Diplomarbeit
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View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Erinnerungskonflikte im österreichischen Gedankenjahr 2005. Eine gedächtnisgeschichtliche Studie anhand ausgewählter Fallbeispiele“ Verfasserin Irene Maria Leitner angestrebter akademischer Titel Magistra der Philosophie (Mag.phil) Wien, im Dezember 2007 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 312 295 Studienrichtung lt. Studienblatt: Geschichte Betreuer: Univ.-Doz. Dr. Bertrand Perz Erinnerungskonflikte im Gedankenjahr 2005 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis.................................................................................... 1 Vorwort ..................................................................................................... 4 Einleitung.................................................................................................. 6 1 Theoretische Grundlagen ............................................................. 13 1.1 Memory Work ............................................................................ 13 1.2 Die hegemonietheoretisch - diskursanalytisch orientierte Gedächtnistheorie des transdisziplinären Forschungsprojektes „Transformationen gesellschaftlicher Erinnerung“..................... 20 2 „Land der Berge des Vergessen“: Österreichische Gedächtnisgeschichte von 1945 - 2005....................................... 26 2.1 „Double Speak“ im Nachkriegsösterreich .................................. 26 2.1.1 „Wir sind doch auf dem Standpunkt, daß wir etwas gemacht haben gegen die Nazi.“ Die Opferthese in ihrer antifaschistischen Variante ................................................. 27 2.1.2 „Preußisch-deutsche Nazityrannen“: Die Konstruktion der „Anderen“ im österreichischen Nationsbildungsprozess ..... 31 2.1.3 „Österreich hat aber nichts gutzumachen, weil es nichts verbrochen hat“: Unwillige Wiedergutmachung und unwillkommene Emigranten................................................ 34 2.1.4 „Verführte“ Nationalsozialisten und „Vaterlandsverräter“: Entnazifizierung, Reintegration der „Ehemaligen“, Antikommunismus und das Ende der Besatzung ............... 39 2.1.5 „Helden der Pflichterfüllung und Tapferkeit“: Das Gefallenengedenken als Antithese zum Opfermythos ........ 45 2.2 „Vergifter der Jugend“: Die Affäre Taras Borodajkewycz 1965.. 52 1 Erinnerungskonflikte im Gedankenjahr 2005 2.3 „Da liefern zwei Juden der Welt ein politisches Schauspiel, und die einstigen SS-Leute lachen sich dabei ins Fäustchen.“: Die Affäre Kreisky-Peter-Wiesenthal 1975 ...................................... 63 2.4 Invalidenrente für einen Kriegsverbrecher und die Erosion der Opferthese: Die Frischenschlager-Reder-Affäre und die Waldheim-Affäre in den 1980er Jahren..................................... 68 2.4.1 „Ich schäme mich dieses Ministers!“: Die Frischenschlager-Reder-Affäre 1985.................................. 69 2.4.2 „Der Waldheim? Ein Schlitzohr ist er! Wissen Sie das nicht?“: Die Waldheim-Affäre 1986 bis 1988....................... 74 2.5 Die Mitverantwortungsthese in den 1990er Jahren und die Wiederbelebung der Opferthese durch die ÖVP im „Wendejahr“ 2000 ..................................................................... 83 3 „2005 – Ein Gedankenjahr“ .......................................................... 90 3.1 Die Bedeutung von Jubiläen und die Aufwertung nationaler Identitätsdiskurse ...................................................................... 90 3.2 Der Wunsch nach einem neuen österreichischen Selbstverständnis und ein Plädoyer für das Vergessen ............ 95 3.3 Ausschluss aus dem Feierkollektiv: Zuwanderer, Roma und andere Erinnerungslücken im Gedankenjahr .......................... 102 3.4 Nostalgische Erinnerung als Sektor der Kulturindustrie: der ORF, Ausstellungen, Theater und Oper im Gedankenjahr...... 106 3.5 „Das ist falsch, abgefeimt und dumm“: Kampl, Gudenus und Irving im Gedankenjahr ........................................................... 114 4 Der Mythos der österreichischen Erfolgsgeschichte und seine Inszenierung in der Staatsvertragsausstellung „Das neue Österreich“................................................................................... 123 4.1 Neutralität und Staatsvertrag in der österreichischen Erinnerungskultur.................................................................... 126 4.1.1 Die ÖVP in der Tradition der Staatsvertragsväter............. 129 4.1.2 Wann ist Österreich frei? .................................................. 132 2 Erinnerungskonflikte im Gedankenjahr 2005 4.2 Die Ausstellung „Das neue Österreich“.................................... 135 4.2.1 Konflikte um die Staatsvertragstausstellung ..................... 138 4.3 Kampf um die Deutungsmacht: Der Broschürenstreit.............. 