Die Vogelwelt Des Altkreises Güstrow

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Die Vogelwelt Des Altkreises Güstrow Broschüre 39/2004 15.03.2005 14:58 Uhr Seite 1 Natur und Naturschutz in Mecklenburg-Vorpommern Band XXXIX Schriftenreihe des Greifswald Institutes für 2004 Landschaftsökologie und Naturschutz Greifswald Herausgeber: I.L.N. Greifswald Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz Am St. Georgsfeld 12 D-17489 Greifswald ISSN 1430-3361 Schriftleitung: W. Starke Redaktionsbeirat: Dr. Ch. Berg, Prof. Dr. R. Lampe, Prof. Dr. G. Müller-Motzfeld, Dr. A. Waterstraat, Dr. H. M. Winkler Druck: Kiebu-Druck GmbH, Greifswald Vignette: D. Hensel Foto Vorder- und Rückseite: Dr. W. Neubauer 1 Broschüre 39/2004 15.03.2005 14:58 Uhr Seite 2 Für die finanzielle Unterstützung des Druckes dieser Arbeit bedanken wir uns bei folgenden Firmen und Institutionen: • Autohaus Sachs GmbH Güstrow • Güstrower Kies und Mörtel GmbH • Grüschow Entsorgung & Umwelttechnik GmbH Boldebuck • Heidelberger Sand und Kies, Kieswerk Langhagen • Nordzucker AG Güstrow • OSPA OstseeSparkasse Rostock • Staatliches Amt für Umwelt und Natur Rostock 2 Broschüre 39/2004 15.03.2005 14:58 Uhr Seite 3 Die Vogelwelt des Altkreises Güstrow von Wolfgang Neubauer unter Mitwirkung von Joachim Loose und Sebastian Lorenz Dem Andenken unserer Freunde Reinhard Becker 1938 – 1997 Kurt Pohlmann 1935 – 1981 Georg Strache 1926 – 1999 Inhalt: Seite 1. Einleitung 4 2. Allgemeiner Teil 5 2.1 Geschichte der Avifaunistik des Kreises 5 2.2 Material und Methoden 6 2.3 Gewährsleute 6 2.4 Siedlungsdichte-Untersuchungen 7 2.5 Bemerkungen zur Nutzung der Avifauna 8 3. Naturräumliche Charakterisierung des Kreises Güstrow (S. Lorenz) 8 4. Schutzgebiete (J. Loose) 15 5. Spezieller Teil 18 6. Literatur 147 7. Anhang: Wiederfunde beringter Vögel 151 3 Broschüre 39/2004 15.03.2005 14:58 Uhr Seite 4 1. Einleitung Die vorliegende Schrift stellt eine Zusammenfassung des ornithologischen Wissens für das Gebiet des ehemaligen Kreises (Altkreis) Güstrow dar. Dieser war nach der Verwaltungsreform 1952 ge- bildet, bestand bis 1994 und nahm eine Fläche von 1002 km2 ein. Mit der Gründung der Fachgruppe „Naturschutz und Ornithologie“ des Kreises Güstrow im Herbst 1965 begann eine Periode, in der Beobachtungsdaten aus allen Teilen des Kreises zusammengetragen und seit 1971 auch in einer ge- meinsamen Kartei dokumentiert wurden. Jedoch gelang es uns nicht, alle Gebiete mit der gleichen Intensität aufzusuchen. Dafür gab es unterschiedliche Gründe. Die meisten Ornithologen hatten ihren Wohnsitz in Güstrow. Die weniger häufig aufgesuchten Gebiete waren abgelegen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer erreichbar oder es fehlten ihnen die „ornithologische Attrakti- vität“. Dies trifft insbesondere für die nördlichen und östlichen Gebiete zu. Ein langfristiges Ziel der Fachgruppe war neben anderen Aufgaben die Erarbeitung einer Kreisavi- fauna. Diesem Zwecke dienten auch die Zusammenfassung unseres Kenntnisstandes bei einzelnen Arten in den Jahresberichten der Fachgruppe. Mit Ablauf des Jahres 2002 sind in unserer Kartei 261 Vogelarten erfasst. Davon sind 175 in der Vergangenheit oder in neuerer Zeit als Brutvögel nach- gewiesen, 83 erscheinen mehr oder weniger regelmäßig auf dem Zug im Kreisgebiet und 3 sind of- fensichtlich Gefangenschaftsflüchtlinge. 