Fachartikel | DOI: 10.5675/HyWa_2018,1_1 Mehl et al.: 25 Jahre Fließgewässerrenaturierung … HW 62. 2018, H.1

Dietmar Mehl, Tim G. Hoffmann, Janette Iwanowski, Klaudia Lüdecke und Volker Thiele 25 Jahre Fließgewässerrenaturierung an der mecklenburgischen Nebel: Auswirkungen auf den ökologischen Zustand und auf regulative Ökosystemleistungen 25 years of restoration of the river Nebel (): effects on the ecological status and on the regulative ecosystem services

Innerhalb von ca. 25 Jahren wurden umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen am mecklenburgischen Fluss Nebel umgesetzt (> 7 Mio. €). Das auf entsprechenden konzeptionellen Grundlagen basierende Gesamtvorhaben ist in der baulichen Ausführung (na- hezu) abgeschlossen, so dass eine Bewertung hinsichtlich des Umsetzungserfolges angeraten erscheint. Der Beitrag geht deshalb der Frage nach, inwieweit ökologische Zustandsverbesserungen erreicht werden konnten und welche Auswirkungen die Maßnahmen auf Ökosystemleistungen der Gewässer und Auen haben. Anhand relevanter Qualitätskomponenten kann zunächst an einem beispielhaf- ten Gewässerabschnitt der Nachweis erzielter Zustandsverbesserung geführt werden. Zum anderen erfolgen mit Hilfe einfacher, abschätzender Ansätze Bewertungen der ausgewählten regulativen Ökosystemleistungen (1) Rückhalt von Treibhausgasen bzw. Kohlenstoffsequestrierung, (2) Hochwasserregulation, (3) Niedrigwasserregulation, (4) Sedi- mentregulation, (5) Bodenbildung in Auen sowie (6) Kühlwirkung (Gewässer und Auenböden). Bei Eignung wird eine Monetarisierung durchgeführt. Dazu werden aktuelle sowie Daten des Zeitraumes Anfang der 1990er-Jahre für einen historischen Vergleich genutzt. Es kann gezeigt werden, dass der Nutzen für den Menschen und somit die gesamtgesellschaftlichen Vorteile der Gewässerrenaturierung erheblich weiter zu fassen sind, als es eine singuläre Betrachtung ökologischer Kriterien erwarten ließe. Erfolge der Renaturierung in dieser Hinsicht sind u. a. •• eine Verminderung der Treibhausfreisetzung aus den gewässerbegleitenden Mooren in Höhe von fast 20 % (ca. - 9.000 t a-1 CO2-Äquivalent bzw. Schadenskostenreduktion von ca. 720.000 € je Jahr), •• eine Zunahme des Hochwasserrückhalteraums um ca. 16 % (ca. + 6.972.281 m³ bzw. monetärer Vorteil ca. 174 Mio. €) und •• eine Zunahme der Kühlleistung von Gewässer und Böden um mehr als 12 % (+ 1.815 GWh a-1).

Schlagwörter: Flussrenaturierung, ökologischer Zustand, Ökosystemleistungen

Within the past 25 years, extensive restoration measures were implemented along the river Nebel in Mecklenburg (> 7 million €). The entire project is based on conceptual principles and as it is about to be completed in constructional terms, it is time to assess the imple- mentation success. On that account, this paper shows to what extent the ecological status could be improved and how the measures affect the ecosystem services of the aquatic environment. Using relevant quality components, the actual upgrades in terms of eco- morphological conditions are demonstrated for a generic stream segment. Moreover, simple estimates are used for the assessment of some selected regulatory ecosystem services, e. g. (1) retaining greenhouse gas/carbon sequestration, (2) flood regulation, (3) low water regulation, (4) sediment regulation, (5) soil formation in floodplains, and (6) cooling effects (waters and floodplains). These services were monetized if suitable. For this purpose, current data as well as data from the early 1990s were used for a historical comparison. It can be shown that the beneficial effects of water body restoration on humans and society have to be considered in a much broader sense than the consideration of single ecological aspects let assume. The successes of renaturation in this respect are -1 •• a reduction of greenhouse release from the peatlands of almost 20 % (approx. - 9,000 tonnes a CO2 equivalent or damage reduction of approx. 720,000 € per year), •• an increase in the flood retention area by approx. 17 % (approx. + 119,000 m³ or monetary benefit of approx. 174 million €), and •• an increase in the cooling capacity of water bodies and soils by more than 12 % (+ 1,815 GWh a-1).

Keywords: riverrestoration, ecological status, ecosystem services

1 Einleitung eine selbsttragende Biokomplexität in den Fließgewässersys- temen einschließlich ihrer Auen absichern (THORP et al., 2006; Maßnahmen zur Verbesserung der Hydromorphologie leisten MEROT et al., 2006). Dies bildet zugleich die Grundvoraussetzung einen wesentlichen und häufig entscheidenden Beitrag zur für das Erreichen des guten ökologischen Zustands im Sinne der Verbesserung des ökologischen Zustandes der Fließgewässer, EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL). indem eine ganz wesentliche Grundlage für die Etablierung standorttypischer Lebensraumverhältnisse geschaffen wird. Nur In Deutschland ist das Gros der Fließgewässer hydromorpholo- weitgehend intakte, dynamische Gewässerstrukturen auf der gisch degradiert. Der Schwerpunkt „Abflussregulierungen und Basis möglichst natürlicher hydrologischer Verhältnisse können morphologische Veränderungen“ vereint im aktuellen WRRL-Be-

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wirtschaftungszyklus von 2016 bis 2021 demzufolge mit 41,5 % Ökosystemleistungen (MA, 2005) für ausgewählte regula- der Maßnahmen in Deutschland die größten Gewässerbelastun- tive Ökosystemleistungen. Ökosystemleistungen werden gen auf sich (BMUB/UBA, 2016). als die direkten und indirekten Beiträge von Ökosystemen zum menschlichen Wohlergehen definiert (TEEB, 2010). Nun geraten die bereits umgesetzten Renaturierungsmaßnah- Das Vorgehen baut dabei u. a. auf Arbeiten für große Fluss- men immer stärker in den Blickpunkt von Forschung und Öffent- auen auf (SCHOLZ et al., 2012; MEHL et al., 2013; DEHNHARDT lichkeit (JANUSCHKE et al., 2009; DAHM et al., 2014). Es müssen et al., 2016). Es wurde aber inhaltlich und methodisch erwei- vor allem solche Fragen beantwortet werden, wie: tert, da die Arbeiten im Rahmen des ReWaM-Verbundprojekts •• Führen die Renaturierungsmaßnahmen zum gewünschten RESI „River Ecosystem Service Index“ erfolgten (bmbf.nawam- Erfolg? rewam.de/projekt/resi) und insofern eine Grundlage für um- •• Wie können die Maßnahmen ggf. optimiert werden? fassendere Bewertungen der Ökosystemleistungen der Flüsse •• Was sind förderliche Umstände, was ggf. Hinderungsgründe und Auen darstellen. für einen Erfolg? •• Welche Bedeutung kommt den einzelnen Umweltfaktoren 2 Untersuchungsgebiet für die Biozönose zu? Wie kann ihr Zusammenwirken besser analysiert und parametrisiert werden? Der mehr als 70 km lange Tieflandfluss Nebel stellt mit seinen •• Welche Indikatoren können neben den Qualitätskomponen- Niederungen bzw. Auen den Untersuchungs-/Betrachtungs- ten der EG-WRRL noch verwendet werden? raum dar. Das 998 km² umfassende und überwiegend landwirt- •• Wie steht es um die Verhältnismäßigkeit der Kosten in Rela- schaftlich genutzte Einzugsgebiet der Nebel liegt im mittleren tion zu den Vorteilen für den Menschen? Mecklenburg. Größere Städte sind Güstrow und Bützow; bei letzterer mündet die Nebel in die , welche wiederum Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich dieser Beitrag mit Re- bei -Warnemünde die Ostsee erreicht (Abb. 1). Für die naturierungsvorhaben an der mecklenburgischen Nebel, die Zeitreihe 1981 bis 2010 liegt die mittlere Jahrestemperatur für über einen Zeitraum von gut 25 Jahren umgesetzt wurden. Fokussiert wird in besonderer Weise auf das Erreichte und seine Wir- kungen. Es war damit das übergeordnete Ziel der zu- grundeliegenden Arbeiten nachzuweisen, dass mit der Renaturierung nachweisba- re Verbesserungen des Zu- standes des Gewässers und seiner Aue erreicht werden konnten. Folgende Frage- stellungen werden themati- siert:

1. Auswirkungen auf den ökologischen Zustand Hierzu werden an einem beispielhaften Gewäs- serabschnitt der Nebel vieljährige Monitoring- daten ausgewählter Qualitätskomponenten der EG-WRRL (Anhang V EG-WRRL, OGewV) aus- gewertet. Der bereits ausführlicher bei THIELE et al. (2015) und MEHL & THIELE (2017) geführte historische Vergleich soll die Fortschritte belegen.

2. Auswirkungen im Hin- blick auf ausgewählte Ökosystemleistungen Abbildung 1 Es erfolgt ein Rückgriff Einzugsgebiet der Nebel und Lage in Mecklenburg-Vorpommern. auf das Konzept der Catchment area of the river Nebel and its location in Mecklenburg-West Pomerania.

