- oder Herstellungskosten eines Wirtschaftsguts nachträglich gemindert, so bemessen sich vom Jahr der Minderung an bis zum Ende des Begünstigungszeitraums die Absetzungen für Abnutzung, erhöhten Absetzungen und Sonderabschreibungen nach den geminderten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.

1 (2) Können bei einem Wirtschaftsgut erhöhte Absetzungen oder Sonderabschreibungen bereits für Anzahlungen auf Anschaffungskosten oder für Teilherstellungskosten in Anspruch genommen werden, so sind die Vorschriften über erhöhte Absetzungen und Sonderabschreibungen mit der Maßgabe anzuwenden, dass an die Stelle der Anschaffungs- oder Herstellungskosten die Anzahlungen auf Anschaffungskosten oder die Teilherstellungskosten und an die Stelle des Jahres der Anschaffung oder Herstellung das Jahr der Anzahlung oder Teilherstellung treten. 2 Nach Anschaffung oder Herstellung des Wirtschaftsguts sind erhöhte Absetzungen oder Sonderabschreibungen nur zulässig, soweit sie nicht bereits für Anzahlungen auf Anschaffungskosten oder für Teilherstellungskosten in 3 Anspruch genommen worden sind. Anzahlungen auf Anschaffungskosten sind im Zeitpunkt der tatsächlichen 4 Zahlung aufgewendet. Werden Anzahlungen auf Anschaffungskosten durch Hingabe eines Wechsels geleistet, so sind sie in dem Zeitpunkt aufgewendet, in dem dem Lieferanten durch Diskontierung oder Einlösung des 5 Wechsels das Geld tatsächlich zufließt. Entsprechendes gilt, wenn anstelle von Geld ein Scheck hingegeben wird.

(3) Bei Wirtschaftsgütern, bei denen erhöhte Absetzungen in Anspruch genommen werden, müssen in jedem Jahr des Begünstigungszeitraums mindestens Absetzungen in Höhe der Absetzungen für Abnutzung nach § 7 Absatz 1 oder 4 berücksichtigt werden.

(4) Bei Wirtschaftsgütern, bei denen Sonderabschreibungen in Anspruch genommen werden, sind die Absetzungen für Abnutzung nach § 7 Absatz 1 oder 4 vorzunehmen.

(5) Liegen bei einem Wirtschaftsgut die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme von erhöhten Absetzungen oder Sonderabschreibungen auf Grund mehrerer Vorschriften vor, so dürfen erhöhte Absetzungen oder Sonderabschreibungen nur auf Grund einer dieser Vorschriften in Anspruch genommen werden.

(6) Erhöhte Absetzungen oder Sonderabschreibungen sind bei der Prüfung, ob die in § 141 Absatz 1 Nummer 4 und 5 der Abgabenordnung bezeichneten Buchführungsgrenzen überschritten sind, nicht zu berücksichtigen.

1 (7) Ist ein Wirtschaftsgut mehreren Beteiligten zuzurechnen und sind die Voraussetzungen für erhöhte Absetzungen oder Sonderabschreibungen nur bei einzelnen Beteiligten erfüllt, so dürfen die erhöhten 2 Absetzungen und Sonderabschreibungen nur anteilig für diese Beteiligten vorgenommen werden. Die erhöhten

- Seite 45 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Absetzungen oder Sonderabschreibungen dürfen von den Beteiligten, bei denen die Voraussetzungen dafür erfüllt sind, nur einheitlich vorgenommen werden.

1 (8) Erhöhte Absetzungen oder Sonderabschreibungen sind bei Wirtschaftsgütern, die zu einem Betriebsvermögen gehören, nur zulässig, wenn sie in ein besonderes, laufend zu führendes Verzeichnis aufgenommen werden, das den Tag der Anschaffung oder Herstellung, die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer und die Höhe der jährlichen Absetzungen für 2 Abnutzung, erhöhten Absetzungen und Sonderabschreibungen enthält. Das Verzeichnis braucht nicht geführt zu werden, wenn diese Angaben aus der Buchführung ersichtlich sind.

(9) Sind für ein Wirtschaftsgut Sonderabschreibungen vorgenommen worden, so bemessen sich nach Ablauf des maßgebenden Begünstigungszeitraums die Absetzungen für Abnutzung bei Gebäuden und bei Wirtschaftsgütern im Sinne des § 7 Absatz 5a nach dem Restwert und dem nach § 7 Absatz 4 unter Berücksichtigung der Restnutzungsdauer maßgebenden Prozentsatz, bei anderen Wirtschaftsgütern nach dem Restwert und der Restnutzungsdauer.

Fußnote

(+++ § 7a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 22 +++)

§ 7b Erhöhte Absetzungen für Einfamilienhäuser, Zweifamilienhäuser und Eigentumswohnungen

1 (1) Bei im Inland belegenen Einfamilienhäusern, Zweifamilienhäusern und Eigentumswohnungen, die zu mehr 2 als 66 /3 Prozent Wohnzwecken dienen und die vor dem 1. Januar 1987 hergestellt oder angeschafft worden sind, kann abweichend von § 7 Absatz 4 und 5 der Bauherr im Jahr der Fertigstellung und in den sieben folgenden Jahren jeweils bis zu 5 Prozent der Herstellungskosten oder ein Erwerber im Jahr der Anschaffung und in den 2 sieben folgenden Jahren jeweils bis zu 5 Prozent der Anschaffungskosten absetzen. Nach Ablauf dieser acht Jahre sind als Absetzung für Abnutzung bis zur vollen Absetzung jährlich 2,5 Prozent des Restwerts abzuziehen; § 3 7 Absatz 4 Satz 2 gilt entsprechend. Übersteigen die Herstellungskosten oder die Anschaffungskosten bei einem Einfamilienhaus oder einer Eigentumswohnung 200 000 Deutsche Mark, bei einem Zweifamilienhaus 250 000 Deutsche Mark, bei einem Anteil an einem dieser Gebäude oder einer Eigentumswohnung den entsprechenden Teil von 200 000 Deutsche Mark oder von 250 000 Deutsche Mark, so ist auf den übersteigenden Teil der 4 Herstellungskosten oder der Anschaffungskosten § 7 Absatz 4 anzuwenden. Satz 1 ist nicht anzuwenden, wenn der Steuerpflichtige das Einfamilienhaus, Zweifamilienhaus, die Eigentumswohnung oder einen Anteil an einem dieser Gebäude oder an einer Eigentumswohnung 1. von seinem Ehegatten anschafft und bei den Ehegatten die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 vorliegen;

2. anschafft und im zeitlichen Zusammenhang mit der Anschaffung an den Veräußerer ein Einfamilienhaus, Zweifamilienhaus oder eine Eigentumswohnung oder einen Anteil an einem dieser Gebäude oder an einer Eigentumswohnung veräußert; das gilt auch, wenn das veräußerte Gebäude, die veräußerte Eigentumswohnung oder der veräußerte Anteil dem Ehegatten des Steuerpflichtigen zuzurechnen war und bei den Ehegatten im Zeitpunkt der Anschaffung und im Zeitpunkt der Veräußerung die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 vorliegen;

3. nach einer früheren Veräußerung durch ihn wieder anschafft; das gilt auch, wenn das Gebäude, die Eigentumswohnung oder der Anteil im Zeitpunkt der früheren Veräußerung dem Ehegatten des Steuerpflichtigen zuzurechnen war und bei den Ehegatten die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 vorliegen.

1 (2) Absatz 1 gilt entsprechend für Herstellungskosten, die für Ausbauten und Erweiterungen an einem Einfamilienhaus, Zweifamilienhaus oder an einer Eigentumswohnung aufgewendet worden sind und der Ausbau oder die Erweiterung vor dem 1. Januar 1987 fertig gestellt worden ist, wenn das Einfamilienhaus, Zweifamilienhaus oder die Eigentumswohnung vor dem 1. Januar 1964 fertig gestellt und nicht nach 2 dem 31. Dezember 1976 angeschafft worden ist. Weitere Voraussetzung ist, dass das Gebäude oder die Eigentumswohnung im Inland belegen ist und die ausgebauten oder neu hergestellten Gebäudeteile zu mehr 3 als 80 Prozent Wohnzwecken dienen. Nach Ablauf des Zeitraums, in dem nach Satz 1 erhöhte Absetzungen vorgenommen werden können, ist der Restwert den Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Gebäudes oder dem an deren Stelle tretenden Wert hinzuzurechnen; die weiteren Absetzungen für Abnutzung sind einheitlich

- Seite 46 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

für das gesamte Gebäude nach dem sich hiernach ergebenden Betrag und dem für das Gebäude maßgebenden Prozentsatz zu bemessen.

1 (3) Der Bauherr kann erhöhte Absetzungen, die er im Jahr der Fertigstellung und in den zwei folgenden Jahren nicht ausgenutzt hat, bis zum Ende des dritten auf das Jahr der Fertigstellung folgenden Jahres nachholen. 2 Nachträgliche Herstellungskosten, die bis zum Ende des dritten auf das Jahr der Fertigstellung folgenden Jahres entstehen, können abweichend von § 7a Absatz 1 vom Jahr ihrer Entstehung an so behandelt werden, als wären 3 sie bereits im ersten Jahr des Begünstigungszeitraums entstanden. Die Sätze 1 und 2 gelten für den Erwerber eines Einfamilienhauses, eines Zweifamilienhauses oder einer Eigentumswohnung und bei Ausbauten und Erweiterungen im Sinne des Absatzes 2 entsprechend.

1 (4) Zum Gebäude gehörende Garagen sind ohne Rücksicht auf ihre tatsächliche Nutzung als Wohnzwecken dienend zu behandeln, soweit in ihnen nicht mehr als ein Personenkraftwagen für jede in dem Gebäude 2 befindliche Wohnung untergestellt werden kann. Räume für die Unterstellung weiterer Kraftwagen sind stets als nicht Wohnzwecken dienend zu behandeln.

1 (5) Erhöhte Absetzungen nach den Absätzen 1 und 2 kann der Steuerpflichtige nur für ein Einfamilienhaus oder für ein Zweifamilienhaus oder für eine Eigentumswohnung oder für den Ausbau oder die Erweiterung eines Einfamilienhauses, eines Zweifamilienhauses oder einer Eigentumswohnung in Anspruch nehmen. 2 Ehegatten, bei denen die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 vorliegen, können erhöhte Absetzungen nach den Absätzen 1 und 2 für insgesamt zwei der in Satz 1 bezeichneten Gebäude, Eigentumswohnungen, Ausbauten 3 oder Erweiterungen in Anspruch nehmen. Den erhöhten Absetzungen nach den Absätzen 1 und 2 stehen die erhöhten Absetzungen nach § 7b in der jeweiligen Fassung ab Inkrafttreten des Gesetzes vom 16. Juni 1964 (BGBl. I S. 353) und nach § 15 Absatz 1 bis 4 des Berlinförderungsgesetzes in der Fassung des Gesetzes vom 11. 4 Juli 1977 (BGBl. I S. 1213) gleich. Ist das Einfamilienhaus, das Zweifamilienhaus oder die Eigentumswohnung (Erstobjekt) dem Steuerpflichtigen nicht bis zum Ablauf des Begünstigungszeitraums zuzurechnen, so kann der Steuerpflichtige abweichend von den Sätzen 1 bis 3 erhöhte Absetzungen bei einem weiteren Einfamilienhaus, Zweifamilienhaus oder einer weiteren Eigentumswohnung im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 (Folgeobjekt) in Anspruch nehmen, wenn er das Folgeobjekt innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren vor und drei Jahren nach Ablauf des Veranlagungszeitraums, in dem ihm das Erstobjekt letztmals zugerechnet worden ist, anschafft oder herstellt; Entsprechendes gilt bei einem Ausbau oder einer Erweiterung eines Einfamilienhauses, 5 Zweifamilienhauses oder einer Eigentumswohnung. Im Fall des Satzes 4 ist der Begünstigungszeitraum für das Folgeobjekt um die Anzahl der Veranlagungszeiträume zu kürzen, in denen das Erstobjekt dem Steuerpflichtigen zugerechnet worden ist; hat der Steuerpflichtige das Folgeobjekt in einem Veranlagungszeitraum, in dem ihm das Erstobjekt noch zuzurechnen ist, hergestellt oder angeschafft oder einen Ausbau oder eine Erweiterung vorgenommen, so beginnt der Begünstigungszeitraum für das Folgeobjekt abweichend von Absatz 1 mit Ablauf des Veranlagungszeitraums, in dem das Erstobjekt dem Steuerpflichtigen letztmals zugerechnet worden ist.

1 (6) Ist ein Einfamilienhaus, ein Zweifamilienhaus oder eine Eigentumswohnung mehreren Steuerpflichtigen zuzurechnen, so ist Absatz 5 mit der Maßgabe anzuwenden, dass der Anteil des Steuerpflichtigen an einem dieser Gebäude oder an einer Eigentumswohnung, einem Einfamilienhaus, einem Zweifamilienhaus oder einer Eigentumswohnung gleichsteht; Entsprechendes gilt bei dem Ausbau oder der Erweiterung von Einfamilienhäusern, Zweifamilienhäusern oder Eigentumswohnungen, die mehreren Steuerpflichtigen 2 zuzurechnen sind. Satz 1 ist nicht anzuwenden, wenn ein Einfamilienhaus, ein Zweifamilienhaus oder eine Eigentumswohnung ausschließlich dem Steuerpflichtigen und seinem Ehegatten zuzurechnen ist und bei den Ehegatten die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 vorliegen.

(7) Der Bauherr von Kaufeigenheimen, Trägerkleinsiedlungen und Kaufeigentumswohnungen kann abweichend von Absatz 5 für alle von ihm vor dem 1. Januar 1987 erstellten Kaufeigenheime, Trägerkleinsiedlungen und Kaufeigentumswohnungen im Jahr der Fertigstellung und im folgenden Jahr erhöhte Absetzungen bis zu jeweils 5 Prozent vornehmen.

(8) Führt eine nach § 7c begünstigte Baumaßnahme dazu, dass das bisher begünstigte Objekt kein Einfamilienhaus, Zweifamilienhaus und keine Eigentumswohnung mehr ist, kann der Steuerpflichtige die erhöhten Absetzungen nach den Absätzen 1 und 2 bei Vorliegen der übrigen Voraussetzungen für den restlichen Begünstigungszeitraum unter Einbeziehung der Herstellungskosten für die Baumaßnahme nach § 7c in Anspruch nehmen, soweit er diese Herstellungskosten nicht in die Bemessungsgrundlage nach § 7c einbezogen hat.

- Seite 47 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 7c Erhöhte Absetzungen für Baumaßnahmen an Gebäuden zur Schaffung neuer Mietwohnungen

(1) Bei Wohnungen im Sinne des Absatzes 2, die durch Baumaßnahmen an Gebäuden im Inland hergestellt worden sind, können abweichend von § 7 Absatz 4 und 5 im Jahr der Fertigstellung und in den folgenden vier Jahren Absetzungen jeweils bis zu 20 Prozent der Bemessungsgrundlage vorgenommen werden.

(2) Begünstigt sind Wohnungen, 1. für die der Bauantrag nach dem 2. Oktober 1989 gestellt worden ist oder, falls ein Bauantrag nicht erforderlich ist, mit deren Herstellung nach diesem Zeitpunkt begonnen worden ist,

2. die vor dem 1. Januar 1996 fertiggestellt worden sind und

3. für die keine Mittel aus öffentlichen Haushalten unmittelbar oder mittelbar gewährt werden.

1 (3) Bemessungsgrundlage sind die Aufwendungen, die dem Steuerpflichtigen durch die Baumaßnahme 2 entstanden sind, höchstens jedoch 60 000 Deutsche Mark je Wohnung. Sind durch die Baumaßnahmen Gebäudeteile hergestellt worden, die selbständige unbewegliche Wirtschaftsgüter sind, gilt für die Herstellungskosten, für die keine Absetzungen nach Absatz 1 vorgenommen werden, § 7 Absatz 4; § 7b Absatz 8 bleibt unberührt.

(4) Die erhöhten Absetzungen können nur in Anspruch genommen werden, wenn die Wohnung vom Zeitpunkt der Fertigstellung bis zum Ende des Begünstigungszeitraums fremden Wohnzwecken dient.

1 (5) Nach Ablauf des Begünstigungszeitraums ist ein Restwert den Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Gebäudes oder dem an deren Stelle tretenden Wert hinzuzurechnen; die weiteren Absetzungen für Abnutzung sind einheitlich für das gesamte Gebäude nach dem sich hiernach ergebenden Betrag und dem für das 2 Gebäude maßgebenden Prozentsatz zu bemessen. Satz 1 ist auf Gebäudeteile, die selbständige unbewegliche Wirtschaftsgüter sind, und auf Eigentumswohnungen entsprechend anzuwenden.

§ 7d Erhöhte Absetzungen für Wirtschaftsgüter, die dem Umweltschutz dienen

1 (1) Bei abnutzbaren beweglichen und unbeweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, bei denen die Voraussetzungen des Absatzes 2 vorliegen und die nach dem 31. Dezember 1974 und vor dem 1. Januar 1991 angeschafft oder hergestellt worden sind, können abweichend von § 7 im Wirtschaftsjahr der Anschaffung oder Herstellung bis zu 60 Prozent und in den folgenden Wirtschaftsjahren bis zur vollen Absetzung jeweils bis zu 10 2 Prozent der Anschaffungs- oder Herstellungskosten abgesetzt werden. Nicht in Anspruch genommene erhöhte 3 Absetzungen können nachgeholt werden. Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten, die vor dem 1. Januar 1991 entstanden sind, können abweichend von § 7a Absatz 1 so behandelt werden, als wären sie im Wirtschaftsjahr der Anschaffung oder Herstellung entstanden.

(2) Die erhöhten Absetzungen nach Absatz 1 können nur in Anspruch genommen werden, wenn 1. die Wirtschaftsgüter in einem im Inland belegenen Betrieb des Steuerpflichtigen unmittelbar und zu mehr als 70 Prozent dem Umweltschutz dienen und

2. die von der Landesregierung bestimmte Stelle bescheinigt, dass a) die Wirtschaftsgüter zu dem in Nummer 1 bezeichneten Zweck bestimmt und geeignet sind und

b) die Anschaffung oder Herstellung der Wirtschaftsgüter im öffentlichen Interesse erforderlich ist.

1 (3) Die Wirtschaftsgüter dienen dem Umweltschutz, wenn sie dazu verwendet werden,

1. a) den Anfall von Abwasser oder

b) Schädigungen durch Abwasser oder

c) Verunreinigungen der Gewässer durch andere Stoffe als Abwasser oder

d) Verunreinigungen der Luft oder

e) Lärm oder Erschütterungen

- Seite 48 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

zu verhindern, zu beseitigen oder zu verringern oder

2. Abfälle nach den Grundsätzen des Abfallbeseitigungsgesetzes zu beseitigen.

2 Die Anwendung des Satzes 1 ist nicht dadurch ausgeschlossen, dass die Wirtschaftsgüter zugleich für Zwecke des innerbetrieblichen Umweltschutzes verwendet werden.

1 (4) Die Absätze 1 bis 3 sind auf nach dem 31. Dezember 1974 und vor dem 1. Januar 1991 entstehende nachträgliche Herstellungskosten bei Wirtschaftsgütern, die dem Umweltschutz dienen und die vor dem 1. Januar 1975 angeschafft oder hergestellt worden sind, mit der Maßgabe entsprechend anzuwenden, dass im Wirtschaftsjahr der Fertigstellung der nachträglichen Herstellungsarbeiten erhöhte Absetzungen bis zur 2 vollen Höhe der nachträglichen Herstellungskosten vorgenommen werden können. Das Gleiche gilt, wenn bei Wirtschaftsgütern, die nicht dem Umweltschutz dienen, nachträgliche Herstellungskosten nach dem 31. Dezember 1974 und vor dem 1. Januar 1991 dadurch entstehen, dass ausschließlich aus Gründen des Umweltschutzes Veränderungen vorgenommen werden.

1 (5) Die erhöhten Absetzungen nach Absatz 1 können bereits für Anzahlungen auf Anschaffungskosten und für 2 Teilherstellungskosten in Anspruch genommen werden. § 7a Absatz 2 ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass die Summe der erhöhten Absetzungen 60 Prozent der bis zum Ende des jeweiligen Wirtschaftsjahres insgesamt 3 aufgewendeten Anzahlungen oder Teilherstellungskosten nicht übersteigen darf. Satz 1 gilt in den Fällen des Absatzes 4 sinngemäß.

(6) Die erhöhten Absetzungen nach den Absätzen 1 bis 5 werden unter der Bedingung gewährt, dass die Voraussetzung des Absatzes 2 Nummer 1 1. in den Fällen des Absatzes 1 mindestens fünf Jahre nach der Anschaffung oder Herstellung der Wirtschaftsgüter,

2. in den Fällen des Absatzes 4 Satz 1 mindestens fünf Jahre nach Beendigung der nachträglichen Herstellungsarbeiten

erfüllt wird.

1 (7) Steuerpflichtige, die nach dem 31. Dezember 1974 und vor dem 1. Januar 1991 durch Hingabe eines Zuschusses zur Finanzierung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten von abnutzbaren Wirtschaftsgütern im Sinne des Absatzes 2 ein Recht auf Mitbenutzung dieser Wirtschaftsgüter erwerben, können bei diesem Recht 2 abweichend von § 7 erhöhte Absetzungen nach Maßgabe des Absatzes 1 oder 4 Satz 1 vornehmen. Die erhöhten Absetzungen können nur in Anspruch genommen werden, wenn der Empfänger 1. den Zuschuss unverzüglich und unmittelbar zur Finanzierung der Anschaffung oder Herstellung der Wirtschaftsgüter oder der nachträglichen Herstellungsarbeiten bei den Wirtschaftsgütern verwendet und

2. dem Steuerpflichtigen bestätigt, dass die Voraussetzung der Nummer 1 vorliegt und dass für die Wirtschaftsgüter oder die nachträglichen Herstellungsarbeiten eine Bescheinigung nach Absatz 2 Nummer 2 erteilt ist.

3 Absatz 6 gilt sinngemäß.

1 (8) Die erhöhten Absetzungen nach den Absätzen 1 bis 7 können nicht für Wirtschaftsgüter in Anspruch genommen werden, die in Betrieben oder Betriebsstätten verwendet werden, die in den letzten zwei Jahren vor dem Beginn des Kalenderjahres, in dem das Wirtschaftsgut angeschafft oder hergestellt worden ist, errichtet 2 worden sind. Die Verlagerung von Betrieben oder Betriebsstätten gilt nicht als Errichtung im Sinne des Satzes 1, wenn die in Absatz 2 Nummer 2 bezeichnete Behörde bestätigt, dass die Verlagerung im öffentlichen Interesse aus Gründen des Umweltschutzes erforderlich ist.

§ 7e (weggefallen)

-

§ 7f Bewertungsfreiheit für abnutzbare Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens privater Krankenhäuser

(1) Steuerpflichtige, die im Inland ein privates Krankenhaus betreiben, können unter den Voraussetzungen des Absatzes 2 bei abnutzbaren Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die dem Betrieb dieses Krankenhauses

- Seite 49 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

dienen, im Jahr der Anschaffung oder Herstellung und in den vier folgenden Jahren Sonderabschreibungen vornehmen, und zwar 1. bei beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens bis zur Höhe von insgesamt 50 Prozent,

2. bei unbeweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens bis zur Höhe von insgesamt 30 Prozent

der Anschaffungs- oder Herstellungskosten.

(2) Die Abschreibungen nach Absatz 1 können nur in Anspruch genommen werden, wenn bei dem privaten Krankenhaus im Jahr der Anschaffung oder Herstellung der Wirtschaftsgüter und im Jahr der Inanspruchnahme der Abschreibungen die in § 67 Absatz 1 oder 2 der Abgabenordnung bezeichneten Voraussetzungen erfüllt sind.

(3) Die Abschreibungen nach Absatz 1 können bereits für Anzahlungen auf Anschaffungskosten und für Teilherstellungskosten in Anspruch genommen werden.

1 (4) Die Abschreibungen nach den Absätzen 1 und 3 können nur für Wirtschaftsgüter in Anspruch genommen 2 werden, die der Steuerpflichtige vor dem 1. Januar 1996 bestellt oder herzustellen begonnen hat. Als Beginn der Herstellung gilt bei Baumaßnahmen, für die eine Baugenehmigung erforderlich ist, der Zeitpunkt, in dem der Bauantrag gestellt worden ist.

§ 7g Investitionsabzugsbeträge und Sonderabschreibungen zur Förderung kleiner und mittlerer Betriebe

1 (1) Steuerpflichtige können für die künftige Anschaffung oder Herstellung eines abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsguts des Anlagevermögens bis zu 40 Prozent der voraussichtlichen Anschaffungs- oder 2 Herstellungskosten gewinnmindernd abziehen (Investitionsabzugsbetrag). Der Investitionsabzugsbetrag kann nur in Anspruch genommen werden, wenn 1. der Betrieb am Schluss des Wirtschaftsjahres, in dem der Abzug vorgenommen wird, die folgenden Größenmerkmale nicht überschreitet: a) bei Gewerbebetrieben oder der selbständigen Arbeit dienenden Betrieben, die ihren Gewinn nach § 4 Absatz 1 oder § 5 ermitteln, ein Betriebsvermögen von 235 000 Euro;

b) bei Betrieben der Land- und Forstwirtschaft einen Wirtschaftswert oder einen Ersatzwirtschaftswert von 125 000 Euro oder

c) bei Betrieben im Sinne der Buchstaben a und b, die ihren Gewinn nach § 4 Absatz 3 ermitteln, ohne Berücksichtigung des Investitionsabzugsbetrags einen Gewinn von 100 000 Euro;

2. der Steuerpflichtige beabsichtigt, das begünstigte Wirtschaftsgut voraussichtlich a) in den dem Wirtschaftsjahr des Abzugs folgenden drei Wirtschaftsjahren anzuschaffen oder herzustellen;

b) mindestens bis zum Ende des dem Wirtschaftsjahr der Anschaffung oder Herstellung folgenden Wirtschaftsjahres in einer inländischen Betriebsstätte des Betriebs ausschließlich oder fast ausschließlich betrieblich zu nutzen und

3. der Steuerpflichtige das begünstigte Wirtschaftsgut in den beim Finanzamt einzureichenden Unterlagen seiner Funktion nach benennt und die Höhe der voraussichtlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten angibt.

3 Abzugsbeträge können auch dann in Anspruch genommen werden, wenn dadurch ein Verlust entsteht oder 4 sich erhöht. Die Summe der Beträge, die im Wirtschaftsjahr des Abzugs und in den drei vorangegangenen Wirtschaftsjahren nach Satz 1 insgesamt abgezogen und nicht nach Absatz 2 hinzugerechnet oder nach Absatz 3 oder 4 rückgängig gemacht wurden, darf je Betrieb 200 000 Euro nicht übersteigen.

1 (2) Im Wirtschaftsjahr der Anschaffung oder Herstellung des begünstigten Wirtschaftsguts ist der für dieses Wirtschaftsgut in Anspruch genommene Investitionsabzugsbetrag in Höhe von 40 Prozent der Anschaffungs- oder Herstellungskosten gewinnerhöhend hinzuzurechnen; die Hinzurechnung darf den nach Absatz 1 abgezogenen 2 Betrag nicht übersteigen. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Wirtschaftsguts können in dem in Satz 1 genannten Wirtschaftsjahr um bis zu 40 Prozent, höchstens jedoch um die Hinzurechnung nach Satz 1, gewinnmindernd herabgesetzt werden; die Bemessungsgrundlage für die Absetzungen für Abnutzung, erhöhten Absetzungen und Sonderabschreibungen sowie die Anschaffungs- oder Herstellungskosten im Sinne von § 6 Absatz 2 und 2a verringern sich entsprechend.

- Seite 50 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (3) Soweit der Investitionsabzugsbetrag nicht bis zum Ende des dritten auf das Wirtschaftsjahr des Abzugs folgenden Wirtschaftsjahres nach Absatz 2 hinzugerechnet wurde, ist der Abzug nach Absatz 1 rückgängig zu 2 machen. Wurde der Gewinn des maßgebenden Wirtschaftsjahres bereits einer Steuerfestsetzung oder einer gesonderten Feststellung zugrunde gelegt, ist der entsprechende Steuer- oder Feststellungsbescheid insoweit 3 zu ändern. Das gilt auch dann, wenn der Steuer- oder Feststellungsbescheid bestandskräftig geworden ist; die Festsetzungsfrist endet insoweit nicht, bevor die Festsetzungsfrist für den Veranlagungszeitraum abgelaufen ist, in dem das dritte auf das Wirtschaftsjahr des Abzugs folgende Wirtschaftsjahr endet.

1 (4) Wird in den Fällen des Absatzes 2 das Wirtschaftsgut nicht bis zum Ende des dem Wirtschaftsjahr der Anschaffung oder Herstellung folgenden Wirtschaftsjahres in einer inländischen Betriebsstätte des Betriebs ausschließlich oder fast ausschließlich betrieblich genutzt, sind der Abzug nach Absatz 1 sowie die Herabsetzung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten, die Verringerung der Bemessungsgrundlage und die Hinzurechnung 2 nach Absatz 2 rückgängig zu machen. Wurden die Gewinne der maßgebenden Wirtschaftsjahre bereits Steuerfestsetzungen oder gesonderten Feststellungen zugrunde gelegt, sind die entsprechenden Steuer- oder 3 Feststellungsbescheide insoweit zu ändern. Das gilt auch dann, wenn die Steuer- oder Feststellungsbescheide bestandskräftig geworden sind; die Festsetzungsfristen enden insoweit nicht, bevor die Festsetzungsfrist für den Veranlagungszeitraum abgelaufen ist, in dem die Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 2 Nummer 2 Buchstabe b 4 erstmals nicht mehr vorliegen. § 233a Absatz 2a der Abgabenordnung ist nicht anzuwenden.

(5) Bei abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens können unter den Voraussetzungen des Absatzes 6 im Jahr der Anschaffung oder Herstellung und in den vier folgenden Jahren neben den Absetzungen für Abnutzung nach § 7 Absatz 1 oder Absatz 2 Sonderabschreibungen bis zu insgesamt 20 Prozent der Anschaffungs- oder Herstellungskosten in Anspruch genommen werden.

(6) Die Sonderabschreibungen nach Absatz 5 können nur in Anspruch genommen werden, wenn 1. der Betrieb zum Schluss des Wirtschaftsjahres, das der Anschaffung oder Herstellung vorangeht, die Größenmerkmale des Absatzes 1 Satz 2 Nummer 1 nicht überschreitet, und

2. das Wirtschaftsgut im Jahr der Anschaffung oder Herstellung und im darauf folgenden Wirtschaftsjahr in einer inländischen Betriebsstätte des Betriebs des Steuerpflichtigen ausschließlich oder fast ausschließlich betrieblich genutzt wird; Absatz 4 gilt entsprechend.

(7) Bei Personengesellschaften und Gemeinschaften sind die Absätze 1 bis 6 mit der Maßgabe anzuwenden, dass an die Stelle des Steuerpflichtigen die Gesellschaft oder die Gemeinschaft tritt.

Fußnote

(+++ § 7g: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 23 +++)

§ 7h Erhöhte Absetzungen bei Gebäuden in Sanierungsgebieten und städtebaulichen Entwicklungsbereichen

1 (1) Bei einem im Inland belegenen Gebäude in einem förmlich festgelegten Sanierungsgebiet oder städtebaulichen Entwicklungsbereich kann der Steuerpflichtige abweichend von § 7 Absatz 4 und 5 im Jahr der Herstellung und in den folgenden sieben Jahren jeweils bis zu 9 Prozent und in den folgenden vier Jahren jeweils bis zu 7 Prozent der Herstellungskosten für Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen im Sinne 2 des § 177 des Baugesetzbuchs absetzen. Satz 1 ist entsprechend anzuwenden auf Herstellungskosten für Maßnahmen, die der Erhaltung, Erneuerung und funktionsgerechten Verwendung eines Gebäudes im Sinne des Satzes 1 dienen, das wegen seiner geschichtlichen, künstlerischen oder städtebaulichen Bedeutung erhalten bleiben soll, und zu deren Durchführung sich der Eigentümer neben bestimmten Modernisierungsmaßnahmen 3 gegenüber der Gemeinde verpflichtet hat. Der Steuerpflichtige kann die erhöhten Absetzungen im Jahr des Abschlusses der Maßnahme und in den folgenden elf Jahren auch für Anschaffungskosten in Anspruch nehmen, die auf Maßnahmen im Sinne der Sätze 1 und 2 entfallen, soweit diese nach dem rechtswirksamen Abschluss eines obligatorischen Erwerbsvertrags oder eines gleichstehenden Rechtsakts durchgeführt worden 4 sind. Die erhöhten Absetzungen können nur in Anspruch genommen werden, soweit die Herstellungs- oder Anschaffungskosten durch Zuschüsse aus Sanierungs- oder Entwicklungsförderungsmitteln nicht gedeckt sind. 5 Nach Ablauf des Begünstigungszeitraums ist ein Restwert den Herstellungs- oder Anschaffungskosten des Gebäudes oder dem an deren Stelle tretenden Wert hinzuzurechnen; die weiteren Absetzungen für Abnutzung

- Seite 51 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

sind einheitlich für das gesamte Gebäude nach dem sich hiernach ergebenden Betrag und dem für das Gebäude maßgebenden Prozentsatz zu bemessen.

1 (2) Der Steuerpflichtige kann die erhöhten Absetzungen nur in Anspruch nehmen, wenn er durch eine Bescheinigung der zuständigen Gemeindebehörde die Voraussetzungen des Absatzes 1 für das Gebäude und 2 die Maßnahmen nachweist. Sind ihm Zuschüsse aus Sanierungs- oder Entwicklungsförderungsmitteln gewährt worden, so hat die Bescheinigung auch deren Höhe zu enthalten; werden ihm solche Zuschüsse nach Ausstellung der Bescheinigung gewährt, so ist diese entsprechend zu ändern.

(3) Die Absätze 1 und 2 sind auf Gebäudeteile, die selbständige unbewegliche Wirtschaftsgüter sind, sowie auf Eigentumswohnungen und auf im Teileigentum stehende Räume entsprechend anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 7h: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 23a +++)

§ 7i Erhöhte Absetzungen bei Baudenkmalen

1 (1) Bei einem im Inland belegenen Gebäude, das nach den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften ein Baudenkmal ist, kann der Steuerpflichtige abweichend von § 7 Absatz 4 und 5 im Jahr der Herstellung und in den folgenden sieben Jahren jeweils bis zu 9 Prozent und in den folgenden vier Jahren jeweils bis zu 7 Prozent der Herstellungskosten für Baumaßnahmen, die nach Art und Umfang zur Erhaltung des Gebäudes 2 als Baudenkmal oder zu seiner sinnvollen Nutzung erforderlich sind, absetzen. Eine sinnvolle Nutzung ist nur anzunehmen, wenn das Gebäude in der Weise genutzt wird, dass die Erhaltung der schützenswerten Substanz 3 des Gebäudes auf die Dauer gewährleistet ist. Bei einem im Inland belegenen Gebäudeteil, das nach den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften ein Baudenkmal ist, sind die Sätze 1 und 2 entsprechend anzuwenden. 4 Bei einem im Inland belegenen Gebäude oder Gebäudeteil, das für sich allein nicht die Voraussetzungen für ein Baudenkmal erfüllt, aber Teil einer Gebäudegruppe oder Gesamtanlage ist, die nach den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften als Einheit geschützt ist, kann der Steuerpflichtige die erhöhten Absetzungen von den Herstellungskosten für Baumaßnahmen vornehmen, die nach Art und Umfang zur Erhaltung des schützenswerten äußeren Erscheinungsbildes der Gebäudegruppe oder Gesamtanlage erforderlich sind. 5 Der Steuerpflichtige kann die erhöhten Absetzungen im Jahr des Abschlusses der Baumaßnahme und in den folgenden elf Jahren auch für Anschaffungskosten in Anspruch nehmen, die auf Baumaßnahmen im Sinne der Sätze 1 bis 4 entfallen, soweit diese nach dem rechtswirksamen Abschluss eines obligatorischen Erwerbsvertrags 6 oder eines gleichstehenden Rechtsakts durchgeführt worden sind. Die Baumaßnahmen müssen in Abstimmung 7 mit der in Absatz 2 bezeichneten Stelle durchgeführt worden sein. Die erhöhten Absetzungen können nur in Anspruch genommen werden, soweit die Herstellungs- oder Anschaffungskosten nicht durch Zuschüsse aus 8 öffentlichen Kassen gedeckt sind. § 7h Absatz 1 Satz 5 ist entsprechend anzuwenden.

1 (2) Der Steuerpflichtige kann die erhöhten Absetzungen nur in Anspruch nehmen, wenn er durch eine Bescheinigung der nach Landesrecht zuständigen oder von der Landesregierung bestimmten Stelle die Voraussetzungen des Absatzes 1 für das Gebäude oder Gebäudeteil und für die Erforderlichkeit der 2 Aufwendungen nachweist. Hat eine der für Denkmalschutz oder Denkmalpflege zuständigen Behörden ihm Zuschüsse gewährt, so hat die Bescheinigung auch deren Höhe zu enthalten; werden ihm solche Zuschüsse nach Ausstellung der Bescheinigung gewährt, so ist diese entsprechend zu ändern.

(3) § 7h Absatz 3 ist entsprechend anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 7i: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 23b +++)

§ 7k Erhöhte Absetzungen für Wohnungen mit Sozialbindung

1 (1) Bei Wohnungen im Sinne des Absatzes 2 können abweichend von § 7 Absatz 4 und 5 im Jahr der Fertigstellung und in den folgenden vier Jahren jeweils bis zu 10 Prozent und in den folgenden fünf Jahren jeweils 2 bis zu 7 Prozent der Herstellungskosten oder Anschaffungskosten abgesetzt werden. Im Fall der Anschaffung ist Satz 1 nur anzuwenden, wenn der Hersteller für die veräußerte Wohnung weder Absetzungen für Abnutzung nach § 7 Absatz 5 vorgenommen noch erhöhte Absetzungen oder Sonderabschreibungen in Anspruch genommen hat.

- Seite 52 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3 1 Nach Ablauf dieser zehn Jahre sind als Absetzungen für Abnutzung bis zur vollen Absetzung jährlich 3 /3 Prozent des Restwerts abzuziehen; § 7 Absatz 4 Satz 2 gilt entsprechend.

(2) Begünstigt sind Wohnungen im Inland,

1. a) für die der Bauantrag nach dem 28. Februar 1989 gestellt worden ist und die vom Steuerpflichtigen hergestellt worden sind oder

b) die vom Steuerpflichtigen nach dem 28. Februar 1989 auf Grund eines nach diesem Zeitpunkt rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen Vertrages bis zum Ende des Jahres der Fertigstellung angeschafft worden sind,

2. die vor dem 1. Januar 1996 fertiggestellt worden sind,

3. für die keine Mittel aus öffentlichen Haushalten unmittelbar oder mittelbar gewährt werden,

4. die im Jahr der Anschaffung oder Herstellung und in den folgenden neun Jahren (Verwendungszeitraum) dem Steuerpflichtigen zu fremden Wohnzwecken dienen und

5. für die der Steuerpflichtige für jedes Jahr des Verwendungszeitraums, in dem er die Wohnungen vermietet hat, durch eine Bescheinigung nachweist, dass die Voraussetzungen des Absatzes 3 vorliegen.

1 (3) Die Bescheinigung nach Absatz 2 Nummer 5 ist von der nach § 3 des Wohnungsbindungsgesetzes zuständigen Stelle, im Saarland von der durch die Landesregierung bestimmten Stelle (zuständigen Stelle), nach Ablauf des jeweiligen Jahres des Begünstigungszeitraums für Wohnungen zu erteilen,

1. a) die der Steuerpflichtige nur an Personen vermietet hat, für die aa) eine Bescheinigung über die Wohnberechtigung nach § 5 des Wohnungsbindungsgesetzes, im Saarland eine Mieteranerkennung, dass die Voraussetzungen des § 14 des Wohnungsbaugesetzes für das Saarland erfüllt sind, ausgestellt worden ist, oder

bb) eine Bescheinigung ausgestellt worden ist, dass sie die Voraussetzungen des § 88a Absatz 1 Buchstabe b des Zweiten Wohnungsbaugesetzes, im Saarland des § 51b Absatz 1 Buchstabe b des Wohnungsbaugesetzes für das Saarland, erfüllen,

und wenn die Größe der Wohnung die in dieser Bescheinigung angegebene Größe nicht übersteigt, oder

b) für die der Steuerpflichtige keinen Mieter im Sinne des Buchstabens a gefunden hat und für die ihm die zuständige Stelle nicht innerhalb von sechs Wochen nach seiner Anforderung einen solchen Mieter nachgewiesen hat,

und

2 2. bei denen die Höchstmiete nicht überschritten worden ist. Die Landesregierungen werden ermächtigt, die Höchstmiete in Anlehnung an die Beträge nach § 72 Absatz 3 des Zweiten Wohnungsbaugesetzes, im Saarland unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Wohnungsbaugesetzes für das Saarland durch 3 Rechtsverordnung festzusetzen. In der Rechtsverordnung ist eine Erhöhung der Mieten in Anlehnung an 4 die Erhöhung der Mieten im öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau zuzulassen. § 4 des Gesetzes zur Regelung der Miethöhe bleibt unberührt.

2 Bei Wohnungen, für die der Bauantrag nach dem 31. Dezember 1992 gestellt worden ist und die vom Steuerpflichtigen hergestellt worden sind oder die vom Steuerpflichtigen auf Grund eines nach dem 31. Dezember 1992 rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen Vertrages angeschafft worden sind, gilt Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a mit der Maßgabe, dass der Steuerpflichtige die Wohnungen nur an Personen vermietet hat, die im Jahr der Fertigstellung zu ihm in einem Dienstverhältnis gestanden haben, und ist Satz 1 Nummer 1 Buchstabe b nicht anzuwenden. 4. Überschuss der Einnahmen über die Werbungskosten

§ 8 Einnahmen

(1) Einnahmen sind alle Güter, die in Geld oder Geldeswert bestehen und dem Steuerpflichtigen im Rahmen einer der Einkunftsarten des § 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 bis 7 zufließen.

- Seite 53 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (2) Einnahmen, die nicht in Geld bestehen (Wohnung, Kost, Waren, Dienstleistungen und sonstige Sachbezüge), 2 sind mit den um übliche Preisnachlässe geminderten üblichen Endpreisen am Abgabeort anzusetzen. Für die private Nutzung eines betrieblichen Kraftfahrzeugs zu privaten Fahrten gilt § 6 Absatz 1 Nummer 4 Satz 3 2 entsprechend. Kann das Kraftfahrzeug auch für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte genutzt werden, erhöht sich der Wert in Satz 2 für jeden Kalendermonat um 0,03 Prozent des Listenpreises im Sinne des § 6 Absatz 1 Nummer 4 Satz 2 für jeden Kilometer der Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte. 4 Der Wert nach den Sätzen 2 und 3 kann mit dem auf die private Nutzung und die Nutzung zu Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte entfallenden Teil der gesamten Kraftfahrzeugaufwendungen angesetzt werden, wenn die durch das Kraftfahrzeug insgesamt entstehenden Aufwendungen durch Belege und das Verhältnis der privaten Fahrten und der Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte zu den übrigen Fahrten 5 durch ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch nachgewiesen werden. Die Nutzung des Kraftfahrzeugs zu einer Familienheimfahrt im Rahmen einer doppelten Haushaltsführung ist mit 0,002 Prozent des Listenpreises im Sinne des § 6 Absatz 1 Nummer 4 Satz 2 für jeden Kilometer der Entfernung zwischen dem Ort des eigenen Hausstands und dem Beschäftigungsort anzusetzen; dies gilt nicht, wenn für diese Fahrt ein Abzug von Werbungskosten 6 nach § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 5 Satz 3 und 4 in Betracht käme; Satz 4 ist sinngemäß anzuwenden. Bei Arbeitnehmern, für deren Sachbezüge durch Rechtsverordnung nach § 17 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 des Vierten 7 Buches Sozialgesetzbuch Werte bestimmt worden sind, sind diese Werte maßgebend. Die Werte nach Satz 6 sind auch bei Steuerpflichtigen anzusetzen, die nicht der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht unterliegen. 8 Die oberste Finanzbehörde eines Landes kann mit Zustimmung des Bundesministeriums der Finanzen für 9 weitere Sachbezüge der Arbeitnehmer Durchschnittswerte festsetzen. Sachbezüge, die nach Satz 1 zu bewerten sind, bleiben außer Ansatz, wenn die sich nach Anrechnung der vom Steuerpflichtigen gezahlten Entgelte ergebenden Vorteile insgesamt 44 Euro im Kalendermonat nicht übersteigen.

1 (3) Erhält ein Arbeitnehmer auf Grund seines Dienstverhältnisses Waren oder Dienstleistungen, die vom Arbeitgeber nicht überwiegend für den Bedarf seiner Arbeitnehmer hergestellt, vertrieben oder erbracht werden und deren Bezug nicht nach § 40 pauschal versteuert wird, so gelten als deren Werte abweichend von Absatz 2 die um 4 Prozent geminderten Endpreise, zu denen der Arbeitgeber oder der dem Abgabeort nächstansässige Abnehmer die Waren oder Dienstleistungen fremden Letztverbrauchern im allgemeinen Geschäftsverkehr 2 anbietet. Die sich nach Abzug der vom Arbeitnehmer gezahlten Entgelte ergebenden Vorteile sind steuerfrei, soweit sie aus dem Dienstverhältnis insgesamt 1 080 Euro im Kalenderjahr nicht übersteigen.

Fußnote

(+++ § 8: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 23c +++)

§ 9 Werbungskosten

1 2 (1) Werbungskosten sind Aufwendungen zur Erwerbung, Sicherung und Erhaltung der Einnahmen. Sie sind bei 3 der Einkunftsart abzuziehen, bei der sie erwachsen sind. Werbungskosten sind auch 1. Schuldzinsen und auf besonderen Verpflichtungsgründen beruhende Renten und dauernde Lasten, soweit 2 sie mit einer Einkunftsart in wirtschaftlichem Zusammenhang stehen. Bei Leibrenten kann nur der Anteil abgezogen werden, der sich nach § 22 Nummer 1 Satz 3 Buchstabe a Doppelbuchstabe bb ergibt;

2. Steuern vom Grundbesitz, sonstige öffentliche Abgaben und Versicherungsbeiträge, soweit solche Ausgaben sich auf Gebäude oder auf Gegenstände beziehen, die dem Steuerpflichtigen zur Einnahmeerzielung dienen;

3. Beiträge zu Berufsständen und sonstigen Berufsverbänden, deren Zweck nicht auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gerichtet ist;

4. Aufwendungen des Arbeitnehmers für die Wege zwischen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte. 2 Zur Abgeltung dieser Aufwendungen ist für jeden Arbeitstag, an dem der Arbeitnehmer die regelmäßige Arbeitsstätte aufsucht, eine Entfernungspauschale für jeden vollen Kilometer der Entfernung zwischen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte von 0,30 Euro anzusetzen, höchstens jedoch 4 500 Euro im Kalenderjahr; ein höherer Betrag als 4 500 Euro ist anzusetzen, soweit der Arbeitnehmer einen eigenen 3 oder ihm zur Nutzung überlassenen Kraftwagen benutzt. Die Entfernungspauschale gilt nicht für 4 Flugstrecken und Strecken mit steuerfreier Sammelbeförderung nach § 3 Nummer 32. Für die Bestimmung der Entfernung ist die kürzeste Straßenverbindung zwischen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte maßgebend; eine andere als die kürzeste Straßenverbindung kann zugrunde gelegt werden, wenn diese

- Seite 54 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

offensichtlich verkehrsgünstiger ist und vom Arbeitnehmer regelmäßig für die Wege zwischen Wohnung und 5 regelmäßiger Arbeitsstätte benutzt wird. Nach § 8 Absatz 3 steuerfreie Sachbezüge für Fahrten zwischen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte mindern den nach Satz 2 abziehbaren Betrag; ist der Arbeitgeber selbst der Verkehrsträger, ist der Preis anzusetzen, den ein dritter Arbeitgeber an den Verkehrsträger zu 6 entrichten hätte. Hat ein Arbeitnehmer mehrere Wohnungen, so sind die Wege von einer Wohnung, die nicht der regelmäßigen Arbeitsstätte am nächsten liegt, nur zu berücksichtigen, wenn sie den Mittelpunkt der Lebensinteressen des Arbeitnehmers bildet und nicht nur gelegentlich aufgesucht wird;

5. notwendige Mehraufwendungen, die einem Arbeitnehmer wegen einer aus beruflichem Anlass begründeten doppelten Haushaltsführung entstehen, und zwar unabhängig davon, aus welchen Gründen die 2 doppelte Haushaltsführung beibehalten wird. Eine doppelte Haushaltsführung liegt nur vor, wenn der Arbeitnehmer außerhalb des Ortes, in dem er einen eigenen Hausstand unterhält, beschäftigt ist und 3 auch am Beschäftigungsort wohnt. Aufwendungen für die Wege vom Beschäftigungsort zum Ort des eigenen Hausstands und zurück (Familienheimfahrten) können jeweils nur für eine Familienheimfahrt 4 wöchentlich abgezogen werden. Zur Abgeltung der Aufwendungen für eine Familienheimfahrt ist eine Entfernungspauschale von 0,30 Euro für jeden vollen Kilometer der Entfernung zwischen dem Ort des 5 eigenen Hausstands und dem Beschäftigungsort anzusetzen. Nummer 4 Satz 3 bis 5 ist entsprechend 6 anzuwenden. Aufwendungen für Familienheimfahrten mit einem dem Steuerpflichtigen im Rahmen einer Einkunftsart überlassenen Kraftfahrzeug werden nicht berücksichtigt;

2 6. Aufwendungen für Arbeitsmittel, zum Beispiel für Werkzeuge und typische Berufskleidung. Nummer 7 bleibt unberührt;

2 7. Absetzungen für Abnutzung und für Substanzverringerung und erhöhte Absetzungen. § 6 Absatz 2 Satz 1 bis 3 ist in Fällen der Anschaffung oder Herstellung von Wirtschaftsgütern entsprechend anzuwenden.

1 (2) Durch die Entfernungspauschalen sind sämtliche Aufwendungen abgegolten, die durch die Wege zwischen 2 Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte und durch die Familienheimfahrten veranlasst sind. Aufwendungen für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel können angesetzt werden, soweit sie den im Kalenderjahr insgesamt 3 als Entfernungspauschale abziehbaren Betrag übersteigen. Behinderte Menschen, 1. deren Grad der Behinderung mindestens 70 beträgt,

2. deren Grad der Behinderung weniger als 70, aber mindestens 50 beträgt und die in ihrer Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr erheblich beeinträchtigt sind,

können anstelle der Entfernungspauschalen die tatsächlichen Aufwendungen für die Wege zwischen Wohnung 4 und regelmäßiger Arbeitsstätte und für die Familienheimfahrten ansetzen. Die Voraussetzungen der Nummern 1 und 2 sind durch amtliche Unterlagen nachzuweisen.

(3) Absatz 1 Satz 3 Nummer 4 und 5 und Absatz 2 gelten bei den Einkunftsarten im Sinne des § 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 5 bis 7 entsprechend.

(4) (weggefallen)

1 2 (5) § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 1 bis 5, 6b bis 8a, 10, 12 und Absatz 6 gilt sinngemäß. § 6 Absatz 1 Nummer 1a gilt entsprechend.

(6) Aufwendungen des Steuerpflichtigen für seine erstmalige Berufsausbildung oder für ein Erststudium, das zugleich eine Erstausbildung vermittelt, sind keine Werbungskosten, wenn diese Berufsausbildung oder dieses Erststudium nicht im Rahmen eines Dienstverhältnisses stattfinden.

Fußnote

(+++ § 9: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 12, 23d +++)

§ 9a Pauschbeträge für Werbungskosten

1 Für Werbungskosten sind bei der Ermittlung der Einkünfte die folgenden Pauschbeträge abzuziehen, wenn nicht höhere Werbungskosten nachgewiesen werden:

1. a) von den Einnahmen aus nichtselbständiger Arbeit vorbehaltlich Buchstabe b:

- Seite 55 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

ein Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1 000 Euro;

b) von den Einnahmen aus nichtselbständiger Arbeit, soweit es sich um Versorgungsbezüge im Sinne des § 19 Absatz 2 handelt: ein Pauschbetrag von 102 Euro;

2. (weggefallen)

3. von den Einnahmen im Sinne des § 22 Nummer 1, 1a, 1b, 1c und 5: ein Pauschbetrag von insgesamt 102 Euro.

2 Der Pauschbetrag nach Satz 1 Nummer 1 Buchstabe b darf nur bis zur Höhe der um den Versorgungsfreibetrag einschließlich des Zuschlags zum Versorgungsfreibetrag (§ 19 Absatz 2) geminderten Einnahmen, die Pauschbeträge nach Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a und Nummer 3 dürfen nur bis zur Höhe der Einnahmen abgezogen werden.

Fußnote

(+++ § 9a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 23e u. § 52a Abs. 6 +++) 4a. Umsatzsteuerrechtlicher Vorsteuerabzug

§ 9b

(1) Der Vorsteuerbetrag nach § 15 des Umsatzsteuergesetzes gehört, soweit er bei der Umsatzsteuer abgezogen werden kann, nicht zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Wirtschaftsguts, auf dessen Anschaffung oder Herstellung er entfällt.

(2) Wird der Vorsteuerabzug nach § 15a des Umsatzsteuergesetzes berichtigt, so sind die Mehrbeträge als Betriebseinnahmen oder Einnahmen, die Minderbeträge als Betriebsausgaben oder Werbungskosten zu behandeln; die Anschaffungs- oder Herstellungskosten bleiben unberührt. 5. Sonderausgaben

§ 10

(1) Sonderausgaben sind die folgenden Aufwendungen, wenn sie weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind oder wie Betriebsausgaben oder Werbungskosten behandelt werden: 1. Unterhaltsleistungen an den geschiedenen oder dauernd getrennt lebenden unbeschränkt einkommensteuerpflichtigen Ehegatten, wenn der Geber dies mit Zustimmung des Empfängers beantragt, 2 bis zu 13 805 Euro im Kalenderjahr. Der Höchstbetrag nach Satz 1 erhöht sich um den Betrag der im jeweiligen Veranlagungszeitraum nach Absatz 1 Nummer 3 für die Absicherung des geschiedenen oder dauernd getrennt lebenden unbeschränkt einkommensteuerpflichtigen Ehegatten aufgewandten Beiträge. 3 4 Der Antrag kann jeweils nur für ein Kalenderjahr gestellt und nicht zurückgenommen werden. Die Zustimmung ist mit Ausnahme der nach § 894 Absatz 1 der Zivilprozessordnung als erteilt geltenden bis 5 auf Widerruf wirksam. Der Widerruf ist vor Beginn des Kalenderjahres, für das die Zustimmung erstmals 6 nicht gelten soll, gegenüber dem Finanzamt zu erklären. Die Sätze 1 bis 5 gelten für Fälle der Nichtigkeit oder der Aufhebung der Ehe entsprechend;

1a. auf besonderen Verpflichtungsgründen beruhende, lebenslange und wiederkehrende Versorgungsleistungen, die nicht mit Einkünften in wirtschaftlichem Zusammenhang stehen, die bei der Veranlagung außer Betracht bleiben, wenn der Empfänger unbeschränkt einkommensteuerpflichtig ist. 2 Dies gilt nur für a) Versorgungsleistungen im Zusammenhang mit der Übertragung eines Mitunternehmeranteils an einer Personengesellschaft, die eine Tätigkeit im Sinne der §§ 13, 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 oder des § 18 Absatz 1 ausübt,

b) Versorgungsleistungen im Zusammenhang mit der Übertragung eines Betriebs oder Teilbetriebs, sowie

- Seite 56 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

c) Versorgungsleistungen im Zusammenhang mit der Übertragung eines mindestens 50 Prozent betragenden Anteils an einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, wenn der Übergeber als Geschäftsführer tätig war und der Übernehmer diese Tätigkeit nach der Übertragung übernimmt.

3 Satz 2 gilt auch für den Teil der Versorgungsleistungen, der auf den Wohnteil eines Betriebs der Land- und Forstwirtschaft entfällt;

1b. Ausgleichszahlungen im Rahmen des Versorgungsausgleichs nach den §§ 20, 21, 22 und 26 des Versorgungsausgleichsgesetzes, §§ 1587f, 1587g, 1587i des Bürgerlichen Gesetzbuchs und § 3a des Gesetzes zur Regelung von Härten im Versorgungsausgleich, soweit die ihnen zu Grunde liegenden Einnahmen bei der ausgleichspflichtigen Person der Besteuerung unterliegen, wenn die ausgleichsberechtigte Person unbeschränkt einkommensteuerpflichtig ist;

2. a) Beiträge zu den gesetzlichen Rentenversicherungen oder landwirtschaftlichen Alterskassen sowie zu berufsständischen Versorgungseinrichtungen, die den gesetzlichen Rentenversicherungen vergleichbare Leistungen erbringen;

b) Beiträge des Steuerpflichtigen zum Aufbau einer eigenen kapitalgedeckten Altersversorgung, wenn der Vertrag nur die Zahlung einer monatlichen auf das Leben des Steuerpflichtigen bezogenen lebenslangen Leibrente nicht vor Vollendung des 60. Lebensjahres oder die ergänzende Absicherung des Eintritts der Berufsunfähigkeit (Berufsunfähigkeitsrente), der verminderten Erwerbsfähigkeit (Erwerbsminderungsrente) oder von Hinterbliebenen (Hinterbliebenenrente) vorsieht; Hinterbliebene in diesem Sinne sind der Ehegatte des Steuerpflichtigen und die Kinder, für die er Anspruch auf Kindergeld oder auf einen Freibetrag nach § 32 Absatz 6 hat; der Anspruch auf Waisenrente darf längstens für den Zeitraum bestehen, in dem der Rentenberechtigte die Voraussetzungen für die Berücksichtigung als Kind im Sinne des § 32 erfüllt; die genannten Ansprüche dürfen nicht vererblich, nicht übertragbar, nicht beleihbar, nicht veräußerbar und nicht kapitalisierbar sein und es darf darüber hinaus kein Anspruch auf Auszahlungen bestehen.

2 Zu den Beiträgen nach den Buchstaben a und b ist der nach § 3 Nummer 62 steuerfreie Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung und ein diesem gleichgestellter steuerfreier Zuschuss des 3 Arbeitgebers hinzuzurechnen. Beiträge nach § 168 Absatz 1 Nummer 1b oder 1c oder nach § 172 Absatz 3 oder 3a des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch werden abweichend von Satz 2 nur auf Antrag des Steuerpflichtigen hinzugerechnet;

3. Beiträge zu a) Krankenversicherungen, soweit diese zur Erlangung eines durch das Zwölfte Buch Sozialgesetzbuch 2 bestimmten sozialhilfegleichen Versorgungsniveaus erforderlich sind. Für Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung sind dies die nach dem Dritten Titel des Ersten Abschnitts des Achten Kapitels des Fünften Buches Sozialgesetzbuch oder die nach dem Sechsten Abschnitt des Zweiten Gesetzes 3 über die Krankenversicherung der Landwirte festgesetzten Beiträge. Für Beiträge zu einer privaten Krankenversicherung sind dies die Beitragsanteile, die auf Vertragsleistungen entfallen, die, mit Ausnahme der auf das Krankengeld entfallenden Beitragsanteile, in Art, Umfang und Höhe den Leistungen nach dem Dritten Kapitel des Fünften Buches Sozialgesetzbuch vergleichbar sind, auf die ein Anspruch besteht; § 12 Absatz 1d des Versicherungsaufsichtsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1992 (BGBl. 1993 I S. 2), das zuletzt durch Artikel 4 und 6 Absatz 4 2 des Gesetzes vom 17. Oktober 2008 (BGBl. I S. 1982) geändert worden ist, gilt entsprechend. Wenn sich aus den Krankenversicherungsbeiträgen nach Satz 2 ein Anspruch auf Krankengeld oder ein Anspruch auf eine Leistung, die anstelle von Krankengeld gewährt wird, ergeben kann, ist der jeweilige Beitrag um 4 Prozent zu vermindern;

b) gesetzlichen Pflegeversicherungen (soziale Pflegeversicherung und private Pflege-Pflichtversicherung).

2 Als eigene Beiträge des Steuerpflichtigen werden auch die vom Steuerpflichtigen im Rahmen der Unterhaltsverpflichtung getragenen eigenen Beiträge im Sinne des Buchstaben a oder des Buchstaben b eines Kindes behandelt, für das ein Anspruch auf einen Freibetrag nach § 32 Absatz 6 oder auf 3 Kindergeld besteht. Hat der Steuerpflichtige in den Fällen des Absatzes 1 Nummer 1 eigene Beiträge im Sinne des Buchstaben a oder des Buchstaben b zum Erwerb einer Krankenversicherung oder gesetzlichen Pflegeversicherung für einen geschiedenen oder dauernd getrennt lebenden unbeschränkt einkommensteuerpflichtigen Ehegatten geleistet, dann werden diese abweichend von Satz 1 als eigene Beiträge des geschiedenen oder dauernd getrennt lebenden unbeschränkt einkommensteuerpflichtigen 4 Ehegatten behandelt. Beiträge, die für nach Ablauf des Veranlagungszeitraums beginnende Beitragsjahre

- Seite 57 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

geleistet werden und in der Summe das Zweieinhalbfache der auf den Veranlagungszeitraum entfallenden Beiträge überschreiten, sind in dem Veranlagungszeitraum anzusetzen, für den sie geleistet wurden; dies gilt nicht für Beiträge, soweit sie der unbefristeten Beitragsminderung nach Vollendung des 62. Lebensjahrs dienen;

3a. Beiträge zu Kranken- und Pflegeversicherungen, soweit diese nicht nach Nummer 3 zu berücksichtigen sind; Beiträge zu Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit, zu Erwerbs- und Berufsunfähigkeitsversicherungen, die nicht unter Nummer 2 Satz 1 Buchstabe b fallen, zu Unfall- und Haftpflichtversicherungen sowie zu Risikoversicherungen, die nur für den Todesfall eine Leistung vorsehen; Beiträge zu Versicherungen im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe b Doppelbuchstabe bb bis dd in der am 31. Dezember 2004 geltenden Fassung, wenn die Laufzeit dieser Versicherungen vor dem 1. Januar 2005 begonnen hat und ein Versicherungsbeitrag bis zum 31. Dezember 2004 entrichtet wurde; § 10 Absatz 1 Nummer 2 Satz 2 bis 6 und Absatz 2 Satz 2 in der am 31. Dezember 2004 geltenden Fassung ist in diesen Fällen weiter anzuwenden;

4. gezahlte Kirchensteuer; dies gilt nicht, soweit die Kirchensteuer als Zuschlag zur Kapitalertragsteuer oder als Zuschlag auf die nach dem gesonderten Tarif des § 32d Absatz 1 ermittelte Einkommensteuer gezahlt wurde;

5. zwei Drittel der Aufwendungen, höchstens 4 000 Euro je Kind, für Dienstleistungen zur Betreuung eines zum Haushalt des Steuerpflichtigen gehörenden Kindes im Sinne des § 32 Absatz 1, welches das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet hat oder wegen einer vor Vollendung des 25. Lebensjahres eingetretenen 2 körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung außerstande ist, sich selbst zu unterhalten. Dies gilt nicht für Aufwendungen für Unterricht, die Vermittlung besonderer Fähigkeiten sowie für sportliche 3 und andere Freizeitbetätigungen. Ist das zu betreuende Kind nicht nach § 1 Absatz 1 oder Absatz 2 unbeschränkt einkommensteuerpflichtig, ist der in Satz 1 genannte Betrag zu kürzen, soweit es nach den 4 Verhältnissen im Wohnsitzstaat des Kindes notwendig und angemessen ist. Voraussetzung für den Abzug der Aufwendungen nach Satz 1 ist, dass der Steuerpflichtige für die Aufwendungen eine Rechnung erhalten hat und die Zahlung auf das Konto des Erbringers der Leistung erfolgt ist;

6. (weggefallen)

2 7. Aufwendungen für die eigene Berufsausbildung bis zu 6 000 Euro im Kalenderjahr. Bei Ehegatten, die die 3 Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 Satz 1 erfüllen, gilt Satz 1 für jeden Ehegatten. Zu den Aufwendungen 4 im Sinne des Satzes 1 gehören auch Aufwendungen für eine auswärtige Unterbringung. § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 5 und 6b, § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 4 und 5 und Absatz 2 sind bei der Ermittlung der Aufwendungen anzuwenden;

8. (weggefallen)

9. 30 Prozent des Entgelts, höchstens 5 000 Euro, das der Steuerpflichtige für ein Kind, für das er Anspruch auf einen Freibetrag nach § 32 Absatz 6 oder auf Kindergeld hat, für dessen Besuch einer Schule in freier Trägerschaft oder einer überwiegend privat finanzierten Schule entrichtet, mit Ausnahme des 2 Entgelts für Beherbergung, Betreuung und Verpflegung. Voraussetzung ist, dass die Schule in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder in einem Staat belegen ist, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum Anwendung findet, und die Schule zu einem von dem zuständigen inländischen Ministerium eines Landes, von der Kultusministerkonferenz der Länder oder von einer inländischen Zeugnisanerkennungsstelle anerkannten oder einem inländischen Abschluss an einer öffentlichen Schule als gleichwertig anerkannten allgemein bildenden oder berufsbildenden Schul-, 3 Jahrgangs- oder Berufsabschluss führt. Der Besuch einer anderen Einrichtung, die auf einen Schul- , Jahrgangs- oder Berufsabschluss im Sinne des Satzes 2 ordnungsgemäß vorbereitet, steht einem 4 Schulbesuch im Sinne des Satzes 1 gleich. Der Besuch einer Deutschen Schule im Ausland steht dem 5 Besuch einer solchen Schule gleich, unabhängig von ihrer Belegenheit. Der Höchstbetrag nach Satz 1 wird für jedes Kind, bei dem die Voraussetzungen vorliegen, je Elternpaar nur einmal gewährt.

1 (2) Voraussetzung für den Abzug der in Absatz 1 Nummer 2, 3 und 3a bezeichneten Beträge (Vorsorgeaufwendungen) ist, dass sie 1. nicht in unmittelbarem wirtschaftlichen Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen stehen; steuerfreie Zuschüsse zu einer Kranken- oder Pflegeversicherung stehen insgesamt in unmittelbarem wirtschaftlichen Zusammenhang mit den Vorsorgeaufwendungen im Sinne des Absatzes 1 Nummer 3,

- Seite 58 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2. a) an Versicherungsunternehmen, die ihren Sitz oder ihre Geschäftsleitung in einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaft oder einem anderen Vertragsstaat des Europäischen Wirtschaftsraums haben und das Versicherungsgeschäft im Inland betreiben dürfen, und Versicherungsunternehmen, denen die Erlaubnis zum Geschäftsbetrieb im Inland erteilt ist,

b) an berufsständische Versorgungseinrichtungen,

c) an einen Sozialversicherungsträger oder

d) an einen Anbieter im Sinne des § 80

geleistet werden.

2 Vorsorgeaufwendungen nach Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe b werden nur berücksichtigt, wenn 1. die Beiträge zugunsten eines Vertrags geleistet wurden, der nach § 5a des Altersvorsorgeverträge- Zertifizierungsgesetzes zertifiziert ist, wobei die Zertifizierung Grundlagenbescheid im Sinne des § 171 Absatz 10 der Abgabenordnung ist, und

2. der Steuerpflichtige gegenüber dem Anbieter in die Datenübermittlung nach Absatz 2a eingewilligt hat.

3 Vorsorgeaufwendungen nach Absatz 1 Nummer 3 werden nur berücksichtigt, wenn der Steuerpflichtige gegenüber dem Versicherungsunternehmen, dem Träger der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung oder der Künstlersozialkasse in die Datenübermittlung nach Absatz 2a eingewilligt hat; die Einwilligung gilt für alle sich aus dem Versicherungsverhältnis ergebenden Zahlungsverpflichtungen als erteilt, wenn die Beiträge mit der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung (§ 41b Absatz 1 Satz 2) oder der Rentenbezugsmitteilung (§ 22a Absatz 1 Satz 1 Nummer 5) übermittelt werden.

1 (2a) Der Steuerpflichtige hat in die Datenübermittlung nach Absatz 2 gegenüber der übermittelnden Stelle schriftlich einzuwilligen, spätestens bis zum Ablauf des zweiten Kalenderjahres, das auf das Beitragsjahr (Kalenderjahr, in dem die Beiträge geleistet worden sind) folgt; übermittelnde Stelle ist bei Vorsorgeaufwendungen nach Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe b der Anbieter, bei Vorsorgeaufwendungen nach Absatz 1 Nummer 3 das Versicherungsunternehmen, der Träger der gesetzlichen Kranken- und 2 Pflegeversicherung oder die Künstlersozialkasse. Die Einwilligung gilt auch für die folgenden Beitragsjahre, es 3 sei denn, der Steuerpflichtige widerruft diese schriftlich gegenüber der übermittelnden Stelle. Der Widerruf muss vor Beginn des Beitragsjahres, für das die Einwilligung erstmals nicht mehr gelten soll, der übermittelnden Stelle 4 vorliegen. Die übermittelnde Stelle hat bei Vorliegen einer Einwilligung 1. nach Absatz 2 Satz 2 Nummer 2 die Höhe der im jeweiligen Beitragsjahr geleisteten und erstatteten Beiträge nach Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe b und die Zertifizierungsnummer,

2. nach Absatz 2 Satz 3 die Höhe der im jeweiligen Beitragsjahr geleisteten und erstatteten Beiträge nach Absatz 1 Nummer 3, soweit diese nicht mit der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung oder der Rentenbezugsmitteilung zu übermitteln sind,

unter Angabe der Vertrags- oder Versicherungsdaten, des Datums der Einwilligung und der Identifikationsnummer (§ 139b der Abgabenordnung) nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung an die zentrale Stelle (§ 81) bis zum 28. Februar des dem Beitragsjahr folgenden Kalenderjahres zu übermitteln; sind Versicherungsnehmer und versicherte Person nicht identisch, sind zusätzlich 5 die Identifikationsnummer und das Geburtsdatum des Versicherungsnehmers anzugeben. § 22a Absatz 2 gilt 6 entsprechend. Wird die Einwilligung nach Ablauf des Beitragsjahres, jedoch innerhalb der in Satz 1 genannten 7 Frist abgegeben, sind die Daten bis zum Ende des folgenden Kalendervierteljahres zu übermitteln. Stellt die übermittelnde Stelle fest, dass 1. die an die zentrale Stelle übermittelten Daten unzutreffend sind oder

2. der zentralen Stelle ein Datensatz übermittelt wurde, obwohl die Voraussetzungen hierfür nicht vorlagen,

ist dies unverzüglich durch Übermittlung eines Datensatzes an die zentrale Stelle zu korrigieren oder zu 8 stornieren. Ein Steuerbescheid ist zu ändern, soweit 1. Daten nach den Sätzen 4, 6 oder Satz 7 vorliegen oder

2. eine Einwilligung in die Datenübermittlung nach Absatz 2 Satz 2 Nummer 2 oder nach Absatz 2 Satz 3 nicht vorliegt

9 und sich hierdurch eine Änderung der festgesetzten Steuer ergibt. Die übermittelnde Stelle hat den Steuerpflichtigen über die Höhe der nach den Sätzen 4, 6 oder Satz 7 übermittelten Beiträge für das Beitragsjahr

- Seite 59 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

10 11 zu unterrichten. § 150 Absatz 6 der Abgabenordnung gilt entsprechend. Das Bundeszentralamt für Steuern kann die bei Vorliegen der Einwilligung nach Absatz 2 Satz 3 zu übermittelnden Daten prüfen; die §§ 193 bis 203 12 der Abgabenordnung sind sinngemäß anzuwenden. Wer vorsätzlich oder grob fahrlässig eine unzutreffende 13 Höhe der Beiträge im Sinne des Absatzes 1 Nummer 3 übermittelt, haftet für die entgangene Steuer. Diese ist mit 30 Prozent des zu hoch ausgewiesenen Betrags anzusetzen.

1 2 (3) Vorsorgeaufwendungen nach Absatz 1 Nummer 2 Satz 2 sind bis zu 20 000 Euro zu berücksichtigen. Bei 3 zusammenveranlagten Ehegatten verdoppelt sich der Höchstbetrag. Der Höchstbetrag nach Satz 1 oder 2 ist bei Steuerpflichtigen, die 1. Arbeitnehmer sind und die während des ganzen oder eines Teils des Kalenderjahres a) in der gesetzlichen Rentenversicherung versicherungsfrei oder auf Antrag des Arbeitgebers von der Versicherungspflicht befreit waren und denen für den Fall ihres Ausscheidens aus der Beschäftigung auf Grund des Beschäftigungsverhältnisses eine lebenslängliche Versorgung oder an deren Stelle eine Abfindung zusteht oder die in der gesetzlichen Rentenversicherung nachzuversichern sind oder

b) nicht der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht unterliegen, eine Berufstätigkeit ausgeübt und im Zusammenhang damit auf Grund vertraglicher Vereinbarungen Anwartschaftsrechte auf eine Altersversorgung erworben haben, oder

2. Einkünfte im Sinne des § 22 Nummer 4 erzielen und die ganz oder teilweise ohne eigene Beitragsleistung einen Anspruch auf Altersversorgung erwerben,

um den Betrag zu kürzen, der, bezogen auf die Einnahmen aus der Tätigkeit, die die Zugehörigkeit zum genannten Personenkreis begründen, dem Gesamtbeitrag (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil) zur 4 allgemeinen Rentenversicherung entspricht. Im Kalenderjahr 2005 sind 60 Prozent der nach den Sätzen 1 bis 5 3 ermittelten Vorsorgeaufwendungen anzusetzen. Der sich danach ergebende Betrag, vermindert um den nach § 3 Nummer 62 steuerfreien Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung und einen diesem 6 gleichgestellten steuerfreien Zuschuss des Arbeitgebers, ist als Sonderausgabe abziehbar. Der Prozentsatz in Satz 4 erhöht sich in den folgenden Kalenderjahren bis zum Kalenderjahr 2025 um je 2 Prozentpunkte je 7 Kalenderjahr. Beiträge nach § 168 Absatz 1 Nummer 1b oder 1c oder nach § 172 Absatz 3 oder 3a des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch vermindern den abziehbaren Betrag nach Satz 5 nur, wenn der Steuerpflichtige die Hinzurechnung dieser Beiträge zu den Vorsorgeaufwendungen nach § 10 Absatz 1 Nummer 2 Satz 3 beantragt hat.

1 (4) Vorsorgeaufwendungen im Sinne des Absatzes 1 Nummer 3 und 3a können je Kalenderjahr insgesamt 2 bis 2 800 Euro abgezogen werden. Der Höchstbetrag beträgt 1 900 Euro bei Steuerpflichtigen, die ganz oder teilweise ohne eigene Aufwendungen einen Anspruch auf vollständige oder teilweise Erstattung oder Übernahme von Krankheitskosten haben oder für deren Krankenversicherung Leistungen im Sinne des § 3 Nummer 9, 14, 57 3 oder 62 erbracht werden. Bei zusammen veranlagten Ehegatten bestimmt sich der gemeinsame Höchstbetrag aus der Summe der jedem Ehegatten unter den Voraussetzungen von Satz 1 und 2 zustehenden Höchstbeträge. 4 Übersteigen die Vorsorgeaufwendungen im Sinne des Absatzes 1 Nummer 3 die nach den Sätzen 1 bis 3 zu berücksichtigenden Vorsorgeaufwendungen, sind diese abzuziehen und ein Abzug von Vorsorgeaufwendungen im Sinne des Absatzes 1 Nummer 3a scheidet aus.

1 (4a) Ist in den Kalenderjahren 2005 bis 2019 der Abzug der Vorsorgeaufwendungen nach Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe a, Absatz 1 Nummer 3 und Nummer 3a in der für das Kalenderjahr 2004 geltenden Fassung des § 10 Absatz 3 mit folgenden Höchstbeträgen für den Vorwegabzug

Vorwegabzug im Vorwegabzug für Fall der Zusammen- Kalenderjahr den Steuerpflichtigen veranlagung von Ehegatten 2005 3 068 6 136 2006 3 068 6 136 2007 3 068 6 136 2008 3 068 6 136 2009 3 068 6 136

- Seite 60 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Vorwegabzug im Vorwegabzug für Fall der Zusammen- Kalenderjahr den Steuerpflichtigen veranlagung von Ehegatten 2010 3 068 6 136 2011 2 700 5 400 2012 2 400 4 800 2013 2 100 4 200 2014 1 800 3 600 2015 1 500 3 000 2016 1 200 2 400 2017 900 1 800 2018 600 1 200 2019 300 600

zuzüglich des Erhöhungsbetrags nach Satz 3 günstiger, ist der sich danach ergebende Betrag anstelle des 2 Abzugs nach Absatz 3 und 4 anzusetzen. Mindestens ist bei Anwendung des Satzes 1 der Betrag anzusetzen, der sich ergeben würde, wenn zusätzlich noch die Vorsorgeaufwendungen nach Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe b in die Günstigerprüfung einbezogen werden würden; der Erhöhungsbetrag nach Satz 3 ist nicht hinzuzurechnen. 3 Erhöhungsbetrag sind die Beiträge nach Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe b, soweit sie nicht den um die Beiträge nach Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe a und den nach § 3 Nummer 62 steuerfreien Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung und einen diesem gleichgestellten steuerfreien Zuschuss verminderten Höchstbetrag nach Absatz 3 Satz 1 bis 3 überschreiten; Absatz 3 Satz 4 und 6 gilt entsprechend.

1 (4b) Erhält der Steuerpflichtige für die von ihm für einen anderen Veranlagungszeitraum geleisteten Aufwendungen im Sinne des Satzes 2 einen steuerfreien Zuschuss, ist dieser den erstatteten Aufwendungen 2 gleichzustellen. Übersteigen bei den Sonderausgaben nach Absatz 1 Nummer 2 bis 3a die im Veranlagungszeitraum erstatteten Aufwendungen die geleisteten Aufwendungen (Erstattungsüberhang), ist der Erstattungsüberhang mit anderen im Rahmen der jeweiligen Nummer anzusetzenden Aufwendungen 3 zu verrechnen. Ein verbleibender Betrag des sich bei den Aufwendungen nach Absatz 1 Nummer 3 und 4 ergebenden Erstattungsüberhangs ist dem Gesamtbetrag der Einkünfte hinzuzurechnen.

(5) Durch Rechtsverordnung wird bezogen auf den Versicherungstarif bestimmt, wie der nicht abziehbare Teil der Beiträge zum Erwerb eines Krankenversicherungsschutzes im Sinne des Absatzes 1 Nummer 3 Buchstabe a Satz 3 durch einheitliche prozentuale Abschläge auf die zugunsten des jeweiligen Tarifs gezahlte Prämie zu ermitteln ist, soweit der nicht abziehbare Beitragsteil nicht bereits als gesonderter Tarif oder Tarifbaustein ausgewiesen wird.

Fußnote

(+++ § 10: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 23g, 24, 24a, 24a (doppelt), 24b +++) (+++ § 10: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 7 +++)

§ 10a Zusätzliche Altersvorsorge

1 (1) In der inländischen gesetzlichen Rentenversicherung Pflichtversicherte können Altersvorsorgebeiträge (§ 82) zuzüglich der dafür nach Abschnitt XI zustehenden Zulage jährlich bis zu 2 100 Euro als Sonderausgaben abziehen; das Gleiche gilt für 1. Empfänger von inländischer Besoldung nach dem Bundesbesoldungsgesetz oder einem Landesbesoldungsgesetz,

2. Empfänger von Amtsbezügen aus einem inländischen Amtsverhältnis, deren Versorgungsrecht die entsprechende Anwendung des § 69e Absatz 3 und 4 des Beamtenversorgungsgesetzes vorsieht,

3. die nach § 5 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 und 3 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch versicherungsfrei Beschäftigten, die nach § 6 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 oder nach § 230 Absatz 2 Satz 2 des Sechsten

- Seite 61 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Buches Sozialgesetzbuch von der Versicherungspflicht befreiten Beschäftigten, deren Versorgungsrecht die entsprechende Anwendung des § 69e Absatz 3 und 4 des Beamtenversorgungsgesetzes vorsieht,

4. Beamte, Richter, Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit, die ohne Besoldung beurlaubt sind, für die Zeit einer Beschäftigung, wenn während der Beurlaubung die Gewährleistung einer Versorgungsanwartschaft unter den Voraussetzungen des § 5 Absatz 1 Satz 1 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch auf diese Beschäftigung erstreckt wird, und

5. Steuerpflichtige im Sinne der Nummern 1 bis 4, die beurlaubt sind und deshalb keine Besoldung, Amtsbezüge oder Entgelt erhalten, sofern sie eine Anrechnung von Kindererziehungszeiten nach § 56 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch in Anspruch nehmen könnten, wenn die Versicherungsfreiheit in der inländischen gesetzlichen Rentenversicherung nicht bestehen würde,

wenn sie spätestens bis zum Ablauf des zweiten Kalenderjahres, das auf das Beitragsjahr (§ 88) folgt, gegenüber der zuständigen Stelle (§ 81a) schriftlich eingewilligt haben, dass diese der zentralen Stelle (§ 81) jährlich mitteilt, dass der Steuerpflichtige zum begünstigten Personenkreis gehört, dass die zuständige Stelle der zentralen Stelle die für die Ermittlung des Mindesteigenbeitrags (§ 86) und die Gewährung der Kinderzulage (§ 85) erforderlichen Daten übermittelt und die zentrale Stelle diese Daten für das Zulageverfahren verwenden 2 darf. Bei der Erteilung der Einwilligung ist der Steuerpflichtige darauf hinzuweisen, dass er die Einwilligung vor Beginn des Kalenderjahres, für das sie erstmals nicht mehr gelten soll, gegenüber der zuständigen Stelle 3 widerrufen kann. Versicherungspflichtige nach dem Gesetz über die Alterssicherung der Landwirte stehen Pflichtversicherten gleich; dies gilt auch für Personen, die eine Anrechnungszeit nach § 58 Absatz 1 Nummer 3 oder Nummer 6 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch in der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten und unmittelbar vor der Arbeitslosigkeit einer der in Satz 1 oder der im ersten Halbsatz genannten begünstigten 4 Personengruppen angehörten. Die Sätze 1 und 2 gelten entsprechend für Steuerpflichtige, die nicht zum begünstigten Personenkreis nach Satz 1 oder 3 gehören und eine Rente wegen voller Erwerbsminderung oder Erwerbsunfähigkeit oder eine Versorgung wegen Dienstunfähigkeit aus einem der in Satz 1 oder 3 genannten Alterssicherungssysteme beziehen, wenn unmittelbar vor dem Bezug der entsprechenden Leistungen der Leistungsbezieher einer der in Satz 1 oder 3 genannten begünstigten Personengruppen angehörte; dies gilt 5 nicht, wenn der Steuerpflichtige das 67. Lebensjahr vollendet hat. Bei der Ermittlung der dem Steuerpflichtigen zustehenden Zulage nach Satz 1 bleibt die Erhöhung der Grundzulage nach § 84 Satz 2 außer Betracht.

1 (1a) Sofern eine Zulagenummer (§ 90 Absatz 1 Satz 2) durch die zentrale Stelle oder eine Versicherungsnummer nach § 147 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch noch nicht vergeben ist, haben die in Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 5 genannten Steuerpflichtigen über die zuständige Stelle eine Zulagenummer bei der zentralen Stelle zu 2 beantragen. Für Empfänger einer Versorgung im Sinne des Absatzes 1 Satz 4 gilt Satz 1 entsprechend.

1 (2) Ist der Sonderausgabenabzug nach Absatz 1 für den Steuerpflichtigen günstiger als der Anspruch auf die Zulage nach Abschnitt XI, erhöht sich die unter Berücksichtigung des Sonderausgabenabzugs ermittelte tarifliche 2 Einkommensteuer um den Anspruch auf Zulage. In den anderen Fällen scheidet der Sonderausgabenabzug aus. 3 Die Günstigerprüfung wird von Amts wegen vorgenommen.

1 (2a) Der Sonderausgabenabzug setzt voraus, dass der Steuerpflichtige gegenüber dem Anbieter (übermittelnde 2 Stelle) in die Datenübermittlung nach Absatz 5 Satz 1 eingewilligt hat. § 10 Absatz 2a Satz 1 bis Satz 3 gilt 3 entsprechend. In den Fällen des Absatzes 3 Satz 2 und 5 ist die Einwilligung nach Satz 1 von beiden Ehegatten 4 abzugeben. Hat der Zulageberechtigte den Anbieter nach § 89 Absatz 1a bevollmächtigt, gilt die Einwilligung 5 nach Satz 1 als erteilt. Eine Einwilligung nach Satz 1 gilt auch für das jeweilige Beitragsjahr als erteilt, für das dem Anbieter ein Zulageantrag nach § 89 für den mittelbar Zulageberechtigten (§ 79 Satz 2) vorliegt.

1 (3) Der Abzugsbetrag nach Absatz 1 steht im Fall der Veranlagung von Ehegatten nach § 26 Absatz 1 jedem 2 Ehegatten unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 gesondert zu. Gehört nur ein Ehegatte zu dem nach Absatz 1 begünstigten Personenkreis und ist der andere Ehegatte nach § 79 Satz 2 zulageberechtigt, sind bei dem nach Absatz 1 abzugsberechtigten Ehegatten die von beiden Ehegatten geleisteten Altersvorsorgebeiträge 3 und die dafür zustehenden Zulagen bei der Anwendung der Absätze 1 und 2 zu berücksichtigen. Der 4 Höchstbetrag nach Absatz 1 Satz 1 erhöht sich in den Fällen des Satzes 2 um 60 Euro. Dabei sind die von dem Ehegatten, der zu dem nach Absatz 1 begünstigten Personenkreis gehört, geleisteten Altersvorsorgebeiträge vorrangig zu berücksichtigen, jedoch mindestens 60 Euro der von dem anderen Ehegatten geleisteten 5 Altersvorsorgebeiträge. Gehören beide Ehegatten zu dem nach Absatz 1 begünstigten Personenkreis und liegt

- Seite 62 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

ein Fall der Veranlagung nach § 26 Absatz 1 vor, ist bei der Günstigerprüfung nach Absatz 2 der Anspruch auf Zulage beider Ehegatten anzusetzen.

1 (4) Im Fall des Absatzes 2 Satz 1 stellt das Finanzamt die über den Zulageanspruch nach Abschnitt XI hinausgehende Steuerermäßigung gesondert fest und teilt diese der zentralen Stelle (§ 81) mit; § 10d Absatz 2 4 Satz 3 bis 5 gilt entsprechend. Sind Altersvorsorgebeiträge zugunsten von mehreren Verträgen geleistet worden, erfolgt die Zurechnung im Verhältnis der nach Absatz 1 berücksichtigten Altersvorsorgebeiträge. 3 Ehegatten ist der nach Satz 1 festzustellende Betrag auch im Fall der Zusammenveranlagung jeweils getrennt zuzurechnen; die Zurechnung erfolgt im Verhältnis der nach Absatz 1 berücksichtigten Altersvorsorgebeiträge. 4 Werden Altersvorsorgebeiträge nach Absatz 3 Satz 2 berücksichtigt, die der nach § 79 Satz 2 zulageberechtigte Ehegatte zugunsten eines auf seinen Namen lautenden Vertrages geleistet hat, ist die hierauf entfallende Steuerermäßigung dem Vertrag zuzurechnen, zu dessen Gunsten die Altersvorsorgebeiträge geleistet 5 wurden. Die Übermittlung an die zentrale Stelle erfolgt unter Angabe der Vertragsnummer und der Identifikationsnummer (§ 139b der Abgabenordnung) sowie der Zulage- oder Versicherungsnummer nach § 147 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch.

1 (5) Die übermittelnde Stelle hat bei Vorliegen einer Einwilligung nach Absatz 2a die Höhe der im jeweiligen Beitragsjahr zu berücksichtigenden Altersvorsorgebeiträge unter Angabe der Vertragsdaten, des Datums der Einwilligung nach Absatz 2a, der Identifikationsnummer (§ 139b der Abgabenordnung) sowie der Zulage- oder der Versicherungsnummer nach § 147 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung an die zentrale Stelle bis zum 28. Februar des dem 2 Beitragsjahr folgenden Kalenderjahres zu übermitteln. § 10 Absatz 2a Satz 6 bis 8 und § 22a Absatz 2 gelten 3 entsprechend. Die Übermittlung erfolgt auch dann, wenn im Fall der mittelbaren Zulageberechtigung keine 4 Altersvorsorgebeiträge geleistet worden sind. Die übrigen Voraussetzungen für den Sonderausgabenabzug nach den Absätzen 1 bis 3 werden im Wege der Datenerhebung und des automatisierten Datenabgleichs nach § 91 5 überprüft. Erfolgt eine Datenübermittlung nach Satz 1 und wurde noch keine Zulagenummer (§ 90 Absatz 1 Satz 2) durch die zentrale Stelle oder keine Versicherungsnummer nach § 147 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch vergeben, gilt § 90 Absatz 1 Satz 2 und 3 entsprechend.

Fußnote

(+++ § 10a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 24c, 24d +++)

§ 10b Steuerbegünstigte Zwecke

1 (1) Zuwendungen (Spenden und Mitgliedsbeiträge) zur Förderung steuerbegünstigter Zwecke im Sinne der §§ 52 bis 54 der Abgabenordnung können insgesamt bis zu 1. 20 Prozent des Gesamtbetrags der Einkünfte oder

2. 4 Promille der Summe der gesamten Umsätze und der im Kalenderjahr aufgewendeten Löhne und Gehälter

2 als Sonderausgaben abgezogen werden. Voraussetzung für den Abzug ist, dass diese Zuwendungen 1. an eine juristische Person des öffentlichen Rechts oder an eine öffentliche Dienststelle, die in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder in einem Staat belegen ist, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR-Abkommen) Anwendung findet, oder

2. an eine nach § 5 Absatz 1 Nummer 9 des Körperschaftsteuergesetzes steuerbefreite Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse oder

3. an eine Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse, die in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder in einem Staat belegen ist, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR-Abkommen) Anwendung findet, und die nach § 5 Absatz 1 Nummer 9 des Körperschaftsteuergesetzes in Verbindung mit § 5 Absatz 2 Nummer 2 zweiter Halbsatz des Körperschaftsteuergesetzes steuerbefreit wäre, wenn sie inländische Einkünfte erzielen würde,

3 geleistet werden. Für nicht im Inland ansässige Zuwendungsempfänger nach Satz 2 ist weitere Voraussetzung, 4 dass durch diese Staaten Amtshilfe und Unterstützung bei der Beitreibung geleistet werden. Amtshilfe ist der Auskunftsaustausch im Sinne oder entsprechend der Richtlinie 77/799/EWG einschließlich der in diesem Zusammenhang anzuwendenden Durchführungsbestimmungen in den für den jeweiligen Veranlagungszeitraum 5 geltenden Fassungen oder eines entsprechenden Nachfolgerechtsaktes. Beitreibung ist die gegenseitige

- Seite 63 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Unterstützung bei der Beitreibung von Forderungen im Sinne oder entsprechend der Beitreibungsrichtlinie einschließlich der in diesem Zusammenhang anzuwendenden Durchführungsbestimmungen in den für den jeweiligen Veranlagungszeitraum geltenden Fassungen oder eines entsprechenden Nachfolgerechtsaktes. 6 Werden die steuerbegünstigten Zwecke des Zuwendungsempfängers im Sinne von Satz 2 Nummer 1 nur im Ausland verwirklicht, ist für den Sonderausgabenabzug Voraussetzung, dass natürliche Personen, die ihren Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt im Geltungsbereich dieses Gesetzes haben, gefördert werden oder dass die Tätigkeit dieses Zuwendungsempfängers neben der Verwirklichung der steuerbegünstigten Zwecke 7 auch zum Ansehen der Bundesrepublik Deutschland beitragen kann. Abziehbar sind auch Mitgliedsbeiträge an Körperschaften, die Kunst und Kultur gemäß § 52 Absatz 2 Satz 1 Nummer 5 der Abgabenordnung fördern, soweit es sich nicht um Mitgliedsbeiträge nach Satz 8 Nummer 2 handelt, auch wenn den Mitgliedern Vergünstigungen 8 gewährt werden. Nicht abziehbar sind Mitgliedsbeiträge an Körperschaften, die 1. den Sport (§ 52 Absatz 2 Satz 1 Nummer 21 der Abgabenordnung),

2. kulturelle Betätigungen, die in erster Linie der Freizeitgestaltung dienen,

3. die Heimatpflege und Heimatkunde (§ 52 Absatz 2 Satz 1 Nummer 22 der Abgabenordnung) oder

4. Zwecke im Sinne des § 52 Absatz 2 Satz 1 Nummer 23 der Abgabenordnung

9 fördern. Abziehbare Zuwendungen, die die Höchstbeträge nach Satz 1 überschreiten oder die den um die Beträge nach § 10 Absatz 3 und 4, § 10c und § 10d verminderten Gesamtbetrag der Einkünfte übersteigen, sind 10 im Rahmen der Höchstbeträge in den folgenden Veranlagungszeiträumen als Sonderausgaben abzuziehen. § 10d Absatz 4 gilt entsprechend.

1 (1a) Spenden zur Förderung steuerbegünstigter Zwecke im Sinne der §§ 52 bis 54 der Abgabenordnung in den Vermögensstock einer Stiftung, welche die Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 2 bis 6 erfüllt, können auf Antrag des Steuerpflichtigen im Veranlagungszeitraum der Zuwendung und in den folgenden neun Veranlagungszeiträumen bis zu einem Gesamtbetrag von 1 Million Euro zusätzlich zu den Höchstbeträgen nach 2 Absatz 1 Satz 1 abgezogen werden. Der besondere Abzugsbetrag nach Satz 1 bezieht sich auf den gesamten Zehnjahreszeitraum und kann der Höhe nach innerhalb dieses Zeitraums nur einmal in Anspruch genommen 3 werden. § 10d Absatz 4 gilt entsprechend.

1 (2) Zuwendungen an politische Parteien im Sinne des § 2 des Parteiengesetzes sind bis zur Höhe von insgesamt 1 650 Euro und im Fall der Zusammenveranlagung von Ehegatten bis zur Höhe von insgesamt 3 300 Euro im 2 Kalenderjahr abzugsfähig. Sie können nur insoweit als Sonderausgaben abgezogen werden, als für sie nicht eine Steuerermäßigung nach § 34g gewährt worden ist.

1 (3) Als Zuwendung im Sinne dieser Vorschrift gilt auch die Zuwendung von Wirtschaftsgütern mit 2 Ausnahme von Nutzungen und Leistungen. Ist das Wirtschaftsgut unmittelbar vor seiner Zuwendung einem Betriebsvermögen entnommen worden, so darf bei der Ermittlung der Zuwendungshöhe der bei der 3 Entnahme angesetzte Wert nicht überschritten werden. Ansonsten bestimmt sich die Höhe der Zuwendung nach dem gemeinen Wert des zugewendeten Wirtschaftsguts, wenn dessen Veräußerung im Zeitpunkt der 4 Zuwendung keinen Besteuerungstatbestand erfüllen würde. In allen übrigen Fällen dürfen bei der Ermittlung der Zuwendungshöhe die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten nur überschritten werden, soweit 5 eine Gewinnrealisierung stattgefunden hat. Aufwendungen zugunsten einer Körperschaft, die zum Empfang steuerlich abziehbarer Zuwendungen berechtigt ist, können nur abgezogen werden, wenn ein Anspruch auf die Erstattung der Aufwendungen durch Vertrag oder Satzung eingeräumt und auf die Erstattung verzichtet worden 6 ist. Der Anspruch darf nicht unter der Bedingung des Verzichts eingeräumt worden sein.

1 (4) Der Steuerpflichtige darf auf die Richtigkeit der Bestätigung über Spenden und Mitgliedsbeiträge vertrauen, es sei denn, dass er die Bestätigung durch unlautere Mittel oder falsche Angaben erwirkt hat oder dass ihm die 2 Unrichtigkeit der Bestätigung bekannt oder infolge grober Fahrlässigkeit nicht bekannt war. Wer vorsätzlich oder grob fahrlässig eine unrichtige Bestätigung ausstellt oder wer veranlasst, dass Zuwendungen nicht zu den in der Bestätigung angegebenen steuerbegünstigten Zwecken verwendet werden, haftet für die entgangene Steuer. 3 4 Diese ist mit 30 Prozent des zugewendeten Betrags anzusetzen. In den Fällen des Satzes 2 zweite Alternative (Veranlasserhaftung) ist vorrangig der Zuwendungsempfänger in Anspruch zu nehmen; die in diesen Fällen für den Zuwendungsempfänger handelnden natürlichen Personen sind nur in Anspruch zu nehmen, wenn die entgangene Steuer nicht nach § 47 der Abgabenordnung erloschen ist und Vollstreckungsmaßnahmen gegen den

- Seite 64 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

5 Zuwendungsempfänger nicht erfolgreich sind. Die Festsetzungsfrist für Haftungsansprüche nach Satz 2 läuft nicht ab, solange die Festsetzungsfrist für von dem Empfänger der Zuwendung geschuldete Körperschaftsteuer für den Veranlagungszeitraum nicht abgelaufen ist, in dem die unrichtige Bestätigung ausgestellt worden ist oder veranlasst wurde, dass die Zuwendung nicht zu den in der Bestätigung angegebenen steuerbegünstigten Zwecken verwendet worden ist; § 191 Absatz 5 der Abgabenordnung ist nicht anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 10b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 24e +++)

§ 10c Sonderausgaben-Pauschbetrag

1 Für Sonderausgaben nach § 10 Absatz 1 Nummer 1, 1a, 4, 5, 7 und 9 und nach § 10b wird ein Pauschbetrag von 36 Euro abgezogen (Sonderausgaben-Pauschbetrag), wenn der Steuerpflichtige nicht höhere Aufwendungen 2 nachweist. Im Fall der Zusammenveranlagung von Ehegatten verdoppelt sich der Sonderausgaben- Pauschbetrag.

§ 10d Verlustabzug

1 (1) Negative Einkünfte, die bei der Ermittlung des Gesamtbetrags der Einkünfte nicht ausgeglichen werden, sind bis zu einem Betrag von 511 500 Euro, bei Ehegatten, die nach den §§ 26, 26b zusammenveranlagt werden, bis zu einem Betrag von 1 023 000 Euro vom Gesamtbetrag der Einkünfte des unmittelbar vorangegangenen Veranlagungszeitraums vorrangig vor Sonderausgaben, außergewöhnlichen Belastungen und sonstigen 2 Abzugsbeträgen abzuziehen (Verlustrücktrag). Dabei wird der Gesamtbetrag der Einkünfte des unmittelbar vorangegangenen Veranlagungszeitraums um die Begünstigungsbeträge nach § 34a Absatz 3 Satz 1 gemindert. 3 Ist für den unmittelbar vorangegangenen Veranlagungszeitraum bereits ein Steuerbescheid erlassen worden, 4 so ist er insoweit zu ändern, als der Verlustrücktrag zu gewähren oder zu berichtigen ist. Das gilt auch dann, wenn der Steuerbescheid unanfechtbar geworden ist; die Festsetzungsfrist endet insoweit nicht, bevor die Festsetzungsfrist für den Veranlagungszeitraum abgelaufen ist, in dem die negativen Einkünfte nicht 5 ausgeglichen werden. Auf Antrag des Steuerpflichtigen ist ganz oder teilweise von der Anwendung des Satzes 1 6 abzusehen. Im Antrag ist die Höhe des Verlustrücktrags anzugeben.

1 (2) Nicht ausgeglichene negative Einkünfte, die nicht nach Absatz 1 abgezogen worden sind, sind in den folgenden Veranlagungszeiträumen bis zu einem Gesamtbetrag der Einkünfte von 1 Million Euro unbeschränkt, darüber hinaus bis zu 60 Prozent des 1 Million Euro übersteigenden Gesamtbetrags der Einkünfte vorrangig vor Sonderausgaben, außergewöhnlichen Belastungen und sonstigen Abzugsbeträgen abzuziehen (Verlustvortrag). 2 Bei Ehegatten, die nach den §§ 26, 26b zusammenveranlagt werden, tritt an die Stelle des Betrags von 1 3 Million Euro ein Betrag von 2 Millionen Euro. Der Abzug ist nur insoweit zulässig, als die Verluste nicht nach Absatz 1 abgezogen worden sind und in den vorangegangenen Veranlagungszeiträumen nicht nach Satz 1 und 2 abgezogen werden konnten.

(3) (weggefallen)

1 (4) Der am Schluss eines Veranlagungszeitraums verbleibende Verlustvortrag ist gesondert festzustellen. 2 Verbleibender Verlustvortrag sind die bei der Ermittlung des Gesamtbetrags der Einkünfte nicht ausgeglichenen negativen Einkünfte, vermindert um die nach Absatz 1 abgezogenen und die nach Absatz 2 abziehbaren Beträge und vermehrt um den auf den Schluss des vorangegangenen Veranlagungszeitraums festgestellten 3 verbleibenden Verlustvortrag. Zuständig für die Feststellung ist das für die Besteuerung zuständige Finanzamt. 4 Bei der Feststellung des verbleibenden Verlustvortrags sind die Besteuerungsgrundlagen so zu berücksichtigen, wie sie den Steuerfestsetzungen des Veranlagungszeitraums, auf dessen Schluss der verbleibende Verlustvortrag festgestellt wird, und des Veranlagungszeitraums, in dem ein Verlustrücktrag vorgenommen werden kann, zu Grunde gelegt worden sind; § 171 Absatz 10, § 175 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 und § 351 Absatz 2 der 5 Abgabenordnung sowie § 42 der Finanzgerichtsordnung gelten entsprechend. Die Besteuerungsgrundlagen dürfen bei der Feststellung nur insoweit abweichend von Satz 4 berücksichtigt werden, wie die Aufhebung, Änderung oder Berichtigung der Steuerbescheide ausschließlich mangels Auswirkung auf die Höhe der 6 festzusetzenden Steuer unterbleibt. Die Feststellungsfrist endet nicht, bevor die Festsetzungsfrist für den Veranlagungszeitraum abgelaufen ist, auf dessen Schluss der verbleibende Verlustvortrag gesondert

- Seite 65 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

festzustellen ist; § 181 Absatz 5 der Abgabenordnung ist nur anzuwenden, wenn die zuständige Finanzbehörde die Feststellung des Verlustvortrags pflichtwidrig unterlassen hat.

Fußnote

(+++ § 10d: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 25 +++)

§ 10e Steuerbegünstigung der zu eigenen Wohnzwecken genutzten Wohnung im eigenen Haus

1 (1) Der Steuerpflichtige kann von den Herstellungskosten einer Wohnung in einem im Inland belegenen eigenen Haus oder einer im Inland belegenen eigenen Eigentumswohnung zuzüglich der Hälfte der Anschaffungskosten für den dazugehörenden Grund und Boden (Bemessungsgrundlage) im Jahr der Fertigstellung und in den drei folgenden Jahren jeweils bis zu 6 Prozent, höchstens jeweils 10 124 Euro, und in den vier darauffolgenden 2 Jahren jeweils bis zu 5 Prozent, höchstens jeweils 8 437 Euro, wie Sonderausgaben abziehen. Voraussetzung ist, dass der Steuerpflichtige die Wohnung hergestellt und in dem jeweiligen Jahr des Zeitraums nach Satz 1 (Abzugszeitraum) zu eigenen Wohnzwecken genutzt hat und die Wohnung keine Ferienwohnung oder 3 Wochenendwohnung ist. Eine Nutzung zu eigenen Wohnzwecken liegt auch vor, wenn Teile einer zu eigenen 4 Wohnzwecken genutzten Wohnung unentgeltlich zu Wohnzwecken überlassen werden. Hat der Steuerpflichtige die Wohnung angeschafft, so sind die Sätze 1 bis 3 mit der Maßgabe anzuwenden, dass an die Stelle des Jahres der Fertigstellung das Jahr der Anschaffung und an die Stelle der Herstellungskosten die Anschaffungskosten treten; hat der Steuerpflichtige die Wohnung nicht bis zum Ende des zweiten auf das Jahr der Fertigstellung folgenden Jahres angeschafft, kann er von der Bemessungsgrundlage im Jahr der Anschaffung und in den drei folgenden Jahren höchstens jeweils 4 602 Euro und in den vier darauffolgenden Jahren höchstens jeweils 3 835 5 6 Euro abziehen. § 6b Absatz 6 gilt sinngemäß. Bei einem Anteil an der zu eigenen Wohnzwecken genutzten Wohnung kann der Steuerpflichtige den entsprechenden Teil der Abzugsbeträge nach Satz 1 wie Sonderausgaben 7 abziehen. Werden Teile der Wohnung nicht zu eigenen Wohnzwecken genutzt, ist die Bemessungsgrundlage um 8 den auf den nicht zu eigenen Wohnzwecken entfallenden Teil zu kürzen. Satz 4 ist nicht anzuwenden, wenn der Steuerpflichtige die Wohnung oder einen Anteil daran von seinem Ehegatten anschafft und bei den Ehegatten die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 vorliegen.

(2) Absatz 1 gilt entsprechend für Herstellungskosten zu eigenen Wohnzwecken genutzter Ausbauten und Erweiterungen an einer im Inland belegenen, zu eigenen Wohnzwecken genutzten Wohnung.

1 (3) Der Steuerpflichtige kann die Abzugsbeträge nach den Absätzen 1 und 2, die er in einem Jahr des 2 Abzugszeitraums nicht ausgenutzt hat, bis zum Ende des Abzugszeitraums abziehen. Nachträgliche Herstellungskosten oder Anschaffungskosten, die bis zum Ende des Abzugszeitraums entstehen, können vom Jahr ihrer Entstehung an für die Veranlagungszeiträume, in denen der Steuerpflichtige Abzugsbeträge nach den Absätzen 1 und 2 hätte abziehen können, so behandelt werden, als wären sie zu Beginn des Abzugszeitraums entstanden.

1 (4) Die Abzugsbeträge nach den Absätzen 1 und 2 kann der Steuerpflichtige nur für eine Wohnung oder für 2 einen Ausbau oder eine Erweiterung abziehen. Ehegatten, bei denen die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 vorliegen, können die Abzugsbeträge nach den Absätzen 1 und 2 für insgesamt zwei der in Satz 1 bezeichneten Objekte abziehen, jedoch nicht gleichzeitig für zwei in räumlichem Zusammenhang belegene Objekte, wenn bei den Ehegatten im Zeitpunkt der Herstellung oder Anschaffung der Objekte die Voraussetzungen des § 3 26 Absatz 1 vorliegen. Den Abzugsbeträgen stehen die erhöhten Absetzungen nach § 7b in der jeweiligen Fassung ab Inkrafttreten des Gesetzes vom 16. Juni 1964 (BGBl. I S. 353) und nach § 15 Absatz 1 bis 4 des Berlinförderungsgesetzes in der jeweiligen Fassung ab Inkrafttreten des Gesetzes vom 11. Juli 1977 (BGBl. I S. 4 1213) gleich. Nutzt der Steuerpflichtige die Wohnung im eigenen Haus oder die Eigentumswohnung (Erstobjekt) nicht bis zum Ablauf des Abzugszeitraums zu eigenen Wohnzwecken und kann er deshalb die Abzugsbeträge nach den Absätzen 1 und 2 nicht mehr in Anspruch nehmen, so kann er die Abzugsbeträge nach Absatz 1 bei einer weiteren Wohnung im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 (Folgeobjekt) in Anspruch nehmen, wenn er das Folgeobjekt innerhalb von zwei Jahren vor und drei Jahren nach Ablauf des Veranlagungszeitraums, in dem er das Erstobjekt letztmals zu eigenen Wohnzwecken genutzt hat, anschafft oder herstellt; Entsprechendes gilt 5 bei einem Ausbau oder einer Erweiterung einer Wohnung. Im Fall des Satzes 4 ist der Abzugszeitraum für das Folgeobjekt um die Anzahl der Veranlagungszeiträume zu kürzen, in denen der Steuerpflichtige für das Erstobjekt die Abzugsbeträge nach den Absätzen 1 und 2 hätte abziehen können; hat der Steuerpflichtige das Folgeobjekt

- Seite 66 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

in einem Veranlagungszeitraum, in dem er das Erstobjekt noch zu eigenen Wohnzwecken genutzt hat, hergestellt oder angeschafft oder ausgebaut oder erweitert, so beginnt der Abzugszeitraum für das Folgeobjekt mit Ablauf des Veranlagungszeitraums, in dem der Steuerpflichtige das Erstobjekt letztmals zu eigenen Wohnzwecken 6 7 genutzt hat. Für das Folgeobjekt sind die Prozentsätze der vom Erstobjekt verbliebenen Jahre maßgebend. Dem Erstobjekt im Sinne des Satzes 4 steht ein Erstobjekt im Sinne des § 7b Absatz 5 Satz 4 sowie des § 15 Absatz 8 1 und des § 15b Absatz 1 des Berlinförderungsgesetzes gleich. Ist für den Steuerpflichtigen Objektverbrauch nach den Sätzen 1 bis 3 eingetreten, kann er die Abzugsbeträge nach den Absätzen 1 und 2 für ein weiteres, in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet belegenes Objekt abziehen, wenn der Steuerpflichtige oder dessen Ehegatte, bei denen die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 vorliegen, in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet zugezogen ist und 1. seinen ausschließlichen Wohnsitz in diesem Gebiet zu Beginn des Veranlagungszeitraums hat oder ihn im Laufe des Veranlagungszeitraums begründet oder

2. bei mehrfachem Wohnsitz einen Wohnsitz in diesem Gebiet hat und sich dort überwiegend aufhält.

9 Voraussetzung für die Anwendung des Satzes 8 ist, dass die Wohnung im eigenen Haus oder die Eigentumswohnung vor dem 1. Januar 1995 hergestellt oder angeschafft oder der Ausbau oder die Erweiterung 10 vor diesem Zeitpunkt fertig gestellt worden ist. Die Sätze 2 und 4 bis 6 sind für im Satz 8 bezeichnete Objekte sinngemäß anzuwenden.

1 (5) Sind mehrere Steuerpflichtige Eigentümer einer zu eigenen Wohnzwecken genutzten Wohnung, so ist Absatz 4 mit der Maßgabe anzuwenden, dass der Anteil des Steuerpflichtigen an der Wohnung einer Wohnung gleichsteht; Entsprechendes gilt bei dem Ausbau oder bei der Erweiterung einer zu eigenen Wohnzwecken 2 genutzten Wohnung. Satz 1 ist nicht anzuwenden, wenn Eigentümer der Wohnung der Steuerpflichtige und 3 sein Ehegatte sind und bei den Ehegatten die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 vorliegen. Erwirbt im Fall des Satzes 2 ein Ehegatte infolge Erbfalls einen Miteigentumsanteil an der Wohnung hinzu, so kann er die auf diesen Anteil entfallenden Abzugsbeträge nach den Absätzen 1 und 2 weiter in der bisherigen Höhe abziehen; Entsprechendes gilt, wenn im Fall des Satzes 2 während des Abzugszeitraums die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 wegfallen und ein Ehegatte den Anteil des anderen Ehegatten an der Wohnung erwirbt.

1 (5a) Die Abzugsbeträge nach den Absätzen 1 und 2 können nur für die Veranlagungszeiträume in Anspruch genommen werden, in denen der Gesamtbetrag der Einkünfte 61 355 Euro, bei nach § 26b 2 zusammenveranlagten Ehegatten 122 710 Euro nicht übersteigt. Eine Nachholung von Abzugsbeträgen nach Absatz 3 Satz 1 ist nur für Veranlagungszeiträume möglich, in denen die in Satz 1 genannten Voraussetzungen vorgelegen haben; Entsprechendes gilt für nachträgliche Herstellungskosten oder Anschaffungskosten im Sinne des Absatzes 3 Satz 2.

1 (6) Aufwendungen des Steuerpflichtigen, die bis zum Beginn der erstmaligen Nutzung einer Wohnung im Sinne des Absatzes 1 zu eigenen Wohnzwecken entstehen, unmittelbar mit der Herstellung oder Anschaffung des Gebäudes oder der Eigentumswohnung oder der Anschaffung des dazugehörenden Grund und Bodens zusammenhängen, nicht zu den Herstellungskosten oder Anschaffungskosten der Wohnung oder zu den Anschaffungskosten des Grund und Bodens gehören und die im Fall der Vermietung oder Verpachtung der Wohnung als Werbungskosten abgezogen werden könnten, können wie Sonderausgaben abgezogen werden. 2 Wird eine Wohnung bis zum Beginn der erstmaligen Nutzung zu eigenen Wohnzwecken vermietet oder zu eigenen beruflichen oder eigenen betrieblichen Zwecken genutzt und sind die Aufwendungen Werbungskosten 3 oder Betriebsausgaben, können sie nicht wie Sonderausgaben abgezogen werden. Aufwendungen nach Satz 1, die Erhaltungsaufwand sind und im Zusammenhang mit der Anschaffung des Gebäudes oder der Eigentumswohnung stehen, können insgesamt nur bis zu 15 Prozent der Anschaffungskosten des Gebäudes oder 4 der Eigentumswohnung, höchstens bis zu 15 Prozent von 76 694 Euro, abgezogen werden. Die Sätze 1 und 2 gelten entsprechend bei Ausbauten und Erweiterungen an einer zu Wohnzwecken genutzten Wohnung.

1 (6a) Nimmt der Steuerpflichtige Abzugsbeträge für ein Objekt nach den Absätzen 1 oder 2 in Anspruch oder ist er auf Grund des Absatzes 5a zur Inanspruchnahme von Abzugsbeträgen für ein solches Objekt nicht berechtigt, so kann er die mit diesem Objekt in wirtschaftlichem Zusammenhang stehenden Schuldzinsen, die für die Zeit der Nutzung zu eigenen Wohnzwecken entstehen, im Jahr der Herstellung oder Anschaffung und in den beiden folgenden Kalenderjahren bis zur Höhe von jeweils 12 000 Deutsche Mark wie Sonderausgaben abziehen, wenn er das Objekt vor dem 1. Januar 1995 fertiggestellt oder vor diesem Zeitpunkt bis zum Ende des Jahres der 2 Fertigstellung angeschafft hat. Soweit der Schuldzinsenabzug nach Satz 1 nicht in vollem Umfang im Jahr der

- Seite 67 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Herstellung oder Anschaffung in Anspruch genommen werden kann, kann er in dem dritten auf das Jahr der 3 Herstellung oder Anschaffung folgenden Kalenderjahr nachgeholt werden. Absatz 1 Satz 6 gilt sinngemäß.

1 (7) Sind mehrere Steuerpflichtige Eigentümer einer zu eigenen Wohnzwecken genutzten Wohnung, so können die Abzugsbeträge nach den Absätzen 1 und 2 und die Aufwendungen nach den Absätzen 6 und 6a gesondert 2 und einheitlich festgestellt werden. Die für die gesonderte Feststellung von Einkünften nach § 180 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe a der Abgabenordnung geltenden Vorschriften sind entsprechend anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 10e: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 26 +++)

§ 10f Steuerbegünstigung für zu eigenen Wohnzwecken genutzte Baudenkmale und Gebäude in Sanierungsgebieten und städtebaulichen Entwicklungsbereichen

1 (1) Der Steuerpflichtige kann Aufwendungen an einem eigenen Gebäude im Kalenderjahr des Abschlusses der Baumaßnahme und in den neun folgenden Kalenderjahren jeweils bis zu 9 Prozent wie Sonderausgaben 2 abziehen, wenn die Voraussetzungen des § 7h oder des § 7i vorliegen. Dies gilt nur, soweit er das Gebäude in dem jeweiligen Kalenderjahr zu eigenen Wohnzwecken nutzt und die Aufwendungen nicht in die 3 Bemessungsgrundlage nach § 10e oder dem Eigenheimzulagengesetz einbezogen hat. Für Zeiträume, für die der Steuerpflichtige erhöhte Absetzungen von Aufwendungen nach § 7h oder § 7i abgezogen hat, kann er 4 für diese Aufwendungen keine Abzugsbeträge nach Satz 1 in Anspruch nehmen. Eine Nutzung zu eigenen Wohnzwecken liegt auch vor, wenn Teile einer zu eigenen Wohnzwecken genutzten Wohnung unentgeltlich zu Wohnzwecken überlassen werden.

1 (2) Der Steuerpflichtige kann Erhaltungsaufwand, der an einem eigenen Gebäude entsteht und nicht zu den Betriebsausgaben oder Werbungskosten gehört, im Kalenderjahr des Abschlusses der Maßnahme und in den neun folgenden Kalenderjahren jeweils bis zu 9 Prozent wie Sonderausgaben abziehen, wenn die Voraussetzungen des § 11a Absatz 1 in Verbindung mit § 7h Absatz 2 oder des § 11b Satz 1 oder 2 in Verbindung 2 mit § 7i Absatz 1 Satz 2 und Absatz 2 vorliegen. Dies gilt nur, soweit der Steuerpflichtige das Gebäude in dem jeweiligen Kalenderjahr zu eigenen Wohnzwecken nutzt und diese Aufwendungen nicht nach § 10e Absatz 6 3 oder § 10i abgezogen hat. Soweit der Steuerpflichtige das Gebäude während des Verteilungszeitraums zur Einkunftserzielung nutzt, ist der noch nicht berücksichtigte Teil des Erhaltungsaufwands im Jahr des Übergangs 4 zur Einkunftserzielung wie Sonderausgaben abzuziehen. Absatz 1 Satz 4 ist entsprechend anzuwenden.

1 (3) Die Abzugsbeträge nach den Absätzen 1 und 2 kann der Steuerpflichtige nur bei einem Gebäude in 2 Anspruch nehmen. Ehegatten, bei denen die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 vorliegen, können die 3 Abzugsbeträge nach den Absätzen 1 und 2 bei insgesamt zwei Gebäuden abziehen. Gebäuden im Sinne der Absätze 1 und 2 stehen Gebäude gleich, für die Abzugsbeträge nach § 52 Absatz 21 Satz 6 in Verbindung mit § 51 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe x oder Buchstabe y des Einkommensteuergesetzes 1987 in der Fassung der Bekanntmachung vom 27. Februar 1987 (BGBl. I S. 657) in Anspruch genommen worden sind; Entsprechendes gilt für Abzugsbeträge nach § 52 Absatz 21 Satz 7.

1 (4) Sind mehrere Steuerpflichtige Eigentümer eines Gebäudes, so ist Absatz 3 mit der Maßgabe anzuwenden, 2 dass der Anteil des Steuerpflichtigen an einem solchen Gebäude dem Gebäude gleichsteht. Erwirbt ein Miteigentümer, der für seinen Anteil bereits Abzugsbeträge nach Absatz 1 oder Absatz 2 abgezogen hat, einen Anteil an demselben Gebäude hinzu, kann er für danach von ihm durchgeführte Maßnahmen im Sinne der Absätze 1 oder 2 auch die Abzugsbeträge nach den Absätzen 1 und 2 in Anspruch nehmen, die auf den 3 hinzuerworbenen Anteil entfallen. § 10e Absatz 5 Satz 2 und 3 sowie Absatz 7 ist sinngemäß anzuwenden.

(5) Die Absätze 1 bis 4 sind auf Gebäudeteile, die selbständige unbewegliche Wirtschaftsgüter sind, und auf Eigentumswohnungen entsprechend anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 10f: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 27 +++)

- Seite 68 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 10g Steuerbegünstigung für schutzwürdige Kulturgüter, die weder zur Einkunftserzielung noch zu eigenen Wohnzwecken genutzt werden

1 (1) Der Steuerpflichtige kann Aufwendungen für Herstellungs- und Erhaltungsmaßnahmen an eigenen schutzwürdigen Kulturgütern im Inland, soweit sie öffentliche oder private Zuwendungen oder etwaige aus diesen Kulturgütern erzielte Einnahmen übersteigen, im Kalenderjahr des Abschlusses der Maßnahme und in den neun 2 folgenden Kalenderjahren jeweils bis zu 9 Prozent wie Sonderausgaben abziehen. Kulturgüter im Sinne des Satzes 1 sind 1. Gebäude oder Gebäudeteile, die nach den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften ein Baudenkmal sind,

2. Gebäude oder Gebäudeteile, die für sich allein nicht die Voraussetzungen für ein Baudenkmal erfüllen, aber Teil einer nach den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften als Einheit geschützten Gebäudegruppe oder Gesamtanlage sind,

3. gärtnerische, bauliche und sonstige Anlagen, die keine Gebäude oder Gebäudeteile und nach den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften unter Schutz gestellt sind,

4. Mobiliar, Kunstgegenstände, Kunstsammlungen, wissenschaftliche Sammlungen, Bibliotheken oder Archive, die sich seit mindestens 20 Jahren im Besitz der Familie des Steuerpflichtigen befinden oder in das Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes oder das Verzeichnis national wertvoller Archive eingetragen sind und deren Erhaltung wegen ihrer Bedeutung für Kunst, Geschichte oder Wissenschaft im öffentlichen Interesse liegt,

wenn sie in einem den Verhältnissen entsprechenden Umfang der wissenschaftlichen Forschung oder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, es sei denn, dem Zugang stehen zwingende Gründe des Denkmal- 3 oder Archivschutzes entgegen. Die Maßnahmen müssen nach Maßgabe der geltenden Bestimmungen der Denkmal- und Archivpflege erforderlich und in Abstimmung mit der in Absatz 3 genannten Stelle durchgeführt worden sein; bei Aufwendungen für Herstellungs- und Erhaltungsmaßnahmen an Kulturgütern im Sinne des Satzes 2 Nummer 1 und 2 ist § 7i Absatz 1 Satz 1 bis 4 sinngemäß anzuwenden.

1 (2) Die Abzugsbeträge nach Absatz 1 Satz 1 kann der Steuerpflichtige nur in Anspruch nehmen, soweit er die schutzwürdigen Kulturgüter im jeweiligen Kalenderjahr weder zur Erzielung von Einkünften im Sinne des § 2 noch Gebäude oder Gebäudeteile zu eigenen Wohnzwecken nutzt und die Aufwendungen nicht nach 2 § 10e Absatz 6, § 10h Satz 3 oder § 10i abgezogen hat. Für Zeiträume, für die der Steuerpflichtige von Aufwendungen Absetzungen für Abnutzung, erhöhte Absetzungen, Sonderabschreibungen oder Beträge nach § 10e Absatz 1 bis 5, den §§ 10f, 10h, 15b des Berlinförderungsgesetzes oder § 7 des Fördergebietsgesetzes abgezogen hat, kann er für diese Aufwendungen keine Abzugsbeträge nach Absatz 1 Satz 1 in Anspruch nehmen; Entsprechendes gilt, wenn der Steuerpflichtige für Aufwendungen die Eigenheimzulage nach dem 3 Eigenheimzulagengesetz in Anspruch genommen hat. Soweit die Kulturgüter während des Zeitraums nach Absatz 1 Satz 1 zur Einkunftserzielung genutzt werden, ist der noch nicht berücksichtigte Teil der Aufwendungen, die auf Erhaltungsarbeiten entfallen, im Jahr des Übergangs zur Einkunftserzielung wie Sonderausgaben abzuziehen.

1 (3) Der Steuerpflichtige kann den Abzug vornehmen, wenn er durch eine Bescheinigung der nach Landesrecht zuständigen oder von der Landesregierung bestimmten Stelle die Voraussetzungen des Absatzes 1 für das 2 Kulturgut und für die Erforderlichkeit der Aufwendungen nachweist. Hat eine der für Denkmal- oder Archivpflege zuständigen Behörde ihm Zuschüsse gewährt, so hat die Bescheinigung auch deren Höhe zu enthalten; werden ihm solche Zuschüsse nach Ausstellung der Bescheinigung gewährt, so ist diese entsprechend zu ändern.

1 (4) Die Absätze 1 bis 3 sind auf Gebäudeteile, die selbständige unbewegliche Wirtschaftsgüter sind, sowie auf 2 Eigentumswohnungen und im Teileigentum stehende Räume entsprechend anzuwenden. § 10e Absatz 7 gilt sinngemäß.

Fußnote

(+++ § 10g: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 27a +++)

§ 10h Steuerbegünstigung der unentgeltlich zu Wohnzwecken überlassenen Wohnung im eigenen Haus

- Seite 69 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 Der Steuerpflichtige kann von den Aufwendungen, die ihm durch Baumaßnahmen zur Herstellung einer Wohnung entstanden sind, im Jahr der Fertigstellung und in den drei folgenden Jahren jeweils bis zu 6 Prozent, höchstens jeweils 10 124 Euro, und in den vier darauffolgenden Jahren jeweils bis zu 5 Prozent, höchstens jeweils 2 8 437 Euro, wie Sonderausgaben abziehen. Voraussetzung ist, dass 1. der Steuerpflichtige nach dem 30. September 1991 den Bauantrag gestellt oder mit der Herstellung begonnen hat,

2. die Baumaßnahmen an einem Gebäude im Inland durchgeführt worden sind, in dem der Steuerpflichtige im jeweiligen Jahr des Zeitraums nach Satz 1 eine eigene Wohnung zu eigenen Wohnzwecken nutzt,

3. die Wohnung keine Ferienwohnung oder Wochenendwohnung ist,

4. der Steuerpflichtige die Wohnung insgesamt im jeweiligen Jahr des Zeitraums nach Satz 1 voll unentgeltlich an einen Angehörigen im Sinne des § 15 Absatz 1 Nummer 3 und 4 der Abgabenordnung auf Dauer zu Wohnzwecken überlassen hat und

5. der Steuerpflichtige die Aufwendungen nicht in die Bemessungsgrundlage nach den §§ 10e, 10f Absatz 1, § 10g, 52 Absatz 21 Satz 6 oder nach § 7 des Fördergebietsgesetzes einbezogen hat.

3 § 10e Absatz 1 Satz 5 und 6, Absatz 3, 5a, 6 und 7 gilt sinngemäß.

Fußnote

(+++ § 10h: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 28 +++)

§ 10i Vorkostenabzug bei einer nach dem Eigenheimzulagengesetz begünstigten Wohnung

1 (1) Der Steuerpflichtige kann nachstehende Vorkosten wie Sonderausgaben abziehen: 1. eine Pauschale von 1 790 Euro im Jahr der Fertigstellung oder Anschaffung, wenn er für die Wohnung im Jahr der Herstellung oder Anschaffung oder in einem der zwei folgenden Jahre eine Eigenheimzulage nach dem Eigenheimzulagengesetz in Anspruch nimmt, und

2. Erhaltungsaufwendungen bis zu 11 504 Euro, die a) bis zum Beginn der erstmaligen Nutzung einer Wohnung zu eigenen Wohnzwecken entstanden sind oder

b) bis zum Ablauf des auf das Jahr der Anschaffung folgenden Kalenderjahres entstanden sind, wenn der Steuerpflichtige eine von ihm bisher als Mieter genutzte Wohnung anschafft.

2 Die Erhaltungsaufwendungen nach Satz 1 Nummer 2 müssen unmittelbar mit der Herstellung oder Anschaffung des Gebäudes oder der Eigentumswohnung zusammenhängen, dürfen nicht zu den Herstellungskosten oder Anschaffungskosten der Wohnung oder zu den Anschaffungskosten des Grund und Bodens gehören und müssten 3 im Fall der Vermietung und Verpachtung der Wohnung als Werbungskosten abgezogen werden können. Wird eine Wohnung bis zum Beginn der erstmaligen Nutzung zu eigenen Wohnzwecken vermietet oder zu eigenen beruflichen oder eigenen betrieblichen Zwecken genutzt und sind die Erhaltungsaufwendungen Werbungskosten 4 oder Betriebsausgaben, können sie nicht wie Sonderausgaben abgezogen werden. Bei einem Anteil an der zu eigenen Wohnzwecken genutzten Wohnung kann der Steuerpflichtige den entsprechenden Teil der 5 Abzugsbeträge nach Satz 1 wie Sonderausgaben abziehen. Die vorstehenden Sätze gelten entsprechend bei Ausbauten und Erweiterungen an einer zu eigenen Wohnzwecken genutzten Wohnung.

1 (2) Sind mehrere Steuerpflichtige Eigentümer einer zu eigenen Wohnzwecken genutzten Wohnung, können die 2 Aufwendungen nach Absatz 1 gesondert und einheitlich festgestellt werden. Die für die gesonderte Feststellung von Einkünften nach § 180 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe a der Abgabenordnung geltenden Vorschriften sind entsprechend anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 10i: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 29 +++) 6.

- Seite 70 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Vereinnahmung und Verausgabung

§ 11

1 (1) Einnahmen sind innerhalb des Kalenderjahres bezogen, in dem sie dem Steuerpflichtigen zugeflossen sind. 2 Regelmäßig wiederkehrende Einnahmen, die dem Steuerpflichtigen kurze Zeit vor Beginn oder kurze Zeit nach Beendigung des Kalenderjahres, zu dem sie wirtschaftlich gehören, zugeflossen sind, gelten als in diesem 3 Kalenderjahr bezogen. Der Steuerpflichtige kann Einnahmen, die auf einer Nutzungsüberlassung im Sinne des Absatzes 2 Satz 3 beruhen, insgesamt auf den Zeitraum gleichmäßig verteilen, für den die Vorauszahlung 4 geleistet wird. Für Einnahmen aus nichtselbständiger Arbeit gilt § 38a Absatz 1 Satz 2 und 3 und § 40 Absatz 3 5 Satz 2. Die Vorschriften über die Gewinnermittlung (§ 4 Absatz 1, § 5) bleiben unberührt.

1 2 (2) Ausgaben sind für das Kalenderjahr abzusetzen, in dem sie geleistet worden sind. Für regelmäßig 3 wiederkehrende Ausgaben gilt Absatz 1 Satz 2 entsprechend. Werden Ausgaben für eine Nutzungsüberlassung von mehr als fünf Jahren im Voraus geleistet, sind sie insgesamt auf den Zeitraum gleichmäßig zu verteilen, für 4 den die Vorauszahlung geleistet wird. Satz 3 ist auf ein Damnum oder Disagio nicht anzuwenden, soweit dieses 5 6 marktüblich ist. § 42 der Abgabenordnung bleibt unberührt. Die Vorschriften über die Gewinnermittlung (§ 4 Absatz 1, § 5) bleiben unberührt.

Fußnote

(+++ § 11: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 30 +++)

§ 11a Sonderbehandlung von Erhaltungsaufwand bei Gebäuden in Sanierungsgebieten und städtebaulichen Entwicklungsbereichen

1 (1) Der Steuerpflichtige kann durch Zuschüsse aus Sanierungs- oder Entwicklungsförderungsmitteln nicht gedeckten Erhaltungsaufwand für Maßnahmen im Sinne des § 177 des Baugesetzbuchs an einem im Inland belegenen Gebäude in einem förmlich festgelegten Sanierungsgebiet oder städtebaulichen Entwicklungsbereich 2 auf zwei bis fünf Jahre gleichmäßig verteilen. Satz 1 ist entsprechend anzuwenden auf durch Zuschüsse aus Sanierungs- oder Entwicklungsförderungsmitteln nicht gedeckten Erhaltungsaufwand für Maßnahmen, die der Erhaltung, Erneuerung und funktionsgerechten Verwendung eines Gebäudes im Sinne des Satzes 1 dienen, das wegen seiner geschichtlichen, künstlerischen oder städtebaulichen Bedeutung erhalten bleiben soll, und zu deren Durchführung sich der Eigentümer neben bestimmten Modernisierungsmaßnahmen gegenüber der Gemeinde verpflichtet hat.

1 (2) Wird das Gebäude während des Verteilungszeitraums veräußert, ist der noch nicht berücksichtigte Teil des Erhaltungsaufwands im Jahr der Veräußerung als Betriebsausgaben oder Werbungskosten abzusetzen. 2 Das Gleiche gilt, wenn ein nicht zu einem Betriebsvermögen gehörendes Gebäude in ein Betriebsvermögen eingebracht oder wenn ein Gebäude aus dem Betriebsvermögen entnommen oder wenn ein Gebäude nicht mehr zur Einkunftserzielung genutzt wird.

(3) Steht das Gebäude im Eigentum mehrerer Personen, ist der in Absatz 1 bezeichnete Erhaltungsaufwand von allen Eigentümern auf den gleichen Zeitraum zu verteilen.

(4) § 7h Absatz 2 und 3 ist entsprechend anzuwenden.

§ 11b Sonderbehandlung von Erhaltungsaufwand bei Baudenkmalen

1 Der Steuerpflichtige kann durch Zuschüsse aus öffentlichen Kassen nicht gedeckten Erhaltungsaufwand für ein im Inland belegenes Gebäude oder Gebäudeteil, das nach den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften ein Baudenkmal ist, auf zwei bis fünf Jahre gleichmäßig verteilen, soweit die Aufwendungen nach Art und Umfang zur Erhaltung des Gebäudes oder Gebäudeteils als Baudenkmal oder zu seiner sinnvollen Nutzung erforderlich und die Maßnahmen in Abstimmung mit der in § 7i Absatz 2 bezeichneten Stelle vorgenommen worden sind. 2 Durch Zuschüsse aus öffentlichen Kassen nicht gedeckten Erhaltungsaufwand für ein im Inland belegenes Gebäude oder Gebäudeteil, das für sich allein nicht die Voraussetzungen für ein Baudenkmal erfüllt, aber Teil einer Gebäudegruppe oder Gesamtanlage ist, die nach den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften als Einheit geschützt ist, kann der Steuerpflichtige auf zwei bis fünf Jahre gleichmäßig verteilen, soweit die Aufwendungen

- Seite 71 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

nach Art und Umfang zur Erhaltung des schützenswerten äußeren Erscheinungsbildes der Gebäudegruppe oder Gesamtanlage erforderlich und die Maßnahmen in Abstimmung mit der in § 7i Absatz 2 bezeichneten Stelle 3 vorgenommen worden sind. § 7h Absatz 3 und § 7i Absatz 1 Satz 2 und Absatz 2 sowie § 11a Absatz 2 und 3 sind entsprechend anzuwenden. 7. Nicht abzugsfähige Ausgaben

§ 12

Soweit in § 10 Absatz 1 Nummer 1, 2 bis 5, 7 und 9, den §§ 10a, 10b und den §§ 33 bis 33b nichts anderes bestimmt ist, dürfen weder bei den einzelnen Einkunftsarten noch vom Gesamtbetrag der Einkünfte abgezogen werden 1. die für den Haushalt des Steuerpflichtigen und für den Unterhalt seiner Familienangehörigen aufgewendeten 2 Beträge. Dazu gehören auch die Aufwendungen für die Lebensführung, die die wirtschaftliche oder gesellschaftliche Stellung des Steuerpflichtigen mit sich bringt, auch wenn sie zur Förderung des Berufs oder der Tätigkeit des Steuerpflichtigen erfolgen;

2. freiwillige Zuwendungen, Zuwendungen auf Grund einer freiwillig begründeten Rechtspflicht und Zuwendungen an eine gegenüber dem Steuerpflichtigen oder seinem Ehegatten gesetzlich unterhaltsberechtigte Person oder deren Ehegatten, auch wenn diese Zuwendungen auf einer besonderen Vereinbarung beruhen;

3. die Steuern vom Einkommen und sonstige Personensteuern sowie die Umsatzsteuer für Umsätze, die Entnahmen sind, und die Vorsteuerbeträge auf Aufwendungen, für die das Abzugsverbot der Nummer 1 oder des § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 1 bis 5, 7 oder Absatz 7 gilt; das gilt auch für die auf diese Steuern entfallenden Nebenleistungen;

4. in einem Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen, sonstige Rechtsfolgen vermögensrechtlicher Art, bei denen der Strafcharakter überwiegt, und Leistungen zur Erfüllung von Auflagen oder Weisungen, soweit die Auflagen oder Weisungen nicht lediglich der Wiedergutmachung des durch die Tat verursachten Schadens dienen;

5. Aufwendungen des Steuerpflichtigen für seine erstmalige Berufsausbildung oder für ein Erststudium, das zugleich eine Erstausbildung vermittelt, wenn diese Berufsausbildung oder dieses Erststudium nicht im Rahmen eines Dienstverhältnisses stattfinden.