141 4.3.1 Eine Erfolgsstory ohne Vorgeschichte.............................. 142 4.3.2 Nur erfolgreiche ExilantInnen und ein Heimkairport.......... 145 4.3.3 Soldaten in „fremder Uniform“ und eine „erfolgreiche“ Entnazifizierung ................................................................ 147 4.4 Kritische Punkte: Artikel 7 und Restitution............................... 149 4.5 Die Jupiterhistorie der Zweiten Republik ................................. 159 5 „Bombenkrieg“, „Trümmerfrauen“ und „Heimatvertriebene“ als Komponenten der Leiderzählung und ihre Thematisierung in Kunst und Politik......................................................................... 164 5.1 Das Wechselspiel von Bekenntnis- und Leiddiskurs und die Katholisierung der Opfer-Erfahrung ........................................ 165 5.2 Das Projekt 25PEACES........................................................... 171 5.2.1 „Bombenkrieg“ und weiße Kreuze .................................... 173 5.2.2 „Trümmerfrauen“ und das Verschwinden der Erinnerung. 178 5.3 Die Internet-Plattform www.oesterreich-2005.at ...................... 182 5.3.1 Die „25 (twentyfive) Hüsle Tour“ und die „Heimatvertriebenen“ ........................................................ 185 6 Konklusion................................................................................... 191 7 Quellen ......................................................................................... 197 7.1 Literatur ................................................................................... 197 7.2 Tages-, Wochen- und Online-Presse....................................... 228 7.3 Internet .................................................................................... 235 7.4 Andere Quellen........................................................................ 241 Kurzfassung ......................................................................................... 243 Lebenslauf............................................................................................ 244 3 Erinnerungskonflikte im Gedankenjahr 2005 Vorwort Die Idee zu dieser Arbeit entstand im Winter 2004. Bereits damals zeichnete sich ab, dass das kommende Jubiläumsjahr – 60 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus und Gründung der Zweiten Republik, 50 Jahre Staatsvertrag, 10 Jahre EU-Beitritt – interessante gedächtnisgeschichtliche Kontroversen mit sich bringen würde. Die ersten Ideen der Kunstschiene 25PEACES waren aufgetaucht; die Bekanntgabe der Durchführung der beiden großen Staatsvertragsausstellungen auf der niederösterreichischen Schallaburg und im Oberen Belvedere in Wien ließ erahnen, dass sich das Jubiläumsjahr 2005 auf das Feiern des Staatsvertrages konzentrieren würde. Vereinzelt wurden auch kritische Stimmen zu den geplanten Feierlichkeiten laut, sei es in Zeitungskommentaren oder bei Diskussionsveranstaltungen. Es war schnell klar, dass das „Gedankenjahr 2005“, wie es später offiziell getauft wurde, viel Stoff für eine Arbeit über die österreichische Gedächtnisgeschichte liefern würde. Vor allem auch deshalb, weil sich seit dem Jahr 2000, in dem die so genannte schwarz-blaue Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ an die Macht gekommen war, Verschiebungen in der Erinnerungskultur des Landes zugunsten einer Wiederbelebung der österreichischen Opferthese bemerkbar gemacht hatten. Das Gedankenjahr 2005 brachte dann tatsächlich eine unglaubliche Fülle an Ausstellungen, Gedenkveranstaltungen, TV-Dokumentationen, Kunstprojekten, Diskussionsveranstaltungen und Publikationen zu den unterschiedlichsten Themen der Geschichte der Zweiten Republik hervor. Den Überblick zu behalten war unmöglich. Ich musste also nicht nur meine Fragestellungen für diese Arbeit zuspitzen; auch bei der Auswahl meiner Materialien aus meiner immer größer werdenden Sammlung an Zeitungsartikeln, Pressematerialien, Katalogen und Videos musste ich wohl überlegt restriktiv vorgehen. 4 Erinnerungskonflikte im Gedankenjahr 2005 In dieser Arbeit kann ich der Vielfalt des Gedankenjahres nicht gerecht werden. Der begrenzte Rahmen der Diplomarbeit zwangen mich zu einer repräsentativen Auswahl von Veranstaltungen und Projekten im Gedankenjahr. Viele interessante, originelle Aktionen vor allem von privaten Initiativen und zahlreiche Ausstellungen konnten dadurch leider nicht berücksichtigt werden. Ich habe aber versucht, im Fußnotenapparat Hinweise auf nicht berücksichtigte oder nur kurz erwähnte Veranstaltungen zu geben, um Kollegen und Kolleginnen das Einarbeiten in die Thematik des Gedankenjahres zu erleichtern. Zum Entstehen dieser Arbeit haben mein Betreuer Bertrand Perz, Christopher Leitner, Christine Mayer, Katharina Wegan und Alix Yvon beigetragen. Ihnen und all jenen, die mich während des Entstehungsprozesses dieser