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die Station Laage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) (knapp auch ein verstärktes Gewässerunterhaltungserfordernis nach außerhalb und nördlich des Einzugsgebietes) bei 8,7 °C; der sich zog. mittlere Jahresniederschlag beträgt für die im Osten des Ne- belgebietes gelegene DWD-Station Lalendorf 609 mm (DWD, Vor allem die gefällereichen Fließstrecken in den Durchbruchs- 2017). tälern der Nebel und die tiefgründigen Moore blieben wei- testgehend von umfangreichen Umgestaltungsmaßnahmen Die Nebel ist ein vielgestaltiger Tieflandfluss, der unterschiedli- verschont, so dass die Nebel selbst zur politischen Wende che, für Deutschlands Nordosten typische Naturräume durch- 1989/1990 noch eines der natürlichsten und strukturell vielfäl- fließt. Besonders erwähnenswert sind die Strecken mittelge- tigsten Gewässer Mecklenburg-Vorpommerns war. Das zeigt birgsartiger, schmaler Durchbruchstäler in Endmoränenlagen. sich u. a. am standorttypischen Artenreichtum der unterschied- In den Niederungen dominieren dagegen Versumpfungs-, Ver- lichen Lebensräume. So konnten in den 1990er-Jahren insge- landungs- und Durchströmungsmoore. Unter dem Einfluss der samt 23 Fisch- und Rundmäulerarten nachgewiesen werden, landwirtschaftlichen Nutzung erfolgte auf großen Flächen eine darunter Steinbeißer, Bauchneunauge, Bachforelle, Hecht und Degradation der Torfe (MEHL et al., 1995). Die Nebel durchfließt Quappe (WINKLER et al., 1995). Auch lassen sich Referenzbiozö- im Oberlauf mehrere Seen. Darunter ist der Krakower See mit ei- nosen beim Makrozoobenthos (BERLIN & MEHL, 1997) und den ner Seefläche von rund 15 km² der größte. Die Auenflächen an Niederungsartengruppen belegen (BERLIN & THIELE, 2012). So der Nebel umfassen entsprechend der Methodik von BRUNOTTE konnten allein im Naturschutzgebiet Nebel mehr als 130 Groß- et al. (2009) 22,9 km² rezente Aue und 13,2 km² Altaue. schmetterlinge nachgewiesen werden, im Gesamtgebiet sind es über 400 Taxa (THIELE, 2003). Zudem werden in zahlreichen Das Abflussregime der Nebel ist in Bezug auf den repräsentativen Bereichen der Nebel die z. T. hochgradig geschützten Taxa Pegel Güstrow und im landesweiten Vergleich in Mecklenburg- der Windelschnecken (u. a. Vertigo moulinsiana) und Groß- Vorpommern durch eine relativ hohe innerjährliche Abflussdy- muscheln (u. a. Unio crassus) in reproduzierenden Beständen namik, insbesondere durch vergleichsweise geringe Niedrigwas- gefunden. serabflüsse gekennzeichnet. Hydrologische Hauptzahlen zum Durchfluss enthält Tabelle 1. Bereits Anfang der 1990er-Jahre wurden auf der damaligen recht- lichen Grundlage von Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und Entlang der Nebel und auch an den integrierten Seen erstrecken Wasserhaushaltsgesetz (WHG) Maßnahmen zur Verbesserung sich große Schutzgebiete des Natura-2000-Netzes (Flora-Fauna- der ökologischen Situation eingeleitet. Diese sind besonders Habitat-Gebiete: FFH, Special Protection Area: SPA). Bedeutsams- seit dem Inkrafttreten von EG-WRRL im Jahr 2000 und einer te Gebiete sind das sich entlang der gesamten Nebel erstrecken- nachhaltigeren Verfolgung der Ziele von FFH-RL und der Vogel- de FFH-Gebiet „Nebeltal mit Zuflüssen, verbundenen Seen und schutzrichtlinie (VSchRL) auch in der Umsetzung systematisch angrenzenden Wäldern“ (DE 2239-301), das für den Oberlauf angegangen worden. Die explizit auf stoffliche Belastungsreduk- und den Krakower See bedeutsame SPA-Gebiet „Nossentiner/ tion ausgerichteten Vorhaben, z. B. Kläranlagensanierung und Schwinzer Heide“ (DE 2339-402) (nahezu deckungsgleich mit -ausbau, sollen hier nicht betrachtet werden; vielmehr stehen dem gleichnamigen Naturpark) sowie das SPA-Gebiet „Warnow- hydromorphologisch orientierte Maßnahmen im Vordergrund tal, Sternberger Seen und untere Mildenitz“ im Nebelunterlauf (Abb. 2 bis 7, Tab. 2). (DE 2137-401). Das Gros der Renaturierungsmaßnahmen an der Nebel wurde im 3 Renaturierungsmaßnahmen: Hintergrund und eigenen Hause konzeptionell und gutachtlich vorbereitet sowie Umfang ingenieur-/umweltplanerisch umgesetzt und begleitet. Zentra- ler Ausgangspunkt waren Gewässerentwicklungspläne für die Land- und Gewässernutzungen haben über die Jahrhunderte beiden Gewässerteile ober- und unterhalb des Krakower Sees an der Nebel zu vielfältigen Veränderungen geführt. Hydro- (BIOTA, 1994, 1995) sowie ein etwas später erarbeiteter Pflege- morphologisch bedeutsame Beeinträchtigungen sind vor allem und Entwicklungsplan für das Naturschutzgebiet „Nebeltal“ Mühlenstaue, Wehre, die Anlage des Güstrow-Bützow-Kanals als (BIOTA, 1998). Seit 1994 wurden mehr als 7 Mio. € Euro För- Wasserstraße sowie der Gewässerausbau zur Vorflutoptimierung dermittel von EU, Bund und Land für die Maßnahmenplanung (Begradigung, Vertiefung, hydraulisch optimierte Profile), der und vor allem für die -umsetzung an der Nebel eingesetzt (LU, 2015). Tabelle 1 Hydrologische Hauptzahlen am Pegel Güstrow/Nebel, Pegelkennzahl: Alle Konzeptionen und Planungen integrieren grundsätzlich Ent- 04437.0, Einzugsgebietsfläche: 657 km², Zeitreihe: 1961 bis 2015 wässerungs- und Bewirtschaftungsfragestellungen durch spezi- (Angaben aus: Pegelportal Mecklenburg-Vorpommern 2017). fische Lösungen, wie Hydrological data at the gauge Güstrow/Nebel, gauge identification •• konsequentes Anwenden hydrologischer und hydraulischer number: 04437.0, catchment area: 657 km², time series: 1961 to 2015 Modellierungstechniken zur Wirkungsabschätzung von Maß- (data from the gauge portal Mecklenburg-West Pomerania 2017). nahmen, Hauptzahl Durchfluss in m³/s •• Begrenzung der hydrologischen Auswirkungen auf die prog- NQ 0,030 nostizierten Auswirkungsräume, MNQ 0,611 •• Anpassung einmündender Grabensysteme und Dränsamm- MQ 3,66 ler und MHQ 12,0 •• Schaffung von Grenzgräben und neuen Ent-/Bewässerungs- lösungen (z. B. Einstaumöglichkeiten in Gräben zur Optimie- HQ 21,0 rung des Wasserrückhaltes in Mooren).

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Abbildung 2 Umgesetzte Renaturierungsvorhaben an der oberen Nebel. Restoration projects realized on the upper Nebel.

Abbildung 3 Umgesetzte Renaturierungsvorhaben an der unteren Nebel. Restoration projects realized on the lower Nebel.

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Tabelle 2 Kennzeichen ausgewählter Einzelvorhaben an der Nebel. Characteristics of selected projects on the river Nebel. Maßnahmenbereich Maßnahmenumfang und -ergebnisse Kosten Umsetzungszeitraum Nebel bei Hoppenrade • Verlegung der Nebel in ein neues, naturnahes Bett mit wech- ca. 300.000 € Baukosten, integriert 2005 bis 2006 selnden Breiten und Tiefen, naturraumtypische Laufform in ein laufendes Bodenordnungs- (stark schwingend). verfahren nach LwAnpG • Laufverlängerung von 1,5 km auf 2,5 km in diesem Gewäs- serabschnitt. • 50 bis 150 m breiter Entwicklungskorridor einschließlich einer 25 bis 70 m breiten Wasserwechselzone (insgesamt ca. 20 ha). Nebel im Abschnitt Linstow-Dobbin • Neuprofilierung des zuvor geraden Nebellaufes auf 2,5 km ca. 340.000 € Baukosten, integriert 2012 bis 2013 Länge als mäßig geschwungenes Gewässer inkl. Einbau in zwei laufende Bodenordnungs- von Totholz, dabei Schaffung typspezifischer Breiten- und verfahren nach LwAnpG Tiefenvarianz. • 7 bis 10 m breite Wasserwechselzone auf Höhe des Mittel- wasserstandes. • Durchgehender, 40 m breiter Entwicklungskorridor; hier Etablierung natürlicher Vegetation, keine Bewirtschaftung (insgesamt ca. 10 ha). • Abschnittsweise Initialbepflanzung (als Abgrenzung Korri- dor – Nutzfläche). Alte Nebel • Hydrologische Bevorteilung durch deutlich erhöhten Durch- ca. 1.500.000 € Baukosten Alte Nebel 2011 bis 2013 fluss und weitgehend ungeregelte hydrologische Dynamik ca. 500.000 € Kosten für ein Flurbe- (realisiert über Errichtung einer entsprechend konzeptio- reinigungsverfahren nach FlurbG Errichtung Fischaufstiegsanlage bei Parum nierten neuen Fischaufstiegsanlage; im Güstrow-Bützow- 2014 bis 2015 ca. 1.700.000 € Baukosten Fischauf- Kanal jetzt nur noch Mindestwasserführung). stiegsanlage • Mindestens 45 m breite Wasserwechselzone auf Höhe des Mittelwasserstandes und engerer Entwicklungskorridor; hier Etablierung natürlicher Vegetation, keine Bewirtschaftung (insgesamt ca. 100 ha). • Weiterer Entwicklungskorridor auf ca. 300 ha Fläche mit Erhöhung der Grundwasserstände im Moorkörper und ent- sprechender Anpassung der Grünlandnutzungsintensität. • Altarmanschlüsse, Laufverlängerung von vormals 14,0 km auf 15,4 km; flache, strukturierte und unbefestigte Ufer.