8. Die einzelnen Einkunftsarten a) Land- und Forstwirtschaft (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1)

§ 13 Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft

(1) Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft sind 1. Einkünfte aus dem Betrieb von Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Weinbau, Gartenbau und aus allen Betrieben, 2 die Pflanzen und Pflanzenteile mit Hilfe der Naturkräfte gewinnen. Zu diesen Einkünften gehören auch die Einkünfte aus der Tierzucht und Tierhaltung, wenn im Wirtschaftsjahr

für die ersten 20 Hektar nicht mehr als 10 Vieheinheiten, für die nächsten 10 Hektar nicht mehr als 7 Vieheinheiten, für die nächsten 20 Hektar nicht mehr als 6 Vieheinheiten, für die nächsten 50 Hektar nicht mehr als 3 Vieheinheiten

- Seite 72 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

und für die weitere Fläche nicht mehr als 1,5 Vieheinheiten

je Hektar der vom Inhaber des Betriebs regelmäßig landwirtschaftlich genutzten Fläche erzeugt oder 3 4 gehalten werden. Die Tierbestände sind nach dem Futterbedarf in Vieheinheiten umzurechnen. § 51 5 Absatz 2 bis 5 des Bewertungsgesetzes ist anzuwenden. Die Einkünfte aus Tierzucht und Tierhaltung einer Gesellschaft, bei der die Gesellschafter als Unternehmer (Mitunternehmer) anzusehen sind, gehören zu den Einkünften im Sinne des Satzes 1, wenn die Voraussetzungen des § 51a des Bewertungsgesetzes erfüllt sind und andere Einkünfte der Gesellschafter aus dieser Gesellschaft zu den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft gehören;

2. Einkünfte aus sonstiger land- und forstwirtschaftlicher Nutzung (§ 62 Bewertungsgesetz);

3. Einkünfte aus Jagd, wenn diese mit dem Betrieb einer Landwirtschaft oder einer Forstwirtschaft im Zusammenhang steht;

4. Einkünfte von Hauberg-, Wald-, Forst- und Laubgenossenschaften und ähnlichen Realgemeinden im Sinne des § 3 Absatz 2 des Körperschaftsteuergesetzes.

(2) Zu den Einkünften im Sinne des Absatzes 1 gehören auch 2 1. Einkünfte aus einem land- und forstwirtschaftlichen Nebenbetrieb. Als Nebenbetrieb gilt ein Betrieb, der dem land- und forstwirtschaftlichen Hauptbetrieb zu dienen bestimmt ist;

2. der Nutzungswert der Wohnung des Steuerpflichtigen, wenn die Wohnung die bei Betrieben gleicher Art übliche Größe nicht überschreitet und das Gebäude oder der Gebäudeteil nach den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften ein Baudenkmal ist;

3. die Produktionsaufgaberente nach dem Gesetz zur Förderung der Einstellung der landwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit.

1 (3) Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft werden bei der Ermittlung des Gesamtbetrags der Einkünfte nur 2 berücksichtigt, soweit sie den Betrag von 670 Euro übersteigen. Satz 1 ist nur anzuwenden, wenn die Summe 3 der Einkünfte 30 700 Euro nicht übersteigt. Im Fall der Zusammenveranlagung von Ehegatten verdoppeln sich die Beträge der Sätze 1 und 2.

1 (4) Absatz 2 Nummer 2 findet nur Anwendung, sofern im Veranlagungszeitraum 1986 bei einem Steuerpflichtigen für die von ihm zu eigenen Wohnzwecken oder zu Wohnzwecken des Altenteilers genutzte Wohnung die Voraussetzungen für die Anwendung des § 13 Absatz 2 Nummer 2 des Einkommensteuergesetzes 2 in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. April 1997 (BGBl. I S. 821) vorlagen. Der Steuerpflichtige kann für einen Veranlagungszeitraum nach dem Veranlagungszeitraum 1998 unwiderruflich beantragen, dass 3 Absatz 2 Nummer 2 ab diesem Veranlagungszeitraum nicht mehr angewendet wird. § 52 Absatz 21 Satz 4 und 6 des Einkommensteuergesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. April 1997 (BGBl. I S. 4 821) ist entsprechend anzuwenden. Im Fall des Satzes 2 gelten die Wohnung des Steuerpflichtigen und die Altenteilerwohnung sowie der dazugehörende Grund und Boden zu dem Zeitpunkt als entnommen, bis zu dem 5 6 Absatz 2 Nummer 2 letztmals angewendet wird. Der Entnahmegewinn bleibt außer Ansatz. Werden 1. die Wohnung und der dazugehörende Grund und Boden entnommen oder veräußert, bevor sie nach Satz 4 als entnommen gelten, oder

2. eine vor dem 1. Januar 1987 einem Dritten entgeltlich zur Nutzung überlassene Wohnung und der dazugehörende Grund und Boden für eigene Wohnzwecke oder für Wohnzwecke eines Altenteilers entnommen,

bleibt der Entnahme- oder Veräußerungsgewinn ebenfalls außer Ansatz; Nummer 2 ist nur anzuwenden, soweit nicht Wohnungen vorhanden sind, die Wohnzwecken des Eigentümers des Betriebs oder Wohnzwecken eines Altenteilers dienen und die unter Satz 4 oder unter Nummer 1 fallen.

(5) Wird Grund und Boden dadurch entnommen, dass auf diesem Grund und Boden die Wohnung des Steuerpflichtigen oder eine Altenteilerwohnung errichtet wird, bleibt der Entnahmegewinn außer Ansatz; der Steuerpflichtige kann die Regelung nur für eine zu eigenen Wohnzwecken genutzte Wohnung und für eine Altenteilerwohnung in Anspruch nehmen.

- Seite 73 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (6) Werden einzelne Wirtschaftsgüter eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebs auf einen der gemeinschaftlichen Tierhaltung dienenden Betrieb im Sinne des § 34 Absatz 6a des Bewertungsgesetzes einer Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaft oder eines Vereins gegen Gewährung von Mitgliedsrechten übertragen, so ist die auf den dabei entstehenden Gewinn entfallende Einkommensteuer auf Antrag in jährlichen Teilbeträgen 2 zu entrichten. Der einzelne Teilbetrag muss mindestens ein Fünftel dieser Steuer betragen.

(7) § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2, Absatz 1a, Absatz 2 Satz 2 und 3, §§ 15a und 15b sind entsprechend anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 13: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 30b F. 2011-12-07 +++)

§ 13a Ermittlung des Gewinns aus Land- und Forstwirtschaft nach Durchschnittssätzen

1 (1) Der Gewinn ist für einen Betrieb der Land- und Forstwirtschaft nach den Absätzen 3 bis 6 zu ermitteln, wenn 1. der Steuerpflichtige nicht auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet ist, Bücher zu führen und regelmäßig Abschlüsse zu machen, und

2. die selbst bewirtschaftete Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung (§ 34 Absatz 2 Nummer 1 Buchstabe a des Bewertungsgesetzes) ohne Sonderkulturen (§ 52 des Bewertungsgesetzes) nicht 20 Hektar überschreitet und

3. die Tierbestände insgesamt 50 Vieheinheiten (Anlage 1 zum Bewertungsgesetz) nicht übersteigen und

4. der Wert der selbst bewirtschafteten Sondernutzungen nach Absatz 5 nicht mehr als 2 000 Deutsche Mark je Sondernutzung beträgt.

2 Der Gewinn ist letztmalig für das Wirtschaftsjahr nach Durchschnittssätzen zu ermitteln, das nach Bekanntgabe der Mitteilung endet, durch die die Finanzbehörde auf den Beginn der Buchführungspflicht (§ 141 Absatz 2 der Abgabenordnung) oder den Wegfall einer anderen Voraussetzung des Satzes 1 hingewiesen hat.

1 (2) Auf Antrag des Steuerpflichtigen ist für einen Betrieb im Sinne des Absatzes 1 der Gewinn für vier 2 aufeinander folgende Wirtschaftsjahre nicht nach den Absätzen 3 bis 6 zu ermitteln. Wird der Gewinn eines dieser Wirtschaftsjahre durch den Steuerpflichtigen nicht durch Betriebsvermögensvergleich oder durch Vergleich der Betriebseinnahmen mit den Betriebsausgaben ermittelt, ist der Gewinn für den gesamten Zeitraum von vier 3 Wirtschaftsjahren nach den Absätzen 3 bis 6 zu ermitteln. Der Antrag ist bis zur Abgabe der Steuererklärung, jedoch spätestens zwölf Monate nach Ablauf des ersten Wirtschaftsjahres, auf das er sich bezieht, schriftlich zu 4 stellen. Er kann innerhalb dieser Frist zurückgenommen werden.

1 (3) Durchschnittssatzgewinn ist die Summe aus 1. dem Grundbetrag (Absatz 4),

2. den Zuschlägen für Sondernutzungen (Absatz 5),

3. den nach Absatz 6 gesondert zu ermittelnden Gewinnen,

4. den vereinnahmten Miet- und Pachtzinsen,

5. den vereinnahmten Kapitalerträgen, die sich aus Kapitalanlagen von Veräußerungserlösen im Sinne des Absatzes 6 Satz 1 Nummer 2 ergeben.

2 Abzusetzen sind verausgabte Pachtzinsen und diejenigen Schuldzinsen und dauernden Lasten, die 3 Betriebsausgaben sind. Die abzusetzenden Beträge dürfen insgesamt nicht zu einem Verlust führen.

1 (4) Die Höhe des Grundbetrags richtet sich bei der landwirtschaftlichen Nutzung ohne Sonderkulturen nach dem 2 Hektarwert (§ 40 Absatz 1 Satz 3 des Bewertungsgesetzes) der selbst bewirtschafteten Fläche. Je Hektar der landwirtschaftlichen Nutzung sind anzusetzen

1. bei einem Hektarwert bis 300 Deutsche Mark 205 Euro,

- Seite 74 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2. bei einem Hektarwert über 300 Deutsche Mark bis 500 Deutsche Mark 307 Euro,

3. bei einem Hektarwert über 500 Deutsche Mark bis 1 000 Deutsche Mark 358 Euro,

4. bei einem Hektarwert über 1 000 Deutsche Mark bis 1 500 Deutsche Mark 410 Euro,

5. bei einem Hektarwert über 1 500 Deutsche Mark bis 2 000 Deutsche Mark 461 Euro,

6. bei einem Hektarwert über 2 000 Deutsche Mark 512 Euro.

1 (5) Als Sondernutzungen gelten die in § 34 Absatz 2 Nummer 1 Buchstabe b bis e des Bewertungsgesetzes genannten Nutzungen, die in § 34 Absatz 2 Nummer 2 des Bewertungsgesetzes genannten Wirtschaftsgüter, die Nebenbetriebe (§ 34 Absatz 2 Nummer 3 Bewertungsgesetz) und die Sonderkulturen (§ 52 Bewertungsgesetz). 2 Die Werte der Sondernutzungen sind aus den jeweils zuletzt festgestellten Einheitswerten oder den nach § 125 3 des Bewertungsgesetzes ermittelten Ersatzwirtschaftswerten abzuleiten. Bei Sondernutzungen, deren Werte 4 jeweils 500 Deutsche Mark übersteigen, ist für jede Sondernutzung ein Zuschlag von 512 Euro zu machen. Satz 3 ist bei der forstwirtschaftlichen Nutzung nicht anzuwenden.

1 (6) In den Durchschnittssatzgewinn sind über die nach den Absätzen 4 und 5 zu ermittelnden Beträge hinaus auch Gewinne, soweit sie insgesamt 1 534 Euro übersteigen, einzubeziehen aus 1. der forstwirtschaftlichen Nutzung,

2. der Veräußerung oder Entnahme von Grund und Boden und Gebäuden sowie der im Zusammenhang mit einer Betriebsumstellung stehenden Veräußerung oder Entnahme von Wirtschaftsgütern des übrigen Anlagevermögens,

3. Dienstleistungen und vergleichbaren Tätigkeiten, sofern diese dem Bereich der Land- und Forstwirtschaft zugerechnet und nicht für andere Betriebe der Land- und Forstwirtschaft erbracht werden,

4. der Auflösung von Rücklagen nach § 6c und von Rücklagen für Ersatzbeschaffung.

2 3 Bei der Ermittlung der Gewinne nach Satz 1 Nummer 1 und 2 ist § 4 Absatz 3 entsprechend anzuwenden. Der Gewinn aus den in Nummer 3 genannten Tätigkeiten beträgt 35 Prozent der Einnahmen.

Fußnote

(+++ § 13a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 31 +++)

§ 14 Veräußerung des Betriebs

1 Zu den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft gehören auch Gewinne, die bei der Veräußerung eines land- oder forstwirtschaftlichen Betriebs oder Teilbetriebs oder eines Anteils an einem land- und forstwirtschaftlichen 2 Betriebsvermögen erzielt werden. § 16 gilt entsprechend mit der Maßgabe, dass der Freibetrag nach § 16 Absatz 4 nicht zu gewähren ist, wenn der Freibetrag nach § 14a Absatz 1 gewährt wird.

§ 14a Vergünstigungen bei der Veräußerung bestimmter land- und forstwirtschaftlicher Betriebe

- Seite 75 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (1) Veräußert ein Steuerpflichtiger nach dem 30. Juni 1970 und vor dem 1. Januar 2001 seinen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb im Ganzen, so wird auf Antrag der Veräußerungsgewinn (§ 16 Absatz 2) nur insoweit zur Einkommensteuer herangezogen, als er den Betrag von 150 000 Deutsche Mark übersteigt, wenn 1. der für den Zeitpunkt der Veräußerung maßgebende Wirtschaftswert (§ 46 des Bewertungsgesetzes) des Betriebs 40 000 Deutsche Mark nicht übersteigt,

2. die Einkünfte des Steuerpflichtigen im Sinne des § 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 bis 7 in den dem Veranlagungszeitraum der Veräußerung vorangegangenen beiden Veranlagungszeiträumen jeweils den 2 Betrag von 35 000 Deutsche Mark nicht überstiegen haben. Bei Ehegatten, die nicht dauernd getrennt leben, gilt Satz 1 mit der Maßgabe, dass die Einkünfte beider Ehegatten zusammen jeweils 70 000 Deutsche Mark nicht überstiegen haben.

2 Ist im Zeitpunkt der Veräußerung ein nach Nummer 1 maßgebender Wirtschaftswert nicht festgestellt oder sind bis zu diesem Zeitpunkt die Voraussetzungen für eine Wertfortschreibung erfüllt, so ist der Wert maßgebend, der sich für den Zeitpunkt der Veräußerung als Wirtschaftswert ergeben würde.

1 (2) Der Anwendung des Absatzes 1 und des § 34 Absatz 1 steht nicht entgegen, wenn die zum land- und forstwirtschaftlichen Vermögen gehörenden Gebäude mit dem dazugehörigen Grund und Boden nicht 2 mitveräußert werden. In diesem Fall gelten die Gebäude mit dem dazugehörigen Grund und Boden als 3 entnommen. Der Freibetrag kommt auch dann in Betracht, wenn zum Betrieb ein forstwirtschaftlicher Teilbetrieb gehört und dieser nicht mitveräußert, sondern als eigenständiger Betrieb vom Steuerpflichtigen fortgeführt 4 wird. In diesem Fall ermäßigt sich der Freibetrag auf den Teil, der dem Verhältnis des tatsächlich entstandenen Veräußerungsgewinns zu dem bei einer Veräußerung des ganzen land- und forstwirtschaftlichen Betriebs erzielbaren Veräußerungsgewinn entspricht.

1 (3) Als Veräußerung gilt auch die Aufgabe des Betriebs, wenn 1. die Voraussetzungen des Absatzes 1 erfüllt sind und

2. der Steuerpflichtige seinen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb zum Zweck der Strukturverbesserung abgegeben hat und dies durch eine Bescheinigung der nach Landesrecht zuständigen Stelle nachweist.

2 § 16 Absatz 3 Satz 4 und 5 gilt entsprechend.

1 (4) Veräußert oder entnimmt ein Steuerpflichtiger nach dem 31. Dezember 1979 und vor dem 1. Januar 2006 Teile des zu einem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb gehörenden Grund und Bodens, so wird der bei der Veräußerung oder der Entnahme entstehende Gewinn auf Antrag nur insoweit zur Einkommensteuer 2 herangezogen, als er den Betrag von 61 800 Euro übersteigt. Satz 1 ist nur anzuwenden, wenn 1. der Veräußerungspreis nach Abzug der Veräußerungskosten oder der Grund und Boden innerhalb von zwölf Monaten nach der Veräußerung oder Entnahme in sachlichem Zusammenhang mit der Hoferbfolge oder Hofübernahme zur Abfindung weichender Erben verwendet wird und

2. das Einkommen des Steuerpflichtigen ohne Berücksichtigung des Gewinns aus der Veräußerung oder Entnahme und des Freibetrags in dem dem Veranlagungszeitraum der Veräußerung oder Entnahme vorangegangenen Veranlagungszeitraum den Betrag von 18 000 Euro nicht überstiegen hat; bei Ehegatten, die nach den §§ 26, 26b zusammen veranlagt werden, erhöht sich der Betrag von 18 000 Euro auf 36 000 Euro.

3 Übersteigt das Einkommen den Betrag von 18 000 Euro, so vermindert sich der Betrag von 61 800 Euro nach Satz 1 je angefangene 250 Euro des übersteigenden Einkommens um 10 300 Euro; bei Ehegatten, die nach den §§ 26, 26b zusammen veranlagt werden und deren Einkommen den Betrag von 36 000 Euro übersteigt, vermindert sich der Betrag von 61 800 Euro nach Satz 1 je angefangene 500 Euro des übersteigenden 4 Einkommens um 10 300 Euro. Werden mehrere weichende Erben abgefunden, so kann der Freibetrag mehrmals, jedoch insgesamt nur einmal je weichender Erbe geltend gemacht werden, auch wenn die Abfindung in mehreren 5 Schritten oder durch mehrere Inhaber des Betriebs vorgenommen wird. Weichender Erbe ist, wer gesetzlicher Erbe eines Inhabers eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebs ist oder bei gesetzlicher Erbfolge wäre, aber nicht zur Übernahme des Betriebs berufen ist; eine Stellung als Mitunternehmer des Betriebs bis zur Auseinandersetzung steht einer Behandlung als weichender Erbe nicht entgegen, wenn sich die Erben innerhalb 6 von zwei Jahren nach dem Erbfall auseinandersetzen. Ist ein zur Übernahme des Betriebs berufener Miterbe noch minderjährig, beginnt die Frist von zwei Jahren mit Eintritt der Volljährigkeit.

- Seite 76 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (5) Veräußert ein Steuerpflichtiger nach dem 31. Dezember 1985 und vor dem 1. Januar 2001 Teile des zu einem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb gehörenden Grund und Bodens, so wird der bei der Veräußerung entstehende Gewinn auf Antrag nur insoweit zur Einkommensteuer herangezogen, als er den Betrag von 90 000 Deutsche Mark übersteigt, wenn 1. der Steuerpflichtige den Veräußerungspreis nach Abzug der Veräußerungskosten zur Tilgung von Schulden verwendet, die zu dem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb gehören und vor dem 1. Juli 1985 bestanden haben, und

2. die Voraussetzungen des Absatzes 4 Satz 2 Nummer 2 erfüllt sind.

2 Übersteigt das Einkommen den Betrag von 35 000 Deutsche Mark, so vermindert sich der Betrag von 90 000 Deutsche Mark nach Satz 1 für jede angefangenen 500 Deutsche Mark des übersteigenden Einkommens um 15 000 Deutsche Mark; bei Ehegatten, die nach den §§ 26, 26b zusammen veranlagt werden und bei denen das Einkommen den Betrag von 70 000 Deutsche Mark übersteigt, vermindert sich der Betrag von 90 000 Deutsche Mark nach Satz 1 für jede angefangenen 1 000 Deutsche Mark des übersteigenden Einkommens um 15 000 3 Deutsche Mark. Der Freibetrag von höchstens 90 000 Deutsche Mark wird für alle Veräußerungen im Sinne des Satzes 1 insgesamt nur einmal gewährt.

(6) Verwendet der Steuerpflichtige den Veräußerungspreis oder entnimmt er den Grund und Boden nur zum Teil zu den in den Absätzen 4 und 5 angegebenen Zwecken, so ist nur der entsprechende Teil des Gewinns aus der Veräußerung oder Entnahme steuerfrei.

(7) Auf die Freibeträge nach Absatz 4 in dieser Fassung sind die Freibeträge, die nach Absatz 4 in den vor dem 1. Januar 1986 geltenden Fassungen gewährt worden sind, anzurechnen.

Fußnote

(+++ § 14a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 32 +++) b) Gewerbebetrieb (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2)

§ 15 Einkünfte aus Gewerbebetrieb

1 (1) Einkünfte aus Gewerbebetrieb sind 2 1. Einkünfte aus gewerblichen Unternehmen. Dazu gehören auch Einkünfte aus gewerblicher Bodenbewirtschaftung, z. B. aus Bergbauunternehmen und aus Betrieben zur Gewinnung von Torf, Steinen und Erden, soweit sie nicht land- oder forstwirtschaftliche Nebenbetriebe sind;

2. die Gewinnanteile der Gesellschafter einer Offenen Handelsgesellschaft, einer Kommanditgesellschaft und einer anderen Gesellschaft, bei der der Gesellschafter als Unternehmer (Mitunternehmer) des Betriebs anzusehen ist, und die Vergütungen, die der Gesellschafter von der Gesellschaft für seine Tätigkeit im Dienst der Gesellschaft oder für die Hingabe von Darlehen oder für die Überlassung von Wirtschaftsgütern 2 bezogen hat. Der mittelbar über eine oder mehrere Personengesellschaften beteiligte Gesellschafter steht dem unmittelbar beteiligten Gesellschafter gleich; er ist als Mitunternehmer des Betriebs der Gesellschaft anzusehen, an der er mittelbar beteiligt ist, wenn er und die Personengesellschaften, die seine Beteiligung vermitteln, jeweils als Mitunternehmer der Betriebe der Personengesellschaften anzusehen sind, an denen sie unmittelbar beteiligt sind;

3. die Gewinnanteile der persönlich haftenden Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft auf Aktien, soweit sie nicht auf Anteile am Grundkapital entfallen, und die Vergütungen, die der persönlich haftende Gesellschafter von der Gesellschaft für seine Tätigkeit im Dienst der Gesellschaft oder für die Hingabe von Darlehen oder für die Überlassung von Wirtschaftsgütern bezogen hat.

2 Satz 1 Nummer 2 und 3 gilt auch für Vergütungen, die als nachträgliche Einkünfte (§ 24 Nummer 2) bezogen 3 werden. § 13 Absatz 5 gilt entsprechend, sofern das Grundstück im Veranlagungszeitraum 1986 zu einem gewerblichen Betriebsvermögen gehört hat.

1 (1a) In den Fällen des § 4 Absatz 1 Satz 5 ist der Gewinn aus einer späteren Veräußerung der Anteile ungeachtet der Bestimmungen eines Abkommens zur Vermeidung der Doppelbesteuerung in der gleichen Art und Weise

- Seite 77 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

zu besteuern, wie die Veräußerung dieser Anteile an der Europäischen Gesellschaft oder Europäischen 2 Genossenschaft zu besteuern gewesen wäre, wenn keine Sitzverlegung stattgefunden hätte. Dies gilt auch, wenn später die Anteile verdeckt in eine Kapitalgesellschaft eingelegt werden, die Europäische Gesellschaft oder Europäische Genossenschaft aufgelöst wird oder wenn ihr Kapital herabgesetzt und zurückgezahlt wird oder wenn Beträge aus dem steuerlichen Einlagenkonto im Sinne des § 27 des Körperschaftsteuergesetzes ausgeschüttet oder zurückgezahlt werden.

1 (2) Eine selbständige nachhaltige Betätigung, die mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, unternommen wird und sich als Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr darstellt, ist Gewerbebetrieb, wenn die Betätigung weder als Ausübung von Land- und Forstwirtschaft noch als Ausübung eines freien Berufs noch als 2 eine andere selbständige Arbeit anzusehen ist. Eine durch die Betätigung verursachte Minderung der Steuern 3 vom Einkommen ist kein Gewinn im Sinne des Satzes 1. Ein Gewerbebetrieb liegt, wenn seine Voraussetzungen im Übrigen gegeben sind, auch dann vor, wenn die Gewinnerzielungsabsicht nur ein Nebenzweck ist.

(3) Als Gewerbebetrieb gilt in vollem Umfang die mit Einkünfteerzielungsabsicht unternommene Tätigkeit 1. einer offenen Handelsgesellschaft, einer Kommanditgesellschaft oder einer anderen Personengesellschaft, wenn die Gesellschaft auch eine Tätigkeit im Sinne des Absatzes 1 Nummer 1 ausübt oder gewerbliche Einkünfte im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 2 bezieht,

2. einer Personengesellschaft, die keine Tätigkeit im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 1 ausübt und bei der ausschließlich eine oder mehrere Kapitalgesellschaften persönlich haftende Gesellschafter sind und nur diese oder Personen, die nicht Gesellschafter sind, zur Geschäftsführung befugt sind (gewerblich 2 geprägte Personengesellschaft). Ist eine gewerblich geprägte Personengesellschaft als persönlich haftender Gesellschafter an einer anderen Personengesellschaft beteiligt, so steht für die Beurteilung, ob die Tätigkeit dieser Personengesellschaft als Gewerbebetrieb gilt, die gewerblich geprägte Personengesellschaft einer Kapitalgesellschaft gleich.

1 (4) Verluste aus gewerblicher Tierzucht oder gewerblicher Tierhaltung dürfen weder mit anderen Einkünften aus Gewerbebetrieb noch mit Einkünften aus anderen Einkunftsarten ausgeglichen werden; sie dürfen auch nicht 2 nach § 10d abgezogen werden. Die Verluste mindern jedoch nach Maßgabe des § 10d die Gewinne, die der Steuerpflichtige in dem unmittelbar vorangegangenen und in den folgenden Wirtschaftsjahren aus gewerblicher 3 Tierzucht oder gewerblicher Tierhaltung erzielt hat oder erzielt. Die Sätze 1 und 2 gelten entsprechend für Verluste aus Termingeschäften, durch die der Steuerpflichtige einen Differenzausgleich oder einen durch den 4 Wert einer veränderlichen Bezugsgröße bestimmten Geldbetrag oder Vorteil erlangt. Satz 3 gilt nicht für die Geschäfte, die zum gewöhnlichen Geschäftsbetrieb bei Kreditinstituten, Finanzdienstleistungsinstituten und Finanzunternehmen im Sinne des Gesetzes über das Kreditwesen gehören oder die der Absicherung von 5 Geschäften des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs dienen. Satz 4 gilt nicht, wenn es sich um Geschäfte handelt, die der Absicherung von Aktiengeschäften dienen, bei denen der Veräußerungsgewinn nach § 3 Nummer 40 Satz 1 Buchstabe a und b in Verbindung mit § 3c Absatz 2 teilweise steuerfrei ist, oder die nach § 8b Absatz 6 2 des Körperschaftsteuergesetzes bei der Ermittlung des Einkommens außer Ansatz bleiben. Verluste aus stillen Gesellschaften, Unterbeteiligungen oder sonstigen Innengesellschaften an Kapitalgesellschaften, bei denen der Gesellschafter oder Beteiligte als Mitunternehmer anzusehen ist, dürfen weder mit Einkünften aus Gewerbebetrieb noch aus anderen Einkunftsarten ausgeglichen werden; sie dürfen auch nicht nach § 10d 7 abgezogen werden. Die Verluste mindern jedoch nach Maßgabe des § 10d die Gewinne, die der Gesellschafter oder Beteiligte in dem unmittelbar vorangegangenen Wirtschaftsjahr oder in den folgenden Wirtschaftsjahren 8 aus derselben stillen Gesellschaft, Unterbeteiligung oder sonstigen Innengesellschaft bezieht. Die Sätze 6 und 7 gelten nicht, soweit der Verlust auf eine natürliche Person als unmittelbar oder mittelbar beteiligter Mitunternehmer entfällt.

Fußnote

(+++ § 15: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 30b F. 2011-12-07, 32a, 32b +++)

§ 15a Verluste bei beschränkter Haftung

1 (1) Der einem Kommanditisten zuzurechnende Anteil am Verlust der Kommanditgesellschaft darf weder mit anderen Einkünften aus Gewerbebetrieb noch mit Einkünften aus anderen Einkunftsarten ausgeglichen werden, soweit ein negatives Kapitalkonto des Kommanditisten entsteht oder sich erhöht; er darf insoweit auch nicht nach

- Seite 78 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2 § 10d abgezogen werden. Haftet der Kommanditist am Bilanzstichtag den Gläubigern der Gesellschaft auf Grund des § 171 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs, so können abweichend von Satz 1 Verluste des Kommanditisten bis zur Höhe des Betrags, um den die im Handelsregister eingetragene Einlage des Kommanditisten seine geleistete Einlage übersteigt, auch ausgeglichen oder abgezogen werden, soweit durch den Verlust ein 3 negatives Kapitalkonto entsteht oder sich erhöht. Satz 2 ist nur anzuwenden, wenn derjenige, dem der Anteil zuzurechnen ist, im Handelsregister eingetragen ist, das Bestehen der Haftung nachgewiesen wird und eine Vermögensminderung auf Grund der Haftung nicht durch Vertrag ausgeschlossen oder nach Art und Weise des Geschäftsbetriebs unwahrscheinlich ist.

1 (1a) Nachträgliche Einlagen führen weder zu einer nachträglichen Ausgleichs- oder Abzugsfähigkeit eines vorhandenen verrechenbaren Verlustes noch zu einer Ausgleichs- oder Abzugsfähigkeit des dem Kommanditisten zuzurechnenden Anteils am Verlust eines zukünftigen Wirtschaftsjahres, soweit durch den Verlust ein negatives 2 Kapitalkonto des Kommanditisten entsteht oder sich erhöht. Nachträgliche Einlagen im Sinne des Satzes 1 sind Einlagen, die nach Ablauf eines Wirtschaftsjahres geleistet werden, in dem ein nicht ausgleichs- oder abzugsfähiger Verlust im Sinne des Absatzes 1 entstanden oder ein Gewinn im Sinne des Absatzes 3 Satz 1 zugerechnet worden ist.

1 (2) Soweit der Verlust nach den Absätzen 1 und 1a nicht ausgeglichen oder abgezogen werden darf, mindert er die Gewinne, die dem Kommanditisten in späteren Wirtschaftsjahren aus seiner Beteiligung 2 an der Kommanditgesellschaft zuzurechnen sind. Der verrechenbare Verlust, der nach Abzug von einem Veräußerungs- oder Aufgabegewinn verbleibt, ist im Zeitpunkt der Veräußerung oder Aufgabe des gesamten Mitunternehmeranteils oder der Betriebsveräußerung oder -aufgabe bis zur Höhe der nachträglichen Einlagen im Sinne des Absatzes 1a ausgleichs- oder abzugsfähig.

1 (3) Soweit ein negatives Kapitalkonto des Kommanditisten durch Entnahmen entsteht oder sich erhöht (Einlageminderung) und soweit nicht auf Grund der Entnahmen eine nach Absatz 1 Satz 2 zu berücksichtigende Haftung besteht oder entsteht, ist dem Kommanditisten der Betrag der Einlageminderung als Gewinn 2 zuzurechnen. Der nach Satz 1 zuzurechnende Betrag darf den Betrag der Anteile am Verlust der Kommanditgesellschaft nicht übersteigen, der im Wirtschaftsjahr der Einlageminderung und in den zehn 3 vorangegangenen Wirtschaftsjahren ausgleichs- oder abzugsfähig gewesen ist. Wird der Haftungsbetrag im Sinne des Absatzes 1 Satz 2 gemindert (Haftungsminderung) und sind im Wirtschaftsjahr der Haftungsminderung und den zehn vorangegangenen Wirtschaftsjahren Verluste nach Absatz 1 Satz 2 ausgleichs- oder abzugsfähig gewesen, so ist dem Kommanditisten der Betrag der Haftungsminderung, vermindert um auf Grund der Haftung 4 tatsächlich geleistete Beträge, als Gewinn zuzurechnen; Satz 2 gilt sinngemäß. Die nach den Sätzen 1 bis 3 zuzurechnenden Beträge mindern die Gewinne, die dem Kommanditisten im Wirtschaftsjahr der Zurechnung oder in späteren Wirtschaftsjahren aus seiner Beteiligung an der Kommanditgesellschaft zuzurechnen sind.

1 (4) Der nach Absatz 1 nicht ausgleichs- oder abzugsfähige Verlust eines Kommanditisten, vermindert um die nach Absatz 2 abzuziehenden und vermehrt um die nach Absatz 3 hinzuzurechnenden Beträge (verrechenbarer 2 Verlust), ist jährlich gesondert festzustellen. Dabei ist von dem verrechenbaren Verlust des vorangegangenen 3 Wirtschaftsjahres auszugehen. Zuständig für den Erlass des Feststellungsbescheids ist das für die gesonderte 4 Feststellung des Gewinns und Verlustes der Gesellschaft zuständige Finanzamt. Der Feststellungsbescheid kann nur insoweit angegriffen werden, als der verrechenbare Verlust gegenüber dem verrechenbaren 5 Verlust des vorangegangenen Wirtschaftsjahres sich verändert hat. Die gesonderten Feststellungen nach Satz 1 können mit der gesonderten und einheitlichen Feststellung der einkommensteuerpflichtigen und 6 körperschaftsteuerpflichtigen Einkünfte verbunden werden. In diesen Fällen sind die gesonderten Feststellungen des verrechenbaren Verlustes einheitlich durchzuführen.

(5) Absatz 1 Satz 1, Absatz 1a, 2 und 3 Satz 1, 2 und 4 sowie Absatz 4 gelten sinngemäß für andere Unternehmer, soweit deren Haftung der eines Kommanditisten vergleichbar ist, insbesondere für 1. stille Gesellschafter einer stillen Gesellschaft im Sinne des § 230 des Handelsgesetzbuchs, bei der der stille Gesellschafter als Unternehmer (Mitunternehmer) anzusehen ist,

2. Gesellschafter einer Gesellschaft im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuchs, bei der der Gesellschafter als Unternehmer (Mitunternehmer) anzusehen ist, soweit die Inanspruchnahme des Gesellschafters für Schulden in Zusammenhang mit dem Betrieb durch Vertrag ausgeschlossen oder nach Art und Weise des Geschäftsbetriebs unwahrscheinlich ist,

- Seite 79 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3. Gesellschafter einer ausländischen Personengesellschaft, bei der der Gesellschafter als Unternehmer (Mitunternehmer) anzusehen ist, soweit die Haftung des Gesellschafters für Schulden in Zusammenhang mit dem Betrieb der eines Kommanditisten oder eines stillen Gesellschafters entspricht oder soweit die Inanspruchnahme des Gesellschafters für Schulden in Zusammenhang mit dem Betrieb durch Vertrag ausgeschlossen oder nach Art und Weise des Geschäftsbetriebs unwahrscheinlich ist,

4. Unternehmer, soweit Verbindlichkeiten nur in Abhängigkeit von Erlösen oder Gewinnen aus der Nutzung, Veräußerung oder sonstigen Verwertung von Wirtschaftsgütern zu tilgen sind,

5. Mitreeder einer Reederei im Sinne des § 489 des Handelsgesetzbuchs, bei der der Mitreeder als Unternehmer (Mitunternehmer) anzusehen ist, wenn die persönliche Haftung des Mitreeders für die Verbindlichkeiten der Reederei ganz oder teilweise ausgeschlossen oder soweit die Inanspruchnahme des Mitreeders für Verbindlichkeiten der Reederei nach Art und Weise des Geschäftsbetriebs unwahrscheinlich ist.

Fußnote

(+++ § 15a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 33 +++)

§ 15b Verluste im Zusammenhang mit Steuerstundungsmodellen

1 (1) Verluste im Zusammenhang mit einem Steuerstundungsmodell dürfen weder mit Einkünften aus Gewerbebetrieb noch mit Einkünften aus anderen Einkunftsarten ausgeglichen werden; sie dürfen auch nicht 2 nach § 10d abgezogen werden. Die Verluste mindern jedoch die Einkünfte, die der Steuerpflichtige in den 3 folgenden Wirtschaftsjahren aus derselben Einkunftsquelle erzielt. § 15a ist insoweit nicht anzuwenden.

1 (2) Ein Steuerstundungsmodell im Sinne des Absatzes 1 liegt vor, wenn auf Grund einer modellhaften 2 Gestaltung steuerliche Vorteile in Form negativer Einkünfte erzielt werden sollen. Dies ist der Fall, wenn dem Steuerpflichtigen auf Grund eines vorgefertigten Konzepts die Möglichkeit geboten werden soll, zumindest in 3 der Anfangsphase der Investition Verluste mit übrigen Einkünften zu verrechnen. Dabei ist es ohne Belang, auf welchen Vorschriften die negativen Einkünfte beruhen.

(3) Absatz 1 ist nur anzuwenden, wenn innerhalb der Anfangsphase das Verhältnis der Summe der prognostizierten Verluste zur Höhe des gezeichneten und nach dem Konzept auch aufzubringenden Kapitals oder bei Einzelinvestoren des eingesetzten Eigenkapitals 10 Prozent übersteigt.

1 2 (4) Der nach Absatz 1 nicht ausgleichsfähige Verlust ist jährlich gesondert festzustellen. Dabei ist von dem 3 verrechenbaren Verlust des Vorjahres auszugehen. Der Feststellungsbescheid kann nur insoweit angegriffen werden, als der verrechenbare Verlust gegenüber dem verrechenbaren Verlust des Vorjahres sich verändert hat. 4 Handelt es sich bei dem Steuerstundungsmodell um eine Gesellschaft oder Gemeinschaft im Sinne des § 180 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe a der Abgabenordnung, ist das für die gesonderte und einheitliche Feststellung der einkommensteuerpflichtigen und körperschaftsteuerpflichtigen Einkünfte aus dem Steuerstundungsmodell zuständige Finanzamt für den Erlass des Feststellungsbescheids nach Satz 1 zuständig; anderenfalls ist das 5 Betriebsfinanzamt (§ 18 Absatz 1 Nummer 2 der Abgabenordnung) zuständig. Handelt es sich bei dem Steuerstundungsmodell um eine Gesellschaft oder Gemeinschaft im Sinne des § 180 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe a der Abgabenordnung, können die gesonderten Feststellungen nach Satz 1 mit der gesonderten und einheitlichen Feststellung der einkommensteuerpflichtigen und körperschaftsteuerpflichtigen Einkünfte aus dem Steuerstundungsmodell verbunden werden; in diesen Fällen sind die gesonderten Feststellungen nach Satz 1 einheitlich durchzuführen.

Fußnote

(+++ § 15b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 33a +++)

§ 16 Veräußerung des Betriebs

1 (1) Zu den Einkünften aus Gewerbebetrieb gehören auch Gewinne, die erzielt werden bei der Veräußerung 2 1. des ganzen Gewerbebetriebs oder eines Teilbetriebs. Als Teilbetrieb gilt auch die das gesamte Nennkapital umfassende Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft; im Fall der Auflösung der Kapitalgesellschaft ist § 17 Absatz 4 Satz 3 sinngemäß anzuwenden;

- Seite 80 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2. des gesamten Anteils eines Gesellschafters, der als Unternehmer (Mitunternehmer) des Betriebs anzusehen ist (§ 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2);

3. des gesamten Anteils eines persönlich haftenden Gesellschafters einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (§ 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3).

2 Gewinne, die bei der Veräußerung eines Teils eines Anteils im Sinne von Satz 1 Nummer 2 oder 3 erzielt werden, sind laufende Gewinne.

1 (2) Veräußerungsgewinn im Sinne des Absatzes 1 ist der Betrag, um den der Veräußerungspreis nach Abzug der Veräußerungskosten den Wert des Betriebsvermögens (Absatz 1 Satz 1 Nummer 1) oder den Wert des Anteils 2 am Betriebsvermögen (Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 und 3) übersteigt. Der Wert des Betriebsvermögens oder des 3 Anteils ist für den Zeitpunkt der Veräußerung nach § 4 Absatz 1 oder nach § 5 zu ermitteln. Soweit auf der Seite des Veräußerers und auf der Seite des Erwerbers dieselben Personen Unternehmer oder Mitunternehmer sind, gilt der Gewinn insoweit jedoch als laufender Gewinn.

1 (3) Als Veräußerung gilt auch die Aufgabe des Gewerbebetriebs sowie eines Anteils im Sinne des Absatzes 2 1 Satz 1 Nummer 2 oder Nummer 3. Werden im Zuge der Realteilung einer Mitunternehmerschaft Teilbetriebe, Mitunternehmeranteile oder einzelne Wirtschaftsgüter in das jeweilige Betriebsvermögen der einzelnen Mitunternehmer übertragen, so sind bei der Ermittlung des Gewinns der Mitunternehmerschaft die Wirtschaftsgüter mit den Werten anzusetzen, die sich nach den Vorschriften über die Gewinnermittlung ergeben, sofern die Besteuerung der stillen Reserven sichergestellt ist; der übernehmende Mitunternehmer ist 3 an diese Werte gebunden; § 4 Absatz 1 Satz 4 ist entsprechend anzuwenden. Dagegen ist für den jeweiligen Übertragungsvorgang rückwirkend der gemeine Wert anzusetzen, soweit bei einer Realteilung, bei der einzelne Wirtschaftsgüter übertragen worden sind, zum Buchwert übertragener Grund und Boden, übertragene Gebäude oder andere übertragene wesentliche Betriebsgrundlagen innerhalb einer Sperrfrist nach der Übertragung veräußert oder entnommen werden; diese Sperrfrist endet drei Jahre nach Abgabe der Steuererklärung der 4 Mitunternehmerschaft für den Veranlagungszeitraum der Realteilung. Satz 2 ist bei einer Realteilung, bei der einzelne Wirtschaftsgüter übertragen werden, nicht anzuwenden, soweit die Wirtschaftsgüter unmittelbar oder mittelbar auf eine Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse übertragen werden; in diesem Fall 5 ist bei der Übertragung der gemeine Wert anzusetzen. Soweit einzelne dem Betrieb gewidmete Wirtschaftsgüter im Rahmen der Aufgabe des Betriebs veräußert werden und soweit auf der Seite des Veräußerers und auf der Seite des Erwerbers dieselben Personen Unternehmer oder Mitunternehmer sind, gilt der Gewinn aus 6 der Aufgabe des Gewerbebetriebs als laufender Gewinn. Werden die einzelnen dem Betrieb gewidmeten Wirtschaftsgüter im Rahmen der Aufgabe des Betriebs veräußert, so sind die Veräußerungspreise anzusetzen. 7 Werden die Wirtschaftsgüter nicht veräußert, so ist der gemeine Wert im Zeitpunkt der Aufgabe anzusetzen. 8 Bei Aufgabe eines Gewerbebetriebs, an dem mehrere Personen beteiligt waren, ist für jeden einzelnen Beteiligten der gemeine Wert der Wirtschaftsgüter anzusetzen, die er bei der Auseinandersetzung erhalten hat.

(3a) Einer Aufgabe des Gewerbebetriebs steht der Ausschluss oder die Beschränkung des Besteuerungsrechts der Bundesrepublik Deutschland hinsichtlich des Gewinns aus der Veräußerung sämtlicher Wirtschaftsgüter des Betriebs oder eines Teilbetriebs gleich; § 4 Absatz 1 Satz 4 gilt entsprechend.

1 (3b) In den Fällen der Betriebsunterbrechung und der Betriebsverpachtung im Ganzen gilt ein Gewerbebetrieb sowie ein Anteil im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 2 oder Nummer 3 nicht als aufgegeben, bis 1. der Steuerpflichtige die Aufgabe im Sinne des Absatzes 3 Satz 1 ausdrücklich gegenüber dem Finanzamt erklärt oder

2. dem Finanzamt Tatsachen bekannt werden, aus denen sich ergibt, dass die Voraussetzungen für eine Aufgabe im Sinne des Absatzes 3 Satz 1 erfüllt sind.

2 Die Aufgabe des Gewerbebetriebs oder Anteils im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 2 oder Nummer 3 ist in den Fällen des Satzes 1 Nummer 1 rückwirkend für den vom Steuerpflichtigen gewählten Zeitpunkt anzuerkennen, wenn die Aufgabeerklärung spätestens drei Monate nach diesem Zeitpunkt abgegeben wird. 3 Wird die Aufgabeerklärung nicht spätestens drei Monate nach dem vom Steuerpflichtigen gewählten Zeitpunkt abgegeben, gilt der Gewerbebetrieb oder Anteil im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 2 oder Nummer 3 erst in dem Zeitpunkt als aufgegeben, in dem die Aufgabeerklärung beim Finanzamt eingeht.

1 (4) Hat der Steuerpflichtige das 55. Lebensjahr vollendet oder ist er im sozialversicherungsrechtlichen Sinne dauernd berufsunfähig, so wird der Veräußerungsgewinn auf Antrag zur Einkommensteuer nur herangezogen,

- Seite 81 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2 3 soweit er 45 000 Euro übersteigt. Der Freibetrag ist dem Steuerpflichtigen nur einmal zu gewähren. Er ermäßigt sich um den Betrag, um den der Veräußerungsgewinn 136 000 Euro übersteigt.

(5) Werden bei einer Realteilung, bei der Teilbetriebe auf einzelne Mitunternehmer übertragen werden, Anteile an einer Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse unmittelbar oder mittelbar von einem nicht von § 8b Absatz 2 des Körperschaftsteuergesetzes begünstigten Steuerpflichtigen auf einen von § 8b Absatz 2 des Körperschaftsteuergesetzes begünstigten Mitunternehmer übertragen, ist abweichend von Absatz 3 Satz 2 rückwirkend auf den Zeitpunkt der Realteilung der gemeine Wert anzusetzen, wenn der übernehmende Mitunternehmer die Anteile innerhalb eines Zeitraums von sieben Jahren nach der Realteilung unmittelbar oder mittelbar veräußert oder durch einen Vorgang nach § 22 Absatz 1 Satz 6 Nummer 1 bis 5 des Umwandlungssteuergesetzes weiter überträgt; § 22 Absatz 2 Satz 3 des Umwandlungssteuergesetzes gilt entsprechend.

Fußnote

(+++ § 16: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 34 +++)

§ 17 Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften

1 (1) Zu den Einkünften aus Gewerbebetrieb gehört auch der Gewinn aus der Veräußerung von Anteilen an einer Kapitalgesellschaft, wenn der Veräußerer innerhalb der letzten fünf Jahre am Kapital der Gesellschaft 2 unmittelbar oder mittelbar zu mindestens 1 Prozent beteiligt war. Die verdeckte Einlage von Anteilen an 3 einer Kapitalgesellschaft in eine Kapitalgesellschaft steht der Veräußerung der Anteile gleich. Anteile an einer Kapitalgesellschaft sind Aktien, Anteile an einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Genussscheine oder 4 ähnliche Beteiligungen und Anwartschaften auf solche Beteiligungen. Hat der Veräußerer den veräußerten Anteil innerhalb der letzten fünf Jahre vor der Veräußerung unentgeltlich erworben, so gilt Satz 1 entsprechend, wenn der Veräußerer zwar nicht selbst, aber der Rechtsvorgänger oder, sofern der Anteil nacheinander unentgeltlich übertragen worden ist, einer der Rechtsvorgänger innerhalb der letzten fünf Jahre im Sinne von Satz 1 beteiligt war.

1 (2) Veräußerungsgewinn im Sinne des Absatzes 1 ist der Betrag, um den der Veräußerungspreis nach Abzug 2 der Veräußerungskosten die Anschaffungskosten übersteigt. In den Fällen des Absatzes 1 Satz 2 tritt an die 3 Stelle des Veräußerungspreises der Anteile ihr gemeiner Wert. Weist der Veräußerer nach, dass ihm die Anteile bereits im Zeitpunkt der Begründung der unbeschränkten Steuerpflicht nach § 1 Absatz 1 zuzurechnen waren und dass der bis zu diesem Zeitpunkt entstandene Vermögenszuwachs auf Grund gesetzlicher Bestimmungen des Wegzugsstaats im Wegzugsstaat einer der Steuer nach § 6 des Außensteuergesetzes vergleichbaren Steuer unterlegen hat, tritt an die Stelle der Anschaffungskosten der Wert, den der Wegzugsstaat bei der Berechnung der der Steuer nach § 6 des Außensteuergesetzes vergleichbaren Steuer angesetzt hat, höchstens jedoch der 4 5 gemeine Wert. Satz 3 ist in den Fällen des § 6 Absatz 3 des Außensteuergesetzes nicht anzuwenden. Hat der Veräußerer den veräußerten Anteil unentgeltlich erworben, so sind als Anschaffungskosten des Anteils die 6 Anschaffungskosten des Rechtsvorgängers maßgebend, der den Anteil zuletzt entgeltlich erworben hat. Ein Veräußerungsverlust ist nicht zu berücksichtigen, soweit er auf Anteile entfällt, 2 a) die der Steuerpflichtige innerhalb der letzten fünf Jahre unentgeltlich erworben hatte. Dies gilt nicht, soweit der Rechtsvorgänger anstelle des Steuerpflichtigen den Veräußerungsverlust hätte geltend machen können;

b) die entgeltlich erworben worden sind und nicht innerhalb der gesamten letzten fünf Jahre zu einer 2 Beteiligung des Steuerpflichtigen im Sinne von Absatz 1 Satz 1 gehört haben. Dies gilt nicht für innerhalb der letzten fünf Jahre erworbene Anteile, deren Erwerb zur Begründung einer Beteiligung des Steuerpflichtigen im Sinne von Absatz 1 Satz 1 geführt hat oder die nach Begründung der Beteiligung im Sinne von Absatz 1 Satz 1 erworben worden sind.

1 (3) Der Veräußerungsgewinn wird zur Einkommensteuer nur herangezogen, soweit er den Teil von 9 060 Euro 2 übersteigt, der dem veräußerten Anteil an der Kapitalgesellschaft entspricht. Der Freibetrag ermäßigt sich um den Betrag, um den der Veräußerungsgewinn den Teil von 36 100 Euro übersteigt, der dem veräußerten Anteil an der Kapitalgesellschaft entspricht.

1 (4) Als Veräußerung im Sinne des Absatzes 1 gilt auch die Auflösung einer Kapitalgesellschaft, die Kapitalherabsetzung, wenn das Kapital zurückgezahlt wird, und die Ausschüttung oder Zurückzahlung von

- Seite 82 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2 Beträgen aus dem steuerlichen Einlagenkonto im Sinne des § 27 des Körperschaftsteuergesetzes. In diesen Fällen ist als Veräußerungspreis der gemeine Wert des dem Steuerpflichtigen zugeteilten oder zurückgezahlten 3 Vermögens der Kapitalgesellschaft anzusehen. Satz 1 gilt nicht, soweit die Bezüge nach § 20 Absatz 1 Nummer 1 oder 2 zu den Einnahmen aus Kapitalvermögen gehören.

1 (5) Die Beschränkung oder der Ausschluss des Besteuerungsrechts der Bundesrepublik Deutschland hinsichtlich des Gewinns aus der Veräußerung der Anteile an einer Kapitalgesellschaft im Fall der Verlegung des Sitzes oder des Orts der Geschäftsleitung der Kapitalgesellschaft in einen anderen Staat stehen der Veräußerung der Anteile 2 zum gemeinen Wert gleich. Dies gilt nicht in den Fällen der Sitzverlegung einer Europäischen Gesellschaft nach Artikel 8 der Verordnung (EG) Nr. 2157/2001 und der Sitzverlegung einer anderen Kapitalgesellschaft in einen 3 anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union. In diesen Fällen ist der Gewinn aus einer späteren Veräußerung der Anteile ungeachtet der Bestimmungen eines Abkommens zur Vermeidung der Doppelbesteuerung in der gleichen Art und Weise zu besteuern, wie die Veräußerung dieser Anteile zu besteuern gewesen wäre, wenn 4 keine Sitzverlegung stattgefunden hätte. § 15 Absatz 1a Satz 2 ist entsprechend anzuwenden.

(6) Als Anteile im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 gelten auch Anteile an Kapitalgesellschaften, an denen der Veräußerer innerhalb der letzten fünf Jahre am Kapital der Gesellschaft nicht unmittelbar oder mittelbar zu mindestens 1 Prozent beteiligt war, wenn 1. die Anteile auf Grund eines Einbringungsvorgangs im Sinne des Umwandlungssteuergesetzes, bei dem nicht der gemeine Wert zum Ansatz kam, erworben wurden und

2. zum Einbringungszeitpunkt für die eingebrachten Anteile die Voraussetzungen von Absatz 1 Satz 1 erfüllt waren oder die Anteile auf einer Sacheinlage im Sinne von § 20 Absatz 1 des Umwandlungssteuergesetzes vom 7. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2782, 2791) in der jeweils geltenden Fassung beruhen.

(7) Als Anteile im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 gelten auch Anteile an einer Genossenschaft einschließlich der Europäischen Genossenschaft.

Fußnote

(+++ § 17: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 34a +++) c) Selbständige Arbeit (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3)

§ 18

(1) Einkünfte aus selbständiger Arbeit sind 2 1. Einkünfte aus freiberuflicher Tätigkeit. Zu der freiberuflichen Tätigkeit gehören die selbständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit, die selbständige Berufstätigkeit der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Rechtsanwälte, Notare, Patentanwälte, Vermessungsingenieure, Ingenieure, Architekten, Handelschemiker, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, beratenden Volks- und Betriebswirte, vereidigten Buchprüfer, Steuerbevollmächtigten, Heilpraktiker, Dentisten, Krankengymnasten, Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer, Lotsen und 3 ähnlicher Berufe. Ein Angehöriger eines freien Berufs im Sinne der Sätze 1 und 2 ist auch dann freiberuflich tätig, wenn er sich der Mithilfe fachlich vorgebildeter Arbeitskräfte bedient; Voraussetzung ist, dass er 4 auf Grund eigener Fachkenntnisse leitend und eigenverantwortlich tätig wird. Eine Vertretung im Fall vorübergehender Verhinderung steht der Annahme einer leitenden und eigenverantwortlichen Tätigkeit nicht entgegen;

2. Einkünfte der Einnehmer einer staatlichen Lotterie, wenn sie nicht Einkünfte aus Gewerbebetrieb sind;

3. Einkünfte aus sonstiger selbständiger Arbeit, z. B. Vergütungen für die Vollstreckung von Testamenten, für Vermögensverwaltung und für die Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied;

4. Einkünfte, die ein Beteiligter an einer vermögensverwaltenden Gesellschaft oder Gemeinschaft, deren Zweck im Erwerb, Halten und in der Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften besteht, als Vergütung für Leistungen zur Förderung des Gesellschafts- oder Gemeinschaftszwecks erzielt, wenn der Anspruch auf die

- Seite 83 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Vergütung unter der Voraussetzung eingeräumt worden ist, dass die Gesellschafter oder Gemeinschafter ihr eingezahltes Kapital vollständig zurückerhalten haben; § 15 Absatz 3 ist nicht anzuwenden.

(2) Einkünfte nach Absatz 1 sind auch dann steuerpflichtig, wenn es sich nur um eine vorübergehende Tätigkeit handelt.

1 (3) Zu den Einkünften aus selbständiger Arbeit gehört auch der Gewinn, der bei der Veräußerung des Vermögens oder eines selbständigen Teils des Vermögens oder eines Anteils am Vermögen erzielt wird, das der selbständigen 2 Arbeit dient. § 16 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 und 2 und Absatz 1 Satz 2 sowie Absatz 2 bis 4 gilt entsprechend.

1 (4) § 13 Absatz 5 gilt entsprechend, sofern das Grundstück im Veranlagungszeitraum 1986 zu einem der 2 selbständigen Arbeit dienenden Betriebsvermögen gehört hat. § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2, Absatz 1a, Absatz 2 Satz 2 und 3, §§ 15a und 15b sind entsprechend anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 18: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 30b F. 2011-12-07, 34b +++) d) Nichtselbständige Arbeit (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4)

§ 19

1 (1) Zu den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit gehören 1. Gehälter, Löhne, Gratifikationen, Tantiemen und andere Bezüge und Vorteile für eine Beschäftigung im öffentlichen oder privaten Dienst;

2. Wartegelder, Ruhegelder, Witwen- und Waisengelder und andere Bezüge und Vorteile aus früheren Dienstleistungen, auch soweit sie von Arbeitgebern ausgleichspflichtiger Personen an ausgleichsberechtigte Personen infolge einer nach § 10 oder § 14 des Versorgungsausgleichsgesetzes durchgeführten Teilung geleistet werden;

3. laufende Beiträge und laufende Zuwendungen des Arbeitgebers aus einem bestehenden Dienstverhältnis an einen Pensionsfonds, eine Pensionskasse oder für eine Direktversicherung für eine betriebliche 2 Altersversorgung. Zu den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit gehören auch Sonderzahlungen, die der Arbeitgeber neben den laufenden Beiträgen und Zuwendungen an eine solche Versorgungseinrichtung leistet, mit Ausnahme der Zahlungen des Arbeitgebers zur Erfüllung der Solvabilitätsvorschriften nach den §§ 53c und 114 des Versicherungsaufsichtsgesetzes, Zahlungen des Arbeitgebers in der Rentenbezugszeit nach § 112 Absatz 1a des Versicherungsaufsichtsgesetzes oder Sanierungsgelder; Sonderzahlungen des Arbeitgebers sind insbesondere Zahlungen an eine Pensionskasse anlässlich a) seines Ausscheidens aus einer nicht im Wege der Kapitaldeckung finanzierten betrieblichen Altersversorgung oder

b) des Wechsels von einer nicht im Wege der Kapitaldeckung zu einer anderen nicht im Wege der Kapitaldeckung finanzierten betrieblichen Altersversorgung.

3 Von Sonderzahlungen im Sinne des Satzes 2 Buchstabe b ist bei laufenden und wiederkehrenden Zahlungen entsprechend dem periodischen Bedarf nur auszugehen, soweit die Bemessung der Zahlungsverpflichtungen des Arbeitgebers in das Versorgungssystem nach dem Wechsel die Bemessung der Zahlungsverpflichtung 4 zum Zeitpunkt des Wechsels übersteigt. Sanierungsgelder sind Sonderzahlungen des Arbeitgebers an eine Pensionskasse anlässlich der Systemumstellung einer nicht im Wege der Kapitaldeckung finanzierten betrieblichen Altersversorgung auf der Finanzierungs- oder Leistungsseite, die der Finanzierung der zum Zeitpunkt der Umstellung bestehenden Versorgungsverpflichtungen oder Versorgungsanwartschaften dienen; bei laufenden und wiederkehrenden Zahlungen entsprechend dem periodischen Bedarf ist nur von Sanierungsgeldern auszugehen, soweit die Bemessung der Zahlungsverpflichtungen des Arbeitgebers in das Versorgungssystem nach der Systemumstellung die Bemessung der Zahlungsverpflichtung zum Zeitpunkt der Systemumstellung übersteigt.

2 Es ist gleichgültig, ob es sich um laufende oder um einmalige Bezüge handelt und ob ein Rechtsanspruch auf sie besteht.

- Seite 84 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (2) Von Versorgungsbezügen bleiben ein nach einem Prozentsatz ermittelter, auf einen Höchstbetrag begrenzter 2 Betrag (Versorgungsfreibetrag) und ein Zuschlag zum Versorgungsfreibetrag steuerfrei. Versorgungsbezüge sind 1. das Ruhegehalt, Witwen- oder Waisengeld, der Unterhaltsbeitrag oder ein gleichartiger Bezug a) auf Grund beamtenrechtlicher oder entsprechender gesetzlicher Vorschriften,

b) nach beamtenrechtlichen Grundsätzen von Körperschaften, Anstalten oder Stiftungen des öffentlichen Rechts oder öffentlich-rechtlichen Verbänden von Körperschaften

oder

2. in anderen Fällen Bezüge und Vorteile aus früheren Dienstleistungen wegen Erreichens einer Altersgrenze, verminderter Erwerbsfähigkeit oder Hinterbliebenenbezüge; Bezüge wegen Erreichens einer Altersgrenze gelten erst dann als Versorgungsbezüge, wenn der Steuerpflichtige das 63. Lebensjahr oder, wenn er schwerbehindert ist, das 60. Lebensjahr vollendet hat.

3 Der maßgebende Prozentsatz, der Höchstbetrag des Versorgungsfreibetrags und der Zuschlag zum Versorgungsfreibetrag sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:

Versorgungsfreibetrag Zuschlag zum Jahr des in % der Versorgungs- Versorgungs- Höchstbetrag Versorgungs- freibetrag beginns in Euro bezüge in Euro bis 2005 40,0 3 000 900 ab 2006 38,4 2 880 864 2007 36,8 2 760 828 2008 35,2 2 640 792 2009 33,6 2 520 756 2010 32,0 2 400 720 2011 30,4 2 280 684 2012 28,8 2 160 648 2013 27,2 2 040 612 2014 25,6 1 920 576 2015 24,0 1 800 540 2016 22,4 1 680 504 2017 20,8 1 560 468 2018 19,2 1 440 432 2019 17,6 1 320 396 2020 16,0 1 200 360 2021 15,2 1 140 342 2022 14,4 1 080 324 2023 13,6 1 020 306 2024 12,8 960 288 2025 12,0 900 270 2026 11,2 840 252 2027 10,4 780 234 2028 9,6 720 216 2029 8,8 660 198 2030 8,0 600 180 2031 7,2 540 162 2032 6,4 480 144 2033 5,6 420 126 2034 4,8 360 108 2035 4,0 300 90 2036 3,2 240 72

- Seite 85 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Versorgungsfreibetrag Zuschlag zum Jahr des in % der Versorgungs- Versorgungs- Höchstbetrag Versorgungs- freibetrag beginns in Euro bezüge in Euro 2037 2,4 180 54 2038 1,6 120 36 2039 0,8 60 18 2040 0,0 0 0

4 Bemessungsgrundlage für den Versorgungsfreibetrag ist a) bei Versorgungsbeginn vor 2005 das Zwölffache des Versorgungsbezugs für Januar 2005,

b) bei Versorgungsbeginn ab 2005 das Zwölffache des Versorgungsbezugs für den ersten vollen Monat,

jeweils zuzüglich voraussichtlicher Sonderzahlungen im Kalenderjahr, auf die zu diesem Zeitpunkt 5 ein Rechtsanspruch besteht. Der Zuschlag zum Versorgungsfreibetrag darf nur bis zur Höhe der 6 um den Versorgungsfreibetrag geminderten Bemessungsgrundlage berücksichtigt werden. Bei mehreren Versorgungsbezügen mit unterschiedlichem Bezugsbeginn bestimmen sich der insgesamt berücksichtigungsfähige Höchstbetrag des Versorgungsfreibetrags und der Zuschlag zum Versorgungsfreibetrag 7 nach dem Jahr des Beginns des ersten Versorgungsbezugs. Folgt ein Hinterbliebenenbezug einem Versorgungsbezug, bestimmen sich der Prozentsatz, der Höchstbetrag des Versorgungsfreibetrags und der Zuschlag zum Versorgungsfreibetrag für den Hinterbliebenenbezug nach dem Jahr des Beginns des 8 Versorgungsbezugs. Der nach den Sätzen 3 bis 7 berechnete Versorgungsfreibetrag und Zuschlag zum 9 Versorgungsfreibetrag gelten für die gesamte Laufzeit des Versorgungsbezugs. Regelmäßige Anpassungen des 10 Versorgungsbezugs führen nicht zu einer Neuberechnung. Abweichend hiervon sind der Versorgungsfreibetrag und der Zuschlag zum Versorgungsfreibetrag neu zu berechnen, wenn sich der Versorgungsbezug wegen 11 Anwendung von Anrechnungs-, Ruhens-, Erhöhungs- oder Kürzungsregelungen erhöht oder vermindert. In diesen Fällen sind die Sätze 3 bis 7 mit dem geänderten Versorgungsbezug als Bemessungsgrundlage im Sinne des Satzes 4 anzuwenden; im Kalenderjahr der Änderung sind der höchste Versorgungsfreibetrag und Zuschlag 12 zum Versorgungsfreibetrag maßgebend. Für jeden vollen Kalendermonat, für den keine Versorgungsbezüge gezahlt werden, ermäßigen sich der Versorgungsfreibetrag und der Zuschlag zum Versorgungsfreibetrag in diesem Kalenderjahr um je ein Zwölftel. e) Kapitalvermögen (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 5)

§ 20

(1) Zu den Einkünften aus Kapitalvermögen gehören 1. Gewinnanteile (Dividenden), Ausbeuten und sonstige Bezüge aus Aktien, Genussrechten, mit denen das Recht am Gewinn und Liquidationserlös einer Kapitalgesellschaft verbunden ist, aus Anteilen an Gesellschaften mit beschränkter Haftung, an Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften sowie an 2 bergbautreibenden Vereinigungen, die die Rechte einer juristischen Person haben. Zu den sonstigen 3 Bezügen gehören auch verdeckte Gewinnausschüttungen. Die Bezüge gehören nicht zu den Einnahmen, soweit sie aus Ausschüttungen einer Körperschaft stammen, für die Beträge aus dem steuerlichen 4 Einlagekonto im Sinne des § 27 des Körperschaftsteuergesetzes als verwendet gelten. Als sonstige Bezüge gelten auch Einnahmen, die anstelle der Bezüge im Sinne des Satzes 1 von einem anderen als dem Anteilseigner nach Absatz 5 bezogen werden, wenn die Aktien mit Dividendenberechtigung erworben, aber ohne Dividendenanspruch geliefert werden;

2. Bezüge, die nach der Auflösung einer Körperschaft oder Personenvereinigung im Sinne der Nummer 1 anfallen und die nicht in der Rückzahlung von Nennkapital bestehen; Nummer 1 Satz 3 gilt entsprechend. 2 Gleiches gilt für Bezüge, die auf Grund einer Kapitalherabsetzung oder nach der Auflösung einer

- Seite 86 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

unbeschränkt steuerpflichtigen Körperschaft oder Personenvereinigung im Sinne der Nummer 1 anfallen und die als Gewinnausschüttung im Sinne des § 28 Absatz 2 Satz 2 und 4 des Körperschaftsteuergesetzes gelten;

3. (weggefallen)

4. Einnahmen aus der Beteiligung an einem Handelsgewerbe als stiller Gesellschafter und aus partiarischen Darlehen, es sei denn, dass der Gesellschafter oder Darlehensgeber als Mitunternehmer anzusehen ist. 2 Auf Anteile des stillen Gesellschafters am Verlust des Betriebes sind § 15 Absatz 4 Satz 6 bis 8 und § 15a sinngemäß anzuwenden;

2 5. Zinsen aus Hypotheken und Grundschulden und Renten aus Rentenschulden. Bei Tilgungshypotheken und Tilgungsgrundschulden ist nur der Teil der Zahlungen anzusetzen, der als Zins auf den jeweiligen Kapitalrest entfällt;

6. der Unterschiedsbetrag zwischen der Versicherungsleistung und der Summe der auf sie entrichteten Beiträge (Erträge) im Erlebensfall oder bei Rückkauf des Vertrags bei Rentenversicherungen mit Kapitalwahlrecht, soweit nicht die lebenslange Rentenzahlung gewählt und erbracht wird, und bei Kapitalversicherungen mit Sparanteil, wenn der Vertrag nach dem 31. Dezember 2004 2 abgeschlossen worden ist. Wird die Versicherungsleistung nach Vollendung des 60. Lebensjahres des Steuerpflichtigen und nach Ablauf von zwölf Jahren seit dem Vertragsabschluss ausgezahlt, ist 3 die Hälfte des Unterschiedsbetrags anzusetzen. Bei entgeltlichem Erwerb des Anspruchs auf die Versicherungsleistung treten die Anschaffungskosten an die Stelle der vor dem Erwerb entrichteten 4 Beiträge. Die Sätze 1 bis 3 sind auf Erträge aus fondsgebundenen Lebensversicherungen, auf Erträge im Erlebensfall bei Rentenversicherungen ohne Kapitalwahlrecht, soweit keine lebenslange Rentenzahlung vereinbart und erbracht wird, und auf Erträge bei Rückkauf des Vertrages bei Rentenversicherungen 5 ohne Kapitalwahlrecht entsprechend anzuwenden. Ist in einem Versicherungsvertrag eine gesonderte Verwaltung von speziell für diesen Vertrag zusammengestellten Kapitalanlagen vereinbart, die nicht auf öffentlich vertriebene Investmentfondsanteile oder Anlagen, die die Entwicklung eines veröffentlichten Indexes abbilden, beschränkt ist, und kann der wirtschaftlich Berechtigte unmittelbar oder mittelbar über die Veräußerung der Vermögensgegenstände und die Wiederanlage der Erlöse bestimmen (vermögensverwaltender Versicherungsvertrag), sind die dem Versicherungsunternehmen zufließenden Erträge dem wirtschaftlich Berechtigten aus dem Versicherungsvertrag zuzurechnen; Sätze 1 bis 4 sind 6 nicht anzuwenden. Satz 2 ist nicht anzuwenden, wenn a) in einem Kapitallebensversicherungsvertrag mit vereinbarter laufender Beitragszahlung in mindestens gleichbleibender Höhe bis zum Zeitpunkt des Erlebensfalls die vereinbarte Leistung bei Eintritt des versicherten Risikos weniger als 50 Prozent der Summe der für die gesamte Vertragsdauer zu zahlenden Beiträge beträgt und

b) bei einem Kapitallebensversicherungsvertrag die vereinbarte Leistung bei Eintritt des versicherten Risikos das Deckungskapital oder den Zeitwert der Versicherung spätestens fünf Jahre nach Vertragsabschluss nicht um mindestens 10 Prozent des Deckungskapitals, des Zeitwerts oder der 2 Summe der gezahlten Beiträge übersteigt. Dieser Prozentsatz darf bis zum Ende der Vertragslaufzeit in jährlich gleichen Schritten auf Null sinken;

7. Erträge aus sonstigen Kapitalforderungen jeder Art, wenn die Rückzahlung des Kapitalvermögens oder ein Entgelt für die Überlassung des Kapitalvermögens zur Nutzung zugesagt oder geleistet worden ist, auch wenn die Höhe der Rückzahlung oder des Entgelts von einem ungewissen Ereignis abhängt. 2 Dies gilt unabhängig von der Bezeichnung und der zivilrechtlichen Ausgestaltung der Kapitalanlage. 3 Erstattungszinsen im Sinne des § 233a der Abgabenordnung sind Erträge im Sinne des Satzes 1;

8. Diskontbeträge von Wechseln und Anweisungen einschließlich der Schatzwechsel;

9. Einnahmen aus Leistungen einer nicht von der Körperschaftsteuer befreiten Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse im Sinne des § 1 Absatz 1 Nummer 3 bis 5 des Körperschaftsteuergesetzes, die Gewinnausschüttungen im Sinne der Nummer 1 wirtschaftlich vergleichbar sind, soweit sie nicht bereits zu den Einnahmen im Sinne der Nummer 1 gehören; Nummer 1 Satz 2, 2 3 und Nummer 2 gelten entsprechend. Satz 1 ist auf Leistungen von vergleichbaren Körperschaften, Personenvereinigungen oder Vermögensmassen, die weder Sitz noch Geschäftsleitung im Inland haben, entsprechend anzuwenden;

- Seite 87 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

10. a) Leistungen eines nicht von der Körperschaftsteuer befreiten Betriebs gewerblicher Art im Sinne des § 4 des Körperschaftsteuergesetzes mit eigener Rechtspersönlichkeit, die zu mit Gewinnausschüttungen im Sinne der Nummer 1 Satz 1 wirtschaftlich vergleichbaren Einnahmen führen; Nummer 1 Satz 2, 3 und Nummer 2 gelten entsprechend;

b) der nicht den Rücklagen zugeführte Gewinn und verdeckte Gewinnausschüttungen eines nicht von der Körperschaftsteuer befreiten Betriebs gewerblicher Art im Sinne des § 4 des Körperschaftsteuergesetzes ohne eigene Rechtspersönlichkeit, der den Gewinn durch Betriebsvermögensvergleich ermittelt oder Umsätze einschließlich der steuerfreien Umsätze, ausgenommen die Umsätze nach § 4 Nummer 8 bis 10 des Umsatzsteuergesetzes, von mehr als 350 000 Euro im Kalenderjahr oder einen Gewinn von mehr als 30 000 Euro im Wirtschaftsjahr hat, 2 sowie der Gewinn im Sinne des § 22 Absatz 4 des Umwandlungssteuergesetzes. Die Auflösung der Rücklagen zu Zwecken außerhalb des Betriebs gewerblicher Art führt zu einem Gewinn im Sinne des Satzes 1; in Fällen der Einbringung nach dem Sechsten und des Formwechsels nach dem Achten 3 Teil des Umwandlungssteuergesetzes gelten die Rücklagen als aufgelöst. Bei dem Geschäft der Veranstaltung von Werbesendungen der inländischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gelten drei Viertel des Einkommens im Sinne des § 8 Absatz 1 Satz 3 des Körperschaftsteuergesetzes als 4 Gewinn im Sinne des Satzes 1. Die Sätze 1 und 2 sind bei wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben der von der Körperschaftsteuer befreiten Körperschaften, Personenvereinigungen oder Vermögensmassen 5 entsprechend anzuwenden. Nummer 1 Satz 3 gilt entsprechend;

11. Stillhalterprämien, die für die Einräumung von Optionen vereinnahmt werden; schließt der Stillhalter ein Glattstellungsgeschäft ab, mindern sich die Einnahmen aus den Stillhalterprämien um die im Glattstellungsgeschäft gezahlten Prämien.

1 (2) Zu den Einkünften aus Kapitalvermögen gehören auch 1. der Gewinn aus der Veräußerung von Anteilen an einer Körperschaft im Sinne des Absatzes 1 Nummer 1. 2 Anteile an einer Körperschaft sind auch Genussrechte im Sinne des Absatzes 1 Nummer 1, den Anteilen im Sinne des Absatzes 1 Nummer 1 ähnliche Beteiligungen und Anwartschaften auf Anteile im Sinne des Absatzes 1 Nummer 1;

2. der Gewinn aus der Veräußerung a) von Dividendenscheinen und sonstigen Ansprüchen durch den Inhaber des Stammrechts, wenn die 2 dazugehörigen Aktien oder sonstigen Anteile nicht mitveräußert werden. Diese Besteuerung tritt an die Stelle der Besteuerung nach Absatz 1;

b) von Zinsscheinen und Zinsforderungen durch den Inhaber oder ehemaligen Inhaber der Schuldverschreibung, wenn die dazugehörigen Schuldverschreibungen nicht mitveräußert werden. 2 Entsprechendes gilt für die Einlösung von Zinsscheinen und Zinsforderungen durch den ehemaligen Inhaber der Schuldverschreibung.

2 Satz 1 gilt sinngemäß für die Einnahmen aus der Abtretung von Dividenden- oder Zinsansprüchen oder sonstigen Ansprüchen im Sinne des Satzes 1, wenn die dazugehörigen Anteilsrechte oder 3 Schuldverschreibungen nicht in einzelnen Wertpapieren verbrieft sind. Satz 2 gilt auch bei der Abtretung von Zinsansprüchen aus Schuldbuchforderungen, die in ein öffentliches Schuldbuch eingetragen sind;

3. der Gewinn a) bei Termingeschäften, durch die der Steuerpflichtige einen Differenzausgleich oder einen durch den Wert einer veränderlichen Bezugsgröße bestimmten Geldbetrag oder Vorteil erlangt;

b) aus der Veräußerung eines als Termingeschäft ausgestalteten Finanzinstruments;

4. der Gewinn aus der Veräußerung von Wirtschaftsgütern, die Erträge im Sinne des Absatzes 1 Nummer 4 erzielen;

5. der Gewinn aus der Übertragung von Rechten im Sinne des Absatzes 1 Nummer 5;

6. der Gewinn aus der Veräußerung von Ansprüchen auf eine Versicherungsleistung im Sinne des Absatzes 2 1 Nummer 6. Das Versicherungsunternehmen hat nach Kenntniserlangung von einer Veräußerung unverzüglich Mitteilung an das für den Steuerpflichtigen zuständige Finanzamt zu machen und auf Verlangen

- Seite 88 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

des Steuerpflichtigen eine Bescheinigung über die Höhe der entrichteten Beiträge im Zeitpunkt der Veräußerung zu erteilen;

7. der Gewinn aus der Veräußerung von sonstigen Kapitalforderungen jeder Art im Sinne des Absatzes 1 Nummer 7;

8. der Gewinn aus der Übertragung oder Aufgabe einer die Einnahmen im Sinne des Absatzes 1 Nummer 9 vermittelnden Rechtsposition.

2 Als Veräußerung im Sinne des Satzes 1 gilt auch die Einlösung, Rückzahlung, Abtretung oder verdeckte Einlage in eine Kapitalgesellschaft; in den Fällen von Satz 1 Nummer 4 gilt auch die Vereinnahmung eines 3 Auseinandersetzungsguthabens als Veräußerung. Die Anschaffung oder Veräußerung einer unmittelbaren oder mittelbaren Beteiligung an einer Personengesellschaft gilt als Anschaffung oder Veräußerung der anteiligen Wirtschaftsgüter.

(3) Zu den Einkünften aus Kapitalvermögen gehören auch besondere Entgelte oder Vorteile, die neben den in den Absätzen 1 und 2 bezeichneten Einnahmen oder an deren Stelle gewährt werden.

1 (3a) Korrekturen im Sinne des § 43a Absatz 3 Satz 7 sind erst zu dem dort genannten Zeitpunkt zu 2 berücksichtigen. Weist der Steuerpflichtige durch eine Bescheinigung der auszahlenden Stelle nach, dass sie die Korrektur nicht vorgenommen hat und auch nicht vornehmen wird, kann der Steuerpflichtige die Korrektur nach § 32d Absatz 4 und 6 geltend machen.

1 (4) Gewinn im Sinne des Absatzes 2 ist der Unterschied zwischen den Einnahmen aus der Veräußerung nach Abzug der Aufwendungen, die im unmittelbaren sachlichen Zusammenhang mit dem Veräußerungsgeschäft stehen, und den Anschaffungskosten; bei nicht in Euro getätigten Geschäften sind die Einnahmen im Zeitpunkt 2 der Veräußerung und die Anschaffungskosten im Zeitpunkt der Anschaffung in Euro umzurechnen. In den Fällen der verdeckten Einlage tritt an die Stelle der Einnahmen aus der Veräußerung der Wirtschaftsgüter ihr gemeiner 3 Wert; der Gewinn ist für das Kalenderjahr der verdeckten Einlage anzusetzen. Ist ein Wirtschaftsgut im Sinne des Absatzes 2 in das Privatvermögen durch Entnahme oder Betriebsaufgabe überführt worden, tritt an die Stelle 4 der Anschaffungskosten der nach § 6 Absatz 1 Nummer 4 oder § 16 Absatz 3 angesetzte Wert. In den Fällen des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 6 gelten die entrichteten Beiträge im Sinne des Absatzes 1 Nummer 6 Satz 1 als Anschaffungskosten; ist ein entgeltlicher Erwerb vorausgegangen, gelten auch die nach dem Erwerb entrichteten 5 Beiträge als Anschaffungskosten. Gewinn bei einem Termingeschäft ist der Differenzausgleich oder der durch den Wert einer veränderlichen Bezugsgröße bestimmte Geldbetrag oder Vorteil abzüglich der Aufwendungen, die 6 im unmittelbaren sachlichen Zusammenhang mit dem Termingeschäft stehen. Bei unentgeltlichem Erwerb sind dem Einzelrechtsnachfolger für Zwecke dieser Vorschrift die Anschaffung, die Überführung des Wirtschaftsguts in das Privatvermögen, der Erwerb eines Rechts aus Termingeschäften oder die Beiträge im Sinne des Absatzes 1 7 Nummer 6 Satz 1 durch den Rechtsvorgänger zuzurechnen. Bei vertretbaren Wertpapieren, die einem Verwahrer zur Sammelverwahrung im Sinne des § 5 des Depotgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Januar 1995 (BGBl. I S. 34), das zuletzt durch Artikel 4 des Gesetzes vom 5. April 2004 (BGBl. I S. 502) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung anvertraut worden sind, ist zu unterstellen, dass die zuerst angeschafften Wertpapiere zuerst veräußert wurden.

1 (4a) Werden Anteile an einer Körperschaft, Vermögensmasse oder Personenvereinigung gegen Anteile an einer anderen Körperschaft, Vermögensmasse oder Personenvereinigung getauscht und wird der Tausch auf Grund gesellschaftsrechtlicher Maßnahmen vollzogen, die von den beteiligten Unternehmen ausgehen, treten abweichend von Absatz 2 Satz 1 und den §§ 13 und 21 des Umwandlungssteuergesetzes die übernommenen Anteile steuerlich an die Stelle der bisherigen Anteile, wenn das Recht der Bundesrepublik Deutschland hinsichtlich der Besteuerung des Gewinns aus der Veräußerung der erhaltenen Anteile nicht ausgeschlossen oder beschränkt ist oder die Mitgliedstaaten der Europäischen Union bei einer Verschmelzung Artikel 8 der Richtlinie 90/434/EWG anzuwenden haben; in diesem Fall ist der Gewinn aus einer späteren Veräußerung der erworbenen Anteile ungeachtet der Bestimmungen eines Abkommens zur Vermeidung der Doppelbesteuerung in der gleichen Art und Weise zu besteuern, wie die Veräußerung der Anteile an der übertragenden Körperschaft 2 zu besteuern wäre, und § 15 Absatz 1a Satz 2 entsprechend anzuwenden. Erhält der Steuerpflichtige in den Fällen des Satzes 1 zusätzlich zu den Anteilen eine Gegenleistung, gilt diese als Ertrag im Sinne des Absatzes 3 1 Nummer 1. Besitzt bei sonstigen Kapitalforderungen im Sinne des Absatzes 1 Nummer 7 der Inhaber das Recht, bei Fälligkeit anstelle der Zahlung eines Geldbetrags vom Emittenten die Lieferung von Wertpapieren zu verlangen oder besitzt der Emittent das Recht, bei Fälligkeit dem Inhaber anstelle der Zahlung eines Geldbetrags Wertpapiere anzudienen und macht der Inhaber der Forderung oder der Emittent von diesem Recht Gebrauch, ist

- Seite 89 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

abweichend von Absatz 4 Satz 1 das Entgelt für den Erwerb der Forderung als Veräußerungspreis der Forderung 4 und als Anschaffungskosten der erhaltenen Wertpapiere anzusetzen; Satz 2 gilt entsprechend. Werden Bezugsrechte veräußert oder ausgeübt, die nach § 186 des Aktiengesetzes, § 55 des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung oder eines vergleichbaren ausländischen Rechts einen Anspruch auf Abschluss eines Zeichnungsvertrags begründen, wird der Teil der Anschaffungskosten der Altanteile, der auf 5 das Bezugsrecht entfällt, bei der Ermittlung des Gewinns nach Absatz 4 Satz 1 mit 0 Euro angesetzt. Werden einem Steuerpflichtigen Anteile im Sinne des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 1 zugeteilt, ohne dass dieser eine gesonderte Gegenleistung zu entrichten hat, werden der Ertrag und die Anschaffungskosten dieser Anteile mit 0 Euro angesetzt, wenn die Voraussetzungen der Sätze 3 und 4 nicht vorliegen und die Ermittlung der Höhe des 6 Kapitalertrags nicht möglich ist. Soweit es auf die steuerliche Wirksamkeit einer Kapitalmaßnahme im Sinne der vorstehenden Sätze 1 bis 5 ankommt, ist auf den Zeitpunkt der Einbuchung in das Depot des Steuerpflichtigen abzustellen.

1 (5) Einkünfte aus Kapitalvermögen im Sinne des Absatzes 1 Nummer 1 und 2 erzielt der Anteilseigner. 2 Anteilseigner ist derjenige, dem nach § 39 der Abgabenordnung die Anteile an dem Kapitalvermögen im Sinne 3 des Absatzes 1 Nummer 1 im Zeitpunkt des Gewinnverteilungsbeschlusses zuzurechnen sind. Sind einem Nießbraucher oder Pfandgläubiger die Einnahmen im Sinne des Absatzes 1 Nummer 1 oder 2 zuzurechnen, gilt er als Anteilseigner.

1 (6) Verbleibende positive Einkünfte aus Kapitalvermögen sind nach der Verrechnung im Sinne des § 43a Absatz 3 zunächst mit Verlusten aus privaten Veräußerungsgeschäften nach Maßgabe des § 23 Absatz 3 Satz 9 und 2 10 zu verrechnen. Verluste aus Kapitalvermögen dürfen nicht mit Einkünften aus anderen Einkunftsarten 3 ausgeglichen werden; sie dürfen auch nicht nach § 10d abgezogen werden. Die Verluste mindern jedoch die 4 Einkünfte, die der Steuerpflichtige in den folgenden Veranlagungszeiträumen aus Kapitalvermögen erzielt. § 10d 5 Absatz 4 ist sinngemäß anzuwenden. Verluste aus Kapitalvermögen im Sinne des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 1 Satz 1, die aus der Veräußerung von Aktien entstehen, dürfen nur mit Gewinnen aus Kapitalvermögen im Sinne des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 1 Satz 1, die aus der Veräußerung von Aktien entstehen, ausgeglichen 6 werden; die Sätze 3 und 4 gelten sinngemäß. Verluste aus Kapitalvermögen, die der Kapitalertragsteuer unterliegen, dürfen nur verrechnet werden oder mindern die Einkünfte, die der Steuerpflichtige in den folgenden Veranlagungszeiträumen aus Kapitalvermögen erzielt, wenn eine Bescheinigung im Sinne des § 43a Absatz 3 Satz 4 vorliegt.

1 2 (7) § 15b ist sinngemäß anzuwenden. Ein vorgefertigtes Konzept im Sinne des § 15b Absatz 2 Satz 2 liegt auch vor, wenn die positiven Einkünfte nicht der tariflichen Einkommensteuer unterliegen.

1 (8) Soweit Einkünfte der in den Absätzen 1, 2 und 3 bezeichneten Art zu den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft, aus Gewerbebetrieb, aus selbständiger Arbeit oder aus Vermietung und Verpachtung gehören, 2 sind sie diesen Einkünften zuzurechnen. Absatz 4a findet insoweit keine Anwendung.

1 (9) Bei der Ermittlung der Einkünfte aus Kapitalvermögen ist als Werbungskosten ein Betrag von 801 Euro 2 abzuziehen (Sparer-Pauschbetrag); der Abzug der tatsächlichen Werbungskosten ist ausgeschlossen. Ehegatten, 3 die zusammen veranlagt werden, wird ein gemeinsamer Sparer-Pauschbetrag von 1 602 Euro gewährt. Der gemeinsame Sparer-Pauschbetrag ist bei der Einkunftsermittlung bei jedem Ehegatten je zur Hälfte abzuziehen; sind die Kapitalerträge eines Ehegatten niedriger als 801 Euro, so ist der anteilige Sparer-Pauschbetrag insoweit, 4 als er die Kapitalerträge dieses Ehegatten übersteigt, bei dem anderen Ehegatten abzuziehen. Der Sparer- Pauschbetrag und der gemeinsame Sparer-Pauschbetrag dürfen nicht höher sein als die nach Maßgabe des Absatzes 6 verrechneten Kapitalerträge.

Fußnote

(+++ § 20: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 36, 36a, 37, 37a, 37b, 37c, 37d +++) (+++ § 20: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 8, 9, 10 +++) f) Vermietung und Verpachtung (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 6)

- Seite 90 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 21

1 (1) Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung sind 1. Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermögen, insbesondere von Grundstücken, Gebäuden, Gebäudeteilen, Schiffen, die in ein Schiffsregister eingetragen sind, und Rechten, die den Vorschriften des bürgerlichen Rechts über Grundstücke unterliegen (z. B. Erbbaurecht, Mineralgewinnungsrecht);

2. Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen, insbesondere von beweglichem Betriebsvermögen;

3. Einkünfte aus zeitlich begrenzter Überlassung von Rechten, insbesondere von schriftstellerischen, künstlerischen und gewerblichen Urheberrechten, von gewerblichen Erfahrungen und von Gerechtigkeiten und Gefällen;

4. Einkünfte aus der Veräußerung von Miet- und Pachtzinsforderungen, auch dann, wenn die Einkünfte im Veräußerungspreis von Grundstücken enthalten sind und die Miet- oder Pachtzinsen sich auf einen Zeitraum beziehen, in dem der Veräußerer noch Besitzer war.

2 §§ 15a und 15b sind sinngemäß anzuwenden.

1 (2) Beträgt das Entgelt für die Überlassung einer Wohnung zu Wohnzwecken weniger als 66 Prozent der ortsüblichen Marktmiete, so ist die Nutzungsüberlassung in einen entgeltlichen und einen unentgeltlichen Teil 2 aufzuteilen. Beträgt das Entgelt bei auf Dauer angelegter Wohnungsvermietung mindestens 66 Prozent der ortsüblichen Miete, gilt die Wohnungsvermietung als entgeltlich.

(3) Einkünfte der in den Absätzen 1 und 2 bezeichneten Art sind Einkünften aus anderen Einkunftsarten zuzurechnen, soweit sie zu diesen gehören.

Fußnote

(+++ § 21: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 37e +++) g) Sonstige Einkünfte (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7)

§ 22 Arten der sonstigen Einkünfte

Sonstige Einkünfte sind 1. Einkünfte aus wiederkehrenden Bezügen, soweit sie nicht zu den in § 2 Absatz 1 Nummer 1 bis 6 2 bezeichneten Einkunftsarten gehören; § 15b ist sinngemäß anzuwenden. Werden die Bezüge freiwillig oder auf Grund einer freiwillig begründeten Rechtspflicht oder einer gesetzlich unterhaltsberechtigten Person gewährt, so sind sie nicht dem Empfänger zuzurechnen; dem Empfänger sind dagegen zuzurechnen a) Bezüge, die von einer Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse außerhalb der Erfüllung steuerbegünstigter Zwecke im Sinne der §§ 52 bis 54 der Abgabenordnung gewährt werden, und

b) Bezüge im Sinne des § 1 der Verordnung über die Steuerbegünstigung von Stiftungen, die an die Stelle von Familienfideikommissen getreten sind, in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 611-4-3, veröffentlichten bereinigten Fassung.

3 Zu den in Satz 1 bezeichneten Einkünften gehören auch a) Leibrenten und andere Leistungen, aa) die aus den gesetzlichen Rentenversicherungen, den landwirtschaftlichen Alterskassen, den berufsständischen Versorgungseinrichtungen und aus Rentenversicherungen im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe b erbracht werden, soweit sie jeweils der Besteuerung 2 unterliegen. Bemessungsgrundlage für den der Besteuerung unterliegenden Anteil ist der 3 Jahresbetrag der Rente. Der der Besteuerung unterliegende Anteil ist nach dem Jahr des

- Seite 91 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Rentenbeginns und dem in diesem Jahr maßgebenden Prozentsatz aus der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:

Jahr des Besteuerungs- Renten- anteil beginns in % bis 2005 50 ab 2006 52 2007 54 2008 56 2009 58 2010 60 2011 62 2012 64 2013 66 2014 68 2015 70 2016 72 2017 74 2018 76 2019 78 2020 80 2021 81 2022 82 2023 83 2024 84 2025 85 2026 86 2027 87 2028 88 2029 89 2030 90 2031 91 2032 92 2033 93 2034 94 2035 95 2036 96 2037 97 2038 98 2039 99 2040 100

4 Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Jahresbetrag der Rente und dem der Besteuerung 5 unterliegenden Anteil der Rente ist der steuerfreie Teil der Rente. Dieser gilt ab dem Jahr, das 6 dem Jahr des Rentenbeginns folgt, für die gesamte Laufzeit des Rentenbezugs. Abweichend hiervon ist der steuerfreie Teil der Rente bei einer Veränderung des Jahresbetrags der Rente in dem Verhältnis anzupassen, in dem der veränderte Jahresbetrag der Rente zum Jahresbetrag der 7 Rente steht, der der Ermittlung des steuerfreien Teils der Rente zugrunde liegt. Regelmäßige Anpassungen des Jahresbetrags der Rente führen nicht zu einer Neuberechnung und bleiben 8 bei einer Neuberechnung außer Betracht. Folgen nach dem 31. Dezember 2004 Renten aus

- Seite 92 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

derselben Versicherung einander nach, gilt für die spätere Rente Satz 3 mit der Maßgabe, dass sich der Prozentsatz nach dem Jahr richtet, das sich ergibt, wenn die Laufzeit der vorhergehenden Renten von dem Jahr des Beginns der späteren Rente abgezogen wird; der Prozentsatz kann jedoch nicht niedriger bemessen werden als der für das Jahr 2005;

bb) die nicht solche im Sinne des Doppelbuchstaben aa sind und bei denen in den einzelnen 2 Bezügen Einkünfte aus Erträgen des Rentenrechts enthalten sind. Dies gilt auf Antrag auch für Leibrenten und andere Leistungen, soweit diese auf bis zum 31. Dezember 2004 geleisteten Beiträgen beruhen, welche oberhalb des Betrags des Höchstbeitrags zur gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt wurden; der Steuerpflichtige muss nachweisen, dass der Betrag des Höchstbeitrags mindestens zehn Jahre überschritten wurde; soweit hiervon im Versorgungsausgleich übertragene Rentenanwartschaften betroffen sind, gilt § 4 Absatz 1 und 3 2 des Versorgungsausgleichsgesetzes entsprechend. Als Ertrag des Rentenrechts gilt für die gesamte Dauer des Rentenbezugs der Unterschiedsbetrag zwischen dem Jahresbetrag der Rente und dem Betrag, der sich bei gleichmäßiger Verteilung des Kapitalwerts der Rente auf ihre voraussichtliche Laufzeit ergibt; dabei ist der Kapitalwert nach dieser Laufzeit zu berechnen. 4 Der Ertrag des Rentenrechts (Ertragsanteil) ist aus der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:

Bei Beginn der Rente vollendetes Ertragsanteil Lebensjahr in % des Renten- berechtigten 0 bis 1 59 2 bis 3 58 4 bis 5 57 6 bis 8 56 9 bis 10 55 11 bis 12 54 13 bis 14 53 15 bis 16 52 17 bis 18 51 19 bis 20 50 21 bis 22 49 23 bis 24 48 25 bis 26 47 27 46 28 bis 29 45 30 bis 31 44 32 43 33 bis 34 42 35 41 36 bis 37 40 38 39 39 bis 40 38 41 37 42 36 43 bis 44 35 45 34 46 bis 47 33 48 32 49 31 50 30

- Seite 93 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Bei Beginn der Rente vollendetes Ertragsanteil Lebensjahr in % des Renten- berechtigten 51 bis 52 29 53 28 54 27 55 bis 56 26 57 25 58 24 59 23 60 bis 61 22 62 21 63 20 64 19 65 bis 66 18 67 17 68 16 69 bis 70 15 71 14 72 bis 73 13 74 12 75 11 76 bis 77 10 78 bis 79 9 80 8 81 bis 82 7 83 bis 84 6 85 bis 87 5 88 bis 91 4 92 bis 93 3 94 bis 96 2 ab 97 1

5 Die Ermittlung des Ertrags aus Leibrenten, die vor dem 1. Januar 1955 zu laufen begonnen haben, und aus Renten, deren Dauer von der Lebenszeit mehrerer Personen oder einer anderen Person als des Rentenberechtigten abhängt, sowie aus Leibrenten, die auf eine bestimmte Zeit beschränkt sind, wird durch eine Rechtsverordnung bestimmt;

b) Einkünfte aus Zuschüssen und sonstigen Vorteilen, die als wiederkehrende Bezüge gewährt werden;

1a. Einkünfte aus Unterhaltsleistungen, soweit sie nach § 10 Absatz 1 Nummer 1 vom Geber abgezogen werden können;

1b. Einkünfte aus Versorgungsleistungen, soweit beim Zahlungsverpflichteten die Voraussetzungen für den Sonderausgabenabzug nach § 10 Absatz 1 Nummer 1a erfüllt sind;

1c. Einkünfte aus Ausgleichszahlungen im Rahmen des Versorgungsausgleichs nach den §§ 20, 21, 22 und 26 des Versorgungsausgleichsgesetzes, §§ 1587f, 1587g, 1587i des Bürgerlichen Gesetzbuchs und § 3a des Gesetzes zur Regelung von Härten im Versorgungsausgleich, soweit bei der ausgleichspflichtigen Person die Voraussetzungen für den Sonderausgabenabzug nach § 10 Absatz 1 Nummer 1b erfüllt sind;

2. Einkünfte aus privaten Veräußerungsgeschäften im Sinne des § 23;

- Seite 94 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3. Einkünfte aus Leistungen, soweit sie weder zu anderen Einkunftsarten (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 6) noch zu den Einkünften im Sinne der Nummern 1, 1a, 2 oder 4 gehören, z. B. Einkünfte aus 2 gelegentlichen Vermittlungen und aus der Vermietung beweglicher Gegenstände. Solche Einkünfte sind nicht einkommensteuerpflichtig, wenn sie weniger als 256 Euro im Kalenderjahr betragen haben. 3 Übersteigen die Werbungskosten die Einnahmen, so darf der übersteigende Betrag bei Ermittlung des 4 Einkommens nicht ausgeglichen werden; er darf auch nicht nach § 10d abgezogen werden. Die Verluste mindern jedoch nach Maßgabe des § 10d die Einkünfte, die der Steuerpflichtige in dem unmittelbar vorangegangenen Veranlagungszeitraum oder in den folgenden Veranlagungszeiträumen aus Leistungen 5 im Sinne des Satzes 1 erzielt hat oder erzielt; § 10d Absatz 4 gilt entsprechend. Verluste aus Leistungen im Sinne des § 22 Nummer 3 in der bis zum 31. Dezember 2008 anzuwendenden Fassung können abweichend von Satz 3 auch mit Einkünften aus Kapitalvermögen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 11 6 ausgeglichen werden. Sie mindern abweichend von Satz 4 nach Maßgabe des § 10d auch die Einkünfte, die der Steuerpflichtige in den folgenden Veranlagungszeiträumen aus § 20 Absatz 1 Nummer 11 erzielt;

4. Entschädigungen, Amtszulagen, Zuschüsse zu Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen, Übergangsgelder, Überbrückungsgelder, Sterbegelder, Versorgungsabfindungen, Versorgungsbezüge, die auf Grund des Abgeordnetengesetzes oder des Europaabgeordnetengesetzes, sowie vergleichbare Bezüge, die auf Grund der entsprechenden Gesetze der Länder gezahlt werden, und die Entschädigungen, das Übergangsgeld, das Ruhegehalt und die Hinterbliebenenversorgung, die auf Grund des 2 Abgeordnetenstatuts des Europäischen Parlaments von der Europäischen Union gezahlt werden. Werden zur Abgeltung des durch das Mandat veranlassten Aufwandes Aufwandsentschädigungen gezahlt, so dürfen die durch das Mandat veranlassten Aufwendungen nicht als Werbungskosten abgezogen werden. 3 Wahlkampfkosten zur Erlangung eines Mandats im Bundestag, im Europäischen Parlament oder im 4 Parlament eines Landes dürfen nicht als Werbungskosten abgezogen werden. Es gelten entsprechend a) für Nachversicherungsbeiträge auf Grund gesetzlicher Verpflichtung nach den Abgeordnetengesetzen im Sinne des Satzes 1 und für Zuschüsse zu Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen § 3 Nummer 62,

b) für Versorgungsbezüge § 19 Absatz 2 nur bezüglich des Versorgungsfreibetrags; beim Zusammentreffen mit Versorgungsbezügen im Sinne des § 19 Absatz 2 Satz 2 bleibt jedoch insgesamt höchstens ein Betrag in Höhe des Versorgungsfreibetrags nach § 19 Absatz 2 Satz 3 im Veranlagungszeitraum steuerfrei,

c) für das Übergangsgeld, das in einer Summe gezahlt wird, und für die Versorgungsabfindung § 34 Absatz 1,

d) für die Gemeinschaftssteuer, die auf die Entschädigungen, das Übergangsgeld, das Ruhegehalt und die Hinterbliebenenversorgung auf Grund des Abgeordnetenstatuts des Europäischen Parlaments von der Europäischen Union erhoben wird, § 34c Absatz 1; dabei sind die im ersten Halbsatz genannten Einkünfte für die entsprechende Anwendung des § 34c Absatz 1 wie ausländische Einkünfte und die Gemeinschaftssteuer wie eine der deutschen Einkommensteuer entsprechende ausländische Steuer zu behandeln;

5. Leistungen aus Altersvorsorgeverträgen, Pensionsfonds, Pensionskassen und Direktversicherungen. 2 Soweit die Leistungen nicht auf Beiträgen, auf die § 3 Nummer 63, § 10a oder Abschnitt XI angewendet wurde, nicht auf Zulagen im Sinne des Abschnitts XI, nicht auf Zahlungen im Sinne des § 92a Absatz 2 Satz 4 Nummer 1 und des § 92a Absatz 3 Satz 9 Nummer 2, nicht auf steuerfreien Leistungen nach § 3 Nummer 66 und nicht auf Ansprüchen beruhen, die durch steuerfreie Zuwendungen nach § 3 Nummer 56 oder die durch die nach § 3 Nummer 55b Satz 1 oder § 3 Nummer 55c steuerfreie Leistung aus einem neu begründeten Anrecht erworben wurden, a) ist bei lebenslangen Renten sowie bei Berufsunfähigkeits-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenrenten Nummer 1 Satz 3 Buchstabe a entsprechend anzuwenden,

b) ist bei Leistungen aus Versicherungsverträgen, Pensionsfonds, Pensionskassen und Direktversicherungen, die nicht solche nach Buchstabe a sind, § 20 Absatz 1 Nummer 6 in der jeweils für den Vertrag geltenden Fassung entsprechend anzuwenden,

c) unterliegt bei anderen Leistungen der Unterschiedsbetrag zwischen der Leistung und der Summe der auf sie entrichteten Beiträge der Besteuerung; § 20 Absatz 1 Nummer 6 Satz 2 gilt entsprechend.

- Seite 95 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3 In den Fällen des § 93 Absatz 1 Satz 1 und 2 gilt das ausgezahlte geförderte Altersvorsorgevermögen nach 4 Abzug der Zulagen im Sinne des Abschnitts XI als Leistung im Sinne des Satzes 2. Als Leistung im Sinne des Satzes 1 gilt auch der Verminderungsbetrag nach § 92a Absatz 2 Satz 5 und der Auflösungsbetrag nach 5 § 92a Absatz 3 Satz 5. Der Auflösungsbetrag nach § 92a Absatz 2 Satz 6 wird zu 70 Prozent als Leistung 6 nach Satz 1 erfasst. Tritt nach dem Beginn der Auszahlungsphase zu Lebzeiten des Zulageberechtigten der Fall des § 92a Absatz 3 Satz 1 ein, dann ist a) innerhalb eines Zeitraums bis zum zehnten Jahr nach dem Beginn der Auszahlungsphase das Eineinhalbfache,

b) innerhalb eines Zeitraums zwischen dem zehnten und 20. Jahr nach dem Beginn der Auszahlungsphase das Einfache

des nach Satz 5 noch nicht erfassten Auflösungsbetrags als Leistung nach Satz 1 zu erfassen; § 92a Absatz 3 Satz 9 gilt entsprechend mit der Maßgabe, dass als noch nicht zurückgeführter Betrag im 7 Wohnförderkonto der noch nicht erfasste Auflösungsbetrag gilt. Bei erstmaligem Bezug von Leistungen, in den Fällen des § 93 Absatz 1 sowie bei Änderung der im Kalenderjahr auszuzahlenden Leistung hat der Anbieter (§ 80) nach Ablauf des Kalenderjahres dem Steuerpflichtigen nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck den Betrag der im abgelaufenen Kalenderjahr zugeflossenen Leistungen im Sinne der Sätze 8 1 bis 6 je gesondert mitzuteilen. In den Fällen des § 92a Absatz 2 Satz 10 erster Halbsatz erhält der 9 Steuerpflichtige die Angaben nach Satz 7 von der zentralen Stelle (§ 81). Werden dem Steuerpflichtigen Abschluss- und Vertriebskosten eines Altersvorsorgevertrages erstattet, gilt der Erstattungsbetrag als 10 Leistung im Sinne des Satzes 1. In den Fällen des § 3 Nummer 55a richtet sich die Zuordnung zu Satz 1 oder Satz 2 bei der ausgleichsberechtigten Person danach, wie eine nur auf die Ehezeit bezogene Zuordnung der sich aus dem übertragenen Anrecht ergebenden Leistung zu Satz 1 oder Satz 2 bei der ausgleichspflichtigen Person im Zeitpunkt der Übertragung ohne die Teilung vorzunehmen gewesen wäre. 11 Dies gilt sinngemäß in den Fällen des § 3 Nummer 55 und 55e.

Fußnote

(+++ § 22: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 38 +++) (+++ § 22: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 10a +++) § 22 Nr. 3 Satz 3: Soweit er sich auf laufende Einkünfte aus der Vermietung beweglicher Gegenstände bezieht mit Art. 3 Abs. 1 GG unvereinbar und nichtig gem. BVerfGE v. 30.9.1998 I 3430 - 2 BvR 1818/91 -

§ 22a Rentenbezugsmitteilungen an die zentrale Stelle

1 (1) Die Träger der gesetzlichen Rentenversicherung, der Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung für die Träger der Alterssicherung der Landwirte, die berufsständischen Versorgungseinrichtungen, die Pensionskassen, die Pensionsfonds, die Versicherungsunternehmen, die Unternehmen, die Verträge im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe b anbieten, und die Anbieter im Sinne des § 80 (Mitteilungspflichtige) haben der zentralen Stelle (§ 81) bis zum 1. März des Jahres, das auf das Jahr folgt, in dem eine Leibrente oder andere Leistung nach § 22 Nummer 1 Satz 3 Buchstabe a und § 22 Nummer 5 einem Leistungsempfänger zugeflossen ist, unter Beachtung der im Bundessteuerblatt veröffentlichten Auslegungsvorschriften der Finanzverwaltung folgende Daten zu übermitteln (Rentenbezugsmitteilung): 1. Identifikationsnummer (§ 139b der Abgabenordnung), Familienname, Vorname und Geburtsdatum des 2 Leistungsempfängers. Ist dem Mitteilungspflichtigen eine ausländische Anschrift des Leistungsempfängers 3 bekannt, ist diese anzugeben. In diesen Fällen ist auch die Staatsangehörigkeit des Leistungsempfängers, soweit bekannt, mitzuteilen;

2. je gesondert den Betrag der Leibrenten und anderen Leistungen im Sinne des § 22 Nummer 1 Satz 3 Buchstabe a Doppelbuchstabe aa, bb Satz 4 und Doppelbuchstabe bb Satz 5 in Verbindung mit § 55 Absatz 2 2 der Einkommensteuer-Durchführungsverordnung sowie im Sinne des § 22 Nummer 5. Der im Betrag der Rente enthaltene Teil, der ausschließlich auf einer Anpassung der Rente beruht, ist gesondert mitzuteilen;

3. Zeitpunkt des Beginns und des Endes des jeweiligen Leistungsbezugs; folgen nach dem 31. Dezember 2004 Renten aus derselben Versicherung einander nach, ist auch die Laufzeit der vorhergehenden Renten mitzuteilen;

4. Bezeichnung und Anschrift des Mitteilungspflichtigen;

- Seite 96 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

5. die Beiträge im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 3 Buchstabe a Satz 1 und 2 und Buchstabe b, soweit diese vom Mitteilungspflichtigen an die Träger der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung abgeführt werden;

6. die dem Leistungsempfänger zustehenden Beitragszuschüsse nach § 106 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch.

2 Die Datenübermittlung hat nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung zu erfolgen. 3 Im Übrigen ist § 150 Absatz 6 der Abgabenordnung entsprechend anzuwenden.

1 (2) Der Leistungsempfänger hat dem Mitteilungspflichtigen seine Identifikationsnummer mitzuteilen. 2 Teilt der Leistungsempfänger die Identifikationsnummer dem Mitteilungspflichtigen trotz Aufforderung nicht mit, übermittelt das Bundeszentralamt für Steuern dem Mitteilungspflichtigen auf dessen Anfrage die 3 Identifikationsnummer des Leistungsempfängers; weitere Daten dürfen nicht übermittelt werden. In der Anfrage dürfen nur die in § 139b Absatz 3 der Abgabenordnung genannten Daten des Leistungsempfängers angegeben 4 werden, soweit sie dem Mitteilungspflichtigen bekannt sind. Die Anfrage des Mitteilungspflichtigen und die 5 Antwort des Bundeszentralamtes für Steuern sind über die zentrale Stelle zu übermitteln. Die zentrale Stelle führt eine ausschließlich automatisierte Prüfung der ihr übermittelten Daten daraufhin durch, ob sie vollständig 6 und schlüssig sind und ob das vorgeschriebene Datenformat verwendet worden ist. Sie speichert die Daten des Leistungsempfängers nur für Zwecke dieser Prüfung bis zur Übermittlung an das Bundeszentralamt für Steuern 7 oder an den Mitteilungspflichtigen. Die Daten sind für die Übermittlung zwischen der zentralen Stelle und 8 dem Bundeszentralamt für Steuern zu verschlüsseln. Für die Anfrage gilt Absatz 1 Satz 2 und 3 entsprechend. 9 Der Mitteilungspflichtige darf die Identifikationsnummer nur verwenden, soweit dies für die Erfüllung der Mitteilungspflicht nach Absatz 1 Satz 1 erforderlich ist.

(3) Der Mitteilungspflichtige hat den Leistungsempfänger jeweils darüber zu unterrichten, dass die Leistung der zentralen Stelle mitgeteilt wird.

1 (4) Die zentrale Stelle (§ 81) kann bei den Mitteilungspflichtigen ermitteln, ob sie ihre Pflichten nach Absatz 2 3 1 erfüllt haben. Die §§ 193 bis 203 der Abgabenordnung gelten sinngemäß. Auf Verlangen der zentralen Stelle haben die Mitteilungspflichtigen ihre Unterlagen, soweit sie im Ausland geführt und aufbewahrt werden, verfügbar zu machen.

1 (5) Wird eine Rentenbezugsmitteilung nicht innerhalb der in Absatz 1 Satz 1 genannten Frist übermittelt, so ist für jeden angefangenen Monat, in dem die Rentenbezugsmitteilung noch aussteht, ein Betrag in Höhe von 10 Euro für jede ausstehende Rentenbezugsmitteilung an die zentrale Stelle zu entrichten (Verspätungsgeld). 2 3 Die Erhebung erfolgt durch die zentrale Stelle im Rahmen ihrer Prüfung nach Absatz 4. Von der Erhebung ist abzusehen, soweit die Fristüberschreitung auf Gründen beruht, die der Mitteilungspflichtige nicht zu vertreten 4 hat. Das Handeln eines gesetzlichen Vertreters oder eines Erfüllungsgehilfen steht dem eigenen Handeln gleich. 5 Das von einem Mitteilungspflichtigen zu entrichtende Verspätungsgeld darf 50 000 Euro für alle für einen Veranlagungszeitraum zu übermittelnden Rentenbezugsmitteilungen nicht übersteigen.

Fußnote

(+++ § 22a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 38a +++)

§ 23 Private Veräußerungsgeschäfte

1 (1) Private Veräußerungsgeschäfte (§ 22 Nummer 2) sind 1. Veräußerungsgeschäfte bei Grundstücken und Rechten, die den Vorschriften des bürgerlichen Rechts über Grundstücke unterliegen (z. B. Erbbaurecht, Mineralgewinnungsrecht), bei denen der Zeitraum 2 zwischen Anschaffung und Veräußerung nicht mehr als zehn Jahre beträgt. Gebäude und Außenanlagen sind einzubeziehen, soweit sie innerhalb dieses Zeitraums errichtet, ausgebaut oder erweitert werden; dies gilt entsprechend für Gebäudeteile, die selbständige unbewegliche Wirtschaftsgüter sind, sowie 3 für Eigentumswohnungen und im Teileigentum stehende Räume. Ausgenommen sind Wirtschaftsgüter, die im Zeitraum zwischen Anschaffung oder Fertigstellung und Veräußerung ausschließlich zu eigenen

- Seite 97 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Wohnzwecken oder im Jahr der Veräußerung und in den beiden vorangegangenen Jahren zu eigenen Wohnzwecken genutzt wurden;

2. Veräußerungsgeschäfte bei anderen Wirtschaftsgütern, bei denen der Zeitraum zwischen Anschaffung und 2 Veräußerung nicht mehr als ein Jahr beträgt. Ausgenommen sind Veräußerungen von Gegenständen des 3 täglichen Gebrauchs. Bei Wirtschaftsgütern im Sinne von Satz 1, aus deren Nutzung als Einkunftsquelle zumindest in einem Kalenderjahr Einkünfte erzielt werden, erhöht sich der Zeitraum auf zehn Jahre.

2 Als Anschaffung gilt auch die Überführung eines Wirtschaftsguts in das Privatvermögen des Steuerpflichtigen 3 durch Entnahme oder Betriebsaufgabe. Bei unentgeltlichem Erwerb ist dem Einzelrechtsnachfolger für Zwecke dieser Vorschrift die Anschaffung oder die Überführung des Wirtschaftsguts in das Privatvermögen durch den 4 Rechtsvorgänger zuzurechnen. Die Anschaffung oder Veräußerung einer unmittelbaren oder mittelbaren Beteiligung an einer Personengesellschaft gilt als Anschaffung oder Veräußerung der anteiligen Wirtschaftsgüter. 5 Als Veräußerung im Sinne des Satzes 1 Nummer 1 gilt auch 1. die Einlage eines Wirtschaftsguts in das Betriebsvermögen, wenn die Veräußerung aus dem Betriebsvermögen innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren seit Anschaffung des Wirtschaftsguts erfolgt, und

2. die verdeckte Einlage in eine Kapitalgesellschaft.

(2) Einkünfte aus privaten Veräußerungsgeschäften der in Absatz 1 bezeichneten Art sind den Einkünften aus anderen Einkunftsarten zuzurechnen, soweit sie zu diesen gehören.

1 (3) Gewinn oder Verlust aus Veräußerungsgeschäften nach Absatz 1 ist der Unterschied zwischen Veräußerungspreis einerseits und den Anschaffungs- oder Herstellungskosten und den Werbungskosten 2 andererseits. In den Fällen des Absatzes 1 Satz 5 Nummer 1 tritt an die Stelle des Veräußerungspreises der für den Zeitpunkt der Einlage nach § 6 Absatz 1 Nummer 5 angesetzte Wert, in den Fällen des Absatzes 1 3 Satz 5 Nummer 2 der gemeine Wert. In den Fällen des Absatzes 1 Satz 2 tritt an die Stelle der Anschaffungs- 4 oder Herstellungskosten der nach § 6 Absatz 1 Nummer 4 oder § 16 Absatz 3 angesetzte Wert. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten mindern sich um Absetzungen für Abnutzung, erhöhte Absetzungen und Sonderabschreibungen, soweit sie bei der Ermittlung der Einkünfte im Sinne des § 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 5 bis 7 abgezogen worden sind. Gewinne bleiben steuerfrei, wenn der aus den privaten Veräußerungsgeschäften 6 erzielte Gesamtgewinn im Kalenderjahr weniger als 600 Euro betragen hat. In den Fällen des Absatzes 1 Satz 5 Nummer 1 sind Gewinne oder Verluste für das Kalenderjahr, in dem der Preis für die Veräußerung aus dem Betriebsvermögen zugeflossen ist, in den Fällen des Absatzes 1 Satz 5 Nummer 2 für das Kalenderjahr 7 der verdeckten Einlage anzusetzen. Verluste dürfen nur bis zur Höhe des Gewinns, den der Steuerpflichtige im gleichen Kalenderjahr aus privaten Veräußerungsgeschäften erzielt hat, ausgeglichen werden; sie dürfen 8 nicht nach § 10d abgezogen werden. Die Verluste mindern jedoch nach Maßgabe des § 10d die Einkünfte, die der Steuerpflichtige in dem unmittelbar vorangegangenen Veranlagungszeitraum oder in den folgenden Veranlagungszeiträumen aus privaten Veräußerungsgeschäften nach Absatz 1 erzielt hat oder erzielt; § 10d 9 Absatz 4 gilt entsprechend. Verluste aus privaten Veräußerungsgeschäften, auf die § 23 in der bis zum 31. Dezember 2008 geltenden Fassung anzuwenden ist, können abweichend von Satz 7 auch mit Einkünften aus Kapitalvermögen im Sinne des § 20 Absatz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 10 (BGBl. I S. 1912) ausgeglichen werden. Sie mindern abweichend von Satz 8 nach Maßgabe des § 10d auch die Einkünfte, die der Steuerpflichtige in den folgenden Veranlagungszeiträumen aus § 20 Absatz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) erzielt.

Fußnote

(+++ § 23: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 11 +++) h) Gemeinsame Vorschriften

§ 24

Zu den Einkünften im Sinne des § 2 Absatz 1 gehören auch

- Seite 98 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1. Entschädigungen, die gewährt worden sind a) als Ersatz für entgangene oder entgehende Einnahmen oder

b) für die Aufgabe oder Nichtausübung einer Tätigkeit, für die Aufgabe einer Gewinnbeteiligung oder einer Anwartschaft auf eine solche;

c) als Ausgleichszahlungen an Handelsvertreter nach § 89b des Handelsgesetzbuchs;

2. Einkünfte aus einer ehemaligen Tätigkeit im Sinne des § 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 4 oder aus einem früheren Rechtsverhältnis im Sinne des § 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 5 bis 7, und zwar auch dann, wenn sie dem Steuerpflichtigen als Rechtsnachfolger zufließen;

3. Nutzungsvergütungen für die Inanspruchnahme von Grundstücken für öffentliche Zwecke sowie Zinsen auf solche Nutzungsvergütungen und auf Entschädigungen, die mit der Inanspruchnahme von Grundstücken für öffentliche Zwecke zusammenhängen.

§ 24a Altersentlastungsbetrag

1 Der Altersentlastungsbetrag ist bis zu einem Höchstbetrag im Kalenderjahr ein nach einem Prozentsatz ermittelter Betrag des Arbeitslohns und der positiven Summe der Einkünfte, die nicht solche aus 2 nichtselbständiger Arbeit sind. Bei der Bemessung des Betrags bleiben außer Betracht: 1. Versorgungsbezüge im Sinne des § 19 Absatz 2;

2. Einkünfte aus Leibrenten im Sinne des § 22 Nummer 1 Satz 3 Buchstabe a;

3. Einkünfte im Sinne des § 22 Nummer 4 Satz 4 Buchstabe b;

4. Einkünfte im Sinne des § 22 Nummer 5 Satz 1, soweit § 52 Absatz 34c anzuwenden ist;

5. Einkünfte im Sinne des § 22 Nummer 5 Satz 2 Buchstabe a.

3 Der Altersentlastungsbetrag wird einem Steuerpflichtigen gewährt, der vor dem Beginn des Kalenderjahres, in 4 dem er sein Einkommen bezogen hat, das 64. Lebensjahr vollendet hatte. Im Fall der Zusammenveranlagung 5 von Ehegatten zur Einkommensteuer sind die Sätze 1 bis 3 für jeden Ehegatten gesondert anzuwenden. Der maßgebende Prozentsatz und der Höchstbetrag des Altersentlastungsbetrags sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:

Das auf die Altersentlastungsbetrag Vollendung des 64. Lebensjahres folgende in % der Einkünfte Höchstbetrag in Euro Kalenderjahr 2005 40,0 1 900 2006 38,4 1 824 2007 36,8 1 748 2008 35,2 1 672 2009 33,6 1 596 2010 32,0 1 520 2011 30,4 1 444 2012 28,8 1 368 2013 27,2 1 292 2014 25,6 1 216 2015 24,0 1 140 2016 22,4 1 064 2017 20,8 988 2018 19,2 912 2019 17,6 836 2020 16,0 760 2021 15,2 722

- Seite 99 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Das auf die Altersentlastungsbetrag Vollendung des 64. Lebensjahres folgende in % der Einkünfte Höchstbetrag in Euro Kalenderjahr 2022 14,4 684 2023 13,6 646 2024 12,8 608 2025 12,0 570 2026 11,2 532 2027 10,4 494 2028 9,6 456 2029 8,8 418 2030 8,0 380 2031 7,2 342 2032 6,4 304 2033 5,6 266 2034 4,8 228 2035 4,0 190 2036 3,2 152 2037 2,4 114 2038 1,6 76 2039 0,8 38 2040 0,0 0

§ 24b Entlastungsbetrag für Alleinerziehende

1 (1) Allein stehende Steuerpflichtige können einen Entlastungsbetrag in Höhe von 1 308 Euro im Kalenderjahr von der Summe der Einkünfte abziehen, wenn zu ihrem Haushalt mindestens ein Kind gehört, für das ihnen 2 ein Freibetrag nach § 32 Absatz 6 oder Kindergeld zusteht. Die Zugehörigkeit zum Haushalt ist anzunehmen, 3 wenn das Kind in der Wohnung des allein stehenden Steuerpflichtigen gemeldet ist. Ist das Kind bei mehreren Steuerpflichtigen gemeldet, steht der Entlastungsbetrag nach Satz 1 demjenigen Alleinstehenden zu, der die Voraussetzungen auf Auszahlung des Kindergeldes nach § 64 Absatz 2 Satz 1 erfüllt oder erfüllen würde in Fällen, in denen nur ein Anspruch auf einen Freibetrag nach § 32 Absatz 6 besteht.

1 (2) Allein stehend im Sinne des Absatzes 1 sind Steuerpflichtige, die nicht die Voraussetzungen für die Anwendung des Splitting-Verfahrens (§ 26 Absatz 1) erfüllen oder verwitwet sind und keine Haushaltsgemeinschaft mit einer anderen volljährigen Person bilden, es sei denn, für diese steht ihnen ein Freibetrag nach § 32 Absatz 6 oder Kindergeld zu oder es handelt sich um ein Kind im Sinne des § 63 Absatz 1 Satz 1, das einen Dienst nach § 32 Absatz 5 Satz 1 Nummer 1 und 2 leistet oder eine Tätigkeit nach § 32 2 Absatz 5 Satz 1 Nummer 3 ausübt. Ist die andere Person mit Haupt- oder Nebenwohnsitz in der Wohnung des Steuerpflichtigen gemeldet, wird vermutet, dass sie mit dem Steuerpflichtigen gemeinsam wirtschaftet 3 (Haushaltsgemeinschaft). Diese Vermutung ist widerlegbar, es sei denn, der Steuerpflichtige und die andere Person leben in einer eheähnlichen Gemeinschaft oder in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft.

(3) Für jeden vollen Kalendermonat, in dem die Voraussetzungen des Absatzes 1 nicht vorgelegen haben, ermäßigt sich der Entlastungsbetrag um ein Zwölftel. III. Veranlagung

§ 25 Veranlagungszeitraum, Steuererklärungspflicht

- Seite 100 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

(1) Die Einkommensteuer wird nach Ablauf des Kalenderjahres (Veranlagungszeitraum) nach dem Einkommen veranlagt, das der Steuerpflichtige in diesem Veranlagungszeitraum bezogen hat, soweit nicht nach § 43 Absatz 5 und § 46 eine Veranlagung unterbleibt.

(2) (weggefallen)

1 (3) Die steuerpflichtige Person hat für den Veranlagungszeitraum eine eigenhändig unterschriebene 2 Einkommensteuererklärung abzugeben. Wählen Ehegatten die Zusammenveranlagung (§ 26b), haben sie eine gemeinsame Steuererklärung abzugeben, die von beiden eigenhändig zu unterschreiben ist.

1 (4) Die Erklärung nach Absatz 3 ist nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung zu übermitteln, wenn Einkünfte nach § 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3 erzielt werden und es sich nicht um einen 2 der Veranlagungsfälle gemäß § 46 Absatz 2 Nummer 2 bis 8 handelt. Auf Antrag kann die Finanzbehörde zur Vermeidung unbilliger Härten auf eine Übermittlung durch Datenfernübertragung verzichten.

Fußnote

(+++ § 25: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 39 u. 68 +++) (+++ § 25: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 13 +++)

§ 26 Veranlagung von Ehegatten

1 (1) Ehegatten können zwischen der Einzelveranlagung (§ 26a) und der Zusammenveranlagung (§ 26b) wählen, wenn 1. beide unbeschränkt einkommensteuerpflichtig im Sinne des § 1 Absatz 1 oder 2 oder des § 1a sind,

2. sie nicht dauernd getrennt leben und

3. bei ihnen die Voraussetzungen aus den Nummern 1 und 2 zu Beginn des Veranlagungszeitraums vorgelegen haben oder im Laufe des Veranlagungszeitraums eingetreten sind.

2 Hat ein Ehegatte in dem Veranlagungszeitraum, in dem seine zuvor bestehende Ehe aufgelöst worden ist, eine neue Ehe geschlossen und liegen bei ihm und dem neuen Ehegatten die Voraussetzungen des Satzes 1 vor, bleibt die zuvor bestehende Ehe für die Anwendung des Satzes 1 unberücksichtigt.

1 2 (2) Ehegatten werden einzeln veranlagt, wenn einer der Ehegatten die Einzelveranlagung wählt. Ehegatten 3 werden zusammen veranlagt, wenn beide Ehegatten die Zusammenveranlagung wählen. Die Wahl wird 4 für den betreffenden Veranlagungszeitraum durch Angabe in der Steuererklärung getroffen. Die Wahl der Veranlagungsart innerhalb eines Veranlagungszeitraums kann nach Eintritt der Unanfechtbarkeit des Steuerbescheids nur noch geändert werden, wenn 1. ein Steuerbescheid, der die Ehegatten betrifft, aufgehoben, geändert oder berichtigt wird und

2. die Änderung der Wahl der Veranlagungsart der zuständigen Finanzbehörde bis zum Eintritt der Unanfechtbarkeit des Änderungs- oder Berichtigungsbescheids schriftlich oder elektronisch mitgeteilt oder zur Niederschrift erklärt worden ist und

3. der Unterschiedsbetrag aus der Differenz der festgesetzten Einkommensteuer entsprechend der bisher gewählten Veranlagungsart und der festzusetzenden Einkommensteuer, die sich bei einer geänderten 2 Ausübung der Wahl der Veranlagungsarten ergeben würde, positiv ist. Die Einkommensteuer der einzeln veranlagten Ehegatten ist hierbei zusammenzurechnen.

(3) Wird von dem Wahlrecht nach Absatz 2 nicht oder nicht wirksam Gebrauch gemacht, so ist eine Zusammenveranlagung durchzuführen.

Fußnote

(+++ § 26: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 68 +++)

§ 26a Einzelveranlagung von Ehegatten

- Seite 101 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (1) Bei der Einzelveranlagung von Ehegatten sind jedem Ehegatten die von ihm bezogenen Einkünfte 2 zuzurechnen. Einkünfte eines Ehegatten sind nicht allein deshalb zum Teil dem anderen Ehegatten zuzurechnen, weil dieser bei der Erzielung der Einkünfte mitgewirkt hat.

1 (2) Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen und die Steuerermäßigung nach § 35a werden demjenigen 2 Ehegatten zugerechnet, der die Aufwendungen wirtschaftlich getragen hat. Auf übereinstimmenden Antrag 3 der Ehegatten werden sie jeweils zur Hälfte abgezogen. Der Antrag des Ehegatten, der die Aufwendungen 4 wirtschaftlich getragen hat, ist in begründeten Einzelfällen ausreichend. § 26 Absatz 2 Satz 3 gilt entsprechend.

(3) Die Anwendung des § 10d für den Fall des Übergangs von der Einzelveranlagung zur Zusammenveranlagung und von der Zusammenveranlagung zur Einzelveranlagung zwischen zwei Veranlagungszeiträumen, wenn bei beiden Ehegatten nicht ausgeglichene Verluste vorliegen, wird durch Rechtsverordnung der Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates geregelt.

Fußnote

(+++ § 26a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 68 +++)

§ 26b Zusammenveranlagung von Ehegatten

Bei der Zusammenveranlagung von Ehegatten werden die Einkünfte, die die Ehegatten erzielt haben, zusammengerechnet, den Ehegatten gemeinsam zugerechnet und, soweit nichts anderes vorgeschrieben ist, die Ehegatten sodann gemeinsam als Steuerpflichtiger behandelt.

§ 27 (weggefallen)

-

§ 28 Besteuerung bei fortgesetzter Gütergemeinschaft

Bei fortgesetzter Gütergemeinschaft gelten Einkünfte, die in das Gesamtgut fallen, als Einkünfte des überlebenden Ehegatten, wenn dieser unbeschränkt steuerpflichtig ist.

§§ 29 und 30 (weggefallen) IV. Tarif

§ 31 Familienleistungsausgleich

1 Die steuerliche Freistellung eines Einkommensbetrags in Höhe des Existenzminimums eines Kindes einschließlich der Bedarfe für Betreuung und Erziehung oder Ausbildung wird im gesamten Veranlagungszeitraum 2 entweder durch die Freibeträge nach § 32 Absatz 6 oder durch Kindergeld nach Abschnitt X bewirkt. Soweit 3 das Kindergeld dafür nicht erforderlich ist, dient es der Förderung der Familie. Im laufenden Kalenderjahr wird 4 Kindergeld als Steuervergütung monatlich gezahlt. Bewirkt der Anspruch auf Kindergeld für den gesamten Veranlagungszeitraum die nach Satz 1 gebotene steuerliche Freistellung nicht vollständig und werden deshalb bei der Veranlagung zur Einkommensteuer die Freibeträge nach § 32 Absatz 6 vom Einkommen abgezogen, erhöht sich die unter Abzug dieser Freibeträge ermittelte tarifliche Einkommensteuer um den Anspruch auf Kindergeld für den gesamten Veranlagungszeitraum; bei nicht zusammenveranlagten Eltern wird der 5 Kindergeldanspruch im Umfang des Kinderfreibetrags angesetzt. Satz 4 gilt entsprechend für mit dem 6 Kindergeld vergleichbare Leistungen nach § 65. Besteht nach ausländischem Recht Anspruch auf Leistungen für Kinder, wird dieser insoweit nicht berücksichtigt, als er das inländische Kindergeld übersteigt.

§ 32 Kinder, Freibeträge für Kinder

(1) Kinder sind 1. im ersten Grad mit dem Steuerpflichtigen verwandte Kinder,

- Seite 102 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2. Pflegekinder (Personen, mit denen der Steuerpflichtige durch ein familienähnliches, auf längere Dauer berechnetes Band verbunden ist, sofern er sie nicht zu Erwerbszwecken in seinen Haushalt aufgenommen hat und das Obhuts- und Pflegeverhältnis zu den Eltern nicht mehr besteht).

1 (2) Besteht bei einem angenommenen Kind das Kindschaftsverhältnis zu den leiblichen Eltern weiter, ist 2 es vorrangig als angenommenes Kind zu berücksichtigen. Ist ein im ersten Grad mit dem Steuerpflichtigen verwandtes Kind zugleich ein Pflegekind, ist es vorrangig als Pflegekind zu berücksichtigen.

(3) Ein Kind wird in dem Kalendermonat, in dem es lebend geboren wurde, und in jedem folgenden Kalendermonat, zu dessen Beginn es das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, berücksichtigt.

1 (4) Ein Kind, das das 18. Lebensjahr vollendet hat, wird berücksichtigt, wenn es 1. noch nicht das 21. Lebensjahr vollendet hat, nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht und bei einer Agentur für Arbeit im Inland als Arbeitsuchender gemeldet ist oder

2. noch nicht das 25. Lebensjahr vollendet hat und a) für einen Beruf ausgebildet wird oder

b) sich in einer Übergangszeit von höchstens vier Monaten befindet, die zwischen zwei Ausbildungsabschnitten oder zwischen einem Ausbildungsabschnitt und der Ableistung des gesetzlichen Wehr- oder Zivildienstes, einer vom Wehr- oder Zivildienst befreienden Tätigkeit als Entwicklungshelfer oder als Dienstleistender im Ausland nach § 14b des Zivildienstgesetzes oder der Ableistung eines freiwilligen Dienstes im Sinne des Buchstaben d liegt, oder

c) eine Berufsausbildung mangels Ausbildungsplatzes nicht beginnen oder fortsetzen kann oder

d) ein freiwilliges soziales Jahr oder ein freiwilliges ökologisches Jahr im Sinne des Jugendfreiwilligendienstegesetzes oder einen Freiwilligendienst im Sinne des Beschlusses Nr. 1719/2006/ EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. November 2006 zur Einführung des Programms „Jugend in Aktion“ (ABl. EU Nr. L 327 S. 30) oder einen anderen Dienst im Ausland im Sinne von § 14b des Zivildienstgesetzes oder einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst „weltwärts“ im Sinne der Richtlinie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vom 1. August 2007 (BAnz. 2008 S. 1297) oder einen Freiwilligendienst aller Generationen im Sinne von § 2 Absatz 1a des Siebten Buches Sozialgesetzbuch oder einen Internationalen Jugendfreiwilligendienst im Sinne der Richtlinie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 20. Dezember 2010 (GMBl S. 1778) oder einen Bundesfreiwilligendienst im Sinne des Bundesfreiwilligendienstgesetzes leistet oder

3. wegen körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung außerstande ist, sich selbst zu unterhalten; Voraussetzung ist, dass die Behinderung vor Vollendung des 25. Lebensjahres eingetreten ist.

2 Nach Abschluss einer erstmaligen Berufsausbildung und eines Erststudiums wird ein Kind in den Fällen des 3 Satzes 1 Nummer 2 nur berücksichtigt, wenn das Kind keiner Erwerbstätigkeit nachgeht. Eine Erwerbstätigkeit mit bis zu 20 Stunden regelmäßiger wöchentlicher Arbeitszeit, ein Ausbildungsdienstverhältnis oder ein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis im Sinne der §§ 8 und 8a des Vierten Buches Sozialgesetzbuch sind unschädlich.

1 (5) In den Fällen des Absatzes 4 Satz 1 Nummer 1 oder Nummer 2 Buchstabe a und b wird ein Kind, das 1. den gesetzlichen Grundwehrdienst oder Zivildienst geleistet hat, oder

2. sich anstelle des gesetzlichen Grundwehrdienstes freiwillig für die Dauer von nicht mehr als drei Jahren zum Wehrdienst verpflichtet hat, oder

3. eine vom gesetzlichen Grundwehrdienst oder Zivildienst befreiende Tätigkeit als Entwicklungshelfer im Sinne des § 1 Absatz 1 des Entwicklungshelfer-Gesetzes ausgeübt hat,

für einen der Dauer dieser Dienste oder der Tätigkeit entsprechenden Zeitraum, höchstens für die Dauer des inländischen gesetzlichen Grundwehrdienstes oder bei anerkannten Kriegsdienstverweigerern für die Dauer 2 des inländischen gesetzlichen Zivildienstes über das 21. oder 25. Lebensjahr hinaus berücksichtigt. Wird der gesetzliche Grundwehrdienst oder Zivildienst in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder einem Staat, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum Anwendung findet, geleistet, so ist die Dauer 3 dieses Dienstes maßgebend. Absatz 4 Satz 2 und 3 gilt entsprechend.