4 Broschüre 39/2004 15.03.2005 14:58 Uhr Seite 5 Karte 1: Der Altkreis Güstrow im Land Mecklenburg-Vorpommern 2. Allgemeiner Teil 2.1 Geschichte der Avifaunistik des Kreises Die avifaunistische Erforschung des Kreise Güstrow hat eine lange Tradition. Im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhundert wurden faunistische Kenntnisse vor allem durch Sammler zusammengetragen und in den Eier- und Balgsammlungen dokumentiert. In einigen Sammlungen aus dieser Zeit be- finden sich auch Belege aus dem Kreisgebiet; z.B. bei v. GRÄVENITZ, v. PREEN, V. MALTZAN, ZANDER. Insbesondere in den Sammlungen V. GRÄVENITZ, Doberan, und V. MALTZAN, Waren, sind wertvolle Nachweise vorhanden. Diese Nachweise und Beobachtungen sind auch im avifaunistischen Schrift- tum jener Zeit niedergelegt. In A. C. SIEMSSEN „Handbuch zur systematischen Kenntniß der Mecklenburgischen Land- und Was- servögel“ (1794) werden mehrere Nachweise aus dem Kreisgebiet angeführt. Auch von A. V. MALTZ- AN (1848) „Verzeichnis der bis jetzt in Mecklenburg beobachteten Vögel“, von H. D. F. ZANDER (1862) „Systematische Übersicht der Vögel Mecklenburgs“ sowie von C. WÜSTNEI & G. CLODIUS (1900) „Die Vögel der Großherzogthümer Mecklenburg“ werden wichtige Nachweise publiziert. Forstmeister V. MÜLLER, Sternberg, hat in den 1830er Jahren am Krakower Obersee die Reiherente erstmals als Brutvogel für Deutschland nachgewiesen und das Belegmaterial (Eier und Weibchen) für NAUMANN`s „Naturgeschichte der Vögel Deutschlands“ geliefert. Vom gleichen Gewährsmann stammen weitere Nachweise. Am Anfang des 20. Jahrhunderts war der kenntnisreiche Beobachter und eifrige Eiersammler F. REUTER häufig im Gebiet unterwegs. Seine Beobachtungen fanden Eingang in die von G. CLODIUS verfassten „Ornithologischen Berichte über Mecklenburg“ Außerdem liegt ein schriftlicher Bericht aus dem Jahre 1938 an den Landesbeauftragten für Naturschutz vor. In diesem fasst er seine Be- obachtungen zusammen, die er „in den Jahren um 1910 auf dem Krakower See“ gemacht hatte. Ein zweiter Bericht aus dem Jahre 1939 enthält die Beobachtungen einer 2-tägigen Besichtigung des Krakower Sees im Juni dieses Jahres. 5 Broschüre 39/2004 15.03.2005 14:58 Uhr Seite 6 Während seiner 12jährigen Anwesenheit in Rostock hat KUHK auch wiederholt das Kreisgebiet be- sucht; letztmalig 1939 den Krakower Obersee im Auftrag der Landesstelle für Naturschutz (KUHK 1966). Eine große Datenmenge enthält sein Werk von 1939 „Die Vögel Mecklenburgs.“ Aus der er- sten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen 2 kurze Mitteilungen von O. BRAUNS (1913 – Gebirgsstelze) und C. O. ROSENTHAL (1934 – Streifengans) in Orn. Monatsschrift bzw. Orn. Monatsberichte. Von ROSENTHAL sind in der Kreisbibliothek auch ornithologische Tagebücher mit den Notizen eigener Beobachtungen und Mitteilungen von Gewährsleuten aus den 1930er Jahren vorhanden. Aus den 1950er und 1960er Jahren liegen ornithologische Notizen von K. KREIBIG, eine unveröf- fentlichte Staatsexamensarbeit von MALLITZ, die Tagebücher von R. BECKER, J. BUSS und K. POHLMANN sowie die eigenen Notizen vor. Die wichtigsten Beobachtungen sind auf Randlochkarten übertra- gen. Nach der Gründung der Fachgruppe „Naturschutz und Ornithologie“ im Herbst 1965 wurde im Gebiet planmäßiger beobachtet, jedoch konnte nicht die gesamte Kreisfläche mit gleicher In- tensität erfasst werden. Kontinuierlich beteiligte sich die Gruppe an den Wasservogel- und Gänse- zählungen am Breeser, Parumer, Upahler, Insel-und Sumpfsee sowie am Krakower Obersee; an- fangs wurde auch der Hohen Sprenzer See und die Nebel im Stadtgebiet Güstrow erfasst. Auch für die zentralen Erfassungen bestimmter Vogelarten (Graugans, Höckerschwan, Kormoran, Lach- und Sturmmöwe) wurde Beobachtungsmaterial geliefert. Die beiden Brutvogel-Rasterkartierungen (1978 bis 1982/83 und 1994 bis 1997/98) sind von den Mitgliedern der Fachgruppe im Kreisgebiet durchgeführt worden. 2.2 Material und Methoden In dieser Zusammenfassung des Wissens über das Vorkommen der Vögel im Altkreis (ehemaligen Kreis) Güstrow sind auch die Beobachtungen früherer Ornithologen enthalten. Dies ist auch des- halb angebracht, da ja deren Veröffentlichungen meist nur schwer zugänglich sind. So wurden das Gebiet betreffende Daten aus den Werken von SIEMSSEN (1794), V. MALTZAN (1848), ZANDER (1862), WÜSTNEI & CLODIUS (1900) und KUHK (1939) sowie den Berichten von CLODIUS (1904, 1905, 1908, 1909, 1910, 1912, 1913, 1921) eingearbeitet. Auch Berichte und briefliche Mitteilungen von zahlrei- chen Beobachtern sowie Tagebücher (BECKER, BUSS, POHLMANN, ROSENTHAL) wurden auszugsweise auf Lochkarten übertragen und verwertet. Dies betrifft vor allem Daten aus den Jahren vor 1971. Ab 1971 werden die Beobachtungen der Fachgruppen-Mitglieder in einer Artkartei (Lochkarten) niedergelegt; auch die Beobachtungen von Gästen sind seither in diese Kartei eingeordnet. Seit 1967 werden die wichtigsten Beobachtungen, Zählergebnisse, Zusammenfassungen von Be- standserhebungen und Siedlungsdichteuntersuchungen in Jahresberichten zusammengestellt. Eini- ge Ornithologen haben sich über Jahre um bestimmte Tierarten bemüht und viele Fakten zusam- mengetragen: KÖHLER (Fisch- und Seeadler), KOOP (Kranich), MARTIN (Haubenlerche, Sperber), STRACHE & SCHAUGSTAT (Weißstorch), SCHAUGSTAT (Graureiher, Saatkrähe). Andere betreuen Naturschutzgebiete sowie andere interessante Gebiete und haben umfangreiche Daten gesammelt: GEHLHAR und WIECHERT (Absetzteiche der Zuckerfabrik), KRETSCHMANN (NSG Upahler und Lenzener See), LOOSE (NSG Breeser See), MONTSCHKO (NSG Gutower Moor), NEUBAUER (NSG Krakower Obersee). Von mehreren FG-Mitgliedern wurden Siedlungsdichte-Untersuchungen durchgeführt (siehe 2.3). Die nachfolgende Liste enthält die ehemaligen und derzeitigen Mitglieder der Fachgruppe sowie alle Gewährsleute, die in irgendeiner Weise Beobachtungen geliefert haben. Mitglieder der Fach- gruppe, die zahlreiche Daten geliefert haben, werden im Text mit einem Kürzel benannt. Gemein- sam gemachte Beobachtungen mehrerer Gewährsleute [GE/WIE] und unabhängig voneinander getätigte Beobachtungen [GE, WIE] werden unterschiedlich gekennzeichnet. 2.3 Mitarbeiter / Gewährsleute Mitglieder der FG F. Anderlik [AND]; R. Becker✝ [BE]; R. Bischoff [BI]; A & E. Bomke [BO]; V. Bösel [BÖ]; J. Bußmann 6 Broschüre 39/2004 15.03.2005 14:58 Uhr Seite 7 [BU]; K. Dauber [DAUB]; L. Daubner; Ch. Dobslav; M. Fritsche [FRI]; U.
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