Abbildung 4 Abschnitt an der Nebel unterhalb von Linstow, links vor, rechts nach Maßnahmendurchführung. Section of the Nebel near to Linstow, before (left) and after realization of the measures (right).

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Abbildung 5 Verlegung der Nebel in den Bruchwald bei Linstow, links nach Bauausführung (2009), rechts im Jahr 2015. Relocating of the watercourse of the river Nebel in a forest near Linstow, after the realization in 2009 (left), in 2015 (right).

Abbildung 6 Abschnitte zwischen Linstow und Dobbin, links vor, rechts unmittelbar nach Bauausführung. Stream sections between the villages Linstow and Dobbin, before (left), and immediately after realization of the measures (right).

Abbildung 7 Abschnitte an der Alten Nebel, links vor, rechts unmittelbar nach Maßnahmendurchführung. Stream sections of the river “Alte Nebel”, before (left), and immediately after realization of the measures (right).

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Wegen zahlreicher geschützter Lebensräume und Arten, gerade in Niedermoorbereichen, bedurfte es häufig einer intensiven na- turschutzfachlichen Betreuung (Umsetzen von Arten, Kontrolle von Sedimentdrift, ökologische Baubegleitung usw.), s. hierzu THIELE et al. (2014).

Betroffene Landeigentümer und -nutzer wurden von Anfang an kooperativ beteiligt. Um die Flächenverfügbarkeit abzusichern, wurde bevorzugt auf die Instrumente der integrierten Landent- wicklung und der Bodenordnung gesetzt (MEHL & BITTL, 2005, MEHL et al., 2008, 2011). Insofern erfolgten viele Genehmigun- gen auf Grundlage des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes (LwAnpG) und des Flurbereinigungsgesetzes (FlurbG). Das kon- zertierte und letztlich sehr erfolgreiche Zusammenwirken von Wasserwirtschaftsverwaltung und Flurneuordnungsbehörde bil- dete somit eine zentrale Säule der Nebel-Renaturierung (BITTL & KOLBOW, 2014).

4 Effekte im Hinblick auf den ökologischen Zustand

Der ökologische Zustand in natürlichen Fließgewässer-Wasser- körpern wird nach den Vorgaben der EG-WRRL integrativ mit den biologischen Qualitätskomponenten (QK) ermittelt; unterstüt- zend wirken physikalisch-chemische und hydromorphologische QK (Anhang V EG-WRRL bzw. Oberflächengewässerverordnung, OGewV). Ein reales Problem bei der Umsetzung der EG-WRRL ist, dass nach erfolgten hydromorphologischen bzw. Renaturie- rungsmaßnahmen häufig nicht unmittelbar bzw. zeitnah eine Abbildung 8 ökologische Verbesserung nachweisbar ist (BMUB/UBA, 2016). Kartierabschnitte der Fließgewässerstrukturkartierung und Lage der Als mögliche Gründe, die auch an der Nebel partiell zutreffen, biologischen Monitoringabschnitte (NE 9…11) für Makrophyten, Mak- rozoobenthos, Ichthyofauna und Lepidopteren, verändert nach THIELE sind zu nennen: et al. (2015). •• schwere Erreichbarkeit für die Organismen aus naturnahen Mapping sections of the hydromorphological structural mapping and Bereichen (Refugialräume) wegen hoher Entfernung, location of the biological monitoring sections (NE 9…11) for macrophytes, •• weiterhin bestehende Wanderungsbarrieren, stoffliche Be- macrozoobenthos, ichthyofauna and lepidoptera, modified according to lastungen, hydrologische Defizite/Belastungen, THIELE et al. (2015). •• exzessives Aufwachsen von Makrophyten im noch unbe- schatteten Fluss, •• erforderliche Zeit für die eigendynamische Entwicklung es- und Umwelt Mittleres Mecklenburg wurden jedoch beispielswei- sentieller Habitatstrukturen, sowohl abiotisch als auch bio- se für die Maßnahme bei Hoppenrade mehrjährige Effizienzkon- tisch (Vegetation), und eine entsprechende Wiederbesied- trollen an drei repräsentativen Probestellen durchgeführt (BIOTA, lung, 2014), so dass an diesem Beispiel auch die Auswirkungen auf die •• Verdrängung standorttypischer Arten durch Neobiota, biologischen und auch die hydromorphologischen Qualitäts- •• ggf. synökologische Phänomene (Krankheiten, Parasiten, komponenten kurz beschrieben werden können (Abb. 8, vgl. Fressfeinde) sowie ausführlich THIELE et al., 2015, MEHL & THIELE, 2017). •• ggf. auch unzureichende Planung und Umsetzung von Rena- turierungsmaßnahmen. In den 10 Jahren seit Maßnahmenumsetzung haben sich in die- sem Bereich sehr positive ökologische Veränderungen vollzogen. Grundsätzlich kann zunächst das Problem der ökologischen Diese hängen insbesondere mit der hydraulisch induzierten Durchgängigkeit für die Nebel als weitestgehend gelöst angese- Substratsortierung im Gewässer, der Ausbildung typspezifischer hen werden. Nur noch oberhalb des Krakower Sees, im Bereich Habitatstrukturen (Kolke, Erosionsufer, Akkumulationsstrecken des Wehres Walkmöhl ist diese auf Grund konkurrierender Was- etc.) und der forcierten Gehölzbestockung in einer bis zu 100 m sernutzungen (Fischwirtschaft) komplett unterbrochen; hier wird breiten Sekundäraue zusammen. Im Ergebnis ist sowohl im Ge- an einer Lösung gearbeitet. Ansonsten weisen die durchgeführ- wässer als auch in der Aue eine deutlich verbesserte biologische ten Effizienzkontrollen das Funktionieren der nunmehr fisch- und Güte nachweisbar. Hinsichtlich Fließgewässerstruktur und Mor- invertebraten-durchgängigen Umbauten oder Fischaufstiegsan- phologie konnten alle untersuchten Bereiche bereits als „sehr lagen nach. gut“ eingestuft werden.

Die amtlichen biologischen Messstellen sind zumeist nach Was- Bei Makrophyten, Makrozoobenthos, Ichthyofauna und Lepi- serkörpern gemäß der EG-WRRL orientiert, so dass mit diesen dopteren verlief die Besiedlung trotz standorttypischer Arten- vielfach nicht die eigentlichen Renaturierungen bewertet wer- ausstattung unter- und oberhalb des sanierten Abschnittes des den können. Im Auftrag des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft Gewässers in den ersten drei Jahren sehr ungerichtet. Spätestens

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•• die auf die bereits sehr weitgehende Schaffung naturnaher morphologischer Strukturen und die Ermöglichung eigendy- namischer Prozesse ausgerichtet waren, •• die unmittelbar ober- und unterhalb gelegenen naturnahen Bereiche ohne explizite Wanderungshindernisse und die da- mit schnelle Erreichbarkeit für einwandernde Organismen berücksichtigte sowie •• eine sehr rasche und auch beschattungswirksame Vegetati- onsentwicklung erreichte (durch gezieltes Schaffen von Roh- boden wurde das hohe Regenerationspotenzial autochtoner Gehölze und Pflanzengesellschaften genutzt). •• Zudem bilden die sehr gute physikalisch-chemische Güte und eine relative naturnahe hydrologische Dynamik weitere essentielle Faktoren.

Eine gute und für die Nebel vollständige Vergleichsmöglichkeit des morphologischen Zustandes vor und nach den Renaturie- rungsmaßnahmen bietet auch die Fließgewässerstrukturgü- tekartierung, da durch BIOTA (1994) bereits seinerzeit mit einem annähernd der heutigen Methodik entsprechenden Parame- Abbildung 9 Klassifizierung der Fließgewässerstruktur der Nebel auf Grundlage der tersatz kartiert wurde und auch die Auswertung als adäquat Daten und Methodik von BIOTA (1994, 1995); Vergleich der Jahre 1995 angesehen werden kann (u. a. bereits 5-stufige Klassifizierungs- und 2016. skala wie bei der EG-WRRL). Um eine Vergleichsbasis zu erhalten, Results of the classification of the hydromorphological conditions of the wurde die Nebel im Jahr 2016 mit dieser Methodik neu kartiert river Nebel according to data and methodology of BIOTA (1994, 1995); (Abb. 9). Comparison of the years 1995 and 2016. Hiernach zeigt sich infolge der Renaturierung auf vielen Teilstre- 5 Jahre nach Sanierungsende hatte sich aber eine standorttypi- cken eine deutliche Verbesserung des morphologischen Zustan- sche Biozönose eingestellt. Ab dem 6. Jahr war sie weitestgehend des (Abb. 10 bis 13). Von im Jahr 1995 ca. 46 % der Gewässertre- typspezifisch ausgeprägt, so dass heute überwiegend gute bis cke mit sehr guter und guter Gesamtklassifizierung verändert sehr gute ökologische Einstufungen (Güteklassen 1 und 2) er- sich das Ergebnis im Jahr 2016 auf ca. 68 %, was einer Zunahme reicht werden. von fast 50 % der Fließstrecke entspricht. Am deutlichsten be- merkbar machen sich die Veränderungen in den Klassifizierun- Die o. g. Gründe, die vielfach dem zeitnahen Erfolg von Renatu- gen der Sohle (Klasse 1 und 2 in 1995: ca. 42 %, in 2016: 64 %) und rierungsmaßnahmen entgegenstehen, spielen für den hier vor- des Ufers (Klasse 1 und 2 in 1995: ca. 44 %, in 2016: 65 %). Wegen gestellten Renaturierungsabschnitt keine oder nur eine unterge- der langen Entwicklungszeit standorttypischer Landvegetation ordnete Rolle. Dies lässt sich vornehmlich auf eine Planung und ist das Ergebnis für das Kompartiment „Land“ (noch) nicht so deren Umsetzung zurückführen, deutlich.

