Donnerstag, 11. Dezember 2014, 19.30 Uhr, mit seiner Frau Edith und den Kindern Margot Mensa des Schiller-Gymnasiums und nach Amsterdam. Seine jüngere „Die Schutzbefohlenen“ Schwester Helene folgte ihrem Mann Erich Elias mit ihrem jüngeren Sohn Buddy nach Basel. „Deine Anne – von Elfriede Jelineck 1933 emigrierte ihre Mutter Alice Betty geb. Stern – Annes Großmutter – mit dem älteren Sohn Stephan. Der Umzug von Alice Frank und der Familie Elias nach Basel ermöglichte das Ein Mädchen schreibt Geschichte“ Überleben dieses Teils der Familie – und die Rettung der Familienüberlieferung. Ausstellung im Schiller-Gymnasium und Rahmenprogramm ist wohl das bekannteste Holo- caust-Opfer, ihre Tagebücher sind historische Dokumente. Der Schauspieler Buddy Elias ist der letzte noch lebende Verwandte von Anne Frank. In Kindheitstagen haben er und seine Im Zentrum des Abends, eingebettet in ein Cousine Anne in den Ferien viel Zeit miteinander musikalisches Rahmenprogramm, steht das verbracht. Elias betrachtet es als seine Lebens- Theaterstück Die Schutzbefohlenen von Elfrie- aufgabe, Annes Ideale in der Welt zu verbreiten, de Jelineck, in dem Flüchlinge zu Wort kom- Kinder in Not zu stärken und Friedensprojekte men, welche ihre Situation beschreiben und zu fördern. Bei seinem Auftritt im Haus Witten ihre Empfindungen zum Ausdruck bringen. erzählt der 89-Jährige gemeinsam mit seiner In ans Publikum gerichteter Rede versuchen Frau Gerti, was Anne Frank für ein Mensch war sie alles, um ihre Chancen auf Aufenthalt zu und berichtet was er über Annes Schicksal weiß. verbessern. Sie flehen und bitten, sie erklären Buddy Elias wurde 1925 und weisen Belege der Verfolgung vor. Aber in am Main sie klagen auch und klagen an. Sie zeigen sich geboren. Er besuchte als Ort- und Hoffnungslose. die Schauspielschule am Maika Wolff, Hendrik Bahr, Joscha Denzel und Konservatorium Basel Bernhard Schardt, ehemalige Schüler des Schiller- und vervollständigte seine Gymnasiums bringen das Stück in Auszügen in der Ausbildung bei Ernst Eine Ausstellung des Anne Frank Zentrums in Zusammenarbeit mit dem Anne Frank Haus Mensa der Schule unter der Leitung von Stefan Braun Ginsberg in Zürich. Am Anfang seiner schau- auf die Bühne. spielerischen Karriere spielte er an verschiede- nen Schweizer Bühnen Mittwoch, 17. Dezember 2014, 18 Uhr und war von 1947 bis 1961 der Star-Komiker von Haus Witten, Konzertsaal Holiday on Ice. Seit 1972 hat Buddy Elias in nahezu 80 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Heute Zeitzeugenveranstaltung lebt Buddy Elias in Basel. Als letzter noch lebender direkter Verwandter von Anne Frank (Cousin) ist er mit Buddy Elias neben seiner schauspielerischen Tätigkeit Präsident des Anne Frank-Fonds. Der Fonds ist Erbe von Anne Referenten: Buddy und Gertie Elias und und verwaltet die Autorenrechte von Anne Frank. „Früher wohnten wir in Frankfurt ...