Dissertation
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DISSERTATION Titel der Dissertation „Kontinuitäten und Diskontinuitäten deutsch- nationaler katholischer Eliten im Zeitraum 1930 -1965“ Ihr Weg und Wandel in diesen Jahren am Beispiel Dr. Anton Böhms, Dr. Theodor Veiters und ihrer katholischen und politischen Netzwerke. Verfasserin Mag. Brigitte Behal Angestrebter akademischer Grad Doktorin der Philosophie (Dr. phil.) Wien, im Jänner 2009 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 092 312 Dissertationsgebiet lt. Studienblatt: Geschichte Betreuer: Hon. Prof. Dr. Lorenz Mikoletzky 1 Für Peter in Zuneigung und Dankbarkeit 2 Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort 7 Einleitung 9 1. Themenkreise und Fragestellungen 13 2. Gliederung der Arbeit 19 3. Methodischer Zugang 21 4. Quellen und Literatur 23 4.1 Ungedruckte Quellen 23 4.2 Gedruckte Quellen / Primärliteratur 26 4.3 Sekundärliteratur 28 4.4. Quellenkritik 29 I. Teil 30 Katholische, deutsch-national orientierte Intellektuelle in Österreich. Ihre Jugend im Spannungsfeld von Kirche, Republik, Ständestaat und Nationalsozialismus bis 1938. 1. Die Familien 33 Exkurs: Die Positionierung der katholischen Kirche und Klerus in der Zwischenkriegszeit 36 2. Sozialisation im Einflussbereich der Kirche 44 2.1 Die Katholische Aktion – eine kirchenpolitische Disziplinierungs- Maßnahme 44 Exkurs: Die Jugendbewegung 54 2.2. Jugendverbände und Schulen 60 3 Seite 2.2.1 Der Christlich-Deutsche Studentenbund 61 2.2..2 Das Feldkircher Jesuiten-Gymnasium „Stella Matutina“ 69 3. Die Universität Wien 73 3.1. Deutsch-nationale Universitätslehrer als Vorbilder 76 4. Die Haltung des deutschen Cartellverbandes zum Nationalsozialismus 84 5. „Berufung“ und Beruf zwischen Kirche und Staat bis zum „Anschluss“ 87 5.1. Anton Böhm zwischen katholischer „Mission“ und der Annäherung an das Dritte Reich 89 5.1.1. Böhms Wirken in „Neuland Bund katholischer Jugendbewegung in Österreich“, 1923 – 1938 91 5.1.2. „Deutscher Klub“ und „Bund katholischer Deutscher Kreuz und Adler“, 1933 104 5.1.3. Die Arbeit bei der Wochenzeitschrift „Schönere Zukunft“, 1928 – 1938 108 5.2. Theodor Veiters Ambitionen für die Politik 116 5.2.1. Beamter in der Ersten Republik und im Ständestaat, 1929 – 1938 119 5.2.2. Führer in der katholisch-deutschen Hochschülerschaft Österreichs, 1930 – 1936 136 5.2.3. Präsident der Pax Romana, 1936 150 6. Politischer Veränderungswille 1932 – katholisches Engagement 1933 154 6.1. Volksdeutscher Arbeitskreis österreichischer Katholiken, 1932 156 6.2. Der Allgemeine Deutsche Katholikentag Wien 1933 166 7. Anton Böhm und Theodor Veiter als Publizisten und „Vordenker“, 1932 – 1938 171 Exkurs: Das Bild des Nationalsozialismus in Österreich anfangs der dreißiger Jahre 181 8. Die endgültige Entscheidung für den Nationalsozialismus 188 8.1. Anton Böhm 189 8.2. Theodor Veiter 197 4 Seite 9. Nationalsozialistische Weggefährten und Freunde 200 9.1. Franz (Hieronymus) Riedl 201 9.2. Theodor Blahut 205 9.3. Taras v. Borodajkewycz 207 II. Teil 209 Katholische österreichische Nationalsozialisten im ‚Dritten Reich’ 1. Der Anschluss und seine besonderen Auswirkungen auf Anton Böhm und Theodor Veiter 209 1.1. Anton Böhm 217 1.1.1. Böhms Verhältnis