- Seite 103 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (6) Bei der Veranlagung zur Einkommensteuer wird für jedes zu berücksichtigende Kind des Steuerpflichtigen ein Freibetrag von 2 184 Euro für das sächliche Existenzminimum des Kindes (Kinderfreibetrag) sowie ein Freibetrag von 1 320 Euro für den Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf des Kindes vom Einkommen 2 abgezogen. Bei Ehegatten, die nach den §§ 26, 26b zusammen zur Einkommensteuer veranlagt werden, verdoppeln sich die Beträge nach Satz 1, wenn das Kind zu beiden Ehegatten in einem Kindschaftsverhältnis 3 steht. Die Beträge nach Satz 2 stehen dem Steuerpflichtigen auch dann zu, wenn 1. der andere Elternteil verstorben oder nicht unbeschränkt einkommensteuerpflichtig ist oder

2. der Steuerpflichtige allein das Kind angenommen hat oder das Kind nur zu ihm in einem Pflegekindschaftsverhältnis steht.

4 Für ein nicht nach § 1 Absatz 1 oder 2 unbeschränkt einkommensteuerpflichtiges Kind können die Beträge nach den Sätzen 1 bis 3 nur abgezogen werden, soweit sie nach den Verhältnissen seines Wohnsitzstaates notwendig 5 und angemessen sind. Für jeden Kalendermonat, in dem die Voraussetzungen für einen Freibetrag nach den 6 Sätzen 1 bis 4 nicht vorliegen, ermäßigen sich die dort genannten Beträge um ein Zwölftel. Abweichend von Satz 1 wird bei einem unbeschränkt einkommensteuerpflichtigen Elternpaar, bei dem die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 Satz 1 nicht vorliegen, auf Antrag eines Elternteils der dem anderen Elternteil zustehende Kinderfreibetrag auf ihn übertragen, wenn er, nicht jedoch der andere Elternteil, seiner Unterhaltspflicht gegenüber dem Kind für das Kalenderjahr im Wesentlichen nachkommt oder der andere Elternteil mangels 7 Leistungsfähigkeit nicht unterhaltspflichtig ist. Eine Übertragung nach Satz 6 scheidet für Zeiträume aus, 8 in denen Unterhaltsleistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz gezahlt werden. Bei minderjährigen Kindern wird der dem Elternteil, in dessen Wohnung das Kind nicht gemeldet ist, zustehende Freibetrag für den Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf auf Antrag des anderen Elternteils auf diesen übertragen, 9 wenn bei dem Elternpaar die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 Satz 1 nicht vorliegen. Eine Übertragung nach Satz 8 scheidet aus, wenn der Übertragung widersprochen wird, weil der Elternteil, bei dem das Kind nicht gemeldet ist, Kinderbetreuungskosten trägt oder das Kind regelmäßig in einem nicht unwesentlichen Umfang 10 betreut. Die den Eltern nach den Sätzen 1 bis 9 zustehenden Freibeträge können auf Antrag auch auf einen Stiefelternteil oder Großelternteil übertragen werden, wenn dieser das Kind in seinen Haushalt aufgenommen 11 hat oder dieser einer Unterhaltspflicht gegenüber dem Kind unterliegt. Die Übertragung nach Satz 10 kann auch mit Zustimmung des berechtigten Elternteils erfolgen, die nur für künftige Kalenderjahre widerrufen werden kann.

Fußnote

(+++ § 32: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 40 +++) (+++ § 32: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 14 +++)

§ 32a Einkommensteuertarif

1 2 (1) Die tarifliche Einkommensteuer bemisst sich nach dem zu versteuernden Einkommen. Sie beträgt vorbehaltlich der §§ 32b, 32d, 34, 34a, 34b und 34c jeweils in Euro für zu versteuernde Einkommen 1. bis 7 834 Euro (Grundfreibetrag): 0;

2. von 7 835 Euro bis 13 139 Euro: (939,68 • y + 1 400) • y;

3. von 13 140 Euro bis 52 551 Euro: (228,74 • z + 2 397) • z + 1 007;

4. von 52 552 Euro bis 250 400 Euro: 0,42 • x – 8 064;

5. von 250 401 Euro an: 0,45 • x – 15 576.

3 „y“ ist ein Zehntausendstel des 7 834 Euro übersteigenden Teils des auf einen vollen Euro-Betrag abgerundeten 4 zu versteuernden Einkommens. „z“ ist ein Zehntausendstel des 13 139 Euro übersteigenden Teils des auf einen 5 vollen Euro-Betrag abgerundeten zu versteuernden Einkommens. „x“ ist das auf einen vollen Euro-Betrag

- Seite 104 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

6 abgerundete zu versteuernde Einkommen. Der sich ergebende Steuerbetrag ist auf den nächsten vollen Euro- Betrag abzurunden.

(2) bis (4) (weggefallen)

(5) Bei Ehegatten, die nach den §§ 26, 26b zusammen zur Einkommensteuer veranlagt werden, beträgt die tarifliche Einkommensteuer vorbehaltlich der §§ 32b, 32d, 34, 34a, 34b und 34c das Zweifache des Steuerbetrags, der sich für die Hälfte ihres gemeinsam zu versteuernden Einkommens nach Absatz 1 ergibt (Splitting-Verfahren).

1 (6) Das Verfahren nach Absatz 5 ist auch anzuwenden zur Berechnung der tariflichen Einkommensteuer für das zu versteuernde Einkommen 1. bei einem verwitweten Steuerpflichtigen für den Veranlagungszeitraum, der dem Kalenderjahr folgt, in dem der Ehegatte verstorben ist, wenn der Steuerpflichtige und sein verstorbener Ehegatte im Zeitpunkt seines Todes die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 Satz 1 erfüllt haben,

2. bei einem Steuerpflichtigen, dessen Ehe in dem Kalenderjahr, in dem er sein Einkommen bezogen hat, aufgelöst worden ist, wenn in diesem Kalenderjahr a) der Steuerpflichtige und sein bisheriger Ehegatte die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 Satz 1 erfüllt haben,

b) der bisherige Ehegatte wieder geheiratet hat und

c) der bisherige Ehegatte und dessen neuer Ehegatte ebenfalls die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 Satz 1 erfüllen.

2 Voraussetzung für die Anwendung des Satzes 1 ist, dass der Steuerpflichtige nicht nach den §§ 26, 26a einzeln zur Einkommensteuer veranlagt wird.

Fußnote

(+++ § 32a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 41 u. 68 +++)

§ 32b Progressionsvorbehalt

1 (1) Hat ein zeitweise oder während des gesamten Veranlagungszeitraums unbeschränkt Steuerpflichtiger oder ein beschränkt Steuerpflichtiger, auf den § 50 Absatz 2 Satz 2 Nummer 4 Anwendung findet,

1. a) Arbeitslosengeld, Teilarbeitslosengeld, Zuschüsse zum Arbeitsentgelt, Kurzarbeitergeld, Winterausfallgeld, Insolvenzgeld, Arbeitslosenhilfe, Übergangsgeld, Altersübergangsgeld, Altersübergangsgeld-Ausgleichsbetrag, Unterhaltsgeld als Zuschuss, Eingliederungshilfe nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch oder dem Arbeitsförderungsgesetz, das aus dem Europäischen Sozialfonds finanzierte Unterhaltsgeld sowie Leistungen nach § 10 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch, die dem Lebensunterhalt dienen; Insolvenzgeld, das nach § 170 Absatz 1 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch einem Dritten zusteht, ist dem Arbeitnehmer zuzurechnen,

b) Krankengeld, Mutterschaftsgeld, Verletztengeld, Übergangsgeld oder vergleichbare Lohnersatzleistungen nach dem Fünften, Sechsten oder Siebten Buch Sozialgesetzbuch, der Reichsversicherungsordnung, dem Gesetz über die Krankenversicherung der Landwirte oder dem Zweiten Gesetz über die Krankenversicherung der Landwirte,

c) Mutterschaftsgeld, Zuschuss zum Mutterschaftsgeld, die Sonderunterstützung nach dem Mutterschutzgesetz sowie den Zuschuss bei Beschäftigungsverboten für die Zeit vor oder nach einer Entbindung sowie für den Entbindungstag während einer Elternzeit nach beamtenrechtlichen Vorschriften,

d) Arbeitslosenbeihilfe oder Arbeitslosenhilfe nach dem Soldatenversorgungsgesetz,

e) Entschädigungen für Verdienstausfall nach dem Infektionsschutzgesetz vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045),

f) Versorgungskrankengeld oder Übergangsgeld nach dem Bundesversorgungsgesetz,

g) nach § 3 Nummer 28 steuerfreie Aufstockungsbeträge oder Zuschläge,

h) Verdienstausfallentschädigung nach dem Unterhaltssicherungsgesetz,

- Seite 105 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

i) (weggefallen)

j) Elterngeld nach dem Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz oder

2. ausländische Einkünfte, die im Veranlagungszeitraum nicht der deutschen Einkommensteuer unterlegen haben; dies gilt nur für Fälle der zeitweisen unbeschränkten Steuerpflicht einschließlich der in § 2 Absatz 7 Satz 3 geregelten Fälle; ausgenommen sind Einkünfte, die nach einem sonstigen zwischenstaatlichen Übereinkommen im Sinne der Nummer 4 steuerfrei sind und die nach diesem Übereinkommen nicht unter dem Vorbehalt der Einbeziehung bei der Berechnung der Einkommensteuer stehen,

3. Einkünfte, die nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung steuerfrei sind,

4. Einkünfte, die nach einem sonstigen zwischenstaatlichen Übereinkommen unter dem Vorbehalt der Einbeziehung bei der Berechnung der Einkommensteuer steuerfrei sind,

5. Einkünfte, die bei Anwendung von § 1 Absatz 3 oder § 1a oder § 50 Absatz 2 Satz 2 Nummer 4 im Veranlagungszeitraum bei der Ermittlung des zu versteuernden Einkommens unberücksichtigt bleiben, weil sie nicht der deutschen Einkommensteuer oder einem Steuerabzug unterliegen; ausgenommen sind Einkünfte, die nach einem sonstigen zwischenstaatlichen Übereinkommen im Sinne der Nummer 4 steuerfrei sind und die nach diesem Übereinkommen nicht unter dem Vorbehalt der Einbeziehung bei der Berechnung der Einkommensteuer stehen,

bezogen, so ist auf das nach § 32a Absatz 1 zu versteuernde Einkommen ein besonderer Steuersatz anzuwenden. 2 Satz 1 Nummer 3 gilt nicht für Einkünfte 1. aus einer anderen als in einem Drittstaat belegenen land- und forstwirtschaftlichen Betriebsstätte,

2. aus einer anderen als in einem Drittstaat belegenen gewerblichen Betriebsstätte, die nicht die Voraussetzungen des § 2a Absatz 2 Satz 1 erfüllt,

3. aus der Vermietung oder der Verpachtung von unbeweglichem Vermögen oder von Sachinbegriffen, wenn diese in einem anderen Staat als in einem Drittstaat belegen sind, oder

4. aus der entgeltlichen Überlassung von Schiffen, sofern diese ausschließlich oder fast ausschließlich in einem anderen als einem Drittstaat eingesetzt worden sind, es sei denn, es handelt sich um Handelsschiffe, die a) von einem Vercharterer ausgerüstet überlassen oder

b) an in einem anderen als in einem Drittstaat ansässige Ausrüster, die die Voraussetzungen des § 510 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs erfüllen, überlassen oder

c) insgesamt nur vorübergehend an in einem Drittstaat ansässige Ausrüster, die die Voraussetzungen des § 510 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs erfüllen, überlassen

worden sind, oder

5. aus dem Ansatz des niedrigeren Teilwerts oder der Übertragung eines zu einem Betriebsvermögen gehörenden Wirtschaftsguts im Sinne der Nummern 3 und 4.

3 § 2a Absatz 2a gilt entsprechend.

(1a) Als unmittelbar von einem unbeschränkt Steuerpflichtigen bezogene ausländische Einkünfte im Sinne des Absatzes 1 Nummer 3 gelten auch die ausländischen Einkünfte, die eine Organgesellschaft im Sinne des § 14 oder des § 17 des Körperschaftsteuergesetzes bezogen hat und die nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung steuerfrei sind, in dem Verhältnis, in dem dem unbeschränkt Steuerpflichtigen das Einkommen der Organgesellschaft bezogen auf das gesamte Einkommen der Organgesellschaft im Veranlagungszeitraum zugerechnet wird.

1 (2) Der besondere Steuersatz nach Absatz 1 ist der Steuersatz, der sich ergibt, wenn bei der Berechnung der Einkommensteuer das nach § 32a Absatz 1 zu versteuernde Einkommen vermehrt oder vermindert wird um 1. im Fall des Absatzes 1 Nummer 1 die Summe der Leistungen nach Abzug des Arbeitnehmer-Pauschbetrags (§ 9a Satz 1 Nummer 1), soweit er nicht bei der Ermittlung der Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit abziehbar ist;

2. im Fall des Absatzes 1 Nummer 2 bis 5 die dort bezeichneten Einkünfte, wobei die darin enthaltenen 2 außerordentlichen Einkünfte mit einem Fünftel zu berücksichtigen sind. Bei der Ermittlung der Einkünfte im Fall des Absatzes 1 Nummer 2 bis 5

- Seite 106 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

a) ist der Arbeitnehmer-Pauschbetrag (§ 9a Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a) abzuziehen, soweit er nicht bei der Ermittlung der Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit abziehbar ist;

b) sind Werbungskosten nur insoweit abzuziehen, als sie zusammen mit den bei der Ermittlung der Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit abziehbaren Werbungskosten den Arbeitnehmer-Pauschbetrag (§ 9a Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a) übersteigen.

2 Ist der für die Berechnung des besonderen Steuersatzes maßgebende Betrag höher als 250 000 Euro und sind im zu versteuernden Einkommen Einkünfte im Sinne des § 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3 enthalten, ist für den Anteil dieser Einkünfte am zu versteuernden Einkommen der Steuersatz im Sinne des Satzes 1 nach § 32a mit der Maßgabe zu berechnen, dass in Absatz 1 Satz 2 die Angabe „§ 32b“ und die Nummer 5 entfallen sowie die Nummer 4 in folgender Fassung anzuwenden ist: „4. von 52 152 Euro an: 0,42 • x – 7 914.“ 3 Für die Bemessung des Anteils im Sinne des Satzes 2 gilt § 32c Absatz 1 Satz 2 und 3 entsprechend.

1 (3) Die Träger der Sozialleistungen im Sinne des Absatzes 1 Nummer 1 haben die Daten über die im Kalenderjahr gewährten Leistungen sowie die Dauer des Leistungszeitraums für jeden Empfänger bis zum 28. Februar des Folgejahres nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch amtlich bestimmte Datenfernübertragung zu übermitteln, soweit die Leistungen nicht auf der Lohnsteuerbescheinigung (§ 41b Absatz 1 Satz 2 Nummer 5) auszuweisen sind; § 41b Absatz 2 und § 22a Absatz 2 gelten entsprechend. 2 Der Empfänger der Leistungen ist entsprechend zu informieren und auf die steuerliche Behandlung dieser 3 Leistungen und seine Steuererklärungspflicht hinzuweisen. In den Fällen des § 170 Absatz 1 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch ist Empfänger des an Dritte ausgezahlten Insolvenzgeldes der Arbeitnehmer, der seinen Arbeitsentgeltanspruch übertragen hat.

Fußnote

(+++ § 32b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 43a +++)

§ 32c Tarifbegrenzung bei Gewinneinkünften

1 (1) Sind in dem zu versteuernden Einkommen Einkünfte im Sinne des § 2 Absatz 1 Nummer 1 bis 3 (Gewinneinkünfte) enthalten, ist von der tariflichen Einkommensteuer nach § 32a ein Entlastungsbetrag für 2 den Anteil dieser Einkünfte am zu versteuernden Einkommen abzuziehen. Dieser Anteil bemisst sich nach dem 3 4 Verhältnis der Gewinneinkünfte zur Summe der Einkünfte. Er beträgt höchstens 100 Prozent. Einkünfte, die nach den §§ 34, 34b ermäßigt besteuert werden, gelten nicht als Gewinneinkünfte im Sinne der Sätze 1 und 2.

1 (2) Zur Ermittlung des Entlastungsbetrags im Sinne des Absatzes 1 wird der nach Absatz 1 Satz 2 ermittelte 2 Anteilssatz auf den Teil des zu versteuernden Einkommens angewandt, der 250 000 Euro übersteigt. Der 3 Entlastungsbetrag beträgt 3 Prozent dieses Betrags. Der Entlastungsbetrag ist auf den nächsten vollen Euro- Betrag aufzurunden.

1 (3) Bei Ehegatten, die zusammen zur Einkommensteuer veranlagt werden, beträgt der Entlastungsbetrag das Zweifache des Entlastungsbetrags, der sich für die Hälfte ihres gemeinsam zu versteuernden Einkommens nach 2 den Absätzen 1 und 2 ergibt. Die Ehegatten sind bei der Verhältnisrechnung nach Absatz 1 Satz 2 gemeinsam 3 als Steuerpflichtiger zu behandeln. Satz 1 gilt entsprechend bei Steuerpflichtigen, deren Einkommensteuer nach § 32a Absatz 6 zu ermitteln ist.

(4) Die Absätze 1 bis 3 sind nicht anzuwenden, wenn der Steuersatz nach § 32b zu ermitteln ist.

Fußnote

(+++ § 32c: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 44 +++)

§ 32d Gesonderter Steuertarif für Einkünfte aus Kapitalvermögen

1 (1) Die Einkommensteuer für Einkünfte aus Kapitalvermögen, die nicht unter § 20 Absatz 8 fallen, beträgt 2 25 Prozent. Die Steuer nach Satz 1 vermindert sich um die nach Maßgabe des Absatzes 5 anrechenbaren

- Seite 107 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3 ausländischen Steuern. Im Fall der Kirchensteuerpflicht ermäßigt sich die Steuer nach den Sätzen 1 und 2 um 25 4 Prozent der auf die Kapitalerträge entfallenden Kirchensteuer. Die Einkommensteuer beträgt damit e – 4q 4 +k . 5 Dabei sind „e“ die nach den Vorschriften des § 20 ermittelten Einkünfte, „q“ die nach Maßgabe des Absatzes 5 anrechenbare ausländische Steuer und „k“ der für die Kirchensteuer erhebende Religionsgesellschaft (Religionsgemeinschaft) geltende Kirchensteuersatz.

(2) Absatz 1 gilt nicht 1. für Kapitalerträge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 4 und 7 sowie Absatz 2 Satz 1 Nummer 4 und 7, a) wenn Gläubiger und Schuldner einander nahe stehende Personen sind, soweit die den Kapitalerträgen entsprechenden Aufwendungen beim Schuldner Betriebsausgaben oder Werbungskosten im Zusammenhang mit Einkünften sind, die der inländischen Besteuerung unterliegen und § 20 Absatz 9 Satz 1 zweiter Halbsatz keine Anwendung findet,

b) wenn sie von einer Kapitalgesellschaft oder Genossenschaft an einen Anteilseigner gezahlt werden, der 2 zu mindestens 10 Prozent an der Gesellschaft oder Genossenschaft beteiligt ist. Dies gilt auch, wenn der Gläubiger der Kapitalerträge eine dem Anteilseigner nahe stehende Person ist, oder

c) soweit ein Dritter die Kapitalerträge schuldet und diese Kapitalanlage im Zusammenhang mit einer 2 Kapitalüberlassung an einen Betrieb des Gläubigers steht. Dies gilt entsprechend, wenn Kapital überlassen wird aa) an eine dem Gläubiger der Kapitalerträge nahestehende Person oder

bb) an eine Personengesellschaft, bei der der Gläubiger der Kapitalerträge oder eine diesem nahestehende Person als Mitunternehmer beteiligt ist oder

cc) an eine Kapitalgesellschaft oder Genossenschaft, an der der Gläubiger der Kapitalerträge oder eine diesem nahestehende Person zu mindestens 10 Prozent beteiligt ist,

3 sofern der Dritte auf den Gläubiger oder eine diesem nahestehende Person zurückgreifen kann. Ein Zusammenhang ist anzunehmen, wenn die Kapitalanlage und die Kapitalüberlassung auf einem 4 einheitlichen Plan beruhen. Hiervon ist insbesondere dann auszugehen, wenn die Kapitalüberlassung in engem zeitlichen Zusammenhang mit einer Kapitalanlage steht oder die jeweiligen Zinsvereinbarungen 5 miteinander verknüpft sind. Von einem Zusammenhang ist jedoch nicht auszugehen, wenn die Zinsvereinbarungen marktüblich sind oder die Anwendung des Absatzes 1 beim Steuerpflichtigen zu 6 keinem Belastungsvorteil führt. Die Sätze 1 bis 5 gelten sinngemäß, wenn das überlassene Kapital vom Gläubiger der Kapitalerträge für die Erzielung von Einkünften im Sinne des § 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4, 6 und 7 eingesetzt wird.

2 Insoweit findet § 20 Absatz 6 und 9 keine Anwendung;

2 2. für Kapitalerträge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 6 Satz 2. Insoweit findet § 20 Absatz 6 keine Anwendung;

3. auf Antrag für Kapitalerträge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1 und 2 aus einer Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft, wenn der Steuerpflichtige im Veranlagungszeitraum, für den der Antrag erstmals gestellt wird, unmittelbar oder mittelbar a) zu mindestens 25 Prozent an der Kapitalgesellschaft beteiligt ist oder

b) zu mindestens 1 Prozent an der Kapitalgesellschaft beteiligt und beruflich für diese tätig ist.

2 3 Insoweit finden § 3 Nummer 40 Satz 2 und § 20 Absatz 6 und 9 keine Anwendung. Der Antrag gilt für 4 die jeweilige Beteiligung erstmals für den Veranlagungszeitraum, für den er gestellt worden ist. Er ist spätestens zusammen mit der Einkommensteuererklärung für den jeweiligen Veranlagungszeitraum zu stellen und gilt, solange er nicht widerrufen wird, auch für die folgenden vier Veranlagungszeiträume, 5 ohne dass die Antragsvoraussetzungen erneut zu belegen sind. Die Widerrufserklärung muss dem Finanzamt spätestens mit der Steuererklärung für den Veranlagungszeitraum zugehen, für den die Sätze 6 1 bis 4 erstmals nicht mehr angewandt werden sollen. Nach einem Widerruf ist ein erneuter Antrag des Steuerpflichtigen für diese Beteiligung an der Kapitalgesellschaft nicht mehr zulässig;

- Seite 108 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

4. für sonstige Bezüge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1 Satz 2 und für Einnahmen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 9 Satz 1 zweiter Halbsatz, soweit sie das Einkommen der leistenden Körperschaft gemindert haben; dies gilt nicht, soweit die verdeckte Gewinnausschüttung das Einkommen einer dem Steuerpflichtigen nahe stehenden Person erhöht hat und § 32a des Körperschaftsteuergesetzes auf die Veranlagung dieser nahe stehenden Person keine Anwendung findet.

1 (3) Steuerpflichtige Kapitalerträge, die nicht der Kapitalertragsteuer unterlegen haben, hat der Steuerpflichtige 2 in seiner Einkommensteuererklärung anzugeben. Für diese Kapitalerträge erhöht sich die tarifliche Einkommensteuer um den nach Absatz 1 ermittelten Betrag.

(4) Der Steuerpflichtige kann mit der Einkommensteuererklärung für Kapitalerträge, die der Kapitalertragsteuer unterlegen haben, eine Steuerfestsetzung entsprechend Absatz 3 Satz 2 insbesondere in Fällen eines nicht vollständig ausgeschöpften Sparer-Pauschbetrags, einer Anwendung der Ersatzbemessungsgrundlage nach § 43a Absatz 2 Satz 7, eines noch nicht im Rahmen des § 43a Absatz 3 berücksichtigten Verlusts, eines Verlustvortrags nach § 20 Absatz 6 und noch nicht berücksichtigter ausländischer Steuern, zur Überprüfung des Steuereinbehalts dem Grund oder der Höhe nach oder zur Anwendung von Absatz 1 Satz 3 beantragen.

1 (5) In den Fällen der Absätze 3 und 4 ist bei unbeschränkt Steuerpflichtigen, die mit ausländischen Kapitalerträgen in dem Staat, aus dem die Kapitalerträge stammen, zu einer der deutschen Einkommensteuer entsprechenden Steuer herangezogen werden, die auf ausländische Kapitalerträge festgesetzte und gezahlte und um einen entstandenen Ermäßigungsanspruch gekürzte ausländische Steuer, jedoch höchstens 25 Prozent 2 ausländische Steuer auf den einzelnen Kapitalertrag, auf die deutsche Steuer anzurechnen. Soweit in einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung die Anrechnung einer ausländischen Steuer einschließlich 3 einer als gezahlt geltenden Steuer auf die deutsche Steuer vorgesehen ist, gilt Satz 1 entsprechend. Die ausländischen Steuern sind nur bis zur Höhe der auf die im jeweiligen Veranlagungszeitraum bezogenen Kapitalerträge im Sinne des Satzes 1 entfallenden deutschen Steuer anzurechnen.

1 (6) Auf Antrag des Steuerpflichtigen werden anstelle der Anwendung der Absätze 1, 3 und 4 die nach § 20 ermittelten Kapitaleinkünfte den Einkünften im Sinne des § 2 hinzugerechnet und der tariflichen Einkommensteuer unterworfen, wenn dies zu einer niedrigeren Einkommensteuer einschließlich Zuschlagsteuern 2 führt (Günstigerprüfung). Absatz 5 ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass die nach dieser Vorschrift ermittelten ausländischen Steuern auf die zusätzliche tarifliche Einkommensteuer anzurechnen sind, die auf 3 die hinzugerechneten Kapitaleinkünfte entfällt. Der Antrag kann für den jeweiligen Veranlagungszeitraum nur 4 einheitlich für sämtliche Kapitalerträge gestellt werden. Bei zusammenveranlagten Ehegatten kann der Antrag nur für sämtliche Kapitalerträge beider Ehegatten gestellt werden.

Fußnote

(+++ § 32d: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 15 +++)

§ 33 Außergewöhnliche Belastungen

(1) Erwachsen einem Steuerpflichtigen zwangsläufig größere Aufwendungen als der überwiegenden Mehrzahl der Steuerpflichtigen gleicher Einkommensverhältnisse, gleicher Vermögensverhältnisse und gleichen Familienstands (außergewöhnliche Belastung), so wird auf Antrag die Einkommensteuer dadurch ermäßigt, dass der Teil der Aufwendungen, der die dem Steuerpflichtigen zumutbare Belastung (Absatz 3) übersteigt, vom Gesamtbetrag der Einkünfte abgezogen wird.

1 (2) Aufwendungen erwachsen dem Steuerpflichtigen zwangsläufig, wenn er sich ihnen aus rechtlichen, tatsächlichen oder sittlichen Gründen nicht entziehen kann und soweit die Aufwendungen den Umständen 2 nach notwendig sind und einen angemessenen Betrag nicht übersteigen. Aufwendungen, die zu den Betriebsausgaben, Werbungskosten oder Sonderausgaben gehören, bleiben dabei außer Betracht; das gilt für Aufwendungen im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 7 und 9 nur insoweit, als sie als Sonderausgaben abgezogen 3 werden können. Aufwendungen, die durch Diätverpflegung entstehen, können nicht als außergewöhnliche Belastung berücksichtigt werden.

1 (3) Die zumutbare Belastung beträgt

- Seite 109 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

über 15 340 bis über bei einem Gesamtbetrag EUR 15 340 51 130 der Einkünfte bis EUR EUR 51 130 EUR 1. bei Steuerpflichtigen, die keine Kinder haben und bei denen die Einkommensteuer a) nach § 32a Absatz 1, 5 6 7 b) nach § 32a Absatz 5 oder 6 (Splitting-Verfahren) 4 5 6 zu berechnen ist; 2. bei Steuerpflichtigen mit a) einem Kind oder zwei Kindern, 2 3 4 b) drei oder mehr Kindern 1 1 2 Prozent des Gesamtbetrags der Einkünfte.

2 Als Kinder des Steuerpflichtigen zählen die, für die er Anspruch auf einen Freibetrag nach § 32 Absatz 6 oder auf Kindergeld hat.

(4) Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Einzelheiten des Nachweises von Aufwendungen nach Absatz 1 zu bestimmen.

§ 33a Außergewöhnliche Belastung in besonderen Fällen

1 (1) Erwachsen einem Steuerpflichtigen Aufwendungen für den Unterhalt und eine etwaige Berufsausbildung einer dem Steuerpflichtigen oder seinem Ehegatten gegenüber gesetzlich unterhaltsberechtigten Person, so wird auf Antrag die Einkommensteuer dadurch ermäßigt, dass die Aufwendungen bis zu 8 004 Euro 2 im Kalenderjahr vom Gesamtbetrag der Einkünfte abgezogen werden. Der Höchstbetrag nach Satz 1 erhöht sich um den Betrag der im jeweiligen Veranlagungszeitraum nach § 10 Absatz 1 Nummer 3 für die Absicherung der unterhaltsberechtigten Person aufgewandten Beiträge; dies gilt nicht für Kranken- 3 und Pflegeversicherungsbeiträge, die bereits nach § 10 Absatz 1 Nummer 3 Satz 1 anzusetzen sind. Der gesetzlich unterhaltsberechtigten Person gleichgestellt ist eine Person, wenn bei ihr zum Unterhalt bestimmte inländische öffentliche Mittel mit Rücksicht auf die Unterhaltsleistungen des Steuerpflichtigen gekürzt werden. 4 Voraussetzung ist, dass weder der Steuerpflichtige noch eine andere Person Anspruch auf einen Freibetrag nach § 32 Absatz 6 oder auf Kindergeld für die unterhaltene Person hat und die unterhaltene Person kein 5 oder nur ein geringes Vermögen besitzt. Hat die unterhaltene Person andere Einkünfte oder Bezüge, so vermindert sich die Summe der nach Satz 1 und Satz 2 ermittelten Beträge um den Betrag, um den diese Einkünfte und Bezüge den Betrag von 624 Euro im Kalenderjahr übersteigen, sowie um die von der unterhaltenen Person als Ausbildungshilfe aus öffentlichen Mitteln oder von Förderungseinrichtungen, die hierfür öffentliche Mittel erhalten, bezogenen Zuschüsse; zu den Bezügen gehören auch steuerfreie Gewinne nach den §§ 14, 16 Absatz 4, § 17 Absatz 3 und § 18 Absatz 3, die nach § 19 Absatz 2 steuerfrei bleibenden Einkünfte sowie Sonderabschreibungen und erhöhte Absetzungen, soweit sie die höchstmöglichen Absetzungen für Abnutzung 6 nach § 7 übersteigen. Ist die unterhaltene Person nicht unbeschränkt einkommensteuerpflichtig, so können die Aufwendungen nur abgezogen werden, soweit sie nach den Verhältnissen des Wohnsitzstaates der unterhaltenen Person notwendig und angemessen sind, höchstens jedoch der Betrag, der sich nach den Sätzen 1 bis 5 ergibt; ob der Steuerpflichtige zum Unterhalt gesetzlich verpflichtet ist, ist nach inländischen Maßstäben zu beurteilen. 7 Werden die Aufwendungen für eine unterhaltene Person von mehreren Steuerpflichtigen getragen, so wird bei jedem der Teil des sich hiernach ergebenden Betrags abgezogen, der seinem Anteil am Gesamtbetrag der Leistungen entspricht.

1 (2) Zur Abgeltung des Sonderbedarfs eines sich in Berufsausbildung befindenden, auswärtig untergebrachten, volljährigen Kindes, für das Anspruch auf einen Freibetrag nach § 32 Absatz 6 oder Kindergeld besteht, kann der Steuerpflichtige einen Freibetrag in Höhe von 924 Euro je Kalenderjahr vom Gesamtbetrag der Einkünfte 2 abziehen. Für ein nicht unbeschränkt einkommensteuerpflichtiges Kind mindert sich der vorstehende Betrag 3 nach Maßgabe des Absatzes 1 Satz 6. Erfüllen mehrere Steuerpflichtige für dasselbe Kind die Voraussetzungen

- Seite 110 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

4 nach Satz 1, so kann der Freibetrag insgesamt nur einmal abgezogen werden. Jedem Elternteil steht 5 grundsätzlich die Hälfte des Abzugsbetrags nach den Sätzen 1 und 2 zu. Auf gemeinsamen Antrag der Eltern ist eine andere Aufteilung möglich.

1 (3) Für jeden vollen Kalendermonat, in dem die in den Absätzen 1 und 2 bezeichneten Voraussetzungen nicht 2 vorgelegen haben, ermäßigen sich die dort bezeichneten Beträge um je ein Zwölftel. Eigene Einkünfte und Bezüge der unterhaltenen Person oder des Kindes, die auf diese Kalendermonate entfallen, vermindern die nach 3 Satz 1 ermäßigten Höchstbeträge und Freibeträge nicht. Als Ausbildungshilfe bezogene Zuschüsse mindern nur die zeitanteiligen Höchstbeträge und Freibeträge der Kalendermonate, für die die Zuschüsse bestimmt sind.

(4) In den Fällen der Absätze 1 und 2 kann wegen der in diesen Vorschriften bezeichneten Aufwendungen der Steuerpflichtige eine Steuerermäßigung nach § 33 nicht in Anspruch nehmen.

§ 33b Pauschbeträge für behinderte Menschen, Hinterbliebene und Pflegepersonen

1 (1) Wegen der Aufwendungen für die Hilfe bei den gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen des täglichen Lebens, für die Pflege sowie für einen erhöhten Wäschebedarf können behinderte Menschen unter den Voraussetzungen des Absatzes 2 anstelle einer Steuerermäßigung nach § 33 einen 2 Pauschbetrag nach Absatz 3 geltend machen (Behinderten-Pauschbetrag). Das Wahlrecht kann für die genannten Aufwendungen im jeweiligen Veranlagungszeitraum nur einheitlich ausgeübt werden.

(2) Die Pauschbeträge erhalten 1. behinderte Menschen, deren Grad der Behinderung auf mindestens 50 festgestellt ist;

2. behinderte Menschen, deren Grad der Behinderung auf weniger als 50, aber mindestens auf 25 festgestellt ist, wenn a) dem behinderten Menschen wegen seiner Behinderung nach gesetzlichen Vorschriften Renten oder andere laufende Bezüge zustehen, und zwar auch dann, wenn das Recht auf die Bezüge ruht oder der Anspruch auf die Bezüge durch Zahlung eines Kapitals abgefunden worden ist, oder

b) die Behinderung zu einer dauernden Einbuße der körperlichen Beweglichkeit geführt hat oder auf einer typischen Berufskrankheit beruht.

1 2 (3) Die Höhe des Pauschbetrags richtet sich nach dem dauernden Grad der Behinderung. Als Pauschbeträge werden gewährt bei einem Grad der Behinderung von 25 und 30 310 Euro, von 35 und 40 430 Euro, von 45 und 50 570 Euro, von 55 und 60 720 Euro, von 65 und 70 890 Euro, von 75 und 80 1 060 Euro, von 85 und 90 1 230 Euro, von 95 und 100 1 420 Euro.

3 Für behinderte Menschen, die hilflos im Sinne des Absatzes 6 sind, und für Blinde erhöht sich der Pauschbetrag auf 3 700 Euro.

1 (4) Personen, denen laufende Hinterbliebenenbezüge bewilligt worden sind, erhalten auf Antrag einen Pauschbetrag von 370 Euro (Hinterbliebenen-Pauschbetrag), wenn die Hinterbliebenenbezüge geleistet werden 1. nach dem Bundesversorgungsgesetz oder einem anderen Gesetz, das die Vorschriften des Bundesversorgungsgesetzes über Hinterbliebenenbezüge für entsprechend anwendbar erklärt, oder

2. nach den Vorschriften über die gesetzliche Unfallversicherung oder

3. nach den beamtenrechtlichen Vorschriften an Hinterbliebene eines an den Folgen eines Dienstunfalls verstorbenen Beamten oder

- Seite 111 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

4. nach den Vorschriften des Bundesentschädigungsgesetzes über die Entschädigung für Schäden an Leben, Körper oder Gesundheit.

2 Der Pauschbetrag wird auch dann gewährt, wenn das Recht auf die Bezüge ruht oder der Anspruch auf die Bezüge durch Zahlung eines Kapitals abgefunden worden ist.

1 (5) Steht der Behinderten-Pauschbetrag oder der Hinterbliebenen-Pauschbetrag einem Kind zu, für das der Steuerpflichtige Anspruch auf einen Freibetrag nach § 32 Absatz 6 oder auf Kindergeld hat, so wird der Pauschbetrag auf Antrag auf den Steuerpflichtigen übertragen, wenn ihn das Kind nicht in Anspruch nimmt. 2 Dabei ist der Pauschbetrag grundsätzlich auf beide Elternteile je zur Hälfte aufzuteilen, es sei denn, der 3 Kinderfreibetrag wurde auf den anderen Elternteil übertragen. Auf gemeinsamen Antrag der Eltern ist eine 4 andere Aufteilung möglich. In diesen Fällen besteht für Aufwendungen, für die der Behinderten-Pauschbetrag gilt, kein Anspruch auf eine Steuerermäßigung nach § 33.

1 (6) Wegen der außergewöhnlichen Belastungen, die einem Steuerpflichtigen durch die Pflege einer Person erwachsen, die nicht nur vorübergehend hilflos ist, kann er anstelle einer Steuerermäßigung nach § 33 einen Pauschbetrag von 924 Euro im Kalenderjahr geltend machen (Pflege-Pauschbetrag), wenn er dafür keine 2 Einnahmen erhält. Zu diesen Einnahmen zählt unabhängig von der Verwendung nicht das von den Eltern eines 3 behinderten Kindes für dieses Kind empfangene Pflegegeld. Hilflos im Sinne des Satzes 1 ist eine Person, wenn sie für eine Reihe von häufig und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen zur Sicherung ihrer persönlichen 4 Existenz im Ablauf eines jeden Tages fremder Hilfe dauernd bedarf. Diese Voraussetzungen sind auch erfüllt, wenn die Hilfe in Form einer Überwachung oder einer Anleitung zu den in Satz 3 genannten Verrichtungen erforderlich ist oder wenn die Hilfe zwar nicht dauernd geleistet werden muss, jedoch eine ständige Bereitschaft 5 zur Hilfeleistung erforderlich ist. Voraussetzung ist, dass der Steuerpflichtige die Pflege im Inland entweder in 6 seiner Wohnung oder in der Wohnung des Pflegebedürftigen persönlich durchführt. Wird ein Pflegebedürftiger von mehreren Steuerpflichtigen im Veranlagungszeitraum gepflegt, wird der Pauschbetrag nach der Zahl der Pflegepersonen, bei denen die Voraussetzungen der Sätze 1 bis 5 vorliegen, geteilt.

(7) Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, wie nachzuweisen ist, dass die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der Pauschbeträge vorliegen.

Fußnote

(+++ § 33b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 46a +++)

§ 34 Außerordentliche Einkünfte

1 (1) Sind in dem zu versteuernden Einkommen außerordentliche Einkünfte enthalten, so ist die auf alle im Veranlagungszeitraum bezogenen außerordentlichen Einkünfte entfallende Einkommensteuer nach den Sätzen 2 2 bis 4 zu berechnen. Die für die außerordentlichen Einkünfte anzusetzende Einkommensteuer beträgt das Fünffache des Unterschiedsbetrags zwischen der Einkommensteuer für das um diese Einkünfte verminderte zu versteuernde Einkommen (verbleibendes zu versteuerndes Einkommen) und der Einkommensteuer für das 3 verbleibende zu versteuernde Einkommen zuzüglich eines Fünftels dieser Einkünfte. Ist das verbleibende zu versteuernde Einkommen negativ und das zu versteuernde Einkommen positiv, so beträgt die Einkommensteuer 4 das Fünffache der auf ein Fünftel des zu versteuernden Einkommens entfallenden Einkommensteuer. Die Sätze 1 bis 3 gelten nicht für außerordentliche Einkünfte im Sinne des Absatzes 2 Nummer 1, wenn der Steuerpflichtige auf diese Einkünfte ganz oder teilweise § 6b oder § 6c anwendet.

(2) Als außerordentliche Einkünfte kommen nur in Betracht: 1. Veräußerungsgewinne im Sinne der §§ 14, 14a Absatz 1, der §§ 16 und 18 Absatz 3 mit Ausnahme des steuerpflichtigen Teils der Veräußerungsgewinne, die nach § 3 Nummer 40 Buchstabe b in Verbindung mit § 3c Absatz 2 teilweise steuerbefreit sind;

2. Entschädigungen im Sinne des § 24 Nummer 1;

3. Nutzungsvergütungen und Zinsen im Sinne des § 24 Nummer 3, soweit sie für einen Zeitraum von mehr als drei Jahren nachgezahlt werden;

- Seite 112 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

4. Vergütungen für mehrjährige Tätigkeiten; mehrjährig ist eine Tätigkeit, soweit sie sich über mindestens zwei Veranlagungszeiträume erstreckt und einen Zeitraum von mehr als zwölf Monaten umfasst.

1 (3) Sind in dem zu versteuernden Einkommen außerordentliche Einkünfte im Sinne des Absatzes 2 Nummer 1 enthalten, so kann auf Antrag abweichend von Absatz 1 die auf den Teil dieser außerordentlichen Einkünfte, der den Betrag von insgesamt 5 Millionen Euro nicht übersteigt, entfallende Einkommensteuer nach einem ermäßigten Steuersatz bemessen werden, wenn der Steuerpflichtige das 55. Lebensjahr vollendet hat oder wenn 2 er im sozialversicherungsrechtlichen Sinne dauernd berufsunfähig ist. Der ermäßigte Steuersatz beträgt 56 Prozent des durchschnittlichen Steuersatzes, der sich ergäbe, wenn die tarifliche Einkommensteuer nach dem gesamten zu versteuernden Einkommen zuzüglich der dem Progressionsvorbehalt unterliegenden Einkünfte zu 3 bemessen wäre, mindestens jedoch 14 Prozent. Auf das um die in Satz 1 genannten Einkünfte verminderte zu versteuernde Einkommen (verbleibendes zu versteuerndes Einkommen) sind vorbehaltlich des Absatzes 1 die 4 allgemeinen Tarifvorschriften anzuwenden. Die Ermäßigung nach den Sätzen 1 bis 3 kann der Steuerpflichtige 5 nur einmal im Leben in Anspruch nehmen. Erzielt der Steuerpflichtige in einem Veranlagungszeitraum mehr als einen Veräußerungs- oder Aufgabegewinn im Sinne des Satzes 1, kann er die Ermäßigung nach den Sätzen 1 bis 6 3 nur für einen Veräußerungs- oder Aufgabegewinn beantragen. Absatz 1 Satz 4 ist entsprechend anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 34: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 47 +++)

§ 34a Begünstigung der nicht entnommenen Gewinne

1 (1) Sind in dem zu versteuernden Einkommen nicht entnommene Gewinne aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbständiger Arbeit (§ 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3) im Sinne des Absatzes 2 enthalten, ist die Einkommensteuer für diese Gewinne auf Antrag des Steuerpflichtigen ganz oder teilweise mit einem Steuersatz von 28,25 Prozent zu berechnen; dies gilt nicht, soweit für die Gewinne der Freibetrag nach § 16 Absatz 4 oder die Steuerermäßigung nach § 34 Absatz 3 in Anspruch genommen wird oder es sich 2 um Gewinne im Sinne des § 18 Absatz 1 Nummer 4 handelt. Der Antrag nach Satz 1 ist für jeden Betrieb oder Mitunternehmeranteil für jeden Veranlagungszeitraum gesondert bei dem für die Einkommensbesteuerung 3 zuständigen Finanzamt zu stellen. Bei Mitunternehmeranteilen kann der Steuerpflichtige den Antrag nur stellen, wenn sein Anteil am nach § 4 Absatz 1 Satz 1 oder § 5 ermittelten Gewinn mehr als 10 Prozent beträgt oder 4 10 000 Euro übersteigt. Der Antrag kann bis zur Unanfechtbarkeit des Einkommensteuerbescheids für den nächsten Veranlagungszeitraum vom Steuerpflichtigen ganz oder teilweise zurückgenommen werden; der 5 Einkommensteuerbescheid ist entsprechend zu ändern. Die Festsetzungsfrist endet insoweit nicht, bevor die Festsetzungsfrist für den nächsten Veranlagungszeitraum abgelaufen ist.

(2) Der nicht entnommene Gewinn des Betriebs oder Mitunternehmeranteils ist der nach § 4 Absatz 1 Satz 1 oder § 5 ermittelte Gewinn vermindert um den positiven Saldo der Entnahmen und Einlagen des Wirtschaftsjahres.

1 (3) Der Begünstigungsbetrag ist der im Veranlagungszeitraum nach Absatz 1 Satz 1 auf Antrag begünstigte 2 Gewinn. Der Begünstigungsbetrag des Veranlagungszeitraums, vermindert um die darauf entfallende Steuerbelastung nach Absatz 1 und den darauf entfallenden Solidaritätszuschlag, vermehrt um den nachversteuerungspflichtigen Betrag des Vorjahres und den auf diesen Betrieb oder Mitunternehmeranteil nach Absatz 5 übertragenen nachversteuerungspflichtigen Betrag, vermindert um den Nachversteuerungsbetrag im Sinne des Absatzes 4 und den auf einen anderen Betrieb oder Mitunternehmeranteil nach Absatz 5 übertragenen nachversteuerungspflichtigen Betrag, ist der nachversteuerungspflichtige Betrag des Betriebs 3 oder Mitunternehmeranteils zum Ende des Veranlagungszeitraums. Dieser ist für jeden Betrieb oder Mitunternehmeranteil jährlich gesondert festzustellen.

1 (4) Übersteigt der positive Saldo der Entnahmen und Einlagen des Wirtschaftsjahres bei einem Betrieb oder Mitunternehmeranteil den nach § 4 Absatz 1 Satz 1 oder § 5 ermittelten Gewinn (Nachversteuerungsbetrag), ist vorbehaltlich Absatz 5 eine Nachversteuerung durchzuführen, soweit zum Ende des vorangegangenen 2 Veranlagungszeitraums ein nachversteuerungspflichtiger Betrag nach Absatz 3 festgestellt wurde. Die 3 Einkommensteuer auf den Nachversteuerungsbetrag beträgt 25 Prozent. Der Nachversteuerungsbetrag ist um die Beträge, die für die Erbschaftsteuer (Schenkungsteuer) anlässlich der Übertragung des Betriebs oder Mitunternehmeranteils entnommen wurden, zu vermindern.

- Seite 113 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (5) Die Übertragung oder Überführung eines Wirtschaftsguts nach § 6 Absatz 5 Satz 1 bis 3 führt unter 2 den Voraussetzungen des Absatzes 4 zur Nachversteuerung. Eine Nachversteuerung findet nicht statt, wenn der Steuerpflichtige beantragt, den nachversteuerungspflichtigen Betrag in Höhe des Buchwerts des übertragenen oder überführten Wirtschaftsguts, höchstens jedoch in Höhe des Nachversteuerungsbetrags, den die Übertragung oder Überführung des Wirtschaftsguts ausgelöst hätte, auf den anderen Betrieb oder Mitunternehmeranteil zu übertragen.

1 (6) Eine Nachversteuerung des nachversteuerungspflichtigen Betrags nach Absatz 4 ist durchzuführen 1. in den Fällen der Betriebsveräußerung oder -aufgabe im Sinne der §§ 14, 16 Absatz 1 und 3 sowie des § 18 Absatz 3,

2. in den Fällen der Einbringung eines Betriebs oder Mitunternehmeranteils in eine Kapitalgesellschaft oder eine Genossenschaft sowie in den Fällen des Formwechsels einer Personengesellschaft in eine Kapitalgesellschaft oder Genossenschaft,

3. wenn der Gewinn nicht mehr nach § 4 Absatz 1 Satz 1 oder § 5 ermittelt wird oder

4. wenn der Steuerpflichtige dies beantragt.

2 In den Fällen der Nummern 1 und 2 ist die nach Absatz 4 geschuldete Einkommensteuer auf Antrag des Steuerpflichtigen oder seines Rechtsnachfolgers in regelmäßigen Teilbeträgen für einen Zeitraum von höchstens zehn Jahren seit Eintritt der ersten Fälligkeit zinslos zu stunden, wenn ihre alsbaldige Einziehung mit erheblichen Härten für den Steuerpflichtigen verbunden wäre.

1 (7) In den Fällen der unentgeltlichen Übertragung eines Betriebs oder Mitunternehmeranteils nach § 6 Absatz 3 2 hat der Rechtsnachfolger den nachversteuerungspflichtigen Betrag fortzuführen. In den Fällen der Einbringung eines Betriebs oder Mitunternehmeranteils zu Buchwerten nach § 24 des Umwandlungssteuergesetzes geht der für den eingebrachten Betrieb oder Mitunternehmeranteil festgestellte nachversteuerungspflichtige Betrag auf den neuen Mitunternehmeranteil über.

(8) Negative Einkünfte dürfen nicht mit ermäßigt besteuerten Gewinnen im Sinne von Absatz 1 Satz 1 ausgeglichen werden; sie dürfen insoweit auch nicht nach § 10d abgezogen werden.

1 (9) Zuständig für den Erlass der Feststellungsbescheide über den nachversteuerungspflichtigen Betrag 2 ist das für die Einkommensbesteuerung zuständige Finanzamt. Die Feststellungsbescheide können nur insoweit angegriffen werden, als sich der nachversteuerungspflichtige Betrag gegenüber dem 3 nachversteuerungspflichtigen Betrag des Vorjahres verändert hat. Die gesonderten Feststellungen nach Satz 1 können mit dem Einkommensteuerbescheid verbunden werden.

1 (10) Sind Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbständiger Arbeit nach § 180 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe a oder b der Abgabenordnung gesondert festzustellen, können auch die Höhe der Entnahmen und Einlagen sowie weitere für die Tarifermittlung nach den Absätzen 1 bis 7 erforderliche 2 Besteuerungsgrundlagen gesondert festgestellt werden. Zuständig für die gesonderten Feststellungen nach Satz 1 ist das Finanzamt, das für die gesonderte Feststellung nach § 180 Absatz 1 Nummer 2 der Abgabenordnung 3 zuständig ist. Die gesonderten Feststellungen nach Satz 1 können mit der Feststellung nach § 180 Absatz 1 4 Nummer 2 der Abgabenordnung verbunden werden. Die Feststellungsfrist für die gesonderte Feststellung nach Satz 1 endet nicht vor Ablauf der Feststellungsfrist für die Feststellung nach § 180 Absatz 1 Nummer 2 der Abgabenordnung.

1 (11) Der Bescheid über die gesonderte Feststellung des nachversteuerungspflichtigen Betrags ist zu erlassen, aufzuheben oder zu ändern, soweit der Steuerpflichtige einen Antrag nach Absatz 1 stellt oder diesen ganz 2 oder teilweise zurücknimmt und sich die Besteuerungsgrundlagen im Einkommensteuerbescheid ändern. Dies gilt entsprechend, wenn der Erlass, die Aufhebung oder Änderung des Einkommensteuerbescheids mangels 3 steuerlicher Auswirkung unterbleibt. Die Feststellungsfrist endet nicht, bevor die Festsetzungsfrist für den Veranlagungszeitraum abgelaufen ist, auf dessen Schluss der nachversteuerungspflichtige Betrag des Betriebs oder Mitunternehmeranteils gesondert festzustellen ist.

Fußnote

- Seite 114 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

(+++ § 34a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 48 +++)

§ 34b Steuersätze bei Einkünften aus außerordentlichen Holznutzungen

(1) Außerordentliche Holznutzungen sind 2 1. Holznutzungen, die aus volks- oder staatswirtschaftlichen Gründen erfolgt sind. Sie liegen nur insoweit vor, als sie durch gesetzlichen oder behördlichen Zwang veranlasst sind;

2 2. Holznutzungen infolge höherer Gewalt (Kalamitätsnutzungen). Sie sind durch Eis-, Schnee-, Windbruch oder Windwurf, Erdbeben, Bergrutsch, Insektenfraß, Brand oder durch Naturereignisse mit vergleichbaren Folgen verursacht. Hierzu gehören nicht die Schäden, die in der Forstwirtschaft regelmäßig entstehen.

1 (2) Zur Ermittlung der Einkünfte aus außerordentlichen Holznutzungen sind von den Einnahmen sämtlicher 2 Holznutzungen die damit in sachlichem Zusammenhang stehenden Betriebsausgaben abzuziehen. Das nach Satz 1 ermittelte Ergebnis ist auf die ordentlichen und außerordentlichen Holznutzungsarten aufzuteilen, in 3 dem die außerordentlichen Holznutzungen zur gesamten Holznutzung ins Verhältnis gesetzt wird. Bei einer Gewinnermittlung durch Betriebsvermögensvergleich sind die im Wirtschaftsjahr veräußerten Holzmengen 4 maßgebend. Bei einer Gewinnermittlung nach den Grundsätzen des § 4 Absatz 3 ist von den Holzmengen 5 auszugehen, die den im Wirtschaftsjahr zugeflossenen Einnahmen zugrunde liegen. Die Sätze 1 bis 4 gelten für entnommenes Holz entsprechend.

(3) Die Einkommensteuer bemisst sich für die Einkünfte aus außerordentlichen Holznutzungen im Sinne des Absatzes 1 1. nach der Hälfte des durchschnittlichen Steuersatzes, der sich ergäbe, wenn die tarifliche Einkommensteuer nach dem gesamten zu versteuernden Einkommen zuzüglich der dem Progressionsvorbehalt unterliegenden Einkünfte zu bemessen wäre;

2. nach dem halben Steuersatz der Nummer 1, soweit sie den Nutzungssatz (§ 68 der Einkommensteuer- Durchführungsverordnung) übersteigen.

(4) Einkünfte aus außerordentlichen Holznutzungen sind nur anzuerkennen, wenn 1. das im Wirtschaftsjahr veräußerte oder entnommene Holz mengenmäßig getrennt nach ordentlichen und außerordentlichen Holznutzungen nachgewiesen wird und

2. Schäden infolge höherer Gewalt unverzüglich nach Feststellung des Schadensfalls der zuständigen Finanzbehörde mitgeteilt und nach der Aufarbeitung mengenmäßig nachgewiesen werden.

(5) Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates 1. die Steuersätze abweichend von Absatz 3 für ein Wirtschaftsjahr aus sachlichen Billigkeitsgründen zu regeln,

2. die Anwendung des § 4a des Forstschäden-Ausgleichsgesetzes für ein Wirtschaftsjahr aus sachlichen Billigkeitsgründen zu regeln,

wenn besondere Schadensereignisse nach Absatz 1 Nummer 2 vorliegen und eine Einschlagsbeschränkung (§ 1 Absatz 1 des Forstschäden-Ausgleichsgesetzes) nicht angeordnet wurde. V. Steuerermäßigungen 1. Steuerermäßigung bei ausländischen Einkünften

§ 34c

1 (1) Bei unbeschränkt Steuerpflichtigen, die mit ausländischen Einkünften in dem Staat, aus dem die Einkünfte stammen, zu einer der deutschen Einkommensteuer entsprechenden Steuer herangezogen werden, ist die festgesetzte und gezahlte und um einen entstandenen Ermäßigungsanspruch gekürzte ausländische Steuer auf

- Seite 115 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

die deutsche Einkommensteuer anzurechnen, die auf die Einkünfte aus diesem Staat entfällt; das gilt nicht für 2 Einkünfte aus Kapitalvermögen, auf die § 32d Absatz 1 und 3 bis 6 anzuwenden ist. Die auf die ausländischen Einkünfte nach Satz 1 erster Halbsatz entfallende deutsche Einkommensteuer ist in der Weise zu ermitteln, dass die sich bei der Veranlagung des zu versteuernden Einkommens, einschließlich der ausländischen Einkünfte, nach den §§ 32a, 32b, 34, 34a und 34b ergebende deutsche Einkommensteuer im Verhältnis dieser ausländischen 3 Einkünfte zur Summe der Einkünfte aufgeteilt wird. Bei der Ermittlung des zu versteuernden Einkommens, der Summe der Einkünfte und der ausländischen Einkünfte sind die Einkünfte nach Satz 1 zweiter Halbsatz nicht zu berücksichtigen; bei der Ermittlung der ausländischen Einkünfte sind die ausländischen Einkünfte nicht zu berücksichtigen, die in dem Staat, aus dem sie stammen, nach dessen Recht nicht besteuert werden. 4 Gehören ausländische Einkünfte der in § 34d Nummer 3, 4, 6, 7 und 8 Buchstabe c genannten Art zum Gewinn eines inländischen Betriebes, sind bei ihrer Ermittlung Betriebsausgaben und Betriebsvermögensminderungen abzuziehen, die mit den diesen Einkünften zugrunde liegenden Einnahmen in wirtschaftlichem Zusammenhang 5 stehen. Die ausländischen Steuern sind nur insoweit anzurechnen, als sie auf die im Veranlagungszeitraum bezogenen Einkünfte entfallen.

(2) Statt der Anrechnung (Absatz 1) ist die ausländische Steuer auf Antrag bei der Ermittlung der Einkünfte abzuziehen, soweit sie auf ausländische Einkünfte entfällt, die nicht steuerfrei sind.

(3) Bei unbeschränkt Steuerpflichtigen, bei denen eine ausländische Steuer vom Einkommen nach Absatz 1 nicht angerechnet werden kann, weil die Steuer nicht der deutschen Einkommensteuer entspricht oder nicht in dem Staat erhoben wird, aus dem die Einkünfte stammen, oder weil keine ausländischen Einkünfte vorliegen, ist die festgesetzte und gezahlte und um einen entstandenen Ermäßigungsanspruch gekürzte ausländische Steuer bei der Ermittlung der Einkünfte abzuziehen, soweit sie auf Einkünfte entfällt, die der deutschen Einkommensteuer unterliegen.

(4) (weggefallen)

(5) Die obersten Finanzbehörden der Länder oder die von ihnen beauftragten Finanzbehörden können mit Zustimmung des Bundesministeriums der Finanzen die auf ausländische Einkünfte entfallende deutsche Einkommensteuer ganz oder zum Teil erlassen oder in einem Pauschbetrag festsetzen, wenn es aus volkswirtschaftlichen Gründen zweckmäßig ist oder die Anwendung des Absatzes 1 besonders schwierig ist.

1 (6) Die Absätze 1 bis 3 sind vorbehaltlich der Sätze 2 bis 6 nicht anzuwenden, wenn die Einkünfte aus einem 2 ausländischen Staat stammen, mit dem ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung besteht. Soweit in einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung die Anrechnung einer ausländischen Steuer auf die deutsche Einkommensteuer vorgesehen ist, sind Absatz 1 Satz 2 bis 5 und Absatz 2 entsprechend auf die nach dem Abkommen anzurechnende ausländische Steuer anzuwenden; das gilt nicht für Einkünfte, auf die § 32d Absatz 1 und 3 bis 6 anzuwenden ist; bei nach dem Abkommen als gezahlt geltenden ausländischen 3 Steuerbeträgen sind Absatz 1 Satz 3 und Absatz 2 nicht anzuwenden. Absatz 1 Satz 3 gilt auch dann entsprechend, wenn die Einkünfte in dem ausländischen Staat nach dem Abkommen zur Vermeidung der 4 Doppelbesteuerung mit diesem Staat nicht besteuert werden können. Bezieht sich ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung nicht auf eine Steuer vom Einkommen dieses Staates, so sind die Absätze 5 1 und 2 entsprechend anzuwenden. In den Fällen des § 50d Absatz 9 sind die Absätze 1 bis 3 und Satz 6 6 entsprechend anzuwenden. Absatz 3 ist anzuwenden, wenn der Staat, mit dem ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung besteht, Einkünfte besteuert, die nicht aus diesem Staat stammen, es sei denn, die Besteuerung hat ihre Ursache in einer Gestaltung, für die wirtschaftliche oder sonst beachtliche Gründe fehlen, oder das Abkommen gestattet dem Staat die Besteuerung dieser Einkünfte.

(7) Durch Rechtsverordnung können Vorschriften erlassen werden über 1. die Anrechnung ausländischer Steuern, wenn die ausländischen Einkünfte aus mehreren fremden Staaten stammen,

2. den Nachweis über die Höhe der festgesetzten und gezahlten ausländischen Steuern,

3. die Berücksichtigung ausländischer Steuern, die nachträglich erhoben oder zurückgezahlt werden.

Fußnote

(+++ § 34c: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 49 +++)

- Seite 116 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 34d Ausländische Einkünfte

Ausländische Einkünfte im Sinne des § 34c Absatz 1 bis 5 sind 1. Einkünfte aus einer in einem ausländischen Staat betriebenen Land- und Forstwirtschaft (§§ 13 und 14) und Einkünfte der in den Nummern 3, 4, 6, 7 und 8 Buchstabe c genannten Art, soweit sie zu den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft gehören;

2. Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§§ 15 und 16), a) die durch eine in einem ausländischen Staat belegene Betriebsstätte oder durch einen in einem ausländischen Staat tätigen ständigen Vertreter erzielt werden, und Einkünfte der in den Nummern 3, 4, 6, 7 und 8 Buchstabe c genannten Art, soweit sie zu den Einkünften aus Gewerbebetrieb gehören,

b) die aus Bürgschafts- und Avalprovisionen erzielt werden, wenn der Schuldner Wohnsitz, Geschäftsleitung oder Sitz in einem ausländischen Staat hat, oder

c) die durch den Betrieb eigener oder gecharterter Seeschiffe oder Luftfahrzeuge aus Beförderungen zwischen ausländischen oder von ausländischen zu inländischen Häfen erzielt werden, einschließlich der Einkünfte aus anderen mit solchen Beförderungen zusammenhängenden, sich auf das Ausland erstreckenden Beförderungsleistungen;

3. Einkünfte aus selbständiger Arbeit (§ 18), die in einem ausländischen Staat ausgeübt oder verwertet wird oder worden ist, und Einkünfte der in den Nummern 4, 6, 7 und 8 Buchstabe c genannten Art, soweit sie zu den Einkünften aus selbständiger Arbeit gehören;

4. Einkünfte aus der Veräußerung von a) Wirtschaftsgütern, die zum Anlagevermögen eines Betriebs gehören, wenn die Wirtschaftsgüter in einem ausländischen Staat belegen sind,

b) Anteilen an Kapitalgesellschaften, wenn die Gesellschaft Geschäftsleitung oder Sitz in einem ausländischen Staat hat;

5. Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit (§ 19), die in einem ausländischen Staat ausgeübt oder, ohne im Inland ausgeübt zu werden oder worden zu sein, in einem ausländischen Staat verwertet wird oder worden ist, und Einkünfte, die von ausländischen öffentlichen Kassen mit Rücksicht auf ein gegenwärtiges 2 oder früheres Dienstverhältnis gewährt werden. Einkünfte, die von inländischen öffentlichen Kassen einschließlich der Kassen der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Bundesbank mit Rücksicht auf ein gegenwärtiges oder früheres Dienstverhältnis gewährt werden, gelten auch dann als inländische Einkünfte, wenn die Tätigkeit in einem ausländischen Staat ausgeübt wird oder worden ist;

6. Einkünfte aus Kapitalvermögen (§ 20), wenn der Schuldner Wohnsitz, Geschäftsleitung oder Sitz in einem ausländischen Staat hat oder das Kapitalvermögen durch ausländischen Grundbesitz gesichert ist;

7. Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung (§ 21), soweit das unbewegliche Vermögen oder die Sachinbegriffe in einem ausländischen Staat belegen oder die Rechte zur Nutzung in einem ausländischen Staat überlassen worden sind;

8. sonstige Einkünfte im Sinne des § 22, wenn a) der zur Leistung der wiederkehrenden Bezüge Verpflichtete Wohnsitz, Geschäftsleitung oder Sitz in einem ausländischen Staat hat,

b) bei privaten Veräußerungsgeschäften die veräußerten Wirtschaftsgüter in einem ausländischen Staat belegen sind,

c) bei Einkünften aus Leistungen einschließlich der Einkünfte aus Leistungen im Sinne des § 49 Absatz 1 Nummer 9 der zur Vergütung der Leistung Verpflichtete Wohnsitz, Geschäftsleitung oder Sitz in einem ausländischen Staat hat.

2. Steuerermäßigung bei Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft

§ 34e

- Seite 117 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (1) Die tarifliche Einkommensteuer ermäßigt sich in den Veranlagungszeiträumen 1999 und 2000 vorbehaltlich des Absatzes 2 um die Einkommensteuer, die auf den Gewinn dieser Veranlagungszeiträume aus einem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb entfällt, höchstens jedoch um 1 000 Deutsche Mark, wenn der Gewinn der in diesen Veranlagungszeiträumen beginnenden Wirtschaftsjahre weder geschätzt noch nach § 13a 2 ermittelt worden ist und den Betrag von 40 000 Deutsche Mark nicht übersteigt. Beträgt der Gewinn mehr als 40 000 Deutsche Mark, so vermindert sich der Höchstbetrag für die Steuerermäßigung um 10 Prozent 3 des Betrags, um den der Gewinn den Betrag von 40 000 Deutsche Mark übersteigt. Sind an einem solchen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb mehrere Steuerpflichtige beteiligt, so ist der Höchstbetrag für die 4 Steuerermäßigung auf die Beteiligten nach ihrem Beteiligungsverhältnis aufzuteilen. Die Anteile der Beteiligten an dem Höchstbetrag für die Steuerermäßigung sind gesondert festzustellen (§ 179 Abgabenordnung).

1 (2) Die Steuerermäßigung darf beim Steuerpflichtigen nicht mehr als insgesamt 1 000 Deutsche Mark betragen. 2 Die auf den Gewinn des Veranlagungszeitraums nach Absatz 1 Satz 1 entfallende Einkommensteuer bemisst sich nach dem durchschnittlichen Steuersatz der tariflichen Einkommensteuer; dabei ist dieser Gewinn um den Teil des Freibetrags nach § 13 Absatz 3 zu kürzen, der dem Verhältnis des Gewinns zu den Einkünften des 3 Steuerpflichtigen aus Land- und Forstwirtschaft vor Abzug des Freibetrags entspricht. Werden Ehegatten nach den §§ 26, 26b zusammen veranlagt, wird die Steuerermäßigung jedem der Ehegatten gewährt, soweit sie Inhaber oder Mitinhaber verschiedener land- und forstwirtschaftlicher Betriebe im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 sind. 2a. Steuerermäßigung für Steuerpflichtige mit Kindern bei Inanspruchnahme erhöhter Absetzungen für Wohngebäude oder der Steuerbegünstigungen für eigengenutztes Wohneigentum

§ 34f

1 (1) Bei Steuerpflichtigen, die erhöhte Absetzungen nach § 7b oder nach § 15 des Berlinförderungsgesetzes in Anspruch nehmen, ermäßigt sich die tarifliche Einkommensteuer, vermindert um die sonstigen Steuerermäßigungen mit Ausnahme der §§ 34g und 35, auf Antrag um je 600 Deutsche Mark für das zweite und 2 jedes weitere Kind des Steuerpflichtigen oder seines Ehegatten. Voraussetzung ist, 1. dass der Steuerpflichtige das Objekt, bei einem Zweifamilienhaus mindestens eine Wohnung, zu eigenen Wohnzwecken nutzt oder wegen des Wechsels des Arbeitsortes nicht zu eigenen Wohnzwecken nutzen kann und

2. dass es sich einschließlich des ersten Kindes um Kinder im Sinne des § 32 Absatz 1 bis 5 oder 6 Satz 7 handelt, die zum Haushalt des Steuerpflichtigen gehören oder in dem für die erhöhten Absetzungen maßgebenden Begünstigungszeitraum gehört haben, wenn diese Zugehörigkeit auf Dauer angelegt ist oder war.

1 (2) Bei Steuerpflichtigen, die die Steuerbegünstigung nach § 10e Absatz 1 bis 5 oder nach § 15b des Berlinförderungsgesetzes in Anspruch nehmen, ermäßigt sich die tarifliche Einkommensteuer, vermindert um die sonstigen Steuerermäßigungen mit Ausnahme des § 34g, auf Antrag um je 512 Euro für jedes Kind des 2 Steuerpflichtigen oder seines Ehegatten im Sinne des § 32 Absatz 1 bis 5 oder 6 Satz 7. Voraussetzung ist, dass das Kind zum Haushalt des Steuerpflichtigen gehört oder in dem für die Steuerbegünstigung maßgebenden Zeitraum gehört hat, wenn diese Zugehörigkeit auf Dauer angelegt ist oder war.

1 (3) Bei Steuerpflichtigen, die die Steuerbegünstigung nach § 10e Absatz 1, 2, 4 und 5 in Anspruch nehmen, ermäßigt sich die tarifliche Einkommensteuer, vermindert um die sonstigen Steuerermäßigungen, auf Antrag um je 512 Euro für jedes Kind des Steuerpflichtigen oder seines Ehegatten im Sinne des § 32 Absatz 1 bis 5 2 oder 6 Satz 7. Voraussetzung ist, dass das Kind zum Haushalt des Steuerpflichtigen gehört oder in dem für die Steuerbegünstigung maßgebenden Zeitraum gehört hat, wenn diese Zugehörigkeit auf Dauer angelegt ist 3 oder war. Soweit sich der Betrag der Steuerermäßigung nach Satz 1 bei der Ermittlung der festzusetzenden Einkommensteuer nicht steuerentlastend auswirkt, ist er von der tariflichen Einkommensteuer der zwei 4 vorangegangenen Veranlagungszeiträume abzuziehen. Steuerermäßigungen, die nach den Sätzen 1 und 3

- Seite 118 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

nicht berücksichtigt werden können, können bis zum Ende des Abzugszeitraums im Sinne des § 10e und in den 5 zwei folgenden Veranlagungszeiträumen abgezogen werden. Ist für einen Veranlagungszeitraum bereits ein Steuerbescheid erlassen worden, so ist er insoweit zu ändern, als die Steuerermäßigung nach den Sätzen 3 und 4 zu gewähren oder zu berichtigen ist; die Verjährungsfristen enden insoweit nicht, bevor die Verjährungsfrist für den Veranlagungszeitraum abgelaufen ist, für den die Steuerermäßigung nach Satz 1 beantragt worden ist.

1 (4) Die Steuerermäßigungen nach den Absätzen 2 oder 3 kann der Steuerpflichtige insgesamt nur bis zur 2 Höhe der Bemessungsgrundlage der Abzugsbeträge nach § 10e Absatz 1 oder 2 in Anspruch nehmen. Die Steuerermäßigung nach den Absätzen 1, 2 und 3 Satz 1 kann der Steuerpflichtige im Kalenderjahr nur für ein Objekt in Anspruch nehmen.

Fußnote

(+++ § 34f: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 50 +++) 2b. Steuerermäßigung bei Zuwendungen an politische Parteien und an unabhängige Wählervereinigungen

§ 34g

1 Die tarifliche Einkommensteuer, vermindert um die sonstigen Steuerermäßigungen mit Ausnahme des § 34f Absatz 3, ermäßigt sich bei Zuwendungen an 1. politische Parteien im Sinne des § 2 des Parteiengesetzes und

2. Vereine ohne Parteicharakter, wenn a) der Zweck des Vereins ausschließlich darauf gerichtet ist, durch Teilnahme mit eigenen Wahlvorschlägen an Wahlen auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene bei der politischen Willensbildung mitzuwirken, und

b) der Verein auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene bei der jeweils letzten Wahl wenigstens ein Mandat errungen oder der zuständigen Wahlbehörde oder dem zuständigen Wahlorgan angezeigt hat, dass er mit eigenen Wahlvorschlägen auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene an der jeweils nächsten Wahl teilnehmen will.

2 Nimmt der Verein an der jeweils nächsten Wahl nicht teil, wird die Ermäßigung nur für die bis zum Wahltag 3 an ihn geleisteten Beiträge und Spenden gewährt. Die Ermäßigung für Beiträge und Spenden an den 4 Verein wird erst wieder gewährt, wenn er sich mit eigenen Wahlvorschlägen an einer Wahl beteiligt hat. Die Ermäßigung wird in diesem Fall nur für Beiträge und Spenden gewährt, die nach Beginn des Jahres, in dem die Wahl stattfindet, geleistet werden.

2 Die Ermäßigung beträgt 50 Prozent der Ausgaben, höchstens jeweils 825 Euro für Ausgaben nach den Nummern 3 1 und 2, im Fall der Zusammenveranlagung von Ehegatten höchstens jeweils 1 650 Euro. § 10b Absatz 3 und 4 gilt entsprechend. 3. Steuerermäßigung bei Einkünften aus Gewerbebetrieb

§ 35

1 (1) Die tarifliche Einkommensteuer, vermindert um die sonstigen Steuerermäßigungen mit Ausnahme der §§ 34f, 34g und 35a, ermäßigt sich, soweit sie anteilig auf im zu versteuernden Einkommen enthaltene gewerbliche Einkünfte entfällt (Ermäßigungshöchstbetrag), 1. bei Einkünften aus gewerblichen Unternehmen im Sinne des § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 um das 3,8-fache des jeweils für den dem Veranlagungszeitraum entsprechenden Erhebungszeitraum nach § 14 des Gewerbesteuergesetzes für das Unternehmen festgesetzten Steuermessbetrags (Gewerbesteuer- Messbetrag); Absatz 2 Satz 5 ist entsprechend anzuwenden;

- Seite 119 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2. bei Einkünften aus Gewerbebetrieb als Mitunternehmer im Sinne des § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 oder als persönlich haftender Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft auf Aktien im Sinne des § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 um das 3,8-fache des jeweils für den dem Veranlagungszeitraum entsprechenden Erhebungszeitraum festgesetzten anteiligen Gewerbesteuer-Messbetrags.

2 Der Ermäßigungshöchstbetrag ist wie folgt zu ermitteln:

Summe der positiven gewerblichen Einkünfte • geminderte tarifliche Steuer. Summe aller positiven Einkünfte

3 Gewerbliche Einkünfte im Sinne der Sätze 1 und 2 sind die der Gewerbesteuer unterliegenden Gewinne und Gewinnanteile, soweit sie nicht nach anderen Vorschriften von der Steuerermäßigung nach § 35 ausgenommen 4 sind. Geminderte tarifliche Steuer ist die tarifliche Steuer nach Abzug von Beträgen auf Grund der Anwendung zwischenstaatlicher Abkommen und nach Anrechnung der ausländischen Steuern nach § 34c Absatz 1 und 6 5 dieses Gesetzes und § 12 des Außensteuergesetzes. Der Abzug des Steuerermäßigungsbetrags ist auf die tatsächlich zu zahlende Gewerbesteuer beschränkt.

1 (2) Bei Mitunternehmerschaften im Sinne des § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 oder bei Kommanditgesellschaften auf Aktien im Sinne des § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 ist der Betrag des Gewerbesteuer-Messbetrags, die tatsächlich zu zahlende Gewerbesteuer und der auf die einzelnen Mitunternehmer oder auf die 2 persönlich haftenden Gesellschafter entfallende Anteil gesondert und einheitlich festzustellen. Der Anteil eines Mitunternehmers am Gewerbesteuer-Messbetrag richtet sich nach seinem Anteil am Gewinn der Mitunternehmerschaft nach Maßgabe des allgemeinen Gewinnverteilungsschlüssels; Vorabgewinnanteile 3 sind nicht zu berücksichtigen. Wenn auf Grund der Bestimmungen in einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung bei der Festsetzung des Gewerbesteuer-Messbetrags für eine Mitunternehmerschaft nur der auf einen Teil der Mitunternehmer entfallende anteilige Gewerbeertrag berücksichtigt wird, ist der Gewerbesteuer-Messbetrag nach Maßgabe des allgemeinen Gewinnverteilungsschlüssels in voller Höhe auf diese Mitunternehmer entsprechend ihrer Anteile am Gewerbeertrag der Mitunternehmerschaft aufzuteilen. 4 Der anteilige Gewerbesteuer-Messbetrag ist als Prozentsatz mit zwei Nachkommastellen gerundet zu ermitteln. 5 Bei der Feststellung nach Satz 1 sind anteilige Gewerbesteuer-Messbeträge, die aus einer Beteiligung an einer Mitunternehmerschaft stammen, einzubeziehen.

1 (3) Zuständig für die gesonderte Feststellung nach Absatz 2 ist das für die gesonderte Feststellung der Einkünfte 2 zuständige Finanzamt. Für die Ermittlung der Steuerermäßigung nach Absatz 1 sind die Festsetzung des Gewerbesteuer-Messbetrags, die Feststellung des Anteils an dem festzusetzenden Gewerbesteuer-Messbetrag 3 nach Absatz 2 Satz 1 und die Festsetzung der Gewerbesteuer Grundlagenbescheide. Für die Ermittlung des anteiligen Gewerbesteuer-Messbetrags nach Absatz 2 sind die Festsetzung des Gewerbesteuer-Messbetrags und die Festsetzung des anteiligen Gewerbesteuer-Messbetrags aus der Beteiligung an einer Mitunternehmerschaft Grundlagenbescheide.

(4) Für die Aufteilung und die Feststellung der tatsächlich zu zahlenden Gewerbesteuer bei Mitunternehmerschaften im Sinne des § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 und bei Kommanditgesellschaften auf Aktien im Sinne des § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 gelten die Absätze 2 und 3 entsprechend.

Fußnote

(+++ § 35: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 50a +++) 4. Steuerermäßigung bei Aufwendungen für haushaltsnahe Beschäftigungsverhältnisse und für die Inanspruchnahme haushaltsnaher Dienstleistungen

- Seite 120 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 35a Steuerermäßigung bei Aufwendungen für haushaltsnahe Beschäftigungsverhältnisse, haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen

(1) Für haushaltsnahe Beschäftigungsverhältnisse, bei denen es sich um eine geringfügige Beschäftigung im Sinne des § 8a des Vierten Buches Sozialgesetzbuch handelt, ermäßigt sich die tarifliche Einkommensteuer, vermindert um die sonstigen Steuerermäßigungen, auf Antrag um 20 Prozent, höchstens 510 Euro, der Aufwendungen des Steuerpflichtigen.

1 (2) Für andere als in Absatz 1 aufgeführte haushaltsnahe Beschäftigungsverhältnisse oder für die Inanspruchnahme von haushaltsnahen Dienstleistungen, die nicht Dienstleistungen nach Absatz 3 sind, ermäßigt sich die tarifliche Einkommensteuer, vermindert um die sonstigen Steuerermäßigungen, auf Antrag um 20 2 Prozent, höchstens 4 000 Euro, der Aufwendungen des Steuerpflichtigen. Die Steuerermäßigung kann auch in Anspruch genommen werden für die Inanspruchnahme von Pflege- und Betreuungsleistungen sowie für Aufwendungen, die einem Steuerpflichtigen wegen der Unterbringung in einem Heim oder zur dauernden Pflege erwachsen, soweit darin Kosten für Dienstleistungen enthalten sind, die mit denen einer Hilfe im Haushalt vergleichbar sind.

1 (3) Für die Inanspruchnahme von Handwerkerleistungen für Renovierungs-, Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen ermäßigt sich die tarifliche Einkommensteuer, vermindert um die sonstigen Steuerermäßigungen, auf Antrag um 20 Prozent der Aufwendungen des Steuerpflichtigen, höchstens jedoch um 2 1 200 Euro. Dies gilt nicht für öffentlich geförderte Maßnahmen, für die zinsverbilligte Darlehen oder steuerfreie Zuschüsse in Anspruch genommen werden.

1 (4) Die Steuerermäßigung nach den Absätzen 1 bis 3 kann nur in Anspruch genommen werden, wenn das Beschäftigungsverhältnis, die Dienstleistung oder die Handwerkerleistung in einem in der Europäischen Union oder dem Europäischen Wirtschaftsraum liegenden Haushalt des Steuerpflichtigen oder – bei Pflege- und 2 Betreuungsleistungen – der gepflegten oder betreuten Person ausgeübt oder erbracht wird. In den Fällen des Absatzes 2 Satz 2 zweiter Halbsatz ist Voraussetzung, dass das Heim oder der Ort der dauernden Pflege in der Europäischen Union oder dem Europäischen Wirtschaftsraum liegt.

1 (5) Die Steuerermäßigungen nach den Absätzen 1 bis 3 können nur in Anspruch genommen werden, soweit die Aufwendungen nicht Betriebsausgaben oder Werbungskosten darstellen und soweit sie nicht als Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen berücksichtigt worden sind; für Aufwendungen, die dem Grunde nach 2 unter § 10 Absatz 1 Nummer 5 fallen, ist eine Inanspruchnahme ebenfalls ausgeschlossen. Der Abzug von 3 der tariflichen Einkommensteuer nach den Absätzen 2 und 3 gilt nur für Arbeitskosten. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Steuerermäßigung für haushaltsnahe Dienstleistungen nach Absatz 2 oder für Handwerkerleistungen nach Absatz 3 ist, dass der Steuerpflichtige für die Aufwendungen eine Rechnung erhalten 4 hat und die Zahlung auf das Konto des Erbringers der Leistung erfolgt ist. Leben zwei Alleinstehende in einem Haushalt zusammen, können sie die Höchstbeträge nach den Absätzen 1 bis 3 insgesamt jeweils nur einmal in Anspruch nehmen.

Fußnote

(+++ § 35a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 50b +++) 5. Steuerermäßigung bei Belastung mit Erbschaftsteuer

§ 35b Steuerermäßigung bei Belastung mit Erbschaftsteuer

1 Sind bei der Ermittlung des Einkommens Einkünfte berücksichtigt worden, die im Veranlagungszeitraum oder in den vorangegangenen vier Veranlagungszeiträumen als Erwerb von Todes wegen der Erbschaftsteuer unterlegen haben, so wird auf Antrag die um sonstige Steuerermäßigungen gekürzte tarifliche Einkommensteuer, die auf 2 diese Einkünfte entfällt, um den in Satz 2 bestimmten Prozentsatz ermäßigt. Der Prozentsatz bestimmt sich nach dem Verhältnis, in dem die festgesetzte Erbschaftsteuer zu dem Betrag steht, der sich ergibt, wenn dem steuerpflichtigen Erwerb (§ 10 Absatz 1 des Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetzes) die Freibeträge

- Seite 121 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

nach den §§ 16 und 17 und der steuerfreie Betrag nach § 5 des Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetzes 3 hinzugerechnet werden. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht, soweit Erbschaftsteuer nach § 10 Absatz 1 Nummer 1a abgezogen wird.

Fußnote

(+++ § 35b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 50c +++) VI. Steuererhebung 1. Erhebung der Einkommensteuer

§ 36 Entstehung und Tilgung der Einkommensteuer

(1) Die Einkommensteuer entsteht, soweit in diesem Gesetz nichts anderes bestimmt ist, mit Ablauf des Veranlagungszeitraums.

(2) Auf die Einkommensteuer werden angerechnet: 1. die für den Veranlagungszeitraum entrichteten Einkommensteuer-Vorauszahlungen (§ 37);

2. die durch Steuerabzug erhobene Einkommensteuer, soweit sie auf die bei der Veranlagung erfassten Einkünfte oder auf die nach § 3 Nummer 40 dieses Gesetzes oder nach § 8b Absatz 1 und 6 Satz 2 des Körperschaftsteuergesetzes bei der Ermittlung des Einkommens außer Ansatz bleibenden Bezüge 2 entfällt und nicht die Erstattung beantragt oder durchgeführt worden ist. Die durch Steuerabzug erhobene Einkommensteuer wird nicht angerechnet, wenn die in § 45a Absatz 2 oder Absatz 3 3 bezeichnete Bescheinigung nicht vorgelegt worden ist. In den Fällen des § 8b Absatz 6 Satz 2 des Körperschaftsteuergesetzes ist es für die Anrechnung ausreichend, wenn die Bescheinigung nach § 45a Absatz 2 und 3 vorgelegt wird, die dem Gläubiger der Kapitalerträge ausgestellt worden ist.

1 2 (3) Die Steuerbeträge nach Absatz 2 Nummer 2 sind auf volle Euro aufzurunden. Bei den durch Steuerabzug erhobenen Steuern ist jeweils die Summe der Beträge einer einzelnen Abzugsteuer aufzurunden.

1 (4) Wenn sich nach der Abrechnung ein Überschuss zuungunsten des Steuerpflichtigen ergibt, hat der Steuerpflichtige (Steuerschuldner) diesen Betrag, soweit er den fällig gewordenen, aber nicht entrichteten Einkommensteuer-Vorauszahlungen entspricht, sofort, im Übrigen innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe des 2 Steuerbescheids zu entrichten (Abschlusszahlung). Wenn sich nach der Abrechnung ein Überschuss zugunsten des Steuerpflichtigen ergibt, wird dieser dem Steuerpflichtigen nach Bekanntgabe des Steuerbescheids 3 ausgezahlt. Bei Ehegatten, die nach den §§ 26, 26b zusammen zur Einkommensteuer veranlagt worden sind, wirkt die Auszahlung an einen Ehegatten auch für und gegen den anderen Ehegatten.

1 (5) In den Fällen des § 16 Absatz 3a kann auf Antrag des Steuerpflichtigen die festgesetzte Steuer, die auf den Aufgabegewinn und den durch den Wechsel der Gewinnermittlungsart erzielten Gewinn entfällt, in fünf gleichen Jahresraten entrichtet werden, wenn die Wirtschaftsgüter einem Betriebsvermögen des Steuerpflichtigen in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder des Europäischen Wirtschaftsraums zuzuordnen sind, sofern durch diese Staaten Amtshilfe entsprechend oder im Sinne der Richtlinie 77/799/EWG einschließlich der in diesem Zusammenhang anzuwendenden Durchführungsbestimmungen in den für den jeweiligen Veranlagungszeitraum geltenden Fassungen oder eines entsprechenden Nachfolgerechtsakts und gegenseitige Unterstützung bei der Beitreibung im Sinne der Beitreibungsrichtlinie einschließlich der in diesem Zusammenhang anzuwendenden Durchführungsbestimmungen in den für den jeweiligen Veranlagungszeitraum 2 geltenden Fassungen oder eines entsprechenden Nachfolgerechtsakts geleistet werden. Die erste Jahresrate ist innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe des Steuerbescheids zu entrichten; die übrigen Jahresraten 3 4 sind jeweils am 31. Mai der Folgejahre fällig. Die Jahresraten sind nicht zu verzinsen. Wird der Betrieb oder Teilbetrieb während dieses Zeitraums eingestellt, veräußert oder in andere als die in Satz 1 genannten Staaten verlegt, wird die noch nicht entrichtete Steuer innerhalb eines Monats nach diesem Zeitpunkt fällig; Satz 2 bleibt 5 unberührt. Ändert sich die festgesetzte Steuer, sind die Jahresraten entsprechend anzupassen.

- Seite 122 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Fußnote

(+++ § 36: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 50d +++)

§ 37 Einkommensteuer-Vorauszahlung

1 (1) Der Steuerpflichtige hat am 10. März, 10. Juni, 10. September und 10. Dezember Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer zu entrichten, die er für den laufenden Veranlagungszeitraum voraussichtlich schulden 2 wird. Die Einkommensteuer-Vorauszahlung entsteht jeweils mit Beginn des Kalendervierteljahres, in dem die Vorauszahlungen zu entrichten sind, oder, wenn die Steuerpflicht erst im Laufe des Kalendervierteljahres begründet wird, mit Begründung der Steuerpflicht.

(2) (weggefallen)

1 2 (3) Das Finanzamt setzt die Vorauszahlungen durch Vorauszahlungsbescheid fest. Die Vorauszahlungen bemessen sich grundsätzlich nach der Einkommensteuer, die sich nach Anrechnung der Steuerabzugsbeträge 3 (§ 36 Absatz 2 Nummer 2) bei der letzten Veranlagung ergeben hat. Das Finanzamt kann bis zum Ablauf des auf den Veranlagungszeitraum folgenden 15. Kalendermonats die Vorauszahlungen an die Einkommensteuer anpassen, die sich für den Veranlagungszeitraum voraussichtlich ergeben wird; dieser Zeitraum verlängert sich auf 23 Monate, wenn die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft bei der erstmaligen Steuerfestsetzung 4 die anderen Einkünfte voraussichtlich überwiegen werden. Bei der Anwendung der Sätze 2 und 3 bleiben Aufwendungen im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 1, 1a, 1b, 4, 5, 7 und 9, der §§ 10b und 33 sowie die abziehbaren Beträge nach § 33a, wenn die Aufwendungen und abziehbaren Beträge insgesamt 600 Euro nicht 5 6 übersteigen, außer Ansatz. Die Steuerermäßigung nach § 34a bleibt außer Ansatz. Bei der Anwendung der 7 Sätze 2 und 3 bleibt der Sonderausgabenabzug nach § 10a Absatz 1 außer Ansatz. Außer Ansatz bleiben bis zur Anschaffung oder Fertigstellung der Objekte im Sinne des § 10e Absatz 1 und 2 und § 10h auch die Aufwendungen, die nach § 10e Absatz 6 und § 10h Satz 3 wie Sonderausgaben abgezogen werden; Entsprechendes gilt auch für Aufwendungen, die nach § 10i für nach dem Eigenheimzulagengesetz begünstigte 8 Objekte wie Sonderausgaben abgezogen werden. Negative Einkünfte aus der Vermietung oder Verpachtung eines Gebäudes im Sinne des § 21 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 werden bei der Festsetzung der Vorauszahlungen nur für Kalenderjahre berücksichtigt, die nach der Anschaffung oder Fertigstellung dieses Gebäudes beginnen. 9 Wird ein Gebäude vor dem Kalenderjahr seiner Fertigstellung angeschafft, tritt an die Stelle der Anschaffung 10 die Fertigstellung. Satz 8 gilt nicht für negative Einkünfte aus der Vermietung oder Verpachtung eines Gebäudes, für das erhöhte Absetzungen nach den §§ 14a, 14c oder 14d des Berlinförderungsgesetzes oder 11 Sonderabschreibungen nach § 4 des Fördergebietsgesetzes in Anspruch genommen werden. Satz 8 gilt für negative Einkünfte aus der Vermietung oder Verpachtung eines anderen Vermögensgegenstands im Sinne des § 21 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3 entsprechend mit der Maßgabe, dass an die Stelle der Anschaffung oder 12 Fertigstellung die Aufnahme der Nutzung durch den Steuerpflichtigen tritt. In den Fällen des § 31, in denen die gebotene steuerliche Freistellung eines Einkommensbetrags in Höhe des Existenzminimums eines Kindes durch das Kindergeld nicht in vollem Umfang bewirkt wird, bleiben bei der Anwendung der Sätze 2 und 3 Freibeträge nach § 32 Absatz 6 und zu verrechnendes Kindergeld außer Ansatz.

1 (4) Bei einer nachträglichen Erhöhung der Vorauszahlungen ist die letzte Vorauszahlung für den 2 Veranlagungszeitraum anzupassen. Der Erhöhungsbetrag ist innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe des Vorauszahlungsbescheids zu entrichten.

1 (5) Vorauszahlungen sind nur festzusetzen, wenn sie mindestens 400 Euro im Kalenderjahr und mindestens 100 2 Euro für einen Vorauszahlungszeitpunkt betragen. Festgesetzte Vorauszahlungen sind nur zu erhöhen, wenn sich der Erhöhungsbetrag im Fall des Absatzes 3 Satz 2 bis 5 für einen Vorauszahlungszeitpunkt auf mindestens 100 Euro, im Fall des Absatzes 4 auf mindestens 5 000 Euro beläuft.

Fußnote

(+++ § 37: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 50f +++)

§ 37a Pauschalierung der Einkommensteuer durch Dritte

- Seite 123 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (1) Das Finanzamt kann auf Antrag zulassen, dass das Unternehmen, das Sachprämien im Sinne des § 3 Nummer 38 gewährt, die Einkommensteuer für den Teil der Prämien, der nicht steuerfrei ist, pauschal erhebt. 2 Bemessungsgrundlage der pauschalen Einkommensteuer ist der gesamte Wert der Prämien, die den im Inland 3 ansässigen Steuerpflichtigen zufließen. Der Pauschsteuersatz beträgt 2,25 Prozent.

1 2 (2) Auf die pauschale Einkommensteuer ist § 40 Absatz 3 sinngemäß anzuwenden. Das Unternehmen hat die Prämienempfänger von der Steuerübernahme zu unterrichten.

1 (3) Über den Antrag entscheidet das Betriebsstättenfinanzamt des Unternehmens (§ 41a Absatz 1 Satz 1 2 Nummer 1). Hat das Unternehmen mehrere Betriebsstättenfinanzämter, so ist das Finanzamt der Betriebsstätte 3 zuständig, in der die für die pauschale Besteuerung maßgebenden Prämien ermittelt werden. Die Genehmigung zur Pauschalierung wird mit Wirkung für die Zukunft erteilt und kann zeitlich befristet werden; sie erstreckt sich auf alle im Geltungszeitraum ausgeschütteten Prämien.

(4) Die pauschale Einkommensteuer gilt als Lohnsteuer und ist von dem Unternehmen in der Lohnsteuer- Anmeldung der Betriebsstätte im Sinne des Absatzes 3 anzumelden und spätestens am zehnten Tag nach Ablauf des für die Betriebsstätte maßgebenden Lohnsteuer-Anmeldungszeitraums an das Betriebsstättenfinanzamt abzuführen.

§ 37b Pauschalierung der Einkommensteuer bei Sachzuwendungen

1 (1) Steuerpflichtige können die Einkommensteuer einheitlich für alle innerhalb eines Wirtschaftsjahres gewährten 1. betrieblich veranlassten Zuwendungen, die zusätzlich zur ohnehin vereinbarten Leistung oder Gegenleistung erbracht werden, und

2. Geschenke im Sinne des § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 1,

2 die nicht in Geld bestehen, mit einem Pauschsteuersatz von 30 Prozent erheben. Bemessungsgrundlage der pauschalen Einkommensteuer sind die Aufwendungen des Steuerpflichtigen einschließlich Umsatzsteuer; bei Zuwendungen an Arbeitnehmer verbundener Unternehmen ist Bemessungsgrundlage mindestens der sich nach § 3 8 Absatz 3 Satz 1 ergebende Wert. Die Pauschalierung ist ausgeschlossen, 1. soweit die Aufwendungen je Empfänger und Wirtschaftsjahr oder

2. wenn die Aufwendungen für die einzelne Zuwendung

den Betrag von 10 000 Euro übersteigen.

1 (2) Absatz 1 gilt auch für betrieblich veranlasste Zuwendungen an Arbeitnehmer des Steuerpflichtigen, soweit 2 sie nicht in Geld bestehen und zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn erbracht werden. In den Fällen des § 8 Absatz 2 Satz 2 bis 8, Absatz 3, § 40 Absatz 2 sowie in Fällen, in denen Vermögensbeteiligungen überlassen werden, ist Absatz 1 nicht anzuwenden; Entsprechendes gilt, soweit die Zuwendungen nach § 40 3 Absatz 1 pauschaliert worden sind. § 37a Absatz 1 bleibt unberührt.

1 (3) Die pauschal besteuerten Sachzuwendungen bleiben bei der Ermittlung der Einkünfte des Empfängers außer 2 3 Ansatz. Auf die pauschale Einkommensteuer ist § 40 Absatz 3 sinngemäß anzuwenden. Der Steuerpflichtige hat den Empfänger von der Steuerübernahme zu unterrichten.

1 (4) Die pauschale Einkommensteuer gilt als Lohnsteuer und ist von dem die Sachzuwendung gewährenden Steuerpflichtigen in der Lohnsteuer-Anmeldung der Betriebsstätte nach § 41 Absatz 2 anzumelden und spätestens am zehnten Tag nach Ablauf des für die Betriebsstätte maßgebenden Lohnsteuer- 2 Anmeldungszeitraums an das Betriebsstättenfinanzamt abzuführen. Hat der Steuerpflichtige mehrere Betriebsstätten im Sinne des Satzes 1, so ist das Finanzamt der Betriebsstätte zuständig, in der die für die pauschale Besteuerung maßgebenden Sachbezüge ermittelt werden. 2. Steuerabzug vom Arbeitslohn (Lohnsteuer)

- Seite 124 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 38 Erhebung der Lohnsteuer

1 (1) Bei Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit wird die Einkommensteuer durch Abzug vom Arbeitslohn erhoben (Lohnsteuer), soweit der Arbeitslohn von einem Arbeitgeber gezahlt wird, der 1. im Inland einen Wohnsitz, seinen gewöhnlichen Aufenthalt, seine Geschäftsleitung, seinen Sitz, eine Betriebsstätte oder einen ständigen Vertreter im Sinne der §§ 8 bis 13 der Abgabenordnung hat (inländischer Arbeitgeber) oder

2. einem Dritten (Entleiher) Arbeitnehmer gewerbsmäßig zur Arbeitsleistung im Inland überlässt, ohne inländischer Arbeitgeber zu sein (ausländischer Verleiher).

2 Inländischer Arbeitgeber im Sinne des Satzes 1 ist in den Fällen der Arbeitnehmerentsendung auch das in Deutschland ansässige aufnehmende Unternehmen, das den Arbeitslohn für die ihm geleistete Arbeit wirtschaftlich trägt; Voraussetzung hierfür ist nicht, dass das Unternehmen dem Arbeitnehmer den Arbeitslohn 3 im eigenen Namen und für eigene Rechnung auszahlt. Der Lohnsteuer unterliegt auch der im Rahmen des Dienstverhältnisses von einem Dritten gewährte Arbeitslohn, wenn der Arbeitgeber weiß oder erkennen kann, dass derartige Vergütungen erbracht werden; dies ist insbesondere anzunehmen, wenn Arbeitgeber und Dritter verbundene Unternehmen im Sinne von § 15 des Aktiengesetzes sind.

1 2 (2) Der Arbeitnehmer ist Schuldner der Lohnsteuer. Die Lohnsteuer entsteht in dem Zeitpunkt, in dem der Arbeitslohn dem Arbeitnehmer zufließt.

1 (3) Der Arbeitgeber hat die Lohnsteuer für Rechnung des Arbeitnehmers bei jeder Lohnzahlung vom Arbeitslohn 2 einzubehalten. Bei juristischen Personen des öffentlichen Rechts hat die öffentliche Kasse, die den Arbeitslohn 3 zahlt, die Pflichten des Arbeitgebers. In den Fällen der nach § 7f Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch an die Deutsche Rentenversicherung Bund übertragenen Wertguthaben hat die Deutsche Rentenversicherung Bund bei Inanspruchnahme des Wertguthabens die Pflichten des Arbeitgebers.

1 (3a) Soweit sich aus einem Dienstverhältnis oder einem früheren Dienstverhältnis tarifvertragliche Ansprüche des Arbeitnehmers auf Arbeitslohn unmittelbar gegen einen Dritten mit Wohnsitz, Geschäftsleitung oder Sitz im Inland richten und von diesem durch die Zahlung von Geld erfüllt werden, hat der Dritte die Pflichten des 2 Arbeitgebers. In anderen Fällen kann das Finanzamt zulassen, dass ein Dritter mit Wohnsitz, Geschäftsleitung 3 oder Sitz im Inland die Pflichten des Arbeitgebers im eigenen Namen erfüllt. Voraussetzung ist, dass der Dritte 1. sich hierzu gegenüber dem Arbeitgeber verpflichtet hat,

2. den Lohn auszahlt oder er nur Arbeitgeberpflichten für von ihm vermittelte Arbeitnehmer übernimmt und

3. die Steuererhebung nicht beeinträchtigt wird.

4 Die Zustimmung erteilt das Betriebsstättenfinanzamt des Dritten auf dessen Antrag im Einvernehmen mit dem Betriebsstättenfinanzamt des Arbeitgebers; sie darf mit Nebenbestimmungen versehen werden, die die ordnungsgemäße Steuererhebung sicherstellen und die Überprüfung des Lohnsteuerabzugs nach § 42f 5 6 erleichtern sollen. Die Zustimmung kann mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden. In den Fällen der Sätze 1 und 2 sind die das Lohnsteuerverfahren betreffenden Vorschriften mit der Maßgabe anzuwenden, dass an die Stelle des Arbeitgebers der Dritte tritt; der Arbeitgeber ist von seinen Pflichten befreit, soweit der Dritte 7 diese Pflichten erfüllt hat. Erfüllt der Dritte die Pflichten des Arbeitgebers, kann er den Arbeitslohn, der einem Arbeitnehmer in demselben Lohnabrechnungszeitraum aus mehreren Dienstverhältnissen zufließt, für die Lohnsteuerermittlung und in der Lohnsteuerbescheinigung zusammenrechnen.

1 (4) Wenn der vom Arbeitgeber geschuldete Barlohn zur Deckung der Lohnsteuer nicht ausreicht, hat der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber den Fehlbetrag zur Verfügung zu stellen oder der Arbeitgeber einen 2 entsprechenden Teil der anderen Bezüge des Arbeitnehmers zurückzubehalten. Soweit der Arbeitnehmer seiner Verpflichtung nicht nachkommt und der Arbeitgeber den Fehlbetrag nicht durch Zurückbehaltung von anderen Bezügen des Arbeitnehmers aufbringen kann, hat der Arbeitgeber dies dem Betriebsstättenfinanzamt 3 (§ 41a Absatz 1 Satz 1 Nummer 1) anzuzeigen. Der Arbeitnehmer hat dem Arbeitgeber die von einem Dritten gewährten Bezüge (Absatz 1 Satz 3) am Ende des jeweiligen Lohnzahlungszeitraums anzugeben; wenn der Arbeitnehmer keine Angabe oder eine erkennbar unrichtige Angabe macht, hat der Arbeitgeber dies dem 4 Betriebsstättenfinanzamt anzuzeigen. Das Finanzamt hat die zu wenig erhobene Lohnsteuer vom Arbeitnehmer nachzufordern.

- Seite 125 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 38a Höhe der Lohnsteuer

1 (1) Die Jahreslohnsteuer bemisst sich nach dem Arbeitslohn, den der Arbeitnehmer im Kalenderjahr 2 bezieht (Jahresarbeitslohn). Laufender Arbeitslohn gilt in dem Kalenderjahr als bezogen, in dem der Lohnzahlungszeitraum endet; in den Fällen des § 39b Absatz 5 Satz 1 tritt der Lohnabrechnungszeitraum an 3 die Stelle des Lohnzahlungszeitraums. Arbeitslohn, der nicht als laufender Arbeitslohn gezahlt wird (sonstige Bezüge), wird in dem Kalenderjahr bezogen, in dem er dem Arbeitnehmer zufließt.

(2) Die Jahreslohnsteuer wird nach dem Jahresarbeitslohn so bemessen, dass sie der Einkommensteuer entspricht, die der Arbeitnehmer schuldet, wenn er ausschließlich Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit erzielt.

1 (3) Vom laufenden Arbeitslohn wird die Lohnsteuer jeweils mit dem auf den Lohnzahlungszeitraum fallenden Teilbetrag der Jahreslohnsteuer erhoben, die sich bei Umrechnung des laufenden Arbeitslohns auf einen 2 Jahresarbeitslohn ergibt. Von sonstigen Bezügen wird die Lohnsteuer mit dem Betrag erhoben, der zusammen mit der Lohnsteuer für den laufenden Arbeitslohn des Kalenderjahres und für etwa im Kalenderjahr bereits gezahlte sonstige Bezüge die voraussichtliche Jahreslohnsteuer ergibt.

(4) Bei der Ermittlung der Lohnsteuer werden die Besteuerungsgrundlagen des Einzelfalls durch die Einreihung der Arbeitnehmer in Steuerklassen (§ 38b), Feststellung von Freibeträgen und Hinzurechnungsbeträgen (§ 39a) sowie Bereitstellung von elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen (§ 39e) oder Ausstellung von entsprechenden Bescheinigungen für den Lohnsteuerabzug (§ 39 Absatz 3 und § 39e Absatz 7 und 8) berücksichtigt.

§ 38b Lohnsteuerklassen, Zahl der Kinderfreibeträge

1 2 (1) Für die Durchführung des Lohnsteuerabzugs werden Arbeitnehmer in Steuerklassen eingereiht. Dabei gilt Folgendes: 1. In die Steuerklasse I gehören Arbeitnehmer, die a) unbeschränkt einkommensteuerpflichtig und aa) ledig sind,

bb) verheiratet, verwitwet oder geschieden sind und bei denen die Voraussetzungen für die Steuerklasse III oder IV nicht erfüllt sind; oder

b) beschränkt einkommensteuerpflichtig sind;

2. in die Steuerklasse II gehören die unter Nummer 1 Buchstabe a bezeichneten Arbeitnehmer, wenn bei ihnen der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende (§ 24b) zu berücksichtigen ist;

3. in die Steuerklasse III gehören Arbeitnehmer, a) die verheiratet sind, wenn beide Ehegatten unbeschränkt einkommensteuerpflichtig sind und nicht dauernd getrennt leben und aa) der Ehegatte des Arbeitnehmers keinen Arbeitslohn bezieht oder

bb) der Ehegatte des Arbeitnehmers auf Antrag beider Ehegatten in die Steuerklasse V eingereiht wird,

b) die verwitwet sind, wenn sie und ihr verstorbener Ehegatte im Zeitpunkt seines Todes unbeschränkt einkommensteuerpflichtig waren und in diesem Zeitpunkt nicht dauernd getrennt gelebt haben, für das Kalenderjahr, das dem Kalenderjahr folgt, in dem der Ehegatte verstorben ist,

c) deren Ehe aufgelöst worden ist, wenn aa) im Kalenderjahr der Auflösung der Ehe beide Ehegatten unbeschränkt einkommensteuerpflichtig waren und nicht dauernd getrennt gelebt haben und

bb) der andere Ehegatte wieder geheiratet hat, von seinem neuen Ehegatten nicht dauernd getrennt lebt und er und sein neuer Ehegatte unbeschränkt einkommensteuerpflichtig sind,

für das Kalenderjahr, in dem die Ehe aufgelöst worden ist;

- Seite 126 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

4. in die Steuerklasse IV gehören Arbeitnehmer, die verheiratet sind, wenn beide Ehegatten unbeschränkt einkommensteuerpflichtig sind und nicht dauernd getrennt leben und der Ehegatte des Arbeitnehmers ebenfalls Arbeitslohn bezieht;

5. in die Steuerklasse V gehören die unter Nummer 4 bezeichneten Arbeitnehmer, wenn der Ehegatte des Arbeitnehmers auf Antrag beider Ehegatten in die Steuerklasse III eingereiht wird;

6. die Steuerklasse VI gilt bei Arbeitnehmern, die nebeneinander von mehreren Arbeitgebern Arbeitslohn beziehen, für die Einbehaltung der Lohnsteuer vom Arbeitslohn aus dem zweiten und einem weiteren Dienstverhältnis sowie in den Fällen des § 39c.

3 Als unbeschränkt einkommensteuerpflichtig im Sinne der Nummern 3 und 4 gelten nur Personen, die die Voraussetzungen des § 1 Absatz 1 oder 2 oder des § 1a erfüllen.

1 (2) Für ein minderjähriges und nach § 1 Absatz 1 unbeschränkt einkommensteuerpflichtiges Kind im Sinne des § 32 Absatz 1 Nummer 1 und Absatz 3 werden bei der Anwendung der Steuerklassen I bis IV die Kinderfreibeträge als Lohnsteuerabzugsmerkmal nach § 39 Absatz 1 wie folgt berücksichtigt: 1. mit Zähler 0,5, wenn dem Arbeitnehmer der Kinderfreibetrag nach § 32 Absatz 6 Satz 1 zusteht, oder

2. mit Zähler 1, wenn dem Arbeitnehmer der Kinderfreibetrag zusteht, weil a) die Voraussetzungen des § 32 Absatz 6 Satz 2 vorliegen oder

b) der andere Elternteil vor dem Beginn des Kalenderjahres verstorben ist oder

c) der Arbeitnehmer allein das Kind angenommen hat.

2 Soweit dem Arbeitnehmer Kinderfreibeträge nach § 32 Absatz 1 bis 6 zustehen, die nicht nach Satz 1 berücksichtigt werden, ist die Zahl der Kinderfreibeträge auf Antrag vorbehaltlich des § 39a Absatz 1 Nummer 3 6 zu Grunde zu legen. In den Fällen des Satzes 2 können die Kinderfreibeträge für mehrere Jahre gelten, 4 wenn nach den tatsächlichen Verhältnissen zu erwarten ist, dass die Voraussetzungen bestehen bleiben. Bei Anwendung der Steuerklassen III und IV sind auch Kinder des Ehegatten bei der Zahl der Kinderfreibeträge zu 5 berücksichtigen. Der Antrag kann nur nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck gestellt werden.

1 (3) Auf Antrag des Arbeitnehmers kann abweichend von Absatz 1 oder 2 eine für ihn ungünstigere Steuerklasse 2 oder geringere Zahl der Kinderfreibeträge als Lohnsteuerabzugsmerkmal gebildet werden. Dieser Antrag ist nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck zu stellen und vom Arbeitnehmer eigenhändig zu unterschreiben.

§ 39 Lohnsteuerabzugsmerkmale

1 (1) Für die Durchführung des Lohnsteuerabzugs werden auf Veranlassung des Arbeitnehmers Lohnsteuerabzugsmerkmale gebildet (§ 39a Absatz 1 und 4, § 39e Absatz 1 in Verbindung mit § 39e Absatz 2 4 Satz 1 und nach § 39e Absatz 8). Soweit Lohnsteuerabzugsmerkmale nicht nach § 39e Absatz 1 Satz 1 automatisiert gebildet werden oder davon abweichend zu bilden sind, ist das Finanzamt für die Bildung der Lohnsteuerabzugsmerkmale nach den §§ 38b und 39a und die Bestimmung ihrer Geltungsdauer zuständig. 3 Für die Bildung der Lohnsteuerabzugsmerkmale sind die von den Meldebehörden nach § 39e Absatz 2 Satz 2 4 mitgeteilten Daten vorbehaltlich einer nach Satz 2 abweichenden Bildung durch das Finanzamt bindend. Die Bildung der Lohnsteuerabzugsmerkmale ist eine gesonderte Feststellung von Besteuerungsgrundlagen im Sinne 5 des § 179 Absatz 1 der Abgabenordnung, die unter dem Vorbehalt der Nachprüfung steht. Die Bildung und die 6 Änderung der Lohnsteuerabzugsmerkmale sind dem Arbeitnehmer bekannt zu geben. Die Bekanntgabe richtet 7 sich nach § 119 Absatz 2 der Abgabenordnung und § 39e Absatz 6. Der Bekanntgabe braucht keine Belehrung 8 über den zulässigen Rechtsbehelf beigefügt zu werden. Ein schriftlicher Bescheid mit einer Belehrung über den zulässigen Rechtsbehelf ist jedoch zu erteilen, wenn einem Antrag des Arbeitnehmers auf Bildung oder Änderung der Lohnsteuerabzugsmerkmale nicht oder nicht in vollem Umfang entsprochen wird oder der Arbeitnehmer die 9 Erteilung eines Bescheids beantragt. Vorbehaltlich des Absatzes 5 ist § 153 Absatz 2 der Abgabenordnung nicht anzuwenden.

1 (2) Für die Bildung und die Änderung der Lohnsteuerabzugsmerkmale nach Absatz 1 Satz 2 des nach § 1 Absatz 1 unbeschränkt einkommensteuerpflichtigen Arbeitnehmers ist das Wohnsitzfinanzamt im Sinne des § 19 Absatz 1 Satz 1 und 2 der Abgabenordnung und in den Fällen des Absatzes 4 Nummer 5 das 2 Betriebsstättenfinanzamt nach § 41a Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 zuständig. Ist der Arbeitnehmer nach § 1

- Seite 127 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Absatz 2 unbeschränkt einkommensteuerpflichtig, nach § 1 Absatz 3 als unbeschränkt einkommensteuerpflichtig zu behandeln oder beschränkt einkommensteuerpflichtig, ist das Betriebsstättenfinanzamt für die Bildung 3 und die Änderung der Lohnsteuerabzugsmerkmale zuständig. Ist der nach § 1 Absatz 3 als unbeschränkt einkommensteuerpflichtig zu behandelnde Arbeitnehmer gleichzeitig bei mehreren inländischen Arbeitgebern tätig, ist für die Bildung der weiteren Lohnsteuerabzugsmerkmale das Betriebsstättenfinanzamt zuständig, 4 das erstmals Lohnsteuerabzugsmerkmale gebildet hat. Bei Ehegatten, die beide Arbeitslohn von inländischen Arbeitgebern beziehen, ist das Betriebsstättenfinanzamt des älteren Ehegatten zuständig.

1 (3) Wurde einem Arbeitnehmer in den Fällen des Absatzes 2 Satz 2 keine Identifikationsnummer zugeteilt, hat ihm das Betriebsstättenfinanzamt auf seinen Antrag hin eine Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug 2 auszustellen. In diesem Fall tritt an die Stelle der Identifikationsnummer das vom Finanzamt gebildete 3 lohnsteuerliche Ordnungsmerkmal nach § 41b Absatz 2 Satz 1 und 2. Die Bescheinigung der Steuerklasse I kann auch der Arbeitgeber beantragen, wenn dieser den Antrag nach Satz 1 im Namen des Arbeitnehmers stellt. 4 Diese Bescheinigung ist als Beleg zum Lohnkonto zu nehmen und während des Dienstverhältnisses, längstens bis zum Ablauf des jeweiligen Kalenderjahres, aufzubewahren.

(4) Lohnsteuerabzugsmerkmale sind 1. Steuerklasse (§ 38b Absatz 1) und Faktor (§ 39f),

2. Zahl der Kinderfreibeträge bei den Steuerklassen I bis IV (§ 38b Absatz 2),

3. Freibetrag und Hinzurechnungsbetrag (§ 39a),

4. Höhe der Beiträge für eine private Krankenversicherung und für eine private Pflege-Pflichtversicherung (§ 39b Absatz 2 Satz 5 Nummer 3 Buchstabe d) für die Dauer von zwölf Monaten, wenn der Arbeitnehmer dies beantragt,

5. Mitteilung, dass der von einem Arbeitgeber gezahlte Arbeitslohn nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung von der Lohnsteuer freizustellen ist, wenn der Arbeitnehmer oder der Arbeitgeber dies beantragt.

1 (5) Treten bei einem Arbeitnehmer die Voraussetzungen für eine für ihn ungünstigere Steuerklasse oder geringere Zahl der Kinderfreibeträge ein, ist der Arbeitnehmer verpflichtet, dem Finanzamt dies mitzuteilen 2 und die Steuerklasse und die Zahl der Kinderfreibeträge umgehend ändern zu lassen. Dies gilt insbesondere, wenn die Voraussetzungen für die Berücksichtigung des Entlastungsbetrags für Alleinerziehende, für die die 3 Steuerklasse II zur Anwendung kommt, entfallen. Eine Mitteilung ist nicht erforderlich, wenn die Abweichung einen Sachverhalt betrifft, der zu einer Änderung der Daten führt, die nach § 39e Absatz 2 Satz 2 von den 4 Meldebehörden zu übermitteln sind. Kommt der Arbeitnehmer seiner Verpflichtung nicht nach, ändert das 5 Finanzamt die Steuerklasse und die Zahl der Kinderfreibeträge von Amts wegen. Unterbleibt die Änderung der Lohnsteuerabzugsmerkmale, hat das Finanzamt zu wenig erhobene Lohnsteuer vom Arbeitnehmer nachzufordern, wenn diese 10 Euro übersteigt.

1 (6) Ändern sich die Voraussetzungen für die Steuerklasse oder für die Zahl der Kinderfreibeträge zu Gunsten des Arbeitnehmers, kann dieser beim Finanzamt die Änderung der Lohnsteuerabzugsmerkmale beantragen. 2 Die Änderung ist mit Wirkung von dem ersten Tag des Monats an vorzunehmen, in dem erstmals die 3 Voraussetzungen für die Änderung vorlagen. Ehegatten, die beide in einem Dienstverhältnis stehen, können 4 einmalig im Laufe des Kalenderjahres beim Finanzamt die Änderung der Steuerklassen beantragen. Dies gilt unabhängig von der automatisierten Bildung der Steuerklassen nach § 39e Absatz 3 Satz 3 sowie einer von den 5 Ehegatten gewünschten Änderung dieser automatisierten Bildung. Das Finanzamt hat eine Änderung nach 6 Satz 3 mit Wirkung vom Beginn des Kalendermonats vorzunehmen, der auf die Antragstellung folgt. Für eine Berücksichtigung der Änderung im laufenden Kalenderjahr ist der Antrag nach Satz 1 oder 3 spätestens bis zum 30. November zu stellen.

1 (7) Wird ein unbeschränkt einkommensteuerpflichtiger Arbeitnehmer beschränkt einkommensteuerpflichtig, 2 hat er dies dem Finanzamt unverzüglich mitzuteilen. Das Finanzamt hat die Lohnsteuerabzugsmerkmale vom 3 Zeitpunkt des Eintritts der beschränkten Einkommensteuerpflicht an zu ändern. Absatz 1 Satz 5 bis 8 gilt 4 entsprechend. Unterbleibt die Mitteilung, hat das Finanzamt zu wenig erhobene Lohnsteuer vom Arbeitnehmer nachzufordern, wenn diese 10 Euro übersteigt.

- Seite 128 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (8) Der Arbeitgeber darf die Lohnsteuerabzugsmerkmale nur für die Einbehaltung der Lohn- und Kirchensteuer 2 verwenden. Er darf sie ohne Zustimmung des Arbeitnehmers nur offenbaren, soweit dies gesetzlich zugelassen ist.

1 (9) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder leichtfertig entgegen Absatz 8 ein Lohnsteuermerkmal 2 verwendet. Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Euro geahndet werden.

§ 39a Freibetrag und Hinzurechnungsbetrag

1 (1) Auf Antrag des unbeschränkt einkommensteuerpflichtigen Arbeitnehmers ermittelt das Finanzamt die Höhe eines vom Arbeitslohn insgesamt abzuziehenden Freibetrags aus der Summe der folgenden Beträge: 1. Werbungskosten, die bei den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit anfallen, soweit sie den Arbeitnehmer- Pauschbetrag (§ 9a Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a) oder bei Versorgungsbezügen den Pauschbetrag (§ 9a Satz 1 Nummer 1 Buchstabe b) übersteigen,

2. Sonderausgaben im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 1, 1a, 1b, 4, 5, 7 und 9 und des § 10b, soweit sie den Sonderausgaben-Pauschbetrag von 36 Euro übersteigen,

3. der Betrag, der nach den §§ 33, 33a und 33b Absatz 6 wegen außergewöhnlicher Belastungen zu gewähren ist,

4. die Pauschbeträge für behinderte Menschen und Hinterbliebene (§ 33b Absatz 1 bis 5),

5. die folgenden Beträge, wie sie nach § 37 Absatz 3 bei der Festsetzung von Einkommensteuer- Vorauszahlungen zu berücksichtigen sind: a) die Beträge, die nach § 10d Absatz 2, §§ 10e, 10f, 10g, 10h, 10i, nach § 15b des Berlinförderungsgesetzes oder nach § 7 des Fördergebietsgesetzes abgezogen werden können,

b) die negative Summe der Einkünfte im Sinne des § 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3, 6 und 7 und der negativen Einkünfte im Sinne des § 2 Absatz 1 Satz 1 Nummer 5,

c) das Vierfache der Steuerermäßigung nach den §§ 34f und 35a,

6. die Freibeträge nach § 32 Absatz 6 für jedes Kind im Sinne des § 32 Absatz 1 bis 4, für das kein Anspruch auf 2 Kindergeld besteht. Soweit für diese Kinder Kinderfreibeträge nach § 38b Absatz 2 berücksichtigt worden 3 sind, ist die Zahl der Kinderfreibeträge entsprechend zu vermindern. Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, den nach Satz 1 ermittelten Freibetrag ändern zu lassen, wenn für das Kind ein Kinderfreibetrag nach § 38b Absatz 2 berücksichtigt wird,

7. ein Betrag für ein zweites oder ein weiteres Dienstverhältnis insgesamt bis zur Höhe des auf volle Euro abgerundeten zu versteuernden Jahresbetrags nach § 39b Absatz 2 Satz 5, bis zu dem nach der Steuerklasse des Arbeitnehmers, die für den Lohnsteuerabzug vom Arbeitslohn aus dem ersten Dienstverhältnis 2 anzuwenden ist, Lohnsteuer nicht zu erheben ist. Voraussetzung ist, dass a) der Jahresarbeitslohn aus dem ersten Dienstverhältnis geringer ist als der nach Satz 1 maßgebende Eingangsbetrag und

b) in Höhe des Betrags für ein zweites oder ein weiteres Dienstverhältnis zugleich für das erste Dienstverhältnis ein Betrag ermittelt wird, der dem Arbeitslohn hinzuzurechnen ist (Hinzurechnungsbetrag).

3 Soll für das erste Dienstverhältnis auch ein Freibetrag nach den Nummern 1 bis 6 und 8 ermittelt werden, 4 ist nur der diesen Freibetrag übersteigende Betrag als Hinzurechnungsbetrag zu berücksichtigen. Ist der Freibetrag höher als der Hinzurechnungsbetrag, ist nur der den Hinzurechnungsbetrag übersteigende Freibetrag zu berücksichtigen,

8. der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende (§ 24b) bei Verwitweten, die nicht in Steuerklasse II gehören.

2 Der insgesamt abzuziehende Freibetrag und der Hinzurechnungsbetrag gelten mit Ausnahme von Satz 1 Nummer 4 für die gesamte Dauer des Kalenderjahres.

1 (2) Der Antrag nach Absatz 1 ist nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck zu stellen und vom Arbeitnehmer 2 eigenhändig zu unterschreiben. Die Frist für die Antragstellung beginnt am 1. Oktober des Vorjahres, für das der

- Seite 129 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3 4 Freibetrag gelten soll. Sie endet am 30. November des Kalenderjahres, in dem der Freibetrag gilt. Der Antrag ist hinsichtlich eines Freibetrags aus der Summe der nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3 und 8 in Betracht kommenden Aufwendungen und Beträge unzulässig, wenn die Aufwendungen im Sinne des § 9, soweit sie den Arbeitnehmer-Pauschbetrag übersteigen, die Aufwendungen im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 1, 1a, 1b, 4, 5, 7 und 9, der §§ 10b und 33 sowie die abziehbaren Beträge nach den §§ 24b, 33a und 33b Absatz 6 insgesamt 600 5 Euro nicht übersteigen. Das Finanzamt kann auf nähere Angaben des Arbeitnehmers verzichten, wenn er 1. höchstens den Freibetrag beantragt, der für das vorangegangene Kalenderjahr ermittelt wurde, und

2. versichert, dass sich die maßgebenden Verhältnisse nicht wesentlich geändert haben.

6 Das Finanzamt hat den Freibetrag durch Aufteilung in Monatsfreibeträge, falls erforderlich in Wochen- und Tagesfreibeträge, jeweils auf die der Antragstellung folgenden Monate des Kalenderjahres gleichmäßig zu 7 verteilen. Abweichend hiervon darf ein Freibetrag, der im Monat Januar eines Kalenderjahres beantragt 8 wird, mit Wirkung vom 1. Januar dieses Kalenderjahres an berücksichtigt werden. Ist der Arbeitnehmer beschränkt einkommensteuerpflichtig, hat das Finanzamt den nach Absatz 4 ermittelten Freibetrag durch Aufteilung in Monatsbeträge, falls erforderlich in Wochen und Tagesbeträge, jeweils auf die voraussichtliche 9 Dauer des Dienstverhältnisses im Kalenderjahr gleichmäßig zu verteilen. Die Sätze 5 bis 8 gelten für den Hinzurechnungsbetrag nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 entsprechend.

1 (3) Für Ehegatten, die beide unbeschränkt einkommensteuerpflichtig sind und nicht dauernd getrennt leben, ist jeweils die Summe der nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 bis 5 und 8 in Betracht kommenden Beträge gemeinsam 2 zu ermitteln; der in Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 genannte Betrag ist zu verdoppeln. Für die Anwendung des Absatzes 2 Satz 4 ist die Summe der für beide Ehegatten in Betracht kommenden Aufwendungen im Sinne des § 9, soweit sie jeweils den Arbeitnehmer-Pauschbetrag übersteigen, und der Aufwendungen im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 1, 1a, 1b, 4, 5, 7 und 9, der §§ 10b und 33 sowie der abziehbaren Beträge nach 3 den §§ 24b, 33a und 33b Absatz 6 maßgebend. Die nach Satz 1 ermittelte Summe ist je zur Hälfte auf die Ehegatten aufzuteilen, wenn für jeden Ehegatten Lohnsteuerabzugsmerkmale gebildet werden und die Ehegatten 4 5 keine andere Aufteilung beantragen. Für eine andere Aufteilung gilt Absatz 1 Satz 2 entsprechend. Für einen Arbeitnehmer, dessen Ehe in dem Kalenderjahr, für das der Freibetrag gilt, aufgelöst worden ist und dessen bisheriger Ehegatte in demselben Kalenderjahr wieder geheiratet hat, sind die nach Absatz 1 in Betracht 6 kommenden Beträge ausschließlich auf Grund der in seiner Person erfüllten Voraussetzungen zu ermitteln. Satz 1 zweiter Halbsatz ist auch anzuwenden, wenn die tarifliche Einkommensteuer nach § 32a Absatz 6 zu ermitteln ist.

1 (4) Für einen beschränkt einkommensteuerpflichtigen Arbeitnehmer, für den § 50 Absatz 1 Satz 4 anzuwenden ist, ermittelt das Finanzamt auf Antrag einen Freibetrag, der vom Arbeitslohn insgesamt abzuziehen ist, aus der Summe der folgenden Beträge: 1. Werbungskosten, die bei den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit anfallen, soweit sie den Arbeitnehmer- Pauschbetrag (§ 9a Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a) oder bei Versorgungsbezügen den Pauschbetrag (§ 9a Satz 1 Nummer 1 Buchstabe b) übersteigen,

2. Sonderausgaben im Sinne des § 10b, soweit sie den Sonderausgaben-Pauschbetrag (§ 10c) übersteigen, und die wie Sonderausgaben abziehbaren Beträge nach § 10e oder § 10i, jedoch erst nach Fertigstellung oder Anschaffung des begünstigten Objekts oder nach Fertigstellung der begünstigten Maßnahme,

3. den Freibetrag oder den Hinzurechnungsbetrag nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 7.

2 Der Antrag kann nur nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck bis zum Ablauf des Kalenderjahres gestellt werden, für das die Lohnsteuerabzugsmerkmale gelten.

(5) Ist zuwenig Lohnsteuer erhoben worden, weil ein Freibetrag unzutreffend als Lohnsteuerabzugsmerkmal ermittelt worden ist, hat das Finanzamt den Fehlbetrag vom Arbeitnehmer nachzufordern, wenn er 10 Euro übersteigt.

Fußnote

(+++ § 39a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 23e +++)

§ 39b Einbehaltung der Lohnsteuer

- Seite 130 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

(1) Bei unbeschränkt und beschränkt einkommensteuerpflichtigen Arbeitnehmern hat der Arbeitgeber den Lohnsteuerabzug nach Maßgabe der Absätze 2 bis 6 durchzuführen.

1 (2) Für die Einbehaltung der Lohnsteuer vom laufenden Arbeitslohn hat der Arbeitgeber die Höhe des laufenden 2 Arbeitslohns im Lohnzahlungszeitraum festzustellen und auf einen Jahresarbeitslohn hochzurechnen. Der Arbeitslohn eines monatlichen Lohnzahlungszeitraums ist mit zwölf, der Arbeitslohn eines wöchentlichen 360 Lohnzahlungszeitraums mit /7 und der Arbeitslohn eines täglichen Lohnzahlungszeitraums mit 360 zu 3 vervielfältigen. Von dem hochgerechneten Jahresarbeitslohn sind ein etwaiger Versorgungsfreibetrag (§ 19 4 Absatz 2) und Altersentlastungsbetrag (§ 24a) abzuziehen. Außerdem ist der hochgerechnete Jahresarbeitslohn um einen etwaigen als Lohnsteuerabzugsmerkmal für den Lohnzahlungszeitraum mitgeteilten Freibetrag (§ 39a Absatz 1) oder Hinzurechnungsbetrag (§ 39a Absatz 1 Satz 1 Nummer 7), vervielfältigt unter sinngemäßer 5 Anwendung von Satz 2, zu vermindern oder zu erhöhen. Der so verminderte oder erhöhte hochgerechnete Jahresarbeitslohn, vermindert um 1. den Arbeitnehmer-Pauschbetrag (§ 9a Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a) oder bei Versorgungsbezügen den Pauschbetrag (§ 9a Satz 1 Nummer 1 Buchstabe b) und den Zuschlag zum Versorgungsfreibetrag (§ 19 Absatz 2) in den Steuerklassen I bis V,

2. den Sonderausgaben-Pauschbetrag (§ 10c Satz 1) in den Steuerklassen I bis V,

3. eine Vorsorgepauschale aus den Teilbeträgen a) für die Rentenversicherung bei Arbeitnehmern, die in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert oder von der gesetzlichen Rentenversicherung nach § 6 Absatz 1 Nummer 1 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch befreit sind, in den Steuerklassen I bis VI in Höhe des Betrags, der bezogen auf den Arbeitslohn 50 Prozent des Beitrags in der allgemeinen Rentenversicherung unter Berücksichtigung der jeweiligen Beitragsbemessungsgrenzen entspricht,

b) für die Krankenversicherung bei Arbeitnehmern, die in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind, in den Steuerklassen I bis VI in Höhe des Betrags, der bezogen auf den Arbeitslohn unter Berücksichtigung der Beitragsbemessungsgrenze und den ermäßigten Beitragssatz (§ 243 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch) dem Arbeitnehmeranteil eines pflichtversicherten Arbeitnehmers entspricht,

c) für die Pflegeversicherung bei Arbeitnehmern, die in der sozialen Pflegeversicherung versichert sind, in den Steuerklassen I bis VI in Höhe des Betrags, der bezogen auf den Arbeitslohn unter Berücksichtigung der Beitragsbemessungsgrenze und den bundeseinheitlichen Beitragssatz dem Arbeitnehmeranteil eines pflichtversicherten Arbeitnehmers entspricht, erhöht um den Beitragszuschlag des Arbeitnehmers nach § 55 Absatz 3 des Elften Buches Sozialgesetzbuch, wenn die Voraussetzungen dafür vorliegen,

d) für die Krankenversicherung und für die private Pflege-Pflichtversicherung bei Arbeitnehmern, die nicht unter Buchstabe b und c fallen, in den Steuerklassen I bis V in Höhe der dem Arbeitgeber mitgeteilten Beiträge im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 3, etwaig vervielfältigt unter sinngemäßer Anwendung von Satz 2 auf einen Jahresbetrag, vermindert um den Betrag, der bezogen auf den Arbeitslohn unter Berücksichtigung der Beitragsbemessungsgrenze und den ermäßigten Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung sowie den bundeseinheitlichen Beitragssatz in der sozialen Pflegeversicherung dem Arbeitgeberanteil für einen pflichtversicherten Arbeitnehmer entspricht, wenn der Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet ist, Zuschüsse zu den Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen des Arbeitnehmers zu leisten;

2 Entschädigungen im Sinne des § 24 Nummer 1 sind bei Anwendung der Buchstaben a bis c nicht zu berücksichtigen; mindestens ist für die Summe der Teilbeträge nach den Buchstaben b und c oder für den Teilbetrag nach Buchstabe d ein Betrag in Höhe von 12 Prozent des Arbeitslohns, höchstens 1 900 Euro in den Steuerklassen I, II, IV, V, VI und höchstens 3 000 Euro in der Steuerklasse III anzusetzen,

4. den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende (§ 24b) in der Steuerklasse II,

6 ergibt den zu versteuernden Jahresbetrag. Für den zu versteuernden Jahresbetrag ist die Jahreslohnsteuer in den Steuerklassen I, II und IV nach § 32a Absatz 1 sowie in der Steuerklasse III nach § 32a Absatz 5 zu 7 berechnen. In den Steuerklassen V und VI ist die Jahreslohnsteuer zu berechnen, die sich aus dem Zweifachen des Unterschiedsbetrags zwischen dem Steuerbetrag für das Eineinviertelfache und dem Steuerbetrag für das Dreiviertelfache des zu versteuernden Jahresbetrags nach § 32a Absatz 1 ergibt; die Jahreslohnsteuer beträgt jedoch mindestens 14 Prozent des Jahresbetrags, für den 9 429 Euro übersteigenden Teil des Jahresbetrags höchstens 42 Prozent und für den 26 441 Euro übersteigenden Teil des zu versteuernden Jahresbetrags jeweils 42 Prozent sowie für den 200 584 Euro übersteigenden Teil des zu versteuernden Jahresbetrags jeweils 45 Prozent.

- Seite 131 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

8 9 Für die Lohnsteuerberechnung ist die als Lohnsteuerabzugsmerkmal mitgeteilte Steuerklasse maßgebend. Die 1 7 1 monatliche Lohnsteuer ist /12, die wöchentliche Lohnsteuer sind /360 und die tägliche Lohnsteuer ist /360 10 der Jahreslohnsteuer. Bruchteile eines Cents, die sich bei der Berechnung nach den Sätzen 2 und 9 ergeben, 11 bleiben jeweils außer Ansatz. Die auf den Lohnzahlungszeitraum entfallende Lohnsteuer ist vom Arbeitslohn 12 einzubehalten. Das Betriebsstättenfinanzamt kann allgemein oder auf Antrag zulassen, dass die Lohnsteuer unter den Voraussetzungen des § 42b Absatz 1 nach dem voraussichtlichen Jahresarbeitslohn ermittelt wird, wenn gewährleistet ist, dass die zutreffende Jahreslohnsteuer (§ 38a Absatz 2) nicht unterschritten wird.

1 (3) Für die Einbehaltung der Lohnsteuer von einem sonstigen Bezug hat der Arbeitgeber den voraussichtlichen 2 Jahresarbeitslohn ohne den sonstigen Bezug festzustellen. Hat der Arbeitnehmer Lohnsteuerbescheinigungen aus früheren Dienstverhältnissen des Kalenderjahres nicht vorgelegt, so ist bei der Ermittlung des voraussichtlichen Jahresarbeitslohns der Arbeitslohn für Beschäftigungszeiten bei früheren Arbeitgebern mit dem Betrag anzusetzen, der sich ergibt, wenn der laufende Arbeitslohn im Monat der Zahlung des sonstigen Bezugs entsprechend der Beschäftigungsdauer bei früheren Arbeitgebern hochgerechnet 3 wird. Der voraussichtliche Jahresarbeitslohn ist um den Versorgungsfreibetrag (§ 19 Absatz 2) und den Altersentlastungsbetrag (§ 24a), wenn die Voraussetzungen für den Abzug dieser Beträge jeweils erfüllt sind, sowie um einen etwaigen als Lohnsteuerabzugsmerkmal mitgeteilten Jahresfreibetrag zu vermindern 4 und um einen etwaigen Jahreshinzurechnungsbetrag zu erhöhen. Für den so ermittelten Jahresarbeitslohn (maßgebender Jahresarbeitslohn) ist die Lohnsteuer nach Maßgabe des Absatzes 2 Satz 5 bis 7 zu ermitteln. 5 Außerdem ist die Jahreslohnsteuer für den maßgebenden Jahresarbeitslohn unter Einbeziehung des sonstigen 6 Bezugs zu ermitteln. Dabei ist der sonstige Bezug, soweit es sich nicht um einen sonstigen Bezug im Sinne des Satzes 9 handelt, um den Versorgungsfreibetrag und den Altersentlastungsbetrag zu vermindern, wenn die Voraussetzungen für den Abzug dieser Beträge jeweils erfüllt sind und soweit sie nicht bei der Steuerberechnung 7 für den maßgebenden Jahresarbeitslohn berücksichtigt worden sind. Für die Lohnsteuerberechnung ist die 8 als Lohnsteuerabzugsmerkmal mitgeteilte Steuerklasse maßgebend. Der Unterschiedsbetrag zwischen den 9 ermittelten Jahreslohnsteuerbeträgen ist die Lohnsteuer, die vom sonstigen Bezug einzubehalten ist. Die Lohnsteuer ist bei einem sonstigen Bezug im Sinne des § 34 Absatz 1 und 2 Nummer 2 und 4 in der Weise zu ermäßigen, dass der sonstige Bezug bei der Anwendung des Satzes 5 mit einem Fünftel anzusetzen und der Unterschiedsbetrag im Sinne des Satzes 8 zu verfünffachen ist; § 34 Absatz 1 Satz 3 ist sinngemäß anzuwenden. 10 Ein sonstiger Bezug im Sinne des § 34 Absatz 1 und 2 Nummer 4 ist bei der Anwendung des Satzes 4 in die Bemessungsgrundlage für die Vorsorgepauschale nach Absatz 2 Satz 5 Nummer 3 einzubeziehen.