Abbildung 10 Abbildung 11 Anteile an der Fließstrecke der Nebel bezüglich Klassifizierung der Fließ- Anteile an der Fließstrecke der Nebel bezüglich Klassifizierung der Fließ- gewässerstruktur (Gesamt), Vergleich 1995 bis 2016. gewässerstruktur (Sohle), Vergleich 1995 bis 2016. Percentages of hydromorphological classes (total) of the river Nebel, com- Percentages of hydromorphological classes (river bed) of the river Nebel, paring the years 1995 to 2016. comparing the years 1995 to 2016.

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Abbildung 12 Abbildung 13 Anteile an der Fließstrecke der Nebel bezüglich Klassifizierung der Fließ- Anteile an der Fließstrecke der Nebel bezüglich Klassifizierung der Fließ- gewässerstruktur (Ufer), Vergleich 1995 bis 2016. gewässerstruktur (Land/Umfeld), Vergleich 1995 bis 2016. Percentages of hydromorphological classes (river banks) of the river Nebel, Percentages of hydromorphological classes (surrounding land) of the river comparing the years 1995 to 2016. Nebel, comparing the years 1995 to 2016.

Im Unterlauf wirkt sich erwartungsgemäß der Routenwechsel (2) Regulierungsleistungen, z. B. Selbstreinigung, Abführung von Güstrow-Bützow-Kanal auf Alte Nebel bezüglich der Struk- von Hochwasser (Minderung von Naturgefahren/Hochwas- turgüte sichtbar aus (Abb. 9). Infolge der Maßnahme wird das serschutz), Klimaregulation, Gros des Abflusses über die Alte Nebel geführt; der Kanal wird (3) kulturelle Leistungen im Sinne von Landschafts- und Gewäs- nur noch mit einer Mindestwasserführung beaufschlagt. serbild, Spiritualität und Inspiration, Freizeit- sowie Bildungs- möglichkeiten. 5 Wirkungen im Hinblick auf Ökosystemleistungen 5.2 Material und Methoden 5.1 Konzept der Ökosystemleistungen 5.2.1 Grundlagen Der Begriff Ökosystemleistungen (ÖSL) steht für den Nutzen, den Das ReWaM-Verbundprojekt RESI „River Ecosystem Service In- der einzelne Mensch oder die Gesellschaft aus ökosystemaren dex“ (www.resi-project.info) zielt auf eine sektorenübergreifen- Prozessen zieht. Ökologisch funktionsfähige und damit min- de, funktionsbasierte Ökosystemleistungs-Bewertung von Flüs- destens naturnahe Fließgewässer und Auen stellen zahlreiche sen und ihren Auen ab. Den wesentlichen Ansatzpunkt für die Funktionen und Leistungen für die Gesellschaft zur Verfügung, Operationalisierung des ÖSL-Konzepts im RESI-Vorhaben bildet darunter eine Vielzahl öffentlicher Güter (TOCKNER & STANFORD, die Wirkungskaskade von natürlichen Strukturen und Prozessen, 2002; TREPEL, 2009; POSTHUMUS et al., 2010; SCHOLZ et al., 2012; ökologischen Funktionen, ÖSL und menschlichem Wohlbefinden MEHL et al., 2013). Gerade aber der sich daraus ergebende hohe (DE GROOT et al., 2010). Die Analyse von Ökosystemfunktionen gesellschaftliche Wert (monetär sowie auch nicht-monetär) war und -leistungen ist aber in hohem Maße von belastbaren Daten in der Vergangenheit eher nicht im Blickfeld gesellschaftlicher abhängig. Entscheidungen (DEHNHARDT et al., 2015, 2016; ALBERT et al., 2017). Vielmehr wurden an Flüssen und in Auen überwiegend Da die in der Natur ablaufenden Prozesse dynamisch und kom- einseitig vorteilhafte Nutzungen präferiert, welche letztlich die plex sind und im Detail kaum erfasst werden können, muss bei ökologische Funktionsfähigkeit beeinträchtigt haben. So sind der Untersuchung größerer Landschaftsräume auf geeignete nach dem Auenzustandsbericht, mit dem erstmals für insgesamt und skalengerechte Indikatoren gesetzt werden. Ergebnisse 79 Flüsse Deutschlands eine Übersicht zum Auenverlust und zur werden somit häufig mit vergleichsweise einfachen Ansätzen Landnutzung der rezenten Auen und Altauen vorliegt, zwei Drit- modelliert. Darauf basierende Bewertungen tragen insofern ab- tel der ehemaligen Überschwemmungsgebiete durch Deichbau schätzenden Charakter. und andere Hochwasserschutzmaßnahmen verloren gegangen (BRUNOTTE et al., 2009). Der Grund liegt vor allem darin, dass Der RESI soll als Index eine vergleichende Bewertung der ÖSL Auen Schwerpunkte der Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung sowohl zwischen verschiedenen Flussauenabschnitten, als auch darstellen sowie umfassenden wasser- und kulturbaulichen Maß- unter verschiedenen anthropogenen Belastungsbedingungen nahmen unterlagen (EHLERT & NEUKIRCHEN, 2012). ermöglichen. Er soll, quantifiziert und skaliert, sowohl die ein- zelnen ÖSL als auch eine Gesamtbewertung abbilden. Hauptziel Aufbauend auf den Basisleistungen sind als Grundlage aller bildet mithin eine nützliche Erweiterung der Entscheidungs- anderen, für den Menschen nutzenstiftenden Leistungen drei grundlagen (ALBERT et al., 2017) für nachhaltige Nutzungen der Typen von ÖSL für die Fließgewässer und deren Auen zu unter- Flüsse und Auen. Besondere Bedeutung könnte dem RESI auch scheiden: als zusätzliches Instrumentarium einer Erfolgsmessung von Re- (1) Versorgungsleistungen, z. B. Bereitstellung von Gütern wie naturierungen und anderen Maßnahmen des Gewässer- und Trink- und Brauchwasser, Nahrung, Rohstoffe, Auenschutzes zukommen.