“, so beginnt Anne Frank in ihrem weltberühmten Tagebuch den Eintrag über ihre Familie. Bis in das 16. Jahrhundert reichen die Frankfurter Wurzeln der Familien Frank, Cahn und Stern zurück. Die Weltwirtschaftskrise 1929 und der Aufstieg der Nationalsozialisten zwangen die Familien Frank und Elias zur Emigration. Otto Frank ging Liebe Wittenerinnen und Wittener, Montag, 1. Dezember 2014, 12 Uhr Betty Bausch-Polak, Das Tagebuch, das Anne Frank von Juni 1942 bis Aula des Ruhr-Gymnasiums heute 95 Jahre, zum 1. August 1944 in ihrem Versteck in Ams- das Schiller-Gymnasium Witten und der Verein geschlossene Veranstaltung für Schulklassen wuchs als Jüdin terdam geführt hat, ist das am meisten gelesene für Kinder- und Jugendförderung Witten-Annen im benachbarten Dokument aus der Geschichte der nationalsozi- Holland auf. Dort e.V. haben eine Förderzusage des Begleitaus- Zeitzeugenveranstaltung alistischen Judenverfolgung. Seinen Erfolg ver- erlebte sie die schusses des Lokalen Aktionsplans Witten (LAP) dankt es auch seiner literarischen Qualität und für die Ausstellung „Deine Anne – Ein Mädchen mit Betty Bausch-Polak Schrecknisse des Dritten Reiches, der Offenheit, mit der Anne Frank, die im März schreibt Geschichte“ erhalten. Referentin: Betty Bausch-Polak, angefangen vom 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen Die Schirmherrschaft für das Projekt, das vom 28. Einmarsch der Deutschen am 10. Mai 1940 bis hin zum ums Leben kam, die Erfahrungen und Gedanken November bis 18. Dezember in Witten Station Das Kunststück, Schülerinnen und Schüler der- ständigen Untertauchen, steter Flucht und Furcht vor eines Teenagers beschreibt. Dass heute mehr als macht und aus Mitteln des Bundesprogramms dem Entdecktwerden. Die Peer Guides bei ihrem Besuch des Anne Frank Mu- maßen zu fesseln, gelingt Betty Bausch-Polak in 100 Schulen in Deutschland nach Anne Frank „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN“ seums in Amsterdam beeindruckender Weise. Auf dem Podium berich- benannt sind, ist nur einer von vielen Belegen für gefördert wird, hat Wittens Bürgermeisterin tet sie über ihre Erfahrungen in der NS-Zeit, wobei Mittwoch, 3. Dezember 2014, 18 Uhr die ungebrochene Aufmerksamkeit und Faszina- den Lagern Westerbork, Auschwitz und Bergen- Sonja Leidemann übernommen. sie sich selbst als „lebende Geschichte“ bezeichnet tion, die ihr Tagebuch nach wie vor findet. Belsen. Viele private Fotos erlauben einen ganz Am 29. und 30. November wird die Ausstellung und nichts weiter tut, als über ihr Leben als junge 17. Wittener Archivforum Der Vortrag des wissenschaftlichen Leiters der intimen Einblick in das Leben der Familie Frank jeweils in der Zeit von 10 bis 17 Uhr auch für die Frau zu berichten. Gedenkstätte Bergen-Belsen, Dr. Thomas Rahe, und ihrer Freunde. Ihre persönliche Geschichte Der „Tränenkeller“ im Schiller-Gymnasium, Öffentlichkeit zugänglich sein. Den größten Teil Dieses Leben hatte es allerdings in sich: Betty geht der Frage nach, aus welchen Gründen wird verbunden mit der Geschichte der Weimarer Breddestraße 8 ihrer Verweildauer in Witten verfolgt die Aus- Bausch-Polak wurde 1919 als Jüdin in den Anne Frank zusammen mit ihrer Schwester Republik, des Nationalsozialismus, der Judenver- eine Kooperationsveranstaltung zwischen stellung jedoch einen „Peer-to-Peer-Ansatz“, das Niederlanden geboren und schlug sich während Margot Ende Oktober 1944 von Auschwitz nach folgung, des Holocaust und des Zweiten Welt- dem Projektträger und dem Stadtarchiv heißt: Die Ausstellung ist ein Lern-Ort, bei dem der deutschen Besatzung mit einem gefälsch- Bergen-Belsen deportiert wurde und was wir kriegs. Wichtige geschichtliche Ereignisse werden Referent: Ralph Klein sich Schülerinnen und Schüler auf beiden Seiten ten Pass durch. Mit viel Glück, der Hilfe einiger über