(4) In den Kalenderjahren 2010 bis 2024 ist Absatz 2 Satz 5 Nummer 3 Buchstabe a mit der Maßgabe anzuwenden, dass im Kalenderjahr 2010 der ermittelte Betrag auf 40 Prozent begrenzt und dieser Prozentsatz in jedem folgenden Kalenderjahr um je 4 Prozentpunkte erhöht wird.

1 (5) Wenn der Arbeitgeber für den Lohnzahlungszeitraum lediglich Abschlagszahlungen leistet und eine Lohnabrechnung für einen längeren Zeitraum (Lohnabrechnungszeitraum) vornimmt, kann er den Lohnabrechnungszeitraum als Lohnzahlungszeitraum behandeln und die Lohnsteuer abweichend von § 38 2 Absatz 3 bei der Lohnabrechnung einbehalten. Satz 1 gilt nicht, wenn der Lohnabrechnungszeitraum fünf 3 Wochen übersteigt oder die Lohnabrechnung nicht innerhalb von drei Wochen nach dessen Ablauf erfolgt. Das Betriebsstättenfinanzamt kann anordnen, dass die Lohnsteuer von den Abschlagszahlungen einzubehalten 4 ist, wenn die Erhebung der Lohnsteuer sonst nicht gesichert erscheint. Wenn wegen einer besonderen Entlohnungsart weder ein Lohnzahlungszeitraum noch ein Lohnabrechnungszeitraum festgestellt werden kann, gilt als Lohnzahlungszeitraum die Summe der tatsächlichen Arbeitstage oder Arbeitswochen.

(6) Das Bundesministerium der Finanzen hat im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der Länder auf der Grundlage der Absätze 2 und 3 einen Programmablaufplan für die maschinelle Berechnung der Lohnsteuer aufzustellen und bekannt zu machen.

Fußnote

(+++ § 39b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 51, 51a +++)

§ 39c Einbehaltung der Lohnsteuer ohne Lohnsteuerabzugsmerkmale

- Seite 132 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (1) Solange der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber zum Zweck des Abrufs der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (§ 39e Absatz 4 Satz 1) die ihm zugeteilte Identifikationsnummer sowie den Tag der Geburt schuldhaft nicht mitteilt oder das Bundeszentralamt für Steuern die Mitteilung elektronischer Lohnsteuerabzugsmerkmale ablehnt, hat der Arbeitgeber die Lohnsteuer nach Steuerklasse VI zu ermitteln. 2 Kann der Arbeitgeber die elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale wegen technischer Störungen nicht abrufen oder hat der Arbeitnehmer die fehlende Mitteilung der ihm zuzuteilenden Identifikationsnummer nicht zu vertreten, hat der Arbeitgeber für die Lohnsteuerberechnung die voraussichtlichen Lohnsteuerabzugsmerkmale 3 im Sinne des § 38b längstens für die Dauer von drei Kalendermonaten zu Grunde zu legen. Hat nach Ablauf der drei Kalendermonate der Arbeitnehmer die Identifikationsnummer sowie den Tag der Geburt nicht mitgeteilt, 4 ist rückwirkend Satz 1 anzuwenden. Sobald dem Arbeitgeber in den Fällen des Satzes 2 die elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale vorliegen, sind die Lohnsteuerermittlungen für die vorangegangenen Monate zu 5 überprüfen und, falls erforderlich, zu ändern. Die zu wenig oder zu viel einbehaltene Lohnsteuer ist jeweils bei der nächsten Lohnabrechnung auszugleichen.

1 (2) Ist ein Antrag nach § 39 Absatz 3 Satz 1 oder § 39e Absatz 8 nicht gestellt, hat der Arbeitgeber die 2 Lohnsteuer nach Steuerklasse VI zu ermitteln. Legt der Arbeitnehmer binnen sechs Wochen nach Eintritt in das Dienstverhältnis oder nach Beginn des Kalenderjahres eine Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug vor, ist Absatz 1 Satz 4 und 5 sinngemäß anzuwenden.

1 (3) In den Fällen des § 38 Absatz 3a Satz 1 kann der Dritte die Lohnsteuer für einen sonstigen Bezug mit 20 Prozent unabhängig von den Lohnsteuerabzugsmerkmalen des Arbeitnehmers ermitteln, wenn der maßgebende 2 Jahresarbeitslohn nach § 39b Absatz 3 zuzüglich des sonstigen Bezugs 10 000 Euro nicht übersteigt. Bei der Feststellung des maßgebenden Jahresarbeitslohns sind nur die Lohnzahlungen des Dritten zu berücksichtigen.

§ 39d (weggefallen)

-

§ 39e Verfahren zur Bildung und Anwendung der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale

1 (1) Das Bundeszentralamt für Steuern bildet für jeden Arbeitnehmer grundsätzlich automatisiert die Steuerklasse und für die bei den Steuerklassen I bis IV zu berücksichtigenden Kinder die Zahl der Kinderfreibeträge nach § 38b Absatz 2 Satz 1 als Lohnsteuerabzugsmerkmale (§ 39 Absatz 4 Satz 1 Nummer 1 2 und 2); für Änderungen gilt § 39 Absatz 2 entsprechend. Soweit das Finanzamt Lohnsteuerabzugsmerkmale nach § 39 bildet, teilt es sie dem Bundeszentralamt für Steuern zum Zweck der Bereitstellung für den automatisierten 3 Abruf durch den Arbeitgeber mit. Lohnsteuerabzugsmerkmale sind frühestens bereitzustellen mit Wirkung von Beginn des Kalenderjahres an, für das sie anzuwenden sind, jedoch nicht für einen Zeitpunkt vor Beginn des Dienstverhältnisses.

1 (2) Das Bundeszentralamt für Steuern speichert zum Zweck der Bereitstellung automatisiert abrufbarer Lohnsteuerabzugsmerkmale für den Arbeitgeber die Lohnsteuerabzugsmerkmale unter Angabe der Identifikationsnummer sowie für jeden Steuerpflichtigen folgende Daten zu den in § 139b Absatz 3 der Abgabenordnung genannten Daten hinzu: 1. rechtliche Zugehörigkeit zu einer steuererhebenden Religionsgemeinschaft sowie Datum des Eintritts und Austritts,

2. melderechtlichen Familienstand sowie den Tag der Begründung oder Auflösung des Familienstands und bei Verheirateten die Identifikationsnummer des Ehegatten,

3. Kinder mit ihrer Identifikationsnummer.

2 Die nach Landesrecht für das Meldewesen zuständigen Behörden (Meldebehörden) haben dem Bundeszentralamt für Steuern unter Angabe der Identifikationsnummer und des Tages der Geburt die in Satz 3 1 Nummer 1 bis 3 bezeichneten Daten und deren Änderungen im Melderegister mitzuteilen. In den Fällen des Satzes 1 Nummer 3 besteht die Mitteilungspflicht nur, wenn das Kind mit Hauptwohnsitz oder alleinigem Wohnsitz im Zuständigkeitsbereich der Meldebehörde gemeldet ist und solange das Kind das 18. Lebensjahr noch 4 nicht vollendet hat. Sofern die Identifikationsnummer noch nicht zugeteilt wurde, teilt die Meldebehörde die

- Seite 133 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Daten unter Angabe des Vorläufigen Bearbeitungsmerkmals nach § 139b Absatz 6 Satz 2 der Abgabenordnung 5 mit. Für die Datenübermittlung gilt § 6 Absatz 2a der Zweiten Bundesmeldedatenübermittlungsverordnung vom 31. Juli 1995 (BGBl. I S. 1011), die zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom 11. März 2011 (BGBl. I S. 325) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung entsprechend.

1 (3) Das Bundeszentralamt für Steuern hält die Identifikationsnummer, den Tag der Geburt, Merkmale für den Kirchensteuerabzug und die Lohnsteuerabzugsmerkmale des Arbeitnehmers nach § 39 Absatz 4 zum unentgeltlichen automatisierten Abruf durch den Arbeitgeber nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz 2 bereit (elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmale). Bezieht ein Arbeitnehmer nebeneinander von mehreren Arbeitgebern Arbeitslohn, sind für jedes weitere Dienstverhältnis elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmale zu 3 bilden. Haben Arbeitnehmer im Laufe des Kalenderjahres geheiratet, gilt für die automatisierte Bildung der Steuerklassen Folgendes: 1. Steuerklasse III ist zu bilden, wenn die Voraussetzungen des § 38b Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 Buchstabe a Doppelbuchstabe aa vorliegen;

2. für beide Ehegatten ist Steuerklasse IV zu bilden, wenn die Voraussetzungen des § 38b Absatz 1 Satz 2 Nummer 4 vorliegen.

4 Das Bundeszentralamt für Steuern führt die elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale des Arbeitnehmers zum Zweck ihrer Bereitstellung nach Satz 1 mit der Wirtschafts-Identifikationsnummer (§ 139c der Abgabenordnung) des Arbeitgebers zusammen.

1 (4) Der Arbeitnehmer hat jedem seiner Arbeitgeber bei Eintritt in das Dienstverhältnis zum Zweck des Abrufs der Lohnsteuerabzugsmerkmale mitzuteilen, 1. wie die Identifikationsnummer sowie der Tag der Geburt lauten,

2. ob es sich um das erste oder ein weiteres Dienstverhältnis handelt (§ 38b Absatz 1 Satz 2 Nummer 6) und

3. ob und in welcher Höhe ein nach § 39a Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 festgestellter Freibetrag abgerufen werden soll.

2 Der Arbeitgeber hat bei Beginn des Dienstverhältnisses die elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale für den Arbeitnehmer beim Bundeszentralamt für Steuern durch Datenfernübertragung abzurufen und sie in das 3 Lohnkonto für den Arbeitnehmer zu übernehmen. Für den Abruf der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale hat sich der Arbeitgeber zu authentifizieren und seine Wirtschafts-Identifikationsnummer, die Daten des Arbeitnehmers nach Satz 1 Nummer 1 und 2, den Tag des Beginns des Dienstverhältnisses und etwaige 4 Angaben nach Satz 1 Nummer 3 mitzuteilen. Zur Plausibilitätsprüfung der Identifikationsnummer hält 5 das Bundeszentralamt für Steuern für den Arbeitgeber entsprechende Regeln bereit. Der Arbeitgeber hat den Tag der Beendigung des Dienstverhältnisses unverzüglich dem Bundeszentralamt für Steuern durch 6 Datenfernübertragung mitzuteilen. Beauftragt der Arbeitgeber einen Dritten mit der Durchführung des Lohnsteuerabzugs, hat sich der Dritte für den Datenabruf zu authentifizieren und zusätzlich seine Wirtschafts- 7 Identifikationsnummer mitzuteilen. Für die Verwendung der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale gelten die Schutzvorschriften des § 39 Absatz 8 und 9 sinngemäß.

1 (5) Die abgerufenen elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale sind vom Arbeitgeber für die Durchführung des Lohnsteuerabzugs des Arbeitnehmers anzuwenden, bis 1. ihm das Bundeszentralamt für Steuern geänderte elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmale zum Abruf bereitstellt oder

2. der Arbeitgeber dem Bundeszentralamt für Steuern die Beendigung des Dienstverhältnisses mitteilt.

2 3 Sie sind in der üblichen Lohnabrechnung anzugeben. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die vom Bundeszentralamt für Steuern bereitgestellten Mitteilungen und elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale monatlich anzufragen und abzurufen.

1 (6) Gegenüber dem Arbeitgeber gelten die Lohnsteuerabzugsmerkmale (§ 39 Absatz 4) mit dem Abruf der 2 elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale als bekannt gegeben. Einer Rechtsbehelfsbelehrung bedarf 3 es nicht. Die Lohnsteuerabzugsmerkmale gelten gegenüber dem Arbeitnehmer als bekannt gegeben, sobald der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer den Ausdruck der Lohnabrechnung mit den nach Absatz 5 Satz 2 darin ausgewiesenen elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen ausgehändigt oder elektronisch

- Seite 134 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

4 bereitgestellt hat. Die elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale sind dem Steuerpflichtigen auf Antrag 5 vom zuständigen Finanzamt mitzuteilen oder elektronisch bereitzustellen. Wird dem Arbeitnehmer bekannt, dass die elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale zu seinen Gunsten von den nach § 39 zu bildenden 6 Lohnsteuerabzugsmerkmalen abweichen, ist er verpflichtet, dies dem Finanzamt unverzüglich mitzuteilen. Der Steuerpflichtige kann beim zuständigen Finanzamt 1. den Arbeitgeber benennen, der zum Abruf von elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen berechtigt ist 2 (Positivliste) oder nicht berechtigt ist (Negativliste). Hierfür hat der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer seine 3 Wirtschafts-Identifikationsnummer mitzuteilen. Für die Verwendung der Wirtschafts-Identifikationsnummer gelten die Schutzvorschriften des § 39 Absatz 8 und 9 sinngemäß; oder

2. die Bildung oder die Bereitstellung der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale allgemein sperren oder allgemein freischalten lassen.

7 Macht der Steuerpflichtige von seinem Recht nach Satz 6 Gebrauch, hat er die Positivliste, die Negativliste, die allgemeine Sperrung oder die allgemeine Freischaltung in einem bereitgestellten elektronischen Verfahren 8 oder nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck dem Finanzamt zu übermitteln. Werden wegen einer Sperrung nach Satz 6 einem Arbeitgeber, der Daten abrufen möchte, keine elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale bereitgestellt, wird dem Arbeitgeber die Sperrung mitgeteilt und dieser hat die Lohnsteuer nach Steuerklasse VI zu ermitteln.

1 (7) Auf Antrag des Arbeitgebers kann das Betriebsstättenfinanzamt zur Vermeidung unbilliger Härten zulassen, 2 dass er nicht am Abrufverfahren teilnimmt. Dem Antrag eines Arbeitgebers ohne maschinelle Lohnabrechnung, der ausschließlich Arbeitnehmer im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung in seinem Privathaushalt im 3 Sinne des § 8a des Vierten Buches Sozialgesetzbuch beschäftigt, ist stattzugeben. Der Arbeitgeber hat dem Antrag unter Angabe seiner Wirtschafts-Identifikationsnummer ein Verzeichnis der beschäftigten Arbeitnehmer 4 mit Angabe der jeweiligen Identifikationsnummer und des Tages der Geburt des Arbeitnehmers beizufügen. Der Antrag ist nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck jährlich zu stellen und vom Arbeitgeber zu unterschreiben. 5 Das Betriebsstättenfinanzamt übermittelt dem Arbeitgeber für die Durchführung des Lohnsteuerabzugs für ein Kalenderjahr eine arbeitgeberbezogene Bescheinigung mit den Lohnsteuerabzugsmerkmalen des Arbeitnehmers 6 (Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug) sowie etwaige Änderungen. Diese Bescheinigung sowie die Änderungsmitteilungen sind als Belege zum Lohnkonto zu nehmen und bis zum Ablauf des Kalenderjahres 7 8 aufzubewahren. Absatz 5 Satz 1 und 2 sowie Absatz 6 Satz 3 gelten entsprechend. Der Arbeitgeber hat den Tag der Beendigung des Dienstverhältnisses unverzüglich dem Betriebsstättenfinanzamt mitzuteilen.

1 (8) Ist einem nach § 1 Absatz 1 unbeschränkt einkommensteuerpflichtigen Arbeitnehmer keine Identifikationsnummer zugeteilt, hat das Wohnsitzfinanzamt auf Antrag eine Bescheinigung für den 2 Lohnsteuerabzug für die Dauer eines Kalenderjahres auszustellen. Diese Bescheinigung ersetzt die Verpflichtung und Berechtigung des Arbeitgebers zum Abruf der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (Absätze 4 3 und 6). In diesem Fall tritt an die Stelle der Identifikationsnummer das lohnsteuerliche Ordnungsmerkmal 4 nach § 41b Absatz 2 Satz 1 und 2. Für die Durchführung des Lohnsteuerabzugs hat der Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber vor Beginn des Kalenderjahres oder bei Eintritt in das Dienstverhältnis die nach Satz 1 ausgestellte 5 Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug vorzulegen. § 39c Absatz 1 Satz 2 bis 5 ist sinngemäß anzuwenden. 6 Der Arbeitgeber hat die Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug entgegenzunehmen und während des Dienstverhältnisses, längstens bis zum Ablauf des jeweiligen Kalenderjahres, aufzubewahren.

(9) Ist die Wirtschafts-Identifikationsnummer noch nicht oder nicht vollständig eingeführt, tritt an ihre Stelle die Steuernummer der Betriebsstätte oder des Teils des Betriebs des Arbeitgebers, in dem der für den Lohnsteuerabzug maßgebende Arbeitslohn des Arbeitnehmers ermittelt wird (§ 41 Absatz 2).

(10) Die beim Bundeszentralamt für Steuern nach Absatz 2 Satz 1 gespeicherten Daten können auch zur Prüfung und Durchführung der Einkommensbesteuerung (§ 2) des Steuerpflichtigen für Veranlagungszeiträume ab 2005 verwendet werden.

§ 39f Faktorverfahren anstelle Steuerklassenkombination III/V

1 (1) Bei Ehegatten, die in die Steuerklasse IV gehören (§ 38b Absatz 1 Satz 2 Nummer 4), hat das Finanzamt auf Antrag beider Ehegatten nach § 39a anstelle der Steuerklassenkombination III/V (§ 38b Satz 2 Nummer

- Seite 135 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

5) als Lohnsteuerabzugsmerkmal jeweils die Steuerklasse IV in Verbindung mit einem Faktor zur Ermittlung 2 der Lohnsteuer zu bilden, wenn der Faktor kleiner als 1 ist. Der Faktor ist Y : X und vom Finanzamt mit drei 3 Nachkommastellen ohne Rundung zu berechnen. „Y“ ist die voraussichtliche Einkommensteuer für beide Ehegatten nach dem Splittingverfahren (§ 32a Absatz 5) unter Berücksichtigung der in § 39b Absatz 2 genannten 4 Abzugsbeträge. „X“ ist die Summe der voraussichtlichen Lohnsteuer bei Anwendung der Steuerklasse IV für 5 jeden Ehegatten. In die Bemessungsgrundlage für Y werden jeweils neben den Jahresarbeitslöhnen der ersten Dienstverhältnisse zusätzlich nur Beträge einbezogen, die nach § 39a Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 6 als Freibetrag ermittelt und als Lohnsteuerabzugsmerkmal gebildet werden könnten; Freibeträge werden neben dem 6 Faktor nicht als Lohnsteuerabzugsmerkmal gebildet. In den Fällen des § 39a Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 sind bei der Ermittlung von Y und X die Hinzurechnungsbeträge zu berücksichtigen; die Hinzurechnungsbeträge sind 7 zusätzlich als Lohnsteuerabzugsmerkmal für das erste Dienstverhältnis zu bilden. Arbeitslöhne aus zweiten und weiteren Dienstverhältnissen (Steuerklasse VI) sind im Faktorverfahren nicht zu berücksichtigen.

(2) Für die Einbehaltung der Lohnsteuer vom Arbeitslohn hat der Arbeitgeber Steuerklasse IV und den Faktor anzuwenden.

1 2 (3) § 39 Absatz 6 Satz 3 und 5 gilt sinngemäß. § 39a ist anzuwenden mit der Maßgabe, dass ein Antrag nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck (§ 39a Absatz 2) nur erforderlich ist, wenn bei der Faktorermittlung zugleich Beträge nach § 39a Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 6 berücksichtigt werden sollen.

(4) Das Faktorverfahren ist im Programmablaufplan für die maschinelle Berechnung der Lohnsteuer (§ 39b Absatz 6) zu berücksichtigen.

§ 40 Pauschalierung der Lohnsteuer in besonderen Fällen

1 (1) Das Betriebsstättenfinanzamt (§ 41a Absatz 1 Satz 1 Nummer 1) kann auf Antrag des Arbeitgebers zulassen, dass die Lohnsteuer mit einem unter Berücksichtigung der Vorschriften des § 38a zu ermittelnden Pauschsteuersatz erhoben wird, soweit 1. von dem Arbeitgeber sonstige Bezüge in einer größeren Zahl von Fällen gewährt werden oder

2. in einer größeren Zahl von Fällen Lohnsteuer nachzuerheben ist, weil der Arbeitgeber die Lohnsteuer nicht vorschriftsmäßig einbehalten hat.

2 Bei der Ermittlung des Pauschsteuersatzes ist zu berücksichtigen, dass die in Absatz 3 vorgeschriebene Übernahme der pauschalen Lohnsteuer durch den Arbeitgeber für den Arbeitnehmer eine in Geldeswert 3 bestehende Einnahme im Sinne des § 8 Absatz 1 darstellt (Nettosteuersatz). Die Pauschalierung ist in den Fällen des Satzes 1 Nummer 1 ausgeschlossen, soweit der Arbeitgeber einem Arbeitnehmer sonstige Bezüge von mehr 4 als 1 000 Euro im Kalenderjahr gewährt. Der Arbeitgeber hat dem Antrag eine Berechnung beizufügen, aus der sich der durchschnittliche Steuersatz unter Zugrundelegung der durchschnittlichen Jahresarbeitslöhne und der durchschnittlichen Jahreslohnsteuer in jeder Steuerklasse für diejenigen Arbeitnehmer ergibt, denen die Bezüge gewährt werden sollen oder gewährt worden sind.

1 (2) Abweichend von Absatz 1 kann der Arbeitgeber die Lohnsteuer mit einem Pauschsteuersatz von 25 Prozent erheben, soweit er 1. arbeitstäglich Mahlzeiten im Betrieb an die Arbeitnehmer unentgeltlich oder verbilligt abgibt oder Barzuschüsse an ein anderes Unternehmen leistet, das arbeitstäglich Mahlzeiten an die Arbeitnehmer 2 unentgeltlich oder verbilligt abgibt. Voraussetzung ist, dass die Mahlzeiten nicht als Lohnbestandteile vereinbart sind,

2. Arbeitslohn aus Anlass von Betriebsveranstaltungen zahlt,

3. Erholungsbeihilfen gewährt, wenn diese zusammen mit Erholungsbeihilfen, die in demselben Kalenderjahr früher gewährt worden sind, 156 Euro für den Arbeitnehmer, 104 Euro für dessen Ehegatten und 52 Euro für jedes Kind nicht übersteigen und der Arbeitgeber sicherstellt, dass die Beihilfen zu Erholungszwecken verwendet werden,

4. Vergütungen für Verpflegungsmehraufwendungen anlässlich einer Tätigkeit im Sinne des § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 5 Satz 2 bis 4 zahlt, soweit diese die dort bezeichneten Pauschbeträge um nicht mehr als 100 Prozent übersteigen,

- Seite 136 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

5. den Arbeitnehmern zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn unentgeltlich oder verbilligt 2 Personalcomputer übereignet; das gilt auch für Zubehör und Internetzugang. Das Gleiche gilt für Zuschüsse des Arbeitgebers, die zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn zu den Aufwendungen des Arbeitnehmers für die Internetnutzung gezahlt werden.

2 Der Arbeitgeber kann die Lohnsteuer mit einem Pauschsteuersatz von 15 Prozent für Sachbezüge in Form der unentgeltlichen oder verbilligten Beförderung eines Arbeitnehmers zwischen Wohnung und Arbeitsstätte und für zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn geleistete Zuschüsse zu den Aufwendungen des Arbeitnehmers für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte erheben, soweit diese Bezüge den Betrag nicht übersteigen, den der Arbeitnehmer nach § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 4 und Absatz 2 als Werbungskosten geltend machen 3 könnte, wenn die Bezüge nicht pauschal besteuert würden. Die nach Satz 2 pauschal besteuerten Bezüge mindern die nach § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 4 und Absatz 2 abziehbaren Werbungskosten; sie bleiben bei der Anwendung des § 40a Absatz 1 bis 4 außer Ansatz.

1 2 (3) Der Arbeitgeber hat die pauschale Lohnsteuer zu übernehmen. Er ist Schuldner der pauschalen Lohnsteuer; auf den Arbeitnehmer abgewälzte pauschale Lohnsteuer gilt als zugeflossener Arbeitslohn und mindert nicht 3 die Bemessungsgrundlage. Der pauschal besteuerte Arbeitslohn und die pauschale Lohnsteuer bleiben bei 4 einer Veranlagung zur Einkommensteuer und beim Lohnsteuer-Jahresausgleich außer Ansatz. Die pauschale Lohnsteuer ist weder auf die Einkommensteuer noch auf die Jahreslohnsteuer anzurechnen.

Fußnote

(+++ § 40: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 52a +++)

§ 40a Pauschalierung der Lohnsteuer für Teilzeitbeschäftigte und geringfügig Beschäftigte

1 (1) Der Arbeitgeber kann unter Verzicht auf den Abruf von elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen (§ 39e Absatz 4 Satz 2) oder die Vorlage einer Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug (§ 39 Absatz 3 oder § 39e Absatz 7 oder Absatz 8) bei Arbeitnehmern, die nur kurzfristig beschäftigt werden, die Lohnsteuer mit einem 2 Pauschsteuersatz von 25 Prozent des Arbeitslohns erheben. Eine kurzfristige Beschäftigung liegt vor, wenn der Arbeitnehmer bei dem Arbeitgeber gelegentlich, nicht regelmäßig wiederkehrend beschäftigt wird, die Dauer der Beschäftigung 18 zusammenhängende Arbeitstage nicht übersteigt und 1. der Arbeitslohn während der Beschäftigungsdauer 62 Euro durchschnittlich je Arbeitstag nicht übersteigt oder

2. die Beschäftigung zu einem unvorhersehbaren Zeitpunkt sofort erforderlich wird.

(2) Der Arbeitgeber kann unter Verzicht auf den Abruf von elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen (§ 39e Absatz 4 Satz 2) oder die Vorlage einer Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug (§ 39 Absatz 3 oder § 39e Absatz 7 oder Absatz 8) die Lohnsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und Kirchensteuern (einheitliche Pauschsteuer) für das Arbeitsentgelt aus geringfügigen Beschäftigungen im Sinne des § 8 Absatz 1 Nummer 1 oder des § 8a des Vierten Buches Sozialgesetzbuch, für das er Beiträge nach § 168 Absatz 1 Nummer 1b oder 1c (geringfügig versicherungspflichtig Beschäftigte) oder nach § 172 Absatz 3 oder 3a (versicherungsfrei geringfügig Beschäftigte) des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch zu entrichten hat, mit einem einheitlichen Pauschsteuersatz in Höhe von insgesamt 2 Prozent des Arbeitsentgelts erheben.

(2a) Hat der Arbeitgeber in den Fällen des Absatzes 2 keine Beiträge nach § 168 Absatz 1 Nummer 1b oder 1c oder nach § 172 Absatz 3 oder 3a des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch zu entrichten, kann er unter Verzicht auf den Abruf von elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen (§ 39e Absatz 4 Satz 2) oder die Vorlage einer Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug (§ 39 Absatz 3 oder § 39e Absatz 7 oder Absatz 8) die Lohnsteuer mit einem Pauschsteuersatz in Höhe von 20 Prozent des Arbeitsentgelts erheben.

1 (3) Abweichend von den Absätzen 1 und 2a kann der Arbeitgeber unter Verzicht auf den Abruf von elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen (§ 39e Absatz 4 Satz 2) oder die Vorlage einer Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug (§ 39 Absatz 3 oder § 39e Absatz 7 oder Absatz 8) bei Aushilfskräften, die in Betrieben der Land- und Forstwirtschaft im Sinne des § 13 Absatz 1 Nummer 1 bis 4 ausschließlich mit typisch land- oder forstwirtschaftlichen Arbeiten beschäftigt werden, die Lohnsteuer mit einem Pauschsteuersatz von 5 Prozent des 2 Arbeitslohns erheben. Aushilfskräfte im Sinne dieser Vorschrift sind Personen, die für die Ausführung und für die Dauer von Arbeiten, die nicht ganzjährig anfallen, beschäftigt werden; eine Beschäftigung mit anderen land- und

- Seite 137 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

forstwirtschaftlichen Arbeiten ist unschädlich, wenn deren Dauer 25 Prozent der Gesamtbeschäftigungsdauer 3 nicht überschreitet. Aushilfskräfte sind nicht Arbeitnehmer, die zu den land- und forstwirtschaftlichen Fachkräften gehören oder die der Arbeitgeber mehr als 180 Tage im Kalenderjahr beschäftigt.

(4) Die Pauschalierungen nach den Absätzen 1 und 3 sind unzulässig 1. bei Arbeitnehmern, deren Arbeitslohn während der Beschäftigungsdauer durchschnittlich je Arbeitsstunde 12 Euro übersteigt,

2. bei Arbeitnehmern, die für eine andere Beschäftigung von demselben Arbeitgeber Arbeitslohn beziehen, der nach § 39b oder § 39c dem Lohnsteuerabzug unterworfen wird.

(5) Auf die Pauschalierungen nach den Absätzen 1 bis 3 ist § 40 Absatz 3 anzuwenden.

1 (6) Für die Erhebung der einheitlichen Pauschsteuer nach Absatz 2 ist die Deutsche Rentenversicherung 2 Knappschaft-Bahn-See/Verwaltungsstelle Cottbus zuständig. Die Regelungen zum Steuerabzug vom 3 Arbeitslohn sind entsprechend anzuwenden. Für die Anmeldung, Abführung und Vollstreckung der einheitlichen Pauschsteuer gelten dabei die Regelungen für die Beiträge nach § 168 Absatz 1 Nummer 1b oder 1c oder nach § 4 172 Absatz 3 oder 3a des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch. Die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft- Bahn-See/Verwaltungsstelle Cottbus hat die einheitliche Pauschsteuer auf die erhebungsberechtigten Körperschaften aufzuteilen; dabei entfallen aus Vereinfachungsgründen 90 Prozent der einheitlichen Pauschsteuer auf die Lohnsteuer, 5 Prozent auf den Solidaritätszuschlag und 5 Prozent auf die Kirchensteuern. 5 Die erhebungsberechtigten Kirchen haben sich auf eine Aufteilung des Kirchensteueranteils zu verständigen und 6 diesen der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See/Verwaltungsstelle Cottbus mitzuteilen. Die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See/Verwaltungsstelle Cottbus ist berechtigt, die einheitliche Pauschsteuer nach Absatz 2 zusammen mit den Sozialversicherungsbeiträgen beim Arbeitgeber einzuziehen.

§ 40b Pauschalierung der Lohnsteuer bei bestimmten Zukunftssicherungsleistungen

(1) Der Arbeitgeber kann die Lohnsteuer von den Zuwendungen zum Aufbau einer nicht kapitalgedeckten betrieblichen Altersversorgung an eine Pensionskasse mit einem Pauschsteuersatz von 20 Prozent der Zuwendungen erheben.

1 (2) Absatz 1 gilt nicht, soweit die zu besteuernden Zuwendungen des Arbeitgebers für den Arbeitnehmer 1 752 Euro im Kalenderjahr übersteigen oder nicht aus seinem ersten Dienstverhältnis bezogen werden. 2 Sind mehrere Arbeitnehmer gemeinsam in der Pensionskasse versichert, so gilt als Zuwendung für den einzelnen Arbeitnehmer der Teilbetrag, der sich bei einer Aufteilung der gesamten Zuwendungen durch die Zahl der begünstigten Arbeitnehmer ergibt, wenn dieser Teilbetrag 1 752 Euro nicht übersteigt; hierbei sind Arbeitnehmer, für die Zuwendungen von mehr als 2 148 Euro im Kalenderjahr geleistet werden, nicht 3 einzubeziehen. Für Zuwendungen, die der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer aus Anlass der Beendigung des Dienstverhältnisses erbracht hat, vervielfältigt sich der Betrag von 1 752 Euro mit der Anzahl der Kalenderjahre, in denen das Dienstverhältnis des Arbeitnehmers zu dem Arbeitgeber bestanden hat; in diesem Fall ist Satz 4 2 nicht anzuwenden. Der vervielfältigte Betrag vermindert sich um die nach Absatz 1 pauschal besteuerten Zuwendungen, die der Arbeitgeber in dem Kalenderjahr, in dem das Dienstverhältnis beendet wird, und in den sechs vorangegangenen Kalenderjahren erbracht hat.

(3) Von den Beiträgen für eine Unfallversicherung des Arbeitnehmers kann der Arbeitgeber die Lohnsteuer mit einem Pauschsteuersatz von 20 Prozent der Beiträge erheben, wenn mehrere Arbeitnehmer gemeinsam in einem Unfallversicherungsvertrag versichert sind und der Teilbetrag, der sich bei einer Aufteilung der gesamten Beiträge nach Abzug der Versicherungsteuer durch die Zahl der begünstigten Arbeitnehmer ergibt, 62 Euro im Kalenderjahr nicht übersteigt.

(4) In den Fällen des § 19 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 Satz 2 hat der Arbeitgeber die Lohnsteuer mit einem Pauschsteuersatz in Höhe von 15 Prozent der Sonderzahlungen zu erheben.

1 2 (5) § 40 Absatz 3 ist anzuwenden. Die Anwendung des § 40 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 auf Bezüge im Sinne des Absatzes 1, des Absatzes 3 und des Absatzes 4 ist ausgeschlossen.

Fußnote

(+++ § 40b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 52b +++)

- Seite 138 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 41 Aufzeichnungspflichten beim Lohnsteuerabzug

1 (1) Der Arbeitgeber hat am Ort der Betriebsstätte (Absatz 2) für jeden Arbeitnehmer und jedes Kalenderjahr ein 2 Lohnkonto zu führen. In das Lohnkonto sind die nach § 39e Absatz 4 Satz 2 und Absatz 5 Satz 3 abgerufenen elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale sowie die für den Lohnsteuerabzug erforderlichen Merkmale aus der vom Finanzamt ausgestellten Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug (§ 39 Absatz 3 oder § 39e Absatz 7 3 oder Absatz 8) zu übernehmen. Bei jeder Lohnzahlung für das Kalenderjahr, für das das Lohnkonto gilt, sind im Lohnkonto die Art und Höhe des gezahlten Arbeitslohns einschließlich der steuerfreien Bezüge sowie die einbehaltene oder übernommene Lohnsteuer einzutragen; an die Stelle der Lohnzahlung tritt in den Fällen 4 des § 39b Absatz 5 Satz 1 die Lohnabrechnung. Ferner sind das Kurzarbeitergeld, das Schlechtwettergeld, das Winterausfallgeld, der Zuschuss zum Mutterschaftsgeld nach dem Mutterschutzgesetz, der Zuschuss bei Beschäftigungsverboten für die Zeit vor oder nach einer Entbindung sowie für den Entbindungstag während einer Elternzeit nach beamtenrechtlichen Vorschriften, die Entschädigungen für Verdienstausfall nach dem Infektionsschutzgesetz vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045) sowie die nach § 3 Nummer 28 steuerfreien 5 Aufstockungsbeträge oder Zuschläge einzutragen. Ist während der Dauer des Dienstverhältnisses in anderen Fällen als in denen des Satzes 4 der Anspruch auf Arbeitslohn für mindestens fünf aufeinander folgende Arbeitstage im Wesentlichen weggefallen, so ist dies jeweils durch Eintragung des Großbuchstabens U zu 6 vermerken. Hat der Arbeitgeber die Lohnsteuer von einem sonstigen Bezug im ersten Dienstverhältnis berechnet und ist dabei der Arbeitslohn aus früheren Dienstverhältnissen des Kalenderjahres außer Betracht 7 geblieben, so ist dies durch Eintragung des Großbuchstabens S zu vermerken. Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates vorzuschreiben, welche Einzelangaben 8 im Lohnkonto aufzuzeichnen sind. Dabei können für Arbeitnehmer mit geringem Arbeitslohn und für die Fälle der §§ 40 bis 40b Aufzeichnungserleichterungen sowie für steuerfreie Bezüge Aufzeichnungen außerhalb des 9 Lohnkontos zugelassen werden. Die Lohnkonten sind bis zum Ablauf des sechsten Kalenderjahres, das auf die zuletzt eingetragene Lohnzahlung folgt, aufzubewahren.

1 (2) Betriebsstätte ist der Betrieb oder Teil des Betriebs des Arbeitgebers, in dem der für die Durchführung des 2 Lohnsteuerabzugs maßgebende Arbeitslohn ermittelt wird. Wird der maßgebende Arbeitslohn nicht in dem Betrieb oder einem Teil des Betriebs des Arbeitgebers oder nicht im Inland ermittelt, so gilt als Betriebsstätte der Mittelpunkt der geschäftlichen Leitung des Arbeitgebers im Inland; im Fall des § 38 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 2 gilt als Betriebsstätte der Ort im Inland, an dem die Arbeitsleistung ganz oder vorwiegend stattfindet. Als Betriebsstätte gilt auch der inländische Heimathafen deutscher Handelsschiffe, wenn die Reederei im Inland keine Niederlassung hat.

§ 41a Anmeldung und Abführung der Lohnsteuer

1 (1) Der Arbeitgeber hat spätestens am zehnten Tag nach Ablauf eines jeden Lohnsteuer-Anmeldungszeitraums 1. dem Finanzamt, in dessen Bezirk sich die Betriebsstätte (§ 41 Absatz 2) befindet (Betriebsstättenfinanzamt), eine Steuererklärung einzureichen, in der er die Summen der im Lohnsteuer-Anmeldungszeitraum einzubehaltenden und zu übernehmenden Lohnsteuer angibt (Lohnsteuer-Anmeldung),

2. die im Lohnsteuer-Anmeldungszeitraum insgesamt einbehaltene und übernommene Lohnsteuer an das Betriebsstättenfinanzamt abzuführen.

2 Die Lohnsteuer-Anmeldung ist nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung nach 3 Maßgabe der Steuerdaten-Übermittlungsverordnung zu übermitteln. Auf Antrag kann das Finanzamt zur Vermeidung unbilliger Härten auf eine elektronische Übermittlung verzichten; in diesem Fall ist die Lohnsteuer- Anmeldung nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck abzugeben und vom Arbeitgeber oder von einer zu seiner 4 Vertretung berechtigten Person zu unterschreiben. Der Arbeitgeber wird von der Verpflichtung zur Abgabe weiterer Lohnsteuer-Anmeldungen befreit, wenn er Arbeitnehmer, für die er Lohnsteuer einzubehalten oder zu übernehmen hat, nicht mehr beschäftigt und das dem Finanzamt mitteilt.

1 2 (2) Lohnsteuer-Anmeldungszeitraum ist grundsätzlich der Kalendermonat. Lohnsteuer-Anmeldungszeitraum ist das Kalendervierteljahr, wenn die abzuführende Lohnsteuer für das vorangegangene Kalenderjahr mehr als 1 000 Euro, aber nicht mehr als 4 000 Euro betragen hat; Lohnsteuer-Anmeldungszeitraum ist das Kalenderjahr, wenn die abzuführende Lohnsteuer für das vorangegangene Kalenderjahr nicht mehr als 1 000 Euro betragen 3 hat. Hat die Betriebsstätte nicht während des ganzen vorangegangenen Kalenderjahres bestanden, so ist

- Seite 139 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

die für das vorangegangene Kalenderjahr abzuführende Lohnsteuer für die Feststellung des Lohnsteuer- 4 Anmeldungszeitraums auf einen Jahresbetrag umzurechnen. Wenn die Betriebsstätte im vorangegangenen Kalenderjahr noch nicht bestanden hat, ist die auf einen Jahresbetrag umgerechnete für den ersten vollen Kalendermonat nach der Eröffnung der Betriebsstätte abzuführende Lohnsteuer maßgebend.

1 (3) Die oberste Finanzbehörde des Landes kann bestimmen, dass die Lohnsteuer nicht dem Betriebsstättenfinanzamt, sondern einer anderen öffentlichen Kasse anzumelden und an diese abzuführen 2 ist; die Kasse erhält insoweit die Stellung einer Landesfinanzbehörde. Das Betriebsstättenfinanzamt oder die zuständige andere öffentliche Kasse können anordnen, dass die Lohnsteuer abweichend von dem nach Absatz 1 maßgebenden Zeitpunkt anzumelden und abzuführen ist, wenn die Abführung der Lohnsteuer nicht gesichert erscheint.

1 (4) Arbeitgeber, die eigene oder gecharterte Handelsschiffe betreiben, dürfen vom Gesamtbetrag der anzumeldenden und abzuführenden Lohnsteuer einen Betrag von 40 Prozent der Lohnsteuer der auf solchen Schiffen in einem zusammenhängenden Arbeitsverhältnis von mehr als 183 Tagen beschäftigten 2 Besatzungsmitglieder abziehen und einbehalten. Die Handelsschiffe müssen in einem inländischen Seeschiffsregister eingetragen sein, die deutsche Flagge führen und zur Beförderung von Personen oder Gütern im Verkehr mit oder zwischen ausländischen Häfen, innerhalb eines ausländischen Hafens oder zwischen einem 3 ausländischen Hafen und der Hohen See betrieben werden. Die Sätze 1 und 2 sind entsprechend anzuwenden, wenn Seeschiffe im Wirtschaftsjahr überwiegend außerhalb der deutschen Hoheitsgewässer zum Schleppen, Bergen oder zur Aufsuchung von Bodenschätzen oder zur Vermessung von Energielagerstätten unter dem 4 Meeresboden eingesetzt werden. Ist für den Lohnsteuerabzug die Lohnsteuer nach der Steuerklasse V oder VI zu ermitteln, so bemisst sich der Betrag nach Satz 1 nach der Lohnsteuer der Steuerklasse I.

§ 41b Abschluss des Lohnsteuerabzugs

1 (1) Bei Beendigung eines Dienstverhältnisses oder am Ende des Kalenderjahres hat der Arbeitgeber das 2 Lohnkonto des Arbeitnehmers abzuschließen. Auf Grund der Eintragungen im Lohnkonto hat der Arbeitgeber spätestens bis zum 28. Februar des Folgejahres nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz auf elektronischem Weg nach Maßgabe der Steuerdaten-Übermittlungsverordnung vom 28. Januar 2003 (BGBl. I S. 139), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 26. Juni 2007 (BGBl. I S. 1185), in der jeweils geltenden Fassung, insbesondere folgende Angaben zu übermitteln (elektronische Lohnsteuerbescheinigung): 1. Name, Vorname, Tag der Geburt und Anschrift des Arbeitnehmers, die abgerufenen elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale oder die auf der entsprechenden Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug eingetragenen Lohnsteuerabzugsmerkmale, die Bezeichnung und die Nummer des Finanzamts, an das die Lohnsteuer abgeführt worden ist, sowie die Steuernummer des Arbeitgebers,

2. die Dauer des Dienstverhältnisses während des Kalenderjahres sowie die Anzahl der nach § 41 Absatz 1 Satz 6 vermerkten Großbuchstaben U,

3. die Art und Höhe des gezahlten Arbeitslohns sowie den nach § 41 Absatz 1 Satz 7 vermerkten Großbuchstaben S,

4. die einbehaltene Lohnsteuer, den Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer,

5. das Kurzarbeitergeld, das Schlechtwettergeld, das Winterausfallgeld, den Zuschuss zum Mutterschaftsgeld nach dem Mutterschutzgesetz, die Entschädigungen für Verdienstausfall nach dem Infektionsschutzgesetz vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045), zuletzt geändert durch Artikel 11 § 3 des Gesetzes vom 6. August 2002 (BGBl. I S. 3082), in der jeweils geltenden Fassung, sowie die nach § 3 Nummer 28 steuerfreien Aufstockungsbeträge oder Zuschläge,

6. die auf die Entfernungspauschale anzurechnenden steuerfreien Arbeitgeberleistungen für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte,

7. die pauschal besteuerten Arbeitgeberleistungen für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte,

8. (weggefallen)

9. für die steuerfreie Sammelbeförderung nach § 3 Nummer 32 den Großbuchstaben F,

10. die nach § 3 Nummer 13 und 16 steuerfrei gezahlten Verpflegungszuschüsse und Vergütungen bei doppelter Haushaltsführung,

- Seite 140 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

11. Beiträge zu den gesetzlichen Rentenversicherungen und an berufsständische Versorgungseinrichtungen, getrennt nach Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil,

12. die nach § 3 Nummer 62 gezahlten Zuschüsse zur Kranken- und Pflegeversicherung,

13. die Beiträge des Arbeitnehmers zur gesetzlichen Krankenversicherung und zur sozialen Pflegeversicherung,

14. die Beiträge des Arbeitnehmers zur Arbeitslosenversicherung,

15. den nach § 39b Absatz 2 Satz 5 Nummer 3 Buchstabe d berücksichtigten Teilbetrag der Vorsorgepauschale.

3 Der Arbeitgeber hat dem Arbeitnehmer einen nach amtlich vorgeschriebenem Muster gefertigten Ausdruck der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung mit Angabe des lohnsteuerlichen Ordnungsmerkmals (Absatz 2) 4 auszuhändigen oder elektronisch bereitzustellen. Soweit der Arbeitgeber nicht zur elektronischen Übermittlung nach Absatz 1 Satz 2 verpflichtet ist, hat er nach Ablauf des Kalenderjahres oder wenn das Dienstverhältnis vor Ablauf des Kalenderjahres beendet wird, auf der vom Finanzamt ausgestellten Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug (§ 39 Absatz 3, § 39e Absatz 7 oder Absatz 8) eine Lohnsteuerbescheinigung auszustellen. 5 6 Er hat dem Arbeitnehmer diese Bescheinigung auszuhändigen. Nicht ausgehändigte Bescheinigungen für den Lohnsteuerabzug mit Lohnsteuerbescheinigungen hat der Arbeitgeber dem Betriebsstättenfinanzamt einzureichen.

1 (2) Für die Datenübermittlung nach Absatz 1 Satz 2 hat der Arbeitgeber aus dem Namen, Vornamen und Geburtsdatum des Arbeitnehmers ein Ordnungsmerkmal nach amtlich festgelegter Regel für den Arbeitnehmer 2 zu bilden und zu verwenden. Das lohnsteuerliche Ordnungsmerkmal darf nur erhoben, gebildet, verarbeitet oder genutzt werden für die Zuordnung der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung oder sonstiger für das Besteuerungsverfahren erforderlicher Daten zu einem bestimmten Steuerpflichtigen und für Zwecke 3 des Besteuerungsverfahrens. Nach Vergabe der Identifikationsnummer (§ 139b der Abgabenordnung) hat der Arbeitgeber für die Datenübermittlung anstelle des lohnsteuerlichen Ordnungsmerkmals die 4 Identifikationsnummer des Arbeitnehmers zu verwenden. Das Bundesministerium der Finanzen teilt den Zeitpunkt der erstmaligen Verwendung durch ein im Bundessteuerblatt zu veröffentlichendes Schreiben 5 mit. Der nach Maßgabe der Steuerdaten-Übermittlungsverordnung authentifizierte Arbeitgeber kann die Identifikationsnummer des Arbeitnehmers für die Übermittlung der Lohnsteuerbescheinigung 2010 beim 6 Bundeszentralamt für Steuern erheben. Das Bundeszentralamt für Steuern teilt dem Arbeitgeber die Identifikationsnummer des Arbeitnehmers mit, sofern die übermittelten Daten mit den nach § 139b Absatz 3 7 der Abgabenordnung beim Bundeszentralamt für Steuern gespeicherten Daten übereinstimmen. Die Anfrage des Arbeitgebers und die Antwort des Bundeszentralamtes für Steuern sind über die zentrale Stelle (§ 81) zu 8 übermitteln. § 22a Absatz 2 Satz 5 bis 8 ist entsprechend anzuwenden.

1 (3) Ein Arbeitgeber ohne maschinelle Lohnabrechnung, der ausschließlich Arbeitnehmer im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung in seinem Privathaushalt im Sinne des § 8a des Vierten Buches Sozialgesetzbuch beschäftigt und keine elektronische Lohnsteuerbescheinigung erteilt, hat anstelle der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung eine entsprechende Lohnsteuerbescheinigung nach amtlich vorgeschriebenem Muster 2 3 auszustellen. Der Arbeitgeber hat dem Arbeitnehmer die Lohnsteuerbescheinigung auszuhändigen. In den übrigen Fällen hat der Arbeitgeber die Lohnsteuerbescheinigung dem Betriebsstättenfinanzamt einzureichen.

(4) Die Absätze 1 bis 3 gelten nicht für Arbeitnehmer, soweit sie Arbeitslohn bezogen haben, der nach den §§ 40 bis 40b pauschal besteuert worden ist.

Fußnote

(+++ § 41b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 52c +++)

§ 41c Änderung des Lohnsteuerabzugs

1 (1) Der Arbeitgeber ist berechtigt, bei der jeweils nächstfolgenden Lohnzahlung bisher erhobene Lohnsteuer zu erstatten oder noch nicht erhobene Lohnsteuer nachträglich einzubehalten, 1. wenn ihm elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmale zum Abruf zur Verfügung gestellt werden oder ihm der Arbeitnehmer eine Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug mit Eintragungen vorlegt, die auf

- Seite 141 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

einen Zeitpunkt vor Abruf der Lohnsteuerabzugsmerkmale oder vor Vorlage der Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug zurückwirken, oder

2. wenn er erkennt, dass er die Lohnsteuer bisher nicht vorschriftsmäßig einbehalten hat; dies gilt auch bei rückwirkender Gesetzesänderung.

2 In den Fällen des Satzes 1 Nummer 2 ist der Arbeitgeber jedoch verpflichtet, wenn ihm dies wirtschaftlich zumutbar ist.

1 (2) Die zu erstattende Lohnsteuer ist dem Betrag zu entnehmen, den der Arbeitgeber für seine Arbeitnehmer 2 insgesamt an Lohnsteuer einbehalten oder übernommen hat. Wenn die zu erstattende Lohnsteuer aus dem Betrag nicht gedeckt werden kann, der insgesamt an Lohnsteuer einzubehalten oder zu übernehmen ist, wird der Fehlbetrag dem Arbeitgeber auf Antrag vom Betriebsstättenfinanzamt ersetzt.

1 (3) Nach Ablauf des Kalenderjahres oder, wenn das Dienstverhältnis vor Ablauf des Kalenderjahres endet, nach Beendigung des Dienstverhältnisses, ist die Änderung des Lohnsteuerabzugs nur bis zur Übermittlung oder 2 Ausschreibung der Lohnsteuerbescheinigung zulässig. Bei Änderung des Lohnsteuerabzugs nach Ablauf des 3 Kalenderjahres ist die nachträglich einzubehaltende Lohnsteuer nach dem Jahresarbeitslohn zu ermitteln. Eine Erstattung von Lohnsteuer ist nach Ablauf des Kalenderjahres nur im Wege des Lohnsteuer-Jahresausgleichs nach § 42b zulässig.

1 (4) Der Arbeitgeber hat die Fälle, in denen er die Lohnsteuer nach Absatz 1 nicht nachträglich einbehält oder die Lohnsteuer nicht nachträglich einbehalten kann, weil 1. der Arbeitnehmer vom Arbeitgeber Arbeitslohn nicht mehr bezieht oder

2. der Arbeitgeber nach Ablauf des Kalenderjahres bereits die Lohnsteuerbescheinigung übermittelt oder ausgeschrieben hat,

2 dem Betriebsstättenfinanzamt unverzüglich anzuzeigen. Das Finanzamt hat die zu wenig erhobene Lohnsteuer 3 vom Arbeitnehmer nachzufordern, wenn der nachzufordernde Betrag 10 Euro übersteigt. § 42d bleibt unberührt.

§§ 42 und 42a (weggefallen)

§ 42b Lohnsteuer-Jahresausgleich durch den Arbeitgeber

1 (1) Der Arbeitgeber ist berechtigt, seinen unbeschränkt einkommensteuerpflichtigen Arbeitnehmern, die während des abgelaufenen Kalenderjahres (Ausgleichsjahr) ständig in einem zu ihm bestehenden Dienstverhältnis gestanden haben, die für das Ausgleichsjahr einbehaltene Lohnsteuer insoweit zu erstatten, als 2 sie die auf den Jahresarbeitslohn entfallende Jahreslohnsteuer übersteigt (Lohnsteuer-Jahresausgleich). Er ist zur Durchführung des Lohnsteuer-Jahresausgleichs verpflichtet, wenn er am 31. Dezember des Ausgleichsjahres 3 mindestens zehn Arbeitnehmer beschäftigt. Der Arbeitgeber darf den Lohnsteuer-Jahresausgleich nicht durchführen, wenn 1. der Arbeitnehmer es beantragt oder

2. der Arbeitnehmer für das Ausgleichsjahr oder für einen Teil des Ausgleichsjahres nach den Steuerklassen V oder VI zu besteuern war oder

3. der Arbeitnehmer für einen Teil des Ausgleichsjahres nach den Steuerklassen II, III oder IV zu besteuern war oder

3a. bei der Lohnsteuerberechnung ein Freibetrag oder Hinzurechnungsbetrag zu berücksichtigen war oder

3b. das Faktorverfahren angewandt wurde oder

4. der Arbeitnehmer im Ausgleichsjahr Kurzarbeitergeld, Schlechtwettergeld, Winterausfallgeld, Zuschuss zum Mutterschaftsgeld nach dem Mutterschutzgesetz, Zuschuss bei Beschäftigungsverboten für die Zeit vor oder nach einer Entbindung sowie für den Entbindungstag während einer Elternzeit nach beamtenrechtlichen Vorschriften, Entschädigungen für Verdienstausfall nach dem Infektionsschutzgesetz vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045) oder nach § 3 Nummer 28 steuerfreie Aufstockungsbeträge oder Zuschläge bezogen hat oder

4a. die Anzahl der im Lohnkonto oder in der Lohnsteuerbescheinigung eingetragenen Großbuchstaben U mindestens eins beträgt oder

- Seite 142 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

5. für den Arbeitnehmer im Ausgleichsjahr im Rahmen der Vorsorgepauschale jeweils nur zeitweise Beträge nach § 39b Absatz 2 Satz 5 Nummer 3 Buchstabe a bis d oder der Beitragszuschlag nach § 39b Absatz 2 Satz 5 Nummer 3 Buchstabe c berücksichtigt wurden oder

6. der Arbeitnehmer im Ausgleichsjahr ausländische Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit bezogen hat, die nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung oder unter Progressionsvorbehalt nach § 34c Absatz 5 von der Lohnsteuer freigestellt waren.

1 (2) Für den Lohnsteuer-Jahresausgleich hat der Arbeitgeber den Jahresarbeitslohn aus dem zu ihm bestehenden 2 Dienstverhältnis festzustellen. Dabei bleiben Bezüge im Sinne des § 34 Absatz 1 und 2 Nummer 2 und 4 außer Ansatz, wenn der Arbeitnehmer nicht jeweils die Einbeziehung in den Lohnsteuer-Jahresausgleich 3 beantragt. Vom Jahresarbeitslohn sind der etwa in Betracht kommende Versorgungsfreibetrag und Zuschlag 4 zum Versorgungsfreibetrag und der etwa in Betracht kommende Altersentlastungsbetrag abzuziehen. Für den so geminderten Jahresarbeitslohn ist die Jahreslohnsteuer nach § 39b Absatz 2 Satz 6 und 7 zu ermitteln nach Maßgabe der Steuerklasse, die die für den letzten Lohnzahlungszeitraum des Ausgleichsjahres als elektronisches Lohnsteuerabzugsmerkmal abgerufen oder auf der Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug oder etwaigen 5 Mitteilungen über Änderungen zuletzt eingetragen wurde. Den Betrag, um den die sich hiernach ergebende Jahreslohnsteuer die Lohnsteuer unterschreitet, die von dem zugrunde gelegten Jahresarbeitslohn insgesamt 6 erhoben worden ist, hat der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer zu erstatten. Bei der Ermittlung der insgesamt erhobenen Lohnsteuer ist die Lohnsteuer auszuscheiden, die von den nach Satz 2 außer Ansatz gebliebenen Bezügen einbehalten worden ist.

1 (3) Der Arbeitgeber darf den Lohnsteuer-Jahresausgleich frühestens bei der Lohnabrechnung für den letzten im Ausgleichsjahr endenden Lohnzahlungszeitraum, spätestens bei der Lohnabrechnung für den letzten Lohnzahlungszeitraum, der im Monat März des dem Ausgleichsjahr folgenden Kalenderjahres endet, durchführen. 2 Die zu erstattende Lohnsteuer ist dem Betrag zu entnehmen, den der Arbeitgeber für seine Arbeitnehmer für 3 den Lohnzahlungszeitraum insgesamt an Lohnsteuer erhoben hat. § 41c Absatz 2 Satz 2 ist anzuwenden.

1 (4) Im Lohnkonto für das Ausgleichsjahr ist die im Lohnsteuer-Jahresausgleich erstattete Lohnsteuer gesondert 2 einzutragen. In der Lohnsteuerbescheinigung für das Ausgleichsjahr ist der sich nach Verrechnung der erhobenen Lohnsteuer mit der erstatteten Lohnsteuer ergebende Betrag als erhobene Lohnsteuer einzutragen.

§ 42c (weggefallen)

-

§ 42d Haftung des Arbeitgebers und Haftung bei Arbeitnehmerüberlassung

(1) Der Arbeitgeber haftet 1. für die Lohnsteuer, die er einzubehalten und abzuführen hat,

2. für die Lohnsteuer, die er beim Lohnsteuer-Jahresausgleich zu Unrecht erstattet hat,

3. für die Einkommensteuer (Lohnsteuer), die auf Grund fehlerhafter Angaben im Lohnkonto oder in der Lohnsteuerbescheinigung verkürzt wird,

4. für die Lohnsteuer, die in den Fällen des § 38 Absatz 3a der Dritte zu übernehmen hat.

(2) Der Arbeitgeber haftet nicht, soweit Lohnsteuer nach § 39 Absatz 5 oder § 39a Absatz 5 nachzufordern ist und in den vom Arbeitgeber angezeigten Fällen des § 38 Absatz 4 Satz 2 und 3 und des § 41c Absatz 4.

1 (3) Soweit die Haftung des Arbeitgebers reicht, sind der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer Gesamtschuldner. 2 Das Betriebsstättenfinanzamt kann die Steuerschuld oder Haftungsschuld nach pflichtgemäßem Ermessen 3 gegenüber jedem Gesamtschuldner geltend machen. Der Arbeitgeber kann auch dann in Anspruch genommen 4 werden, wenn der Arbeitnehmer zur Einkommensteuer veranlagt wird. Der Arbeitnehmer kann im Rahmen der Gesamtschuldnerschaft nur in Anspruch genommen werden, 1. wenn der Arbeitgeber die Lohnsteuer nicht vorschriftsmäßig vom Arbeitslohn einbehalten hat,

- Seite 143 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2. wenn der Arbeitnehmer weiß, dass der Arbeitgeber die einbehaltene Lohnsteuer nicht vorschriftsmäßig 2 angemeldet hat. Dies gilt nicht, wenn der Arbeitnehmer den Sachverhalt dem Finanzamt unverzüglich mitgeteilt hat.

1 (4) Für die Inanspruchnahme des Arbeitgebers bedarf es keines Haftungsbescheids und keines Leistungsgebots, soweit der Arbeitgeber 1. die einzubehaltende Lohnsteuer angemeldet hat oder

2. nach Abschluss einer Lohnsteuer-Außenprüfung seine Zahlungsverpflichtung schriftlich anerkennt.

2 Satz 1 gilt entsprechend für die Nachforderung zu übernehmender pauschaler Lohnsteuer.

(5) Von der Geltendmachung der Steuernachforderung oder Haftungsforderung ist abzusehen, wenn diese insgesamt 10 Euro nicht übersteigt.

1 (6) Soweit einem Dritten (Entleiher) Arbeitnehmer gewerbsmäßig zur Arbeitsleistung überlassen werden, haftet er mit Ausnahme der Fälle, in denen eine Arbeitnehmerüberlassung nach § 1 Absatz 3 2 des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes vorliegt, neben dem Arbeitgeber. Der Entleiher haftet nicht, wenn der Überlassung eine Erlaubnis nach § 1 des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. Februar 1995 (BGBl. I S. 158), das zuletzt durch Artikel 11 Nummer 21 des Gesetzes vom 30. Juli 2004 (BGBl. I S. 1950) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung zugrunde liegt und soweit er nachweist, dass er den nach § 51 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe d vorgesehenen 3 Mitwirkungspflichten nachgekommen ist. Der Entleiher haftet ferner nicht, wenn er über das Vorliegen 4 einer Arbeitnehmerüberlassung ohne Verschulden irrte. Die Haftung beschränkt sich auf die Lohnsteuer 5 für die Zeit, für die ihm der Arbeitnehmer überlassen worden ist. Soweit die Haftung des Entleihers reicht, 6 sind der Arbeitgeber, der Entleiher und der Arbeitnehmer Gesamtschuldner. Der Entleiher darf auf Zahlung nur in Anspruch genommen werden, soweit die Vollstreckung in das inländische bewegliche Vermögen des Arbeitgebers fehlgeschlagen ist oder keinen Erfolg verspricht; § 219 Satz 2 der Abgabenordnung ist entsprechend 7 anzuwenden. Ist durch die Umstände der Arbeitnehmerüberlassung die Lohnsteuer schwer zu ermitteln, so ist die Haftungsschuld mit 15 Prozent des zwischen Verleiher und Entleiher vereinbarten Entgelts ohne Umsatzsteuer anzunehmen, solange der Entleiher nicht glaubhaft macht, dass die Lohnsteuer, für die er haftet, 8 9 niedriger ist. Die Absätze 1 bis 5 sind entsprechend anzuwenden. Die Zuständigkeit des Finanzamts richtet sich nach dem Ort der Betriebsstätte des Verleihers.

(7) Soweit der Entleiher Arbeitgeber ist, haftet der Verleiher wie ein Entleiher nach Absatz 6.

1 (8) Das Finanzamt kann hinsichtlich der Lohnsteuer der Leiharbeitnehmer anordnen, dass der Entleiher einen bestimmten Teil des mit dem Verleiher vereinbarten Entgelts einzubehalten und abzuführen hat, wenn dies zur 2 Sicherung des Steueranspruchs notwendig ist; Absatz 6 Satz 4 ist anzuwenden. Der Verwaltungsakt kann auch 3 mündlich erlassen werden. Die Höhe des einzubehaltenden und abzuführenden Teils des Entgelts bedarf keiner Begründung, wenn der in Absatz 6 Satz 7 genannte Prozentsatz nicht überschritten wird.

1 2 (9) Der Arbeitgeber haftet auch dann, wenn ein Dritter nach § 38 Absatz 3a dessen Pflichten trägt. In diesen 3 Fällen haftet der Dritte neben dem Arbeitgeber. Soweit die Haftung des Dritten reicht, sind der Arbeitgeber, 4 der Dritte und der Arbeitnehmer Gesamtschuldner. Absatz 3 Satz 2 bis 4 ist anzuwenden; Absatz 4 gilt auch 5 für die Inanspruchnahme des Dritten. Im Fall des § 38 Absatz 3a Satz 2 beschränkt sich die Haftung des Dritten auf die Lohnsteuer, die für die Zeit zu erheben ist, für die er sich gegenüber dem Arbeitgeber zur Vornahme des Lohnsteuerabzugs verpflichtet hat; der maßgebende Zeitraum endet nicht, bevor der Dritte seinem 6 Betriebsstättenfinanzamt die Beendigung seiner Verpflichtung gegenüber dem Arbeitgeber angezeigt hat. In den Fällen des § 38 Absatz 3a Satz 7 ist als Haftungsschuld der Betrag zu ermitteln, um den die Lohnsteuer, die für den gesamten Arbeitslohn des Lohnzahlungszeitraums zu berechnen und einzubehalten ist, die insgesamt 7 tatsächlich einbehaltene Lohnsteuer übersteigt. Betrifft die Haftungsschuld mehrere Arbeitgeber, so ist sie bei fehlerhafter Lohnsteuerberechnung nach dem Verhältnis der Arbeitslöhne und für nachträglich zu erfassende 8 Arbeitslohnbeträge nach dem Verhältnis dieser Beträge auf die Arbeitgeber aufzuteilen. In den Fällen des § 38 Absatz 3a ist das Betriebsstättenfinanzamt des Dritten für die Geltendmachung der Steuer- oder Haftungsschuld zuständig.

- Seite 144 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 42e Anrufungsauskunft

1 Das Betriebsstättenfinanzamt hat auf Anfrage eines Beteiligten darüber Auskunft zu geben, ob und inwieweit 2 im einzelnen Fall die Vorschriften über die Lohnsteuer anzuwenden sind. Sind für einen Arbeitgeber mehrere Betriebsstättenfinanzämter zuständig, so erteilt das Finanzamt die Auskunft, in dessen Bezirk sich die 3 Geschäftsleitung (§ 10 der Abgabenordnung) des Arbeitgebers im Inland befindet. Ist dieses Finanzamt kein Betriebsstättenfinanzamt, so ist das Finanzamt zuständig, in dessen Bezirk sich die Betriebsstätte 4 mit den meisten Arbeitnehmern befindet. In den Fällen der Sätze 2 und 3 hat der Arbeitgeber sämtliche Betriebsstättenfinanzämter, das Finanzamt der Geschäftsleitung und erforderlichenfalls die Betriebsstätte mit den meisten Arbeitnehmern anzugeben sowie zu erklären, für welche Betriebsstätten die Auskunft von Bedeutung ist.

§ 42f Lohnsteuer-Außenprüfung

(1) Für die Außenprüfung der Einbehaltung oder Übernahme und Abführung der Lohnsteuer ist das Betriebsstättenfinanzamt zuständig.

1 (2) Für die Mitwirkungspflicht des Arbeitgebers bei der Außenprüfung gilt § 200 der Abgabenordnung. 2 Darüber hinaus haben die Arbeitnehmer des Arbeitgebers dem mit der Prüfung Beauftragten jede gewünschte Auskunft über Art und Höhe ihrer Einnahmen zu geben und auf Verlangen die etwa in ihrem Besitz befindlichen Bescheinigungen für den Lohnsteuerabzug sowie die Belege über bereits entrichtete Lohnsteuer vorzulegen. 3 Dies gilt auch für Personen, bei denen es streitig ist, ob sie Arbeitnehmer des Arbeitgebers sind oder waren.

1 (3) In den Fällen des § 38 Absatz 3a ist für die Außenprüfung das Betriebsstättenfinanzamt des Dritten 2 zuständig; § 195 Satz 2 der Abgabenordnung bleibt unberührt. Die Außenprüfung ist auch beim Arbeitgeber zulässig; dessen Mitwirkungspflichten bleiben neben den Pflichten des Dritten bestehen.

(4) Auf Verlangen des Arbeitgebers können die Außenprüfung und die Prüfungen durch die Träger der Rentenversicherung (§ 28p des Vierten Buches Sozialgesetzbuch) zur gleichen Zeit durchgeführt werden. 3. Steuerabzug vom Kapitalertrag (Kapitalertragsteuer)

§ 43 Kapitalerträge mit Steuerabzug

1 (1) Bei den folgenden inländischen und in den Fällen der Nummern 6, 7 Buchstabe a und Nummern 8 bis 12 sowie Satz 2 auch ausländischen Kapitalerträgen wird die Einkommensteuer durch Abzug vom Kapitalertrag (Kapitalertragsteuer) erhoben: 1. Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1, soweit diese nicht nachfolgend in Nummer 1a 2 gesondert genannt sind, und Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 2. Entsprechendes gilt für Kapitalerträge im Sinne des § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe a und Nummer 2 Satz 2;

1a. Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1 aus Aktien, die entweder gemäß § 5 des Depotgesetzes zur Sammelverwahrung durch eine Wertpapiersammelbank zugelassen sind und dieser zur Sammelverwahrung im Inland anvertraut wurden, bei denen eine Sonderverwahrung gemäß § 2 Satz 1 des Depotgesetzes erfolgt oder bei denen die Erträge gegen Aushändigung der Dividendenscheine ausgezahlt oder gutgeschrieben werden;

2. Zinsen aus Teilschuldverschreibungen, bei denen neben der festen Verzinsung ein Recht auf Umtausch in Gesellschaftsanteile (Wandelanleihen) oder eine Zusatzverzinsung, die sich nach der Höhe der Gewinnausschüttungen des Schuldners richtet (Gewinnobligationen), eingeräumt ist, und Zinsen aus 2 Genussrechten, die nicht in § 20 Absatz 1 Nummer 1 genannt sind. Zu den Gewinnobligationen gehören nicht solche Teilschuldverschreibungen, bei denen der Zinsfuß nur vorübergehend herabgesetzt und gleichzeitig eine von dem jeweiligen Gewinnergebnis des Unternehmens abhängige Zusatzverzinsung 3 bis zur Höhe des ursprünglichen Zinsfußes festgelegt worden ist. Zu den Kapitalerträgen im Sinne des Satzes 1 gehören nicht die Bundesbankgenussrechte im Sinne des § 3 Absatz 1 des Gesetzes über die Liquidation der Deutschen Reichsbank und der Deutschen Golddiskontbank in der im Bundesgesetzblatt

- Seite 145 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Teil III, Gliederungsnummer 7620-6, veröffentlichten bereinigten Fassung, das zuletzt durch das Gesetz vom 17. Dezember 1975 (BGBl. I S. 3123) geändert worden ist;

3. Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 4;

4. Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 6; § 20 Absatz 1 Nummer 6 Satz 2 und 3 in der am 1. Januar 2008 anzuwendenden Fassung bleiben für Zwecke der Kapitalertragsteuer unberücksichtigt. 2 Der Steuerabzug vom Kapitalertrag ist in den Fällen des § 20 Absatz 1 Nummer 6 Satz 4 in der am 31. Dezember 2004 geltenden Fassung nur vorzunehmen, wenn das Versicherungsunternehmen auf Grund einer Mitteilung des Finanzamts weiß oder infolge der Verletzung eigener Anzeigeverpflichtungen nicht weiß, dass die Kapitalerträge nach dieser Vorschrift zu den Einkünften aus Kapitalvermögen gehören;

5. (weggefallen)

6. ausländischen Kapitalerträgen im Sinne der Nummern 1 und 1a;

7. Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 7, außer bei Kapitalerträgen im Sinne der Nummer 2, wenn a) es sich um Zinsen aus Anleihen und Forderungen handelt, die in ein öffentliches Schuldbuch oder in ein ausländisches Register eingetragen oder über die Sammelurkunden im Sinne des § 9a des Depotgesetzes oder Teilschuldverschreibungen ausgegeben sind;

b) der Schuldner der nicht in Buchstabe a genannten Kapitalerträge ein inländisches Kreditinstitut oder ein inländisches Finanzdienstleistungsinstitut im Sinne des Gesetzes über das Kreditwesen 2 ist. Kreditinstitut in diesem Sinne ist auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau, eine Bausparkasse, ein Versicherungsunternehmen für Erträge aus Kapitalanlagen, die mit Einlagegeschäften bei Kreditinstituten vergleichbar sind, die Deutsche Postbank AG, die Deutsche Bundesbank bei Geschäften mit jedermann einschließlich ihrer Betriebsangehörigen im Sinne der §§ 22 und 25 des Gesetzes über die Deutsche Bundesbank und eine inländische Zweigstelle eines ausländischen Kreditinstituts oder eines ausländischen Finanzdienstleistungsinstituts im Sinne der §§ 53 und 53b des Gesetzes über das Kreditwesen, nicht aber eine ausländische Zweigstelle eines inländischen 3 Kreditinstituts oder eines inländischen Finanzdienstleistungsinstituts. Die inländische Zweigstelle gilt anstelle des ausländischen Kreditinstituts oder des ausländischen Finanzdienstleistungsinstituts als Schuldner der Kapitalerträge;

7a. Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 9;

7b. Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 10 Buchstabe a;

7c. Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 10 Buchstabe b;

8. Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 11;

9. Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 Satz 1 und 2;

10. Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe b und Nummer 7;

11. Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 3;

12. Kapitalerträgen im Sinne des § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 8.

2 Dem Steuerabzug unterliegen auch Kapitalerträge im Sinne des § 20 Absatz 3, die neben den in den 3 Nummern 1 bis 12 bezeichneten Kapitalerträgen oder an deren Stelle gewährt werden. Der Steuerabzug ist 4 ungeachtet des § 3 Nummer 40 und des § 8b des Körperschaftsteuergesetzes vorzunehmen. Für Zwecke des Kapitalertragsteuerabzugs gilt die Übertragung eines von einer auszahlenden Stelle verwahrten oder verwalteten Wirtschaftsguts im Sinne des § 20 Absatz 2 auf einen anderen Gläubiger als Veräußerung des Wirtschaftsguts. 5 Satz 4 gilt nicht, wenn der Steuerpflichtige der auszahlenden Stelle unter Benennung der in Satz 6 Nummer 4 6 bis 6 bezeichneten Daten mitteilt, dass es sich um eine unentgeltliche Übertragung handelt. Die auszahlende Stelle hat in den Fällen des Satzes 5 folgende Daten dem für sie zuständigen Betriebsstättenfinanzamt bis zum 31. Mai des jeweiligen Folgejahres nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz auf elektronischem Weg nach Maßgabe der Steuerdaten-Übermittlungsverordnung in der jeweils geltenden Fassung mitzuteilen: 1. Bezeichnung der auszahlenden Stelle,

2. das zuständige Betriebsstättenfinanzamt,

3. das übertragene Wirtschaftsgut, den Übertragungszeitpunkt, den Wert zum Übertragungszeitpunkt und die Anschaffungskosten des Wirtschaftsguts,

- Seite 146 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

4. Name, Geburtsdatum, Anschrift und Identifikationsnummer des Übertragenden,

5. Name, Geburtsdatum, Anschrift und Identifikationsnummer des Empfängers sowie die Bezeichnung des Kreditinstituts, der Nummer des Depots, des Kontos oder des Schuldbuchkontos,

6. soweit bekannt, das persönliche Verhältnis (Verwandtschaftsverhältnis, Ehe, Lebenspartnerschaft) zwischen Übertragendem und Empfänger.

(1a) (weggefallen)

1 (2) Der Steuerabzug ist außer in den Fällen des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 1a und 7c nicht vorzunehmen, wenn Gläubiger und Schuldner der Kapitalerträge (Schuldner) oder die auszahlende Stelle im Zeitpunkt des 2 Zufließens dieselbe Person sind. Der Steuerabzug ist außerdem nicht vorzunehmen, wenn in den Fällen des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 6, 7 und 8 bis 12 Gläubiger der Kapitalerträge ein inländisches Kreditinstitut oder inländisches Finanzdienstleistungsinstitut nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 Buchstabe b oder eine inländische 3 Kapitalanlagegesellschaft ist. Bei Kapitalerträgen im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 6 und 8 bis 12 ist ebenfalls kein Steuerabzug vorzunehmen, wenn 1. eine unbeschränkt steuerpflichtige Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse, die nicht unter Satz 2 oder § 44a Absatz 4 Satz 1 fällt, Gläubigerin der Kapitalerträge ist, oder

2. die Kapitalerträge Betriebseinnahmen eines inländischen Betriebs sind und der Gläubiger der Kapitalerträge dies gegenüber der auszahlenden Stelle nach amtlich vorgeschriebenem Muster erklärt; dies gilt entsprechend für Kapitalerträge aus Options- und Termingeschäften im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 8 und 11, wenn sie zu den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung gehören.

4 Im Fall des § 1 Absatz 1 Nummer 4 und 5 des Körperschaftsteuergesetzes ist Satz 3 Nummer 1 nur anzuwenden, wenn die Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse durch eine Bescheinigung des für 5 sie zuständigen Finanzamts ihre Zugehörigkeit zu dieser Gruppe von Steuerpflichtigen nachweist. Die 6 Bescheinigung ist unter dem Vorbehalt des Widerrufs auszustellen. Die Fälle des Satzes 3 Nummer 2 hat die auszahlende Stelle gesondert aufzuzeichnen und die Erklärung der Zugehörigkeit der Kapitalerträge zu den Betriebseinnahmen oder zu den Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung sechs Jahre aufzubewahren; die Frist beginnt mit dem Schluss des Kalenderjahres, in dem die Freistellung letztmalig berücksichtigt wird. 7 Die auszahlende Stelle hat in den Fällen des Satzes 3 Nummer 2 daneben die Konto- oder Depotbezeichnung oder die sonstige Kennzeichnung des Geschäftsvorgangs, Vor- und Zunamen des Gläubigers sowie die Identifikationsnummer nach § 139b der Abgabenordnung bzw. bei Personenmehrheit den Firmennamen und die zugehörige Steuernummer nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz zu speichern und durch 8 Datenfernübertragung zu übermitteln. Das Bundesministerium der Finanzen wird den Empfänger der Datenlieferungen sowie den Zeitpunkt der erstmaligen Übermittlung durch ein im Bundessteuerblatt zu veröffentlichendes Schreiben mitteilen.

1 (3) Kapitalerträge im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 1 Satz 1 sowie Nummer 1a bis 4 sind inländische, wenn der Schuldner Wohnsitz, Geschäftsleitung oder Sitz im Inland hat; Kapitalerträge im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 4 sind auch dann inländische, wenn der Schuldner eine Niederlassung im Sinne des § 106, § 110a 2 oder § 110d des Versicherungsaufsichtsgesetzes im Inland hat. Kapitalerträge im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 1 Satz 2 sind inländische, wenn der Schuldner der veräußerten Ansprüche die Voraussetzungen des 3 Satzes 1 erfüllt. Kapitalerträge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1 Satz 4 sind inländische, wenn der Emittent 4 der Aktien Geschäftsleitung oder Sitz im Inland hat. Kapitalerträge im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 6 sind ausländische, wenn weder die Voraussetzungen nach Satz 1 noch nach Satz 2 vorliegen.

(4) Der Steuerabzug ist auch dann vorzunehmen, wenn die Kapitalerträge beim Gläubiger zu den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft, aus Gewerbebetrieb, aus selbständiger Arbeit oder aus Vermietung und Verpachtung gehören.

1 (5) Für Kapitalerträge im Sinne des § 20, soweit sie der Kapitalertragsteuer unterlegen haben, ist die Einkommensteuer mit dem Steuerabzug abgegolten; die Abgeltungswirkung des Steuerabzugs tritt nicht ein, 2 wenn der Gläubiger nach § 44 Absatz 1 Satz 8 und 9 und Absatz 5 in Anspruch genommen werden kann. Dies gilt nicht in Fällen des § 32d Absatz 2 und für Kapitalerträge, die zu den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft, 3 aus Gewerbebetrieb, aus selbständiger Arbeit oder aus Vermietung und Verpachtung gehören. Auf Antrag des Gläubigers werden Kapitalerträge im Sinne des Satzes 1 in die besondere Besteuerung von Kapitalerträgen

- Seite 147 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

4 nach § 32d einbezogen. Eine vorläufige Festsetzung der Einkommensteuer im Sinne des § 165 Absatz 1 Satz 2 Nummer 2 bis 4 der Abgabenordnung umfasst auch Einkünfte im Sinne des Satzes 1, für die der Antrag nach Satz 3 nicht gestellt worden ist.

Fußnote

(+++ § 43: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 36, 53, 53a +++) (+++ § 43: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 15a, 16, 16b +++)

§ 43a Bemessung der Kapitalertragsteuer

1 (1) Die Kapitalertragsteuer beträgt 1. in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 4, 6 bis 7a und 8 bis 12 sowie Satz 2: 25 Prozent des Kapitalertrags;

2. in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7b und 7c: 15 Prozent des Kapitalertrags.

2 Im Fall einer Kirchensteuerpflicht ermäßigt sich die Kapitalertragsteuer um 25 Prozent der auf die Kapitalerträge 3 entfallenden Kirchensteuer. § 32d Absatz 1 Satz 4 und 5 gilt entsprechend.

1 2 (2) Dem Steuerabzug unterliegen die vollen Kapitalerträge ohne jeden Abzug. In den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 bis 12 bemisst sich der Steuerabzug nach § 20 Absatz 4 und 4a, wenn die Wirtschaftsgüter von der die Kapitalerträge auszahlenden Stelle erworben oder veräußert und seitdem verwahrt oder verwaltet 3 worden sind. Überträgt der Steuerpflichtige die Wirtschaftsgüter auf ein anderes Depot, hat die abgebende inländische auszahlende Stelle der übernehmenden inländischen auszahlenden Stelle die Anschaffungsdaten 4 5 mitzuteilen. Satz 3 gilt in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 5 entsprechend. Handelt es sich bei der abgebenden auszahlenden Stelle um ein Kreditinstitut oder Finanzdienstleistungsinstitut mit Sitz in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaft, in einem anderen Vertragsstaat des EWR-Abkommens vom 3. Januar 1994 (ABl. EG Nr. L 1 S. 3) in der jeweils geltenden Fassung oder in einem anderen Vertragsstaat nach Artikel 17 Absatz 2 Ziffer i der Richtlinie 2003/48/EG vom 3. Juni 2003 im Bereich der Besteuerung von Zinserträgen (ABl. EU Nr. L 157 S. 38), kann der Steuerpflichtige den Nachweis nur durch eine Bescheinigung des ausländischen Instituts führen; dies gilt entsprechend für eine in diesem Gebiet belegene Zweigstelle 6 eines inländischen Kreditinstituts oder Finanzdienstleistungsinstituts. In allen anderen Fällen ist ein Nachweis 7 der Anschaffungsdaten nicht zulässig. Sind die Anschaffungsdaten nicht nachgewiesen, bemisst sich der Steuerabzug nach 30 Prozent der Einnahmen aus der Veräußerung oder Einlösung der Wirtschaftsgüter. 8 In den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 4 gelten der Börsenpreis zum Zeitpunkt der Übertragung zuzüglich Stückzinsen als Einnahmen aus der Veräußerung und die mit dem Depotübertrag verbundenen Kosten als 9 Veräußerungskosten im Sinne des § 20 Absatz 4 Satz 1. Zur Ermittlung des Börsenpreises ist der niedrigste am Vortag der Übertragung im regulierten Markt notierte Kurs anzusetzen; liegt am Vortag eine Notierung nicht vor, so werden die Wirtschaftsgüter mit dem letzten innerhalb von 30 Tagen vor dem Übertragungstag im regulierten Markt notierten Kurs angesetzt; Entsprechendes gilt für Wertpapiere, die im Inland in den Freiverkehr einbezogen sind oder in einem anderen Staat des Europäischen Wirtschaftsraums zum Handel an einem geregelten Markt im Sinne des Artikels 1 Nummer 13 der Richtlinie 93/22/EWG des Rates vom 10. Mai 1993 10 über Wertpapierdienstleistungen (ABl. EG Nr. L 141 S. 27) zugelassen sind. Liegt ein Börsenpreis nicht vor, 11 bemisst sich die Steuer nach 30 Prozent der Anschaffungskosten. Die übernehmende auszahlende Stelle hat als Anschaffungskosten den von der abgebenden Stelle angesetzten Börsenpreis anzusetzen und die bei der Übertragung als Einnahmen aus der Veräußerung angesetzten Stückzinsen nach Absatz 3 zu berücksichtigen. 12 13 Satz 9 gilt entsprechend. Liegt ein Börsenpreis nicht vor, bemisst sich der Steuerabzug nach 30 Prozent 14 der Einnahmen aus der Veräußerung oder Einlösung der Wirtschaftsgüter. Hat die auszahlende Stelle die Wirtschaftsgüter vor dem 1. Januar 1994 erworben oder veräußert und seitdem verwahrt oder verwaltet, kann sie den Steuerabzug nach 30 Prozent der Einnahmen aus der Veräußerung oder Einlösung der Wertpapiere 15 und Kapitalforderungen bemessen. Abweichend von den Sätzen 2 bis 14 bemisst sich der Steuerabzug bei Kapitalerträgen aus nicht für einen marktmäßigen Handel bestimmten schuldbuchfähigen Wertpapieren des Bundes und der Länder oder bei Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 Buchstabe b aus nicht in Inhaber- oder Orderschuldverschreibungen verbrieften Kapitalforderungen nach dem vollen Kapitalertrag ohne jeden Abzug.

- Seite 148 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (3) Die auszahlende Stelle hat ausländische Steuern auf Kapitalerträge nach Maßgabe des § 32d Absatz 2 5 zu berücksichtigen. Sie hat unter Berücksichtigung des § 20 Absatz 6 Satz 5 im Kalenderjahr negative Kapitalerträge einschließlich gezahlter Stückzinsen bis zur Höhe der positiven Kapitalerträge auszugleichen; liegt ein gemeinsamer Freistellungsauftrag im Sinne des § 44a Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 in Verbindung mit 3 § 20 Absatz 9 Satz 2 vor, erfolgt ein gemeinsamer Ausgleich. Der nicht ausgeglichene Verlust ist auf das 4 nächste Kalenderjahr zu übertragen. Auf Verlangen des Gläubigers der Kapitalerträge hat sie über die Höhe eines nicht ausgeglichenen Verlusts eine Bescheinigung nach amtlich vorgeschriebenem Muster zu erteilen; 5 der Verlustübertrag entfällt in diesem Fall. Der unwiderrufliche Antrag auf Erteilung der Bescheinigung muss 6 bis zum 15. Dezember des laufenden Jahres der auszahlenden Stelle zugehen. Überträgt der Gläubiger der Kapitalerträge seine im Depot befindlichen Wirtschaftsgüter vollständig auf ein anderes Depot, hat die abgebende auszahlende Stelle der übernehmenden auszahlenden Stelle auf Verlangen des Gläubigers der Kapitalerträge die Höhe des nicht ausgeglichenen Verlusts mitzuteilen; eine Bescheinigung nach Satz 4 7 darf in diesem Fall nicht erteilt werden. Erfährt die auszahlende Stelle nach Ablauf des Kalenderjahres von der Veränderung einer Bemessungsgrundlage oder einer zu erhebenden Kapitalertragsteuer, hat sie die entsprechende Korrektur erst zum Zeitpunkt ihrer Kenntnisnahme vorzunehmen; § 44 Absatz 5 bleibt unberührt. 8 Die vorstehenden Sätze gelten nicht in den Fällen des § 20 Absatz 8 und des § 44 Absatz 1 Satz 4 Nummer 1 Buchstabe a Doppelbuchstabe bb sowie bei Körperschaften, Personenvereinigungen oder Vermögensmassen.

1 (4) Die Absätze 2 und 3 gelten entsprechend für die das Bundesschuldbuch führende Stelle oder eine 2 Landesschuldenverwaltung als auszahlende Stelle. Werden die Wertpapiere oder Forderungen von einem Kreditinstitut oder einem Finanzdienstleistungsinstitut mit der Maßgabe der Verwahrung und Verwaltung durch die das Bundesschuldbuch führende Stelle oder eine Landesschuldenverwaltung erworben, hat das Kreditinstitut oder das Finanzdienstleistungsinstitut der das Bundesschuldbuch führenden Stelle oder einer Landesschuldenverwaltung zusammen mit den im Schuldbuch einzutragenden Wertpapieren und Forderungen den Erwerbszeitpunkt und die Anschaffungsdaten sowie in Fällen des Absatzes 2 den Erwerbspreis der für einen marktmäßigen Handel bestimmten schuldbuchfähigen Wertpapiere des Bundes oder der Länder und außerdem mitzuteilen, dass es diese Wertpapiere und Forderungen erworben oder veräußert und seitdem verwahrt oder verwaltet hat.

Fußnote

(+++ § 43a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 53, 55 +++) (+++ § 43a: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 16 +++)

§ 43b Bemessung der Kapitalertragsteuer bei bestimmten Gesellschaften

1 (1) Auf Antrag wird die Kapitalertragsteuer für Kapitalerträge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1, die einer Muttergesellschaft, die weder ihren Sitz noch ihre Geschäftsleitung im Inland hat, oder einer in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union gelegenen Betriebsstätte dieser Muttergesellschaft, aus Ausschüttungen 2 einer Tochtergesellschaft zufließen, nicht erhoben. Satz 1 gilt auch für Ausschüttungen einer Tochtergesellschaft, die einer in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union gelegenen Betriebsstätte einer unbeschränkt 3 steuerpflichtigen Muttergesellschaft zufließen. Ein Zufluss an die Betriebsstätte liegt nur vor, wenn die 4 Beteiligung an der Tochtergesellschaft tatsächlich zu dem Betriebsvermögen der Betriebsstätte gehört. Die Sätze 1 bis 3 gelten nicht für Kapitalerträge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1, die anlässlich der Liquidation oder Umwandlung einer Tochtergesellschaft zufließen.

1 (2) Muttergesellschaft im Sinne des Absatzes 1 ist jede Gesellschaft, die die in der Anlage 2 zu diesem Gesetz bezeichneten Voraussetzungen erfüllt und nach Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe a der Richtlinie 90/435/EWG des Rates vom 23. Juli 1990 über das gemeinsame Steuersystem der Mutter- und Tochtergesellschaften verschiedener Mitgliedstaaten (ABl. EG Nr. L 225 S. 6, Nr. L 266 S. 20, 1997 Nr. L 16 S. 98), zuletzt geändert durch die Richtlinie 2006/98/EG des Rates vom 20. November 2006 (ABl. EU Nr. L 363 S. 129), im Zeitpunkt der Entstehung der Kapitalertragsteuer nach § 44 Absatz 1 Satz 2 nachweislich mindestens zu 15 Prozent unmittelbar 2 am Kapital der Tochtergesellschaft (Mindestbeteiligung) beteiligt ist. Ist die Mindestbeteiligung zu diesem 3 Zeitpunkt nicht erfüllt, ist der Zeitpunkt des Gewinnverteilungsbeschlusses maßgeblich. Tochtergesellschaft im Sinne des Absatzes 1 sowie des Satzes 1 ist jede unbeschränkt steuerpflichtige Gesellschaft, die die in der Anlage 2 zu diesem Gesetz und in Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe b der Richtlinie 90/435/EWG bezeichneten

- Seite 149 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

4 Voraussetzungen erfüllt. Weitere Voraussetzung ist, dass die Beteiligung nachweislich ununterbrochen zwölf 5 Monate besteht. Wird dieser Beteiligungszeitraum nach dem Zeitpunkt der Entstehung der Kapitalertragsteuer gemäß § 44 Absatz 1 Satz 2 vollendet, ist die einbehaltene und abgeführte Kapitalertragsteuer nach § 50d Absatz 1 zu erstatten; das Freistellungsverfahren nach § 50d Absatz 2 ist ausgeschlossen.

(2a) Betriebsstätte im Sinne der Absätze 1 und 2 ist eine feste Geschäftseinrichtung in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union, durch die die Tätigkeit der Muttergesellschaft ganz oder teilweise ausgeübt wird, wenn das Besteuerungsrecht für die Gewinne dieser Geschäftseinrichtung nach dem jeweils geltenden Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung dem Staat, in dem sie gelegen ist, zugewiesen wird und diese Gewinne in diesem Staat der Besteuerung unterliegen.

(3) Absatz 1 in Verbindung mit Absatz 2 gilt auch, wenn die Beteiligung der Muttergesellschaft am Kapital der Tochtergesellschaft mindestens 10 Prozent beträgt und der Staat, in dem die Muttergesellschaft nach einem mit einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union abgeschlossenen Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung als ansässig gilt, dieser Gesellschaft für Ausschüttungen der Tochtergesellschaft eine Steuerbefreiung oder eine Anrechnung der deutschen Körperschaftsteuer auf die Steuer der Muttergesellschaft gewährt und seinerseits Ausschüttungen an eine unbeschränkt steuerpflichtige Muttergesellschaft ab der gleichen Beteiligungshöhe von der Kapitalertragsteuer befreit.

Fußnote

(+++ § 43b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 53, 55c, 55d +++)

§ 44 Entrichtung der Kapitalertragsteuer

1 (1) Schuldner der Kapitalertragsteuer ist in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 7b und 8 bis 2 12 sowie Satz 2 der Gläubiger der Kapitalerträge. Die Kapitalertragsteuer entsteht in dem Zeitpunkt, in dem 3 die Kapitalerträge dem Gläubiger zufließen. In diesem Zeitpunkt haben in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, 2 bis 4 sowie 7a und 7b der Schuldner der Kapitalerträge, jedoch in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 Satz 2 die für den Verkäufer der Wertpapiere den Verkaufsauftrag ausführende Stelle im Sinne des Satzes 4 Nummer 1, und in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1a, 6, 7 und 8 bis 12 sowie Satz 2 die die Kapitalerträge auszahlende Stelle den Steuerabzug für Rechnung des Gläubigers der Kapitalerträge 4 vorzunehmen. Die die Kapitalerträge auszahlende Stelle ist 1. in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 6, 7 Buchstabe a und Nummer 8 bis 12 sowie Satz 2 a) das inländische Kreditinstitut oder das inländische Finanzdienstleistungsinstitut im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 Buchstabe b, das inländische Wertpapierhandelsunternehmen oder die inländische Wertpapierhandelsbank, aa) das die Teilschuldverschreibungen, die Anteile an einer Sammelschuldbuchforderung, die Wertrechte, die Zinsscheine oder sonstigen Wirtschaftsgüter verwahrt oder verwaltet oder deren Veräußerung durchführt und die Kapitalerträge auszahlt oder gutschreibt oder in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 8 und 11 die Kapitalerträge auszahlt oder gutschreibt,

bb) das die Kapitalerträge gegen Aushändigung der Zinsscheine oder der Teilschuldverschreibungen einem anderen als einem ausländischen Kreditinstitut oder einem ausländischen Finanzdienstleistungsinstitut auszahlt oder gutschreibt;

b) der Schuldner der Kapitalerträge in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 Buchstabe a und Nummer 10 unter den Voraussetzungen des Buchstabens a, wenn kein inländisches Kreditinstitut oder kein inländisches Finanzdienstleistungsinstitut die die Kapitalerträge auszahlende Stelle ist;

2. in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 Buchstabe b das inländische Kreditinstitut oder das inländische Finanzdienstleistungsinstitut, das die Kapitalerträge als Schuldner auszahlt oder gutschreibt;

3. in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1a a) das inländische Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 Buchstabe b, das inländische Wertpapierhandelsunternehmen oder die inländische Wertpapierhandelsbank, welche die Anteile verwahrt oder verwaltet und die Kapitalerträge auszahlt oder gutschreibt oder die Kapitalerträge gegen Aushändigung der Dividendenscheine auszahlt oder gutschreibt oder die Kapitalerträge an eine ausländische Stelle auszahlt,

- Seite 150 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

b) die Wertpapiersammelbank, der die Anteile zur Sammelverwahrung anvertraut wurden, wenn sie die Kapitalerträge an eine ausländische Stelle auszahlt.

5 Die innerhalb eines Kalendermonats einbehaltene Steuer ist jeweils bis zum zehnten des folgenden Monats an das Finanzamt abzuführen, das für die Besteuerung 1. des Schuldners der Kapitalerträge,

2. der den Verkaufsauftrag ausführenden Stelle oder

3. der die Kapitalerträge auszahlenden Stelle

nach dem Einkommen zuständig ist; bei Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 ist die einbehaltene Steuer in dem Zeitpunkt abzuführen, in dem die Kapitalerträge dem Gläubiger zufließen. 6 Dabei ist die Kapitalertragsteuer, die zu demselben Zeitpunkt abzuführen ist, jeweils auf den nächsten 7 vollen Eurobetrag abzurunden. Wenn Kapitalerträge ganz oder teilweise nicht in Geld bestehen (§ 8 Absatz 2) und der in Geld geleistete Kapitalertrag nicht zur Deckung der Kapitalertragsteuer ausreicht, hat der Gläubiger der Kapitalerträge dem zum Steuerabzug Verpflichteten den Fehlbetrag zur Verfügung zu stellen. 8 Soweit der Gläubiger seiner Verpflichtung nicht nachkommt, hat der zum Steuerabzug Verpflichtete dies 9 dem für ihn zuständigen Betriebsstättenfinanzamt anzuzeigen. Das Finanzamt hat die zu wenig erhobene Kapitalertragsteuer vom Gläubiger der Kapitalerträge nachzufordern.

1 (2) Gewinnanteile (Dividenden) und andere Kapitalerträge im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, deren Ausschüttung von einer Körperschaft beschlossen wird, fließen dem Gläubiger der Kapitalerträge an dem 2 Tag zu (Absatz 1), der im Beschluss als Tag der Auszahlung bestimmt worden ist. Ist die Ausschüttung nur festgesetzt, ohne dass über den Zeitpunkt der Auszahlung ein Beschluss gefasst worden ist, so gilt als Zeitpunkt 3 des Zufließens der Tag nach der Beschlussfassung. Für Kapitalerträge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1 Satz 4 gelten diese Zuflusszeitpunkte entsprechend.

1 (3) Ist bei Einnahmen aus der Beteiligung an einem Handelsgewerbe als stiller Gesellschafter in dem Beteiligungsvertrag über den Zeitpunkt der Ausschüttung keine Vereinbarung getroffen, so gilt der Kapitalertrag am Tag nach der Aufstellung der Bilanz oder einer sonstigen Feststellung des Gewinnanteils des stillen Gesellschafters, spätestens jedoch sechs Monate nach Ablauf des Wirtschaftsjahres, für das der Kapitalertrag 2 ausgeschüttet oder gutgeschrieben werden soll, als zugeflossen. Bei Zinsen aus partiarischen Darlehen gilt Satz 1 entsprechend.

(4) Haben Gläubiger und Schuldner der Kapitalerträge vor dem Zufließen ausdrücklich Stundung des Kapitalertrags vereinbart, weil der Schuldner vorübergehend zur Zahlung nicht in der Lage ist, so ist der Steuerabzug erst mit Ablauf der Stundungsfrist vorzunehmen.

1 (5) Die Schuldner der Kapitalerträge, die den Verkaufsauftrag ausführenden Stellen oder die die Kapitalerträge auszahlenden Stellen haften für die Kapitalertragsteuer, die sie einzubehalten und abzuführen haben, es sei denn, sie weisen nach, dass sie die ihnen auferlegten Pflichten weder vorsätzlich noch grob fahrlässig verletzt 2 haben. Der Gläubiger der Kapitalerträge wird nur in Anspruch genommen, wenn 1. der Schuldner, die den Verkaufsauftrag ausführende Stelle oder die die Kapitalerträge auszahlende Stelle die Kapitalerträge nicht vorschriftsmäßig gekürzt hat,

2. der Gläubiger weiß, dass der Schuldner, die den Verkaufsauftrag ausführende Stelle oder die die Kapitalerträge auszahlende Stelle die einbehaltene Kapitalertragsteuer nicht vorschriftsmäßig abgeführt hat, und dies dem Finanzamt nicht unverzüglich mitteilt oder

3. das die Kapitalerträge auszahlende inländische Kreditinstitut oder das inländische Finanzdienstleistungsinstitut die Kapitalerträge zu Unrecht ohne Abzug der Kapitalertragsteuer ausgezahlt hat.

3 Für die Inanspruchnahme des Schuldners der Kapitalerträge, der den Verkaufsauftrag ausführenden Stelle und der die Kapitalerträge auszahlenden Stelle bedarf es keines Haftungsbescheids, soweit der Schuldner, die den Verkaufsauftrag ausführende Stelle oder die die Kapitalerträge auszahlende Stelle die einbehaltene Kapitalertragsteuer richtig angemeldet hat oder soweit sie ihre Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Finanzamt oder dem Prüfungsbeamten des Finanzamts schriftlich anerkennen.

- Seite 151 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (6) In den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7c gilt die juristische Person des öffentlichen Rechts und die von der Körperschaftsteuer befreite Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse als Gläubiger und der Betrieb gewerblicher Art und der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb als Schuldner der Kapitalerträge. 2 Die Kapitalertragsteuer entsteht, auch soweit sie auf verdeckte Gewinnausschüttungen entfällt, die im abgelaufenen Wirtschaftsjahr vorgenommen worden sind, im Zeitpunkt der Bilanzerstellung; sie entsteht spätestens acht Monate nach Ablauf des Wirtschaftsjahres; in den Fällen des § 20 Absatz 1 Nummer 10 Buchstabe b Satz 2 am Tag nach der Beschlussfassung über die Verwendung und in den Fällen des § 22 Absatz 4 3 des Umwandlungssteuergesetzes am Tag nach der Veräußerung. Die Kapitalertragsteuer entsteht in den Fällen 4 des § 20 Absatz 1 Nummer 10 Buchstabe b Satz 3 zum Ende des Wirtschaftsjahres. Die Absätze 1 bis 4 und 5 5 Satz 2 sind entsprechend anzuwenden. Der Schuldner der Kapitalerträge haftet für die Kapitalertragsteuer, soweit sie auf verdeckte Gewinnausschüttungen und auf Veräußerungen im Sinne des § 22 Absatz 4 des Umwandlungssteuergesetzes entfällt.

1 (7) In den Fällen des § 14 Absatz 3 des Körperschaftsteuergesetzes entsteht die Kapitalertragsteuer in dem Zeitpunkt der Feststellung der Handelsbilanz der Organgesellschaft; sie entsteht spätestens acht Monate nach 2 Ablauf des Wirtschaftsjahres der Organgesellschaft. Die entstandene Kapitalertragsteuer ist an dem auf den Entstehungszeitpunkt nachfolgenden Werktag an das Finanzamt abzuführen, das für die Besteuerung der 3 Organgesellschaft nach dem Einkommen zuständig ist. Im Übrigen sind die Absätze 1 bis 4 entsprechend anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 44: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 36, 53, 55e +++) (+++ § 44: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 16b +++)

§ 44a Abstandnahme vom Steuerabzug

(1) Bei Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3, 4, 6, 7 und 8 bis 12 sowie Satz 2, die einem unbeschränkt einkommensteuerpflichtigen Gläubiger zufließen, ist der Steuerabzug nicht vorzunehmen, 1. soweit die Kapitalerträge zusammen mit den Kapitalerträgen, für die die Kapitalertragsteuer nach § 44b zu erstatten ist oder nach Absatz 10 kein Steuerabzug vorzunehmen ist, den Sparer-Pauschbetrag nach § 20 Absatz 9 nicht übersteigen,

2. wenn anzunehmen ist, dass auch für Fälle der Günstigerprüfung nach § 32d Absatz 6 keine Steuer entsteht.

1 (2) Voraussetzung für die Abstandnahme vom Steuerabzug nach Absatz 1 ist, dass dem nach § 44 Absatz 1 zum Steuerabzug Verpflichteten in den Fällen 1. des Absatzes 1 Nummer 1 ein Freistellungsauftrag des Gläubigers der Kapitalerträge nach amtlich vorgeschriebenem Muster oder

2. des Absatzes 1 Nummer 2 eine Nichtveranlagungs-Bescheinigung des für den Gläubiger zuständigen Wohnsitzfinanzamts

2 vorliegt. In den Fällen des Satzes 1 Nummer 2 ist die Bescheinigung unter dem Vorbehalt des Widerrufs 3 auszustellen. Ihre Geltungsdauer darf höchstens drei Jahre betragen und muss am Schluss eines Kalenderjahres 4 enden. Fordert das Finanzamt die Bescheinigung zurück oder erkennt der Gläubiger, dass die Voraussetzungen für ihre Erteilung weggefallen sind, so hat er dem Finanzamt die Bescheinigung zurückzugeben.

1 (2a) Ein Freistellungsauftrag kann nur erteilt werden, wenn der Gläubiger der Kapitalerträge seine Identifikationsnummer (§ 139b der Abgabenordnung) und bei gemeinsamen Freistellungsaufträgen auch die 2 Identifikationsnummer des Ehegatten mitteilt. Ein Freistellungsauftrag ist ab dem 1. Januar 2016 unwirksam, wenn der Meldestelle im Sinne des § 45d Absatz 1 Satz 1 keine Identifikationsnummer des Gläubigers der 3 Kapitalerträge und bei gemeinsamen Freistellungsaufträgen auch keine des Ehegatten vorliegen. Die Meldestelle im Sinne des § 45d Absatz 1 Satz 1 kann die Identifikationsnummer beim Bundeszentralamt für Steuern anfragen, sofern der Gläubiger der Kapitalerträge nicht widerspricht; Gleiches gilt für die Identifikationsnummer 4 des Ehegatten bei gemeinsamen Freistellungsaufträgen, sofern dieser nicht widerspricht. In der Anfrage dürfen nur die in § 139b Absatz 3 der Abgabenordnung genannten Daten des Gläubigers der Kapitalerträge und bei

- Seite 152 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

gemeinsamen Freistellungsaufträgen die des Ehegatten angegeben werden, soweit sie der Meldestelle bekannt 5 6 sind. Die Anfrage hat nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung zu erfolgen. Im 7 Übrigen ist § 150 Absatz 6 der Abgabenordnung entsprechend anzuwenden. Das Bundeszentralamt für Steuern teilt der Meldestelle die Identifikationsnummer mit, sofern die übermittelten Daten mit den nach § 139b Absatz 3 8 der Abgabenordnung beim Bundeszentralamt für Steuern gespeicherten Daten übereinstimmen. Die Meldestelle darf die Identifikationsnummer nur verwenden, soweit dies zur Erfüllung von steuerlichen Pflichten erforderlich ist.

(3) Der nach § 44 Absatz 1 zum Steuerabzug Verpflichtete hat in seinen Unterlagen das Finanzamt, das die Bescheinigung erteilt hat, den Tag der Ausstellung der Bescheinigung und die in der Bescheinigung angegebene Steuer- und Listennummer zu vermerken sowie die Freistellungsaufträge aufzubewahren.

1 (4) Ist der Gläubiger 1. eine von der Körperschaftsteuer befreite inländische Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse oder

2. eine inländische juristische Person des öffentlichen Rechts,

so ist der Steuerabzug bei Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4, 6, 7 und 8 bis 12 sowie 2 Satz 2 nicht vorzunehmen. Dies gilt auch, wenn es sich bei den Kapitalerträgen um Bezüge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1 und 2 handelt, die der Gläubiger von einer von der Körperschaftsteuer befreiten Körperschaft 3 bezieht. Voraussetzung ist, dass der Gläubiger dem Schuldner oder dem die Kapitalerträge auszahlenden inländischen Kreditinstitut oder inländischen Finanzdienstleistungsinstitut durch eine Bescheinigung des für seine Geschäftsleitung oder seinen Sitz zuständigen Finanzamts nachweist, dass er eine Körperschaft, 4 Personenvereinigung oder Vermögensmasse im Sinne des Satzes 1 Nummer 1 oder 2 ist. Absatz 2 Satz 2 bis 5 4 und Absatz 3 gelten entsprechend. Die in Satz 3 bezeichnete Bescheinigung wird nicht erteilt, wenn die Kapitalerträge in den Fällen des Satzes 1 Nummer 1 in einem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb anfallen, für den die Befreiung von der Körperschaftsteuer ausgeschlossen ist, oder wenn sie in den Fällen des Satzes 1 Nummer 6 2 in einem nicht von der Körperschaftsteuer befreiten Betrieb gewerblicher Art anfallen. Ein Steuerabzug ist auch nicht vorzunehmen bei Kapitalerträgen im Sinne des § 49 Absatz 1 Nummer 5 Buchstabe c und d, die einem Anleger zufließen, der eine nach den Rechtsvorschriften eines Mitgliedstaates der Europäischen Union oder des Europäischen Wirtschaftsraums gegründete Gesellschaft im Sinne des Artikels 54 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union oder des Artikels 34 des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum mit Sitz und Ort der Geschäftsleitung innerhalb des Hoheitsgebietes eines dieser Staaten ist, und der einer Körperschaft im Sinne des § 5 Absatz 1 Nummer 3 des Körperschaftsteuergesetzes vergleichbar ist; soweit es sich um eine nach den Rechtsvorschriften eines Mitgliedstaates des Europäischen Wirtschaftsraums gegründete Gesellschaft oder eine Gesellschaft mit Ort und Geschäftsleitung in diesem Staat handelt, ist zusätzlich Voraussetzung, dass mit diesem Staat ein Amtshilfeabkommen besteht.

1 (4a) Absatz 4 ist entsprechend auf Personengesellschaften im Sinne des § 212 Absatz 1 des Fünften Buches 2 Sozialgesetzbuch anzuwenden. Dabei tritt die Personengesellschaft an die Stelle des Gläubigers der Kapitalerträge.

1 (4b) Werden Kapitalerträge im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 von einer Genossenschaft an ihre Mitglieder gezahlt, hat sie den Steuerabzug nicht vorzunehmen, wenn ihr für das jeweilige Mitglied 1. eine Nichtveranlagungs-Bescheinigung nach Absatz 2 Satz 1 Nummer 2,

2. eine Bescheinigung nach Absatz 5 Satz 4,

3. eine Bescheinigung nach Absatz 7 Satz 4 oder

4. eine Bescheinigung nach Absatz 8 Satz 3 vorliegt; in diesen Fällen ist ein Steuereinbehalt in Höhe von drei Fünfteln vorzunehmen.

2 Eine Genossenschaft hat keinen Steuerabzug vorzunehmen, wenn ihr ein Freistellungsauftrag erteilt wurde, der auch Kapitalerträge im Sinne des Satzes 1 erfasst, soweit die Kapitalerträge zusammen mit den Kapitalerträgen, für die nach Absatz 1 kein Steuerabzug vorzunehmen ist oder für die die Kapitalertragsteuer nach § 44b zu 3 erstatten ist, den mit dem Freistellungsauftrag beantragten Freibetrag nicht übersteigen. Dies gilt auch, wenn die Genossenschaft einen Verlustausgleich nach § 43a Absatz 3 Satz 2 unter Einbeziehung von Kapitalerträgen im Sinne des Satzes 1 durchgeführt hat.

- Seite 153 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (5) Bei Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 6, 7 und 8 bis 12 sowie Satz 2, die einem unbeschränkt oder beschränkt einkommensteuerpflichtigen Gläubiger zufließen, ist der Steuerabzug nicht vorzunehmen, wenn die Kapitalerträge Betriebseinnahmen des Gläubigers sind und die Kapitalertragsteuer bei ihm auf Grund der Art seiner Geschäfte auf Dauer höher wäre als die gesamte festzusetzende Einkommensteuer 2 oder Körperschaftsteuer. Ist der Gläubiger ein Lebens- oder Krankenversicherungsunternehmen als Organgesellschaft, ist für die Anwendung des Satzes 1 eine bestehende Organschaft im Sinne des § 14 des Körperschaftsteuergesetzes nicht zu berücksichtigen, wenn die beim Organträger anzurechnende Kapitalertragsteuer, einschließlich der Kapitalertragsteuer des Lebens- oder Krankenversicherungsunternehmens, die auf Grund von § 19 Absatz 5 des Körperschaftsteuergesetzes anzurechnen wäre, höher wäre, als die 3 gesamte festzusetzende Körperschaftsteuer. Für die Prüfung der Voraussetzung des Satzes 2 ist auf die Verhältnisse der dem Antrag auf Erteilung einer Bescheinigung im Sinne des Satzes 4 vorangehenden drei 4 Veranlagungszeiträume abzustellen. Die Voraussetzung des Satzes 1 ist durch eine Bescheinigung des für den 5 Gläubiger zuständigen Finanzamts nachzuweisen. Die Bescheinigung ist unter dem Vorbehalt des Widerrufs 6 auszustellen. Die Voraussetzung des Satzes 2 ist gegenüber dem für den Gläubiger zuständigen Finanzamt durch eine Bescheinigung des für den Organträger zuständigen Finanzamts nachzuweisen.

1 (6) Voraussetzung für die Abstandnahme vom Steuerabzug nach den Absätzen 1, 4 und 5 bei Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 6, 7 und 8 bis 12 sowie Satz 2 ist, dass die Teilschuldverschreibungen, die Anteile an der Sammelschuldbuchforderung, die Wertrechte, die Einlagen und Guthaben oder sonstigen Wirtschaftsgüter im Zeitpunkt des Zufließens der Einnahmen unter dem Namen des Gläubigers der 2 Kapitalerträge bei der die Kapitalerträge auszahlenden Stelle verwahrt oder verwaltet werden. Ist dies nicht 3 der Fall, ist die Bescheinigung nach § 45a Absatz 2 durch einen entsprechenden Hinweis zu kennzeichnen. Wird bei einem inländischen Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 Buchstabe b ein Konto oder Depot für eine gemäß § 5 Absatz 1 Nummer 9 des Körperschaftsteuergesetzes befreite Stiftung im Sinne des § 1 Absatz 1 Nummer 5 des Körperschaftsteuergesetzes auf den Namen eines anderen Berechtigten geführt und ist das Konto oder Depot durch einen Zusatz zur Bezeichnung eindeutig sowohl vom übrigen Vermögen des anderen Berechtigten zu unterscheiden als auch steuerlich der Stiftung zuzuordnen, so gilt es für die Anwendung des Absatzes 4, des Absatzes 7, des Absatzes 10 Satz 1 Nummer 3 und des § 44b Absatz 6 in Verbindung mit Absatz 7 als im Namen der Stiftung geführt.

1 (7) Ist der Gläubiger eine inländische 1. Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse im Sinne des § 5 Absatz 1 Nummer 9 des Körperschaftsteuergesetzes oder

2. Stiftung des öffentlichen Rechts, die ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken dient, oder

3. juristische Person des öffentlichen Rechts, die ausschließlich und unmittelbar kirchlichen Zwecken dient,

so ist der Steuerabzug bei Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7a bis 7c nicht 2 vorzunehmen. Der Steuerabzug vom Kapitalertrag ist außerdem nicht vorzunehmen bei Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, soweit es sich um Erträge aus Anteilen an Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Namensaktien nicht börsennotierter Aktiengesellschaften und aus Genussrechten handelt, und bei Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 und 3; Voraussetzung für die Abstandnahme bei Kapitalerträgen aus Genussrechten im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 und Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 ist, dass die Genussrechte und Wirtschaftsgüter 3 im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 nicht sammelverwahrt werden. Bei allen übrigen Kapitalerträgen 4 nach § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 und 2 ist § 44b Absatz 6 sinngemäß anzuwenden. Voraussetzung für die Anwendung der Sätze 1 und 2 ist, dass der Gläubiger durch eine Bescheinigung des für seine Geschäftsleitung oder seinen Sitz zuständigen Finanzamts nachweist, dass er eine Körperschaft, Personenvereinigung oder 5 Vermögensmasse nach Satz 1 ist. Absatz 4 gilt entsprechend.

1 (8) Ist der Gläubiger 1. eine nach § 5 Absatz 1 mit Ausnahme der Nummer 9 des Körperschaftsteuergesetzes oder nach anderen Gesetzen von der Körperschaftsteuer befreite Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse oder

2. eine inländische juristische Person des öffentlichen Rechts, die nicht in Absatz 7 bezeichnet ist,

- Seite 154 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

so ist der Steuerabzug bei Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, soweit es sich um Erträge aus Anteilen an Gesellschaften mit beschränkter Haftung und Namensaktien nicht börsennotierter Aktiengesellschaften handelt, sowie von Erträgen aus Genussrechten im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 und Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 und 3 unter der Voraussetzung, dass diese Wirtschaftsgüter nicht sammelverwahrt werden, und bei Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 2 Nummer 7a nur in Höhe von drei Fünfteln vorzunehmen. Bei allen übrigen Kapitalerträgen nach § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3 ist § 44b Absatz 6 in Verbindung mit Satz 1 sinngemäß anzuwenden (Erstattung von 3 zwei Fünfteln der gesetzlich in § 43a vorgeschriebenen Kapitalertragsteuer). Voraussetzung für die Anwendung des Satzes 1 ist, dass der Gläubiger durch eine Bescheinigung des für seine Geschäftsleitung oder seinen Sitz zuständigen Finanzamts nachweist, dass er eine Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse im 4 Sinne des Satzes 1 ist. Absatz 4 gilt entsprechend.

1 (8a) Absatz 8 ist entsprechend auf Personengesellschaften im Sinne des § 212 Absatz 1 des Fünften Buches 2 Sozialgesetzbuch anzuwenden. Dabei tritt die Personengesellschaft an die Stelle des Gläubigers der Kapitalerträge.

1 (9) Ist der Gläubiger der Kapitalerträge im Sinne des § 43 Absatz 1 eine beschränkt steuerpflichtige Körperschaft im Sinne des § 2 Nummer 1 des Körperschaftsteuergesetzes, so werden zwei Fünftel der einbehaltenen und 2 abgeführten Kapitalertragsteuer erstattet. § 50d Absatz 1 Satz 3 bis 11, Absatz 3 und 4 ist entsprechend 3 anzuwenden. Der Anspruch auf eine weitergehende Freistellung und Erstattung nach § 50d Absatz 1 in Verbindung mit § 43b oder § 50g oder nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung bleibt 4 unberührt. Verfahren nach den vorstehenden Sätzen und nach § 50d Absatz 1 soll das Bundeszentralamt für Steuern verbinden.

1 (10) Werden Kapitalerträge im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1a gezahlt, hat die auszahlende Stelle keinen Steuerabzug vorzunehmen, wenn 1. der auszahlenden Stelle eine Nichtveranlagungs-Bescheinigung nach Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 für den Gläubiger vorgelegt wird,

2. der auszahlenden Stelle eine Bescheinigung nach Absatz 5 für den Gläubiger vorgelegt wird,

3. der auszahlenden Stelle eine Bescheinigung nach Absatz 7 Satz 4 für den Gläubiger vorgelegt wird oder

4. der auszahlenden Stelle eine Bescheinigung nach Absatz 8 Satz 3 für den Gläubiger vorgelegt wird; in diesen Fällen ist ein Steuereinbehalt in Höhe von drei Fünfteln vorzunehmen.

2 Wird der auszahlenden Stelle ein Freistellungsauftrag erteilt, der auch Kapitalerträge im Sinne des Satzes 1 erfasst, oder führt diese einen Verlustausgleich nach § 43a Absatz 3 Satz 2 unter Einbeziehung von Kapitalerträgen im Sinne des Satzes 1 durch, so hat sie den Steuerabzug nicht vorzunehmen, soweit die Kapitalerträge zusammen mit den Kapitalerträgen, für die nach Absatz 1 kein Steuerabzug vorzunehmen ist oder die Kapitalertragsteuer nach § 44b zu erstatten ist, den mit dem Freistellungsauftrag beantragten 3 4 Freistellungsbetrag nicht übersteigen. Absatz 6 ist entsprechend anzuwenden. Werden Kapitalerträge im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1a von einer auszahlenden Stelle im Sinne des § 44 Absatz 1 Satz 4 Nummer 3 an eine ausländische Stelle ausgezahlt, hat diese auszahlende Stelle über den von ihr vor der Zahlung in das Ausland von diesen Kapitalerträgen vorgenommenen Steuerabzug der letzten inländischen auszahlenden Stelle in der Wertpapierverwahrkette, welche die Kapitalerträge auszahlt oder gutschreibt, auf deren Antrag eine Sammel-Steuerbescheinigung für die Summe der eigenen und der für Kunden verwahrten 5 Aktien nach amtlich vorgeschriebenem Muster auszustellen. Der Antrag darf nur für Aktien gestellt werden, 6 die mit Dividendenberechtigung erworben und mit Dividendenanspruch geliefert wurden. Wird eine solche Sammel-Steuerbescheinigung beantragt, ist die Ausstellung von Einzel-Steuerbescheinigungen oder die Weiterleitung eines Antrags auf Ausstellung einer Einzel-Steuerbescheinigung über den Steuerabzug von denselben Kapitalerträgen ausgeschlossen; die Sammel-Steuerbescheinigung ist als solche zu kennzeichnen. 7 Auf die ihr ausgestellte Sammel-Steuerbescheinigung wendet die letzte inländische auszahlende Stelle § 44b Absatz 6 mit der Maßgabe an, dass sie von den ihr nach dieser Vorschrift eingeräumten Möglichkeiten Gebrauch zu machen hat.

Fußnote

(+++ § 44a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 53, 55f, 55g +++) (+++ § 44a: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 16, 16a, 16b +++)

- Seite 155 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 44b Erstattung der Kapitalertragsteuer

1 (1) Bei Kapitalerträgen im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 und 2, die einem unbeschränkt einkommensteuerpflichtigen und in den Fällen des § 44a Absatz 5 auch einem beschränkt einkommensteuerpflichtigen Gläubiger zufließen, wird auf Antrag die einbehaltene und abgeführte Kapitalertragsteuer unter den Voraussetzungen des § 44a Absatz 1 Nummer 2, Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 und 2 Absatz 5 in dem dort bestimmten Umfang erstattet. Dem Antrag auf Erstattung sind a) die Nichtveranlagungs-Bescheinigung nach § 44a Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 sowie eine Steuerbescheinigung nach § 45a Absatz 3 oder

b) die Bescheinigung nach § 44a Absatz 5 sowie eine Steuerbescheinigung nach § 45a Absatz 2 oder Absatz 3 beizufügen.

1 2 (2) Für die Erstattung ist das Bundeszentralamt für Steuern zuständig. Der Antrag ist nach amtlich vorgeschriebenem Muster zu stellen und zu unterschreiben.

1 (3) Die Antragsfrist endet am 31. Dezember des Jahres, das dem Kalenderjahr folgt, in dem die Einnahmen 2 zugeflossen sind. Die Frist kann nicht verlängert werden.

(4) Die Erstattung ist ausgeschlossen, wenn die vorgeschriebenen Steuerbescheinigungen nicht vorgelegt oder durch einen Hinweis nach § 44a Absatz 6 Satz 2 gekennzeichnet worden sind.

1 (5) Ist Kapitalertragsteuer einbehalten oder abgeführt worden, obwohl eine Verpflichtung hierzu nicht bestand, oder hat der Gläubiger dem nach § 44 Absatz 1 zum Steuerabzug Verpflichteten die Bescheinigung nach § 43 Absatz 2 Satz 4, den Freistellungsauftrag, die Nichtveranlagungs-Bescheinigung oder die Bescheinigungen nach § 44a Absatz 4 oder Absatz 5 erst zu einem Zeitpunkt vorgelegt, zu dem die Kapitalertragsteuer bereits abgeführt war, oder nach diesem Zeitpunkt erst die Erklärung nach § 43 Absatz 2 Satz 3 Nummer 2 abgegeben, ist auf Antrag des nach § 44 Absatz 1 zum Steuerabzug Verpflichteten die Steueranmeldung (§ 45a Absatz 1) insoweit zu ändern; stattdessen kann der zum Steuerabzug Verpflichtete bei der folgenden Steueranmeldung 2 3 die abzuführende Kapitalertragsteuer entsprechend kürzen. Erstattungsberechtigt ist der Antragsteller. Die vorstehenden Sätze sind in den Fällen des Absatzes 6 nicht anzuwenden.

1 (6) Werden Kapitalerträge im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 und 2 durch ein inländisches Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 Buchstabe b, das die Wertpapiere, Wertrechte oder sonstigen Wirtschaftsgüter unter dem Namen des Gläubigers verwahrt oder verwaltet, als Schuldner der Kapitalerträge oder für Rechnung des Schuldners gezahlt, kann das Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut die einbehaltene und abgeführte Kapitalertragsteuer dem Gläubiger der Kapitalerträge bis zur Ausstellung einer Steuerbescheinigung, längstens bis zum 31. März des auf den Zufluss der Kapitalerträge folgenden Kalenderjahres, unter den folgenden Voraussetzungen erstatten: 1. dem Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut wird eine Nichtveranlagungs-Bescheinigung nach § 44a Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 für den Gläubiger vorgelegt,

2. dem Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut wird eine Bescheinigung nach § 44a Absatz 5 für den Gläubiger vorgelegt,

3. dem Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut wird eine Bescheinigung nach § 44a Absatz 7 Satz 4 für den Gläubiger vorgelegt und eine Abstandnahme war nicht möglich oder

4. dem Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut wird eine Bescheinigung nach § 44a Absatz 8 Satz 3 für den Gläubiger vorgelegt und die teilweise Abstandnahme war nicht möglich; in diesen Fällen darf die Kapitalertragsteuer nur in Höhe von zwei Fünfteln erstattet werden.

2 Das erstattende Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut haftet in sinngemäßer Anwendung des § 44 Absatz 5 für zu Unrecht vorgenommene Erstattungen; für die Zahlungsaufforderung gilt § 219 Satz 2 der Abgabenordnung 3 entsprechend. Das Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut hat die Summe der Erstattungsbeträge in der Steueranmeldung gesondert anzugeben und von der von ihm abzuführenden Kapitalertragsteuer 4 abzusetzen. Wird dem Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut ein Freistellungsauftrag erteilt, der auch Kapitalerträge im Sinne des Satzes 1 erfasst, oder führt das Institut einen Verlustausgleich nach § 43a Absatz 3 Satz 2 unter Einbeziehung von Kapitalerträgen im Sinne des Satzes 1 aus, so hat es bis zur Ausstellung der Steuerbescheinigung, längstens bis zum 31. März des auf den Zufluss der Kapitalerträge folgenden

- Seite 156 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Kalenderjahres, die einbehaltene und abgeführte Kapitalertragsteuer auf diese Kapitalerträge zu erstatten; Satz 2 ist entsprechend anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 44b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 53, 55h +++) (+++ § 44b: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 16, 16a +++)

§ 45 Ausschluss der Erstattung von Kapitalertragsteuer

1 In den Fällen, in denen die Dividende an einen anderen als an den Anteilseigner ausgezahlt wird, ist die 2 Erstattung von Kapitalertragsteuer an den Zahlungsempfänger ausgeschlossen. Satz 1 gilt nicht für den 3 Erwerber eines Dividendenscheins in den Fällen des § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe a. In den Fällen des § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe b ist die Erstattung von Kapitalertragsteuer an den Erwerber von Zinsscheinen nach § 37 Absatz 2 der Abgabenordnung ausgeschlossen.

Fußnote

(+++ § 45: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 53 +++)

§ 45a Anmeldung und Bescheinigung der Kapitalertragsteuer

1 (1) Die Anmeldung der einbehaltenen Kapitalertragsteuer ist dem Finanzamt innerhalb der in § 44 Absatz 1 oder Absatz 7 bestimmten Frist nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck auf elektronischem Weg nach Maßgabe der Steuerdaten-Übermittlungsverordnung zu übermitteln; die auszahlende Stelle hat die Kapitalertragsteuer auf die Erträge im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1a jeweils gesondert für das Land, in dem sich der 2 Ort der Geschäftsleitung des Schuldners der Kapitalerträge befindet, anzugeben. Satz 1 gilt entsprechend, 3 wenn ein Steuerabzug nicht oder nicht in voller Höhe vorzunehmen ist. Der Grund für die Nichtabführung 4 ist anzugeben. Auf Antrag kann das Finanzamt zur Vermeidung unbilliger Härten auf eine elektronische Übermittlung verzichten; in diesem Fall ist die Kapitalertragsteuer-Anmeldung von dem Schuldner, der den Verkaufsauftrag ausführenden Stelle, der auszahlenden Stelle oder einer vertretungsberechtigten Person zu unterschreiben.

1 (2) In den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, 2 bis 4, 7a und 7b sind der Schuldner der Kapitalerträge und in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1a, 6, 7 und 8 bis 12 sowie Satz 2 die die Kapitalerträge auszahlende Stelle vorbehaltlich des Absatzes 3 verpflichtet, dem Gläubiger der Kapitalerträge auf Verlangen eine Bescheinigung nach amtlich vorgeschriebenem Muster auszustellen, die die nach § 32d erforderlichen 2 Angaben enthält. Die Bescheinigung braucht nicht unterschrieben zu werden, wenn sie in einem maschinellen 3 Verfahren ausgedruckt worden ist und den Aussteller erkennen lässt. § 44a Absatz 6 gilt sinngemäß; über die zu kennzeichnenden Bescheinigungen haben die genannten Institute und Unternehmen Aufzeichnungen zu führen. 4 Diese müssen einen Hinweis auf den Buchungsbeleg über die Auszahlung an den Empfänger der Bescheinigung enthalten.

1 (3) Werden Kapitalerträge für Rechnung des Schuldners durch ein inländisches Kreditinstitut oder ein inländisches Finanzdienstleistungsinstitut gezahlt, so hat anstelle des Schuldners das Kreditinstitut oder das Finanzdienstleistungsinstitut die Bescheinigung zu erteilen, sofern nicht die Voraussetzungen des Absatzes 2 Satz 2 1 erfüllt sind. Satz 1 gilt in den Fällen des § 20 Absatz 1 Nummer 1 Satz 4 entsprechend; der Emittent der Aktien gilt insoweit als Schuldner der Kapitalerträge.

1 (4) Eine Bescheinigung nach Absatz 2 oder Absatz 3 ist auch zu erteilen, wenn in Vertretung des Gläubigers 2 ein Antrag auf Erstattung der Kapitalertragsteuer nach § 44b gestellt worden ist oder gestellt wird. Satz 1 gilt entsprechend, wenn nach § 44a Absatz 8 Satz 1 der Steuerabzug nur nicht in voller Höhe vorgenommen worden ist.

1 (5) Eine Ersatzbescheinigung darf nur ausgestellt werden, wenn die Urschrift nach den Angaben des Gläubigers 2 3 abhanden gekommen oder vernichtet ist. Die Ersatzbescheinigung muss als solche gekennzeichnet sein. Über die Ausstellung von Ersatzbescheinigungen hat der Aussteller Aufzeichnungen zu führen.

- Seite 157 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (6) Eine Bescheinigung, die den Absätzen 2 bis 5 nicht entspricht, hat der Aussteller zurückzufordern und durch 2 eine berichtigte Bescheinigung zu ersetzen. Die berichtigte Bescheinigung ist als solche zu kennzeichnen. 3 Wird die zurückgeforderte Bescheinigung nicht innerhalb eines Monats nach Zusendung der berichtigten Bescheinigung an den Aussteller zurückgegeben, hat der Aussteller das nach seinen Unterlagen für den Empfänger zuständige Finanzamt schriftlich zu benachrichtigen.

1 (7) Der Aussteller einer Bescheinigung, die den Absätzen 2 bis 5 nicht entspricht, haftet für die auf Grund der 2 Bescheinigung verkürzten Steuern oder zu Unrecht gewährten Steuervorteile. Ist die Bescheinigung nach Absatz 3 durch ein inländisches Kreditinstitut oder ein inländisches Finanzdienstleistungsinstitut auszustellen, so haftet 3 der Schuldner auch, wenn er zum Zweck der Bescheinigung unrichtige Angaben macht. Der Aussteller haftet nicht 1. in den Fällen des Satzes 2,

2. wenn er die ihm nach Absatz 6 obliegenden Verpflichtungen erfüllt hat.

Fußnote

(+++ § 45a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 36, 53, 55i +++) (+++ § 45a: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 16, 16b +++)

§ 45b Erstattung von Kapitalertragsteuer auf Grund von Sammelanträgen

1 (1) Wird in den Fällen des § 44b Absatz 1 der Antrag auf Erstattung von Kapitalertragsteuer in Vertretung des Gläubigers der Kapitalerträge durch einen Vertreter im Sinne des Absatzes 2 gestellt, kann von der Nichtveranlagungs-Bescheinigung nach § 44a Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 oder der Bescheinigung nach § 44a Absatz 5 sowie der Steuerbescheinigung nach § 45a Absatz 2 oder 3 abgesehen werden, wenn der Vertreter versichert, dass 1. eine Bescheinigung im Sinne des § 45a Absatz 2 oder 3 als ungültig gekennzeichnet oder nach den Angaben des Gläubigers der Kapitalerträge abhanden gekommen oder vernichtet ist,

2. die Wertpapiere oder die Kapitalforderungen im Zeitpunkt des Zufließens der Einnahmen in einem auf den Namen des Vertreters lautenden Wertpapierdepot bei einem inländischen Kreditinstitut oder bei der inländischen Zweigniederlassung eines der in § 53b Absatz 1 oder Absatz 7 des Gesetzes über das Kreditwesen genannten Institute oder Unternehmen verzeichnet waren oder bei Vertretern im Sinne des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 3 zu diesem Zeitpunkt der Geschäftsanteil vom Vertreter verwaltet wurde,

3. eine Nichtveranlagungs-Bescheinigung nach § 44a Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 oder eine Bescheinigung nach § 44a Absatz 5 vorliegt und

4. die Angaben in dem Antrag wahrheitsgemäß nach bestem Wissen und Gewissen gemacht worden sind.

2 Über Anträge, in denen ein Vertreter versichert, dass die Bescheinigung im Sinne des § 45a Absatz 2 oder Absatz 3 als ungültig gekennzeichnet oder nach den Angaben des Gläubigers der Kapitalerträge abhanden 3 gekommen oder vernichtet ist, haben die Vertreter Aufzeichnungen zu führen. Die Sätze 1 und 2 sind entsprechend anzuwenden, wenn der Gläubiger der Kapitalerträge dem Vertreter einen Freistellungsauftrag erteilt hat.

1 (2) Absatz 1 gilt für Anträge, die 1. eine Kapitalgesellschaft in Vertretung ihrer Arbeitnehmer stellt, soweit es sich um Einnahmen aus Anteilen handelt, die den Arbeitnehmern von der Kapitalgesellschaft überlassen worden sind und von ihr, einem inländischen Kreditinstitut oder einer inländischen Zweigniederlassung eines der in § 53b Absatz 1 oder 7 des Gesetzes über das Kreditwesen genannten Institute oder Unternehmen verwahrt werden;

2. der von einer Kapitalgesellschaft bestellte Treuhänder in Vertretung der Arbeitnehmer dieser Kapitalgesellschaft stellt, soweit es sich um Einnahmen aus Anteilen handelt, die den Arbeitnehmern von der Kapitalgesellschaft überlassen worden sind und von dem Treuhänder, einem inländischen Kreditinstitut oder einer inländischen Zweigniederlassung eines der in § 53b Absatz 1 oder 7 des Gesetzes über das Kreditwesen genannten Institute oder Unternehmen verwahrt werden.

- Seite 158 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2 Den Arbeitnehmern im Sinne des Satzes 1 Nummer 1 und 2 stehen Arbeitnehmer eines mit der Kapitalgesellschaft verbundenen Unternehmens (§ 15 des Aktiengesetzes) sowie frühere Arbeitnehmer der 3 Kapitalgesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens gleich. Den von der Kapitalgesellschaft überlassenen Anteilen stehen Aktien gleich, die den Arbeitnehmern bei einer Kapitalerhöhung auf Grund ihres Bezugsrechts aus den von der Kapitalgesellschaft überlassenen Aktien zugeteilt worden sind oder die den Arbeitnehmern auf Grund einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln gehören.

1 (2a) Sammelanträge auf volle oder teilweise Erstattung können auch Gesamthandsgemeinschaften für ihre 2 Mitglieder im Sinne von § 44a Absatz 7 und 8 stellen. Die Absätze 1 und 2 sind entsprechend anzuwenden.

1 (3) Erkennt der Vertreter des Gläubigers der Kapitalerträge vor Ablauf der Festsetzungsfrist im Sinne der §§ 169 bis 171 der Abgabenordnung, dass die Erstattung ganz oder teilweise zu Unrecht festgesetzt worden ist, so hat 2 er dies dem Bundeszentralamt für Steuern anzuzeigen. Das Bundeszentralamt für Steuern hat die zu Unrecht 3 erstatteten Beträge von dem Gläubiger zurückzufordern, für den sie festgesetzt worden sind. Der Vertreter des Gläubigers haftet für die zurückzuzahlenden Beträge.

1 2 (4) § 44b Absatz 1 bis 4 gilt entsprechend. Die Antragsfrist gilt als gewahrt, wenn der Gläubiger die beantragende Stelle bis zu dem in § 44b Absatz 3 bezeichneten Zeitpunkt schriftlich mit der Antragstellung beauftragt hat.

(5) Die Vollmacht, den Antrag auf Erstattung von Kapitalertragsteuer zu stellen, ermächtigt zum Empfang der Steuererstattung.