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Tabelle 3 •• Rückhalt von Treibhausgasen bzw. Kohlenstoffsequestrierung Fünfstufige Skalierung bei der Bewertung der Ökosystemleistungen. •• Hochwasserregulation Five-tiered scaling in the assessment of ecosystem services. •• Niedrigwasserregulation Klasse Ökosystemleistung Wertebereich der •• Sedimentregulation typabhängigen, relativen •• Bodenbildung in Auen Ökosystemleistung (0 - 100 %) •• Kühlwirkung (Gewässer und Auenböden) 5 Sehr hoch > 80 % 4 Hoch > 60 % bis ≤ 80 % Für den zeitlichen Vergleich wurden die Jahre 1990 (vor den 3 Mittel > 40 % bis ≤ 60 % Renaturierungsmaßnahmen) und 2016 (aktuell) gewählt (s. Ka- 2 Gering > 20 % bis ≤ 40 % pitel 3). 1 Sehr gering bis fehlend 0 bis ≤ 20 % 5.2.2 Datengrundlagen Die genutzten Datengrundlagen (Tab. 4) variieren zeitlich etwas Die Bewertung der Ökosystemleistungen erfolgt beim RESI 5-stu- in Bezug auf die beiden Vergleichsjahre; die Abweichungen sind fig auf der Basis einer linearen Skalierung zwischen 0 und 100 % aber vernachlässigbar, weil die Daten dessen ungeachtet für die bereitgestellter ÖSL (Tab. 3). Dabei ist die Skala gegenüber der Landschafts- und Gewässerverhältnisse der Jahre 1990 und 2016 Skala der EG-WRRL entgegengesetzt ausgerichtet (einheitliche repräsentativ sind. Konvention im RESI-Vorhaben). 5.2.3 Räumliche Differenzierung Um zu berücksichtigen, dass sich Fließgewässer und Auen bei Analog zu BRUNOTTE et al. (2009) wurde die Nebel mit ihrem den verschiedenen regulativen ÖSL im Hinblick auf die abso- Auenraum in 57 orthogonal geschnittene 1-km-Segmente un- luten Beiträge stark unterscheiden, wird die Gewässer- und die tergliedert; durchflossene Seen sind dabei integriert worden. Die Auentypabhängigkeit fallweise direkt oder indirekt berücksich- sich ergebenden 57 Auensegmente bilden die räumliche Bezugs- tigt. Hierzu werden bereits typabhängige Daten (z. B. im Hinblick basis für die nachstehenden Auswertungen (Abb. 14). Gegenüber auf Fließgewässerstrukturgüte oder Auenzustand) oder flächen- der stärker schwingenden Fließstrecke der Nebel (ca. 70 km) ist normierte Ansätze verwendet (Leistung je Flächeneinheit). Eine die Länge der Auen mit maximal 57 km natürlich kürzer. Monetarisierung wird generell nur durchgeführt, sofern eine tatsächliche (Aus-)Nutzung der ÖSL durch den Menschen unter- 5.3 Ergebnisse stellt werden kann. 5.3.1 Ökosystemleistung „Rückhalt von Treibhausgasen/ Kohlenstoffsequestrierung in Mooren“ Im RESI-Vorhaben wird aktuell u. a. analysiert, wie sich Verände- An der Nebel dominieren Niedermoore in den Auen. Moore bil- rungen der ÖSL bei geplanten sowie bei umgesetzten Renatu- den eine der wichtigsten globalen Ökosystemtypen im Zusam- rierungen darstellen. Die Nebel bildet ein RESI-Fallbeispiel, für menhang mit der Verstärkung oder Verminderung des globalen das nachfolgend Methoden und Ergebnisse zu folgenden ausge- Treibhauseffektes. Zwischen 329 und 550 Mrd. t Kohlenstoff sind wählten regulativen ÖSL vorgestellt werden: nach Schätzungen von BRIDGHAM et al. (2006, 2008), KAAT & JOOSTEN (2008) und PARISH et al. (2008) in Mooren ge- Tabelle 4 bunden, dies entspricht bis Wesentliche Datengrundlagen zur Bestimmung der Ökosystemfunktionen. zu 30 % des globalen, in Essential data bases for the determination of ecosystem functions. Böden gebundenen Kohlen- Sektor Grundlage Stand Quelle stoffes (BATJES, 1996). Moore Gewässerroute Gewässernetz M-V: Gewässerrouten 2016 GeoBasis-DE/M-V (2017) sind aber auf Grund natür- Topographische Historische topographische Karten 1 : 25 000 1990 GeoBasis-DE/M-V (2017) licher und anthropogen in- Karten Normalblattschnitt (TK25-N) duzierter Prozesse auch ver- WebAtlasDE.light 2016 GeoBasis-DE/BKG (2017) antwortlich für ca. 10 % der globalen Methanemissionen Boden Analyse des Bodenpotentials (Bodenfunktions- 1993 GeoBasis-DE/M-V (2017) (BARTLETT & HARRISS, 1993); bereiche) bis gerade entwässerte und ge- 1996 nutzte Moore müssen als ein bedeutender Emittent der Landnutzungsdaten Digitales Landbedeckungsmodell für Deutsch- 2012 GeoBasis-DE/BKG (2017) unterschiedlich wirksamen land (LBM-DE) Treibhausgase (THG) Kohlen- Biotop- und Nutzungstypenkartierung Mecklen- 1991 GeoBasis-DE/M-V (2017) dioxid (CO ), Methan (CH ) burg-Vorpommern 2 4 und Lachgas (N O) betrachtet Hochwasserregulation DGM 10: Digitales Geländemodell der Auflösung 2006 GeoBasis-DE/BKG (2017) 2 werden. Wasserstände und 10 m x 10 m bis Nutzungen sind damit pro- 2012 zessbestimmend (SUCCOW & Hydrometeorologie Klimadaten nahegelegener Klima- und Nieder- 2016 Deutscher Wetterdienst JOOSTEN, 2001). schlagsstationen (2016), Homepage Fließgewässer- Altdaten und Neukartierung nach gleicher 1994 BIOTA (1994, 1995) Als Indikator für die THG- strukturgüte Methodik (2016) und Emission in der morpho- 2016 logischen Aue wurden die

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Tabelle 5 Globales Erwärmungspotenzial (GWP100) unterschiedlicher Nut- zungsformen auf Moorböden in der morphologischen Aue, Grund- lage sind die GWP100-Ansätze nach HÖPER (2007) und SCHÄFER (2009), eq = Äquivalent, leicht geändert nach SCHOLZ et al. (2012). Global warming potential (GWP100) of different uses on moor soils in the morphological floodplain, based on the GWP100 approaches according to HÖPER (2007) and SCHÄFER (2009), e = equivalent, slightly modified according to SCHOLZ et al. (2012). Landnutzung Zugeordneter GWP100 in kg -1 -1 aus Basis-DLM Niedermoor- CO2 eq ha a Nutzungstyp Acker Acker 24.000 * Feuchtgebiete Naturnah/ungenutzt 4.921 Gewässer Ohne GWP 0 Grünland Gründland 23.678 Siedlung Sonstige 17.835 Vegetationslos Sonstige 17.835 Wald Forst 17.835

* nach SCHÄFER (2009), basierend auf COUWENBERG et al. (2008)

infolge der Renaturierung der Alten Nebel (Abb. 15 und 16). In Abbildung 14 Gebildete Auensegmente/-abschnitte an der Nebel. den Auensegmenten an den oberen Nebelseen sind die Werte Formed segments/sections of floodplain on the river Nebel. des Jahres 2016 im Vergleich zu 1990 teilweise leicht erhöht. Dies ist insofern plausibel, da der Wasserstand von Beginn der 1990er-Jahre bis zumindest ca. 2009 beispielsweise im Orthsee Emissionsfaktoren für Moor- und Nutzungstypen nach HÖPER klimatisch bedingt um ca. 2 Dezimeter gefallen ist und zusätzlich (2007), modifiziert von SCHÄFER (2009), entsprechend Tabel- Verlandungstendenzen wirken. Der größere Flächenumfang an le 5 verwendet. Datengrundlagen sind Landnutzungsformen, randlichen Feuchtgebieten vergrößert damit die THG-Freiset- Grundwasserflurabstände, Geologie und Böden sowie Raum zung. der Wasserwechselzone. Die Typabhängigkeit des einzelnen Auenabschnittes wird durch die Moorflächenanteile berück- Insgesamt führen die Renaturierungsmaßnahmen an der Nebel sichtigt. Eine kostenbasierte ökonomische Bewertung erfolgt zur deutlichen Reduktion der THG-Freisetzung: 1990: 46.711 t a-1 -1 auf der Basis von Schadenskosten (externe Umweltkosten). Hier CO2-Äquivalent, 2016: 37.748 t a CO2-Äquivalent. Dies drückt -1 können 80 € t CO2 nach der Methodenkonvention des Umwelt- sich in einer sehr deutlichen Schadenskostenreduktion von ca. bundesamtes als Best-Practice-Kostensatz angesetzt werden 720.000 € je Jahr aus. (SCHWERMER et al., 2014). 5.3.2 Ökosystemleistung „Hochwasserregulation“ Die Ergebnisse zeigen, dass die Freisetzung der Treibhausgase Die Hochwasserregulation ist eine bedeutsame Ökosystemleis- (THG) in vielen Auensegmenten infolge der Renaturierungs- tung der Fließgewässer und ihrer Auen. Die wesentlichen Leis- maßnahmen abgenommen hat, besonders stark im Unterlauf tungen bestehen in der Bereitstellung von Überschwemmungs- räumen und der Dämpfung der Fließgeschwindigkeit infolge natürlicher Rauheit. 70 % der Flussauen der 79 größten deutschen Flüsse sind als Überschwemmungs- flächen aber nicht mehr vor- handen (BRUNOTTE et al., 2009).

Gerade naturnahe Fließge- wässer und Auen können jedoch eine wichtige Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel spielen, da sie Abbildung 15 Hochwasser in der Fläche zu- Freisetzung von THG in den Auensegmenten der Nebel in Tonnen CO2-Äquivalent je ha und Jahr (Fließrichtung rückhalten und den Abfluss von rechts nach links). verzögern. Eine naturnahe Release of greenhouse gases in the floodplain segments of the Nebel in tons of CO2 equivalent per hectare and year Entwicklung von Fließgewäs- (flow direction from right to left). sern und die Erhaltung und

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Abbildung 16 Abbildung 17 Klassifizierte ÖSL „THG-Rückhalt“ an der Nebel im Jahr 1990 (rechtes Klassifizierte ÖSL „Hochwasserregulation“ an der Nebel in den Jahren Band) und 2016 (linkes Band). 1990 und 2016. Classified ecosystem service “Greenhouse gas retention” in the area of the Classified ecosystem service “Flood regulation” in the area of the river Nebel river Nebel in the year 1990 (right line) and in 2016 (left line). in the years 1990 (right line) and in 2016 (left line).

