INTEGRATION 1/2002 STIFTUNG KUR Z - TOLERANZ GERTRUD KURZ SOLI DARITÄT NACHRICHTEN

MITTEILUNGEN DER STIFTUNG GERTRUD KURZ

Editorial

Liebe Spenderinnen und Spender Liebe Leserinnen und Leser

Vieles neu macht der Mai: auch bei der Stiftung Gertrud Kurz! Angefangen haben wir mit dem Faltprospekt, den wir Ihnen im letzten Mittei- lungsblatt vorgestellt haben und den Sie wei- terhin bei uns bestellen können, wenn Sie die Stiftung Ihren Bekannten vorstellen möchten. Heute bekommen Sie das Mitteilungsblatt in neuer Aufmachung und mit neuem Namen. Zwecks besserer Lesbarkeit ist es jetzt drei- spaltig, es hat ein neues Logo und heisst «Kurz- Nachrichten». Gefallen Ihnen die Änderun- gen? Die «Kurz-Nachrichten» wurden von der Grafikerin Esther Bruni aus Thun gestaltet. Den Stacheldraht haben wir durch ein Bild von Gertrud Kurz ersetzt: er ist ein Symbol, das für junge Leute nicht mehr aussagekräftig ist. Hingegen ist das Wirken von Gertrud Kurz und ihren Mitstreiterinnen während und nach dem Zweiten Weltkrieg noch heute beispielhaft. Das Gesicht von Gertrud Kurz soll uns daran erinnern. Die Neuerungen fallen ins Jahr ihres 30. Todestages (26. Juni 1972). Ein Grund mehr, sie besonders zu würdigen. Auch Briefpapier und Couverts der Stiftung Gertrud Kurz werden das gleiche Logo tragen wie der Faltprospekt und die Kurz-Nachrichten. Aus Spargründen verschicken wir die Kurz- Nachrichten aber noch in den alten Couverts, Auf der Website der Stiftung erfahren Sie auch mehr über die Mitglieder des Stiftungsrates. bis diese aufgebraucht sind. Im Stiftungsrat hat es eine Änderung gege- ben: Kathi von Däniken musste zu unserem Be- so kompetentes Mitglied gewonnen zu haben, Ich wünsche Ihnen einen schönen Frühling, dauern wegen beruflicher Überlastung zurück- welches sich auch im beruflichen Alltag mit danke Ihnen für Ihr Interesse und Ihre Unter- treten. Ihr Nachfolger ist Christian Peter, Jurist. Migrationsfragen auseinandersetzt. stützung und freue mich, wenn Sie uns auf Er ist Mitarbeiter im Rechtsdienst der Schwei- Integration, Solidarität und Toleranz sind unserer ebenfalls neuen Webseite besuchen: zerischen Flüchtlingshilfe. Wir freuen uns, ein die Werte, für die sich die Stiftung einsetzt. Der www.gertrudkurz.ch. Entwurf zum neuen Ausländergesetz, den der Bundesrat Anfang März zuhanden der eidge- nössischen Räte verabschiedet hat, legt zwar Joy Matter Das Gesicht von Gertrud Kurz Gewicht auf die Integrationsförderung, formu- Präsidentin der Stiftung Gertrud Kurz soll uns an ihr Wirken während liert sie aber nur in einer unverbindlichen kann -Vorschrift. Er schafft zudem unterschiedliche In dieser Nummer und nach dem 2. Weltkrieg Klassen von AusländerInnen: genehme und Unterstütztes Projekt: Unterwegs auf erinnern. Dieses Jahr ist ihr nicht-genehme (aus nicht-EU-Ländern). Diese dem Weg der Migration – rückwärts 2 Rechtsungleichheit wird während der Behand- 30. Todestag (26. Juni 1972). Bewilligte Gesuche 2001 2 lung in den Räten hoffentlich korrigiert. Sie sind Zur Tagung der Stiftung Gertrud Kurz: Ein Grund mehr, sie besonders bestimmt damit einverstanden, dass die Stif- Statt den Sieg den Ausgleich suchen 3 tung Gertrud Kurz entsprechende Lobbyarbeit zu würdigen. Kurz-Gedanken von Buddy Elias 4 der Hilfswerke bei den ParlamentarierInnen unterstützen wird. Finanzbericht 2001 4 Unterstütztes Projekt: Dokumentarfilm «Arbreshë» Bewilligte Gesuche 2001

