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Nr. 10 Jg. 6 / Heft 1 April 2019

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DER ESTE AL -ESTET HVVTALER

Veröffentlichungen und Mitteilungen Der Moisburger Reichstaler von 1624 Liebe Leserinnen, liebe Leser Der Name unseres Vereinsmagazins DER ESTETALER ist doppeldeutig: Natürlich steht unser schönes Estetal im Vordergrund; aber tatsächlich Mit diesem Heft erscheint zum zehnten Mal der ESTETALER. Ein hat es auch einen „Estetaler“ gegeben. Im Jahre 1621 ließ nämlich Herzog kleines Jubiläum, das wir zum Anlass nehmen wollen, uns bei Wilhelm von die an der Este gelegene Moisburger Papiermühle zu allen Beteiligten, den Mitarbeitern und Autoren, aber auch unseren einer Münzstätte umbauen. Unwirtschaftlichkeit, Unzuverlässigkeit Lesern recht herzlich zu bedanken. Für 2019 ist von der Loki der Münzmeister und letztlich eine Münzreform Schmidt-Stiftung diesmal die Besenheide zur Blume des Jahres Herzog Christians zu Braunschweig zwangen den Herzog bereits 1629, die Münze zu gekürt worden. Für uns eine Gelegenheit, die Pflanze sowie das schließen und wieder eine Papiermühle Thema Heidelandschaft und ihre Entstehung einmal genauer unter einzurichten. die Lupe zu nehmen. Ebenfalls zu diesem Schwerpunkt gehören der Ausflug ins „Sniers Hus“ mit seiner Heidebauernwirtschaft und eine Abhandlung zum Thema Volksglauben und Magie in der dorti- gen Region. Interessant auch ein Abstecher in die Zeit, als in Halves- Impressum: bostel ein Ölrausch ausbrach. Viel Spaß bei der Lektüre! B.G. Herausgeber: Heimat- und Verkehrsverein Estetal e.V. 1. Vorsitzender Ludwig Hauschild Heideweg 5, 21279 , Tel.: 04165 80319 Inhalt Seite E-Mail: [email protected] Zum Titel / Impressum 2 Redaktionelle Bearbeitung und Layout: Editorial / Inhalt 3 Dr. Berthold Hohmann (B.H.), Barbara Gerhold (B.G.) Heimatkunde: Entstehung der Heidelandschaften (Barbara Gerhold) 4 Herzlichen Dank für Lektorat und Schreibarbeiten an: Blume des Jahres: Die Besenheide/Calluna Vulgaris (Barbara Gerhold) 12 Brigitte und Gottfried Arnold, Dagmar Hohmann, Lokale Geschichte: Ölrausch in Halvesbostel (Jörg Jennrich) 15 Manfred Thiel, Rosita Grabenkamp, Heidi Preuß Bauernhausforschung: Das „Sniers Hus“ (Barbara Gerhold) 20 Druck: Druckstudio/, Auflage: 2.000 Fundstücke: Poststelle Zwoo und Aufruf (Dr. Berthold Hohmann) 28 Gemeindewappen: (Manfred Thiel) 30 Alle bisher erschienenen ESTETALER können heruntergeladen werden von unserer Homepage: www.hvv-estetal.de Blühkalender: Insektenfreundliche Pflanzen (Barbara Gerhold) 33 Pilz des Jahres: Der grüne Knollenblätterpilz (Dr. Berthold Hohmann) 38 Bankverbindungen: Lokale Geschichte: Volksglaube und Magie in den norddeutschen Volksbank Geest eG: IBAN: DE77 2006 9782 0183 3006 00 / BIC: GENODEF1APE Heidelandschaften (Antje Ghosh) 41 Sparkasse Harburg-Buxtehude: Befreundete Vereine: Die Spinnstube (Dr. Berthold Hohmann) 46 IBAN: DE29 2075 0000 0009 0112 55 / BIC: NOLADE21HAM Soziales Engagement: Der Dorfladen als Treffpunkt (Helge Adolphsen) 50 Der ESTETALER erscheint etwa zweimal im Jahr in unregelmäßiger Folge Plattdüütsch: und wird an Mitglieder und Freunde des Vereins HVV ESTETAL kostenlos Tante Griesbeth un dat Sommerloch (Hans-Joachim Dammann) 54 abgegeben. Mien Fründ, de Fips (Dr. Berthold Hohmann) 56 (Dr. Berthold Hohmann) Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Artikel eigenverantwortlich. Hobby & Freizeit: „Snacks un Spröök“ 58 Aus unserer Arbeit: Allen Spendern danken wir für die finanzielle Unterstützung. Die Obstbaum-Patenschaftsalleen (Ludwig Hauschild) 59 Von Herrn Dieter Tancré/Ochtmannsbruch, und von der Volksbank Geest/ In und um Hollenstedt herum (Ludwig Hauschild u. Dr. Berthold Hohmann) 62 Hollenstedt, erhielten wir eine großzügige Spende. Auch zahlreiche kleine Zuwendungen helfen, unsere Kosten zu decken. Unsere Ziele / Mitgliedschaft 64

Titelbild: Morgenstimmung in der Heide, Foto: Mit freundlicher Genehmigung Michael Lauer Titelbild: Termine: Plattdeutsche Abende 2019 67

xx2 3 In der Inzmühlener Heide Richtung Wesel

HEIMATKUNDE Seit Menschen sesshaft wurden, haben sie Landschaftsformen Unsere Heide: ursprüngliche Natur oder verändert und gestaltet durch ihr Leben und ihre Arbeit. Zu Museumslandschaft? Beginn im eher kleineren Umfeld, als für Dörfer, Hofgärten und von Barbara Gerhold Kleinvieh Platz benötigt wurde. Doch die Ansprüche stiegen: Ackerbau und Viehzucht erforderten größere Flächen und so ir alle lieben die Heide, insbesondere im Hochsommer wurden durch Brandrodung und Baumfällungen Waldflächen Wund während der Blütezeit. Seien es vereinzelte Pulks an zurückgedrängt und Moore trockengelegt. Eine „Kulturland- sonniger Stelle an den Waldrand geschmiegt, oder aber die schaft“ entstand. Insbesondere im späten Mittelalter mit sei- weiten, teils hügeligen Flächen, die wir gern auf weißsandigen ner aufblühenden Wirtschaft in den Städten und deren enor- Wegen erwandern. Das Heidekraut erscheint uns als „Urmut- mem Holzbedarf und -verbrauch, wurden Waldflächen in der ter“ der nordischen Vegetation, sozusagen ein Synonym für umliegenden Region systematisch gelichtet. heimische Gewächse aus alter Vergangenheit und noch vor der „deutschen“ (Stiel-) Eiche rangierend, was auch tatsächlich der Heute haben wir es geschafft, durch Zersiedelung, Bebauung botanischen Entwicklung in Norddeutschland entspricht. und die industrialisierte Landwirtschaft ursprünglichere -For Jetzt hat die Loki Schmidt Stiftung die Besenheide (Calluna men unserer Landschaft vollständig zu verdrängen, oder sie in vulgaris) zur Blume des Jahres 2019 ernannt. Damit möchte Nationalparks und Gegenden mit subventionierter extensiver

die Stiftung darauf aufmerksam machen, dass die Pflanze zu Beweidung bewusst zu erhalten und zu pflegen. Wir nennen den gefährdeten Arten zählt, deren Lebensräume verschwin- diese Gegenden „Naturschutz-Gebiete“ und vergessen dabei den und sich zugleich für den Erhalt und die Pflege der Heide- oft, dass gar nicht die Natur es war, die diese Landschaften landschaften einsetzen. formte. Aber über die Zeit hat sich hier weitgehend ungestört Fotos: Gerhold

4 5 und durch aufwändige Pflegemaßnahmen eine Flora und Fauna zu Düngezwecken (siehe Artikel „Sniers Hus“ S. 20), die Imkerei, erhalten, die uns erfreut, und die Botaniker und Naturfreunde und die Beweidung durch Heidschnucken in Herdengröße von nicht mehr missen möchten. Sie trägt zur Biodiversität der Regi- bis zu 700 Stück pro Hof eine große Rolle spielte, half ganz we- on bei, das heißt zur biologischen Vielfalt der Ökosystheme, die sentlich bei der Entwicklung der Landschaft mit. der heutige Mensch (unbestritten) als wertvoll erachtet. Mangels weiterer brauchbarer Weideflächen trieben die Bau- Hätte man allerdings seit der Eiszeit in unseren Breiten tatsäch- ern ihr übriges Vieh in die verbliebenen „Waldinseln“, wo durch lich der Natur ihren freien Lauf gelassen, würde unsere Heimat Verbiss der neu aufkommenden Schößlinge und das Aufzehren heute von Urwäldern bedeckt, und eventuell mit ganz anderen der Samen und Früchte ein anhaltender Status Quo geschaffen Bewohnern bestückt sein. So ist im „Naturschutz“ begrifflich wurde. Die Heide konnte sich durchsetzen! Noch zur Blütezeit nicht klargestellt, ob man damit natürliche Entwicklung oder des „Sniers Hus“ war ein Großteil des heutigen Nordniedersach-

eine schöne Natur schützen will. sens bis an die Elbe heran mit Heidekraut bewachsen. Doch zurück zur Heidelandschaft, auch sie entstand durch Nicht immer wurde diese Landschaftsform als angenehm oder Menschenhand. War die Calluna-Heide zwar bereits auf dem gar schützenswert empfunden. Im ausgehenden 17. Jahrhun- Schotter und den Tundren der letzten Eiszeit bei uns sesshaft ge- dert schilderten Reisende die Lüneburger Heide als unwirt- worden, so konnte sie sich erst durch den Rückgang der Wälder lichen Ort, gar als „Wüste“, „leer“, „dürr“, „eintönig“ oder „ver- auf dem mageren Boden ohne größere Konkurrenz ausbreiten. rufen“. Dies mag mit der damaligen Einstellung zur Natur zu- Lediglich der Gemeine Wachholder (Juniperus communis) be- sammengehangen haben, die diese vor allem auf ihre Nützlich- hauptete sich als einzige Baumart auf den Flächen durch seine keit hin einstufte. Dem Reisenden, der auf holperigen Wegen Anspruchslosigkeit und Anpassungsfähigkeit in Verbindung mit in der Pferdekutsche die dünn besiedelte ärmliche Landschaft der Eigenschaft, von Wild und Weidevieh gemieden zu werden. durchqueren musste, wird die Zeit lang geworden sein, und das

Die Heidebauernwirtschaft, bei der das „Abplaggen“ der Heide Abb.: Wikipedia Commons (2), Gröll / Freilichtmuseum am Kiekeberg (2) Sammlung Walter Fehlen von Wirtshäusern entscheidend mit zu dem vernichten-

Links: „Auf blühender Heide“ von Arnold Lyongrün/1910, rechts: „Frei aufgestellter Links: „Bauer mit seiner Fuhre Heideplaggen“, Künstler und Jahr unbekannt, Immenzaun in der Nordheide“ nach einer Ansichtskarte von Louis Voss rechts: „Heidschnucken“ von August Voigt-Fölger/1918

6 7 den Urteil beigetragen haben. Tatsächlich war es so, dass nach dem jahrhundertelangen „Abplaggen“ der Heide die Vegeta- tion sich oft nicht wieder erholte. Der freiliegende Sand setzte sich in Bewegung und bildete Wanderdünen, die dem Ackerbau schadeten und selbst ganze Dörfer unter sich begruben. An die- sen Stellen - zumal außerhalb der Blütezeit - bot die Heideland- schaft keineswegs das Bild, das wir heute zur Saison aus dem Zentrum des Natursparks oder von alten Malereien kennen. Trotzdem begann man rund 100 Jahre später allmählich die Heide mit neuen Augen zu betrachten. Bemerkenswert ist, dass fast dieselben Landschaftsmerkmale, die in früheren Zei- ten bemängelt wurden, nun als „geheimnisvolle Zauberwelt“ empfunden wurden. Intellektuelle Reisende und Schriftsteller, die eine neuartige, subjektive Erfahrung der Umwelt an den Tag legten, erlebten nun die Heide emotional. Die damalige land- Ansichtskarten: Die Züge von Buchholz nach Soltau wurden schaftliche Situation wurde von ihnen als Idylle missdeutet, noch „Wüstenbahn“ oder auch „Parkbahn“ genannt. die einem „ursprünglichen“ Zustand entsprechen sollte. Die- Das Bild zeigt den Streckenabschnitt Holm-Wintermoor se Ansicht ist zwar eindeutig widerlegt, hält sich aber doch hartnäckig in der Bevölkerung. An der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert wurde Hermann Löns mit seinen Romantisierun- gen der Heidelandschaft hochberühmt. Die Verherrlichung der Lüneburger Heide führte in Deutschland dazu, dass sie immer wieder als Inbegriff einer „schönen Natur“ gesehen wurde und gesehen wird. Das blieb auch den von der Industrialisierung ge- plagten Städtern nicht verborgen: An Wochenenden stürmten abertausend Hamburger Wanderer und Naturfreunde in Son- derzügen die Heidegebiete. Man schlief beim Bauern im Stroh oder in den beliebten Landgasthöfen und Heidehotels, die wie Pilze aus dem Boden schossen (siehe auch ESTETALER NR. 8, „Majästetische Aussichten“).