zur NSDAP 218 1.1.2. Die Arbeitsgemeinschaft für den religiösen Frieden 223 1.1.3. Regierungs-Kommissär bei der „Reichspost“ 228 1.2. Theodor Veiter 237 1.2.1. Veiters Verhältnis zur NSDAP 239 1.2.2. Ausschluss aus der „Rudolfina“ 247 1.2.3. Veiter als Publizist im Dritten Reich 250 2. Angestellte des Dritten Reiches 252 2.1. Anton Böhm im Auswärtigen Amt in Berlin, 1941 - 1945 Leiter des Balkanreferats und Verbindungsmann zur Südosteuropa-Gesellschaft 252 2.1.1. Anton Böhms Beziehung zum deutschen Widerstand: Der „Kreisauer-Kreis“ 279 2.2 Theodor Veiter in der Wiener Lokomotivfabrik, 1940 – 1945 Jurist in der deutschen Rüstungsindustrie 287 2.2.1 Theodor Veiter und die Widerstandsbewegung „ASTRA“ 297 III. Teil 308 Neubeginn und der Versuch einer Re-Integration in die Zweite Republik Österreich 1. Die „Entnazifizierungsgesetze“ der wieder erstandenen Republik Österreich 308 5 Seite 2. Anton Böhm 314 2.1. Internierung im US „War Crimes Enclosure Camp Marcus W. Orr“ (Glasenbach) 314 2.2. Alte Seilschaften in der Bewährung 319 2.3. Entnazifizierung und Rechtfertigung 322 2.4. Der Neubeginn als Publizist 324 2.5. Die Zukunft liegt in Deutschland 329 3. Theodor Veiter 336 3.1. Integration in Vorarlberg 336 3.2. Das Ende einer Beamtenkarriere 340 3.3. Der unversöhnliche CV 346 3.4. Die Publizistik des streitbaren Theodor Veiter 350 3.5. Das „Volksgruppenrecht“ des Theodor Veiter 355 4. Ausblick auf 1988 366 4.1. Das Symposium „Katholiken und Nationalsozialismus, Reich oder Österreich – War der Anschluss unvermeidlich? 368 4.2. Meinungsaustausch unter alten Freunden 372 Schluss 378 Quellen- und Literaturverzeichnis 383 Abkürzungsverzeichnis 407 Abstracts (englisch/deutsch) 410 Anhang 414 Lebenslauf 419 6 Vorwort In der seit den siebziger Jahren vorherrschenden Gedenkpraxis gerät der im Jahre 1938 vollzogene Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich alle zehn Jahre in die Schlag- zeilen der österreichischen Medien. Zu diesen Anlässen publizierten nicht nur Histori- ker sondern vermehrt auch Soziologen, Politologen und Theologen neue Erkenntnisse und Forschungsarbeiten über jene Vorgänge, die 1938 zum Ende der österreichischen Eigenstaatlichkeit geführt hatten. Lange zurückreichende Ursachen, zwischenstaatliche Konstellationen mit ihren Abhängigkeiten und Bündnissen, Handlungen maßgeblicher europäischer Politiker und die Massenbewegung der ‚nationalen deutschen Revolution’ wurden erforscht, dokumentiert und einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich ge- macht. Aber noch immer stellen sich Nachfolgegenerationen die Frage, warum damals so viele Menschen in Österreich, nachdem sie fünf Jahre lang die Geschehnisse im nationalsozialistischen Deutschen Reich beobachten und deren Auswirkungen miterle- ben konnten, die Annexion Österreichs bejubelten. Die soziologische Bandbreite dieser zu vielen, dem Nationalsozialismus erlegenen Menschen umfasste alle Schichten des österreichischen Volkes. Dieser Nachfolgegeneration angehörend beschäftigte mich die Frage, warum sich eine Gruppe katholischer, humanistisch gebildeter Akademiker be- sonders empfänglich für die Einflüsse aus dem Deutschen Reich zeigte. Kann deren geistige Überwindung der Diskrepanz zwischen zwei diametralen