Unterwegs auf dem Weg der Migration – rückwärts A33 – Label für Medien, und Kommunikation, Herr Hilmi Gashi, Herr Georg Häsler, Bern Beitrag an Dokumentarfilmprojekt Hilmi Gashi und Georg Häsler haben einen Dokumentarfilm zu den Themen «Arbreshe» 2000.– Integration, Identität und Migration gedreht. Das Werk heisst «Arbreshë» und Ausbildungszentrum für tamilisches Theater, wird im Frühsommer auf SF DRS ausgestrahlt. Die Stiftung Gertrud Kurz hat Emmenbrücke das Projekt mit einem Beitrag von 2000 Franken unterstützt. Interkulturelles Pilotprojekt zur Ausbildung von theaterschaffenden TamilInnen in der Schweiz 2000.– «Du sprichst extrem gut Berndeutsch», hat der Nähe von Prizen (Kosova), Francesco ver- Balkangruppe Contact, c/o Historisches kürzlich wieder einmal jemand zu Hilmi Gashi liess sein Heimatdorf Santa Sofia d’Epiro (Ka- Seminar, Basel gesagt. Hill, wie ihn seine Freunde nennen, labrien), wo vor 500 Jahren Albaner immigriert Beitrag an die Informationsveranstal- war gut gelaunt an diesem Tag, freute sich waren, im Kindesalter mit seiner Familie. Die tung «Das andere Serbien» 500.– über die Aussage, verstand sie als Kompli- Eindrücke, Gespräche und Erfahrungen der ment. Manchmal aber rutscht ihm in einer sol- beiden zeigen, dass ihre Heimat vor allem als Femia, Im Brahmshof, Zürich chen Situation ein knappes «Danke, du auch» persönliche Erinnerung wichtig ist. Die Rea- Unterstützung der Mitarbeit fremd- heraus. Er mag nicht immer als anders defi- lität, den Alltag in diesen Orten, kennen die sprachiger Eltern in der Schule 2000.– niert werden als die übrigen Menschen, nur beiden nicht. Sie sind kein Teil dieser Gesell- Femint, Multikultureller Frauentreff, weil er vor 35 Jahren in einem Dorf in Kosova schaften mehr und reisen insofern fast wie c/o L. Keller-Sassy, Chur und nicht in der Hauptstadt der Schweiz ge- Touristen durch ihre Heimat. «Mit unserem Unterstützung der Aktivitäten des boren worden ist. Hill ist Albaner und lebt seit Film wollen wir nicht beweisen, dass wir gut multikulturellen Frauentreffs 1000.– zehn Jahren in Bern. Er studierte in Freiburg. integrierte Ausländer sind, die sich inzwi- Christian Labhard, Wetzikon Zurzeit arbeitet er als Projektleiter einer Inter- schen in der Schweiz wohler fühlen als in Beitrag an das Filmprojekt netplattform beim Schweizerischen Roten ihren Herkunftsländern», sagt Hill. Es gehe «Die Brücke von Mitrovica» 1000.– Kreuz sowie als freischaffender Journalist vielmehr darum zu zeigen, dass sich Fragen Info-Punkt AusländerInnen – SchweizerInnen und Drehbuchautor. Sein jüngstes Projekt nach Nationalität und Heimat erübrigen, «weil ISA, Bern heisst «Arbreshë». Es ist ein Dokumentarfilm, es im Leben um Identität, um die Person, den Unterstützung des Projekts «Interkul- der in Koproduktion mit dem Schweizer Fern- einzelnen Menschen geht». Sieht man «Ar- turelle Begegnung mit Kochen» 1000.– sehen DRS entstanden ist. breshë», fragt man sich denn auch nicht, ob Hill und Francesco als Menschen ausländi- Info-Punkt AusländerInnen – SchweizerInnen scher Herkunft in der Schweiz wohl gut inte- ISA, Bern Die Herkunftsfrage erübrigt sich griert seien. Denn erstens geht es in diesem Beitrag an das Fest «Scambio» für Migration und Identität, die Frage nach Hei- poetischen Film um subtilere, aber auch exi- MigrantInnen und SchweizerInnen mat und Wurzeln – das sind Themen des rund stenziellere Fragen und zweitens sprechen vom 25. 8. 2001 1000.– einstündigen Films. Hill hat ihn zusammen mit die beiden im Film miteinander Berndeutsch – K5 – Basler Kurszentrum für Menschen aus Georg Häsler produziert und realisiert. Die und nicht Albanisch. Obwohl sie beides kön- 5 Kontinenten, Basel Autoren liessen sich von Schriftsteller Fran- nen. Extrem gut. Katrin Hafner, Beitrag an Kinderhort 2000.– cesco Micieli* inspirieren. Die Story: Zwei in Redaktorin und Stiftungsratsmitglied Mehmet Balei, Genève der Schweiz lebende Menschen – Hill und der Beitrag an Kampagne in der Schweiz Schriftsteller Francesco Micieli – gehen ihren * Francesco Micieli, Trilogie: Ich weiss nur für eine «Türkei ohne Minen» 1000.– Migrationsweg rückwärts: Sie reisen in ihre das mein Vater grosse Hände hat, Vom La- Rosmarie Kurz, Habstetten Heimatdörfer. Beide haben albanische Wur- chen der Schafe, Meine italienische Reise. Beitrag an die Fortsetzung des zeln; Hill lebte bis zum Alter von 21 Jahren in Zytglogge Verlag Buches «Thymian und Steine» von Sumaya Farhat-Naser 2000.– Solidarité sans frontières, Bern Unterstützungsbeitrag an das Projekt: Öffentlichkeitsarbeit zur Teilrevision des Asylgesetzes 700.– Solidarité sans frontières, Bern Unterstützung der 6., völlig überar- beiteten Auflage 2001 von «Who is Who?» Adressverzeichnis Asyl, Migration, Anti-Rassismus 500.– Wisdonna, cfd, Bern Unterstützung der Migrantinnen- werkstatt 2000.– Zentrum 5, Bern Unterstützung für ein Computer- projekt 600.–

«Es geht um den einzelnen Menschen», das ist Himi Gashi besonders wichtig (Bild zVg) Total 19 300.– Zur Tagung der Stiftung Gertrud Kurz

Statt den Sieg den Ausgleich suchen

Ende Oktober fand im Kursaal Bern die von der Stiftung Gertrud Kurz organi- sierte Tagung zum Thema «Mediation bei interkulturellen Konflikten» statt. Die Tagung war sehr gut besucht. Teilgenommen hat auch Gerda Hauck, die Leiterin der Koordinationsstelle für Integration der Stadt Bern. Sie blickt an dieser Stelle nochmals auf den Anlass im vergangenen Herbst zurück.

Gewiss, die Zeiten haben sich geändert, seit len oder nicht, ob wir den Aufgaben gewach- Gertrud Kurz 1972 starb. «Flüchtlingsmutter» sen sind oder nicht. sagten viele, weil sie sich ab 1938 und wäh- rend des ganzen Zweiten Weltkriegs für Men- Mediation kann interkulturelle schen einsetzte, die bei uns Schutz vor ihren Konflikte bereinigen Verfolgern suchten, und weil sie persönlich im Sommer 1942 bei Bundesrat von Steiger inter- Die Stiftung Gertrud Kurz, vom Freundeskreis Der Tagungsband enthält Informationen. venierte, um eine Grenzschliessung zu verhin- in ihrem Geist gegründet, will mithelfen, dass dern. Nach Kriegsende blieb Gertrud Kurz der wir uns in dieser Wirklichkeit als Menschen Arbeit für Flüchtlinge und für den Frieden treu. bewähren können: Sie will das Verständnis andersetzungen statt den Sieg den Ausgleich zwischen der schweizerischen und ausländi- zu suchen. Welche Hilfen gibt es ausserdem? schen Bevölkerung fördern und die Integra- Die Tagung der Stiftung Gertrud Kurz half, das Der Friede in der Schweiz ist tion stärken. Sie will mit andern Worten all ganze Spektrum der Handlungsmöglichkeiten herausgefordert jene Kräfte unterstützen, die glauben, dass auszuloten. Manchmal genügt eine Kurzbera- Haben sich die gesellschaftlichen Zerreiss- Einschluss, nicht Ausschluss Grundlage des tung oder die Weiterweisung an eine Fachstel- proben seither geändert? Auf die grosszügige Friedens ist. Fromme Wünsche jenseits der le, manchmal braucht es eine Rechtsberatung Aufnahme von ungarischen und tschechi- Realität? und manchmal ist die Intervention der Eidg. schen Flüchtlingen und die liberale Auslegung Am 26. Oktober 2001 veranstaltete die Stif- Kommission gegen Rassismus (EKR) gefragt. der Genfer Flüchtlingskonvention 1981 wur- tung im Kursaal Bern eine hervorragend be- Besser für die Bearbeitung interkultureller den mehr als 80 Prozent aller Schutzgesuche suchte Tagung zum Thema «Mediation bei Konflikte ist in jedem Fall konstruktive Sensibi- interkulturellen Konflikten. Möglichkeiten und lisierung und Prävention (vgl. der neuste Be- Grenzen». Ob in der Schule, in der Nachbar- richt der EKR Hilfe für Opfer rassistischer Dis- schaft, am Arbeitsplatz oder in der Öffentlich- kriminierung, zu beziehen beim Sekretariat Viele werden auch heute nicht keit, ganz gleich, ob wir SchweizerInnen oder EKR, GS-EDI, 3003 Bern). müde zu diskutieren, wieviel AusländerInnen sind – die Kernfrage im inter- kulturellen Alltag lautet: Wie können wir bei Einwanderung die Schweiz Gertrud Kurz lebt aller Unterschiedlichkeit miteinander umge- wohl ertragen mag, damit der hen und wie können wir bei Konflikten mit- Ohnmachtsgefühle in Konflikten lähmen. Ger- einander umgehen, ohne uns gegenseitig in trud Kurz hat vorgelebt, dass es Wege aus der Friede nicht gefährdet ist. unserer Unterschiedlichkeit abzuwerten, zu Ohnmacht gibt. Interkulturelle Konflikte ma- demütigen? Mediation (Vermittlung) kann hel- chen oft hilflos. Die Stiftung Gertrud Kurz hat fen, solche Konflikte einvernehmlich zu lösen. mit ihrer Tagung das Spektrum friedlicher Lö- positiv entschieden. Doch es folgten Jahre, in Sie setzt allerdings voraus, dass das Macht- sungswege durchleuchtet und die Ergebnisse denen die Flüchtlingspolitik immer restriktiver, gefälle zwischen den Parteien nicht zu gross allen durch eine spannende Broschüre zu- die Gesetze Zug um Zug verschärft wurden. ist. Die wechselseitige Anerkennung der Par- gänglich gemacht. Man versteht das Wort Mit der Einführung der Zwangsmassnahmen teien schafft den Boden, der den Prozess der Auferstehung besser, wenn man sieht, wie der im Ausländerrecht begab sich die Staatsge- Vertrauensbildung, Interessensklärung und Lö- Geist von Gertrud Kurz weiterlebt. walt erneut auf eine Gratwanderung zwischen sungssuche trägt und zugleich für die Dauer- Gerda Hauck der Durchsetzung staatlicher Eigeninteressen haftigkeit der friedlichen Beilegung sorgt. Wer Leiterin der Koordinationsstelle einerseits und der Wahrung der Menschen- mit einer Zwei am Rücken aus einem Konflikt für Integration der Stadt Bern rechte andererseits. Da war die Schweiz be- im Wohnblock oder auf dem Pausenplatz her- reits zu einem Einwanderungsland geworden ausgeht, wird innerlich kaum die Lösungen und Gertrud Kurz schon mehr als zwanzig Jah- mittragen, sondern bei nächster Gelegenheit Die Tagungsdokumentation re tot. versuchen, über einen neuen Konflikt für den Viele werden auch heute nicht müde zu Machtausgleich zu sorgen. ist jetzt erschienen und kann diskutieren, wieviel Einwanderung die Schweiz bei der Stiftung Gertrud Kurz, wohl ertragen mag, damit der soziale Friede Breites Spektrum der Konflikthilfen nicht gefährdet ist, ob das Boot noch nicht, PF 8344, 3001 Bern bestellt fast oder schon mehr als voll ist. Das Leben In der Schweiz besteht seit kurzem ein Netz werden. Sie kostet 12 Franken. kümmert sich wenig um Zahlenakrobatik. Es interkultureller MediatorInnen. Und immer stellt uns Aufgaben hier und jetzt, ob wir wol- mehr Menschen ziehen es vor, bei Ausein- KURZ- GEDANKEN

«Ich bin der letzte noch lebende direkte Ver- Statt Ausschaffer brauchen wir Beschaffer. wandte von Frank: ihr Cousin. Meine Beschaffer von Hilfe und Verständnis – kurz: Mutter war die Schwester von , An- offene Herzen, die den Verzweifelten, Heimat- nes Vater. Anne hat in ihrem Tagebuch über losen, vor Gewalt Fliehenden und Schutzsu- mich geschrieben, nämlich am 7. Oktober 1942 chenden zur Seite stehen, ihnen so gut wie und am 30. Juni 1944. Sie nannte mich Bernd, möglich helfen. nach meinem richtigen Vornamen Bernhard. Natürlich kann unser kleines Land nicht Nebst meinem Beruf als Schauspieler bin ich alle Flüchtlinge der Welt aufnehmen, das Präsident des Anne-Frank-Fonds Basel. Ist es wäre unmöglich. Es muss aber der Wille vor- da verwunderlich, dass ich hoch sensibilisiert handen sein, das Möglichste zu tun, um den und interessiert bin für alles, was mit Diskri- Verfolgten einen Weg zu bereiten mit Aus- minierung, Ungerechtigkeit, Verfolgung, Flucht sicht auf ein Leben in Sicherheit und Frieden. sowie Hilfe, Toleranz und Solidarität zusam- Für die wirklich Notleidenden und Verfolgten menhängt? sollten Solidarität, Toleranz und Hilfe vorhan- Der Name Gertrud Kurz war mir schon den sein. Wobei Toleranz mehr bedeuten während des Zweiten Weltkrieges ein Begriff. muss als Duldung; Toleranz heisst vielmehr: Ich hatte das Glück, dass unsere Familie noch Verständnis. vor der Machtergreifung Hitlers von Deutsch- Der Name Gertrud Kurz versinnbildlicht Buddy Elias, 76-jährig, ist als Schauspieler in land in die schöne Schweiz übersiedeln konn- für mich schon seit meiner Kindheit alles, was verschiedenen Fernsehproduktionen auf ARD, te, wo wir als Juden deutscher Nationalität mit diesen humanistischen Begriffen zusam- ZDF und SAT1 zu sehen. Nebenberuflich ist er eine neue Heimat fanden. Während des Krie- menhängt. Darum unterstütze ich die Stiftung Präsident des Anne-Frank-Fonds Basel. ges kamen immer wieder Flüchtlinge zum Es- Gertrud Kurz mit meinen bescheidenen Mit- sen zu uns, denen wir wenigstens auf diese teln gerne. Wir dürfen nicht weg schauen, Weise helfen konnten. Des öftern wurde an wenn inhumane Ideologien wie Antisemi- KURZ-GEDANKEN diesen Essen der Name Gertrud Kurz genannt. tismus, Fremdenfeindlichkeit oder Hass zuta- Ein Licht in der Finsternis. ge treten. Wir brauchen Mut und Entschlos- In dieser Rubrik äussern sich Spenderinnen Leider sind heute Lichtgestalten, wie es senheit und Anstand und Menschlichkeit – und Spender darüber, weshalb sie die Stiftung Gertrud Kurz war, genau so nötig wie damals. und: die Stiftung Gertrud Kurz.» Gertrud Kurz unterstützen.