Wirtschaftlich kam es in den Heidegebieten ab Mitte des 19. Gröll / Freilichtmuseum am Kiekeberg, Abb.: Sammlung Walter Archiv Wintermoor Bertram / Torben Jahrhunderts zu einem Wandel, als die Allmende (das gemein- „Weg Wintermoor nach Wilsede“. Bis zur Eröffnung schaftlich genutzte Land) geteilt und privatisiert wurde. Die der Winsener Kleinbahn nach Evendorf 1906 war Wintermoor der übliche Ausgangspunkt für Wanderungen im Naturpark

8 9 verkleinerten Flächen lohnten sich nicht mehr für die Schaf- bei weitem nicht aus. Die Kulturlandschaft muss auch händisch haltung und wurden zum Teil zu Ackerland umbrochen, das in- und manchmal mit schwerem Gerät bearbeitet werden. Damit zwischen mithilfe von Kunstdünger wieder fruchtbar gemacht die „echte“ Natur sich nicht zurückholt, was einst der Mensch ihr werden konnte. Dies bedeutete das Ende der historischen genommen hat, und dieser sich weiterhin an seiner „Museums- Heidebauernwirtschaft, zumal deren typische Produkte schon landschaft“ erfreuen kann. länger Konkurrenz aus Übersee bekommen hatten: Schnucken- Quellen: wolle, Bienenwachs und Honig wurden von Merino- (oder gar Hansjörg Küster, Die Entdeckung der Lüneburger Heide als „schöne Natur“, in: Baum-) wolle, Petroleum, Rohr- und Rübenzucker verdrängt. Themenportal Europäische Geschichte, 2010, www.europa.clio-online.de/essay/id/ Aus der Not verkauften viele Heidebauern ihr Land, und große artikel-3565 Amir Zelinger, Erinnerungsort „Die Lüneburger Heide“, in: Flächen wurden vor allem mit Nadelbäumen für den späteren www.umweltunderinnerung.de/index.php/kapitelseiten/geschuetzte-natur/57-die- Holzschlag aufgeforstet. lueneburger-heide Sandra Kampmann: www.planet-wissen.de/natur/landschaften/heidelandschaften_in_ Um dem völligen Ausverkauf der Heide entgegenzuwirken, europa/index.html gründete sich Anfang des 20. Jahrhunderts einer der ersten Walter Gröll, „Durch die Lüneburger Heide“, Hans Christians Verlag www.lueneburger-heide.de/natur/artikel/991/geschichte-lueneburger-heide.html Naturschutzvereine und kaufte Flächen um den Wilseder Berg auf. Dies ist bis zum heutigen Tag ausgedehnt und fortgeführt worden. So konnte sich die einzigartige Landschaftsform dort großflächig erhalten, genauso wie die ebenfalls unter Schutz stehende „Fischbeker Heide“ noch auf Hamburger Gebiet. Im übrigen Niedersächsischen Verbreitungsgebiet der Calluna vul- garis finden sich lediglich vereinzelte „Heideinseln“. Auch in un- serer Region erinnern noch Namen wie „Heidenau“, „Heidbach“, „Heideweg“ und „Auf der Heid“ an die frühere Landschaftform, die heute allerdings geprägt ist von Acker-, Plantagen- und Wei- deland sowie den aufgeforsteten und in die Höhe geschossenen Waldgebieten. Wie wird es weitergehen mit unserer Heide? Unzählige Ehren- amtliche bemühen sich schon jetzt in Vereinen und Interessen- gruppen um die Pflege. Am „Naturparktag“, der bereits zum ach- ten Mal im vergangenen November stattgefunden hat, strömen große und kleine Teilnehmer ins Freie und helfen beim „Ent- kusseln“, dh. dem Entfernen junger Kiefern und Birkensetzlinge, damit die Flächen offen bleiben. Noch gibt es Schnuckenherden mit ihren Schäfern auf dem Gebiet, aber die Beweidung reicht

10 11 D von Barbara Gerhold Die Besenheideist dieBlumedesJahres 2019 80 und100cm. zwischen Wuchshöhen ungestört erreicht er Zwergstrauch, sender wach- langsam mehrjähriger, ein ist vulgaris Calluna (Ericaceae).se zur Familie der Heidekrautgewäch- Botanisch gehört die Besenheide gebreitet und gilt dort als Neophyt. aus- Nordamerika in seitdem sich hat sie Kanada, nach Besenheide die Auswanderer brachtenschottische Jahrhundert 19. Im ten. eiszeitlich geprägten Gebie- in sie ist häufig Besonderseuropa. Westsibiriennach Nord-SchwerpunktMittel- und einem in mit über Spanien und Portugal bis nach Norwegen und ostwärts bis Das Vorkommen in der Besenheide erstreckt sich heute in Europa als Einstreu Ställen verwendet. sowie Firstbedeckung Heide- der als in bauernwirtschaft Pflanzen die wurden außerdem Bürsten, und Aus den Zweigen fertigten unsere Vorfahren Material für Besen o gicice Wort griechischen vom Gattungsname Der verdanken. zu zweck FLORA en borstigen Namen hat Calluna vulgaris (L.) H (L.) vulgaris Calluna hat Namen borstigen en senheide, ihrem in früheren Zeiten üblichen Verwendungs-Zeitenfrüherenüblichen in ihrem senheide, darunter Stempel mitStaubblättern D:Staubblätter, E:oben:Stempel; A: ZweigmitBlättern undBlüten, C: SchnittdurchdieBlüte, B: Blüte undKnospen, kallyno 12 ü „c riie fg“ ab. fege“ reinige, „ich für

E D Calluna ULL ett sich leitet A , die Be- die , B

C Zeichnung: Thome, www.bioLib.de

Foto: Wikipedia commons / Zeynel Cebeci nach Deutschlandeingeführt. ren, wurdeSüdafrika sieaus Niederlande die und überEngland importie- zu Übersee aus Pflanzen kam, Mode in 18. Jahrhundert im es Als gracilis). (Erica „Kapheide“ sog. die sowie raum (EricaArten,arborea)Mittelmeer-Baumheide dem die wie aus winterharte nicht auch Aber Südosteuropa. aus carnea) (Erica Schneeheide die und ist, heimisch Tiefland norddeutschen im ebenfalls die tetralix), (Erica Glockenheide die z.B. kennen Wir bau undauchdurch dieArtderBlätter unterscheidet. ben Familie, aber einer anderen Gattung an, die sich im Blüten- dersel- zwar gehören Diese schiedenen anderen Erika-Arten. ver vielen und ist, Heidelandschaften unsere für typisch die Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der Besenheide, mer bisindenHerbst undgelten alssehrgute Bienenweide. Spätsom- vom sich öffnen Blüten Die Jahren. vier Blühreifemit sich mittels endständiger Poren. Bei der Besenheide beginnt die sie öffnen entlassen, zu Pollen den Um Anhängsel. hornartige zwei jeweils besitzen Sie vorhanden. Staubblätter acht sind Es lang wiedieeherunscheinbare Krone. https://blog.klassik-stiftung.de/grazile-schonheiten-aus-sudafrika/ https://de.wikipedia.org/wiki/Besenheide Quellen: Calluna vulgaris geöffneten Blüten mit eäb; ezee id opl so doppelt sind letztere gefärbt; gleich sind vier Kelchblätter jeweils und Die Kron- mm. 4 Länge bis 1 eine von haben und Trauben einseitigen dichten, in Blü- stehen ten nickenden rotvioletten, Die eingerollt. oben nach Spross sind und an am schuppenartig lang, liegen Millimeter wenige nur sind Blätter werden. gegenständigen kleinen alt Die Jahre 40 zu bis kann und immergrün ist Besenheide Die 13 -

LOKALE GESCHICHTE von Jörg Jennrich, Bürgermeister der Gemeinde Halvesbostel von 1986 bis 2001

Ölrausch in Halvesbostel ie älteste Ölbohrung in Niedersachsen wurde im April 1858 Dauf einem Acker im Ort Wietze an der Aller, 20 km westlich von Celle, niedergebracht. Dort befand sich seit 1652 eine obertägige »Teerkuhle«, die ein zähflüssiges Erdöl lieferte. Dieses »Satanspech« hatte an der südlichen Aller bis Mitte des 19. Jahrhunderts nur eine loka- le Bedeutung, und zwar vornehmlich als Wagenschmiere und Heilmittel. Die hannoversche Regierung sandte 1858 den Pro- fessor Hunäus aus Hannover nach Wietze, der durch besagte Bohrung den Umfang und die Beschaffenheit der Lagerstätte wissenschaftlich ermitteln sollte. Diese 1859 vorzeitig abge- brochene Bohrung war auch weltweit eine der ersten Erdöl- Fitness, Lernen und Wasserspaß für die ganze bohrungen. Eine erfolgreiche Produktionsbohrung in Wietze Familie wurde aber erst Anfang der 1880 von einer amerikanischen Ge- Das familienorientierte, sellschaft ausgeführt. Am 11. Juli 1899 wurde dann durch eine aufeinander aufbauende 140-Meter-Bohrung des Sehnder Bohrmeisters Hasenbein der und ganzheitliche Beginn der Wietzer Großindustrie eingeläutet. In den Anfangs- Kurssystem  jahren wurden nur einige tausend Tonnen, 1900 aber bereits Baby- und Kleinkinderkurse ab 8 Wochen bis ca. 3 Jahren 27.000 t Rohöl gefördert. In den Folgejahren lieferte das Wietzer Anfänger Schwimmkurse für Kinder ( ab 3 Jahre) und Erwachsene Fortgeschrittenen Schwimmkurse ab: Seepferdchen, Bronze, Silber, Gold Ölfeld bis zu 80 Prozent der deutschen Erdölproduktion.  AquaFitness Kurse für Jedermann/frau  AquaFitness Spezial für Schwangere, Senioren, Mollige, Teens etc. Inzwischen hatte man erkannt, welch wichtiger Rohstoff sich Kindergeburtstage im Schwimmbad auch an anderen Stellen im Untergrund der Niedersächsischen Sauna, Wellness + Spezial Angebote Tiefebene, an den Flanken und im Scheitel von Salzstöcken

Unser qualifiziertes, freundliches Team erwartet sie zu einer unverbindlichen befinden könnte. Der Untergrund im Landkreis Harburg führt Schnupperstunde nach telefonischer Vereinbarung. zehn Salzstöcke. An ihren gestörten Flanken ist das Erdöl nach Weitere Infos unter www.schwimmschule-delphin.info oben abgewandert, bis es von schwer durchlässigen Schichten,

Jahnstr. 10, 21279 Hollenstedt Tel.: 04165 / 21 81 91 z. B. von Ton abgestoppt wurde.

14 15 Aus dieser Erkenntnis heraus wurde im nördlichen Kreis Harburg Dabei sollten die Grund- die erste Bohrung nach Öl 1923 bei Sottorf niedergebracht. Die besitzer am Ertrag der anderen Salzstöcke stellte man geologisch in Meckelfeld, Mois- eventuellen Erdölförde- burg, Sprötze, Todtshorn, Töps, Bahlburg, , Soderstorf rung finanziell beteiligt und Kallmoor fest. Da die Gemarkung Halvesbostel an Kall- werden. Die Bauern sahen moor grenzt, vermutete man auch hier unter den Äckern der schon das schwarze Gold hiesigen Landwirte Ölvorkommen. Noch rechtzeitig vor der fließen und erhofften sich Verabschiedung der Erdölverordnung im Jahre 1934, die dafür hohe Förderprämien. gesorgt hatte, dass Erdölvorkommen nicht mehr Privatpersonen gehören, hatten die schlauen So wurden in der Feld- mark Bohrtürme, wie auf Vibrofahrzeug Prakla-Seismos im Einsatz Landwirte mit der „Preußischen Gewerkschaft im Rahmen des Projektes DEKORP Anschluss in Dortmund“ am 17. Juli 1931 der Abbildung links dar- (Deutsches Kontinentales Reflexions- einen Erdölinteressentenvertrag geschlossen gestellt, errichtet. Und die seismisches Programm) (Deckblatt der Urkunde rechts im Foto). Techniker der Bohrfirma suchten intensiv bis in die 1960er Jahre nach Erdöl oder Erd- gas. Später wurde dann mit seismischer Vibratortechnik noch bis in die 1990er-Jahre nach vermuteten Öl- oder Gasfeldern in der Gemarkung Halvesbostel gesucht. Aber leider platzte der Traum vom Reichtum. Es kam zu keinem erfolgreichen Öl- oder Gasfund. Allerdings bekamen die Grundeigentümer für die Zeit der Vor- haltung ihrer Grundstücke zum Abbau oder zur Förderung ein Wartegeld ausbezahlt. Ich war dann schon erstaunt, dass ich

als Bürgermeister eines Tages Post von einer Ölfirma aus Han- nover bekam, welche die Rechte unseres Vertrages erworben hatte. Davon hatte ich bis dahin keine Ahnung gehabt. Eine Delegation der Firma kündigte ihren Besuch an, um mit mir Details dieses Vertrages zu klären. Dass dieser Vertrag die Wirren der Nazizeit überstanden hatte, war für mich schon erstaunlich. Offenbar war dieser Interessenvertrag noch rechtskräftig, obwohl die Erdölverordnung eigentlich besagt, dass Boden- Foto: Deutsches Erdölmuseum Wietze Das Erdölmuseum in Wietze zeigt auf seinem Freigelände schätze nicht mehr Privatpersonen gehören. diesen 58 m hohen Bohrturm, der zwischen 1961 und 1986 zum Um dieses zu verhindern, waren die Verantwortlichen der

Teufen tiefer Erdgasbohrungen eingesetzt worden war. Firma sehr stark daran interessiert, dass dieses Dokument Foto: Sammlung Prakla-Seismos, Deutsches Erdölmuseum Wietze

16 17 weiterhin rechtlich Bestand hatte. Sie kündigten die Auszahlung eines Wartegeldes an. Und weil die Grundbucheintragungen nicht immer mit der Wohnadresse der Eigentümer überein- stimmten, baten sie mich, diese Prämien den Betroffenen aus- zuhändigen, denn ich würde sie wohl persönlich kennen. Bevor es soweit kam, habe ich eine Interessenversammlung ein- berufen, um abzuklären, ob die Grundeigentümer weiterhin die vertraglichen Bedingungen dieses im Jahre 1931 unterzeichne- ten Papiers akzeptieren wollten.Sie wollten und wählten mich, unter dem Motto “Mok mol, Börgermeester“ zum Vorsitzen- den der Erdölinteressengemeinschaft. Leider waren im Laufe der letzten 60 Jahre aus 45 Eigentümern durch Vererbung und Verkauf mehrere Hundert Landbesitzer geworden. Wobei, wie vermutet, die Anschriften bei einem Teil der Berechtigten nicht mehr deckungsgleich mit den Grundbucheintragungen überein- stimmten. Somit begann für mich eine aufwendige Sucharbeit nach den Anschriften. Doch schließlich bekam jeder sein Geld. Während meiner 15-jährigen Amtszeit habe ich mich noch ein zweites Mal von der Ölfirma beschwatzen lassen, diese Aus- zahlung zu übernehmen. Im Jahre 2005 kündigte die Förder- firma den Interessentenvertrag, der dann 2006 auslief. Somit erlangte der Staat Rechte an Bodenschätzen in der Gemarkung Halvesbostel. Nach 75 Jahren platzte endgültig der große Traum Bücherstube vom Ölrausch in Halvesbostel. Schreiben & Lesen Hören & Sehen

Jörg Jennrich: „Mok mol Börgermeester” Das Taschenbuch kann ab dem Frühjahr 2019 Jetzt ist Zeit für Gartenbücher! im Buchhandel bestellt werden. Die Gebietsreform 1972 in Niedersachsen erwies sich oft Bücher online bei uns im Inernet unter als Fehlentscheidung, wenn es um Bürgernähe und Vorort-Demokratie ging. Einer, der sich mit Herz und klarer www.buecherstube-hollenstedt.de bestellen Kante dagegen gewährt hatte, war der Bürgermeister Wohlesbosteler Straße 1 21279 Hollenstedt 04165/80822 Jörg Jennrich, der kleinen Gemeinde Halvesbostel. Er lieferte mit seinem unbekümmerten Kampf für mehr Marktstraße 10 21698 Harsefeld 04164/3833 Bürgernähe reichlich Stoff für viele gute Geschichten.