ihr weiteres Schicksal im Konzentrations- kurz erläutert und durch Filme und Aussagen von Veranstaltungsort: Schiller-Gymnasium, des Projektes – als thematische Begleiter und als mutiger Menschen, aber auch dank der eigenen lager Bergen-Belsen wissen. Der zweite Teil des Zeitzeugen ergänzt. Neben der Perspektive der Treffpunkt Eingang Breddestraße 8 Besucher der Ausstellung – finden. Beherztheit überlebte sie die Kriegszeit. Ihre Eltern Vortrags beschäftigt sich mit der Wirkungsge- Verfolgten und ihrer Helfer wird die Perspektive und eine ältere Schwester starben in Konzentrati- Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler schichte des Tagebuchs und des Verfolgungs- Das (Berlin) bildet interes- von Mitläufern und Tätern dargestellt. sierte Schülerinnen und Schüler in Seminarform, onslagern. Ihr Mann, vor dem Krieg Leutnant der entfesselte die triumphierende NS-Bewegung eine schicksals von Anne Frank, wie sie sich in der Kernstück der Ausstellung ist der Gedankenraum, aber auch mit E-Learning Modulen, aus, so dass Reserve, schloss sich einer Widerstandsgruppe an unge-heure Welle der Gewalt gegen ihre politi- Die Wittener Archivforen Geschichte der Gedenkstätte Bergen-Belsen der sich der langen Zeit im Versteck widmet. sie auf die Begleitung der Ausstellung gut vor- und plante einen Anschlag auf Transportzüge mit schen Gegner. Sie schuf sich dazu eine Hilfspolizei widerspiegelt. Wie ist die Verfolgungsgeschichte Audiozitate würdigen Anne Frank als Tage- Die Wittener Archivforen fanden von 1998 bereitet sind. Damit ist das Projekt im Förderjahr V2-Raketen, die Richtung England abgeschossen aus Angehörigen von SA, SS und Stahlhelm. SA und das Vermächtnis von Anne Frank an diesem bis 2007 an verschiedenen Orten, orientiert buchschreiberin und Chronistin ihrer Zeit. Sie werden sollten. Die Widerstandskämpfer wurden und SS wurden mit einem Schlag von parteieige- Ort präsent, wie wird es dargestellt und wie 2014 einer der Höhepunkte des LAP. am jeweiligen Thema, statt. Nicht selten sind ermöglichen ein Nachdenken über die Parallelen verraten, verhaftet und erschossen. nen Schlägertruppen in Organe der staatlichen reagieren die Besucher darauf? Auf diese Fragen Der Verein für Kinder- und Jugendförderung die ausgewählten Räumlichkeiten nur bedingt und Unterschiede zwischen gestern und heute. Schon 2011 konnten die Schülerinnen und Schü- Exekutive umgewandelt. Dadurch erhielt die er- wird ebenso eingegangen wie auf den Umgang übernimmt die Besuchskoordination und öffentlich zugänglich und haben mehr Aufmerk- Dazu zeigt die Ausstellung die Geschichte des ler der Holzkamp-Gesamtschule mit Betty Bausch barmungslose Verfolgung ihrer Gegner einen amt- mit der Erinnerung an Anne Frank im räumli- Anmeldung für die Ausstellung. Anmeldun- samkeit verdient. Auch der interdisziplinäre Tagebuchs seit dessen Veröffentlichung. eine „ganz besondere Geschichtsstunde“ erleben. lichen Anstrich. Die Wittener Hilfspolizei wurde in Ansatz charakterisiert das Format dieser Reihe. chen Umfeld der Gedenkstätte Bergen-Belsen. gen für Schulklassen bitte über die Rufnum- Die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen Und die heute in einem Altersheim in Israel leben- Räumen des damaligen Schillerlyzeums, Bredde- Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, mern (02302) 581-5196 und 581-5103. Eine