Zürcher Journalistenpreis 10
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Zürcher Journalistenpreis 10 Balz Bruppacher Preis für das Gesamtwerk Viktor Dammann Skandal im Zürcher Pflegeheim Entlisberg Mathias Ninck Bericht zu Dr. E. Roduner Christian Kündig Lukas Messmer Die Endstation Der Zürcher Journalisten- preis Es gibt nicht wenige Medienpreise in der Preisträger 2010 Schweiz. Kaum einer aber hat eine so lange Tradition wie der Zürcher Journalistenpreis, Balz Bruppacher der vom Zürcher Presseverein (ZPV) ins Leben gerufen und 1981 erstmals verliehen worden Preis für das Gesamtwerk 6 ist. Trägerin ist heute die Stiftung Zürcher Jour- nalistenpreis. Ihr Zweck ist es, über die Aus- Kategorie Zeitung schreibung und Vergabe eines Preises einen Viktor Dammann konkreten Beitrag zur Förderung der journa- listischen Qualität zu leisten. Die Prämierung Skandal im Zürcher von herausragenden Arbeiten soll Journalistin- Pflegeheim Entlisberg 12 nen und Journalisten ermutigen, ihre unter immer anspruchsvolleren Bedingungen zu leistende Aufgabe inhaltlich wie auch stilistisch Kategorie Zeitschrift auf hohem Niveau zu meistern und journalis- Mathias Ninck tische Werke zu schaffen, die über den Tag hin- Bericht zu Dr. E. Roduner 18 aus in Erinnerung bleiben. Die Arbeiten, die in Produkten von Medien- verlagen der Kantone Zürich und Schaffhausen Kategorie Nachwuchs publiziert worden sind oder die von Autorinnen Christian Kündig und Autoren stammen, die hauptsächlich in diesen Kantonen tätig sind, werden von einer Lukas Messmer unabhängigen, sich aus Journalisten und Die Endstation 25 Publizisten zusammensetzenden fünfköpfigen Jury begutachtet. Jährlich gehen über 150 Arbeiten ein, die in einem mehrstufigen Verfah- ren ausgewertet werden. Die Preisgelder stam- men von einer ganzen Reihe von Sponsoren. Bewusst verzichtet die Stiftung auf einen Hauptsponsor, um die Unabhängigkeit des Journalistenpreises auch in dieser Hinsicht zu gewährleisten. Die feierliche Preisverleihung, zu der zahlreiche Persönlichkeiten aus Medien, Politik und Wirtschaft eingeladen werden, wird mit dem Beitrag finanziert, den der ZPV der Stiftung aus dem Erlös des Schweizer Medienballs & Zürcher Presseballs zuspricht. Grussadresse des Stiftungsratspräsidenten Sehr geehrte Damen und Herren In diesem Jahr wird der Zürcher Journalistenpreis Weiter im Stiftungsrat zum 30. Mal verliehen. Er wurde 1980 vom Zürcher Presseverein ZPV ins Leben gerufen Dr. Esther Girsberger und ein Jahr später – im Anschluss an die General- freie Journalistin/Publizistin versammlung des ZPV – erstmals verliehen. Zahlreiche bekannte Namen zieren heute die Manuela Nyffenegger Liste der Preisträgerinnen und Preisträger: Hugo Neue Zürcher Zeitung Bütler, Niklaus Meienberg, Beat Kappeler oder Jürg Ramspeck – um nur einige zu nennen. Seit David Strohm der ersten Verleihung hat sich einiges geändert: NZZ am Sonntag 1987 gründete der ZPV die Stiftung Zürcher Journalistenpreis. Später wurde ein eigener feier- licher Anlass geschaffen, an dem jeweils über 150 Geschäftsführung Persönlichkeiten aus Medien, Wirtschaft und Politik teilnehmen und Mitglieder des Bundesrats Monika Menne regelmässig die Gastreferate halten. Die Summe der Preisgelder