Fußnote

(+++ § 45b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 53, 55g +++) (+++ § 45b: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 16, 16a +++)

§ 45c (weggefallen)

-

Fußnote

(+++ § 45c: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 53 +++)

§ 45d Mitteilungen an das Bundeszentralamt für Steuern

1 (1) Wer nach § 44 Absatz 1 dieses Gesetzes und § 7 des Investmentsteuergesetzes zum Steuerabzug verpflichtet ist oder auf Grund von Sammelanträgen nach § 45b Absatz 1 und 2 die Erstattung von Kapitalertragsteuer beantragt (Meldestelle), hat dem Bundeszentralamt für Steuern bis zum 1. März des Jahres, das auf das Jahr folgt, in dem die Kapitalerträge den Gläubigern zufließen, folgende Daten zu übermitteln: 1. Vor- und Zuname, Identifikationsnummer (§ 139b der Abgabenordnung) sowie das Geburtsdatum des Gläubigers der Kapitalerträge; bei einem gemeinsamen Freistellungsauftrag sind die Daten beider Ehegatten zu übermitteln,

2. Anschrift des Gläubigers der Kapitalerträge,

3. bei den Kapitalerträgen, für die ein Freistellungsauftrag erteilt worden ist, a) die Kapitalerträge, bei denen vom Steuerabzug Abstand genommen worden ist oder bei denen auf Grund des Freistellungsauftrags gemäß § 44b Absatz 6 Satz 4 dieses Gesetzes oder gemäß § 7 Absatz 5 Satz 1 des Investmentsteuergesetzes Kapitalertragsteuer erstattet wurde,

b) die Kapitalerträge, bei denen die Erstattung von Kapitalertragsteuer beim Bundeszentralamt für Steuern beantragt worden ist,

4. die Kapitalerträge, bei denen auf Grund einer Nichtveranlagungs-Bescheinigung einer natürlichen Person nach § 44a Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 vom Steuerabzug Abstand genommen oder eine Erstattung vorgenommen wurde,

5. Name und Anschrift der Meldestelle.

- Seite 159 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2 Die Daten sind nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung zu übermitteln; im Übrigen ist § 150 Absatz 6 der Abgabenordnung entsprechend anzuwenden.

1 (2) Das Bundeszentralamt für Steuern darf den Sozialleistungsträgern die Daten nach Absatz 1 mitteilen, soweit dies zur Überprüfung des bei der Sozialleistung zu berücksichtigenden Einkommens oder Vermögens erforderlich 2 ist oder der Betroffene zustimmt. Für Zwecke des Satzes 1 ist das Bundeszentralamt für Steuern berechtigt, die ihm von den Sozialleistungsträgern übermittelten Daten mit den vorhandenen Daten nach Absatz 1 im Wege des automatisierten Datenabgleichs zu überprüfen und das Ergebnis den Sozialleistungsträgern mitzuteilen.

1 (3) Ein inländischer Versicherungsvermittler im Sinne des § 59 Absatz 1 des Versicherungsvertragsgesetzes hat bis zum 30. März des Folgejahres das Zustandekommen eines Vertrages im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 6 zwischen einer im Inland ansässigen Person und einem Versicherungsunternehmen mit Sitz und Geschäftsleitung im Ausland gegenüber dem Bundeszentralamt für Steuern mitzuteilen; dies gilt nicht, wenn das Versicherungsunternehmen eine Niederlassung im Inland hat oder das Versicherungsunternehmen dem Bundeszentralamt für Steuern bis zu diesem Zeitpunkt das Zustandekommen eines Vertrages angezeigt und den 2 Versicherungsvermittler hierüber in Kenntnis gesetzt hat. Folgende Daten sind zu übermitteln: 1. Vor- und Zuname sowie Geburtsdatum, Anschrift und Identifikationsnummer des Versicherungsnehmers,

2. Name und Anschrift des Versicherungsunternehmens sowie Vertragsnummer oder sonstige Kennzeichnung des Vertrages,

3. Name und Anschrift des Versicherungsvermittlers, wenn die Mitteilung nicht vom Versicherungsunternehmen übernommen wurde,

4. Laufzeit und garantierte Versicherungssumme oder Beitragssumme für die gesamte Laufzeit,

5. Angabe, ob es sich um einen konventionellen, einen fondsgebundenen oder einen vermögensverwaltenden Versicherungsvertrag handelt.

3 Die Daten sind nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung zu übermitteln; im Übrigen ist § 150 Absatz 6 der Abgabenordnung entsprechend anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 45d: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 53 +++) (+++ § 45d: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 16, 16a +++)

§ 45e Ermächtigung für Zinsinformationsverordnung

1 Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Richtlinie 2003/48/EG des Rates vom 3. Juni 2003 (ABl. EU Nr. L 157 S. 38) in der jeweils geltenden Fassung im Bereich 2 der Besteuerung von Zinserträgen umzusetzen. § 45d Absatz 1 Satz 2 bis 4 und Absatz 2 sind entsprechend anzuwenden. 4. Veranlagung von Steuerpflichtigen mit steuerabzugspflichtigen Einkünften

§ 46 Veranlagung bei Bezug von Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit

(1) (weggefallen)

(2) Besteht das Einkommen ganz oder teilweise aus Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit, von denen ein Steuerabzug vorgenommen worden ist, so wird eine Veranlagung nur durchgeführt, 1. wenn die positive Summe der einkommensteuerpflichtigen Einkünfte, die nicht dem Steuerabzug vom Arbeitslohn zu unterwerfen waren, vermindert um die darauf entfallenden Beträge nach § 13 Absatz 3 und § 24a, oder die positive Summe der Einkünfte und Leistungen, die dem Progressionsvorbehalt unterliegen, jeweils mehr als 410 Euro beträgt;

- Seite 160 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2. wenn der Steuerpflichtige nebeneinander von mehreren Arbeitgebern Arbeitslohn bezogen hat; das gilt nicht, soweit nach § 38 Absatz 3a Satz 7 Arbeitslohn von mehreren Arbeitgebern für den Lohnsteuerabzug zusammengerechnet worden ist;

3. wenn bei einem Steuerpflichtigen die Summe der beim Steuerabzug vom Arbeitslohn nach § 39b Absatz 2 Satz 5 Nummer 3 Buchstabe b bis d berücksichtigten Teilbeträge der Vorsorgepauschale größer ist als die abziehbaren Vorsorgeaufwendungen nach § 10 Absatz 1 Nummer 3 und Nummer 3a in Verbindung mit Absatz 4 und der im Kalenderjahr insgesamt erzielte Arbeitslohn 10 200 Euro übersteigt, oder bei Ehegatten, die die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 erfüllen, der im Kalenderjahr von den Ehegatten insgesamt erzielte Arbeitslohn 19 400 Euro übersteigt;

3a. wenn von Ehegatten, die nach den §§ 26, 26b zusammen zur Einkommensteuer zu veranlagen sind, beide Arbeitslohn bezogen haben und einer für den Veranlagungszeitraum oder einen Teil davon nach der Steuerklasse V oder VI besteuert oder bei Steuerklasse IV der Faktor (§ 39f) eingetragen worden ist;

4. wenn für einen Steuerpflichtigen ein Freibetrag im Sinne des § 39a Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3, 5 oder Nummer 6 ermittelt worden ist und der im Kalenderjahr insgesamt erzielte Arbeitslohn 10 200 Euro übersteigt oder bei Ehegatten, die die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 erfüllen, der im Kalenderjahr von den Ehegatten insgesamt erzielte Arbeitslohn 19 400 Euro übersteigt; dasselbe gilt für einen Steuerpflichtigen, der zum Personenkreis des § 1 Absatz 2 gehört oder für einen beschränkt einkommensteuerpflichtigen Arbeitnehmer, wenn diese Eintragungen auf einer Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug (§ 39 Absatz 3 Satz 1) erfolgt sind;

4a. wenn bei einem Elternpaar, bei dem die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 Satz 1 nicht vorliegen, a) bis c) (weggefallen)

d) im Fall des § 33a Absatz 2 Satz 5 das Elternpaar gemeinsam eine Aufteilung des Abzugsbetrags in einem anderen Verhältnis als je zur Hälfte beantragt oder

e) im Fall des § 33b Absatz 5 Satz 3 das Elternpaar gemeinsam eine Aufteilung des Pauschbetrags für behinderte Menschen oder des Pauschbetrags für Hinterbliebene in einem anderen Verhältnis als je zur Hälfte beantragt.

2 Die Veranlagungspflicht besteht für jeden Elternteil, der Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit bezogen hat;

5. wenn bei einem Steuerpflichtigen die Lohnsteuer für einen sonstigen Bezug im Sinne des § 34 Absatz 1 und 2 Nummer 2 und 4 nach § 39b Absatz 3 Satz 9 oder für einen sonstigen Bezug nach § 39c Absatz 3 ermittelt wurde;

5a. wenn der Arbeitgeber die Lohnsteuer von einem sonstigen Bezug berechnet hat und dabei der Arbeitslohn aus früheren Dienstverhältnissen des Kalenderjahres außer Betracht geblieben ist (§ 39b Absatz 3 Satz 2, § 41 Absatz 1 Satz 7, Großbuchstabe S);

6. wenn die Ehe des Arbeitnehmers im Veranlagungszeitraum durch Tod, Scheidung oder Aufhebung aufgelöst worden ist und er oder sein Ehegatte der aufgelösten Ehe im Veranlagungszeitraum wieder geheiratet hat;

7. wenn a) für einen unbeschränkt Steuerpflichtigen im Sinne des § 1 Absatz 1 bei der Bildung der Lohnsteuerabzugsmerkmale (§ 39) ein Ehegatte im Sinne des § 1a Absatz 1 Nummer 2 berücksichtigt worden ist oder

b) für einen Steuerpflichtigen, der zum Personenkreis des § 1 Absatz 3 oder des § 1a gehört, Lohnsteuerabzugsmerkmale nach § 39 Absatz 2 gebildet worden sind; das nach § 39 Absatz 2 Satz 2 bis 4 zuständige Betriebsstättenfinanzamt ist dann auch für die Veranlagung zuständig;

8. wenn die Veranlagung beantragt wird, insbesondere zur Anrechnung von Lohnsteuer auf die 2 Einkommensteuer. Der Antrag ist durch Abgabe einer Einkommensteuererklärung zu stellen.

1 (3) In den Fällen des Absatzes 2 ist ein Betrag in Höhe der einkommensteuerpflichtigen Einkünfte, von denen der Steuerabzug vom Arbeitslohn nicht vorgenommen worden ist, vom Einkommen abzuziehen, wenn diese 2 Einkünfte insgesamt nicht mehr als 410 Euro betragen. Der Betrag nach Satz 1 vermindert sich um den Altersentlastungsbetrag, soweit dieser den unter Verwendung des nach § 24a Satz 5 maßgebenden Prozentsatzes zu ermittelnden Anteil des Arbeitslohns mit Ausnahme der Versorgungsbezüge im Sinne des § 19 Absatz 2 übersteigt, und um den nach § 13 Absatz 3 zu berücksichtigenden Betrag.

- Seite 161 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (4) Kommt nach Absatz 2 eine Veranlagung zur Einkommensteuer nicht in Betracht, so gilt die Einkommensteuer, die auf die Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit entfällt, für den Steuerpflichtigen durch den Lohnsteuerabzug als abgegolten, soweit er nicht für zuwenig erhobene Lohnsteuer in Anspruch genommen 2 werden kann. § 42b bleibt unberührt.

(5) Durch Rechtsverordnung kann in den Fällen des Absatzes 2 Nummer 1, in denen die einkommensteuerpflichtigen Einkünfte, von denen der Steuerabzug vom Arbeitslohn nicht vorgenommen worden ist, den Betrag von 410 Euro übersteigen, die Besteuerung so gemildert werden, dass auf die volle Besteuerung dieser Einkünfte stufenweise übergeleitet wird.

Fußnote

(+++ § 46: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 55j +++)

§ 47 (weggefallen)

- VII. Steuerabzug bei Bauleistungen

§ 48 Steuerabzug

1 (1) Erbringt jemand im Inland eine Bauleistung (Leistender) an einen Unternehmer im Sinne des § 2 des Umsatzsteuergesetzes oder an eine juristische Person des öffentlichen Rechts (Leistungsempfänger), ist der Leistungsempfänger verpflichtet, von der Gegenleistung einen Steuerabzug in Höhe von 15 Prozent für 2 Rechnung des Leistenden vorzunehmen. Vermietet der Leistungsempfänger Wohnungen, so ist Satz 1 nicht auf Bauleistungen für diese Wohnungen anzuwenden, wenn er nicht mehr als zwei Wohnungen vermietet. 3 Bauleistungen sind alle Leistungen, die der Herstellung, Instandsetzung, Instandhaltung, Änderung oder 4 Beseitigung von Bauwerken dienen. Als Leistender gilt auch derjenige, der über eine Leistung abrechnet, ohne sie erbracht zu haben.

1 (2) Der Steuerabzug muss nicht vorgenommen werden, wenn der Leistende dem Leistungsempfänger eine im Zeitpunkt der Gegenleistung gültige Freistellungsbescheinigung nach § 48b Absatz 1 Satz 1 vorlegt oder die Gegenleistung im laufenden Kalenderjahr den folgenden Betrag voraussichtlich nicht übersteigen wird: 1. 15 000 Euro, wenn der Leistungsempfänger ausschließlich steuerfreie Umsätze nach § 4 Nummer 12 Satz 1 des Umsatzsteuergesetzes ausführt,

2. 5 000 Euro in den übrigen Fällen.

2 Für die Ermittlung des Betrags sind die für denselben Leistungsempfänger erbrachten und voraussichtlich zu erbringenden Bauleistungen zusammenzurechnen.

(3) Gegenleistung im Sinne des Absatzes 1 ist das Entgelt zuzüglich Umsatzsteuer.

(4) Wenn der Leistungsempfänger den Steuerabzugsbetrag angemeldet und abgeführt hat, 1. ist § 160 Absatz 1 Satz 1 der Abgabenordnung nicht anzuwenden,

2. sind § 42d Absatz 6 und 8 und § 50a Absatz 7 nicht anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 48: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 56 +++)

§ 48a Verfahren

1 (1) Der Leistungsempfänger hat bis zum zehnten Tag nach Ablauf des Monats, in dem die Gegenleistung im Sinne des § 48 erbracht wird, eine Anmeldung nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck abzugeben, in der er 2 den Steuerabzug für den Anmeldungszeitraum selbst zu berechnen hat. Der Abzugsbetrag ist am zehnten Tag

- Seite 162 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

nach Ablauf des Anmeldungszeitraums fällig und an das für den Leistenden zuständige Finanzamt für Rechnung 3 des Leistenden abzuführen. Die Anmeldung des Abzugsbetrags steht einer Steueranmeldung gleich.

(2) Der Leistungsempfänger hat mit dem Leistenden unter Angabe 1. des Namens und der Anschrift des Leistenden,

2. des Rechnungsbetrags, des Rechnungsdatums und des Zahlungstags,

3. der Höhe des Steuerabzugs und

4. des Finanzamts, bei dem der Abzugsbetrag angemeldet worden ist,

über den Steuerabzug abzurechnen.

1 2 (3) Der Leistungsempfänger haftet für einen nicht oder zu niedrig abgeführten Abzugsbetrag. Der Leistungsempfänger haftet nicht, wenn ihm im Zeitpunkt der Gegenleistung eine Freistellungsbescheinigung (§ 3 48b) vorgelegen hat, auf deren Rechtmäßigkeit er vertrauen konnte. Er darf insbesondere dann nicht auf eine Freistellungsbescheinigung vertrauen, wenn diese durch unlautere Mittel oder durch falsche Angaben erwirkt 4 wurde und ihm dies bekannt oder infolge grober Fahrlässigkeit nicht bekannt war. Den Haftungsbescheid erlässt das für den Leistenden zuständige Finanzamt.

(4) § 50b gilt entsprechend.

§ 48b Freistellungsbescheinigung

1 (1) Auf Antrag des Leistenden hat das für ihn zuständige Finanzamt, wenn der zu sichernde Steueranspruch nicht gefährdet erscheint und ein inländischer Empfangsbevollmächtigter bestellt ist, eine Bescheinigung nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck zu erteilen, die den Leistungsempfänger von der Pflicht zum Steuerabzug 2 befreit. Eine Gefährdung kommt insbesondere dann in Betracht, wenn der Leistende 1. Anzeigepflichten nach § 138 der Abgabenordnung nicht erfüllt,

2. seiner Auskunfts- und Mitwirkungspflicht nach § 90 der Abgabenordnung nicht nachkommt,

3. den Nachweis der steuerlichen Ansässigkeit durch Bescheinigung der zuständigen ausländischen Steuerbehörde nicht erbringt.

(2) Eine Bescheinigung soll erteilt werden, wenn der Leistende glaubhaft macht, dass keine zu sichernden Steueransprüche bestehen.

(3) In der Bescheinigung sind anzugeben: 1. Name, Anschrift und Steuernummer des Leistenden,

2. Geltungsdauer der Bescheinigung,

3. Umfang der Freistellung sowie der Leistungsempfänger, wenn sie nur für bestimmte Bauleistungen gilt,

4. das ausstellende Finanzamt.

(4) Wird eine Freistellungsbescheinigung aufgehoben, die nur für bestimmte Bauleistungen gilt, ist dies den betroffenen Leistungsempfängern mitzuteilen.

(5) Wenn eine Freistellungsbescheinigung vorliegt, gilt § 48 Absatz 4 entsprechend.

1 (6) Das Bundeszentralamt für Steuern erteilt dem Leistungsempfänger im Sinne des § 48 Absatz 1 Satz 1 im Wege einer elektronischen Abfrage Auskunft über die beim Bundeszentralamt für Steuern gespeicherten 2 Freistellungsbescheinigungen. Mit dem Antrag auf die Erteilung einer Freistellungsbescheinigung stimmt der Antragsteller zu, dass seine Daten nach § 48b Absatz 3 beim Bundeszentralamt für Steuern gespeichert werden und dass über die gespeicherten Daten an die Leistungsempfänger Auskunft gegeben wird.

§ 48c Anrechnung

1 (1) Soweit der Abzugsbetrag einbehalten und angemeldet worden ist, wird er auf vom Leistenden zu entrichtende Steuern nacheinander wie folgt angerechnet:

- Seite 163 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1. die nach § 41a Absatz 1 einbehaltene und angemeldete Lohnsteuer,

2. die Vorauszahlungen auf die Einkommen- oder Körperschaftsteuer,

3. die Einkommen- oder Körperschaftsteuer des Besteuerungs- oder Veranlagungszeitraums, in dem die Leistung erbracht worden ist, und

4. die vom Leistenden im Sinne der §§ 48, 48a anzumeldenden und abzuführenden Abzugsbeträge.

2 Die Anrechnung nach Satz 1 Nummer 2 kann nur für Vorauszahlungszeiträume innerhalb des Besteuerungs- 3 oder Veranlagungszeitraums erfolgen, in dem die Leistung erbracht worden ist. Die Anrechnung nach Satz 1 Nummer 2 darf nicht zu einer Erstattung führen.

1 (2) Auf Antrag des Leistenden erstattet das nach § 20a Absatz 1 der Abgabenordnung zuständige Finanzamt den 2 Abzugsbetrag. Die Erstattung setzt voraus, dass der Leistende nicht zur Abgabe von Lohnsteueranmeldungen verpflichtet ist und eine Veranlagung zur Einkommen- oder Körperschaftsteuer nicht in Betracht kommt oder der Leistende glaubhaft macht, dass im Veranlagungszeitraum keine zu sichernden Steueransprüche entstehen 3 werden. Der Antrag ist nach amtlich vorgeschriebenem Muster bis zum Ablauf des zweiten Kalenderjahres zu stellen, das auf das Jahr folgt, in dem der Abzugsbetrag angemeldet worden ist; weitergehende Fristen nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung bleiben unberührt.

(3) Das Finanzamt kann die Anrechnung ablehnen, soweit der angemeldete Abzugsbetrag nicht abgeführt worden ist und Anlass zu der Annahme besteht, dass ein Missbrauch vorliegt.

§ 48d Besonderheiten im Fall von Doppelbesteuerungsabkommen

1 (1) Können Einkünfte, die dem Steuerabzug nach § 48 unterliegen, nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung nicht besteuert werden, so sind die Vorschriften über die Einbehaltung, Abführung und Anmeldung der Steuer durch den Schuldner der Gegenleistung ungeachtet des Abkommens anzuwenden. 2 Unberührt bleibt der Anspruch des Gläubigers der Gegenleistung auf Erstattung der einbehaltenen und 3 4 abgeführten Steuer. Der Anspruch ist durch Antrag nach § 48c Absatz 2 geltend zu machen. Der Gläubiger der Gegenleistung hat durch eine Bestätigung der für ihn zuständigen Steuerbehörde des anderen Staates 5 6 nachzuweisen, dass er dort ansässig ist. § 48b gilt entsprechend. Der Leistungsempfänger kann sich im Haftungsverfahren nicht auf die Rechte des Gläubigers aus dem Abkommen berufen.

(2) Unbeschadet des § 5 Absatz 1 Nummer 2 des Finanzverwaltungsgesetzes liegt die Zuständigkeit für Entlastungsmaßnahmen nach Absatz 1 bei dem nach § 20a der Abgabenordnung zuständigen Finanzamt. VIII. Besteuerung beschränkt Steuerpflichtiger

§ 49 Beschränkt steuerpflichtige Einkünfte

(1) Inländische Einkünfte im Sinne der beschränkten Einkommensteuerpflicht (§ 1 Absatz 4) sind 1. Einkünfte aus einer im Inland betriebenen Land- und Forstwirtschaft (§§ 13, 14);

2. Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§§ 15 bis 17), a) für den im Inland eine Betriebsstätte unterhalten wird oder ein ständiger Vertreter bestellt ist,

b) die durch den Betrieb eigener oder gecharterter Seeschiffe oder Luftfahrzeuge aus Beförderungen zwischen inländischen und von inländischen zu ausländischen Häfen erzielt werden, einschließlich der Einkünfte aus anderen mit solchen Beförderungen zusammenhängenden, sich auf das Inland erstreckenden Beförderungsleistungen,

c) die von einem Unternehmen im Rahmen einer internationalen Betriebsgemeinschaft oder eines Pool- Abkommens, bei denen ein Unternehmen mit Sitz oder Geschäftsleitung im Inland die Beförderung durchführt, aus Beförderungen und Beförderungsleistungen nach Buchstabe b erzielt werden,

d) die, soweit sie nicht zu den Einkünften im Sinne der Nummern 3 und 4 gehören, durch im Inland ausgeübte oder verwertete künstlerische, sportliche, artistische, unterhaltende oder ähnliche Darbietungen erzielt werden, einschließlich der Einkünfte aus anderen mit diesen Leistungen zusammenhängenden Leistungen, unabhängig davon, wem die Einnahmen zufließen,

- Seite 164 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

e) die unter den Voraussetzungen des § 17 erzielt werden, wenn es sich um Anteile an einer Kapitalgesellschaft handelt, aa) die ihren Sitz oder ihre Geschäftsleitung im Inland hat oder

bb) bei deren Erwerb auf Grund eines Antrags nach § 13 Absatz 2 oder § 21 Absatz 2 Satz 3 Nummer 2 des Umwandlungssteuergesetzes nicht der gemeine Wert der eingebrachten Anteile angesetzt worden ist oder auf die § 17 Absatz 5 Satz 2 anzuwenden war,

f) die, soweit sie nicht zu den Einkünften im Sinne des Buchstaben a gehören, durch aa) Vermietung und Verpachtung oder

bb) Veräußerung

von inländischem unbeweglichem Vermögen, von Sachinbegriffen oder Rechten, die im Inland belegen oder in ein inländisches öffentliches Buch oder Register eingetragen sind oder deren 2 Verwertung in einer inländischen Betriebsstätte oder anderen Einrichtung erfolgt, erzielt werden. Als Einkünfte aus Gewerbebetrieb gelten auch die Einkünfte aus Tätigkeiten im Sinne dieses Buchstabens, die von einer Körperschaft im Sinne des § 2 Nummer 1 des Körperschaftsteuergesetzes erzielt werden, die mit einer Kapitalgesellschaft oder sonstigen juristischen Person im Sinne des § 1 Absatz 1 Nummer 1 bis 3 des Körperschaftsteuergesetzes vergleichbar ist, oder

g) die aus der Verschaffung der Gelegenheit erzielt werden, einen Berufssportler als solchen im Inland vertraglich zu verpflichten; dies gilt nur, wenn die Gesamteinnahmen 10 000 Euro übersteigen;

3. Einkünfte aus selbständiger Arbeit (§ 18), die im Inland ausgeübt oder verwertet wird oder worden ist, oder für die im Inland eine feste Einrichtung oder eine Betriebsstätte unterhalten wird;

4. Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit (§ 19), die a) im Inland ausgeübt oder verwertet wird oder worden ist,

b) aus inländischen öffentlichen Kassen einschließlich der Kassen des Bundeseisenbahnvermögens und der Deutschen Bundesbank mit Rücksicht auf ein gegenwärtiges oder früheres Dienstverhältnis gewährt werden, ohne dass ein Zahlungsanspruch gegenüber der inländischen öffentlichen Kasse bestehen muss,

c) als Vergütung für eine Tätigkeit als Geschäftsführer, Prokurist oder Vorstandsmitglied einer Gesellschaft mit Geschäftsleitung im Inland bezogen werden,

d) als Entschädigung im Sinne des § 24 Nummer 1 für die Auflösung eines Dienstverhältnisses gezahlt werden, soweit die für die zuvor ausgeübte Tätigkeit bezogenen Einkünfte der inländischen Besteuerung unterlegen haben,

e) an Bord eines im internationalen Luftverkehr eingesetzten Luftfahrzeugs ausgeübt wird, das von einem Unternehmen mit Geschäftsleitung im Inland betrieben wird;

5. Einkünfte aus Kapitalvermögen im Sinne des a) § 20 Absatz 1 Nummer 1 mit Ausnahme der Erträge aus Investmentanteilen im Sinne des § 2 des Investmentsteuergesetzes, Nummer 2, 4, 6 und 9, wenn der Schuldner Wohnsitz, Geschäftsleitung oder Sitz im Inland hat oder wenn es sich um Fälle des § 44 Absatz 1 Satz 4 Nummer 1 Buchstabe a Doppelbuchstabe bb dieses Gesetzes handelt; dies gilt auch für Erträge aus Wandelanleihen und Gewinnobligationen,

b) § 20 Absatz 1 Nummer 1 in Verbindung mit den §§ 2 und 7 des Investmentsteuergesetzes aa) bei Erträgen im Sinne des § 7 Absatz 3 des Investmentsteuergesetzes,

bb) bei Erträgen im Sinne des § 7 Absatz 1, 2 und 4 des Investmentsteuergesetzes, wenn es sich um Fälle des § 44 Absatz 1 Satz 4 Nummer 1 Buchstabe a Doppelbuchstabe bb dieses Gesetzes handelt,

c) § 20 Absatz 1 Nummer 5 und 7, wenn aa) das Kapitalvermögen durch inländischen Grundbesitz, durch inländische Rechte, die den Vorschriften des bürgerlichen Rechts über Grundstücke unterliegen, oder durch Schiffe, die in ein inländisches Schiffsregister eingetragen sind, unmittelbar oder mittelbar gesichert ist. 2 Ausgenommen sind Zinsen aus Anleihen und Forderungen, die in ein öffentliches Schuldbuch

- Seite 165 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

eingetragen oder über die Sammelurkunden im Sinne des § 9a des Depotgesetzes oder Teilschuldverschreibungen ausgegeben sind, oder

bb) das Kapitalvermögen aus Genussrechten besteht, die nicht in § 20 Absatz 1 Nummer 1 genannt sind,

d) § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 Buchstabe a, Nummer 9 und 10 sowie Satz 2, wenn sie von einem Schuldner oder von einem inländischen Kreditinstitut oder einem inländischen Finanzdienstleistungsinstitut im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 Buchstabe b einem anderen als einem ausländischen Kreditinstitut oder einem ausländischen Finanzdienstleistungsinstitut aa) gegen Aushändigung der Zinsscheine ausgezahlt oder gutgeschrieben werden und die Teilschuldverschreibungen nicht von dem Schuldner, dem inländischen Kreditinstitut oder dem inländischen Finanzdienstleistungsinstitut verwahrt werden oder

bb) gegen Übergabe der Wertpapiere ausgezahlt oder gutgeschrieben werden und diese vom Kreditinstitut weder verwahrt noch verwaltet werden.

2 § 20 Absatz 3 gilt entsprechend;

6. Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung (§ 21), soweit sie nicht zu den Einkünften im Sinne der Nummern 1 bis 5 gehören, wenn das unbewegliche Vermögen, die Sachinbegriffe oder Rechte im Inland belegen oder in ein inländisches öffentliches Buch oder Register eingetragen sind oder in einer inländischen Betriebsstätte oder in einer anderen Einrichtung verwertet werden;

7. sonstige Einkünfte im Sinne des § 22 Nummer 1 Satz 3 Buchstabe a, die von den inländischen gesetzlichen Rentenversicherungsträgern, den inländischen landwirtschaftlichen Alterskassen, den inländischen berufsständischen Versorgungseinrichtungen, den inländischen Versicherungsunternehmen oder sonstigen inländischen Zahlstellen gewährt werden; dies gilt entsprechend für Leibrenten und andere Leistungen ausländischer Zahlstellen, wenn die Beiträge, die den Leistungen zugrunde liegen, nach § 10 Absatz 1 Nummer 2 ganz oder teilweise bei der Ermittlung der Sonderausgaben berücksichtigt wurden;

8. sonstige Einkünfte im Sinne des § 22 Nummer 2, soweit es sich um private Veräußerungsgeschäfte handelt, mit a) inländischen Grundstücken oder

b) inländischen Rechten, die den Vorschriften des bürgerlichen Rechts über Grundstücke unterliegen;

8a. sonstige Einkünfte im Sinne des § 22 Nummer 4;

9. sonstige Einkünfte im Sinne des § 22 Nummer 3, auch wenn sie bei Anwendung dieser Vorschrift einer anderen Einkunftsart zuzurechnen wären, soweit es sich um Einkünfte aus inländischen unterhaltenden Darbietungen, aus der Nutzung beweglicher Sachen im Inland oder aus der Überlassung der Nutzung oder des Rechts auf Nutzung von gewerblichen, technischen, wissenschaftlichen und ähnlichen Erfahrungen, Kenntnissen und Fertigkeiten, zum Beispiel Plänen, Mustern und Verfahren, handelt, die im Inland genutzt werden oder worden sind; dies gilt nicht, soweit es sich um steuerpflichtige Einkünfte im Sinne der Nummern 1 bis 8 handelt;

10. sonstige Einkünfte im Sinne des § 22 Nummer 5; dies gilt auch für Leistungen ausländischer Zahlstellen, soweit die Leistungen bei einem unbeschränkt Steuerpflichtigen zu Einkünften nach § 22 Nummer 5 Satz 1 führen würden oder wenn die Beiträge, die den Leistungen zugrunde liegen, nach § 10 Absatz 1 Nummer 2 ganz oder teilweise bei der Ermittlung der Sonderausgaben berücksichtigt wurden.

(2) Im Ausland gegebene Besteuerungsmerkmale bleiben außer Betracht, soweit bei ihrer Berücksichtigung inländische Einkünfte im Sinne des Absatzes 1 nicht angenommen werden könnten.

1 (3) Bei Schifffahrt- und Luftfahrtunternehmen sind die Einkünfte im Sinne des Absatzes 1 Nummer 2 Buchstabe 2 b mit 5 Prozent der für diese Beförderungsleistungen vereinbarten Entgelte anzusetzen. Das gilt auch, wenn solche Einkünfte durch eine inländische Betriebsstätte oder einen inländischen ständigen Vertreter erzielt werden 3 (Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe a). Das gilt nicht in den Fällen des Absatzes 1 Nummer 2 Buchstabe c oder soweit das deutsche Besteuerungsrecht nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung ohne Begrenzung des Steuersatzes aufrechterhalten bleibt.

- Seite 166 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (4) Abweichend von Absatz 1 Nummer 2 sind Einkünfte steuerfrei, die ein beschränkt Steuerpflichtiger mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in einem ausländischen Staat durch den Betrieb eigener oder gecharterter Schiffe oder Luftfahrzeuge aus einem Unternehmen bezieht, dessen Geschäftsleitung sich in 2 dem ausländischen Staat befindet. Voraussetzung für die Steuerbefreiung ist, dass dieser ausländische Staat Steuerpflichtigen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt im Geltungsbereich dieses Gesetzes eine entsprechende Steuerbefreiung für derartige Einkünfte gewährt und dass das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung die Steuerbefreiung nach Satz 1 für verkehrspolitisch unbedenklich erklärt hat.

Fußnote

(+++ § 49: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 57, 57a +++) (+++ § 49: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 17 +++)

§ 50 Sondervorschriften für beschränkt Steuerpflichtige

1 (1) Beschränkt Steuerpflichtige dürfen Betriebsausgaben (§ 4 Absatz 4 bis 8) oder Werbungskosten (§ 9) nur 2 insoweit abziehen, als sie mit inländischen Einkünften in wirtschaftlichem Zusammenhang stehen. § 32a Absatz 1 ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass das zu versteuernde Einkommen um den Grundfreibetrag des § 32a Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 erhöht wird; dies gilt bei Einkünften nach § 49 Absatz 1 Nummer 4 nur in Höhe des diese Einkünfte abzüglich der nach Satz 4 abzuziehenden Aufwendungen übersteigenden Teils des 3 Grundfreibetrags. Die §§ 10, 10a, 10c, 16 Absatz 4, die §§ 24b, 32, 32a Absatz 6, die §§ 33, 33a, 33b und 35a 4 sind nicht anzuwenden. Hiervon abweichend sind bei Arbeitnehmern, die Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit im Sinne des § 49 Absatz 1 Nummer 4 beziehen, § 10 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe a, Nummer 3 und Absatz 3 sowie § 10c anzuwenden, soweit die Aufwendungen auf die Zeit entfallen, in der Einkünfte im Sinne des § 5 49 Absatz 1 Nummer 4 erzielt wurden und die Einkünfte nach § 49 Absatz 1 Nummer 4 nicht übersteigen. Die Jahres- und Monatsbeträge der Pauschalen nach § 9a Satz 1 Nummer 1 und § 10c ermäßigen sich zeitanteilig, wenn Einkünfte im Sinne des § 49 Absatz 1 Nummer 4 nicht während eines vollen Kalenderjahres oder Kalendermonats zugeflossen sind.

1 (2) Die Einkommensteuer für Einkünfte, die dem Steuerabzug vom Arbeitslohn oder vom Kapitalertrag oder dem Steuerabzug auf Grund des § 50a unterliegen, gilt bei beschränkt Steuerpflichtigen durch den Steuerabzug als 2 abgegolten. Satz 1 gilt nicht 1. für Einkünfte eines inländischen Betriebs;

2. wenn nachträglich festgestellt wird, dass die Voraussetzungen der unbeschränkten Einkommensteuerpflicht im Sinne des § 1 Absatz 2 oder Absatz 3 oder des § 1a nicht vorgelegen haben; § 39 Absatz 7 ist sinngemäß anzuwenden;

3. in Fällen des § 2 Absatz 7 Satz 3;

4. für Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit im Sinne des § 49 Absatz 1 Nummer 4, a) wenn als Lohnsteuerabzugsmerkmal ein Freibetrag nach § 39a Absatz 4 gebildet worden ist oder

b) wenn die Veranlagung zur Einkommensteuer beantragt wird (§ 46 Absatz 2 Nummer 8);

5. für Einkünfte im Sinne des § 50a Absatz 1 Nummer 1, 2 und 4, wenn die Veranlagung zur Einkommensteuer beantragt wird.

3 In den Fällen des Satzes 2 Nummer 4 erfolgt die Veranlagung durch das Betriebsstättenfinanzamt, das nach § 39 Absatz 2 Satz 2 oder Satz 4 für die Bildung und die Änderung der Lohnsteuerabzugsmerkmale zuständig ist. 4 Bei mehreren Betriebsstättenfinanzämtern ist das Betriebsstättenfinanzamt zuständig, in dessen Bezirk der 5 Arbeitnehmer zuletzt beschäftigt war. Bei Arbeitnehmern mit Steuerklasse VI ist das Betriebsstättenfinanzamt 6 zuständig, in dessen Bezirk der Arbeitnehmer zuletzt unter Anwendung der Steuerklasse I beschäftigt war. Hat der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer keine elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (§ 39e Absatz 4 Satz 2) abgerufen und wurde keine Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug nach § 39 Absatz 3 Satz 1 oder § 39e Absatz 7 Satz 5 ausgestellt, ist das Betriebsstättenfinanzamt zuständig, in dessen Bezirk der Arbeitnehmer 7 zuletzt beschäftigt war. Satz 2 Nummer 4 Buchstabe b und Nummer 5 gilt nur für Staatsangehörige eines Mitgliedstaats der Europäischen Union oder eines anderen Staates, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum Anwendung findet, die im Hoheitsgebiet eines dieser Staaten ihren Wohnsitz

- Seite 167 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

8 oder gewöhnlichen Aufenthalt haben. In den Fällen des Satzes 2 Nummer 5 erfolgt die Veranlagung durch das Bundeszentralamt für Steuern.

(3) § 34c Absatz 1 bis 3 ist bei Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbständiger Arbeit, für die im Inland ein Betrieb unterhalten wird, entsprechend anzuwenden, soweit darin nicht Einkünfte aus einem ausländischen Staat enthalten sind, mit denen der beschränkt Steuerpflichtige dort in einem der unbeschränkten Steuerpflicht ähnlichen Umfang zu einer Steuer vom Einkommen herangezogen wird.

(4) Die obersten Finanzbehörden der Länder oder die von ihnen beauftragten Finanzbehörden können mit Zustimmung des Bundesministeriums der Finanzen die Einkommensteuer bei beschränkt Steuerpflichtigen ganz oder zum Teil erlassen oder in einem Pauschbetrag festsetzen, wenn dies im besonderen öffentlichen Interesse liegt; ein besonderes öffentliches Interesse besteht insbesondere 1. an der inländischen Veranstaltung international bedeutsamer kultureller und sportlicher Ereignisse, um deren Ausrichtung ein internationaler Wettbewerb stattfindet, oder

2. am inländischen Auftritt einer ausländischen Kulturvereinigung, wenn ihr Auftritt wesentlich aus öffentlichen Mitteln gefördert wird.

Fußnote

(+++ § 50: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 58 +++)

§ 50a Steuerabzug bei beschränkt Steuerpflichtigen

(1) Die Einkommensteuer wird bei beschränkt Steuerpflichtigen im Wege des Steuerabzugs erhoben 1. bei Einkünften, die durch im Inland ausgeübte künstlerische, sportliche, artistische, unterhaltende oder ähnliche Darbietungen erzielt werden, einschließlich der Einkünfte aus anderen mit diesen Leistungen zusammenhängenden Leistungen, unabhängig davon, wem die Einkünfte zufließen (§ 49 Absatz 1 Nummer 2 bis 4 und 9), es sei denn, es handelt sich um Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit, die bereits dem Steuerabzug vom Arbeitslohn nach § 38 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 unterliegen,

2. bei Einkünften aus der inländischen Verwertung von Darbietungen im Sinne der Nummer 1 (§ 49 Absatz 1 Nummer 2 bis 4 und 6),

3. bei Einkünften, die aus Vergütungen für die Überlassung der Nutzung oder des Rechts auf Nutzung von Rechten, insbesondere von Urheberrechten und gewerblichen Schutzrechten, von gewerblichen, technischen, wissenschaftlichen und ähnlichen Erfahrungen, Kenntnissen und Fertigkeiten, zum Beispiel Plänen, Mustern und Verfahren, herrühren, sowie bei Einkünften, die aus der Verschaffung der Gelegenheit erzielt werden, einen Berufssportler über einen begrenzten Zeitraum vertraglich zu verpflichten (§ 49 Absatz 1 Nummer 2, 3, 6 und 9),

4. bei Einkünften, die Mitgliedern des Aufsichtsrats, Verwaltungsrats, Grubenvorstands oder anderen mit der Überwachung der Geschäftsführung von Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen im Sinne des § 1 des Körperschaftsteuergesetzes beauftragten Personen sowie von anderen inländischen Personenvereinigungen des privaten und öffentlichen Rechts, bei denen die Gesellschafter nicht als Unternehmer (Mitunternehmer) anzusehen sind, für die Überwachung der Geschäftsführung gewährt werden (§ 49 Absatz 1 Nummer 3).

1 (2) Der Steuerabzug beträgt 15 Prozent, in den Fällen des Absatzes 1 Nummer 4 beträgt er 30 Prozent der 2 gesamten Einnahmen. Vom Schuldner der Vergütung ersetzte oder übernommene Reisekosten gehören nur insoweit zu den Einnahmen, als die Fahrt- und Übernachtungsauslagen die tatsächlichen Kosten und die Vergütungen für Verpflegungsmehraufwand die Pauschbeträge nach § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 5 übersteigen. 3 Bei Einkünften im Sinne des Absatzes 1 Nummer 1 wird ein Steuerabzug nicht erhoben, wenn die Einnahmen je Darbietung 250 Euro nicht übersteigen.

1 (3) Der Schuldner der Vergütung kann von den Einnahmen in den Fällen des Absatzes 1 Nummer 1, 2 und 4 mit ihnen in unmittelbarem wirtschaftlichem Zusammenhang stehende Betriebsausgaben oder Werbungskosten abziehen, die ihm ein beschränkt Steuerpflichtiger in einer für das Bundeszentralamt für Steuern nachprüfbaren 2 Form nachgewiesen hat oder die vom Schuldner der Vergütung übernommen worden sind. Das gilt nur, wenn der beschränkt Steuerpflichtige Staatsangehöriger eines Mitgliedstaats der Europäischen Union oder eines anderen Staates ist, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum Anwendung findet, und

- Seite 168 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3 im Hoheitsgebiet eines dieser Staaten seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat. Es gilt entsprechend bei einer beschränkt steuerpflichtigen Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse im Sinne des § 4 32 Absatz 4 des Körperschaftsteuergesetzes. In diesen Fällen beträgt der Steuerabzug von den nach Abzug der Betriebsausgaben oder Werbungskosten verbleibenden Einnahmen (Nettoeinnahmen), wenn 1. Gläubiger der Vergütung eine natürliche Person ist, 30 Prozent,

2. Gläubiger der Vergütung eine Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse ist, 15 Prozent.

1 (4) Hat der Gläubiger einer Vergütung seinerseits Steuern für Rechnung eines anderen beschränkt steuerpflichtigen Gläubigers einzubehalten (zweite Stufe), kann er vom Steuerabzug absehen, wenn seine 2 Einnahmen bereits dem Steuerabzug nach Absatz 2 unterlegen haben. Wenn der Schuldner der Vergütung auf zweiter Stufe Betriebsausgaben oder Werbungskosten nach Absatz 3 geltend macht, die Veranlagung nach § 50 Absatz 2 Satz 2 Nummer 5 beantragt oder die Erstattung der Abzugsteuer nach § 50d Absatz 1 oder einer anderen Vorschrift beantragt, hat er die sich nach Absatz 2 oder Absatz 3 ergebende Steuer zu diesem Zeitpunkt zu entrichten; Absatz 5 gilt entsprechend.

1 2 (5) Die Steuer entsteht in dem Zeitpunkt, in dem die Vergütung dem Gläubiger zufließt. In diesem Zeitpunkt hat der Schuldner der Vergütung den Steuerabzug für Rechnung des Gläubigers (Steuerschuldner) vorzunehmen. 3 Er hat die innerhalb eines Kalendervierteljahres einbehaltene Steuer jeweils bis zum zehnten des dem 4 Kalendervierteljahr folgenden Monats an das Bundeszentralamt für Steuern abzuführen. Der Schuldner der 5 Vergütung haftet für die Einbehaltung und Abführung der Steuer. Der Steuerschuldner kann in Anspruch genommen werden, wenn der Schuldner der Vergütung den Steuerabzug nicht vorschriftsmäßig vorgenommen 6 hat. Der Schuldner der Vergütung ist verpflichtet, dem Gläubiger auf Verlangen die folgenden Angaben nach amtlich vorgeschriebenem Muster zu bescheinigen: 1. den Namen und die Anschrift des Gläubigers,

2. die Art der Tätigkeit und Höhe der Vergütung in Euro,

3. den Zahlungstag,

4. den Betrag der einbehaltenen und abgeführten Steuer nach Absatz 2 oder Absatz 3.

(6) Die Bundesregierung kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates bestimmen, dass bei Vergütungen für die Nutzung oder das Recht auf Nutzung von Urheberrechten (Absatz 1 Nummer 3), die nicht unmittelbar an den Gläubiger, sondern an einen Beauftragten geleistet werden, anstelle des Schuldners der Vergütung der Beauftragte die Steuer einzubehalten und abzuführen hat und für die Einbehaltung und Abführung haftet.

1 (7) Das Finanzamt des Vergütungsgläubigers kann anordnen, dass der Schuldner der Vergütung für Rechnung des Gläubigers (Steuerschuldner) die Einkommensteuer von beschränkt steuerpflichtigen Einkünften, soweit diese nicht bereits dem Steuerabzug unterliegen, im Wege des Steuerabzugs einzubehalten und abzuführen 2 hat, wenn dies zur Sicherung des Steueranspruchs zweckmäßig ist. Der Steuerabzug beträgt 25 Prozent der gesamten Einnahmen, bei Körperschaften, Personenvereinigungen oder Vermögensmassen 15 Prozent der gesamten Einnahmen, wenn der Vergütungsgläubiger nicht glaubhaft macht, dass die voraussichtlich 3 geschuldete Steuer niedriger ist. Absatz 5 gilt entsprechend mit der Maßgabe, dass die Steuer bei dem 4 Finanzamt anzumelden und abzuführen ist, das den Steuerabzug angeordnet hat. § 50 Absatz 2 Satz 1 ist nicht anzuwenden.

Fußnote

(+++ § 50a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 58a, 58b +++) IX. Sonstige Vorschriften, Bußgeld-, Ermächtigungs- und Schlussvorschriften

§ 50b Prüfungsrecht

- Seite 169 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 Die Finanzbehörden sind berechtigt, Verhältnisse, die für die Anrechnung oder Vergütung von Körperschaftsteuer, für die Anrechnung oder Erstattung von Kapitalertragsteuer, für die Nichtvornahme des Steuerabzugs, für die Ausstellung der Jahresbescheinigung nach § 24c oder für die Mitteilungen an das Bundeszentralamt für Steuern nach § 45e von Bedeutung sind oder der Aufklärung bedürfen, bei den am 2 Verfahren Beteiligten zu prüfen. Die §§ 193 bis 203 der Abgabenordnung gelten sinngemäß.

Fußnote

(+++ § 50b: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 58c +++)

§ 50c (weggefallen)

-

Fußnote

(+++ § 50c: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 59 +++)

§ 50d Besonderheiten im Fall von Doppelbesteuerungsabkommen und der §§ 43b und 50g

1 (1) Können Einkünfte, die dem Steuerabzug vom Kapitalertrag oder dem Steuerabzug auf Grund des § 50a unterliegen, nach den §§ 43b, 50g oder nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung nicht oder nur nach einem niedrigeren Steuersatz besteuert werden, so sind die Vorschriften über die Einbehaltung, Abführung und Anmeldung der Steuer ungeachtet der §§ 43b und 50g sowie des Abkommens 2 anzuwenden. Unberührt bleibt der Anspruch des Gläubigers der Kapitalerträge oder Vergütungen auf völlige oder teilweise Erstattung der einbehaltenen und abgeführten oder der auf Grund Haftungsbescheid 3 oder Nachforderungsbescheid entrichteten Steuer. Die Erstattung erfolgt auf Antrag des Gläubigers der Kapitalerträge oder Vergütungen auf der Grundlage eines Freistellungsbescheids; der Antrag ist nach amtlich 4 vorgeschriebenem Vordruck bei dem Bundeszentralamt für Steuern zu stellen. Dem Vordruck ist in den Fällen 5 des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1a eine Bescheinigung nach § 45a Absatz 2 beizufügen. Der zu erstattende 6 Betrag wird nach Bekanntgabe des Freistellungsbescheids ausgezahlt. Hat der Gläubiger der Vergütungen im Sinne des § 50a nach § 50a Absatz 5 Steuern für Rechnung beschränkt steuerpflichtiger Gläubiger einzubehalten, kann die Auszahlung des Erstattungsanspruchs davon abhängig gemacht werden, dass er die Zahlung der von ihm einzubehaltenden Steuer nachweist, hierfür Sicherheit leistet oder unwiderruflich die Zustimmung zur 7 Verrechnung seines Erstattungsanspruchs mit seiner Steuerzahlungsschuld erklärt. Das Bundeszentralamt 8 für Steuern kann zulassen, dass Anträge auf maschinell verwertbaren Datenträgern gestellt werden. Der Antragsteller hat in den Fällen des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1a zu versichern, dass ihm eine Bescheinigung im Sinne des § 45a Absatz 2 vorliegt oder, soweit er selbst die Kapitalerträge als auszahlende Stelle dem Steuerabzug unterworfen hat, nicht ausgestellt wurde; er hat die Bescheinigung zehn Jahre nach Antragstellung 9 aufzubewahren. Die Frist für den Antrag auf Erstattung beträgt vier Jahre nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem 10 die Kapitalerträge oder Vergütungen bezogen worden sind. Die Frist nach Satz 9 endet nicht vor Ablauf von 11 sechs Monaten nach dem Zeitpunkt der Entrichtung der Steuer. Für die Erstattung der Kapitalertragsteuer gilt 12 § 45 entsprechend. Der Schuldner der Kapitalerträge oder Vergütungen kann sich vorbehaltlich des Absatzes 2 nicht auf die Rechte des Gläubigers aus dem Abkommen berufen.

1 2 (1a) Der nach Absatz 1 in Verbindung mit § 50g zu erstattende Betrag ist zu verzinsen. Der Zinslauf beginnt zwölf Monate nach Ablauf des Monats, in dem der Antrag auf Erstattung und alle für die Entscheidung erforderlichen Nachweise vorliegen, frühestens am Tag der Entrichtung der Steuer durch den Schuldner der 3 Kapitalerträge oder Vergütungen. Er endet mit Ablauf des Tages, an dem der Freistellungsbescheid wirksam 4 wird. Wird der Freistellungsbescheid aufgehoben, geändert oder nach § 129 der Abgabenordnung berichtigt, 5 6 ist eine bisherige Zinsfestsetzung zu ändern. § 233a Absatz 5 der Abgabenordnung gilt sinngemäß. Für die 7 Höhe und Berechnung der Zinsen gilt § 238 der Abgabenordnung. Auf die Festsetzung der Zinsen ist § 239 der 8 Abgabenordnung sinngemäß anzuwenden. Die Vorschriften dieses Absatzes sind nicht anzuwenden, wenn der Steuerabzug keine abgeltende Wirkung hat (§ 50 Absatz 2).

- Seite 170 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (2) In den Fällen der §§ 43b, 50a Absatz 1, § 50g kann der Schuldner der Kapitalerträge oder Vergütungen den Steuerabzug nach Maßgabe von § 43b oder § 50g oder des Abkommens unterlassen oder nach einem niedrigeren Steuersatz vornehmen, wenn das Bundeszentralamt für Steuern dem Gläubiger auf Grund eines von ihm nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck gestellten Antrags bescheinigt, dass die Voraussetzungen dafür vorliegen (Freistellung im Steuerabzugsverfahren); dies gilt auch bei Kapitalerträgen, die einer nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung im anderen Vertragsstaat ansässigen Kapitalgesellschaft, die am Nennkapital einer unbeschränkt steuerpflichtigen Kapitalgesellschaft im Sinne des § 1 Absatz 1 Nummer 1 des Körperschaftsteuergesetzes zu mindestens einem Zehntel unmittelbar beteiligt ist und im Staat ihrer Ansässigkeit den Steuern vom Einkommen oder Gewinn unterliegt, ohne davon befreit zu sein, von der 2 unbeschränkt steuerpflichtigen Kapitalgesellschaft zufließen. Die Freistellung kann unter dem Vorbehalt des 3 Widerrufs erteilt und von Auflagen oder Bedingungen abhängig gemacht werden. Sie kann in den Fällen des § 50a Absatz 1 von der Bedingung abhängig gemacht werden, dass die Erfüllung der Verpflichtungen nach § 50a Absatz 5 nachgewiesen werden, soweit die Vergütungen an andere beschränkt Steuerpflichtige 4 weitergeleitet werden. Die Geltungsdauer der Bescheinigung nach Satz 1 beginnt frühestens an dem Tag, an dem der Antrag beim Bundeszentralamt für Steuern eingeht; sie beträgt mindestens ein Jahr und darf drei Jahre nicht überschreiten; der Gläubiger der Kapitalerträge oder der Vergütungen ist verpflichtet, den Wegfall der Voraussetzungen für die Freistellung unverzüglich dem Bundeszentralamt für Steuern mitzuteilen. 5 Voraussetzung für die Abstandnahme vom Steuerabzug ist, dass dem Schuldner der Kapitalerträge oder 6 Vergütungen die Bescheinigung nach Satz 1 vorliegt. Über den Antrag ist innerhalb von drei Monaten zu 7 8 entscheiden. Die Frist beginnt mit der Vorlage aller für die Entscheidung erforderlichen Nachweise. Bestehende Anmeldeverpflichtungen bleiben unberührt.

1 (3) Eine ausländische Gesellschaft hat keinen Anspruch auf völlige oder teilweise Entlastung nach Absatz 1 oder Absatz 2, soweit Personen an ihr beteiligt sind, denen die Erstattung oder Freistellung nicht zustände, wenn sie die Einkünfte unmittelbar erzielten, und die von der ausländischen Gesellschaft im betreffenden Wirtschaftsjahr erzielten Bruttoerträge nicht aus eigener Wirtschaftstätigkeit stammen, sowie 1. in Bezug auf diese Erträge für die Einschaltung der ausländischen Gesellschaft wirtschaftliche oder sonst beachtliche Gründe fehlen oder

2. die ausländische Gesellschaft nicht mit einem für ihren Geschäftszweck angemessen eingerichteten Geschäftsbetrieb am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr teilnimmt.

2 Maßgebend sind ausschließlich die Verhältnisse der ausländischen Gesellschaft; organisatorische, wirtschaftliche oder sonst beachtliche Merkmale der Unternehmen, die der ausländischen Gesellschaft nahe stehen (§ 1 3 Absatz 2 des Außensteuergesetzes), bleiben außer Betracht. An einer eigenen Wirtschaftstätigkeit fehlt es, soweit die ausländische Gesellschaft ihre Bruttoerträge aus der Verwaltung von Wirtschaftsgütern erzielt 4 oder ihre wesentlichen Geschäftstätigkeiten auf Dritte überträgt. Die Feststellungslast für das Vorliegen wirtschaftlicher oder sonst beachtlicher Gründe im Sinne von Satz 1 Nummer 1 sowie des Geschäftsbetriebs im 5 Sinne von Satz 1 Nummer 2 obliegt der ausländischen Gesellschaft. Die Sätze 1 bis 3 sind nicht anzuwenden, wenn mit der Hauptgattung der Aktien der ausländischen Gesellschaft ein wesentlicher und regelmäßiger Handel an einer anerkannten Börse stattfindet oder für die ausländische Gesellschaft die Vorschriften des Investmentsteuergesetzes gelten.

1 (4) Der Gläubiger der Kapitalerträge oder Vergütungen im Sinne des § 50a hat nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck durch eine Bestätigung der für ihn zuständigen Steuerbehörde des anderen Staates nachzuweisen, dass er dort ansässig ist oder die Voraussetzungen des § 50g Absatz 3 Nummer 5 Buchstabe c erfüllt sind. 2 Das Bundesministerium der Finanzen kann im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der Länder erleichterte Verfahren oder vereinfachte Nachweise zulassen.

1 (5) Abweichend von Absatz 2 kann das Bundeszentralamt für Steuern in den Fällen des § 50a Absatz 1 Nummer 3 den Schuldner der Vergütung auf Antrag allgemein ermächtigen, den Steuerabzug zu unterlassen oder nach 2 einem niedrigeren Steuersatz vorzunehmen (Kontrollmeldeverfahren). Die Ermächtigung kann in Fällen geringer 3 steuerlicher Bedeutung erteilt und mit Auflagen verbunden werden. Einer Bestätigung nach Absatz 4 Satz 1 4 bedarf es im Kontrollmeldeverfahren nicht. Inhalt der Auflage kann die Angabe des Namens, des Wohnortes oder des Ortes des Sitzes oder der Geschäftsleitung des Schuldners und des Gläubigers, der Art der Vergütung, 5 des Bruttobetrags und des Zeitpunkts der Zahlungen sowie des einbehaltenen Steuerbetrags sein. Mit dem Antrag auf Teilnahme am Kontrollmeldeverfahren gilt die Zustimmung des Gläubigers und des Schuldners zur

- Seite 171 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

6 Weiterleitung der Angaben des Schuldners an den Wohnsitz- oder Sitzstaat des Gläubigers als erteilt. Die 7 Ermächtigung ist als Beleg aufzubewahren. Absatz 2 Satz 8 gilt entsprechend.

(6) Soweit Absatz 2 nicht anwendbar ist, gilt Absatz 5 auch für Kapitalerträge im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 und 4, wenn sich im Zeitpunkt der Zahlung des Kapitalertrags der Anspruch auf Besteuerung nach einem niedrigeren Steuersatz ohne nähere Ermittlung feststellen lässt.

(7) Werden Einkünfte im Sinne des § 49 Absatz 1 Nummer 4 aus einer Kasse einer juristischen Person des öffentlichen Rechts im Sinne der Vorschrift eines Abkommens zur Vermeidung der Doppelbesteuerung über den öffentlichen Dienst gewährt, so ist diese Vorschrift bei Bestehen eines Dienstverhältnisses mit einer anderen Person in der Weise auszulegen, dass die Vergütungen für der erstgenannten Person geleistete Dienste gezahlt werden, wenn sie ganz oder im Wesentlichen aus öffentlichen Mitteln aufgebracht werden.

1 (8) Sind Einkünfte eines unbeschränkt Steuerpflichtigen aus nichtselbständiger Arbeit (§ 19) nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung von der Bemessungsgrundlage der deutschen Steuer auszunehmen, wird die Freistellung bei der Veranlagung ungeachtet des Abkommens nur gewährt, soweit der Steuerpflichtige nachweist, dass der Staat, dem nach dem Abkommen das Besteuerungsrecht zusteht, auf dieses Besteuerungsrecht verzichtet hat oder dass die in diesem Staat auf die Einkünfte festgesetzten Steuern 2 entrichtet wurden. Wird ein solcher Nachweis erst geführt, nachdem die Einkünfte in eine Veranlagung zur 3 Einkommensteuer einbezogen wurden, ist der Steuerbescheid insoweit zu ändern. § 175 Absatz 1 Satz 2 der Abgabenordnung ist entsprechend anzuwenden.

1 (9) Sind Einkünfte eines unbeschränkt Steuerpflichtigen nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung von der Bemessungsgrundlage der deutschen Steuer auszunehmen, so wird die Freistellung der Einkünfte ungeachtet des Abkommens nicht gewährt, wenn 1. der andere Staat die Bestimmungen des Abkommens so anwendet, dass die Einkünfte in diesem Staat von der Besteuerung auszunehmen sind oder nur zu einem durch das Abkommen begrenzten Steuersatz besteuert werden können, oder

2. die Einkünfte in dem anderen Staat nur deshalb nicht steuerpflichtig sind, weil sie von einer Person bezogen werden, die in diesem Staat nicht auf Grund ihres Wohnsitzes, ständigen Aufenthalts, des Ortes ihrer Geschäftsleitung, des Sitzes oder eines ähnlichen Merkmals unbeschränkt steuerpflichtig ist.

2 Nummer 2 gilt nicht für Dividenden, die nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung von der Bemessungsgrundlage der deutschen Steuer auszunehmen sind, es sei denn, die Dividenden sind bei der 3 Ermittlung des Gewinns der ausschüttenden Gesellschaft abgezogen worden. Bestimmungen eines Abkommens zur Vermeidung der Doppelbesteuerung, die die Freistellung von Einkünften in einem weitergehenden Umfang einschränken, sowie Absatz 8 und § 20 Absatz 2 des Außensteuergesetzes bleiben unberührt.

1 (10) Sind auf Vergütungen im Sinne des § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 Satz 1 zweiter Halbsatz und Nummer 3 zweiter Halbsatz die Vorschriften eines Abkommens zur Vermeidung der Doppelbesteuerung anzuwenden und enthält das Abkommen keine solche Vergütungen betreffende ausdrückliche Regelung, gelten diese Vergütungen 2 für Zwecke der Anwendung des Abkommens ausschließlich als Unternehmensgewinne. Absatz 9 Nummer 1 bleibt unberührt.

1 (11) Sind Dividenden beim Zahlungsempfänger nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung von der Bemessungsgrundlage der deutschen Steuer auszunehmen, wird die Freistellung ungeachtet des Abkommens nur insoweit gewährt, als die Dividenden nach deutschem Steuerrecht nicht einer anderen Person 2 zuzurechnen sind. Soweit die Dividenden nach deutschem Steuerrecht einer anderen Person zuzurechnen sind, werden sie bei dieser Person freigestellt, wenn sie bei ihr als Zahlungsempfänger nach Maßgabe des Abkommens freigestellt würden.

Fußnote

(+++ § 50d: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 59a +++) (+++ § 50d: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 16b +++)

§ 50e Bußgeldvorschriften; Nichtverfolgung von Steuerstraftaten bei geringfügiger Beschäftigung in Privathaushalten

- Seite 172 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder leichtfertig entgegen § 45d Absatz 1 Satz 1, § 45d Absatz 3 Satz 1, der nach § 45e erlassenen Rechtsverordnung oder den unmittelbar geltenden Verträgen mit den in Artikel 17 der Richtlinie 2003/48/EG genannten Staaten und Gebieten eine Mitteilung nicht, nicht richtig, nicht 2 vollständig oder nicht rechtzeitig abgibt. Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu fünftausend Euro geahndet werden.

1 (2) Liegen die Voraussetzungen des § 40a Absatz 2 vor, werden Steuerstraftaten (§§ 369 bis 376 der Abgabenordnung) als solche nicht verfolgt, wenn der Arbeitgeber in den Fällen des § 8a des Vierten Buches Sozialgesetzbuch entgegen § 41a Absatz 1 Nummer 1, auch in Verbindung mit Absatz 2 und 3 und § 51a, und § 40a Absatz 6 Satz 3 dieses Gesetzes in Verbindung mit § 28a Absatz 7 Satz 1 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch für das Arbeitsentgelt die Lohnsteuer-Anmeldung und die Anmeldung der einheitlichen Pauschsteuer nicht oder nicht rechtzeitig durchführt und dadurch Steuern verkürzt oder für sich oder einen 2 anderen nicht gerechtfertigte Steuervorteile erlangt. Die Freistellung von der Verfolgung nach Satz 1 gilt auch für den Arbeitnehmer einer in Satz 1 genannten Beschäftigung, der die Finanzbehörde pflichtwidrig über 3 steuerlich erhebliche Tatsachen aus dieser Beschäftigung in Unkenntnis lässt. Die Bußgeldvorschriften der §§ 377 bis 384 der Abgabenordnung bleiben mit der Maßgabe anwendbar, dass § 378 der Abgabenordnung auch bei vorsätzlichem Handeln anwendbar ist.

§ 50f Bußgeldvorschriften

(1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder leichtfertig 1. entgegen § 22a Absatz 1 Satz 1 und 2 dort genannte Daten nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig übermittelt oder eine Mitteilung nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig macht oder

2. entgegen § 22a Absatz 2 Satz 9 die Identifikationsnummer für andere als die dort genannten Zwecke verwendet.

(2) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fällen des Absatzes 1 Nummer 1 mit einer Geldbuße bis zu fünfzigtausend Euro und in den übrigen Fällen mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Euro geahndet werden.

(3) Verwaltungsbehörde im Sinne des § 36 Absatz 1 Nummer 1 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten ist die zentrale Stelle nach § 81.

Fußnote

(+++ § 50f: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 59b +++)

§ 50g Entlastung vom Steuerabzug bei Zahlungen von Zinsen und Lizenzgebühren zwischen verbundenen Unternehmen verschiedener Mitgliedstaaten der Europäischen Union

1 (1) Auf Antrag werden die Kapitalertragsteuer für Zinsen und die Steuer auf Grund des § 50a für Lizenzgebühren, die von einem Unternehmen der Bundesrepublik Deutschland oder einer dort gelegenen Betriebsstätte eines Unternehmens eines anderen Mitgliedstaates der Europäischen Union als Schuldner an ein Unternehmen eines anderen Mitgliedstaates der Europäischen Union oder an eine in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union gelegene Betriebsstätte eines Unternehmens eines Mitgliedstaates der Europäischen 2 Union als Gläubiger gezahlt werden, nicht erhoben. Erfolgt die Besteuerung durch Veranlagung, werden die 3 Zinsen und Lizenzgebühren bei der Ermittlung der Einkünfte nicht erfasst. Voraussetzung für die Anwendung der Sätze 1 und 2 ist, dass der Gläubiger der Zinsen oder Lizenzgebühren ein mit dem Schuldner verbundenes 4 Unternehmen oder dessen Betriebsstätte ist. Die Sätze 1 bis 3 sind nicht anzuwenden, wenn die Zinsen oder Lizenzgebühren an eine Betriebsstätte eines Unternehmens eines Mitgliedstaates der Europäischen Union als Gläubiger gezahlt werden, die in einem Staat außerhalb der Europäischen Union oder im Inland gelegen ist und in der die Tätigkeit des Unternehmens ganz oder teilweise ausgeübt wird.

(2) Absatz 1 ist nicht anzuwenden auf die Zahlung von 1. Zinsen,

- Seite 173 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

a) die nach deutschem Recht als Gewinnausschüttung behandelt werden (§ 20 Absatz 1 Nummer 1 Satz 2) oder

b) die auf Forderungen beruhen, die einen Anspruch auf Beteiligung am Gewinn des Schuldners begründen;

2. Zinsen oder Lizenzgebühren, die den Betrag übersteigen, den der Schuldner und der Gläubiger ohne besondere Beziehungen, die zwischen den beiden oder einem von ihnen und einem Dritten auf Grund von Absatz 3 Nummer 5 Buchstabe b bestehen, vereinbart hätten.

(3) Für die Anwendung der Absätze 1 und 2 gelten die folgenden Begriffsbestimmungen und Beschränkungen: 2 1. Der Gläubiger muss der Nutzungsberechtigte sein. Nutzungsberechtigter ist a) ein Unternehmen, wenn es die Einkünfte im Sinne von § 2 Absatz 1 erzielt;

b) eine Betriebsstätte, wenn aa) die Forderung, das Recht oder der Gebrauch von Informationen, auf Grund derer/dessen Zahlungen von Zinsen oder Lizenzgebühren geleistet werden, tatsächlich zu der Betriebsstätte gehört und

bb) die Zahlungen der Zinsen oder Lizenzgebühren Einkünfte darstellen, auf Grund derer die Gewinne der Betriebsstätte in dem Mitgliedstaat der Europäischen Union, in dem sie gelegen ist, zu einer der in Nummer 5 Buchstabe a Doppelbuchstabe cc genannten Steuer beziehungsweise im Fall Belgiens dem „impôt des non-résidents/belasting der nietverblijfhouders“ beziehungsweise im Fall Spaniens dem „Impuesto sobre la Renta de no Residentes“ beziehungsweise zu einer mit diesen Steuern identischen oder weitgehend ähnlichen Steuer herangezogen werden, die nach dem jeweiligen Zeitpunkt des Inkrafttretens der Richtlinie 2003/49/EG des Rates vom 3. Juni 2003 über eine gemeinsame Steuerregelung für Zahlungen von Zinsen und Lizenzgebühren zwischen verbundenen Unternehmen verschiedener Mitgliedstaaten (ABl. EU Nr. L 157 S. 49), zuletzt geändert durch die Richtlinie 2006/98/EG des Rates vom 20. November 2006 (ABl. EU Nr. L 363 S. 129), anstelle der bestehenden Steuern oder ergänzend zu ihnen eingeführt wird.

2. Eine Betriebsstätte gilt nur dann als Schuldner der Zinsen oder Lizenzgebühren, wenn die Zahlung bei der Ermittlung des Gewinns der Betriebsstätte eine steuerlich abzugsfähige Betriebsausgabe ist.

3. Gilt eine Betriebsstätte eines Unternehmens eines Mitgliedstaates der Europäischen Union als Schuldner oder Gläubiger von Zinsen oder Lizenzgebühren, so wird kein anderer Teil des Unternehmens als Schuldner oder Gläubiger der Zinsen oder Lizenzgebühren angesehen.

4. Im Sinne des Absatzes 1 sind a) „Zinsen“ Einkünfte aus Forderungen jeder Art, auch wenn die Forderungen durch Pfandrechte an Grundstücken gesichert sind, insbesondere Einkünfte aus öffentlichen Anleihen und aus Obligationen einschließlich der damit verbundenen Aufgelder und der Gewinne aus Losanleihen; Zuschläge für verspätete Zahlung und die Rückzahlung von Kapital gelten nicht als Zinsen;

b) „Lizenzgebühren“ Vergütungen jeder Art, die für die Nutzung oder für das Recht auf Nutzung von Urheberrechten an literarischen, künstlerischen oder wissenschaftlichen Werken, einschließlich kinematografischer Filme und Software, von Patenten, Marken, Mustern oder Modellen, Plänen, geheimen Formeln oder Verfahren oder für die Mitteilung gewerblicher, kaufmännischer oder wissenschaftlicher Erfahrungen gezahlt werden; Zahlungen für die Nutzung oder das Recht auf Nutzung gewerblicher, kaufmännischer oder wissenschaftlicher Ausrüstungen gelten als Lizenzgebühren.

5. Die Ausdrücke „Unternehmen eines Mitgliedstaates der Europäischen Union“, „verbundenes Unternehmen“ und „Betriebsstätte“ bedeuten: a) „Unternehmen eines Mitgliedstaates der Europäischen Union“ jedes Unternehmen, das aa) eine der in Anlage 3 Nummer 1 zu diesem Gesetz aufgeführten Rechtsformen aufweist und

bb) nach dem Steuerrecht eines Mitgliedstaates in diesem Mitgliedstaat ansässig ist und nicht nach einem zwischen dem betreffenden Staat und einem Staat außerhalb der Europäischen Union geschlossenen Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung von Einkünften für steuerliche Zwecke als außerhalb der Gemeinschaft ansässig gilt und

- Seite 174 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

cc) einer der in Anlage 3 Nummer 2 zu diesem Gesetz aufgeführten Steuern unterliegt und nicht 2 von ihr befreit ist. Entsprechendes gilt für eine mit diesen Steuern identische oder weitgehend ähnliche Steuer, die nach dem jeweiligen Zeitpunkt des Inkrafttretens der Richtlinie 2003/49/ EG des Rates vom 3. Juni 2003 (ABl. EU Nr. L 157 S. 49), zuletzt geändert durch die Richtlinie 2006/98/EG des Rates vom 20. November 2006 (ABl. EU Nr. L 363 S. 129), anstelle der bestehenden Steuern oder ergänzend zu ihnen eingeführt wird.

2 Ein Unternehmen ist im Sinne von Doppelbuchstabe bb in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union ansässig, wenn es der unbeschränkten Steuerpflicht im Inland oder einer vergleichbaren Besteuerung in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union nach dessen Rechtsvorschriften unterliegt.

b) „Verbundenes Unternehmen“ jedes Unternehmen, das dadurch mit einem zweiten Unternehmen verbunden ist, dass aa) das erste Unternehmen unmittelbar mindestens zu 25 Prozent an dem Kapital des zweiten Unternehmens beteiligt ist oder

bb) das zweite Unternehmen unmittelbar mindestens zu 25 Prozent an dem Kapital des ersten Unternehmens beteiligt ist oder

cc) ein drittes Unternehmen unmittelbar mindestens zu 25 Prozent an dem Kapital des ersten Unternehmens und dem Kapital des zweiten Unternehmens beteiligt ist.

2 Die Beteiligungen dürfen nur zwischen Unternehmen bestehen, die in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union ansässig sind.

c) „Betriebsstätte“ eine feste Geschäftseinrichtung in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, in der die Tätigkeit eines Unternehmens eines anderen Mitgliedstaates der Europäischen Union ganz oder teilweise ausgeübt wird.

1 (4) Die Entlastung nach Absatz 1 ist zu versagen oder zu entziehen, wenn der hauptsächliche Beweggrund oder 2 einer der hauptsächlichen Beweggründe für Geschäftsvorfälle die Steuervermeidung oder der Missbrauch sind. § 50d Absatz 3 bleibt unberührt.

(5) Entlastungen von der Kapitalertragsteuer für Zinsen und der Steuer auf Grund des § 50a nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung, die weiter gehen als die nach Absatz 1 gewährten, werden durch Absatz 1 nicht eingeschränkt.

1 (6) Ist im Fall des Absatzes 1 Satz 1 eines der Unternehmen ein Unternehmen der Schweizerischen Eidgenossenschaft oder ist eine in der Schweizerischen Eidgenossenschaft gelegene Betriebsstätte eines Unternehmens eines anderen Mitgliedstaats der Europäischen Union Gläubiger der Zinsen oder Lizenzgebühren, gelten die Absätze 1 bis 5 entsprechend mit der Maßgabe, dass die Schweizerische Eidgenossenschaft 2 insoweit einem Mitgliedstaat der Europäischen Union gleichgestellt ist. Absatz 3 Nummer 5 Buchstabe a gilt entsprechend mit der Maßgabe, dass ein Unternehmen der Schweizerischen Eidgenossenschaft jedes Unternehmen ist, das 1. eine der folgenden Rechtsformen aufweist: – Aktiengesellschaft/société anonyme/società anonima;

– Gesellschaft mit beschränkter Haftung/société à responsabilité limitée/società à responsabilità limitata;

– Kommanditaktiengesellschaft/société en commandite par actions/società in accomandita per azioni, und

2. nach dem Steuerrecht der Schweizerischen Eidgenossenschaft dort ansässig ist und nicht nach einem zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und einem Staat außerhalb der Europäischen Union geschlossenen Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung von Einkünften für steuerliche Zwecke als außerhalb der Gemeinschaft oder der Schweizerischen Eidgenossenschaft ansässig gilt, und

3. unbeschränkt der schweizerischen Körperschaftsteuer unterliegt, ohne von ihr befreit zu sein.

§ 50h Bestätigung für Zwecke der Entlastung von Quellensteuern in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Auf Antrag hat das Finanzamt, das für die Besteuerung eines Unternehmens der Bundesrepublik Deutschland oder einer dort gelegenen Betriebsstätte eines Unternehmens eines anderen Mitgliedstaats der Europäischen

- Seite 175 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Union im Sinne des § 50g Absatz 3 Nummer 5 oder eines Unternehmens der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Sinne des § 50g Absatz 6 Satz 2 zuständig ist, für die Entlastung von der Quellensteuer dieses Staats auf Zinsen oder Lizenzgebühren im Sinne des § 50g zu bescheinigen, dass das empfangende Unternehmen steuerlich im Inland ansässig ist oder die Betriebsstätte im Inland gelegen ist.

§ 51 Ermächtigungen

(1) Die Bundesregierung wird ermächtigt, mit Zustimmung des Bundesrates 1. zur Durchführung dieses Gesetzes Rechtsverordnungen zu erlassen, soweit dies zur Wahrung der Gleichmäßigkeit bei der Besteuerung, zur Beseitigung von Unbilligkeiten in Härtefällen, zur Steuerfreistellung des Existenzminimums oder zur Vereinfachung des Besteuerungsverfahrens erforderlich ist, und zwar: a) über die Abgrenzung der Steuerpflicht, die Beschränkung der Steuererklärungspflicht auf die Fälle, in denen eine Veranlagung in Betracht kommt, über die den Einkommensteuererklärungen beizufügenden Unterlagen und über die Beistandspflichten Dritter;

b) über die Ermittlung der Einkünfte und die Feststellung des Einkommens einschließlich der abzugsfähigen Beträge;

c) über die Höhe von besonderen Betriebsausgaben-Pauschbeträgen für Gruppen von Betrieben, bei denen hinsichtlich der Besteuerungsgrundlagen annähernd gleiche Verhältnisse vorliegen, wenn der Steuerpflichtige Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§ 15) oder selbständiger Arbeit (§ 18) erzielt, in Höhe eines Prozentsatzes der Umsätze im Sinne des § 1 Absatz 1 Nummer 1 des Umsatzsteuergesetzes; Umsätze aus der Veräußerung von Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens 2 sind nicht zu berücksichtigen. Einen besonderen Betriebsausgaben-Pauschbetrag dürfen nur Steuerpflichtige in Anspruch nehmen, die ihren Gewinn durch Einnahme-Überschussrechnung nach § 3 4 Absatz 3 ermitteln. Bei der Festlegung der Höhe des besonderen Betriebsausgaben-Pauschbetrags ist der Zuordnung der Betriebe entsprechend der Klassifikation der Wirtschaftszweige, Fassung 4 für Steuerstatistiken, Rechnung zu tragen. Bei der Ermittlung der besonderen Betriebsausgaben- Pauschbeträge sind alle Betriebsausgaben mit Ausnahme der an das Finanzamt gezahlten Umsatzsteuer 5 zu berücksichtigen. Bei der Veräußerung oder Entnahme von Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um die Absetzungen für Abnutzung nach § 7 Absatz 1 oder 4 sowie die Veräußerungskosten neben dem besonderen Betriebsausgaben- 6 Pauschbetrag abzugsfähig. Der Steuerpflichtige kann im folgenden Veranlagungszeitraum zur 7 Ermittlung der tatsächlichen Betriebsausgaben übergehen. Wechselt der Steuerpflichtige zur Ermittlung der tatsächlichen Betriebsausgaben, sind die abnutzbaren Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um die Absetzungen für Abnutzung nach § 8 7 Absatz 1 oder 4, in ein laufend zu führendes Verzeichnis aufzunehmen. § 4 Absatz 3 Satz 5 bleibt 9 unberührt. Nach dem Wechsel zur Ermittlung der tatsächlichen Betriebsausgaben ist eine erneute Inanspruchnahme des besonderen Betriebsausgaben-Pauschbetrags erst nach Ablauf der folgenden vier Veranlagungszeiträume zulässig; die §§ 140 und 141 der Abgabenordnung bleiben unberührt;

d) über die Veranlagung, die Anwendung der Tarifvorschriften und die Regelung der Steuerentrichtung einschließlich der Steuerabzüge;

e) über die Besteuerung der beschränkt Steuerpflichtigen einschließlich eines Steuerabzugs;

f) in Fällen, in denen ein Sachverhalt zu ermitteln und steuerrechtlich zu beurteilen ist, der sich auf Vorgänge außerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes bezieht, und außerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes ansässige Beteiligte oder andere Personen nicht wie bei Vorgängen innerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes zur Mitwirkung bei der Ermittlung des Sachverhalts herangezogen werden können, zu bestimmen, aa) in welchem Umfang Aufwendungen im Sinne des § 4 Absatz 4 oder des § 9 den Gewinn oder den Überschuss der Einnahmen über die Werbungskosten nur unter Erfüllung besonderer Mitwirkungs- 2 und Nachweispflichten mindern dürfen. Die besonderen Mitwirkungs- und Nachweispflichten können sich erstrecken auf aaa) die Angemessenheit der zwischen nahestehenden Personen im Sinne des § 1 Absatz 2 des Außensteuergesetzes in ihren Geschäftsbeziehungen vereinbarten Bedingungen,

bbb) die Angemessenheit der Gewinnabgrenzung zwischen unselbständigen Unternehmensteilen,

- Seite 176 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

ccc) die Pflicht zur Einhaltung von für nahestehende Personen geltenden Dokumentations- und Nachweispflichten auch bei Geschäftsbeziehungen zwischen nicht nahestehenden Personen,

ddd) die Bevollmächtigung der Finanzbehörde durch den Steuerpflichtigen, in seinem Namen mögliche Auskunftsansprüche gegenüber den von der Finanzbehörde benannten Kreditinstituten außergerichtlich und gerichtlich geltend zu machen;

bb) dass eine ausländische Gesellschaft ungeachtet des § 50d Absatz 3 nur dann einen Anspruch auf völlige oder teilweise Entlastung vom Steuerabzug nach § 50d Absatz 1 und 2 oder § 44a Absatz 9 hat, soweit sie die Ansässigkeit der an ihr unmittelbar oder mittelbar beteiligten natürlichen Personen, deren Anteil unmittelbar oder mittelbar 10 Prozent übersteigt, darlegt und nachweisen kann;

cc) dass § 2 Absatz 5b Satz 1, § 32d Absatz 1 und § 43 Absatz 5 in Bezug auf Einkünfte im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1 und die steuerfreien Einnahmen nach § 3 Nummer 40 Satz 1 und 2 nur dann anzuwenden sind, wenn die Finanzbehörde bevollmächtigt wird, im Namen des Steuerpflichtigen mögliche Auskunftsansprüche gegenüber den von der Finanzbehörde benannten Kreditinstituten außergerichtlich und gerichtlich geltend zu machen.

2 Die besonderen Nachweis- und Mitwirkungspflichten auf Grund dieses Buchstabens gelten nicht, wenn die außerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes ansässigen Beteiligten oder andere Personen in einem Staat oder Gebiet ansässig sind, mit dem ein Abkommen besteht, das die Erteilung von Auskünften entsprechend Artikel 26 des Musterabkommens der OECD zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen in der Fassung von 2005 vorsieht oder der Staat oder das Gebiet Auskünfte in einem vergleichbaren Umfang erteilt oder die Bereitschaft zu einer entsprechenden Auskunftserteilung besteht;

2. Vorschriften durch Rechtsverordnung zu erlassen a) über die sich aus der Aufhebung oder Änderung von Vorschriften dieses Gesetzes ergebenden Rechtsfolgen, soweit dies zur Wahrung der Gleichmäßigkeit bei der Besteuerung oder zur Beseitigung von Unbilligkeiten in Härtefällen erforderlich ist;

b) (weggefallen)

c) über den Nachweis von Zuwendungen im Sinne des § 10b einschließlich erleichterter Nachweisanforderungen;

d) über Verfahren, die in den Fällen des § 38 Absatz 1 Nummer 2 den Steueranspruch der Bundesrepublik Deutschland sichern oder die sicherstellen, dass bei Befreiungen im Ausland ansässiger Leiharbeitnehmer von der Steuer der Bundesrepublik Deutschland auf Grund von Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung die ordnungsgemäße Besteuerung im Ausland gewährleistet ist. 2 Hierzu kann nach Maßgabe zwischenstaatlicher Regelungen bestimmt werden, dass aa) der Entleiher in dem hierzu notwendigen Umfang an derartigen Verfahren mitwirkt,

bb) er sich im Haftungsverfahren nicht auf die Freistellungsbestimmungen des Abkommens berufen kann, wenn er seine Mitwirkungspflichten verletzt;

e) bis m) (weggefallen)

n) über Sonderabschreibungen aa) im Tiefbaubetrieb des Steinkohlen-, Pechkohlen-, Braunkohlen- und Erzbergbaues bei Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens unter Tage und bei bestimmten mit dem Grubenbetrieb unter Tage in unmittelbarem Zusammenhang stehenden, der Förderung, Seilfahrt, Wasserhaltung und Wetterführung sowie der Aufbereitung des Minerals dienenden Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens über Tage, soweit die Wirtschaftsgüter für die Errichtung von neuen Förderschachtanlagen, auch in Form von Anschlussschachtanlagen, für die Errichtung neuer Schächte sowie die Erweiterung des Grubengebäudes und den durch Wasserzuflüsse aus stillliegenden Anlagen bedingten Ausbau der Wasserhaltung bestehender Schachtanlagen, für Rationalisierungsmaßnahmen in der Hauptschacht-, Blindschacht-, Strecken- und Abbauförderung, im Streckenvortrieb, in der Gewinnung, Versatzwirtschaft, Seilfahrt, Wetterführung und Wasserhaltung sowie in der Aufbereitung,

- Seite 177 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

für die Zusammenfassung von mehreren Förderschachtanlagen zu einer einheitlichen Förderschachtanlage und für den Wiederaufschluss stillliegender Grubenfelder und Feldesteile,

bb) im Tagebaubetrieb des Braunkohlen- und Erzbergbaues bei bestimmten Wirtschaftsgütern des beweglichen Anlagevermögens (Grubenaufschluss, Entwässerungsanlagen, Großgeräte sowie Einrichtungen des Grubenrettungswesens und der ersten Hilfe und im Erzbergbau auch Aufbereitungsanlagen), die für die Erschließung neuer Tagebaue, auch in Form von Anschlusstagebauen, für Rationalisierungsmaßnahmen bei laufenden Tagebauen, beim Übergang zum Tieftagebau für die Freilegung und Gewinnung der Lagerstätte und für die Wiederinbetriebnahme stillgelegter Tagebaue

von Steuerpflichtigen, die den Gewinn nach § 5 ermitteln, vor dem 1. Januar 1990 angeschafft oder 2 hergestellt werden. Die Sonderabschreibungen können bereits für Anzahlungen auf Anschaffungskosten 3 und für Teilherstellungskosten zugelassen werden. Hat der Steuerpflichtige vor dem 1. Januar 1990 die Wirtschaftsgüter bestellt oder mit ihrer Herstellung begonnen, so können die Sonderabschreibungen auch für nach dem 31. Dezember 1989 und vor dem 1. Januar 1991 angeschaffte oder hergestellte Wirtschaftsgüter sowie für vor dem 1. Januar 1991 geleistete Anzahlungen auf Anschaffungskosten 4 und entstandene Teilherstellungskosten in Anspruch genommen werden. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Sonderabschreibungen ist, dass die Förderungswürdigkeit der bezeichneten Vorhaben von der obersten Landesbehörde für Wirtschaft im Einvernehmen mit dem Bundesministerium 5 für Wirtschaft und Technologie bescheinigt worden ist. Die Sonderabschreibungen können im Wirtschaftsjahr der Anschaffung oder Herstellung und in den vier folgenden Wirtschaftsjahren in Anspruch genommen werden, und zwar bei beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens bis zu insgesamt 50 Prozent, bei unbeweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens bis zu 6 insgesamt 30 Prozent der Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Bei den begünstigten Vorhaben im Tagebaubetrieb des Braunkohlen- und Erzbergbaues kann außerdem zugelassen werden, dass die vor dem 1. Januar 1991 aufgewendeten Kosten für den Vorabraum bis zu 50 Prozent als sofort abzugsfähige Betriebsausgaben behandelt werden;

o) (weggefallen)

p) über die Bemessung der Absetzungen für Abnutzung oder Substanzverringerung bei nicht zu einem Betriebsvermögen gehörenden Wirtschaftsgütern, die vor dem 21. Juni 1948 angeschafft oder 2 hergestellt oder die unentgeltlich erworben sind. Hierbei kann bestimmt werden, dass die Absetzungen für Abnutzung oder Substanzverringerung nicht nach den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, sondern nach Hilfswerten (am 21. Juni 1948 maßgebender Einheitswert, Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Rechtsvorgängers abzüglich der von ihm vorgenommenen Absetzungen, fiktive 3 Anschaffungskosten an einem noch zu bestimmenden Stichtag) zu bemessen sind. Zur Vermeidung von Härten kann zugelassen werden, dass anstelle der Absetzungen für Abnutzung, die nach dem am 21. Juni 1948 maßgebenden Einheitswert zu bemessen sind, der Betrag abgezogen wird, der für das Wirtschaftsgut in dem Veranlagungszeitraum 1947 als Absetzung für Abnutzung geltend gemacht 4 werden konnte. Für das Land Berlin tritt in den Sätzen 1 bis 3 an die Stelle des 21. Juni 1948 jeweils der 1. April 1949;

q) über erhöhte Absetzungen bei Herstellungskosten aa) für Maßnahmen, die für den Anschluss eines im Inland belegenen Gebäudes an eine Fernwärmeversorgung einschließlich der Anbindung an das Heizsystem erforderlich sind, wenn die Fernwärmeversorgung überwiegend aus Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung, zur Verbrennung von Müll oder zur Verwertung von Abwärme gespeist wird,

bb) für den Einbau von Wärmepumpenanlagen, Solaranlagen und Anlagen zur Wärmerückgewinnung in einem im Inland belegenen Gebäude einschließlich der Anbindung an das Heizsystem,

cc) für die Errichtung von Windkraftanlagen, wenn die mit diesen Anlagen erzeugte Energie überwiegend entweder unmittelbar oder durch Verrechnung mit Elektrizitätsbezügen des Steuerpflichtigen von einem Elektrizitätsversorgungsunternehmen zur Versorgung eines im Inland belegenen Gebäudes des Steuerpflichtigen verwendet wird, einschließlich der Anbindung an das Versorgungssystem des Gebäudes,

dd) für die Errichtung von Anlagen zur Gewinnung von Gas, das aus pflanzlichen oder tierischen Abfallstoffen durch Gärung unter Sauerstoffabschluss entsteht, wenn dieses Gas zur Beheizung

- Seite 178 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

eines im Inland belegenen Gebäudes des Steuerpflichtigen oder zur Warmwasserbereitung in einem solchen Gebäude des Steuerpflichtigen verwendet wird, einschließlich der Anbindung an das Versorgungssystem des Gebäudes,

ee) für den Einbau einer Warmwasseranlage zur Versorgung von mehr als einer Zapfstelle und einer zentralen Heizungsanlage oder bei einer zentralen Heizungs- und Warmwasseranlage für den Einbau eines Heizkessels, eines Brenners, einer zentralen Steuerungseinrichtung, einer Wärmeabgabeeinrichtung und eine Änderung der Abgasanlage in einem im Inland belegenen Gebäude oder in einer im Inland belegenen Eigentumswohnung, wenn mit dem Einbau nicht vor Ablauf von zehn Jahren seit Fertigstellung dieses Gebäudes begonnen worden ist und der Einbau nach dem 30. Juni 1985 fertiggestellt worden ist; Entsprechendes gilt bei Anschaffungskosten für neue Einzelöfen, wenn keine Zentralheizung vorhanden ist.

2 Voraussetzung für die Gewährung der erhöhten Absetzungen ist, dass die Maßnahmen vor dem 1. Januar 1992 fertiggestellt worden sind; in den Fällen des Satzes 1 Doppelbuchstabe aa müssen die Gebäude vor dem 1. Juli 1983 fertiggestellt worden sein, es sei denn, dass der Anschluss nicht schon 3 im Zusammenhang mit der Errichtung des Gebäudes möglich war. Die erhöhten Absetzungen dürfen 4 jährlich 10 Prozent der Aufwendungen nicht übersteigen. Sie dürfen nicht gewährt werden, wenn für 5 dieselbe Maßnahme eine Investitionszulage in Anspruch genommen wird. Sind die Aufwendungen Erhaltungsaufwand und entstehen sie bei einer zu eigenen Wohnzwecken genutzten Wohnung im eigenen Haus, für die der Nutzungswert nicht mehr besteuert wird, und liegen in den Fällen des Satzes 1 Doppelbuchstabe aa die Voraussetzungen des Satzes 2 zweiter Halbsatz vor, so kann der Abzug dieser Aufwendungen wie Sonderausgaben mit gleichmäßiger Verteilung auf das Kalenderjahr, in dem die Arbeiten abgeschlossen worden sind, und die neun folgenden Kalenderjahre zugelassen werden, wenn die Maßnahme vor dem 1. Januar 1992 abgeschlossen worden ist;

r) nach denen Steuerpflichtige größere Aufwendungen aa) für die Erhaltung von nicht zu einem Betriebsvermögen gehörenden Gebäuden, die überwiegend Wohnzwecken dienen,

bb) zur Erhaltung eines Gebäudes in einem förmlich festgelegten Sanierungsgebiet oder städtebaulichen Entwicklungsbereich, die für Maßnahmen im Sinne des § 177 des Baugesetzbuchs sowie für bestimmte Maßnahmen, die der Erhaltung, Erneuerung und funktionsgerechten Verwendung eines Gebäudes dienen, das wegen seiner geschichtlichen, künstlerischen oder städtebaulichen Bedeutung erhalten bleiben soll, und zu deren Durchführung sich der Eigentümer neben bestimmten Modernisierungsmaßnahmen gegenüber der Gemeinde verpflichtet hat, aufgewendet worden sind,

cc) zur Erhaltung von Gebäuden, die nach den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften Baudenkmale sind, soweit die Aufwendungen nach Art und Umfang zur Erhaltung des Gebäudes als Baudenkmal und zu seiner sinnvollen Nutzung erforderlich sind,

2 auf zwei bis fünf Jahre gleichmäßig verteilen können. In den Fällen der Doppelbuchstaben bb und cc 3 ist Voraussetzung, dass der Erhaltungsaufwand vor dem 1. Januar 1990 entstanden ist. In den Fällen von Doppelbuchstabe cc sind die Denkmaleigenschaft des Gebäudes und die Voraussetzung, dass die Aufwendungen nach Art und Umfang zur Erhaltung des Gebäudes als Baudenkmal und zu seiner sinnvollen Nutzung erforderlich sind, durch eine Bescheinigung der nach Landesrecht zuständigen oder von der Landesregierung bestimmten Stelle nachzuweisen;

s) nach denen bei Anschaffung oder Herstellung von abnutzbaren beweglichen und bei Herstellung von abnutzbaren unbeweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens auf Antrag ein Abzug von der Einkommensteuer für den Veranlagungszeitraum der Anschaffung oder Herstellung bis zur Höhe von 7,5 Prozent der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieser Wirtschaftsgüter vorgenommen werden kann, wenn eine Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts eingetreten ist oder sich abzeichnet, die eine nachhaltige Verringerung der Umsätze oder der Beschäftigung zur Folge hatte oder erwarten lässt, insbesondere bei einem erheblichen Rückgang der Nachfrage nach Investitionsgütern oder 2 Bauleistungen. Bei der Bemessung des von der Einkommensteuer abzugsfähigen Betrags dürfen nur berücksichtigt werden aa) die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von beweglichen Wirtschaftsgütern, die innerhalb eines jeweils festzusetzenden Zeitraums, der ein Jahr nicht übersteigen darf (Begünstigungszeitraum), angeschafft oder hergestellt werden,

- Seite 179 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

bb) die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von beweglichen Wirtschaftsgütern, die innerhalb des Begünstigungszeitraums bestellt und angezahlt werden oder mit deren Herstellung innerhalb des Begünstigungszeitraums begonnen wird, wenn sie innerhalb eines Jahres, bei Schiffen innerhalb 2 zweier Jahre nach Ablauf des Begünstigungszeitraums geliefert oder fertiggestellt werden. Soweit bewegliche Wirtschaftsgüter im Sinne des Satzes 1 mit Ausnahme von Schiffen nach Ablauf eines Jahres, aber vor Ablauf zweier Jahre nach dem Ende des Begünstigungszeitraums geliefert oder fertiggestellt werden, dürfen bei Bemessung des Abzugs von der Einkommensteuer die bis zum Ablauf eines Jahres nach dem Ende des Begünstigungszeitraums aufgewendeten Anzahlungen und Teilherstellungskosten berücksichtigt werden,

cc) die Herstellungskosten von Gebäuden, bei denen innerhalb des Begünstigungszeitraums der Antrag auf Baugenehmigung gestellt wird, wenn sie bis zum Ablauf von zwei Jahren nach dem Ende des Begünstigungszeitraums fertiggestellt werden;

dabei scheiden geringwertige Wirtschaftsgüter im Sinne des § 6 Absatz 2 und Wirtschaftsgüter, 3 die in gebrauchtem Zustand erworben werden, aus. Von der Begünstigung können außerdem Wirtschaftsgüter ausgeschlossen werden, für die Sonderabschreibungen, erhöhte Absetzungen oder die Investitionszulage nach § 19 des Berlinförderungsgesetzes in Anspruch genommen 4 werden. In den Fällen des Satzes 2 Doppelbuchstabe bb und cc können bei Bemessung des von der Einkommensteuer abzugsfähigen Betrags bereits die im Begünstigungszeitraum, im Fall des Satzes 2 Doppelbuchstabe bb Satz 2 auch die bis zum Ablauf eines Jahres nach dem Ende des Begünstigungszeitraums aufgewendeten Anzahlungen und Teilherstellungskosten berücksichtigt werden; der Abzug von der Einkommensteuer kann insoweit schon für den Veranlagungszeitraum vorgenommen werden, in dem die Anzahlungen oder Teilherstellungskosten aufgewendet worden sind. 5 Übersteigt der von der Einkommensteuer abzugsfähige Betrag die für den Veranlagungszeitraum der Anschaffung oder Herstellung geschuldete Einkommensteuer, so kann der übersteigende Betrag von der 6 Einkommensteuer für den darauf folgenden Veranlagungszeitraum abgezogen werden. Entsprechendes gilt, wenn in den Fällen des Satzes 2 Doppelbuchstabe bb und cc der Abzug von der Einkommensteuer 7 bereits für Anzahlungen oder Teilherstellungskosten geltend gemacht wird. Der Abzug von der Einkommensteuer darf jedoch die für den Veranlagungszeitraum der Anschaffung oder Herstellung und den folgenden Veranlagungszeitraum insgesamt zu entrichtende Einkommensteuer nicht übersteigen. 8 In den Fällen des Satzes 2 Doppelbuchstabe bb Satz 2 gilt dies mit der Maßgabe, dass an die Stelle des Veranlagungszeitraums der Anschaffung oder Herstellung der Veranlagungszeitraum tritt, in dem 9 zuletzt Anzahlungen oder Teilherstellungskosten aufgewendet worden sind. Werden begünstigte Wirtschaftsgüter von Gesellschaften im Sinne des § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 und 3 angeschafft oder hergestellt, so ist der abzugsfähige Betrag nach dem Verhältnis der Gewinnanteile einschließlich 10 der Vergütungen aufzuteilen. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Wirtschaftsgüter, die bei Bemessung des von der Einkommensteuer abzugsfähigen Betrags berücksichtigt worden sind, werden 11 durch den Abzug von der Einkommensteuer nicht gemindert. Rechtsverordnungen auf Grund dieser 12 Ermächtigung bedürfen der Zustimmung des Bundestages. Die Zustimmung gilt als erteilt, wenn der Bundestag nicht binnen vier Wochen nach Eingang der Vorlage der Bundesregierung die Zustimmung verweigert hat;

t) (weggefallen)

u) über Sonderabschreibungen bei abnutzbaren Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die der Forschung oder Entwicklung dienen und nach dem 18. Mai 1983 und vor dem 1. Januar 2 1990 angeschafft oder hergestellt werden. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Sonderabschreibungen ist, dass die beweglichen Wirtschaftsgüter ausschließlich und die unbeweglichen 1 3 Wirtschaftsgüter zu mehr als 33 /3 Prozent der Forschung oder Entwicklung dienen. Die Sonderabschreibungen können auch für Ausbauten und Erweiterungen an bestehenden Gebäuden, Gebäudeteilen, Eigentumswohnungen oder im Teileigentum stehenden Räumen zugelassen werden, 1 wenn die ausgebauten oder neu hergestellten Gebäudeteile zu mehr als 33 /3 Prozent der Forschung 4 oder Entwicklung dienen. Die Wirtschaftsgüter dienen der Forschung oder Entwicklung, wenn sie verwendet werden aa) zur Gewinnung von neuen wissenschaftlichen oder technischen Erkenntnissen und Erfahrungen allgemeiner Art (Grundlagenforschung) oder

- Seite 180 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

bb) zur Neuentwicklung von Erzeugnissen oder Herstellungsverfahren oder

cc) zur Weiterentwicklung von Erzeugnissen oder Herstellungsverfahren, soweit wesentliche Änderungen dieser Erzeugnisse oder Verfahren entwickelt werden.

5 Die Sonderabschreibungen können im Wirtschaftsjahr der Anschaffung oder Herstellung und in den vier folgenden Wirtschaftsjahren in Anspruch genommen werden, und zwar aa) bei beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens bis zu insgesamt 40 Prozent,

bb) 2 bei unbeweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die zu mehr als 66 /3 Prozent der 2 Forschung oder Entwicklung dienen, bis zu insgesamt 15 Prozent, die nicht zu mehr als 66 /3 1 Prozent, aber zu mehr als 33 /3 Prozent der Forschung oder Entwicklung dienen, bis zu insgesamt 10 Prozent,

cc) bei Ausbauten und Erweiterungen an bestehenden Gebäuden, Gebäudeteilen, Eigentumswohnungen oder im Teileigentum stehenden Räumen, wenn die ausgebauten oder neu 2 hergestellten Gebäudeteile zu mehr als 66 /3 Prozent der Forschung oder Entwicklung dienen, 2 1 bis zu insgesamt 15 Prozent, zu nicht mehr als 66 /3 Prozent, aber zu mehr als 33 /3 Prozent der Forschung oder Entwicklung dienen, bis zu insgesamt 10 Prozent

6 der Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Sie können bereits für Anzahlungen auf 7 Anschaffungskosten und für Teilherstellungskosten zugelassen werden. Die Sonderabschreibungen sind nur unter der Bedingung zuzulassen, dass die Wirtschaftsgüter und die ausgebauten oder neu hergestellten Gebäudeteile mindestens drei Jahre nach ihrer Anschaffung oder Herstellung in dem erforderlichen Umfang der Forschung oder Entwicklung in einer inländischen Betriebsstätte des Steuerpflichtigen dienen;

v) (weggefallen)

w) über Sonderabschreibungen bei Handelsschiffen, die auf Grund eines vor dem 25. April 1996 abgeschlossenen Schiffbauvertrags hergestellt, in einem inländischen Seeschiffsregister eingetragen und vor dem 1. Januar 1999 von Steuerpflichtigen angeschafft oder hergestellt worden sind, die den 2 Gewinn nach § 5 ermitteln. Im Fall der Anschaffung eines Handelsschiffes ist weitere Voraussetzung, dass das Schiff vor dem 1. Januar 1996 in ungebrauchtem Zustand vom Hersteller oder nach dem 31. Dezember 1995 auf Grund eines vor dem 25. April 1996 abgeschlossenen Kaufvertrags bis 3 zum Ablauf des vierten auf das Jahr der Fertigstellung folgenden Jahres erworben worden ist. Bei Steuerpflichtigen, die in eine Gesellschaft im Sinne des § 15 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 und Absatz 3 nach Abschluss des Schiffbauvertrags (Unterzeichnung des Hauptvertrags) eingetreten sind, dürfen Sonderabschreibungen nur zugelassen werden, wenn sie der Gesellschaft vor dem 1. Januar 1999 4 beitreten. Die Sonderabschreibungen können im Wirtschaftsjahr der Anschaffung oder Herstellung und in den vier folgenden Wirtschaftsjahren bis zu insgesamt 40 Prozent der Anschaffungs- oder 5 Herstellungskosten in Anspruch genommen werden. Sie können bereits für Anzahlungen auf 6 Anschaffungskosten und für Teilherstellungskosten zugelassen werden. Die Sonderabschreibungen sind nur unter der Bedingung zuzulassen, dass die Handelsschiffe innerhalb eines Zeitraums von acht Jahren nach ihrer Anschaffung oder Herstellung nicht veräußert werden; für Anteile an einem 7 Handelsschiff gilt dies entsprechend. Die Sätze 1 bis 6 gelten für Schiffe, die der Seefischerei dienen, 8 entsprechend. Für Luftfahrzeuge, die vom Steuerpflichtigen hergestellt oder in ungebrauchtem Zustand vom Hersteller erworben worden sind und die zur gewerbsmäßigen Beförderung von Personen oder Sachen im internationalen Luftverkehr oder zur Verwendung zu sonstigen gewerblichen Zwecken im Ausland bestimmt sind, gelten die Sätze 1 bis 4 und 6 mit der Maßgabe entsprechend, dass an die Stelle der Eintragung in ein inländisches Seeschiffsregister die Eintragung in die deutsche Luftfahrzeugrolle, an die Stelle des Höchstsatzes von 40 Prozent ein Höchstsatz von 30 Prozent und bei der Vorschrift des Satzes 6 an die Stelle des Zeitraums von acht Jahren ein Zeitraum von sechs Jahren treten;

x) über erhöhte Absetzungen bei Herstellungskosten für Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen im Sinne des § 177 des Baugesetzbuchs sowie für bestimmte Maßnahmen, die der Erhaltung, Erneuerung und funktionsgerechten Verwendung eines Gebäudes dienen, das wegen seiner geschichtlichen, künstlerischen oder städtebaulichen Bedeutung erhalten bleiben soll, und zu deren Durchführung sich der Eigentümer neben bestimmten Modernisierungsmaßnahmen gegenüber der Gemeinde verpflichtet hat, die für Gebäude in einem förmlich festgelegten Sanierungsgebiet

- Seite 181 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

oder städtebaulichen Entwicklungsbereich aufgewendet worden sind; Voraussetzung ist, dass die 2 Maßnahmen vor dem 1. Januar 1991 abgeschlossen worden sind. Die erhöhten Absetzungen dürfen jährlich 10 Prozent der Aufwendungen nicht übersteigen;

y) über erhöhte Absetzungen für Herstellungskosten an Gebäuden, die nach den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften Baudenkmale sind, soweit die Aufwendungen nach Art und Umfang zur Erhaltung des Gebäudes als Baudenkmal und zu seiner sinnvollen Nutzung erforderlich sind; 2 Voraussetzung ist, dass die Maßnahmen vor dem 1. Januar 1991 abgeschlossen worden sind. Die Denkmaleigenschaft des Gebäudes und die Voraussetzung, dass die Aufwendungen nach Art und Umfang zur Erhaltung des Gebäudes als Baudenkmal und zu seiner sinnvollen Nutzung erforderlich sind, sind durch eine Bescheinigung der nach Landesrecht zuständigen oder von der Landesregierung 3 bestimmten Stelle nachzuweisen. Die erhöhten Absetzungen dürfen jährlich 10 Prozent der Aufwendungen nicht übersteigen;

3. die in § 4a Absatz 1 Satz 2 Nummer 1, § 10 Absatz 5, § 22 Nummer 1 Satz 3 Buchstabe a, § 26a Absatz 3, § 34c Absatz 7, § 46 Absatz 5 und § 50a Absatz 6 vorgesehenen Rechtsverordnungen zu erlassen.

1 (2) Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung Vorschriften zu erlassen, nach denen die Inanspruchnahme von Sonderabschreibungen und erhöhten Absetzungen sowie die Bemessung der Absetzung für Abnutzung in fallenden Jahresbeträgen ganz oder teilweise ausgeschlossen werden können, wenn eine Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts eingetreten ist oder sich abzeichnet, die erhebliche Preissteigerungen mit sich gebracht hat oder erwarten lässt, insbesondere, wenn die Inlandsnachfrage 2 nach Investitionsgütern oder Bauleistungen das Angebot wesentlich übersteigt. Die Inanspruchnahme von Sonderabschreibungen und erhöhten Absetzungen sowie die Bemessung der Absetzung für Abnutzung in fallenden Jahresbeträgen darf nur ausgeschlossen werden 1. für bewegliche Wirtschaftsgüter, die innerhalb eines jeweils festzusetzenden Zeitraums, der frühestens mit dem Tage beginnt, an dem die Bundesregierung ihren Beschluss über die Verordnung bekannt gibt, und 2 der ein Jahr nicht übersteigen darf, angeschafft oder hergestellt werden. Für bewegliche Wirtschaftsgüter, die vor Beginn dieses Zeitraums bestellt und angezahlt worden sind oder mit deren Herstellung vor Beginn dieses Zeitraums angefangen worden ist, darf jedoch die Inanspruchnahme von Sonderabschreibungen und erhöhten Absetzungen sowie die Bemessung der Absetzung für Abnutzung in fallenden Jahresbeträgen nicht ausgeschlossen werden;

2. für bewegliche Wirtschaftsgüter und für Gebäude, die in dem in Nummer 1 bezeichneten Zeitraum bestellt 2 werden oder mit deren Herstellung in diesem Zeitraum begonnen wird. Als Beginn der Herstellung gilt bei Gebäuden der Zeitpunkt, in dem der Antrag auf Baugenehmigung gestellt wird.

3 Rechtsverordnungen auf Grund dieser Ermächtigung bedürfen der Zustimmung des Bundestages und des 4 Bundesrates. Die Zustimmung gilt als erteilt, wenn der Bundesrat nicht binnen drei Wochen, der Bundestag nicht binnen vier Wochen nach Eingang der Vorlage der Bundesregierung die Zustimmung verweigert hat.

1 (3) Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften zu erlassen, nach denen die Einkommensteuer einschließlich des Steuerabzugs vom Arbeitslohn, des Steuerabzugs vom Kapitalertrag und des Steuerabzugs bei beschränkt Steuerpflichtigen 2 1. um höchstens 10 Prozent herabgesetzt werden kann. Der Zeitraum, für den die Herabsetzung gilt, 3 darf ein Jahr nicht übersteigen; er soll sich mit dem Kalenderjahr decken. Voraussetzung ist, dass eine Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts eingetreten ist oder sich abzeichnet, die eine nachhaltige Verringerung der Umsätze oder der Beschäftigung zur Folge hatte oder erwarten lässt, insbesondere bei einem erheblichen Rückgang der Nachfrage nach Investitionsgütern und Bauleistungen oder Verbrauchsgütern;

2 2. um höchstens 10 Prozent erhöht werden kann. Der Zeitraum, für den die Erhöhung gilt, darf ein Jahr 3 nicht übersteigen; er soll sich mit dem Kalenderjahr decken. Voraussetzung ist, dass eine Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts eingetreten ist oder sich abzeichnet, die erhebliche Preissteigerungen mit sich gebracht hat oder erwarten lässt, insbesondere, wenn die Nachfrage nach Investitionsgütern und Bauleistungen oder Verbrauchsgütern das Angebot wesentlich übersteigt.

2 Rechtsverordnungen auf Grund dieser Ermächtigung bedürfen der Zustimmung des Bundestages.

- Seite 182 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

(4) Das Bundesministerium der Finanzen wird ermächtigt, 1. im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der Länder die Vordrucke für a) (weggefallen)

b) die Erklärungen zur Einkommensbesteuerung,

c) die Anträge nach § 38b Absatz 2, nach § 39a Absatz 2, in dessen Vordrucke der Antrag nach § 39f einzubeziehen ist, die Anträge nach § 39a Absatz 4 sowie die Anträge zu den elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen (§ 38b Absatz 3 und § 39e Absatz 6 Satz 7),

d) die Lohnsteuer-Anmeldung (§ 41a Absatz 1),

e) die Anmeldung der Kapitalertragsteuer (§ 45a Absatz 1) und den Freistellungsauftrag nach § 44a Absatz 2 Satz 1 Nummer 1,

f) die Anmeldung des Abzugsbetrags (§ 48a),

g) die Erteilung der Freistellungsbescheinigung (§ 48b),

h) die Anmeldung der Abzugsteuer (§ 50a),

i) die Entlastung von der Kapitalertragsteuer und vom Steuerabzug nach § 50a auf Grund von Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung

und die Muster der Bescheinigungen für den Lohnsteuerabzug nach § 39 Absatz 3 Satz 1 und § 39e Absatz 7 Satz 5, des Ausdrucks der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung (§ 41b Absatz 1), das Muster der Lohnsteuerbescheinigung nach § 41b Absatz 3 Satz 1, der Anträge auf Erteilung einer Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug nach § 39 Absatz 3 Satz 1 und § 39e Absatz 7 Satz 1 sowie der in § 45a Absatz 2 und 3 und § 50a Absatz 5 Satz 6 vorgesehenen Bescheinigungen zu bestimmen;

1a. im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der Länder auf der Basis der §§ 32a und 39b einen Programmablaufplan für die Herstellung von Lohnsteuertabellen zur manuellen Berechnung der Lohnsteuer 2 3 aufzustellen und bekannt zu machen. Der Lohnstufenabstand beträgt bei den Jahrestabellen 36. Die in den Tabellenstufen auszuweisende Lohnsteuer ist aus der Obergrenze der Tabellenstufen zu berechnen 4 und muss an der Obergrenze mit der maschinell berechneten Lohnsteuer übereinstimmen. Die Monats-, Wochen- und Tagestabellen sind aus den Jahrestabellen abzuleiten;

1b. im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der Länder den Mindestumfang der nach § 5b elektronisch zu übermittelnden Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung zu bestimmen;

1c. durch Rechtsverordnung zur Durchführung dieses Gesetzes mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften über einen von dem vorgesehenen erstmaligen Anwendungszeitpunkt gemäß § 52 Absatz 15a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2850) abweichenden späteren Anwendungszeitpunkt zu erlassen, wenn bis zum 31. Dezember 2010 erkennbar ist, dass die technischen oder organisatorischen Voraussetzungen für eine Umsetzung der in § 5b Absatz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2850) vorgesehenen Verpflichtung nicht ausreichen;

2. den Wortlaut dieses Gesetzes und der zu diesem Gesetz erlassenen Rechtsverordnungen in der jeweils geltenden Fassung satzweise nummeriert mit neuem Datum und in neuer Paragraphenfolge bekannt zu machen und dabei Unstimmigkeiten im Wortlaut zu beseitigen.

Fußnote

(+++ § 51: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 59d +++) § 51 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. w Satz 1 bis 3: Änderung gem. Art. 8 Nr. 34 Buchst. a DBuchst. aa G v. 20.12.1996 I 2049 mWv 28.12.1996 mit GG nach Maßgabe der Entscheidungsformel vereinbar gem. BVerfGE v. 3.12.1997, 1998 I 725 - 2 BvR 882/97 -

§ 51a Festsetzung und Erhebung von Zuschlagsteuern

(1) Auf die Festsetzung und Erhebung von Steuern, die nach der Einkommensteuer bemessen werden (Zuschlagsteuern), sind die Vorschriften dieses Gesetzes entsprechend anzuwenden.

1 (2) Bemessungsgrundlage ist die Einkommensteuer, die abweichend von § 2 Absatz 6 unter Berücksichtigung 2 von Freibeträgen nach § 32 Absatz 6 in allen Fällen des § 32 festzusetzen wäre. Zur Ermittlung der

- Seite 183 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Einkommensteuer im Sinne des Satzes 1 ist das zu versteuernde Einkommen um die nach § 3 Nummer 40 3 steuerfreien Beträge zu erhöhen und um die nach § 3c Absatz 2 nicht abziehbaren Beträge zu mindern. § 35 ist bei der Ermittlung der festzusetzenden Einkommensteuer nach Satz 1 nicht anzuwenden.

1 (2a) Vorbehaltlich des § 40a Absatz 2 in der Fassung des Gesetzes vom 23. Dezember 2002 (BGBl. I S. 4621) ist beim Steuerabzug vom Arbeitslohn Bemessungsgrundlage die Lohnsteuer; beim Steuerabzug vom laufenden Arbeitslohn und beim Jahresausgleich ist die Lohnsteuer maßgebend, die sich ergibt, wenn der nach § 39b Absatz 2 Satz 5 zu versteuernde Jahresbetrag für die Steuerklassen I, II und III um den Kinderfreibetrag von 4 368 Euro sowie den Freibetrag für den Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf von 2 640 Euro und für die Steuerklasse IV um den Kinderfreibetrag von 2 184 Euro sowie den Freibetrag für den Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf von 1 320 Euro für jedes Kind vermindert wird, für das eine Kürzung der 2 Freibeträge für Kinder nach § 32 Absatz 6 Satz 4 nicht in Betracht kommt. Bei der Anwendung des § 39b für die Ermittlung der Zuschlagsteuern ist die als Lohnsteuerabzugsmerkmal gebildete Zahl der Kinderfreibeträge 3 maßgebend. Bei Anwendung des § 39f ist beim Steuerabzug vom laufenden Arbeitslohn die Lohnsteuer maßgebend, die sich bei Anwendung des nach § 39f Absatz 1 ermittelten Faktors auf den nach den Sätzen 1 und 2 ermittelten Betrag ergibt.

(2b) Wird die Einkommensteuer nach § 43 Absatz 1 durch Abzug vom Kapitalertrag (Kapitalertragsteuer) erhoben, wird die darauf entfallende Kirchensteuer nach dem Kirchensteuersatz der Religionsgemeinschaft, der der Kirchensteuerpflichtige angehört, als Zuschlag zur Kapitalertragsteuer erhoben.

1 (2c) Der zur Vornahme des Steuerabzugs vom Kapitalertrag Verpflichtete (Kirchensteuerabzugsverpflichteter) hat die auf die Kapitalertragsteuer nach Absatz 2b entfallende Kirchensteuer nach folgenden Maßgaben einzubehalten: 1. Das Bundeszentralamt für Steuern speichert unabhängig von und zusätzlich zu den in § 139b Absatz 3 der Abgabenordnung genannten und nach § 39e gespeicherten Daten des Steuerpflichtigen den Kirchensteuersatz der steuererhebenden Religionsgemeinschaft des Kirchensteuerpflichtigen sowie die ortsbezogenen Daten, mit deren Hilfe der Kirchensteuerpflichtige seiner Religionsgemeinschaft zugeordnet 2 werden kann. Die Daten werden als automatisiert abrufbares Merkmal für den Kirchensteuerabzug bereitgestellt;

2. sofern dem Kirchensteuerabzugsverpflichteten die Identifikationsnummer des Schuldners der 2 Kapitalertragsteuer nicht bereits bekannt ist, kann er sie beim Bundeszentralamt für Steuern anfragen. In der Anfrage dürfen nur die in § 139b Absatz 3 der Abgabenordnung genannten Daten des Schuldners der Kapitalertragsteuer angegeben werden, soweit sie dem Kirchensteuerabzugsverpflichteten bekannt sind. 3 4 Die Anfrage hat nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung zu erfolgen. Im 5 Übrigen ist die Steuerdaten-Übermittlungsverordnung entsprechend anzuwenden. Das Bundeszentralamt für Steuern teilt dem Kirchensteuerabzugsverpflichteten die Identifikationsnummer mit, sofern die übermittelten Daten mit den nach § 139b Absatz 3 der Abgabenordnung beim Bundeszentralamt für Steuern gespeicherten Daten übereinstimmen;

3. der Kirchensteuerabzugsverpflichtete hat unter Angabe der Identifikationsnummer des Schuldners der Kapitalertragsteuer einmal jährlich im Zeitraum vom 1. September bis 31. Oktober beim Bundeszentralamt für Steuern anzufragen, ob der Schuldner der Kapitalertragsteuer am 31. August des betreffenden Jahres 2 (Stichtag) kirchensteuerpflichtig ist (Regelabfrage). Für Kapitalerträge im Sinne des § 43 Absatz 1 Nummer 4 aus Versicherungsverträgen hat der Kirchensteuerabzugsverpflichtete eine auf den Zuflusszeitpunkt der Kapitalerträge bezogene Abfrage (Anlassabfrage) an das Bundeszentralamt für Steuern zu richten. 3 Auf die Anfrage hin teilt das Bundeszentralamt für Steuern dem Kirchensteuerabzugsverpflichteten die rechtliche Zugehörigkeit zu einer steuererhebenden Religionsgemeinschaft und den für die Religionsgemeinschaft geltenden Kirchensteuersatz zum Zeitpunkt der Anfrage als automatisiert 4 abrufbares Merkmal nach Nummer 1 mit. Rechtzeitig vor Regel- oder Anlassabfrage ist der Schuldner der Kapitalertragsteuer vom Kirchensteuerabzugsverpflichteten auf die bevorstehende Datenabfrage sowie das gegenüber dem Bundeszentralamt für Steuern bestehende Widerspruchsrecht, das sich auf die Übermittlung von Daten zur Religionszugehörigkeit bezieht (Absatz 2e Satz 1), schriftlich oder in 5 6 anderer geeigneter Form hinzuweisen. Der Hinweis hat individuell zu erfolgen. Gehört der Schuldner der Kapitalertragsteuer keiner steuererhebenden Religionsgemeinschaft an oder hat er dem Abruf von Daten zur Religionszugehörigkeit widersprochen (Sperrvermerk), so teilt das Bundeszentralamt für Steuern dem 7 Kirchensteuerabzugsverpflichteten zur Religionszugehörigkeit einen neutralen Wert (Nullwert) mit. Der

- Seite 184 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Kirchensteuerabzugsverpflichtete hat die vorhandenen Daten zur Religionszugehörigkeit unverzüglich zu löschen, wenn ein Nullwert übermittelt wurde;

4. im Falle einer am Stichtag oder im Zuflusszeitpunkt bestehenden Kirchensteuerpflicht hat der Kirchensteuerabzugsverpflichtete den Kirchensteuerabzug für die steuererhebende Religionsgemeinschaft durchzuführen und den Kirchensteuerbetrag an das für ihn zuständige Finanzamt abzuführen. 2 § 45a Absatz 1 gilt entsprechend; in der Steueranmeldung sind die nach Satz 1 einbehaltenen Kirchensteuerbeträge für jede steuererhebende Religionsgemeinschaft jeweils als Summe anzumelden. 3 Die auf Grund der Regelabfrage vom Bundeszentralamt für Steuern bestätigte Kirchensteuerpflicht hat der Kirchensteuerabzugsverpflichtete dem Kirchensteuerabzug des auf den Stichtag folgenden Kalenderjahres zu 4 Grunde zu legen. Das Ergebnis einer Anlassabfrage wirkt anlassbezogen.

2 Die Daten gemäß Nummer 3 sind nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung 3 zu übermitteln. Die Verbindung der Anfrage nach Nummer 2 mit der Anfrage nach Nummer 3 zu einer 4 Anfrage ist zulässig. Auf Antrag kann das Bundeszentralamt für Steuern zur Vermeidung unbilliger Härten 5 auf eine elektronische Übermittlung verzichten. § 44 Absatz 5 ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass der Haftungsbescheid von dem für den Kirchensteuerabzugsverpflichteten zuständigen Finanzamt erlassen 6 wird. § 45a Absatz 2 ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass die steuererhebende Religionsgemeinschaft 7 angegeben wird. Sind an den Kapitalerträgen ausschließlich Ehegatten beteiligt, wird der Anteil an der 8 Kapitalertragsteuer hälftig ermittelt. Der Kirchensteuerabzugsverpflichtete darf die von ihm für die 9 Durchführung des Kirchensteuerabzugs erhobenen Daten ausschließlich für diesen Zweck verwenden. Er hat 10 organisatorisch dafür Sorge zu tragen, dass ein Zugriff auf diese Daten für andere Zwecke gesperrt ist. Für andere Zwecke dürfen der Kirchensteuerabzugsverpflichtete und die beteiligte Finanzbehörde die Daten nur verwenden, soweit der Kirchensteuerpflichtige zustimmt oder dies gesetzlich zugelassen ist.

1 (2d) Wird die nach Absatz 2b zu erhebende Kirchensteuer nicht nach Absatz 2c als Kirchensteuerabzug vom Kirchensteuerabzugsverpflichteten einbehalten, wird sie nach Ablauf des Kalenderjahres nach dem Kapitalertragsteuerbetrag veranlagt, der sich ergibt, wenn die Steuer auf Kapitalerträge nach § 32d Absatz 1 Satz 4 und 5 errechnet wird; wenn Kirchensteuer als Kirchensteuerabzug nach Absatz 2c erhoben wurde, 2 wird eine Veranlagung auf Antrag des Steuerpflichtigen durchgeführt. Der Abzugsverpflichtete hat dem Kirchensteuerpflichtigen auf dessen Verlangen hin eine Bescheinigung über die einbehaltene Kapitalertragsteuer 3 zu erteilen. Der Kirchensteuerpflichtige hat die erhobene Kapitalertragsteuer zu erklären und die Bescheinigung nach Satz 2 oder nach § 45a Absatz 2 oder 3 vorzulegen.

1 (2e) Der Schuldner der Kapitalertragsteuer kann unter Angabe seiner Identifikationsnummer schriftlich beim Bundeszentralamt für Steuern beantragen, dass der automatisierte Datenabruf seiner rechtlichen Zugehörigkeit zu einer steuererhebenden Religionsgemeinschaft bis auf schriftlichen Widerruf unterbleibt (Sperrvermerk). 2 Das Bundeszentralamt für Steuern kann für die Abgabe der Erklärungen nach Satz 1 ein anderes sicheres 3 Verfahren zur Verfügung stellen. Der Sperrvermerk verpflichtet den Kirchensteuerpflichtigen zur Abgabe einer 4 Steuererklärung zum Zwecke der Veranlagung nach Absatz 2d Satz 1. Den Sperrvermerk übermittelt das Bundeszentralamt für Steuern dem für den Kirchensteuerpflichtigen zuständigen Wohnsitz-Finanzamt, das diesen zur Abgabe einer Steuererklärung auffordert (§ 149 Absatz 1 Satz 2 der Abgabenordnung).

(3) Ist die Einkommensteuer für Einkünfte, die dem Steuerabzug unterliegen, durch den Steuerabzug abgegolten oder werden solche Einkünfte bei der Veranlagung zur Einkommensteuer oder beim Lohnsteuer-Jahresausgleich nicht erfasst, gilt dies für die Zuschlagsteuer entsprechend.

1 (4) Die Vorauszahlungen auf Zuschlagsteuern sind gleichzeitig mit den festgesetzten Vorauszahlungen auf 2 die Einkommensteuer zu entrichten; § 37 Absatz 5 ist nicht anzuwenden. Solange ein Bescheid über die Vorauszahlungen auf Zuschlagsteuern nicht erteilt worden ist, sind die Vorauszahlungen ohne besondere 3 Aufforderung nach Maßgabe der für die Zuschlagsteuern geltenden Vorschriften zu entrichten. § 240 Absatz 1 Satz 3 der Abgabenordnung ist insoweit nicht anzuwenden; § 254 Absatz 2 der Abgabenordnung gilt insoweit sinngemäß.

1 (5) Mit einem Rechtsbehelf gegen die Zuschlagsteuer kann weder die Bemessungsgrundlage noch die Höhe des 2 zu versteuernden Einkommens angegriffen werden. Wird die Bemessungsgrundlage geändert, ändert sich die Zuschlagsteuer entsprechend.

- Seite 185 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

(6) Die Absätze 1 bis 5 gelten für die Kirchensteuern nach Maßgabe landesrechtlicher Vorschriften.

Fußnote

(+++ § 51a: Zur Anwendung vgl. § 52a Abs. 18 +++)

§ 52 Anwendungsvorschriften

1 (1) Diese Fassung des Gesetzes ist, soweit in den folgenden Absätzen und § 52a nichts anderes bestimmt ist, 2 erstmals für den Veranlagungszeitraum 2012 anzuwenden. Beim Steuerabzug vom Arbeitslohn gilt Satz 1 mit der Maßgabe, dass diese Fassung erstmals auf den laufenden Arbeitslohn anzuwenden ist, der für einen nach dem 31. Dezember 2011 endenden Lohnzahlungszeitraum gezahlt wird, und auf sonstige Bezüge, die nach dem 31. Dezember 2011 zufließen.

(1a) § 1 Absatz 3 Satz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150) ist für Staatsangehörige eines Mitgliedstaates der Europäischen Union oder eines Staates, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum anwendbar ist, auf Antrag auch für Veranlagungszeiträume vor 2008 anzuwenden, soweit Steuerbescheide noch nicht bestandskräftig sind.

(2) § 1a Absatz 1 ist für Staatsangehörige eines Mitgliedstaates der Europäischen Union auf Antrag auch für Veranlagungszeiträume vor 1996 anzuwenden, soweit Steuerbescheide noch nicht bestandskräftig sind; für Staatsangehörige und für das Hoheitsgebiet Finnlands, Islands, Norwegens, Österreichs und Schwedens gilt dies ab dem Veranlagungszeitraum 1994.

1 (3) § 2a Absatz 1 Satz 1 Nummer 6 Buchstabe b in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Dezember 1999 (BGBl. I S. 2601) ist erstmals auf negative Einkünfte eines Steuerpflichtigen anzuwenden, die er aus einer entgeltlichen Überlassung von Schiffen auf Grund eines nach dem 31. Dezember 1999 rechtswirksam 2 abgeschlossenen obligatorischen Vertrags oder gleichstehenden Rechtsakts erzielt. § 2a Absatz 1 bis 2a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist in allen Fällen anzuwenden, 3 in denen die Steuer noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist. Für negative Einkünfte im Sinne des § 2a Absatz 1 und 2, die vor der ab dem 24. Dezember 2008 geltenden Fassung nach § 2a Absatz 1 Satz 5 bestandskräftig gesondert festgestellt wurden, ist § 2a Absatz 1 Satz 3 bis 5 in der vor dem 24. Dezember 2008 geltenden 4 Fassung weiter anzuwenden. § 2a Absatz 3 und 4 in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. April 1997 5 (BGBl. I S. 821) ist letztmals für den Veranlagungszeitraum 1998 anzuwenden. § 2a Absatz 3 Satz 3, 5 und 6 in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. April 1997 (BGBl. I S. 821) ist für Veranlagungszeiträume ab 1999 weiter anzuwenden, soweit sich ein positiver Betrag im Sinne des § 2a Absatz 3 Satz 3 ergibt oder soweit eine in einem ausländischen Staat belegene Betriebsstätte im Sinne des § 2a Absatz 4 in der Fassung des Satzes 8 6 in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt, übertragen oder aufgegeben wird. Insoweit ist in § 2a Absatz 3 Satz 5 7 letzter Halbsatz die Bezeichnung „§ 10d Absatz 3“ durch „§ 10d Absatz 4“ zu ersetzen. § 2a Absatz 4 ist für die Veranlagungszeiträume 1999 bis 2005 in der folgenden Fassung anzuwenden: „(4) Wird eine in einem ausländischen Staat belegene Betriebsstätte 1. in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt oder

2. entgeltlich oder unentgeltlich übertragen oder

3. aufgegeben, jedoch die ursprünglich von der Betriebsstätte ausgeübte Geschäftstätigkeit ganz oder teilweise von einer Gesellschaft, an der der inländische Steuerpflichtige zu mindestens 10 Prozent unmittelbar oder mittelbar beteiligt ist, oder von einer ihm nahestehenden Person im Sinne des § 1 Absatz 2 des Außensteuergesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 20. Dezember 1996 (BGBl. I S. 2049) fortgeführt,

so ist ein nach Absatz 3 Satz 1 und 2 abgezogener Verlust, soweit er nach Absatz 3 Satz 3 nicht wieder hinzugerechnet worden ist oder nicht noch hinzuzurechnen ist, im Veranlagungszeitraum der Umwandlung, Übertragung oder Aufgabe in entsprechender Anwendung des Absatzes 3 Satz 3 dem Gesamtbetrag der Einkünfte hinzuzurechnen. “ 8 § 2a Absatz 4 ist für Veranlagungszeiträume ab 2006 in der folgenden Fassung anzuwenden: 1 „(4) Wird eine in einem ausländischen Staat belegene Betriebsstätte 1. in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt oder

- Seite 186 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2. entgeltlich oder unentgeltlich übertragen oder

3. aufgegeben, jedoch die ursprünglich von der Betriebsstätte ausgeübte Geschäftstätigkeit ganz oder teilweise von einer Gesellschaft, an der der inländische Steuerpflichtige zu mindestens 10 Prozent unmittelbar oder mittelbar beteiligt ist, oder von einer ihm nahe stehenden Person im Sinne des § 1 Absatz 2 des Außensteuergesetzes fortgeführt,

so ist ein nach Absatz 3 Satz 1 und 2 abgezogener Verlust, soweit er nach Absatz 3 Satz 3 nicht wieder hinzugerechnet worden ist oder nicht noch hinzuzurechnen ist, im Veranlagungszeitraum der Umwandlung, Übertragung oder Aufgabe in entsprechender Anwendung des Absatzes 3 Satz 3 dem 2 Gesamtbetrag der Einkünfte hinzuzurechnen. Satz 1 gilt entsprechend bei Beendigung der unbeschränkten Einkommensteuerpflicht (§ 1 Absatz 1) durch Aufgabe des Wohnsitzes oder des gewöhnlichen Aufenthalts oder bei Beendigung der unbeschränkten Körperschaftsteuerpflicht (§ 1 Absatz 1 des Körperschaftsteuergesetzes) durch Verlegung des Sitzes oder des Orts der Geschäftsleitung sowie bei unbeschränkter Einkommensteuerpflicht (§ 1 Absatz 1) oder unbeschränkter Körperschaftsteuerpflicht (§ 1 Absatz 1 des Körperschaftsteuergesetzes) bei Beendigung der Ansässigkeit im Inland auf Grund der Bestimmungen eines Abkommens zur Vermeidung der Doppelbesteuerung. “

(4) § 2b in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. Oktober 2002 (BGBl. I S. 4210, 2003 I S. 179) ist weiterhin für Einkünfte aus einer Einkunftsquelle im Sinne des § 2b anzuwenden, die der Steuerpflichtige nach dem 4. März 1999 und vor dem 11. November 2005 rechtswirksam erworben oder begründet hat.

1 (4a) § 3 Nummer 8a in der Fassung des Artikels 2 des Gesetzes vom 7. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2592) 2 ist in allen Fällen anzuwenden, in denen die Steuer noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist. § 3 Nummer 9 in der bis zum 31. Dezember 2005 geltenden Fassung ist weiter anzuwenden für vor dem 1. Januar 2006 entstandene Ansprüche der Arbeitnehmer auf Abfindungen oder für Abfindungen wegen einer vor dem 1. Januar 2006 getroffenen Gerichtsentscheidung oder einer am 31. Dezember 2005 anhängigen Klage, soweit 3 die Abfindungen dem Arbeitnehmer vor dem 1. Januar 2008 zufließen. Gleiches gilt für Abfindungen auf Grund eines vor dem 1. Januar 2006 abgeschlossenen Sozialplans, wenn die Arbeitnehmer in dem zugrunde liegenden und vor dem 1. Januar 2006 vereinbarten Interessenausgleich namentlich bezeichnet worden sind (§ 1 Absatz 5 Satz 1 des Kündigungsschutzgesetzes sowie § 125 der Insolvenzordnung in der jeweils am 31. Dezember 2005 geltenden Fassung); ist eine Abfindung in einem vor dem 25. Dezember 2008 ergangenen Steuerbescheid als steuerpflichtige Einnahme berücksichtigt worden, ist dieser Bescheid insoweit auf Antrag 4 des Arbeitnehmers zu ändern. § 3 Nummer 10 in der bis zum 31. Dezember 2005 geltenden Fassung ist weiter anzuwenden für Entlassungen vor dem 1. Januar 2006, soweit die Übergangsgelder und Übergangsbeihilfen dem Arbeitnehmer vor dem 1. Januar 2008 zufließen, und für an Soldatinnen auf Zeit und Soldaten auf Zeit gezahlte 5 Übergangsbeihilfen, wenn das Dienstverhältnis vor dem 1. Januar 2006 begründet wurde. § 3 Nummer 13 und 16 in der Fassung des Gesetzes vom 20. April 2009 (BGBl. I S. 774) ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 6 2007 anzuwenden. Auf fortlaufende Leistungen nach dem Gesetz über die Heimkehrerstiftung vom 21. Dezember 1992 (BGBl. I S. 2094, 2101), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 10. Dezember 2007 (BGBl. I S. 2830) geändert worden ist, ist § 3 Nummer 19 in der bis zum 31. Dezember 2010 geltenden Fassung dieses Gesetzes weiter anzuwenden.

1 (4b) § 3 Nummer 26 und 26a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2 2794) ist in allen Fällen anzuwenden, in denen die Steuer noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist. § 3 Nummer 26a Satz 2 und Nummer 26b in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 2011 anzuwenden.

(4c) § 3 Nummer 34 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals auf Leistungen des Arbeitgebers im Kalenderjahr 2008 anzuwenden.

1 (4d) § 3 Nummer 40 ist erstmals anzuwenden für 1. Gewinnausschüttungen, auf die bei der ausschüttenden Körperschaft der nach Artikel 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) aufgehobene Vierte Teil des Körperschaftsteuergesetzes nicht mehr anzuwenden ist; für die übrigen in § 3 Nummer 40 genannten Erträge im Sinne des § 20 gilt Entsprechendes;

2. Erträge im Sinne des § 3 Nummer 40 Satz 1 Buchstabe a, b, c und j nach Ablauf des ersten Wirtschaftsjahres der Gesellschaft, an der die Anteile bestehen, für das das Körperschaftsteuergesetz in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) erstmals anzuwenden ist.