schreibt Geschichte“ soll kommunikativer de Seniorin sagte zu, wiederzukommen - „bis ich straße 8, untergebracht, die die SS von der Stadt „Heimatforscher“ und Schüler/innen erhalten Anmeldung mitsamt Terminwunsch kann Dr. Thomas Rahe, gebo- Lern-Ort sein. Das Konzept setzt ganz auf die 100 bin“. Dieses mal besucht sie das Schiller- und Witten gemietet hatte. Dorthin wurden 1933 Nazi- die Gelegenheit, ihre Forschungsergebnisse zur ren 1957, Studium der man außerdem per E-Mail an anmeldung- Stadt- und Regionalgeschichte an „besonde- Auseinandersetzung von Jugendlichen mit einem Ruhrgymnasium. Betty Bausch ist es ein Herzens- Gegner verschleppt, verhört und brutal gequält, Geschichte, katholische annefrank(at)stadt-witten.de schicken. ren Orten“ vorzustellen. Im Anschluss an die Theologie und Pädago- Mädchen, das – wenn auch unter anderen und anliegen, gerade vor jungen Menschen über ihre von denen mehrere infolge der Misshandlungen jeweilige Präsentation bietet sich die Möglichkeit Grundlage der Ausstellung ist das Tagebuch überaus grausamen Umständen – über Themen Geschichte zu erzählen. Sie empfindet dies auch starben. Der Keller des Schulgebäudes erhielt im gik an der Universität zur Diskussion. Münster, Promotion der Anne Frank (1929-1945). Das Tagebuch ist schreibt, die auch Jugendliche heute beschäfti- als ihre Mission: „Wenn man überlebt hat, muss Wittener Volksmund den Namen „Tränenkeller“. 1987 mit einer Disserta- Symbol für den Völkermord an den Juden durch gen: die eigene Entwicklung und die Welt, die sie man mit seinem Leben etwas anfangen“. Bei einer Führung durch diesen Seitenflügel des die Nationalsozialisten und intimes Dokument tion zur Programmatik umgibt. Wer bin ich? Wer sind wir? Wen schlie- heutigen Schiller-Gymnasiums wird die Geschich- des Frühzionismus; seit der Lebens- und Gedankenwelt einer jungen ßen wir aus? Kurze Filme mit Jugendlichen von te der Hilfspolizei und der von ihr ausgeübten 1987 wissenschaftlicher Schriftstellerin. In der Ausstellung erzählen große heute regen zur Diskussion zu diesen Themen Gewalt auch als Vorgang der Institutionalisierung Freitag, 5. Dezember 2014, 17 Uhr Leiter der Gedenkstätte Bildwände in sechs Abschnitten von ihrem Leben an. Ausgehend von der Frage „Was kann ich der NS-Herrschaft beschrieben. Rathaus Witten, Ratssaal Bergen-Belsen, zahlreiche und ihrer Zeit: von den ersten Jahren in Frankfurt bewirken?“ ermutigt die Ausstellung zum Einsatz Anne Frank und Bergen- Publikationen zur Geschichte Bergen-Belsens und zur am Main und der Flucht vor den Nationalsozi- für eine menschliche Gesellschaft. Ralph Klein, jüdischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, alisten, über die Zeit in Amsterdam – glückliche Historiker, interessiert sich u.a. für die lokale Geschichte Belsen u.a. in: „Höre Israel“. Jüdische Religiosität in national- Kindheit und schwere Zeit im Versteck – bis zu Michael Lüning, Verein für Kinder- und Jugend- des 20. Jahrhunderts, die er kritisch aus sozial-, technik- sozialistischen Konzentrationslagern, Göttingen 1999. Referent: Dr. Thomas Rahe, wissenschaft- den letzten schrecklichen sieben Monaten in förderung Witten-Annen e.V. und kulturpolitischer Perspektive betrachtet. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist die NS-Zeit. licher Leiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen