La Resistenza 5 (Pdf)
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4 La Resistenza Der Widerstand in Italien 1943 – 45 von Nadja Bennewitz und Heike Herzog 7 ERA – European Resistance Archive Archiv des Europäischen Widerstands 8 „In den Untergrund zu gehen, war wie eine Beförderung“ Laura „Mirka“ Polizzi, Politkommissarin in der Resistenza von Heike Demmel 10 Sabotatori Fernando „Toni“ Cavazzini: Fluchthelfer, Saboteur, Genossenschafter von Wolfgang Most 12 „Die Arbeit der Frauen war das Rückgrat der Resistenza“ Frauen im Widerstand von Nadja Bennewitz 16 „Obenauf die Kartoffeln, darunter die Munition“ Vom täglichen Widerstand der Partisanin Giacomina Castagnetti „Wenn Informationen überbracht werden mussten“ 17 Die Stafette Giovanna Quadreri i m p r e s s u m von Nadja Bennewitz 18 „Wir wollten ein anderes Land aubauen“ la resistenza Giacomo „Willi“ Notari war Partisan einer Garibaldi-Einheit Beiträge zu Faschismus, von Heike Demmel deutscher Besatzung 19 Kunst im Dienst der Erinnerung und dem Widerstand Verona und Hersbruck: Vittore Bocchetta von Barbara Raub in Italien (5) Schriftenreihe des Vereins zur 20 „Einen Strich für jedes Militärfahrzeug“ Förderung alternativer Medien e. V. Annita Malavasi, Mitglied der 144. Brigade Garibaldi von Heike Demmel Bd. 5, Erlangen 2020 ISSN 1612-5223 22 Spione, Melkeimer und Kommunisten Francesco „Volpe“ Bertacchini Herausgeberin: 23 Spione gegen den Widerstand Verein zur Förderung Das Antiguerilla- und Folterzentrum in Ciano von Heike Herzog alternativer Medien e.V. Feldstr. 22, 91052 Erlangen, 24 Ein „liegender Flamingo“ [email protected], www.feld22.de Adele Bei, Kommunistin, Antifaschistin – fehlgeleitete Frau? Von Nadja Bennewitz V.i.S.d.P.: Wolfgang Most 26 Carlo Abbamagal Afrikanischer Partisan in der italienischen Resistenza Erscheinungsdatum: 25. April 2020 von Nadja Bennewitz Die Broschüre la resistenza kann 28 Agitation, Sabotage, Attentat kostenlos bestellt werden: GAP und SAP in italienischen Städten w w w . r e s i s t e n z a . d e von Matthias Brieger 30 „Wir wollten die Lage des Proletariats verbessern“ Gestaltung | Layout: Vom „Gefühl für Gerechtigkeit“ zur Rebellion Wolfgang Most, [email protected] von Martina Fries Rom, offene Stadt Titelfoto unten: 32 Gruppo Roti, Novembre 1943 - Archivio Der Widerstand in Rom Danilo Baldini, in: Matteo Petracci, Partigiani von Nadja Bennewitz d‘Oltremare. Dal Corno d‘Africa alla Resistenza italiana, Pacini editore, Pisa 2019 34 „Man sollte nicht nur über die Via Rasella sprechen“ Rosario Bentivegna und der römische Widerstand von Dieter Binz „Es war schwer, seine Würde zu bewahren“ 36 Piero Terracina erzählt von der Deportation der römischen Juden auf Recyclingpapier mit von Dieter Binz Druckfarben auf Planzenölbasis 38 „Ich war ein ganz normales Mädchen“ Lia Finzi über Faschismus und deutsche Besatzung in Venedig 2 von Nadja Bennewitz 40 „Wir werden die Stadt nicht verlassen“ Der Frauenaufstand von Carrara am 7. Juli 1944 von Nadja Bennewitz Fotos: 42 „Das Bataillon Lucetti ist libertär und sonst nichts ...“ A.N.P.I. Carrara: S. 41 unten Carrara – Zentrum des anarchistischen Widerstands A.N.P.I. Sezione Adele Bei, Roma: S. 25 unten von Wolfgang Most Archiv resistenza.de: S. 8, 10 oben, 13 links, 16 43 Gino Lucetti rechts, 17 oben rechts, 20, 21, 22, 23, 27, 28, 33, und das Attentat auf Mussolini 34, 35 oben, 36, 37, 38, 39, 40, 43, 44 rechts, 45, von Marianne Wienemann 48, 49, 50 unten, 51, 55 unten, 58 oben, 59, 60, 64 44 Der schmale Grat zwischen Verweigerung und Widerstand Arcigay Arcobaleno Trieste Goriza: S. 61 Deutsche Deserteure in der Resistenza Associazione Casa della Resisten- von Matthias Brieger za Verbania Fondotoce: S. 53 Auf der Flucht Austellungskatalog Partigiani der Institute f 46 ür Widerstand u. Zeitgeschichte Modena, Parma, Die abenteuerliche Geschichte eines Wehrmacht-Deserteurs Reggio Emilia 2001: Titelblatt oben, S. 11 unten, von Michael Enger 12, 44 links, 50 oben, 66, 69, 70, 71 48 Teil des deutschen Lagersystems Barbara Raub: S. 19 rechts Die Durchgangslager Fossoli und Bozen-Gries Bundesarchiv: S. 35 unten, 57 unten von Dieter Binz Giacomina Castagnetti: S. 16 links 49 „Wir hätten uns alle selbst umgebracht“ Circolo Culturale Anarchico Gogli- Lageralltag in Fossoli ardo Fiaschi, Carrara: S. 42 von Nadja Bennewitz und Dieter Binz Eberhardt Frasch: S. 54 unten, 55 oben, 56 50 Deportation und Zwangsarbeit European Resistente Archive ERA: von Heike Herzog S. 7, 17 oben links und unten 51 Acht Pferde oder 40 Männer Fernando Cavazzini: S. 10 unten Roberto Torelli war Zwangsarbeiter in einer Gewerkschaft CGIL Pesero/Urbino: S. 24, 25 oben mittelfränkischen Munitionsfabrik Giampietro Lippi: La Stella Rossa – 52 „Diese Leute morgen früh kein Brot“ Monte Sole, Bolgna 1989: S. 58 unten Der italienische Militärinternierte Carlo Porta Giacomo Notari: „Ihr Partisanen, nehmt mich mit Euch!“, PapyRossa Verlag 2015: S. 18 53 Eine makabre Prozession Istituto romano per la storia d’Italia dal Das Massaker am Lago Maggiore fascismo alla Resistenza: S. 32 von Nadja Bennewitz Istituto Piemontese della storia della 54 Sant’Anna di Stazzema Resistenza: S. 14, 15 oben Kritik an juristischer Aufarbeitung des Massakers Istituto storico della resistenza e dell’età vom 12. August 1944 von Lars Reissmann contemporanea di Parma (Sentieri Partigiani della Provincia di Parma): S. 6, 57 oben „Von Massakern wurde nie etwas erzählt“ 57 Istituto veneziano per la storia della Resistenza Die SS-Karstwehr ermordete in Avasinis 51 EinwohnerInnen e della societá contemporanea: S. 4, 15 unten von Peter Engelbrecht KZ-Gedenkstätte Flossenbürg: S. 19 links 58 Marzabotto Lars Reissmann: S. 54 oben Das Massaker und der späte Prozess Laura „Mirka“ Polizzi: S. 9, 65 von Marianne Wienemann Le Montagne Della Libertà, Comune di 60 „Die Angst war enorm...“ Montefiorino e Istituto Storico della Die Verfolgung Homosexueller im Faschismus Resistenza e di Storia Contemporanea di von Heike Herzog und Dieter Binz Modena 1994: S. 11 oben, 15 oben Luigi Longo: Viva L’Italia Libe- 62 Erschütternde Zeugenaussagen ra! Berlin (DDR) 1963: S. 29 Wehrmachtsangehörige in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt Matteo Petracci: S. 26 oben Von Matthias Durchfeld Matthias Durchfeld: S. 52, 62, 63 „Ich muss weiter kämpfen“ Michael Enger, Film & TV-Produk- 64 Annita „Laila“ Malavasi über ihren Kampf nach 1945 tionen, Hamburg: S. 46, 47 von Heike Herzog Museo della Resistenza „Don Enrico Pocognoni“, Braccano: S. 26 unten „Du musstest Hausfrau, Parteifunktionärin, Mutter sein...“ 65 Laura „Mirka“ Polizzi über das Frauenbild nach 1945 ORTICANOODLES: S. 41 oben von Nadja Bennewitz Piera Galassi: S. 13 rechts 66 „Bedenkenlose Totalität des Vernichtungswillens“ Polit-Café Azzoncao: S. 30, 31 Deutsche Kriegsverbrechen in Italien Sui Sentieri Dei Partigiani, Edizioni CDA, von Gerhard Schreiber Torino 1995: S. 5 Wie war das alles möglich? 70 Eine Betrachtung von Gerhard Schreiber 3 La Resistenza - Der Widerstand in Italien1943 - 1945 Ein historischer Überblick Das faschistische Italien unter Benito Mussolini trat am 10. Juni 1940 an der Seite Nazideutschlands in den 2. Weltkrieg ein. Die italienische Kriegsmaschinerie war jedoch schlecht ausgerüstet, der Militärhaushalt durch den Kriegseinsatz in Äthiopien (Oktober 1935 – Mai 1936) erschöpft. Die italienischen Angriffe gegen Frankreich, Griechenland und Jugoslawien blieben nahezu erfolglos. Als Italien 1941 Deutschland bei seinem Angriffskrieg gegen die UdSSR unterstützte, war die Stimmung innerhalb der italienischen Truppen bereits gespalten, der Sinn des Krieges vielen unklar. Auch in der Zivilbevölkerung wuchs der Unmut gegen den Krieg Partisan*innen nach der Befreiung Venedigs auf dem Markusplatz am 5. Mai 1945 angesichts täglicher Entbehrungen, verstärkt durch die einsetzenden Bombardierungen. Anfang 1943 Neuer Regierungschef nach der K o lonialmacht. Die Alliierten ver- Absetzung Mussolinis wurde der sprachen lediglich eine Landung und schien für Italien der Krieg ehemalige Generalstabschef Pietro die Verkündung des Waffenstillstands verloren. Im März wurden in den Badoglio, der eine autoritäre Mili- erst sechs Stunden vor der Invasion. norditalienischen Fabriken die tärregierung errichtete. Sofort bei Die italienische Seite akzeptierte. Am ersten Streiks organisiert, an denen R e gierungsantritt nahm er geheime 3. September wurde der Waffenstill- H u nderttausende teilnahmen. Verhandlungen mit den Alliierten stand geschlossen. „So etwas hatte man noch nie über einen separaten Waffenstillstand Am Abend des 8. September wurde er gesehen! Es war ein deutliches auf. Dem Bündnispartner Deutsch- verkündet, und die Alliierten began- Zeichen, dass die Dinge sich land gegenüber betonte er jedoch, der nen am 9. September ihre Landung änderten”, berichtete die Lehrerin Krieg an der Seite Deutschlands wer- im Golf von Neapel – viel weiter Ines Barone, die sich später als de auch nach dem Machtwechsel wei- südlich als vom italienischen Staat Verbindungsfrau, als Stafette, dem ter gehen. Diese Doppelstrategie ging erhofft. Die Regierung Badoglio und nicht auf: Unter dem Vorwand kriegs- das Königshaus flüchteten daraufhin Widerstand anschließen sollte. bedingter Notwendigkeiten verlegte hinter die Linien der Alliierten nach Im Mai 1943 kapitulierten die Deutschland ab dem 25. Juli verstärkt Brindisi und etablierten dort mit deren deutsch-italienischen Truppen in Truppen über den Brenner – unter Billigung eine Monarchie. Afrika, und am 10. Juli landeten die Protest der italienischen Regierung. Alliierten auf Sizilien, wo sie kaum Die „Achse Rom-Berlin“, von Durch die Bekanntmachung des Waf- auf Widerstand