Schaffung bzw. Rückgewinnung von Retentionsräumen sind da- Der Hochwasserrückhalteraum an der Nebel beträgt nach dieser her als bedeutsame als Anpassungsstrategie an den Klimawandel Abschätzung für das Jahr 1990 ca. 44.562.280 m³ und für das Jahr anzusehen (ZEBISCH et al., 2005), vor allem vor dem Hintergrund 2016 ca. 51.534.561 m³, was einer Zunahme von rd. 16 % entspricht. des vorsorgenden Hochwasserschutzes (vgl. § 77 WHG). Monetär lässt sich diese Ökosystemleistung plausibel über die Er- Liegen keine hydraulischen Modellierungsdaten vor, dann müs- satzkosten einer technischen Rückhaltung über volumengleiche sen zur Bewertung der Hochwasserregulation zwangsweise ein- (ungesteuerte) Polder abbilden. Als Kostensatz wurde ein Wert fache Ansätze genutzt werden (SCHOLZ et al., 2012, MEHL et al., von 25,- €/m³ angesetzt, was dem Mittelwert für Erdbau, Boden- 2013). Für die Auensegmente an der Nebel wurde auf zwei Me- verbringung, Planung und Untersuchung aus umgesetzten regi- thoden zurückgegriffen. onalen Vorhaben entspricht. Nicht berücksichtigt werden hinge- gen Kosten für eine Flächenverfügbarkeit (im Regelfall Erwerb). Als erster Indikator wurde das Verhältnis des Hochwasservolu- Auch weitere mögliche Kosten sind zunächst schwer prognos- mens der rezenten zu demjenigen der morphologischen Aue tizierbar. Deshalb stellt der o. g. Kostensatz eher eine Annahme genutzt (vgl. ähnlichen Ansatz bei GLEASON & LABHAN, 2008). minimaler Kosten dar. Bestehen keine Abdeichungen, Verwallungen oder Beeinträchti- gungen durch Infrastrukturanlagen (z. B. Straßendämme), dann Die Differenzbetrachtung der Volumina in 1990 und in 2016 ist das Hochwasservolumen praktisch unbeeinträchtigt. ergibt so einen monetären Vorteil in Höhe von 174 Mio. €. Re- levante Hochwasserrisikoabschnitte nach der Hochwasserrisiko- Zentrale Datengrundlage für alle Berechnungen bildet das di- gitale Geländemodell. In der rezenten Aue ergibt sich der Raum über die Differenzen des digitalen Geländemodells der Höhe (H) der Deiche und Dämme (Kronenhöhe) und der Höhe bei mittle- rem Wasserstand sowie der Länge des Auensegments (Abb. 18). In der morphologischen Aue wird die Grenze der morphologi- schen Aue pragmatisch als Höhendatensatz interpretiert.

Diese Ökosystemleistung „Hochwasserrückhaltevolumen“ nimmt im zeitlichen Vergleich praktisch alleinig im Bereich der Alten Nebel zu, da hier gegenüber dem Güstrow-Bützow-Kanal eine deutliche Laufverlängerung und Wiedererschließung größe- Abbildung 18 rer Teile der ehemaligen morphologischen Aue durch die Maß- Volumenbestimmung (V) in der rezenten Aue. nahmenumsetzung zu konstatieren ist. Volume determination (V) in the recent floodplain.

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management-Richtlinie (HWRM-RL) sind im Gewässersystem un- Krümmungsverhalten bestimmen darüber, wie sich Gewässer in terhalb der Gewässerabschnitte der Warnow bei Bützow und bei Niedrigwassersituationen verhalten. Alle hydraulischen Faktoren, Schwaan zu lokalisieren (MEHL et al., 2014). Die hohe mögliche die zu einer Dämpfung des mit Niedrigwasser einhergehenden Mengenableitung über den Abschlag/die Fischaufstiegsanlage Wasserstandsabfalls beitragen, sind für den Menschen eher vor- bei Parum (Güstrow-Bützow-Kanal/Alte Nebel) wirkt im Übrigen teilhaft. So kann z. B. eine verringerte bzw. verzögerte Grundwas- auch nach oberhalb (Stadt Güstrow) hydraulisch verbessernd, serabsenkung in den Auen zu besserer Bodenwasserversorgung weil der Kanal seine hydraulische Leistungsfähigkeit behalten und damit stabileren Erträgen in der Land- und Forstwirtschaft hat. Somit wird hier eine ÖSL bereitgestellt, die jedoch ober- und beitragen. unterhalb genutzt wird. Der Einfluss solcher Leistungen ist damit nicht nur bedeutsam für landschaftliche Prozesse, sondern zeigt Als Indikator wurde der Mittelwert aus den Klassifizierungen für die Vorteile systemübergreifenden Gewässermanagements ge- Ufer und Sohle der Fließgewässerstrukturgüte berechnet. Die rade für den Hochwasserschutz auf. Gewässer-/Auentypabhängigkeit einer Bewertung wird auch in diesem Fall durch die Ausgangsdaten abgesichert (Strukturgü- Als weiterer Indikator wurde der Mittelwert der Klassifizierungen te). Die Ergebnisse zeigen, dass die Renaturierungsmaßnahmen für Ufer, Sohle und Land der Fließgewässerstrukturgüte (s. o.) deutliche Verbesserungen bringen (Abb. 19). Eine monetäre Be- verwendet, da die Strukturgütedaten die hydraulischen Einflüsse wertung kann zusammen mit der Ökosystemleistung „Sediment- auf die Rauigkeit und damit die Fließgeschwindigkeit bzw. die regulation“ über die Ersatzkostenmethode und entsprechende Wellenabflachung (Scheiteldämpfung) hilfsweise abbilden. Renaturierungskosten erfolgen (s. im Weiteren).

Bei der abschließenden Bewertung wurden die Klassifizierungs- 5.3.4 Ökosystemleistung „Sedimentregulation“ ergebnisse beider Ansätze gemittelt (arithmetisches Mittel), um Zum Sediment wird die an der Gewässersohle transportierte das hydraulische Zusammenwirken darzustellen (Abb. 17). Die Bodenfracht (Geschiebe) und die in Suspension transportier- Gewässer-/Auentypabhängigkeit einer Bewertung wird in die- te Schwebstofffracht gezählt (vgl. zu den Definitionen z. B. sem Fall durch die Ausgangsdaten abgesichert (Strukturgüte, DWA-M 525, 2012). Welche Korngrößen transportiert oder abge- ggf. Auenzustandsklasse). lagert werden, hängt entscheidend von den hydrodynamischen Verhältnissen ab (Fließgeschwindigkeit, Sohlschubspannung). 5.3.3 Ökosystemleistung „Niedrigwasserregulation“ Schwebstoffe werden durch die Turbulenz der Strömung in Sus- Vor allem die Querschnittsform und die hydraulische Rauigkeit, pension gehalten. In einem ungestörten, über lange Zeiträume gerade auch infolge von Bewuchs, sowie die Lauflänge bzw. das entwickelten, naturnahen Fließgewässer stellt sich dabei ein mor- phologisches Gleichgewicht ein. Das heißt, dass bei Be- Tabelle 6 trachtung eines ausreichend Abgeschätzte Renaturierungskosten für die Nebel nach Größenordnungen (je km Lauflänge). langen, der hydrologischen Estimated restoration costs for to the river Nebel according to size of waterbody (per km watercourse length). Dynamik gerecht werdenden Kostenposition Kleines Mittleres Mittelgroßes Zeitfensters von mindestens Gewässer Gewässer Gewässer 5 bis 10 Jahren eine ausge- Sohlbreite < 2 m ≥ 2 bis < 5 m ≥ 5 m glichene Bilanz zwischen den Aushubmengen je laufenden Meter ca. 8 m³ ca. 15 m³ ca. 25 m³ externen Sedimenteinträgen, Baukosten brutto 159.600 € 223.600 € 307.100 € der gewässerinternen Erosi- on und Akkumulation sowie Planungskosten brutto 65.600 € 81.600 € 100.300 € den Sedimentausträgen an Begleituntersuchungen/-arbeiten brutto 24.400 € 24.400 € 24.400 € der Mündung zu erwarten ist Summe brutto 249.600 € 329.600 € 431.800 € (MANGELSDORF & SCHEUR- MANN, 1980).

Tabelle 7 Diese Verhältnisse werden Berechnung der Ersatzkosten entsprechend der Differenz „Strukturgüteklasse 5 zur -klasse 1“, der Gewässergrö- indirekt auch durch sehr ße, der Renaturierungskosten sowie der Lauflänge. gute gewässerstrukturelle Calculation of the replacement costs according to the difference “class 5 to class 1”, water body size, restauration costs and length of the water course. Verhältnisse angezeigt. So Güteklassendifferenz Gewässergröße Ersatzkosten € Lauflänge in m Renaturierungs- gibt z. B. das Krümmungs- (Kostenansatz) pro m kosten verhalten eines Gewässers keine klein - 3.226 - Aufschluss über seinen mor- phologischen Entwicklungs- keine mittel - 3.081 - stand, mit anderen Worten keine mittelgroß - 29.140 - über seine „Reife“ (MEHL, 1 (25 %) klein 62,40 € 615 38.376 € 2006). Auch die Kolk-zu-Kolk- 1 (25 %) mittel 82,40 € 3.923 323.255 € Abstände bzw. die Ausprä- 1 (25 %) mittelgroß 107,95 € 5.790 625.031 € gung von Kolken und Furten 2 (50 %) mittelgroß 215,90 € 11.518 2.486.674 € sind entsprechende Indizien 3 (75 %) mittelgroß 323,85 € 3.847 1.245.851 € (HARNISCHMACHER, 2002; DWA-M 526, 2015). Deshalb Gesamt 4.719.187 € kann ersatzweise die ÖSL

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Abbildung 19 Abbildung 20 Klassifizierte ÖSL Niedrigwasserregulation an der Nebel in den Jahren Klassifizierte ÖSL Sedimentregulation an der Nebel in den Jahren 1990 1990 und 2016. und 2016. Classified ecosystem service “Low water regulation” in the area of the river Classified ecosystem service “Sediment regulation” in the area of the river Nebel in the years 1990 (right line) and 2016 (left line). Nebel in the years 1990 (right line) and 2016 (left line).