- Seite 187 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2 § 3 Nummer 40 Satz 3 und 4 in der am 12. Dezember 2006 geltenden Fassung ist für Anteile, die einbringungsgeboren im Sinne des § 21 des Umwandlungssteuergesetzes in der am 12. Dezember 2006 3 geltenden Fassung sind, weiter anzuwenden. § 3 Nummer 40 Satz 1 Buchstabe d in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist erstmals auf Bezüge im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 1 und auf Einnahmen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 9 anzuwenden, die nach dem 18. Dezember 2006 zugeflossen sind.

1 (4e) § 3 Nummer 40a in der Fassung des Gesetzes vom 30. Juli 2004 (BGBl. I S. 2013) ist auf Vergütungen im Sinne des § 18 Absatz 1 Nummer 4 anzuwenden, wenn die vermögensverwaltende Gesellschaft oder Gemeinschaft nach dem 31. März 2002 und vor dem 1. Januar 2009 gegründet worden ist oder soweit die Vergütungen in Zusammenhang mit der Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften stehen, die nach 2 dem 7. November 2003 und vor dem 1. Januar 2009 erworben worden sind. § 3 Nummer 40a in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 12. August 2008 (BGBl. I S. 1672) ist erstmals auf Vergütungen im Sinne des § 18 Absatz 1 Nummer 4 anzuwenden, wenn die vermögensverwaltende Gesellschaft oder Gemeinschaft nach dem 31. Dezember 2008 gegründet worden ist.

(4f) § 3 Nummer 41 ist erstmals auf Gewinnausschüttungen oder Gewinne aus der Veräußerung eines Anteils an einer ausländischen Kapitalgesellschaft sowie aus deren Auflösung oder Herabsetzung ihres Kapitals anzuwenden, wenn auf die Ausschüttung oder auf die Gewinne aus der Veräußerung § 3 Nummer 40 Buchstabe a, b, c und d des Einkommensteuergesetzes in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) anwendbar wäre.

(4g) § 3 Nummer 45 in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 8. Mai 2012 (BGBl. I S. 1030) ist erstmals anzuwenden auf Vorteile, die in einem nach dem 31. Dezember 1999 endenden Lohnzahlungszeitraum oder als sonstige Bezüge nach dem 31. Dezember 1999 zugewendet werden.

(5) § 3 Nummer 55e in der Fassung des Artikels 2 des Gesetzes vom 7. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2592) ist auch auf Übertragungen vor dem 1. Januar 2012, für die noch keine bestandskräftige Steuerfestsetzung erfolgt ist, anzuwenden, es sei denn der Steuerpflichtige beantragt die Nichtanwendung.

1 (6) § 3 Nummer 63 ist bei Beiträgen für eine Direktversicherung nicht anzuwenden, wenn die entsprechende Versorgungszusage vor dem 1. Januar 2005 erteilt wurde und der Arbeitnehmer gegenüber dem Arbeitgeber 2 für diese Beiträge auf die Anwendung des § 3 Nummer 63 verzichtet hat. Der Verzicht gilt für die Dauer des Dienstverhältnisses; er ist bis zum 30. Juni 2005 oder bei einem späteren Arbeitgeberwechsel bis zur ersten 3 Beitragsleistung zu erklären. § 3 Nummer 63 Satz 3 und 4 ist nicht anzuwenden, wenn § 40b Absatz 1 und 2 in der am 31. Dezember 2004 geltenden Fassung angewendet wird.

(7) § 3 Nummer 65 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist in allen Fällen anzuwenden, in denen die Einkommensteuer noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist.

(8) § 3 Nummer 70 Satz 3 Buchstabe b in der Fassung des Artikels 7 des Gesetzes vom 22. Juni 2011 (BGBl. I S. 1126) ist erstmals ab dem 1. Januar 2011 anzuwenden.

1 (8a) § 3c Absatz 2 ist erstmals auf Aufwendungen anzuwenden, die mit Erträgen im wirtschaftlichen 2 Zusammenhang stehen, auf die § 3 Nummer 40 erstmals anzuwenden ist. § 3c Absatz 2 Satz 3 und 4 in der am 12. Dezember 2006 geltenden Fassung ist für Anteile, die einbringungsgeboren im Sinne des § 21 des 3 Umwandlungssteuergesetzes in der am 12. Dezember 2006 geltenden Fassung sind, weiter anzuwenden. § 3c Absatz 2 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 2011 anzuwenden.

1 (8b) § 4 Absatz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 7. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2782) ist 2 erstmals für nach dem 31. Dezember 2005 endende Wirtschaftsjahre anzuwenden. Für Wirtschaftsjahre, die vor dem 1. Januar 2006 enden, gilt § 4 Absatz 1 Satz 3 für Fälle, in denen ein bisher einer inländischen Betriebsstätte eines unbeschränkt Steuerpflichtigen zuzuordnendes Wirtschaftsgut einer ausländischen Betriebsstätte dieses Steuerpflichtigen zuzuordnen ist, deren Einkünfte durch ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung freigestellt sind oder wenn das Wirtschaftsgut bei einem beschränkt Steuerpflichtigen nicht mehr einer 3 inländischen Betriebsstätte zuzuordnen ist. § 4 Absatz 1 Satz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) gilt in allen Fällen, in denen § 4 Absatz 1 Satz 3 anzuwenden ist.

- Seite 188 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

(9) § 4 Absatz 2 Satz 2 in der Fassung des Gesetzes vom 22. Dezember 1999 (BGBl. I S. 2601) ist auch für Veranlagungszeiträume vor 1999 anzuwenden.

1 (10) § 4 Absatz 3 Satz 4 ist nicht anzuwenden, soweit die Anschaffungs- oder Herstellungskosten vor dem 1. 2 Januar 1971 als Betriebsausgaben abgesetzt worden sind. § 4 Absatz 3 Satz 4 und 5 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 28. April 2006 (BGBl. I S. 1095) ist erstmals für Wirtschaftsgüter anzuwenden, die nach 3 dem 5. Mai 2006 angeschafft, hergestellt oder in das Betriebsvermögen eingelegt werden. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten für nicht abnutzbare Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die vor dem 5. Mai 2006 angeschafft, hergestellt oder in das Betriebsvermögen eingelegt wurden, sind erst im Zeitpunkt des Zuflusses des Veräußerungserlöses oder im Zeitpunkt der Entnahme als Betriebsausgaben zu berücksichtigen.

1 (11) § 4 Absatz 4a in der Fassung des Gesetzes vom 22. Dezember 1999 (BGBl. I S. 2601) ist erstmals für 2 das Wirtschaftsjahr anzuwenden, das nach dem 31. Dezember 1998 endet. Über- und Unterentnahmen 3 vorangegangener Wirtschaftsjahre bleiben unberücksichtigt. Bei vor dem 1. Januar 1999 eröffneten Betrieben sind im Fall der Betriebsaufgabe bei der Überführung von Wirtschaftsgütern aus dem Betriebsvermögen in das Privatvermögen die Buchwerte nicht als Entnahme anzusetzen; im Fall der Betriebsveräußerung ist nur der 4 Veräußerungsgewinn als Entnahme anzusetzen. Die Aufzeichnungspflichten im Sinne des § 4 Absatz 4a Satz 6 sind erstmals ab dem 1. Januar 2000 zu erfüllen.

1 (12) § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 1 Satz 2 in der Fassung des Artikels 9 des Gesetzes vom 29. Dezember 2003 (BGBl. I S. 3076) ist erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2003 beginnen. 2 § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 2 Satz 1 in der Fassung des Artikels 9 des Gesetzes vom 29. Dezember 2003 (BGBl. I S. 3076) ist erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2003 beginnen. 3 § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 6 Satz 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 28. April 2006 (BGBl. 4 I S. 1095) ist erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2005 beginnen. § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 6a in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. Oktober 2002 (BGBl. I S. 4210) ist 5 letztmals für den Veranlagungszeitraum 2002 anzuwenden. In den Fällen, in denen die Einkommensteuer für die Veranlagungszeiträume bis einschließlich 2002 noch nicht formell bestandskräftig oder hinsichtlich der Aufwendungen für eine betrieblich veranlasste doppelte Haushaltsführung vorläufig festgesetzt ist, ist § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 5 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 15. Dezember 2003 (BGBl. I S. 2645) anzuwenden; dies gilt auch für unter dem Vorbehalt der Nachprüfung ergangene Einkommensteuerbescheide für 6 Veranlagungszeiträume bis einschließlich 2002, soweit nicht bereits Festsetzungsverjährung eingetreten ist. § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 11 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2003 (BGBl. I S. 2840) 7 ist erstmals für das Wirtschaftsjahr anzuwenden, das nach dem 31. Dezember 2003 endet. § 4 Absatz 5b in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) gilt erstmals für Gewerbesteuer, die 8 für Erhebungszeiträume festgesetzt wird, die nach dem 31. Dezember 2007 enden. § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 6 in der Fassung des Gesetzes vom 20. April 2009 (BGBl. I S. 774) ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 9 2007 anzuwenden. § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 6b Satz 2 und 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes 10 vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 2007 anzuwenden. § 4 Absatz 5 Satz 1 Nummer 13 in der Fassung des Gesetzes vom 9. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1900) ist erstmals 11 für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 30. September 2010 beginnen. § 4 Absatz 9 in der Fassung des Artikels 2 des Gesetzes vom 7. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2592) ist für Veranlagungszeiträume ab 2004 anzuwenden.

1 (12a) § 4d Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 Satz 1 Buchstabe b Satz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals für das Wirtschaftsjahr anzuwenden, das nach dem 31. 2 Dezember 2007 endet. § 4d Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 Satz 1 in der Fassung des Artikels 5 Nummer 1 des Gesetzes vom 10. Dezember 2007 (BGBl. I S. 2838) ist erstmals bei nach dem 31. Dezember 2008 zugesagten Leistungen der betrieblichen Altersversorgung anzuwenden.

(12b) § 4e in der Fassung des Artikels 6 des Gesetzes vom 26. Juni 2001 (BGBl. I S. 1310) ist erstmals für das Wirtschaftsjahr anzuwenden, das nach dem 31. Dezember 2001 endet.

(12c) (weggefallen)

- Seite 189 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (12d) § 4h in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 25. Mai 2007 beginnen und nicht vor dem 1. Januar 2008 enden. 2 § 4h Absatz 5 Satz 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals auf schädliche Beteiligungserwerbe nach dem 28. November 2008 anzuwenden, deren sämtliche 3 Erwerbe und gleichgestellte Rechtsakte nach dem 28. November 2008 stattfinden. § 4h Absatz 2 Satz 1 Buchstabe a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 16. Juli 2009 (BGBl. I S. 1959) ist erstmals für 4 Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 25. Mai 2007 beginnen und nicht vor dem 1. Januar 2008 enden. § 4h Absatz 1, 2 Satz 1 Buchstabe c Satz 2, Absatz 4 Satz 1 und 4 und Absatz 5 Satz 1 und 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2009 (BGBl. I S. 3950) ist erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, 5 die nach dem 31. Dezember 2009 enden. Nach den Grundsätzen des § 4h Absatz 1 Satz 1 bis 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2009 (BGBl. I S. 3950) zu ermittelnde EBITDA-Vorträge für Wirtschaftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2006 beginnen und vor dem 1. Januar 2010 enden, erhöhen auf Antrag das verrechenbare EBITDA des ersten Wirtschaftsjahres, das nach dem 31. Dezember 2009 endet; § 4h Absatz 5 des Einkommensteuergesetzes, § 8a Absatz 1 des Körperschaftsteuergesetzes und § 2 Absatz 4 Satz 1, § 4 Absatz 2 Satz 2, § 9 Satz 3, § 15 Absatz 3, § 20 Absatz 9 des Umwandlungssteuergesetzes in der Fassung des Gesetzes vom 22. Dezember 2009 (BGBl. I S. 3950) sind dabei sinngemäß anzuwenden.

1 (12e) § 5 Absatz 1a in der Fassung des Artikels 3 des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes vom 25. Mai 2009 2 (BGBl. I S. 1102) ist erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2009 beginnen. § 5 Absatz 1a in der Fassung des Artikels 3 des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes vom 25. Mai 2009 (BGBl. I S. 1102) ist erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2008 beginnen, wenn das Wahlrecht nach Artikel 66 Absatz 3 Satz 6 des Einführungsgesetzes zum Handelsgesetzbuch in der Fassung des Artikels 2 des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes vom 25. Mai 2009 (BGBl. I S. 1102) ausgeübt wird.

1 (13) § 5 Absatz 4a ist erstmals für das Wirtschaftsjahr anzuwenden, das nach dem 31. Dezember 1996 endet. 2 Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, die am Schluss des letzten vor dem 1. Januar 1997 endenden Wirtschaftsjahres zulässigerweise gebildet worden sind, sind in den Schlussbilanzen des ersten nach dem 31. Dezember 1996 endenden Wirtschaftsjahres und der fünf folgenden Wirtschaftsjahre mit mindestens 25 Prozent im ersten und jeweils mindestens 15 Prozent im zweiten bis sechsten Wirtschaftsjahr gewinnerhöhend aufzulösen.

(14) Soweit Rückstellungen für Aufwendungen, die Anschaffungs- oder Herstellungskosten für ein Wirtschaftsgut sind, in der Vergangenheit gebildet worden sind, sind sie in dem ersten Veranlagungszeitraum, dessen Veranlagung noch nicht bestandskräftig ist, in vollem Umfang aufzulösen.

1 (15) Für Gewerbebetriebe, in denen der Steuerpflichtige vor dem 1. Januar 1999 bereits Einkünfte aus dem Betrieb von Handelsschiffen im internationalen Verkehr erzielt hat, kann der Antrag nach § 5a Absatz 3 Satz 1 auf Anwendung der Gewinnermittlung nach § 5a Absatz 1 in dem Wirtschaftsjahr, das nach dem 31. Dezember 2 1998 endet, oder in einem der beiden folgenden Wirtschaftsjahre gestellt werden (Erstjahr). § 5a Absatz 3 in der Fassung des Artikels 9 des Gesetzes vom 29. Dezember 2003 (BGBl. I S. 3076) ist erstmals für das 3 Wirtschaftsjahr anzuwenden, das nach dem 31. Dezember 2005 endet. § 5a Absatz 3 Satz 1 in der am 31. Dezember 2003 geltenden Fassung ist weiterhin anzuwenden, wenn der Steuerpflichtige im Fall der Anschaffung das Handelsschiff auf Grund eines vor dem 1. Januar 2006 rechtswirksam abgeschlossenen schuldrechtlichen Vertrags oder gleichgestellten Rechtsaktes angeschafft oder im Fall der Herstellung mit der Herstellung des 4 Handelsschiffs vor dem 1. Januar 2006 begonnen hat. In Fällen des Satzes 3 muss der Antrag auf Anwendung des § 5a Absatz 1 spätestens bis zum Ablauf des Wirtschaftsjahres gestellt werden, das vor dem 1. Januar 2008 5 endet. § 5a Absatz 5 Satz 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist 6 erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 17. August 2007 enden. Soweit Ansparabschreibungen im Sinne von § 7g Absatz 3 in der bis zum 17. August 2007 geltenden Fassung zum Zeitpunkt des Übergangs zur Gewinnermittlung nach § 5a Absatz 1 noch nicht gewinnerhöhend aufgelöst worden sind, ist § 5a Absatz 5 Satz 3 in der bis zum 17. August 2007 geltenden Fassung weiter anzuwenden.

(15a) § 5b in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2850) ist erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2010 beginnen.

1 (16) § 6 Absatz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 7. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2782) ist 2 erstmals für nach dem 31. Dezember 2005 endende Wirtschaftsjahre anzuwenden. § 6 Absatz 1 in der Fassung

- Seite 190 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ist erstmals für das erste nach dem 31. Dezember 1998 3 endende Wirtschaftsjahr (Erstjahr) anzuwenden. In Höhe von vier Fünfteln des im Erstjahr durch die Anwendung des § 6 Absatz 1 Nummer 1 und 2 in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) entstehenden Gewinns kann im Erstjahr eine den steuerlichen Gewinn mindernde Rücklage gebildet werden, die in den dem Erstjahr folgenden vier Wirtschaftsjahren jeweils mit mindestens einem Viertel gewinnerhöhend aufzulösen ist 4 (Auflösungszeitraum). Scheidet ein der Regelung nach den Sätzen 1 bis 3 unterliegendes Wirtschaftsgut im Auflösungszeitraum ganz oder teilweise aus, ist im Wirtschaftsjahr des Ausscheidens der für das Wirtschaftsgut verbleibende Teil der Rücklage nach Satz 3 in vollem Umfang oder teilweise gewinnerhöhend aufzulösen. 5 Soweit ein der Regelung nach den Sätzen 1 bis 3 unterliegendes Wirtschaftsgut im Auflösungszeitraum erneut auf den niedrigeren Teilwert abgeschrieben wird, ist der für das Wirtschaftsgut verbleibende Teil der 6 Rücklage nach Satz 3 in Höhe der Abschreibung gewinnerhöhend aufzulösen. § 3 Nummer 40 Satz 1 Buchstabe a Satz 2 in der Fassung des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) und § 8b Absatz 2 Satz 2 des Körperschaftsteuergesetzes in der Fassung des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) sind in den 7 Fällen der Sätze 3 bis 5 entsprechend anzuwenden. § 6 Absatz 1 Nummer 1a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 15. Dezember 2003 (BGBl. I S. 2645) ist erstmals für Baumaßnahmen anzuwenden, mit denen 8 nach dem 31. Dezember 2003 begonnen wird. Als Beginn gilt bei Baumaßnahmen, für die eine Baugenehmigung erforderlich ist, der Zeitpunkt, in dem der Bauantrag gestellt wird, bei baugenehmigungsfreien Bauvorhaben, für 9 die Bauunterlagen einzureichen sind, der Zeitpunkt, in dem die Bauunterlagen eingereicht werden. Sämtliche Baumaßnahmen im Sinne des § 6 Absatz 1 Nummer 1a Satz 1 an einem Objekt gelten als eine Baumaßnahme 10 im Sinne des Satzes 7. § 6 Absatz 1 Nummer 2b und 3a Buchstabe f in der Fassung des Artikels 3 des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes vom 25. Mai 2009 (BGBl. I S. 1102) sind erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2009 beginnen; § 6 Absatz 1 Nummer 2b und § 6 Absatz 1 Nummer 3a Buchstabe f in der Fassung des Artikels 3 des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes vom 25. Mai 2009 (BGBl. I S. 1102) sind erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2008 beginnen, wenn das Wahlrecht nach Artikel 66 Absatz 3 Satz 6 des Einführungsgesetzes zum Handelsgesetzbuch in der Fassung des Artikels 2 des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes vom 25. Mai 2009 (BGBl. I S. 1102) ausgeübt wird; für die Hälfte des Gewinns, der sich aus der erstmaligen Anwendung des § 6 Absatz 1 Nummer 2b ergibt, kann eine den Gewinn mindernde Rücklage gebildet werden, die im folgenden Wirtschaftsjahr gewinnerhöhend aufzulösen 11 ist. § 6 Absatz 1 Nummer 4 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 28. April 2006 (BGBl. I S. 12 1095) ist erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2005 beginnen. § 6 Absatz 1 Nummer 4 Satz 6 in der am 24. Dezember 2008 geltenden Fassung ist letztmalig für das Wirtschaftsjahr 13 anzuwenden, das vor dem 1. Januar 2009 endet. § 6 Absatz 1 Nummer 4 Satz 6 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmalig für Wirtschaftsjahre, die nach dem 14 31. Dezember 2008 beginnen, anzuwenden. § 6 Absatz 2 und 2a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2009 (BGBl. I S. 3950) ist erstmals bei Wirtschaftsgütern anzuwenden, die nach dem 31. 15 Dezember 2009 angeschafft, hergestellt oder in das Betriebsvermögen eingelegt werden. § 6 Absatz 6 Satz 2 und 3 ist erstmals für Einlagen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 1998 vorgenommen werden.

1 (16a) § 6 Absatz 5 Satz 1 zweiter Halbsatz in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 2 (BGBl. I S. 1768) gilt in allen Fällen, in denen § 4 Absatz 1 Satz 3 anzuwenden ist. § 6 Absatz 5 Satz 3 bis 5 in der Fassung des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3858) ist erstmals auf Übertragungsvorgänge nach 3 dem 31. Dezember 2000 anzuwenden. § 6 Absatz 5 Satz 6 in der Fassung des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3858) ist erstmals auf Anteilsbegründungen und Anteilserhöhungen nach dem 31. Dezember 2000 anzuwenden.

(16b) § 6a Absatz 2 Nummer 1 erste Alternative und Absatz 3 Satz 2 Nummer 1 Satz 6 erster Halbsatz in der Fassung des Artikels 6 des Gesetzes vom 26. Juni 2001 (BGBl. I S. 1310) ist bei Pensionsverpflichtungen gegenüber Berechtigten anzuwenden, denen der Pensionsverpflichtete erstmals eine Pensionszusage nach dem 31. Dezember 2000 erteilt hat; § 6a Absatz 2 Nummer 1 zweite Alternative sowie § 6a Absatz 3 Satz 2 Nummer 1 Satz 1 und § 6a Absatz 3 Satz 2 Nummer 1 Satz 6 zweiter Halbsatz sind bei Pensionsverpflichtungen anzuwenden, die auf einer nach dem 31. Dezember 2000 vereinbarten Entgeltumwandlung im Sinne von § 1 Absatz 2 des Betriebsrentengesetzes beruhen.

(17) § 6a Absatz 2 Nummer 1 und Absatz 3 Satz 2 Nummer 1 Satz 6 in der Fassung des Artikels 5 Nummer 2 des Gesetzes vom 10. Dezember 2007 (BGBl. I S. 2838) ist erstmals bei nach dem 31. Dezember 2008 erteilten Pensionszusagen anzuwenden.

- Seite 191 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (18) § 6b in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ist erstmals auf Veräußerungen 2 anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 1998 vorgenommen werden. Für Veräußerungen, die vor diesem Zeitpunkt vorgenommen worden sind, ist § 6b in der im Veräußerungszeitpunkt geltenden Fassung weiter anzuwenden.

1 (18a) § 6b in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3858) ist erstmals auf 2 Veräußerungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2001 vorgenommen werden. Für Veräußerungen, die vor diesem Zeitpunkt vorgenommen worden sind, ist § 6b in der im Veräußerungszeitpunkt geltenden Fassung weiter anzuwenden.

1 (18b) § 6b in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 26. April 2006 (BGBl. I S. 1091) ist erstmals auf 2 Veräußerungen nach dem 31. Dezember 2005 anzuwenden. Für Veräußerungen, die vor diesem Zeitpunkt 3 vorgenommen werden, ist § 6b in der im Veräußerungszeitpunkt geltenden Fassung weiter anzuwenden. § 6b Absatz 10 Satz 11 in der am 12. Dezember 2006 geltenden Fassung ist für Anteile, die einbringungsgeboren im Sinne des § 21 des Umwandlungssteuergesetzes in der am 12. Dezember 2006 geltenden Fassung sind, weiter anzuwenden.

1 (19) § 6c in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ist erstmals auf Veräußerungen 2 anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 1998 vorgenommen werden. Für Veräußerungen, die vor diesem Zeitpunkt vorgenommen worden sind, ist § 6c in der im Veräußerungszeitpunkt geltenden Fassung weiter anzuwenden.

(20) § 6d ist erstmals für das Wirtschaftsjahr anzuwenden, das nach dem 31. Dezember 1998 endet.

1 (21) § 7 Absatz 1 Satz 4 in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ist erstmals für 2 Einlagen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 1998 vorgenommen werden. § 7 Absatz 1 Satz 6 in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ist erstmals für das nach dem 31. Dezember 1998 3 endende Wirtschaftsjahr anzuwenden. § 7 Absatz 1 Satz 4 in der Fassung des Artikels 9 des Gesetzes vom 29. Dezember 2003 (BGBl. I S. 3076) ist erstmals bei Wirtschaftsgütern anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 4 2003 angeschafft oder hergestellt worden sind. § 7 Absatz 1 Satz 5 zweiter Halbsatz in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals für Einlagen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2010 vorgenommen werden.

1 (21a) § 7 Absatz 2 Satz 2 in der Fassung des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) ist erstmals bei Wirtschaftsgütern anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2000 angeschafft oder hergestellt worden sind. 2 Bei Wirtschaftsgütern, die vor dem 1. Januar 2001 angeschafft oder hergestellt worden sind, ist § 7 Absatz 2 Satz 2 des Einkommensteuergesetzes in der Fassung des Gesetzes vom 22. Dezember 1999 (BGBl. I S. 2601) 3 weiter anzuwenden. § 7 Absatz 2 und 3 in der bis zum 31. Dezember 2007 geltenden Fassung ist letztmalig anzuwenden für vor dem 1. Januar 2008 angeschaffte oder hergestellte bewegliche Wirtschaftsgüter.

1 (21b) Bei Gebäuden, soweit sie zu einem Betriebsvermögen gehören und nicht Wohnzwecken dienen, ist § 7 Absatz 4 Satz 1 und 2 in der Fassung des Gesetzes vom 22. Dezember 1999 (BGBl. I S. 2601) weiter anzuwenden, wenn der Steuerpflichtige im Fall der Herstellung vor dem 1. Januar 2001 mit der Herstellung des Gebäudes begonnen hat oder im Fall der Anschaffung das Objekt auf Grund eines vor dem 1. Januar 2001 2 rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen Vertrags oder gleichstehenden Rechtsakts angeschafft hat. Als Beginn der Herstellung gilt bei Gebäuden, für die eine Baugenehmigung erforderlich ist, der Zeitpunkt, in dem der Bauantrag gestellt wird; bei baugenehmigungsfreien Gebäuden, für die Bauunterlagen einzureichen sind, der Zeitpunkt, in dem die Bauunterlagen eingereicht werden.

(21c) § 7 Absatz 5 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. April 2010 (BGBl. I S. 386) ist auf Antrag auch für Veranlagungszeiträume vor 2010 anzuwenden, soweit Steuerbescheide noch nicht bestandskräftig sind.

(22) § 7a Absatz 6 des Einkommensteuergesetzes 1979 in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. Juni 1979 (BGBl. I S. 721) ist letztmals für das Wirtschaftsjahr anzuwenden, das dem Wirtschaftsjahr vorangeht, für das § 15a erstmals anzuwenden ist.

- Seite 192 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (23) § 7g Absatz 1 bis 4 und 7 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 2 1912) ist erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 17. August 2007 enden. § 7g Absatz 5 und 6 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals bei Wirtschaftsgütern anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2007 angeschafft oder hergestellt werden. 3 Bei Ansparabschreibungen, die in vor dem 18. August 2007 endenden Wirtschaftsjahren gebildet worden sind, und Wirtschaftsgütern, die vor dem 1. Januar 2008 angeschafft oder hergestellt worden sind, ist § 7g in 4 der bis zum 17. August 2007 geltenden Fassung weiter anzuwenden. Soweit Ansparabschreibungen noch nicht gewinnerhöhend aufgelöst worden sind, vermindert sich der Höchstbetrag von 200 000 Euro nach § 7g Absatz 1 Satz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) um 5 die noch vorhandenen Ansparabschreibungen. In Wirtschaftsjahren, die nach dem 31. Dezember 2008 und vor dem 1. Januar 2011 enden, ist § 7g Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 mit der Maßgabe anzuwenden, dass bei Gewerbebetrieben oder der selbständigen Arbeit dienenden Betrieben, die ihren Gewinn nach § 4 Absatz 1 oder § 5 ermitteln, ein Betriebsvermögen von 335 000 Euro, bei Betrieben der Land- und Forstwirtschaft ein Wirtschaftswert oder Ersatzwirtschaftswert von 175 000 Euro und bei Betrieben, die ihren Gewinn nach § 4 Absatz 3 ermitteln, ohne Berücksichtigung von Investitionsabzugsbeträgen ein Gewinn von 200 000 Euro nicht 6 überschritten wird. Bei Wirtschaftsgütern, die nach dem 31. Dezember 2008 und vor dem 1. Januar 2011 angeschafft oder hergestellt werden, ist § 7g Absatz 6 Nummer 1 mit der Maßgabe anzuwenden, dass der Betrieb zum Schluss des Wirtschaftsjahres, das der Anschaffung oder Herstellung vorangeht, die Größenmerkmale des Satzes 5 nicht überschreitet.

1 (23a) § 7h Absatz 1 Satz 1 und 3 in der Fassung des Artikels 9 des Gesetzes vom 29. Dezember 2003 (BGBl. I S. 3076) sind erstmals für Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen anzuwenden, mit denen nach 2 dem 31. Dezember 2003 begonnen wird. Als Beginn gilt bei Baumaßnahmen, für die eine Baugenehmigung erforderlich ist, der Zeitpunkt, in dem der Bauantrag gestellt wird, bei baugenehmigungsfreien Bauvorhaben, für die Bauunterlagen einzureichen sind, der Zeitpunkt, in dem die Bauunterlagen eingereicht werden.

1 (23b) § 7i Absatz 1 Satz 1 und 5 in der Fassung des Artikels 9 des Gesetzes vom 29. Dezember 2003 (BGBl. I S. 3076) sind erstmals für Baumaßnahmen anzuwenden, mit denen nach dem 31. Dezember 2003 begonnen wird. 2 Als Beginn gilt bei Baumaßnahmen, für die eine Baugenehmigung erforderlich ist, der Zeitpunkt, in dem der Bauantrag gestellt wird, bei baugenehmigungsfreien Bauvorhaben, für die Bauunterlagen einzureichen sind, der Zeitpunkt, in dem die Bauunterlagen eingereicht werden.

(23c) § 8 Absatz 2 in der Fassung des Gesetzes vom 20. April 2009 (BGBl. I S. 774) ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 2007 anzuwenden.

1 (23d) § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 4 und 5 und Absatz 2 in der Fassung des Gesetzes vom 20. April 2009 2 (BGBl. I S. 774) ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 2007 anzuwenden. § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 5 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 15. Dezember 2003 (BGBl. I S. 2645) ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 2003 anzuwenden und in Fällen, in denen die Einkommensteuer noch nicht formell bestandskräftig oder hinsichtlich der Aufwendungen für eine beruflich veranlasste doppelte Haushaltsführung 3 vorläufig festgesetzt ist. § 9 Absatz 1 Satz 3 Nummer 7 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2009 (BGBl. I S. 3950) ist erstmals für die im Veranlagungszeitraum 2010 angeschafften oder 4 hergestellten Wirtschaftsgüter anzuwenden. Für die Anwendung des § 9 Absatz 5 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 15. Dezember 2003 (BGBl. I S. 2645) gilt Absatz 16 Satz 7 bis 9 entsprechend. 5 § 9 Absatz 6 in der Fassung des Artikels 2 des Gesetzes vom 7. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2592) ist für Veranlagungszeiträume ab 2004 anzuwenden.

1 (23e) § 9a Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a in der Fassung des Artikels 1 Nummer 5 Buchstabe a des Gesetzes 2 vom 1. November 2011 (BGBl. I S. 2131) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2011 anzuwenden. Beim Steuerabzug vom Arbeitslohn ist er auf laufenden Arbeitslohn, der für einen nach dem 30. November 2011 endenden Lohnzahlungszeitraum gezahlt wird, und auf sonstige Bezüge, die nach dem 30. November 2011 3 zufließen, erstmals anzuwenden. Dies gilt entsprechend für § 39a Absatz 1 Nummer 1, Absatz 2 Satz 4, Absatz 3 Satz 2 und § 39d Absatz 2 Satz 1 Nummer 1.

(23f) § 9c in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2955) gilt auch für Kinder, die wegen einer vor dem 1. Januar 2007 in der Zeit ab Vollendung des 25. Lebensjahres und vor

- Seite 193 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Vollendung des 27. Lebensjahres eingetretenen körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung außerstande sind, sich selbst zu unterhalten.

1 (23g) § 10 Absatz 1 Nummer 1a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150) ist auf alle Versorgungsleistungen anzuwenden, die auf nach dem 31. Dezember 2007 vereinbarten 2 Vermögensübertragungen beruhen. Für Versorgungsleistungen, die auf vor dem 1. Januar 2008 vereinbarten Vermögensübertragungen beruhen, gilt dies nur, wenn das übertragene Vermögen nur deshalb einen ausreichenden Ertrag bringt, weil ersparte Aufwendungen mit Ausnahme des Nutzungsvorteils eines zu eigenen Zwecken vom Vermögensübernehmer genutzten Grundstücks zu den Erträgen des Vermögens gerechnet werden.

1 (24) § 10 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe b Satz 1 ist für Vertragsabschlüsse nach dem 31. Dezember 2011 mit der Maßgabe anzuwenden, dass der Vertrag die Zahlung der Leibrente nicht vor Vollendung des 62. Lebensjahres 2 vorsehen darf. Für Verträge im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe b, die vor dem 1. Januar 2011 abgeschlossen wurden, und bei Kranken- und Pflegeversicherungen im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 3, bei denen das Versicherungsverhältnis vor dem 1. Januar 2011 bestanden hat, ist § 10 Absatz 2 Satz 2 Nummer 2 und Satz 3 mit der Maßgabe anzuwenden, dass 1. die erforderliche Einwilligung zur Datenübermittlung als erteilt gilt, wenn die übermittelnde Stelle den Steuerpflichtigen schriftlich darüber informiert, dass vom Vorliegen einer Einwilligung ausgegangen wird, das in Nummer 2 beschriebene Verfahren Anwendung findet und die Daten an die zentrale Stelle übermittelt werden, wenn der Steuerpflichtige dem nicht innerhalb einer Frist von vier Wochen nach Erhalt dieser schriftlichen Information schriftlich widerspricht;

2. die übermittelnde Stelle, wenn die nach § 10 Absatz 2 Satz 2 Nummer 2 oder Satz 3 erforderliche Einwilligung des Steuerpflichtigen vorliegt oder als erteilt gilt, die für die Datenübermittlung nach § 10 Absatz 2a erforderliche Identifikationsnummer (§ 139b der Abgabenordnung) der versicherten Person und des Versicherungsnehmers abweichend von § 22a Absatz 2 Satz 1 und 2 beim Bundeszentralamt für Steuern 2 erheben kann. Das Bundeszentralamt für Steuern teilt der übermittelnden Stelle die Identifikationsnummer der versicherten Person und des Versicherungsnehmers mit, sofern die übermittelten Daten mit den nach § 139b Absatz 3 der Abgabenordnung beim Bundeszentralamt für Steuern gespeicherten Daten 3 übereinstimmen. Stimmen die Daten nicht überein, findet § 22a Absatz 2 Satz 1 und 2 Anwendung.

3 § 10 Absatz 1 Nummer 3 Satz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I 4 S. 1768) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2011 anzuwenden. § 10 Absatz 2 Satz 3 und Absatz 2a Satz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals für die 5 Übermittlung der Daten des Veranlagungszeitraums 2011 anzuwenden. § 10 Absatz 2a Satz 8 in der Fassung des Artikels 2 des Gesetzes vom 7. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2592) gilt auch für den Veranlagungszeitraum 2011 sowie für den Veranlagungszeitraum 2010, soweit am 14. Dezember 2011 noch keine erstmalige Steuerfestsetzung erfolgt ist.

1 (24a) § 10 Absatz 1 Nummer 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 2 1768) ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 2011 anzuwenden. § 10 Absatz 1 Nummer 5 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 1. November 2011 (BGBl. I S. 2131) gilt auch für Kinder, die wegen einer vor dem 1. Januar 2007 in der Zeit ab Vollendung des 25. Lebensjahres und vor Vollendung des 27. Lebensjahres eingetretenen körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung außerstande sind, sich selbst zu unterhalten. 3 § 10 Absatz 1 Nummer 7 Satz 1 in der Fassung des Artikels 2 des Gesetzes vom 7. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2592) ist für Veranlagungszeiträume ab 2012 anzuwenden.

1 (24a) (doppelt) § 10 Absatz 1 Nummer 9 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 2 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2008 anzuwenden. Für Schulgeldzahlungen an Schulen in freier Trägerschaft oder an überwiegend privat finanzierte Schulen, die in einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder in einem Staat belegen sind, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum Anwendung findet, und die zu einem von dem zuständigen inländischen Ministerium eines Landes, von der Kultusministerkonferenz der Länder oder von einer inländischen Zeugnisanerkennungsstelle anerkannten oder einem inländischen Abschluss an einer öffentlichen Schule als gleichwertig anerkannten allgemein bildenden oder berufsbildenden Schul-, Jahrgangs- oder Berufsabschluss führen, gilt § 10 Absatz 1 Nummer 9 in der Fassung des Artikels 1 Nummer 7 Buchstabe a Doppelbuchstabe cc des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) für noch nicht bestandskräftige Steuerfestsetzungen der Veranlagungszeiträume vor 2008 mit der Maßgabe, dass es sich nicht um eine gemäß Artikel 7 Absatz 4 des

- Seite 194 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Grundgesetzes staatlich genehmigte oder nach Landesrecht erlaubte Ersatzschule oder eine nach Landesrecht anerkannte allgemein bildende Ergänzungsschule handeln muss.

(24b) § 10 Absatz 5 in der am 31. Dezember 2009 geltenden Fassung ist auf Beiträge zu Versicherungen im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe b Doppelbuchstabe bb bis dd in der am 31. Dezember 2004 geltenden Fassung weiterhin anzuwenden, wenn die Laufzeit dieser Versicherungen vor dem 1. Januar 2005 begonnen hat und ein Versicherungsbeitrag bis zum 31. Dezember 2004 entrichtet wurde.

1 (24c) § 10a Absatz 1 Satz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) sowie § 81a Satz 1 Nummer 5 und § 86 Absatz 1 Satz 2 Nummer 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes 2 vom 29. Juli 2008 (BGBl. I S. 1509) sind erstmals für den Veranlagungszeitraum 2008 anzuwenden. Für die Anwendung des § 10a stehen den in der inländischen gesetzlichen Rentenversicherung Pflichtversicherten nach § 10a Absatz 1 Satz 1 die Pflichtmitglieder in einem ausländischen gesetzlichen Alterssicherungssystem gleich, wenn diese Pflichtmitgliedschaft 1. mit einer Pflichtmitgliedschaft in einem inländischen Alterssicherungssystem nach § 10a Absatz 1 Satz 1 oder Satz 3 vergleichbar ist und

2. vor dem 1. Januar 2010 begründet wurde.

3 Für die Anwendung des § 10a stehen den Steuerpflichtigen nach § 10a Absatz 1 Satz 4 die Personen gleich, 1. die aus einem ausländischen gesetzlichen Alterssicherungssystem eine Leistung erhalten, die den in § 10a Absatz 1 Satz 4 genannten Leistungen vergleichbar ist,

2. die unmittelbar vor dem Bezug der entsprechenden Leistung einer der in § 10a Absatz 1 Satz 1 oder Satz 3 genannten begünstigten Personengruppen angehörten und

3. die noch nicht das 67. Lebensjahr vollendet haben.

4 Als Altersvorsorgebeiträge (§ 82) sind bei den in den Sätzen 2 und 3 genannten Personengruppen nur diejenigen Beiträge zu berücksichtigen, die vom Abzugsberechtigten zugunsten seines vor dem 1. Januar 2010 abgeschlossenen Vertrags geleistet wurden.

1 (24d) § 10a Absatz 5 Satz 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150) ist auch für Veranlagungszeiträume vor 2008 anzuwenden, soweit 1. sich dies zugunsten des Steuerpflichtigen auswirkt oder

2. die Steuerfestsetzung bei Inkrafttreten des Jahressteuergesetzes 2008 vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150) noch nicht unanfechtbar war oder unter dem Vorbehalt der Nachprüfung stand.

2 Für Verträge, auf die bereits vor dem 1. Januar 2010 Altersvorsorgebeiträge im Sinne des § 82 eingezahlt wurden, kann die übermittelnde Stelle, wenn die nach § 10a Absatz 2a erforderliche Einwilligung des Steuerpflichtigen vorliegt, die für die Übermittlung der Daten nach § 10a Absatz 5 Satz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 16. Juli 2009 (BGBl. I S. 1959) erforderliche Identifikationsnummer (§ 139b der Abgabenordnung) des Steuerpflichtigen abweichend von § 22a Absatz 2 Satz 1 und 2 beim Bundeszentralamt 3 für Steuern erheben. Das Bundeszentralamt für Steuern teilt dem Anbieter die Identifikationsnummer des Steuerpflichtigen mit, sofern die übermittelten Daten mit den nach § 139b Absatz 3 der Abgabenordnung beim 4 Bundeszentralamt für Steuern gespeicherten Daten übereinstimmen. Stimmen die Daten nicht überein, findet § 22a Absatz 2 Satz 1 und 2 Anwendung.

1 (24e) § 10b Absatz 1 Satz 3 und Absatz 1a in der Fassung des Gesetzes vom 14. Juli 2000 (BGBl. I S. 2 1034) sind auf Zuwendungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 1999 geleistet werden. § 10b Absatz 1 und 1a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 10. Oktober 2007 (BGBl. I S. 2332) ist auf 3 Zuwendungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2006 geleistet werden. Für Zuwendungen, die im Veranlagungszeitraum 2007 geleistet werden, gilt auf Antrag des Steuerpflichtigen § 10b Absatz 1 in der am 4 26. Juli 2000 geltenden Fassung. § 10b Absatz 1 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist auf Mitgliedsbeiträge anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2006 5 geleistet werden. § 10b Absatz 1 Satz 1 bis 5, Absatz 1a Satz 1 und Absatz 4 Satz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. April 2010 (BGBl. I S. 386) ist in allen Fällen anzuwenden, in denen die Einkommensteuer noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist; bei Anwendung dieses Satzes gelten jedoch die bisherigen für den jeweiligen Veranlagungszeitraum festgelegten Höchstabzugsgrenzen des § 10b Absatz 1 und 1a unverändert 6 fort. § 10b Absatz 1 Satz 6 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. April 2010 (BGBl. I S. 386) ist

- Seite 195 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

7 auf Zuwendungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2009 geleistet werden. § 10b Absatz 1 Satz 7 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. April 2010 (BGBl. I S. 386) ist in allen Fällen anzuwenden, in denen die Einkommensteuer noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist und in denen die Mitgliedsbeiträge nach 8 dem 31. Dezember 2006 geleistet werden. § 10b Absatz 1 Satz 7 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist in allen Fällen anzuwenden, in denen die Einkommensteuer noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist und in denen die Mitgliedsbeiträge nach dem 31. Dezember 2006 geleistet 9 werden. § 10b Absatz 1 Satz 8 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist in allen Fällen anzuwenden, in denen die Einkommensteuer noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist.

1 (25) Auf den am Schluss des Veranlagungszeitraums 1998 festgestellten verbleibenden Verlustabzug ist § 2 10d in der Fassung des Gesetzes vom 16. April 1997 (BGBl. I S. 821) anzuwenden. Satz 1 ist letztmals für den 3 Veranlagungszeitraum 2003 anzuwenden. § 10d in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 4 2003 (BGBl. I S. 2840) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2004 anzuwenden. Auf den Verlustrücktrag aus dem Veranlagungszeitraum 2004 in den Veranlagungszeitraum 2003 ist § 10d Absatz 1 in der für den 5 Veranlagungszeitraum 2004 geltenden Fassung anzuwenden. § 10d Absatz 4 Satz 4 und 5 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) gilt erstmals für Verluste, für die nach dem 6 13. Dezember 2010 eine Erklärung zur Feststellung des verbleibenden Verlustvortrags abgegeben wird. § 10d Absatz 4 Satz 6 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) gilt für alle bei Inkrafttreten dieses Gesetzes noch nicht abgelaufenen Feststellungsfristen.

1 (26) Für nach dem 31. Dezember 1986 und vor dem 1. Januar 1991 hergestellte oder angeschaffte Wohnungen im eigenen Haus oder Eigentumswohnungen sowie in diesem Zeitraum fertig gestellte Ausbauten oder Erweiterungen ist § 10e des Einkommensteuergesetzes 1990 in der Fassung der Bekanntmachung vom 7. 2 September 1990 (BGBl. I S. 1898) weiter anzuwenden. Für nach dem 31. Dezember 1990 hergestellte oder angeschaffte Wohnungen im eigenen Haus oder Eigentumswohnungen sowie in diesem Zeitraum fertig gestellte Ausbauten oder Erweiterungen ist § 10e des Einkommensteuergesetzes in der durch Gesetz vom 24. Juni 3 1991 (BGBl. I S. 1322) geänderten Fassung weiter anzuwenden. Abweichend von Satz 2 ist § 10e Absatz 1 bis 5 und 6 bis 7 in der durch Gesetz vom 25. Februar 1992 (BGBl. I S. 297) geänderten Fassung erstmals für den Veranlagungszeitraum 1991 bei Objekten im Sinne des § 10e Absatz 1 und 2 anzuwenden, wenn im Fall der Herstellung der Steuerpflichtige nach dem 30. September 1991 den Bauantrag gestellt oder mit der Herstellung begonnen hat oder im Fall der Anschaffung der Steuerpflichtige das Objekt nach dem 30. September 1991 auf Grund eines nach diesem Zeitpunkt rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen Vertrags oder gleichstehenden Rechtsakts angeschafft hat oder mit der Herstellung des Objekts nach dem 30. September 4 1991 begonnen worden ist. § 10e Absatz 5a ist erstmals bei in § 10e Absatz 1 und 2 bezeichneten Objekten anzuwenden, wenn im Fall der Herstellung der Steuerpflichtige den Bauantrag nach dem 31. Dezember 1991 gestellt oder, falls ein solcher nicht erforderlich ist, mit der Herstellung nach diesem Zeitpunkt begonnen hat, oder im Fall der Anschaffung der Steuerpflichtige das Objekt auf Grund eines nach dem 31. Dezember 1991 rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen Vertrags oder gleichstehenden Rechtsakts angeschafft hat. 5 § 10e Absatz 1 Satz 4 in der Fassung des Gesetzes vom 23. Juni 1993 (BGBl. I S. 944) und Absatz 6 Satz 3 in der Fassung des Gesetzes vom 21. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2310) ist erstmals anzuwenden, wenn der Steuerpflichtige das Objekt auf Grund eines nach dem 31. Dezember 1993 rechtswirksam abgeschlossenen 6 obligatorischen Vertrags oder gleichstehenden Rechtsakts angeschafft hat. § 10e ist letztmals anzuwenden, wenn der Steuerpflichtige im Fall der Herstellung vor dem 1. Januar 1996 mit der Herstellung des Objekts begonnen hat oder im Fall der Anschaffung das Objekt auf Grund eines vor dem 1. Januar 1996 rechtswirksam 7 abgeschlossenen obligatorischen Vertrags oder gleichstehenden Rechtsakts angeschafft hat. Als Beginn der Herstellung gilt bei Objekten, für die eine Baugenehmigung erforderlich ist, der Zeitpunkt, in dem der Bauantrag gestellt wird; bei baugenehmigungsfreien Objekten, für die Bauunterlagen einzureichen sind, der Zeitpunkt, in dem die Bauunterlagen eingereicht werden.

1 (27) § 10f Absatz 1 Satz 1 in der Fassung des Artikels 9 des Gesetzes vom 29. Dezember 2003 (BGBl. I S. 3076) 2 ist erstmals für Baumaßnahmen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2003 begonnen wurden. Als Beginn gilt bei Baumaßnahmen, für die eine Baugenehmigung erforderlich ist, der Zeitpunkt, in dem der Bauantrag gestellt wird, bei baugenehmigungsfreien Bauvorhaben, für die Bauunterlagen einzureichen sind, der Zeitpunkt, 3 in dem die Bauunterlagen eingereicht werden. § 10f Absatz 2 Satz 1 in der Fassung des Artikels 9 des Gesetzes vom 29. Dezember 2003 (BGBl. I S. 3076) ist erstmals auf Erhaltungsaufwand anzuwenden, der nach dem 31. Dezember 2003 entstanden ist.

- Seite 196 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (27a) § 10g in der Fassung des Artikels 9 des Gesetzes vom 29. Dezember 2003 (BGBl. I S. 3076) ist erstmals auf Aufwendungen anzuwenden, die auf nach dem 31. Dezember 2003 begonnene Herstellungs- und 2 Erhaltungsmaßnahmen entfallen. Als Beginn gilt bei Baumaßnahmen, für die eine Baugenehmigung erforderlich ist, der Zeitpunkt, in dem der Bauantrag gestellt wird, bei baugenehmigungsfreien Bauvorhaben, für die Bauunterlagen einzureichen sind, der Zeitpunkt, in dem die Bauunterlagen eingereicht werden.

1 (28) § 10h ist letztmals anzuwenden, wenn der Steuerpflichtige vor dem 1. Januar 1996 mit der Herstellung 2 begonnen hat. Als Beginn der Herstellung gilt bei Baumaßnahmen, für die eine Baugenehmigung erforderlich ist, der Zeitpunkt, in dem der Bauantrag gestellt wird; bei baugenehmigungsfreien Baumaßnahmen, für die Bauunterlagen einzureichen sind, der Zeitpunkt, in dem die Bauunterlagen eingereicht werden.

1 (29) § 10i in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. April 1997 (BGBl. I S. 821) ist letztmals anzuwenden, wenn der Steuerpflichtige im Fall der Herstellung vor dem 1. Januar 1999 mit der Herstellung des Objekts begonnen hat oder im Fall der Anschaffung das Objekt auf Grund eines vor dem 1. Januar 1999 rechtswirksam 2 abgeschlossenen obligatorischen Vertrags oder gleichstehenden Rechtsakts angeschafft hat. Als Beginn der Herstellung gilt bei Objekten, für die eine Baugenehmigung erforderlich ist, der Zeitpunkt, in dem der Bauantrag gestellt wird; bei baugenehmigungsfreien Objekten, für die Bauunterlagen einzureichen sind, der Zeitpunkt, in dem die Bauunterlagen eingereicht werden.

1 (30) § 11 Absatz 1 Satz 3 und Absatz 2 Satz 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 9. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3310) sind im Hinblick auf Erbbauzinsen und andere Entgelte für die Nutzung eines Grundstücks 2 erstmals für Vorauszahlungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2003 geleistet wurden. § 11 Absatz 2 Satz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist erstmals auf ein Damnum oder Disagio im Zusammenhang mit einem Kredit für ein Grundstück anzuwenden, das nach dem 31. Dezember 2003 geleistet wurde, in anderen Fällen für ein Damnum oder Disagio, das nach dem 31. Dezember 2004 geleistet wurde.

(30a) § 12 Nummer 5 in der Fassung des Artikels 2 des Gesetzes vom 7. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2592) ist für Veranlagungszeiträume ab 2004 anzuwenden.

1 (30b) Für die Anwendung des § 13 Absatz 7 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2005 2 (BGBl. I S. 3683) gilt Absatz 33a entsprechend. § 13 Absatz 7, § 15 Absatz 1a sowie § 18 Absatz 4 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 7. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2782) sind erstmals für nach dem 31. Dezember 2005 endende Wirtschaftsjahre anzuwenden.

1 (31) § 13a in der Fassung des Gesetzes vom 19. Dezember 2000 (BGBl. I S. 1790) ist erstmals für das 2 Wirtschaftsjahr anzuwenden, das nach dem 31. Dezember 2001 endet. § 13a in der Fassung des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3794) ist erstmals für Wirtschaftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2001 beginnen.

(32) § 14a in der Fassung des Gesetzes vom 19. Dezember 2000 (BGBl. I S. 1790) ist erstmals für das Wirtschaftsjahr anzuwenden, das nach dem 31. Dezember 2001 endet.

(32a) § 15 Absatz 3 Nummer 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist auch für Veranlagungszeiträume vor 2006 anzuwenden.

(32b) § 15 Absatz 4 Satz 3 bis 5 ist erstmals auf Verluste anzuwenden, die nach Ablauf des ersten Wirtschaftsjahres der Gesellschaft, auf deren Anteile sich die in § 15 Absatz 4 Satz 4 bezeichneten Geschäfte beziehen, entstehen, für das das Körperschaftsteuergesetz in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) erstmals anzuwenden ist.

1 (33) § 15a ist nicht auf Verluste anzuwenden, soweit sie 1. durch Sonderabschreibungen nach § 82f der Einkommensteuer-Durchführungsverordnung,

2. durch Absetzungen für Abnutzung in fallenden Jahresbeträgen nach § 7 Absatz 2 von den Herstellungskosten oder von den Anschaffungskosten von in ungebrauchtem Zustand vom Hersteller erworbenen Seeschiffen, die in einem inländischen Seeschiffsregister eingetragen sind,

entstehen; Nummer 1 gilt nur bei Schiffen, deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten zu mindestens 30 Prozent durch Mittel finanziert werden, die weder unmittelbar noch mittelbar in wirtschaftlichem Zusammenhang

- Seite 197 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

mit der Aufnahme von Krediten durch den Gewerbebetrieb stehen, zu dessen Betriebsvermögen das Schiff 2 gehört. § 15a ist in diesen Fällen erstmals anzuwenden auf Verluste, die in nach dem 31. Dezember 1999 beginnenden Wirtschaftsjahren entstehen, wenn der Schiffbauvertrag vor dem 25. April 1996 abgeschlossen worden ist und der Gesellschafter der Gesellschaft vor dem 1. Januar 1999 beigetreten ist; soweit Verluste, die in dem Betrieb der Gesellschaft entstehen und nach Satz 1 oder nach § 15a Absatz 1 Satz 1 ausgleichsfähig oder abzugsfähig sind, zusammen das Eineinviertelfache der insgesamt geleisteten Einlage übersteigen, ist § 15a auf 3 Verluste anzuwenden, die in nach dem 31. Dezember 1994 beginnenden Wirtschaftsjahren entstehen. Scheidet ein Kommanditist oder ein anderer Mitunternehmer, dessen Haftung der eines Kommanditisten vergleichbar ist und dessen Kapitalkonto in der Steuerbilanz der Gesellschaft auf Grund von ausgleichs- oder abzugsfähigen Verlusten negativ geworden ist, aus der Gesellschaft aus oder wird in einem solchen Fall die Gesellschaft aufgelöst, so gilt der Betrag, den der Mitunternehmer nicht ausgleichen muss, als Veräußerungsgewinn im Sinne 4 des § 16. In Höhe der nach Satz 3 als Gewinn zuzurechnenden Beträge sind bei den anderen Mitunternehmern unter Berücksichtigung der für die Zurechnung von Verlusten geltenden Grundsätze Verlustanteile anzusetzen. 5 Bei der Anwendung des § 15a Absatz 3 sind nur Verluste zu berücksichtigen, auf die § 15a Absatz 1 anzuwenden 6 ist. § 15a Absatz 1a, 2 Satz 1 und Absatz 5 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals auf Einlagen anzuwenden, die nach dem 24. Dezember 2008 getätigt werden.

1 (33a) § 15b in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3683) ist nur auf Verluste der dort bezeichneten Steuerstundungsmodelle anzuwenden, denen der Steuerpflichtige nach dem 10. November 2005 beigetreten ist oder für die nach dem 10. November 2005 mit dem Außenvertrieb 2 begonnen wurde. Der Außenvertrieb beginnt in dem Zeitpunkt, in dem die Voraussetzungen für die Veräußerung der konkret bestimmbaren Fondsanteile erfüllt sind und die Gesellschaft selbst oder über ein 3 Vertriebsunternehmen mit Außenwirkung an den Markt herangetreten ist. Dem Beginn des Außenvertriebs 4 stehen der Beschluss von Kapitalerhöhungen und die Reinvestition von Erlösen in neue Projekte gleich. Besteht das Steuerstundungsmodell nicht im Erwerb eines Anteils an einem geschlossenen Fonds, ist § 15b in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3683) anzuwenden, wenn die Investition nach dem 10. November 2005 rechtsverbindlich getätigt wurde.

1 (34) § 16 Absatz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3858) ist 2 erstmals auf Veräußerungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2001 erfolgen. § 16 Absatz 2 Satz 3 und Absatz 3 Satz 2 in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. April 1997 (BGBl. I S. 821) ist erstmals auf 3 Veräußerungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 1993 erfolgen. § 16 Absatz 3 Satz 1 und 2 in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ist erstmals auf Veräußerungen und Realteilungen 4 anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 1998 erfolgen. § 16 Absatz 3 Satz 2 bis 4 in der Fassung des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3858) ist erstmals auf Realteilungen nach dem 31. Dezember 2000 5 anzuwenden. § 16 Absatz 3a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) 6 ist in allen offenen Fällen anzuwenden. § 16 Absatz 4 in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. April 1997 (BGBl. I S. 821) ist erstmals auf Veräußerungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 1995 erfolgen; hat der Steuerpflichtige bereits für Veräußerungen vor dem 1. Januar 1996 Veräußerungsfreibeträge in Anspruch 7 genommen, bleiben diese unberücksichtigt. § 16 Absatz 4 in der Fassung des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) ist erstmals auf Veräußerungen und Realteilungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 8 2000 erfolgen. § 16 Absatz 5 in der Fassung des Gesetzes vom 7. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2782) ist erstmals anzuwenden, wenn die ursprüngliche Übertragung der veräußerten Anteile nach dem 12. Dezember 2006 erfolgt 9 ist. § 16 Absatz 3b in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 1. November 2011 (BGBl. I S. 2131) ist nur auf Aufgaben im Sinne des § 16 Absatz 3 Satz 1 nach dem 4. November 2011 anzuwenden.

1 (34a) § 17 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) ist, soweit Anteile an unbeschränkt körperschaftsteuerpflichtigen Gesellschaften veräußert werden, erstmals auf Veräußerungen anzuwenden, die nach Ablauf des ersten Wirtschaftsjahres der Gesellschaft, deren Anteile veräußert werden, vorgenommen werden, für das das Körperschaftsteuergesetz in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) erstmals anzuwenden ist; für Veräußerungen, die vor diesem Zeitpunkt vorgenommen werden, ist § 17 in der Fassung des Gesetzes vom 22. Dezember 1999 (BGBl. I S. 2601) 2 anzuwenden. § 17 Absatz 2 Satz 4 in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ist auch für Veranlagungszeiträume vor 1999 anzuwenden.

(34b) Für die Anwendung des § 18 Absatz 4 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3683) gilt Absatz 33a entsprechend.

- Seite 198 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

(34c) Wird eine Versorgungsverpflichtung nach § 3 Nummer 66 auf einen Pensionsfonds übertragen und hat der Steuerpflichtige bereits vor dieser Übertragung Leistungen auf Grund dieser Versorgungsverpflichtung erhalten, so sind insoweit auf die Leistungen aus dem Pensionsfonds im Sinne des § 22 Nummer 5 Satz 1 die Beträge nach § 9a Satz 1 Nummer 1 und § 19 Absatz 2 entsprechend anzuwenden; § 9a Satz 1 Nummer 3 ist nicht anzuwenden.

(35) § 19a in der am 31. Dezember 2008 geltenden Fassung ist weiter anzuwenden, wenn 1. die Vermögensbeteiligung vor dem 1. April 2009 überlassen wird oder

2. auf Grund einer am 31. März 2009 bestehenden Vereinbarung ein Anspruch auf die unentgeltliche oder verbilligte Überlassung einer Vermögensbeteiligung besteht sowie die Vermögensbeteiligung vor dem 1. Januar 2016 überlassen wird

und der Arbeitgeber bei demselben Arbeitnehmer im Kalenderjahr nicht § 3 Nummer 39 anzuwenden hat.

1 (36) § 20 Absatz 1 Nummer 1 bis 3 in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ist letztmals anzuwenden für Ausschüttungen, für die der Vierte Teil des Körperschaftsteuergesetzes nach § 34 Absatz 10a des Körperschaftsteuergesetzes in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) 2 letztmals anzuwenden ist. § 20 Absatz 1 Nummer 1 in der Fassung des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) und § 20 Absatz 1 Nummer 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 3 (BGBl. I S. 3858) sind erstmals für Erträge anzuwenden, für die Satz 1 nicht gilt. § 20 Absatz 1 Nummer 6 in der Fassung des Gesetzes vom 7. September 1990 (BGBl. I S. 1898) ist erstmals auf nach dem 31. Dezember 1974 zugeflossene Zinsen aus Versicherungsverträgen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 1973 abgeschlossen 4 worden sind. § 20 Absatz 1 Nummer 6 in der Fassung des Gesetzes vom 20. Dezember 1996 (BGBl. I S. 2049) ist erstmals auf Zinsen aus Versicherungsverträgen anzuwenden, bei denen die Ansprüche nach dem 5 31. Dezember 1996 entgeltlich erworben worden sind. Für Kapitalerträge aus Versicherungsverträgen, die vor dem 1. Januar 2005 abgeschlossen werden, ist § 20 Absatz 1 Nummer 6 in der am 31. Dezember 2004 geltenden Fassung mit der Maßgabe weiterhin anzuwenden, dass in Satz 3 die Angabe „§ 10 Absatz 1 Nummer 6 2 Buchstabe b Satz 5“ durch die Angabe „§ 10 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe b Satz 6“ ersetzt wird. § 20 Absatz 1 Nummer 1 Satz 4, § 43 Absatz 3, § 44 Absatz 1, 2 und 5 und § 45a Absatz 1 und 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) sind erstmals auf Verkäufe anzuwenden, die 7 nach dem 31. Dezember 2006 getätigt werden. § 20 Absatz 1 Nummer 6 Satz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist auf Erträge aus Versicherungsverträgen, die 8 nach dem 31. Dezember 2004 abgeschlossen werden, anzuwenden. § 20 Absatz 1 Nummer 6 Satz 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist erstmals anzuwenden auf Versicherungsleistungen im Erlebensfall bei Versicherungsverträgen, die nach dem 31. Dezember 2006 abgeschlossen werden, und auf Versicherungsleistungen bei Rückkauf eines Vertrages nach dem 31. Dezember 9 2006. § 20 Absatz 1 Nummer 6 Satz 2 ist für Vertragsabschlüsse nach dem 31. Dezember 2011 mit der Maßgabe anzuwenden, dass die Versicherungsleistung nach Vollendung des 62. Lebensjahres des Steuerpflichtigen 10 ausgezahlt wird. § 20 Absatz 1 Nummer 6 Satz 5 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist für alle Kapitalerträge anzuwenden, die dem Versicherungsunternehmen nach dem 11 31. Dezember 2008 zufließen. § 20 Absatz 1 Nummer 6 Satz 6 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist für alle Versicherungsverträge anzuwenden, die nach dem 31. März 2009 abgeschlossen werden oder bei denen die erstmalige Beitragsleistung nach dem 31. März 2009 12 erfolgt. Wird auf Grund einer internen Teilung nach § 10 des Versorgungsausgleichsgesetzes oder einer externen Teilung nach § 14 des Versorgungsausgleichsgesetzes ein Anrecht in Form eines Versicherungsvertrags zugunsten der ausgleichsberechtigten Person begründet, gilt dieser Vertrag insoweit zu dem gleichen Zeitpunkt als abgeschlossen wie derjenige der ausgleichspflichtigen Person.

(36a) Für die Anwendung des § 20 Absatz 1 Nummer 4 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3683) gilt Absatz 33a entsprechend.

1 (37) § 20 Absatz 1 Nummer 9 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. 2 I S. 1768) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2011 anzuwenden. § 20 Absatz 1 Nummer 9 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden, soweit in den Einnahmen aus Leistungen zuzurechnende wiederkehrende Bezüge im Sinne des § 22 Nummer 1 Satz 2 Buchstabe a und b enthalten sind.

- Seite 199 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (37a) § 20 Absatz 1 Nummer 10 Buchstabe a ist erstmals auf Leistungen anzuwenden, die nach Ablauf des ersten Wirtschaftsjahres des Betriebs gewerblicher Art mit eigener Rechtspersönlichkeit erzielt werden, für das das Körperschaftsteuergesetz in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) 2 erstmals anzuwenden ist. § 20 Absatz 1 Nummer 10 Buchstabe b ist erstmals auf Gewinne anzuwenden, die nach Ablauf des ersten Wirtschaftsjahres des Betriebs gewerblicher Art ohne eigene Rechtspersönlichkeit oder des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs erzielt werden, für das das Körperschaftsteuergesetz in der Fassung 3 des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) erstmals anzuwenden ist. § 20 Absatz 1 4 Nummer 10 Buchstabe b Satz 3 ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2001 anzuwenden. § 20 Absatz 1 Nummer 10 Buchstabe b Satz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 31. Juli 2003 (BGBl. I S. 1550) 5 ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 2004 anzuwenden. § 20 Absatz 1 Nummer 10 Buchstabe b Satz 1 in der am 12. Dezember 2006 geltenden Fassung ist für Anteile, die einbringungsgeboren im Sinne des § 21 des Umwandlungssteuergesetzes in der am 12. Dezember 2006 geltenden Fassung sind, weiter anzuwenden. 6 § 20 Absatz 1 Nummer 10 Buchstabe b Satz 2 zweiter Halbsatz in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 7. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2782) ist erstmals auf Einbringungen oder Formwechsel anzuwenden, für die das Umwandlungssteuergesetz in der Fassung des Artikels 6 des Gesetzes vom 7. Dezember 2006 (BGBl. I S. 7 2782) anzuwenden ist. § 20 Absatz 1 Nummer 10 Buchstabe b Satz 2 zweiter Halbsatz ist auf Einbringungen oder Formwechsel, für die das Umwandlungssteuergesetz in der Fassung des Artikels 6 des Gesetzes vom 7. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2782) noch nicht anzuwenden ist, in der folgenden Fassung anzuwenden: „in Fällen der Einbringung nach dem Achten und des Formwechsels nach dem Zehnten Teil des Umwandlungssteuergesetzes gelten die Rücklagen als aufgelöst. “ 8 § 20 Absatz 1 Nummer 10 Buchstabe b Satz 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden.

(37b) § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 4 Sätze 2 und 4 in der Fassung des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3794) ist für alle Veranlagungszeiträume anzuwenden, soweit Steuerbescheide noch nicht bestandskräftig sind.

(37c) § 20 Absatz 2a Satz 1 in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ist letztmals anzuwenden für Ausschüttungen, für die der Vierte Teil des Körperschaftsteuergesetzes nach § 34 Absatz 10a des Körperschaftsteuergesetzes in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) letztmals anzuwenden ist.

1 (37d) § 20 Absatz 1 Nummer 4 Satz 2 und Absatz 2b in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. 2 Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2006 anzuwenden. Absatz 33a gilt entsprechend.

(37e) Für die Anwendung des § 21 Absatz 1 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3683) gilt Absatz 33a entsprechend.

1 (38) § 22 Nummer 1 Satz 2 ist erstmals auf Bezüge anzuwenden, die nach Ablauf des Wirtschaftsjahres der Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse erzielt werden, die die Bezüge gewährt, für das das Körperschaftsteuergesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. April 1999 (BGBl. I S. 817), zuletzt 2 geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 14. Juli 2000 (BGBl. I S. 1034), letztmalig anzuwenden ist. Für die Anwendung des § 22 Nummer 1 Satz 1 zweiter Halbsatz in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 3 22. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3683) gilt Absatz 33a entsprechend. § 22 Nummer 3 Satz 4 zweiter Halbsatz in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist auch in den Fällen 4 anzuwenden, in denen am 1. Januar 2007 die Feststellungsfrist noch nicht abgelaufen ist. Wird auf Grund einer internen Teilung nach § 10 des Versorgungsausgleichsgesetzes oder einer externen Teilung nach § 14 des Versorgungsausgleichsgesetzes ein Anrecht zugunsten der ausgleichsberechtigten Person begründet, gilt dieser Vertrag insoweit zu dem gleichen Zeitpunkt als abgeschlossen wie derjenige der ausgleichspflichtigen Person, wenn die aus diesem Vertrag ausgezahlten Leistungen zu einer Besteuerung nach § 22 Nummer 5 Satz 2 Buchstabe b in Verbindung mit § 20 Absatz 1 Nummer 6 oder nach § 22 Nummer 5 Satz 2 Buchstabe c in Verbindung mit § 20 Absatz 1 Nummer 6 Satz 2 führen.

1 (38a) Abweichend von § 22a Absatz 1 Satz 1 kann das Bundeszentralamt für Steuern den Zeitpunkt der erstmaligen Übermittlung von Rentenbezugsmitteilungen durch ein im Bundessteuerblatt zu veröffentlichendes 2 Schreiben mitteilen. Der Mitteilungspflichtige nach § 22a Absatz 1 kann die Identifikationsnummer (§

- Seite 200 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

139b der Abgabenordnung) eines Leistungsempfängers, dem in den Jahren 2005 bis 2008 Leistungen zugeflossen sind, abweichend von § 22a Absatz 2 Satz 1 und 2 beim Bundeszentralamt für Steuern 3 erheben. Das Bundeszentralamt für Steuern teilt dem Mitteilungspflichtigen die Identifikationsnummer des Leistungsempfängers mit, sofern die übermittelten Daten mit den nach § 139b Absatz 3 der Abgabenordnung 4 beim Bundeszentralamt für Steuern gespeicherten Daten übereinstimmen. Stimmen die Daten nicht überein, 5 findet § 22a Absatz 2 Satz 1 und 2 Anwendung. § 22a Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 Satz 2 und 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals für die Rentenbezugsmitteilungen 6 anzuwenden, die für den Veranlagungszeitraum 2011 zu übermitteln sind. Im Übrigen ist § 22a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) erstmals für die Rentenbezugsmitteilungen anzuwenden, die für den Veranlagungszeitraum 2010 zu übermitteln sind.

(39) § 25 Absatz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2850) ist erstmals für Einkommensteuererklärungen anzuwenden, die für den Veranlagungszeitraum 2011 abzugeben sind.

1 (40) § 32 Absatz 1 Nummer 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 15. Dezember 2003 (BGBl. I S. 2645) ist in allen Fällen anzuwenden, in denen die Einkommensteuer noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist. 2 § 32 Absatz 4 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe d ist für den Veranlagungszeitraum 2000 in der folgenden Fassung anzuwenden: d) ein freiwilliges soziales Jahr im Sinne des Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen sozialen Jahres, ein freiwilliges ökologisches Jahr im Sinne des Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen ökologischen Jahres oder einen Freiwilligendienst im Sinne des Beschlusses Nr. 1686/98/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Juli 1998 zur Einführung des gemeinschaftlichen Aktionsprogramms „Europäischer Freiwilligendienst für junge Menschen“ (ABl. EG Nr. L 214 S. 1) oder des Beschlusses Nr. 1031/2000/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 13. April 2000 zur Einführung des gemeinschaftlichen Aktionsprogramms „Jugend“ (ABl. EG Nr. L 117 S. 1) leistet oder“.

3 § 32 Absatz 4 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe d in der Fassung des Gesetzes vom 16. August 2001 (BGBl. I S. 4 2074) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2001 anzuwenden. § 32 Absatz 4 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe d in der Fassung des Artikels 2 Absatz 5 Buchstabe a des Gesetzes vom 16. Mai 2008 (BGBl. I S. 842) ist auf Freiwilligendienste im Sinne des Beschlusses Nr. 1719/2006/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. November 2006 zur Einführung des Programms „Jugend in Aktion“ (ABl. EU Nr. L 327 S. 30), die ab 5 dem 1. Januar 2007 begonnen wurden, ab dem Veranlagungszeitraum 2007 anzuwenden. Die Regelungen des § 32 Absatz 4 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe d in der bis zum 31. Dezember 2007 anzuwendenden Fassung sind, bezogen auf die Ableistung eines freiwilligen sozialen Jahres im Sinne des Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen sozialen Jahres oder eines freiwilligen ökologischen Jahres im Sinne des Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen ökologischen Jahres auch über den 31. Dezember 2007 hinaus anzuwenden, soweit die vorstehend genannten freiwilligen Jahre vor dem 1. Juni 2008 vereinbart oder begonnen wurden und über den 31. Mai 2008 hinausgehen und die Beteiligten nicht die Anwendung der Vorschriften des Jugendfreiwilligendienstegesetzes 6 vereinbaren. § 32 Absatz 4 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe d in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 16. Juli 2009 (BGBl. I S. 1959) ist auf einen Freiwilligendienst aller Generationen im Sinne von § 2 Absatz 1a 7 des Siebten Buches Sozialgesetzbuch ab dem Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden. § 32 Absatz 4 Satz 1 Nummer 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Juli 2006 (BGBl. I S. 1652) ist für Kinder, die im Veranlagungszeitraum 2006 das 24. Lebensjahr vollendeten, mit der Maßgabe anzuwenden, dass an die Stelle der Angabe „noch nicht das 25. Lebensjahr vollendet hat“ die Angabe „noch nicht das 26. Lebensjahr vollendet hat“ tritt; für Kinder, die im Veranlagungszeitraum 2006 das 25. oder 26. Lebensjahr vollendeten, ist § 32 Absatz 8 4 Satz 1 Nummer 2 weiterhin in der bis zum 31. Dezember 2006 geltenden Fassung anzuwenden. § 32 Absatz 4 Satz 1 Nummer 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Juli 2006 (BGBl. I S. 1652) ist erstmals für Kinder anzuwenden, die im Veranlagungszeitraum 2007 wegen einer vor Vollendung des 25. Lebensjahres eingetretenen körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung außerstande sind, sich selbst zu unterhalten; für Kinder, die wegen einer vor dem 1. Januar 2007 in der Zeit ab der Vollendung des 25. Lebensjahres und vor Vollendung des 27. Lebensjahres eingetretenen körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung außerstande sind, sich selbst zu unterhalten, ist § 32 Absatz 4 Satz 1 Nummer 3 weiterhin in der bis zum 31. Dezember 2006 9 geltenden Fassung anzuwenden. § 32 Absatz 5 Satz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Juli 2006 (BGBl. I S. 1652) ist für Kinder, die im Veranlagungszeitraum 2006 das 24. Lebensjahr vollendeten, mit der Maßgabe anzuwenden, dass an die Stelle der Angabe „über das 21. oder 25. Lebensjahr hinaus“ die Angabe „über das 21. oder 26. Lebensjahr hinaus“ tritt; für Kinder, die im Veranlagungszeitraum 2006 das 25., 26. oder 27. Lebensjahr vollendeten, ist § 32 Absatz 5 Satz 1 weiterhin in der bis zum 31. Dezember 2006 geltenden

- Seite 201 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

10 Fassung anzuwenden. Für die nach § 10 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe b und §§ 10a, 82 begünstigten Verträge, die vor dem 1. Januar 2007 abgeschlossen wurden, gelten für das Vorliegen einer begünstigten Hinterbliebenenversorgung die Altersgrenzen des § 32 in der bis zum 31. Dezember 2006 geltenden Fassung. 11 Dies gilt entsprechend für die Anwendung des § 93 Absatz 1 Satz 3 Buchstabe b.

(41) § 32a Absatz 1 ist ab dem Veranlagungszeitraum 2010 in der folgenden Fassung anzuwenden: 1 2 „(1) Die tarifliche Einkommensteuer bemisst sich nach dem zu versteuernden Einkommen. Sie beträgt vorbehaltlich der §§ 32b, 32d, 34, 34a, 34b und 34c jeweils in Euro für zu versteuernde Einkommen 1. bis 8 004 Euro (Grundfreibetrag): 0;

2. von 8 005 Euro bis 13 469 Euro: (912,17 • y + 1 400) • y;

3. von 13 470 Euro bis 52 881 Euro: (228,74 • z + 2 397) • z + 1 038;

4. von 52 882 Euro bis 250 730 Euro: 0,42 • x – 8 172;

5. von 250 731 Euro an: 0,45 • x – 15 694.

3 „y“ ist ein Zehntausendstel des 8 004 Euro übersteigenden Teils des auf einen vollen Euro-Betrag abgerundeten 4 zu versteuernden Einkommens. „z“ ist ein Zehntausendstel des 13 469 Euro übersteigenden Teils des auf einen 5 vollen Euro-Betrag abgerundeten zu versteuernden Einkommens. „x“ ist das auf einen vollen Euro-Betrag 6 abgerundete zu versteuernde Einkommen. Der sich ergebende Steuerbetrag ist auf den nächsten vollen Euro- Betrag abzurunden. “

(42) und (43) (weggefallen)

1 (43a) § 32b Absatz 1 Nummer 5 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150) ist bei Staatsangehörigen eines Mitgliedstaates der Europäischen Union oder eines Staates, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum anwendbar ist, die im Hoheitsgebiet eines dieser Staaten ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben, auf Antrag auch für Veranlagungszeiträume 2 vor 2008 anzuwenden, soweit Steuerbescheide noch nicht bestandskräftig sind. § 32b Absatz 1 Satz 2 und 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals für 3 den Veranlagungszeitraum 2008 anzuwenden. § 32b Absatz 2 Satz 2 und 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist letztmals für den Veranlagungszeitraum 2007 4 anzuwenden. Abweichend von § 32b Absatz 3 kann das Bundesministerium der Finanzen den Zeitpunkt der erstmaligen Übermittlung der Mitteilungen durch ein im Bundessteuerblatt zu veröffentlichendes Schreiben 5 mitteilen. Bis zu diesem Zeitpunkt sind § 32b Absatz 3 und 4 in der am 20. Dezember 2003 geltenden 6 Fassung weiter anzuwenden. Der Träger der Sozialleistungen nach § 32b Absatz 1 Nummer 1 darf die Identifikationsnummer (§ 139b der Abgabenordnung) eines Leistungsempfängers, dem im Kalenderjahr vor dem Zeitpunkt der erstmaligen Übermittlung Leistungen zugeflossen sind, abweichend von § 22a Absatz 2 7 Satz 1 und 2 beim Bundeszentralamt für Steuern erheben. Das Bundeszentralamt für Steuern teilt dem Träger der Sozialleistungen die Identifikationsnummer des Leistungsempfängers mit, sofern die ihm vom Träger der Sozialleistungen übermittelten Daten mit den nach § 139b Absatz 3 der Abgabenordnung beim Bundeszentralamt 8 für Steuern gespeicherten Daten übereinstimmen. Stimmen die Daten nicht überein, findet § 22a Absatz 2 Satz 9 1 und 2 Anwendung. Die Anfrage des Trägers der Sozialleistungen und die Antwort des Bundeszentralamtes 10 für Steuern sind über die zentrale Stelle (§ 81) zu übermitteln. Die zentrale Stelle führt eine ausschließlich automatisierte Prüfung der ihr übermittelten Daten daraufhin durch, ob sie vollständig und schlüssig sind und ob das vorgeschriebene Datenformat verwendet worden ist.

(44) § 32c in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist letztmals für den Veranlagungszeitraum 2007 anzuwenden.

(45) und (46) (weggefallen)

- Seite 202 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

(46a) § 33b Absatz 6 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 9. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3310) ist in allen Fällen anzuwenden, in denen die Einkommensteuer noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist.

1 (47) § 34 Absatz 1 Satz 1 in der Fassung des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) ist erstmals für 2 den Veranlagungszeitraum 1999 anzuwenden. Auf § 34 Absatz 2 Nummer 1 in der Fassung des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) ist Absatz 4a in der Fassung des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I 3 S. 1433) entsprechend anzuwenden. Satz 2 gilt nicht für die Anwendung des § 34 Absatz 3 in der Fassung des 4 Gesetzes vom 19. Dezember 2000 (BGBl. I S. 1812). In den Fällen, in denen nach dem 31. Dezember eines Jahres mit zulässiger steuerlicher Rückwirkung eine Vermögensübertragung nach dem Umwandlungssteuergesetz erfolgt oder ein Veräußerungsgewinn im Sinne des § 34 Absatz 2 Nummer 1 in der Fassung des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) erzielt wird, gelten die außerordentlichen Einkünfte als nach dem 31. Dezember 5 dieses Jahres erzielt. § 34 Absatz 3 Satz 1 in der Fassung des Gesetzes vom 19. Dezember 2000 (BGBl. I S. 1812) ist ab dem Veranlagungszeitraum 2002 mit der Maßgabe anzuwenden, dass an die Stelle der Angabe „10 6 Millionen Deutsche Mark“ die Angabe „5 Millionen Euro“ tritt. § 34 Absatz 3 Satz 2 in der Fassung des Artikels 9 des Gesetzes vom 29. Dezember 2003 (BGBl. I S. 3076) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2004 und für die Veranlagungszeiträume 2005 bis 2008 mit der Maßgabe anzuwenden, dass an die Stelle der Angabe 7 „16 Prozent“ die Angabe „15 Prozent“ tritt. § 34 Absatz 3 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes 8 vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden. Für die Anwendung des § 34 Absatz 3 Satz 4 in der Fassung des Gesetzes vom 19. Dezember 2000 (BGBl. I S. 1812) ist die Inanspruchnahme einer Steuerermäßigung nach § 34 in Veranlagungszeiträumen vor dem 1. Januar 2001 unbeachtlich.

(48) § 34a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2008 anzuwenden.

1 (49) § 34c Absatz 1 Satz 1 bis 3 sowie § 34c Absatz 6 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. 2 Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) sind erstmals für den Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden. § 34c Absatz 1 Satz 2 ist für den Veranlagungszeitraum 2008 in der folgenden Fassung anzuwenden: „Die auf diese ausländischen Einkünfte entfallende deutsche Einkommensteuer ist in der Weise zu ermitteln, dass die sich bei der Veranlagung des zu versteuernden Einkommens, einschließlich der ausländischen Einkünfte, nach den §§ 32a, 32b, 34, 34a und 34b ergebende deutsche Einkommensteuer im Verhältnis dieser ausländischen Einkünfte zur Summe der Einkünfte aufgeteilt wird. “ 3 § 34c Absatz 6 Satz 5 in Verbindung mit Satz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist für alle Veranlagungszeiträume anzuwenden, soweit Steuerbescheide noch nicht bestandskräftig sind.

1 (50) § 34f Absatz 3 und 4 Satz 2 in der Fassung des Gesetzes vom 25. Februar 1992 (BGBl. I S. 297) ist erstmals anzuwenden bei Inanspruchnahme der Steuerbegünstigung nach § 10e Absatz 1 bis 5 in 2 der Fassung des Gesetzes vom 25. Februar 1992 (BGBl. I S. 297). § 34f Absatz 4 Satz 1 ist erstmals anzuwenden bei Inanspruchnahme der Steuerbegünstigung nach § 10e Absatz 1 bis 5 oder nach § 15b des Berlinförderungsgesetzes für nach dem 31. Dezember 1991 hergestellte oder angeschaffte Objekte.

1 (50a) § 35 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals 2 für den Veranlagungszeitraum 2008 anzuwenden. Gewerbesteuer-Messbeträge, die Erhebungszeiträumen zuzuordnen sind, die vor dem 1. Januar 2008 enden, sind abweichend von § 35 Absatz 1 Satz 1 nur mit dem 1,8- fachen des Gewerbesteuer-Messbetrags zu berücksichtigen.

1 (50b) § 35a in der Fassung des Gesetzes vom 23. Dezember 2002 (BGBl. I S. 4621) ist erstmals für im Veranlagungszeitraum 2003 geleistete Aufwendungen anzuwenden, soweit die den Aufwendungen zu Grunde 2 liegenden Leistungen nach dem 31. Dezember 2002 erbracht worden sind. § 35a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist erstmals für im Veranlagungszeitraum 2006 geleistete Aufwendungen anzuwenden, soweit die den Aufwendungen zu Grunde liegenden Leistungen nach 3 dem 31. Dezember 2005 erbracht worden sind. § 35a Absatz 1 Satz 1 und Absatz 2 Satz 1 und 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150) ist in allen Fällen anzuwenden, 4 in denen die Einkommensteuer noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist. § 35a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2896) ist erstmals anzuwenden bei Aufwendungen, die im Veranlagungszeitraum 2009 geleistet und deren zu Grunde liegende Leistungen nach dem 31. Dezember 2008

- Seite 203 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

5 erbracht worden sind. § 35a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2955) ist erstmals für im Veranlagungszeitraum 2009 geleistete Aufwendungen anzuwenden, soweit die den 6 Aufwendungen zu Grunde liegenden Leistungen nach dem 31. Dezember 2008 erbracht worden sind. § 35a Absatz 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals für im Veranlagungszeitraum 2011 geleistete Aufwendungen anzuwenden, soweit die den Aufwendungen zu Grunde 7 liegenden Leistungen nach dem 31. Dezember 2010 erbracht worden sind. § 35a Absatz 5 Satz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals für im Veranlagungszeitraum 2009 geleistete Aufwendungen anzuwenden, soweit die den Aufwendungen zu Grunde liegenden Leistungen nach dem 31. Dezember 2008 erbracht worden sind.

(50c) § 35b in der Fassung des Artikels 5 des Gesetzes vom 24. Dezember 2008 (BGBl. I S. 3018) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden, wenn der Erbfall nach dem 31. Dezember 2008 eingetreten ist.

1 (50d) § 36 Absatz 2 Nummer 2 und 3 und Absatz 3 Satz 1 in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ist letztmals anzuwenden für Ausschüttungen, für die der Vierte Teil des Körperschaftsteuergesetzes nach § 34 Absatz 10a des Körperschaftsteuergesetzes in der Fassung des Artikels 3 2 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) letztmals anzuwenden ist. § 36 Absatz 2 Nummer 2 und Absatz 3 Satz 1 in der Fassung des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) ist erstmals für Erträge 3 anzuwenden, für die Satz 1 nicht gilt. § 36 Absatz 5 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) gilt in allen Fällen, in denen § 16 Absatz 3a anzuwenden ist.

(50e) Die §§ 36a bis 36e in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) sind letztmals anzuwenden für Ausschüttungen, für die der Vierte Teil des Körperschaftsteuergesetzes nach § 34 Absatz 10a des Körperschaftsteuergesetzes in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) letztmals anzuwenden ist.

1 (50f) § 37 Absatz 3 ist, soweit die erforderlichen Daten nach § 10 Absatz 2 Satz 3 noch nicht nach § 10 Absatz 2a übermittelt wurden, mit der Maßgabe anzuwenden, dass 1. als Beiträge im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 3 Buchstabe a die für den letzten Veranlagungszeitraum geleisteten Beiträge zugunsten einer privaten Krankenversicherung vermindert um 20 Prozent oder Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung vermindert um 4 Prozent,

2. als Beiträge im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 3 Buchstabe b die bei der letzten Veranlagung berücksichtigten Beiträge zugunsten einer gesetzlichen Pflegeversicherung

2 anzusetzen sind; mindestens jedoch 1 500 Euro. Bemessen sich die Vorauszahlungen auf der Veranlagung des Veranlagungszeitraums 2008, dann sind 1 500 Euro als Beiträge im Sinne des § 10 Absatz 1 Nummer 3 3 anzusetzen, wenn der Steuerpflichtige keine höheren Beiträge gegenüber dem Finanzamt nachweist. Bei zusammen veranlagten Ehegatten ist der in den Sätzen 1 und 2 genannte Betrag von 1 500 Euro zu verdoppeln. 4 § 37 Absatz 3 Satz 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 1. November 2011 (BGBl. I S. 2131) ist erstmals für Besteuerungszeiträume anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2009 beginnen.

1 (50g) Das Bundesministerium der Finanzen kann im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der Länder in einem Schreiben mitteilen, wann die in § 39 Absatz 4 Nummer 4 und 5 genannten Lohnsteuerabzugsmerkmale 2 erstmals abgerufen werden können (§ 39e Absatz 3 Satz 1). Dieses Schreiben ist im Bundessteuerblatt zu veröffentlichen.

1 (51) § 39b Absatz 2 Satz 5 Nummer 1 ist auf laufenden Arbeitslohn, der für einen nach dem 30. November 2011 aber vor dem 1. Januar 2012 endenden täglichen, wöchentlichen und monatlichen Lohnzahlungszeitraum gezahlt wird, mit der Maßgabe anzuwenden, dass der verminderte oder erhöhte hochgerechnete Jahresarbeitslohn nicht um den Arbeitnehmer-Pauschbetrag (§ 9a Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a), sondern um den lohnsteuerlichen 2 Ausgleichsbetrag 2011 in Höhe von 1 880 Euro vermindert wird. Bei sonstigen Bezügen (§ 39b Absatz 3), die nach dem 30. November 2011, aber vor dem 1. Januar 2012 zufließen, beim permanenten Lohnsteuer- Jahresausgleich (§ 39b Absatz 2 Satz 12) für einen nach dem 30. November 2011, aber vor dem 1. Januar 2012 endenden Lohnzahlungszeitraum und beim Lohnsteuer-Jahresausgleich durch den Arbeitgeber (§ 42b) für das Ausgleichsjahr 2011 ist jeweils ein Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1 000 Euro zu berücksichtigen.

(51a) § 39b Absatz 3 Satz 10 ist auf sonstige Bezüge, die nach dem 31. Dezember 2008 und vor dem 1. Januar 2010 zufließen, in folgender Fassung anzuwenden:

- Seite 204 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

„Ein sonstiger Bezug im Sinne des § 34 Absatz 1 und 2 Nummer 2 und Nummer 4 ist bei der Anwendung des Satzes 4 in die Bemessungsgrundlage für die Vorsorgepauschale nach Absatz 2 Satz 5 Nummer 3 einzubeziehen.“

(51b) § 39b Absatz 6 in der am 31. Dezember 2010 geltenden Fassung ist weiterhin anzuwenden, bis das Bundesministerium der Finanzen den Zeitpunkt für den erstmaligen automatisierten Abruf der Lohnsteuerabzugsmerkmale nach § 39 Absatz 4 Nummer 5 mitgeteilt hat (Absatz 50g).

(52) Haben Arbeitnehmer im Laufe des Kalenderjahres geheiratet, wird abweichend von § 39e Absatz 3 Satz 3 für jeden Ehegatten automatisiert die Steuerklasse IV gebildet, wenn die Voraussetzungen des § 38b Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 oder Nummer 4 vorliegen.

(52a) § 40 Absatz 2 Satz 2 und 3 in der Fassung des Gesetzes vom 20. April 2009 (BGBl. I S. 774) ist erstmals anzuwenden auf den laufenden Arbeitslohn, der für einen nach dem 31. Dezember 2006 endenden Lohnzahlungszeitraum gezahlt wird, und auf sonstige Bezüge, die nach dem 31. Dezember 2006 zufließen.

1 (52b) § 40b Absatz 1 und 2 in der am 31. Dezember 2004 geltenden Fassung ist weiter anzuwenden auf Beiträge für eine Direktversicherung des Arbeitnehmers und Zuwendungen an eine Pensionskasse, die auf Grund einer 2 Versorgungszusage geleistet werden, die vor dem 1. Januar 2005 erteilt wurde. Sofern die Beiträge für eine Direktversicherung die Voraussetzungen des § 3 Nummer 63 erfüllen, gilt dies nur, wenn der Arbeitnehmer nach Absatz 6 gegenüber dem Arbeitgeber für diese Beiträge auf die Anwendung des § 3 Nummer 63 verzichtet hat. 3 § 40b Absatz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist erstmals anzuwenden auf Sonderzahlungen, die nach dem 23. August 2006 gezahlt werden.

(52c) § 41b Absatz 1 Satz 2 Satzteil vor Nummer 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150) ist erstmals anzuwenden für Lohnsteuerbescheinigungen von laufendem Arbeitslohn, der für einen nach dem 31. Dezember 2008 endenden Lohnzahlungszeitraum gezahlt wird, und von sonstigen Bezügen, die nach dem 31. Dezember 2008 zufließen.

1 (53) Die §§ 43 bis 45c in der Fassung des Gesetzes vom 22. Dezember 1999 (BGBl. I S. 2601) sind letztmals anzuwenden für Ausschüttungen, für die der Vierte Teil des Körperschaftsteuergesetzes nach § 34 Absatz 10a des Körperschaftsteuergesetzes in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I 2 S. 1433) letztmals anzuwenden ist. Die §§ 43 bis 45c in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433), dieses wiederum geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 19. Dezember 3 2000 (BGBl. I S. 1812), sind auf Kapitalerträge anzuwenden, für die Satz 1 nicht gilt. § 44 Absatz 6 Satz 3 in der Fassung des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3858) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 4 2001 anzuwenden. § 45d Absatz 1 Satz 1 in der Fassung des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3794) ist für Mitteilungen auf Grund der Steuerabzugspflicht nach § 18a des Auslandinvestment-Gesetzes auf 5 Kapitalerträge anzuwenden, die den Gläubigern nach dem 31. Dezember 2001 zufließen. § 44 Absatz 6 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist erstmals für Kapitalerträge anzuwenden, für die Satz 1 nicht gilt.

1 (53a) § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 Satz 2 und Absatz 3 Satz 2 sind erstmals auf Entgelte anzuwenden, die 2 nach dem 31. Dezember 2004 zufließen, es sei denn, die Veräußerung ist vor dem 29. Juli 2004 erfolgt. § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 Buchstabe b Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist erstmals auf Verträge anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2006 abgeschlossen werden.

(54) Bei der Veräußerung oder Einlösung von Wertpapieren und Kapitalforderungen, die von der das Bundesschuldbuch führenden Stelle oder einer Landesschuldenverwaltung verwahrt oder verwaltet werden können, bemisst sich der Steuerabzug nach den bis zum 31. Dezember 1993 geltenden Vorschriften, wenn sie vor dem 1. Januar 1994 emittiert worden sind; dies gilt nicht für besonders in Rechnung gestellte Stückzinsen.

(55) § 43a Absatz 2 Satz 7 ist erstmals auf Erträge aus Wertpapieren und Kapitalforderungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2001 erworben worden sind.

(55a) Die Anlage 2 (zu § 43b) in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150) ist auf Ausschüttungen im Sinne des § 43b anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2006 zufließen.

(55b) (weggefallen)

- Seite 205 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

(55c) § 43b Absatz 2 Satz 1 ist auf Ausschüttungen, die nach dem 31. Dezember 2008 zufließen, mit der Maßgabe anzuwenden, dass an die Stelle der Angabe „15 Prozent“ die Angabe „10 Prozent“ tritt.

(55d) § 43b Absatz 3 ist letztmals auf Ausschüttungen anzuwenden, die vor dem 1. Januar 2009 zugeflossen sind.

1 (55e) § 44 Absatz 1 Satz 5 in der Fassung des Gesetzes vom 21. Juli 2004 (BGBl. I S. 1753) ist erstmals auf 2 Ausschüttungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2004 erfolgen. § 44 Absatz 6 Satz 2 und 5 in der am 12. Dezember 2006 geltenden Fassung sind für Anteile, die einbringungsgeboren im Sinne des § 21 des Umwandlungssteuergesetzes in der am 12. Dezember 2006 geltenden Fassung sind, weiter anzuwenden.

1 (55f) Für die Anwendung des § 44a Absatz 1 Nummer 1 und Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 auf Kapitalerträge, die nach dem 31. Dezember 2006 zufließen, gilt Folgendes: Ist ein Freistellungsauftrag vor dem 1. Januar 2007 unter Beachtung des § 20 Absatz 4 in der bis dahin geltenden Fassung erteilt worden, darf der nach § 44 Absatz 1 zum Steuerabzug Verpflichtete den angegebenen 2 Freistellungsbetrag nur zu 56,37 Prozent berücksichtigen. Sind in dem Freistellungsauftrag der gesamte Sparer- Freibetrag nach § 20 Absatz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Juli 2006 (BGBl. I S. 1652) und der gesamte Werbungskosten-Pauschbetrag nach § 9a Satz 1 Nummer 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Juli 2006 (BGBl. I S. 1652) angegeben, ist der Werbungskosten-Pauschbetrag in voller Höhe zu berücksichtigen.

1 (55g) § 44a Absatz 7 und 8 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 15. Dezember 2003 (BGBl. I S. 2645) 2 ist erstmals für Ausschüttungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2003 erfolgen. Für Ausschüttungen, die vor dem 1. Januar 2004 erfolgen, sind § 44a Absatz 7 und § 44c in der Fassung der Bekanntmachung vom 3 19. Oktober 2002 (BGBl. I S. 4210, 2003 I S. 179) weiterhin anzuwenden. § 44a Absatz 7 und 8 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 9. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3310) und § 45b Absatz 2a sind erstmals auf Ausschüttungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2004 erfolgen.

(55h) § 44b Absatz 1 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist erstmals auf Kapitalerträge anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2006 zufließen.

(55i) § 45a Absatz 4 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist erstmals ab dem 1. Januar 2007 anzuwenden.

1 (55j) § 46 Absatz 2 Nummer 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2 2878) ist auch auf Veranlagungszeiträume vor 2006 anzuwenden. § 46 Absatz 2 Nummer 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 1. November 2011 (BGBl. I S. 2131) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 3 2010 anzuwenden. § 46 Absatz 2 Nummer 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 4 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden. § 46 Absatz 2 Nummer 8 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2005 anzuwenden und in Fällen, in denen am 28. Dezember 2007 über einen Antrag auf Veranlagung zur Einkommensteuer noch nicht bestandskräftig entschieden ist.

(56) § 48 in der Fassung des Gesetzes vom 30. August 2001 (BGBl. I S. 2267) ist erstmals auf Gegenleistungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2001 erbracht werden.

(57) § 49 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe e und f sowie Nummer 8 in der Fassung des Gesetzes vom 7. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2782) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2006 anzuwenden.

1 (57a) § 49 Absatz 1 Nummer 5 Buchstabe a in der Fassung des Gesetzes vom 22. Dezember 1999 (BGBl. I S. 2601) ist letztmals anzuwenden für Ausschüttungen, für die der Vierte Teil des Körperschaftsteuergesetzes nach § 34 Absatz 10a des Körperschaftsteuergesetzes in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 2 (BGBl. I S. 1433) letztmals anzuwenden ist. § 49 Absatz 1 Nummer 5 Buchstabe a in der Fassung des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) ist erstmals für Kapitalerträge anzuwenden, für die Satz 1 nicht gilt. 3 § 49 Absatz 1 Nummer 5 Buchstabe b in der Fassung des Gesetzes vom 22. Dezember 1999 (BGBl. I S. 2601) ist letztmals anzuwenden für Ausschüttungen, für die der Vierte Teil des Körperschaftsteuergesetzes nach § 34 Absatz 10a des Körperschaftsteuergesetzes in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 4 (BGBl. I S. 1433) letztmals anzuwenden ist. Für die Anwendung des § 49 Absatz 1 Nummer 5 Buchstabe a in der Fassung des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3794) gelten bei Kapitalerträgen, die nach dem 31.

- Seite 206 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

5 Dezember 2000 zufließen, die Sätze 1 und 2 entsprechend. § 49 Absatz 1 Nummer 5 Buchstabe a und b in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 9. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3310) ist erstmals auf Kapitalerträge, die nach dem 31. Dezember 2003 zufließen, anzuwenden.

1 (58) § 50 Absatz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150) ist bei Staatsangehörigen eines Mitgliedstaates der Europäischen Union oder eines Staates, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum anwendbar ist, die im Hoheitsgebiet eines dieser Staaten ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben, auf Antrag auch für Veranlagungszeiträume vor 2008 2 anzuwenden, soweit Steuerbescheide noch nicht bestandskräftig sind. § 50 Absatz 5 Satz 2 Nummer 3 in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. Oktober 2002 (BGBl. I S. 4210; 2003 I S. 179) ist letztmals anzuwenden 3 auf Vergütungen, die vor dem 1. Januar 2009 zufließen. Der Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung des § 50 Absatz 2 in der Fassung des Artikels 8 des Gesetzes vom 10. August 2009 (BGBl. I S. 2702) wird durch eine Rechtsverordnung der Bundesregierung bestimmt, die der Zustimmung des Bundesrates bedarf; dieser Zeitpunkt darf nicht vor dem 31. Dezember 2011 liegen.

1 (58a) § 50a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals 2 auf Vergütungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2008 zufließen. Der Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung des § 50a Absatz 3 und 5 in der Fassung des Artikels 8 des Gesetzes vom 10. August 2009 (BGBl. I S. 2702) wird durch eine Rechtsverordnung der Bundesregierung bestimmt, die der Zustimmung des Bundesrates bedarf; dieser Zeitpunkt darf nicht vor dem 31. Dezember 2011 liegen.

(58b) § 50a Absatz 7 Satz 3 in der Fassung des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3794) ist erstmals auf Vergütungen anzuwenden, für die der Steuerabzug nach dem 22. Dezember 2001 angeordnet worden ist.

(58c) § 50b in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist erstmals anzuwenden für Jahresbescheinigungen, die nach dem 31. Dezember 2004 ausgestellt werden.

(59) § 50c in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ist weiter anzuwenden, wenn für die Anteile vor Ablauf des ersten Wirtschaftsjahres, für das das Körperschaftsteuergesetz in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) erstmals anzuwenden ist, ein Sperrbetrag zu bilden war.

1 (59a) § 50d in der Fassung des Gesetzes vom 22. Dezember 1999 (BGBl. I S. 2601) ist letztmals anzuwenden für Ausschüttungen, für die der Vierte Teil des Körperschaftsteuergesetzes nach § 34 Absatz 10a des Körperschaftsteuergesetzes in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) 2 letztmals anzuwenden ist. § 50d in der Fassung des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) ist 3 erstmals auf Kapitalerträge anzuwenden, für die Satz 1 nicht gilt. § 50d in der Fassung des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3794) ist ab 1. Januar 2002 anzuwenden; für Anträge auf die Erteilung von Freistellungsbescheinigungen, die bis zum 31. Dezember 2001 gestellt worden sind, ist § 50d Absatz 2 Satz 4 4 nicht anzuwenden. § 50d Absatz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 15. Dezember 2003 (BGBl. 5 I S. 2645) ist ab 1. Januar 2002 anzuwenden. § 50d Absatz 1, 1a, 2 und 4 in der Fassung des Gesetzes vom 2. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3112) ist erstmals auf Zahlungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2003 6 erfolgen. § 50d Absatz 9 Satz 1 Nummer 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist für alle Veranlagungszeiträume anzuwenden, soweit Steuerbescheide noch nicht 7 bestandskräftig sind. § 50d Absatz 1, 1a, 2 und 5 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 8 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals auf Vergütungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2008 zufließen. § 50d Absatz 10 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist in allen Fällen anzuwenden, in denen die Einkommen- und Körperschaftsteuer noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist. 9 § 50d Absatz 11 in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 8. Mai 2012 (BGBl. I S. 1030) ist erstmals auf Zahlungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2011 erfolgen.

(59b) § 50f in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals für die Rentenbezugsmitteilungen anzuwenden, die für den Veranlagungszeitraum 2010 zu übermitteln sind.

(59c) Die Anlage 3 (zu § 50g) in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150) ist auf Zahlungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2006 erfolgen.

(59d) § 51 Absatz 4 Nummer 1 in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ist letztmals anzuwenden für Ausschüttungen, für die der Vierte Teil des Körperschaftsteuergesetzes nach § 34 Absatz 10a des

- Seite 207 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Körperschaftsteuergesetzes in der Fassung des Artikels 3 des Gesetzes vom 23. Oktober 2000 (BGBl. I S. 1433) letztmals anzuwenden ist.

1 (59e) § 52 Absatz 8 in der Fassung des Artikels 1 Nummer 59 des Jahressteuergesetzes 1996 vom 11. Oktober 2 1995 (BGBl. I S. 1250) ist nicht anzuwenden. § 52 Absatz 8 in der Fassung des Artikels 8 Nummer 5 des Dritten Finanzmarktförderungsgesetzes vom 24. März 1998 (BGBl. I S. 529) ist in folgender Fassung anzuwenden: „(8) § 6b Absatz 1 Satz 2 Nummer 5 und Absatz 4 Satz 1 Nummer 2 ist erstmals auf Veräußerungen anzuwenden, die nach dem Inkrafttreten des Artikels 7 des Dritten Finanzmarktförderungsgesetzes vorgenommen werden. “

(60) § 55 in der Fassung des Gesetzes vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ist auch für Veranlagungszeiträume vor 1999 anzuwenden.

(61) Die §§ 62 und 65 in der Fassung des Gesetzes vom 16. Dezember 1997 (BGBl. I S. 2970) sind erstmals für den Veranlagungszeitraum 1998 anzuwenden.

1 (61a) § 62 Absatz 2 in der Fassung des Gesetzes vom 30. Juli 2004 (BGBl. I S. 1950) ist erstmals für den 2 Veranlagungszeitraum 2005 anzuwenden. § 62 Absatz 2 in der Fassung des Artikels 2 Nummer 2 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2915) ist in allen Fällen anzuwenden, in denen das Kindergeld noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist.

(62) § 66 Absatz 3 in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. April 1997 (BGBl. I S. 821) ist letztmals für das Kalenderjahr 1997 anzuwenden, so dass Kindergeld auf einen nach dem 31. Dezember 1997 gestellten Antrag rückwirkend längstens bis einschließlich Juli 1997 gezahlt werden kann.

(62a) § 70 Absatz 4 in der am 31. Dezember 2011 geltenden Fassung ist weiter für Kindergeldfestsetzungen anzuwenden, die Zeiträume betreffen, die vor dem 1. Januar 2012 enden.

(63) § 73 in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. April 1997 (BGBl. I S. 821) ist weiter für Kindergeld anzuwenden, das der private Arbeitgeber für Zeiträume vor dem 1. Januar 1999 auszuzahlen hat.

1 (63a) § 79 Satz 1 gilt entsprechend für die in Absatz 24c Satz 2 und 3 genannten Personen, sofern sie unbeschränkt steuerpflichtig sind oder für das Beitragsjahr nach § 1 Absatz 3 als unbeschränkt steuerpflichtig 2 behandelt werden. Der Anbieter eines Altersvorsorgevertrages hat seinen Vertragspartner bis zum 31. Juli 2012 in hervorgehobener Weise schriftlich darauf hinzuweisen, dass ab dem Beitragsjahr 2012 eine weitere Voraussetzung für das Bestehen einer mittelbaren Zulageberechtigung nach § 79 Satz 2 die Zahlung von eigenen Altersvorsorgebeiträgen in Höhe von mindestens 60 Euro pro Beitragsjahr ist.

1 (63b) Der Zulageberechtigte kann für ein abgelaufenes Beitragsjahr bis zum Beitragsjahr 2011 Altersvorsorgebeiträge auf einen auf seinen Namen lautenden Altersvorsorgevertrag leisten, wenn 1. der Anbieter des Altersvorsorgevertrages davon Kenntnis erhält, in welcher Höhe und für welches Beitragsjahr die Altersvorsorgebeiträge berücksichtigt werden sollen,

2. in dem Beitragsjahr, für das die Altersvorsorgebeiträge berücksichtigt werden sollen, ein Altersvorsorgevertrag bestanden hat,

3. im fristgerechten Antrag auf Zulage für dieses Beitragsjahr eine Zulageberechtigung nach § 79 Satz 2 angegeben wurde, aber tatsächlich eine Zulageberechtigung nach § 79 Satz 1 vorliegt,

4. die Zahlung der zurück zu beziehenden Altersvorsorgebeiträge bis zum Ablauf von zwei Jahren nach Erteilung der Bescheinigung nach § 92, mit der zuletzt Ermittlungsergebnisse für dieses Beitragsjahr bescheinigt wurden, längstens jedoch bis zum Beginn der Auszahlungsphase des Altersvorsorgevertrages erfolgt und

5. der Zulageberechtigte vom Anbieter in hervorgehobener Weise darüber informiert wurde oder dem Anbieter seine Kenntnis darüber versichert, dass die Leistungen aus diesen Altersvorsorgebeiträgen der vollen nachgelagerten Besteuerung nach § 22 Nummer 5 Satz 1 unterliegen.

2 Wurden die Altersvorsorgebeiträge dem Altersvorsorgevertrag gutgeschrieben und sind die Voraussetzungen nach Satz 1 erfüllt, hat der Anbieter der zentralen Stelle (§ 81) die entsprechenden Daten nach § 89 Absatz 2 Satz 1 für das zurückliegende Beitragsjahr nach einem mit der zentralen Stelle abgestimmten Verfahren 3 mitzuteilen. Die Beträge nach Satz 1 gelten für die Ermittlung der zu zahlenden Altersvorsorgezulage nach § 83 4 als Altersvorsorgebeiträge für das Beitragsjahr, für das sie gezahlt wurden. Für die Anwendung des § 10a Absatz

- Seite 208 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 Satz 1 sowie bei der Ermittlung der dem Steuerpflichtigen zustehenden Zulage im Rahmen des § 2 Absatz 6 und des § 10a sind die nach Satz 1 gezahlten Altersvorsorgebeiträge weder für das Beitragsjahr nach Satz 1 Nummer 2 noch für das Beitragsjahr der Zahlung zu berücksichtigen.

(64) § 86 in der Fassung des Gesetzes vom 15. Januar 2003 ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2002 anzuwenden.

1 (65) § 91 Absatz 1 Satz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150) 2 ist ab Veranlagungszeitraum 2002 anzuwenden. § 91 Absatz 1 Satz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist bis zum 31. Dezember 2008 mit der Maßgabe anzuwenden, dass die Wörter „Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung“ durch die Wörter „Gesamtverband der landwirtschaftlichen Alterskassen“ zu ersetzen sind.

(66) Endet die unbeschränkte Steuerpflicht eines Zulageberechtigten im Sinne des Absatzes 24c Satz 2 und 3 durch Aufgabe des inländischen Wohnsitzes oder gewöhnlichen Aufenthalts und wird die Person nicht nach § 1 Absatz 3 als unbeschränkt einkommensteuerpflichtig behandelt, gelten die §§ 93 und 94 entsprechend; § 95 Absatz 2 und 3 und § 99 Absatz 1 in der am 31. Dezember 2008 geltenden Fassung sind anzuwenden.

1 (67) Wurde der Rückzahlungsbetrag nach § 95 Absatz 1 in Verbindung mit den §§ 93 und 94 Absatz 2 Satz 1 bis zum 9. September 2009 bestandskräftig festgesetzt oder ist die Frist für den Festsetzungsantrag nach § 94 Absatz 2 Satz 2 in Verbindung mit § 90 Absatz 4 Satz 2 bis zu diesem Zeitpunkt bereits abgelaufen, finden § 95 Absatz 2 und 3 und § 99 Absatz 1 in der am 31. Dezember 2008 geltenden Fassung weiter Anwendung. 2 Handelt es sich nicht um einen Fall des Satzes 1 ist § 95 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. April 2010 (BGBl. I S. 386) anzuwenden; bereits vor dem 15. April 2010 erlassene Bescheide können entsprechend 3 aufgehoben oder geändert werden. Wurde ein Stundungsbescheid nach § 95 Absatz 2 Satz 2 in der am 31. Dezember 2008 geltenden Fassung bekannt gegeben, ist § 95 Absatz 2 Satz 3 in der am 31. Dezember 2008 geltenden Fassung dieses Gesetzes weiter anzuwenden.

1 (68) § 25 Absatz 3, die §§ 26, 26a und 32a Absatz 6 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 1. November 2 2011 (BGBl. I S. 2131) sind erstmals für den Veranlagungszeitraum 2013 anzuwenden. § 26c in der am 31. Dezember 2011 geltenden Fassung ist letztmals für den Veranlagungszeitraum 2012 anzuwenden.

§ 52a Anwendungsvorschriften zur Einführung einer Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge und Veräußerungsgewinne

(1) Beim Steuerabzug vom Kapitalertrag ist diese Fassung des Gesetzes erstmals auf Kapitalerträge anzuwenden, die dem Gläubiger nach dem 31. Dezember 2008 zufließen, soweit in den folgenden Absätzen nichts anderes bestimmt ist.

(2) § 2 Absatz 2 und 5a bis 6 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden.

1 (3) § 3 Nummer 40 Satz 1 und 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 2 1912) ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden. Abweichend von Satz 1 ist § 3 Nummer 40 in der bis zum 31. Dezember 2008 anzuwendenden Fassung bei Veräußerungsgeschäften, bei denen § 23 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 in der bis zum 31. Dezember 2008 anzuwendenden Fassung nach dem 31. Dezember 2008 Anwendung findet, weiterhin anzuwenden.

1 (4) § 3c Absatz 2 Satz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist 2 erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden. Abweichend von Satz 1 ist § 3c Absatz 2 Satz 1 in der bis zum 31. Dezember 2008 anzuwendenden Fassung bei Veräußerungsgeschäften, bei denen § 23 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 in der bis zum 31. Dezember 2008 anzuwendenden Fassung nach dem 31. Dezember 2008 Anwendung findet, weiterhin anzuwenden.

(5) § 6 Absatz 1 Nummer 5 Satz 1 Buchstabe c in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist auf Einlagen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2008 erfolgen.

(6) § 9a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden.

- Seite 209 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

(7) § 10 Absatz 1 Nummer 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals auf Kapitalerträge anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2008 zufließen und auf die § 51a Absatz 2b bis 2d anzuwenden ist.

1 (8) § 20 Absatz 1 Nummer 7 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist vorbehaltlich der Regelungen in Absatz 10 Satz 6 bis 8 erstmals auf Kapitalerträge anzuwenden, die 2 dem Gläubiger nach dem 31. Dezember 2008 zufließen. § 20 Absatz 1 Nummer 7 Satz 3 ist in allen Fällen anzuwenden, in denen die Steuer noch nicht bestandskräftig festgesetzt ist.

(9) § 20 Absatz 1 Nummer 11 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals auf nach dem 31. Dezember 2008 zufließende Stillhalterprämien anzuwenden.

1 (10) § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals auf Gewinne aus der Veräußerung von Anteilen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2 2008 erworben werden. § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals auf Veräußerungen nach dem 31. Dezember 2008 anzuwenden. 3 § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals auf Gewinne aus Termingeschäften anzuwenden, bei denen der Rechtserwerb nach dem 31. 4 Dezember 2008 erfolgt. § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 4, 5 und 8 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals auf Gewinne anzuwenden, bei denen die zugrunde liegenden Wirtschaftsgüter, Rechte oder Rechtspositionen nach dem 31. Dezember 2008 erworben oder geschaffen 5 werden. § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 6 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals auf die Veräußerung von Ansprüchen nach dem 31. Dezember 2008 anzuwenden, bei denen der Versicherungsvertrag nach dem 31. Dezember 2004 abgeschlossen wurde; dies gilt auch für Versicherungsverträge, die vor dem 1. Januar 2005 abgeschlossen wurden, sofern bei einem Rückkauf zum Veräußerungszeitpunkt die Erträge nach § 20 Absatz 1 Nummer 6 in der am 31. Dezember 2004 geltenden 6 Fassung steuerpflichtig wären. § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 7 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals auf nach dem 31. Dezember 2008 zufließende Kapitalerträge aus 7 der Veräußerung sonstiger Kapitalforderungen anzuwenden. Für Kapitalerträge aus Kapitalforderungen, die zum Zeitpunkt des vor dem 1. Januar 2009 erfolgten Erwerbs zwar Kapitalforderungen im Sinne des § 20 Absatz 1 Nummer 7 in der am 31. Dezember 2008 anzuwendenden Fassung, aber nicht Kapitalforderungen im Sinne des § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 4 in der am 31. Dezember 2008 anzuwendenden Fassung sind, ist § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 7 nicht anzuwenden; für die bei der Veräußerung in Rechnung gestellten Stückzinsen ist Satz 6 anzuwenden; Kapitalforderungen im Sinne des § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 4 in der am 31. Dezember 2008 anzuwendenden Fassung liegen auch vor, wenn die Rückzahlung nur teilweise garantiert ist oder wenn eine 8 Trennung zwischen Ertrags- und Vermögensebene möglich erscheint. Bei Kapitalforderungen, die zwar nicht die Voraussetzungen von § 20 Absatz 1 Nummer 7 in der am 31. Dezember 2008 anzuwendenden Fassung, aber die Voraussetzungen von § 20 Absatz 1 Nummer 7 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) erfüllen, ist § 20 Absatz 2 Satz 1 Nummer 7 in Verbindung mit § 20 Absatz 1 Nummer 7 vorbehaltlich der Regelung in Absatz 11 Satz 4 und 6 auf alle nach dem 30. Juni 2009 zufließenden Kapitalerträge 9 anzuwenden, es sei denn, die Kapitalforderung wurde vor dem 15. März 2007 angeschafft. § 20 Absatz 2 Satz 2 und 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals auf Veräußerungen, Einlösungen, Abtretungen oder verdeckte Einlagen nach dem 31. Dezember 2008 anzuwenden. 10 § 20 Absatz 3 bis 9 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794), geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768), ist erstmals auf nach dem 31. 11 Dezember 2008 zufließende Kapitalerträge anzuwenden. § 20 Absatz 4a Satz 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals für Wertpapiere anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2009 geliefert wurden, sofern für die Lieferung § 20 Absatz 4 anzuwenden ist.

(10a) § 22 Nummer 3 Satz 5 und 6 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist letztmals für den Veranlagungszeitraum 2013 anzuwenden.

1 (11) § 23 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 in der am 1. Januar 2000 geltenden Fassung und § 23 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 und 3 in der am 1. Januar 1999 geltenden Fassung sind auf Veräußerungsgeschäfte anzuwenden, bei denen die Veräußerung auf einem nach dem 31. Dezember 1998 rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen 2 Vertrag oder gleichstehenden Rechtsakt beruht. § 23 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 Satz 2 und 3 in der am 16. 3 Dezember 2004 geltenden Fassung ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2005 anzuwenden. § 23 Absatz

- Seite 210 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 Satz 1 Nummer 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals auf Veräußerungsgeschäfte anzuwenden, bei denen die Wirtschaftsgüter nach dem 31. Dezember 2008 auf Grund eines nach diesem Zeitpunkt rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen Vertrags oder gleichstehenden Rechtsakts angeschafft wurden; § 23 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals auf Veräußerungsgeschäfte anzuwenden, bei denen die Gegenstände des täglichen Gebrauchs auf Grund eines nach dem 13. Dezember 4 2010 rechtskräftig abgeschlossenen Vertrags oder gleichstehenden Rechtsakts angeschafft wurden. § 23 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 in der am 1. Januar 1999 geltenden Fassung ist letztmals auf Veräußerungsgeschäfte 5 anzuwenden, bei denen die Wirtschaftsgüter vor dem 1. Januar 2009 erworben wurden. § 23 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 in der am 1. Januar 1999 geltenden Fassung ist letztmals auf Veräußerungsgeschäfte anzuwenden, bei denen die Veräußerung auf einem vor dem 1. Januar 2009 rechtswirksam abgeschlossenen obligatorischen 6 Vertrag oder gleichstehenden Rechtsakt beruht. § 23 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 ist auf Termingeschäfte anzuwenden, bei denen der Erwerb des Rechts auf einen Differenzausgleich, Geldbetrag oder Vorteil nach dem 7 31. Dezember 1998 und vor dem 1. Januar 2009 erfolgt. § 23 Absatz 1 Satz 5 ist erstmals für Einlagen und 8 verdeckte Einlagen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 1999 vorgenommen werden. § 23 Absatz 3 Satz 4 in der Fassung des Gesetzes vom 22. Dezember 1999 (BGBl. I S. 2601) ist auf Veräußerungsgeschäfte anzuwenden, bei denen der Steuerpflichtige das Wirtschaftsgut nach dem 31. Juli 1995 und vor dem 1. Januar 2009 anschafft oder nach dem 31. Dezember 1998 und vor dem 1. Januar 2009 fertigstellt; § 23 Absatz 3 Satz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist auf Veräußerungsgeschäfte anzuwenden, bei denen der Steuerpflichtige das Wirtschaftsgut nach dem 31. 9 Dezember 2008 anschafft oder fertigstellt. § 23 Absatz 1 Satz 2 und 3 sowie § 23 Absatz 3 Satz 3 in der am 12. Dezember 2006 geltenden Fassung sind für Anteile, die einbringungsgeboren im Sinne des § 21 des 10 Umwandlungssteuergesetzes in der am 12. Dezember 2006 geltenden Fassung sind, weiter anzuwenden. § 23 Absatz 3 Satz 9 zweiter Halbsatz in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2878) ist auch in den Fällen anzuwenden, in denen am 1. Januar 2007 die Feststellungsfrist noch nicht 11 abgelaufen ist. § 23 Absatz 3 Satz 9 und 10 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912), geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768), ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2009 und ist letztmals für den Veranlagungszeitraum 2013 anzuwenden.

(12) § 24c ist letztmals für den Veranlagungszeitraum 2008 anzuwenden.

(13) § 25 Absatz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden.

(14) § 32 Absatz 4 Satz 4 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals ab dem Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden.

1 (15) § 32d in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals 2 für den Veranlagungszeitraum 2009 anzuwenden. § 32d in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals für den Veranlagungszeitraum 2011 anzuwenden.

(15a) § 43 Absatz 1 Satz 5 und 6 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals auf Übertragungen anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2011 vorgenommen werden.

1 (16) § 43 Absatz 3 Satz 1 zweiter Halbsatz in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals für Kapitalerträge anzuwenden, die dem Gläubiger nach dem 31. Dezember 2009 2 zufließen. § 43a Absatz 3 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) ist erstmals für Kapitalerträge anzuwenden, die dem Gläubiger nach dem 31. Dezember 2009 zufließen. 3 § 44a Absatz 2a in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist ab 4 dem 1. Januar 2011 anzuwenden. § 44a Absatz 8 Satz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) und Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794) sind erstmals auf Kapitalerträge anzuwenden, die dem Gläubiger nach dem 31. Dezember 5 2007 zufließen. Für Kapitalerträge im Sinne des § 43 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, die nach dem 31. Dezember 2007 und vor dem 1. Januar 2009 zufließen, ist er mit der Maßgabe anzuwenden, dass an die Stelle der Wörter „drei Fünftel“ die Wörter „drei Viertel“ und an die Stelle der Wörter „zwei Fünftel“ die Wörter „ein Viertel“ 6 treten. § 44a Absatz 9 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) 7 ist erstmals auf Kapitalerträge anzuwenden, die dem Gläubiger nach dem 31. Dezember 2008 zufließen. § 44b Absatz 1 Satz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794)

- Seite 211 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

8 ist erstmals für Kapitalerträge anzuwenden, die dem Gläubiger nach dem 31. Dezember 2009 zufließen. § 45a Absatz 4 Satz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150) ist 9 erstmals auf Kapitalerträge anzuwenden, die dem Gläubiger nach dem 31. Dezember 2007 zufließen. § 45d Absatz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist erstmals für Kapitalerträge anzuwenden, die ab dem 1. Januar 2013 zufließen; eine Übermittlung der Identifikationsnummer hat für Kapitalerträge, die vor dem 1. Januar 2016 zufließen, nur zu erfolgen, wenn sie der Meldestelle vorliegt. 10 § 45d Absatz 3 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768) ist für Versicherungsverträge anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2008 abgeschlossen werden; die erstmalige Übermittlung hat bis zum 30. März 2011 zu erfolgen.

1 (16a) § 44a Absatz 7 und 8, § 44b Absatz 5 und 6, § 45b und § 45d Absatz 1 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 16. Juli 2009 (BGBl. I S. 1959), geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 8. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1768), sind erstmals auf Kapitalerträge anzuwenden, die dem Gläubiger nach dem 31. Dezember 2009 2 zufließen. § 44a Absatz 4b, 6, 7 und 8 und § 45b Absatz 2 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 1. November 2011 (BGBl. I S. 2131) sind erstmals auf Kapitalerträge anzuwenden, die dem Gläubiger nach dem 31. Dezember 2011 zufließen.

(16b) § 43 Absatz 1 bis 3, § 44 Absatz 1, § 44a Absatz 1 und 9, § 45a Absatz 1 bis 3 und § 50d Absatz 1 in der Fassung des Artikels 7 des Gesetzes vom 22. Juni 2011 (BGBl. I S. 1126) und § 44a Absatz 10 in der Fassung des Artikels 2 des Gesetzes vom 7. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2592) sind erstmals auf Kapitalerträge anzuwenden, die dem Gläubiger nach dem 31. Dezember 2011 zufließen.

(17) § 49 Absatz 1 Nummer 5 Satz 1 Buchstabe d, Satz 2 und Nummer 8 in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist erstmals auf Kapitalerträge anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2008 zufließen.

1 (18) § 51a Absatz 2b bis 2d in der Fassung des Artikels 1 des Gesetzes vom 14. August 2007 (BGBl. I S. 1912) ist 2 erstmals auf nach dem 31. Dezember 2008 zufließende Kapitalerträge anzuwenden. § 51a Absatz 2c und 2e in der Fassung des Artikels 2 des Gesetzes vom 7. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2592) ist erstmals auf nach dem 31. Dezember 2013 zufließende Kapitalerträge anzuwenden.

§ 52b Übergangsregelungen bis zur Anwendung der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale

1 (1) Die Lohnsteuerkarte 2010 gilt mit den eingetragenen Lohnsteuerabzugsmerkmalen auch für den Steuerabzug vom Arbeitslohn ab dem 1. Januar 2011 bis zur erstmaligen Anwendung der elektronischen 2 Lohnsteuerabzugsmerkmale (Übergangszeitraum). Voraussetzung ist, dass dem Arbeitgeber die Lohnsteuerkarte 3 2010 vorliegt. In diesem Übergangszeitraum hat der Arbeitgeber die Lohnsteuerkarte 2010 1. während des Dienstverhältnisses aufzubewahren, er darf sie nicht vernichten;

2. dem Arbeitnehmer zur Vorlage beim Finanzamt vorübergehend zu überlassen sowie

3. nach Beendigung des Dienstverhältnisses innerhalb einer angemessenen Frist herauszugeben.

4 Nach Anwendung der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM) kann der Arbeitgeber die 5 Lohnsteuerkarte 2010 vernichten. Ist auf der Lohnsteuerkarte 2010 eine Lohnsteuerbescheinigung erteilt und die Lohnsteuerkarte an den Arbeitnehmer herausgegeben worden, kann der Arbeitgeber bei fortbestehendem Dienstverhältnis die Lohnsteuerabzugsmerkmale der Lohnsteuerkarte 2010 im Übergangszeitraum weiter anwenden, wenn der Arbeitnehmer schriftlich erklärt, dass die Lohnsteuerabzugsmerkmale der Lohnsteuerkarte 2010 weiterhin zutreffend sind.

1 (2) Für Eintragungen auf der Lohnsteuerkarte 2010 im Übergangszeitraum ist das Finanzamt zuständig. 2 Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, die Eintragung der Steuerklasse und der Zahl der Kinderfreibeträge auf der Lohnsteuerkarte 2010 umgehend durch das Finanzamt ändern zu lassen, wenn die Eintragung von den Verhältnissen zu Beginn des jeweiligen Kalenderjahres im Übergangszeitraum zu seinen Gunsten abweicht. 3 Diese Verpflichtung gilt auch in den Fällen, in denen die Steuerklasse II bescheinigt ist und die Voraussetzungen für die Berücksichtigung des Entlastungsbetrags für Alleinerziehende (§ 24b) im Laufe des Kalenderjahres 4 entfallen. Kommt der Arbeitnehmer seiner Verpflichtung nicht nach, so hat das Finanzamt die Eintragung von Amts wegen zu ändern; der Arbeitnehmer hat die Lohnsteuerkarte dem Finanzamt auf Verlangen vorzulegen.

- Seite 212 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (3) Hat die Gemeinde für den Arbeitnehmer keine Lohnsteuerkarte für das Kalenderjahr 2010 ausgestellt oder ist die Lohnsteuerkarte 2010 verloren gegangen, unbrauchbar geworden oder zerstört worden, hat das Finanzamt im Übergangszeitraum auf Antrag des Arbeitnehmers eine Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug nach amtlich 2 vorgeschriebenem Muster auszustellen. Diese Bescheinigung tritt an die Stelle der Lohnsteuerkarte.

1 (4) Beginnt ein nach § 1 Absatz 1 unbeschränkt einkommensteuerpflichtiger lediger Arbeitnehmer im Übergangszeitraum ein Ausbildungsdienstverhältnis als erstes Dienstverhältnis, kann der Arbeitgeber auf 2 die Vorlage einer Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug verzichten. In diesem Fall hat der Arbeitgeber die Lohnsteuer nach der Steuerklasse I zu ermitteln; der Arbeitnehmer hat dem Arbeitgeber seine Identifikationsnummer sowie den Tag der Geburt und die rechtliche Zugehörigkeit zu einer steuererhebenden Religionsgemeinschaft mitzuteilen und schriftlich zu bestätigen, dass es sich um das erste Dienstverhältnis 3 handelt. Der Arbeitgeber hat die Erklärung des Arbeitnehmers bis zum Ablauf des Kalenderjahres als Beleg zum Lohnkonto aufzubewahren.

1 (5) Das Bundesministerium der Finanzen hat im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der Länder den Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung der ELStAM für die Durchführung des Lohnsteuerabzugs ab dem Kalenderjahr 2012 oder einem späteren Anwendungszeitpunkt sowie den Zeitpunkt des erstmaligen Abrufs der ELStAM durch den Arbeitgeber (Starttermin) in einem Schreiben zu bestimmen, das im Bundessteuerblatt zu 2 veröffentlichen ist. Nach dem Starttermin hat der Arbeitgeber oder sein Vertreter (§ 39e Absatz 4 Satz 6) die 3 nach § 39e gebildeten ELStAM für die auf den Starttermin folgende nächste Lohnabrechnung abzurufen. Für den Abruf der ELStAM hat sich der Arbeitgeber zu authentifizieren und die Steuernummer der Betriebsstätte oder des Teils des Betriebs des Arbeitgebers, in dem der für die Durchführung des Lohnsteuerabzugs maßgebende Arbeitslohn des Arbeitnehmers ermittelt wird (§ 41 Absatz 2), sowie die Identifikationsnummer und den Tag der 4 Geburt des Arbeitnehmers mitzuteilen. Der Arbeitgeber hat die ELStAM in das Lohnkonto zu übernehmen und gemäß der übermittelten zeitlichen Gültigkeitsangabe anzuwenden.

1 (6) Der Abruf der ELStAM durch den Arbeitgeber steht einer gesonderten Feststellung von Besteuerungsgrundlagen im Sinne des § 179 der Abgabenordnung des zuständigen Finanzamts unter dem 2 Vorbehalt der Nachprüfung gleich; einer Rechtsbehelfsbelehrung bedarf es nicht. Sie gelten gegenüber dem Arbeitnehmer als bekannt gegeben, sobald der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer den Ausdruck der 3 Lohnabrechnung mit den darin ausgewiesenen ELStAM ausgehändigt oder elektronisch bereitgestellt hat. Die 4 Verpflichtungen des Arbeitnehmers nach Absatz 2 gelten entsprechend. Für die Berichtigung der ELStAM ist 5 das Finanzamt des Arbeitnehmers zuständig. Das gilt auch, wenn der Arbeitnehmer eine Änderung der ELStAM beantragt.

1 (7) In den Fällen des § 39c Absatz 3 Satz 3 und Absatz 4 Satz 3 sowie des § 39d Absatz 1 Satz 3 stellt das Betriebsstättenfinanzamt für die Arbeitnehmer, denen keine Identifikationsnummer zugeteilt wurde, 2 eine Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug (Absatz 3) aus. In diesem Fall tritt an die Stelle der Identifikationsnummer das lohnsteuerliche Ordnungsmerkmal (§ 41b Absatz 2 Satz 1 und 2).

1 2 (8) Das Finanzamt teilt dem Steuerpflichtigen auf Anfrage die bereitgestellten ELStAM mit. Der Steuerpflichtige 3 kann über das Finanzamt die Bereitstellung der ELStAM allgemein sperren lassen. Er kann die Bereitstellung für bestimmte Arbeitgeber freigeben (Positivliste) oder sie für bestimmte Arbeitgeber sperren lassen (Negativliste). 4 Der Arbeitgeber ist verpflichtet, dem Arbeitnehmer für Zwecke der Positivliste die Steuernummer der Betriebsstätte mitzuteilen oder des Teils des Betriebs des Arbeitgebers, in dem der für die Durchführung des 5 Lohnsteuerabzugs maßgebende Arbeitslohn des Arbeitnehmers ermittelt wird. Für Zwecke der Negativliste gilt 6 dies nur für einen Arbeitgeber, bei dem der Arbeitnehmer ab dem Kalenderjahr 2011 beschäftigt ist. Werden wegen einer Sperrung nach Satz 2 oder Satz 3 für einen abrufenden Arbeitgeber keine ELStAM bereitgestellt, so wird dem Arbeitgeber die Sperrung mitgeteilt und der Arbeitgeber hat die Lohnsteuer nach Steuerklasse VI zu ermitteln.

1 (9) Das Finanzamt informiert den Arbeitnehmer rechtzeitig vor dem Starttermin (Absatz 5) über die für ihn zum Zweck der Bereitstellung automatisiert abrufbarer Lohnsteuerabzugsmerkmale zu diesem Zeitpunkt 2 gebildeten ELStAM. Mit der Information wird der Arbeitnehmer aufgefordert, dem zuständigen Finanzamt etwaige gewünschte Änderungen oder Berichtigungen mitzuteilen; Absatz 2 Satz 2 und 3 gilt entsprechend.

- Seite 213 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 53 Sondervorschrift zur Steuerfreistellung des Existenzminimums eines Kindes in den Veranlagungszeiträumen 1983 bis 1995

1 In den Veranlagungszeiträumen 1983 bis 1995 sind in Fällen, in denen die Einkommensteuer noch nicht formell bestandskräftig oder hinsichtlich der Höhe der Kinderfreibeträge vorläufig festgesetzt ist, für jedes bei der Festsetzung berücksichtigte Kind folgende Beträge als Existenzminimum des Kindes steuerfrei zu belassen:

1983 3 732 Deutsche Mark, 1984 3 864 Deutsche Mark, 1985 3 924 Deutsche Mark, 1986 4 296 Deutsche Mark, 1987 4 416 Deutsche Mark, 1988 4 572 Deutsche Mark, 1989 4 752 Deutsche Mark, 1990 5 076 Deutsche Mark, 1991 5 388 Deutsche Mark, 1992 5 676 Deutsche Mark, 1993 5 940 Deutsche Mark, 1994 6 096 Deutsche Mark, 1995 6 168 Deutsche Mark.

2 3 Im Übrigen ist § 32 in der für den jeweiligen Veranlagungszeitraum geltenden Fassung anzuwenden. Für die Prüfung, ob die nach Satz 1 und 2 gebotene Steuerfreistellung bereits erfolgt ist, ist das dem Steuerpflichtigen im jeweiligen Veranlagungszeitraum zustehende Kindergeld mit dem auf das bisherige zu versteuernde Einkommen des Steuerpflichtigen in demselben Veranlagungszeitraum anzuwendenden Grenzsteuersatz in einen Freibetrag umzurechnen; dies gilt auch dann, soweit das Kindergeld dem Steuerpflichtigen im Wege eines zivilrechtlichen 4 Ausgleichs zusteht. Die Umrechnung des zustehenden Kindergeldes ist entsprechend dem Umfang der 5 bisher abgezogenen Kinderfreibeträge vorzunehmen. Bei einem unbeschränkt einkommensteuerpflichtigen Elternpaar, bei dem die Voraussetzungen des § 26 Absatz 1 Satz 1 nicht vorliegen, ist eine Änderung der 6 bisherigen Inanspruchnahme des Kinderfreibetrags unzulässig. Erreicht die Summe aus dem bei der bisherigen Einkommensteuerfestsetzung abgezogenen Kinderfreibetrag und dem nach Satz 3 und 4 berechneten Freibetrag nicht den nach Satz 1 und 2 für den jeweiligen Veranlagungszeitraum maßgeblichen Betrag, ist der Unterschiedsbetrag vom bisherigen zu versteuernden Einkommen abzuziehen und die Einkommensteuer neu 7 festzusetzen. Im Zweifel hat der Steuerpflichtige die Voraussetzungen durch Vorlage entsprechender Unterlagen nachzuweisen.