Weltanschauungen möglicherweise eine Antwort auf diese offene Frage sein? Mit der vorliegenden Arbeit setzte ich mir das Ziel - dokumentiert am Lebensweg zweier katholischer Intellektuel- ler - ihre durch äußere Umstände bedingte, nahezu zwanghafte Annäherung an den Nationalsozialismus aufzuzeigen. Sollte die Arbeit auch dazu beitragen, Geschehnisse nachvollziehen zu können, so sollte sie nicht als Entschuldigung für die Akteure ver- standen werden. Mein aufrichtiger Dank gilt in erster Linie Herrn Professor Dr. Lorenz Mikoletzky, dessen begleitende Betreuung mir auch in kritischen Momenten half, meine Arbeit fortzusetzen. Ich danke ihm für die konstruktiven Gespräche, die ich mit ihm über 7 meine Arbeit führen konnte. Sehr wertvoll waren mir die Anmerkungen, Unterlagen und Gespräche mit dem Begutachter meiner Arbeit, Herrn Professor Dr. Lothar Höbelt. Nützliche Anregungen für meine Arbeit erhielt ich auch von Frau Professor Dr. Margarethe Grandner, die mein Studium viele Jahre begleitete. Um mein Vorhaben zu realisieren, war ich auf weit verstreutes Archivmaterial ange- wiesen, sowie auf ungezählte, wertvolle Hinweise, die ich von vielen Seiten erhielt. Es ist mir ein Anliegen, mich bei allen Damen und Herren zu bedanken, die mir Rat und Hilfe bei der Bereitstellung des Quellenmaterials zuteil werden ließen. Vornehmlich danke ich Herrn Dr. Jürgen Thaler (Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek) für seine Effizienz und Geduld bei der Beantwortung meiner Fragen. Herr Dr. Martin Kröger (Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes Berlin) hatte stets ein offenes Ohr für meine Anfragen und half mir ebenso unbürokratisch wie die Da- men und Herren des Bundesarchivs in Berlin und Koblenz. Auch den Damen und Herren des Österreichischen Staatsarchivs, die mich über mehr als zwei Jahre unterstützten, gilt mein aufrichtiger Dank. Durch die freundliche Hilfe- stellung von Herrn Dr. Rudolf Jerabek wurde mir besonders wichtiges Quellenmaterial zugänglich. Das Entgegenkommen und die Unterstützung von Herrn Dr. Johannes Schönner (Karl v. Vogelsang-Institut Wien), von Herrn Dr. Klaus Lankheit (Institut für Zeitgeschichte München), von Herrn Dr. Josef Weißensteiner (Diözesanarchiv Wien) und von Herrn Dr. Peter Kramml (Stadtarchiv Salzburg) möchte ich keinesfalls unerwähnt lassen. Dank schulde ich auch Frau Dr. Isabella Ackerl, Herrn Professor Dr. Hans-Jürgen Döscher und Herrn Professor Dr. Ger van Roon für die freundliche Überlassung von eigenem dokumentarischen Material. Und nicht zuletzt sei an dieser Stelle Herrn Dr. Peter Herles gedankt, der sich der Mü- he unterzog, meinen Arbeitsfortschritt mit Geduld und kritischem Blick zu begleiten. Wien, im Jänner 2009 Brigitte Behal 8 Einleitung Siebzig Jahre nach der Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich wird die heu- tige Generation noch immer mit emotional geführten Diskussionen über „nationale bis nationalsozialistische“ Gesinnungen konfrontiert. Das zeigt, dass diese Zeit trotz inten- siver zeitgeschichtlicher Forschung nicht als bewältigte Vergangenheit anzusehen ist. Zu lange wurden von involvierten Personen teils aus staatspolitischer Räson, teils aus persönlichem Karrieredenken, teils aus Angst vor politischer Verfemung,