Sedimentregulation im Hinblick auf den gewässerinternen Se- gen können Gewässervertiefungen, Grundwasserspiegelabsen- dimenthaushalt über die Naturnähe morphologischer Struktu- kungen und die Veränderung der Überschwemmungsdynamik ren indiziert werden. Als Indikator wurde die Klassifizierung für zur Moordegradation führen. Wasser muss im langfristigen „Sohle“ der Fließgewässerstrukturgüte verwendet. Die Gewäs- Mittel jedoch nahe an, in oder über der Mooroberfläche ste- ser-/Auentypabhängigkeit einer Bewertung wird in diesem Fall hen, damit Torf akkumuliert wird, das Moor also wächst (EDOM, wiederum durch die Ausgangsdaten abgesichert (Strukturgü- 2001). Fehlendes Wasser bewirkt eine Volumenkontraktion des te). Auch hier zeigen die Ergebnisse, dass die Renaturierungs- Torfes und damit Moorsackungserscheinungen. In dem Maße, maßnahmen wirken (Abb. 20). wie Wasser durch Entwässerung aus den oberen Moorboden- schichten abgeführt wird, dringt Luft in die Grobporen ein. Für die Monetarisierung von Niedrigwasser- sowie Sediment- Infolge der Belüftung werden sekundäre Bodenbildungspro- regulation kann auf die Ersatzkostenmethode zurückgegriffen zesse ausgelöst. Die Belüftung führt zum bodenbiologischen werden. Hierzu wurden die Renaturierungskosten zur Erreichung Prozess der Mineralisierung, wobei leicht abbaubare Torfsub- des sehr guten hydromorphologischen Zustands ins Verhältnis stanzen unter Freisetzung anorganischer Nährstoffe (vor allem zum jeweiligen Ausgangszustand gesetzt. Bei einer Differenz Stickstoff und Phosphor) zerlegt und schwer abbaubare Torf- „Strukturgüteklasse 5 zur -klasse 1“ wurden 100 % der Renatu- substanzen in höhermolekulare Huminstoffe umgewandelt rierungskosten veranschlagt, 75 % bei Klasse 4, 50 % bei Klasse 3 werden. Mineralisierung und Humifizierung der Niedermoo- und 25 % der Kosten bei Klasse 2. Die Renaturierungskosten re können über die Vererdungsstufe bis hin zur Vermullmung wurden für die Nebel nach der jeweiligen Gewässergröße ohne führen, einem sehr ungünstigen bodenökologischen Zustand Spezialbauwerke wie z. B. Fischaufstiegsanlagen und ohne die bedingt durch negative Gefügeeigenschaften (SUCCOW & integrierten Seen abgeschätzt (Tab. 6). Hiernach ergibt sich sum- JOOSTEN, 2001). marisch ein Unterschiedsbetrag vom Jahr 1990 zu 2016 in Höhe von 4,7 Mio. € (Tab. 7). Über die Prozesskonstellation bei Mooren entscheidet das Was- serregime, das demnach ein geeigneter ÖSL-Indikator ist, insbe- 5.3.5 Ökosystemleistung „Bodenbildung in Auen: hier sondere durch seinen Bezug auf den mittleren Grundwasserflu- Moordegradationsstufen“ rabstand (mGWFA). Deshalb wurden für den mGWFA folgende Eine weitere Ökosystemleistung bildet als Grundlage ökologi- fünf Klassen nach Flächenanteilen analysiert, in Klammern an- scher Prozesse bzw. Funktionen und vielfacher Möglichkeiten gegebene adäquate Wasserstufen (in Anlehnung an SUCCOW & der Landnutzung (z. B. Land- und Forstwirtschaft) die Boden- JOOSTEN, 2001): bildung in den Auen. Die Dominanz der Niedermoore an der •• Klasse 5: mGWFA ≤ 0 (Überstau oder flurgleich) sowie die Flä- Nebel rechtfertigt, dass bei dieser ÖSL auf die natürliche Moor- chen der abgrenzbaren Bereiche der Auenüberflutungszone/ bildung (Torfakkumulation) bzw. die anthropogen verursachte Wasserwechselzone aus den Planungsdaten der Maßnah- Moordegradation abgestellt wird. In moorerfüllten Niederun- men (Wasserstufen 6+, 5+)

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Abbildung 21 Abbildung 22 Klassifizierte ÖSL Bodenbildung an der Nebel in den Jahren 1990 und Klassifizierte ÖSL Kühlwirkung an der Nebel in den Jahren 1990 und 2016. 2016. Classified ecosystem service “Pedrogenesis” in the area of the river Nebel the Classified ecosystem service “Cooling effect” in the area of the river Nebel in years 1990 (right line) and 2016 (left line). the years 1990 (right line) and 2016 (left line).

•• Klasse 4: mGWFA > 0…≤ 35 cm (4+, 3+) wässern sowie in Feuchtgebieten sein. Auch für die Landwirt- •• Klasse 3: mGWFA > 35…≤ 70 cm (2+) schaft oder in bzw. im Umfeld der Flussauen sind diese Effekte •• Klasse 2: mGWFA > 70…≤120 cm (2-) nachweislich positiv (JOOSTEN et al., 2013). Hier führen, neben •• Klasse 1: mGWFA > 120 cm (2- bis 5-) der Kühlung, die Auffeuchtung der Luft über Gewässern und Feuchtgebieten zur Verringerung des Sättigungsdefizits und Als wesentliche Datengrundlage ist auf das digitale Geländemo- damit zur Dämpfung der Verdunstung über Agrarflächen, sowie dell zurückgegriffen worden. Die Grundwasserflurstände wurden die verstärkte morgendliche Taubildung zur Wasserversorgung auf der Basis der mittleren Wasserstände in der Nebel ermittelt. der Pflanzenbestände. (einfaches Wasserspiegellagenmodell). Die Typspezifität der Aue wurde über die Flächengewichtung, bezogen auf die Moorflä- Als Indikator für die Kühlwirkung wird die latente Verdunstungs- che, berücksichtigt. wärme (notwendige Energie zur Umwandlung von Wasser in Wasserdampf) herangezogen und mit ihrer Relevanz im hydrolo- Die Ergebnisse (Abb. 21) zeigen, dass der Moorzustand an der gischen Sommerhalbjahr (1.4. bis 30.9.) bewertet. Hierzu wurden Nebel nur in einzelnen Auenabschnitten als gut zu bewerten die reale Verdunstung nach dem Verfahren von BAGROV (1953) ist; vornehmlich wegen der landwirtschaftlichen Nutzung ist bzw. GLUGLA et al. (2003) und die dafür erforderliche potenziel- der Umfang der Moorentwässerung einfach zu groß. Immerhin le Verdunstung nach TURC-WENDLING (WENDLING et al., 1991) konnten mit den Renaturierungsmaßnahmen im Gewässernah- für den Zeitraum 1981 bis 2010 berechnet. Datengrundlagen für bereich auch ökologisch nachweisbare Verbesserungen und in das BAGROV-Verfahren stellen im Wesentlichen hydrometeo- vielen Fällen deutliche Stützungen der Grundwasserstände er- rologische Werte dar, wie Niederschlag, Sonnenscheindauer/ reicht werden. Globalstrahlung, Lufttemperatur, bodenkundliche Daten, Land- nutzung, Versiegelungsgrade sowie vereinfachte Abschätzungen 5.3.6 Ökosystemleistung „Kühlwirkung - Gewässer und zu Grundwasserflurabständen in der Aue aus mittleren Wasser- Böden“ spiegellagen und der Geländeoberfläche mit Daten des digitalen Das hohe Potenzial der Gewässer und Feuchtgebiete im Hin- Geländemodells. Die berechneten realen Verdunstungen in mm blick auf die Temperatur- und die Feuchteregulierung des können in l m-2 und folglich wegen der Dichte des Wassers von ca. Umfeldes wird häufig unterschätzt (KASTLER et al., 2015). Die 1 kg l-1 einfach in Masse je Flächeneinheit umgerechnet werden. Gewässer- und feuchten Auenbereiche übernehmen tagsüber Die Verdunstungswärme L berechnet sich bei T ≥ 0 zu L = 2498- mikroklimatisch relevante Kühlfunktionen (Verdunstungskäl- 2,42·T [J/g]; 1 kJ = 0,278 Wh. te = latente Wärme) und können nächtliche Dämpfungen der ausstrahlungsbedingten Abnahme der Lufttemperatur bewir- Wiederum zeigt sich im Vergleich zwischen dem Jahr 1990 und ken (Kondensationswärme). Am meisten spürbar dürfte diese dem Jahr 2016 vor allem die sehr positive Wirkung der Renaturie- Kombination in innerstädtischen Wärmeinseln, an urbanen Ge- rung der Alten Nebel (Abb. 22). Im Jahr 1990 betrug danach die