§ 54 (weggefallen)

-

§ 55 Schlussvorschriften (Sondervorschriften für die Gewinnermittlung nach § 4 oder nach Durchschnittssätzen bei vor dem 1. Juli 1970 angeschafftem Grund und Boden)

1 (1) Bei Steuerpflichtigen, deren Gewinn für das Wirtschaftsjahr, in das der 30. Juni 1970 fällt, nicht nach § 5 zu ermitteln ist, gilt bei Grund und Boden, der mit Ablauf des 30. Juni 1970 zu ihrem Anlagevermögen gehört hat, als Anschaffungs- oder Herstellungskosten (§ 4 Absatz 3 Satz 4 und § 6 Absatz 1 Nummer 2 Satz 1) das 2 Zweifache des nach den Absätzen 2 bis 4 zu ermittelnden Ausgangsbetrags. Zum Grund und Boden im Sinne des Satzes 1 gehören nicht die mit ihm in Zusammenhang stehenden Wirtschaftsgüter und Nutzungsbefugnisse.

1 (2) Bei der Ermittlung des Ausgangsbetrags des zum land- und forstwirtschaftlichen Vermögen (§ 33 Absatz 1 Satz 1 des Bewertungsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. Dezember 1965 – BGBl. I S. 1861 –, zuletzt geändert durch das Bewertungsänderungsgesetz 1971 vom 27. Juli 1971 – BGBl. I S. 1157) gehörenden Grund und Bodens ist seine Zuordnung zu den Nutzungen und Wirtschaftsgütern (§ 34 Absatz 2 des Bewertungsgesetzes) am 1. Juli 1970 maßgebend; dabei sind die Hof- und Gebäudeflächen sowie die Hausgärten

- Seite 214 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2 im Sinne des § 40 Absatz 3 des Bewertungsgesetzes nicht in die einzelne Nutzung einzubeziehen. Es sind anzusetzen: 1. bei Flächen, die nach dem Bodenschätzungsgesetz vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150, 3176) in der jeweils geltenden Fassung zu schätzen sind, für jedes katastermäßig abgegrenzte Flurstück der Betrag in Deutsche Mark, der sich ergibt, wenn die für das Flurstück am 1. Juli 1970 im amtlichen Verzeichnis nach § 2 Absatz 2 der Grundbuchordnung (Liegenschaftskataster) ausgewiesene Ertragsmesszahl vervierfacht wird. 2 Abweichend von Satz 1 sind für Flächen der Nutzungsteile a) Hopfen, Spargel, Gemüsebau und Obstbau 2,05 Euro je Quadratmeter,

b) Blumen- und Zierpflanzenbau sowie Baumschulen 2,56 Euro je Quadratmeter

anzusetzen, wenn der Steuerpflichtige dem Finanzamt gegenüber bis zum 30. Juni 1972 eine Erklärung über die Größe, Lage und Nutzung der betreffenden Flächen abgibt,

2. für Flächen der forstwirtschaftlichen Nutzung je Quadratmeter 0,51 Euro,

3. für Flächen der weinbaulichen Nutzung der Betrag, der sich unter Berücksichtigung der maßgebenden Lagenvergleichszahl (Vergleichszahl der einzelnen Weinbaulage, § 39 Absatz 1 Satz 3 und § 57 Bewertungsgesetz), die für ausbauende Betriebsweise mit Fassweinerzeugung anzusetzen ist, aus der nachstehenden Tabelle ergibt:

Ausgangsbetrag Lagenvergleichszahl je Quadratmeter in Euro bis 20 1,28 21 bis 30 1,79 31 bis 40 2,56 41 bis 50 3,58 51 bis 60 4,09 61 bis 70 4,60 71 bis 100 5,11 über 100 6,39

4. für Flächen der sonstigen land- und forstwirtschaftlichen Nutzung, auf die Nummer 1 keine Anwendung findet, je Quadratmeter 0,51 Euro,

5. für Hofflächen, Gebäudeflächen und Hausgärten im Sinne des § 40 Absatz 3 des Bewertungsgesetzes je Quadratmeter 2,56 Euro,

6. für Flächen des Geringstlandes je Quadratmeter 0,13 Euro,

7. für Flächen des Abbaulandes je Quadratmeter 0,26 Euro,

8. für Flächen des Unlandes je Quadratmeter 0,05 Euro.

1 (3) Lag am 1. Juli 1970 kein Liegenschaftskataster vor, in dem Ertragsmesszahlen ausgewiesen sind, so ist der Ausgangsbetrag in sinngemäßer Anwendung des Absatzes 2 Nummer 1 Satz 1 auf der Grundlage der durchschnittlichen Ertragsmesszahl der landwirtschaftlichen Nutzung eines Betriebs zu ermitteln, die die 2 Grundlage für die Hauptfeststellung des Einheitswerts auf den 1. Januar 1964 bildet. Absatz 2 Satz 2 Nummer 1 Satz 2 bleibt unberührt.

(4) Bei nicht zum land- und forstwirtschaftlichen Vermögen gehörendem Grund und Boden ist als Ausgangsbetrag anzusetzen:

- Seite 215 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2 1. Für unbebaute Grundstücke der auf den 1. Januar 1964 festgestellte Einheitswert. Wird auf den 1. Januar 1964 kein Einheitswert festgestellt oder hat sich der Bestand des Grundstücks nach dem 1. Januar 1964 und vor dem 1. Juli 1970 verändert, so ist der Wert maßgebend, der sich ergeben würde, wenn das Grundstück nach seinem Bestand vom 1. Juli 1970 und nach den Wertverhältnissen vom 1. Januar 1964 zu bewerten wäre;

2. für bebaute Grundstücke der Wert, der sich nach Nummer 1 ergeben würde, wenn das Grundstück unbebaut wäre.

1 (5) Weist der Steuerpflichtige nach, dass der Teilwert für Grund und Boden im Sinne des Absatzes 1 am 1. Juli 1970 höher ist als das Zweifache des Ausgangsbetrags, so ist auf Antrag des Steuerpflichtigen der 2 Teilwert als Anschaffungs- oder Herstellungskosten anzusetzen. Der Antrag ist bis zum 31. Dezember 1975 3 bei dem Finanzamt zu stellen, das für die Ermittlung des Gewinns aus dem Betrieb zuständig ist. Der Teilwert 4 ist gesondert festzustellen. Vor dem 1. Januar 1974 braucht diese Feststellung nur zu erfolgen, wenn ein 5 berechtigtes Interesse des Steuerpflichtigen gegeben ist. Die Vorschriften der Abgabenordnung und der Finanzgerichtsordnung über die gesonderte Feststellung von Besteuerungsgrundlagen gelten entsprechend.

1 (6) Verluste, die bei der Veräußerung oder Entnahme von Grund und Boden im Sinne des Absatzes 1 entstehen, dürfen bei der Ermittlung des Gewinns in Höhe des Betrags nicht berücksichtigt werden, um den der ausschließlich auf den Grund und Boden entfallende Veräußerungspreis oder der an dessen Stelle tretende Wert 2 nach Abzug der Veräußerungskosten unter dem Zweifachen des Ausgangsbetrags liegt. Entsprechendes gilt bei Anwendung des § 6 Absatz 1 Nummer 2 Satz 2.

(7) Grund und Boden, der nach § 4 Absatz 1 Satz 5 des Einkommensteuergesetzes 1969 nicht anzusetzen war, ist wie eine Einlage zu behandeln; er ist dabei mit dem nach Absatz 1 oder Absatz 5 maßgebenden Wert anzusetzen.

Fußnote

(+++ § 55: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 60 +++)

§ 56 Sondervorschriften für Steuerpflichtige in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet

Bei Steuerpflichtigen, die am 31. Dezember 1990 einen Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet und im Jahre 1990 keinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im bisherigen Geltungsbereich dieses Gesetzes hatten, gilt Folgendes:

§ 7 Absatz 5 ist auf Gebäude anzuwenden, die in dem Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet nach dem 31. Dezember 1990 angeschafft oder hergestellt worden sind.

§ 57 Besondere Anwendungsregeln aus Anlass der Herstellung der Einheit Deutschlands

(1) Die §§ 7c, 7f, 7g, 7k und 10e dieses Gesetzes, die §§ 76, 78, 82a und 82f der Einkommensteuer- Durchführungsverordnung sowie die §§ 7 und 12 Absatz 3 des Schutzbaugesetzes sind auf Tatbestände anzuwenden, die in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet nach dem 31. Dezember 1990 verwirklicht worden sind.

(2) Die §§ 7b und 7d dieses Gesetzes sowie die §§ 81, 82d, 82g und 82i der Einkommensteuer- Durchführungsverordnung sind nicht auf Tatbestände anzuwenden, die in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet verwirklicht worden sind.

(3) Bei der Anwendung des § 7g Absatz 2 Nummer 1 und des § 14a Absatz 1 ist in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet anstatt vom maßgebenden Einheitswert des Betriebs der Land- und Forstwirtschaft und den darin ausgewiesenen Werten vom Ersatzwirtschaftswert nach § 125 des Bewertungsgesetzes auszugehen.

1 (4) § 10d Absatz 1 ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass der Sonderausgabenabzug erstmals von dem für 2 die zweite Hälfte des Veranlagungszeitraums 1990 ermittelten Gesamtbetrag der Einkünfte vorzunehmen ist. §

- Seite 216 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

10d Absatz 2 und 3 ist auch für Verluste anzuwenden, die in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet im Veranlagungszeitraum 1990 entstanden sind.

(5) § 22 Nummer 4 ist auf vergleichbare Bezüge anzuwenden, die auf Grund des Gesetzes über Rechtsverhältnisse der Abgeordneten der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik vom 31. Mai 1990 (GBl. I Nr. 30 S. 274) gezahlt worden sind.

(6) § 34f Absatz 3 Satz 3 ist erstmals auf die in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrags genannten Gebiet für die zweite Hälfte des Veranlagungszeitraums 1990 festgesetzte Einkommensteuer anzuwenden.

§ 58 Weitere Anwendung von Rechtsvorschriften, die vor Herstellung der Einheit Deutschlands in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet gegolten haben

(1) Die Vorschriften über Sonderabschreibungen nach § 3 Absatz 1 des Steueränderungsgesetzes vom 6. März 1990 (GBl. I Nr. 17 S. 136) in Verbindung mit § 7 der Durchführungsbestimmung zum Gesetz zur Änderung der Rechtsvorschriften über die Einkommen-, Körperschaft- und Vermögensteuer – Steueränderungsgesetz – vom 16. März 1990 (GBl. I Nr. 21 S. 195) sind auf Wirtschaftsgüter weiter anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 1989 und vor dem 1. Januar 1991 in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet angeschafft oder hergestellt worden sind.

1 (2) Rücklagen nach § 3 Absatz 2 des Steueränderungsgesetzes vom 6. März 1990 (GBl. I Nr. 17 S. 136) in Verbindung mit § 8 der Durchführungsbestimmung zum Gesetz zur Änderung der Rechtsvorschriften über die Einkommen-, Körperschaft- und Vermögensteuer – Steueränderungsgesetz – vom 16. März 1990 (GBl. I Nr. 21 S. 195) dürfen, soweit sie zum 31. Dezember 1990 zulässigerweise gebildet worden sind, auch nach 2 diesem Zeitpunkt fortgeführt werden. Sie sind spätestens im Veranlagungszeitraum 1995 gewinn- oder sonst 3 einkünfteerhöhend aufzulösen. Sind vor dieser Auflösung begünstigte Wirtschaftsgüter angeschafft oder hergestellt worden, sind die in Rücklage eingestellten Beträge von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzuziehen; die Rücklage ist in Höhe des abgezogenen Betrags im Veranlagungszeitraum der Anschaffung oder Herstellung gewinn- oder sonst einkünfteerhöhend aufzulösen.

(3) Die Vorschrift über den Steuerabzugsbetrag nach § 9 Absatz 1 der Durchführungsbestimmung zum Gesetz zur Änderung der Rechtsvorschriften über die Einkommen-, Körperschaft- und Vermögensteuer – Steueränderungsgesetz – vom 16. März 1990 (GBl. I Nr. 21 S. 195) ist für Steuerpflichtige weiter anzuwenden, die vor dem 1. Januar 1991 in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet eine Betriebsstätte begründet haben, wenn sie von dem Tag der Begründung der Betriebsstätte an zwei Jahre lang die Tätigkeit ausüben, die Gegenstand der Betriebsstätte ist.

§§ 59 bis 61 (weggefallen) X. Kindergeld

§ 62 Anspruchsberechtigte

(1) Für Kinder im Sinne des § 63 hat Anspruch auf Kindergeld nach diesem Gesetz, wer 1. im Inland einen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat oder

2. ohne Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Inland a) nach § 1 Absatz 2 unbeschränkt einkommensteuerpflichtig ist oder

b) nach § 1 Absatz 3 als unbeschränkt einkommensteuerpflichtig behandelt wird.

(2) Ein nicht freizügigkeitsberechtigter Ausländer erhält Kindergeld nur, wenn er 1. eine Niederlassungserlaubnis besitzt,

2. eine Aufenthaltserlaubnis besitzt, die zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit berechtigt oder berechtigt hat, es sei denn, die Aufenthaltserlaubnis wurde a) nach § 16 oder § 17 des Aufenthaltsgesetzes erteilt,

- Seite 217 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

b) nach § 18 Absatz 2 des Aufenthaltsgesetzes erteilt und die Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit darf nach der Beschäftigungsverordnung nur für einen bestimmten Höchstzeitraum erteilt werden,

c) nach § 23 Absatz 1 des Aufenthaltsgesetzes wegen eines Krieges in seinem Heimatland oder nach den §§ 23a, 24, 25 Absatz 3 bis 5 des Aufenthaltsgesetzes erteilt

oder

3. eine in Nummer 2 Buchstabe c genannte Aufenthaltserlaubnis besitzt und a) sich seit mindestens drei Jahren rechtmäßig, gestattet oder geduldet im Bundesgebiet aufhält und

b) im Bundesgebiet berechtigt erwerbstätig ist, laufende Geldleistungen nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch bezieht oder Elternzeit in Anspruch nimmt.

Fußnote

(+++ § 62: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 61, 61a +++)

§ 63 Kinder

1 (1) Als Kinder werden berücksichtigt 1. Kinder im Sinne des § 32 Absatz 1,

2. vom Berechtigten in seinen Haushalt aufgenommene Kinder seines Ehegatten,

3. vom Berechtigten in seinen Haushalt aufgenommene Enkel.

2 3 § 32 Absatz 3 bis 5 gilt entsprechend. Kinder, die weder einen Wohnsitz noch ihren gewöhnlichen Aufenthalt im Inland, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder in einem Staat, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum Anwendung findet, haben, werden nicht berücksichtigt, es sei denn, sie leben im 4 Haushalt eines Berechtigten im Sinne des § 62 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe a. Kinder im Sinne von § 2 Absatz 4 Satz 2 des Bundeskindergeldgesetzes werden nicht berücksichtigt.

(2) Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, zu bestimmen, dass einem Berechtigten, der im Inland erwerbstätig ist oder sonst seine hauptsächlichen Einkünfte erzielt, für seine in Absatz 1 Satz 3 erster Halbsatz bezeichneten Kinder Kindergeld ganz oder teilweise zu leisten ist, soweit dies mit Rücksicht auf die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten für Kinder in deren Wohnsitzstaat und auf die dort gewährten dem Kindergeld vergleichbaren Leistungen geboten ist.

§ 64 Zusammentreffen mehrerer Ansprüche

(1) Für jedes Kind wird nur einem Berechtigten Kindergeld gezahlt.

1 (2) Bei mehreren Berechtigten wird das Kindergeld demjenigen gezahlt, der das Kind in seinen Haushalt 2 aufgenommen hat. Ist ein Kind in den gemeinsamen Haushalt von Eltern, einem Elternteil und dessen Ehegatten, Pflegeeltern oder Großeltern aufgenommen worden, so bestimmen diese untereinander den 3 Berechtigten. Wird eine Bestimmung nicht getroffen, so bestimmt das Familiengericht auf Antrag den 4 Berechtigten. Den Antrag kann stellen, wer ein berechtigtes Interesse an der Zahlung des Kindergeldes hat. 5 Lebt ein Kind im gemeinsamen Haushalt von Eltern und Großeltern, so wird das Kindergeld vorrangig einem Elternteil gezahlt; es wird an einen Großelternteil gezahlt, wenn der Elternteil gegenüber der zuständigen Stelle auf seinen Vorrang schriftlich verzichtet hat.

1 (3) Ist das Kind nicht in den Haushalt eines Berechtigten aufgenommen, so erhält das Kindergeld derjenige, 2 der dem Kind eine Unterhaltsrente zahlt. Zahlen mehrere Berechtigte dem Kind Unterhaltsrenten, so erhält das 3 Kindergeld derjenige, der dem Kind die höchste Unterhaltsrente zahlt. Werden gleich hohe Unterhaltsrenten gezahlt oder zahlt keiner der Berechtigten dem Kind Unterhalt, so bestimmen die Berechtigten untereinander, 4 wer das Kindergeld erhalten soll. Wird eine Bestimmung nicht getroffen, so gilt Absatz 2 Satz 3 und 4 entsprechend.

§ 65 Andere Leistungen für Kinder

- Seite 218 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (1) Kindergeld wird nicht für ein Kind gezahlt, für das eine der folgenden Leistungen zu zahlen ist oder bei entsprechender Antragstellung zu zahlen wäre: 1. Kinderzulagen aus der gesetzlichen Unfallversicherung oder Kinderzuschüsse aus den gesetzlichen Rentenversicherungen,

2. Leistungen für Kinder, die im Ausland gewährt werden und dem Kindergeld oder einer der unter Nummer 1 genannten Leistungen vergleichbar sind,

3. Leistungen für Kinder, die von einer zwischen- oder überstaatlichen Einrichtung gewährt werden und dem Kindergeld vergleichbar sind.

2 Soweit es für die Anwendung von Vorschriften dieses Gesetzes auf den Erhalt von Kindergeld 3 ankommt, stehen die Leistungen nach Satz 1 dem Kindergeld gleich. Steht ein Berechtigter in einem Versicherungspflichtverhältnis zur Bundesagentur für Arbeit nach § 24 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch oder ist er versicherungsfrei nach § 28 Nummer 1 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch oder steht er im Inland in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- oder Amtsverhältnis, so wird sein Anspruch auf Kindergeld für ein Kind nicht nach Satz 1 Nummer 3 mit Rücksicht darauf ausgeschlossen, dass sein Ehegatte als Beamter, Ruhestandsbeamter oder sonstiger Bediensteter der Europäischen Gemeinschaften für das Kind Anspruch auf Kinderzulage hat.

(2) Ist in den Fällen des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 1 der Bruttobetrag der anderen Leistung niedriger als das Kindergeld nach § 66, wird Kindergeld in Höhe des Unterschiedsbetrags gezahlt, wenn er mindestens 5 Euro beträgt.

Fußnote

(+++ § 65: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 61 +++) § 65 Abs. 2: Nach Maßgabe der Entscheidungsformel mit GG vereinbar gem. BVerfGE v. 8.6.2004 I 2570 - 2 BvL 5/00 -

§ 66 Höhe des Kindergeldes, Zahlungszeitraum

1 (1) Das Kindergeld beträgt monatlich für erste und zweite Kinder jeweils 184 Euro, für dritte Kinder 190 2 Euro und für das vierte und jedes weitere Kind jeweils 215 Euro. Darüber hinaus wird für jedes Kind, für das im Kalenderjahr 2009 mindestens für einen Kalendermonat ein Anspruch auf Kindergeld besteht, für das Kalenderjahr 2009 ein Einmalbetrag in Höhe von 100 Euro gezahlt.

(2) Das Kindergeld wird monatlich vom Beginn des Monats an gezahlt, in dem die Anspruchsvoraussetzungen erfüllt sind, bis zum Ende des Monats, in dem die Anspruchsvoraussetzungen wegfallen.

Fußnote

(+++ § 66: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 62 +++)

§ 67 Antrag

1 2 Das Kindergeld ist bei der zuständigen Familienkasse schriftlich zu beantragen. Den Antrag kann außer dem Berechtigten auch stellen, wer ein berechtigtes Interesse an der Leistung des Kindergeldes hat.

§ 68 Besondere Mitwirkungspflichten

1 (1) Wer Kindergeld beantragt oder erhält, hat Änderungen in den Verhältnissen, die für die Leistung erheblich sind oder über die im Zusammenhang mit der Leistung Erklärungen abgegeben worden sind, unverzüglich 2 der zuständigen Familienkasse mitzuteilen. Ein Kind, das das 18. Lebensjahr vollendet hat, ist auf Verlangen der Familienkasse verpflichtet, an der Aufklärung des für die Kindergeldzahlung maßgebenden Sachverhalts mitzuwirken; § 101 der Abgabenordnung findet insoweit keine Anwendung.

(2) (weggefallen)

(3) Auf Antrag des Berechtigten erteilt die das Kindergeld auszahlende Stelle eine Bescheinigung über das für das Kalenderjahr ausgezahlte Kindergeld.

- Seite 219 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

(4) Die Familienkassen dürfen den die Bezüge im öffentlichen Dienst anweisenden Stellen Auskunft über den für die jeweilige Kindergeldzahlung maßgebenden Sachverhalt erteilen.

§ 69 Überprüfung des Fortbestehens von Anspruchsvoraussetzungen durch Meldedaten-Übermittlung

Die Meldebehörden übermitteln in regelmäßigen Abständen den Familienkassen nach Maßgabe einer auf Grund des § 20 Absatz 1 des Melderechtsrahmengesetzes zu erlassenden Rechtsverordnung die in § 18 Absatz 1 des Melderechtsrahmengesetzes genannten Daten aller Einwohner, zu deren Person im Melderegister Daten von minderjährigen Kindern gespeichert sind, und dieser Kinder, soweit die Daten nach ihrer Art für die Prüfung der Rechtmäßigkeit des Bezuges von Kindergeld geeignet sind.

§ 70 Festsetzung und Zahlung des Kindergeldes

(1) Das Kindergeld nach § 62 wird von den Familienkassen durch Bescheid festgesetzt und ausgezahlt.

1 (2) Soweit in den Verhältnissen, die für den Anspruch auf Kindergeld erheblich sind, Änderungen eintreten, ist die Festsetzung des Kindergeldes mit Wirkung vom Zeitpunkt der Änderung der Verhältnisse aufzuheben oder zu 2 ändern. Ist die Änderung einer Kindergeldfestsetzung nur wegen einer Anhebung der in § 66 Absatz 1 genannten Kindergeldbeträge erforderlich, kann von der Erteilung eines schriftlichen Änderungsbescheides abgesehen werden.

1 (3) Materielle Fehler der letzten Festsetzung können durch Neufestsetzung oder durch Aufhebung der 2 Festsetzung beseitigt werden. Neu festgesetzt oder aufgehoben wird mit Wirkung ab dem auf die Bekanntgabe 3 der Neufestsetzung oder der Aufhebung der Festsetzung folgenden Monat. Bei der Neufestsetzung oder Aufhebung der Festsetzung nach Satz 1 ist § 176 der Abgabenordnung entsprechend anzuwenden; dies gilt nicht für Monate, die nach der Verkündung der maßgeblichen Entscheidung eines obersten Gerichtshofes des Bundes beginnen.

(4) (weggefallen)

§ 71 (weggefallen)

-

§ 72 Festsetzung und Zahlung des Kindergeldes an Angehörige des öffentlichen Dienstes

1 (1) Steht Personen, die 1. in einem öffentlich-rechtlichen Dienst-, Amts- oder Ausbildungsverhältnis stehen, mit Ausnahme der Ehrenbeamten, oder

2. Versorgungsbezüge nach beamten- oder soldatenrechtlichen Vorschriften oder Grundsätzen erhalten oder

3. Arbeitnehmer des Bundes, eines Landes, einer Gemeinde, eines Gemeindeverbandes oder einer sonstigen Körperschaft, einer Anstalt oder einer Stiftung des öffentlichen Rechts sind, einschließlich der zu ihrer Berufsausbildung Beschäftigten,

Kindergeld nach Maßgabe dieses Gesetzes zu, wird es von den Körperschaften, Anstalten oder Stiftungen 2 des öffentlichen Rechts festgesetzt und ausgezahlt. Die genannten juristischen Personen sind insoweit Familienkasse.

(2) Der Deutschen Post AG, der Deutschen Postbank AG und der Deutschen Telekom AG obliegt die Durchführung dieses Gesetzes für ihre jeweiligen Beamten und Versorgungsempfänger in Anwendung des Absatzes 1.

(3) Absatz 1 gilt nicht für Personen, die ihre Bezüge oder Arbeitsentgelt 1. von einem Dienstherrn oder Arbeitgeber im Bereich der Religionsgesellschaften des öffentlichen Rechts oder

2. von einem Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege, einem diesem unmittelbar oder mittelbar angeschlossenen Mitgliedsverband oder einer einem solchen Verband angeschlossenen Einrichtung oder Anstalt

- Seite 220 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

erhalten.

(4) Die Absätze 1 und 2 gelten nicht für Personen, die voraussichtlich nicht länger als sechs Monate in den Kreis der in Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3 und Absatz 2 Bezeichneten eintreten.

(5) Obliegt mehreren Rechtsträgern die Zahlung von Bezügen oder Arbeitsentgelt (Absatz 1 Satz 1) gegenüber einem Berechtigten, so ist für die Durchführung dieses Gesetzes zuständig: 1. bei Zusammentreffen von Versorgungsbezügen mit anderen Bezügen oder Arbeitsentgelt der Rechtsträger, dem die Zahlung der anderen Bezüge oder des Arbeitsentgelts obliegt;

2. bei Zusammentreffen mehrerer Versorgungsbezüge der Rechtsträger, dem die Zahlung der neuen Versorgungsbezüge im Sinne der beamtenrechtlichen Ruhensvorschriften obliegt;

3. bei Zusammentreffen von Arbeitsentgelt (Absatz 1 Satz 1 Nummer 3) mit Bezügen aus einem der in Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bezeichneten Rechtsverhältnisse der Rechtsträger, dem die Zahlung dieser Bezüge obliegt;

4. bei Zusammentreffen mehrerer Arbeitsentgelte (Absatz 1 Satz 1 Nummer 3) der Rechtsträger, dem die Zahlung des höheren Arbeitsentgelts obliegt oder – falls die Arbeitsentgelte gleich hoch sind – der Rechtsträger, zu dem das zuerst begründete Arbeitsverhältnis besteht.

1 (6) Scheidet ein Berechtigter im Laufe eines Monats aus dem Kreis der in Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3 Bezeichneten aus oder tritt er im Laufe eines Monats in diesen Kreis ein, so wird das Kindergeld für diesen Monat 2 von der Stelle gezahlt, die bis zum Ausscheiden oder Eintritt des Berechtigten zuständig war. Dies gilt nicht, soweit die Zahlung von Kindergeld für ein Kind in Betracht kommt, das erst nach dem Ausscheiden oder Eintritt 3 bei dem Berechtigten nach § 63 zu berücksichtigen ist. Ist in einem Fall des Satzes 1 das Kindergeld bereits für einen folgenden Monat gezahlt worden, so muss der für diesen Monat Berechtigte die Zahlung gegen sich gelten lassen.

1 (7) In den Abrechnungen der Bezüge und des Arbeitsentgelts ist das Kindergeld gesondert auszuweisen, wenn 2 es zusammen mit den Bezügen oder dem Arbeitsentgelt ausgezahlt wird. Der Rechtsträger hat die Summe des von ihm für alle Berechtigten ausgezahlten Kindergeldes dem Betrag, den er insgesamt an Lohnsteuer einzubehalten hat, zu entnehmen und bei der nächsten Lohnsteuer-Anmeldung gesondert abzusetzen. 3 Übersteigt das insgesamt ausgezahlte Kindergeld den Betrag, der insgesamt an Lohnsteuer abzuführen ist, so wird der übersteigende Betrag dem Rechtsträger auf Antrag von dem Finanzamt, an das die Lohnsteuer abzuführen ist, aus den Einnahmen der Lohnsteuer ersetzt.

1 (8) Abweichend von Absatz 1 Satz 1 werden Kindergeldansprüche auf Grund über- oder zwischenstaatlicher 2 Rechtsvorschriften durch die Familienkassen der Bundesagentur für Arbeit festgesetzt und ausgezahlt. Dies gilt auch für Fälle, in denen Kindergeldansprüche sowohl nach Maßgabe dieses Gesetzes als auch auf Grund über- oder zwischenstaatlicher Rechtsvorschriften bestehen.

§ 73 (weggefallen)

-

Fußnote

(+++ § 73: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 63 +++)

§ 74 Zahlung des Kindergeldes in Sonderfällen

1 (1) Das für ein Kind festgesetzte Kindergeld nach § 66 Absatz 1 kann an das Kind ausgezahlt werden, wenn der 2 Kindergeldberechtigte ihm gegenüber seiner gesetzlichen Unterhaltspflicht nicht nachkommt. Kindergeld kann an Kinder, die bei der Festsetzung des Kindergeldes berücksichtigt werden, bis zur Höhe des Betrags, der sich bei 3 entsprechender Anwendung des § 76 ergibt, ausgezahlt werden. Dies gilt auch, wenn der Kindergeldberechtigte mangels Leistungsfähigkeit nicht unterhaltspflichtig ist oder nur Unterhalt in Höhe eines Betrags zu leisten 4 braucht, der geringer ist als das für die Auszahlung in Betracht kommende Kindergeld. Die Auszahlung kann auch an die Person oder Stelle erfolgen, die dem Kind Unterhalt gewährt.

(2) Für Erstattungsansprüche der Träger von Sozialleistungen gegen die Familienkasse gelten die §§ 102 bis 109 und 111 bis 113 des Zehnten Buches Sozialgesetzbuch entsprechend.

- Seite 221 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 75 Aufrechnung

(1) Mit Ansprüchen auf Rückzahlung von Kindergeld kann die Familienkasse gegen Ansprüche auf laufendes Kindergeld bis zu deren Hälfte aufrechnen, wenn der Leistungsberechtigte nicht nachweist, dass er dadurch hilfebedürftig im Sinne der Vorschriften des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch über die Hilfe zum Lebensunterhalt oder im Sinne der Vorschriften des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch über die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts wird.

(2) Absatz 1 gilt für die Aufrechnung eines Anspruchs auf Erstattung von Kindergeld gegen einen späteren Kindergeldanspruch eines mit dem Erstattungspflichtigen in Haushaltsgemeinschaft lebenden Berechtigten entsprechend, soweit es sich um laufendes Kindergeld für ein Kind handelt, das bei beiden berücksichtigt werden kann oder konnte.

§ 76 Pfändung

1 Der Anspruch auf Kindergeld kann nur wegen gesetzlicher Unterhaltsansprüche eines Kindes, das bei der 2 Festsetzung des Kindergeldes berücksichtigt wird, gepfändet werden. Für die Höhe des pfändbaren Betrags gilt: 1 1. Gehört das unterhaltsberechtigte Kind zum Kreis der Kinder, für die dem Leistungsberechtigten Kindergeld gezahlt wird, so ist eine Pfändung bis zu dem Betrag möglich, der bei gleichmäßiger Verteilung des 2 Kindergeldes auf jedes dieser Kinder entfällt. Ist das Kindergeld durch die Berücksichtigung eines weiteren Kindes erhöht, für das einer dritten Person Kindergeld oder dieser oder dem Leistungsberechtigten eine andere Geldleistung für Kinder zusteht, so bleibt der Erhöhungsbetrag bei der Bestimmung des pfändbaren Betrags des Kindergeldes nach Satz 1 außer Betracht;

2. der Erhöhungsbetrag nach Nummer 1 Satz 2 ist zugunsten jedes bei der Festsetzung des Kindergeldes berücksichtigten unterhaltsberechtigten Kindes zu dem Anteil pfändbar, der sich bei gleichmäßiger Verteilung auf alle Kinder, die bei der Festsetzung des Kindergeldes zugunsten des Leistungsberechtigten berücksichtigt werden, ergibt.

§ 76a (weggefallen)

-

§ 77 Erstattung von Kosten im Vorverfahren

1 (1) Soweit der Einspruch gegen die Kindergeldfestsetzung erfolgreich ist, hat die Familienkasse demjenigen, der den Einspruch erhoben hat, die zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung 2 notwendigen Aufwendungen zu erstatten. Dies gilt auch, wenn der Einspruch nur deshalb keinen Erfolg hat, weil die Verletzung einer Verfahrens- oder Formvorschrift nach § 126 der Abgabenordnung unbeachtlich ist. 3 Aufwendungen, die durch das Verschulden eines Erstattungsberechtigten entstanden sind, hat dieser selbst zu tragen; das Verschulden eines Vertreters ist dem Vertretenen zuzurechnen.

(2) Die Gebühren und Auslagen eines Bevollmächtigten oder Beistandes, der nach den Vorschriften des Steuerberatungsgesetzes zur geschäftsmäßigen Hilfeleistung in Steuersachen befugt ist, sind erstattungsfähig, wenn dessen Zuziehung notwendig war.

1 2 (3) Die Familienkasse setzt auf Antrag den Betrag der zu erstattenden Aufwendungen fest. Die Kostenentscheidung bestimmt auch, ob die Zuziehung eines Bevollmächtigten oder Beistandes im Sinne des Absatzes 2 notwendig war.

§ 78 Übergangsregelungen

(1) bis (4) (weggefallen)

1 (5) Abweichend von § 64 Absatz 2 und 3 steht Berechtigten, die für Dezember 1990 für ihre Kinder Kindergeld in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet bezogen haben, das Kindergeld für diese Kinder auch für die folgende Zeit zu, solange sie ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in diesem Gebiet 2 beibehalten und die Kinder die Voraussetzungen ihrer Berücksichtigung weiterhin erfüllen. § 64 Absatz 2 und 3 ist insoweit erst für die Zeit vom Beginn des Monats an anzuwenden, in dem ein hierauf gerichteter Antrag bei

- Seite 222 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

der zuständigen Stelle eingegangen ist; der hiernach Berechtigte muss die nach Satz 1 geleisteten Zahlungen gegen sich gelten lassen. XI. Altersvorsorgezulage

§ 79 Zulageberechtigte

1 2 Die in § 10a Absatz 1 genannten Personen haben Anspruch auf eine Altersvorsorgezulage (Zulage). Leben die Ehegatten nicht dauernd getrennt (§ 26 Absatz 1) und haben sie ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder einem Staat, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR-Abkommen) anwendbar ist, und ist nur ein Ehegatte nach Satz 1 begünstigt, so ist auch der andere Ehegatte zulageberechtigt, wenn ein auf seinen Namen lautender Altersvorsorgevertrag besteht und er zugunsten dieses Altersvorsorgevertrages im jeweiligen Beitragsjahr mindestens 60 Euro geleistet hat.

§ 80 Anbieter

Anbieter im Sinne dieses Gesetzes sind Anbieter von Altersvorsorgeverträgen gemäß § 1 Absatz 2 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes sowie die in § 82 Absatz 2 genannten Versorgungseinrichtungen.

§ 81 Zentrale Stelle

Zentrale Stelle im Sinne dieses Gesetzes ist die Deutsche Rentenversicherung Bund.

§ 81a Zuständige Stelle

1 Zuständige Stelle ist bei einem 1. Empfänger von Besoldung nach dem Bundesbesoldungsgesetz oder einem Landesbesoldungsgesetz die die Besoldung anordnende Stelle,

2. Empfänger von Amtsbezügen im Sinne des § 10a Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 die die Amtsbezüge anordnende Stelle,

3. versicherungsfrei Beschäftigten sowie bei einem von der Versicherungspflicht befreiten Beschäftigten im Sinne des § 10a Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 der die Versorgung gewährleistende Arbeitgeber der rentenversicherungsfreien Beschäftigung,

4. Beamten, Richter, Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit im Sinne des § 10a Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 der zur Zahlung des Arbeitsentgelts verpflichtete Arbeitgeber und

5. Empfänger einer Versorgung im Sinne des § 10a Absatz 1 Satz 4 die die Versorgung anordnende Stelle.

2 Für die in § 10a Absatz 1 Satz 1 Nummer 5 genannten Steuerpflichtigen gilt Satz 1 entsprechend.

Fußnote

(+++ § 81a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 24c +++)

§ 82 Altersvorsorgebeiträge

1 (1) Geförderte Altersvorsorgebeiträge sind im Rahmen der in § 10a genannten Grenzen 1. Beiträge,

2. Tilgungsleistungen,

die der Zulageberechtigte (§ 79) bis zum Beginn der Auszahlungsphase zugunsten eines auf seinen Namen lautenden Vertrags leistet, der nach § 5 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes 2 zertifiziert ist (Altersvorsorgevertrag). Die Zertifizierung ist Grundlagenbescheid im Sinne des § 171 3 Absatz 10 der Abgabenordnung. Als Tilgungsleistungen gelten auch Beiträge, die vom Zulageberechtigten zugunsten eines auf seinen Namen lautenden Altersvorsorgevertrags im Sinne des § 1 Absatz 1a Satz 1 Nummer 3 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes erbracht wurden und die zur Tilgung 4 eines im Rahmen des Altersvorsorgevertrags abgeschlossenen Darlehens abgetreten wurden. Im Fall der

- Seite 223 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

Übertragung von gefördertem Altersvorsorgevermögen nach § 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 10 Buchstabe b des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes in einen Altersvorsorgevertrag im Sinne des § 1 Absatz 1a Satz 1 Nummer 3 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes gelten die Beiträge nach Satz 1 Nummer 1 ab dem Zeitpunkt der Übertragung als Tilgungsleistungen nach Satz 3; eine erneute Förderung nach § 10a oder 5 Abschnitt XI erfolgt insoweit nicht. Tilgungsleistungen nach den Sätzen 1 und 3 werden nur berücksichtigt, wenn das zugrunde liegende Darlehen für eine nach dem 31. Dezember 2007 vorgenommene wohnungswirtschaftliche Verwendung im Sinne des § 92a Absatz 1 Satz 1 eingesetzt wurde.

1 (2) Zu den Altersvorsorgebeiträgen gehören auch a) die aus dem individuell versteuerten Arbeitslohn des Arbeitnehmers geleisteten Beiträge an einen Pensionsfonds, eine Pensionskasse oder eine Direktversicherung zum Aufbau einer kapitalgedeckten betrieblichen Altersversorgung und

b) Beiträge des Arbeitnehmers und des ausgeschiedenen Arbeitnehmers, die dieser im Fall der zunächst durch Entgeltumwandlung (§ 1a des Betriebsrentengesetzes) finanzierten und nach § 3 Nummer 63 oder § 10a und diesem Abschnitt geförderten kapitalgedeckten betrieblichen Altersversorgung nach Maßgabe des § 1a Absatz 4 und § 1b Absatz 5 Satz 1 Nummer 2 des Betriebsrentengesetzes selbst erbringt,

wenn eine Auszahlung der zugesagten Altersversorgungsleistung in Form einer Rente oder eines Auszahlungsplans (§ 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes) 2 vorgesehen ist. Die §§ 3 und 4 des Betriebsrentengesetzes stehen dem vorbehaltlich des § 93 nicht entgegen.

(3) Zu den Altersvorsorgebeiträgen gehören auch die Beitragsanteile, die zur Absicherung der verminderten Erwerbsfähigkeit des Zulageberechtigten und zur Hinterbliebenenversorgung verwendet werden, wenn in der Leistungsphase die Auszahlung in Form einer Rente erfolgt.

(4) Nicht zu den Altersvorsorgebeiträgen zählen 1. Aufwendungen, die vermögenswirksame Leistungen nach dem Fünften Vermögensbildungsgesetz in der jeweils geltenden Fassung darstellen,

2. prämienbegünstigte Aufwendungen nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 30. Oktober 1997 (BGBl. I S. 2678), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 29. Juli 2008 (BGBl. I S. 1509), in der jeweils geltenden Fassung,

3. Aufwendungen, die im Rahmen des § 10 als Sonderausgaben geltend gemacht werden,

4. Zahlungen nach § 92a Absatz 2 Satz 4 Nummer 1 und Absatz 3 Satz 9 Nummer 2 oder

5. Übertragungen im Sinne des § 3 Nummer 55 bis 55c.

§ 83 Altersvorsorgezulage

In Abhängigkeit von den geleisteten Altersvorsorgebeiträgen wird eine Zulage gezahlt, die sich aus einer Grundzulage (§ 84) und einer Kinderzulage (§ 85) zusammensetzt.

§ 84 Grundzulage

1 2 Jeder Zulageberechtigte erhält eine Grundzulage; diese beträgt jährlich 154 Euro. Für Zulageberechtigte nach § 79 Satz 1, die zu Beginn des Beitragsjahres (§ 88) das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, erhöht sich 3 die Grundzulage nach Satz 1 um einmalig 200 Euro. Die Erhöhung nach Satz 2 ist für das erste nach dem 31. Dezember 2007 beginnende Beitragsjahr zu gewähren, für das eine Altersvorsorgezulage beantragt wird.

§ 85 Kinderzulage

1 (1) Die Kinderzulage beträgt für jedes Kind, für das dem Zulageberechtigten Kindergeld ausgezahlt wird, jährlich 2 185 Euro. Für ein nach dem 31. Dezember 2007 geborenes Kind erhöht sich die Kinderzulage nach Satz 1 3 auf 300 Euro. Der Anspruch auf Kinderzulage entfällt für den Veranlagungszeitraum, für den das Kindergeld 4 insgesamt zurückgefordert wird. Erhalten mehrere Zulageberechtigte für dasselbe Kind Kindergeld, steht die Kinderzulage demjenigen zu, dem für den ersten Anspruchszeitraum (§ 66 Absatz 2) im Kalenderjahr Kindergeld ausgezahlt worden ist.

- Seite 224 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (2) Bei Eltern, die miteinander verheiratet sind, nicht dauernd getrennt leben (§ 26 Absatz 1) und ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder einem Staat haben, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR-Abkommen) anwendbar ist, wird die Kinderzulage 2 der Mutter zugeordnet, auf Antrag beider Eltern dem Vater. Der Antrag kann für ein abgelaufenes Beitragsjahr nicht zurückgenommen werden.

§ 86 Mindesteigenbeitrag

1 (1) Die Zulage nach den §§ 84 und 85 wird gekürzt, wenn der Zulageberechtigte nicht den Mindesteigenbeitrag 2 leistet. Dieser beträgt jährlich 4 Prozent der Summe der in dem dem Kalenderjahr vorangegangenen Kalenderjahr 1. erzielten beitragspflichtigen Einnahmen im Sinne des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch,

2. bezogenen Besoldung und Amtsbezüge,

3. in den Fällen des § 10a Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 und Nummer 4 erzielten Einnahmen, die beitragspflichtig wären, wenn die Versicherungsfreiheit in der gesetzlichen Rentenversicherung nicht bestehen würde und

4. bezogenen Rente wegen voller Erwerbsminderung oder Erwerbsunfähigkeit oder bezogenen Versorgungsbezüge wegen Dienstunfähigkeit in den Fällen des § 10a Absatz 1 Satz 4,

jedoch nicht mehr als die in § 10a Absatz 1 Satz 1 genannten Beträge, vermindert um die Zulage nach den §§ 84 und 85; gehört der Ehegatte zum Personenkreis nach § 79 Satz 2, berechnet sich der Mindesteigenbeitrag des nach § 79 Satz 1 Begünstigten unter Berücksichtigung der den Ehegatten insgesamt zustehenden Zulagen. 3 Auslandsbezogene Bestandteile nach den §§ 52 ff. des Bundesbesoldungsgesetzes oder entsprechender 4 Regelungen eines Landesbesoldungsgesetzes bleiben unberücksichtigt. Als Sockelbetrag sind ab dem Jahr 5 2005 jährlich 60 Euro zu leisten. Ist der Sockelbetrag höher als der Mindesteigenbeitrag nach Satz 2, so ist der 6 Sockelbetrag als Mindesteigenbeitrag zu leisten. Die Kürzung der Zulage ermittelt sich nach dem Verhältnis der Altersvorsorgebeiträge zum Mindesteigenbeitrag.

1 (2) Ein nach § 79 Satz 2 begünstigter Ehegatte hat Anspruch auf eine ungekürzte Zulage, wenn der zum begünstigten Personenkreis nach § 79 Satz 1 gehörende Ehegatte seinen geförderten Mindesteigenbeitrag unter 2 Berücksichtigung der den Ehegatten insgesamt zustehenden Zulagen erbracht hat. Werden bei einer in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversicherten Person beitragspflichtige Einnahmen zu Grunde gelegt, die höher sind als das tatsächlich erzielte Entgelt oder die Entgeltersatzleistung, ist das tatsächlich erzielte Entgelt oder der Zahlbetrag der Entgeltersatzleistung für die Berechnung des Mindesteigenbeitrags zu berücksichtigen. 3 Satz 2 gilt auch in den Fällen, in denen im vorangegangenen Jahr keine der in Absatz 1 Satz 2 genannten Beträge bezogen wurden.

1 (3) Für Versicherungspflichtige nach dem Gesetz über die Alterssicherung der Landwirte ist Absatz 1 mit der Maßgabe anzuwenden, dass auch die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft im Sinne des § 13 des zweiten dem Beitragsjahr vorangegangenen Veranlagungszeitraums als beitragspflichtige Einnahmen des vorangegangenen 2 Kalenderjahres gelten. Negative Einkünfte im Sinne des Satzes 1 bleiben unberücksichtigt, wenn weitere nach Absatz 1 oder Absatz 2 zu berücksichtigende Einnahmen erzielt werden.

(4) Wird nach Ablauf des Beitragsjahres festgestellt, dass die Voraussetzungen für die Gewährung einer Kinderzulage nicht vorgelegen haben, ändert sich dadurch die Berechnung des Mindesteigenbeitrags für dieses Beitragsjahr nicht.

Fußnote

(+++ § 86: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 24c, 64 +++)

§ 87 Zusammentreffen mehrerer Verträge

1 (1) Zahlt der nach § 79 Satz 1 Zulageberechtigte Altersvorsorgebeiträge zugunsten mehrerer Verträge, so wird 2 die Zulage nur für zwei dieser Verträge gewährt. Der insgesamt nach § 86 zu leistende Mindesteigenbeitrag 3 muss zugunsten dieser Verträge geleistet worden sein. Die Zulage ist entsprechend dem Verhältnis der auf diese Verträge geleisteten Beiträge zu verteilen.

- Seite 225 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 (2) Der nach § 79 Satz 2 Zulageberechtigte kann die Zulage für das jeweilige Beitragsjahr nicht auf mehrere 2 Altersvorsorgeverträge verteilen. Es ist nur der Altersvorsorgevertrag begünstigt, für den zuerst die Zulage beantragt wird.

§ 88 Entstehung des Anspruchs auf Zulage

Der Anspruch auf die Zulage entsteht mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Altersvorsorgebeiträge geleistet worden sind (Beitragsjahr).

§ 89 Antrag

1 (1) Der Zulageberechtigte hat den Antrag auf Zulage nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck bis zum Ablauf des zweiten Kalenderjahres, das auf das Beitragsjahr (§ 88) folgt, bei dem Anbieter seines Vertrages 2 einzureichen. Hat der Zulageberechtigte im Beitragsjahr Altersvorsorgebeiträge für mehrere Verträge gezahlt, so 3 hat er mit dem Zulageantrag zu bestimmen, auf welche Verträge die Zulage überwiesen werden soll. Beantragt der Zulageberechtigte die Zulage für mehr als zwei Verträge, so wird die Zulage nur für die zwei Verträge mit den 4 höchsten Altersvorsorgebeiträgen gewährt. Sofern eine Zulagenummer (§ 90 Absatz 1 Satz 2) durch die zentrale Stelle (§ 81) oder eine Versicherungsnummer nach § 147 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch für den nach § 79 Satz 2 berechtigten Ehegatten noch nicht vergeben ist, hat dieser über seinen Anbieter eine Zulagenummer 5 bei der zentralen Stelle zu beantragen. Der Antragsteller ist verpflichtet, dem Anbieter unverzüglich eine Änderung der Verhältnisse mitzuteilen, die zu einer Minderung oder zum Wegfall des Zulageanspruchs führt.

1 (1a) Der Zulageberechtigte kann den Anbieter seines Vertrages schriftlich bevollmächtigen, für ihn abweichend 2 von Absatz 1 die Zulage für jedes Beitragsjahr zu beantragen. Absatz 1 Satz 5 gilt mit Ausnahme der Mitteilung 3 geänderter beitragspflichtiger Einnahmen entsprechend. Ein Widerruf der Vollmacht ist bis zum Ablauf des Beitragsjahres, für das der Anbieter keinen Antrag auf Zulage stellen soll, gegenüber dem Anbieter zu erklären.

1 (2) Der Anbieter ist verpflichtet, a) die Vertragsdaten,

b) die Versicherungsnummer nach § 147 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch, die Zulagenummer des Zulageberechtigten und dessen Ehegatten oder einen Antrag auf Vergabe einer Zulagenummer eines nach § 79 Satz 2 berechtigten Ehegatten,

c) die vom Zulageberechtigten mitgeteilten Angaben zur Ermittlung des Mindesteigenbeitrags (§ 86),

d) die für die Gewährung der Kinderzulage erforderlichen Daten,

e) die Höhe der geleisteten Altersvorsorgebeiträge und

f) das Vorliegen einer nach Absatz 1a erteilten Vollmacht

als die für die Ermittlung und Überprüfung des Zulageanspruchs und Durchführung des Zulageverfahrens 2 erforderlichen Daten zu erfassen. Er hat die Daten der bei ihm im Laufe eines Kalendervierteljahres eingegangenen Anträge bis zum Ende des folgenden Monats nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch 3 amtlich bestimmte Datenfernübertragung an die zentrale Stelle zu übermitteln. Dies gilt auch im Fall des Absatzes 1 Satz 5.

1 (3) Ist der Anbieter nach Absatz 1a Satz 1 bevollmächtigt worden, hat er der zentralen Stelle die nach Absatz 2 Satz 1 erforderlichen Angaben für jedes Kalenderjahr bis zum Ablauf des auf das Beitragsjahr folgenden 2 Kalenderjahres zu übermitteln. Liegt die Bevollmächtigung erst nach dem im Satz 1 genannten Meldetermin vor, hat der Anbieter die Angaben bis zum Ende des folgenden Kalendervierteljahres nach der Bevollmächtigung, 3 spätestens jedoch bis zum Ablauf der in Absatz 1 Satz 1 genannten Antragsfrist, zu übermitteln. Absatz 2 Satz 2 und 3 gilt sinngemäß.

§ 90 Verfahren

1 (1) Die zentrale Stelle ermittelt auf Grund der von ihr erhobenen oder der ihr übermittelten Daten, ob und 2 in welcher Höhe ein Zulageanspruch besteht. Soweit der zuständige Träger der Rentenversicherung keine Versicherungsnummer vergeben hat, vergibt die zentrale Stelle zur Erfüllung der ihr nach diesem Abschnitt

- Seite 226 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3 zugewiesenen Aufgaben eine Zulagenummer. Die zentrale Stelle teilt im Fall eines Antrags nach § 10a Absatz 1a der zuständigen Stelle, im Fall eines Antrags nach § 89 Absatz 1 Satz 4 dem Anbieter die Zulagenummer mit; von dort wird sie an den Antragsteller weitergeleitet.

1 (2) Die zentrale Stelle veranlasst die Auszahlung an den Anbieter zugunsten der Zulageberechtigten durch die 2 3 zuständige Kasse. Ein gesonderter Zulagenbescheid ergeht vorbehaltlich des Absatzes 4 nicht. Der Anbieter hat 4 die erhaltenen Zulagen unverzüglich den begünstigten Verträgen gutzuschreiben. Zulagen, die nach Beginn der Auszahlungsphase für das Altersvorsorgevermögen von der zentralen Stelle an den Anbieter überwiesen werden, 5 können vom Anbieter an den Anleger ausgezahlt werden. Besteht kein Zulageanspruch, so teilt die zentrale 6 Stelle dies dem Anbieter durch Datensatz mit. Die zentrale Stelle teilt dem Anbieter die Altersvorsorgebeiträge im Sinne des § 82, auf die § 10a oder dieser Abschnitt angewendet wurde, durch Datensatz mit.

1 (3) Erkennt die zentrale Stelle nachträglich, dass der Zulageanspruch ganz oder teilweise nicht besteht oder weggefallen ist, so hat sie zu Unrecht gutgeschriebene oder ausgezahlte Zulagen zurückzufordern und dies 2 dem Anbieter durch Datensatz mitzuteilen. Bei bestehendem Vertragsverhältnis hat der Anbieter das Konto zu 3 belasten. Die ihm im Kalendervierteljahr mitgeteilten Rückforderungsbeträge hat er bis zum zehnten Tag des dem Kalendervierteljahr folgenden Monats in einem Betrag bei der zentralen Stelle anzumelden und an diese 4 5 abzuführen. Die Anmeldung nach Satz 3 ist nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck abzugeben. Sie gilt als Steueranmeldung im Sinne der Abgabenordnung.

1 2 (4) Eine Festsetzung der Zulage erfolgt nur auf besonderen Antrag des Zulageberechtigten. Der Antrag ist schriftlich innerhalb eines Jahres nach Erteilung der Bescheinigung nach § 92 durch den Anbieter vom 3 Antragsteller an den Anbieter zu richten. Der Anbieter leitet den Antrag der zentralen Stelle zur Festsetzung 4 5 zu. Er hat dem Antrag eine Stellungnahme und die zur Festsetzung erforderlichen Unterlagen beizufügen. Die 6 zentrale Stelle teilt die Festsetzung auch dem Anbieter mit. Im Übrigen gilt Absatz 3 entsprechend.

§ 91 Datenerhebung und Datenabgleich

1 (1) Für die Berechnung und Überprüfung der Zulage sowie die Überprüfung des Vorliegens der Voraussetzungen des Sonderausgabenabzugs nach § 10a übermitteln die Träger der gesetzlichen Rentenversicherung, der Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung für die Träger der Alterssicherung der Landwirte, die Bundesagentur für Arbeit, die Meldebehörden, die Familienkassen und die Finanzämter der zentralen Stelle auf Anforderung die bei ihnen vorhandenen Daten nach § 89 Absatz 2 durch Datenfernübertragung; für Zwecke der Berechnung des Mindesteigenbeitrags für ein Beitragsjahr darf die zentrale Stelle bei den Trägern der gesetzlichen Rentenversicherung und dem Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung für die Träger der Alterssicherung der Landwirte die bei ihnen vorhandenen Daten zu den beitragspflichtigen Einnahmen sowie in den Fällen des § 10a Absatz 1 Satz 4 zur Höhe der bezogenen Rente wegen voller Erwerbsminderung 2 oder Erwerbsunfähigkeit erheben, sofern diese nicht vom Anbieter nach § 89 übermittelt worden sind. Für Zwecke der Überprüfung nach Satz 1 darf die zentrale Stelle die ihr übermittelten Daten mit den ihr nach 3 § 89 Absatz 2 übermittelten Daten automatisiert abgleichen. Führt die Überprüfung zu einer Änderung 4 der ermittelten oder festgesetzten Zulage, ist dies dem Anbieter mitzuteilen. Ergibt die Überprüfung eine Abweichung von dem in der Steuerfestsetzung berücksichtigten Sonderausgabenabzug nach § 10a oder der gesonderten Feststellung nach § 10a Absatz 4, ist dies dem Finanzamt mitzuteilen; die Steuerfestsetzung oder die gesonderte Feststellung ist insoweit zu ändern.

1 (2) Die zuständige Stelle hat der zentralen Stelle die Daten nach § 10a Absatz 1 Satz 1 zweiter Halbsatz bis zum 2 31. März des dem Beitragsjahr folgenden Kalenderjahres durch Datenfernübertragung zu übermitteln. Liegt die Einwilligung nach § 10a Absatz 1 Satz 1 zweiter Halbsatz erst nach dem im Satz 1 genannten Meldetermin vor, hat die zuständige Stelle die Daten spätestens bis zum Ende des folgenden Kalendervierteljahres nach Erteilung der Einwilligung nach Maßgabe von Satz 1 zu übermitteln.

Fußnote

(+++ § 91: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 65 +++)

§ 92 Bescheinigung

- Seite 227 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

1 Der Anbieter hat dem Zulageberechtigten jährlich eine Bescheinigung nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck zu erteilen über 1. die Höhe der im abgelaufenen Beitragsjahr geleisteten Altersvorsorgebeiträge (Beiträge und Tilgungsleistungen),

2. die im abgelaufenen Beitragsjahr getroffenen, aufgehobenen oder geänderten Ermittlungsergebnisse (§ 90),

3. die Summe der bis zum Ende des abgelaufenen Beitragsjahres dem Vertrag gutgeschriebenen Zulagen,

4. die Summe der bis zum Ende des abgelaufenen Beitragsjahres geleisteten Altersvorsorgebeiträge (Beiträge und Tilgungsleistungen),

5. den Stand des Altersvorsorgevermögens,

6. den Stand des Wohnförderkontos (§ 92a Absatz 2 Satz 1) und

7. die Bestätigung der durch den Anbieter erfolgten Datenübermittlung an die zentrale Stelle im Fall des § 10a Absatz 5 Satz 1.

2 In den Fällen des § 92a Absatz 2 Satz 10 erster Halbsatz bedarf es keiner jährlichen Bescheinigung, wenn zu Satz 1 Nummer 1 und 2 keine Angaben erforderlich sind, sich zu Satz 1 Nummer 3 bis 5 keine Änderungen gegenüber der zuletzt erteilten Bescheinigung ergeben und der Anbieter dem Zulageberechtigten eine Bescheinigung ausgestellt hat, in der der jährliche Stand des Wohnförderkontos bis zum Beginn der vereinbarten 3 Auszahlungsphase ausgewiesen wurde. Der Anbieter kann dem Zulageberechtigten mit dessen Einverständnis die Bescheinigung auch elektronisch bereitstellen.

§ 92a Verwendung für eine selbst genutzte Wohnung

1 (1) Der Zulageberechtigte kann das in einem Altersvorsorgevertrag gebildete und nach § 10a oder diesem Abschnitt geförderte Kapital bis zu 75 Prozent oder zu 100 Prozent wie folgt verwenden (Altersvorsorge- Eigenheimbetrag): 1. bis zum Beginn der Auszahlungsphase unmittelbar für die Anschaffung oder Herstellung einer Wohnung oder

2. zu Beginn der Auszahlungsphase zur Entschuldung einer Wohnung oder

3. bis zum Beginn der Auszahlungsphase unmittelbar für den Erwerb von Geschäftsanteilen (Pflichtanteilen) an einer eingetragenen Genossenschaft für die Selbstnutzung einer Genossenschaftswohnung.

2 Eine nach Satz 1 begünstigte Wohnung ist 1. eine Wohnung in einem eigenen Haus oder

2. eine eigene Eigentumswohnung oder

3. eine Genossenschaftswohnung einer eingetragenen Genossenschaft,

wenn diese Wohnung in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder in einem Staat, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR-Abkommen) anwendbar ist, belegen ist und 3 die Hauptwohnung oder den Mittelpunkt der Lebensinteressen des Zulageberechtigten darstellt. Der Altersvorsorge-Eigenheimbetrag nach Satz 1 gilt nicht als Leistung aus einem Altersvorsorgevertrag, die dem 4 Zulageberechtigten im Zeitpunkt der Auszahlung zufließt. Einer Wohnung im Sinne des Satzes 2 steht ein eigentumsähnliches oder lebenslanges Dauerwohnrecht nach § 33 des Wohnungseigentumsgesetzes gleich, soweit Vereinbarungen nach § 39 des Wohnungseigentumsgesetzes getroffen werden.

1 (2) Der Altersvorsorge-Eigenheimbetrag, die Tilgungsleistungen im Sinne des § 82 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 und die hierfür gewährten Zulagen sind vom jeweiligen Anbieter gesondert zu erfassen (Wohnförderkonto). 2 Beiträge, die nach § 82 Absatz 1 Satz 3 wie Tilgungsleistungen behandelt wurden, sind im Zeitpunkt der unmittelbaren Darlehenstilgung einschließlich der zur Tilgung eingesetzten Zulagen und Erträge in das 3 Wohnförderkonto aufzunehmen; dies gilt nicht, wenn Absatz 3 Satz 8 anzuwenden ist. Nach Ablauf eines Beitragsjahres, letztmals für das Beitragsjahr des Beginns der Auszahlungsphase, ist der sich aus dem 4 Wohnförderkonto ergebende Gesamtbetrag um 2 Prozent zu erhöhen. Das Wohnförderkonto ist zu vermindern um 1. Zahlungen des Zulageberechtigten auf einen auf seinen Namen lautenden zertifizierten Altersvorsorgevertrag nach § 1 Absatz 1 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes bis zum Beginn der Auszahlungsphase zur Minderung der in das Wohnförderkonto eingestellten Beträge; erfolgt

- Seite 228 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

die Einzahlung nicht beim Anbieter, der das Wohnförderkonto führt, hat der Zulageberechtigte dies den Anbietern, in den Fällen des Satzes 10 erster Halbsatz auch der zentralen Stelle mitzuteilen,

2. den Verminderungsbetrag nach Satz 5.

5 Verminderungsbetrag ist der sich mit Ablauf des Kalenderjahres des Beginns der Auszahlungsphase ergebende Stand des Wohnförderkontos dividiert durch die Anzahl der Jahre bis zur Vollendung des 85. Lebensjahres des Zulageberechtigten; als Beginn der Auszahlungsphase gilt der vom Zulageberechtigten und Anbieter vereinbarte Zeitpunkt, der zwischen der Vollendung des 60. Lebensjahres und des 68. Lebensjahres des Zulageberechtigten liegen muss; ist ein Auszahlungszeitpunkt nicht vereinbart, so gilt die Vollendung des 67. Lebensjahres als 6 Beginn der Auszahlungsphase. Anstelle einer Verminderung nach Satz 5 kann der Zulageberechtigte zu Beginn der Auszahlungsphase von seinem Anbieter, in den Fällen des Satzes 10 erster Halbsatz von der zentralen 7 Stelle die Auflösung des Wohnförderkontos verlangen (Auflösungsbetrag). Der Anbieter hat bei Einstellung in das Wohnförderkonto die Beträge nach den Sätzen 2 und 4 Nummer 1 und zu Beginn der Auszahlungsphase den vertraglich vorgesehenen Beginn der Auszahlungsphase sowie ein Verlangen nach Satz 6 der zentralen 8 Stelle nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung mitzuteilen. Wird gefördertes Altersvorsorgevermögen nach § 93 Absatz 2 Satz 1 von einem Anbieter auf einen anderen auf den Namen des Zulageberechtigten lautenden Altersvorsorgevertrag übertragen und wird für den Zulageberechtigten zugleich ein Wohnförderkonto geführt, so ist das Wohnförderkonto beim Anbieter des bisherigen Vertrags zu schließen 9 und vom Anbieter des neuen Altersvorsorgevertrags fortzuführen. Dies gilt entsprechend bei Übertragungen 10 nach § 93 Absatz 1 Satz 4 Buchstabe c und § 93 Absatz 1a. Wurde die Geschäftsbeziehung im Hinblick auf den jeweiligen Altersvorsorgevertrag zwischen dem Zulageberechtigten und dem Anbieter beendet, weil das angesparte Kapital vollständig aus dem Altersvorsorgevertrag entnommen oder das gewährte Darlehen vollständig getilgt wurde, wird das Wohnförderkonto bei diesem Anbieter geschlossen und von der zentralen Stelle weitergeführt; erfolgt eine Zahlung nach Satz 4 Nummer 1 oder nach Absatz 3 Satz 9 Nummer 2, wird das Wohnförderkonto vom Zeitpunkt der Einzahlung vom Anbieter, bei dem die Einzahlung erfolgt, weitergeführt. 11 Der Zulageberechtigte kann abweichend von Satz 10 bestimmen, dass das Wohnförderkonto nicht von der zentralen Stelle weitergeführt, sondern mit dem Wohnförderkonto eines weiteren Anbieters, der ebenfalls 12 ein Wohnförderkonto für den Zulageberechtigten führt, zusammengeführt wird. Der Zulageberechtigte hat 13 dies beiden Anbietern schriftlich mitzuteilen. In den Fällen des Satzes 10 erster Halbsatz teilt der Anbieter dem Zulageberechtigten die beabsichtigte Übertragung des Wohnförderkontos auf die zentrale Stelle mit. 14 Erhält der Anbieter innerhalb von vier Wochen nach Übersendung der Mitteilung nach Satz 13 keine Mitteilung des Zulageberechtigten nach Satz 12, teilt der Anbieter der zentralen Stelle nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch amtlich bestimmte Datenfernübertragung den Stand des Wohnförderkontos und den Zeitpunkt 15 der Beendigung der Geschäftsbeziehung mit. In den Fällen des Satzes 11 hat der Anbieter die Mitteilung des 16 Satzes 14 ergänzt um die Angaben zu dem neuen Anbieter der zentralen Stelle zu übermitteln. In den Fällen des Satzes 10 zweiter Halbsatz teilt die zentrale Stelle dem Anbieter nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch amtlich bestimmte Datenfernübertragung den Stand des Wohnförderkontos mit.

1 (2a) Geht im Rahmen der Regelung von Scheidungsfolgen der Eigentumsanteil des Zulageberechtigten an der Wohnung im Sinne des Absatzes 1 Satz 2 ganz oder teilweise auf den anderen Ehegatten über, geht das Wohnförderkonto in Höhe des Anteils, der dem Verhältnis des übergegangenen Eigentumsanteils zum verbleibenden Eigentumsanteil entspricht, mit allen Rechten und Pflichten auf den anderen Ehegatten über; 2 dabei ist auf das Lebensalter des anderen Ehegatten abzustellen. Hat der andere Ehegatte das Lebensalter für den vertraglich vereinbarten Beginn der Auszahlungsphase oder, soweit kein Beginn der Auszahlungsphase vereinbart wurde, das 67. Lebensjahr im Zeitpunkt des Übergangs des Wohnförderkontos bereits überschritten, 3 so gilt als Beginn der Auszahlungsphase der Zeitpunkt des Übergangs des Wohnförderkontos. Der Anbieter, der das Wohnförderkonto für den Zulageberechtigten führt, in den Fällen des Absatzes 2 Satz 10 erster Halbsatz 4 die zentrale Stelle, hat auch das übergegangene Wohnförderkonto zu führen. Der Zulageberechtigte hat den Übergang des Eigentumsanteils dem Anbieter, in den Fällen des Absatzes 2 Satz 10 erster Halbsatz der zentralen 5 Stelle, nachzuweisen. Dazu hat er die für die Anlage eines Wohnförderkontos erforderlichen Daten des anderen 6 Ehegatten mitzuteilen. Der Anbieter hat der zentralen Stelle die Daten des anderen Ehegatten und den Stand des übergegangenen Wohnförderkontos nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch amtlich bestimmte Datenfernübertragung zu übermitteln, es sei denn, es liegt ein Fall des Absatzes 2 Satz 10 vor.

1 (3) Nutzt der Zulageberechtigte die Wohnung im Sinne des Absatzes 1 Satz 2, für die ein Altersvorsorge- Eigenheimbetrag verwendet oder für die eine Tilgungsförderung im Sinne des § 82 Absatz 1 in Anspruch

- Seite 229 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

genommen worden ist, nicht nur vorübergehend nicht mehr zu eigenen Wohnzwecken, hat er dies dem Anbieter, in der Auszahlungsphase der zentralen Stelle, unter Angabe des Zeitpunkts der Aufgabe der Selbstnutzung mitzuteilen; eine Aufgabe der Selbstnutzung liegt auch vor, soweit der Zulageberechtigte das Eigentum an 2 der Wohnung aufgibt. In den Fällen des Absatzes 2 Satz 10 erster Halbsatz besteht die Mitteilungspflicht auch 3 in der Zeit bis zum Beginn der Auszahlungsphase gegenüber der zentralen Stelle. Die Mitteilungspflicht gilt 4 entsprechend für den Rechtsnachfolger der begünstigten Wohnung, wenn der Zulageberechtigte stirbt. Die Anzeigepflicht entfällt, wenn das Wohnförderkonto vollständig zurückgeführt worden ist, es sei denn, es liegt 5 ein Fall des § 22 Nummer 5 Satz 6 vor. Im Fall des Satzes 1 gelten bei einem bestehenden Wohnförderkonto die erfassten Beträge als Leistungen aus einem Altersvorsorgevertrag, die dem Zulageberechtigten im Zeitpunkt 6 der Aufgabe zufließen; das Wohnförderkonto ist aufzulösen (Auflösungsbetrag). Verstirbt der Zulageberechtigte, 7 ist der Auflösungsbetrag ihm noch zuzurechnen. Der Anbieter hat den Auflösungsbetrag der zentralen Stelle nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung unter Angabe des Zeitpunkts 8 der Aufgabe mitzuteilen. Wurde im Fall des Satzes 1 eine Tilgungsförderung nach § 82 Absatz 1 Satz 3 in Anspruch genommen und erfolgte keine Einstellung in das Wohnförderkonto nach Absatz 2 Satz 2, gelten die Tilgungsleistungen sowie die darauf entfallenden Zulagen und Erträge als gefördertes Altersvorsorgevermögen. 9 Die Sätze 5 und 6 sind nicht anzuwenden, wenn 1. der Zulageberechtigte einen Betrag in Höhe des noch nicht zurückgeführten Betrags im Wohnförderkonto innerhalb eines Jahres vor und von vier Jahren nach Ablauf des Veranlagungszeitraums, in dem er die Wohnung letztmals zu eigenen Wohnzwecken genutzt hat, für eine weitere Wohnung im Sinne des Absatzes 1 Satz 2 verwendet,

2. der Zulageberechtigte einen Betrag in Höhe des noch nicht zurückgeführten Betrags im Wohnförderkonto innerhalb eines Jahres nach Ablauf des Veranlagungszeitraums, in dem er die Wohnung letztmals zu eigenen Wohnzwecken genutzt hat, auf einen auf seinen Namen lautenden zertifizierten Altersvorsorgevertrag zahlt; Absatz 2 Satz 4 Nummer 1 und Satz 7 ist entsprechend anzuwenden,

3. der Ehegatte des verstorbenen Zulageberechtigten innerhalb eines Jahres Eigentümer der Wohnung wird, er sie zu eigenen Wohnzwecken nutzt und die Ehegatten im Zeitpunkt des Todes des Zulageberechtigten nicht dauernd getrennt gelebt haben (§ 26 Absatz 1) und ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder einem Staat hatten, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR-Abkommen) anwendbar ist; dem vollständigen Übergang des Eigentumsanteils des verstorbenen Zulageberechtigten an den Ehegatten steht ein anteiliger Übergang gleich, wenn der Stand des Wohnförderkontos zum Todeszeitpunkt die auf den übergehenden Anteil entfallenden originären Anschaffungs- oder Herstellungskosten nicht übersteigt; in diesem Fall führt der Anbieter das Wohnförderkonto für den überlebenden Ehegatten fort und teilt dies der zentralen Stelle mit,

4. die Ehewohnung auf Grund einer richterlichen Entscheidung nach § 1361b des Bürgerlichen Gesetzbuchs oder nach der Verordnung über die Behandlung der Ehewohnung und des Hausrats dem anderen Ehegatten zugewiesen wird, oder

5. der Zulageberechtigte krankheits- oder pflegebedingt die Wohnung nicht mehr bewohnt, sofern er Eigentümer dieser Wohnung bleibt, sie ihm weiterhin zur Selbstnutzung zur Verfügung steht und sie nicht von Dritten, mit Ausnahme seines Ehegatten, genutzt wird.

10 In den Fällen des Satzes 9 Nummer 1 und 2 hat der Zulageberechtigte dem Anbieter, in den Fällen des Absatzes 2 Satz 10 erster Halbsatz und in der Auszahlungsphase der zentralen Stelle, die Reinvestitionsabsicht und den Zeitpunkt der Reinvestition oder die Aufgabe der Reinvestitionsabsicht mitzuteilen; in den Fällen des Satzes 9 Nummer 3 und 4 gelten die Sätze 1 bis 9 entsprechend für den Ehegatten, wenn er die Wohnung nicht nur 11 vorübergehend nicht mehr zu eigenen Wohnzwecken nutzt. Satz 5 ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass der Eingang der Mitteilung der aufgegebenen Reinvestitionsabsicht als Zeitpunkt der Aufgabe gilt.

1 (4) Absatz 3 ist auf Antrag des Steuerpflichtigen nicht anzuwenden, wenn er 1. die Wohnung im Sinne des Absatzes 1 Satz 2 auf Grund eines beruflich bedingten Umzugs für die Dauer der beruflich bedingten Abwesenheit nicht selbst nutzt; wird während dieser Zeit mit einer anderen Person ein Nutzungsrecht für diese Wohnung vereinbart, ist diese Vereinbarung von vorneherein entsprechend zu befristen,

2. beabsichtigt, die Selbstnutzung wieder aufzunehmen und

3. die Selbstnutzung spätestens mit der Vollendung seines 67. Lebensjahres aufnimmt.

- Seite 230 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

2 Der Steuerpflichtige hat den Antrag bei der zentralen Stelle zu stellen und dabei die notwendigen Nachweise 3 zu erbringen. Die zentrale Stelle erteilt dem Steuerpflichtigen einen Bescheid über die Bewilligung des Antrags. 4 Entfällt eine der in Satz 1 genannten Voraussetzungen, ist Absatz 3 mit der Maßgabe anzuwenden, dass bei einem Wegfall der Voraussetzung nach Satz 1 Nummer 1 als Zeitpunkt der Aufgabe der Zeitpunkt des Wegfalls der Voraussetzung und bei einem Wegfall der Voraussetzung nach Satz 1 Nummer 2 oder Nummer 3 der Eingang der Mitteilung des Steuerpflichtigen nach Absatz 3 als Zeitpunkt der Aufgabe gilt, spätestens jedoch die Vollendung des 67. Lebensjahres des Steuerpflichtigen.

Fußnote

(+++ § 92a: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 24c +++)

§ 92b Verfahren bei Verwendung für eine selbst genutzte Wohnung

1 (1) Der Zulageberechtigte hat die Verwendung des Kapitals nach § 92a Absatz 1 Satz 1 bei der zentralen 2 Stelle zu beantragen und dabei die notwendigen Nachweise zu erbringen. Er hat zu bestimmen, aus 3 welchen Altersvorsorgeverträgen welche Beträge ausgezahlt werden sollen. Die zentrale Stelle teilt dem Zulageberechtigten durch Bescheid und den Anbietern der in Satz 2 genannten Altersvorsorgeverträge nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung mit, welche Beträge förderunschädlich ausgezahlt werden können.

1 (2) Die Anbieter der in Absatz 1 Satz 2 genannten Altersvorsorgeverträge dürfen den Altersvorsorge- 2 Eigenheimbetrag auszahlen, sobald sie die Mitteilung nach Absatz 1 Satz 3 erhalten haben. Sie haben der zentralen Stelle nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung Folgendes anzuzeigen: 1. den Auszahlungszeitpunkt und den Auszahlungsbetrag,

2. die Summe der bis zum Auszahlungszeitpunkt dem Altersvorsorgevertrag gutgeschriebenen Zulagen,

3. die Summe der bis zum Auszahlungszeitpunkt geleisteten Altersvorsorgebeiträge und

4. den Stand des geförderten Altersvorsorgevermögens im Zeitpunkt der Auszahlung.

1 (3) Die zentrale Stelle stellt zu Beginn der Auszahlungsphase und in den Fällen des § 92a Absatz 2 Satz 8 bis 11, Absatz 2a und 3 Satz 5 den Stand des Wohnförderkontos, soweit für die Besteuerung erforderlich, den 2 Verminderungsbetrag und den Auflösungsbetrag von Amts wegen gesondert fest. Die zentrale Stelle teilt die Feststellung dem Zulageberechtigten, in den Fällen des § 92a Absatz 2a auch dem anderen Ehegatten, durch 3 Bescheid und dem Anbieter nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch Datenfernübertragung mit. Der 4 Anbieter hat auf Anforderung der zentralen Stelle die zur Feststellung erforderlichen Unterlagen vorzulegen. Auf 5 Antrag des Zulageberechtigten stellt die zentrale Stelle den Stand des Wohnförderkontos gesondert fest. § 90 Absatz 4 Satz 2 bis 5 gilt entsprechend.

§ 93 Schädliche Verwendung

1 (1) Wird gefördertes Altersvorsorgevermögen nicht unter den in § 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 und 10 Buchstabe c des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes oder § 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4, 5 und 10 Buchstabe c des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes in der bis zum 31. Dezember 2004 geltenden Fassung genannten Voraussetzungen an den Zulageberechtigten ausgezahlt (schädliche Verwendung), sind die auf das ausgezahlte geförderte Altersvorsorgevermögen entfallenden Zulagen und 2 die nach § 10a Absatz 4 gesondert festgestellten Beträge (Rückzahlungsbetrag) zurückzuzahlen. Dies gilt auch bei einer Auszahlung nach Beginn der Auszahlungsphase (§ 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes) und bei Auszahlungen im Fall des Todes des Zulageberechtigten. 3 Hat der Zulageberechtigte Zahlungen im Sinne des § 92a Absatz 2 Satz 4 Nummer 1 oder § 92a Absatz 3 Satz 9 Nummer 2 geleistet, dann handelt es sich bei dem hierauf beruhenden Altersvorsorgevermögen um gefördertes Altersvorsorgevermögen im Sinne des Satzes 1; der Rückzahlungsbetrag bestimmt sich insoweit nach der für die 4 in das Wohnförderkonto eingestellten Beträge gewährten Förderung. Eine Rückzahlungsverpflichtung besteht nicht für den Teil der Zulagen und der Steuerermäßigung, a) der auf nach § 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes angespartes gefördertes Altersvorsorgevermögen entfällt, wenn es in Form einer Hinterbliebenenrente an die dort

- Seite 231 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

genannten Hinterbliebenen ausgezahlt wird; dies gilt auch für Leistungen im Sinne des § 82 Absatz 3 an Hinterbliebene des Steuerpflichtigen;

b) der den Beitragsanteilen zuzuordnen ist, die für die zusätzliche Absicherung der verminderten Erwerbsfähigkeit und eine zusätzliche Hinterbliebenenabsicherung ohne Kapitalbildung verwendet worden sind;

c) der auf gefördertes Altersvorsorgevermögen entfällt, das im Fall des Todes des Zulageberechtigten auf einen auf den Namen des Ehegatten lautenden Altersvorsorgevertrag übertragen wird, wenn die Ehegatten im Zeitpunkt des Todes des Zulageberechtigten nicht dauernd getrennt gelebt haben (§ 26 Absatz 1) und ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder einem Staat hatten, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR-Abkommen) anwendbar ist;

d) der auf den Altersvorsorge-Eigenheimbetrag entfällt.

1 (1a) Eine schädliche Verwendung liegt nicht vor, wenn gefördertes Altersvorsorgevermögen auf Grund einer internen Teilung nach § 10 des Versorgungsausgleichsgesetzes oder auf Grund einer externen Teilung nach § 14 des Versorgungsausgleichsgesetzes auf einen zertifizierten Altersvorsorgevertrag oder eine nach § 82 Absatz 2 begünstigte betriebliche Altersversorgung übertragen wird; die auf das übertragene Anrecht entfallende 2 steuerliche Förderung geht mit allen Rechten und Pflichten auf die ausgleichsberechtigte Person über. Eine schädliche Verwendung liegt ebenfalls nicht vor, wenn gefördertes Altersvorsorgevermögen auf Grund einer externen Teilung nach § 14 des Versorgungsausgleichsgesetzes auf die Versorgungsausgleichskasse oder die gesetzliche Rentenversicherung übertragen wird; die Rechte und Pflichten der ausgleichspflichtigen Person 3 aus der steuerlichen Förderung des übertragenen Anteils entfallen. In den Fällen der Sätze 1 und 2 teilt die zentrale Stelle der ausgleichspflichtigen Person die Höhe der auf die Ehezeit im Sinne des § 3 Absatz 1 des Versorgungsausgleichsgesetzes entfallenden gesondert festgestellten Beträge nach § 10a Absatz 4 und die 4 5 ermittelten Zulagen mit. Die entsprechenden Beträge sind monatsweise zuzuordnen. Die zentrale Stelle teilt die geänderte Zuordnung der gesondert festgestellten Beträge nach § 10a Absatz 4 sowie der ermittelten Zulagen der ausgleichspflichtigen und in den Fällen des Satzes 1 auch der ausgleichsberechtigten Person durch 6 Feststellungsbescheid mit. Nach Eintritt der Unanfechtbarkeit dieses Feststellungsbescheids informiert die zentrale Stelle den Anbieter durch einen Datensatz über die geänderte Zuordnung.

1 (2) Die Übertragung von gefördertem Altersvorsorgevermögen auf einen anderen auf den Namen des Zulageberechtigten lautenden Altersvorsorgevertrag (§ 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 10 Buchstabe b des 2 Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes) stellt keine schädliche Verwendung dar. Dies gilt sinngemäß in den Fällen des § 4 Absatz 2 und 3 des Betriebsrentengesetzes, wenn das geförderte Altersvorsorgevermögen auf eine der in § 82 Absatz 2 Buchstabe a genannten Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung zum Aufbau einer kapitalgedeckten betrieblichen Altersversorgung übertragen und eine lebenslange Altersversorgung im Sinne des § 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes oder § 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 und 5 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes in der bis zum 31. Dezember 2004 3 geltenden Fassung vorgesehen wird. In den übrigen Fällen der Abfindung von Anwartschaften der betrieblichen Altersversorgung gilt dies, soweit das geförderte Altersvorsorgevermögen zugunsten eines auf den Namen des Zulageberechtigten lautenden Altersvorsorgevertrages geleistet wird.

1 (3) Auszahlungen zur Abfindung einer Kleinbetragsrente zu Beginn der Auszahlungsphase gelten nicht als 2 schädliche Verwendung. Eine Kleinbetragsrente ist eine Rente, die bei gleichmäßiger Verrentung des gesamten zu Beginn der Auszahlungsphase zur Verfügung stehenden Kapitals eine monatliche Rente ergibt, die 1 3 Prozent der monatlichen Bezugsgröße nach § 18 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch nicht übersteigt. Bei der Berechnung dieses Betrags sind alle bei einem Anbieter bestehenden Verträge des Zulageberechtigten insgesamt zu berücksichtigen, auf die nach diesem Abschnitt geförderte Altersvorsorgebeiträge geleistet wurden.

1 (4) Wird bei einem Altersvorsorgevertrag nach § 1 Absatz 1a des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes das Darlehen nicht wohnungswirtschaftlich im Sinne des § 92a Absatz 1 Satz 1 verwendet oder tritt ein Fall des § 92a Absatz 3 Satz 8 ein, kommt es zum Zeitpunkt der Darlehensauszahlung oder in Fällen des § 92a Absatz 3 Satz 8 zum Zeitpunkt der Aufgabe der Wohnung zu einer schädlichen Verwendung des geförderten Altersvorsorgevermögens, es sei denn, das geförderte Altersvorsorgevermögen wird innerhalb eines Jahres nach Ablauf des Veranlagungszeitraums, in dem das Darlehen ausgezahlt wurde oder der Zulageberechtigte die Wohnung letztmals zu eigenen Wohnzwecken nutzte, auf einen anderen zertifizierten Altersvorsorgevertrag 2 übertragen, der auf den Namen des Zulageberechtigten lautet. Der Zulageberechtigte hat dem Anbieter die Absicht zur Kapitalübertragung, den Zeitpunkt der Kapitalübertragung und die Aufgabe der Absicht zur

- Seite 232 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3 Kapitalübertragung mitzuteilen. Wird die Absicht zur Kapitalübertragung aufgegeben, tritt die schädliche Verwendung zu dem Zeitpunkt ein, zu dem die Mitteilung des Zulageberechtigten hierzu beim Anbieter eingeht, spätestens aber am 1. Januar des zweiten Jahres nach dem Jahr, in dem das Darlehen ausgezahlt wurde oder der Zulageberechtigte die Wohnung letztmals zu eigenen Wohnzwecken nutzte.

§ 94 Verfahren bei schädlicher Verwendung

1 (1) In den Fällen des § 93 Absatz 1 hat der Anbieter der zentralen Stelle vor der Auszahlung des geförderten Altersvorsorgevermögens die schädliche Verwendung nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch amtlich 2 bestimmte Datenfernübertragung anzuzeigen. Die zentrale Stelle ermittelt den Rückzahlungsbetrag und teilt 3 diesen dem Anbieter durch Datensatz mit. Der Anbieter hat den Rückzahlungsbetrag einzubehalten, mit der 4 nächsten Anmeldung nach § 90 Absatz 3 anzumelden und an die zentrale Stelle abzuführen. Der Anbieter hat die einbehaltenen und abgeführten Beträge der zentralen Stelle nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz durch amtlich bestimmte Datenfernübertragung mitzuteilen und diese Beträge sowie die dem Vertrag bis zur 5 schädlichen Verwendung gutgeschriebenen Erträge dem Zulageberechtigten zu bescheinigen. In den Fällen des § 93 Absatz 3 gilt Satz 1 entsprechend.

1 (2) Eine Festsetzung des Rückzahlungsbetrags erfolgt durch die zentrale Stelle auf besonderen Antrag des Zulageberechtigten oder sofern die Rückzahlung nach Absatz 1 ganz oder teilweise nicht möglich oder 2 nicht erfolgt ist. § 90 Absatz 4 Satz 2 bis 6 gilt entsprechend; § 90 Absatz 4 Satz 5 gilt nicht, wenn die Geschäftsbeziehung im Hinblick auf den jeweiligen Altersvorsorgevertrag zwischen dem Zulageberechtigten 3 und dem Anbieter beendet wurde. Im Rückforderungsbescheid sind auf den Rückzahlungsbetrag die vom Anbieter bereits einbehaltenen und abgeführten Beträge nach Maßgabe der Bescheinigung nach Absatz 1 Satz 4 4 anzurechnen. Der Zulageberechtigte hat den verbleibenden Rückzahlungsbetrag innerhalb eines Monats nach 5 Bekanntgabe des Rückforderungsbescheids an die zuständige Kasse zu entrichten. Die Frist für die Festsetzung des Rückzahlungsbetrags beträgt vier Jahre und beginnt mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Auszahlung im Sinne des § 93 Absatz 1 erfolgt ist.

§ 95 Sonderfälle der Rückzahlung

(1) Die §§ 93 und 94 gelten entsprechend, wenn 1. sich der Wohnsitz oder gewöhnliche Aufenthalt des Zulageberechtigten außerhalb der Mitgliedstaaten der Europäischen Union und der Staaten befindet, auf die das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR-Abkommen) anwendbar ist, oder wenn der Zulageberechtigte ungeachtet eines Wohnsitzes oder gewöhnlichen Aufenthaltes in einem dieser Staaten nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung mit einem dritten Staat als außerhalb des Hoheitsgebiets dieser Staaten ansässig gilt und

2. entweder die Zulageberechtigung endet oder die Auszahlungsphase des Altersvorsorgevertrags begonnen hat.

1 (2) Auf Antrag des Zulageberechtigten ist der Rückzahlungsbetrag (§ 93 Absatz 1 Satz 1) zunächst bis zum Beginn der Auszahlung (§ 1 Absatz 1 Nummer 2 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes 2 oder § 92a Absatz 2 Satz 5) zu stunden. Die Stundung ist zu verlängern, wenn der Rückzahlungsbetrag 3 mit mindestens 15 Prozent der Leistungen aus dem Altersvorsorgevertrag getilgt wird. Die Stundung endet, wenn das geförderte Altersvorsorgevermögen nicht unter den in § 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes genannten Voraussetzungen an den Zulageberechtigten 4 5 ausgezahlt wird. Der Stundungsantrag ist über den Anbieter an die zentrale Stelle zu richten. Die zentrale Stelle teilt ihre Entscheidung auch dem Anbieter mit.

(3) Wurde der Rückzahlungsbetrag nach Absatz 2 gestundet und 1. verlegt der ehemals Zulageberechtigte seinen ausschließlichen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in einen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder einen Staat, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR-Abkommen) anwendbar ist, oder

2. wird der ehemals Zulageberechtigte erneut zulageberechtigt,

sind der Rückzahlungsbetrag und die bereits entstandenen Stundungszinsen von der zentralen Stelle zu erlassen.

- Seite 233 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

§ 96 Anwendung der Abgabenordnung, allgemeine Vorschriften

1 (1) Auf die Zulagen und die Rückzahlungsbeträge sind die für Steuervergütungen geltenden Vorschriften der 2 Abgabenordnung entsprechend anzuwenden. Dies gilt nicht für § 163 der Abgabenordnung.

1 (2) Der Anbieter haftet als Gesamtschuldner neben dem Zulageempfänger für die Zulagen und die nach § 10a Absatz 4 gesondert festgestellten Beträge, die wegen seiner vorsätzlichen oder grob fahrlässigen 2 Pflichtverletzung zu Unrecht gezahlt, nicht einbehalten oder nicht zurückgezahlt worden sind. Für die Inanspruchnahme des Anbieters ist die zentrale Stelle zuständig.

(3) Die zentrale Stelle hat auf Anfrage des Anbieters Auskunft über die Anwendung des Abschnitts XI zu geben.

1 2 (4) Die zentrale Stelle kann beim Anbieter ermitteln, ob er seine Pflichten erfüllt hat. Die §§ 193 bis 203 der 3 Abgabenordnung gelten sinngemäß. Auf Verlangen der zentralen Stelle hat der Anbieter ihr Unterlagen, soweit sie im Ausland geführt und aufbewahrt werden, verfügbar zu machen.

(5) Der Anbieter erhält vom Bund oder den Ländern keinen Ersatz für die ihm aus diesem Verfahren entstehenden Kosten.

1 (6) Der Anbieter darf die im Zulageverfahren bekannt gewordenen Verhältnisse der Beteiligten nur für das 2 Verfahren verwerten. Er darf sie ohne Zustimmung der Beteiligten nur offenbaren, soweit dies gesetzlich zugelassen ist.

1 (7) Für die Zulage gelten die Strafvorschriften des § 370 Absatz 1 bis 4, der §§ 371, 375 Absatz 1 und des § 376 sowie die Bußgeldvorschriften der §§ 378, 379 Absatz 1 und 4 und der §§ 383 und 384 der Abgabenordnung 2 entsprechend. Für das Strafverfahren wegen einer Straftat nach Satz 1 sowie der Begünstigung einer Person, die eine solche Tat begangen hat, gelten die §§ 385 bis 408, für das Bußgeldverfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit nach Satz 1 die §§ 409 bis 412 der Abgabenordnung entsprechend.

§ 97 Übertragbarkeit

1 Das nach § 10a oder Abschnitt XI geförderte Altersvorsorgevermögen einschließlich seiner Erträge, die 2 geförderten laufenden Altersvorsorgebeiträge und der Anspruch auf die Zulage sind nicht übertragbar. § 93 Absatz 1a und § 4 des Betriebsrentengesetzes bleiben unberührt.

§ 98 Rechtsweg

In öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten über die auf Grund des Abschnitts XI ergehenden Verwaltungsakte ist der Finanzrechtsweg gegeben.

§ 99 Ermächtigung

(1) Das Bundesministerium der Finanzen wird ermächtigt, die Vordrucke für die Anträge nach § 89, für die Anmeldung nach § 90 Absatz 3 und für die in den §§ 92 und 94 Absatz 1 Satz 4 vorgesehenen Bescheinigungen und im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der Länder den Vordruck für die nach § 22 Nummer 5 Satz 7 vorgesehene Bescheinigung und den Inhalt und Aufbau der für die Durchführung des Zulageverfahrens zu übermittelnden Datensätze zu bestimmen.

1 (2) Das Bundesministerium der Finanzen wird ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Bundesministerium des Innern durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften zur Durchführung dieses Gesetzes über das Verfahren für die Ermittlung, Festsetzung, Auszahlung, Rückzahlung und Rückforderung der Zulage sowie die Rückzahlung und Rückforderung der nach § 2 10a Absatz 4 festgestellten Beträge zu erlassen. Hierzu gehören insbesondere 1. Vorschriften über Aufzeichnungs-, Aufbewahrungs-, Bescheinigungs- und Anzeigepflichten des Anbieters,

2. Grundsätze des vorgesehenen Datenaustausches zwischen den Anbietern, der zentralen Stelle, den Trägern der gesetzlichen Rentenversicherung, der Bundesagentur für Arbeit, den Meldebehörden, den Familienkassen, den zuständigen Stellen und den Finanzämtern und

- Seite 234 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

3. Vorschriften über Mitteilungspflichten, die für die Erteilung der Bescheinigungen nach § 22 Nummer 5 Satz 7 und § 92 erforderlich sind.

Anlage 1 (zu § 4d Absatz 1) Tabelle für die Errechnung des Deckungskapitals für lebenslänglich laufende Leistungen von Unterstützungskassen

(Fundstelle: BGBl. I 2009, 3530)

Die Jahresbeiträge der laufenden Leistungen sind zu Erreichtes Alter vervielfachen bei Leistungen des Leistungs- empfängers (Jahre) an männliche an weibliche Leistungs- Leistungs- empfänger mit empfänger mit 1 2 3 bis 26 11 17 27 bis 29 12 17 30 13 17 31 bis 35 13 16 36 bis 39 14 16 40 bis 46 14 15 47 und 48 14 14 49 bis 52 13 14 53 bis 56 13 13 57 und 58 13 12 59 und 60 12 12 61 bis 63 12 11 64 11 11 65 bis 67 11 10 68 bis 71 10 9 72 bis 74 9 8 75 bis 77 8 7 78 8 6 79 bis 81 7 6 82 bis 84 6 5 85 bis 87 5 4 88 4 4 89 und 90 4 3 91 bis 93 3 3 94 3 2 95 und älter 2 2

Anlage 2 (zu § 43b) Gesellschaften im Sinne der Richtlinie 90/435/EWG

(Fundstelle: BGBl. I 2009, 3530 - 3532)

Gesellschaft im Sinne der genannten Richtlinie ist jede Gesellschaft, die 1. eine der aufgeführten Formen aufweist:

- Seite 235 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

a) die nach der Verordnung (EG) Nr. 2157/2001 des Rates vom 8. Oktober 2001 über das Statut der Europäischen Gesellschaft (SE) (ABl. EG Nr. L 294 S. 1), zuletzt geändert durch die Verordnung (EG) Nr. 1791/2006 des Rates vom 20. November 2006 (ABl. EU Nr. L 363 S. 1) und der Richtlinie 2001/86/EG des Rates vom 8. Oktober 2001 zur Ergänzung des Statuts der Europäischen Gesellschaft hinsichtlich der Beteiligung der Arbeitnehmer (ABl. EU Nr. L 294 S. 22) gegründeten Gesellschaften sowie die nach der Verordnung (EG) Nr. 1435/2003 des Rates vom 22. Juli 2003 über das Statut der Europäischen Genossenschaft (SCE) (ABl. EU Nr. L 207 S. 1, 2007 Nr. L 49 S. 35) und nach der Richtlinie 2003/72/EG des Rates vom 22. Juli 2003 zur Ergänzung des Statuts der Europäischen Genossenschaft hinsichtlich der Beteiligung der Arbeitnehmer (ABl. EU Nr. L 207 S. 25) gegründeten Genossenschaften;

b) Gesellschaften belgischen Rechts mit der Bezeichnung „société anonyme“/„naamloze vennootschap“, „société en commandite par actions“/„commanditaire vennootschap op aandelen“, „société privée à responsabilité limitée“/„besloten vennootschap met beperkte aansprakelijkheid“, „société coopérative à responsabilité limitée“/„coöperatieve vennootschap met beperkte aansprakelijkheid“, „société coopérative à responsabilité illimitée“/„coöperatieve vennootschap met onbeperkte aansprakelijkheid“, „société en nom collectif“/„vennootschap onder firma“, „société en commandite simple“/„gewone commanditaire vennootschap“, öffentliche Unternehmen, die eine der genannten Rechtsformen angenommen haben, und andere nach belgischem Recht gegründete Gesellschaften, die der belgischen Körperschaftsteuer unterliegen;

c) Gesellschaften bulgarischen Rechts mit der Bezeichnung „събирателното дружество“, „командитното дружество“, „дружеството с ограничена отговорност“, „акционерното дружество“, „командитното дружество с акции“, „неперсонифицирано дружество“, „кооперации“, „кооперативни съюзи“, „държавнипредприятия“, die nach bulgarischem Recht gegründet wurden und gewerbliche Tätigkeiten ausüben;

d) Gesellschaften tschechischen Rechts mit der Bezeichnung „akciová společnost“, „společnost s ručením omezeným“;

2 e) Gesellschaften dänischen Rechts mit der Bezeichnung „aktieselskab“ oder „anpartsselskab“. Weitere nach dem Körperschaftsteuergesetz steuerpflichtige Gesellschaften, soweit ihr steuerbarer Gewinn nach den allgemeinen steuerrechtlichen Bestimmungen für die „aktieselskaber“ ermittelt und besteuert wird;

f) Gesellschaften deutschen Rechts mit der Bezeichnung „Aktiengesellschaft“, „Kommanditgesellschaft auf Aktien“, „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“, „Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit“, „Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaft“, „Betrieb gewerblicher Art von juristischen Personen des öffentlichen Rechts“, und andere nach deutschem Recht gegründete Gesellschaften, die der deutschen Körperschaftsteuer unterliegen;

g) Gesellschaften estnischen Rechts mit der Bezeichnung „täisühing“, „usaldusühing“, „osaühing“, „aktsiaselts“, „tulundusühistu“;

h) Gesellschaften griechischen Rechts mit der Bezeichnung „ανώνυμη εταιρεία“, „εταιρεία περιορισμένης ευθύνης (Ε.Π.Ε.)“ und andere nach griechischem Recht gegründete Gesellschaften, die der griechischen Körperschaftsteuer unterliegen;

i) Gesellschaften spanischen Rechts mit der Bezeichnung „sociedad anónima“, „sociedad comanditaria por acciones“, „sociedad de responsabilidad limitada“, die öffentlich-rechtlichen Körperschaften, deren Tätigkeit unter das Privatrecht fällt. Andere nach spanischem Recht gegründete Körperschaften, die der spanischen Körperschaftsteuer („impuesto sobre sociedades“) unterliegen;

j) Gesellschaften französischen Rechts mit der Bezeichnung „société anonyme“, „société en commandite par actions“, „société à responsabilité limitée“, „sociétés par actions simplifiées“, „sociétés d ´assurances mutuelles“, „caisses d´épargne et de prévoyance“, „sociétés civiles“, die automatisch der Körperschaftsteuer unterliegen, „coopératives“, „unions de coopératives“, die öffentlichen Industrie- und Handelsbetriebe und -unternehmen und andere nach französischem Recht gegründete Gesellschaften, die der französischen Körperschaftsteuer unterliegen;

k) nach irischem Recht gegründete oder eingetragene Gesellschaften, gemäß dem Industrial and Provident Societies Act eingetragene Körperschaften, gemäß dem Building Societies Act gegründete „building societies“ und „trustee savings banks“ im Sinne des Trustee Savings Banks Act von 1989;

l) Gesellschaften italienischen Rechts mit der Bezeichnung „società per azioni“, „società in accomandita per azioni“, „società a responsibilità limitata“, „società cooperative“, „società di mutua

- Seite 236 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

assicurazione“ sowie öffentliche und private Körperschaften, deren Tätigkeit ganz oder überwiegend handelsgewerblicher Art ist;

m) Gesellschaften zyprischen Rechts mit der Bezeichnung „εταιρείες“ im Sinne der Einkommensteuergesetze;

n) Gesellschaften lettischen Rechts mit der Bezeichnung „akciju sabiedrība“, „sabiedrība ar ierobežotu atbildību“;

o) Gesellschaften litauischen Rechts;

p) Gesellschaften luxemburgischen Rechts mit der Bezeichnung „société anonyme“, „société en commandite par actions“, „société à responsabilité limitée“, „société coopérative“, „société coopérative organisée comme une société anonyme“, „association d'assurances mutuelles“, „association d´épargne-pension“, „entreprise de nature commerciale, industrielle ou minière de l´Etat, des communes, des syndicats de communes, des établissements publics et des autres personnes morales de droit public“ sowie andere nach luxemburgischem Recht gegründete Gesellschaften, die der luxemburgischen Körperschaftsteuer unterliegen;

q) Gesellschaften ungarischen Rechts mit der Bezeichnung „közkereseti társaság“, „betéti társaság“, „közös vállalat“, „korlátolt felelősségű társaság“, „részvénytársaság“, „egyesülés“, „szövetkezet“;

r) Gesellschaften maltesischen Rechts mit der Bezeichnung „Kumpaniji ta´ Responsabilita´ Limitata“, „Soċjetajiet en commandite li l-kapitaltagħhom maqsum f'azzjonijiet“;

s) Gesellschaften niederländischen Rechts mit der Bezeichnung „naamloze vennootschap“, „besloten vennootschap met beperkte aansprakelijkheid“, „Open commanditaire vennootschap“, „Coöperatie“, „onderlinge waarborgmaatschappij“, „Fonds voor gemene rekening“, „vereniging op coöperatieve grondslag“, „vereniging welke op onderlinge grondslag als verzekeraar of kredietinstelling optreedt“ und andere nach niederländischem Recht gegründete Gesellschaften, die der niederländischen Körperschaftsteuer unterliegen;

t) Gesellschaften österreichischen Rechts mit der Bezeichnung „Aktiengesellschaft“, „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“, „Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit“, „Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften“, „Betriebe gewerblicher Art von Körperschaften des öffentlichen Rechts“, „Sparkassen“ und andere nach österreichischem Recht gegründete Gesellschaften, die der österreichischen Körperschaftsteuer unterliegen;

u) Gesellschaften polnischen Rechts mit der Bezeichnung „spółka akcyjna“, „spółka z ograniczoną odpowiedzialnością“;

v) die nach portugiesischem Recht gegründeten Handelsgesellschaften oder zivilrechtlichen Handelsgesellschaften, Genossenschaften und öffentlichen Unternehmen;

w) Gesellschaften rumänischen Rechts mit der Bezeichnung „societăţi pe acţiuni“, „societăţi în comandită pe acţiuni“, „societăţi cu răspundere limitată“;

x) Gesellschaften slowenischen Rechts mit der Bezeichnung „delniška družba“, „komanditna družba“, „družba z omejeno odgovornostjo“;

y) Gesellschaften slowakischen Rechts mit der Bezeichnung „akciová spoločnosť“, „spoločnosť s ručením obmedzeným“, „komanditná spoločnosť“;

z) Gesellschaften finnischen Rechts mit der Bezeichnung „osakeyhtiö“/„aktiebolag“, „osuuskunta“/ „andelslag“, „säästöpankki“/„sparbank“ und „vakuutusyhtiö“/„försäkringsbolag“;

aa) Gesellschaften schwedischen Rechts mit der Bezeichnung „aktiebolag“, „försäkringsaktiebolag“, „ekonomiska föreningar“, „sparbanker“, „ömsesidiga försäkringsbolag“;

ab) nach dem Recht des Vereinigten Königreichs gegründete Gesellschaften,

2. nach dem Steuerrecht eines Mitgliedstaats in Bezug auf den steuerlichen Wohnsitz als in diesem Staat ansässig und auf Grund eines mit einem dritten Staat geschlossenen Doppelbesteuerungsabkommens in Bezug auf den steuerlichen Wohnsitz nicht als außerhalb der Gemeinschaft ansässig betrachtet wird und

3. ohne Wahlmöglichkeit einer der nachstehenden Steuern – vennootschapsbelasting/impôt des sociétés in Belgien,

– selskabsskat in Dänemark,

– Körperschaftsteuer in Deutschland,

- Seite 237 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

– Yhteisöjen tulovero/inkomstskatten för samfund in Finnland,

– φόρος εισοδήματος νομικών κερδοσκοπικού χαρακτήρα in Griechenland,

– impuesto sobre sociedades in Spanien,

– impôt sur les sociétés in Frankreich,

– corporation tax in Irland,

– imposta sul reddito delle persone giuridiche in Italien,

– impôt sur le revenu des collectivités in Luxemburg,

– vennootschapsbelasting in den Niederlanden,

– Körperschaftsteuer in Österreich,

– imposto sobre o rendimento das pessoas colectivas in Portugal,

– Statlig inkomstskatt in Schweden,

– corporation tax im Vereinigten Königreich,

– Daň z příjmů právnických in der Tschechischen Republik,

– Tulumaks in Estland,

– Φόρος Είσοδήματος in Zypern,

– uzņēmumu ienākuma nodoklis in Lettland,

– Pelno mokestis in Litauen,

– Társasági adó, osztalékadó in Ungarn,

– Taxxa fuq l-income in Malta,

– Podatek dochodowy od osób prawnych in Polen,

– Davek od dobička pravnih oseb in Slowenien,

– daň z príjmov právnických osôb in der Slowakei,

– корпоративен данък in Bulgarien,

– impozit pe profit in Rumänien

oder irgendeiner Steuer, die eine dieser Steuern ersetzt, unterliegt, ohne davon befreit zu sein.

Fußnote

(+++ Anlage 2: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 55a +++)

Anlage 3 (zu § 50g)

(Fundstelle: BGBl. I 2009, 3532 - 3533)

1. Unternehmen im Sinne von § 50g Absatz 3 Nummer 5 Buchstabe a Doppelbuchstabe aa sind: a) Gesellschaften belgischen Rechts mit der Bezeichnung: „naamloze vennootschap“/„société anonyme“, „commanditaire vennootschap op aandelen“/ „société en commandite par actions“, „besloten vennootschap met beperkte aansprakelijkheid“/„société privée à responsabilité limitée“ sowie öffentlich-rechtliche Körperschaften, deren Tätigkeit unter das Privatrecht fällt;

b) Gesellschaften dänischen Rechts mit der Bezeichnung: „aktieselskab“ und „anpartsselskab“;

c) Gesellschaften deutschen Rechts mit der Bezeichnung: „Aktiengesellschaft“, „Kommanditgesellschaft auf Aktien“ und „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“;

d) Gesellschaften griechischen Rechts mit der Bezeichnung: „ανώνυµη εταιρíα“;

- Seite 238 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

e) Gesellschaften spanischen Rechts mit der Bezeichnung: „sociedad anónima“, „sociedad comanditaria por acciones“, „sociedad de responsabilidad limitada“ sowie öffentlich-rechtliche Körperschaften, deren Tätigkeit unter das Privatrecht fällt;

f) Gesellschaften französischen Rechts mit der Bezeichnung: „société anonyme“, „société en commandite par actions“, „société à responsabilité limitée“ sowie die staatlichen Industrie- und Handelsbetriebe und -unternehmen;

g) Gesellschaften irischen Rechts mit der Bezeichnung: „public companies limited by shares or by guarantee“, „private companies limited by shares or by guarantee“, gemäß den „Industrial and Provident Societies Acts“ eingetragene Einrichtungen oder gemäß den „Building Societies Acts“ eingetragene „building societies“;

h) Gesellschaften italienischen Rechts mit der Bezeichnung: „società per azioni“, „società in accomandita per azioni“, „società a responsabilità limitata“ sowie staatliche und private Industrie- und Handelsunternehmen;

i) Gesellschaften luxemburgischen Rechts mit der Bezeichnung: „société anonyme“, „société en commandite par actions“ und „société à responsabilité limitée“;

j) Gesellschaften niederländischen Rechts mit der Bezeichnung: „naamloze vennootschap“ und „besloten vennootschap met beperkte aansprakelijkheid“;

k) Gesellschaften österreichischen Rechts mit der Bezeichnung: „Aktiengesellschaft“ und „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“;

l) Gesellschaften portugiesischen Rechts in Form von Handelsgesellschaften oder zivilrechtlichen Handelsgesellschaften sowie Genossenschaften und öffentliche Unternehmen;

m) Gesellschaften finnischen Rechts mit der Bezeichnung: „osakeyhtiö/aktiebolag“, „osuuskunta/andelslag“, „säästöpankki/sparbank“ und „vakuutusyhtiö/ försäkringsbolag“;

n) Gesellschaften schwedischen Rechts mit der Bezeichnung: „aktiebolag“ und „försäkringsaktiebolag“;

o) nach dem Recht des Vereinigten Königreichs gegründete Gesellschaften;

p) Gesellschaften tschechischen Rechts mit der Bezeichnung: „akciová společnost“, „společnost s ručením omezeným“, „veřejná obchodní společnost“, „komanditní společnost“, und „družstvo“;

q) Gesellschaften estnischen Rechts mit der Bezeichnung: „täisühing“, „usaldusühing“, „osaühing“, „aktsiaselts“, und „tulundusühistu“;

r) Gesellschaften zyprischen Rechts, die nach dem Gesellschaftsrecht als Gesellschaften bezeichnet werden, Körperschaften des öffentlichen Rechts und sonstige Körperschaften, die als Gesellschaft im Sinne der Einkommensteuergesetze gelten;

s) Gesellschaften lettischen Rechts mit der Bezeichnung: „akciju sabiedrība“ und „sabiedrība ar ierobežotu atbildību“;

t) nach dem Recht Litauens gegründete Gesellschaften;

u) Gesellschaften ungarischen Rechts mit der Bezeichnung: „közkereseti társaság“, „betéti társaság“, „közös vállalat“, „korlátolt felelősségű társaság“, „részvénytársaság“, „egyesülés“, „közhasznú társaság“ und „szövetkezet“;

v) Gesellschaften maltesischen Rechts mit der Bezeichnung: „Kumpaniji ta' Responsabilita' Limitata“, und „Soċjetajiet in akkomandita li l-kapital tagħhom maqsum f'azzjonijiet“;

w) Gesellschaften polnischen Rechts mit der Bezeichnung: „spółka akcyjna“ und „spółka z ograniczoną odpowiedzialnością“;

x) Gesellschaften slowenischen Rechts mit der Bezeichnung: „delniška družba“, „komanditna delniška družba“, „komanditna družba“, „družba z omejeno odgovornostjo“ und „družba z neomejeno odgovornostjo“;

y) Gesellschaften slowakischen Rechts mit der Bezeichnung: „akciová spoločnos“, „spoločnosť s ručením obmedzeným“, „komanditná spoločnos“, „verejná obchodná spoločnos“ und „družstvo“;

- Seite 239 von 240 - Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH - www.juris.de

aa) Gesellschaften bulgarischen Rechts mit der Bezeichnung: „събирателното дружество“, „командитното дружество“, „дружеството с ограничена отговорност“, „акционерното дружество“, „командитното дружество с акции“, „кооперации“, „кооперативни съюзи“, „държавни предприятия“, die nach bulgarischem Recht gegründet wurden und gewerbliche Tätigkeiten ausüben;

ab) Gesellschaften rumänischen Rechts mit der Bezeichnung: „societăţi pe acţiuni“, „societăţi în comandită pe acţiuni“, „societăţi cu răspundere limitată“.

2. Steuern im Sinne von § 50g Absatz 3 Nummer 5 Buchstabe a Doppelbuchstabe cc sind: – impôt des sociétés/vennootschapsbelasting in Belgien,

– selskabsskat in Dänemark,

– Körperschaftsteuer in Deutschland,

– Φόρος εισοδήµατος νοµικών προσώπων in Griechenland,

– impuesto sobre sociedades in Spanien,

– impôt sur les sociétés in Frankreich,

– corporation tax in Irland,

– imposta sul reddito delle persone giuridiche in Italien,

– impôt sur le revenu des collectivités in Luxemburg,

– vennootschapsbelasting in den Niederlanden,

– Körperschaftsteuer in Österreich,

– imposto sobre o rendimento da pessoas colectivas in Portugal,

– yhteisöjen tulovero/inkomstskatten för samfund in Finnland,

– statlig inkomstskatt in Schweden,

– corporation tax im Vereinigten Königreich,

– Daň z příjmů právnických osob in der Tschechischen Republik,

– Tulumaks in Estland,

– φόρος εισοδήματος in Zypern,

– Uzņēmumu ienākuma nodoklis in Lettland,

– Pelno mokestis in Litauen,

– Társasági adó in Ungarn,

– Taxxa fuq l-income in Malta,

– Podatek dochodowy od osób prawnych in Polen,

– Davek od dobička pravnih oseb in Slowenien,

– Daň z príjmov právnických osôb in der Slowakei,

– корпоративен данък in Bulgarien,

– impozit pe profit, impozitul pe veniturile obţinute din România de nerezidenţi in Rumänien.

Fußnote

(+++ Anlage 3: Zur Anwendung vgl. § 52 Abs. 59c +++)

- Seite 240 von 240 - Hochschule für öffentl iche Verwaltung und Finanzen

Ludwigsburg

University of Applied Sciences

B Ü R G E R U M F R A G E

Sehr geehrte Damen und Herren, im Rahmen meiner Bachelorarbeit an der staatlichen Verwaltungshochschule in Ludwigsburg führe ich gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung Büsingen und der Bürgerinitiative Büsingen eine Umfrage der Büsinger Einwohner und Bürger durch. Mit dieser Umfrage möchten wir uns ein Bild von der aktuellen Stimmungslage zu verschiedenen Problematiken in Büsingen machen. Um Mehrfachnennungen und Manipulationen zu vermeiden, bitten wir Sie, uns Ihren Namen zu nennen. Ihre Daten werden in der Auswertung anonymisiert und unterliegen der absoluten Geheimhaltung . Wir hoffen auf eine rege Beteiligung! Weitere Fragebögen erhalten Sie auf dem Info-Tisch im Erdgeschoss des Büsinger Rathauses oder online auf der Homepage http://www.buesingen.de . Falls Ihnen der Platz auf dem Umfragebogen nicht ausreicht, bitten wir Sie, ein Blatt hinzuzufügen. Bitte werfen Sie den ausgefüllten Fragebogen bis spätestens Freitag, den 04. Mai 2012 in die im Büsinger Rathaus aufgestellte Urne! VIELEN DANK!

1. Biographische Daten

1.1 Name: ______1.2 Geschlecht: weiblich männlich 1.3 Alter: unter 18 18-30 31-40 41-50 51-64 über 65 1.4 Welche Nationalität haben Sie? (Mehrfachnennung z.B. bei doppelter Staatsbürgerschaft möglich) deutsche schweizerische sonstige Nationalität/en (welche?) ______1.5 Wurden Sie mit dieser Nationalität geboren? Ja Nein 1.5.1 Wenn NEIN , welcher Nationalität gehörten Sie an? ______1.5.2 Wenn NEIN , warum haben Sie sich für diese Nationalität entschieden? ______2. Gefühlte Staatsangehörigkeit

Geben Sie an, in wie weit Sie sich als Deutscher, Schweizer, Büsinger oder Sonstiger fühlen. Setzen Sie bitte für jede Nationalität nur ein Kreuz.

2.1 Sie fühlen sich als.... trifft trifft trifft teil- trifft trifft absolut Das kann ich völlig zu zu weise zu nicht zu nicht zu nicht beurteilen. … Deutscher … Schweizer … Büsinger … Sonstiger ______

2.2 Sind Sie stolz darauf Büsinger zu sein? Ja Nein weder noch

-Bitte wenden- 3. Arbeitsplatz

3.1 Was ist Ihre berufliche Situation? Rentner Schüler/Student berufstätig arbeitsuchend 3.1.2 Wo üben Sie dies aus? in Deutschland in der Schweiz in Büsingen in ______

3.2 Welchen Schulabschluss besitzen Sie? Hauptschulabschluss Mittlere Reife Fachhochschulreife Abitur/Matura Universitätsabschluss Sonstiges______4. Büsingen am Hochrhein

4.1 Wie lange leben Sie schon in Büsingen? von Geburt an 0-4 Jahre 5-10 Jahre 11-15 Jahre 16-20 Jahre 21 Jahre und länger

4.2 Aus welchem Grund leben Sie in Büsingen? ______4.2.1 Warum ziehen Sie nicht nach Deutschland? ______4.2.2 Warum ziehen Sie nicht in die Schweiz? ______4.3 Welche Vorteile gibt es für Büsinger Bewohner? ______4.4 Welche Nachteile gibt es für Büsinger Bewohner? ______

5. Die Zukunft Büsingens

5.1 Planen Sie in den nächsten 6 Monaten Ihren Wegzug aus Büsingen? Ja Nein 5.1.1 Wenn JA , wohin? ______5.1.2 Wenn JA , aus welchem Grund? ______5.2 Büsingen soll in Zukunft...... weiterhin eine deutsche Exklave in der Schweiz bleiben. ... vollständig zu Deutschland gehören. ... vollständig in die Schweiz eingegliedert werden. ... ein selbstverwalteter, souveräner Zwergstaat werden. 6. Möchten Sie uns noch etwas mitteilen?

______VIELEN DANK FÜR IHRE MITARBEIT! (Bitte werfen Sie den ausgefüllten Fragebogen bis 04. Mai 2012 in die Urne im Büsinger Rathaus.)

Büsingen Mittwoch,den28.Februar2007 Seite 1

E-mail:[email protected] Internet: http://www.buesingen.de

17.Jahrgang Mittwoch,den04.April2012 Nummer4KW14

Freitag,13.04.2012 20.00Uhr Bürgermeisterwahl Kandidaten-Vorstellung Bürgermeisterwahl amSonntag,22.April2012 Bürgersaal

Dienstag,17.04.2012 19.00Uhr Am Freitag, dem 13.04.2012 um 20.00 Uhr findet im Bürgersaal die offizielle Podiumsdiskussion Kandidatenvorstellung statt; am Dienstag, dem 17.04.2012 eine Podiums- Bürgermeisterwahl diskussion mit dem Südkurier und den Schaffhauser Nachrichten. Dazu lade Bürgersaal Sieherzlichein. Samstag,21.04.2012 ab10.30Uhr Die Wahl findet am Sonntag, dem 22. April 2012 im Bürgerhaus statt. Das Hornissen-Ausstellung Bürgerhaus Wahllokal befindet sich im 1. OG und ist von 08.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Das vorläufige Wahlergebnis wird am Sonntagabend nach der Stimmenauszäh- Sonntag,22.04.2012 lung bekannt gegeben. Sofern kein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht, 08.00-18.00Uhr findetamSonntag,dem13.Mai2012einzweiterWahlgangstatt. Bürgermeisterwahl Bürgersaal Fürden/diekünftige/nBürgermeister/-inisteineguteWahlbeteiligung Mittwoch,25.04.2012 AnspornundMotivation.BittemachenSiedahervonIhremWahlrecht 19.30Uhr Gebrauch. Sofern Sie verhindert sind, sollten Sie mit dem Ihnen vorliegenden Vortrag WahlbenachrichtigungsvordruckBriefwahlbeantragen. Krankenversicherungen Bürgersaal Diesem Gemeindebrief liegt ein Vordruck „Bür- Donnerstag,26.04.2012 gerumfrage“ bei. Bitte beteiligen Sie sich an die- 20.15Uhr ser Umfrage, da wir uns daraus wichtige Auf- Gemeinderatssitzung schlüsse für die Zukunft unseres Dorfes erhoffen. Bürgersaal

Samstag,28.04.2012 IhnenallenwünscheicheinfrohesOsterfest. 15.00 Uhr Treffen am Rathaus Ausflug FrauenvereinGailingen MitdenbestenGrüßenundWünschen

IhrBürgermeisterGunnarLang Mülltermine sieheSeite2 Seite 2 Mittwoch,den04.April2012 Büsingen

Mülltermine Grünmüll-Abfuhr: -jeweilsmontagsab06.00Uhr- 02.04.2012 Di,10.04.2012(verschobenwegenOstermontag) 16.04.2012 23.04.2012 30.04.2012 07.05.2012 Vorwahlnummern Gemeindeverwaltung für Büsingen Schwarzkehricht-Abfuhr 14tägig-jeweilsmittwochsab13.00Uhr Internet: http://www.buesingen.de ausDeutschland 07734- E-mail: [email protected] 04.04.2012 ausder Schweiz 0049-7734- Vorwahl: 07734- 18.04.2012 deutsche Faxnummer 9302-50 02.05.2012 Vorwahlnummern von Büsingen Amt/Sachbearbeiter: Tel.-Nr.: Telefonzentrale 93 02-0 GelberSack indieSchweiz 0041 Einwohnermelde-, Pass- und Wichtig:Abfuhrab06.00Uhr + entsprechende Vorwahl Fundamt, Gewerbe, 93 02-20 Donnerstag,19.04.2012 der jeweiligen Netzgruppe [email protected] 93 02-26 Soziale Angelegenheiten Mittwoch,16.05.2012 Deutschland [email protected] 93 02-26 Gemeindekasse 9302-21 Polizei-Notruf 1 10 [email protected] Altpapiersammlungab08.00Uhr Feuerwehr-Notruf 1 12 Rechnungs-, Hauptamt 93 02-22 Samstag,14.04.2012 aus [email protected] Schweizer Netz 0049 7732 19222 Steuern, Renten Rettungsdienst, Krankentransport [email protected] 9302-22 + Notarzt 1 92 22 Sekretariat, Bausachen, NächsteSperrmüllabfuhr Ärztlicher Notfalldienst Gemeindebrief 93 02-30 Freitag,06.07.2012ab06.30Uhr (bei Unerreichbarkeit des [email protected] eigenen Arztes) 01805 -1 92 92-350 Bürgermeister 93 02-31 Zahnärztliche [email protected] Notrufnummer: 01803-22 25 55-25 Standes-, Grundbuchamt 93 02-33 Krankenhaus Singen (Hegau- [email protected] Klinikum GmbH) 07731-89-0 Polizeiposten Wassermeister Gottmadingen 07731-1437-0 Herr Baier 932606 Polizei Singen 07731-8 88-0 Herr Zimmermann 934064 Telefonseelsorge: mobil 01743871678 Evangelisch 0800-1 11 01 11 Katholisch 0800-1 11 02 22 SchweizerAnschlussGemeindever- Gemeinderatssitzungvom15.03.2012 waltung Büsingen: Fasnachtsumzug Schweiz Telefon 052-63400-20 Der Bürgermeister informierte den Gemeinderat darüber, dass im Zu- Telefax 052-63400-25 sammenhang mit dem Fasnachtsumzug 2012 viele Reklamationen Sanitätsnotruf und Auskunft VermietungRäumeBürgerhaus bei der Gemeindeverwaltung eingegangen sind. Insbesondere die ärztl. Notfall Wigger C.+A. 97696 Bewohner auf dem Gries haben unhaltbare Zustände geschildert. Dienst 0041-44-6510511 Grundschule 6377 Verantwortlich dafür waren die langen Wartezeiten der Gruppen und Rega (Heli) 0041-333 333 333 Kindergarten fehlende sanitäre Anlagen. Daraufhin hat der Gemeinderat beschlos- Toxikologisches Zentrum Postweg 1404 (Vergiftungen) 0041-44-2 51 51 51 Strandbad 6328 sen, dass im nächsten Jahr höchstens 80 Gruppen und 2.500 Teil- Polizei FörsterMarkus Rebholz nehmer zugelassen werden. Weiterhin sollen mindestens vier Schaffhausen 0041-52-6 24 24 24 07531-800-2102 WC-Wagen aufgestellt werden, wobei die großen WC-Anlagen in der Kantonsspital mobil 01752234310 Schaffhausen 0041-52-6 34 34 34 neuen Turnhalle zusätzlich für Entlastung sorgen. An die Gaststätten Öffnungszeitender wurde appelliert, dass diese ihre WC’s ebenfalls für die Teilnehmer Privatklinik Gemeindeverwaltung öffnensollen. Belair 0041-52-6 32 19 00 Mo.,Di.,Mi.u.Fr. 8.30-12.00Uhr weitere wichtige Rufnummern Do. 14.00-18.00Uhr in Schaffhausen SASAG (Kabel- Öffnungszeiten Wertstoffplatz FamilienmitKindernwerdenbevorzugt fernsehen) 0041-52-6 330111 Bauhofgelände Herblinger Str. 21 Acht der neun erschlossenen Bauplätze stehen im Eigentum der Ge- Stadtverwaltung meinde und werden zum Verkauf angeboten. Im kommenden Som- Schaffhausen 0041-52-6 32 51 11 Dienstag: 17.00 - 19.00 Uhr mer werden die Erschließungsarbeiten im Neubaugebiet „Hinter den Kantonsverwaltung Donnerstag: 17.00 - 19.00 Uhr Gärten“ abgeschlossen sein und es kann gebaut werden. In der Sit- Schaffhausen 0041-52-6 32 71 11 Samstag: 10.00 - 12.00 Uhr zung wurde beschlossen, zu welchen Bedingungen diese verkauft werden sollen. Nach eingehender Diskussion sprach sich der Rat mit Ärztinnen/Ärztefür EskönnenfolgendeWertstoffeund einer Gegenstimme für den inklusive Erschließungskosten errechne- Abfälle entsorgt werden: ten Quadratmeterpreis von 200 Euro aus. Bei der Vergabe soll fol- Allgemeinmedizin Papier, Karton gendesRasterBerücksichtigungfinden: Glas Dr. M. Psczolla Alteisen, Schrott, Altmetall Büsinger Straße 1 9 71 91 Elektrogeräte, Elektroschrott 1. inBüsingenwohnhafteFamilienmitzumHaushaltgehörenden Dr. Kästner, Dr. Michel Heckenschnitt, Äste Kindernbis18Jahre Ramsener Straße4, Windeln 2. auswärtigeFamilienmitzumHaushaltgehörendenKindern Gailingen 9 89 15 bis18Jahre Dr.P.Laufenberg, 3. inBüsingenwohnhaftePersonen Stemmerstraße 11 4. Sonstige. Büsingen 9 72 84 Büsingen Mittwoch,den04.April2012 Seite 3

Bezüglich Bauverpflichtung wurde die Frist von drei Jahren gesetzt, wurde auch dem von der solarcomplex AG eingereichten Antrag auf das heißt, der Erwerber muss in dieser Frist ein Haus bauen, andern- emissionsrechtliche Genehmigung zur Erstellung des Heizhauses fallssolldasGrundstückandieGemeindezurückgehen! fürsFernwärmenetzanderHerblingerstrasse20zugestimmt.

NeuerJagdpachtvertrag Zu beschließen war auch der Neuabschluss des gemeinsamen Jagd- BauvoranfragefürPadelplatz pachtvertrages. Da die Gemeinde Eigentümerin einer zusammen- Eingehend diskutiert wurde vom Rat der vom Tennisclub Büsingen hängenden Jagdfläche von über 75 Hektaren ist, könnte diese als Ei- e.V. eingegangene Antrag auf Bauvorentscheid bezüglich der Errich- genjagdbezirk verpachtet werden. Aus Vereinfachungsgründen wird tung eines „Padelplatzes“ zwischen der Diessenhoferstraße und den jedoch einem einheitlichen Jagdpachtvertrag, welcher sowohl den Ei- bestehenden Tennisplätzen. Problematisch sei, so Bürgermeister genjagdbezirk als auch den gemeinschaftlichen Jagdbezirk umfasst, Gunnar Lang, dass diese Neuanlage außerhalb der Umgrenzung von zugestimmt. In dem von den Jagdpächtern vorliegenden Schreiben den Flachen für Tennisplätze erfolgen soll. Dazu wäre eine Befreiung wird jedoch darauf hingewiesen, dass sich der Wert des Jagdbezirks von den Bestimmungen des Bebauungsplanes „Tennisplatz Rhein- Büsingen in den vergangenen acht Jahren stark vermindert habe. Es hölzle“ erforderlich. Der Grund, eine solche Anlage zu errichten sei - habe eine sehr starke Zunahme von Spaziergängern, Hundeführern so die beiden Anwesenden vom Tennisclub -, weil diese Tennissport- und Sporttreibenden wie Mountainbikern und Nordic-Walkern gege- art bei der Jugend als sehr attraktiv gelte! Mit einer Gegenstimme ben. Aber auch die ansteigenden Wildschweinbestände hätten die wurde vom Rat das Einvernehmen für dieses Vorhaben erteilt, das Schäden massiv erhöht. Die Wildschäden müssten in Büsingen von definitive Ja zur Realisation müsse aber vom Landratsamt Konstanz den Pächtern ersetzt werden, in der Schweiz würden diese bis zu 80 kommen. Prozent aus einem Fond gedeckt. Die Jagdpächter seien wohl an der Verlängerung interessiert, doch nicht mehr bereit, bei diesen Risiken den Pachtzins von 8.000 CHF pro Jahr zu bezahlen; ihr Vorschlag ÄnderungDuschanlageMehrzweckhalle lautete auf 50 Prozent davon. Der Rat beschloss die Herabsetzung Anlässlich der Besichtigung der Halle in Rielasingen-Worblingen ist der jährlichen Pacht auf 4.500 CHF. Mit dem neuen Pachtvertrag sol- der Wunsch aufgekommen, dass im Büsinger Hallenneubau statt len die Vertragsabstimmungen gleichzeitig an den aktuellen Muster- Duschpilzen Einzelduschen installiert werden sollten. Die vom Pla- vertrag des Gemeindetages Baden-Württemberg angepasst werden. nungsbüro Westhauser vorgelegte Berechnung dafür weist Mehrkos- ten von rund 25.800.- Euro auf. Mit einer Gegenstimme wurde die Än- NeueBeschallungsanlageimBürgersaal derungbeschlossen. Die rund zwanzig Jahre alte Beschallungsanlage im Bürgersaal ent- spricht nicht mehr den heutigen Anforderungen und soll nun erneuert werden. Die Angebote der zwei verschiedenen Varianten liegen zwi- StattSanierungNeupflanzung schen rund zehn- und fünfzehntausend Euro. Der endgültige Ent- Einstimmig entschied sich der Rat für das Fällen der alten Linde beim scheid für die Anschaffung soll nach der Besichtigung einer solchen Waldeingang an der Herblingerstrasse, da die vom Gutachter vorge- in der neuen Rielasinger Mehrzweckhalle fallen. Dort wurde entschie- schlagene aufwändige Sanierung die Lebensdauer des vom holzzer- den, dass eine Variante probeweise im Rahmen der Bewerbervor- setzenden Pilz befallenen Baumes nur um einige Jahre verlängern stellung zur Bürgermeisterwahl aufgestellt werden soll. Danach soll würde. Daher soll der Baum durch eine Neupflanzung ersetzt danneineBeauftragungerfolgen. werden. Negative Erfahrungen hat man ja diesbezüglich mit der Linde vor dem AusnahmennuringanzbesonderenFällen Bürgerhaus gemacht. Der Auftrag fürs Fällen und die Neupflanzung Die Anfrage, dass eine Schülerin nach den vier Büsinger Grundschul- einer etwa drei Meter hohen Linde ging an das Forstunternehmen jahren die fünfte und sechste Klasse anstatt in Dörflingen in Schaff- U.& W. Güntert aus Büsingen zu den äußerst moderaten Kosten von hausen absolvieren kann, weil dort ihre nach Schaffhausen verzoge- 910,- Euro fürs Fällen der alten und 700,- Euro fürs Pflanzen der neu- nen Freundinnen seien, wurde vom Rat abgelehnt. Da zwischen Bü- enLinde. singen und Dörflingen eine Absichtserklärung besteht, dass die Fünft- und Sechstklässler die Schule in Dörflingen besuchen und die Gemeinde dort das Schulgeld bezahlt, sollen keine Ausnahmen be- ZuschussansPflegeteam2000 willigt werden. Sofern das Schulgeld von den Eltern selbst übernom- Verschiedene Büsinger Einwohner nehmen das schweizerische Ge- menwird,soBürgermeisterGunnarLang,wärediesmöglich! sundheitssystem in Anspruch. Soweit Pflegeleistungen erforderlich sind, werden diese überwiegend vom Pflegeteam 2000 aus Buchtha- EU-Petitionangenommen len erbracht. Da dieser Einrichtung seit dem Jahr 2011 vom Kanton Bereits vor einigen Monaten hat der Bürgermeister beim Europäi- Schaffhausen ein Zuschuss von 9,60 CHF pro Stunde gewährt wird, schen Parlament eine Petition gegen die EU-Zuschläge bei den hat der Präsident Werner Schöni beim Bürgermeister vorgesprochen CH-Krankenkassen eingereicht. Zwischenzeitlich wurde ihm mitge- und ihn um diesen Zuschuss für die Büsinger Patienten gebeten. Für teilt, dass der Petitionsausschuss diese Petition für zulässig erklärt das Jahr 2011 liegt die Summe bei 4.499,- CHF. Als Alternative kön- hat. Der Ausschuss habe mit der Prüfung begonnen und beschlos- nen die Büsinger den Pflegedienst der Sozialstation Hegau West aus sen, die Europäische Kommission um eine erste Untersuchung der Gottmadingen in Anspruch nehmen, von dort wird von der Gemeinde verschiedenenAspektedesProblemszuersuchen. kein Zuschuss verlangt. Allerdings hätten die Schweizer Ärzte einige Mühe mit den Verordnungs- und Abstimmungsarbeiten. Einstimmig war der Rat jedoch der Meinung, dass mit der Bezahlung ans Pfle- Gemeinderatssitzungvom27.03.2012 ge-Team 2000 ein typisches Büsinger Problem gelöst werden könne, diesvorallemdankderMehrwertsteuer-Rückvergütung! BebauungsplanfürHeizzentrale Bereits im März 2011 wurde vom Gemeinderat die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Herblingerstrasse“ sowie die KeinWildwuchsvonWindrädern Durchführung der frühzeitigen Bürgerbeteiligung und der Beteiligung Kurz diskutiert wurde im Rat auch das derzeit aktuelle Thema: Strom- der Behörden und Träger öffentlicher Belange beschlossen. Nach erzeugung aus heimischer Windkraft, welche von der Baden-Würt- der daraufhin erfolgten Überarbeitung wurde der Entwurf am temberger Landesregierung intensiv gefördert wird. Auf den Gemar- 24.01.2012 vom Gemeinderat gebilligt und die förmliche Offenlage kungen Gottmadingen, Gailingen und Büsingen ist lediglich ein ge- beschlossen. Über die eingegangenen und durchgeführten Ände- eignetes Aufstellungsgebiet auf dem Rauenberg in Gailingen. Über rungsvorschläge orientierte am vergangenen Dienstag Tina Hekeler den Flächennutzungsplan können die Kommunen einem Wildwuchs vom Fachbüro Planstatt Senner aus Überlingen den Gemeinderat. von Windrädern Einhalt gebieten. Diese Möglichkeit - so die Meinung Noch bedarf der vorhabenbezogene Bebauungsplan, welcher vom des Rates - müsste genutzt werden, das heißt, die notwendigen Vor- Rat als Satzung beschlossen wurde, der Genehmigung vom Land- kehrungensollteninabsehbarerZeitgetroffenwerden! ratsamt. Danach tritt er nach Bekanntmachung in Kraft. Einstimmig Seite 4 Mittwoch,den04.April2012 Büsingen

WahlscheinantragbequemperInternet Zur Wahl des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin am 22.04.2012 können Wahlscheine neben den herkömmlichen Beantragungsarten persönlich oder schriftlich (Telefax, E-Mail) auch durch sonstige do- kumentierbare Übermittlung in elektronischer Form beantragt wer- den (§10 I KomWO). Wir bieten für Sie zur Wahl die Beantragung ei- ÖffentlicheBekanntmachungen nesWahlscheinesperInternetaufunsererHomepage HaushaltssatzungundHaushaltsplan2012 http://www.buesingen.deunterBüsingenaktuellan. Die Bekanntmachung über die Haushaltssatzung 2012 wird gemäß § Beim Aufruf des Links https://egov.virtuelles-rathaus.de/brief- 4 Abs. 3 Gemeindeordnung in Verbindung mit der Satzung über die wahl/antrag?ags=08335015&waehlerverzeichnis=B&bezirk=Frei- Form der öffentlichen Bekanntmachungen vom 08. August 1996 in burg erhalten Sie ein Erfassungsformular für Ihre Antragsdaten. Die derZeitvom Daten auf Ihrer Wahlbenachrichtigung müssen Sie in das Antra- gungsformular eintragen. Ihnen steht es offen, sich die Unterlagen 5.April2012biseinschließlich18.April2012 nach Hause oder an eine abweichende Versandanschrift senden zu lassen. Ihre Antragsdaten werden verschlüsselt über das Internet in an der Anschlagtafel des Rathauses Büsingen (Bürgerhaus), Jun- eine Sammeldatei zur Abarbeitung übertragen. Sollten Ihre Antrags- kerstr.86,ausgehängt. daten nicht mit unserem dialogisierten Wählerverzeichnis überein- stimmen, erhalten Sie automatisch einen Hinweis. Der Wahlschein Büsingen,den29.März2012 und die Briefwahlunterlagen werden Ihnen von uns anschließend per DerBürgermeisterGunnarLang Post (Deutsche Post) zugestellt. Für die automatische Prüfung Ihrer Daten benötigen wir unter anderem zwingend die Eingabe Ihrer Wahlbezirks- und Wählernummer. Sollten Sie Ihre Wahlbenachrichti- gung nicht vorliegen haben, können Sie auch formlos per E-Mail an [email protected] einen Wahlschein beantragen. In die- sem Fall müssen Sie Ihren Familiennamen, Ihren Vornamen, Ihr Ge- Die öffentliche Bekanntmachung der zugelassenen Bewerbungen burtsdatumundIhreWohnanschriftangeben. zur Wahl des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin am 22. April 2012 wird gemäß § 10 Abs. 6 KomWG u. § 20 Abs. 6 KomWO in Ver- Bei Fragen zum Antragsverfahren wenden Sie sich bitte an das bindung mit der Satzung über die Form der öffentlichen Bekanntma- WahlamtunterfolgendenKontaktmöglichkeiten chungvom9.August1996inderZeitvom Tel.0773493020,Fax:9302-50, E-Mail:[email protected]. 5.April2012bis13.April2012 an der Anschlagtafel des Rathauses Büsingen, Junkerstraße 86, öf- fentlichausgehängt. KandidatenBürgermeisterwahl Der Gemeindewahlausschuss hat folgende Kandidaten zur Bürger- BüsingenamHochrhein,den29.03.2012 meisterwahlam22.04.2012zugelassen: GunnarLang,Bürgermeister a) Leutenegger,Ursula,Klavierbauerin,Büsingen b) Möll,Markus,Diplom-Volkswirt,Gailingen c) Schönle, Michael, Landwirtschaftsamtmann, Tengen-Uttenhofen d) Welle,Wolfgang,Diplom-Verwaltungswirt(FH),Gailingen e) Höfer,Georg,Verlagswirt(B.Sc.),Büsingen Die öffentliche Bekanntmachung zur Durchführung der Wahl des f) Widera,Joachim,Unternehmer,Rheinfelden Bürgermeisters/der Bürgermeisterin am 22. April 2012 wird ge- mäß § 26 KomWO in Verbindung mit der Satzung über die Form der WirhoffenaufeineguteWahlbeteiligung. öffentlichenBekanntmachungvom9.August1996inderZeitvom

5.April2012bis13.April2012 VerkaufBauplätze„HinterdenGärten“ an der Anschlagtafel des Rathauses Büsingen, Junkerstraße 86, öf- In der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 15.03.2012 wurden fol- fentlichausgehängt. gende Kriterien für den Verkauf der gemeindeeigenen acht Bauplätze imNeubaugebiet„HinterdenGärten“beschlossen: - BüsingenamHochrhein,den29.03.2012 Preis pro qm: 200,— Euro voll erschlossen zuzüglich 2,52 Euro GunnarLang,Bürgermeister Klärbeitrag - VergaberastereinzelneBauplätze: 1. inBüsingenwohnhafteFamilienmitzumHaushaltgehörenden Kindernbis18Jahre 2. auswärtigeFamilienmitzumHaushaltgehörendenKindern bis18Jahre Die öffentliche Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl des 3. inBüsingenwohnhaftePersonen Bürgermeisters/der Bürgermeisterin am 22. April 2012 wird ge- 4. sonstige mäß § 28 KomWG u. § 44 KomWO in Verbindung mit der Satzung über die Form der öffentlichen Bekanntmachung vom 9. August 1996 Wer Interesse am Erwerb eines Bauplatzes hat, muss sich bis spätes- inderZeitvom tens am 30. April 2012 bei der Gemeindeverwaltung schriftlich um ei- nen Platz bewerben und darin seinen Wunschbauplatz nennen. La- 22.Aprilbis1.Mai2012 gepläne mit den Größenangaben der einzelnen Bauplätze können auf dem Rathaus bei Frau Heine oder Bürgermeister Lang angefor- an der Anschlagtafel des Rathauses Büsingen, Junkerstraße 86, öf- dertwerden. fentlichausgehängt.