ist mittlerweile auf 40'000 Franken pro Jahr angewachsen. Jury Eines aber ist geblieben: Das Ziel, mit der Verleihung des Preises die Qualität im Print- Fredy Gsteiger (Präsident) journalismus zu fördern. Ein hochgestecktes Radio DRS Ziel, vor allem im heutigen Umfeld, in der die Qualitätsbemühungen durch Konkurrenzdruck, Andrea Masüger Sparmassnahmen und verändertes Leseverhalten Die Südostschweiz arg drangsaliert werden. Jedoch: Der Zürcher Journalistenpreis gilt als einer der renommier- Marco Meier testen Preise in der Schweiz. Deshalb sind Stif- Radio DRS tungsrat und Jury überzeugt, dass die jährliche Verleihung für die Medienschaffenden einen Susanne Mühlemann wirksamen Anreiz darstellt, sich bei der täglichen Bilanz Arbeit um Qualität zu bemühen. Dass dieser Anreiz durch einen «Bonus» von 10’000 Franken Margrit Sprecher pro Beitrag materiell verstärkt wird, ist ausdrück- Publizistin lich – und mit gutem Gewissen – beabsichtigt. Dr. Christoph Born Rechtsanwalt Präsident der Stiftung Zürcher Journalistenpreis Journalistenpreis 2010 3 Die Jury Fredy Gsteiger Andrea Masüger Fredy Gsteiger wurde 1962 Geboren am 14. März 1957 in Bern geboren. Schon in Chur. Andrea Masüger als 19-jähriger Gymnasiast absolvierte die Schulen und liess er sich mit dem Jour- eine Lehre als Fotograf in nalismus ein, der ihn seither Chur. 1977 trat er als Prak- nicht mehr losliess. Wäh- tikant in die Redaktion rend des Studiums der der «Bündner Zeitung» ein. Wirtschaftswissenschaften Von 1979 bis 1987 arbeitete in St. Gallen und später der Politikwissenschaft er als Bundeshausredaktor für die «Bündner in Lyon und im kanadischen Québec arbeitete Zeitung» in Bern, dabei war er auch für Schweizer Gsteiger als Werkstudent für den Berner «Bund» Radio DRS, die «Berner Zeitung» und andere und für das «St. Galler Tagblatt», in dessen Medien tätig. 1987 wurde er stellvertretender Auslandredaktion er später eintrat. Nach einer Chefredaktor, 1992 dann Chefredaktor der Hospitanz bei der deutschen Wochenzeitung «Bündner Zeitung». 1997 übernahm er die Chef- «Die Zeit» wechselte er nach Hamburg. Dort redaktion der «Südostschweiz». Heute ist war er zuerst viereinhalb Jahre lang für die Nah- Masüger Publizistischer Direktor der Südost- ostberichterstattung zuständig, danach ging er schweiz Medien und Delegierter des Verwal- als Korrespondent nach Paris. 1997 übernahm tungsrates der Südostschweiz Presse und Print Fredy Gsteiger die Chefredaktion der «Weltwo- AG sowie Stellvertreter des Verlegers. Zu che» in Zürich, 2002 wechselte er vom Zeitungs- seinen Hobbys zählen Fotografieren und Wein. zum Radiojournalismus und wurde Produzent des «Echo der Zeit» von Schweizer Radio DRS. Seit vier Jahren kümmert er sich als dessen dip- lomatischer Korrespondent um Themen der internationalen Aussen- und Sicherheitspolitik. Gsteiger ist Vorstandsmitglied des International Press Institute IPI und seit 2005 Präsident der Jury des Zürcher Journalistenpreises. 4 Journalistenpreis 2010 Marco Meier Susanne Mühlemann Margrit Sprecher Marco Meier, geboren 1953 Susanne Mühlemann, Margrit Sprecher wurde in im luzernischen Sursee, geboren 1968, ist im Kanton Chur geboren und studierte studierte Philosophie und Thurgau am Untersee in München und Wien Theologie an der Universi- aufgewachsen. Nach der Zeitungs- und Theaterwis- tät Fribourg. Er war von Matura und dem Studium senschaft. Bis 1999 leitete 1980 bis 1984 Redaktor bei der Staatswissenschaften an sie das Ressort Leben heute der «Weltwoche» und – der Hochschule St. Gallen bei der «Weltwoche»; seit- nach einer längeren Studi- stieg sie als Wirtschafts- her arbeitet sie als Reporte- enreise durch die USA und Lateinamerika – redaktorin bei der «Bilanz» ein. Es folgten rin für Zeitschriften im In- und Ausland sowie von 1985 bis 1987 Redaktor bei der Zeitschrift Stationen als Wirtschafts- und Medienredaktorin als Buchautorin. Zu ihren Werken gehören «Magma». 1988 bis 1995 war Meier stellvertre- beim «Tages-Anzeiger» und beim «SonntagsBlick». unter anderem: «Leben und Sterben im Todes- tender Chefredaktor der Zeitschrift «du» unter Bei beiden Blättern betreute sie die eigens trakt» (Haffmanns Verlag); «Ungebetene Dieter Bachmann von 1988, danach bis 1998 aufgebauten Medienseiten. 2003 wechselte Besuche», Reportagen und Porträts (Suhrkamp Direktor des Medienausbildungszentrums (MAZ) Mühlemann als Ressortleiterin Wirtschaft und Verlag); «Sich aus der Flut des Gewöhnlichen in Luzern. Als Chefredaktor kehrte er zum «du» Medien zur «AargauerZeitung»/«Mittelland herausheben – die Kunst der grossen Reportage» zurück, das er bis Ende 2002 leitete. Von 2003 Zeitung». Danach war sie von 2005 bis 2007 (Picus Verlag); «Die Mitte des Volkes – Expedi- bis 2008 war Marco Meier Redaktionsleiter der stellvertretende Chefredaktorin beim «Sonntags- tionen in die Welt der SVP» (Edition Patrick «Sternstunden» beim Schweizer Fernsehen. Seit Blick», wo sie auch als Autorin für Wirtschaft Frey) und «Das andere Radio – DRS 2» (NZZ März 2008 ist er Programmleiter von Schweizer und Politik wirkte. Seit September 2008 ist Libro). Radio DRS 2. Marco Meier wohnt mit seiner sie bei der «Bilanz» für das Ressort Trend ver- Margrit Sprecher erhielt etliche Preise, Frau und zwei Kindern in Luzern. antwortlich. darunter den deutschen Kisch-Preis (1992), den Zürcher Journalistenpreis für ihr Gesamt- werk (2003) und den Bündner Literaturpreis (2008). Margrit Sprecher lebt in Zürich und Graubünden. Journalistenpreis 2010 5 6 Journalistenpreis 2010 Laudatio Laudatio für das Gesamtwerk von Balz Bruppacher, ehemals Chefredaktor AP Balz Bruppacher Es begann Mitte der 1960-er Jahre mit Straf- Auch im Journalismus gibt es die, welche im und sprachlich leicht antiquierte Nachrichten- aufgaben im Geschichtsunterricht an der Licht und jene, die im Schatten stehen. Die tante SDA. Jahrelang profitierten die Zeitungen Mittelschule: Drei A-4-Seiten über ein aktuelles Verleihung des Zürcher Journalistenpreises ist vom Wettbewerb der Agenturen, und unter politisches Thema schreiben! Der 16- oder natürlich eine Licht-Veranstaltung, denn es dem Druck des kleinen, frechen Davids moder- 17-Jährige, den Politik erst am Rande interes- werden Damen und Herren ausgezeichnet, nisierte sich auch der Herr Goliath ein bisschen. sierte, lieh sich vom Grossvater die NZZ aus und die sich öffentlich exponiert haben, die durch Als dann aber im Zuge der Wirtschaftskrise im- kaufte aus dem Taschengeld die «Weltwoche».