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jährliche Kühlleistung ca. 11.480 GWh, 2016 ca. 13.295 GWh, was aktheit natürlich als Abschätzungen einzustufen sind. Allerdings einer Zunahme um mehr als 12 % entspricht. sind sowohl die Größenordnungen und die darauf basierenden Skalierungen und Bewertungen plausibel. Der vorgestellte RESI- 6 Schlussfolgerungen Ansatz lässt sich damit in die Ebene eines Übersichtsverfahrens einordnen. Das war und ist aber auch das Forschungsziel. De- Die an der Nebel über ca. ein Vierteljahrhundert umgesetzten tailliertere Berechnungen erfordern fachlich geeignetere und Renaturierungsmaßnahmen sind im Hinblick auf die ökologische im Regelfall räumlich und zeitlich höher aufgelöste Daten. Aber Wirkung bereits jetzt als sehr erfolgreich zu bewerten. Der ökolo- auch die Skalenabhängigkeit der Prozesse und damit der Berech- gische Zustand wird sich mit fortschreitender morphologischer nungen und benötigter Daten muss im Blick behalten werden. Entwicklung und entsprechender biologischer Wiederbesied- lung weiter verbessern. Es kann anhand ausgewählter regulati- Der „Mehrwert“ der hydromorphologischen und ökologischen ver Ökosystemleistungen auch gezeigt werden, dass der Nutzen Zustandsverbesserung der Gewässer im Sinne gesteigerter Öko- der Renaturierung für den Einzelnen und die Gesellschaft in weit systemleistungen sollte, soweit möglich, bei der Umsetzung der größerem Maße gegeben ist (Tab. 8). EG-WRRL sichtbar gemacht werden. Viele Leistungen nehmen in ihrer Bedeutung im Zusammenhang mit dem globalen Klimawan- Bei einer Ausweitung auf weitere Leistungen, wie beispielsweise del zu (Thema: Mitigations- und Adaptionsmaßnahmen). Damit auf kulturelle, sind weitere deutliche Effekte zu erwarten. Dies besteht eine gute Chance, den überragenden gesellschaftlichen zeigt, dass es möglich ist, die Leistungs- und Funktionsfähigkeit Nutzen von Gewässer- und Auenschutz im gesellschaftlichen der Gewässer als Bestandteil des Naturhaushalts einschließlich und politischen Raum noch besser zu kommunizieren. der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit (§§ 1, 6 WHG, § 1 BNatSchG) zu erhalten und auch in der Kultur- Conclusions landschaft mit geeigneten Maßnahmen in hohem Umfang zu- rückzugewinnen. The restoration measures that have been implemented along the river Nebel over the past 25 years can already be considered as Kritisch ist zu diskutieren, dass die Berechnungen der Ökosys- very successful in terms of ecological effects. The ecological state temleistungen auf der vorliegenden Datenbasis und der ange- will continue to improve due to the proceedings of the morpho- wandten einfachen Berechnungsmethoden hinsichtlich der Ex- logical development and the corresponding biological resettle- ment. Based on selected Tabelle 8 regulative ecosystem ser- Ergebnisse der Bewertung ausgewählter regulativer Ökosystemleistungen an der Nebel (1990: Ausgangssituation, vices it can also be shown 2016: nach Renaturierungsmaßnahmen), Skala der Bewertung: 5 = sehr hoch, 4 = hoch, 3 = mittel, 2 = gering, 1 = that the benefits of restora- sehr gering bis fehlend. tion are much greater for Results of the evaluation of selected regular ecosystem services of the river Nebel (1990: initial situation, 2016: after individuals and society than restoration measures), rating scale: 5 = very high, 4 = high, 3 = medium, 2 = low, 1 = very low to absent. suspected (Table 8). Ökosystemleistung Bewertung Bilanzgröße Kostenvorteil 1990 2016 1990 2016 Transferring this knowl- Freisetzung von Treibhausgasen 2,8 3,2 46.711 t a-1 37.748 t a-1 0,7 Mio. € a-1 edge to other services CO2-Äquivalent CO2-Äquivalent such as cultural ones, more Hochwasserregulation: Rückhalteräume 3,6 4,2 44.562.280 m³ 51.534.561 m³ 174 Mio. € significant effects can be Hochwasserregulation: Einfluss der 3,2 3,9 - - - expected. This shows that Rauigkeit it is possible to preserve Niedrigwasserregulation 3,4 3,9 - - 4,7 Mio. € the performance and func- tionality of water bodies as Sedimentregulation 3,3 3,8 - - a component of the natural Bodenbildung in Auen 1,8 2,0 - - - environment, including -1 -1 Kühlwirkung (Gewässer und Auenböden) 4,4 4,5 11.480 GWh a 13.295 GWh a - regeneration and sustain- able viability (§§ 1, 6 WHG, § 1 BNatSchG) and also to Table 8 regain these features in the Results of the evaluation of selected regular ecosystem services of the river Nebel (1990: initial situation, 2016: after restoration measures), rating scale: 5 = very high, 4 = high, 3 = medium, 2 = low, 1 = very low to absent. cultural landscape to a high extent by using appropriate Ecosystem services Assessment Balance Cost measures. It can be seen advantages 1990 2016 1990 2016 critical that the calculations -1 -1 -1 Release of greenhouse gases 2.8 3.2 46,711 t a 37,748 t a 0.7 Mio. € a of the ecosystem services CO2-equivalent CO2-equivalent based on the available data Regulation of flood, retention 3.6 4.2 44,562,280 m³ 51,534,561 m³ 174 Mio. € sets and the simple calcula- Flood control: Influence of roughness 3.2 3.9 - - - tion methods are rather es- Low water regulation 3.4 3.9 - - 4.7 Mio. € timates than exact results. Sediment regulation 3.3 3.8 - - However, both the magni- Soil formation in floodplains 1.8 2.0 - - - tudes and the underlying scales are plausible. The Cooling effect (waters and floodplains) 4.4 4.5 11,480 GWh a-1 13,295 GWh a-1 - presented RESI approach

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can thus be classified as a survey procedure. But this was and is BERLIN, A. & V. THIELE (2012): Ephemeroptera, Plecoptera und Trichop- also the research objective. More detailed calculations require tera. Ansprüche, Bioindikation, Gefährdung. – Friedland (Steffen- technically more suitable data and, as a rule, spatially and tempo- Verlag), 304 S. rally higher resolution data. But also the dependence of scaling BIOTA (1994): Modellvorhaben „Gewässerpflegeplan Nebel“. – biota – procedures of the processes and thus the calculations and data Institut für ökologische Forschung und Planung GmbH im Auftrag sets required must be kept in mind. von Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern/Staatliches Amt für Umwelt und Natur Rostock The „overvalue“ of the improved hydromorphological and eco- BIOTA (1995): Gewässerentwicklungsplan „Obere Nebel“. – biota – logical state of the waters in terms of increased ecosystem servic- Institut für ökologische Forschung und Planung GmbH im Auftrag es should, as far as possible, be displayed by the implementation von Landesnationalparkamt Mecklenburg-Vorpommern/Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide of the WFD. Many service features gain importance in the con- text of global climate change (theme: mitigation and adaptation BIOTA (1998): Erarbeitung eines Pflege- und Entwicklungsplanes für measures). This gives us a good chance to better communicate das Naturschutzgebiet „Nebeltal“. – biota – Institut für ökologische the superior social benefits of water and flood protection in a so- Forschung und Planung GmbH im Auftrag des Staatlichen Amtes für Umwelt und Natur Rostock cial and political context. BIOTA (2014): Strukturverbesserung der Nebel im Raum Hoppenrade. Anmerkung und Danksagung Vierte Effizienzkontrolle. – biota – Institut für ökologische Forschung und Planung GmbH im Auftrage des Staatlichen Amtes für Land- Das diesem Bericht zugrundeliegende Vorhaben „ReWaM- wirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg Verbundprojekt RESI: River Ecosystem Service Index“ wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung un- BITTL, R. & D. KOLBOW (2014): Zusammenwirken von Wasserwirtschafts- ter dem Förderkennzeichen 033W024F gefördert. Die Verantwor- verwaltung und Flurneuordnungsbehörde bei der Umsetzung von Maßnahmen nach WRRL. – Wasser und Abfall 12; 16-22 tung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren. BMUB/UBA (2016): Die Wasserrahmenrichtlinie – Deutschlands Gewäs- Die Autoren möchten sich für die langjährige, sehr gute und sehr ser 2015. – Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit/Umweltbundesamt [Hrsg.], 144 S. konstruktive Zusammenarbeit insbesondere bei den Herren Beh- rens und Segebarth, ehemals Umweltministerium Mecklenburg- BNatSchG: Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundes- Vorpommern, bei Herrn Reimann, Ministerium für Landwirtschaft naturschutzgesetz - BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, bei Frau Dr. Börner, zuletzt geändert durch Gesetz vom 07.08.2013 (BGBl. I S. 3154) m.W.v. 15.08.2013. Frau Kaussmann, und Frau Kolbow, den Herren Bittl, Ohde und Rudolph, Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittle- BRIDGHAM, S. D., MEGONIGAL, J. P., KELLER, J. K., BLISS, N. B. & TRETTIN, res Mecklenburg, sowie bei Herrn Koch, Naturpark Nossentiner/ C. (2006): The carbon balance of North American wetlands. – Wetlands 26, 889-916 Schwinzer Heide, bedanken. Nicht zuletzt danken wir den Revie- wern für die sehr konstruktiven Hinweise. BRIDGHAM, S. D., PASTOR, J., DEWEY, B., WELTZIN, J. F. & F. UPDEGRAFF (2008): Rapid carbon response of peatlands to climate change. – Anschriften der Verfasser Ecology 89 (11), 3041-3048 Dr. Dr. D. Mehl BRUNOTTE, E., DISTER, E., GÜNTHER-DIRINGER, D., KOENZEN, U. & D. Dr. T. G. Hoffmann MEHL [Hrsg.] unter Mitarbeit von: AMBERGE, P., BONN, R., DÖPKE, B.Sc. J. Iwanowski M., KISCHKA, J., KURTH, A., LANGER, S., LINDEN, J., LÜBKER, T., MACH, Dipl.-Ing. K. Lüdecke S., QUICK, I., STEINHÄUSER, A., SCHOTT, M., VAN DE WEYER, K. & U. 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