18 19 BAUERNHAUSFORSCHUNG Hofname „Sniers“ weist darauf hin, dass sein Erbauer neben Ackerbau und Viehzucht auch das Schneiderhandwerk ausüb- Das „Sniers Hus“ - Ein altes Haus erzählt te), den Zerfall des Hauses in seinen letzten 50 Jahren, und wie von Barbara Gerhold es schließlich dazu kam, dass aus dem „Schandfleck“ des Ortes ein Museumshaus in Seppensen wurde. Wir erfah- o oder ähnlich begannen die Aufsätze unserer Kinderzeit ren nicht, inwieweit die letzten Bewohner bereits Wasser- und Sund wir Schüler beschrieben das Elternhaus oder die alte Stromanschluss nutzten und das Haus (anders als mit dem offe-

Scheune des Nachbarn, die durchaus beträchtliche Jahre auf nen Herdfeuer) beheizen konnten. Belegt ist allerdings, dass sie dem Buckel hatte. Das Haus, um das es hier gehen soll, ist aller- als moderne Menschen des 20. Jahrhunderts noch unter räum- dings nicht 50 oder 100 Jahre alt, sondern es stammt aus dem lichen Umständen gelebt haben, wie wir es heute nur noch Jahre 1695 und hat fast 300 Jahre lang in Regesbostel gestanden. aus Dritte-Welt-Ländern kennen: ohne Schornstein, mit wenig Erst 1982 wurde es für unbewohnbar erklärt. Interessant an die- Fensterlicht und mit direktem Luftkontakt zum Vieh unter dem- sem Haus ist nicht nur sein Alter, sondern auch seine bis dahin selben Dach. 1983 galt das Haus dann als einsturzgefährdet, fast ursprünglich erhaltene Form, denn viele ähnliche Bauten und so musste der letzte Eigentümer, Otto Bosenius, der fast wurden über die Jahrhunderte umgestaltet und modernisiert. 30 Jahre den Hof bewirtschaftet hatte, in den ehemaligen Hüh- nerstall umziehen, welcher anscheinend noch besser in Schuss Unser langjähriges Vereinsmitglied Günter Uschtrin (gest. geblieben war. Gerhard Eitzen,Bauernhausforschung in Deutschland

2016), hatte sich bereits vor knapp 15 Jahren des Themas an- genommen und diverse Abhandlungen über die Geschichte Der Abriss des „Sniers Hus“ sollte aber nicht sein Ende sein, des „Sniers Hus“ veröffentlicht (siehe Quellen). Durch seine sondern, bedingt durch das Interesse des „Geschichts- und Mu-

Aufzeichnungen wissen wir Bescheid über die Bewohner (der Fotos: Uschtrin (2), Geschichts- und Museumsverein Buchholz (1) Zeichnung aus: seumsvereins Buchholz“ an dem Projekt sowie der Zustimmung

Foto um 1920. Wie bei allen Bleistiftzeichnung um 1935 von Gerhard Zustand des Hauses 1983. Für die Restaurierung des Strohdaches waren Regesbosteler Höfen gab es rechts Eitzen (1916-1996). Der Lüneburger schon seit Anfang des letzten Jahrhunderts keine Mittel mehr vorhanden neben der Grot Dör einen Stallvor- Hausforscher erwähnt das „Sniers Hus“ in gewesen. Lediglich die Grot Dör und deren Giebel wurden 1938/39 bau, der später entfernt wurde zahlreichen Veröffentlichungen erneuert und wegen der Einsturzgefahr mit Mauerwerk unterfangen.

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Die Konstruktion des „Sniers Hus“

des Rates der Stadt Buchholz als Entscheidungsträger und Fi- nanzier, gab es ein „zweites Leben“ für das alte Haus. Der Hei- denauer Arzt und Hausforscher Dr. Ulrich Klages (gest. 2007) hatte 1975 schon einmal das Haus von innen besichtigen kön- nen und erkannte als einziger den historischen Wert - vor allem der frei im Flett stehenden sog. „Luchtsäulen“. Sie sind Teil der zwei tragenden Ständerreihen des Innengerüstes und gelten als sehr altertümliches Merkmal der Bauernhäuser im Altkreis Har- Einzigartig im „Sniers Hus“: freistehende Luchtsäulen („Lucht“ burg. Heute sind sie nur noch im „Sniers Hus“ zu sehen. Auch vermtl. von dem „Licht“ beschienen, das durch die Fenster fiel) das „Kammerfach“, mit seinen 3 Schlafräumen, war noch weit- as Haus ist 21 Meter lang und 12,5 Ein Innengefüge aus zwei Ständer- gehend im Originalzustand. Das „Flett“ (der mit Feldsteinen DMeter breit, die Dielenbreite be- reihen trägt das ganze Gebäude. Die gepflasterte alte Herdraum) war noch zur Diele/oder „Deel“ trägt fast acht Meter. Von den sechs Außenwände haben keine wesentlich hin offen. Hier konnte, wie zur Zeit der Erbauung des Hauses, Fachen entfallen drei auf die Diele, tragende Funktion, sondern stellen der Rauch abziehen. Zwar besaß das Haus nicht mehr den ur- zwei auf das Flett und ein Fach auf das nur den Raumabschluß dar. Das in- Kammerfach. Die seitlichen Stallun- nere Ständerwerk bleibt meist Jahr- sprünglichen Bodenherd, doch es gab noch keinen Schornstein. gen neben der Diele sind bodenver- hunderte erhalten. Es war ja durch Aufgrund von Klages Expertise wurde das Haus nun als „wich- tieft angelegt, und wurden mit „ab- das große Dach in der Regel gut ge- tiges Baudenkmal“ eingestuft. Günter Uschtrin schreibt 2005: gehauenen Heideplaggen“ ausgelegt. schützt und außerdem äußerst sta- „Obwohl das Haus schon vor über 40 Jahren in der Fachliteratur Hier sammelte und vermischte sich bil verzimmert. Ein Holz ist exakt in beschrieben worden war, und am 30.5.1978 erstmalig ein Nie- der wertvolle Dung, der dann auf die das andere eingefügt, alles mittels dersächsisches Denkmalschutzgesetz in Kraft trat, stand dieses mageren Felder ausgetragen wurde. starker Holznägel verbunden und Gebäude bis zum Jahr 1982 nicht unter Denkmalschutz.“ Die Diele war der Hauptarbeitsraum durch sog. Kopfbänder ausgesteift.“ und das Flett die Wohnküche. Die Das Sniers Hus ist ein „Hallenhaus“ 85.000 DM hatte allein der fachgerechte Abbau und die Einla- an der Stirnseite des Hauses durch sowie ein „Rauchhaus“, in dem es gerung der Hölzer sowie der Ziegel gekostet. Die Gesamtkos- Mauern abgetrennte Stube und die keinen Schornstein gibt. Der Rauch ten des Wiederaufbaus sollten auf 460.000 DM anwachsen und Schlafkammern waren der Bauern- des Herdfeuers vertrieb Ungezie- wurden anteilig getragen vom Aufbaufonds Hamburg-Nieder- familie vorbehalten. Fenster gab es fer, trocknete das Heu auf dem links und rechts seitlich im Flett und Dachboden und räucherte Schin- sachsen, dem Landkreis Harburg, der Stadt Buchholz und der im Kammerfach, und jeweils eine ken und Würste über der Herdstatt. Gemeinde Holm-Seppensen. Tür an den Längsseiten des Hau- In Regesbostel war man derzeit froh gewesen, seine Ruine los ses im Flett (traditionell zum Garten zu sein. Uschtrin, selbst ein Regesbosteler, hingegen vergleicht sowie zum Brunnen hin gelegen). das Entfernen des geschichtsträchtigen Bauernhauses aus dem Dr. Ulrich Klages beschreibt die Be- Dorf mit einer „Amputation“ und bedauert für Regesbostel „ein sonderheiten des „Sniers Hus“ wie Stück Identitätsverlust“. 35 Jahre ist dies jetzt her und viele Ein- folgt: „Es handelt sich um ein soge- wohner können sich kaum noch an die Stelle in der Dorfmitte nanntes Zweiständerhaus, das heißt: erinnern, an der das Haus gestanden hatte. Zeichnungen: Geschichts- und Museumsverein Buchholz, Gerhard Eitzen, Foto: Gerhold 22 xx 23

Auf unsere Nachfrage hin erzählt Joachim Mehler aus Reges- bostel, Mitglied im Samtgemeinderat Hollenstedt: Das „Sniers Hus“ habe gleich neben dem heutigen Kinderhort an der Haupt- straße gestanden. Anfang der 80er Jahre hätte es Bestrebungen gegeben, das Gebäude zu sanieren und zum Dorfgemeinschafts- Foto: Helmsmuseum, Harburg haus umzugestalten, was aber am Einspruch des Bürgermeisters scheiterte. So zitierte auch Günter Uschtrin den damaligen Re- gesbosteler Bürgermeister Johann Schmidt (aus den HAN vom 6.1.1984): „ Als ortsansässiger Bürger habe ich den Verfall die- ser Kate seit 30 Jahren mitverfolgt, und man muss nicht einmal Fachmann sein, um zu sehen, dass es völlig unvernünftig gewe- sen wäre, Steuergelder der Gemeinde daran zu verschwenden“. Links: Der Grot Dör-Giebel heute. Die Tür sowie deren Rahmenbalken wurden dem 1984 in Dibbersen abgerissenen Cohrs Hof (Erbauer Rabeler/1654, rechts oben) entnommen Ein schöner Platz unter alten Eichen und a eingerahmt von Findlingen. Hier soll das b „Sniers Hus“

300 Jahre lang gestanden haben. Seitenansicht mit der Vorderansicht (a) und Seitenansicht (b). Eingangstür zum davor In den unteren Wandteilen zu Flett und Kammer-

Foto: Gerhold angelegten Bauerngarten. fach wurden die Lehmtafeln duch Ziegel ersetzt Wie ein kleiner Gedenkpark wirkt die Stelle heute, mit einem riesigen, abgestorbenen Baumstumpf in der Mitte - gleich ei- nem Mahnmal an vergangene Zeiten. Wie mag das Leben hier zugegangen sein, in guten, wie in schlechten Zeiten? Zum Glück haben wir die Möglichkeit, durch den Wiederaufbau in Seppen- sen rund 30 Kilometer entfernt, Einblick zu nehmen. Betritt man heute das „Sniers Hus“ durch die Grot Dör, fühlt man sich sofort um Jahrhunderte zurückversetzt. Die mächtigen, ur- alten Hölzer, die spärliche Beleuchtung. Es ist kalt, denn es fehlt Zeichnungen: Geschichts- und Museumsverein Buchholz, Fotos: Gerhold Links die Diele, rechts das Flett. Die offene Grot Dör als einzige Lichtquelle - heute das wärmende Feuer an der Kochstelle. Auch die Tiere haben dezent unterstützt von spärlicher elektrischer Beleuchtung. Es werden Trauungen hier in früherer Zeit Wärme ausgestrahlt - natürlich auch Gerüche. durchgeführt, dafür der rote Teppich und die moderne Bestuhlung

24 25 Und wesentlich kleiner müssen sie gewesen sein, denn ein Blick in die seitlichen offenen Stallungen läßt uns zweifeln, dass dort Rindvieh und Pferde gestanden haben sollen. Bewußt hat man beim Wiederaufbau 1986 auf Modernisierung, wie den Einbau von Heizung und sanitären Anlagen verzichtet. Das Konzept ei- ner musealen Nutzung wurde verfolgt. Unter der Federführung DeutschesDeutsches HausHaus -- 21279 21279 Appel Appel von Dr. Ulrich Klages sollte das 300 Jahre alte Bauernhaus nicht Geöffnet für Ihre Veranstaltung 0416504165 / /8325 8325Fax: 04165 04165 / 81 / 81 4 81 4 81 einfach „nur“ rekonstruiert werden. Vielmehr ging es darum, www.deutsches-haus-appel.dewww.deutsches-haus-appel.de eine Vorstellung vom Hausbau im 17. Jh. zu vermitteln, ebenso [email protected] [email protected] aber auch von den Veränderungen im ländlichen Wohnen und Arbeiten bis zum Ende der Heidebauernzeit Mitte des 19. Jahr- hunderts. Der ursprüngliche Zustand des Hauses wird durch die Größe und den Grundriss, die Verzimmerung des Gebälks und Deutsches Haus Appel – An der Kreisstraße 29 – 21279 Appel als Besonderheit die beiden frei im Flett stehenden Luchtsäulen Deutsches Haus - 21279 Appel 04165 / 8325Fax: 04165 / 81 4 81 dokumentiert. www.deutsches-haus-appel.de Da es im „Sniers Hus“ keine alte museumstaugliche Innenein- [email protected] richtung mehr gab, wurden die fehlenden Stücke aus anderen Abbruchhäusern zusammengetragen. Dies gilt für den Wand- herd sowie die Tür zur Bauernstube und vor dem Butzenbett aus , die Bodentreppe aus Hollenstedt, den Pferdestall aus Nartauen, und nicht zu vergessen, den Wirtschaftsgiebel mit dem Balken über der Grot Dör aus Dibbersen. Wo keine Original-Einrichtungsgegenstände zu erhalten waren, wurden sie nach historischen Vorlagen neu angefertigt.

Quellen: Uschtrin, Günter: Das ehemalige „Sniers Hus“ von Regesbostel, in ZEITLUPE Nr. 5,6 und 7/2005, sowie in Kreiskalender 2006 und 2007 Eitzen, Gerhard: Bauernhausforschung in Deutschland, gesammelte Aufsätze 1938 bis 1980, PD-Verlag, Heidenau, 2006 Geschichts- und Museumsverein Buchholz, Homepage, Die „zwei Leben“ des Sniers Hus aus Regesbostel, www.gmv-buchholz.de/beschreibung-sniers-hus.html

Im Zusammenhang mit der Besichtigung des „Sniers Hus“ hat es mich gefreut, Dr. Ehrhard Deisting, den ersten Vorsitzenden des Geschichts- und Museumsvereins Buchholz, noch persönlich Am Markt 3 21279 Hollenstedt Foto: Gerhold kennen gelernt zu haben. Herr Dr. Deisting hatte sich mit seiner engagierten und begeisternden Art viel Zeit für unseren Rundgang Tel: 04165 - 81150 Fax: 04165 - 81283 genommen. Wenige Monate später ist er überraschend verstorben.

26 27 FUNDSTÜCKE Zeugnisse der Geschichte erhalten Sie können dem Heimat- und Verkehrsverein dabei helfen! Poststelle Zwoo egen Ende der 1920er Jahre wurden von der Deutschen GReichspost Poststellen II eingeführt, die sogenannten Land- postämter (PSt II Land). Sie hatten praktisch dieselben Befugnisse wie Postämter, z. B. Verkauf von Briefmarken, Annahme und Ab- gabe von Sendungen, Telegrafendienst u. dergl. Diese Poststellen waren meist aber nur einige Zeit vor Ankunft und nach Abholung der Postsachen geöffnet. Allerdings durften die Posthalter die Briefmarken auf Postsendungen nicht durch Stempel entwerten. Sie mussten einen Gummistempel-Abdruck mit dem Namen der Poststelle und dem des Leitpostamtes neben Fotos: Hohmann die Marken setzen. Die Sendungen wurden dann zum größeren eitzeugnisse der Geschichte sollten nicht verloren gehen! Zustellpostamt gebracht, wo die Marken mit einem Stahlstempel ZWir hatten verschiedentlich aufgerufen, dem Heimat- und entwertet wurden. Diese Gummistempel (siehe unten den ers- Verkehrsverein alte Unterlagen, insbesondere aus unserer ten Typ für Bötersheim), die im Laufe der Jahre in verschiedenen hiesigen Region zur Verfügung zu stellen - entweder leihweise Typen auftraten, waren bis etwa 1964 in Gebrauch. oder zur Archivierung. Viele interessante Stücke haben wir in Die unten abgebildete Postkarte und die Informationen zum letzter Zeit bereits erhalten. Seien es alte Pässe, Poesiealben Text stellte uns unser Leser Olaf Beecken aus Hausbruch zur oder Reiseandenken mit dem Aufdruck „Hollenstedt“, wie z. B. Verfügung, wir bedanken uns recht herzlich. B.H. auf dem unten abgebildeten Stiel eines Kaffeelöffels zu sehen ist. Jedes erzählt seine eigene Geschichte, der wir in den fol- genden Heften des ESTETALER versuchen wollen nachzugehen. Stellen Sie uns bitte gerne weiterhin Ihre Schätze zur Verfügung: Alte Dokumente, Fotos, Postkarten, Zeitungen, Zeitschriften oder historische Gegenstände wie Münzen, Orden usw. Bevor Sie etwas wegwerfen oder Haushalte auflösen, lassen Sie uns einen Einblick gewähren. Für jedes Zeitzeugnis, das die Kriege und Nachkriegs- Ansichtskarte von 1929. Sie zeiten überlebt hat, sind wir dankbar. zeigt die Este bei Bötersheim. Auf der Marke ist Reichs- Bitte wenden Sie sich an: präsident Friedrich Ebert Helmut Maack, Moisburg, Tel.: 04165 971055 (1871-1925) zu sehen. Ludwig Hauschild, Hollenstedt, Tel.: 04165 80319

28 29 Fotos: Thiel, Gerhold D Das Wappen der Gemeinde ist vertikal zweigeteilt. Auf der lin- der Auf zweigeteilt. vertikal ist Gemeinde der Wappen Das ort Wenzendorf mitinsgesamt ca. 1.440Einwohnern. von Manfred Thiel Das Wappen derGemeindeWenzendorf SAMTGEMEINDE HOLLENSTEDT Die Heraldik,dieWappenkunde, befasst sichseitdem Wir möchten inlockerer Folge dieunterschiedlichen Darstellungen erklärenundAntworten geben,ohne aufoffiziellemBriefpapier vonBürgermeistern, auf Wappen -jungeMenschenwürdenwohlvon Logos burg, Dierstorf, Dierstorf-Heide, Wennerstorf und den Klauen- Haupt- Ortschaften die umfasst Wenzendorf Gemeinde ie oder Icons sprechen -begegnenunsimmerwieder: Neubürgerinnen und–bürger:„Welche Bedeutung In einerwachsendenSamtgemeinde fragenoft Mittelalter mitderGestaltung und Form sowie auf besondereheraldischeRegeln einzugehen. Holzarbeiten anHauswänden, aufFlaggenan Fahnenmasten, aufSchildernanMaibäumen. hateigentlich unserGemeindewappen?“ der Verwendung von Wappen. in Wenzendorf Das Wappen amGemeindehaus Ursprünglich wurde anstelle der der weißen Farbe Silbervorgesehen. anstelle wurde Ursprünglich auf weißem Hintergrund dargestellt. 2-Flügel-Propeller schwarzer ein ist Rechtsseitig Grund. rotem auf ren - Pflugscha weiße zwei man erkennt aus Betrachtern den von Hälfte ken 30

ansässigen Hamburger Flugzeugbau GmbH Flugzeugbau Hamburger ansässigen Flugzeugpropeller bezieht sichaufdie von 1934bis1945 Der Wenzendorf eine Vielzahl von spezialisierten Landwirten aktiv. geprägten bäuerlich Dörfer die der Gemeindehin.Noch heute ist inderGemeinde auf weisen Pflugscharen beiden Die 3) 2) Kagel, Nils: wenzendorf.html https://www.geschichtsspuren.de/artikel/luftfahrt-luftwaffe/128-flugzeugwerk-flugplatz- Detaillierte Informationen gibt esaufgeschichtsspuren.de de/wordpress/wp-content/uploads/2016/12/Estetaler-Nr-3.pdf 1) Eckard Sternberg, DasFlugzeugwerk inWenzendorf, http://www.heimatverein-estetal. Anmerkungen undQuellen: das wären nachheutiger Kaufkraft ungefähr 330 Euro. Das Wappen kostete die Gemeinde vor 80 Jahren 80 Reichsmark, einander gegenüber. auch aber militärischer vielleicht – und nebeneinander symbolisch Landwirtschaft Flugzeugbau Wappen im stehen endlich dieses heutegültige entwarfnoch und das ab LetztAnsinnen RegelnWappen. heraldischen die auf Hinweis mit jedoch lehnte Baule in Wennerstorf. „Margaretenstein“ noch findenden zu nur schwer heute dem ähnlich Hünengrabes, eines Darstellung die Gemeinderates des Mitglieder die sich wünschten Zunächst und Sprengel. Pelikan, Firmen Bahlsen die für Designer bekanntals a. u. wurde Baule Wappens.Wenzendorfer eines Gestaltung der mit nover Maler und Grafiker Emil-Werner Baule (*1870; †1953) (*1870; Baule Emil-Werner Grafiker und Maler den Landrat der beauftragte Gemeindevorstandes des Initiative auf und 1935 Jahr im Erlass einem Nach genehmigt. behördlich der Nazis im April 1937 beschlossen und im November des Jahres Nach Kagel Nach gemeinschaft e.V. mitihren Segelflugzeugen. und -reparaturbetriebes Voss.& Blohm alteFlug- FlugfeldDas HFB Airbus heutedie nutzt Schiffsbauers Hamburger des schaft https://de.wikipedia.org/wiki/Emil-Werner_Baule Chronik derGemeinde Wenzendorf. Rosengarten-Ehestorf 2010,S.235f 2 wurde das Gemeindewappen unter der Herrschaftder unter Gemeindewappen das wurde 31 1 , eine Tochtergesell- 3 in Han- in -

DER BLÜHKALENDER Willkommen im Bienenparadies! von Barbara Gerhold ind Sie vielleicht auch schon ein bisschen angenervt vom SThema „Insektensterben“ und wer nun Schuld daran ist und wer nicht? Im vergangenen Jahr gab es Vorträge und Veröffent- lichungen zuhauf aus den verschiedensten Lagern. Sogar Handel und Industrie hängten sich ans Thema, und in Bau- und Drogerie- Märkten sprangen einem die Insekenhotels und Bienen- blumen-Saatmischungen geradezu nur so entgegen. Wir haben lange überlegt, ob auch wir noch einmal einsteigen sollen beim Thema „Biene & Co“, fanden die Problematik dann aber doch so wichtig und unbedingt passend für den ESTETALER. Und wir wollen versuchen, die Sache positiv anzugehen, denn jeder kann mitmachen und direkt vor seiner Haustür im Garten und sogar auf dem Balkon den Insekten zu Nahrung und Un- terschlupf verhelfen. Durch die Auswahl der richtigen Pflanzen und das Wissen über deren Blühzeiten, damit keine Nahrungs- lücken entstehen, wenn Raps und Obstbäume verblüht sind. Dass es neben des Imkers Honigbiene in Deutschland zusätz- lich rund 560 Wildbienen-Arten gibt (zu denen übrigens auch die Hummel zählt), ist weitgehend unbekannt. Über die Hälf- te von ihnen steht auf der Roten Liste. Fast 40 Arten sind be- reits ausgestorben, und weitere 100 Arten sind vom Aussterben bedroht oder als stark gefährdet klassifiziert. Es fehlt an Nist- möglichkeiten und Nahrung. Ca. 30% der Wildbienen sind auf eine oder wenige Nahrungspflanzen spezialisiert (oligolektische Bienen). Zu diesen Nahrungspflanzen gehören: Glockenblume, Natternkopf, Weide, Ziest und Zaunrübe, die in der Natur selten geworden sind. Die Bienen nehmen aber auch die eingeführ- ten Gärtnerei-Pflanzen an, sofern sie mit den heimischen Arten nahe verwandt sind.

32 33 Einjährige mehrfach aussäen! DER BLÜHKALENDER 60 Empfehlungen, worauf Insekten wirklich fliegen

43 44 45 43 Ringelblume (Calendula officinalis), 1 15 28 44 Borretsch (Borago officinalis) oder Fotos: Gerhold Bodenverbesserer wie 45 Bienenfreund (Phacelia sp.) und 46 Rotklee (Trifolium pratense) können ab März noch bis Ende August gestaffelt ausgesät werden und lassen sich auch gut im Topf oder Balkonkasten ziehen.

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1 Wildkrokus (Crocus sp.), 15 Apfelblüten, (Malus domestica), 28 Stockrose, ungefüllt (Alcea ficifolia), 47 Glattblattaster (Aster novi-belgii), 2 Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), 16 Mohnarten, ungefüllt (Papaver sp.), 29 Blutweiderich (Lythrum salicaria), 48 Studentenblume, ungefüllt (Tagetes sp.), 3 Tränendes Herz /Wildform (Dicentra 17 Roter Fingerhut (Digitalis purpurea), 30 Königskerze (Verbascum sp.), 31 Alle 49 Dahlien, ungefüllt (Dahlia sp.), exemia), 4 Akelei (Aquilegia vulgaris), 18 Pfirsichblättrige Glockenblume Disteln (Echinops sp.), 32 Sonnenhut 50 Besenheide (Calluna vulgaris), 51 Efeu 5 Kranzlichtnelke (Silene coronaria), Campanula persicifolia), 19 Faulbaum (Echinacea sp.), 33 Eibisch (Hibiskus sp.), (Hedera helix), 52 Eisenkraut (Verbena 6 Beinwell (Symphytum officinale), (Rhamnus frangula), 20 Fenchel 34 Hundsrose (Rosa canina), bonariensis), 53 Fetthenne(Sedum sp.), 7 Christrose (Helleborus niger), 8 Günsel, (Foeniculum vulgare), 21 Flockenblume 35 Mauerpfeffer (Sedum acre), 36 Alle 54 Gewöhnlicher Sonnenhut (Rudbeckia kriechender (Ajuga reptans), 9 Lerchen- (Centaurea sp.), 22 Gartenstorchschnabel Minzen (Mentha sp.), 37 Moschus- fulgida), 55 Oregano (Origanum vulgare), sporn (Corydalis cava), 10 Lungenkraut (Chrysogonum virginianum), 23 Gras- Malve (Malva moschata), 38 Platterbse 56 Schneefelberich (Lysimachia clethroides), (Pulmonaria sp.), 11 Märzbecher nelke (Armeria sp.), 24 Nachtkerze, (Lathyrus latifolius), 39 Sommerflieder 57 Steppensalbei (Salvia nemorosa), (Leucojum vernum), 12 Schlehe (Prunus gewöhnliche (Oenothera biennis), (Buddleja sp.), 40 Sonnenblumen 58 Strauchbasilikum (Ocimum basilikum), MAI / JUNI SEPT. / OKT. SEPT. MÄRZ / APRIL spinosa), 13 Schlüsselblume (Primula 25 Herzgespann (Leonurus cardiaca), 26 JULI / AUGUST (Helianthus sp.), 41 Trompetenbaum 59 Teufelskrückstock (Aralia elata), veris), 14 Silberblatt (Lunaria annua) Lupinen (Lupinus sp.), 27 Schnittlauch (Catalpa bignonioides), 42 Wasserdost 60 Weiße Waldaster (Aster divaricatus) (Allium schoenoprasum) (Eupatorium)

34 35 Es ist so wichtig, dass es allen Bienen gut geht, denn sie leisten weit mehr, als nur Honig zu produzieren. Viele Milliarden Sam- melbienen fliegen in der Vegetationszeit jeden Tag aus, sorgen in blühenden Wiesen und Feldern für den Erhalt des ökologi- schen Gleichgewichtes und leisten einen unschätzbaren Beitrag für unsere Ernährung. Für die Menschen sichern sie mit ihrer Bestäubungsleistung den Ertrag von Obst, Gemüse und Acker- Foto: Gerhold früchten. Rund 85% der landwirtschaftlichen Erträge hängen in Deutschland von Bienen und anderen bestäubenden Insekten ab. Daneben sorgen sie auch für die Nahrungsgrundlage vieler Selten geworden in der freien Flur: Honigbienen an späten Brombeerblüten Kleinlebewesen und Vögel, die auf die Samen und Früchte von Diese Pflanzendetails sind für den Laien oft schwer zu erkennen, Wildpflanzen angewiesen sind. Ohne ihre Arbeit würde das deshalb brachte das Bundesministerium für Landwirtschaft heimische Ökosystem empfindlich gestört werden. und Ernährung bereits vor einigen Jahren ein sehr informati- Aber was bedeutet nun „bienenfreundlich”? Honig- und Wild- ves Pflanzenlexikon für bienenfreundliche Gewächse heraus biene benötigen einerseits Nektar als Nahrung für sich selber, (*Siehe Internet-link zum Herunterladen). andererseits Pollen als eiweißreiches Futter für ihre Brut. Das Wer einen Garten neu plant, sollte im Sinne der Insekten neben Angebot an Nektar und Pollen ist von Pflanze zu Pflanze aber sehr Beetpflanzen auch bienenfreundliche Gehölze wie heimische verschieden. Manche Pflanzen liefern viel Nektar und Pollen, Wild- und Beerensträucher einplanen. Bei der Wahl der Bäume andere wenig oder nichts. Die Imker verzeichnen die Wertig- sind neben den bekannten Obstbaum-Arten mit früher Blüte keit auf einer Skala von 0-4, man spricht von „Tracht“-Werten. gerade auch Sommerblüher wie z.B. alle Linden für die Bienen Übrigens benötigen auch alle anderen bestäubenden Insekten interessant. Viele der später blühenden Ziersträucher, -bäume Nektar für sich selbst. und -pflanzen stammen aus dem Mittelmeerraum, aus China Und nicht nur die angebotene Nahrungsmenge entscheidet oder vom amerikanischen Kontinent, d.h. sie sind bei uns nicht darüber, ob Insekten von einer Pflanze profitieren können, heimisch. Ihre Früchte und Samen schaffen es meist nicht, vor sondern auch die Gestalt der Blüte. Viele Neuzüchtungen ver- den ersten Frösten auszureifen, aber mit ihren Blüten helfen fügen im Unterschied zu ihren wilden Verwandten über gefüllte sie mit, unseren Insekten bis in den Herbst hinein einen gedeck- Blüten, die den Bienen den Zutritt zum Inneren verwehren, oder ten Tisch zu bereiten. bei denen die Staubgefäße zu Blütenblättern umgewandelt wur- Quellen: den. Eine besondes gezüchtete Variante unserer Besenheide www.deutscherimkerbund.de (Calluna vulgaris) weist Blüten auf, die sich überhaupt nicht www.immengarten-jaesch.de (Bernhard Jaesch, Gärtner- und Imkermeister öffnen (sog. „Knospenheide“) und die somit für Bienen völlig Immengarten 1, 31832 Springe-Bennigsen, Auszug aus „Das Bienenjahr/Blühkalender I und II“, Barbara Gerhold, (für den AKN, wertlos sind. Bei manchen Pflanzen sind die Saftdrüsen auch Arbeitskreis Naturschutz in der Samtgemeinde Tostedt, Mitteilungshefte Nr. 40, 2/2014 derart tief in der Blüte angeordnet, dass nur Insekten mit einem und Nr. 42, 2/2015) ausreichend langen Rüssel heranreichen. *www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Bienenlexikon.pdf?__blob=publicationFile

36 37 D kenntnis, einhergehend mit Leichtsinn, die zu Verwechslungenzu die Leichtsinn, mit einhergehendkenntnis, Wie kann es dazu kommen? In den allermeisten Fällen ist es Un- des GrünenKnollenblätterpilzes zurückzuführen. Pilzvergiftungen aller mit % 90 den Todesfolge auf Verzehr sind führen. zum Knollenblätterpilzes Tode kann Grünen des der wirken: toxisch Dosen niederen in bereits die Phallotoxine), (daneben Amatoxine fe Verantwortlich für die Vergiftung sind in erster Linie die Giftstof schädigung. doch stets mit Risiken verbunden. Auch bleibt meist eine Leber die Aussichten auf eine Rettung weit gestiegen sind, sie sind je- denen mit Methoden, und Mittel neuere über heute verfügen Kliniken Moderne aussichtslos. praktisch früher war Rettung Die endet.Tode dem mit meistTagen 10 bis 6 nach und geht Leberzerfallallmählichem einher mit die ein, Leberschädigung massive eine setzt Stunden 48(!) bis 24 etwa nach Doch denkt. sodass mancher gar nicht mehr an eine mögliche Pilzvergiftung eintritt, Allgemeinzustands des Besserung scheinbare eine tig reits zu spät. Und noch heimtückischer ist, dass danach kurzzei- be- oft Magens des Auspumpen das für auf; es ist Zeit dieser Brechdurchfällen nach choleraartigen mit Verzehr dem nach Stunden 12 bis 8 etwa erscheinungen Vergiftungs- erste treten anderen Zum beschrieben. „nussig“ als wird schmack lich nicht als giftig zu erkennen, sein Ge- geschmack er ist einen Zum tückisch. nur äußerst giftig, er ist auch sehr heim- von Dr. BertholdHohmann Der GrüneKnollenblätterpilz PILZ DES JAHRES 2019 ta phalloides [V phalloides ta er Grüne Knollenblätterpilz, (Amani - AILL .] L .] INK Verzehr eines einzigen Pilzkörpers einzigen eines Verzehr ), ist nicht ist ), 38 - Etwa - - -

Foto: DGfM / Theiss

Foto: DGfM / Wald Champignons verwechselt der Hutweißist, wirdoftmit Knollenblätterpilzes beiderauch Die weißeVarietät desgrünen selt werden kann. olivgrün bisbraunoliv variieren kann. Hut besitzt eine glatte, meist gelb-grünliche Oberseite, die über Der weiß. ebenfalls ist Sporenpulver tretende Blättern den aus Das verbirgt. Boden im selten nicht sich die Scheide umgeben, (Volva) häutigen weißen, einer von wird Stielbasis der an le tert“, d.h. die Oberfläche ähnelt der Haut einer Natter. Die Knol weiß,sind Ring und Scheide dergrünlich-weiße ist Stiel „genat Blätter, (Manschette). Ring erkennbaren deutlich meist einen Bereich oberen im Stiel der besitzt Zudem (Lamellen). Blätter Hutunterseite der an und Knolle eine Stielbasis der an er sitzt besteht aus einem Stiel und einem Hut. Wie der Name sagt, be- er hoch, cm 15 und 5 zwischen etwa wird Pilzkörperreife Der weiße gänzlich Varietät eine existiert, Hut gefärbtem grünlich mit Art der ben hinzu, Knollenblätterpilzes kommt grünen des Falle Im cherweise inihrer Heimat vorkommen. mit mögli- die Arten, vertraut mit diese hinreichend verwechseln und Giftpilzen nicht unseren oft sind kommen, uns zu tete mit essbaren Pilzen führen. Auch viele Ausländer, die als Geflüch- Die MerkmaledesGrünenK

die sehr leicht mit dem Champignon verwechChampignon dem - leichtmit sehr die nollenblätterpilzes: 39 Champignons sindbraun Die Lamellendesreifen (Pilz desJahres2018) Der Wiesenchampignon

dass ne- dass

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Foto: DGfM / Kunze Die Merkmale der Champignons (Agaricus sp.): RIESEN, HEXEN UND DÄMONEN Der weiße Stiel kann an der Basis eine leichte knollige Ver- dickung aufweisen, niemals jedoch eine Scheide! Ein Ring ist Volksglaube und Magie vorhanden, kann aber fehlen. Die Hutoberfläche ist meist eben- in den norddeutschen Heidelandschaften falls weiß, bei manchen Arten jedoch gelblich oder braun. Spo- von Antje Ghosh renstaub und Lamellen sind nur im ganz jungen Stadium des Pil- zes noch weiß, sie verfärben sich mit zunehmendem Alter über ie norddeutschen Geest- und Heidelandschaften verdanken rosa nach braun bis „schokoladenbraun“. Dihre Struktur den Eiszeiten, wobei mit der Ausdehnung von Gletschern über die skandinavischen Gebirge hinweg riesige Um den Knollenblätterpilz nicht mit Champignons zu verwech- Sand- und Gesteinsmassen sowie tonnenschwere Megalithen seln, müssen Pilzsammler die braune Färbung des Sporenstaubs (Steinblöcke) in diese Gebiete transportiert wurden. Unter den und der Blätter des Champignons (im Jugendstadium rosa) un- verschiedenen Bodenverhältnissen entwickelten sich Wälder, bedingt beachten. Blätter und Sporenpulver ausgewachsener in denen sich schon wegen der im Vergleich zu den Marschen Champignon-Arten sind niemals weiß! Außerdem sollte man günstigeren Klimabedingungen ab der jüngeren Steinzeit Men- sich alle Merkmale des Knollenblätterpilzes genau einprägen. schen ansiedelten. Wie im Artikel Seite 4-11 geschildert, ver- Wichtigste Regel für Pilzsammler: Man sammle und verzehre änderte sich über die Jahrhunderte durch ihren Einfluss die nur Pilze, die man ganz genau kennt. Im Zweifelsfalle befrage Landschaftsform und verödete in großen Teilen zu kargem und man einen wirklichen Pilzkenner (Pilzberater). Oder man lasse unfruchtbarem Gelände, auf dem nur noch die Calluna-Heide die Pilze lieber stehen, sie erfüllen im Haushalt der Natur eine bestehen konnte. Das Leben in der Heidebauernwirtschaft be- sehr wichtige Aufgabe, auch der Grüne Knollenblätterpilz! schreibt Michel-Ange-Bernard Mangourit in einem Reisebericht von 1805: „Von Zeit zu Zeit kündigen Gänse, Enten, Schaafe von einem erbärmlichen Ansehen (Haydeschnucken) die Nachbar- Wir sind Ihr Vertragspartner von: schaft eines armseligen Dorfes, einer elenden Hütte an. Welche AutohausAutohaus Wohnplätze! Ganze Familien mit bleichem Gesicht, mit zerfetz- ten Kleidern, leben, essen, schlafen im Stalle ihres Viehs! In der Autohaus Nähe dieser wahren Katakomben sieht man einige dünne Rog- Autohaus Wir leben Autos gen- oder Gerstenhalmen, und hier und da ein Fleckchen mit REPARATUREN und Buchweitzen“ Unter den geschilderten prekären Lebensumständen und in dieser gespenstischen und wüstenähnlichen, von Menschen VERKAUF aller Marken zerstörten Landschaft konnte der Glaube an Riesen, Teufel, He- Gewerbestraße 1 · 21279 Hollenstedt xen und Dämonen sogar noch bis in die 1950er Jahre hinein Fuß fassen. Volksglaube und Magie beruhen zum großen Teil Telefon 0 41 65 / 21 33 - 0 · www.opel-witt.de auf Überlieferungen, die auf der Bibel, sowohl im Alten als auch 1100739_AH-Witt_47a 20.11.14 – 14.34 Uhr vme NH 47a 40 WPA 41 im Neuen Testament, basieren und die von den Bewohnern wohnte, beobachtete die Arbeit der Archäologen und stellte ei- dieser Landstriche aufgrund ihrer Unwissenheit kaum hinter- nes Tages die Frage, was sich in einem solchen „Riesengrab“ am fragt werden konnten. Die schlimmsten Auswirkungen ergaben längsten halte. Die Antwort, dass dies oftmals die Zähne seien, sich durch den von den beiden Theologieprofessoren Henricus veranlasste ihn zu der Feststellung, dass diese dann wohl eine Institoris (latinisierte Form von Heinrich Kramer) und Jacob Länge von mindestens sieben Zentimetern aufweisen müssten. Sprenger (dessen Mitautorschaft allerdings umstritten ist) in Auf die Erklärung, dass die Grabanlage von den Vorfahren der lateinischer Sprache verfassten und 1486 erstmals gedruckten heutigen Bewohner des Landstrichs errichtet worden sei, re- Malleus maleficarum, den sogenannten „Hexenhammer“. Mit agierte der Bauer mit höchstem Erstaunen. Sein ganzes Welt- dessen Ausführungen ließen sich die Hexenverfolgungen recht- bild war mit dieser Antwort zusammengebrochen. fertigen, sichtbar an den vielen Hexenprozessen auch inden Geest- und Heidelandschaften. Für die Heidebewohner war es nicht erklärbar, woher die vie- Der deutsche Übersetzer des Hexenhammers, J. W. R. Schmidt, len großen Megalithen, die ja für die Errichtung der Grabstät- stellt 1906 in seinem Vorwort fest, es sei allgemein mit Gefahr ten transportiert worden sein mussten, und auch die kleineren für Leib und Leben verbunden gewesen, nicht an Hexen und Steine und der viele Sand in ihrer Heimat stammten. In den Teufel als reale Gestalten zu glauben. Es war daher das Bemü- Marschgebieten entlang der Flüsse, in die die Heidebewohner hen der bäuerlichen, zumeist ungebildeten Bevölkerung, sich ihre Erzeugnisse – insbesondere den Honig der Heidebiene – wegen des prekären Lebens nicht nur auf den christlichen Glau- verkauften, sah die Landschaft erkennbar anders aus. Auch gab ben allein zu verlassen, sondern sich aufgrund der Vorstellung es im Umkreis kein Gebirge, woher die Steine hätten stammen von der Existenz schadenbewirkender Teufel, Hexen und Dämo- können. Erklären konnte man sich dies nur durch das Wirken nen auf die eine oder andere Weise vor Schicksalsschlägen zu riesenhafter Gestalten. Dass diese Landschaft ihre Entstehung schützen und so das Unkontrollierbare zu kontrollieren. den Eiszeiten verdankt, war bis Anfang des 19. Jahrhunderts unbekannt. In den 1870er Jahren erst gelang der endgültige Riesen werden bereits im Alten Testament erwähnt. So heißt es Durchbruch der Eiszeittheorie. In die Köpfe mancher Heidebe- im 1. Buch Mose, 6.4: „In jenen Tagen ‒ und auch noch später ‒ wohner drang sie, wie am Ereignis in Ostenwalde ersichtlich, lebten Riesen auf der Erde. Denn aus der Verbindung der Gottes- erst mehr als 100 Jahre später. Daraus lässt sich schließen, dass söhne mit den Menschentöchtern gingen die Riesen hervor. Abgeschiedenheit, nicht nur räumliche, sondern auch bildungs- Diese waren die berühmten Helden der Urzeit.“ mäßige, möglicherweise immer noch hier und da anzutreffen Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich um die mancher- ist und auch den Glauben an Teufel, Hexen und Dämonen in den orts noch vorhandenen Megalithgräber, im Volksmund auch norddeutschen Heidelandschaften sogar noch bis in die Mitte Hünenbetten genannt, Geschichten ranken, die deren Entste- des 20. Jahrhunderts zu erklären vermag. Hervorzuheben ist je- hung riesenhaften Gestalten zuschreiben. Eine Begebenheit, doch, dass es keine Vorstellungen davon gab, dass die Riesen die der 1937 in Celle geborene Archäologe Wolf-Dieter Tem- eventuell Schaden angerichtet hätten. pel beschreibt, hat sich vor mehreren Jahren in Ostenwalde im Tecklenburger Land bei der Ausgrabung eines Megalithgrabes Der Glaube an Riesen in den Heidelandschaften mutet heut- zugetragen: Ein Bauer, der in der Nähe der Ausgrabungsstätte zutage „hinterwäldlerisch“ an, bestätigt jedoch die uneinge-

42 43 schränkte Akzeptanz der in den Heiligen Schriften genannten und Zauberei entgegenzuwirken, kamen Vorkommnisse durch die bäuerliche Bevölkerung. Wie die Rie- vielerlei magische Elemente zum sen wurde auch der Teufel als real existierend angesehen. Der Einsatz. So wurde angenommen, Satan war für die frommen Bewohner der Heidelandschaften Schaden von den Honigbienen durch ab- also eine reale, bekannte und furchterregende Gestalt. Von der schreckende Fratzen auf den Bienenkörben Kanzel herab wird ihnen wohl des Öfteren mit dem Satan ge- abwenden zu können. droht worden sein. Von der Kanzel herab wurde nicht nur vor Der Teufel wurde im Verbund mit Hexen und Dämonen im 14. dem Teufel gewarnt, sondern auch vor und 15. Jahrhundert zum allgemeinen Schrecken. Es war das Dämonen. In seinem Buch „Zauberei im Zeitalter der Unruhen, der Auseinandersetzungen um den rech- Schutz der Bienen Abendland“ schreibt Dieter Harmening 1991: ten Glauben, der Katastrophen und Konflikte, insbesondere vor Dämonen - und Jede Zauberei, wie z.B. Amulette oder Hand- aber auch von Hungersnöten als Folge der sogenannten „Klei- wohl auch vor Dieben: lungen, von denen man sich Heilung nen Eiszeit“ während der Jahre 1550 bis 1850. So gerieten Vor- Bannkorb aus versprochen habe, basiere auf einem Pakt stellungen von Teufeln, Hexen und Dämonen zu den Menschen, Dachtmissen (Burgdorf), mit Dämonen. Alles, was in der Welt ge- die zugleich fromm und des Lesens unkundig waren. Das Böse datiert 1760. schehe, so habe man geglaubt, könne auch in der Welt ließ sich so erklären. Dies führte zu den Hexenpro- durch Dämonen geschehen. zessen, die oftmals mit dem Feuertod endeten. Auf seinen Reisen durch die norddeutschen Heidelandschaf- ten hat Eduard Kück, geboren am 26.12.1867 in Hollenstedt, In den Jahren 1581 bis 1661 sollen in den Loccumer Hexenpro- die praktizierten Methoden der Schadensbekämpfung durch zessen 53 Personen der Hexerei beschuldigt worden sein. Zu Hexenbannung und Magie beschrieben. Aus diesen Aufzeich- Beginn des 17. Jahrhunderts, so wird berichtet, seien im lüne- nungen wird ersichtlich, dass der Volksglaube an Teufel, Hexen burgischen Amt 30 Personen der Zauberei angeklagt und Dämonen weiterhin Bestand hatte, auch nach dem Ende und in Hitzacker vermutlich 70 Personen zum Feuertod verur- der Hexenverfolgungen und sogar bis hinein in die Zeit der 15 teilt worden. Betroffen gewesen sei meist nicht die städtische, Lüneburger Hexenprozesse in den 1950er Jahren, worüber der sondern die dörfliche Bevölkerung, die jeweiligen Prozesse hät- Spiegel in seiner Ausgabe Nr. 14/1951 ausführlich berichtete. Aus „Ja, grün ist die Heide...“, Foto: Sammlung H. Geffcken, Schriften des Freilichtmuseums am Kiekeberg ten jedoch vor den städtischen Gerichten stattgefunden. Die Hexenverfolgungen lassen sich nur erklären vor dem Hinter- Quellen, Literatur, Internetrecherche: Peer, Peter: Hexenprozesse im Kloster und Klostergebiet Loccum. (Studien zur Kirchen- grund eines Aberglaubens, der in allen Bevölkerungsschichten geschichte Niedersachsens. Band 41). S. 22. u. 36. Hagen, Günther: Geschichte der Stadt Winsen an der Luhe. 2. durchges. u. erw. Aufl., weit verbreitet gewesen ist, und einer Hexenlehre, die von der Winsen (Luhe) 1990. S. 53-55. Wissenschaft jener Tage unterstützt wurde.Zu einem nicht un- Haaland, Sven: Feuer und Flamme für die Heide. 5000 Jahre Kulturlandschaft in Europa. Bremen 2002. S. 79 wesentlichen Teil sind mit Hilfe der Hexenprozesse auch private Nippert, Klaus: Die Hexenprozesse Herzog Augusts d. J. von Braunschweig und Lüneburg Konflikte, oft aus Gier und Neid oder Rachsucht und Böswillig- in Hitzacker (1610 - ca. 1623). (Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Band 79) Hannover 2007. S. 233 u. 250. keit, ausgetragen worden. Vielfach sei dabei Schadenzauber Der Spiegel 14/1951: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-29192118.html angewendet worden. Der Redaktion liegt eine umfangreiche Rechercheliste vor, Auf Gott allein vertraute man nicht. Um Schaden durch Hexerei diese kann bei der Verfasserin per E-Mail erfragt werden ([email protected])

44 45 SOZIALES ENGAGEMENT wieder über das Dorfleben gesprochen. Vorschläge wurden zur Verbesserung der Situation und Lebensqualität gemacht. Der Dorfladen als Treffpunkt und Kommunikationsort von Helge Adolphsen Fast überall kam schnell heraus, dass sie zusammen einen La- den mit einem Treff realisieren wollten. Sie haben sich dann vom „Netzwerk Dorfläden“ in Niedersachsen beraten lassen. Helge Adolphsen ist emeritierter Hauptpastor Inzwischen gibt es sogar einen Dachverband der Initiativen auf des Hamburger Michel. Seine Kolumne Bundesebene. Der nennt sich „Bundesvereinigung multifunkti- erscheint im Zwei-Wochen-Rhythmus in der onaler Dorfläden“.Entscheidend für das Zustandekommen und Regionalausgabe des Hamburger Abendblattes das Betreiben der Geschäfte ist, dass viele Dorfbewohner sich „Harburg – Stadt und Land“ . persönlich und ehrenamtlich engagieren. Und zwar mit Zeit Helge Adolphsen lebt heute in Hausbruch, und mit Geduld. Alle zeichnen freiwillig Anteile wie in einer Ge- das, zusammen mit Neuwiedenthal, nossenschaft. Nur so wächst erfahrungsgemäß das Gefühl: „Der sowie der Kirche des ehemaligen Dorfes Altenwerder im Gebiet des Hamburger Hafens, Laden ist auch meiner.“ Dazu gehört auch die Verpflichtung, im zur Thomasgemeinde zählt. Dorfladen nicht nur die „Vergessartikel“ zu kaufen, sondern den gesamten Wochenbedarf. In Kirchlinteln bei Verden haben die Bürger gemeinsam 103.000 wischen Brot, Wurst, Gemüse und Zeitungen sitzt die Euro aufgebracht. In Bolzum bei Hannover haben von den 1.200 Z82-Jährige auf ihrem Rollator im Dorfladen. Freudestrah- lend erzählt sie, dass sie jeden Tag in den Dorfladen kommt und alles, was sie so braucht, einkauft. Und hier so gern klönt. So- gar ihren Geburtstag hat sie schon in dem kleinen Café gefeiert, das zum Laden gehört. Der Dorfladen ist keine Filiale von ALDI oder EDEKA. Er ist einer von 13 Dorf- und Nachbarschaftsläden in Niedersachsen. In Deutschland gibt es inzwischen über 200 davon. Alle verdanken sich dem Willen und der Energie ihrer Einwohner, mit der diese sich gegen das anhaltende Sterben von Dorfbäckern und kleinen Supermärkten wehren. „Stirbt der Bäcker – stirbt das Dorf“ – das ist häufig das Schicksal von klei- neren Gemeinden. Zwei Dorfläden in Otter (rechts) und (links), beide Samtgemeinde Tostedt Dass es für die 82-jährige Witwe keine Einkaufsmöglichkeit Unter der Regie von Arno Westerwick und Dragan Veljkovic, einem ehemaligen mehr gab, war nicht nur für sie ein Problem. In den verschie- Mitarbeiter, werden die Läden in einer Unternehmergesellschaft (UG) geführt. In Otter gibt es inzwischen sogar einen Lieferservice und eine Annahmestelle für denen Dörfern haben die Einwohner die Initiative ergriffen und Reinigung und Wäscherei. Im April 2017 erhielt Westerwick den Kulturpreis „Goldener Versammlungen anberaumt. Auf ihnen wurde nach langer Zeit Hecht“ vom Arbeitskreis Osteland e.V. in der Kategorie „Dorfleben“ für sein Engagement

50 51 Einwohnern 210 Geld in den Laden investiert. Dazu wurde ein So auch in Schleswig-Holstein. Da gibt es inzwischen 36 Markt- altes Haus gekauft und Hand angelegt bei der Kernsanierung. Treffs. Auch sie sichern die Nahversorgung, fördern -bürger Kommunen unterstützen diese Selbsthilfeprojekte. Auch die EU schaftliches Engagement und die Dorfgemeinschaft. Die Lan- trägt zur Errichtung von Nachbarschaftsläden bei. Das Warenan- desregierung unterstützt neue Gründungen mit Zuschüssen. gebot ist oft weit größer als bei früheren „Tante-Emma-Läden“. Der Bund hat den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ aus- Auch in Dörfern ist Bio und sind Produkte aus der Region gefragt. geschrieben. Die Bundesbewertungskommission hat 2016 die In dem Laden in Bolzum arbeiten inzwischen vier Teilzeitkräf- Markt-Treffs in Rantrum/Nordfriesland und Brodersby an der te, fünf Mini-Jobber, aber auch 25 Freiwillige. Sie haben Freu- Schlei ausgezeichnet. Dort gehört zum Markt-Treff eine Post- de daran, dass sie gebraucht werden. Und für das Dorf und das filiale. Schon seit 20 Jahren. Zum Jubiläum hat die Post eine Gemeinwohl etwas tun können. Außerdem fördert ihre Arbeit Sonderbriefmarke herausgebracht. die sozialen Kontakte. Wichtig ist ihnen, dass sie nach getanem Den Wunsch eines Dorfes nach einer Poststelle habe ich in „Dienst“ noch einen Kaffee bekommen und klönen. Der Dorf- Mecklenburg kennengelernt. Der Vorstand der Kirchengemein- laden als Treffpunkt und Kommunikationsort! de ging neue Wege und lud zu Dorfversammlungen ein, um die Situation des sterbenden Dorfes zu verbessern. Bei den Bera- tungen wurde der dringendste Wunsch laut: eine Poststelle. Ein Gebäude zu bauen oder zu mieten wäre zu teuer gewesen. Da kam der Vorstand der Kirchengemeinde auf eine kühne, aber plausible Idee: Die Poststelle wird im Vorraum der alten Dorf- kirche eingerichtet. Alle waren‘s zufrieden. Dorfläden sind keine Konkurrenz zu ALDI und EDEKA. Mit denen könnten sie nie mithalten. Sie machen keinen großen Gewinn, alle sind mit der schwarzen Null zufrieden. Natürlich ist der neue Trend nicht überall festzustellen. In vielen Dörfern herrscht Gleichgültigkeit und Lethargie. Aber dennoch holen die Nach- barschaftsläden auf. Vor 15 Jahren wurde die Gründergenera- tion noch belächelt, das hat sich sehr geändert. Selbsthilfeein- richtungen sind Initiativen von unten. Sie mobilisieren Kräfte und motivieren Menschen zu handeln und mit anderen zu- sammen Positives uf r das Gemeinwohl zu tun. Für unser Zu- sammenleben und unsere Demokratie wird solidarische Selbst- hilfe wie auf den Dörfern in Zukunft immer wichtiger werden.

Quelle: www.abendblatt.de/hamburg/harburg/article207928595/ Unsere-Doerfer-duerfen-nicht-sterben.html

52 53 BEFREUNDETE VEREINE auch heute Menschen zum „Spinnabend“; sie halten diese alte Tradition und dieses Handwerk aufrecht. So auch in Moisburg. Die Spinnstube Moisburg Schaut man am Montagabend einmal beim Moisburger Amts- von Dr. Berthold Hohmann haus rein, findet man ein gutes Dutzend Frauen am Spinnrad sitzen und ihre Wolle verarbeiten, oder sie Stricken und Häkeln. as Wort „spinnen“ bedeutet im Grunde nichts Sie nennen sich „Spinnstube Moisburg“. Dweiter als „Fäden erzeugen“, so wie es die Spinnentiere machen. Spinnen von Wolle zu Garn Wie kam es dazu? Um 1980 konnte man im Gemeindeblatt der ist ein uraltes Handwerk, das in früheren Zeiten Hollenstedter Kirche einen Aufruf lesen, der Interessierte ein- bei uns auf den Dörfern als „Heimarbeit“ meist lud, sich zu einem Spinnabend zu treffen. Und es gab sie, und von Frauen durchgeführt wurde. Sie trafen sich am Abend sie kamen! Im Laufe der Zeit fanden sich über zwanzig Damen mit ihren Spinnrädern in der warmen Stube und verspannen regelmäßig im Gemeindehaus in Hollenstedt ein. Als die Kirche Schafwolle zu Fäden, die dann zum Stricken, Häkeln oder We- den Raum selbst benötigte, zog man nach Mois- ben diente. Dabei wurde viel Geselligkeit gepflegt, es wurde burg. Dort hatten Heinz und Anita Prigge die alte gesungen, Gedichte aufgesagt oder vorgelesen. Die meiste Zeit Futterdiele ihres Bauernhauses zu einem Wohn- aber wurde „geklönt“. Alle möglichen Neuigkeiten kamen hier raum mit Kachelofen umgebaut. Anita Prigge (Foto ins Gespräch, denn die Spinnstuben waren damals die „Zeitung rechts), die heute 91-jährige, war von Anfang an

des Dorfes“. dabei. Sie lud die Spinnerinnen ein, sich jetzt in der Die industrielle Verarbeitung von Wolle hat diese Heimarbeit gemütlichen Stube einmal in der Woche zu treffen. verdrängt. Gibt es denn solche Zusammenkünfte am Spinnrad Diese Umgebung entsprach genau dem Flair einer überhaupt noch? – oh ja, die gibt es. Vielerorts treffen sich Spinnstube. Und es entstand eine Gemeinschaft mit teilweise über 20 Damen, auch ein Herr war Foto: Spinnstube eine Zeitlang mit Begeisterung dabei. Etwa ab 2013 konnte Ani- ta Prigge die Spinnerinnen aus Altersgründen nicht mehr bei sich aufnehmen. Aber es bot sich der Raum im Mühlenmuse- um an, bis dann letztlich vor etwa zwei Jahren ins Moisburger Amtshaus gewechselt wurde. Hier trifft man sich jetzt in ei- nem Raum mit dem treffenden Namen „Gesindestube“. Sind es lediglich altehrwürdige Damen, oder „Omas“, die zur Spinnstube gehören? Ganz und gar nicht! Man kann etwa sagen, Der gemütliche Gastraum des das Alter reicht „von neun bis neunzig“. Das jüngste Mitglied ist

Heimathauses für Veranstaltungen inzwischen zehn Jahre alt geworden, und die Älteste wurde 86. Dieverschiedenster Spinnerinnen Art in der Halle Und auch jüngere Frauen gehen regelmäßig zum Spinnabend. des Amtshauses Moisburg. Eine junge Frau kam zum Beispiel so zur Spinnstube: Auf ihrem Fotos: Hohmann

46 47 Hof halten sie Schafe. Von einer Nachbarin wurde sie gebeten, nen, auf denen sie ihr doch Wolle abzugeben. Gefragt, wozu sie denn Wolle be- dieses alte Hand- nötige, kam die Antwort: „zum Verspinnen in der Spinnstube werk vorstellen; zum Moisburg“. Da wurde auch sie neugierig und schloss sich ihr an. Beispiel beim Müh- Und ihre damals achtjährige Tochter wollte unbedingt auch mit. lenfest in Moisburg, Das junge Mädchen fühlt sich sehr wohl im Kreise der Spinne- im Freilichtmuseum rinnen und wird von ihren Kolleginnen oft gelobt, weil sie sehr am Kiekeberg, auf dem Museumsbauernhof in Wennerstorf, schnell dieses alte Handwerk gelernt hat. Nicht nur mit dem oder beim „bäuerlichen Hauswesen“ in Bliedersdorf. Ein be- Spinnrad kann sie umgehen, sie spinnt auch mit der „Astspin- sonderes Erlebnis war, nach einem Auftritt beim Backfest in del“. Das ist ein Stab aus einem Weidenzweig. Darauf wird der Bötersen (Foto oben), die Übernachtung als fröhliche Runde gesponnene Faden aufgewickelt, ähnlich wie auf der Spule des im Heu. So etwas bleibt unvergessen. Man scheute sich auch Spinnrades. Der untere Teil der Astspindel wird durch Drehen nicht, im Altersheim in Hartenholm die Heimbewohner mit den oder Hin- und Herschieben mit der Hand auf dem Oberschenkel Spinnrädern an frühere Zeiten zu erinnern. ins Rotieren gebracht. Eine einfache, aber gar nicht so leichte Ausflüge und Radtouren standen von jeher auf dem Plan.Feste Art des Verspinnens von Wolle zum Faden. soll man feiern, wie sie fallen, das meinen auch die Damen der Moisburger Spinnstube. Wenn die Ehemänner sich beim Neben dem wöchentlichen Treff der Damen in der Spinnstube Moisburger Schützenfest treffen, lassen die Spinnerinnen es hat sich eine freundschaftliche und unternehmungslustige Ge- sich nicht nehmen, im Amtshaus auf ihre Art zu feiern. Beson- meinschaft gebildet. Die Spinnerinnen besuchen gern Treffen ders der Rosenmontag wurde oft mit viel Fröhlichkeit began- mit anderen Gruppen, zum Beispiel fuhren sie im Jahre 2018 gen. Und manchen Umzugs- oder Erntewagen hatten die Spin- zum „Niedersächsischen Spinntreffen“ in Gnarrenburg, an nerinnen ausgeschmückt. dem 185 Teilnehmer gezählt wurden. Oder sie nahmen an der Die „Spinnstube Moisburg“ ist also ein gutes Dutzend jung ge- „Spinnnacht“ in bliebener Frauen, die sich in besinnlicher Runde und freund- teil, bei der ein Gedankenaus- schaftlicher Gemeinschaft der alten Tradition des Verspinnens tausch im Vordergrund stand, von Wolle, dem Stricken oder Häkeln widmen. Durch ihre zum Beispiel über das Färben gemeinsame Arbeit haben sie zusammen gefunden. Es mag von Wolle. Denn heute wird sicherlich mehr Menschen geben, die sich ebenfalls für das gern wieder mit Naturfarben Spinnen am Spinnrad interessieren. Denen kann man nur sagen, gefärbt; so mit Walnussscha- sie sollten einmal die „Spinnstube in Moisburg“ besuchen. Man len, Johanniskraut, Goldrute wird jederzeit herzlich aufgenommen von den Damen zwischen oder Krappwurzel. „neun und neunzig“. Und wer möchte, kann hier das Spinnen

Januar 2019: Treffen der Spinngruppe Man kann der Spinnstube Fotos: Hohmann, Spinnstube lernen, im wahrsten Sinne des Wortes! nach einer Führung durch das Moisburg auch auf verschie- Mühlenmuseum Moisburg mit dem denen Veranstaltungen begeg- Spinnstube Moisburg, Montags 19.00 - 21.30 Uhr im Amtshaus Moisburg, Autor Dr. Berthold Hohmann Kontakt: Marlies Meyer, Tel.: 04165 6293 und Christa Schacht, Tel.: 04165 6941

48 49 PLATTDÜÜTSCH Gedanken dinkt nu: ‚Sommerlock, dat is dat Lock, wo so man- nich Johr de Sommer in versopen is.‘ Dat is over grundverkihrt, Tante Griesbeth un dat mien Jung. Dat Sommerlock is een Norichtenlock, wat dat blots Sommerlock in Sommer geven deit, so as dat Ozonlock in `t Fröhjohr kummt un dat Slaglock in `n Winter. In Sommer sünd nämlich all de von Hans-Joachim Dammann wichtigen Lüüd ut Politik un Wirtschoop, över de de Zeitungen ien Tante Grisbeth, de ok hier in Buxt- Dag för Dag schrievt, in Urlaub, un dordörch kummt een groot Mhu wohnt, links, dat letzte Huus an de Lock. Dit Lock kann `n nich sehn, dat kann `n blots föhlen. Wie Stroot no Klookhusen to, de besöök ik af un kriegt denn all dat Geföhl, dor fehlt wat. Dorgegen schrievt de an. Wi snackt denn mehrsttiets över Politik Zeitungslüüd nu gegenan, dormit wie uns nich ümmerto froogt: un woans wi de Welt verbetern künnt. Se Hans-Joachim Dammann „Wat fehlt uns?“ Een swoor Stück Arbeid is dat för jüm. Fröher, weet allerbest Bescheed. Letzt vertell se mi, leevt in Buxthu un is dor dor wörr dat noch eenfach, dor harrn wi jedet Johr wedder dat se in `t Sommerlock rutscht wörr, dissen Pressewart von den Nessi, dat Undeert von Loch Ness. Mol harr een dat Beest in Sommer ihrst. „Jung“, sä se to mi – se seggt Heimat- und Geschichts- Schottland fotogrofiert, een anner Mol wörr `t dörch den Pug- vereen. För dat Tageblatt genpool bi Narmshusen swommen. ümmer noch Jung to mi, dorbi weet sogor ik, schrifft he siet 10 Johren dat ik nich mihr de jüngst bün - „Jung“, sä se, Plattdüütsche Geschichten, Hüüt hebbt de Lesers veel högere Ansprüch, se brukt ümmerto „du warrst `t nich glöven, over ik bün dissen mit sien Fru tohoop hett he wat Neets. To `n Bispeel, dat Fru Merkel in Bayreuth dat sül- dat Este-Book ruutgeven. Sommer doch wohrhaftig in `t Sommerlock ve Kleed an harr as för twee Johr, oder dat Herr Kretschmann versackt.“ sien greunen Slips fullkleckert hett, oder dat een 90-jährigen „Sommerlock – dat is doch blots so `n Snack“, sä ik, „dor kann fief Millionen in Lotto wunnen hett, wiel dat he de richtigen `n doch nich rinfallen.“ - „Doch dat gifft `t, un jedet Johr wedder Tohlen dräumt harr. Vör `n poor Johren harrn wi Bruno, den neet!“, reup se meist `n beten argerlich. „Un woher weeßt du, Problembären. Dat wörr `n Glücksfall för de Zeitungslüüd, so dat dat een Sommerlock wörr, un keen Muuslock?“, wull ik ehr `n groot Thema kann de Lesers wekenlang beschäftigen!“„Nu `n beten trietzen. Nu lach se:„Leest du denn keen Zeitung? De weet ik endlich wat een Sommerlock is“, sä ik, „over du hest mi Zeitungen sünd doch vull dorvon.“ „Vull Löcker?“, wunner ik mi. noch nich vertellt, woans du dor rinfullen büst.“ - „Bi `t Lesen „Nee, mien Jung, hest du denn in dien Öller noch nie nix von `t von mien Zeitung bün ik dor so ganz langsom rinrutscht, mien Sommerlock mitkregen?“ „Doch“, sä ik, „as Kind bün ik mol mit Jung“, verkloor se mi. „Mien Ogen wörrn swoor un sworer, un ik de School in Sommerlock ween, dat is doch so `n lütt fein Dörp dach noch: ‚Pass op, du rutscht in `t Sommerlock‘, un dor wörr in `t Rheinland.“ - „Mien Jung, dat meen ik nich“ sä se, „ik ver- ik al bin. Over scheun wörr `t, so `n Sommerlock is jo vull bun- kloor di dat nu mol mit Gedüer un Sachverstand.“ te Geschichten. Un de richtigen Lottotohlen hebb ik ok noch Un een langen Vördrag güng op mi dol: „Dat Woort is jo tohoop dräumt, leider harr `k se gau wedder vergeten.“ sett, ut Sommer un ut Lock. Den Sommer kennt wi, dat is de Ach, wat frei ik mi, dat dat Sommerlock vorbi is, nu kann ik end- warmste Johrstied bi uns. Un een Lock, dat weet ok jedereen lich wedder vernünftig mit ehr snacken, mit mien leve Tante wat dat is: Dat is `n runnen Rand mit nix bin. Lüüd mit schlichte Griesbeth.

54 55 PLATTDÜÜTSCH Rotten fangen. He wüss ober ok, dat he ´n Belohnung dorför kreeg. Meistied, wenn he wedder een Rott fungen harr, güng Mien Fründ, de Fips he dormit ünner dat Köökenfenster von Tante, he wüss, dat se von Dr. Berthold Hohmann dor togang weer. Un denn bell he dree mol „wuff, wuff, wuff“ un Tante meuk dat Fenster op un segg to em „oh, watt büs du för s ik een lütten Jung wöör, heff ik veel Tiet bi Oma un Opa to een fienen Fips, du hest jo een Rott fungen“ un Fips wedel mit´n Abröcht. Se wohnen op een langet Grundstück, boben anne Steert. He wuss jo, wat nu kööm. Tante meen: „wiel du so´n fien Stroot wohnen Oma un Opa, an´n annern End harn Onkel un Hund büst un een Rott fungen hest, schass du ok ´n Enn von Tante jümmer lütt Huus. Un dor flüss denn noch so een Wettern de Wust kregen!.“ - Fips freet sien Wust op, - un wat möök he vörbie. Ik wör gern dor, besünners ant Woter gev dat jümmer denn? He neem de Rott un lööp dormit ünner dat Köökenfens- wat to sehn or to doon. Frünnen harr ik dor ok, un mit Opa sien ter vun Oma: „wuff, wuff, wuff“!. Oma mök dat Fenster op un Kohn kunn wi veel op de Wettern rümschippern. lööv em: “ So´n fien Fips, de een Rott fungen hett, de mutt jo ´n Onkel un Tante harn ok noch een Enn vun de Wust kregen!“. He freet ok de tweete Wust behag- Hund, de hett Fips heten. -Hun lich op. Un de Rott, de leet he liggen. Opa kunn se denn inkuhln. nen much ik all jümmers geern De Rott harr jo nu sien Schülligkeit doon! lieden, un mit Fips kunn ik ban- nig goot speeln, man wat hebbt wi foken rümjachtert! Fips freu

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Nu wöörn an de Wettern over ok ´n barg Rotten. Dat wöör för Alles aus einer Hand! de Anwohners gornich so scheun. De Öös müssen in Schach holn weern. Un hier hett Fips bannig veel hulpen. He kunn fix

56 57 HOBBY & FREIZEIT AUS UNSERER ARBEIT Endlich Opas Sprüche verstehen! Die Obstbaum-Patenschaftsalleen ürzlich fiel uns das Büchlein „Snacks un Spröök“ von Ludwig Hauschild Kin die Hände, das der Förderverein für die plattdeutsche us meiner Kindheit waren mir nur wenige Obstsorten be- Sprache in Stade „De Plattdüütschen“ herausgegeben hat. 550 Akannt. Neben dem Stein- und Beerenobst vor allem Birnen plattdeutsche Redensarten und Sprüche werden ins Hochdeut- und Äpfel. Das begann im August mit dem „Klarapfel“, ging wei- sche übersetzt und erklärt. In loser Folge wollen wir Beispiele ter mit „Gravensteiner“, „Goldparmäne“, „Schöner aus Nord- aus allen Bereichen des täglichen Lebens wiedergeben. B.H. hausen“, „Winterglocken“ und endete mit dem „Boskoop“. Die Äpfel wurden seinerzeit für den Direktverzehr, für Apfelmus, „Wenn de Muus satt is, denn smeckt dat Mehl bitter“ Pfannen- oder Apfelkuchen verwendet, seltener für Saft oder (Wenn die Maus satt ist, dann schmeckt das Mehl bitter) Wein. Dabei ist unser Kulturapfel reich in seiner Vielfältigkeit. Der Überfluss an guten Sachen hat zur Folge, dass man Allein in Deutschland kennt man ca. 2.000 Apfelsorten. Anfang diese nicht mehr genießen kann der 90er Jahre wurden auch die DDR-Züchtungen bei uns be- „Snacks un Spröök“ – 550 Sprichwörter, herausgegeben von: De Plattdüütschen e.V. kannt, von denen viele resistent sind gegen Krankheiten. Erhältlich für 7,00 € bei der Kreissparkasse Stade, oder bei Heinz Mügge / Querweg 1 / 21709 Düdenbüttel / Tel.: 04144 8050 / E-Mail: [email protected] Heute kommen durch EU-Verordnungen allerdings nur noch etwa fünf bis zehn Apfelsorten auf den Markt. Viele ältere Leute hatten bald jedoch den sog. „Einheitsapfel“ satt und erinnerten sich an die Sorten ihrer Kindheit. Es wurden wieder Streuobst- wiesen angelegt, vorzugsweise mit alten Obstsorten. In der Samtgemeinde Hollenstedt haben wir, wo es möglich war, Lang´s Hoff Apotheke an Stelle von Straßenbäumen wie Birken, Eichen oder Linden weitgehend Obstbäume gepflanzt. Peter Globuschütz So hatten wir Anfang der 1990er Jahre, in Hauptstraße 4 Absprache mit dem Bauamt, an den Ge- 21279 Hollenstedt meindeverbindungsstraßen in Podendorf, Tel.: 04165/80576 Dierstorf und Oldendorf ca. 25 verschie- FAX: 04165/ 82121 dene Apfelbaumsorten geflanzt, deren schmackhafte Früchte wir in den Folgejah- Immer im Dienste Ihrer Gesundheit ren ernten konnten. Die Bäume wurden mit den Sortennamen und einigen wei- Mo. – Fr. 8.00 ‐ 12.30 Uhr und 14.00 Uhr ‐ 18.30 Uhr teren Informationen beschildert. So können sich Interessierte Sa. 8.00 ‐ 12.00 Uhr bis heute einen Baum, der ihnen gefällt, ansehen und die Sorte

Foto: Hauschild gezielt für ihren eigenen Garten aussuchen.

58 59 Vor Jahren hatte die Gemeinde als Ausgleichsmaßnahme zwei Wilhelmy“. Das war eine Alleen mit Apfelbäumen und einigen Birnbäumen bei Wohles- tolle Überraschung und ein bostel und am Diesselkampsweg in Hollenstedt anlegen lassen, seltenes, gern gesehenes die inzwischen von uns betreut werden. In Ochtmanns- Geburtstagsgeschenk. bruch am Krähenhop und an einem Seitenweg zwischen Emmen Im Jahre 2017 konnten wir und Wohlesbostel legten wir je eine weitere Obstallee an. die Lücke, die durch eine Zahlreiche Vereinsmitglieder, Freunde und Bekannte haben gefällte Birke in der Allee die Patenschaft für einen Baum übernommen. So konnten ca. in Ochtmannsbruch ent- 200 weitere Bäume gepflanzt werden. Es wurden unterschied- standen war, mit zwei neuen Bäumen ausfüllen. Dafür spende- liche Sorten und Herkünfte ausgewählt, was sich im Wuchs und te eine Wandergruppe aus Bremen eine Wildkirsche. Im Herbst Bild der Alleen deutlich wiederspiegelt. Die Bäume werden 2018 traf sich diese Gruppe zu einer Wanderung von Hollens- nicht gespritzt, nur ab und zu beschnitten. Nicht alle sind Tafel- tedt nach Bötersheim. Die Teilnehmer ließen es sich nicht neh- obst, aber das war ja auch nicht vorgesehen. Die alten Sorten men, auf der Heimfahrt mit dem Bus einen Abstecher zu ihrem sollen erhalten bleiben, denn sie sind ein wertvolles Kulturgut. Patenbaum zu machen. Sie waren erstaunt, wie prächtig der Viele der Paten, die einen Baum gespendet hatten, erinnern Baum gediehen war. Der zweite Baum, der diese Lücke füllt, sich gern ihrer Patenschaft. Einem langjährigen Mitglied, das ist ein Apfelbaum der Sorte „Gelber Richard“. Ihn widmete un- zu seinem 80. Geburtstag einen Baum gestiftet und selbst mit ser Verein gemeinsam mit der Liedertafel Estetal unserem lang- eingepflanzt hatte, brachten wir jetzt, 10 Jahre später, zum jährigen Pastor Fulko Steinhausen, der jetzt in Verden das Amt

90. Geburtstag einige Äpfel „seines Baumes“, des „Boskoop- Foto: Hohmann eines Superintendenten angetreten hat.

Carsten Vollmers Appelbeck 14 21279 Hollenstedt Tel. 04165 - 83 77 Fax 04165 - 82 139 E-Mail [email protected] www.AppelbeckamSee.de

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60 61 AUS UNSERER ARBEIT Auf dem Rückweg hieß es dann oft: „Müll sammeln“. Dosen, Flaschen, Zigaretten- In und um Hollenstedt herum packungen und Plastikmüll ohne Ende - von Ludwig Hauschild und Dr. Berthold Hohmann achtlos von Spaziergängern in die Natur geworfen - die immer wieder von unseren ie in jedem Jahr stellt der Vandalismus an unseren Weg- ehrenamtlichen Helfern eingesammelt Wweisern und Bänken ein großes Problem dar. So muss- und entsorgt werden. Eine große Tasche voll bei jeder Fahrt! ten zahlreiche Einschlaghülsen der Schilder am Estewanderweg erneuert und Bankbeläge ausgetauscht oder repariert werden. Wandern: Im Juni besuchte uns eine Gruppe aus Dies ist immer ein großer Aufwand, von dem viele Mitbürger auf Initiative von Frau Elsabe Rolle zu einem informativen keine Vorstellung haben. Stets fahren mindestens zwei ehren- Rundgang durch Hollenstedt. Frau Rolle amtliche Helfer an die bestimmte Stelle, manchmal müssen (im Foto vorn rechts) gehörte in Salzhau- sie auch weite Wege zu Fuß zurücklegen und dabei schwe- sen über 30 Jahre dem Gemeinderat an, res Werkzeug tragen. Unsere freiwilligen Bankpaten Joachim 15 Jahre lang war sie dort Bürgermeiste- Labuhn und Gerd Pillip haben uns in diesem Jahr Arbeit abge- rin. Vielen ist sie als „Plattschnackerin“ nommen: In den Bereichen Appel und Regesbostel säuberten auch aus unseren Plattdeutschen Aben- sie „ihre“ Bänke. Wir würden uns wünschen, dass sich weitere den bekannt. Die heimatinteressierte Paten finden, die ein paar Bänke in ihre Obhut nähmen! Wandergruppe plant Unternehmungen gemeinsam mit unserem Verein. Im März 2018 hatten wir begonnen, bei Emmen auf einer ca. 2,5 ha großen „Ausgleichsfläche für Baumaßnamen“ heimische Die Plattdeutschen Abende im zweiten HalbJahr 2018 waren Wildgehölze zu setzen (der ESTETALER berichtete in Nr. 9). wieder gut besucht; zwischen 50 und 70 Gäste konnten wir Durch die anhaltende Trockenheit bis in den Herbst hinein konn- jeweils zählen. Verschiedene Vortragende bereicherten die ten die Setzlinge allerdings nicht allein überleben. Ludwig Hau- Abende mit heiteren und ernsten „Vertellns“ oder mit platt- schild ließ es sich nicht nehmen, kanisterweise Wasser dorthin- deutschen Liedern, bei denen die Gäste gern und eifrig

Fotos: Hauschild zufahren, um die Gehölze über diese schwere Zeit zu retten. Pro mitsangen. Außerdem sprach Heiner Schönecke (MdL) über die Tour waren es an die 70 Liter, manchmal Entstehungsgeschichte des Freilichtmuseums am Kiekeberg. mehrmals in der Woche. Die meisten Bäume Eine Besonderheit und Neuigkeit war die Lesung von haben dank dieses Einsatzes gut überlebt, Hemigways Novelle „Der Alte Mann und das Meer“, die viele Sträucher aber mussten leider ersetzt der langjährige Plattdeutschbeauftragte Herbert Timm werden. Es wäre schön, wenn Landwirte, ins Plattdeutsche übersetzt und vorgetragen hat. Jutta die auf den benachbarten Feldern ohnehin Jagenteufel begleitete ihn mit passenden Musikstücken Beregnungsanlagen aufgestellt haben, auf dem Akkordeon. zukünftig in solchen Extrem-Situationen mit „De ole Mann un de See“/2017, im Original von Ernest Hemingway, einer „Wasserspende“ aushelfen würden. übersetzt von Herbert Timm, Verlag: vitolibro/Vito von Eichborn. Eines der berühmtesten Bücher der Literaturgeschichte, 12,95 Euro

62 63 UnsereUNSERE ZIELE Ziele Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit durch Ihre Mitgliedschaft

Schwerpunkte kurz dargestellt: An den Heimat- und Verkehrsverein Estetal e.V. ➤Rad- und Wanderwege Den Abschnitt des Este-Wander- Heideweg 5 wegs zwischen Bötersheim und Moisburg betreut der Verein, 21279 Hollenstedt u.a. wurden mehr als 30 Bänke und etwa 50 Lehrtafeln aufge- stellt. Der Este-Radweg von Wintermoor bis zur Mündung bei Beitrittserklärung Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Heimat- und Verkehrsverein Estetal e.V. Cranz ist ein Projekt des Vereins. ➤ Waldlehrpfad Ein etwa 4,5 km langer Rundweg im Schützen- als förderndes Mitglied holz zeigt Erläuterungen zur Ökologie des Waldes. ➤ Ringwall Alte Burg Diese mittelalterliche Anlage des Archäo- ich möchte im Verein auch aktiv mitarbeiten logischen Museums Hamburg südlich von Hollenstedt pflegt der Name______Verein und unterhält dort einen Mittelalterlichen Garten. ➤ Apfelpatenschaftsalleen In Ochtmannsbruch, bei Wohles- Straße______bostel, bei Podendorf, bei Oldendorf, sowie zwischen Emmen PLZ Wohnort______und Wohlesbostel pflegt der Verein Patenschaftsalleen zur Erhaltung und Darstellung alter Apfelsorten. Geburtsdatum______➤ Führungen Der Verein bietet geführte Wanderungen und E-Mail ______Rallyes an. ➤ Schriften und Veröffentlichungen Telefon ______„BÄUME und STRÄUCHER am ESTEWANDERWEG“, 3. Auflage: Texte und Abbildungen der Lehrtafeln am Este-Wanderweg. Mitgliedsbeitrag 12,- € jährlich Paare 18,- € jährlich ich bin unter 18 Jahre alt und beitragsfrei Etwa zweimal jährlich: DER ESTETALER, unser Vereinsmagazin. Gewerbetreibende 20,- € jährlich ➤ Plattdeutsch Einmal im Monat findet ein Plattdeutscher Abend mit Lesungen oder Liedvorträgen, Erzählungen oder Der Beitrag von ______€ jährlich soll bis auf Widerruf bei Vorträgen statt. Orte und Termine der Abende erscheinen Fälligkeit zu Lasten meines Girokontos eingezogen werden: in der lokalen Presse; Interessenten können sich die Termine regelmäßig per E-Mail zusenden lassen. Sprechen Sie uns an IBAN ______oder schicken Sie eine Mail an: [email protected] BIC ______Für Schulen, Kindergärten oder Interessierte können plattdeut- sche Lesungen arrangiert werden. Name der Bank ______➤ Kulturelles Konzerte und Ausstellungen, meist im Kontakt mit anderen Organisationen durchgeführt, tragen zum kulturel- ______len Leben im Ort bei. Ort/Datum Unterschrift

64 65 Hollenstedter Post-Kiosk-Bank VERANSTALTUNGEN Partner Filiale DPAG, Inh. Mithat Kirik Plattdeutsche Abende Mai bis Dezember 2019 Unser Service: Mittwoch, 8. Mai 2019 - 19 Uhr ● Kontoeröffnung ● Sisha & Zubehör Gasthof „Appelbeck am See“/ Appelbeck 14, 21279 Hollenstedt (Appelbeck) ● Western Union ● E-Zigaretten/Liquids Heinrich Gerken (Bargstedt) „Dit un dat op Platt“ ● Pakete/Päckchen/Postident ● Tabakwaren wat to´n Besinnen, ober vör allen Dingen to´n Högen ● Kopieren und Faxen ● Handyzubehör, -Reparatur, Heinrich Gerken ist plattdeutsch aufgewachsen. Hochdeutsch bezeichnet er als ● Schulbedarf und -Entsorgung seine erste Fremdsprache. Mit seinen Kindern und Enkeln spricht er nur Platt. ● Schreibwaren/Bürobedarf ● Snacks/Getränke/Eis ● Ausgabestelle Gelbe Säcke ● Kaffee to go Dienstag, 4. Juni 2019 - 19 Uhr Amtshaus Moisburg / Auf dem Damm 5, 21647 Moisburg Postfiliale 527, Estetalstraße 6, 21279 Hollenstedt Hildegard Meinberg (Salzhausen) und Claus Peper (Egestorf) Öffnungszeiten: Mo.-Fr.: 09:00-12:30 und 14:30-18:00, Sa.: 09:30-12:30 Sommergeschichten und Plattdeutsche Lieder Die passionierte Plattschnackerin ist seit 25 Jahren im ganzen Landkreis beliebt. Claus Peper unterstützt sie mit Mundharmonika und Gitarre. Mittwoch, 2. Oktober 2019 - 19 Uhr Gasthof „Tödter“ / Birkenweg 32, 21646 Halvesbostel (Hollenstedt) Gerd Pillip (Regesbostel) und Anette Meyer (Moisburg) Geschichten und Lieder zum Schmunzeln Unsere zweite Vorsitzende Anette Meyer liest, Gerd Pillip singt und be- gleitet den Vortrag musikalisch in altbewährter Weise. Zum Mitsingen! Salz, Rauch, Montag, 4. November 2019 - 19 Uhr Gasthof „Deutsches Haus“/ An der Kreisstr. 29, 21279 Appel (Hollenstedt) Silke Frakstein und Waldemar Keil (Hamburg) Liebe und Zeit … Vertellens un Musik mit dat Bajan (Knopfakkordeon) Die Hamburger Deern und der Konzertvirtuose geboren in Kasachstan, verbreiten gute Laune. Zwei Kulturen in Harmonie vereint. Sonntag, 8. Dezember 2019 - 15 Uhr ... sind die Zutaten, mit denen wir seit über 40 Jahren St. Andreas Kirche / Am Markt 5, 21279 Hollenstedt in unserer Schinkenmanufaktur einen der besten Das Märchen „Der Nußknacker“ plattdeutsch gelesen von Schinken Deutschlands herstellen. Den Klassiker und Gerd Pillip begleitet vom Ensemble Troika (Recklinghausen) weitere Köstlichkeiten, die gut schmecken und auch die Seele satt machen, fi nden Sie in Basedahls kleinem In der stimmungsvollen adventlichen Umgebung der Kirche unterstützen Laden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. die russischen Musiker auf traditionellen Instrumenten den Vortrag.

Estetalstraße 10+12 21279 Hollenstedt Geöff net: Do.+Fr. 8–13/15–18 Uhr und Sa.­8–13 Uhr Der Eintritt für die Plattdeutschen Abende ist frei - Spenden sind willkommen

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