BüsingenamHochrhein,29.03.2012 GunnarLang,Bürgermeister Büsingen Mittwoch,den04.April2012 Seite 5

ExistenzgründungimKopf- die menschlichen Sinne informieren, Experimente durchführen und sich verblüffen lassen. Bei schönstem Frühlingswetter wanderten wir wirbringenSieaufdenWeg! zurückundkamenbegeistertabermüdeunderschöpftan. Die Stabstelle Wirtschaftsförderung des Landratsamtes Konstanz bietet Erstgespräche an für alle, die in naher Zukunft eine Existenz- gründunginderGemeindeplanen.

Wir geben Ihnen Tipps und einen ersten Überblick zu den Themen Gewerbeanmeldung, Erstellung eines Businessplans, entsprechen- den Finanzierungsmöglichkeiten und weiteren hilfreichen Ansprech- partnern.

Es gibt dieses Angebot am Donnerstag, den 26. April 2012 im Rat- haus in Büsingen. Zur Planung der einzelnen Beratungstermine mel- den Sie sich bitte bei Herrn Wolfgang Welle, Tel. 07734 9302-22 an, bei der Anmeldung erfahren Sie dann die Uhrzeit Ihres Gesprächs. Sollten Sie noch Fragen im Voraus haben, steht Ihnen Nina Rath vom Landratsamt Konstanz gerne telefonisch unter 07531 800-1141 oder per E-Mail [email protected] zur Verfügung. Dieses Erstgespräch ist für Sie kostenfrei. Wir freuen uns, wenn wir Ihnen helfen können!

Unsere Grundschüler haben die Vernissage bei der Alten Schmiede mitfröhlichenLiedernumrahmt GeänderteÖffnungszeitRathaus amDonnerstag,5.April2012 BittebeachtenSie,dassdasRathausam Gründonnerstag, 5. April 2012 nicht nachmittags, sondern vormittags von 08.30 bis 12.00 Uhr geöffnet ist. In den Vorjahren war der Publikumsbe- such am Donnerstag vor Ostern eher bescheiden. Von Freitag, 6. April bis Montag, 9. April ist das Rathaus aufgrund der Osterfeier- tagegeschlossen. WirbittenSiehöflichumIhrVerständnis.

Ehrengast war der Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler (ganz links), welcher eine humorvolle Vernissagenrede hielt und sel- Altpapiersammlung bereinschönesWunderschächteligestaltethat Am Samstag, dem 14.04.2012, wird vom Turnverein Büsingen eine Fotos:GunnarLang Altpapiersammlung durchgeführt. Halten Sie bitte Zeitungen und Zeitschriften mit starker Schnur gebündelt ab 8.00 Uhr an einer gut sichtbaren Stelle zur Abfuhr bereit. Verwenden Sie nur Schnüre, nicht Draht, Klebeband, Plastiktaschen oder -säcke. Unterstützen Sie durch Ihr Mitmachen bei der Altpapiersammlung die Jugendarbeit desTurnvereinsBüsingen.

FreundederBergkirchezuBüsingene.V. Heute möchten wir Sie wieder ganz herzlich einladen in unsere über 1.000 Jahre alte Bergkirche St. Michael zu Büsingen zu folgenden Veranstaltungen:

VernissageinderAltenSchmiede Taizé-AndachtzumKarfreitag Die Einladung von Rolf Neuweiler zur Teilnahme an der Ausstellung Freitag,6.April2012um21.00Uhr „Wunderschächtele“ am 23. März freute uns sehr. In den vorange- gangenen Wochen beschäftigte sich Klasse 1/2 mit der Lektüre „Tobi OsternachtsfeiermitOsterfeuerundSingenandenGräbern sagt, was Sache ist“. Daraus entstand die Idee, das Buch als Comic in Ostersonntag,8.April2012um06.00Uhr den Schächtelchen darzustellen. Fleißig schrieben und malten die anschließend lädt die evangelische Kirchengemeinde ein zu einem Kinder Situationen, welche die Hauptfigur Tobi erlebte. Die Schüler Oster-FrühstückimSaaldesPfarrhauses,Kehlhofstrasse10 der Klassen 3 und 4 gestalteten eine Über- oder Unterwasserwelt mit Seepferdchen, Kraken und sonstigen Meeresbewohnern. Impuls Ostersingen hierfür war die selbst gewählte Klassenlektüre „Sams Wal“. Mit pas- GemeinsamesSingenösterlicherLieder senden Liedern eröffneten wir die Vernissage in der Alten Schmiede. Ostermontag,9.April2012um17.00Uhr DiesewarmitElternundKunstinteressiertengutbesucht. So endete ein ereignisreicher Schultag. Denn bereits am Vormittag besuchten wir im Jugendwerk Gailingen die Ausstellung „Tour der Sinne“. An verschiedenen Stationen konnten sich die Schüler über v v v v v v v v v Seite 6 Mittwoch,den04.April2012 Büsingen

Rentenberatung Jubiläum125Jahre Die Deutsche Rentenversicherung und Träger der gesetzlichen Ren- MÄNNERCHORBÜSINGEN tenversicherung in der Schweiz bieten grenzüberschreitende Infor- SchaffhauserKantonalgesangsfest2012 mationenzurRentean. Sa30.Juniu.So1.Juli2012 Termin: Dienstag,17.April,von13.30bis18.30Uhr http://www.maennerchor-buesingen.ch/ Ort: Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg, Außenstel- leSingen,Julius-Bührer-Str.2 LiebeBüsingerinnenundBüsinger Um Wartezeiten zu vermeiden, sollten sich Interessenten telefonisch Anlässlich des Schaffhauser Kantonalgesangsfestes in Büsingen gilt unter07731822710anmelden. es, unser Dorf so zu verschönern/dekorieren, dass es sich als beson- Angesprochen sind alle, die Beiträge zur gesetzlichen deutschen und dererWillkommensgrussfürunsereGästeversteht. schweizerischen Rentenversicherung einbezahlt haben. Auf diesen Internationalen Beratungstagen erteilen Experten beider Länder kos- Der Männerchor Büsingen hat mit Unterstützung der Gemeinde Bü- tenlos Auskünfte zum jeweiligen nationalen Recht und zu den zwi- singen einen Wettbewerb angeregt und ruft die Dorfbevölkerung schenstaatlichenAuswirkungen. dazuauf,mitzumachen. Ein weiterer Beratungstag in diesem Jahr ist am 16. Oktober vorgese- hen. Die 5 besten Verschönerungen/Dekorationen im Dorf werden wie folgtprämiert: 1.Preis->500CHF Der richtige Versicherungsschutz für Sie als 2.Preis->400CHF 3.Preis->300CHF Büsinger 4.Preis->200CHF Am Mittwoch, 25.04.2012 findet im Bürgersaal ab 19:30 Uhr für Sie 5.Preis->100CHF eine Informationsveranstaltung zu dem Thema Krankenversicherung fürBüsingerunddererBesonderheitenstatt. DieJurysetztsichaus5neutralenNicht-Büsingernzusammen. Es wird die Komplexität der deutschen und schweizerischen Kran- kenversicherung und des bilateralen Abkommens veranschaulicht. Kontaktpersonfürevtle.Fragenist: Der Vortrag wird von der Agentur Koch mit Unterstützung eines Spe- HannesBarner,077341850,[email protected] zialisten des Schweizer Versicherungsunternehmens „Vivao Sympa- ny“ gehalten. Im Anschluss können Sie bei einem kleinen Imbiss Ihre Teilnahme: persönlichen Fragen an uns stellen. Zu dieser Informationsveranstal- - Jeder kann teilnehmen, auch wenn die Liegenschaft bzw. das tung laden die Bürgerinitiative Büsingen und das Versicherungsbüro ObjektnichtimZentrumliegt Kochherzlichein.GerneheißenwirSiewillkommen! - Es muss eine Anmeldung mit Namen, Anschrift, Tel, email zuvor Kontaktdaten: E-Mail [email protected], Telefonnummer: erfolgtsein(sieheFormular) 07734935567,Adresse:Junkerstr.62in78266Büsingen. - Die Dekoration/das Objekt muss ca. 1 Woche vor dem Anlass gutsichtbarseinundfotografiertwerdenkönnen - EskannirgendeinObjektverschönertwerden - EskönnenmehrereObjekteverschönertwerden

" ------

Anmeldung zum Wettbewerb „Dorfverschönerung” für das Schaff- hauserKantonalgesangsfest2012inBüsingen

Name,Vorname:......

Anschrift:......

......

Tel.+mobile:......

email:......

Dekorationsobjekte:......

......

......

Der Teilnehmer anerkennt mit seiner Unterschrift das Urteil der Jury!

Ort,Datum Unterschrift

......

" ------

DieAnmeldungbitteabtrennenundanfolgendeAdresseschicken: HannesBarner,Junkerstr.16,CH-8238oderD-78266Büsingen Tel:077341850,Fax:07734932993 email:[email protected] Büsingen Mittwoch,den04.April2012 Seite 7

BürgerinitiativeBüsingenApril2012 schreiben. Deshalb möchte ich in meiner Bachelorarbeit einerseits auf die negativen Aspekte aufmerksam machen, die der Exklavensta- Für eine tragfähige Zukunft der Ex/Enklave Büsingen am Hochrhein tus der Gemeinde mit sich bringt und welche Nachteile es für die Ein- wohner und Bürger in Büsingen gibt. Andererseits möchte ich aber LiebeBüsinger, auch auf die schönen Dinge aufmerksam machen, welche Büsingen aus terminlichen Gründen war es uns leider nicht möglich, den ange- bietet. kündigten Informationsabend -betreffend Krankenkassenmodelle D/CH- Ende März durchzuführen. Wir möchten uns dafür entschuldi- Und dafür benötige ich Ihre Hilfe. Sie, als Bürgerinnen und Bürger der gen. Gemeinde Büsingen kennen sich am allerbesten mit den Vor- und Nachteilen der Exklave aus. Außerdem möchte ich vor allem etwas Gleichzeitig können wir Ihnen mitteilen, dass für diese Veranstaltung überIhrEmpfindenalsBüsingerBürgerherausfinden. nuneindefinitiverTerminbesteht. Im Gemeindebrief der Gemeinde Büsingen werden Sie einen grünen Mittwoch,den25.April2012 Umfragebogenbeigelegtfinden. um19:30UhrimBürgerhausBüsingen Meine Bitte nun an Sie, egal ob groß oder klein, ob alt oder jung, neh- men Sie und Ihre Familienmitglieder bitte von Ende März bis 4. Mai Drei Referenten werden Ihnen verschiedene Modelle der Kranken- 2012anderUmfrageteil. kassenwahl vorstellen. Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit Fra- genzustellen. Weitere Umfragebögen erhalten Sie auf dem Infotisch im Büsinger Weitere Details zu diesem Abend entnehmen Sie dem separaten Bei- Rathaus oder auf der Homepage von Büsingen: http://www.buesin- trag,derVersicherungsagenturKoch,imAprilGemeindebrief. gen.de . Auf der Homepage befindet sich der Umfragebogen als Nutzen Sie diesen Informationsabend, um sich auf einen aktuellen PDF-Format und kann ganz einfach von Zuhause aus, ausgedruckt StandderVersicherungsmodellezubringen. undausgefülltwerden.

UmfrageBüsingen Die ausgefüllten Fragebögen können Sie bis zum 4. Mai 2012 in die Unsere Bitte an alle Büsinger, egal ob gross oder klein, alt oder jung, UrneimBüsingerRathauseinwerfen. nehmen Sie und Ihre Familienmitglieder in der Zeit von 02. April bis 04. Mai 2012 an der Büsinger Umfrage teil. Weitere Fragebögen er- Die Gemeindeverwaltung Büsingen hat darum gebeten, die Umfra- haltenSieaufderBüsingerHomepageundimRathaus. gebögen nicht anonym durchzuführen. Es sollen Mehrfachnennun- gen und vor allem Manipulationen verhindert werden. Deshalb wäre Den Termin der nächsten öffentlichen Sitzung der Bürgerinitiative Bü- es nett, wenn Sie Ihren Namen unter Punkt 1.1 auf den Umfragebo- singenentnehmenSiedenMaiGemeindebrief. genschreiben.

IhreVertreterderBürgerinitiativeBüsingen Ich versichere Ihnen, dass Ihr Name lediglich dazu verwendet wird, um zu überprüfen ob der Fragebogen doppelt eingegangen ist. Die Kontakt:[email protected] Umfrage wird danach von mir persönlich, anonym ausgewertet und dieUmfragebögenamEndevernichtet.

LiebeBürgerinnenund Die Umfragebögen werden im Rathaus in einer verschlossenen Urne BürgervonBüsingen, aufbewahrt, sodass Unbefugte keinen Zugang zu den ausgefüllten Bögenhaben. ich freue mich sehr, mich Ihnen vorzustellen zudürfen. Je mehr Bürgerinnen und Bürger an der Umfrage teilnehmen, desto repräsentativer wird die Umfrage. Ihre Meinungen können auf die Mein Name ist Miriam Filkorn und ich bin 22 Probleme in Büsingen aufmerksam machen und gegebenenfalls be- Jahre alt. Ich studiere derzeit an der Hoch- hoben werden. Zudem lernt vielleicht der ein oder andere die Vorzüge schule für öffentliche Verwaltung und Finan- Büsingenskennenundlieben. zen in Ludwigsburg im Studiengang Public Management(Verwaltungswissenschaften). In diesem Sinne, hoffe ich auf eine hohe Beteiligungszahl und verblei- und werde das Studium im Februar 2013 mit be dem Titel Bachelor of Art beenden. Im Sommer 2012 werde ich meine Bachelorarbeit über ihr idyllisches Dörfchen am Hochrhein verfas- mitvielenGrüßen sen. Ein Dorf welches die Traditionen von Deutschland und der MiriamFilkorn Schweiz vereint aber auch von Abwanderung und Überalterung ge- kennzeichnet ist. Es ist mir ein großes Anliegen über Büsingen zu

TermineDorfvereine

Monat Tag Zeit Anlass Ort Verein/Veranstalter

April 20. 20.11 GVHobelgeissen Bürgerhaus Narrenzunft 21. ab10.30 AusstellungHornissen Bürgerhaus Kleintierzuchtverein 23. 20:00 Präsidentenkonferenz AlleVereine

Mai 20. 10-17 SlowUp durchsDorf diverseVereine Seite 8 Mittwoch,den04.April2012 Büsingen

Hornissen-Ausstellung bringen, ein Besuch der Sängerkollegen bei Edi in der Schmiederkli- nik stehe ja bevor. Seinen Rücktritt vom Amt tat er bereits vergange- Der Kleintierzuchtverein Büsingen lädt zu einer ganz speziellen Aus- nes Jahr schon kund. Mit einer Flasche edle Tropfen vom „Hüppbühl“ stellung über Hornissen auf Samstag, den 21.04.2012 ab 10.30 Uhr wurden diejenigen geehrt, welche die wenigsten Absenzen aufwie- in das Bürgerhaus ein. Der anerkannte Hornissen-Spezialist Andy sen. Herzlich willkommen sind natürlich auch Neumitglieder. Wieder Roost aus Beringen wird durch die Ausstellung führen und Fragen be- zu den Aktiven gehören wollte Herbert von Ow. Allerdings hatte er zu- antworten.EineBewirtungmitGetränkenlädtzumVerweilenein. vor das Versprechen abzulegen, die vom Präsidenten vorgetragenen zehn Chorsänger-Gebote einzuhalten! Mit den Auszeichnungen: Gut, streng, witzig und fachkundig empfahl der Präsident den Ver- FrauenvereinBüsingen sammelten die Dirigentin Margrit Schwarz zur Wiederwahl, was denn AusflugzumJohannihofinGailingen auch einstimmig erfolgte! Sie nahm die Wahl an, dankte fürs Vertrau- Herzliche Einladung zu einem Ausflug besonderer Art für Jung und en und gestand, dass sie mit den Mannen zufrieden sei und gerne Alt! hierher komme! Einstimmig wieder gewählt wurden Präsident Erwin Schweizer, Vize Willi Honegger und Vizedirigent Helmut Ruh. Kein Samstag,den28.April2012 Veto gab‘s aber auch bezüglich der Neuwahl des Kassiers Werner Gertsch und des zweiten Revisors Felix von Ow und der Wiederwahl möchten wir den Bauernhof von Familie Bucheli in Gailingen kennen ingloboderübrigenVorstandsmitglieder. lernen. DieFestvorbereitungenlaufenaufHochtouren Wir treffen uns am Rathaus in Büsingen um 15.00 Uhr und bilden Dass die Vorbereitungen fürs Festwochenende 30.6./1.7. auf Hoch- Fahrgemeinschaften. Die Fahrt geht bis zum Strandbad Gailingen. touren laufen, ließen die diesbezüglichen Infos von OK-Präsident Pe- Von dort laufen wir als Gruppe zum Bauernhof am Rhein entlang. ter Wick deutlich werden! Verbunden mit den guten Wünschen zum Eine zweite Möglichkeit, das Ziel zu erreichen, ist mit dem Fahrrad. Jubiläum vom Fußballclub orientierte er über den Stand der Dinge, Die Rad-Gruppe trifft sich auch um 15.00 Uhr am Rathaus in Büsin- dankte allen, die bereits schon fürs gute Gelingen aktiv sind und ap- gen und fährt dann zum Johannihof in Gailingen. Nach der Besichti- pellierte an die Dorfvereine und die Einwohnerschaft, das Unterfan- gung des Hofes und der Stallungen grillen wir gemeinsam und genie- gen zu unterstützen. Noch in allen Sparten werde Hilfe gebraucht, ßen das Holzofenbrot und Salate. Der Bucheli-Hof bietet einige At- ganz wichtig sei auch die Bereitschaft, das Dorf übers Festwochenen- traktionen, zum Beispiel einen Barfußweg und den Hofladen. Lassen de zu schmücken! Am Abend des 30. Juni findet im Festzelt eine in- Sie sich überraschen! Das Grillgut sollte jeder selbst mitbringen. Ge- ternationale Super-Show der Volksmusik statt mit Patrik Lindner, Ma- tränke können auf dem Hof gekauft werden. Brot, Salate und Kuchen ria da Vinci und den Jungen Zillertalern. Am Sonntag, 1. Juli, werden werden vom Frauenverein spendiert. Aus organisatorischen Grün- 50 Chöre des Kantonalen Chorverbandes - es werden rund 1’100 denbittenwirumAnmeldungbeiSieglindeRingling,Tel.936161. Sänger und Sängerinnen sein - in der Bergkirche St. Michael und in NochmalsherzlicheEinladung! derDorfkircheauftreten! Grußworte und Gratulationen gab‘s auch von den Uhwieser Sänger- Unseren Mitgliedern und Freunden wünschen wir ein frohes und ge- kollegen - die Sängergemeinschaft besteht ja bereits über dreissig segnetesOsterfest! Jahre - und von der Frauenvereinspräsidentin Sieglinde Ringling. Herzlichen Dank fürs Engagement in der Gemeinde und gute Wün- Ihre sche fürs große Festvorhaben und die Vereinszukunft, übermittelte SieglindeRingling,Präsidentin auch Bürgermeister Gunnar Lang. Ein Couvert mit Notenblättern des Liedes: „Singen macht Spaß“ und guten Wünsche für die Zukunft übergabEhrendirigentinAnitaHeller-Götze. 125JahreMännerchorBüsingen Mit dem Lied „Kameraden“ wurde der geschäftliche Teil der 125. Ge- neralversammlung beschlossen, natürlich verbunden mit der Hoff- Die Vorbereitungen fürs Jubiläums-Festwochenende mit Kantona- nung, dass das Jubiläumsfest unter einem guten Stern stehen möge! lemGesangsfestvom30.6./1.7.laufenaufHochtouren! Vorfreude herrscht beim Männerchorvorstand aufs Jubiläums-Fest- Zur 125. Generalversammlung waren Männerchor-Vereinsmitglieder wochenende kürzlich ins Restaurant Kranz eingeladen. Herzlich willkommen hei- ßen konnte Präsident Erwin Schweizer auch zwei Ehrenmitglieder, nämlich die langjährige Dirigentin Anita Heller-Götze und Ehrenpräsi- dent Willi von Ow, den OK-Präsidenten des Jubiläumfestes, Peter Wick, Bürgermeister Gunnar Lang sowie die Uhwieser Sängerkolle- gen und natürlich die den sangesfreudigen Männern den Ton ange- bendeFrau,DirigentinMargritSchwarz. Im Jahr 1887 sei der Männerchor unter dem Namen „Fidelitas“ ge- gründet worden und habe stattliche 86 Mitglieder gezählt, berichtete Erwin Schweizer in seiner kurzen geschichtlichen Zusammenfas- sung. Nun freue er sich, als 33. Präsident die 125.Generalversamm- lungeröffnenzukönnen.

RücktrittdesKassiers Mit seinem ausführlichen Protokoll brachte Aktuar Andreas von Ow den Verlauf der letztjährigen GV in Erinnerung, der Rückblick des Präsidenten ließ die Schwerpunkte des inklusive Proben 57 Aktivitä- ten umfassende Jahresprogramm 2011 Revue passieren. Krank- heitshalber an dieser GV nicht dabei sein konnte Kassier Edi Löt- scher. Auskunft über die Vereins-Finanzen gab deshalb Werner Gertsch. Die Revisoren Martin Nowak und Heinz Kaninke bestätigten DasSängerfest-OKbeimPresseterminimBürgerhaus die korrekte Kassenführung und empfahlen der Versammlung die An- nahme des Kassenberichtes. Auch diese erfolgte wie zuvor bei Proto- Foto:GunnarLang koll und Jahresbericht einstimmig! Der Präsident dankte allen für ih- ren Einsatz, ein spezielles Dankeschön ging an Edi Lötscher für seine achtjährige Tätigkeit als Kassier. Erwin Schweizer bat Edis Gattin El- Jubiläum125JahreMännerchorBüsingenmitAnmeldung friede - sie vertrat ihren Mann an der GV, diesen Dank vorerst zu über- zumWettbewerb"Dorfverschönerung"sieheSeite6 Büsingen Mittwoch,den04.April2012 Seite 9

Nun ist die Fasnacht vorbei und das letzte Konfettibeseitigt Wir, die Narrenzunft Hobelgeiss Büsingen, möchten uns nun ganz herzlich bei allen Helfern bedanken. Es war ein gelungenes Fest, wel- chesganzvielSchweißundharteArbeitbedeutete. Evangelische Gerade für einen kleinen Verein ist es eine große Herausforderung, Kirchengemeinde so einen Anlass auf die Beine zu stellen. Wir sind aber eine tolle Trup- pe, die mit viel Spaß und Herzblut zusammenhält. Das Programm, Büsingen-Gailingen das von der Jugend gemacht wurde, war große Klasse - danke! Den Kehlhofstr. 20; Dorfkirche (Kreuzkirche): Anwohnern ein Dankeschön für das Verständnis und Entgegenkom- Junkerstrasse43. men. BergkircheSt.Michael: DörflingerStrasse2. WirwünschenalleneinschönesOsterfest. Büro:Büsingen,Kehlhofstr.20:FrauKeller. BiszurnächstenFasnacht2013. E-Mail:[email protected] ÖffnungszeiteninderRegel:donnerstagsvon14-17.00Uhr. DieNarrenzunftHobelgeissBüsingen Telefon:97343-Fax:97345 PräsidentundVerein Sprechzeiten von Pfarrer Henke, Kehlhofstr. 20: nach Vereinba- rung. Telefon wie oben, bitte den AB benutzen! E-Mail: [email protected] Informationenunter:www.buesingen-gailingen.de

LiebeGemeindemitglieder,liebeFreunde! Mit dem Osterfest und der Auferstehungsfeier in der altehrwürdigen Bergkirche, mit dem Osterfeuer und der Auferstehungsbotschaft, set- zen wir auch in diesem Jahr wieder ein Zeichen gegen Hoffnungslo- sigkeit und Verzweiflung. Wir bekennen den Sieg Jesus über den Tod undsingendasLieddesLebens. In diesem Jahr wird erstmals das Osterfrühstück im Pfarrhaus in Bü- singen stattfinden. Wir laden Sie dazu sehr herzlich ein. Bisher haben immer die Nazarener das Frühstück gerichtet durch die vor einem Jahr noch bestehende Bibelschule. Jetzt ist das dort nicht mehr mög- lich. Wir sind dankbar, dass der Kirchengemeinderat Büsingen-Gailingen dieses Frühstück nun zu seiner Sache gemacht. Vielleicht kann im nächsten Jahr eine andere Gemeindegruppe oder ein anderer Verein dieseschöneAufgabeübernehmen(PrinzipHoffnung).

Ein gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen im Namen des Kirchenge- VielefleißigeHändehabendasFestzeltbeimaltenFeuerwehr- meinderates magazinaufgebautundlustignärrischdekoriert IhrUlrichHenke,Pfarrer

GottesdiensteundVeranstaltungen: 6.April2012 21.00Uhr,Taize-GottesdienstinderBergkirche 8.April2012 6.00Uhr,AuferstehungsfeierinderBergkirche 9.April2012 17.00Uhr,OstersingeninderBergkirche 6.,8.,15.,22.April2012 9.30GottesdienstinderDorfkirche 29.April2012 10.00UhrKonfirmationinderDorfkirche

SeniorenkaffeeimPfarrhaus amMittwoch,den25.4.2012,14.30Uhr.

Mutter-Kind-GruppeimPfarrhaus immerDienstag9.30Uhr.

Bibelgesprächskreis DieAktivenaufderBühneimFestzelt jeweilsDonnerstag,20.00Uhr: 12.und26.April2012imPfarrhaus

MännerhockimGasthausKranz: Mittwoch,den18.4.2012,19.00Uhr. Thema: Im Gespräch mit dem Bürgermeister-Bewerber Markus Möll ausGailingen.

In der letzten Kirchengemeinderatssitzung wurde noch einmal darauf hingewiesen: Wenn Sie irgend eine Veranstaltung unserer Gemeinde Büsin- gen-Gailingen besuchen möchten, aber keine Fahrgelegenheit ha- Seite 10 Mittwoch,den04.April2012 Büsingen ben, weil die Veranstaltung im anderen Ort stattfindet, dann rufen Sie Sonntag,08.April-HochfestderAuferstehungdesHerrn bitte bei jemandem vom Kirchengemeinderat oder bei mir an. Wir 10.00 Gailingen EucharistiefeiermitgestaltetvomKirchenchor werdenversuchen,eineMitfahrgelegenheitzuorganisieren. Montag,09.April-Ostermontag Außerdem: 12.00Gailingen TauffeiervonCarolinaCorneliaMariaGünther Wenn ältere Gemeindeglieder, die nicht am Karfreitag zum Gottes- Sonntag,15.April-WeißerSonntag dienst kommen können, aber gern das Abendmahl zu Hause hätten, 10.00 Gailingen Eucharistiefeierund Feierder dann rufen Sie mich bitte an, dass wir einen Termin absprechen kön- HeiligenErstkommunion nen. mitgestaltetvonKirchenchorundMusikverein 17.30Gailingen DankandachtmitdenErstkommunionkindern AnmeldungzurKonfirmation2013 Dienstag,17.April undzumKonfirmandenunterricht 18.30Gailingen Rosenkranzgebet Liebe Eltern, liebe Paten, liebe zukünftige Konfirmandinnen und Kon- 19.00Gailingen Eucharistiefeier(Gedächtnisnachsechs firmanden! Im Jahr 2013 findet die Konfirmation in Büsingen am WochenfürGeorgTischbier,ErnestineRuh; Sonntag Jubilate, den 21. April 2013, statt. Der Konfirmandenunter- GedenkenanMagdalenaMolenda,Heinrich richt beginnt am 20. Juni 2012 um 17.00 Uhr im Pfarrhaus in Büsin- undRosaZahn,HansBacher,alleVerstorbe- gen. Kehlhofstr. 20. Am darauffolgenden Wochenende fahren wir nenderFamilienBraunundZahn gleichzurKonfirmandenfreizeitnachEngen-Stetten. Mittwoch,18.April Bitte melden Sie Ihren Sohn oder Ihre Tochter zum Unterricht an, 8.00Gailingen Schülergottesdienst wenn er oder sie zum jetzigen Zeitpunkt in die 7. Klasse geht. Aus- Samstag,21.April nahmen sind möglich, wenn Geschwister zusammen konfirmiert wer- 10.15Gailingen EucharistiefeierindenKlinikenSchmieder, den sollen oder jemand auch schon älter ist. Wenn Sie sich nicht bei Andachtsraum,HausTirol mir direkt anmelden, dann beachten Sie bitte die beiden Anmeldeter- 18.30Gailingen EucharistiefeieramVorabend mine: Sonntag,22.April Büsingen: 18.00Gailingen Rosenkranzgebet Mittwoch,den23.Mai2012,19.30Uhr,Pfarrhaus. Dienstag,24.April Gailingen: 18.30Gailingen Rosenkranzgebet Donnerstag, den 24. Mai 2012, 18.00 Uhr, Bergstr. 28, 2. Stock (Ben- 19.00Gailingen Eucharistiefeier(JahresgedächtnisfürFranz hoeffersaalimLiebenfelserSchlößchen). Auer; Gedächtnis nach sechs Wochen für Anna Bitte beachten Sie, dass wegen der kurzen Konfirmandenzeit, die Ziemann,StefanieMack,GertrudGrundler; durch viele Ferienzeiten unterbrochen wird, und wegen der Wichtig- Gedenken an Verstorbene der Familie Brütting, keitderFreizeitkeineNachmeldungenmöglichsind. IreneundErichRuhundAngehörige) Auf eine spannende Zeit mit den neuen Mädchen und Jungs freut sich Mittwoch,25.April Ihr/EuerUlrichHenke,Pfarrer 8.00Gailingen Schülergottesdienst Sonntag,29.April Vorankündigung: 10.30Gailingen Eucharistiefeier Am Samstag nach Himmelfahrt, den 19. Mai 2012, 18.00 Uhr, in der 18.00Gailingen Rosenkranzgebet Dorfkirche, findet ein Kirchenkonzert des Männerchores Eggen- ertal statt, der seinen Jahresausflug diesmal extra für dieses Konzert ÖffnungszeitendesSekretariatsdesPfarramtes,Kirchstr.3: bei uns gewählt hat. Es wäre sehr schön, wenn der Chor mit einer gut Donnerstagvon9.00Uhrbis12.00Uhr besuchtenKircheverwöhntwürde! Telefon:077346659währendderÖffnungszeiten Fax:077342971 E-Mail-Adresse:[email protected] KatholischeKirchengemeinde St.DionysiusGailingen KirchlicheTermineundGottesdienstzeiten Evangelisch-methodistische Kirche ImApril2012: GemeindeBüsingen Sonntag,01.April-Palmsonntag 10.30Gailingen PalmweihevordemLiebenfelserSchlössle anschließendEucharistiefeier Programm KollektefürdasHl.Land nachdemGottesdienstVerkaufvonOster- April2012 kerzendurchdieMinistranten Fr,6. 20.00Abendmahls-Gottesdienst(P.Steiger) 18.30Gailingen Bußgottesdienst So,8. 06.00OsternachtinderBergkirche Dienstag,03.April 20.00Gottesdienst(mitE.Kunz) 18.30Gailingen Rosenkranzgebet Di,10. 20.00Chor 19.00Gailingen Eucharistiefeier(JahresgedächtnisfürKlaus Do,12. 20.00Bibelgespräch,PfarrhausLK Zahn,ErikaSchneble;GedenkenanAngehöri- Fr,13. 19.00Junior-OASE gederFamilieZahn,OttoGanßer) 22.00JugendtreffOASE Mittwoch,04.April So,15. 14.00JungscharKaktus„TimundStruppi“ 19.00Gailingen Kreuzwegandacht 20.00Gottesdienst(mitP.Steiger) Donnerstag,05.April-Gründonnerstag Di,17. 20.00Chor 19.00GottmadingenMessevomletztenAbendmahl So,22. 20.00Gottesdienst(mitE.Kunz) GemeinsamerGottesdienstderSeelsorge- Di,24. 20.00Chor einheit Do,26. 20.00Bibelgespräch,PfarrhausLK Freitag,06.April-Karfreitag Fr,27. 19.00Junior-OASE„Oldie-Oase“ 9.30Gailingen Kinderkreuzweg (bitteBlumenmitbringen) 22.00JugendtreffOASE„Oldie-Oase“ 15.00Gailingen Karfreitagsliturgie mitgestaltetvom So,29. 20.00Gottesdienst(mitM.Geu) Kirchenchor anschließendBeichtgelegenheit Mai2012 Samstag,07.April Di,1. 20.00Chor 20.30Gailingen FeierderHeiligenOsternacht So,6. 20.00Gottesdienst(mitP.Steiger) Büsingen Mittwoch,den04.April2012 Seite 11

Kontakte Ihnen allen ein gesegnetes Osterfest, Jesus ist auferstanden - Er ist - Gottesdienste wahrhaftigauferstanden. PfarrerPeterSteiger,Parkstrasse24,8200Schaffhausen, Tel.0041526254478,[email protected] IhrPastorLudwigDuncker KirchedesNazareners - Jungschar - Action und Spass für Kinder und Jugendliche ab8Jahren LorenzoGüntert(Filou),Griesstrasse3,8238Büsingen, Gottesdienste in englischer Sprache sonntags um 10.15 Uhr in Tel.0041774268443,[email protected],www.jskaktus.ch derKapelleamKapellenweg3-B. Sonntag,01.04.2012 - (Junior-)OASE - Treffpunkt für junge Leute von 8-13 Jahre & 10.15Uhr:Gottesdienst,Dr.RainerGüting ab14Jahre Sonntag,08.04.2012 RaphaelFuchs,Oberstadt15,8200Schaffhausen, 10.15Uhr:Ostergottesdienst,PastorLudwigDuncker Tel.0041796511419,[email protected] Sonntag,15.04.2012 10.15Uhr:Gottesdienst,PastorShahadeTwal - Chor - Singen und Gemeinschaft für alle Musikbegeisterten Sonntag,22.04.2012 HorstKrause,Tulpenstrasse,8238Büsingen, 10.15Uhr:Gottesdienst,PastorinSabineWielk Tel.6206,[email protected] Sonntag,29.04.2012 10.15Uhr:Gottesdienst,PastorLudwigDuncker

Während der Gottesdienste wird Kinderkirche (auf englisch) Büsingen undKinderbetreuungangeboten. InternationalChurch oftheNazarene Frauenabend Die Damen der Kirche des Nazareners in Büsingen planen einen Kapellenweg3-B,Büsingen Ausflug zu der Töpferei auf der Insel Reichenau. Sie sind herzlich ein- geladen an diesem Ausflug teilzunehmen, liebe Damen. Das Datum LiebeBüsinger, ist der 5. Mai 2012 und wir treffen uns um 14.00 Uhr auf dem Parkplatz Das Osterfest steht bevor, in der ganzen Welt feiern Christen die Auf- vor der Kapelle. Von dort aus fahren wir mit Privatfahrzeugen auf die erstehung Jesu von den Toten. Wenn Jesus nur gestorben wäre, Insel Reichenau. In der Töpferei wird uns Frau Epp etwas über ihre dann wäre er genauso gut wie viele andere Religionsstifter so wie Arbeit erzählen und ihr Handwerk demonstrieren. Dafür benötigen wir BuddhaoderMohammed. einen Unkostenbeitrag von 4 Euro pro Person. Anschließend ist noch Zeit für eine kurze Andacht und für einen gemütlichen Kaffeeplausch. Das Einzigartige am christlichen Glauben ist ja gerade, dass wir von SiedürfengerneeineFreundinmitbringen. denJüngernwissen:Jesusistauferstanden;Erlebt! Bitte melden Sie sich bei Doris Meinzer, Telefon 0049(0)7702 2092 Und genau dieser Glaube verändert alles in unserem Leben. Dieser oder[email protected]bisspätestenszum2.Maian. Glaube gibt uns eine Zuversicht und Hoffnung, die über den Tod hin- ausgeht,diestärkeristalsalleProblemedieserWelt. Kontakte: PastorLudwigDuncker (0773480967, Diese Zuversicht wünsche ich auch Ihnen. Wir dürfen sie erleben, e-mail:[email protected] weil wir den Auferstandenen in unser Leben einladen können und so RainerundDorotheaGüting, (07734931631, in einer echten Beziehung mit Jesus leben und teilhaben an der glei- e-mail:[email protected] chenKraftGottes,dieinihmwirkte. Internet: buesingen.nazarener.de

EndedesredaktionellenTeils EDK - CDIP - CDPE - CDEP Grafik Seite 1 von 2

Startseite > Basis-Wissen Bildungssystem CH > Basis-Wissen Bildungssystem CH > Grafische Darstellung BildungssystemCH

Die nachfolgende Darstellung gibt das Bildungssystem Schweiz in vereinfachter Form wieder.

Bei der Darstellung wird ein Bezug hergestellt zum ISCED (International Standard Classification of Education). Über ISCED erhält jede Bildungsstufe einen international definierten Code (ISCED 0 bis ISCED 6) zugeordnet. Die Bildungsstufen werden so international vergleichbar.

http://www.edk.ch/dyn/14861.php 22.06.2012 EDK - CDIP - CDPE - CDEP Grafik Seite 2 von 2

http://www.edk.ch/dyn/14861.php 22.06.2012 Kodierung 1. Biographische Daten

1.2 Geschlecht: weiblich = w männlich = m keine Angaben = 99

1.3 Alter: unter 18 = 1 18-30 J. = 2 31-40 J. = 3 41-50 J. = 4 51-64 J. = 5 über 65 J. = 6

1.4 Nationalität: deutsche = D Schweizerische = CH sonstige Nationalität/en = S

1.5 Wurden Sie mit dieser Nationalität geboren? Ja = _____ J Nein = ______N keine Angaben = ______99

2. Gefühlte Staatsangehörigkeit

2.1 Gefühlslage: Trifft völlig zu = 1 Trifft zu = 2 Trifft teilweise zu = 3 Trifft nicht zu = 4 Trifft absolut nicht zu = 5 Das kann ich nicht beurteilen = 6 keine Angaben = 99

2.2 Stolz: ______Ja = J Nein = N Weder noch = WN keine Angaben = 99

3. Arbeitsplatz

3.1 Berufliche Situation: Rentner = 1 Schüler/Student = 2 berufstätig = 3 arbeitsuchend = 4 keine Angaben = 99

3.1.2 Ausübungsort: in Deutschland = 1 in der Schweiz = 2 in Büsingen = 3 Sonstiges = 4 keine Angaben = 99 Keine Angabe aber Rentner = 99/3

3.2 Schulabschluss: Hauptschulabschluss = 1 Mittlere Reife = 2 Fachhochschulreife = 3 Abitur/Matura = 4 Universitätsabschluss = 5 Sonstiges = 6 keine Angaben = 99 4. Büsingen am Hochrhein

4.1 Wohnjahre: von Geburt an = 1 0-4 Jahre = 2 5-10 Jahre = 3 11-15 Jahre = 4 16-20 Jahre = 5 21 Jahre und länger = 6 keine Angaben = 99

5. Die Zukunft Büsingens

5.1 Wegzug geplant: Ja = J Nein = N Vielleicht = V Nach der Ausbildung = NA keine Angaben = 99

5.1.1 Zuzugsorte: Deutschland = D Schweiz = CH Sonstige = S

5.2 Büsingen soll in Zukunft...... weiterhin eine deutsche Exklave in der Schweiz bleiben. = 1 ... vollständig zu Deutschland gehören. = 2 ... vollständig in die Schweiz eingegliedert werden. = 3 ... ein selbstverwalteter, souveräner Zwergstaat werden. = 4 keine Angaben = 99

Büsingen Mittwoch,den28.Februar2007 Seite 1

E-mail:[email protected] Internet: http://www.buesingen.de

17.Jahrgang Mittwoch,den02.Mai2012 Nummer5KW18

Samstag,05.05.2012 Bürgermeister-Neuwahl 17.00Uhr Vernissage AlteSchmiede am Sonntag, dem 13. Mai 2012 Sonntag,13.05.2012 08.00bis18.00Uhr Nachdem bei der Wahl am Sonntag, dem 22.04.2012 keiner der NeuwahlBürgermeister Bürgerhaus Kandidaten die absolute Mehrheit erreichte (Ergebnis siehe unter Sonntag,20.05.2012 Nachrichten der Gemeindeverwaltung), ist ein zweiter Wahlgang 10.00bis17.00Uhr erforderlich. Dabei wird der neue Bürgermeister dann endgültig ge- slowUpSchaffhausen-Hegau Freitag,25.05.2012 wählt, das heißt, es genügt dann eine einfache Mehrheit der gülti- 16.30 Uhr Treffpunkt Bürger- gen Stimmen. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los. haus StadtführungSteinamRhein Vorschau: Die Neuwahl findet am Sonntag, dem 13. Mai 2012 im Bürgerhaus, Mittwoch,27.06.2012 Junkerstr. 86, statt. Das Wahllokal ist wieder von 08.00 bis 18.00 Uhr abends geöffnet. Wer am Wahlsonntag verhindert ist, sollte Briefwahl bean- VerabschiedungBMLang Bergkirche tragen. Bitte verwenden Sie dazu möglichst den Ihnen vorliegenden Wahlbenachrichtigungsvordruck. Die Auszählung wird voraussicht- n Mülltermine lich gegen 19.00 Uhr beendet sein; danach werde ich das Ergebnis Grünmüll-Abfuhr: - jeweils montags ab 06.00 Uhr - im Bürgersaal bekannt geben. 07.05.2012,14.05.2012 21.05.2012 Bürgermeister haben in Baden-Württemberg eine starke Position. Sie Di, 29.05.2012 (Verschiebung wegenPfingstmontag) werden für acht Jahre gewählt und sind sowohl Leiter der Gemein- 04.06.2012 deverwaltung als auch Vorsitzende im Gemeinderat mit Stimmrecht. Schwarzkehricht-Abfuhr Als Wähler stellen Sie daher wichtige Weichen für die Zukunft unseres 14tägig - jeweils mittwochs ab13.00Uhr Dorfes! Daher bitte ich Sie, von Ihrem Wahlrecht Gebrauch zu ma- 02.05.2012,16.05.2012 chen. 30.05.2012,13.06.2012 GelberSack Wichtig: Abfuhr ab 06.00 Uhr Mittwoch,16.05.2012 Mit den besten Grüßen und Wünschen Donnerstag,14.06.2012 NächsteSperrmüllabfuhr IhrBürgermeister Freitag, 06.07.2012 ab 06.30 Uhr Nächste Altpapiersammlung Gunnar Lang ab08.00Uhr Samstag,07.07.2012 Seite 2 Mittwoch,den02.Mai2012 Büsingen

Gemeinderatssitzungvom26.04.2012 SanierungGehwegeJunkerstraße Da die Rohre für die Fernwärmeheizung größtenteils in den Gehweg verlegt werden, wurde bereits in einer früheren Sitzung die Möglich- Vorwahlnummern Gemeindeverwaltung keit ins Auge gefasst, zusammen mit der Wiederinstandsetzung des Trottoirs, für welche ja die Solarkomplex zuständig ist, die sanie- für Büsingen rungsbedürftigen Bordsteine entlang der Junkerstrasse ersetzen zu Internet: http://www.buesingen.de ausDeutschland 07734- E-mail: [email protected] lassen. An der am vergangenen Donnerstag erfolgten Vorortbesichti- ausder Schweiz 0049-7734- gung wurden den Gemeinderatsmitgliedern von Ingenieur Burkhard Vorwahl: 07734- deutsche Faxnummer 9302-50 Raff die Gehwegabschnitte zwischen Einmündung Griesstrasse und Vorwahlnummern dem Ausserdorf gezeigt, bei welchen diese Maßnahme notwendig ist. von Büsingen Amt/Sachbearbeiter: Tel.-Nr.: Das von ihm dafür eingeholte Angebot von der Firma Heim - dabei Telefonzentrale 93 02-0 entschied sich der Rat für die Variante Granit- statt Betonsteine, lautet indieSchweiz 0041 Einwohnermelde-, Pass- und auf rund 80’000.- Euro, wurde einstimmig angenommen. Damit hat + entsprechende Vorwahl Fundamt, Gewerbe, 93 02-20 der Rat grünes Licht für die Sanierung der Gehwege einer Straßen- der jeweiligen Netzgruppe [email protected] 93 02-26 seitegegeben. Soziale Angelegenheiten Deutschland [email protected] 93 02-26 Gemeindekasse 9302-21 NeueBeschallungBürgersaal Polizei-Notruf 1 10 [email protected] Ebenfalls einstimmig sprach sich der Rat für die Anschaffung einer Feuerwehr-Notruf 1 12 Rechnungs-, Hauptamt 93 02-22 neuen Beschallungsanlage im Bürgerhaussaal aus. Dabei fiel die aus [email protected] Wahl auf die Bodenlautsprecherlösung, welche bei der Bürgermeis- Schweizer Netz 0049 7732 19222 Steuern, Renten ter-Kandidatenvorstellung und der Podiumsdiskussion probeweise Rettungsdienst, Krankentransport [email protected] 9302-22 zumEinsatzkam.HierliegendieKostenbeinetto10’748.-Euro. + Notarzt 1 92 22 Sekretariat, Bausachen, Ärztlicher Notfalldienst Gemeindebrief 93 02-30 (bei Unerreichbarkeit des [email protected] BefreiungvonBaubestimmung eigenen Arztes) 01805 -1 92 92-350 Bürgermeister 93 02-31 Da laut Bebauungsplan „Stemmer“ keine Nebenanlagen zulässig Zahnärztliche [email protected] sind, bedurfte das Aufstellen des Gartenhäuschens auf dem Flurs- Notrufnummer: 01803-22 25 55-25 Standes-, Grundbuchamt 93 02-33 tück Nr. 5287, Kohlfirststrasse 15 einer Befreiung von dieser einst- Krankenhaus Singen (Hegau- [email protected] mals doch sehr eng gefassten Bestimmung. Diese wurde von den Klinikum GmbH) 07731-89-0 Rätendennaucheinstimmiggewährt. Polizeiposten Wassermeister Gottmadingen 07731-1437-0 Herr Baier 932606 Polizei Singen 07731-8 88-0 Bauhof-Kleinlasterwirdgrün Herr Zimmermann 934064 Telefonseelsorge: mobil 01743871678 Einer Restaurierung bedarf der Kleinlaster vom Bauhof. Dabei soll er Evangelisch 0800-1 11 01 11 auch neu gespritzt werden, so die Infos von Gemeinderat Hanspeter Katholisch 0800-1 11 02 22 SchweizerAnschlussGemeindever- Vestner. In Anlehnung an den Traktor hat man sich auf die Farbe grün waltung Büsingen: geeinigt. Schweiz Telefon 052-63400-20 Telefax 052-63400-25 ParkierungsproblemaufderGriesstrasse Sanitätsnotruf und Auskunft VermietungRäumeBürgerhaus Immer wieder gehen bei der Gemeinde Beschwerden ein bezüglich ärztl. Notfall Wigger C.+A. 97696 der im Bereich Griesstrasse beidseitig der Straße geparkten Autos. Dienst 0041-44-6510511 Grundschule 6377 Beanstandet wird, dass größere Fahrzeuge bei der Durchfahrt behin- Rega (Heli) 0041-333 333 333 Kindergarten dert werden. Die gegebene Situation stelle aber auch eine Gefähr- Toxikologisches Zentrum Postweg 1404 dung der Schulkinder dar, welche mit dem Fahrrad fahren, da diese (Vergiftungen) 0041-44-2 51 51 51 Strandbad 6328 Polizei FörsterMarkus Rebholz Stelle doch sehr unübersichtlich sei. Die vom Bürgermeister für diese Schaffhausen 0041-52-6 24 24 24 07531-800-2102 Problematik gewährte Fragemöglichkeit für die Zuhörer weitete sich Kantonsspital mobil 01752234310 allerdings zu einer längeren Diskussionsrunde aus. Mehrere Anwoh- Schaffhausen 0041-52-6 34 34 34 Öffnungszeitender ner haben sich darüber beschwert, dass zu schnell gefahren werde Privatklinik Gemeindeverwaltung und dies die Kinder gefährde. Die vom Bürgermeister vorgeschlage- Belair 0041-52-6 32 19 00 Mo.,Di.,Mi.u.Fr. 8.30-12.00Uhr ne Vorortaussprache unter Beisein eines Fachmannes fand die weitere wichtige Rufnummern Do. 14.00-18.00Uhr Zustimmung der anwesenden Anlieger. Die Besprechung soll noch in Schaffhausen SASAG (Kabel- Öffnungszeiten Wertstoffplatz imSommerstattfinden. fernsehen) 0041-52-6 330111 Bauhofgelände Herblinger Str. 21 Stadtverwaltung AusschreibungderStelleKämmerer/Hauptamtsleiter Schaffhausen 0041-52-6 32 51 11 Dienstag: 17.00 - 19.00 Uhr Da Wolfgang Welle erklärt hat, dass er im Falle seiner Nichtwahl zum Kantonsverwaltung Donnerstag: 17.00 - 19.00 Uhr Bürgermeister aus seinem Amt als Kämmerer/Hauptamtsleiter aus- Schaffhausen 0041-52-6 32 71 11 Samstag: 10.00 - 12.00 Uhr scheiden möchte, sollte - so Bürgermeister Lang - möglichst frühzei- tig die frei werdende Stelle ausgeschrieben werden. Zudem sei dies Ärztinnen/Ärztefür EskönnenfolgendeWertstoffeund ja auch bei einer eventuellen Welles Wahl zum Bürgermeister not- Abfälle entsorgt werden: wendig. Der Rat erklärte sich einstimmig für eine Ausschreibung zum Allgemeinmedizin Papier, Karton 1. Juli 2012. In den für die Neueinstellung zuständigen Ausschuss ge- Glas wählt wurden: Hanspeter Vestner, Thomas Weiss, Cami Schweizer, Dr. M. Psczolla Alteisen, Schrott, Altmetall Helmut Waldvogel, mit dabei sein würde natürlich auch der neue Büsinger Straße 1 9 71 91 Elektrogeräte, Elektroschrott Dr. Kästner, Dr. Michel Heckenschnitt, Äste Bürgermeister. Ramsener Straße4, Windeln Gailingen 9 89 15 Dr.P.Laufenberg, Stemmerstraße 11 Büsingen 9 72 84 Büsingen Mittwoch,den02.Mai2012 Seite 3

bungen eingegangen sind, wird der neue Stimmzettel folgende offiziellenBewerberausweisen: MarkusMöll,Diplom-Volkswirt,Gailingen MichaelSchönle,Landwirtschaftsamtmann,Tengen-Uttenhofen WolfgangWelle,Diplom-Verwaltungswirt(FH),Gailingen GeorgHöfer,Verlagswirt(B.Sc.),Büsingen ÖffentlicheBekanntmachungen JoachimWidera,Unternehmer,Rheinfelden Die öffentliche Bekanntmachung der zugelassenen Bewerbungen zur Neuwahl des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin am 13. Mai 2012 wird gemäß § 10 Abs. 6 KomWG in Verbindung mit der Sat- DieFotografinSonjaBaumann zung über die Form der öffentlichen Bekanntmachung vom 9. August hatdiewichtigstenStationender 1996inderZeitvom Bürgermeisterwahlfestgehalten: 5.Mai2012bis13.Mai2012 an der Anschlagtafel des Rathauses Büsingen, Junkerstraße 86, öf- fentlichausgehängt.

BüsingenamHochrhein,den26.04.2012 Lang,Bürgermeister

Die öffentliche Bekanntmachung zur Durchführung der Neuwahl des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin am 13. Mai 2012 wird gemäß § 26 KomWO in Verbindung mit der Satzung über die Form der öffentlichen Bekanntmachung vom 9. August 1996 in der Zeit vom

5.Mai2012bis13.Mai2012 Alle sechs Kandidaten bei der Podiumsdiskussion, durchgeführt von an der Anschlagtafel des Rathauses Büsingen, Junkerstraße 86, öf- unseren Tageszeitungen, den Schaffhauser Nachrichten und dem fentlichausgehängt. Südkurier BüsingenamHochrhein,den26.04.2012 Lang,Bürgermeister

Die öffentliche Bekanntmachung des Ergebnisses der Neuwahl des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin am 13. Mai 2012 wird gemäß § 28 KomWG u. § 44 KomWO in Verbindung mit der Satzung über die Form der öffentlichen Bekanntmachung vom 9. August 1996 inderZeitvom

14.Maibis23.Mai2012 an der Anschlagtafel des Rathauses Büsingen, Junkerstraße 86, öf- fentlichausgehängt.

BüsingenamHochrhein,26.04.2012 Lang,Bürgermeister BüsingerBürgerbeiderStimmabgabeimWahllokal

Bürgermeisterwahl Von den 838 insgesamt Wahlberechtigten haben am Sonntag, dem 22.04.2012 insgesamt 519 (61,9 %) Büsinger an der Wahl teilgenom- men. 510 der abgegebenen Stimmzettel waren gültig, 9 ungültig. Die StimmenverteilensichaufdieBewerberwiefolgt:

UrsulaLeutenegger 77(15,1%) MarkusMöll 177(34,7%) MichaelSchönle 2(0,5%) WolfgangWelle 223(43,7%) GeorgHöfer 16(3,1%) JoachimWidera 15(3,0%)

Da keiner der Bewerber die absolute Mehrheit erreichte, ist eine Neu- wahl am Sonntag, 13.05.2012 durchzuführen. Nachdem die Bewer- Der Bürgermeister mit seinem Stellvertreter Thomas Weiss beim berin ihre Bewerbung zurückgezogen hat und keine neuen Bewer- LeerenderWahlurne Seite 4 Mittwoch,den02.Mai2012 Büsingen

ten Sie dieses außerhalb der gesperrten Bereiche, z.B. auf dem öf- fentlichen Parkplatz an der Herblingerstraße, hinter dem Restaurant Kranz, abstellen und von dort aus Ihre Fahrt in Richtung Schaffhausen-Herblingenstarten.

BootsabnahmetermineinBüsingen Auch in diesem Jahr finden wieder zwei Bootsabnahmetermine in Bü- singenstatt: 1. Termin:Dienstag,22.Mai2012 2. Termin:Montag,6.August2012 Die Bootseigner, die an einer Vorführung an einem dieser Termine in- teressiert sind, werden gebeten, sich zur Terminvereinbarung mit dem Schifffahrtsamt Konstanz, Tel.-Nr. 07531 800-1985 in Verbin- dungzusetzen. EineAbnahmeohnevorherigeAnmeldungistnichtmöglich.

Eine Gruppe von Wahlhelferinnen bei der Bearbeitung der umfang- reichenBriefwahlunterlagen Strandbadgeöffnet Seit einigen Tagen ist unser schönes Strandbad wieder geöffnet. Su- sanne Ebert und ihre Mitarbeiter freuen sich auf Ihren Besuch. Für die Sicherheit ist wie im Vorjahr Martin Weiss als Bademeister zuständig.

EintrittStrandbadfürKinder/Jugendlichebis17Jahrefrei Bitte beachten Sie, dass Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres, welche in Büsingen ihren ersten Wohnsitz ha- ben, auf dem Rathaus beim Einwohnermeldeamt eine Freikarte ab- holen können, welche zum freien Eintritt ins Strandbad berechtigt. Wer diese Freikarte nicht vorweisen kann, muss den regulären Eintrittspreisbezahlen!

Badesicherheit Besucher unseres Strandbades haben folgende Regelungen zu beachten: Das Rheinstrandbad Büsingen ist ein Flussbad mit einer starken Strömung. Das Baden ist daher nur geübten Schwimmern erlaubt. Kinder bis 10 Jahre sowie ältere Kinder, die über keine guten Schwimmkenntnisse verfügen, dürfen das Strandbad nur in Beglei- Viele fleißige Hände haben bei der Ermittlung des Wahlergebnisses tung eines Elternteils oder einer volljährigen Aufsichtsperson betre- mitgewirkt ten. Diese Begleitpersonen sind verpflichtet, darauf zu achten, dass keinerleiGefährdungderSchutzbefohleneneintretenkann. Bei entsprechender Witterung und einer Wassertemperatur von min- destens 17° C ist während folgender Zeiten eine Badeaufsicht organisiert: - vonMontagbisFreitagvon12.00Uhrbis19.00Uhr - amSamstagundSonntagvon11.00Uhrbis19.00Uhr Die gehisste Fahne direkt am Rhein signalisiert die Anwesenheit ei- nes Lebensretters. Außerhalb der bewachten Zeiten ist das Baden nichterlaubt. WergegendieseVerboteverstößt,handeltaufeigeneGefahr!

ZEUGENAUFRUF: Am Ostersamstag, 07.04.2012, nachmittags wurde der Tierrettung Radolfzell ein verletzter Schwan am Rheinufer im Bereich des Rhein- hölzles gemeldet. Festgestellt wurde, dass dem Schwan offensicht- lich ein Flügel gebrochen wurde. Weiterhin hatte der Schwan einen Bereits vor 19.00 Uhr konnte der Bürgermeister am Wahlsonntag das NagelimKörperstecken. Ergebnis bekannt geben; da keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichte, wird am 13. Mai 2012 eine Neuwahl durchgeführt Am Dienstag, den 10.04.2012, wurde in Gailingen am Rheinufer im Bereich des Anwesens Obergailingen 3, ebenfalls ein verletzter Fotos:SonjaBaumann Schwan festgestellt. Dieser Schwan hatte einen Nagel im Hals ste- cken. Der Nagel war mit einer Art Schaumstoff, Farbe hellgrün umwickelt.

Straßensperrungam Es besteht der Verdacht, dass die Nägel entweder durch Fallenstel- Sonntag,den20.05.2012wegenslowUp lungoderdurchVerschießenbenutzt/verwendetwurden. Bitte beachten Sie, dass die Schaffhauser-, Junker- und Dörflinger- straße während des Anlasses von spätestens 10 Uhr bis nach 17.00 BeideSchwänewurdenversorgtundwiederausgesetzt. Uhr für den motorisierten Verkehr gesperrt sind! Während dieser Zeit dürfen auf der gesamten Strecke keine Fahrzeuge geparkt werden. HinweisebitteandenPolizeipostenGottmadingen, Sofern Sie Ihr Fahrzeug innerhalb dieses Zeitraums benötigen, soll- Tel.0773114370 Büsingen Mittwoch,den02.Mai2012 Seite 5

UmfrageBüsingen net. Unsere Dorfbevölkerung ist herzlich eingeladen, auch nach dem Fest auf dem Dorfplatz einen geselligen Abend zu verbringen. Bitte Viele unserer Einwohner haben den Fragebogen der Studentin Miri- probierenSiedieSpezialität„Fischknusperli“. am Filkorn bereits ausgefüllt und im Rathaus in die Urne gelegt. Das Ergebnis wird umso aussagefähiger, je mehr Büsinger daran teilneh- AlteRheinmühle: men. Darum bitten wir alle, welche sich an der Umfrage noch nicht be- TagderoffenenTürmitGrillspezialitätenundWeidlingfahrten. teiligt haben, dies bis spätestens am Freitag, 18. Mai, 12.00 Uhr, nachzuholen. Fragebögen lagen dem letzten Gemeindebrief bei und Sie sind alle ganz herzlich eingeladen, die schöne Strecke mit dem liegen im Rathaus auf dem Tisch im Erdgeschoss aus. Außerdem Fahrrad, den Inline-Skates oder zu Fuß zurückzulegen. Zumindest können Sie diesen von der Homepage www.buesingen.de herunter- sollten Sie jedoch unsere Büsinger Angebote mit Ihrem Besuch laden. Sie tragen damit dazu bei, wertvolle Erkenntnisse für die beehren. ZukunftunseresDorfeszugewinnen. HerzlichenDankfürIhreUnterstützung! BlutspendenrettetLeben Jeder Mehrfachspender, der einen neuen Blutspender mitbringt, erhälteinbesonderesDankeschön Warum nicht mit einer Blutspende in den Frühling starten und die Frühjahrsmüdigkeit vertreiben? Neben dem guten Gefühl einem kranken Menschen geholfen zu haben, tut es auch der eigenen Ge- sundheit gut. Daher bittet der DRK-Blutspendedienst um eine Raku-Zauberinder Blutspende GalerieAlteSchmiede Büsingen Dienstag,22.05.2012 Mit Max Hilfiker aus Dachsen prä- von14:00Uhrbis19:00Uhr sentiert die Galerie einen weitherum Eichendorffhalle,Fliederstr.16 bekannten Keramik-Künstler. Wäh- 78244GOTTMADINGEN rend seines beruflichen Werdegan- BittebeachtenSiedieneueTerminzeit! ges faszinierte ihn immer wieder das Zusammenspiel von verschiedenen Für einen gesunden Spender ist eine Blutspende ein geringer Auf- Elementen wie Holz, Stein, Feuer, wand, für einen kranken Menschen wie etwa ein Krebspatient ist dies Ton und die menschliche Wahrneh- ein lebenswichtiger Beitrag. Und da Blutspenden gemeinsam leichter mung. Kreativität, verbunden mit der fällt: „Retten Sie gemeinsam Leben. Begeistern Sie Ihr persönliches Idee „anders als die anderen“, lassen Umfeld und bringen Sie besonders in den vor uns liegenden Früh- die verrücktesten Gebilde entstehen. jahrs- und Frühsommerwochen einen neuen Blutspender mit zu den Erleben, wie aus einer Idee etwas Terminen“, bittet Stefanie Fritzsche vom DRKBlutspendedienst Ba- Greif den-Württemberg-Hessen. Alle Spender, die im Aktionszeitraum bares und Physisches entsteht, ist für vom 1. April bis 30. Juni 2012 einen neuen Blutspender mitbringen, den Künstler etwas Wunderbares. erhaltenalsbesonderesDankeschöneinenexklusivenRucksack. Die Ausstrahlung der Tonobjekte und Blut spenden kann jeder Gesunde zwischen 18 und 71 Jahren, Erst- die Geschichten, die sie erzählen, spender dürfen jedoch nicht älter als 64 Jahre sein. Damit die Blut- begeisterndieBetrachter. spende gut vertragen wird, erfolgt vor der Entnahme eine ärztliche Untersuchung. Die eigentliche Blutspende dauert nur wenige Minu- 5.-27.Mai2012 ten. Mit Anmeldung, Untersuchung und anschließendem Imbiss soll- ten Spender eine gute Stunde Zeit einplanen. Eine Stunde, die ein Vernissage ganzesLebenrettenkann. Samstag,5.Maium17Uhr Weitere Informationen zur Blutspende erhalten Sie unter der gebüh- renfreien DRK-Service-Hotline 0800 1194911 und im Internet geöffnet (www.blutspende.de). Samstag16-18Uhr Sonntag15-17Uhr RichtfestfürdieBüsingerMehrzweckhalle 8.slowUpSchaffhausen-Hegau vonGünterEiglsperger Am Sonntag, den 20. Mai 2012, von 10 bis 17 Uhr findet wieder der 8. slowUp statt. Der 38 km lange, autofreie Rundkurs in der deutsch-schweizerischen Grenzregion führt von Schaffhausen über , Gottmadingen, Gailingen und Büsingen zurück nach Schaffhausen. In unserem Dorf werden folgende Aktivitäten angeboten:

BergkircheSt.Michael: Orgelmusik auf Wegscheider-Orgel, Führungen und feine; frisch ge- backeneWaffelnmitKaffeeusw.

GalerieRomanReyesanderJunkerstraße: Die Galerie mit den farbenfrohen Kunstwerken und interessanten Skulpturen unseres kubanischen Künstlers ist geöffnet. Roman Rey- es ist persönlich anwesend und steht allen Besuchern für Fragen und DiskussionenzurVerfügung.

Bürgerhaus: Die Festwirtschaft der Senioren des FCB mit dem Unterhaltungstrio ROMANOS ab 16.00 Uhr ist bis in die späteren Abendstunden geöff- Seite 6 Mittwoch,den02.Mai2012 Büsingen

Im Sommer 2011 fand der traditionelle «Spatenstich» für eine neue Bü- singer Turnhalle statt. Und am letzten Donnerstag, nachmittags um 16 Uhr, wurde Richtfest gefeiert. In dieser kurzen Zeitspanne wurde nicht nur der mächtige Rohbau errichtet, sondern im offiziellen Sprachge- brauch mauserte sich die Turnhalle auch peu a peu zur stattlichen Mehrzweckhalle. Bürgermeister Gunnar lang freute sich auf diesen Tag. Einleitend begrüsste er alle Gäste, darunter viele Gemeinderäte und einige Kandidaten für die anstehende Ersatzwahl des Bürgermeis- ters. Lang bedankte sich beim Architekten Wolfgang Teuchert sowie bei den Ingenieuren und, natürlich, auch bei allen Handwerkern der am Bau beteiligten Firmen. Einen besonderen Dank richtete er an die Ge- meinderäte Helmut Waldvogel und Walter Güntert, die für die Gemein- de den Baufortgang begleitet und überwacht haben. «Alles ist bestens gelaufen, wir sind genau im Zeitplan», sagte er. Noch dieses Jahr im Herbst soll die Halle betriebsbereit sein. Auch Architekt Wolfgang Teuchert ergriff das Wort und dankte für den interessanten Auftrag. Besonderen Dank aber richtete er an das Bü- singer Gemeinderatsgremium und an das Landratsamt Konstanz für diejederzeitangenehmeZusammenarbeit. Dann aber ergriffen die Handwerker die Initiative. Ein Richtfest wird ja Ingenieur Udo Störk (links), Bürgermeister Gunnar Lang und Archi- schliesslich ihnen zu Ehren ausgerichtet. Ingenieur Udo Störk, Inhaber tektWolfgangTeuchertausRottweil. der gleichnamigen Bau-GmbH kletterte aufs Stahlgerüst und platzierte Fotos:GünterEiglsperger das geschmückte Richtfest-Bäumchen. In der Rechten hielt er eine ge- füllte Trinkschale und verkündete: «Nun nehme ich froh das Glas zur Hand, gefüllt mit Wein bis an den Rand». Den ersten Schluck widmete er dem Bürgermeister und den Büsinger Bürgern. Den zweiten Schluck ordnete er dem Architekten und den Ingenieuren zu und der dritte BürgerinitiativeBüsingenMai2012 Schluck galt «den Maurern, durch deren Kraft der Bau erstand». Das Für eine tragfähige Zukunft der Ex/Enklave Büsingen am Hochrhein geleerte Glas schmetterte er mit dem Wunsch in die Tiefe, dass «das Bauwerk immerdar von Unbill verschont bleiben möge». Das Glas zer- NächsteöffentlicheSitzung: sprang - das soll Glück und Segen bringen - in tausend Stücke. Dem Montag,21.Mai2012um19:00UhrimRatssaalBüsingen Vernehmen nach soll im Jahr 1962 beim Richtfest der vormaligen Kontakt: Turnhalle das Glas nicht zerborsten sein . . . und das brachte - folgerich- [email protected] tig - Unglück. Die Turnhalle fiel 2010 einem bisher unbekannten Feuer- www.facebook.com/buergerinitiative.buesingen teufel zum Opfer. Nach der Richtfestzeremonie trafen sich alle zu Speis und Trank im grossräumigen Gang der nebenstehenden Schule.

TermineDorfvereine Monat Tag Zeit Anlass Ort Verein/Veranstalter Mai 17.-19. Trainingslager Turnverein 20. 10-17 SlowUp durchsDorf diverseVereine 25. 16:30 FührungSteinamRhein Bürgerhaus Frauenverein 26. ChläggiCup Wilchingen Damenriege Juni 9. Jugitag Neuhausen Turnverein 10. Meitliriegentag Neuhausen Damenriege 16. 16:00 VernissageGaryKrüger Bürgerhaus Kunstforum 16.-17. OberwalliserTurnfest Turnverein 17. 14:00 BreitekriteriumVelorennen Schaffhausen-Breite Männerchor 21. 19:00 GVBergkirchenvereine Bergkirche Bergkirchenvereine 22.-23. ZeltaufbauGesangsfest AltesFeuerwehrmagazin Männerchor,Dorfvereine 23.-24. MittelländischesTurnfest Turnverein 23.-24. SchwyzerTurnfest Ibach Damenriege 27. 19:00 AbschiedGunnarLang Bergkirche Gemeindeverw.,Vereine 30. KantonalesGesangsfest Bergkirche/Dorfkirche/ Festzelt Männerchor,Dorfvereine

TCBTennisclubBüsingen Wollten Sie nicht schon lange herausfinden, ob Ihnen das Tennis- spielen zusagt? Gerne laden wir Sie ein diesen Sport, welcher in (fast) jedem Alter betrieben werden kann, auf unserer schönen Ten- Anfänger-Tenniskurs2012fürErwachsene nisanlagezuentdecken. Über das Osterwochenende ist der Tennisclub Büsingen mit dem Teamcup bereits in seine sechste Saison gestartet. Die Mitglieder- Kursdaten: Jeweilsmontags, Beginn14.Mai2012 entwicklung in unserem Club ist positiv und es würde uns sehr freuen, Kurszeit: NachAbspracheab18.00Uhr weitere Einwohner und Einwohnerinnen aus Büsingen für unseren Kursdauer: 5LektionenB90Min Sportbegeisternzukönnen. Büsingen Mittwoch,den02.Mai2012 Seite 7

max.4TeilnehmerproKurs GottesdiensteundVeranstaltungen: Kosten: CHF100.- 6.Mai2012 Ausrüstung: TennisschuheoderTurnschuhemitwenigProfil 10.00Uhr,GottesdienstinderBergkirche(mitGesangsquartett) TennisschlägerkönnenzurVerfügung 13.Mai2012 gestelltwerden. 9.30Uhr,Dorfkirche Anmeldung: Bis10.Mai2012perTelefonoderE-Mailan: 20.Mai2012 weitereInfo MarioMetzger,Pilatusstrasse5, 9.00Uhr,Velo-GottesdienstinderBergkirche(SlowUp) 8203Schaffhausen 27.Mai2012 TelP+41526243052/TelG+41526242001 9.30Uhr,PfingstfestgottesdienstinderDorfkirche [email protected] Seniorenkaffee TCBüsingen diesmal in Gailingen im Liebenfelser Schlösschen, Bergstr. 28, Kel- MarioMetzger lerraum: Mittwoch, den 23.5.2012, 14.30 Uhr. Thema: Musik und Glaube. Wer gefahren werden möchte und sonst keine Möglichkeit hat, nach FrauenvereinBüsingen Gailingen zu kommen, melde sich bitte bis zum 22.5.12, 20.00 Uhr im Pfarrhaus.BitteauchdenAnrufbeantworternutzen! StadtführungdurchSteinamRhein HerzlicheEinladungzueinerFührungdurchSteinamRhein. Mutter-Kind-Gruppe imPfarrhausimmerDienstag9.30Uhr. Freitag,den25.Mai2012 Bibelgesprächskreis Wir treffen uns um 16.30 Uhr am Bürgerhaus, um Fahrgemeinschaf- jeweilsDonnerstag,20.00Uhr: tenzubilden. 10.und24.Mai2012imPfarrhaus BeginnderFührungum17UhramTor,NäheParkplatz. Nach der Stadtführung lassen wir den Abend in einem Restaurant in SteinamRheinausklingen. MännerhockimGasthausKranz: Mittwoch,den9.5.2012,19.00Uhr. AnmeldungbeiS.Ringling,Tel.93616.1 Thema:Nochoffen,Wünscheangenehm! Anmeldung zur Konfirmation 2013 und zum Konfirmandenun- SieglindeRingling,Präsidentin terricht Liebe Eltern, liebe Paten, liebe zukünftige Konfirmandinnen und Kon- firmanden! Im Jahr 2013 findet die Konfirmation in Büsingen am Sonntag Jubila- te,den21.April2013,statt. Der Konfirmandenunterricht beginnt am 20. Juni 2012 um 17.00 Uhr im Pfarrhaus in Büsingen. Kehlhofstr. 20. Am darauffolgenden Wo- chenende fahren wir gleich zur Konfirmandenfreizeit nach EvangelischeKirchengemeinde Engen-Stetten. Büsingen-Gailingen Bitte melden Sie Ihren Sohn oder Ihre Tochter zum Unterricht an, Kehlhofstr.20;Dorfkirche(Kreuzkirche):Junkerstrasse43. wenn er oder sie zum jetzigen Zeitpunkt in die 7. Klasse geht. Aus- BergkircheSt.Michael:DörflingerStrasse2. nahmen sind möglich, wenn Geschwister zusammen konfirmiert wer- Büro:Büsingen,Kehlhofstr.20:FrauKeller. den sollen oder jemand auch schon älter ist. Wenn Sie sich nicht bei E-Mail:[email protected] mir direkt anmelden, dann beachten Sie bitte die beiden ÖffnungszeiteninderRegel:donnerstagsvon14-17.00Uhr. Anmeldetermine: Telefon:97343-Fax:97345 Büsingen:Mittwoch,den23.Mai2012,19.30Uhr,Pfarrhaus. SprechzeitenvonPfarrerHenke,Kehlhofstr.20: Gailingen: Donnerstag, den 24. Mai 2012, 18.00 Uhr, Bergstr. 28, 2. nachVereinbarung. Stock(BonhoeffersaalimLiebenfelserSchlößchen). Telefon wie oben, bitte den AB benutzen! E-Mail: [email protected] Informationenunter:www.buesingen-gailingen.de In diesem Jahr findet der Gottesdienst im Grünen am Himmelfahrts- tag (17.5.) in Bietingen statt und wird von der Gemeinde in Gottmadin- LiebeGemeindemitglieder, gen ausgerichtet. Dazu sind Sie sehr herzlich eingeladen. Wegen der Leider wurde im Amtsblatt April übersehen, unsere Konfirmanden zu Visitation im ZfP Reichenau werde ich leider nicht dabei sein können. veröffentlichen. Hier gab es eine technische Panne. Dafür möchten Zu den Gottesdiensten am Himmelfahrtstag sind die Gemeinden von wirunssehrherzlichentschuldigen! Ramsen über Buch, Gottmadingen, Dörflingen und Büsingen-Gailin- Am 29. April 2012 wurden in der vollbesetzten Dorfkirche in Büsingen gen sehr herzlich willkommen. Grillgut zum Mittag sollte jeder selbst folgendeKonfirmandinnenundKonfirmandeneingesegnet: mitbringen. JohannesAuer MeikeBieschke Am Samstag, den 19. Mai 2012, 18.00 Uhr, wird in der Dorfkirche in NikolaiBoos Büsingen ein sehr interessantes Kirchenkonzert des Männercho- MelanieBrauny res Eggenertal (gegründet 1865) stattfinden. Dazu lade ich Sie sehr RoxaneDiesing herzlichein. Ann-KristinGeyer Unter der Überschrift „Herzen der Zuhörer im Nu erobert“ fand dieses JannicaGrundt Konzert schon an drei Orten statt und hat entsprechenden Anklang LisaHaag gefunden. AlishaManera Im Mittelpunkt steht eine Messe von dem böhmischen Komponisten AmeliePrade RobertFührer,welcherdessenTeDeumvorgeschaltetist. LucaSchmidle Die Gastsolistinnen und der Männerchor leiten das Konzert mit kirch- VincentWeiss lichen Gesängen ein (u. a. Fischer: Vaterunser), bringen die Messe Wir wünschen unseren Konfirmandinnen und Konfirmanden Gottes zu Gehör und schließen mit neuen geistlichen Chören und Spirituals. Segen und einen guten Start in ihr Leben als religionsmündige Chris- Begleitet am Klavier und einer gesondert ausgeliehenen Hausorgel ten. Das Konfirmanden-Dankopfer sammeln wir in diesem Jahr für (Positiv)wirddasKirchenkonzertabgerundet. ein Krankenhaus in Kongo, das von den Christusträger-Brüdern Die Kollekte am Ausgang ist für die Unkosten bestimmt, die durch das betriebenwird. AusleihenderInstrumenteentsteht. Seite 8 Mittwoch,den02.Mai2012 Büsingen

Die Niedereggener werden mit einem Bus anreisen und Angehörige Sonntag,27.Mai-Pfingsten mitbringen. 10.00Gailingen Eucharistiefeier Wirheißensiehierbeiunssehrherzlichwillkommen! Montag,28.Mai Da am Sonntag die Straßen in Büsingen und Gailingen gesperrt wer- 9.00Gailingen Eucharistiefeier den für den Velo-Verkehr (SlowUp), und nur 9.00 Uhr Gottesdienst in Dienstag,29.Mai der Bergkirche angeboten werden kann, nutzen Sie bitte auch die KeinGottesdienst Möglichkeit, unser Kirchenkonzert in Büsingen zu besuchen. Da sind dieStraßennochoffen! ÖffnungszeitendesSekretariatsdesPfarramtes,Kirchstr.3: Donnerstagvon9.00Uhrbis12.00Uhr UndzumSchlussnocheinewichtigeMitteilung: Telefon:077346659währendderÖffnungszeiten Vom 28.5. - 11.6.2012 nehme ich meinen ersten längeren Urlaub Fax:077342971. 2012. Die Vertretung hat in dieser Zeit freundlicherweise Pfarrer Ar- E-Mail-Adresse:[email protected] thur Strasser, Stemmerstrasse 43, Tel.: 0041 79 6701717, AußerhalbderÖffnungszeitenSekretariatGottmadingen übernommen. Telefon:0773171473

SehrherzlichgrüßtSieimNamendesKirchengemeinderates IhrUlrichHenke,Pfarrer Evangelisch-methodistische Kirche GemeindeBüsingen

KatholischeKirchengemeinde ProgrammMai2012 St.DionysiusGailingen Di,1. 20.00Chor KirchlicheTermineundGottesdienstzeiten Fr,4. 19.00Junior-OASE 22.00JugendtreffOASE ImMai2012: So,6. 20.00Gottesdienst(mitP.Steiger) Dienstag,01.Mai Di,8. 20.00Chor KeinGottesdienst Do,10. 20.00Bibelgespräch,PfarrhausLK Mittwoch,02.Mai So,13. 14.00JungscharKaktus„KönigderLöwen“ 8.00Gailingen Schülergottesdienst 20.00Gottesdienst(mitM.Geu) Samstag,05.Mai Di,15. 20.00Chor 14.00GailingenTrauungdesBrautpaaresStefanieEggerund So,20. 20.00Gottesdienst(mitE.Kunz) WesleyJamesinderNikolauskapelle Di,22. 20.00Chor Sonntag,06.Mai Do,24. 20.00Bibelgespräch,PfarrhausLK 9.00Gailingen Eucharistiefeier Fr,25. 19.00Junior-OASE 18.30GailingenMaiandacht 22.00JugendtreffOASE Dienstag,08.Mai Sa, 23.-Mo, 25 Pfila der Jungschar Kaktus 18.30GailingenRosenkranzgebet So,27. 20.00Abendmahls-Gottesdienst(mitP.Steiger) 19.00 GailingenEucharistiefeier (Gedächtnis nach sechs Wochen für Di,29. 20.00Chor LjubaPaksi,JosefUnger,DetlefGirres;Gedenken anGertrudGrundler,EgonHany) Kontakte Mittwoch,09.Mai - Gottesdienste 8.00Gailingen Schülergottesdienst PfarrerPeterSteiger,Parkstrasse24,8200Schaffhausen, 18.30GailingenMaiandachtinderNikolauskapelle Tel.0041526254478,[email protected] Sonntag,13.Mai 10.30GailingenEucharistiefeier - Jungschar - Action und Spass für Kinder und Jugendliche 18.00GailingenRosenkranzgebet ab8Jahren Dienstag,15.Mai LorenzoGüntert(Filou),Griesstrasse3,8238Büsingen, 18.30Büsingen Rosenkranzgebet Tel.0041774268443,[email protected],www.jskaktus.ch 19.00Büsingen Eucharistiefeier - Mittwoch,16.Mai (Junior-)OASE - Treffpunkt für junge Leute von 8-13 Jahre & 8.00Gailingen Schülergottesdienst ab14Jahre Donnerstag,17.Mai-ChristiHimmelfahrt RaphaelFuchs,Oberstadt15,8200Schaffhausen, TreffpunktzudenFlurprozessionennachRandegg: Tel.0041796511419,[email protected] 8.00 Gailingen (Parkplatz am Aussichtsturm oberhalb Schmiederklinik - 9.30 Randegg Eucharistiefeier für alle Gemeinden der Seelsor- Chor - Singen und Gemeinschaft für alle Musikbegeisterten geeinheit an der Friedhofskapelle mitgestaltet von HorstKrause,Tulpenstrasse,8238Büsingen, allenKirchenchören Tel.6206,[email protected] BitteGotteslobmitbringen! (beiRegen9.30inGottmadingen) Samstag,19.Mai BüsingenInternationalChurch 10.15GailingenEucharistiefeierindenKlinikenSchmieder, oftheNazarene Andachtsraum,HausTirol Kapellenweg3-B,Büsingen Sonntag,20.Mai 10.30GailingenEucharistiefeier LiebeBüsinger, 12.00GailingenTauffeiervonStefanBohner zum Pfingstfest grüssen wir Sie mit den Worten des Propheten Sa- 18.00GailingenRosenkranzgebet chariaKap.4,Vers6 Dienstag,22.Mai »Was du vorhast, wird dir nicht durch die Macht eines Heeres und 18.30GailingenRosenkranzgebet nicht durch menschliche Kraft gelingen: Nein, mein Geist wird es be- 19.00GailingenEucharistiefeier(GedenkenanNorbertund wirken!Dasversprecheich,derHerr,derallmächtigeGott.“ FranzAuer,ElisabethHeld,JosefUnger) Mittwoch,23.Mai Sehr schnell kommen wir doch an unsere menschlichen Grenzen. Da 8.00GailingenSchülergottesdienst ist es gut zu wissen, dass wir mit allem, was unser Leben ausmacht, Büsingen Mittwoch,den02.Mai2012 Seite 9 nicht alleine dastehen, sondern uns Gott und dem Wirken Seines eingeladen, liebe Damen. Das Datum ist der 5. Mai 2012 und wir tref- Geistesanvertrauendürfen. fen uns um 14.00 Uhr auf dem Parkplatz vor der Kapelle. Von dort aus fahren wir mit Privatfahrzeugen auf die Insel Reichenau. In der Töpfe- Wenn wir diesen Monat Pfingsten feiern, wollen wir uns nicht nur da- rei wird uns Frau Epp etwas über ihre Arbeit erzählen und ihr Hand- ran erinnern, was vor ca. 2.000 Jahren am ersten Pfingstfest ge- werk demonstrieren. Dafür bitten wir um einen Unkostenbeitrag von 4 schah, sondern uns ganz persönlich auch im Alltag der Leitung des Euro pro Person. Anschließend ist noch Zeit für eine kurze Andacht HeiligenGeistesinunseremLebenöffnen. und einen gemütlichen Kaffeeplausch. Sie dürfen gerne eine Freundinmitbringen. Möge Gott in unser aller Leben Seinen Willen durch Seinen Geist be- Bitte melden Sie sich bei Doris Meinzer, Telefon 0049(0)7702 2092 wirken. oder[email protected]bisspätestenszum3.Maian.

MitbestenWünschen, BenefizessenamSlow-upSonntag Am Sonntag, den 20. Mai findet in der Fellowship Hall der Bibelschu- PastorLudwigDuncker le, Kapellenweg, ab 12.00 Uhr ein Benefizessen statt zu Gunsten ei- KirchedesNazareners nes Kinderzentrums in einer ländlichen Gegend in Bangladesh; dort werden Kinder medizinisch betreut, erhalten eine warme Mahlzeit GottesdiensteinenglischerSprachesonntagsum10.15Uhr undeswirddafürgesorgt,dasssiedieSchulebesuchenkönnen. inderKapelleamKapellenweg3-B. Jeder ist eingeladen, eine indische Mahlzeit zu genießen - mehr oder Sonntag,06.05.2012 weniger scharf - und für eine gute Sache zu spenden. Wenn möglich 10.15Uhr:Gottesdienst,RektorKlausArnold bitteanmelden(931631). Sonntag,13.05.2012 10.15Uhr:Ostergottesdienst,PastorLudwigDuncker Englischunterricht Sonntag,20.05.2012 Am 10. Mai endet der Englischunterricht, den die Büsingen Internatio- 10.15Uhr:Gottesdienst,PastorShahadeTwal nal Church anbietet, und geht in die Sommerpause. Wiederbeginn Sonntag,27.05.2012 voraussichtlicham13.September. 10.15Uhr:Gottesdienst,PastorLudwigDuncker Kontakte: Während der Gottesdienste wird Kinderkirche (auf englisch) PastorLudwigDuncker, Tel.0773480967, undKinderbetreuungangeboten. e-mail:[email protected] RainerundDorotheaGüting, Tel07734931631, FrauenausflugzurInselReichenau e-mail:[email protected] Die Damen der Kirche des Nazareners in Büsingen planen einen Internet: buesingen.nazarener.de Ausflug zur Töpferei auf der Insel Reichenau. Sie sind dazu herzlich

Bürgerinitiative Büsingen April 2012

Für eine tragfähige Zukunft der Ex/Enklave Büsingen am Hochrhein

Liebe Büsinger, aus terminlichen Gründen war es uns leider nicht möglich, den angekündigten Informationsabend -betreffend Krankenkassenmodelle D/CH- Ende März durchzuführen. Wir möchten uns dafür entschuldigen.

Gleichzeitig können wir Ihnen mitteilen, dass für diese Veranstaltung nun ein definitiver Termin besteht.

Mittwoch, den 25. April 2012 um 19:30 Uhr im Bürgerhaus Büsingen

Drei Referenten werden Ihnen verschiedene Modelle der Krankenkassenwahl vorstellen. Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit Fragen zu stellen. Weitere Details zu diesem Abend entnehmen Sie dem separaten Beitrag, der Versicherungsagentur Koch, im April Gemeindebrief. Nutzen Sie diesen Informationsabend, um sich auf einen aktuellen Stand der Versicherungsmodelle zu bringen.

Umfrage Büsingen

Unsere Bitte an alle Büsinger, egal ob gross oder klein, alt oder jung, nehmen Sie und Ihre Familienmitglieder in der Zeit von 02.April bis 04.Mai 2012 an der Büsinger Umfrage teil. Weitere Fragebögen erhalten Sie auf der Büsinger Hompage und im Rathaus.

Den Termin der nächsten öffentlichen Sitzung der Bürgerinitiative Büsingen entnehmen Sie den Mai Gemeindebrief.

Ihre Vertreter der Bürgerinitiative Büsingen

Kontakt: [email protected]

Brandneu!!! www.facebook.com/buergerinitiative.buesingen

Bürgerinitiative Büsingen Juni 2012

Für eine tragfähige Zukunft der Ex/Enklave Büsingen am Hochrhein

Liebe Mitbürger, die Büsinger Umfrage ist nun abgeschlossen. Frau Filkorn hat die Fragebögen abgeholt und wird nun mit ihrer Auswertung beginnen. Wir bedanken uns für Ihre Teilnahme: Miriam Filkorn (Studentin) Die Gemeindeverwaltung Büsingen Die Bürgerinitiative Büsingen

In diesem Monat sind Treffen mit zuständigen Politikern im Finanzministerium Stuttgart bereits vereinbart.

Wir werden an unserer nächsten öffentlichen Sitzung den Ausgang der Umfrage sowie Informationen über die Gespräche bekannt geben.

Die nächste öffentliche Sitzung der Bürgerinitiative Büsingen findet am 09. Juli 2012 um 19:00 Uhr im Ratssaal/Bürgerhaus Büsingen statt.

Ihre Vertreter der Bürgerinitiative Büsingen

Kontakt: [email protected]

www.facebook.com/buergerinitiative.buesingen Bürgerinitiative Büsingen März 2012

Für eine tragfähige Zukunft der Ex/Enklave Büsingen am Hochrhein

Was wird der kommende Frühling uns bringen?!

 Die Informationsbroschüre der Bürgerinitiative Büsingen ist in Stuttgart, Berlin und Bern eingetroffen. Wir haben von den jeweiligen Ämtern Eingangsbestätigung erhalten. Es wurde uns zugesichert, dass wir baldmöglichst deren Stellungnahme bekommen werden.

 Nutzen Sie weiterhin die Möglichkeit die Einspruch-Vorlage für das Finanzamt kostenlos bei uns zu beziehen [email protected].

 Auch künftig pflegen wir den Kontakt zu den Medien.

 Ihre Meinung zählt! Die Gemeinde sowie die Bürgerinitiative Büsingen, unterstützen eine Studentin der Verwaltungshochschule Ludwigsburg bei einer Umfrage. Wir weisen Sie schon jetzt darauf hin, dass im Gemeindebrief April 2012 ein Fragebogen dieser Studentin, mit detaillierten Informationen, beiliegen wird. Wir erwarten eine grosse Teilnahme: Miriam Filkorn (Studentin) Die Gemeindeverwaltung Büsingen Die Bürgerinitiative Büsingen

Vorankündigungen:

 Informationsabend Krankenkassenmodelle D/CH (voraussichtlich Ende März 2012) Definitiver Termin wird an der Infotafel der Gemeinde, auf der Büsinger Homepage und im Singener Wochenblatt publiziert.

 Professor Götz W. Werner am Montag, den 29. Oktober 2012 http://www.unternimm-die-zukunft.de/de/ Referat mit Lösungsvorschlägen speziell zugeschnitten für Büsingen.

Die nächste öffentliche Sitzung der Bürgerinitiative Büsingen findet am 2. April 2012 um 19:00 Uhr im Ratssaal/Bürgerhaus Büsingen statt.

Wir freuen uns über interessierte Bürger.

Die Vertreter der Bürgerinitiative Büsingen

Kontakt: [email protected]

Auch Ihre Meinung zählt!

Deshalb nehmen Sie bitte zwischen Ende März und dem 04. Mai 2012 an der Bürgerumfrage in Büsingen teil.

Es können alle Bürger der Gemeinde Büsingen daran teilnehmen. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht.

Umfragebögen werden mit dem Gemeindebrief des Monats April an die Haushalte verteilt. Zusätzlich finden Sie weitere Umfragebögen auf dem Informationstisch im Büsinger Rathaus. Außerdem können Sie den Umfragebogen online downloaden bzw. online teilnehmen. Die Adresse zum Onlinefragebogen finden Sie auf der Büsinger Website www.buesingen.de

Auf eine hohe Beteiligungszahl freut sich

Die Gemeindeverwaltung Büsingen Die Bürgerinitiative Büsingen Miriam Filkorn (Studentin der Verwaltungshochschule, Ludwigsburg)

5. Die Zukunft Büsingens

5.1 Wegzug aus Büsingen innerhalb der nächsten 6 Monate

Wegzug geplant Anzahl der Nennungen Ja 16 Nein 222 Vielleicht 4 Nach der Ausbildung 3 k.A. 5 Gesamtergebnis 250

Wegzug geplant Anzahl der Nennungen Ja 6,40% Nein 88,80% Vielleicht 1,60% Nach der Ausbildung 1,20% k.A. 2,00% Gesamtergebnis 100,00%

k.A. 2% Vielleicht Wegzug geplant? 2% Nach der Ausbildung 1% Ja 6%

Nein 89%

5.1.1 Wegzug in relation zum Alter

Wegzug geplant Alter Ja Vielleicht Nach d. Ausbildung Gesamtergebnis u 18 J. 2 2 18 - 30 J. 9 1 10 31 - 40 J. 1 1 41 - 50 J. 2 3 5 51- 64 J. 2 2 über 65 J. 3 3 Gesamtergebnis 16 4 3 23

Wegzug geplant Alter Ja Vielleicht Nach d. Ausbildung Gesamtergebnis u 18 J. 0,00% 0,00% 66,67% 8,70% 18 - 30 J. 56,25% 0,00% 33,33% 43,48% 31 - 40 J. 0,00% 25,00% 0,00% 4,35% 41 - 50 J. 12,50% 75,00% 0,00% 21,74% 51- 64 J. 12,50% 0,00% 0,00% 8,70% über 65 J. 18,75% 0,00% 0,00% 13,04% Gesamtergebnis 100,00% 100,00% 100,00% 100,00%

1 Wegzug geplant

10 Nach d. 8 Ausbildung

6 Vielleicht

4 Ja 2 Anzahl der Nennungen der Anzahl in Zahlen absoluten

0 u 18 J. 18 - 30 J. 31 - 40 J. 41 - 50 J. 51- 64 J. über 65 J.

5.1.2 Neuer Wohnort

Wegzug geplant Wohin Ja Vielleicht Nach d. Ausbildung Gesamtergebnis Schweiz 10 2 3 15 Deutschland 5 5 Sonstiges 1 2 3 Gesamtergebnis 16 4 3 23

Wegzug geplant Wohin Ja Vielleicht Gesamtergebnis Schweiz 62,50% 50,00% 60,00% Deutschland 31,25% 0,00% 25,00% Sonstiges 6,25% 50,00% 15,00% Gesamtergebnis 100,00% 100,00% 100,00%

Neuer Wohnort in

Sonstiges 13%

Deutschland 22%

Schweiz 65%

2 5.1.3 Umzugsorte in relation des Alters

Alter Wohin unter 18 J. 18 - 30 J. 31 - 40 J. 41 - 50 J. 51 - 64J. über 65 J. Gesamtergebnis Schweiz 2 8 1 3 1 15 Deutschland 2 3 5 Sonstiges 2 1 3 Gesamtergebnis 2 10 1 5 2 3 23

Alter Wohin unter 18 J. 18 - 30 J. 31 - 40 J. 41 - 50 J. 51 - 64J. über 65 J. Gesamtergebnis Schweiz 100,00% 80,00% 100,00% 60,00% 50,00% 0,00% 65,22% Deutschland 0,00% 20,00% 0,00% 0,00% 0,00% 100,00% 21,74% Sonstiges 0,00% 0,00% 0,00% 40,00% 50,00% 0,00% 13,04% Gesamtergebnis 100,00% 100,00% 100,00% 100,00% 100,00% 100,00% 100,00%

Zuzugsort

8

7 unter 18 J.

6

5 31

4

3 51

Anzahl der Nennungen der Anzahl in Zahlen absoluten 2

1

0 Schweiz Deutschland Sonstiges

3 5.2 Büsingen soll in Zukunft

Büsingen soll in Zukunft… …weiterhin eine deutsche Exklave in der Schweiz bleiben 121 … vollständig zu Deutschland gehören 5 …vollständig in die Schweiz eingegliedert werden 107

…ein selbstverwalteter, souveräner Kleinstaat werden 32 k.A. 7 Gesamtergebnis 272 121

Büsingen soll in Zukunft… …weiterhin eine deutsche Exklave in der Schweiz bleiben 44% … vollständig zu Deutschland gehören 2% …vollständig in die Schweiz eingegliedert werden 39%

…ein selbstverwalteter, souveräner Kleinstaat werden 12% k.A. 3% …weiterhin eine Gesamtergebnis…ein selbst- 100% k.A. 121Büsingen soll in Zukunft... verwalteter, 3% deutsche Exklave souveräner in der Schweiz Kleinstaat werden bleiben 12% 44%

…vollständig in die Schweiz … vollständig zu eingegliedert Deutschland werden gehören 39% 2%

4 55 Schulferien.org - Baden -Württemberg Ferien Seite 1 von 2

Newsletter Seite durchsuchen E-Mail Los Suche nmlkji Eintragen nmlkj Austragen

Google -Anzeigen Schulferien 2012 Ferien Ferien 2011 Ferien Kalender

Ferientermine nach Bundesländern • Baden-Württemberg Schulferien Baden Württemberg, Ferienkalender • Bayern • Berlin • Brandenburg Winterferien Osterferien Pfingstferien Sommerferien Herbstferien Weihnachtsferien 1) • Bremen 2010 - 01.04./06.04. - 10.04. 25.05. - 05.06. 29.07. - 11.09. 02.11. - 06.11. 23.12. - 08.01. 2) 3) • Hamburg 2011 - 21.04./26.04. - 30.04. 14.06. - 25.06. 28.07. - 10.09. 31.10./02.11. - 04.11. 23.12. - 05.01. • Hessen 2012 - 02.04. - 13.04. 29.05. - 09.06. 26.07. - 08.09. 29.10. - 02.11. 24.12. - 05.01. • Mecklenburg-Vorp. 2013 - 25.03. - 05.04. 21.05. - 01.06. 25.07. - 07.09. 28.10. - 30.10. 23.12. - 04.01. • Niedersachsen 2014 - 14.04. - 25.04. 10.06. - 21.06. 31.07. - 13.09. 27.10. - 30.10. 22.12. - 05.01. 4) 4) • NRW 2015 - 30.03. - 10.04. 26.05. - 06.06. 30.07. - 12.09. 5) 5) 5) 5) 5) • Rheinland-Pfalz 2016 28.07. - 10.09. 2017 6) 6) 6) 27.07. - 09.09. 6) 6) • Saarland 2018 • Sachsen • Sachsen-Anhalt • Schleswig-Holstein Gefällt mir 1045 „Gefällt mir“-Angaben. Registrieren , um sehen zu können, was deinen Freunden gefällt. • Thüringen

20 7 Ferien in Sonderformaten Kalender Download NEU Den Stand der Ferientermine können Sie aus der Ansicht "Ferienkalender nach Jahren" entnehmen. Ferienkalender Feriendichte 2012 Ferien Juli 2012 Ferientermine für Baden-Württemberg von 2010 bis 2018 Ferien im iCal-Format

Fußnoten: Feiertage 1) Am Gründonnerstag (1. April 2010) ist schulfrei. Feiertage laufendes Jahr 2) Gründonnerstag (21. April 2011) ist schulfrei. Feiertage 2012 3) Am Reformationstag (31.10.2011) ist schulfrei. Feiertage 2013 4) Ferientermine liegen derzeit noch nicht vor. Feiertage 2014 5) Ferientermine liegen derzeit noch nicht vor. Feiertage 2015 6) Ferientermine liegen derzeit noch nicht vor.

Ferienkalender nach Jahren Ferienkalender Baden-Württemberg im PDF-Format Schulferien 2012 Schulferien 2013 Schulferien 2014 Feiertage Baden-Württemberg Schulferien 2015 Schulferien.org auf Facebook Übersicht: 1959 - 2011 Gefällt mir Ferienkalender nach Schuljahren 12,754 Personen gefällt Schulferien.org . Ferien 2011 / 2012 Ferien 2012 / 2013 Ferien 2013 / 2014 Übersicht: ab 1966/1967 Heiko Theodor Übersicht nach

Ferien Winterferien Osterferien Pfingstferien Sommerferien Herbstferien Weihnachtsferien

Ferien Ausland Schulferien Dänemark Schulferien Frankreich Schulferien Großbritannien Schulferien Holland Schulferien Liechtenstein Schulferien Österreich Schulferien Schweiz

Jahreskalender Kalender Kalender 2012 Kalender 2013 Kalender 2014 Kalender 2015

Sonstiges Arbeitstage Uhrzeit Online Datum Kalenderwoche

http://www.schulferien.org/Baden -Wurttemb_/baden -wurttemb_.html 10.07.2012 Schulferien Schaffhausen Alle Schulen Standard - Schulferien.org Seite 1 von 2

Newsletter Seite durchsuchen E-Mail Los Suche nmlkji Eintragen nmlkj Austragen

Google -Anzeigen Schulferien 2012 Schulferien Schulferien Org Ferien Tagerechner

Ferientermine nach Ferien Schweiz weitere Jahre Bundesländern Schulferien Schaffhausen Alle 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 • Baden-Württemberg Schulen Standard • Bayern • Berlin • Brandenburg • Bremen • Hamburg • Hessen Sport Fruehling Sommer Herbst Weihnachten • Mecklenburg-Vorp. 2009 24.01. - 07.02. 10.04. - 25.04. 04.07. - 08.08. 26.09. - 17.10. 24.12. - 02.01. • Niedersachsen 2010 30.01. - 14.02. 17.04. - 02.05. 10.07. - 15.08. 02.10. - 24.10. 24.12. - 02.01. • NRW 2011 29.01. - 13.02. 16.04. - 01.05. 09.07. - 14.08. 01.10. - 23.10. 24.12. - 02.01. • Rheinland-Pfalz 2012 28.01. - 11.02. 14.04. - 01.05. 07.07. - 11.08. 29.09. - 20.10. 22.12. - 02.01. • Saarland 2013 26.01. - 09.02. 13.04. - 27.04. 06.07. - 11.08. 30.09. - 18.10. • Sachsen • Sachsen-Anhalt • Schleswig-Holstein • Thüringen

Ferien in Sonderformaten Kalender Download NEU Ferienkalender Sommerferien am Tegernsee Feriendichte 2012 Ferien Juli 2012 Günstig übernachten, Spiel- und Sportarena, Ferien im iCal-Format Kinderferienprogramm www.Tegernsee.com/Familien Feiertage Feiertage laufendes Jahr Feiertage 2012 Feiertage 2013 Feiertage 2014 Feiertage 2015

Ferienkalender nach Jahren Schulferien 2012 Schulferien 2013 Schulferien 2014 Schulferien 2015 Schulferien.org Übersicht: 1959 - 2011 auf Facebook

Gefällt mir Ferienkalender nach Schuljahren 12,754 Personen gefällt Ferien 2011 / 2012 Schulferien.org . Ferien 2012 / 2013 Ferien 2013 / 2014 Übersicht: ab 1966/1967

Sabine Heiko Übersicht nach Ferien Winterferien Osterferien Pfingstferien Sommerferien Herbstferien Weihnachtsferien

Ferien Ausland Schulferien Dänemark Schulferien Frankreich Schulferien Großbritannien Schulferien Holland Schulferien Liechtenstein Schulferien Österreich Schulferien Schweiz

Jahreskalender Kalender Kalender 2012 Kalender 2013 Kalender 2014 Kalender 2015

Sonstiges Arbeitstage Uhrzeit Online Datum Kalenderwoche Mondkalender Namenstage Taschenrechner mobile Version

http://www.schulferien.org/Ferien_Schweiz/schulferien_Schaffhausen.html 10.07.2012 Schulferien Schweiz - Schulferien.org Seite 1 von 2

Newsletter Seite durchsuchen E-Mail Los Suche nmlkji Eintragen nmlkj Austragen

Google -Anzeigen Schulferien 2012 Schulferien Ferien Ferien Holland Tagerechner

Ferientermine nach Ferien Schweiz weitere Jahre Bundesländern Schulferien Schweiz 2012, 2013 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 • Baden-Württemberg • Bayern • Berlin aktuelle Ferien • Brandenburg kommende Ferien • Bremen • Hamburg 2012 2013 • Hessen • Mecklenburg-Vorp. Fruehling Sommer Herbst Weihnachten Sport Fruehling • Niedersachsen Aargau * 10.04. - 22.04. 23.07. - 12.08. 01.10. - 14.10. 22.12. - 06.01. * 13.04. - 28.04. • NRW Alle Schulen • Rheinland-Pfalz Appenzell Ausserrhoden * 07.04. - 22.04. 07.07. - 12.08. 06.10. - 21.10. 22.12. - 02.01. * 06.04. - 21.04. • Saarland Alle Schulen Appenzell Innerrhoden • Sachsen 06.04. - 22.04. 30.06. - 12.08. 06.10. - 21.10. 22.12. - 02.01. 08.02. - 17.02. 06.04. - 21.04. Alle Schulen • Sachsen-Anhalt Appenzell Innerrhoden • Schleswig-Holstein 06.04. - 22.04. 07.07. - 12.08. 29.09. - 21.10. 22.12. - 02.01. 16.02. - 24.02. 06.04. - 21.04. Oberegg • Thüringen Basel-Land 31.03. - 15.04. 30.06. - 12.08. 29.09. - 14.10. 22.12. - 02.01. 09.02. - 24.02. 23.03. - 07.04. Alle Schulen Basel-Land Ferien in 31.03. - 15.04. 07.07. - 12.08. 29.09. - 21.10. 22.12. - 02.01. 09.02. - 24.02. 23.03. - 07.04. Sonderformaten Gymn. Laufen-Thierst. Basel-Stadt Kalender Download NEU 05.04. - 14.04. 30.06. - 12.08. 29.09. - 14.10. 22.12. - 02.01. 09.02. - 23.02. 28.03. - 07.04. Alle Schulen Ferienkalender Bern * 06.04. - 22.04. 07.07. - 12.08. 22.09. - 14.10. 22.12. - 06.01. * 06.04. - 21.04.* Feriendichte 2012 kant. Ferienordnung BE-d Ferien Juli 2012 Bern * 06.04. - 22.04. 07.07. - 19.08. 22.09. - 14.10. 22.12. - 06.01. 06.04. - 21.04. Ferien im iCal-Format kant. Ferienordnung BE-f Freiburg * 06.04. - 22.04. 07.07. - 22.08. 13.10. - 28.10. 22.12. - 06.01. 08.02. - 17.02. 29.03. - 14.04. Ecoles primaires (ville) Feiertage Freiburg * 06.04. - 22.04. 07.07. - 03.09. 13.10. - 28.10. 22.12. - 06.01. 09.02. - 17.02. 30.03. - 14.04. Feiertage laufendes Jahr Ecoles sec. II Feiertage 2012 Genf * 05.04. - 15.04. 30.06. - 26.08. 21.10. - 28.10. 22.12. - 06.01. 09.02. - 17.02. 28.03. - 07.04. Feiertage 2013 Toutes les écoles Glarus Feiertage 2014 06.04. - 22.04. 30.06. - 12.08. 06.10. - 21.10. 22.12. - 06.01. 26.01. - 03.02. 29.03. - 14.04. Alle Schulen Feiertage 2015 Graubünden 14.04. - 29.04. 30.06. - 19.08. 06.10. - 21.10. 22.12. - 06.01. 23.02. - 03.03. 13.04. - 28.04. Bündner Kantonsschule Ferienkalender nach Graubünden 28.04. - 20.05. 06.07. - 19.08. 06.10. - 21.10. 22.12. - 06.01. 23.02. - 03.03. 27.04. - 19.05. Jahren Davos SAM Graubünden Schulferien 2012 28.04. - 20.05. 07.07. - 19.08. 06.10. - 21.10. 22.12. - 06.01. 23.02. - 03.03. 27.04. - 20.05. Davos Volksschule Schulferien 2013 Graubünden 14.04. - 29.04. 29.06. - 19.08. 06.10. - 21.10. 22.12. - 06.01. 23.02. - 03.03. 13.04. - 28.04. Schulferien 2014 Chur Volksschule Schulferien 2015 Jura Schulferien.org 06.04. - 22.04. 07.07. - 19.08. 06.10. - 21.10. 22.12. - 06.01. 09.02. - 17.02. 29.03. - 14.04. Übersicht: 1959 - 2011 Ecoles publiques auf Facebook Luzern * 06.04. - 22.04. 07.07. - 19.08. 29.09. - 14.10. 22.12. - 06.01. 02.02. - 17.02. 29.03. - 14.04. Gefällt mir Ferienkalender nach Alle Schulen Neuenburg * Schuljahren 06.04. - 22.04. 07.07. - 19.08. 06.10. - 21.10. 22.12. - 06.01. 23.02. - 03.03. 29.03. - 14.04. Ecole obligatoire 12,885 Personen gefällt Ferien 2011 / 2012 Nidwalden Schulferien.org . 06.04. - 22.04. 07.07. - 26.08. 29.09. - 14.10. 22.12. - 06.01. 02.02. - 17.02. 29.03. - 14.04. Ferien 2012 / 2013 Mittelschule Ferien 2013 / 2014 Nidwalden 06.04. - 22.04. 07.07. - 19.08. 29.09. - 14.10. 22.12. - 06.01. 02.02. - 17.02. 29.03. - 14.04. Übersicht: ab 1966/1967 Volksschule Obwalden 06.04. - 22.04. 30.06. - 12.08. 06.10. - 28.10. 24.12. - 06.01. 07.02. - 17.02. 29.03. - 14.04. Engelberg Volksschule Daniel Wilfried Übersicht nach Obwalden 06.04. - 22.04. 07.07. - 19.08. 29.09. - 14.10. 24.12. - 06.01. 02.02. - 17.02. 29.03. - 14.04. Ferien Volksschule Winterferien Sankt Gallen 08.04. - 22.04. 08.07. - 12.08. 30.09. - 21.10. 22.12. - 02.01.* * 07.04. - 21.04. Osterferien Alle Schulen Schaffhausen Pfingstferien 14.04. - 01.05. 07.07. - 11.08. 29.09. - 20.10. 22.12. - 02.01. 26.01. - 09.02. 13.04. - 27.04. Alle Schulen Sommerferien Schwyz * Herbstferien 28.04. - 13.05. 07.07. - 12.08. 29.09. - 14.10. 22.12. - 06.01. 23.02. - 03.03. 27.04. - 12.05. Volksschule Weihnachtsferien Solothurn * 06.04. - 22.04. 07.07. - 12.08. 29.09. - 21.10. 22.12. - 06.01. 02.02. - 17.02. 06.04. - 21.04. Alle Schulen Tessin Ferien Ausland 06.04. - 15.04. 16.06. - 02.09. 27.10. - 04.11. 22.12. - 06.01. 09.02. - 17.02. 29.03. - 07.04. Tutte le scuole Schulferien Dänemark Thurgau * Schulferien Frankreich 06.04. - 22.04. 09.07. - 12.08. 08.10. - 21.10. 24.12. - 06.01. 28.01. - 03.02. 29.03. - 14.04. Alle Schulen Schulferien Großbritannien Uri * 06.04. - 22.04. 30.06. - 19.08. 06.10. - 21.10. 22.12. - 06.01. 02.02. - 12.02. 29.03. - 14.04. Schulferien Holland Alle Schulen Schulferien Liechtenstein Waadt 05.04. - 22.04. 07.07. - 26.08. 13.10. - 28.10. 22.12. - 06.01. 16.02. - 24.02. 28.03. - 14.04. Schulferien Österreich Toutes les écoles Wallis Schulferien Schweiz 05.05. - 20.05. 30.06. - 15.08. 18.10. - 28.10. 22.12. - 06.01. 06.02. - 17.02. 29.03. - 03.04. Oberwallis Wallis 06.04. - 15.04. 30.06. - 19.08. 24.10. - 04.11. 22.12. - 06.01. 09.02. - 17.02. 29.03. - 07.04. Jahreskalender Romand Kalender Zug 14.04. - 29.04. 07.07. - 19.08. 06.10. - 21.10. 22.12. - 06.01. 02.02. - 17.02. 13.04. - 28.04. Kalender 2012 Alle Schulen Zürich * Kalender 2013 21.04. - 06.05. 14.07. - 19.08. 06.10. - 21.10. 22.12. - 06.01. 11.02. - 23.02. 22.04. - 04.05. Alle Schulen Kalender 2014 Kalender 2015

Sonstiges Eckdaten Schweiz Arbeitstage Uhrzeit Online Amtssprache: Deutsch, Französisch, Italienisch Datum Regierungssitz: Bern Kalenderwoche Fläche: 41.285 km² Mondkalender Einwohner: 7.581.500 (Stand: 2008) Namenstage Währung: Schweizer Franken Taschenrechner mobile Version

http://www.schulferien.org/Ferien_Schweiz/schulferien_schweiz.html 25.07.2012 Schulferien Schweiz - Schulferien.org Seite 2 von 2

-> mehr ...

Datenschutzhinweis Impressum

Kartendaten ©2012 GeoBasis -DE/BKG ( ©2009), Google, Tele Atlas -

Griechenland Urlaub www.Reisen.de/Griechenland Günstige Griechenland Reisen! Reisen buchen mit Bestpreisgarantie

University in Switzerland LesRoches.cc Earn a Degree in Hospitality at Les Roches in Switzerland. Start Now!

dersteinteppich.de dersteinteppich.de Jetzt 2 Farbmuster gratis bestellen Mit diesem Gutscheincode: Aktion6

Noch kein PAYBACK Kunde? PAYBACK.de/_Neukunde Jetzt kostenlos anmelden und bei über 500 Shops Punkte sammeln!

Wenn Sie auf diese Seite verlinken möchten, können Sie diesen HTML-Code verwenden:

Ferien, Kalender, Feiertage - © schulferien.org

http://www.schulferien.org/Ferien_Schweiz/schulferien_schweiz.html 25.07.2012 Büsingens Geschichte | Büsingen am Hochrhein Seite 1 von 2

suchen ...

Geschichte Informationen

1300 v. Chr. - 0 n. Chr.: Scherben- und Metallfunde stammen aus Grabhügeln der Urnenfelder-, Hallstatt- und Latènezeit. Einwohnerzahlen Geschichte 6. Jh.: Alemannen lassen sich am Rheinufer nieder und gründen einen Ort den sie nach ihrem Sippenoberhaupt Buosinga benennen. Ortsteil Stemmer

1095: Die erste Nennung der Bergkirche durch Papst Urban II (ecclesiam ad Kirichberch), als sie vom Grafen Burkhard Wirtschaft von Nellenburg dem Kloster Allerheiligen geschenkt wurde.

1248: Die Bergkirche wird in das Kloster Allerheiligen eingegliedert. Berichte 1361: Die Herren von Klingenberg erhalten die Ortsherrschaft von Büsingen. Gastronomie 1406: Büsingen wird von den verschuldeten Klingenbergern an den Schaffhauser Rudolf Goldschmid verpfändet. Gemeinde 1446: Die Vogteirechte in Büsingen werden dem Frauenkloster St. Katharinental bei Diessenhofen übergeben. Kultur

1463: Die Vogtei kommt durch Kauf an Bürgermeister Heinrich Barter von Schaffhausen. Natur

1465: Die Landeshoheit über Büsingen geht offiziell an Österreich über und der Ort gehörte zur österreichischen Politik Landgrafschaft Nellenburg. Schule

1488: Die Bergkirche wird dem heiligen Michael geweiht. Wirtschaft

1529: Im Zuge der Reformation schafft die Stadt Schaffhausen die Messe ab, hebt das Kloster Allerheiligen auf und führt in allen Pfarreien das Zürcher Bekenntnis ein. Archiv 1535: Die österreichische Lehnsherrschaft geht über auf die Schaffhauser Bürger Im Thurn.

1658: Eberhard Im Thurn erhält die österreichische Lehnsherrschaft. März 2011 Oktober 2010 1693: Nach religiösen Streitigkeiten wird Eberhard Im Thurn von eigenen Familienangehörigen nach Schaffhausen entführt und in den Kerker geworfen. September 2010

1694: Für Österreich ist die Entführung ihres Lehnsträgers Eberhard ein Eingriff in die Landeshoheit. Als Reaktion darauf Februar 2010 wird die Getreideausfuhr in die Schweiz gesperrt und Schaffhausen mit hohen Repressalien gedroht. Dezember 2009

1697: Nach der Verurteilung Eberhards zu lebenslanger Haft entsendet Österreich Truppen an die Schaffhauser Grenze. September 2009

1699: Aufgrund des Drucks Österreichs und der Schweizer Eidgenossen auf die Schweizer Obrigkeit kann Eberhard Im August 2009 Thurn nach Büsingen zurück kehren. Als Strafe für die Entführung verliert Schaffhausen die Pfandschaft über die Juli 2009 Reiatdörfer, zu denen Büsingen gehört. Juni 2009 1728: Mit Ausnahme von Büsingen wird die Pfandschaft aller Reiatdörfer wieder an Schaffhausen übergeben. Nur Büsingen soll auf Grund des Streits auf ewig zu Österreich gehören. Mai 2009 April 2009 1770: Österreich verkauft seine Rechte an den Dörfern Ramsen und Dörflingen an das eidgenössische Zürich. Damit wird Büsingen zu einer Enklave in der Schweizer Eidgenossenschaft.

1805: Im Pressburger Frieden wird Büsingen dem Königreich Württemberg zugeschlagen.

1810: Büsingen geht an das Grossherzogtum Baden über.

1835: Büsingen wird deutsches Zollausschlussgebiet.

1895: Büsingen schliesst mit der Schweiz ein Abkommen, damit die Büsinger Bauern ihre Produkte in der Schweiz verkaufen können.

1918: In einer Volksabstimmung stimmen 96 % der Büsinger Bürger für eine Angliederung ihres Dorfes an die Schweiz. Weil die Schweiz kein geeignetes Austauschgebiet anbieten kann, scheitert das Vorhaben.

1947: Nach dem Einverständnis der in Büsingen präsenten Besatzungsmacht Frankreich wird die schweizerische Zollgrenze zur Enklave aufgehoben.

1961: Der Ortsname wird in “Büsingen am Hochrhein” umbenannt.

1967: Ein Staatsvertrag zwischen Deutschland und der Schweiz tritt in Kraft, der bis heute den rechtlichen Status von Büsingen regelt.

1986: Zusätzlich zur deutschen Postleitzahl D-78266 erhält Büsingen die schweizerische Postleitzahl CH-8238, womit die Zustellungsprobleme von Sendungen aus der Schweiz gelöst sind.

Quellen:

F. Götz, A. Schiendorfer, G. Eiglsperger: 900 Jahre Büsingen – eine deutsche Gemeinde in der Schweiz, Eigenverlag der Gemeinde Büsingen 1990

Historisches Lexikon der Schweiz

Schaffhauser Magazin, Nr. 2, 2001

http://buesingen.info/geschichte/ 26.06.2012 Büsingens Geschichte | Büsingen am Hochrhein Seite 2 von 2

Ursula Wolf und Hans Lieb: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 531: Die Bergkirche Büsingen, Bern 1993

© 2009-2010 INTERACTIVE MEDIADESIGN

http://buesingen.info/geschichte/ 26.06.2012 Buesingen am Hochrhein http://www.buesingen.de/

Gemeinde Büsingen Junkerstrasse 86 D-78266 Büsingen CH-8238 Büsingen Tel. aus Deutschland: 07734/9302-20 Tel. aus Schweiz: 052/63400-20 Fax: 07734 / 930250 E-Mail: [email protected]

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Büsingen Büsingen aktuell Buurefasnacht 2012 Mein Name ist Miriam Filkorn. Ich bin 22 Jahre alt und Rücktritt Gunnar Lang studiere derzeit an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg im Studiengang Bürgermeister Public Management (Verwaltungswissenschaften). Ich gesucht werde das Studium im Februar 2013 mit dem Titel Wahlschein BM-Wahl Bachelor of Art beenden. Im Sommer 2012 werde ich Bürgerumfrage meine Bachelorarbeit über ihr idyllisches Dörfchen am Naturnahes Rheinufer Hochrhein verfassen. Ein Dorf welches die Traditionen von Abstimmung Stuttgart Deutschland und der Schweiz vereint aber auch von Bürgeraktion 2011 Abwanderung und Überalterung gekennzeichnet ist. Es ist Kunst: Bürgerhaus mir ein großes Anliegen über Büsingen zu schreiben. Kunst: Alte Schmiede Deshalb möchte ich in meiner Bachelorarbeit einerseits auf die negativen Aspekte aufmerksam machen, die der Exklavenweg-Tour Exklavenstatus der Gemeinde mit sich bringt und welche Richtfest Turnhalle Nachteile es für die Einwohner und Bürger in Büsingen Bauausschreibung gibt. Andererseits möchte ich aber auch auf die schönen Abbruch Turnhalle Dinge aufmerksam machen, welche Büsingen bietet. Und Neubau Turnhalle dafür benötige ich Ihre Hilfe. Sie, als Bürgerinnen und Wirtschaftsförderung Bürger der Gemeinde Büsingen kennen sich am Hoheitszeichen allerbesten mit den Vor- und Nachteilen der Exklave aus. Gemeindebrief Außerdem möchte ich vor allem etwas über Ihr Empfinden als Büsinger Bürger herausfinden. Info Bürgermeister Im Gemeindebrief der Gemeinde Büsingen werden Sie Kurznachrichten einen grünen Umfragebogen beigelegt finden. Zoll-Zeiten Meine Bitte nun an Sie, egal ob groß oder klein, ob alt oder jung, nehmen Sie und Ihre Ratssitzung Familienmitglieder bitte von Ende März bis 4. Mai 2012 an der Umfrage teil. Veranstaltungen Die Umfragebögen erhalten Sie auf dem Infotisch im Büsinger Rathaus oder Sie können gleich jetzt Wir über uns mit diesem Link: Zur Bürgerumfrage die Formulare ausdrucken und ausfüllen. Die ausgefüllten Fragebögen können Sie bis zum 4. Mai 2012 in die Urne im Büsinger Rathaus einwerfen. Bürger + Gemeinde Die Gemeindeverwaltung Büsingen hat darum gebeten, die Umfragebögen nicht anonym Politik durchzuführen. Es sollen Mehrfachnennungen und vor allem Manipulationen verhindert werden. Büsingen einst Deshalb wäre es nett, wenn Sie Ihren Namen unter Punkt 1.1 auf den Umfragebogen schreiben. Ich versichere Ihnen, dass Ihr Name lediglich dazu verwendet wird, um zu überprüfen ob der Touristik Fragebogen doppelt eingegangen ist. Die Umfrage wird danach von mir persönlich, anonym Wirtschaft ausgewertet und die Umfragebögen am Ende vernichtet. Die Umfragebögen werden im Rathaus in einer verschlossenen Urne aufbewahrt, so dass Unbefugte keinen Zugang zu den ausgefül lten Bögen Kultur haben.

Religion Je mehr Bürgerinnen und Bürger an der Umfrage teilnehmen, desto repräsentativer wird die Umfrage. Vereine Ihre Meinungen können auf die Probleme in Büsingen aufmerksam machen und gegebenenfalls behoben werden. Zudem lernt vielleicht der ein oder andere die Vorzüge Büsingens kenn en und lieben. Schülerzeitung In diesem Sinne, hoffe ich auf eine hohe Beteiligungszahl und verbleibe Kontakt Startseite mit vielen Grüßen – Miriam Filkorn

1 von 1 26.04.2012 16:36 Büsingen: Exklave Büsingen: Keine Spur von Trauminsel | SÜDKURIER Online Seite 1 von 3

ANMELDEN EPAPER MOBIL IMMO STELLEN AUTO SINGLES TRAUER MARKT WEITERE

Mein Büsingen | ändern mehr von hier Heute 29°/16°

REGION NACHRICHTEN SPORT BILDER+ MEINUNG RATGEBER FREIZEIT ANZEIGEN ABO Suchbegriff Kreis Konstanz Bodenseekreis-Oberschwaben Schwarzwald-Baar-Heuberg Linzgau-Zollern-Alb Hochrhein Nachbarschaft

Aach Allensbach Bodman-Ludwigshafen Büsingen Eigeltingen Emmingen-Liptingen Engen Gaienhofen Gailingen Gottmadingen Hilzingen Hohenfels Kreis Konstanz Konstanz Moos Mühlhausen-Ehingen Mühlingen Öhningen Orsingen-Nenzingen Radolfzell Reichenau Rielasingen-Worblingen Singen Steißlingen Stockach Tengen Volkertshausen Oberbürgermeisterwahl Konstanz

BÜSINGEN Servicelinks

Anbieter suchen Exklave Büsingen: Keine Spur von

Trauminsel Traueranzeigen Singlebörse

Autoanzeigen Stellenanzeigen 20.04.2012 Von MATTHIAS BIEHLER 0 Kommentare Wohnungsanzeigen Kleinanzeigen Empfehlen 0 0 WEITEREMPFEHLEN

Gewinnspiele alle Artikel >

Bildergalerie Bürgermeisterwahl in der Exklavengemeinde Büsingen: Sechs Bewerber für Nachfolge von Gunnar Lang

Sonderbar ist in Büsingen nahezu alles – und das seit Jahrhunderten. Bis heute ist die deutsche Insel inmitten des Schweizer Kantons Schaffhausen Schickes Schreibgerät gewinnen! Exklave mit vielen Sonderbelastungen. Belastungen, die zu ständigen In dieser Woche verlosen wir ein INOXCROM Verhandlungen mit den Behörden in Bern und Berlin, Stuttgart und Schreibgerät. mehr... Schaffhausen führen und es einem Bürgermeister nicht immer leicht machen. Bürgermeisterwahl: Das Jahresgewinnspiel: Gewinnen Sie ein Auto sagen die Kandidaten 22 Jahre lang konnte dies dem stets gut gelaunten Amtsinhaber Gunnar Lang nichts anhaben. Dennoch hat er nach seinem 60. Geburtstag im letzten Juligewinnspiel: Navigationssystem gewinnen Zum Artikel Herbst den Entschluss gefasst, sein Amt niederzulegen. Nicht zuletzt die verlorene Harmonie im Büsinger Gemeinderat hat dem beliebten Dorfschultes Wo aus deutschen die Lust aufs Amt verdorben. Jetzt sollen deshalb andere die Zügel im Rat Trauben Schweizer und der Gemeinde übernehmen. Sechs Kandidaten wollen am Sonntag den Wein gepresst wird Chefsessel im Büsinger Rathaus erobern. Doch dies im ersten Wahlgang am Themen alle Artikel > 22. April zu erreichen, dürfte schon angesichts der großen Auswahl schwierig Zum Thema werden. Interessant dürfte dennoch werden, wer im ersten Wahlgang die Nase vorn hat. Sollte keiner der Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen, kommt es am Sonntag, 13. Mai, zur Nachwahl. Mit ganz unterschiedlichen Ansätzen werben die Kandidaten Ursula Leutenegger, Markus Möll, Michael Schönle, Wolfgang Welle, Georg Höfer und Joachim Widera um die Stimmen der Büsinger – einige davon mit eher kuriosen Ideen. 200€ - Gutschein gewinnen! Seltsam kommen zumindest die Vorschläge des Rheinfelder Unternehmers Jetzt das schönste Tierbild im Hochrhein Markus Möll ist neuer und Autors Widera bei den Büsingern an. Über seine Nähe zur einsenden und einen Gutschein im Wert von 200€ Bürgermeister von rechtsgesinnten Bewegung „Deutsche Zukunft“ mag er nicht gerne reden. Gewinnen! mehr... Büsingen Über seine Visionen hingegen schon. Er beabsichtigt, die Exklave in die Autonomie zu führen, eine Freihandelszone einzurichten und Gewerbe Grill-Spezial anzulocken. Gar den Bau eines Thermalbades will er in der Hochrheingemeinde realisieren – das Wo und Wie aber bleibt er seinen

http://www.suedkurier.de/region/kreis -konstanz/buesingen/Exklave -Buesingen -Keine -... 26.07.2012 Büsingen: Exklave Büsingen: Keine Spur von Trauminsel | SÜDKURIER Online Seite 2 von 3

Wählern schuldig. Denn Gewerbeansiedelung ist auf dem besonderen Stückchen Deutschland besonders schwierig. Neben den hohen Preisen durch den Schweizer Franken schlägt auch die hohe Steuerlast der deutschen Behörden zu Buche. Deshalb bewegt die Steuerfrage den SÜDKURIER Hegau Echo Wahlkampf derzeit am stärksten. Zwar zählt das Finanzamt Singen lediglich Gefällt mir Markus Möll gewinnt 177 Steuerzahler in Büsingen – der Großteil der Einwohner sind Rentner oder aber Unternehmer, die ihren Firmensitz in der Schweiz haben und deshalb Büsinger 369 Personen gefällt SÜDKURIER Hegau Echo . Bürgermeisterwahl dort besteuert werden. Aber die doppelte Belastung wird als Ursache für den Bevölkerungsschwund gesehen. „Wir müssen etwas tun“, sagt die einzige Alles zum Thema Frau auf dem Kandidatenkarussel, Ursula Leutenegger. Sie betont, dass Büsingen wieder attraktiver für junge Berufstätige werden müsse. Derzeit sei Pirmin Jennifer Romen Marita Bubbu Schlagwörter zu beobachten, dass das Steuergefälle die jungen Büsinger in die Schweiz abwandern lässt. Punkten konnte der mit 29 Jahren jüngste Kandidat Georg Höfer mit dem Vorschlag, übergangsweise auch Gemeindegelder

einzusetzen, um die Steuer ungerechtigkeit auszugleichen. Die Idee wurde Thomas Ruth Anna Bernd Dietmar Reinhard auch von weiteren Kandidaten befürwortet.

„Wenn die Rücklagen dafür ausreichen, ist das eine gute Idee“, so Wolfgang Welle, der als derzeitiger Hauptamtsleiter und Kämmerer Büsingens besten Einblick in die Gemeindefinanzen hat. Wichtig sei aber auch die Anliegen der Bürgerinitiative zu unterstützen, die mit einer Petition in Brüssel und Berlin Berücksichtigung der besonderen Bedingungen in Büsingen fordern. Ebenso wichtig ist für die Zukunft der Gemeinde, die Familienförderung. „Das müssen wir aus eigener Kraft angehen “, macht sich der Gailinger Gemeinderat Markus Möll für Programme stark, um Familien das Bauen in Büsingen zu erleichtern. Bewerber Michael Schönle, der nach erfolglosen Kandidaturen in Dauchingen bei Rottweil und zuletzt in Hilzingen, nun in Büsingen auf Stimmenfang geht, wirbt mit seiner Erfahrung als Agraringenieur im Landwirtschaftsamt Rottweil.

Büsingen

Gailinger Duo liegt klar Bürgermeisterwahl: vorne Kandidaten ernten nicht nur Applaus

Stellenangebote Ab 55 Ausgewählte Stellenangebote Ab 55. Experteer: Anmelden & Job finden! experteer.de/Top-Stellenangebote+55

Kommentare

zu diesem Artikel sind keine Beiträge vorhanden

Schreiben Sie Ihre Meinung

Überschrift Text 5

noch 1000 6 Zeichen Informiert gfedc Bei jedem neuen Kommentar in dieser Diskussion bleiben: erhalten Sie automatisch eine Benachrichtigung Unsere Community-Regeln

Für registrierte User Für nicht registrierte User

Loggen Sie sich ein, um diesen Artikel zu kommentieren! Falls Sie noch nicht registriert sind, können Sie sich nach einem Klick auf das Feld oben rechts "Für nicht registrierte Nutzer" ganz einfach anmelden.

Benutzername

Passwort (Passwort vergessen? )

http://www.suedkurier.de/region/kreis -konstanz/buesingen/Exklave -Buesingen -Keine -... 26.07.2012 Büsingen: Exklave Büsingen: Keine Spur von Trauminsel | SÜDKURIER Online Seite 3 von 3

gfedc Anmeldung über Cookie merken

einloggen und antworten

Anzeige Traumurlaub bei Aspria Top-Zinsen für's Tagesgeld 4 traumhafte Wochen für die bis zu 2,30 % p.a. garantiert ganze Familie. Nur € 120 pro bis zum 01.12.2012 Person, Kinder nur € 50.

Hier informieren Jetzt informieren

Jetzt günstig investieren! Frischer Grüner Veltliner Sichern Sie sich das 6 Fl. Domäne Krems Grünen kostenlose Top Depot. Veltliner + GRATIS 6 Fl. dazu: Sie sparen 50 Prozent!

Mehr Informationen Jetzt bestellen

Sommerurlaub 2012 QUELLE wünscht gute Nacht All inklusive zu den Gestreift, gepunktet oder schönsten Reisezielen: z. B. Basic - Große Auswahl an Mallorca, 1 Woche ab € 355. Bettwäsche bei quelle.de

Jetzt Urlaub buchen! Jetzt entdecken

REGIOSTARS GEWINNSPIELE KINO TWITTER RSS-FEED

VERANSTALTUNGEN WETTER TICKETS NEWSLETTER FACEBOOK

SÜDKURIER Medienhaus Regiostars bodenseeferien.de ZeigDich! ka-news.de partnersuche.suedkurier.de suedkurier.immowelt.de suedkurier.stellenanzeigen.de suedkurier.autoanzeigen.de Online Initiative ARRIVA PSG Baden-Württemberg Werkzwei Druckerei Konstanz Auf Draht SÜDKURIERtel DKZ ANZEIGER Südwest

© SÜDKURIER GmbH 2012

KONTAKT JOBS MEDIADATEN ONLINE-WERBUNG IMPRESSUM AGB WEBTIPP SEITENANFANG

http://www.suedkurier.de/region/kreis -konstanz/buesingen/Exklave -Buesingen -Keine -... 26.07.2012