Finanzbericht 2001 der (Selbsthilfe)projekte von MigrantInnen in chen weder unseren Leitlinien noch unseren der Schweiz – aus dem Wertschriftenertrag finanziellen Möglichkeiten. Diese Projekte Viele SpenderInnen haben (jährlich rund 8000 Franken) finanzieren könn- sind sinnvoll und nötig, und sie leisten einen te. Um die Existenz der Stiftung nicht zu ge- wichtigen Beitrag zu besseren Lebens- und die SGK unterstützt fährden, beschloss der Stiftungsrat 1999, das Arbeitsbedingungen für die Menschen in ihrer Kapital nicht mehr anzutasten (siehe Editorial Heimat, weshalb es uns auch hier schwer fällt, Dank Spendeneinnahmen von rund im Mitteilungsblatt 2/1999). abschlägige Antworten erteilen zu müssen. 36 000 Franken kann die Stiftung Viel freiwillige Arbeit Sonderfinanzierung für die Gertrud Kurz eine finanziell aus- Der gute finanzielle Abschluss wurde nicht zu- Tagung 2001 geglichene Jahresrechnung 2001 letzt auch deswegen möglich, weil alle Mit- Die Tagung 2001 mit dem Thema «Mediation präsentieren. glieder des Stiftungsrates ihre Arbeit (Re- bei interkulturellen Konflikten: Möglichkeiten daktion Kurz-Nachrichten, Bearbeitung der und Grenzen» hat unser ordentliches Stif- Der Stiftungsrat freut sich, Ihnen, liebe Spen- Gesuche, Sitzungen Stiftungsrat und Arbeits- tungs-Budget nicht belastet: Wir haben die derInnen, berichten zu können, dass es ihm gruppen etc.) ehrenamtlich leisten. Zudem Tagung selbst und den anschliessend pub- gelungen ist, auch im Jahr 2001 seine Aktivitä- versuchen wir, bei den Ausgaben für die un- lizierten Tagungsbericht ausschliesslich mit ten vollumfänglich aus den Spendeneingän- bedingt notwendige Infrastruktur so sparsam Beiträgen von Sponsorinnen und Sponsoren gen zu finanzieren. wie möglich zu sein. finanzieren können. Allen SpenderInnen und Insgesamt gingen im vergangenen Jahr den SponsorInnen unserer Tagung sei an die- Spenden in der Höhe von 35 783.65 Franken Fast 20 000 Franken für die Unter- ser Stelle nochmals herzlich gedankt für ihre ein. Ein Betrag, der zeigt, dass die SGK auf stützung von Projekten Unterstützung. Ohne sie wäre unsere Arbeit treue Unterstützung zählen kann. Besonders Wir haben im letzten Jahr 15 Projekte mit einer im Jahr 2001 nicht möglich gewesen. danken möchte ich an dieser Stelle der an- Gesamtsumme von Fr.19 300.– unterstützt (sie- Joy Matter onymen Spenderin/dem anonymen Spender he Liste der bewilligten Gesuche in diesem für den grosszügigen Beitrag von 5000 Fran- Mitteilungsblatt). Auf die vielen Einzelgesuche ken, der im Jahr 2001 bei uns einging. für Schuldentilgung, Ausbildung und Spitalauf- Impressum enthalte, die wir erhalten, können wir leider Verantwortliche Redaktion: Katrin Hafner, Lucia Probst Kapital nicht antasten nicht eingehen, da Einzelhilfe in unseren Leit- Erscheinungseise: zweimal jährlich (Mai+November) Das Stiftungskapital der Stiftung Gertrud Kurz linien zur Behandlung von Gesuchen (siehe Druck: Stämpfli AG Bern Grafisches Konzept /Layout: Esther Bruni, Thun beträgt rund 230 000 Franken. Es ist zu ge- Mitteilungsblatt 1/2001) nicht vorgesehen ist. Auflage: 750 Ex. ring, als dass der Stiftungsrat seine Tätigkeit Auch die Gesuche im Bereich der Entwick- Adresse: Stiftung Gertrud Kurz vorab die Unterstützung integrationsförden- lungszusammenarbeit im Ausland entspre- Postfach 8344, 3001 Bern